2024_20
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2 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen / Dietlikon<br />
Kurier Nr. <strong>20</strong> 16.5.<strong><strong>20</strong>24</strong><br />
zu Weihnachten und Ostern eher<br />
nebulös. Vielleicht könnte die Wirtschaft<br />
helfen Pfingsten bekannter<br />
zu machen, indem sie Schokoladentauben<br />
oder auch edle Schoko-<br />
Feuerzungen in Goldpapier und mit<br />
Glöckchen versehen auf den Markt<br />
brächte?<br />
Dass die Bedeutung von Pfingsten<br />
eher unbekannt ist, ist keine Erscheinung<br />
der Neuzeit, sondern<br />
war auch schon früher oft so.<br />
Pfingsten ist das am ehesten ungreifbare<br />
der drei grossen christlichen<br />
Feste. Das wird schon allein<br />
durch die Bildersprache deutlich,<br />
mit der es umschrieben wird: mit<br />
Wind und Sturmbrausen, mit Tauben<br />
oder auch mit Feuerzungen.<br />
Allesamt Bilder und Umschreibungen,<br />
die darauf hinweisen, dass<br />
es hier um etwas Ungreifbares und<br />
wenig Fassbares im menschlichen<br />
Sinne geht. An Weihnachten hat es<br />
das Jesusbaby, das sprichwörtlich<br />
anfassbar ist.<br />
Bilder können helfen<br />
An Ostern lässt sich Christus, der<br />
Auferstandene, berühren. Aber die<br />
Vögel, der Wind und das Feuer von<br />
Pfingsten sind nicht greifbar und<br />
entziehen sich unserem menschlichen<br />
Wunsch nach Festhalten-<br />
Wollen.<br />
Ich denke, das ist gut so! Denn immer<br />
dort, wo uns die passenden<br />
Worte fehlen, um etwas in unserem<br />
Innersten zu be- und umschreiben,<br />
bekommen Bilder und Zeichen eine<br />
umso wichtigere Bedeutung. Das<br />
zeigt sich schon bei Verliebten, wo<br />
bis heute die meist rote Rose ein beredtes<br />
Zeichen dafür ist, um dem<br />
Gegenüber die Liebe kundzutun.<br />
An Pfingsten sind es der Sturmwind<br />
und das Feuer, die sinnlich<br />
erfahrbar machen wollen, dass<br />
göttlich-heiliger Geist zugegen ist<br />
und auch, dass sich dieser gute<br />
Gottesgeist eben nicht einfangen<br />
lässt und für welche menschlichen<br />
Zwecke missbrauchen lässt. Dieser<br />
gute Geist will uns gerade auch sagen,<br />
dass wir trotz allem menschlichen<br />
Ungeist darauf vertrauen<br />
können, dass das Gute im Letzten<br />
stärker ist als alles, wozu Menschen<br />
bis heute fähig sind. Dass<br />
eine Gerechtigkeit existiert, an die<br />
sich all diejenigen erinnern sollten,<br />
die sich selbst wie Götter zelebrieren<br />
und so zum Unheil dieser Welt<br />
werden.<br />
In diesem Sinne sollten wir Pfingsten<br />
einen grösseren Stellenwert beimessen.<br />
Denn es ist das Fest, das<br />
uns an die gottgeschenkte Freiheit<br />
– auch des Geistes – erinnert und<br />
uns gleichzeitig dazu ermutigen<br />
will, die Ungerechtigkeiten in unserer<br />
Welt, wie Ausbeutungen, Kriege,<br />
Unterdrückungen nicht fatalistisch<br />
anzunehmen, sondern diese<br />
immer wieder zu benennen, um einen<br />
Geisteswandel zu bewirken.<br />
In diesem Sinne Ihnen allen ein frohes,<br />
erholsames und segensreiches<br />
Pfingstfest mit einem neuen und<br />
guten Geist.<br />
Leserfoto der Woche<br />
Polarlichter über Brüttisellen<br />
Mein Bild entstand in der Nacht von Freitag auf Samstag zwischen 22 und 3 Uhr morgens. Aufnahmeort ist eine Dachterrasse Im Talacher in Brüttisellen,<br />
Blick in Richtung Dietlikon (links) / Bassersdorf).<br />
Matthias Widmer, Brüttisellen<br />
Freitag, 23. August 24<br />
Festgelände & Gastronomie 17:00-04:00<br />
23.-25.8.<strong><strong>20</strong>24</strong><br />
Bombay Suicide 18:30-<strong>20</strong>:30 | Dadeeze 21:00-23:00<br />
900jahredietlikon.ch<br />
Feuershow by Foyk 23:15-23:30 | JetLag Band 23:30-01:30