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BS 05-2024

Editorial - Am falschen Ende gespart | Personalien | Nachrichten | Wissing will Förderung drastisch kürzen | Rhenus PartnerShip und HGK Shipping: Neue Rollenverteilung in Belgien | Weniger Ladung für Europas Binnenschiffer | ZKR: Gemeinsam zu einer »grüneren« Flotte | In der Binnenschifffahrt kommt Entgasungsverbot | CESNI definiert neue Standards | Schiffstechnik | Ausblick »Maritime Industry« in Gorinchem | Von der Innovation zur Inspiration | GS Yard findet neuen Eigentümer | Shell: Keine Angst vor paraffinischen Kraftstoffen | HGK: Ein Tanker für Ammoniak und CO2 | Zum »Green Deal« mit Fischer Abgastechnik | Sennebogen: Robust, effizient und werthaltig | Zwei neue Boote für Kieler Wasserschutzpolizei | Promarin erweitert sein Service-Angebot | Hitzler-Werft baut neue Elbe-Fähre | Wasserschutzpolizei Köln stellt neues Streifenboot in Dienst | CAPTN: Neues Design für Förde-Fähre | Hitzler-Werft liefert Wallaby-Boot ab: Wie auf Federn zum Arbeitsplatz auf See | Seehäfen | Intermodal | Duisport: Verpacken mit einem einfachen Klick | Neues PRINOS steuert die Abläufe bei der Bremischen Hafeneisenbahn | Seehäfen| Hinterland| Rotterdam: Wieder mehr Boxen im Seeverkehr | Hafenchefs fordern europäischen Schulterschluss | spc: Grüner Kurs in stürmischen Gewässern | NOW: Transformation bietet Häfen neue Chancen | BLG Logistics investiert im Hinterland | Wasserstraßen | Häfen | Endegs nimmt Entgasungsstelle in Betrieb | Tankcontainer-Reinigungen mit trimodaler Anbindung in Ludwigshafen | Bilanz 2023: Duisport zeigt Mut in der Flaute | DeltaPort: »Verkehrsverlagerung muss gelingen« | Koblenz baut für bessere Zeiten | Häfen in Rheinland-Pfalz verlieren Ladung | Berliner Megaprojekt kommt gut voran | Lübeck erreicht Rekord an Zugabfahrten | Über die Hunte rollen wieder Züge | JOBBÖRSE | »Leinen los!« für Jobs in der Binnenschifffahrt | Ministerium reformiert Seelotsen-Ausbildung | Buyer’s Guide | Recht | Schleusenanfahrung und Höhere Gewalt | BDS | Vom Videoblog zu neuen Vorschriften

Editorial - Am falschen Ende gespart | Personalien | Nachrichten | Wissing will Förderung drastisch kürzen | Rhenus PartnerShip und HGK Shipping: Neue Rollenverteilung in Belgien | Weniger Ladung für Europas Binnenschiffer | ZKR: Gemeinsam zu einer »grüneren« Flotte | In der Binnenschifffahrt kommt Entgasungsverbot | CESNI definiert neue Standards | Schiffstechnik | Ausblick »Maritime Industry« in Gorinchem | Von der Innovation zur Inspiration | GS Yard findet neuen Eigentümer | Shell: Keine Angst vor paraffinischen Kraftstoffen | HGK: Ein Tanker für Ammoniak und CO2 | Zum »Green Deal« mit Fischer Abgastechnik | Sennebogen: Robust, effizient und werthaltig | Zwei neue Boote für Kieler Wasserschutzpolizei | Promarin erweitert sein Service-Angebot | Hitzler-Werft baut neue Elbe-Fähre | Wasserschutzpolizei Köln stellt neues Streifenboot in Dienst | CAPTN: Neues Design für Förde-Fähre | Hitzler-Werft liefert Wallaby-Boot ab: Wie auf Federn zum Arbeitsplatz auf See | Seehäfen | Intermodal | Duisport: Verpacken mit einem einfachen Klick | Neues PRINOS steuert die Abläufe bei der Bremischen Hafeneisenbahn | Seehäfen| Hinterland| Rotterdam: Wieder mehr Boxen im Seeverkehr | Hafenchefs fordern europäischen Schulterschluss | spc: Grüner Kurs in stürmischen Gewässern | NOW: Transformation bietet Häfen neue Chancen | BLG Logistics investiert im Hinterland | Wasserstraßen | Häfen | Endegs nimmt Entgasungsstelle in Betrieb | Tankcontainer-Reinigungen mit trimodaler Anbindung in Ludwigshafen | Bilanz 2023: Duisport zeigt Mut in der Flaute | DeltaPort: »Verkehrsverlagerung muss gelingen« | Koblenz baut für bessere Zeiten | Häfen in Rheinland-Pfalz verlieren Ladung | Berliner Megaprojekt kommt gut voran | Lübeck erreicht Rekord an Zugabfahrten | Über die Hunte rollen wieder Züge | JOBBÖRSE | »Leinen los!« für Jobs in der Binnenschifffahrt | Ministerium reformiert Seelotsen-Ausbildung | Buyer’s Guide | Recht | Schleusenanfahrung und Höhere Gewalt | BDS | Vom Videoblog zu neuen Vorschriften

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<strong>05</strong><br />

<strong>2024</strong><br />

<strong>05</strong><br />

SCHIFFFAHRT MESSE MI<br />

TECHNIK<br />

Wissing will Förderung 350 Aussteller präsentieren Wallaby-Neubau: Wie auf<br />

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drastisch kürzen 9 Neuheiten in Gorinchem 16 Federn zum Einsatz 32<br />

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2 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

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INHALT<br />

<strong>05</strong> 2023<br />

21<br />

32<br />

3 EDITORIAL<br />

3 – Am falschen Ende gespart<br />

5 PERSONALIEN<br />

6 NACHRICHTEN<br />

9 SCHIFFFAHRT<br />

9 – Wissing will Förderung drastisch kürzen<br />

10 – Rhenus PartnerShip und HGK Shipping:<br />

Neue Rollenverteilung in Belgien<br />

12 – Weniger Ladung für Europas Binnenschiffer<br />

14 – ZKR: Gemeinsam zu einer »grüneren« Flotte<br />

15 – In der Binnenschifffahrt kommt Entgasungsverbot<br />

15 – CESNI definiert neue Standards<br />

16 SCHIFFSTECHNIK<br />

16 – Ausblick »Maritime Industry« in Gorinchem<br />

Von der Innovation zur Inspiration<br />

21 – GS Yard findet neuen Eigentümer<br />

22 – Shell: Keine Angst vor paraffinischen Kraftstoffen<br />

24 – HGK: Ein Tanker für Ammoniak und CO2<br />

25 – Zum »Green Deal« mit Fischer Abgastechnik<br />

26 – Sennebogen: Robust, effizient und werthaltig<br />

27 – Zwei neue Boote für Kieler Wasserschutzpolizei<br />

28 – Promarin erweitert sein Service-Angebot<br />

30 – Hitzler-Werft baut neue Elbe-Fähre<br />

30 – Wasserschutzpolizei Köln stellt neues<br />

Streifenboot in Dienst<br />

31 – CAPTN: Neues Design für Förde-Fähre<br />

32 – Hitzler-Werft liefert Wallaby-Boot ab:<br />

Wie auf Federn zum Arbeitsplatz auf See<br />

35 SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

35 – Rotterdam: Wieder mehr Boxen im Seeverkehr<br />

35 – Hafenchefs fordern europäischen Schulterschluss<br />

36 – spc: Grüner Kurs in stürmischen Gewässern<br />

37 – NOW: Transformation bietet Häfen neue Chancen<br />

38 – BLG Logistics investiert im Hinterland<br />

40 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

40 – Endegs nimmt Entgasungsstelle in Betrieb<br />

40 – Tankcontainer-Reinigungen mit trimodaler<br />

Anbindung in Ludwigshafen<br />

41 – Bilanz 2023: Duisport zeigt Mut in der Flaute<br />

42 – DeltaPort: »Verkehrsverlagerung muss gelingen«<br />

44 – Koblenz baut für bessere Zeiten<br />

46 – Häfen in Rheinland-Pfalz verlieren Ladung<br />

46 – Berliner Megaprojekt kommt gut voran<br />

46 – Lübeck erreicht Rekord an Zugabfahrten<br />

48 – Über die Hunte rollen wieder Züge<br />

50 JOBBÖRSE<br />

50 – »Leinen los!« für Jobs in der Binnenschifffahrt<br />

50 – Ministerium reformiert Seelotsen-Ausbildung<br />

51 BUYER’S GUIDE<br />

56 RECHT<br />

56 – Schleusenanfahrung und Höhere Gewalt<br />

58 BDS<br />

58 – Vom Videoblog zu neuen Vorschriften<br />

59 IMPRESSUM<br />

34 SEEHÄFEN | INTERMODAL<br />

34 – Duisport: Verpacken mit einem einfachen Klick<br />

34 – Neues PRINOS steuert die Abläufe bei<br />

der Bremischen Hafeneisenbahn<br />

Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />

Verein für europäische<br />

Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V.<br />

4 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


PERSONALIEN<br />

BÖB/VBW: Theresa Klein arbeitet<br />

seit dem 1. Mai als Referentin für Wirtschaft,<br />

Technik und<br />

Innovation in der gemeinsamen<br />

Geschäftsstelle<br />

von<br />

BÖB und VBW. Zudem<br />

wird sie für den<br />

BÖB das Projekt<br />

RAIN betreuen. Zuvor<br />

war sie zunächst<br />

zwei Jahre als Projektmanagerin beim<br />

ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion<br />

Center (SPC) und zuletzt vier<br />

Jahre als Ansprechpartnerin für die Verbandstätigkeit<br />

bei RheinCargo tätig.<br />

BERLIN: Manja Schreiner (CDU),<br />

bislang Verkehrssenatorin in Berlin, ist<br />

wegen Plagiatsvorwürfen<br />

zurückgetreten.<br />

Sie zog damit die<br />

Konsequenzen aus<br />

dem Entzug ihres<br />

Doktortitels. Nachfolgerin<br />

wird Ute<br />

Bonde, Geschäftsführerin<br />

des Verkehrsverbunds<br />

Berlin-Brandenburg<br />

(VBB). Zuvor war die Juristin viele Jahre<br />

bei den Berliner Verkehrsbetrieben tätig.<br />

Personalie des Monats: HGK Shipping befördert Maria Schippers<br />

HGK SHIPPING: Maria Schippers rückt bei der HGK Shipping auf und soll<br />

künftig das Wachstum in neuer Funktion vorantreiben. Zum 1. Mai hat sie die neu<br />

geschaffene Position als Director Corporate Development & New Markets übernommen<br />

und erhält gleichzeitig Prokura bei Europas größter Binnenreederei. Sie<br />

soll die kontinuierliche Weiterentwicklung vorantreiben, heißt es in einer Mitteilung.<br />

Zuvor war die seit zehn Jahren im Unternehmen beschäftigte Managerin seit<br />

Ende 2020 Head of Group Projects & Digitisation. Nachdem sie den Verkauf der<br />

Binnenschifffahrtssparte von Imperial Logistics an die HGK-Gruppe im Jahr 2020<br />

federführend begleitete, verantwortete Schippers die Unternehmensakquisition<br />

des Tankcontainerlogistikgeschäfts von Köppen und den Verkauf der HGK-Shipping-Anteile<br />

an der DGA Shipping in diesem Frühjahr.<br />

BMDV: Michael Theurer, bislang für<br />

die FDP Parlamentarischer Staatssekretär<br />

im Bundesverkehrsministerium,<br />

wechselt offenbar als<br />

Vorstandsmitglied<br />

zur Deutschen Bundesbank.<br />

Der Diplomvolkswirt<br />

ist<br />

seit 2013 Landesvorsitzender<br />

der FDP in<br />

Baden-Württemberg und war im Ministerium<br />

der »Schienenbeauftragte«. Als<br />

Nachfolge-Kandidaten werden die FDP-<br />

Verkehrspolitiker Bernd Reuther, Valentin<br />

Abel und Corinna Konrad gehandelt.<br />

HMM: Stefan Kunze, Leiter der Repräsentanz<br />

Deutschland Ost bei Hafen<br />

Hamburg Marketing<br />

(HHM), ist auf dem<br />

Elbschifffahrtstag in<br />

den Ruhestand verabschiedet<br />

worden.<br />

Der studierte Diplom-Ökonom<br />

war<br />

seit den 1990 Jahren<br />

bei HMM aktiv und<br />

hat sich seither engagiert für die Belange<br />

der Binnenschifffahrt eingesetzt. Zudem<br />

war er neun Jahre lang Vorsitzender des<br />

Vorstands der Elbe Allianz. Sein bereits<br />

ernannter Nachfolger ist Roman Fürtig.<br />

ZKR: Erwin Fessmann, viele Jahrzehnte<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

und Sekretär bei der<br />

Zentralkommission<br />

für die Rheinschifffahrt<br />

(ZKR), ist im<br />

Alter von 80 Jahren<br />

verstorben. Fessmann<br />

war als Elsässer<br />

mehrsprachig<br />

und hatte lange aus<br />

dem Hintergrund die Geschicke der<br />

ZKR und später in Zusammenarbeit mit<br />

der Wirtschaftskommission für Europa<br />

(ECE) auch die Entwicklung an anderen<br />

schiffbaren Flüssen in Europa gelenkt.<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

5


NACHRICHTEN<br />

FÜR CHEMIEKUNDEN UNTERWEGS<br />

HGK Shipping holt Taufe für ihre »Gas 95« nach<br />

In Fahrt ist die »Gas 95« als eines der modernsten<br />

Schiffe in der HGK-Flotte bereits<br />

seit Februar. Getauft wurde der Tanker allerdings<br />

erst jetzt.<br />

Der moderne Neubau mit diesel-elektrischem<br />

Antrieb ist für Auftraggeber aus<br />

der Chemiebranche zwischen den ARA-<br />

Häfen und diversen Häfen am Rhein unterwegs.<br />

Seine Tiefgangoptimierung gewährleistet<br />

auch in Niedrigwasserphasen<br />

eine bestmögliche Einsatzbereitschaft.<br />

Die »Gas 95« basiert auf den bei der<br />

HGK Shipping zuvor bereits in Dienst gestellten<br />

und konzipierten Neubauten.<br />

Der moderne Tanker entspricht den Angaben<br />

zufolge den höchsten Umwelt- und<br />

Sicherheitsstandards.<br />

Getauft wurde das Schiff von Europas<br />

größtes Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

im Beisein von Vertretern des Kunden,<br />

des Chemiekonzerns BASF. Birgit Häußermann,<br />

Director Business Management<br />

C4 & Heavy Cracker Products, ließ<br />

die obigatorische Flasche an der Bordwand<br />

zerschellen.<br />

Der seit Anfang des Jahres in Dienst<br />

stehende Neubau ist für Auftraggeber aus<br />

der Chemieindustrie zwischen den ARA-<br />

(v.l.) Thorben Hensler (Vice President Global Supply Chain Services bei BASF), Anke Bestmann<br />

(Business Unit Director Gas Shipping bei HGK Shipping), Birgit Häußermann (Director Business<br />

Management C4 & Heavy Cracker Products bei BASF) und Steffen Bauer (CEO der HGK Shipping)<br />

Häfen und diversen Umschlagshäfen am<br />

Rhein unterwegs. Seine Tiefgangoptimierung<br />

gewährleiste auch in Niedrigwasserphasen<br />

eine hohe Einsatzbereitschaft.<br />

Der nächste niedrigwasseroptimierte<br />

diesel-elektrische Neubau für die Gasflotte<br />

ist mit der »Gas 96« bereits beauftragt.<br />

Weitere Schiffe seien darüber hinaus<br />

bereits in Planung, teilte die HGK<br />

Shipping mit. »Wir setzen auch künftig<br />

alles daran, uns kontinuierlich zu verbessern<br />

und unsere Gasflotte auszubauen«,<br />

sagt Anke Bestmann, Geschäftsführerin<br />

der HGK Gas Shipping.<br />

RD<br />

© HGK Shipping<br />

MILLIONENSCHADEN IN IFFEZHEIM<br />

Gericht beschlagnahmt Binnenschiff<br />

Nach dem millionenschweren Schaden an der Schleuse Iffezheim<br />

in Folge einer Kollision ist das Schiff »La Primavera« beschlagnahmt<br />

worden. Das Schiff soll als Sicherheit dienen, um Schadenersatzforderungen<br />

für die Reparatur abzusichern. Es werde erst<br />

dann wieder freigegeben, wenn vom Schiffseigner eine entsprechende<br />

Sicherheitsleistung hinterlegt wird, teilte eine WSV-<br />

Sprecherin mit.<br />

Das Gütermotorschiff hatte im November vergangenen Jahres<br />

auf dem Weg von Basel in Richtung Karlsruhe das Schleusentor<br />

in Iffezheim gerammt. Durch die Wucht des Aufpralls war das<br />

Tor irreparabel zerstört worden. Der Schaden liegt bei insgesamt<br />

2 Mio. €.<br />

Die Steuerfrau der «La Primavera» soll zum Zeitpunkt des Unfalls<br />

in Alkoholeinfluss gestanden haben. Ein Bluttest habe bei ihr<br />

eine Wert von 0,75 Promille ergeben, teilte ein Sprecher der<br />

Staatsanwaltschaft Offenburg mit. Gegen die 49-Jährige wird wegen<br />

Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt.<br />

Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes<br />

(WSA) Oberrhein muss das 80 t schwere Tor an der rechten<br />

Kammer der Schleuse ausgetauscht werden. Aufgrund der Baumaßnahmen<br />

ist die betroffene Kammer bis voraussichtlich Ende<br />

des Jahres nicht genutzt werden. Die Rheinschleuse ist daher nur<br />

noch über die verbliebene Schleusenkammer befahrbar, was zu<br />

Einschränkungen im Schiffsverkehr führen kann.<br />

RD<br />

STADT STÖRT SICH AN MASSENTOURISMUS<br />

Weniger Flusskreuzer in Amsterdam<br />

Die Stadt Amsterdam verschärft ihren Kampf gegen »Overtou-<br />

rism«. Nicht nur der Bau neuer Hotels ist inzwischen verboten,<br />

indem die gesamte Stadt zu einem Sperrgebiet für neue Beherbergungsbetriebe<br />

erklärt wurde. In den kommenden Jahren soll<br />

nun auch die Anzahl der Flusskreuzfahrtschiffe, die die Grachtenstadt<br />

anlaufen, halbiert werden.<br />

Ab 2028 sollen nur noch maximal 1.150 Schiffe anlegen dürfen,<br />

allein im letzten Jahr waren es hingegen 2.125 Schiffe mit rund<br />

500.000 Passagieren. Die Stadt will damit gegen den Massentourismus<br />

vorgehen, dürfte damit aber auch die städtische Hotellerie<br />

hart treffen. »Dies ist eine von mehreren Maßnahmen, um<br />

die Zahl der Touristen insgesamt zu verringern. Es geht um die<br />

Überfüllung und die Busse, die überall auf den Bürgersteigen<br />

parken«, sagt Hester Van Buren, der städtische Finanzchef von<br />

Amsterdam.<br />

Der Cruise Port Amsterdam verweist darauf, dass der Anteil<br />

der Flusskreuzfahrtpassagiere an der Gesamtzahl der Hotelübernachtungen<br />

in Amsterdam relativ gering ist. Diese Besuchergruppe<br />

sei wohlhabend, im Durchschnitt 65 Jahre alt und übernachte<br />

eher häufig in Hotels des Luxussegments.<br />

Amsterdam ist bei Touristen äußerst beliebt und steht auf vielen<br />

Wunschlisten der Flusskreuzfahrtreedereien. Viele der Schiffe<br />

nutzen schon jetzt Landstrom, so dass die Emissionen während<br />

der Liegezeit sehr gering sind.<br />

CE<br />

6 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


© Thomas Wolf<br />

Rhein-Reise:<br />

Der GEFO Low Water Carrier<br />

„Canaletto“ vor dem Kölner Dom<br />

Abladung 600 tons auf 1,30 m Tiefgang, Maximalkapazität: 2.921 m 3 ,<br />

8 Stainless-Steel-Tanks, 2 gummierte Tanks für Salzsäure, Maximale<br />

Abladung 2.985 tons, Hybrid-Antrieb<br />

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Gefo_Rheinreise_RZ.indd 1 10.10.23 10:<strong>05</strong>


NACHRICHTEN<br />

NEUE RÖNTGENANLAGE IM HAFEN<br />

Duisport sagt Schmugglern den Kampf an<br />

Der Hafenbetreiber Duisport und der<br />

deutsche Zoll wollen härter gegen<br />

Schmuggler vorgehen und setzen dafür<br />

auf eine neue sogenannte Großröntgenanlage.<br />

Damit will der Zoll kriminellen<br />

Schmugglern im größten Binnenhafen<br />

der Welt »besser das Handwerk legen<br />

und die Zollabwicklung beschleunigen«.<br />

»Gestochen scharfe Bilder« sollen den<br />

Experten des Zollamts Ruhrort auf ihren<br />

Monitoren anzeigen, was in den Containern<br />

lagert. Bislang werden solche kosten-<br />

und personalintensiven Großröntgenanlagen<br />

nur in den bedeutenden<br />

internationalen Seehäfen eingesetzt, in<br />

Deutschland gibt es sie bisher nur in<br />

Hamburg und Bremerhaven. »Damit erhöht<br />

sich der internationale Sicherheitsstandard<br />

enorm. Für internationale Reedereien<br />

ist die Existenz einer solchen Anlage<br />

ein wichtiges Kriterium, an welchen<br />

Im Duisburger Hafen entsteht eine Großröntgenanlage (GRA) für beladene Lkw<br />

Standorten sie ihre Aktivitäten verstärken<br />

oder zurückfahren«, sagte duisport-CEO<br />

Markus Bangen.<br />

Entstehen wird die Anlage auf einem<br />

rund 3200 m2 großen Gelände in unmittelbarer<br />

Nähe zur duisport-Hauptverwaltung<br />

in Ruhrort. Das Zollamt verweist auf den<br />

Handlungsbedarf: GErade nach dem »Brexit«<br />

sei die Zahl der Lkw, die im Hafen zu<br />

kontrollieren sind, sprunghaft gestiegen. <br />

© Duisport<br />

AUSWEITUNG DES TRIMODALEN NETZWERKES<br />

HHLA übernimmt Mehrheit bei Roland Spedition<br />

Der Hamburger Terminalbetreiber<br />

HHLA beteiligt sich mehrheitlich (51 %)<br />

an der Roland Spedition, einem der größten<br />

Container-Operateure in Österreich.<br />

Die übrigen 49 % verbleiben bei den beiden<br />

Mitgesellschaftern Christian Gutjahr<br />

und Nikolaus Hirnschall, die auch künftig<br />

operativ die Geschäfte führen werden.<br />

Die Roland Spedition wurde 1982 als<br />

Joint Venture des österreichischen Logistikers<br />

Heinz Gutjahr und der Bremer Roland<br />

Spedition gegründet und hat sich<br />

den Angaben zufolge als neutraler Partner<br />

für Speditionen und Reedereien im<br />

maritimen Hinterlandverkehr etabliert.<br />

Heute ist das Unternehmen den Angaben<br />

zufolge mit einem jährlichen Aufkommen<br />

von rund 130.000 TEU einer der<br />

größten eigentümergeführten Container-<br />

Operateure für den kombinierten Hinterlandverkehr<br />

in Österreich. Das Netzwerk<br />

erstreckt sich über Mittel- sowie Südeuropa<br />

und verbindet die Seehäfen Hamburg,<br />

Bremerhaven, Rotterdam und Antwerpen<br />

sowie Koper und Triest mit dem<br />

Hinterland. Das Unternehmen beschäftigt<br />

rund 50 Mitarbeitende. Die HHLA will<br />

das Leistungsangebot von Roland mit ihrem<br />

eigenen europäischen Netz aus Seehafenterminals<br />

in Hamburg, Tallinn,<br />

Triest und Odessa sowie intermodalen<br />

Hinterlandverbindungen und Inlandterminals<br />

kombinieren, heißt es weiter. <br />

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UMSCHLAGZAHLEN NORTH SEA PORT<br />

Binnenschifffahrt kann zulegen<br />

Während der Seegüterumschlag im grenzüberschreitenden Hafen-Komplex<br />

North Sea Port im ersten Quartal leicht rückläufig<br />

war, gab es im Hinterland-Verkehr über das Wasser ein Plus.<br />

Für die ersten drei Monate des Jahres meldet der North Sea Port<br />

– mit Standorten in Vlissingen und Terneuzen in den Niederlanden<br />

sowie Gent in Belgien – einen Rückgang um 3,2 % auf<br />

16,4 Mio. t.<br />

Positives gab es für die Binnenschifffahrt zu berichten. Der Güterumschlag<br />

aufs Wasser hat im ersten Quartal <strong>2024</strong> zugenommen:<br />

um 3,9 % auf insgesamt 15,9 Mio. t. Der Anstieg<br />

wird vor allem auf größere Mengen Flüssiggut zurückgeführt, wo<br />

es eine Zunahme um 8,3 % oder 600.000 t gab. Das trockene Massengut<br />

blieb mehr oder weniger konstant (-1,1 %, –0,1 Mio. t). <br />

8 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

© DGA Shipping<br />

Die DGA Shipping befachtet sowohl eigene als auch fremde Trockengüterschiffe und bedient die gesamte Rheinschiene<br />

Neue Rollenverteilung in Belgien<br />

Das Binnenschifffahrtsunternehmen DGA Shipping gehört künftig allein der Rhenus<br />

PartnerShip. Die HGK Shipping gibt ihre Anteile ab, baut dafür aber ihre Aktivitäten im<br />

Seehafen Antwerpen aus. Die Energiewende ist hier das große Thema. Von Krischan Förster<br />

