3-2024
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
Juni/Juli/August 3/2024 Jahrgang 26 HausundElektronik Zeitschrift für Elektro- und Gebäudetechnik Vorausschauend vernetzen und dezentral automatisieren Metz, Seite 8
- Seite 2 und 3: Thermofix Sicherer Halt in gedämmt
- Seite 4 und 5: Inhalt 3/2024 3 Editorial 4 Inhalt/
- Seite 6 und 7: Aktuelles Wir elektrisieren gemeins
- Seite 8 und 9: Titelstory Technik für ein gutes L
- Seite 10 und 11: Netzwerke und Kommunikation Stromsp
- Seite 12 und 13: Netzwerke und Kommunikation Sichere
- Seite 14 und 15: Netzwerke und Kommunikation Zukunft
- Seite 16 und 17: Netzwerke und Kommunikation Kommuni
- Seite 18 und 19: Netzwerke und Kommunikation Wesentl
- Seite 20 und 21: Netzwerke und Kommunikation Glasfas
- Seite 22 und 23: Netzwerke und Kommunikation Wie kom
- Seite 24 und 25: Netzwerke und Kommunikation Hochwer
- Seite 26 und 27: Energietechnik So steht es um die E
- Seite 28 und 29: Energietechnik Bild 3: CO 2 -Aussto
- Seite 30 und 31: Energietechnik Tun Sie das bloß ni
- Seite 32 und 33: Energietechnik Testen von Wechselri
- Seite 34 und 35: Energietechnik Ladestationen und Wa
- Seite 36 und 37: Energietechnik Spannung Stromstärk
- Seite 38 und 39: Energietechnik • Portal - Schnitt
- Seite 40 und 41: Energietechnik Energie-Management-S
- Seite 42 und 43: Sicherheitstechnik Funk-Brandwarnan
- Seite 44 und 45: Sicherheitstechnik Effektiver gerä
- Seite 46 und 47: Gebäudetechnik und -automation Sma
- Seite 48 und 49: Gebäudetechnik und -automation Dig
- Seite 50 und 51: Gebäudetechnik und -automation Akt
Juni/Juli/August 3/<strong>2024</strong> Jahrgang 26<br />
HausundElektronik<br />
Zeitschrift für Elektro- und Gebäudetechnik<br />
Vorausschauend vernetzen<br />
und dezentral automatisieren<br />
Metz, Seite 8
Thermofix<br />
Sicherer Halt in gedämmten Fassaden<br />
• Zur Installation von Steckdosen, Schaltern, Leuchten etc. in<br />
gedämmten Außenfassaden<br />
• Einfach Lösung ohne Zusatzwerkzeug<br />
• Schnelle Montage durch einfaches Eindrehen<br />
• Ø 74mm Fräsloch<br />
• Wärmebrückenfreie Installation<br />
• Mit allen f-tronic ® Hohlwanddosen Ø 68 mm kombinierbar<br />
Einfache Installation Flexibel einsetzbar Sicherer Halt<br />
ohne Zusatzwerkzeug<br />
in allen gängigen<br />
dank hoher Auszugskräfte<br />
Dämmstoffen<br />
Zum Produkt<br />
www.f-tronic.de
Editorial<br />
Sascha Keller, Geschäftsführer<br />
Bird Home Automation GmbH/DoorBird<br />
www.doorbird.com<br />
Smarte Türsprechanlage –<br />
smart ausgewählt<br />
Bei einer IP-Türsprechanlage ist es wie mit dem Smartphone – hat man sie einmal,<br />
will man nicht mehr auf sie verzichten. Eine moderne IP-basierte Türsprechanlage<br />
ermöglicht eben enormen Komfort:<br />
Smarte Anlagen senden Push-Mittelungen auf mobile Endgeräte, wenn ein Besucher<br />
an der Tür klingelt. Beim Tippen auf die Nachricht öffnet sich die App und damit die<br />
Live-Ansicht von der Videokamera in der Sprechanlage. So kann man nicht nur<br />
sehen, wer vor der Tür steht, sondern auch in Echtzeit mit dem Besucher sprechen.<br />
Über die App kann man sogar die Tür öffnen, etwa für den Paketboten. Selbst<br />
wenn sich jemand sich nur im Eingangsbereich bewegt, erkennt der integrierte<br />
Sensor dies und sendet die Push-Mitteilung, ein komfortabler Sicherheitsaspekt.<br />
Eine IP-Sprechanlage passt an die meisten vorhandenen Leitungsnetze. Schwierig<br />
wird es nur, wenn es ausschließlich eine Bus-Verdrahtung gibt. Sind je Innensprechstelle<br />
