COCOimagezine 2024/01
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Text: Beatrix Voggenberger<br />
Fotos: David Wedinger, Philipp Horak<br />
Luft (–110 °C) in einer dafür vorgesehenen<br />
Kältekammer ausgesetzt. Ursprünglich<br />
wurde diese Ganzkörpertherapie zur Behandlung<br />
chronischer Krankheiten entwickelt.<br />
Sie wird aber zunehmend auch von<br />
Sportlern und in anderen therapeutischen<br />
Bereichen erfolgreich eingesetzt. Durch die<br />
direkte Einwirkung auf den gesamten Körper<br />
stimuliert Kälte das endokrine System<br />
und das Nervensystem. Die Therapie in der<br />
Kältekammer hemmt Entzündungen, stillt<br />
Schmerzen, stärkt das Immunsystem und<br />
verbessert die Funktion von Muskeln und<br />
Gelenken.<br />
Hände, Füße, Kopf und die Atemwege geschützt,<br />
geht es für 3 Minuten in die kalte<br />
Kammer. Zur Wunschmusik tanzend vergeht<br />
die Zeit wie im Fluge, und auch wenn es kalt<br />
ist, so fühlt es sich eher an wie Eisbaden nach<br />
einem Saunabesuch. Auch das Gefühl im Anschluss<br />
war für uns mit selbigem vergleichbar:<br />
gestärkt, voll Energie und wohltuend.<br />
METABOLIC-AIR-<br />
STOFFWECHSELTRAINING (IHHT)<br />
Der menschliche Körper ist ein Meister im<br />
Energiesparen. Unser Körper wird allerdings<br />
nur kräftiger, wenn er auch belastet<br />
wird. Deutlich wird dies zum Beispiel beim<br />
Muskeltraining: Körperliche Anstrengung<br />
führt zunächst zu einer Verletzung der<br />
Muskelfasern. Sofern die Belastung nicht<br />
zu stark war und eine ausreichende Erholung<br />
stattfinden konnte, zeigen sich positive<br />
Auswirkungen in Form von kräftigeren<br />
Muskeln, gesteigerter körperlicher Fitness<br />
und einem aktiveren Stoffwechsel. Dieses<br />
Prinzip von Belastung, Erholung und Anpassung<br />
ist als Hormesis bekannt und kann<br />
auch im Zuge eines Sauerstofftrainings<br />
gewinnbringend eingesetzt werden. Ein<br />
solches Training basiert auf der abwechselnden<br />
Zufuhr von besonders niedrigen<br />
oder hohen Sauerstoffmengen, wodurch im<br />
Körper jeweils ein Mangel oder ein Überschuss<br />
an Sauerstoff entsteht. Das Intervall-<br />
Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT) simuliert<br />
dem Körper Bedingungen in extremer<br />
Höhe (Höhentraining), woraus eine ganze<br />
Reihe positiver Anpassungen resultiert, wie<br />
Stärkung des Immunsystems, Stoffwechselankurbelung,<br />
Verbesserung der Sauerstoffnutzung<br />
im Körper, Stressreduktion<br />
oder Stärkung der Lungengesundheit oder<br />
Unterstützung beim Abbau von Körperfett.<br />
Ausgestattet mit der Atemmaske relaxed<br />
man auf einer Liege und atmet einfach<br />
ohne jede Anstrengung. Das Programm<br />
dauert ca. 40 Minuten und nach kurzer Zeit<br />
stellt sich eine tiefe Entspannung ein, beinahe<br />
ein meditativer Zustand, vergleichbar<br />
mit Yoga. Um einen merklichen gesundheitlichen<br />
Benefit davonzutragen, werden<br />
zumindest 10 Einheiten mit 2 Einheiten pro<br />
Woche empfohlen.<br />
LYMPHDRAINAGE &<br />
KOMPRESSIONSTRAINING<br />
Als Training würden wir die Therapieform<br />
nicht bezeichnen. Sie ist wohl eher vergleichbar<br />
mit einer 8-Hand-Massage in<br />
Thailand und dient der gezielten Unterstützung<br />
der Lymphgesundheit. Durch das<br />
Abwechseln von Druck, Zug und Dehnung<br />
wird das Gewebe angeregt, wodurch ein<br />
besserer Durchfluss der Lymphflüssigkeit<br />
erreicht wird. Dadurch verbessert sich der<br />
Abtransport von Giftstoffen und die Entgiftungsleistung<br />
des Körpers wird erhöht. Die<br />
Lymphdrainage ist ein wichtiger Bestandteil<br />
der sogenannten Entstauungstherapie,<br />
welche auf die Auflösung von Lymphödemen<br />
– also Wassereinlagerungen in Lymphknoten<br />
– abzielt. Neuere Studien zeigen,<br />
dass die manuelle Lymphdrainage auch<br />
andere Stauungen lösen kann. Diskutiert<br />
wird in dieser Hinsicht etwa die Reduktion<br />
von Cellulite sowie die Verkleinerung lokaler<br />
Fetteinlagerungen – der sogenannten<br />
»Pölsterchen« – durch die anregende Wirkung<br />
auf das Gewebe. Gleichzeitig wurde<br />
ein positiver Effekt auf die Muskel- und<br />
Gelenkregeneration dokumentiert, etwa<br />
nach Sportverletzungen oder Operationen.<br />
Hier geht die Wirkung auf eine Reduktion<br />
von Schwellungen und die Dehnung der<br />
Muskelfasern zurück. Darüber hinaus hat<br />
die manuelle Lymphdrainage, ähnlich wie<br />
andere Massagen auch, eine beruhigende<br />
Wirkung auf Körper und Psyche. Dadurch ergibt<br />
sich ein entspannendes Komplettpaket<br />
mit positiven Effekten für Gesundheit und<br />
Körperform. Erreicht werden die Effekte aber<br />
nicht durch acht Hände, sondern durch eine<br />
Art Hose, die bis zum Brustkorb reicht und<br />
mit einem Kompressionsgerät verbunden<br />
wird. In bequemer Liegeposition beginnt<br />
das Gerät mit der rhythmischen Variation<br />
von Kompression und Entspannung. Die Bewegungen<br />
lockern Muskeln, Haut und Bindegewebe<br />
auf und fördern den Durch- und<br />
Abfluss der Lymphflüssigkeit. Ein entspanntes<br />
Gefühl stellt sich ein, die Entgiftung wird<br />
angeregt, die Muskelregeneration wird verbessert<br />
und Hautstruktur und Körperform<br />
verändern sich zum Positiven.<br />
Übrigens können alle drei Therapieformen<br />
bei einem Termin kombiniert werden.<br />
Effizienter kann eine Mittagspause<br />
nicht genutzt werden, als in die Verbesserung<br />
der eigenen Gesundheit, ganz nach<br />
dem Motto »Welcome to yourself«.<br />
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