In Belgien verschieben sich die Kräfteverhältnisse,<br />

zumindest auf Seiten der<br />

deutschen Akteure. Bei der DGA Shipping<br />

trennen sich die Wege der HGK<br />

Shipping und der Rhenus PartnerShip.<br />

Die beiden Schwergewichte waren zuvor<br />

zu gleichen Teilen Anteilseigner.<br />

Künftig sitzt die Rhenus allein am sprichwörtlichen<br />

Steuer und agiert eigenständig<br />

am belgischen Markt.<br />

Dafür stockt das Binnenschiffsunternehmen<br />

die Anteile von 45 % auf<br />

100 % auf und verabschiedet den bisherigen<br />

Mehrheitsgesellschafter HGK Shipping,<br />

ebenfalls aus Duisburg.<br />

Als »ein Schritt zu einer weiteren Internationalisierung«,<br />

bezeichnet die Rhenus<br />

die Übernahme – und verspricht sich<br />

viel davon. Die DGA mit Sitz in Antwerpen<br />

verfüge über ein vergleichbares<br />

Geschäftsmodell, heißt es.<br />

»Die Anteilsübernahme ermöglicht es,<br />

Synergien zu maximieren, Ressourcen effizienter<br />

zu nutzen und unseren Kunden<br />

ein noch breiteres und verbessertes<br />

Dienstleistungsportfolio anzubieten«, erklärt<br />

Thomas Maaßen, Geschäftsführer<br />

der Rhenus PartnerShip.<br />

Starke Präsenz in Belgien<br />

Die DGA ist auf die Trockenschifffahrt in<br />

den Bereichen Massengut, Stückgut und<br />

Projektladung spezialisiert. Sie bietet<br />

Transporte im ARA-Gebiet sowie zu allen<br />

Häfen im Rheineinzugsgebiet, zu allen<br />

Nebenflüssen des Rheins und über<br />

deutsche Partnerfirmen auch in ganz<br />

Deutschland an. Zu den Hauptaktivitäten<br />

zählen neben der Befrachtung auch eine<br />

Flotte mit eigenem und fremdem Frachtraum,<br />

darunter Schubbooten und Schubleichtern.<br />

Für Rhenus stehen vor allem die<br />

Rheinverkehre nach Antwerpen im Fokus.<br />

»Wir wollen unsere Verbindungen in<br />

Richtung Belgien ausbauen und dabei<br />

künftig eine führende Rolle einnehmen«,<br />

so Maaßen.<br />

Das Unternehmen kann nach eigenen<br />

Angaben auf das starke Netzwerk zurückgreifen,<br />

das DGA in der Vergangenheit<br />

gemeinsam mit Rhenus und<br />

der HGK aufgebaut hat. »Gemeinsam<br />

mit der HGK haben wir das Geschäft der<br />

DGA in den letzten Jahren sehr stark ausgebaut,<br />

insbesondere im Bereich der Befrachtung.<br />

Hier gab und gibt es noch viel<br />

Potenzial, das wir nun weiter entwickeln<br />

wollen«, sagt Maaßen.<br />

Für die Mitarbeiter der DGA sowie die<br />

Kunden werde sich durch die Umverteilung<br />

der Anteile nichts ändern. Das Team<br />

wird übernommen, laufende Kundenprojekte<br />

und Partnerschaften behalten<br />

demnach ihre Gültigkeit.<br />

HGK sortiert sich neu<br />

»Wir haben entschieden, unsere Anteile<br />

an der DGA Shipping zu verkaufen, da<br />

wir grundsätzlich aus dem Bereich der<br />

Beteiligungen aussteigen möchten.« So<br />

begründet wiederum Steffen Bauer, CEO<br />

der HGK Shipping, den Ausstieg bei dem<br />

belgischen Unternehmen. Seiner Ankündigung,<br />

den Verkaufserlös in die strategische<br />

Weiterentwicklung, insbesondere in<br />

10 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

neue Geschäftsfelder, investieren zu wollen,<br />

ließ Europas größte Binnenreederei<br />

wenige Tage später bereits Taten folgen.<br />

Künftig fährt sie ihr Belgien-Geschäft<br />

unter neuer Flagge und verbindet dies<br />

mit einem Bekenntnis zum Seehafen<br />

Antwerpen. Denn ab sofort firmieren die<br />

Geschäftsaktivitäten unter der Bezeichnung<br />

HGK Logistics Antwerp BV. Das<br />

von Dirk Verstraeten und Simon Lucas<br />

geleitete Unternehmen soll vor allem<br />

Kunden in der Tankschifffahrt bedienen<br />

und außerdem Logistikdienstleistungen<br />

im Hafen Antwerpen-Brügge anbieten.<br />

HGK setzt auf Energiewende<br />

Im Zuge der Energiewende will sich der<br />

belgische Seehafen umfangreiche Lagerkapazitäten<br />

für Wasserstoff beziehungsweise<br />

dessen Derivate bereitstellen. Für<br />

die HGK sind Transporte alternativer<br />

Energieträger erklärtermaßen ein absolutues<br />

Zukunfts- und mögliches<br />

Wachstumssegment. Andererseits gebe es<br />

aber im zweitgrößten Chemiehafen der<br />

Welt weiterhin viel Potenzial für klassische<br />

Güter, die per Hinterlandverkehr<br />

mit dem Binnenschiff befördert werden<br />

könnten, führt die HGK weiter aus. Im<br />

Fokus stehen dabei die großen Industriestandorte<br />

entlang der Rheinschiene bis<br />

hinunter nach Ludwigshafen und Basel.<br />

Die bisherigen Navitank-Aktivitäten sollen<br />

daher künftig weiter ausgebaut werden,<br />

heißt es.<br />

»Unseren Anteilsverkauf bei der DGA<br />

nutzen wir zur Neuausrichtung und wollen<br />

in einem attraktiven Markt wie Belgien<br />

weiter eine wichtige Rolle spielen«,<br />

sagt CEO Bauer.<br />

Thomas Maaßen (li., Rhenus PartnerShip) und Steffen Bauer (HGK Shipping) besiegeln das Geschäft<br />

Simon Lucas (li.) und Dirk Verstraeten stehen<br />

an der Spitze der HGK Logistics Antwerp BV<br />

© HGK Shipping<br />

Der Standort auf dem Campus Lt.<br />

Coppens sei ein klares Bekenntnis sowohl<br />

zum Hafenverbund Antwerpen-<br />

Brügge als auch zum Anspruch des Unternehmens,<br />

nachhaltige Lieferketten auf<br />

den Binnenwasserstraßen von und zu<br />

den großen Nordseehäfen noch stärker<br />

im Verkehrsträgermix zu etablieren, so<br />

Bauer.<br />

Die Führung der neu aufgestellten<br />

HGK-Shipping-Tochter bilden Dirk Verstraeten,<br />

der von der DGA Shipping zur<br />

HGK Logistics Antwerp gewechselt ist<br />

und sich um die Chemielogistik kümmern<br />

soll, sowie Simon Lucas, der bereits<br />

bei der Binnenreederei Wijgula in verantwortlicher<br />

Position tätig war und künftig<br />

die Tankschifffahrtsaktivitäten leiten<br />

wird.<br />

<br />

© Rhenus PartnerShip<br />

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Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

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SCHIFFFAHRT<br />

Weniger Ladung für Europas Binnenschiffer<br />

Vor allem bei Containern und Trockengütern sinken die Mengen. Die ZKR verweist in<br />

ihrem neuesten Marktbericht auf den rückläufigen Welthandel, die steigende Inflation und<br />

die Auswirkungen der geopolitischen Krisen. Niedrigwasser spielt hingegen kaum eine Rolle<br />

Die Beförderungsnachfrage in der europäischen<br />

Binnenschifffahrt ist in<br />

der ersten Hälfte des Jahres 2023 spürbar<br />

zurückgegangen. Das geht aus dem neuen<br />

Bericht der Zentralkommission für<br />

Rheinschifffahrt (ZKR) hervor, der in<br />

Zusammenarbeit mit der Europäischen<br />

Kommission entstanden ist.<br />

In den beiden Ländern mit der höchsten<br />

Verkehrsleistung, Deutschland und<br />

den Niederlanden, war ein Rückgang der<br />

Verkehrsleistung um -8,5% bzw. -7,7%<br />

zu verzeichnen. Der stärkste prozentuale<br />

Rückgang war beim Containerverkehr zu<br />

verzeichnen, gefolgt von der Trockengüterschifffahrt.<br />

Als Gründe werden<br />

der Rückgang im Welthandel und in der<br />

Industrieproduktion genannt.<br />

Die hohe Inflation habe sich negativ auf<br />

die Kaufkraft der Haushalte ausgewirkt.<br />

Infolge der hohen Inflation hob die Europäische<br />

Zentralbank ihre Leitzinsen stark<br />

an, der Konsum- und der Bausektor litten<br />

unter den steigenden Finanzierungskosten.<br />

Die Konjunkturschwäche machte<br />

sich im Industriesektor bemerkbar.<br />

Darüber hinaus sei eine beträchtliche<br />

Anzahl von Trockenfrachtschiffen nach<br />

Osteuropa exportiert worden, um die Alternativroute<br />

für Getreidetransporte aus<br />

der Ukraine zu bedienen, was zu ernsthaften<br />

Engpässen bei der Flottenkapa -<br />

zität in bestimmten Verkehren in Westeuropa<br />

führte, was wahrscheinlich zum<br />

Rückgang der Transportleistung in diesen<br />

Gebieten beigetragen habe.<br />

Der Güterverkehr auf dem gesamten<br />

Rhein erreichte im ersten Halbjahr 2023<br />

131,7 Mio. t (-10,8 %). Container- und<br />

Trockengüter waren am stärksten von der<br />

Rezession betroffen. Auf dem traditionellen<br />

Rhein nahm die Güterbeförderung von<br />

84,7 Mio. t auf 77,4 Mio. t ab (-8,6%). Die<br />

Trends sind je nach Güterart jedoch sehr<br />

unterschiedlich.<br />

Bei den chemischen Erzeugnissen wurde<br />

ein Rückgang von -15 % beobachtet.<br />

Dieser Sektor litt unter einer Konjunkturabschwächung<br />

aufgrund des Anstiegs der<br />

Preise für chemische Rohstoffe. Der<br />

nachgelagerte Transport von Chemika -<br />

lien auf dem traditionellen Rhein ist im<br />

ersten Halbjahr 2023 um -17 % zurückgegangen,<br />

während der vorgelagerte<br />

Die Verkehrsleistung in den einzelnen<br />

europäischen Ländern im<br />

Halbjahresvergleich in Mio. tkm<br />

© ZKR<br />

12 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

ZKR, CEN und CENELEC wollen mit modernen Vorschriften den Wandel in der Binnenschifffahrt unterstützen<br />

© ZKR<br />

Gemeinsam zu einer »grüneren« Flotte<br />

Die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) hat eine Vereinbarung mit CEN<br />

und CENELEC getroffen, um die Normung in der Binnenschifffahrt voranzutreiben. Ziel<br />

ist die Ausarbeitung neuer Standards, vor allem mit Blick auf alternative Antriebssysteme<br />

Formalisiert wurde dies durch ein Memorandum<br />

of Understanding (MoU),<br />

das von den drei Organisationen ZKR,<br />

CEN (Europäisches Komitee für Normung)<br />

und CENELEC (Europäisches<br />

Komitee für elektrotechnische Normung)<br />

jüngst unterzeichnet wurde.<br />

Die ZKR trägt die Hauptverantwortung<br />

für die verordnungsrechtliche Tätigkeit in<br />

der Rheinschifffahrt. Ihrer Mitgliedstaaten<br />

Belgien, Frankreich, Deutschland,<br />

Niederlande und Schweiz sind für die<br />

Ausarbeitung von Verordnungen für die<br />

Rheinschifffahrt zuständig.<br />

Im Jahr 2015 hatte die ZKR in Zusammenarbeit<br />

mit der EU den Europä -<br />

ischen Ausschuss zur Ausarbeitung von<br />

Standards im Bereich der Binnenschifffahrt<br />

(CESNI) gegründet. Dieser wurde<br />

eingerichtet, um in verschiedenen Bereichen,<br />

namentlich den Bereichen Binnenschiffe,<br />

Besatzung und Informationstechnologie,<br />

technische Standards zu erlassen.<br />

Die entspre chenden Regelwerke<br />

auf europäischer und internationaler<br />

Ebene, darunter die der Europäischen<br />

Union und der ZKR, können auf diese<br />

Standards verweisen.<br />

Ein wichtiger Schwerpunkt der Zusammenarbeit<br />

zwischen CEN, CENE-<br />

LEC und der ZKR (CESNI) ist der Übergang<br />

zu alternativen Antriebssystemen<br />

und Kraftstoffen in der Binnenschifffahrt,<br />

um die festgelegten Umweltziele zu<br />

erreichen. Wasserstoff, Methanol oder<br />

Batterien sind vielversprechende Lösungen<br />

für die Ökologisierung der Flotte.<br />

Vorschriften, unterstützt durch Kooperationen<br />

wie die in dem MoU vereinbarte<br />

Partnerschaft, seien für diesen Übergang<br />

wesentliche Triebfedern, heißt es von Seiten<br />

der ZKR. Damit werde ein bedeutender<br />

Beitrag zur wirksamen und kohärenten<br />

Umsetzung der ZKR- und der EU-<br />

Politik geleistet werden, etwa was die EU-<br />

Verordnung über die Infrastruktur für<br />

alternative Kraftstoffe und das transeuropäische<br />

Verkehrsnetz (TEN-V) betrifft.<br />

Die strategische Zusammenarbeit orientiert<br />

sich den Angaben zufolge eng am<br />

Technischen Komitee CEN/TC 15 »Fahrzeuge<br />

der Binnenschifffahrt«. Zur Verbesserung<br />

der Komplementarität und zur<br />

Erleichterung der gemeinsamen Weiterentwicklung<br />

ihrer beider Arbeit wird ein<br />

formeller Kooperationsrahmen geschaffen.<br />

Dies sei für die Förderung der<br />

nnovation von entscheidender Bedeutung<br />

und dient der Bewältigung der Herausforderungen<br />

im Zusammenhang mit<br />

den Umwelt- und Klimaschutzzielen der<br />

Europäischen Union (Green Deal) und<br />

der ZKR (Mannheimer Erklärung). Diese<br />

Zusammenarbeit stelle für die Normungsarbeit<br />

in der Binnenschifffahrt einen<br />

wesentlichen Fortschritt dar. RD<br />

14 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFAHRT<br />

SCHWEIZ RATIFIZIERT<br />

In der Binnenschifffahrt kommt das Entgasungsverbot<br />

Die Änderung des Übereinkommens<br />

über die Sammlung, Abgabe und<br />

Annahme von Abfällen in der Rheinund<br />

Binnenschifffahrt (CDNI) tritt<br />

zum 1. Oktober <strong>2024</strong> in Kraft. Damit<br />

wird im Geltungsbereich des CDNI ein<br />

Entgasungsverbot für Binnenschiffe erlassen.<br />

Zuletzt hatte die Schweiz die Änderung<br />

des CDNI-Übereinkommens angenommen.<br />

Beim sogenannten Ventilieren werden<br />

bislang Dämpfe aus Tankschiffen direkt<br />

in die Atmosphäre freigesetzt. Das Verbot<br />

werde schrittweise eingeführt, um die<br />

Entwicklung der erforderlichen Infrastruktur<br />

und der entsprechenden logistischen<br />

Lösungen zu ermöglichen,<br />

teilte die ZKR mit.<br />

In der ersten Phase ab dem 1. Oktober<br />

<strong>2024</strong> gilt das Verbot für besonders schädliche<br />

Güter wie Benzol, Benzin, Erdöldestillate<br />

und Gemische mit einem Ethanol-<br />

Anteil von mehr als 10 %. Danach wird<br />

die Regelung in Phase 2 und 3 auf weitere<br />

Güterarten ausgeweitet.<br />

Botschafter Claude Wild, ständiger<br />

Vertreter der Schweiz im Europarat,<br />

übergab die Ratifikationsurkunde im Palais<br />

du Rhin in Straßburg. Damit haben<br />

nun alle sechs Vertragsstaaten die neuen<br />

Vorschriften angenommen. Außerdem<br />

übergab die Schweiz die Ratifikationsur -<br />

kunde für das Straßburger Übereinkom -<br />

men von 2012 über die Beschränkung<br />

der Haftung in der Binnenschifffahrt<br />

(CLNI 2012), heißt es.<br />

<br />

© ZKR<br />

Jörg Rusche (ZKR) nimmt die Urkunde vom<br />

Schweizer Botschafter Claude Wild entgegen<br />

BERUFSBEFÄHIGUNGEN UND TECHNISCHE LEITLINIEN<br />

CESNI definiert neue Standards für die Binnenschifffahrt<br />

Der Europäische Ausschuss zur Ausarbeitung<br />

von Standards im Bereich der<br />

Binnenschifffahrt (CESNI) hat eine Riehe<br />

von Regelungen angenommen.<br />

Gebilligt wurden Erläuterungen zum<br />

ES-TRIN 2023/1, die am 1. Januar <strong>2024</strong> in<br />

Kraft getreten sind. Die Änderungen betreffen<br />

unter anderem Fahrgastschiffe, die<br />

Abwassersammlung sowie Brennstoffe<br />

mit niedrigem Flammpunkt und Brennstoffzellen.<br />

Zudem wurde Entwurf des ES-TRIN<br />

2025/1 geprüft. Der Standard soll auf der<br />

nächsten Sitzung des CESNI am 17. Oktober<br />

in Kraft gesetzt werden. Die wichtigsten<br />

Änderungen die Lagerung und den<br />

Einsatz von Methanol, elektrische Antriebssysteme<br />

sowie die Verwendung von<br />

Aluminium oder faserverstärktem Kunststoff<br />

für den Bau von Fahrgastschiffen.<br />

Im Bereich Berufsbefähigungen hat der<br />

Ausschuss die neue Ausgabe des Europäischen<br />

Standards für Qualifikationen<br />

in der Binnenschifffahrt (ES-QIN <strong>2024</strong>/1)<br />

angenommen, die am 1. Januar 2025 in<br />

Kraft treten soll. Die wichtigste Änderung<br />

zielt auf eine Stärkung der Ausbildung für<br />

die Führungsebene ab. Schiffsführer sollen<br />

besser auf das Fahren und Manövrieren<br />

in der Nähe von Seeschiffen vorbereitet<br />

werden. Der Inhalt der praktischen<br />

Prüfung bleibt unberührt.<br />

Darüber hinaus hat der CESNI Leitlinien<br />

zu den notwendigen Befähigungen<br />

für den Betrieb von Fahrzeugen mit alternativen<br />

Technologien gebilligt. Sie betreffen<br />

in einem ersten Schritt die Stromversorgung<br />

für den Antrieb und Methanol.<br />

Sie richten sich an Fachpersonen<br />

(an Bord und/oder an Land), die mit den<br />

Risiken der eingesetzten neuen Technologie<br />

vertraut sein müssen.<br />

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Unser Beitrag zu Energiewende und Dekarbonisierung:<br />

PIONEER ist bereit für den<br />

Transport von kalt verflüssigtem Ammoniak<br />

und flüssigem CO 2 . Mit diesem Konzept<br />

können zukünftige Energieträger wie das<br />

Wasserstoffderivat Ammoniak und unvermeidbare<br />

CO 2 -Rückstände auf sichere Art<br />

und Weise transportiert werden. Das macht<br />

uns zum perfekten Partner auf der Wasserstraße.<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

15<br />

<strong>2024</strong>_<strong>05</strong>_03_Imageanzeige_Binnenschifffahrt_210x90.indd 1 03.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> 09:55:38


SCHIFFSTECHNIK<br />

Von der Innovation zur Inspiration<br />

Wenn die Tore der diesjährigen Fachmesse »Maritime Industry« in Gorinchem öffnen, sind<br />

sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern die Erwartungen hoch. Ein breites<br />

Rahmenprogramm ergänzt die Angebote auf dem Messeparkett. Von Hermann Garrelmann<br />

© Garrelmann<br />

Bei den rund 350 Ausstellern hofft<br />

man auf gute Geschäfte, auf die Anbahnung<br />

von Aufträgen oder auf neue<br />

Kontakte für kommende Deals. Von Seiten<br />

der rund 5.000 erwarteten Besucher<br />

erwartet man umfassende Informationen<br />

über alles, was derzeit die Binnenschifffahrt<br />

bewegt. Die Themen sind aktuell<br />

ebenso vielfältig wie es die aktuellen Herausforderungen<br />

für die Branche sind.<br />

Noch immer ein Schwerpunktthema<br />

auf der Messe »Maritime Industry« (MI)<br />

in Gorinchem sind die Umweltauswir -<br />

kungen auf die Schifffahrt. Die Verringerung<br />

des CO2-Fußabdrucks durch<br />

neue Kraftstoffe, die Optimierung der<br />

bestehenden Kraftstoffeffizienz, neue<br />

Antriebsmethoden oder die Verbesse -<br />

rung des Hafenbetriebes sind Kernaspekte<br />

auf dem Weg zu Null-Emissionen. Viele<br />

Aussteller haben Lösungsansätze für<br />

entsprechende Themen erarbeitet.<br />

Die Verbesserung des Flottenmanagements<br />

wird ein weiterer Trend sein, auch<br />

vor dem Hintergrund von zunehmend<br />

schwierigen Wasserständen in den Flüssen.<br />

Die digitale Transformation bestimmt<br />

auch die Anpassungen, denen<br />

sich die Binnenschifffahrt stellen muss.<br />

Es wurden bereits neue Schiffsplattformen<br />

entwickelt und bestehende konsolidiert.<br />

Auch die Technologie zum (semi)-autonomen<br />

Fahren wird ein Thema<br />

auf der MI.<br />

Neben dem Geschehen auf dem Messeparkett<br />

organisieren die Veranstalter<br />

auch in diesem Jahr ein interessantes<br />

Rahmenprogramm. Drei Thementage<br />

stehen auf der Agenda. Der erste Tag<br />

steht im Zeichen des Wissensaustauschs,<br />

der zweite Tag ist dem Karriere-Event<br />

vorbehalten, und am letzten Tag wird der<br />

Schwerpunkt auf Wohltätigkeit gelegt,<br />

zusammen mit der Hilfsorganisation<br />

»Mercy Ships«.<br />

Am Dienstag, dem 28. Mai, steht der<br />

Wissensaustausch im Mittelpunkt. Dazu<br />

wird ein qualitativ hochwertiges Programm<br />

organisiert, bei dem Branchenexperten<br />

ihre Erkenntnisse zu verschiedenen<br />

interessanten Themen teilen. Diese<br />

Sessions finden auf der Next Level (im<br />

Obergeschoss) statt. Themen, die behandelt<br />

werden und zu denen erfahrene<br />

Experten vortragen, sind beispielsweise<br />

Smart River Navigation System, eine Demonstration<br />

von EuRIS, der zentralen<br />

Plattform für Binnenschiffsinforma -<br />

tionen, sowie ein Projekt zur Digitalisierung<br />

von CDNI-konformen Löscherklärungen.<br />

Zudem informieren Fachleute<br />

über Förderungen für den nachhaltigen<br />

Schiffsumbau und über die aktuell<br />

zurückgestellte Einführung eines<br />

Emissionslabels für die Binnenschifffahrt.<br />

Eine weitere Gesprächsrunde geht Fragen<br />

nach Möglichkeiten zur Emissionsminderung<br />

und den zugehörigen Rahmenbedingungen<br />

nach. Die Teilnahme an<br />

allen Veranstaltungen ist kostenlos.<br />

Das Career Event zieht sich als roter<br />

Faden durch den zweiten Messetag. Diese<br />

Initiative bietet Möglichkeiten sowohl für<br />

Arbeitsuchende als auch für Arbeitgeber.<br />

Während dieser Veranstaltung auf der<br />

Maritime Industry können Arbeitsu -<br />

Die Wittig GmbH, Schiffsausrüster aus Duisburg, stellt seit vielen Jahren in Gorinchem aus<br />

chende leicht mit führenden Unternehmen<br />

in Kontakt treten und Möglichkeiten<br />

für Praktika und Jobs im maritimen<br />

Sektor erkunden.<br />

Auf der anderen Seite bietet sie Arbeitgebern<br />

die Möglichkeit, mit (jungen)<br />

Fachkräften oder anderen, die für einen<br />

Karrierewechsel bereit sind, ins Gespräch<br />

zu kommen. Die Karriereveranstaltung<br />

kann am 29. Mai von 13:00 bis 18:00 Uhr<br />

im Next Level kostenlos besucht werden.<br />

Der dritte und zugleich letzte Tag der<br />

Messe MI ist der Wohltätigkeit gewidmet,<br />

wobei Mercy Ships im Mittelpunkt<br />

steht. Im Laufe der Jahre hat die Hilfsorganisation<br />

mit ihren Schiffen mehr als<br />

zwei Millionen Menschen in Entwicklungsländern<br />

mit medizinischen Operationen<br />

und Entwicklungsprojekten geholfen.<br />

Derzeit betreibt Mercy Ships zwei<br />

Krankenhausschiffe, die beide speziell<br />

für die Hilfe in den ärmsten Ländern<br />

Afrikas ausgestattet sind. Am Donnerstag<br />

werden sie ihre Geschichte mit Besuchern<br />

und Ausstellern teilen.<br />

An allen Messetagen der Maritimen<br />

Wirtschaft werden auf dem Innovationsplatz<br />

auf dem »Next Level« zukunftsweisende<br />

Technologien und Innova -<br />

tionen präsentiert, die in der maritimen<br />

Wirtschaft aktuell »en vogue« sind.<br />

Hier stellen die Aussteller ihre neuesten<br />

Produkte und Lösungen vor, die die<br />

Effizienz verbessern, die Sicherheit erhöhen<br />

und zu einer nachhaltigen Zukunft<br />

der Branche beitragen. Mit dem Inno -<br />

vationsplatz möchte die Organisation sowohl<br />

Ausstellern als auch Besuchern die<br />

Möglichkeit bieten, neue Erfahrungen zu<br />

sammeln und sich von der Zukunft der<br />

Schifffahrt inspirieren zu lassen.<br />

Die Maritime Industry findet am<br />

Dienstag, 28., Mittwoch, 29. und Donnerstag,<br />

30. Mai <strong>2024</strong> in der Evenementenhal<br />

Gorinchem statt. Die Ausstellung<br />

ist von 13:00 bis 21:00 Uhr geöffnet.<br />

Wie in den Vorjahren gehört auch eine<br />

Reihe von Unternehmen aus Deutschland<br />

zu den Ausstellern. Die Ampereship<br />

aus Stralsund (Stand J146) präsentiert<br />

sowohl das eigene Leistungsspektrum<br />

wie auch das der Firma Ostseestaal.<br />

16 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


Wir freuen<br />

uns auf<br />

Ihren Besuch!<br />

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Nächster Ankerplatz:<br />

Gorinchem.<br />

Morgen kann kommen.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

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beraten wir Sie in allen Fragen rund um<br />

Ihre Finanzplanung.