mindestens zwei Adern verlegt, können speziell für die Nachrüstung<br />
von größeren Wohngebäuden entwickelte Zweidraht-Netzwerkkonverter verwendet<br />
werden, um die Innensprech stellen mit Netzwerkdaten und Strom (Power over<br />
Ethernet) zu versorgen. Man muss also keine Netzwerkkabel nachträglich verlegen.<br />
Eine Alternative sind WLAN-fähige Innensprechstellen. Hier gilt es, stets die<br />
Verbindungsqualität und eventuelle Schwankungen zu berücksichtigen. Daher<br />
sollte der Netzwerkanschluss per Kabel erfolgen.<br />
Weiter sollte geprüft werden, ob für den Fernzugriff aus dem Internet Portweiterleitungen<br />
am hauseigenen Router oder das Netzwerkprotokoll SIP wirklich erforderlich<br />
sind, denn hier entstehen Sicherheits- und Stabilitätseinschränkungen.<br />
Folge kosten einer App können schnell abschrecken. Für eine herstellerneutrale<br />
Integration in bestehende Smart-Home-Systeme sollte die IP-Sprechanlage über<br />
eine offene, gut dokumentierte Schnittstelle (API) verfügen.<br />
Die Möglichkeit der Integration mit verschiedenen Smart-Home-Systemen und<br />
die Kompatibilität mit gängigen Marken sind weitere wichtige Aspekte. Der klare<br />
Markttrend geht seit einiger Zeit von analogen hin zu Netzwerk/IP-basierten Türsprechanlagen,<br />
da letztere in nahezu allen Anwendungs bereichen deutliche Vorteile<br />
bieten. Nicht zuletzt ist ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis wünschenswert.<br />
Viele Türsprechanlagen mit Videofunktion verfügen über weitwinklige Kameras,<br />
daher sollte die Installationshöhe berücksichtigt werden. Gängige Auflösungen<br />
sind 720p bis 1080p, höhere Auflösungen bieten keinen Mehrwert.<br />
Für die Videofunktion können große Datenmengen anfallen. Um den Fernzugriff<br />
auch dann zu ermöglichen, wenn der Bewohner mit dem Smartphone unterwegs<br />
ist, sollte ein Upload-Bandbreitenbedarf der Türstation von 450 Kbit/s nicht überschritten<br />
werden.<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong><br />
3
Inhalt 3/<strong>2024</strong><br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt/Impressum<br />
6 Aktuelles<br />
8 Titelstory<br />
10 Netzwerke und Kommunikation<br />
26 Energietechnik<br />
42 Sicherheitstechnik<br />
46 Gebäudetechnik und -automation<br />
51 Lichttechnik<br />
56 Elektroinstallation<br />
61 Sat- und Kabel-TV<br />
62 Software<br />
Juni/Juli/August 3/<strong>2024</strong> Jahrgang 26<br />
HausundElektronik<br />
Zeitschrift für Elektro- und Gebäudetechnik<br />
Vorausschauend vernetzen<br />
und dezentral automatisieren<br />
Metz, Seite 8<br />
Titelstory:<br />
Technik für ein gutes<br />
Lebensgefühl<br />
im Smart Building<br />
Vorausschauend vernetzen und dezentral<br />
automatisieren – es ist so einfach, wie es<br />
klingt! 8<br />
• Herausgeber und Verlag:<br />
beam-Verlag<br />
Krummbogen 14<br />
35039 Marburg<br />
info@beam-verlag.de<br />
www.beam-verlag.de<br />
Tel.: 06421/9614-0<br />
Fax: 06421/9614-23<br />
• Anzeigenverwaltung:<br />
beam-Verlag<br />
Myrjam Weide<br />
m.weide@beam-verlag.de<br />
Tel.: 06421/9614-16<br />
Fax: 06421/9614-23<br />
• Redaktion:<br />
Ing. Frank Sichla<br />
redaktion@beam-verlag.de<br />
• Erscheinungsweise:<br />
4 Hefte jährlich<br />
• Satz und<br />
Reproduktionen:<br />
beam-Verlag<br />
• Druck und Auslieferung:<br />
Bonifatius GmbH, Paderborn<br />
www.bonifatius.de<br />
Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer<br />
Prüfung der Texte durch die Redaktion keine<br />
