Roth Journal_2024-06_01-24_red

GERMAN WRESTLING PROMOTION
Wrestling in Eckersmühlen war ein voller Erfolg
Wer am Sonntagnachmittag auf einen traditionellen
Festbetrieb im Eckersmühlener
Bierzelt hoffte, wurde höchstwahrscheinlich
enttäuscht: Keine Kapelle auf der Bühne,
keine Maßkrüge und schon gar kein
deftiges Essen waren für ein paar Stunden
dort vorzufinden. Stattdessen verwandelte
der Verein “German Wrestling Promotion”
(GWP) das Herzstück der Eckersmühlener
Kirchweih in einen regelrechten Tempel für
Wrestling-Fans.
Mehr als 30 Wrestlerinnen und Wrestler -
aus acht verschiedenen Ländern - haben
dennoch für ein mehr als gefülltes Festzelt
und eine ordentliche Stimmung gesorgt.
"Wir haben im Vergleich zum Vorjahr stark
aufgestockt und noch mehr Tickets verkauft
als bisher", freute sich GWP-Vorstand Nicolas
Banner aus Roth: "Die Bude war rappelvoll."
Apropos letztes Jahr: "Beim Endkampf
ging es nicht gerade fair zu. Der Sieg von Aaron
Insane über Ulf Herman war Betrug", erklärte
Banner unter vorgehaltener Hand und
einem Zwinkern. Kein Wunder also, dass die
deutsche Wrestling-Legende mit seinen 61
Jahren noch im Ring Rache schwor und seinen
Ruhestand vergessen hat.
Das monatelange Training und die Vorbereitungen
für den Rückkampf in Eckersmühlen
haben sich jedenfalls ausbezahlt gemacht.
Zudem hat sich Aaron Insane im Rother
Stadtteil nicht gerade mit Ruhm bekleckert,
als er das Festzelt verließ. Noch immer erinnerten
sich die Wrestling-Fans an seine letzten
Worte: “Ihr Franken oder Bayern habt
doch alle eine Identitätskrise...” Allein deshalb
war es für Herman Grund genug, noch
einmal richtig Gas zu geben. "Nach einem
harten Duell hat Herman nicht nur seine Ehre
wieder hergestellt und Aaron Insane gezeigt,
wer der Chef im Ring ist", freute sich Banner
sichtlich.
Insgesamt wurden sechs Kämpfe ausgetragen.
Mit dem "Kerwa-Wrestling" will der
Verein jedenfalls die nahezu vergessene Tradition
des “Kirchweih-Boxens” weiter am
Leben erhalten. “In den achtziger und neunziger
Jahren war Wrestling im Bierzelt gang
und gäbe”, erinnerte auch Moderator Christian
Cobris, bevor er die ersten Showkämpfer
in den Ring beorderte. “Unser Ziel ist es,
Tradition und Moderne auf den Rummel zurückzubringen.”
Und genau das ist den Veranstaltern
erneut gelungen. "Wir sind mehr
als glücklich mit unserer bunten Truppe in
Eckersmühlen auftreten zu dürfen", lobte
Banner. In Bierzelten herrsche seiner Meinung
nach eine völlig andere Stimmung als
in Stadien. "Das wollen wir unbedingt fortsetzen."
Überhaupt habe sich das Eckersmühlener
Spektakel bis weit über die Rother
Stadtgrenze herumgesprochen. Banner habe
viele Anfragen von anderen Festwirten und
Interessenten erhalten. Auch auf Feuerwehrfesten
würde unter den Athletinnen und
Athleten nun die eine oder andere Watschen
ausgetauscht werden.
Dabei fliegen die Kämpferinnen und Kämpfer
nicht selten aus dem Ring, werden über
Reihen von Tischen geschleudert oder landen
inmitten der Zuschauer. Eben genau
das, was die Fans an dieser Sportart erwarten
– und lieben. Übrigens: Erstmals wurde
auf der Eckersmühlener Kirchweih der "Kerwa-Cup"
von der GWP an den Sieger überreicht.
Dieser Pokal soll zukünftig als fester
Bestandteil der Show die Runde unter den
besten Wrestlern machen.
Text und Fotos: Frömter
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06 | 2024
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