Auf der Messe werden zahlreiche technische Lösungen und Innovationen zu sehen sein<br />

© Garrelmann<br />

Bank Bank für Schiffahrt (BfS)<br />

Über die nationalen Grenzen hinaus<br />

agiert auch die Bank für Schiffahrt (BfS),<br />

eine Tochter der Ostfriesischen Volksbank<br />

(OVB). Unter dem Anspruch, sowohl<br />

in ruhigen als auch in stürmischen<br />

Zeiten starke Partnerin für die Binnenschifffahrt<br />

zu sein, offeriert die BfS als<br />

Genossenschaftsbank ein umfangreiches<br />

Angebot. An Stand G151 informiert die<br />

BfS über alle Themen rund um die Finanzplanung<br />

in der Binnenschifffahrt –<br />

ihrem Spezialgebiet.<br />

Aktuell umfasst das Portfolio der Genossenschaftsbank<br />

rund 450 Tank-,<br />

Fahrgast- und Trockengüterschiffe. Ob<br />

Käufe, Neu- und Umbauten oder Reparaturen:<br />

Die Bank für Schiffahrt begleitet<br />

Vorhaben verschiedenster Art. Die Genossenschaftliche<br />

Beratung berücksichtigt<br />

nicht nur zinsgünstige Kredite<br />

und Förderungen, sondern auch diverse<br />

weitere Möglichkeiten, um die Finanzierung<br />

abzusichern.<br />

Zusätzlich unterstützt die BfS beim aktivem<br />

Zinsmanagement und bei Existenzgründungen.<br />

Auch die klassischen<br />

Bankdienstleistungen wie die Geldanlage<br />

und der Zahlungsverkehr ins In- und<br />

Ausland sind Teil des Leistungsumfangs.<br />

Ergänzt wird das Angebot um ein modernes<br />

Online-Banking mit vielfältigen digitalen<br />

Lösungen.<br />

»Wir beraten ganzheitlich«, erklärt<br />

Dieter Schneider, der die BfS seit mehr als<br />

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SCHIFFSTECHNIK<br />

zehn Jahren leitet. Gemeinsam mit seinem<br />

Team behält der 57-jährige das große<br />

Ganze im Blick. »Egal, ob Erfolge gefeiert<br />

werden können oder Herausforderungen<br />

gemeistert werden müssen:<br />

Wir sind an der Seite unserer Kundinnen<br />

und Kunden«, betont Schneider.<br />

Im Mittelpunkt der Beratung stehen dabei<br />

nicht nur die Unternehmen, sondern<br />

natürlich auch die Menschen dahinter.<br />

»Geschäftliches und Privates sind insbesondere<br />

im Partikulier-Bereich eng miteinander<br />

verbunden«, erklärt Schneider,<br />

»daher wollen wir gemeinsam die für beide<br />

Seiten optimalen Lösungen finden.«<br />

Mit diesem umfangreichen Angebot<br />

hilft die Bank für Schiffahrt ihren Kundinnen<br />

und Kunden dabei, »auf Kurs« zu<br />

bleiben. Und das mit Erfolg. »Unser Kreditportfolio<br />

hat sich in den letzten zehn<br />

Jahren mehr als verdoppelt. Trotz der zurückliegenden<br />

Krisen«, so Schneider.<br />

FS Schiffstechnik<br />

Auf Stand A134 zeigt sich, fast traditionell<br />

zusammen mit der Straathof Controls<br />

BV, die FS Schiffstechnik aus Duisburg.<br />

Aktuell, so Firmenchef Frank<br />

Schröder, sei man intensiv mit Torqeedo<br />

unterwegs. Den Hersteller elektrischer<br />

Antriebe begleite man derzeit bei mehreren<br />

Projekten, unter anderem bei der<br />

Ausstattung von Pontons für neue Parkteile<br />

im Disneyland in Paris.<br />

Allgemein spürt Schröder, wie viele andere<br />

auch, eine gewisse konjunkturelle<br />

Zurückhaltung. Das betreffe auch den<br />

Bereich elektrischer Antriebe, die er eher<br />

bei kleineren Schiffen, also zum Beispiel<br />

bei Fahrgastschiffen in Berlin, für zweckdienlich<br />

ansieht. Schiffe auf langer Strecke<br />

sieht der Fachmann eher nicht elektrisch<br />

unterwegs.<br />

HGK Shipping<br />

Einer der großen Player in der europäischen<br />

Binnenschifffahrt, die HGK<br />

Shipping, freut sich auf Stand G147 auf<br />

Besucher, ob es nun potentielle Kunden,<br />

künftige Partner oder mögliche Mitarbeiter<br />

sind. Zur Messe in Gorinchem<br />

heißt es aus dem für Innovationen bekannten<br />

Kölner Unternehmen: »Die<br />

Messe in Gorinchem stellt den jährlichen<br />

Eventhöhepunkt für den Verkehrsträger<br />

Binnenschifffahrt dar. Die HGK Shipping<br />

steht mit Ansprechpartnern aus den<br />

Geschäftsbereichen Dry, Gas, Liquid<br />

Chemicals und Shipmanagement für persönliche<br />

Gespräche, für Rückfragen zu<br />

unseren Projekten oder einfach nur zum<br />

Netzwerken zur Verfügung. »Wir freuen<br />

uns über jeden Besucher«, heißt es.<br />

SI Schiffstechnik<br />

Mit der SI Schiffstechnik GmbH & Co.<br />

KG auf Stand B111 präsentiert ein breit<br />

aufgestellter Schiffsausrüster sein Portfolio.<br />

Das reicht von Propellern für den Antrieb<br />

und zum Manövrieren über Wasserstrahl-Antriebe<br />

bis hin zu Vakuum-<br />

Sanitärsystemen, Vakuum-Rohrleitun -<br />

gen und Bord-Kläranlagen. Sie alle entsprächen<br />

dem neuesten Stand, heißt es.<br />

Schwarz Technik<br />

Als Neuentwicklung, die von mehreren<br />

Fachhändlern, darunter auch von Novio<br />

Nautic und von Schwarz Technik – Gesellschaft<br />

für Kommunikation und Navigation<br />

aus Duisburg, am Stand J130 angeboten<br />

wird, zählt dieses Mal der SWISS<br />

RADAR Precision Navigator II. Es ist<br />

nach Angaben des Herstellers das erste<br />

professionelle Flussradargerät, was Radar,<br />

ECDIS Karte und Inland AIS in einem<br />

kompakten Gerät kombiniert.<br />

Das Gerät verfügt demnach über drei<br />

verschiedene Betriebsarten: MAP-<br />

Modus, RADAR-Modus und ECDIS-<br />

Modus. AIS-Ziele können in allen Betriebsarten<br />

angezeigt werden. Zahlreiche<br />

Schnittstellen zum Anschluss von externen<br />

Geräten, intuitiv bedienbare Navigations-<br />

und Messfunktionen sowie Bildschirmfoto-<br />

und Recording-Funktionen<br />

komplettieren die Multifunktionalität des<br />

Gerätes.<br />

Dank dem modularen Aufbau könne<br />

jederzeit problemlos auf eine höhere Version<br />

aufgerüstet werden, teilt der Hersteller<br />

mit. Die kompakte Bedieneinheit erlaubt<br />

direkten Zugriff auf alle relevanten<br />

Funktionen des Gerätes. Das neu entwickelte<br />

Bedienkonzept ermöglicht eine<br />

präzise und schnelle Steuerung, auch in<br />

schwierigen Situationen.<br />

Zu den weiteren Vorteilen des Precision<br />

Navigator II zählt das Blackbox-<br />

Recording. Sämtliche Bildinformationen<br />

werden aufgezeichnet. Diese können<br />

dann direkt auf dem Gerät angeschaut<br />

oder per USB-Stick exportiert werden.<br />

Auch können AIS-Objekte in allen Betriebsarten<br />

eingeblendet werden.<br />

Mit dem Precision Navigator II lassen<br />

sich die eigenen AIS-Informationen direkt<br />

bearbeiten. Mit Hilfe der neu ent-<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

19


SCHIFFSTECHNIK<br />

und habe bereits entsprechende Prüfverfahren<br />

durchlaufen.<br />

Die Harener Tischlerei & Alubau Wessels ist in vielen Bereichen der Binnenschifffahrt aktiv<br />

wickelten SyncPlot-Technologie werden<br />

Radarbild und die hinterlegte Karte<br />

gleichzeitig und in Echtzeit aktualisiert.<br />

Der kontrastreiche, kompakte 19-Zoll<br />

große TFT-Monitor lasse sich gut ablesen<br />

und per Drehknopf auf der Tastatur<br />

komplett dunkel dimmen. Es sei in allen<br />

Versionen möglich, Bildschirmfotos abzuspeichern,<br />

anzusehen und zu exportieren.<br />

Sämtliche Geräte der Marke SWISS<br />

RADAR werden seit mehr als 45 Jahren<br />

im Herzen der Schweiz entwickelt und<br />

produziert.<br />

Tehag GmbH<br />

Zeitgemäße Technik zeigt auch die Tehag<br />

GmbH aus Moers auf Stand D145, wie<br />

schon in den vergangenen Jahren. Das<br />

Team um Geschäftsführer Florian Franken<br />

präsentiert einmal mehr seine Nachrüstlösungen<br />

für die Abgasreinigung von<br />

Dieselmotoren bei Binnen- und Küstenschiffen.<br />

Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung sowie<br />

der hauseigenen Konstruktion und<br />

Fertigung ist man in der Lage, für nahezu<br />

jede Anwendung Abgasreinigungssys -<br />

teme individuell für die Gegebenheiten<br />

im Maschinenraum auszulegen. Neben<br />

dem technischen Know-How steht das<br />

Tehag-Team auch zu aktuellen gesetzlichen<br />

Anforderungen sowie Förderprogrammen<br />

in Deutschland und den Niederlanden<br />

als kompetenter Ansprechpartner<br />

zur Verfügung.<br />

Auf vielen Werften, bei vielen Neubauprojekten,<br />

aber auch bei Umbauten sind die<br />

Leistungen der Tischlerei und Alubau<br />

Wessels aus Haren gefragt. Auf Stand F140<br />

verweist das Unternehmen aus dem Emsland<br />

auf aktuell laufende Projekte. Gerade<br />

erst abgeschlossen wurde das Offshore-<br />

Spezialboot von Wallaby, auf dem die Harener<br />

Spezialisten ihre Visitenkarte im Innenausbau<br />

abgegeben haben.<br />

Wittig GmbH<br />

Der Duisburger Schiffsausrüster Wittig<br />

(Stand F142) ist seit Jahren Stammaussteller<br />

auf der MI. »Wir sind mit dem<br />

normalen Auftritt und viel guter Laune in<br />

Gorinchem«, sagt Geschäftsführer Frank<br />

Wittig. Aus dem bekannten Portfolio des<br />

Unternehmens hebt Wittig das »VA-<br />

Coating« besonders heraus. Diese Eigenentwicklung<br />

hat nach Wittigs Angaben<br />

bislang ungekannte Eigenschaften, was<br />

Trocknungszeiten und Aushärtungsphasen<br />

angeht. Es sei für eine Vielzahl<br />

von Anwendungsbereichen zugelassen<br />

© Garrelmann<br />

Promarin<br />

Promarin hat einen guten Namen im Bereich<br />

von Schiffspropellern und Schiffsgetrieben.<br />

Auf der MI <strong>2024</strong> zeigt das Unternehmen<br />

(Stand J 138), dass das Serviceangebot<br />

in der jüngeren Vergan -<br />

genheit nochmals deutlich erweitert wurde.<br />

Zwar komme die Binnenschiffsflotte<br />

in die Jahre, doch dank kontinuierlicher<br />

Modernisierung könnten viele Schiffe auf<br />

dem neuesten Stand gehalten werden,<br />

heißt es.<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

bestehe darin, Daten, alte Pläne und<br />

Zeichnungen in die Neuzeit zu überführen.<br />

Hierzu hat Promarin in den letzten<br />

Jahren erheblich in Analysekompetenz<br />

investiert und sein Serviceangebot<br />

erweitert. Dies umfasst modernste Technologien<br />

wie 3D-Scans, Leistungs- und<br />

Vibrationsmessungen sowie aufwendige<br />

Datenanalysen zur Erstellung von Leistungsbedarfsprofilen.<br />

Promarin hat sich darauf ausgerichtet,<br />

kurze Wege und schnelle Reaktionszeiten<br />

durch strategisch platzierte Servicestandorte<br />

entlang des Rheins alle 400 km zu<br />

gewährleisten. Neben dem bewährten<br />

Propellerservice liegt ein weiterer<br />

Schwerpunkt auf dem Service für Getriebe<br />

der Firma Reintjes. Seit 25 Jahren ist<br />

Promarin offizieller Vertriebspartner<br />

dieser deutschen Getriebefirma mit Sitz<br />

in Hameln.<br />

<br />

Tischlerei Wessels<br />

Das Team der Bank für Schifffahrt (BfS) freut sich auf die Gespräche auf der Messe »MI«<br />

© BfS<br />

20 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

GS Yard findet neuen Eigentümer<br />

Die KMU Holding aus Foxhol will die Geschäfte des Schiffbaubetriebs fortsetzen. Die<br />

Gläubiger aber gehen vermutlich leer aus. Der Insolvenzverwalter spricht von einer<br />

vermeidbaren Entwicklung und kritisiert die Steuerbehörde. Von Hermann Garrelmann<br />

Hinter der KMU-Holding verbergen<br />

sich die niederländischen Schiffbauer<br />

Roelof Kregel, Fred Ufkes sowie<br />

Bouko Meijer. Sie sind bereits über eine<br />

andere Muttergesellschaft Eigentümer<br />

der ebenfalls in Foxhol ansässigen Werft<br />

»Ship & Steelbuilding B.V.« (SAS).<br />

Für die GS Yard, seit 2008 im Besitz des<br />

Tankreeders Daniel Gausch und des Beraters<br />

Christian Hochbein, war zuvor Insolvenz<br />

angemeldet worden. Grund war eine<br />

Schuldenlast, die von Insolvenzverwalter<br />

J. C. M Silvius auf etwa 20 Mio. € beziffert<br />

worden war.<br />

Der neue Eigner ist dem Vernehmen<br />

nach bereit, rund 2<strong>05</strong>.000 € als Kaufpreis<br />

zu überweisen und für weitere knapp<br />

109.000 € die vorhandenen Lagerbestände<br />

zu übernehmen. Per 13. April<br />

seien die Geschäfte übernommen worden,<br />

teilte der Insolvenzverwalter mit.<br />

LNG Ship Building, die Werfttochter<br />

der KMU-Holding soll etwa 55 bis 60<br />

Mitarbeitern eine Weiterbeschäftigung<br />

angeboten haben. Die langfristigen Perspektiven<br />

werden demnach als günstig<br />

angesehen. »Im Schiffbau gibt es derzeit<br />

für die vielen Aufträge zu geringe Kapazitäten«,<br />

wird Insolvenzverwalter Silvius<br />

zitiert. Ferner setzen die neuen Eigentümer<br />

auf eine höhere Kosteneffizienz.<br />

Hier gelte es nachzusteuern.<br />

Zuletzt waren auf der Werft in Waterhuizen<br />

rund 130 Arbeiter beschäftigt. An<br />

der Kaje liegen mehrere Schiffe zur Ablieferung,<br />

darunter drei Coaster und auch<br />

die kurz vor der Fertigstellung stehende<br />

»Meine Fähre« für die gleichnamige Gesellschaft<br />

in Norderney.<br />

Für die Gläubiger der insolventen GS<br />

Yard gelten die Aussichten als schlecht.<br />

Zulieferunternehmen, Zeitarbeitsagentu -<br />

ren und weitere Subunternehmer müssen<br />

vermutlich ihre Forderungen abschrei -<br />

ben. Dabei geht es durchaus um größere<br />

Beträge. Beim Stahlbauunter nehmen Erke<br />

sind, so hört man, Rechnungen über<br />

1,4 Mio. € noch offen. Bei der Zeitarbeitsfirma<br />

Den Breejen in Sliedrecht<br />

soll es um mehrere Hunderttausend Euro<br />

gehen. Auch eine Reihe von deutschen<br />

Firmen dürften wohl vergeblich hoffen.<br />

Auf der GS Yard in Waterhuizen soll der Betrieb mit einem neuen Eigner fortgeführt werden<br />

Ein Bild aus deutlich besseren Tagen:<br />

Die bisherigen Werfteigner<br />

Daniel Gausch und Christian Hochbein<br />

Die neuen Eigentümer gehen davon<br />

aus, dass sich Gausch und Hochbein »in<br />

den nächsten Jahren« auch aus der GS<br />

Projects zurückziehen werden, die zunächst<br />

vom Konkurs der GS Yard nicht<br />

betroffen ist und über die zuletzt das<br />

Areal und die Betriebsmittel an die Werft<br />

vermietet wurden.<br />

Bitter an der jüngsten Entwicklung:<br />

Aus Sicht des Insolvenzverwalters war<br />

der Konkurs vermeidbar. Silvius übt<br />

scharfe Kritik an der niederländischen<br />

Steuerbehörde. Er selbst habe monatelang<br />

an der Restrukturierung der in Not<br />

geratenen Werft und der Bereinigung der<br />

© Garrelmann<br />

Schulden gearbeitet«, wird berichtet.<br />

Dies habe im Rahmen eines seit 2021 in<br />

den Niederlanden möglichen WHOA-<br />

Verfahrens erfolgen sollen. Dabei können<br />

sich ein als »überlebensfähig« geltendes<br />

Unternehmen und seine Gläubiger außergerichtlich<br />

vergleichen. Doch eine<br />

mögliche Einigung sei, so wird Silvius in<br />

den lokalen Medien zitiert, letztlich an<br />

der Steuerbehörde gescheitert.<br />

Dies hat mit der komplexen Steuergesetzgebung<br />

zu tun. Bei einer Abschrei -<br />

bung von Verbindlichkeiten wird der Betrag,<br />

um den die Schuld sinkt, als zu versteuernder<br />

Gewinn angesehen. Auf diesen<br />

rechnerischen Betrag hätte die GS<br />

Yard demnach 1,6 Mio. € an das Finanzamt<br />

zahlen müssen. »Wir haben verhandelt«,<br />

sagt Silvius. »Wenn die Steuerbehörde<br />

flexibler gewesen wäre, hätte es<br />

keinen Konkurs geben müssen.«<br />

Silvius bestreitet auch Vorwürfe, dass<br />

der Konkurs von GS Yard bewusst herbeigeführt<br />

worden sei, um Schulden und<br />

Mitarbeiter los zu werden. »Es war der<br />

ausdrückliche Wunsch der Eigentümer,<br />

den Betrieb zu sanieren«, erklärt Silvius.<br />

Sie seien bereit gewesen, mit eigenem<br />

Geld zum Schuldenabbau beizutragen.<br />

»Dann hätten auch die Gläubiger wenigstens<br />

einen Teil ihres Geldes erhalten.« <br />

© GS Yard<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

21


SCHIFFSTECHNIK<br />

ADVERTORIAL<br />

Angst vor paraffinischen Kraftstoffen?<br />

Antworten auf die häufigsten Fragen zum Einsatz von E-Fuels, HVO, GTL & Co.<br />

Ob synthetische E-Fuels, GTL<br />

(Gas-to-Liquid) oder hydriertes<br />

Pflanzenöl (HVO): Über paraffinische<br />

Kraftstoffe wird aktuell viel<br />

diskutiert. In vielen Branchen sieht<br />

man die Vorteile dieser Kraftstoffalternativen,<br />

um Bestandsfahrzeuge<br />

und -maschinen emissionsärmer<br />

und umweltschonender betreiben<br />

zu können. Zudem sind sie<br />

Shell zufolge in der Regel ungiftig,<br />

ermöglichen eine bessere Verbrennung<br />

und haben teilweise eine<br />

höhere Filtrierbarkeitsgrenze, so<br />

dass der Winterdieselwechsel überflüssig<br />

wird.<br />

Vollständig paraffinische Kraftstoffe<br />

seien konventionellem Diesel sehr ähnlich,<br />

heißt es beim Kraftstofftofflieferanten.<br />

Denn auch konventioneller<br />

Diesel enthält Paraffine. Im<br />

Gegensatz zu alternativen<br />

Antriebstechno logien wie Shell GTL<br />

enthält Diesel allerdings zusätzlich<br />

Aromaten, Schwefel oder Fettsäuremethylester<br />

(FAME). Dennoch unterscheiden<br />

sich rein paraffinische Kraftstoffe<br />

und konventioneller Diesel in der<br />

Anwendung kaum. Laut Shell haben<br />

sich vor diesem Hintergrund für Erstanwender<br />

folgende Fragestellungen als<br />

besonders wichtig herausgestellt:<br />

• Paraffinische Kraftstoffe entsprechen<br />

nicht der Dieselnorm – droht<br />

Schaden für den Motor?<br />

Hier wird oft die Frage gestellt, ob<br />

diese dem Motor schaden kann. Laut<br />

Shell weisen paraffinische Kraftstoffe<br />

wie GTL und HVO im Gegensatz zu<br />

Diesel eine geringere Dichte auf. Aus<br />

diesem Grund entsprechen sie nicht<br />

der Norm EN 590 für Dieselkraftstoffe,<br />

sondern der Norm für Paraffinische<br />

Kraftstoffe EN 15940. Produkte<br />

wie Shell GTL Fuel entsprechen<br />

bis auf die Dichte alle in der<br />

Dieselnorm genannten Punkte und<br />

sind in einigen Punkten sogar besser,<br />

Shell beliefert zahlreiche maritime Kunden, darunter die Bayerische Seenschifffahrt<br />

© Shell<br />

22 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

ADVERTORIAL<br />

so das Unternehmen. Die Kunden<br />

würden neben einem saubereren<br />

und ungiftigen Kraftstoff zusätzlich<br />

von<br />

geringeren<br />

Emissionen profitieren.<br />

Vor dem Einsatz paraffinischer<br />

Kraftstoffe sollte jedoch geprüft werden,<br />

ob entsprechende Freigaben der<br />

Motoren- oder Fahrzeughersteller<br />

vorliegen und diese Freigabe von<br />

dem Hersteller bestätigen lassen.<br />

Teilweise sind in neueren Fahrzeugen<br />

und Maschinen die zugelassenen<br />

Kraftstoffe im Tankdeckel<br />

oder Handbuch bereits aufgelistet.<br />

• Sinkt die Motorenleistung?<br />

Paraffinische Kraftstoffe haben aufgrund<br />

der geringeren Dichte einen<br />

geringeren volumetrischen Energiegehalt.<br />

Das kann bei mechanisch geregelten<br />

Motoren aufgrund ihrer relativ<br />

alten Einspritztechnik zu einer<br />

leicht verminderten Leistung führen.<br />

Fahrzeuge und Maschinen mit modernen<br />

elektronischen Einspritzsystemen<br />

sind davon nicht betroffen.<br />

Hier könnte es allerdings zu einem<br />

geringfügigen Anstieg des Kraftstoffverbrauchs<br />

kommen.<br />

Kunden von Shell würden<br />

allerdings selten von diesem Effekt<br />

berichten, da die saubere Verbrennung<br />

unter anderem auch dazu<br />

führt, dass sich zum Beispiel der Motor<br />

weniger regenerieren muss, wofür<br />

sonst auch Kraftstoff benötigt wird.<br />

Da die Partikelfilter weniger verstopfen,<br />

mussten Kunden diese teilweise<br />

kaum noch austauschen und konnten<br />

auch ihren AdBlue Verbrauch reduzieren.<br />

• Werden Biodiesel und paraffinische<br />

Kraftstoffe wie HVO aus den<br />

gleichen Rohstoffen hergestellt?<br />

Shell zufolge können HVO-Produkte<br />

zwar aus den gleichen Rohstoffen<br />

wie herkömmlicher Biodiesel<br />

hergestellt werden. Der Herstellungsprozess<br />

unterscheide sich<br />

jedoch deutlich – und damit auch<br />

das Endprodukt sowie seine Eigenschaften.<br />

Während Biodiesel<br />

durch einen Veresterungsprozess<br />

hergestellt wird, ist es bei HVO-Produkten<br />

ein Hydrierungsverfahren<br />

mit anschließender Isomerisierung.<br />

Das Endprodukt ist somit ein rein<br />

paraffinischer Kraftstoff wie Shell<br />

Renewable Diesel, der in den meisten<br />

Dieselmotoren problemlos ohne<br />

Umrüstung eingesetzt werden kann.<br />

Darüber hinaus fragen sich die<br />

Verbraucher, ob der Kraftstoff die<br />

Dichtungen angreift. Die Antwort<br />

bei Shell darauf lautet, dass der paraffinische<br />

Kraftstoff GTL Fuel frei<br />

von FAME (Fettsäuremethylester)<br />

und Aromaten ist. Deshalb greifen<br />

sie Elastomere wie Dichtungen und<br />

Schläuche nicht an.<br />

Aromate sind gemeinhin dafür<br />

verantwortlich, dass sich Elastomere<br />

ausdehnen. Für die Umstellung von<br />

einem aromatenhaltigen Kraftstoff<br />

wie Diesel zu einem aromatenarmen<br />

Kraftstoff wie GTL bedeute das, dass<br />

sich die Elastomere auf ihre Ursprungsgröße<br />

zurückziehen. Das sei<br />

nicht weiter schlimm, da die Elastomere<br />

genau für diese Größe gefertigt<br />

sind, heißt es bei Shell.<br />

Wenn aber nun die Elastomere<br />

bereits sehr alt und spröde geworden<br />

seien, sei das aufgrund des Aufquellens<br />

mit den Aromaten oftmals<br />

nicht ersichtlich. In diesem Fall<br />

würden also durch das Zusammenziehen<br />

feine Haarrisse zum<br />

Vorschein treten, die sich durch eine<br />

Tröpfchenbildung oder Leckage<br />

äußern – ein Zeichen, dass die Elastomere<br />

bereits hätten getauscht<br />

werden sollen. Durch den Austausch<br />

der betroffenen Materialien<br />

und eine sorgfältige Überwachung<br />

nach der Umstellung könne dieses<br />

Risiko reduziert werden, teilt Shell<br />

mit.<br />

• Befindet sich Wasser im Tank?<br />

Im Gegensatz zu Dieselkraftstoff<br />

sind reine paraffinische Kraftstoffe<br />

durchsichtig bzw. fast so klar wie<br />

Wasser, da sie frei von FAME und somit<br />

praktisch frei von Schwefel und<br />

Aromaten sind. Mechaniker und<br />

Werkstätten, die mit diesen Kraftstoffen<br />

nicht vertraut sind, könnten<br />

somit annehmen, dass sich Wasser<br />

im Tank befindet, so Shell. Deshalb<br />

sei es ratsam, sie vorher über den<br />

eingesetzten Kraftstoff zu informieren,<br />

um Missverständnisse zu vermeiden,<br />

empfiehlt der Anbieter.<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

23


SCHIFFSTECHNIK<br />

Ein Tanker für Ammoniak und CO2<br />

Die HGK Shipping plant Europas erstes Gastankschiff für den Transport von kalt<br />

verflüssigtem Ammoniak und liquidem CO2. Die »Pioneer« soll auf dem Rhein zwischen<br />

den ARA-Häfen und den deutschen Industriestandorten zum Einsatz kommen<br />

Mit der Konstruktion eines »gänzlich<br />

neuen Schifftyps« setze man einen<br />

weiteren Meilenstein für Europas Binnenschifffahrt,<br />

teilt die HGK mit. Ein Pilotprojekt<br />

soll jetzt gestartet werden.<br />

Der geplante Neubau mit dem Projektnamen<br />

»Pioneer« soll mit einer zukunftsweisenden<br />

Tank- und Ladesystemtechnologie<br />

ausgestattet werden und den<br />

Transport von Gasen sowohl in kalt verflüssigter<br />

als auch in druckverflüssigter<br />

Form ermöglichen. »In einer Zeit, in der<br />

die Zukunft der Energieversorgung gestaltet<br />

wird, setzt das Schiff neue Maßstäbe<br />

für den sicheren und effizienten<br />

Transport des wichtigen Energieträgers<br />

Ammoniak aus ›grünem‹ Wasserstoff«,<br />

heißt es bei der Reederei HGK. Auch der<br />

Abtransport von unvermeidbarem Kohlenstoffdioxid<br />

soll mit dem neuen Tanker<br />

erfolgen können.<br />

Die prognostizierten Transportmen -<br />

gen für Wasserstoff und dessen Derivate<br />

wie Ammoniak und ebenso verflüssigtes<br />

Kohlenstoffdioxid könnten nicht ausschließlich<br />

über Pipelines befördert werden.<br />

»Aus diesem Grund werden wir dem<br />

Markt leistungsfähige Transportalterna -<br />

tiven über den Verkehrsträger Wasserstraße<br />

anbieten«, sagt CEO Steffen Bauer.<br />

Derzeit könne ein Gas wie Ammoniak<br />

in der Binnenschifffahrt nur unter Druck<br />

und verflüssigt von den Häfen ins Hinterland<br />

gelangen. Mit dem Neubauprojekt,<br />

dessen Technologie auch für Küstenmotorschiffe<br />

ausgelegt ist, geschehe dies<br />

in kalt verflüssigter Form, also bei Temperaturen<br />

von bis zu -33 °C. Es entfallen<br />

den Angaben zufolge aufwändige Umschlagprozesse<br />

in den Häfen, die bisher<br />

noch mit einer energieintensiven Erwärmung<br />

verbunden sind.<br />

Der Schiffstyp sei speziell für Verkehre<br />

zwischen den ARA-Häfen und dem rheinischen<br />

Hinterland entwickelt worden,<br />

teilte die HGK weiter mit. Mit Abmessungen<br />

von 135 m Länge und 17,5 m<br />

Breite kann der Neubau signifikant mehr<br />

Volumen als die heute üblichen Gastankschiffe<br />

transportieren.<br />

Das Konzept sieht ferner vor, dass die<br />

neuartigen Schiffe auch Kohlendioxid<br />

aus den Produktionsstandorten der Industrie<br />

abtransportieren – in flüssiger<br />

Form, also als LCO2. In Fabriken und<br />

Häfen entstünden mittels CCS-Technologie<br />

(Carbon Dioxide Capture and Storage)<br />

derzeit Umschlag- und Lagerkapazi -<br />

täten für die angedachte geologische<br />

Speicherung von CO2 an geeigneten, aber<br />

in der Regel weit entfernten Orten, darunter<br />

in ausgeförderte Ölspeichern und<br />

Erdgaslagerstätten in der Nordsee. KF<br />

© HGK Shipping<br />

24 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


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SCHIFFSTECHNIK<br />

Robust, effizient und werthaltig<br />

Seit Jahren prägen Umschlagbagger von Sennebogen die Maschinenlandschaft im<br />