Haftung für deren inhaltliche Richtigkeit. Alle<br />
Angaben im Einkaufsführerteil beruhen auf<br />
Kundenangaben!<br />
Handels- und Gebrauchsnamen,<br />
sowie Warenbezeichnungen und<br />
dergleichen werden in der Zeitschrift<br />
ohne Kennzeichnungen verwendet. Dies<br />
berechtigt nicht zu der Annahme, dass<br />
diese Namen im Sinne der Warenzeichenund<br />
Markenschutzgesetzgebung als frei zu<br />
betrachten sind und von jedermann ohne<br />
Kennzeichnung verwendet werden dürfen.<br />
Stromsparende Funkvernetzung<br />
in Gebäuden<br />
Selbstkonfigurierende Funknetzwerke sorgen vorteilhaft mit Contiki-NG<br />
für die Übertragung von Sensordaten. 10<br />
Worauf es<br />
beim Spleißen<br />
und Messen<br />
ankommt<br />
Aufgrund des zunehmenden<br />
Glasfaserausbaus müssen<br />
sich Elektriker auch beim<br />
Spleißen auskennen. Dabei<br />
gilt es, typische Fehler zu<br />
vermeiden. 20<br />
4 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Die größten Fallstricke bei der<br />
Planung der eigenen Solaranlage<br />
Immer mehr private Haushalte und Unternehmen nutzen Photovoltaik<br />
zur Stromerzeugung. 30<br />
Wie kommen die hohen<br />
FTTH-Datenraten bis ins Zimmer?<br />
Wie man leistungsfähige IT-Verkabelungen in Wohngebäuden<br />
nachrüsten kann, erfahren Sie hier. 22<br />
So steht es um<br />
die Energiewende<br />
in Deutschland<br />
Der Beitrag beleuchtet aus drei<br />
Perspektiven den derzeitigen<br />
Stand: anhand der Kommunikation<br />
der Bundesregierung, anhand<br />
statistischer Daten und anhand eines<br />
offenbar unabhängig agierenden<br />
Fachautors. 26<br />
Software reduziert<br />
Netzanschlussdauer<br />
um mindestens 50 %<br />
Gemäß dem Photovoltaik-Ausbaupfad der deutschen Bundesregierung<br />
soll der Zubau von jährlich prognostizierten 9 GWp im Jahr 2023 auf<br />
über 20 GWp ab 2027 gesteigert werden. 37<br />
Alles wird kabelfrei – oder?<br />
Die Zukunft der drahtlosen Datenübertragung. 14<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 5
Aktuelles<br />
Wir elektrisieren gemeinsam!<br />
the electrify club – Netzwerk der Elektrobranche<br />
Vom „Elektro-Partner Netzwerk “ zum „the electrify club “:<br />
Die Alphatec Schaltschranksysteme GmbH, ein mittelständisches Unternehmen der<br />
Elektrobranche, hat ihr Partnernetzwerk neu konzipiert und für Privatpersonen geöffnet.<br />
Seit über 30 Jahren produziert das Unternehmen<br />
unter der Führung der Familie Schiegl hochwertige<br />
Energieverteiler und Lade stationen. Im<br />
Jahr 2021 wurde das Elektro-Partner Netzwerk<br />
ins Leben gerufen, um den Austausch mit Partnern<br />
und Kunden zu intensivieren und Produkte<br />
kontinuierlich weiterzuentwickeln. Mit über 200<br />
Partnern hat sich das Netzwerk in den letzten<br />
drei Jahren dynamisch weiterentwickelt.<br />
Das kürzliche Rebranding betont das gemeinsame<br />
Anliegen, stolz auf die tägliche Arbeit im<br />
Elektrohandwerk zu sein, die Energiewende<br />
in Deutschland voranzutreiben und gemeinsam<br />
unsere Zukunft zu elektrisieren. Neu ist,<br />
dass nun auch Privatpersonen Teil des electrify<br />
club werden können – egal ob Angestellte,<br />
Auszubildende oder am Thema Interessierte –<br />
als Private-Mitglied kann ab sofort jeder die<br />
Vorteile des electrify clubs nutzen. Zudem<br />
gibt es nun auch eine Upgrade-Möglichkeit für<br />
Business-Mitglieder, um als Premium-Mitglied<br />
noch mehr Benefits zu genießen.<br />
Alphatec Schaltschranksysteme GmbH<br />
www.alphatec-systeme.de<br />
Kostenlos für Privatpersonen<br />
und Unternehmen<br />
Die Business- und Private-Mitgliedschaften sind<br />
für Unternehmen und Privatpersonen kostenfrei<br />
und können bequem online beantragt werden.<br />
Jedes Mitglied erhält ein Willkommenspaket<br />
mit einem persönlichen Begrüßungsgeschenk<br />
sowie zweimal im Jahr das Alphatec-Magazin<br />
mit zahlreichen interessanten Themen aus der<br />
Elektrobranche. Über den exklusiven Newsletter<br />
und den WhatsApp-Kanal werden zudem<br />
aktuelle Themen, Aktionen und Informationen<br />
geteilt. Beim jährlichen Club-Event haben sowohl<br />
Business- als auch Private-Mitglieder die Möglichkeit,<br />
sich persönlich kennenzulernen und in<br />
den Austausch zu treten. Darüber hinaus stehen<br />
allen Mitgliedern kostenlose Webinare und<br />
Eintrittskarten für Fachmessen zur Verfügung.<br />
Mehr Benefits für Unternehmen<br />
Business-Mitglieder erhalten darüber hinaus<br />
Zugang zu einem umfangreichen digitalen Marketingbaukasten<br />
und profitieren von gemeinsamen<br />
Werbeaktionen. Ein jährlicher Rabatt im<br />
Onlineshop auf das gesamte Sortiment sowie die<br />
Listung als Partner für Installationsanfragen auf<br />
der Alphatec-Website sind weitere Vorteile der<br />
Business-Mitgliedschaft. Durch ein kostenpflichtiges<br />
Abonnement können Unternehmen ihre Mitgliedschaft<br />
auf den Premium-Status upgraden und<br />
zusätzliche Vorteile wie kontinuierlich kostenlose<br />
Clubmerchandise-Produkte, dauerhafte Rabatte<br />
im Onlineshop sowie exklusive Events nur für<br />
Premium-Mitglieder erhalten.<br />
Jetzt Clubmitglied werden<br />
Du bist stolz darauf, die Energiewende in<br />
Deutschland voranzutreiben, stolz dein Handwerk<br />
aus zuüben oder einfach nur interessiert<br />
an der Elektro mobilität und der Energie- und<br />
Gebäude technik? Dann werde Mitglied im the<br />
electrify club, denn in Zukunft werden Partnerschaften,<br />
ein starkes Netzwerk und eine vertrauensvolle,<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
immer bedeutsamer. ◄<br />
Weitere Informationen zum electrify club und<br />
dem Upgrade zur Premium-Mitgliedschaft<br />
gibt es in der Alphatec-Clubbroschüre. Diese<br />
sowie das Anmeldeformular findest du hier:<br />
www.alphatec-systeme.de/elektro-partner<br />
6 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Aktuelles<br />
Ein Vierteljahrhundert Simply Good Vibes<br />
Sommer cable feiert 25-jähriges Jubiläum<br />
Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums bedankt<br />
sich Sommer cable bei allen Kunden und Partnern<br />
mit einer Jubiläums-Sonderaktion: Ab sofort<br />
erhalten Kunden monatliche Produkt-Highlights<br />
zum Sonderpreis.<br />
Investitionen in die Zukunft<br />
Seit 1999 werden bei Sommer cable nicht nur<br />
Kontakte gelötet, sondern auch geknüpft. Denn<br />
trotz fortschreitender Digitalisierung und technologischer<br />
Entwicklungen sind Kabel und Signalverbinder<br />
nach wie vor unverzichtbar für eine zuverlässige<br />
Übertragung von analogen und digitalen<br />
Signalen. Leitungen bieten eben immer noch die<br />
beste Übertragungsgarantie, Signalqualität und<br />
(Abhör-)Sicherheit.<br />
Aus Musikern wurden Kabelspezialisten<br />
Die Sommer cable GmbH wurde im Jahr 1999 von<br />
Rainer Blanck und Friedhelm Sommer gegründet.<br />
Zusammen mit einem Team aus Tüftlern um<br />
den Kabelspezialisten Pascal Miguet, einigen<br />