Abfallrecycling. Nun erweitert die Einführung der vielseitigen 826 G-Serie das<br />

Produktportfolio und setzt neue Maßstäbe bei Effizienz und Zuverlässigkeit<br />

Mit der neue Serie 826 G erhält die Sennebogen-Familie ein<br />

weiteres Mitglied. Mit einer beeindruckenden Reichweite<br />

von 13 m und einem Einsatzgewicht von 26 t bis 28 t, je nach<br />

Ausrüstungsvariante, stellt die Maschine die optimale Lösung<br />

für Einsätze im Abfallrecycling oder im Schrott und<br />

Holzbereich dar, heißt es bei Sennebogen. Auf der<br />

IFAT <strong>2024</strong> gab es jetzt die Weltpremiere.<br />

Robuste Komponenten und ein intelligentes<br />

Maschinendesign sorgen für einen langfristigen<br />

Werterhalt, auch bei anspruchsvollen<br />

Dauereinsätzen in herausfordernden<br />

Arbeitsumgebungen wie<br />

extremer Witterung, Hitze oder hoher<br />

Staubbelastung. Eine große Systemleistung<br />

gepaart mit einer weiter<br />

optimierten Hydraulik sichert<br />

außerdem einen herausragenden Wirkungsgrad.<br />

Ob beim Verladen oder Sortieren – der neue 826 G erweist<br />

sich mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Ausrüstungsoptionen<br />

als universell einsetzbares Multitalent auf dem Recyclinghof<br />

oder Schrottplatz. Besonders vielfältig in dieser Maschinenklasse<br />

sind auch die insgesamt fünf Unterwagen-Varianten.<br />

Darüber hinaus bietet das modulare Baukastensystem eine große<br />

Vielfalt an Lösungen, egal ob mit Mehrschalen-, Zweischalen-,<br />

Sortiergreifer oder Magnet. Mit der Maschinenneuheit lasse sich<br />

eine große Vielfalt an anwendungsspezifischen Lösungen realisieren.<br />

Verbesserte Sicht und Sicherheit<br />

Mit der neuen Kabinenerhöhung erhält der Fahrer nicht nur ein<br />

großes Plus an Sichthöhe für ein Maximum an Sicherheit und<br />

Übersicht. Dank der extrem robusten Ausführung ist die um<br />

2,8 m hochfahrbare Maxcab zudem ein Garant für ruhiges und<br />

ermüdungsfreies Arbeiten, auch bei zügigen Fahrbewe gungen.<br />

Die großzügige Kabine sei gezielt auf die Bedürfnisse der Fahrer<br />

ausgelegt worden. Die Panoramascheibe ermöglicht einen Überblick<br />

über den ganzen Arbeitsbereich und sorgt für maximale Sicherheit<br />

beim Verladen und Manövrieren. Zudem sorgen Kameras<br />

sowie zahlreiche weitere Sicherheitsfeatures für einen optimalen<br />

Schutz von Mensch, Umgebung und Maschine und bringen<br />

diese sicher durch den Alltag.<br />

Umweltschonender Umschlag<br />

Die Neueinführung hebt beeindruckende 4,2 t bei 10,5 m Ausladung<br />

und kann mit der robusten Ausrüstung auch dementsprechend<br />

viel Material pro Arbeitszyklus umschlagen. Ausgestattet<br />

mit einem 127 kW Dieselmotor der Abgasstufe V arbeitet die Maschine<br />

nach neuestem Stand der Technik besonders umweltfreundlich<br />

und wirtschaftlich.<br />

© Sennebogen<br />

Einfache Wartung und besserer Service<br />

Der neue 826 G punktet mit 13 m<br />

Reichweite sowohl im Schrottumschlag<br />

als auch im Abfallrecycling<br />

Das neue Wartungskonzept des 826 G-Serie bietet eine übersichtlichere<br />

und vereinfachte Zugänglichkeit zu Servicepunkten wie der<br />

Zentralschmieranlage und den Tanks. Die zentralen Elektroverteiler<br />

und Elektronikmodule erleichtern zudem den Service und sind<br />

dank der großen E-Box vor Umwelteinflüssen geschützt. Die Serviceintervalle<br />

konnten noch einmal verlängert werden. RD<br />

Neuer Vertriebspartner für den Süden<br />

Für den Vertrieb und Service im süddeutschen Raum hat<br />

Sennebogen mit der Firma Böhrer Baumaschinen aus<br />

Walldürn einen neuen Partner gefunden. Künftig wird<br />

der neue Vertragshändler die Produktlinie Green Line für<br />

den Einsatz unter anderem im Abfallrecycling, im Hafen,<br />

oder im Schrott- und Stahlwerksbereich abwickeln.<br />

26 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

»SPROTTE« UND »TÜMMLER« GETAUFT<br />

Zwei neue Boote für die Kieler Wasserschutzpolizei<br />

Nach der »Seestern« folgen nun »Sprotte«<br />

und »Tümmler«. Die Wasserschutzpolizei<br />

der Landespolizei Schleswig-Holstein hat<br />

zwei weitere GFK-Festrumpfschlauch -<br />

boote in Dienst gestellt.<br />

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie<br />

wurden beide offiziell getauft. Taufpatinnen<br />

der jeweils knapp 15 m langen und<br />

fast 4 m breiten Boote waren Finanzministerin<br />

Monika Heinold (Grüne) und Innenministerin<br />

Sabine Sütterlin-Waack<br />

(CDU). »Mit den neuen Streifenbooten<br />

wollen wir die Einsatzflexibilität im Küstenmeer,<br />

in küstennahen Gewässern, in<br />

den Häfen und Binnenwasserstraßen gewährleisten«,<br />

sagte Sütterlin-Waack.<br />

Die Bootsnamen sind bewusst an Meerestiere<br />

angelehnt. Nach der »Seestern«,<br />

die im Dezember 2023 getauft worden ist,<br />

sind es die Boote zwei und drei, welche<br />

neu in den Dienst der Wasserschutzpolizei<br />

gestellt werden.<br />

Nach Angaben des Innenministeriums<br />

kosten die drei Boote zusammen rund<br />

5,5 Mio. €. Sie verfügen über einen sogenannten<br />

Jet-Antrieb, der gute Manövriereigenschaften<br />

besitzen soll. »Unser<br />

Bundesland liegt zwischen Nord- und<br />

Ostsee und ist umgeben von wichtigen<br />

Wasserstraßen. Wir brauchen Sicherheit<br />

Das neue Polizeiboot »Sprotte« bei einer ersten Ausfahrt<br />

an Land und auf See«, sagte Heinold. In<br />

den vergangenen Monaten haben die<br />

Einsatzkräfte bei Fahrten mit der typgleichen<br />

»Seestern« bereits diverse Manöver<br />

erprobt und erste Erfahrungen mit den<br />

neuen Booten gesammelt.<br />

<br />

© Polizei SH<br />

Spende und werde ein Teil von uns.<br />

seenotretter.de<br />

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Einsatzberichte, Fotos, Videos und<br />

Geschichten von der rauen See erleben:<br />

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Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

27


SCHIFFSTECHNIK<br />

Der Servicevon Promarin reicht von der Inspektion über das Richten und Balancieren bis hin zur vollständigen Reparatur eines defekten Propellers<br />

© Promarin<br />

Promarin erweitert sein Service-Angebot<br />

Eine der größten Herausforderungen bei der Modernisierung der Binnenschiffsflotte<br />

besteht darin, Daten, alte Pläne und Zeichnungen in die Neuzeit zu überführen. Dafür hat<br />

Promarin in den vergangenen Jahren erheblich in die eigene Analysekompetenz investiert<br />

Die Binnenschiffsflotte altert zwar,<br />

aber dank kontinuierlicher Modernisierung<br />

können viele Schiffe auf dem<br />

neuesten Stand gehalten werden. Grundlage<br />

dafür sind allerdings oft alte Pläne<br />

und Zeichnungen. Promarin hat daher<br />

das Serviceangebot erweitert. Dies umfasst<br />

modernste Technologien wie<br />

3D-Scans, Leistungs- und Vibrationsmessungen<br />

sowie aufwendige Datenanalysen<br />

zur Erstellung von Leistungsbedarfsprofilen.<br />

Bedarf an Service wächst<br />

Angesichts der vergleichsweise niedrigen<br />

Neubauraten ist die Instandhaltung ein<br />

entscheidendes Thema, das viele Binnenschiffer<br />

beschäftigt. Promarin hat sich<br />

nach eigenen Angaben darauf ausgerichtet,<br />

kurze Wege und schnelle Reaktionszeiten<br />

durch strategisch platzierte<br />

Servicestandorte entlang des Rheins alle<br />

Zur Erstellung von Leistungsbedarfsprofilen<br />

werden aufwendige Datenanalysen erstellt<br />

400 km zu gewährleisten. Neben dem bewährten<br />

Propellerservice liegt ein weiterer<br />

Schwerpunkt auf dem Service für<br />

Getriebe der Firma Reintjes. Seit 25 Jahren<br />

ist Promarin bereits offizieller Vertriebspartner<br />

des deutschen Getriebeherstellers<br />

mit Sitz in Hameln.<br />

Am Promarin-Standort in Erftstadt<br />

entsteht ein hochtechnologisches Getriebeservice-Center,<br />

das über einen Prüfstand<br />

verfügt, um alle überholten Getriebe<br />

unter Laborbedingungen vor der<br />

Auslieferung gründlich zu testen. Neben<br />

einer modernen Drehbank und mehreren<br />

Montageplätzen wird auch eine leistungsfähige<br />

Kranbahn sowie ein eigenes<br />

Logistiklager auf dem angrenzenden<br />

Grundstück zur Verfügung stehen. »Der<br />

erweiterte Maschinenpark soll im September<br />

<strong>2024</strong> in Betrieb gehen, das hilft<br />

uns deutlich, die Kapazitäten zu erhöhen«,<br />

erklärt Projektleiter Johannes<br />

Mersmann.<br />

Um die Werftzeit eines Schiffes bei einem<br />

Getriebeschaden zu verkürzen,<br />

bietet Promarin auch Tauschgetriebe<br />

für gängige Modelle an. Kunden können<br />

ihr altes Getriebe abgeben und erhalten<br />

direkt ein neues, sofern verfügbar. Das<br />

abgegebene Getriebe werde überholt<br />

28 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

und stehe der Flotte dann schnellstmöglich<br />

wieder zur Verfügung, was potenzielle<br />

Verluste durch Charterausfall<br />

minimiert.<br />

Schiff im Zentrum des Handelns<br />

Promarin strebe danach, eine umfassende<br />

Palette von Dienstleistungen anzubieten,<br />

die von der Wartung bestehender<br />

Flotten bis hin zur Bereitstellung<br />

von Ersatzteilen und technischer<br />

Unterstützung reicht, heißt es. Die Bedürfnisse<br />

der Kunden stünden dabei immer<br />

im Mittelpunkt. Es gehe darum, ihnen<br />

maßgeschneiderte Lösungen anzubieten,<br />

die ihren Anforderungen optimal<br />

gerecht würden.<br />

In Anbetracht der wachsenden Bedeutung<br />

von Umweltfreundlichkeit und<br />

Nachhaltigkeit in der Schifffahrt werde<br />

bei Promarin auch in die Entwicklung<br />

und Implementierung umweltfreund -<br />

licher Technologien und Praktiken investiert.<br />

Die Reduzierung von Emissionen<br />

und des ökologischen Fußabdrucks seien<br />

demnach wesentliche Ziele des Unternehmens,<br />

das seinerseits bestrebt sei, seinen<br />

Beitrag zum Schutz der Umwelt zu<br />

leisten und gleichzeitig den Betrieb seiner<br />

Kunden zu optimieren.<br />

Zukunft fest im Blick<br />

Mit Blick auf künftige Herausforde rungen<br />

arbeite das Entwicklungsteam von Promarin<br />

bereits an neuen Systemen, die auf<br />

der kommenden SMM im September in<br />

Hamburg vorgestellt werden sollen. »Bis<br />

dahin bleibt das Projekt aber noch streng<br />

geheim«, sagt Mersmann.<br />

RD<br />

Das Dienstleistungsportfolio umfasst die Wartung bestehender Flotten ebenso wie die Bereitstellung<br />

von Ersatzteilen oder die technischer Unterstützung<br />

© Promarin<br />

IHR SERVICEPARTNER<br />

PROMARIN SERVICE<br />

Als offizieller Reintjes Partner übernehmen wir alle anfallenden Arbeiten<br />

am Getriebe, unabhängig davon ob es um Ersatzfilter oder eine Grundüberholung<br />

geht. Weitere Serviceleistungen wie Propellerreparaturen,<br />

Messungen und Instandsetzungen Ihrer Wellenanlage oder Wartung Ihrer<br />

Ruder übernehmen wir natürlich nach gewohntem Promarin-Standard.<br />

Vereinbaren Sie jetzt einen Service-Termin!<br />

Online: www.promarin.de/service<br />

Telefon: +49 2235 79930<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

E-Mail: info@promarin.de<br />

29


SCHIFFSTECHNIK<br />

VERTRAG UNTERZEICHNET<br />

Hitzler-Werft baut neue Elbe-Fähre<br />

Die Hitzler-Werft baut bis Ende 2025 für rund 6,8 Mio. € eine neue<br />

Elbfähre für die Strecke zwischen Bleckede und Neu-Bleckede. Der<br />

Schiffbaubetrieb aus Lauenburg hatte sich in einem europaweiten<br />

Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Jetzt wurde der Vertrag<br />

mit die Mobilitäts- und Infrastrukturgesellschaft des Landkreises<br />

Lüneburg (»Moin«) unterzeichnet.<br />

Die Fähre »Amt Neuhaus« pendelt bereits seit 30 Jahren über die<br />

Elbe. Das 1939 gebaute Schiff entspricht allerdings nicht mehr den<br />

Anforderungen des modernen Fährverkehrs: So kann die Fähre<br />

nur 16 t Last befördern und daher weder Busse noch Lkw mitnehmen.<br />

Zudem erlaubt es der Antrieb nicht, bei starkem Wind<br />

anzulegen. Auch Hoch- oder Niedrigwasser können schnell zu<br />

Ausfällen führen. Vom Neubau der Fähre versprechen sich Politik<br />

und Verwaltung im Landkreis Lüneburg eine zuverlässigere Fährverbindung<br />

mit rund einer halben Million Passagiere im Jahr.<br />

Die neue Fähre bekommt einen batterie-elektrischen Antrieb<br />

und soll mit dem Kraftstoff Biomethan fahren. Das wäre eine Premiere<br />

auf den deutschen Wasserstraßen. Für die klimafreundliche<br />

Lösung erhält die »Moin« rund 669.000 € als Zuschuss vom Bundesverkehrsministerium<br />

(BMDV). Das Schiff wird bis zu 40 t Last<br />

befördern können, verfügt über einen Motorenleistung von 410 PS<br />

Kai und Marek Klimenko (Hitzler Werft), Landrat Jens Böther und MOIN-<br />

Geschäftsführer Nikolas Wenzel bei der Vertragsunterzeichnung (v.l.)<br />

und einen Tiefgang von nur 60 cm. Auch für die Fahrgäste soll die<br />

Überfahrt künftig deutlich angenehmer werden, heißt es.<br />

Wann genau die neue Fähre das erste Mal auf der Elbe unterwegs<br />

sein wird, ist noch nicht bekannt. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich<br />

18 Monate. »Unser Ziel ist es, ein Schiff zu bauen, das wieder<br />

für viele Jahrzehnte die Menschen zuverlässig über die Elbe<br />

bringt«, sagt Kai Klimenko, Geschäftsführer der Hitzler-Werft. <br />

© Landkreis Lüneburg<br />

NEUBAU VON SIEMER JACHTSERVICE<br />

Wasserschutzpolizei Köln stellt neues Streifenboot in Dienst<br />

Die Wasserschutzpolizei in Köln geht mit einem neuen Boot auf<br />

Streife. Die »WSP 9« wurde jetzt im Beisein des Innenministers<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, und dem Leiter<br />

der Wasserschutzpolizei, Markus Gietenbruch, in Dienst gestellt.<br />

Taufpatin war Kölns Bürgermeisterin, Henriette Reker. Standesgemäß<br />

zersprang die Sektflasche an der Außenwand des 15,75 t<br />

mit einem lauten Klirren.<br />

Reul als oberster Dienstherr der Polizei verwies bei der Zeremonie,<br />

dass es sich bereits um das siebente neue Boot der Wasserschutzpolizei<br />

handelt. »Die hochspezialisierten Polizisten der<br />

Wasserschutzpolizei brauchen einen modernen Arbeitsplatz, um<br />

Tag und Nacht für die Sicherheit aller im Einsatz zu sein«, so<br />

Gebaut von Siemer Jachtservice für die Wasserschutzpolizei in Köln<br />

© Polizei<br />

Industriestraße 10<br />

D-49733 Haren/Ems<br />

Tel. +49(0)5932 - 99 77-0<br />

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Reule. »Nach und nach tauschen wir daher die in die Jahre gekommene<br />

Flotte aus.«<br />

Das Boot wurde innerhalb eines Jahres in der Werft Siemer<br />

Jachtservice in Barßel-Reekenfeld (Niedersachsen) gebaut worden<br />

und nimmt ab sofort seinen Dienst auf. Es löst ein 30 Jahre<br />

altes Streifenboot ab. Die Crew ist künftig zuständig für 40<br />

Rhein-km rund um Köln, das Einsatzgebiet reicht vom Yachthafen<br />

Zündorf bis Düsseldorf-Benrath. »Allseits gute Fahrt und<br />

immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel«, wünschte der<br />

Duisburger Polizeipräsident Markus Gietenbruch bei der Taufe.<br />

Rund 16 t ist die »WSP 9« schwer, die Motoren leisten 900 PS.<br />

Bei einer Länge von 17 m erreicht der Neubau eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von 45 km/h und hat jede Menge moderne<br />

Technik an Bord. Dazu gehören ein LED-Suchscheinwerfer und<br />

eine Infrarotkamera für Objekterkennung bei Dunkelheit und<br />

ein Sidescan-Sonar für die Ortung von Objekten.<br />

<br />

30 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

NÄHER DRAN AN DER UMSETZUNG<br />

CAPTN-Initiative überarbeitet Design der Förde-Fähre<br />

Der markante Mast und die gläsernen Bordwände kennzeichnen das Design der Förde-Fähre<br />

Mit dem Design einer autonomen Fördefähre<br />

nahm die CAPTN-Initiative 2018<br />

Fahrt auf. Nun haben die Designer der<br />

Muthesius Kunsthochschule ihren Entwurf<br />

überarbeitet und einem Umsetzbarkeits-Check<br />

unterzogen.<br />

Zwei Rümpfe, ein gläserner Fahrgastraum<br />

und der ikonische Mast – dieses besondere<br />

Design einer selbstfahrenden<br />

und sauberen Fördefähre hatten Studierende<br />

des Masterstudiengangs Industrial<br />

Design an der Muthesius Kunsthochschule<br />

in Kiel entworfen.<br />

Inzwischen hat sich viel getan. Die<br />

CAPTN-Initiative ist gewachsen, hat<br />

neue Projekte hinzugewonnen und nähert<br />

sich mit großen Schritten der Verwirklichung<br />

eines zukunftsweisenden<br />

Verkehrsverbundes. Aus diesem Grund<br />

wurde der Entwurf nun überarbeitet und<br />

an eine mögliche Nutzung angepasst.<br />

Beim Bau des Forschungskatamarans<br />

»Wavelab«, mit dem die autonome<br />

Schifffahrt erforscht werden soll, seien einige<br />

schiffbauliche Erkenntnisse gewonnen<br />

worden – unter anderem in Bezug<br />

auf die Auftriebseigenschaften der<br />

Rümpfe und deren Zugänglichkeit. Diese<br />

flossen jetzt in das Re-Design ein. »Außerdem<br />

mussten wir noch ein paar Lücken<br />

in unserem Ursprungsdesign schließen«,<br />

erklärt Industrie-Designer Vincent<br />

Steinhart-Besser von der CAPTN-Initiative.<br />

Der neue Entwurf sieht nun einen<br />

barrierefreien Einstieg und einen Technikbereich<br />

auf dem Dach vor. Außerdem<br />

wurde ein Steuerstand hinzugefügt, da<br />

die Gesetzgebung noch kein (teil-)autonomes<br />

oder automatisiertes Fahren auf<br />

dem Wasser erlaubt. Auch das Rumpfdesign<br />

wurde überarbeitet.<br />

»Mit dem neuen Design bleiben wir<br />

unserer ursprünglichen Vision treu, sind<br />

aber nun deutlich näher an der Umsetzbarkeit«,<br />

betont Steinhart-Besser. Ein<br />

wichtiges Kriterium des mehrfach ausgezeichneten<br />

Entwurfs war und bleibt<br />

der Ausblick. Die Fahrt über die Kieler<br />

Förde soll ein besonderes Erlebnis für die<br />

Passagiere sein. Das aktualisierte Design<br />

legt zusätzlich einen verstärkten Fokus<br />

auf die Informationsgestaltung, beispielsweise<br />

zu möglichen Anschlüssen, den<br />

Gegebenheiten an Bord und einer Seekarte,<br />

die die anderen Verkehrsteilnehmer<br />

zeigt. Damit nähert sich die<br />

CAPTN-Initiative den Angaben zufolge<br />

kontinuierlich einer realen, autonomen<br />

Vaiaro-Fähre, heißt es in Kiel. RD<br />

© CAPTN-Initiative<br />

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Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

31


SCHIFFSTECHNIK<br />

»Chassis« und Katamaranrümpfe sind beim Wallaby-Boat nicht starr verbunden, sondern über eine Federung, die Wellenbewegungen ausgleicht<br />

© Selzer<br />

Wie auf Federn zum Arbeitsplatz auf See<br />

Das von der Hitzler-Werft in Lauenburg gebaute Offshore-Transferschiff »Impulse«<br />

gleicht durch ein Dämpfungssystem den Seegang aus. Damit kann der Katamaran länger<br />

im Einsatz bleiben als herkömmliche und größere Einheiten<br />

Der Energiekonzern EnBW und Wallaby<br />

Boats haben das mit einem neuartigen<br />

Federungssystem ausgestattete<br />

Schiff gemeinsam auf den Weg gebracht. Es<br />

ermöglicht den Technikern, auch bei hohem<br />

Wellengang sicher auf Offshore-<br />

Windkraftanlagen zu gelangen. EnBW hat<br />

das Schiff für den Einsatz in ihrem Offshore-Windpark<br />

»Baltic 2« gekauft, wo es<br />

die Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz auf<br />

See bringen soll.<br />

Der Vorstandsvorsitzende von EnBW,<br />

Georg Stamatelopoulos, sieht in dem Schiff<br />

einen neuen Standard für den Sektor. »Das<br />

Transferschiff hilft uns, künftig noch zuverlässiger<br />

und günstiger Strom mit Offshore-Windenergie<br />

zu produzieren«, sagte<br />

er anlässlich der Taufe des Schiffs auf den<br />

Namen »Impulse« Mitte April in Kappeln<br />

an der Schlei, zu der eigens Bundeswirtschaftsminister<br />

Robert Habeck angereist<br />

war. Dieser sprach von einem »Pionierstück<br />

deutscher Ingenieurskunst«. Für das<br />

Ziel, bis 2030 insgesamt 30 GW an Leistung<br />

in deutschen Offshore-Windparks zu<br />

produzieren, würden noch mehr Schiffe<br />

wie dieses gebraucht.<br />

Der Vizekanzler taufte das Schiff im Hafen<br />

von Kappeln gemeinsam mit der Taufpatin<br />

Döne Ayhan von EnBW. Dabei zerbrach<br />

die Sektflasche nicht wie geplant im<br />

ersten Versuch an der Vorrichtung – kein<br />

gutes Omen nach traditioneller Auffassung.<br />

Doch Habeck konnte mit einer<br />

Slapstick-Einlage die Situation retten, indem<br />

er zunächst mehrmals kräftig aber erfolglos<br />

die Vorrichtung mit der Sektflasche<br />

per Hand betätigte und schließlich die immer<br />

noch intakte Flasche nahm und auf<br />

der Reling zerschlug.<br />

So oder so stehen die Vorzeichen für die<br />

»Impulse« günstig, denn ein Pionierstück<br />

ist die sie tatsächlich. Das Transferschiff ist<br />

als Katamaran konstruiert. Die Aufbauten<br />

– man kann aus gutem Grund von einem<br />

Chassis, wie beim Auto, sprechen – sind<br />

nicht starr mit den beiden Rümpfen verbunden,<br />

sondern über ein Federungssystem.<br />

Das vom australischen Unternehmen<br />

Nauti-Craft entwickelte System ermöglicht,<br />

dass die zwei Rümpfe des Katamarans<br />

unabhängig voneinander die Wellenbewegungen<br />

ausgleichen können. Die<br />

pneumatische Federungstechnik kommt<br />

eigentlich aus der Welt der Offroad-Rennwagen.<br />

Vater des Projekts ist Harald Hübner,<br />

Partner bei Wallaby Boats und Inhaber des<br />

Mehrheitsgesellschafters Offcon. Der Kapitän<br />

hatte 2015 in Australien bei Nauti-<br />

Craft einen Demonstrator gesehen und die<br />

Technik bei einer Testfahrt erlebt. Daraus<br />

entstand schließlich das Konzept für die<br />

Wallaby-CTVs.<br />

Im Mai 2019 wurde mit der Konstruktion<br />

begonnen, im Januar 2020 die<br />

Wallaby Boats GmbH gegründet. Im März<br />

2020 erfolgte die Kiellegung auf der Hitzler-Werft<br />

in Lauenburg. Dazu kamen überwiegend<br />

lokale oder nationale Lieferanten<br />

wie Hydac mit der niederländischen Tochter<br />

Hycom für die Hydraulik, Zoller (Elmshorn)<br />

und Noris (Rostock) für die Elektrik<br />

und Automation, Thitronik Marine (Kiel)<br />

für die Navigation und Funk sowie die<br />

Tischlerei Wessels (Haren/Ems) für den<br />

Ausbau.<br />

»Es war nicht einfach, eine Werft zu finden,<br />

die das Prototyp-Risiko trägt, daher<br />

wurde ein Kooperationsvertrag mit Hitzler<br />

geschlossen«, so Hübner. Neun Jahre habe<br />

32 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK<br />

es von der Idee bis zur Realisierung gebraucht,<br />

so der sichtlich gerührte Hübner.<br />

Für kleine und mittelständische Unternehmen<br />

sei es schwer, eine so lange Reise<br />

durchzuhalten. Gemeinsam mit Nauti-<br />

Craft, lokalen und öffentlichen Finanzinstituten<br />

und privaten Investoren sei es<br />

schließlich gelungen. So waren auf der Finanzierungsseite<br />

die IB SH, MBG und die<br />

Förde Sparkasse beteiligt, außerdem unterstützte<br />

das Bundesamt für Wirtschaft und<br />

Ausfuhrkontrolle (BAFA) das Projekt im<br />

Rahmen des Förderprogramms »Innovativer<br />

Schiffbau«.<br />

Mehr Komfort und Verfügbarkeit<br />

Schiffe mit Rumpffederungssystem bieten<br />

den Vorteil, dass das Personal weniger<br />

Lärm, Schiffsbewegungen und Fliehkräften<br />

ausgesetzt ist. Dadurch wird das<br />

Risiko für Seekrankheit und sonstige gesundheitliche<br />

Probleme erheblich reduziert.<br />

»70 % der Beschleunigungskräfte<br />

werden herausgenommen, das entspricht<br />

auch 70 % weniger Seekrankheit. Das<br />

Schiff kann außerdem schnellere Kurven<br />

fahren, weil es nicht wie ein herkömmliches<br />

Schiff nach außen neigt, sondern<br />

sich in die Kurve legt«, erklärte Hübner<br />

gegenüber der BINNENSCHIFFFAHRT.<br />

Die Dämpfung wird über eine digitale<br />

Steuerung kontrolliert. Im Transit ist die<br />

Federung passiv. Wenn das Schiff an einer<br />

Windkraftanlage anlegt, sorgt der<br />

aktive »Bow Height Control Mode« dafür,<br />

dass der Bug immer in gleicher Höhe<br />

gehalten wird. Ein zweiter aktiver<br />

Modus ist der »Deck Attitude Control<br />

Mode«, der pitch und roll ausgleicht.<br />

Der Überstieg von Technikern auf Offshore-Windkraftanlagen<br />

wird bis zu einem<br />

Wellengang von 2,1 m deutlich sicherer.<br />

Insgesamt sinkt durch die innovative<br />

Technik das Wetterrisiko, also<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass das Schiff<br />

wegen schlechten Wetters nicht hinausfahren<br />

kann. Die »Impulse« ist den Angaben<br />

zufolge weltweit der erste Industrie-Katamaran<br />

mit einem derartigen<br />

System im kommerziellen Einsatz.<br />

Angetrieben wird das Schiff durch einen<br />

Motor vom Typ Volvo D13 IPS 1<strong>05</strong>0<br />

mit Abgasnachbehandlung. Durch die<br />

geringere Seegangsanfälligkeit ist das<br />

Schiff sparsamer als bisherige Transferschiffe,<br />

auch weil es bei ähnlichem<br />

Komfort kleiner ausgelegt sein kann. Zu<br />

den innovativen Merkmalen des Schiffes<br />

gehört, dass die von der Hydraulik erzeugte<br />

Wärmeenergie im Schiffsystem<br />

WB 18 »Impulse« auf der Lauenburger Hitzler Werft<br />

Der Bundeswirtschaftsminister legt Hand an<br />

genutzt wird, zum Beispiel für die Deck -<br />

enteisung im Winter.<br />

Mit 18 m – so lang ist der Prototyp – ist<br />

das Wallaby-Schiff aber noch nicht ausgereizt.<br />

Das Unternehmen aus Kappeln<br />

plant schon weitere und auch größere<br />

Einheiten, diese sollen auch alternative<br />

Antriebe erhalten. So gibt es die Designs<br />

Wallaby 10, 12, 18, 20 und 24, die Zahlen<br />

beziehen sich jeweils auf die Länge der<br />

Schiffe in Metern. Außerdem soll bei weiteren<br />

Designs statt einer Wärmerückgewinnung<br />

aus der Federung und Dämpfung<br />

eine echte Energierückgewinnung<br />

umgesetzt werden. Dabei würde die zurückgewonnene<br />

Dämpfungsenergie in einer<br />

Pufferbatterie zwischengespeichert<br />

und kann direkt wieder für den Antrieb<br />

genutzt werden, erklärt Hübner. Allein<br />

das soll eine Energieeinsparung von 5 bis<br />

10 % bringen.<br />

Neben dem Offshore-Einsatz sieht<br />

Hübner auch Einsatzmöglichkeiten bei<br />

der Grenzsicherung und der Marine.<br />

© Wallaby Boats<br />

EnBW glaubt an das Konzept<br />

Die »Impulse« ist der Prototyp, der die Belastungsfähigkeit<br />

des Schiffs beweisen soll.<br />

Interesse gebe es bei allen Energiekonzernen<br />

an dem Schiffskonzept, sagt<br />

Hübner. Allerdings habe sich EnBW bereits<br />

ein Vorkaufsrecht für weitere Neubauten<br />

gesichert. Michael Splett, Global Head<br />

of O&M Wind Offshore bei EnBW, erklärt,<br />

was hinter dem Engagement des Energiekonzerns<br />

für das neuartige CTV steckt.<br />

»Die Windparks Baltic 1 und Baltic 2 sind<br />

beides landbasierte Konzepte. Das heißt,<br />

für zehn Stunden am Tag sind die Servicetechniker<br />

im Windpark, dann geht es zurück<br />

an Land«, so Splett. Anstatt also einmal<br />

zu einem Wohnschiff oder eine Plattform<br />

zu fahren, und dann von dort aus zu<br />

arbeiten, fahren die Techniker zweimal<br />

täglich mit dem Schiff. Umso komfortabler<br />

soll die Überfahrt, umso leichter der Überstieg<br />

auf die Windkraftanlage und umso<br />

höher die Verfügbarkeit sein.<br />

»EnBW betreibt seit 2010 Windparks,<br />

wir haben auch schon andere CTV-<br />

Designs getestet. Das ist das erste Schiff,<br />

bei dem wir gesagt haben: Das chartern<br />

wir nicht, das kaufen wir«, so Splett. Jetzt<br />

werde man die »Impulse« erst einmal »auf<br />

Herz und Nieren« testen, nicht nur in der<br />

Ostsee, sondern auch in der Nordsee.<br />

»Dann werden wir weitersehen, wir haben<br />

auch andere Windparkprojekte im Vereinigten<br />

Königreich, wo wir jetzt an den<br />

Service-Konzepten arbeiten«, erklärt<br />

Splett. In der Nordsee sei meist üblich,<br />

dass die Techniker auf SOVs auf See wohnen.<br />

Wenn möglich, sei aber das landbasierte<br />

Konzept besser, insbesondere,<br />

wenn man aus kleinen Häfen mit guter Infrastruktur<br />

operiere. »Da können wir kleinere<br />

Schiffe einsetzen und müssen keine<br />

großen Umwege auf uns nehmen.« fs<br />

© Wallaby Boats<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

33


SEEHÄFEN | INTERMODAL<br />

Verpacken mit einem einfachen Klick<br />

Die Duisport-Gruppe erweitert ihr Portfolio im Bereich der Industriegüterlogistik mit der<br />

Übernahme der britischen Firma Crocodile Packaging. Interessant ist neben der innovativen<br />

Verschlusstechnik vor allem der Zutritt zum britischen Markt<br />

Die Clipkiste von Crocodile<br />

Der Hafenbetreiber will dafür mit der<br />

Tochter duisport packaging solutions<br />

Süd »den Erfinder einer innovativen<br />

Verpackungslösung« Crocodile schrittweise<br />

übernehmen, inklusive sämtlicher<br />

Mitarbeiter.<br />

Crocodile hatte den Angaben zufolge<br />

vor mehr als zwanzig Jahren mit der Clipkiste<br />

eine umweltfreundliche Lösung für<br />

die Verpackung von Industriegütern entwickelt,<br />

die auch heute schon zum Einsatz<br />

kommt, etwa bei der Firma DPS.<br />

Es handelt sich um eine standardisierte<br />

Bauart von Kisten, die mit Hilfe von Federstahlklammern<br />

schnell und sicher<br />

auf- und abgebaut werden können sollen.<br />

Ziel: mehr Geschwindigkeit beim Aufbau,<br />

weniger Geräuschbelastung und eine<br />

geringere Verletzungsgefahr. Durch<br />

den Einsatz als Mehrwegverpackung der<br />

Kisten in Kreislauf- und Pooling-<br />

Systemen soll ein nachhaltiger Einsatz<br />

der Packmittel möglich gemacht werden.<br />

Christian Staudner, Geschäftsleiter Industrielogistik<br />

der Duisport-Gruppe,<br />

sagte zur angekündigten Transaktion:<br />

»Die schrittweise Übernahme unseres<br />

Partners Crocodile ist ein wichtiger Baustein<br />

zur Weiterentwicklung des Geschäftsbereichs<br />

packaging solutions. Aus<br />

dem Eintritt auf den britischen Markt ergeben<br />

sich zahlreiche Möglichkeiten, um<br />

das Bestandskundengeschäft in Nordrhein-Westfalen<br />

und Deutschland auszuweiten.«<br />

Man könne perspektivisch<br />

auch völlig neue Marktpotenziale erschließen.<br />

Crocodile Packaging Limited<br />

wurde 1991 von Quentin Philip gegründet.<br />

Sitz der Gesellschaft ist Swindon/Großbritannien.<br />

Die Firma beschäftigt<br />

aktuell 52 Mitarbeiter.<br />

Der Geschäftsbereich Industrielogistik<br />

der Duisport-Gruppe unterteilt sich in<br />

die Sparten »industrial solutions« (Verpackungs-<br />

und Werkslogistik) sowie »packaging<br />

solutions« (Herstellung von Verpackungssystemen).<br />

Letztere ist auf die<br />

Herstellung von Verpackungssystemen<br />

ausgerichtet.<br />

Die Industriekunden kommen unter<br />

anderem aus den Bereichen Energietechnik<br />

sowie Pumpen- und Anlagenbau,<br />

die für ihre hochwertigen Produkte millimetergenau<br />

angefertigte Verpackungssysteme<br />

inklusive CNC-gefräster Innenausbauten<br />

und Schaumstoff-Inlays erhalten.<br />

RD<br />

© Duisport<br />

STEUERUNGSSOFTWARE VERBESSERT PLANUNG UND DISPOSITION<br />

Neues PRINOS steuert die Abläufe bei der Bremischen Hafeneisenbahn<br />

Zuerst in Bremen, dann in einzelnen Stufen<br />

und Testphasen im Parallelbetrieb<br />

auch in Bremerhaven, und jetzt im ganzen<br />

Bundesland Bremen: PRINOS (Port Railway<br />

Information and Operation System),<br />

das eigens für die Bremische Hafeneisenbahn<br />

entwickelten Betriebssystem,<br />

steuert nun den gesamten Verkehr auf gut<br />

den 200 km an Gleisen.<br />

Das neue PRINOS hat dabei deutliche<br />

Vorteile gegenüber der bisherigen Steuerung<br />

der Hafeneisenbahn, die hauptsächlich<br />

durch den Austausch von Excel-<br />

Dateien und Absprachen mittels Telefon<br />

oder per E-Mail geprägt war. Denn gleichzeitig<br />

wurde ein Kundenportal freigeschaltet:<br />

Dort können beispielsweise die<br />

Eisenbahnunternehmen in Echtzeit sehen,<br />

wo ihre Züge und einzelnen Waggons stehen.<br />

Verspätungen, Veränderungen des<br />

Fahrplans oder Änderungen der Terminal-Slots<br />

werden direkt über das System<br />

kommuniziert.<br />

Damit verbessert das Tool die Planung<br />

von Kapazitäten, die Disposition und die<br />

Entgeltabrechnung. Neu sind Schnittstellen<br />

zu den Systemen der DB InfraGO<br />

AG, mit denen vor allem Fahrpläne und<br />

Zugmeldungen bspw. Verspätungen abgefragt<br />

werden. Terminals erhalten den Angaben<br />

zufolge die Möglichkeit, geplante<br />

Ladezeiten mit der Hafeneisenbahn abzustimmen,<br />

den Status der Züge einzusehen<br />

und den Stand der Be- und Entladung<br />

zu melden. Außerdem umfasst PRI-<br />

NOS Schnittstellen zum CODIS-System,<br />

in dem die Bremerhavener Container-Terminals<br />

alle erforderlichen Ladungsdaten<br />

erfassen.<br />

RD<br />

34 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

Wieder mehr Boxen im Seeverkehr<br />

Das wird alle Binnenhäfen mit Containerterminals freuen: Aus dem wichtigen ARA-Hafen<br />

Rotterdam wird wieder eine Zunahme des Umschlagvolumens gemeldet. Bei anderen<br />

Gütern, vor allem Kohle und Mineralöl, gibt es aber weiter Einbußen<br />

Rotterdam, Europas größter Seehafen,<br />

hat im ersten Quartal zwar insgesamt<br />

einen Rückgang bei der Umschlagmenge<br />

hinnehmen müssen, das<br />

Containervolumen aber ist im Vergleich<br />

mit dem Vorjahresquartal und erstmals<br />

seit drei Jahren wieder angestiegen.<br />

Insgesamt bedeuten 110,1 Mio. t für<br />

das erste Quartal einen Rückgang um<br />

-1,4%. Die Einbußen gab es vor allem<br />

bei Kohle, Rohöl und Erdölprodukten,<br />

während der Umschlag von Eisenerz,<br />

Schrott sowie LNG (Flüssiggas) zugenommen<br />

hat. Vor allem aber legte nach<br />

langer Durststrecke der Containerumschlag<br />

erstmals wieder zu – um 3,3 %<br />

auf 32,5 Mio. t. bzw. um 2,0 % auf<br />

3,3 Mio. TEU.<br />

Hafenbehörde warnt vor Risiken<br />

Die leichte wirtschaftliche Erholung und<br />

der Abbau von Lagerbeständen hätten<br />

dazu beigetragen, heißt es. Auch der Feeder-Verkehr<br />

von Rotterdam zu den Mittelmeerhäfen<br />

verzeichnet einen starken<br />

Anstieg (29 %).<br />

»Die Umschlagszahlen zeigen, dass die<br />

Einfuhren von Rohstoffen und die Ausfuhren<br />

von Fertigerzeugnissen begrenzt<br />

sind«, sagt der neue Hafenchef Boudewijn<br />

Siemons. Dies zeige, dass die europäische<br />

Industrieproduktion immer<br />

noch unter den hohen Energiepreisen<br />

und der geringen Nachfrage in den am<br />

stärksten rückläufigen Sektoren wie dem<br />

Baugewerbe, der verarbeitenden Industrie<br />

und der Automobilindustrie leide.<br />

Am Wachstum des Containerum -<br />

schlags ließen sich die ersten Anzeichen<br />

einer Belebung des Welthandels ablesen.<br />

»Diese zaghaften Anzeichen bleiben jedoch<br />

aufgrund der globalen Spannungen<br />

äußerst unsicher«, so Siemons weiter.<br />

Der Containerumschlag in Rotterdam legt wieder zu<br />

Der Umschlag von trockenem Massengut<br />

ist im Vergleich zu den ersten drei<br />

Monaten des Jahres 2023 um 4,5 % zurückgegangen.<br />

Der Hauptgrund sind vor<br />

allem Einbußen beim Kohleumschlag.<br />

Der Umschlag an flüssigem Massengut<br />

sank um 3,1 % (-1,6 Mio. t) auf<br />

52,6 Mio. t, was auf geringere Mengen bei<br />

Rohöl, Mineralölprodukten und sonstigem<br />

flüssigen Massengut zurückzuführen<br />

sei, heißt es aus Rotterdam. RD<br />

© Port of Rotterdam<br />

APPELL AUS ROTTERDAM, ANTWERPEN UND DUISBURG<br />

Hafenchefs fordern europäischen Schulterschluss<br />

Die Spitzenvertreter der Häfen Rotterdam,<br />

Antwerpen, North Sea Port und Duisburg<br />

fordern mehr Unterstützung für die Industrie<br />

in Europa. Die CEOs Boudewijn<br />

Siemons (Port of Rotterdam), Daan<br />

Schalck (North Sea Port), Jacques Vandermeiren<br />

(Port of Antwerp-Bruges) und<br />

Markus Bangen (Duisburger Hafen AG)<br />

haben an die europäischen Staats- und<br />

Regierungschefs appelliert, sich an die<br />

Seite der Industrie zu stellen.<br />

Die Industrie im Dreiländereck zwischen<br />

den flämisch-niederländischen<br />

Häfen und dem deutschen Ruhrgebiet<br />

seien für einen großen Teil der europäischen<br />

Produktion verantwortlich,<br />

so die Hafenchefs. Darunter seien Betriebe<br />

aus der Chemiebranche oder der<br />

Stahlindustrie. Um deren Zukunft fürchten<br />

die Hafenchefs jedoch.<br />

»Die oft internationalen Konzernzentralen<br />

dieser Unternehmen fragen sich,<br />

ob sie in Europa noch eine Zukunft haben.<br />

Dabei kann gerade diese Industrie<br />

den entscheidenden Unterschied machen<br />

auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft.«<br />

Gerade die energieintensiven<br />

Unternehmen kämpfen in Europa mit erheblich<br />

höheren Kosten als in anderen<br />

Teilen der Welt. Dazu kommt eine komplexe<br />

Gesetzgebung. »Wenn unsere Regierungen<br />

dem nichts entgegenhalten,<br />

wandern Betriebe ins Ausland ab«, warnen<br />

die vier Hafenchefs. Dies würde zu<br />

mehr Importen aus Ländern außerhalb<br />

der EU mit negativen Folgen für Klima,<br />

die strategische Autonomie und den<br />

Wohlstand in Europa führen, heißt es in<br />

der Erklärung.<br />

RD<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

35


SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

Grüner Kurs in stürmischen Gewässern<br />

Der 23. Themenabend des spc beschäftigte sich mit den aktuellen Herausforderungen<br />

der Logistikbranche. Der Fokus liegt künftig klar auf der Einsparung von CO2-Emissionen.<br />

Kukla-Chef Bohnensteffen sieht »intermodale Maßanfertigungen« als notwendig an<br />

Die Herausforderungen der Logistikbranche<br />

sind vielfältig. Fachkräftemangel,<br />

Infrastrukturprobleme und geopolitische<br />

Unwägbarkeiten sind nur einige<br />

Beispiele für das raue Klima. Dennoch<br />

gelte es, einen grünen Kurs zu halten,<br />

um die von der Bundesregierung<br />

und der EU angestrebten Nachhaltigkeitsziele<br />

zu erreichen, hieß es auf einem<br />

spc-Themenabend in München.<br />

»Das Thema Nachhaltigkeit rückt bei<br />

der Vielzahl an Aufgaben aktuell in der<br />

Logistik immer weiter in den Hintergrund.<br />

Intermodale Transporte sind da<br />

die Leuchttürme in den stürmischen Gewässern<br />

für die Nachhaltigkeit«, sagte<br />

Mit-Gastgeber Axel Bohnensteffen, Geschäftsführer<br />

bei der Spedition Robert<br />

Kukla. Und er lieferte gleich ein Best-<br />

Practice-Beispiel seines Unternehmens<br />

mit, wie die erfolgreiche CO2-Einsparung<br />

durch eine »intermodale Maßanfertigung«<br />

gelingen kann.<br />

Benötigt wurde ein Hafen-Vorlaufkonzept<br />

für Übersee-Containertransporte<br />

für einen Lieferanten eines global aktiven<br />

Konzerns. Die ursprüngliche Konzepterstellung<br />

sah einen Trailerpark vor, um<br />

verlässlich und planbar für ausreichende<br />

Transportkapazitäten sorgen zu können.<br />

Das Ganze sollte emissionsarm und kostenattraktiv<br />

sein.<br />

Intermodal spart CO2 ein<br />

Die Lösung war ein Intermodal-Ansatz:<br />

Die erste Meile erledigt ein mit Bio-CNG<br />

betankter Lkw-Shuttle. En Inland-Terminal<br />

dient als Zwischenpuffer und zum<br />

Matchen der Slots. Mit der Bahn geht es<br />

schließlich in einer Kurzstreckenlösung<br />

in den Hafen. Im Ergebnis konnten 4.500<br />

Lkw-Transporte von der Straße auf die<br />

Schiene verlagert und mehr als 60 % der<br />

zuvor angefallenen CO2-Emissionen pro<br />

Fahrt eingespart werden.<br />

Auch die Netzwerkpartner von Kukla<br />

setzen zunehmend auf multimodale<br />

Transportketten für die Erreichung der<br />

Klimaziele. Beispielweise hob der Verlader<br />

Evonik seine erfolgreiche Nutzung<br />

des Kombinierten Verkehrs hervor. »Die<br />

Hatten zum spc-Themenabend eingeladen (v.l.): Oliver Matthiesen (IGS Intermodal Container<br />

Logistics), Christian Riegel (duisport) und Axel Bohnensteffen (Robert Kukla)<br />

Defossilierung unserer Schwerlasttransporte<br />

können wir nur erreichen, wenn<br />

wir alle intermodalen Transportwege und<br />

alle alternativen Antriebsformen benutzen«<br />

erklärte Paolo Indiano, Senior Sourcing<br />

Manager Road Packed bei Evonik.<br />

Im Straßenverkehr setzt der Konzern auf<br />

den umweltfreundlichen Kraftstoff Bio-<br />

LNG.<br />

Die IGS Intermodal Container Logistics<br />

GmbH nutzt auf der Schiene bereits<br />

Hybrid- und E-Loks, bei den Lkw-Vorund<br />

Nachläufen werden E-Antriebe und<br />

HVO100 aus hydriertem Pflanzenöl getestet.<br />

»Die bisherigen Ergebnisse sind erfolgversprechend.<br />

Wir wollen HVO100<br />

aber nicht nur nutzen, sondern wir wollen<br />

die CO2-Einsparung auch messbar<br />

machen, betonte Oliver Matthiesen von<br />

der IGS. HVO habe ein großes Potenzial<br />

als Dieselersatz.<br />

Einen zusätzlichen Dienst für den<br />

Kombinierten Verkehr bietet duisport ab<br />

Herbst dieses Jahres. Der Duisburger Hafen<br />

evaluiert aktuell eine neue Zugverbindung<br />

zwischen München und Duisburg<br />

mit wöchentlich zwei bis drei Rundläufen.<br />

»Mit der neuen Relation tragen<br />

wir zu einer erheblichen Reduzierung<br />

von CO2-Emissionen im Verglich zum<br />

Straßentransport bei. Zudem bieten wir<br />

im Anschluss hervorragende Bahn- und<br />

Schiffsanbindungen von Duisburg zu<br />

den West- bzw. Nordhäfen, was die Nutzung<br />

des kombinierten Verkehrs erleichtert«,<br />

warb Christian Riegel von<br />

duisport für den neuen Zug.<br />

Bohnensteffen bedankte sich bei allen<br />

Akteuren: »Wir brauchen mutige Verlader,<br />

die trotz aller Widrigkeiten die grüne<br />

Logistik unterstützen. Gleichzeitig<br />

dürfen nachhaltige Dienste auch bei einer<br />

wirtschaftlichen Flaute nicht aufgegeben<br />

werden. Und wir brauchen eine<br />

kritische Masse, um auf dem grünen<br />

Kurs bleiben zu können.«<br />

Jan Sebastian Donner, Head of Projects<br />

beim spc, freute sich bei dem anschließenden<br />

Netzwerk-Abend über die<br />

gelungene Veranstaltung: »Verlader und<br />

Spediteure arbeiten gemeinsam mit uns<br />

an einer nachhaltigen Zukunft.« Dafür<br />

biete das spc auch künftig eine geeignete<br />

Plattform.<br />

<br />

© spc / Engler<br />

36 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

© BLG Logistics<br />

Blick auf das BLG-Autoterminal in Kelheim. Der Donauhafen ist der stärkste Hinterlandstandort des Unternehmens und wird weiter ausgebaut<br />

BLG Logistics investiert im Hinterland<br />

Nach großen Einbrüchen gab es im Containerumschlag wieder einen leichten Aufwärtstrend.<br />

Noch besser schneidet die Autosparte ab. Als Stütze erweisen sich die Hinterlandterminals. In<br />

Kelheim wird die Kapazität daher nochmals erweitert. Von Krischan Förster<br />

Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger:<br />

Der Automobilumschlag ist<br />

bei der BLG Logistics in die schwarzen<br />

Zahlen zurückgekehrt. Neue Kunden, vor<br />

allem aber ein vom Unternehmen umgesetztes<br />

Effizienz- und Sparprogramm am<br />

ins Trudeln geratenen Terminal in Bremerhaven<br />

haben die Trendwende herbeigeführt,<br />

hieß es aus Anlass der Bilanzpräsentation<br />

für 2023.<br />

Und dann wären da noch die Terminals<br />

im Hinterland, die stark abgeschnitten<br />

und zum guten Ergebnis beigetragen<br />

haben. 550.000 Fahrzeuge wurde<br />

über die vier Inlandstandorte in Hamburg<br />

(160.000), Dodendorf bei Magdeburg<br />

(60.000), Duisburg am Rhein<br />

(100.000) und Kelheim an der Donau<br />

(230.000) umgeschlagen. Das waren unter<br />

dem Strich rund 85.000 Einheiten<br />

mehr, als eigentlich geplant waren. Fast<br />

die Hälfe lief über die Parkregale und Hafenkais<br />

im Donauhafen Kelheim.<br />

Bei der BLG wird zudem die Binnenschifffahrt<br />

für den Autotransport zwischen<br />

den Häfen genutzt. Seit 1983 betreibt<br />

das Bremer Logistikunternehmen<br />

Schiffe auf dem Rhein, zusammen mit<br />

Interrijn. Bis heute wurden mehr als<br />

3 Mio. Fahrzeuge über die wichtigste<br />

Wasserstraße in Europa transportiert.<br />

Zwei weitere Einheiten fahren auf der<br />

Donau, im Pendelverkehr Ungarn, Österreich<br />

und Deutschland. Diese Schiffe<br />

sind bautechnisch etwas kleiner konzipiert.<br />

Seit 1997 summiert sich die Zahl<br />

der transportierten Autos auf rund<br />

300.000.<br />

Bedeutendster Umschlagplatz ist Kelheim<br />

mit einem Einzugsgebiet, das weit<br />

ins südosteuropäische Hinterland reicht<br />

– genauer bis Budapest, wo Fahrzeuge<br />

auf dem Landweg gesammelt und dann<br />

per Schiff die Donau hinauf bis nach Niederbayern.<br />

230.000 Fahrzeuge waren es<br />

allein im vergangenen Jahr.<br />

Nachdem von der BLG dort vor zwei<br />

Jahren ein drittes Parkregal gebaut wurde<br />

und im Hafen eine zweite Gleisanlage fertiggestellt<br />

wurde, plant das Unternehmen<br />

bereits eine Erweiterung um eine vierte<br />

und fünfte Anlage. Bis zur Eröffnung im<br />

Jahr 2026 soll dort ein zweistelliger Millionenbetrag<br />

investiert werden.<br />

Die Kapazitätserweiterung erfolgt<br />

nicht nur mit Blick auf einen erhofften<br />

Vertrag mit einem asiatischen Hersteller,<br />

sondern hat auch mit generell längeren<br />

Standzeiten der Autos auf den Hafenflächen<br />

zu tun. »Wir merken sowohl die<br />

Absatzkrise der deutschen Hersteller als<br />

auch das steigende Volumen an Importfahrzeugen«,<br />

sagt Florian Schimzack,<br />

Geschäftsführer Inlandterminals bei der<br />

BLG.<br />

Lag die Ausfuhrquote früher bei 80 %,<br />

ist dieser Anteil inzwischen auf 60 % gefallen,<br />

Tendenz weiter abnehmend. »In<br />

den kommenden fünf Jahren wird sich<br />

38 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />

diese Verhältnis weiter drehen«, glaubt<br />

Schimzack. Zu den etablierten Anbietern<br />

aus Japan und Korea gesellen sich weitere<br />

aus Asien – chinesische Hersteller wie<br />

BYD, GWM, Nio oder Chery drängen<br />

auf den europäischen Markt. BYD hat<br />

bereits 2.000 Neuwagen am BLG-Standort<br />

Dodendorf geparkt und will im ungarischen<br />

Szeged eine eigene Produktion<br />

auf dem Kontinent aufziehen. Darauf will<br />

sich die BLG rechtzeitig einstellen, nicht<br />

nur im Hinterland.<br />

Mehr Autos aus China?<br />

An ihrem größten und wichtigsten Seehafenterminal<br />

in Bremerhaven hatte erst<br />

unlängst der erste BYD-Autotransporter<br />

festgemacht. Die »Explorer No. 1« ist das<br />

erste von acht eigenen Schiffen, das BYD<br />

für den Autotransport von China nach<br />

Europa einsetzen will. »Die Mengen werden<br />

steigen«, sagt der designierte CEO<br />

Matthias Magnor, der mit Beginn des Jahres<br />

2025 Frank Dreeke an der Spitze des<br />

Logistikunternehmens ablösen wird.<br />

Gerade im Automobilsektor will die<br />

BLG – im Seehafen ebenso wie im Inland<br />

– mehr sein als nur ein reiner Umschlagbetrieb.<br />

Ȇber unsere technischen<br />

Dienstleistungen bieten wir eine möglichst<br />

große Wertschöpfungstiefe an«,<br />

sagt Schimzack. Auch in Hamburg werde<br />

investiert. Die teils maroden Hallen müssen<br />

ersetzt werden, derzeit wird die Konzeption<br />

erarbeitet. Der Zeitplan ist<br />

knapp: »Der Spatenstich muss vor Juni<br />

2025 erfolgen«, so Schimzack.<br />

Dieser Ansatz könne noch an Bedeutung<br />

gewinnen, wenn, wie von einigen<br />

Herstellern angekündigt, die bislang bekannte<br />

Händlerstruktur mehr und mehr<br />

aufgelöst wird und neben der Lagerung<br />

auch die Auslieferung von Neufahrzeugen<br />

verstärkt auf Logistikpartner wie die BLG<br />

verlagert wird. Auch mit Gebrauchtfahrzeugen<br />

sieht das Unternehmen Wachstumschancen,<br />

»wenn die Autos über ihren<br />

Lebenszyklus mehrfach von uns bearbeitet<br />

werden«, sagt Schimzack.<br />

Daher will das Unternehmen strategisch<br />

weiter in die eigenen Transportkapazitäten<br />

investieren, heißt es. Neben<br />

den Binnenschiffen verfügt die BLG auch<br />

über 180 eigene Lkw und 1.400 Spezialwaggons<br />

für Bahntransporte.<br />

Insgesamt wurden im vergangenen<br />

Jahr von der gesamten Gruppe rund<br />

5 Mio. Fahrzeuge verladen. Davon entfielen<br />

1,5 Mio. Einheiten auf Bremerhaven.<br />

Das war zwar weniger als im Vorjahr<br />

Florian Schimzack<br />

Geschäftsführer Inlandterminals<br />

(1,7 Mio. Ladeeinheiten) und ein ganzes<br />

Stück weg von den Bestwerten vor Corona<br />

(2,1 Mio.). Doch der große Unterschied<br />

zum Vorjahr: Die BLG verdient<br />

wieder Geld.<br />

Aus Verlust wird Gewinn<br />

Bei einem Umsatz von 642 Mio. € (2022:<br />

580 Mio. €) hat das Unternehmen den<br />

Verlust von knapp 12 Mio. € aus 2022 in<br />

einen Gewinn von 36 Mio. € gedreht. Die<br />

EBT-Marge lag bei erstaunlichen 5,6 %.<br />

Das Umsatzwachstum ist nach BLG-<br />

Angaben im Wesentlichen auf höhere Erlöse<br />

im Transportbereich sowie auf Lagergelder<br />

zurückzuführen, hieß es bei der<br />

Vorstellung der Bilanz.<br />

Auch die Umsatzerlöse in der Kontraktlogistik<br />

stiegen, um 20,9 Mio. € auf<br />

569,1 Mio. €. Der Geschäftsbereich Container<br />

verzeichnete dagegen einen Umsatzrückgang<br />

in Höhe von 43,2 Mio. €.<br />

Die anteiligen Umsatzerlöse der BLG aus<br />

dem Joint Venture Eurogate (mit der<br />

Hamburger Eurokai) beliefen sich 2023<br />

auf knapp 302 Mio. €, hieß es bei der<br />

Vorstellung der Jahreszahlen.<br />

Konjunktur- und Kriseneffekte führten<br />

zu einem erneuten Rückgang um -5,1%,<br />

an den deutschen Standorten Hamburg,<br />

Wilhelmshaven und Bremerhaven waren<br />

es sogar -10,5%. Da auch die Lagergelderlöse<br />

zurückgingen, verringerten sich<br />

der Umsatz um -13% von 345 Mio. € auf<br />

301 Mio. €. Der Gewinn fiel im Jahresvergleich<br />

sogar von 80 Mio. € auf nur<br />

noch 18,5 Mio. €.<br />

Unter dem Strich stehen in der Bilanz<br />

für die gesamte BLG-Gruppe ein Umsatz<br />

von 1,21 Mrd. € (+91 Mio. €) und ein Vorsteuer-Gewinn<br />

von 36,1 Mio. €<br />

(-19,6 Mio. €). Das Ergebnis sei angesichts<br />

der zahlreichen Krisen »besser als erwartet«,<br />

sagte der zum Jahresende scheidende<br />

BLG-Vorstandschef Frank Dreeke.<br />

Hoffnungen setzt die BLG in neue<br />

Kunden und Ladungsströme. Der Automobilsektor<br />

soll vor allem von einer neuen<br />

Partnerschaft mit dem Haitong Terminal<br />

im chinesischen Schanghai profitieren.<br />

Das Autoterminal in Bremerhaven<br />

könne künftig beim Import von<br />

Fahrzeugen aus Fernost eine bedeutende<br />

Rolle spielen, heißt es. Und auch im Containerumschlag<br />

gab es im ersten Quartal<br />

eine leichte Erholungstendenz mit Zuwachsraten<br />

von rund 7 % – ausgehend allerdings<br />

von einem in den Krisenjahren<br />

deutlich geschrumpften Niveau. <br />

Die BLG betreibt zusammen mit Interrijn eigene Binnenschiffe für den Autotransport auf Rhein und Donau<br />

© BLG Logistics<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

39


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

PREMIERE AM RHEIN<br />

Endegs nimmt Entgasungsstelle in Duisburg in Betrieb<br />

Bereits vor vier Jahren hatte die Endegs<br />

GmbH als Tochter der ETS Group im Hafen<br />

Duisburg eine Fläche gepachtet und<br />

das Genehmigungsverfahren zur Legalisierung<br />

einer ersten privatwirtschaftlich<br />

organisierten Entgasungsstelle für die<br />

Rhein-Schifffahrt eingeleitet. Nachdem<br />

nun die Anlage offiziell in Betrieb genommen<br />

werden konnte, können Tankmotorschiffe<br />

und Gastankschiffe ADNkonform<br />

entgast werden.<br />

Noch immer ist es vielerorts üblich,<br />

Dämpfe von Schiffsladungen ins Freie<br />

abzulassen, was eine erhebliche Belastung<br />

für die Umwelt sowie Anwohner<br />

darstellt. Bis zur Eröffnung der Schiffsentgasungsstelle<br />

von Endegs gab es auch<br />

im Duisburger Hafen keine andere Möglichkeit.<br />

Seit März 2020 ist allerdings eine<br />

mobile Brennkammer installiert. Die Anlage<br />

verbrennt Gase, Gasgemische und<br />

Dämpfe der Explosionsgruppen IIA, IIB<br />

und IIC umweltfreundlich ohne offene<br />

Flamme sowie geruchslos und mit einer<br />

Effizienz von mehr als 99,99 %.<br />

»Die Entgasung von Binnenschiffen ist<br />

für Wartungen und Reparaturen am<br />

Schiff oder für die Beladung mit neuen<br />

Stoffen sehr wichtig – schließlich müssen<br />

für diese Vorgänge alle Tanks völlig gasfrei<br />

sein«, sagt David Wendel, Geschäftsführer<br />

der Endegs GmbH sowie Geschäftsführer<br />

und CCO der ETS Group.<br />

Eine Entgasungsanlage von Endegs<br />

Von einer dadurch möglichen besseren<br />

Disposition von Binnenschiffen und Tankern<br />

profitierten sowohl Reedereien als<br />

auch deren Auftraggeber in der petround<br />

chemischen Industrie.<br />

Spülstelle komplettiert Entgasung<br />

Spülung, englisch Purging, ist ein wichtiger<br />

Vorgang im Umgang mit Stoffen, die<br />

leicht entflammbar sind und eine hohe<br />

Explosionsgefahr aufweisen. Zu diesen<br />

Stoffen gehören beispielsweise verflüssigte<br />

Gase unter Druck wie LNG, Ammoniak,<br />

Wasserstoff oder Flüssiggas. Damit<br />

die Arbeit mit Behältnissen, die diese<br />

Stoffe enthalten, sicher erfolgen kann,<br />

müssen sie »gespült« werden.<br />

© Endegs<br />

Denn Reaktionen wie etwa Oxidation<br />

können innerhalb des Tanks eine Verpuffung<br />

oder Explosion nach sich ziehen,<br />

daher müssen unerwünschte Stoffe wie<br />

Sauerstoff aus dem Tank verdrängt werden.<br />

Dies kann durch eine Spülung und<br />

das Hinzufügen von sogenannten Inertgasen<br />

wie Stickstoff, die nicht mit anderen<br />

Stoffen reagieren, erreicht werden.<br />

»Als Inertgas ist Stickstoff bestens für<br />

die Spülung von Gasen und Flüssigkeiten<br />

geeignet«, sagt David Wendel. »Daher haben<br />

wir unsere Schiffsentgasungsstelle im<br />

Hafen Duisburg um eine Spülstelle ergänzt<br />

und stellen auf unserem Gelände in Duisburg<br />

dauerhaft sowohl eine Brennkammer<br />

als auch einen Stickstoffverdampfer für<br />

Entgasung und Spülung zur Verfügung.«<br />

Die ETS Group entstand 2023 durch<br />

den Zusammenschluss der SIS GmbH<br />

mit der Endegs GmbH. Beide Unternehmen<br />

sind Experten für die mobile Emissionsminderung<br />

und Entgasung. So können<br />

industrielle Unternehmen aus unterschiedlichen<br />

Branchen wie Öl, Gas, Chemie<br />

und Petrochemie Betrieb und Maintenance<br />

nachhaltiger gestalten. Neben<br />

der mobilen Entgasung bieten SIS und<br />

Endegs auch die temporäre Ersatzgestellung<br />

von stationären Systemen wie<br />

Vapor Recovery Units (VRU) sowie die<br />

sichere ferngesteuerte Reinigung von industriellen<br />

Tanks an.<br />

RD<br />

PARTNERSCHAFT VON CONTARGO MIT COTAC GROUP<br />

Tankcontainer-Reinigungen mit trimodaler Anbindung in Ludwigshafen<br />

In Ludwigshafen startet der Betrieb der<br />

ersten Tankcontainer-Anlage von Multimodal<br />

Tank Care – einer Partnerschaft der<br />

cotac group mit Contargo. cotac steht für<br />

complete tank care und bietet an zwölf<br />

Standorten weltweit zertifizierte Qualitätsstandards<br />

für die Reinigung, Reparatur<br />

und Wartung von Tankcontainern.<br />

Im Ludwigshafener Kaiserwörthhafen<br />

umfasst der Full Service auch Reinigungs-<br />

und Werkstattleistungen für<br />

Tankcontainer mit Maßen bis zu 52 Fuß.<br />

Es ist der erste Standort seiner Art mit einer<br />

trimodalen Anbindung.<br />

Am Chemie-Hub in Ludwigshafen reinigt<br />

der cotac-Betrieb vorrangig Tankcontainer,<br />

die mit Gefahrgut oder harmlosen<br />

chemischen Produkten beladen<br />

waren. Der Reinigungsbetrieb erfüllt den<br />

Angaben zufolge den EFTCO-Standard<br />

(European Federation of Tank Cleaning<br />

Organisations) und ist zudem auditiert<br />

und zertifiziert. Bis zu 20.000 Reinigungen<br />

und 7.000 Reparaturen können<br />

jährlich durchgeführt werden. In den<br />

Werkstätten erfolgen zudem auch Intervallwartungen<br />

und Modifikationen.<br />

Service direkt am Terminal<br />

»Unsere Kunden profitieren davon, dass<br />

wir uns in unmittelbarer Nähe zu einem<br />

trimodalen Containerterminal befinden«,<br />

erklärt Dirk Müller, Standortleiter<br />

cotac Ludwigshafen. »So können wir ihnen<br />

alle Dienstleistungen an einem Ort<br />

zur Verfügung stellen.« Darüber hinaus<br />

eröffnet der trimodale Anschluss Kunden<br />

die Möglichkeit, Lkw-Umfahrten zu reduzieren<br />

und so ihren CO2-Fußabdruck<br />

weiter zu verringern. An sechs Positionen<br />

können Tankcontainer zudem mit<br />

Dampf beheizt und die leeren Tanks im<br />

Vor- und Nachlauf der Reinigungs- und<br />

Werkstattdienstleistungen im eigenen<br />

Depot zwischengelagert werden.<br />

»Wir können Kunden in der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar ab sofort einen<br />

noch umfassenderen Service für Tankcontainer<br />

anbieten«, sagt Jürgen Albersmann,<br />

CEO Contargo. »Damit möglichst<br />

viele Verlader von diesen Dienstleistungen<br />

profitieren könnten, würden am<br />

Terminal in Ludwigshafen aktuell die Abstellkapazitäten<br />

für Tankcontainer von<br />

430 auf 730 Plätze erhöht. RD<br />

40 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Duisport zeigt Mut in der Flaute<br />

Die Duisburger Hafengesellschaft weist für 2023 ein respektables Jahresergebnis aus und<br />

blickt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten optimistisch nach vorn. Mit dem Terminal<br />

DGT und etlichen Energie-Projekten will sich der Hafen zukunftsfest aufstellen<br />

In Duisburg hat es im vergangenen Jahr<br />

– analog zur Entwicklung in den Seehäfen<br />

– zwar durchaus spürbare Einbußen<br />

gegeben. So ging das Containervolumen<br />

von 4 Mio. TEU auf<br />

3,6 Mio. TEU zurück, ein Minus von<br />

10 %. Insgesamt hat die Duisport-Gruppe<br />

50,8 Mio. t und damit knapp 7,5 % weniger<br />

Güter als im Jahr zuvor per Schiff,<br />

Bahn und Lkw umgeschlagen.<br />

Im Konzernergebnis schlug sich das allerdings<br />

nicht nieder: Der Umsatz sank<br />

im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um<br />

0,3 % auf 331,5 Mio. €. Der Gewinn vor<br />

Zinsen und Steuern (Ebit) konnte hingegen<br />

sogar von 22,3 Mio. € auf<br />

24,1 Mio. € gesteigert werden, wie der<br />

Duisport-Vorstand bei der Präsentation<br />

der Bilanzzahlen mitteilte. Die Gesamtleistung<br />

der Gruppe lag bei 331,5 Mio. €<br />

und damit in etwa auf dem Niveau des<br />

Vorjahres mit 332,5 Mio. €.<br />

»Wir haben die Erwartungen trotz der<br />

gesamtwirtschaftlichen Schwäche erfüllt<br />

und unsere Ziele teilweise übertroffen«,<br />

sagte Duisport-CEO Markus Bangen.<br />

Damit das so bleibt, wird weiter investiert.<br />

2023 hat die Hafengesellschaft<br />

nach eigenen Angaben fast 75 Mio. € für<br />

die Infrastruktur und die Instandhaltung<br />

den bestehenden Anlagen ausgegeben.<br />

DGT vor Eröffnung<br />

Suchen noch einen dritten Vorstand: COO Lars Nennhaus (li.) und CEO Markus Banken<br />

<strong>2024</strong> werde ein Jahr, in dem viele bedeutende<br />

Projekte zum Abschluss kämen,<br />

heißt es. Der nächste Höhepunkt ist sogar<br />

schon sehr nahe. Schon im Juli soll das<br />

Duisburg Gateway Terminal (DGT), das<br />

auf der ehemaligen Kohleinsel entsteht,<br />

eröffnet werden und in Betrieb gehen.<br />

Mit einer Fläche von 235.000 m2 handelt<br />

es sich um das dann größte Containerterminal<br />

im europäischen Hinterland. In<br />

Kombination mit dem Forschungsprojekt<br />

enerPort II soll es von Beginn an klimaneutral<br />

betrieben werden. »Das wird<br />

ein Meilenstein in der Geschichte des Hafens«,<br />

sagte Duisport-Vorstand Lars<br />

Nennhaus.<br />

Auch neue Partnerschaften wurden<br />

und werden eingegangen, um das Geschäft<br />

anzukurbeln. So werden die<br />

Werks häfen von Thyssenkrupp in<br />

Schwelgern und Walsum künftig in einem<br />

Joint Venture betrieben. Der weltweit tätige<br />

Hafen- und Logistikkonzern PSA ist<br />

mit 22 % der Anteile als vierter Gesellschafter<br />

neben Hupac, HTS und Duisport<br />

beim DGT eingestiegen. Um Duisburg als<br />

zentralen Hub für nachhaltige Energieprodukte<br />

zu etablieren, wurden bereits<br />

mehrere konkrete Projekte angeschoben:<br />

• Am Rheinkai Nord errichten Duisport<br />

und Lhyfe die erste größere Elektrolyseanlage.<br />

Nutzer des dort produzierten<br />

Wasserstoffs werden die Duisburger<br />

Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft<br />

(DVV), die Wirtschaftsbetriebe Duisburg<br />

(WBD) und das DGT selbst.<br />

• Ganz in der Nähe planen Duisport und<br />

Koole Terminals ein Tanklager für<br />

flüssige erneuerbare Brennstoffe und<br />

Rohstoffe wie Ammoniak.<br />

• Das Chemie-Logistikunternehmen<br />

Bertschi aus der Schweiz und DGT<br />

wollen zudem das erste Lager für<br />

Tankcontainer mit grünen Energieträgern<br />

und weiteren Chemieprodukten.<br />

Dieses soll auf in einem Bereich des<br />

zweiten Bauabschnitts des DGT entstehen.<br />

Das Genehmigungsverfahren<br />

startet noch in diesem Jahr.<br />

• Der Geschäftsbereich Industrielogistik<br />

unterteilt sich nunmehr in die Sporten<br />

»industrial solutions« (Verpackungs-<br />

und Werkslogistik) sowie »packaging<br />

solutions« (Herstellung von Verpackungssystemen).<br />

Kunden profitieren<br />

seitdem vom kompletten Leistungsportfolio<br />

der neuen Einheit mit mehr<br />

als 500 Mitarbeitenden an mehr als 30<br />

Standorten weltweit.<br />

• Für dieses Jahr ist die Bündelung oller<br />

logistischen Dienstleistungen der<br />

Duisport-Gruppe in einer neuen Einheit<br />

geplant. Aus den Bereichen Duisport<br />

agency, Duisport facility logistics<br />

und Bohnen Logistik wird Duisport<br />

logistics & port services. Ob weltweite<br />

intermodale Transportkonzepte, Containerstauaktivitäten,<br />

Kontraktlogistik,<br />

Straßengüterverkehr oder Technikund<br />

Terminal Services – Duisport will<br />

künftig das gesamte Portfolio aus einer<br />

Hand anbieten.<br />

Duisport-CEO Markus Bangen fasst zusammen:<br />

»Wir nutzen die Zeit der wirtschaftlichen<br />

Flaute, um die Duisport-<br />

Gruppe fit für die Zukunft zu machen.<br />

Sobald die Wirtschaftsmotoren wieder<br />

wormloufen, stehen wir bestens vorbereitet<br />

in den Startlöchern und können aufs<br />

Gaspedal drücken.«<br />

Der Duisburger Hafen gilt als der größte<br />

Binnenhafen der Welt. Er gehört zu zwei<br />

Dritteln dem Land Nordrhein-Westfalen<br />

und zu einem Drittel der Stadt Duisburg.<br />

Die Gruppe beschäftigt an allen Standorten<br />

rund 1.400 Menschen. KF<br />

© Duisport<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong><br />

41


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

»Die Verkehrsverlagerung muss gelingen«<br />

Der Niederrhein hat sich in den vergangenen Jahren zu einer nachhaltigen Logistikregion<br />

entwickelt. Die DeltaPort Niederrheinhäfen setzen auf den kombinierten Verkehr, um die<br />

Straßen und das Klima im bevölkerungs- und staureichsten Bundesland zu entlasten<br />

Wer morgens im Auto in Nordrhein-Westfalen<br />

unterwegs ist und die Staumeldungen<br />

hört, bekommt oft schlechte Laune. Tagein,<br />

tagaus schiebt sich eine, häufig hunderte<br />

Kilometer lange Blechlawine durchs<br />

Land. Die derzeitige Fahrbahnerneuerung<br />

auf der A3 verschärft die angespannte<br />

Verkehrssituation an Rhein<br />

und Ruhr noch weiter. Seinen Titel als<br />

Stauland Nr. 1 in Deutschland hat NRW in<br />

jedem Fall gefestigt. Unzählige Lkw verbringen<br />

jeden Tag Stunden um Stunden im<br />

Stau. »Aus ökologischer, aber auch aus ökonomischer<br />

Sicht muss uns daher die Verkehrsverlagerung<br />

hin zum kombinierten Verkehr, also<br />

auf die umweltschonenden Verkehrsträger Binnenschiff<br />

und Bahn, gelingen«, sagt Andreas<br />

Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen.<br />

Der Zusammenschluss der DeltaPort Häfen, bestehend aus<br />

dem Stadthafen Wesel, dem Rhein-Lippe-Hafen Wesel und dem<br />

Hafen Voerde-Emmelsum, zusammen mit dem Niederhein-<br />

Hafen Emmerich und dem NIAG-Hafen in Rheinberg-Orsoy hat<br />

sich einer klimafreundlichen Transformation der Logistik verschrieben<br />

und treibt viele Projekte in diesen Zukunftsbereichen<br />

voran. Als Leuchtturm-Projekt hat sich zuletzt die Rhenus-Gruppe<br />

mit einem knapp 86.000 m2 großen Logistikzentrum, das sich<br />

Andreas Stolte<br />

Geschäftsführer DeltaPort<br />

aktuell in der BREEAM-Zertifizierung befindet,<br />

im Rhein-Lippe-Hafen Wesel angesiedelt.<br />

»Der Betrieb ist sehr gut angelaufen«, sagt<br />

Henning Brands, der Niederlassungsleiter<br />

des Logistikzentrums. Die Kunden<br />

schätzten vor allem den nachhaltigen Ansatz<br />

des Standorts. Dieses werde durch<br />

ein ganzes Bündel an Maßnahmen erreicht<br />

– die Nutzung von Geothermie und<br />

Wärmepumpen über begrünte Fassaden<br />

bis zu Photovoltaikanlagen samt Pufferund<br />

Batteriespeichern. Nicht ganz zufällig<br />

war das Logistikzentrum Ende vergangenen<br />

Jahres mit dem Logix-Award zur »Logistikimmobilie<br />

des Jahres 2023« gekürt worden.<br />

Mindestens genauso wichtig wie das Gebäude<br />

ist jedoch die Lieferkette der Waren. Sobald die<br />

Container in den ARA-Häfen in Amsterdam,<br />

Rotterdam und Antwerpen auf dem Kontinent anlanden, werden<br />

die Waren per Bahn oder Binnenschiff nach Wesel transportiert.<br />

Zwischen dem dortigen Containerterminal und dem Rhenus-Lager<br />

verkehren unter anderem E-Trucks. »Mit unserem Logistikzentrum<br />

unterstützen wir eine nachhaltige Lieferkette. Daher<br />

sind Transporte mit alternativen Antrieben natürlich wünschenswert«,<br />

erklärt Henning Brands.<br />

Künftig wird die Distribution der Waren noch stärker in den<br />

Fokus rücken. Im Rahmen des Projekts LOG4NRW (siehe Info-<br />

Viel Platz für Ihren<br />

Unternehmenserfolg<br />

optimale Lage zu den ARA-Häfen und zum Ruhrgebiet<br />

Logistiklösungen aus einer Hand<br />

mit eigener Bahn und Bahninfrastruktur<br />

trimodale Verkehrsanbindung<br />

Umschlag von Schütt-, Stück- und Flüssiggütern<br />

sowie Containern<br />

44 ha Flächenpotential für hafenaffine<br />

Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH Orsoy - Voerde - Wesel - Emmerich<br />

info@deltaport-niederrheinhaefen.de | www.deltaport-niederrheinhaefen.de<br />

LOG4NRW<br />

Die Konzeptidee LOG4NRW haben die DeltaPort Niederrheinhäfen<br />

in Zusammenarbeit mit der Universität<br />

Duisburg-Essen entwickelt. Im Rahmen des Projekts<br />

»DeltaPort 4.0« wurden Zukunfts- und Schlüsseltrends<br />

der Hafenwirtschaft analysiert und herausgearbeitet. Daraus<br />

entwickelte sich das Projekt LOG4NRW.<br />

LOG steht hierbei für »Logistik«. Die »4« ist doppeldeutig<br />

und steht einerseits für die vier Projektstandorte (Wesel/<br />

Voerde, Duisburg, Dortmund sowie Siegen/Kreuztal),<br />

wird andererseits aber wie »for« ausgesprochen, sodass<br />

das Projekt mit »Logistik für Nordrhein-Westfalen« übersetzt<br />

werden kann.<br />

LOG4NRW steht unter der Schirmherrschaft von NRW-<br />

Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) und läuft seit<br />

November 2023. Durch die Unterspülung der Bahnbrücke<br />

über die Emscher können die Standorte Wesel<br />

und Voerde, anders als geplant, bislang allerdings noch<br />

nicht über die Schiene an die Projektpartner angebunden<br />

werden.<br />

42 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Das knapp 86.000 m2 große Logistikzentrum der Rhenus-Gruppe im Rhein-Lippe-Hafen Wesel ist ein Leuchtturm-Projekt für die ganze Region<br />

© Rhenus Warehousing Solutions<br />

kasten), das von den DeltaPort Niederrheinhäfen<br />

maßgeblich angestoßen wurde,<br />

soll zur Abwicklung kleinteiliger<br />

Stückgutverkehre ein Distributionszentrum<br />

in Wesel entstehen. Dort sollen<br />

dann containerisierte Konsumgüter postleitzahlenrein<br />

für große Teile des Landes<br />

NRW sortiert und verteilt werden. Dabei<br />

sollen 45 Fuß große HighCube-Pallet-<br />

Wide-Container zum Einsatz kommen,<br />

die vollständig beladen werden können.<br />

Daher eignen sie sich als ideales Transportbehältnis<br />

und könnten an den Zielumschlagplätzen<br />

als Mikrodepot umfunktioniert<br />

werden.<br />

Als Umschlagplätze könnten etwa stillgelegte<br />

Zechenumschlagplätze entlang des<br />

westdeutschen Kanalsystems als Mikroterminals<br />

reaktiviert werden. »Im Rahmen<br />

urbaner Logistik wäre die Feinverteilung<br />

von diesen Mikrodepots mit alternativen<br />

Transportmöglichkeiten wie Lastenfahrrad<br />

und künftig sogar via Drohne realisierbar.<br />

Möglich wäre aber auch eine<br />

Selbstabholung der Waren von den Empfängern<br />

am Mikrodepot«, skizziert Stolte<br />

denkbare Zukunftsszenarien. Das Ziel ist<br />

es in jedem Fall, »die logistische Kette<br />

durchgehend ökologisch zu gestalten und<br />

Lkw aus der Kette herauszuhalten«. <br />

DeltaPort Niederrheinhäfen<br />

DeltaPort ist ein 2018 gegründeter<br />

Zusammenschluss des<br />

Rhein-Lippe-Hafens Wesel, des<br />

Stadthafens Wesel, des Hafens<br />

Voerde-Emmelsum, des Hafens<br />

Emmerich und des NIAG-Hafens<br />

in Rheinberg-Orsoy. Gemeinsam<br />

wird das ganze Umschlag -<br />

portfolio abgeildet: von Schüttüber<br />

Stückgütern, von Schwergut<br />

bis zu Flüssiggütern und containerisierter<br />

Ware.<br />

VERKNÜPFUNG:<br />

MIT SCHIFF,<br />

BAHN UND LKW.<br />

Gute Transport-Dienstleistungen entstehen, wenn<br />

Wasserwege, Schienen und Straßen nahtlos<br />

miteinander verbunden sind. An unseren Knotenpunkten<br />

zeigt sich, was wir perfekt beherrschen:<br />

das Kombinieren!<br />

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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Koblenz baut für bessere Zeiten<br />

Am Zusammenfluss von Rhein und Mosel soll das Containerterminal erweitert werden.<br />

Neue Spundwände wurden bereits gesetzt. Es gab zuletzt durch die Konjunkturschwäche<br />

zwar Einbußen, künftig wird aber wieder mit Wachstum gerechnet. Von Krischan Förster<br />

Gut 1 Mio. t wurden im vergangenen Jahr im Rheinhafen Koblenz umgeschlagen<br />

© SWK / Frey<br />

Die Erlöse über Vor-Corona-Niveau,<br />

beim Umschlag ein leichtes Minus –<br />

der Hafen Koblenz blickt mit gemischten<br />

Gefühlen zurück auf das Jahr 2023. Während<br />

die Containermenge unter den Einwirkungen<br />

der weltweiten Krisenerschei -<br />

nungen rückläufig war, wurde bei anderen<br />

Gütergruppen wieder ein Wachstum<br />

verzeichnet. »Das waren allerdings vielfach<br />

Nachholeffekte nach den Corona-<br />

Jahren«, berichtet Ulrich Gramsch, Leiter<br />

des Hafen- und Bahnbetriebs in Koblenz.<br />

Der Güterhafen auf der linken Rheinseite<br />

steht weit weniger in der öffentlichen<br />

Aufmerksamkeit als die rund<br />

1.600 Kreuzfahrt- und Fahrgastschiffe,<br />

die alljährlich am berühmten Deutschen<br />

Eck, dem Zusammenfluss von Mosel und<br />

Rhein, unterhalb der Festung Ehrenbreitstein<br />

festmachen.<br />

Und doch ist er für die Stadt, die auch<br />

als Tor zum Oberrheintal gilt, ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor. »Wir bewegen<br />

Koblenz«, sagt Lars Hörnig, Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke (SWK). Nach Andernach<br />

und Bendorf ist es der drittgrößte<br />

Hafen am Mittelrhein. Bei den Umsätzen<br />

liegt der Rheinhafen inklusive des Bahnbetriebs<br />

mit rund 4 Mio. € wieder auf dem<br />

Niveau wie vor der Corona-Krise.<br />

Anders als beim Umschlag: In den besten<br />

Zeiten waren es 1,2 Mio. t. Im vergangenen<br />

Jahr musste mit knapp über<br />

1 Mio. t ein Rückgang um rund 7 % hingenommen<br />

werden. Dabei lagen die Einbußen<br />

im Bahnbereich höher als auf der<br />

Wasserseite.<br />

Der noch immer anhaltende Krieg in<br />

der Ukraine und die Lieferkettenprobleme<br />

im Containerbereich waren auch<br />

in Koblenz zu spüren. 91.000 TEU bedeuteten<br />

ein Minus von 12 %. Wasserseitig<br />

entsprachen knapp 35.000 TEU einem<br />

Rückgang von -9%. Noch deutlicher<br />

ging es an Land (Lkw) um -13,7% auf<br />

knapp 56.000 TEU nach unten. Im Bahnumschlag<br />

waren es gerade mal 360 TEU.<br />

Dies sei mit der Sperrung der Schienenstrecke<br />

nach Voerde/Emmelsum erklärbar,<br />

sagt Gramsch. Nachdem im Hochwasser<br />

eine wichtige Brücke eingesackt<br />

sei, habe der von Contargo bestückte Zug<br />

44 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


deswegen zeitweise nicht mehr fahren<br />

können.<br />

Dagegen konnten andere Gütergruppen<br />

wieder zulegen, weil etliche Produzenten<br />

der Region wieder eine größere Nachfrage<br />

bedienen und somit größere Mengen verladen<br />

konnten. Das galt zum Beispiel für<br />

Zulieferer für die Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie<br />

oder auch die Mälzerei vor<br />

Ort. So habe es bei den Gütergruppen<br />

Steine & Erden sowie Mineralöl eine<br />

leicht steigende Tendenzgegeben.<br />

Auch im Containerumschlag rechnen<br />

der Hafen und der Terminalbetreiber<br />

Contargo Rhein-Main mittel- und langfristig<br />

wieder mit steigenden Mengen.<br />

»Da sehen wir trotz der jüngsten Rückgänge<br />

ein wesentliches Zukunftspoten -<br />

zial«, sagt Hörnig. Das Terminal mit derzeit<br />

zwei Liegeplätzen und zwei Kränen<br />

soll daher in südliche Richtung entlang<br />

der Kaimauer erweitert werden. Zuvor<br />

muss der Aluminium-Umschlag Platz<br />

machen, dafür soll eine neue, 4.200 m2<br />

große Fläche erschlossen werden.<br />

Die kommunale Hafengesellschaft gehört<br />

den örtlichen Stadtwerken und stellt<br />

in Koblenz nicht nur die Infrastruktur<br />

(Flächen), sondern auch die Suprastruktur<br />

(Anlagen) zur Verfügung. Mit Mitteln<br />

aus der Bundesförderung für den Kombinierten<br />

Verkehr (KV) wird überlegt, einen<br />

neuen Containerkran als Ersatz für<br />

ein mittlerweile betagtes, aus dem Jahr<br />

1999 stammendes Bestandsgerät zu beschaffen.<br />

Kosten: 5,5 Mio. €–6 Mio. €.<br />

Oberbürgermeister David Langner, Disponent Patrick Stein und Stadtwerke-Chef Lars Hörnig<br />

Auch sonst wird in Koblenz gebaggert<br />

und gerammt. Um für die Zukunft gut<br />

aufgestellt zu sein, wollen die Stadtwerke<br />

nach eigenen Angaben in den kommenden<br />

fünf Jahren rund 12 Mio. € in<br />

die Infrastruktur und strategische Weiterentwicklung<br />

des Hafens investieren.<br />

In zwei Bauabschnitten und in zwei<br />

Jahren Bauzeit wurde bereits eine insgesamt<br />

1.750 m lange Spundwand neu<br />

gesetzt worden, direkt vor die alte Mauer,<br />

die dort seit der Eröffnung des Hafens im<br />

Jahr 1965 steht. Das Vorhaben war vom<br />

Land Rheinland-Pfalz mit jeweils<br />

2 Mio. € gefördert worden. »Die neue<br />

Spundwand soll wenigstens 70 Jahre lang<br />

halten«, sagt Gramsch. Ein dritter Bauabschnitt,<br />

der auch die Hafenzufahrt umfasst,<br />

ist bereits beantragt.<br />

Mit Landstromanlagen oder Photovoltaikanlagen<br />

auf den eigenen Dachflächen<br />

leiste der Hafen auch einen Beitrag<br />

zur Klimaneutralität. Die Stadtwerke<br />

sind mit ihren Projekten auch<br />

Mitgestalter in der Energie- und Wärmewende.<br />

So wurde seit Mai 2023 mit<br />

den Anrainern im Hafen ein Netzwerk<br />

etabliert um zu prüfen, welchen Beitrag<br />

der Hafen und die umliegenden Unternehmen<br />

zur angestrebten Klimaneutralität<br />

leisten können.<br />

Die Stadtwerke beschäftigen im Hafen<br />

rund 18 Arbeitnehmer und planen in Zukunft,<br />

die Ausbildung selbst in die Hand<br />

zu nehmen. »Mit unserem Geschäftspartner<br />

Contargo im Containerbereich<br />

wollen wir die Ausbildung zur Fachkraft<br />

für Hafenlogistik anbieten und so junge<br />

Menschen für uns und den Hafen gewinnen«,<br />

erläutert Laura Bell, zuständig für<br />

Personal, Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

<br />

© SWK / Mandy Steffens<br />

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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

STATISTIK FÜR 2023<br />

Häfen in Rheinland-Pfalz verlieren Ladung – nur Trier legt zu<br />

GÜTERUMSCHLAG IN RHEINLAND-PFALZ<br />

Ludwigshafen<br />

Mainz<br />

Andernach<br />

Bendorf<br />

Worms<br />

Koblenz<br />

Wörth<br />

Germersheim<br />

Trier<br />

Insgesamt<br />

2022<br />

5.675<br />

3.197<br />

2.417<br />

1.695<br />

1.036<br />

873<br />

824<br />

1.060<br />

521<br />

19.857<br />

2023<br />

5.<strong>05</strong>2<br />

2.971<br />

2.341<br />

1.658<br />

959<br />

846<br />

653<br />

757<br />

553<br />

18.360<br />

in %<br />

-11,0<br />

-7,0<br />

-3,1<br />

-2,2<br />

-7,4<br />

-3,2<br />

-20,7<br />

-28,6<br />

6,1<br />

-7,5<br />

In den Häfen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz<br />

sind im vergangenen Jahr weniger<br />

Güter als noch 2022 umgeschlagen<br />

worden. Trier ist die Ausnahme.<br />

Wie das Statistisches Landesamt in Bad<br />

Ems mitteilte, meldeten die Schiffs- und<br />

Frachtführer im Jahr 2023 einen Güterumschlag<br />

von rund 18,4 Mio. t. Das waren<br />

1,5 Mio. t oder 7,5 % weniger als im<br />

Jahr zuvor. Der Güterempfang sei um<br />

8,6 % auf 10,5 Mio. t und der Versand um<br />

6 % auf 7,8 Mio. t zurückgegangen.<br />

Die höchste Umschlagmenge entfiel<br />

mit fast 4,1 Mio. t auf die Gütergruppe<br />

»Kokerei- und Mineralölerzeugnisse«<br />

(-6,1 %). Es folgten die chemischen Erzeugnisse<br />

mit rund 4 Mio. t und einem<br />

leichten Rückgang von 1,2 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr sowie »Erze, Steine<br />

und Erden« mit knapp 3,9 Mio. t<br />

(-9,6 %). Den einzigen Zuwachs in der<br />

Umschlagmenge gab es in der Abteilung<br />

»Sekundärstoffe und Abfälle« mit nahezu<br />

1,4 Mio. t und einem Plus von 7,7 %. Den<br />

größten relativen Rückgang verzeichnete<br />

die Abteilung »Fahrzeuge« mit 266.000 t<br />

(-24,7%).<br />

Nahezu alle Binnenhäfen des Landes –<br />

inklusive des größten Binnenhafens in<br />

Ludwigshafen mit dem Großkunden<br />

BASF und einem Güterumschlag von<br />

5,1 Mio. t (-11%) und des zweitgrößten<br />

Hafens in Mainz mit einem Güterumschlag<br />

von zuletzt 3 Mio. t (-7%) –<br />

verzeichneten einen Rückgang im Vergleich<br />

zum Vorjahr.<br />

Nur in Trier stieg der Güterumschlag<br />

um 6,1 % auf rund 550.000 t,<br />

heißt es in der Mitteilung des Statistischen<br />

Landesamtes.<br />

RD<br />

NEUE VERBINDUNGEN IN DEN WESTEN<br />

Lübeck erreicht Rekord an Zugabfahrten<br />

Das Travemünder Intermodalterminal<br />

Baltic Rail Gate (BRG) in Lübeck hat neue<br />

Relationen in den Westen Europas gewonnen.<br />

Zwei Ganzzüge verbinden künftig<br />

die Terminals der Lübecker Hafen-<br />

Gesellschaft (LHG) mit Herne in Nordrhein-Westfalen<br />

und Bettemburg in Luxemburg.<br />

Damit bietet BRG jetzt 53 Abfahrten<br />

pro Woche an – so viele wie nie<br />

zuvor.» Das gibt uns Rückenwind und<br />

unterstreicht auch die Qualität, mit der<br />

wir arbeiten«, sagt BRG-Geschäftsführerin<br />

Antje Falk.<br />

Dreimal pro Woche und Richtung<br />

fährt der Ganzzug für Trailer und Container<br />

in Richtung Bettemburg (Luxemburg).<br />

Die Traktion besorgt das luxemburgische<br />

Staatsunternehmen CFL. In<br />

derselben Frequenz bedient ein Ganzzug<br />

die Destination Herne. Partner ist in diesem<br />

Fall die Eisenbahngesellschaft Potsdam<br />

(EGP). Beide Züge befrachtet die österreichische<br />

Spedition Lkw Walter.<br />

Über die Drehscheibe Lübeck verbinden<br />

die Züge wichtige Industriezentren<br />

in Westeuropa mit den nordischen<br />

Ländern und dem Baltikum, heißt es. Am<br />

Travemünder Skandinavienkai besteht<br />

mehrmals täglich seeseitiger Anschluss<br />

an Häfen in Schweden und Finnland sowie<br />

täglich nach Lettland. In Gegenrichtung<br />

ist Ladung ins Ruhrgebiet sowie<br />

nach Benelux, Frankreich und Spanien<br />

unterwegs.<br />

Lübeck setzt auf Westkorridor<br />

Die neuen Verbindungen ergänzen den<br />

Westkorridor des Netzangebotes von Baltic<br />

Rail Gate. Dort liegt der Schwerpunkt<br />

der Abfahrten auf Duisburg mit elf und<br />

Ludwigshafen mit sechs wöchentlichen<br />

Verbindungen. Auf der Italien-Achse ist<br />

zudem die Frequenz zwischen dem italienischen<br />

Segrate (im Raum Mailand) und<br />

Travemünde seit Jahresbeginn von vier<br />

auf sechs Abfahrten pro Woche und<br />

Richtung gestiegen.<br />

Der Ausbau des Intermodalterminals<br />

gehe daher gut voran. BRG-Geschäftsführerin<br />

Antje Falk ist zuversichtlich,<br />

dass im Hochsommer dieses Jahres alle<br />

Arbeiten abgeschlossen sind. Dann kann<br />

das Unternehmen dort auf sechs Gleisen<br />

mit jeweils 720 m Länge bis zu 240.000<br />

Trailer und Container pro Jahr umschlagen.<br />

»In den letzten Jahren haben<br />

wir häufig an der Kapazitätsgrenze gearbeitet.<br />

Künftig werden wir deutlich<br />

mehr Spielraum haben, um neue Verkehre<br />

zu entwickeln und damit unseren<br />

Wachstumskurs fortzusetzen.«<br />

Baltic Rail Gate ist ein Tochterunternehmen<br />

der Lübecker Hafen-Gesellschaft<br />

(LHG) und der Frankfurter Kombiverkehr<br />

KG. Über das Intermodalterminal<br />

laufen pro Woche 53 Direktverbindungen.<br />

2023 hat Baltic Rail Gate rund<br />

112.000 Einheiten umgeschlagen. RD<br />

MARGGRAFFBRÜCKE<br />

Berliner Megaprojekt<br />

kommt gut voran<br />

Mit einer Gesamtbauzeit von fünf Jahren<br />

ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt<br />

Berlin (WNA) die Marggraffbrücke zur<br />

Überführung der Köpenicker Landstraße<br />

(B 96a) im Berliner Stadtbezirk Treptow-<br />

Köpenick. Generalauftragnehmende ist<br />

die Berger Bau. Zuletzt wurde mit dem<br />

Rückbau des westlichen und mittleren<br />

von insgesamt drei Brückenüberbauten<br />

begonnen. Wasserfahrzeuge mussten in<br />

dieser Zeit die Umfahrungen der Baustelle<br />

über den Teltowkanal (Reststrecke)<br />

bzw. die Stadtspree nutzen.<br />

»Eine besondere Herausforderung bei<br />

diesem Bauvorhaben sind die insgesamt<br />

35 überführten Leitungen sowie die beengten<br />

Platzverhältnisse«, sagt Sabine<br />

Hüller als verantwortliche Baubevollmächtigte<br />

des WNA Berlins.<br />

Die Marggraffbrücke wird pro Tag von<br />

30.000 bis 40.000 Fahrzeugen überquert.<br />

Für den Kraftfahrzeugverkehr bleiben<br />

mindestens je zwei nutzbare Fahrspuren<br />

erhalten. Der Schiffsverkehr auf dem<br />

Britzer Verbindungskanal ist vom Bauvorhaben<br />

nur tageweise betroffen.<br />

Die Fertigstellung des Gesamtbauvorhabens<br />

erfolgt bis Ende 2026. Die Kosten<br />

für die neue Kreuzungsanlage in Höhe<br />

von rund 23 Mio. € finanziert der Bund.<br />

Weitere 5 Mio. € investieren neun Leitungsbetreiber<br />

in ihre Netzwerke. RD<br />

46 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


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Über die Hunte rollen wieder Züge<br />

Nach der Havarie hat die Bahn in Rekordzeit eine Behelfsbrücke errichtet. Die Weserhäfen<br />

Brake und Nordenham sind wieder an den Güterverkehr angeschlossen, Oldenburg dagegen<br />

nur eingeschränkt. Ein neues Bauwerk soll jetzt beschleunigt geplant und gebaut werden<br />

Die Eisenbahn-Drehbrücke war von einem Binnenschiff gerammt und zerstört worden. Jetzt können Güterzüge über eine Behelfskonstruktion rollen<br />

Nach der Kollision eines Binnenschiffes<br />

mit der Eisenbahndrehbrücke<br />

über die Hunte bei Elsfleth sind nach rekordverdächtigen<br />

zwei Monaten eine Behelfsbrücke<br />

gebaut und die wichtige<br />

Bahnstrecke wieder für den Zugverkehr<br />

freigegeben worden. Damit sind die Häfen<br />

links der Weser, in Brake und Nordenham,<br />

wieder an den Güterverkehr anzuschließen.<br />

Von den 1,8 Mio. t an Gütern<br />

im Hafen Brake werden rund 42 %<br />

mit der Bahn abgefahren.<br />

»Für dieses gemeinsame Ziel haben wir<br />

im engen Schulterschluss mit der Politik,<br />

den Hafenbetreibern, Planungsbüros und<br />

unseren bauausführenden Unternehmen<br />

unter Hochdruck gearbeitet«, sagte Ute<br />

Plambeck, DB Konzernbevollmächtigte<br />

für Niedersachsen und Bremen.<br />

Ende Februar hatte ein niederländisches<br />

Binnenschiff die wichtige Eisenbahnbrücke<br />

gerammt und schwer beschädigt.<br />

Dabei wurden unter anderem die Gleise<br />

verbogen, die Lager zerstört, auch die Unterkonstruktion<br />

hatte sich verschoben. Die<br />

Brücke musste abgerissen werden.<br />

Ingenieurskunst an der Hunte<br />

Eingesetzt wurden für den Rückbau der<br />

beschädigten Brücke und den Aufbau der<br />

Hilfsbrücke schwere Geräte wie<br />

Schwimmkräne, Rammpontons, Baggerschiffe<br />

und eine Hubinsel. Die Anlagenteile<br />

stammen aus einem Bahn-eigenen<br />

Lager für Behelfsbrücken in Konz bei<br />

Trier. Auf einer Fläche von 90.000 m2 lagern<br />

dort rund 35.000 t Stahlteile für<br />

Klein- und Großbrücken der Deutschen<br />

Bahn und des Bundes<br />

Die provisorische Brücke kann allerdings<br />

nicht für den Schiffsverkehr geöffnet<br />

werden. Bis zum Neubau einer beweglichen<br />

Brücke können daher nur<br />

Schiffe das Provisorium passieren, die<br />

flach genug sind, um unter der Brücke<br />

hindurchzufahren. Kleine Binnenschiffe<br />

könnten dies je nach Abladetiefe nur bei<br />

günstigen Wasserständen. Betroffen ist<br />

rund jedes zehnte der jährlich 650 Schiffe<br />

im Oldenburger Hafen.<br />

Der Neubau eines drehbaren Brückenbauwerks<br />

befand sich bereits in der<br />

Vorplanung. Nun wird ein beschleunig -<br />

tes Verfahren geprüft, um den Baubeginn<br />

vorzuziehen und schnellstmöglich wieder<br />

eine uneingeschränkte Befahrbarkeit<br />

der Hunte zu ermöglichen. Dies stellt<br />

auch Olaf Lies, Wirtschaft- und Verkehrsminister<br />

in Niedersachsen, in Aussicht:<br />

»Diese neue Brücke wird kommen,<br />

und wir arbeiten bereits jetzt gemeinsam<br />

mit allen Beteiligten in einer Taskforce<br />

daran, dass der Baubeginn deutlich vorgezogen<br />

werden kann.«<br />

Dabei wolle man mit derselben »neuen<br />

Deutschlandgeschwindigkeit« vorankommen,<br />

mit der die Genehmigung und<br />

Errichtung der Flüssiggas-Terminals in<br />

Wilhelmshaven und in Stade möglich geworden<br />

sei, so Lies. Das hatte zuvor auch<br />

die regionale Wirtschaft gefordert. RD<br />

48 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


JOBBÖRSE<br />

ZKR-WORKSHOP ZUM FACHKRÄFTEMANGEL<br />

»Leinen los!« für Jobs in der Binnenschifffahrt<br />

Der europäische Binnenschifffahrtssektor kämpft mit einem<br />

Fachkräftemangel. Dies könnte sogar die ehrgeizigen Ziele einer<br />

Verkehrsverlagerung auf Wasserstraßen gefährden. Vor diesem<br />

Hintergrund hatte die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt<br />

(ZKR) jüngst zu einem Workshop zur<br />

Reflexion über den Arbeitsmarkt und dessen<br />

Attraktivität eingeladen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Europäischen<br />

Kommission stellt die ZKR derzeit ihren zweiten<br />

Bericht zum Arbeitsmarkt fertig. Als<br />

Trends werden unter anderem die Alterung<br />

der Arbeitskräfte, die Arbeitsmigration (von<br />

Ost nach West) und der Fachkräftemangel genannt.<br />

Zu den Teilnehmern des Workshops<br />

gehörten Vertreter der ZKR-Mitgliedstaaten,<br />

anderer europäischer Staaten, der Europäischen<br />

Kommission, internationaler Organisationen,<br />

die ein Interesse an der Binnenschifffahrt<br />

haben, und Ausbildungseinrich -<br />

tungen. Ziel war es, anhand statistischer Daten<br />

und der in Europa bereits ergriffenen<br />

Maßnahmen einen Überblick über die derzeitige<br />

Situation zu gewinnen.<br />

Um den hohen Personalbedarf zu decken, wurden in den ZKR-<br />

Mitgliedstaaten bereits umfangreiche Initiativen gestartet. Da der<br />

© ZKR<br />

finanzielle Aspekt ein motivierender Faktor sein kann, wurden<br />

etwa Programme zur Finanzierung der Aus- und Weiterbildung<br />

aufgelegt. Zusätzlich werden Infoveranstaltungen, Schnuppertage<br />

zur Erkundung der Binnenschifffahrt und Tage der offenen<br />

Tür in Unternehmen angeboten. Einige Mitgliedstaaten<br />

haben Strategien und Arbeitsgruppen<br />

ins Leben gerufen, um über das Arbeitskräfteproblem<br />

nachzudenken.<br />

Vorgestellt wurde auch die Initiative<br />

»Branding & Recruitment«. Diese hat zum<br />

Ziel, nach kurz-, mittel- und langfristigen<br />

Lösungen zu suchen. Dazu sollen insbesondere<br />

die in der EU und auf nationaler<br />

Ebene ergriffenen Maßnahmen bewertet, die<br />

für den Personalmangel verantwortlichen<br />

Faktoren analysiert und eine spezielle Rekrutierungskampagne<br />

entwickelt werden.<br />

Alle Akteure waren sich einig, dass dringend<br />

etwas getan werden muss, um diese<br />

Probleme zu lösen. Die Rekrutierungsstrategien<br />

müssten dafür sowohl auf junge<br />

Menschen in der Erstausbildung als auch auf<br />

Quereinsteiger mit unterschiedlichsten Profilen<br />

wie Seeleute, Arbeitslose und Menschen ohne Bezug zur<br />

Binnenschifffahrt abzielen, hieß es.<br />

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Den vollständigen Stellenausschreibungstext mit ausführlichen<br />

Informationen erhalten Sie über das Internet unter http://<br />

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GEGEN DEN DROHENDEN MANGEL<br />

Verkehrsministerium reformiert<br />

Ausbildung der Seelotsen<br />

Mit einem signifikantem Schwenk im Anforderungsprofil will<br />

der Bund die Seelotsenausbildung attraktiver machen. Das vom<br />

Bundesverkehrsministerium gemeinsam mit Seelotsen und der<br />

bundeseigenen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />

(WSV) erarbeitete Konzept soll »ein neues Bewerberfeld« für die<br />

Ausbildung eröffnen und jungen Menschen bereits frühzeitig eine<br />

gesicherte Berufsperspektive in der Seeschifffahrt ermöglichen.<br />

»Heute senden wir ein starkes Signal für den maritimen Standort<br />

Deutschland«, sagte bei der Vorstellung des neuen Konzepts<br />

Staatssekretärin Susanne Henckel. »Denn wir brauchen auch in<br />

Zukunft gut ausgebildete Seelotsen als Grundlage für eine sichere<br />

und leistungsfähige Seeschifffahrt in Deutschland.«<br />

Die Berufsausbildung zur Seelotsin oder zum Seelotsen steht<br />

nunmehr auch Bewerbern offen, die keine zweijährige Seefahrtzeit<br />

als Kapitän vorweisen können. Erstmals wird darüber hinaus<br />

ab dem Wintersemester <strong>2024</strong>/25 auch Bachelorabsolventen der<br />

Fachrichtung Nautik mit einer Befähigung zum Nautischen<br />

Wachoffizier die Möglichkeit eröffnet, in einer zweijährigen Ausbildung<br />

mit integriertem Masterstudium die Seelotsen-<br />

Qualifikation zu erwerben.<br />

Als Partner für das neue Masterstudium der Fachrichtung Seelotswesen<br />

hat der Bund die Hochschule Wismar am Standort<br />

Rostock-Warnemünde gewonnen, die in Kooperation mit der<br />

Hochschule Flensburg und der Bundeslotsenkammer den Stu -<br />

diengang anbieten wird.<br />

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50 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


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RECHT<br />

peller hemmt die Steuerfähigkeit des<br />

Schiffes, ist daher unüblich, aber nautisch<br />

vertretbar.<br />

Bei Anheben der Kupplung stellte der<br />

Zweitbeklagte fest, dass der linke Schottelantrieb<br />

nicht reagiert. Er lief ins Steuerhaus,<br />

versuchte dort zu steuern, als das<br />

auch nicht funktionierte, lief er zum Backbord<br />

Steuerstand und versuchte es dort.<br />

Dass Steuerstände ausfallen, kommt vor.<br />

Das Heck des Schiffes ging nach rechts<br />

und der Bug nach links. Sofort nachdem<br />

der Kapitän den Ausfall des linken Schottels<br />

bemerkt hatte, schloss er diesen Antrieb,<br />

drehte den rechten Schottelantrieb,<br />

um das Schiff zu bremsen und schaltete<br />

dazu auch den Bugstrahler ein. Dies noch<br />

am Steuerbordfahrstand, bevor er zum<br />

Steuerhaus wechselte. Das war wegen<br />

der Geschwindigkeit und der Strömung<br />

wenig effektiv. Der Kapitän wollte das<br />

Schiff gerade stellen, da es scharf nach<br />

links gegangen war.<br />

Gegen 17 Uhr stieß das Schiffsheck gegen<br />

die Kaimauer und der Bug gegen die Mittelmauer<br />

und kollidierte im Anschluss mit<br />

dem Oberhauptverschluss der linken<br />

Schleusenkammer. Diese Bauteile wurden<br />

durch die Kollision beschädigt. Vor der ersten<br />

Kollision mit dem Heck gab der Kapitän<br />

den Befehl, Anker zu werfen. Der Matrose<br />

am Bug warf Anker und sprang nach<br />

der Kollision vom Bug auf die Mauer. Er<br />

wollte dort – ohne Kommando dazu – Seile<br />

befestigen, um das Schiff zu bremsen.<br />

Der linke Schottelantrieb (Backbordantrieb)<br />

besteht aus zwei gegenläufigen Antriebspropellern<br />

der Firma Aquamaster.<br />

Grund für den Ausfall dieses Antriebs<br />

war, dass sich darin ein ca 10 Meter langes<br />

Seil – das nicht vom FGKS Verdi<br />

stammt – im Vorhafen oder in Anfahrt auf<br />

den Vorhafen verfangen und aufgewickelt<br />

hatte und beide Propeller blockiert wurden.<br />

Durch die Blockade wurde die backbordseitige<br />

Kupplung zerstört. Eine<br />

Schaltung auf retour war mit dieser Maschine<br />

nicht mehr möglich. Das Schiffsseil<br />

hatte einen Durchmesser von zirka 30<br />

Millimeter, weshalb beide Propeller blockiert<br />

wurden. Die Blockade führte infolge<br />

zur Zerstörung der backbordseitigen<br />

Kupplung. Eine Schaltung auf retour war<br />

mit dieser Maschine nicht mehr möglich<br />

(Befund im Akt). Die Blockade der backbordseitigen<br />

Steuerung war auch Ursache<br />

für den Kurswechsel »Schlenker« zur<br />

linken Schleusenkammer.<br />

Treibgut – wie das oben beschriebene<br />

Seil – ist ein Problem bei allen Wasserständen,<br />

nicht nur in Ufernähe. Unter der<br />

Wasseroberfläche schwimmendes Treibgut<br />

ist für einen Kapitän nicht auszumachen.<br />

Gerade vor Sperren wie einer<br />

Schleuse, sammelt sich Treibgut an. Der<br />

Zweitbeklagte hätte die Havarie mit zwei<br />

funktionierenden Schottelantrieben allerdings<br />

vermeiden können.<br />

Der technische Zustand des Schiffes war<br />

vor der Havarie mängelfrei. Probleme mit<br />

der Elektrik oder Hydraulik gab es nicht …<br />

Aus der Beweiswürdigung:<br />

Die Feststellungen zum Havariehergang<br />

gründen sich auf die glaubwürdige Aussage<br />

des Zweitbeklagten im Verklarungsverfahren<br />

…<br />

K gibt in seiner Einvernehme an, er habe<br />

die Schottel quergestellt/die Schrauben<br />

der Steuerung gegeneinandergestellt.<br />

Der im Verklarungsverfahren zur Einvernahme<br />

beigezogene nautische Sachverständigen<br />

erstellte eine Skizze. Der Gerichtssachverständige<br />

Kapitän P führte in<br />

seiner Fragebeantwortung dazu aus, dies<br />

sei ungewöhnlich aber nautisch vertretbar.<br />

Dass das im Wasser treibende Schiffsseil<br />

Ursache des Ausfalls des Backbordantriebs<br />

war, gründet sich auf die Befundaufnahme<br />

von S (Verklarungsakt). Der<br />

Sachverständige führt auch aus, dass dieses<br />

Seil auf Grund der unterschiedlichen<br />

Bauart (anderer Durchmesser, keine<br />

blaue Litze) mit sehr großer Wahrscheinlichkeit<br />

nicht vom FGKS Verdi stammt.<br />

Auch die Feststellung, dass das Schiff vor<br />

der Havarie in technisch einwandfreiem<br />

Zustand war, gründet auf der Befundaufnahme<br />

S Befund im Verklarungsakt.<br />

Der Sachverständige Kapitän G wurde<br />

im Verklarungsverfahren beauftragt, die<br />

AlS-Daten des FGKS Verdi auszuwerten<br />

und verständlich darzustellen. Daraus<br />

geht hervor, dass am Bild nur die Position<br />

der Antenne als AlS-Position des<br />

Schiffes dargestellt wird, da das FGKS<br />

Verdi nicht über eine Ausrüstung zur<br />

Übermittlung und Übertragung der<br />

Schiffslängsachse (»Heading«) verfügt.<br />

Dieses Positionsecho lässt keine Rückschlüsse<br />

auf die Abmessungen des Fahrzeuges<br />

und auf dessen Fahrtrichtung zu<br />

(Verklarungsakt).<br />

Dem AlS-System ist eine elektronische<br />

Wasserstraßenkarte zugrunde gelegt. Bei<br />

gewissen Positionsnummern ändert sich<br />

die Darstellung (z.B vom 800 m auf den<br />

400 m und dann auf den 200-m-Bereich).<br />

Bei der Umstellung des Anzeigemaßstabes<br />

werden die AlS Meldungen sofort im<br />

neuen Maßstab angezeigt, die elektronische<br />

Wasserstraßenkarte braucht für die<br />

Maßstabsumstellung länger, dadurch<br />

werden die AlS-Positionsmeldungen in<br />

diesem Moment nicht an der richtigen<br />

Kartenposition angezeigt. Diese »Sprünge«<br />

sind systembedingt (Befund Kapitän<br />

G). Kapitän G kommt zum Schluss, dass<br />

der AlS-Track der Verdi keine Auffälligkeiten<br />

zeigt …<br />

Auf Grund der Ungenauigkeiten der AlS-<br />

Daten – auf denen auch die Geschwindigkeitsberechnungen,<br />

die Positionsberechnungen<br />

und die Fahrtroutenberechnungen<br />

des Sachverständigen beruhen –<br />

konnten die genauen Geschwindigkeiten<br />

des FGKS Verdi im Vorhafen und vor der<br />

Havarie nicht festgestellt werden. Der<br />

Sachverständige führt auf Seite 39 seines<br />

Gutachtens aus, die Dauer der Reaktionen<br />

des Kapitäns nach Erkennen des Ausfalls<br />

des Ruderpropellers ließen sich nicht<br />

eingrenzen. Letztendlich gibt der Sachverständige<br />

aber an, dass die Einfahrtgeschwindigkeit<br />

in den Vorhafen in der Annahme,<br />

über zwei funktionierende Propeller<br />

zu verfügen, nachvollziehbar sei.<br />

Aus den Ausführungen des Sachverständigen<br />

nach Auswertung der AlS-Daten<br />

geht klar hervor, dass es keinen Sachbeleg<br />

für den genauen Zeitpunkt des Ruderpropellerausfalls<br />

gibt, der Sachverständige<br />

bezieht sich dabei auch auf die Aussage<br />

des Kapitäns.<br />

Das Gericht geht davon aus, dass das<br />

Seil, das sich um den Propeller gewickelt<br />

hat, bereits die Kursänderung verursacht<br />

hat und danach den Ausfall des Propellers<br />

bzw. des gesamten Antriebs …<br />

Das Vorbringen der Klägerin in der mündlichen<br />

Streitverhandlung vom 11.9.2023<br />

war zurückzuweisen. Auf den Akt der<br />

Schifffahrtsaufsicht wurde bereits im Verklarungsverfahren<br />

im Jahr 2019 von den<br />

Sachverständigen Bezug genommen.<br />

Dass das FGKS Verdi zu Fahrten auf der<br />

Donau nicht zugelassen ist, wurde daher<br />

grob schuldhaft verspätet vorgebracht.<br />

Die Schiffsatteste wurden von der beklagten<br />

Partei mit Schriftsatz vom 6.7.2022<br />

vorgelegt. Die Zulassung des FGKS Verdi<br />

hatte auf die Havarie keinerlei Einfluss.<br />

Das Schiff war technisch in einwandfreiem<br />

Zustand.<br />

Rechtlich folgt:<br />

Ein auf § 3 Abs 1 Binnenschifffahrtsgesetz<br />

(dRGBI. S 868/1898) gestützter Schadenersatzanspruch<br />

setzt das Verschulden<br />

der Schiffsbesatzung voraus. Ein Verschulden<br />

des diensthabenden Kapitäns<br />

hat das Beweisverfahren nicht ergeben.<br />

Vielmehr ist die Havarie darauf zurückzuführen,<br />

dass sich ein im Wasser schwimmendes<br />

fremdes Schiffsseil um den<br />

Backbordschottelantrieb gewickelt hat<br />

und diesen zerstört hat. Ein nautisches<br />

Verschulden des Kapitäns liegt nicht vor.<br />

Alle seine Aktionen und Reaktionen sind<br />

nautisch vertretbar.<br />

Die ständige Rechtsprechung besagt,<br />

dass eine Gefährdungshaftung im Binnenschifffahrtsrecht<br />

analog zu anderen<br />

Rechtsnormen, die eine Gefährdungshaftung<br />

vorsehen, zu verneinen ist (SZ<br />

49/89; 8 Ob 16/85; 1 Ob 32/92; vgl RIS-Justiz<br />

RS0<strong>05</strong>3036; RS0029938; RS002921 4;<br />

RS0033348; RS0038230). Das Klagebegehren<br />

war daher abzuweisen …<br />

Rechtsanwalt Prof. Dr. Peter Csoklich,<br />

Wien<br />

(Sammlung Seite 2880)<br />

Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong> Fortsetzung unter www.binnenschifffahrt-online.de<br />

57<br />

bis Sammlung S. 2883


BDS<br />

Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e. V.<br />

Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />

Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />

August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Vom Videoblog zu neuen Vorschriften<br />

Die Ansprache junger Leute für eine Ausbildung<br />

in der Binnenschifffahrt oder<br />

von Quereinsteigern ist das Ziel des Videoblogwettbewerbs<br />

»Echt jetzt, Binnenschiffer?«<br />

Nachdem der 2023 erstmalig<br />

durchgeführte Wettbewerb originelle<br />

und informative Videos hervorgebracht<br />

hatte, waren sich nach der Preisverleihung<br />

im Februar <strong>2024</strong> alle Beteiligten<br />

einig, dass der Wettbewerb erneut durchgeführt<br />

werden sollte.<br />

Es geht darum, noch mehr Auszubildende<br />

und Mitarbeiter auf Binnenschiffen<br />

zu animieren, ihren Ausbildungs-<br />

oder Berufsalltag zu zeigen und<br />

dadurch junge Leute, die sich nach einer<br />

Ausbildung umschauen, oder Quereinsteiger<br />

für die Berufe in der Binnenschifffahrt<br />

zu interessieren.<br />

Die Anmeldung läuft bis zum 31.Mai<br />

<strong>2024</strong>, der Wettbewerb beginnt am 1. Juni<br />

<strong>2024</strong>. Die Gewinner des ersten, zweiten<br />

und dritten Preises werden auch dieses<br />

Mal mit 3.000 €, 2.000 € und 1.000 € belohnt.<br />

Zwischen dem 1. Juni und dem 31.<br />

Dezember sollte jeden Monat mindestens<br />

ein Video eingestellt werden, in jedem<br />

Fall auf YouTube und, nach eigener Auswahl,<br />

auch auf weiteren geeigneten Videoplattformen.<br />

Bewertet wird, wie kreativ<br />

das Video ist, ob es Spaß macht, es anzusehen,<br />

und ob es einen guten Einblick<br />

in den Alltag des Auszubildenden oder<br />

des Besatzungsmitglieds gibt. Dazu<br />

kommt die Anzahl der Likes. Wer Interesse<br />

hat, findet die Einzelheiten zur Anmeldung<br />

auf den Seiten von BDB und<br />

BDS sowie auf ELWIS und beim BMDV.<br />

Besatzungsvorschriften<br />

Seit dem 22. April ist die bereits seit langem<br />

angekündigte öffentliche Anhörung<br />

der EU-Kommission zu den geplanten<br />

europäischen Besatzungsvorschriften<br />

online. Sie läuft noch bis zum 15. Juli.<br />

Man findet die Anhörung auf der Seite<br />

der Kommission (ec.europa.eu) unter<br />

»Ihre Meinung zählt« oder einfacher<br />

über den entsprechenden Link auf der<br />

BDS-Seite. Auf jeden Fall muss man sich<br />

registrieren oder mit einem Social-<br />

Media-Konto anmelden, wenn man der<br />

Befragung teilnehmen möchte.<br />

Der Fragebogen ist auf den ersten Blick<br />

sicher nicht das, was man von einer Anhörung<br />

zu europäischen Besatzungsvorschriften<br />

erwarten würde. Denn es geht<br />

zunächst gar nicht um die eigentlichen<br />

Anforderungen an die Besatzung. Stattdessen<br />

fokussiert sich die Kommission<br />

auf Durchsetzung und Kontrolle der Besatzungsvorschriften.<br />

Digitale Tools im Fokus<br />

Unter der Überschrift »Allgemeine Bewertung<br />

und politischer Kontext« heißt es<br />

in der Einleitung zu den ersten Fragen:<br />

»Das grundlegende Problem – das für die<br />

künftige Bewertung der Auswirkungen<br />

dieser Initiative maßgeblich ist – besteht<br />

darin, dass es keine harmonisierten und<br />

digitalisierten Mittel zur Unterstützung<br />

der Durchsetzung der Anforderungen an<br />

Besatzungen gibt, was sich negativ auf die<br />

Sicherheit der Binnenschifffahrt und die<br />

Arbeitsbedingungen und den Wettbewerb<br />

in diesem Sektor auf EU-Ebene auswirkt.«<br />

Rechtswidrige Praktiken schließen<br />

demnach ein, dass die zulässigen Arbeitszeiten<br />

überschritten oder nur unzurei -<br />

chende Besatzungen eingesetzt werden.<br />

Weiter führt die Kommission aus, dass<br />

bestimmte Betreiber damit die Produk -<br />

tivität steigern und die Kosten senken<br />

wollten, wodurch der Beruf an Attraktivität<br />

für junge Leute verliere und es daher<br />

darauf ankomme, die Durchsetzung der<br />

Besatzungsvorschrif ten mit den Mitteln<br />

der Digitalisierung zu erleichtern.<br />

Nach unserer Auffassung ist es jedenfalls<br />

kein glücklicher Einstieg, wenn<br />

gleich in der Einführung der Eindruck<br />

vermittelt wird, dass rechtswidrige Praktiken<br />

und das Fehlen digitaler Aufzeich -<br />

nungs- und Kontrollmittel das grundlegende<br />

Problem sind.<br />

Auch die nachfolgenden Fragen beziehen<br />

sich erst einmal auf das vermeint -<br />

liche »Hauptproblem«. Dabei geht es<br />

auch um die Frage, ob die digitale Erfassung<br />

der Arbeitszeit miteinbezogen<br />

und verpflichtend gemacht werden soll.<br />

Eine freiwillige Erfassung wird als Antwortoption<br />

gar nicht erst angeboten.<br />

Ebenfalls keine Option scheint es zu sein,<br />

Aufzeichnung und Kontrolle der Arbeitszeit<br />

dort zu regeln, wo sie hingehören – in<br />

den Arbeitszeitvorschriften. Des Weiteren<br />

wird abgefragt, ob es den Behörden<br />

gestattet werden soll, die digitalen Aufzeichnungen<br />

der Arbeitszeit in Fernkontrolle<br />

auslesen zu können, das heißt vom<br />

Schreibtisch aus, oder nur bei einer Kontrolle<br />

vor Ort an Bord.<br />

Viele Fragen sind noch offen<br />

Erst in der zweiten Hälfte des Fragebogens<br />

geht es dann um die eigent -<br />

lichen Besatzungsthemen. Ein Abschnitt<br />

befasst sich mit der Frage, ob die Betriebszeiten<br />

beibehalten werden sollen<br />

oder ob stattdessen nur auf die Erfassung<br />

der Arbeitszeiten der Besatzungsmitglieder<br />

abgestellt werden sollte. In beiden<br />

Gewerbeanhörungen, die CESNI/QP in<br />

zwei Videositzungen Ende 2021 und<br />

2022 veranstaltet hatte, hatte es ein klares<br />

Votum für die Beibehaltung der Betriebsformen<br />

gegeben, weil diese gut zu handhaben<br />

sind, eine verlässliche Planungsgrundlage<br />

für den Unternehmer wie für<br />

die Besatzungsmitglieder darstellen und<br />

zudem transparent und einfach zu kontrollieren<br />

sind.<br />

Im letzten Abschnitt werden unter<br />

»Mögliche Handlungsoptionen« zahlreiche<br />

Themen aufgelistet, die in CESNI/QP/<br />

Crew diskutiert werden. Neben Betriebsformen,<br />

Mindestruhezeiten oder die Alleinfahrt<br />

geht es aber auch hier in 10 von<br />

18 Handlungsoptionen um digitale Dokumente<br />

und Aufzeichnungen, deren Ausgestaltung<br />

und Kontrolle. Insgesamt empfiehlt<br />

es sich, die Fragen und vor allem<br />

auch die Abmerkungen sehr gründlich zu<br />

lesen, damit die Antwort tatsächlich der<br />

eigenen Auffassung entspricht.<br />

58 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2024</strong>


IMPRESSUM<br />

Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />

Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />

Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />

Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />

Moselkommission, Trier<br />

Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />

Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

Argonics GmbH ........................................................................................ 9<br />

Bayerischer Lloyd Schiffahrts AG ........................................................ 37<br />

DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH ..................................................... 42<br />

DGzRS ...................................................................................................... 27<br />

Deutscher Reiseverband (DRV) ........................................................... 55<br />

Fischer Abgastechnik GmbH & Co KG ............................................... 25<br />

GEFO – Gesellschaft für Mineraloeltransporte mbH ......................... 7<br />

Georg Duncker GmbH & Co KG ......................................................... 18<br />

HGK Shipping GmbH ........................................................................... 15<br />

Hoyer Marine GmbH ............................................................................. 31<br />

Internationales Maritimes Museum Hamburg ................................... 47<br />

Kadlec & Brödlin GmbH ....................................................................... 17<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .................................................. U4<br />

Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH ........... U2<br />

Ostfriesische Volksbank ......................................................................... 17<br />

Promarin Propeller und Marinetechnik GmbH ................................. 29<br />

RheinCargo GmbH ................................................................................ 43<br />

Scheer Fotografie .................................................................................... 54<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co KG ..................................... 49<br />

Schiffswerft Bolle GmbH ....................................................................... 24<br />

schwarz technik GmbH ............................................................................ 3<br />

SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH ....................................... Titel<br />

Stadtwerke Koblenz GmbH ................................................................... 45<br />

TEHAG GmbH ....................................................................................... 19<br />

Viking River Cruises AG ........................................................................ 11<br />

Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes .................. 50<br />

Werft Malz GmbH .................................................................................... 8<br />

Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ................................................ 30<br />

Wittig GmbH ............................................................................................. 5<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Patricia Erb-Korn (Präsidentin), Verein für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />

Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-210 | f.selzer@hansa-online.de<br />

Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-209 | a.wroblewski@hansa-online.de<br />

Freie Autoren:<br />

Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)<br />

Josef Müller (jom, Österreich)<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />

Redaktionsbeirat<br />

Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe,<br />

Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />

Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />

Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />

Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V.;<br />

Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik<br />

und Transport systeme e.V. Duisburg (DST), Duisburg.<br />

Redaktionsvorbehalt<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung<br />

vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm<br />

oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber,<br />

Redaktion oder Verlag wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen an den Manuskripten<br />

vor. Die Redaktion lehnt jede Verantwortung für unverlangt eingesandtes Material (Manus -<br />

kripte, Fotos, Grafiken etc.) ab.<br />

Verlag und Redaktion<br />

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Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | 2023<br />

59


Matthias Gretzschel, »200 JAHRE F. LAEISZ« / Hardcover<br />

256 Seiten / Format 24 x 28 cm / € (D) 49,95 / ISBN 978-3-7822-1535-0<br />

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