Musikern, Toningenieuren, Elektronikern und<br />
Veranstaltungstechnikern begannen sie, Kabel<br />
und Steckverbinder zu entwickeln, die nicht nur<br />
höchste Soundqualität boten, sondern auch in<br />
der Handhabung überzeugten.<br />
Heute zählt Sommer cable zu den führenden<br />
Kabelherstellern und bietet ein umfassendes<br />
Sortiment für die Bereiche Audio, Video, Multimedia,<br />
Broadcast und HiFi. Neben höchster Qualität<br />
und Zuverlässigkeit zeichnet sich das Unternehmen<br />
durch seine Fähigkeit aus, Trends frühzeitig<br />
zu erkennen und mithilfe zahlreicher Anregungen<br />
von Kunden und Partnern stets zukunftsfähige<br />
Lösungen zu entwickeln.<br />
„Das Fundament unserer Lösungskompetenz<br />
liegt in unserer Haltung: der Leidenschaft für<br />
das, was wir tun. Sie steckt in jedem Mitarbeiter<br />
und damit in jeder Facette von Sommer cable“,<br />
erklärt Rainer Blanck, CEO und Firmengründer.<br />
„Wie wir das machen? Indem wir mit unseren Mitarbeitern<br />
und unseren Kunden ein Team bilden.<br />
Wir machen die Talente unserer Leute zu denen<br />
unseres Unternehmens und die Anforderungen<br />
unserer Kunden zu unseren eigenen. Genau das<br />
macht heute den Unterschied in der Branche aus.<br />
Und genau das macht uns aus.“<br />
Mit dieser Persönlichkeit, der Nähe zum Kunden<br />
und einer qualifizierten Beratung begeistert<br />
Sommer cable heute Kunden aus dem gesamten<br />
Pro-Audio-Bereich: Architekten und Planer,<br />
Studio-, Medien- und Eventtechniker – und<br />
natürlich Musiker.<br />
Gestartet in einem kleinen Büro, damals noch<br />
mit einer Handvoll Leute, hat sich die Sommer-<br />
Familie inklusive aller Filialen und Tochtergesellschaften<br />
mittlerweile auf knapp 90 Menschen<br />
erweitert mit Niederlassungen in Frankreich,<br />
den USA und seit neuestem auch in Spanien.<br />
Man blickt zurück auf zahlreiche Meilensteine<br />
in der Unternehmensgeschichte, kleinere und<br />
größere Projekte, wie etwa den Umzug in die<br />
heutigen Gebäude in der Humboldtstraße im<br />
Jahr 2004 oder die Umstrukturierung des Kleinteilelagers<br />
ins automatische Autostore 2017. Und<br />
noch in diesem Jahr steht mit dem Relaunch<br />
des Onlineshops ein weiteres Großprojekt an.<br />
So bleibt man neben Neuerungen der Produktpalette,<br />
wie HICON 2002 und SYSBOXX 2005,<br />
immer up to date.<br />
Die Sommer Times zum Jubiläum gibt es unter<br />
www.sommercable.com/de/25years oder in<br />
Papierform. ◄<br />
Friedhelm Sommer und Rainer Blanck<br />
Sommer cable GmbH<br />
info@sommercable.com<br />
www.sommercable.com<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 7
Titelstory<br />
Technik für ein gutes Lebensgefühl im Smart Building<br />
Vorausschauend vernetzen und dezentral automatisieren – es ist so einfach, wie es klingt!<br />
Verteilerlösungen müssen kompakt sein und dennoch viel Platz für die<br />
Anschlusstechnik bieten.<br />
Smart-Home-Anwendungen,<br />
Streaming-Sender, große Datenmengen<br />
und der Trend zum Homeoffice<br />
erfordern hohe Datenraten. Um<br />
einen kontinuierlichen und reibungslosen<br />
Datentransfer zu gewährleisten,<br />
werden Gebäude zunehmend<br />
mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet.<br />
Das klingt zunächst nicht<br />
schlecht, es bedarf aber im Haus<br />
einiger technischer Vorkehrungen,<br />
um die Performance bis zur „hintersten<br />
Ecke“ zu bringen. Hierfür ist<br />
eine durchgängige und strukturierte<br />
Netzwerkverkabelung unerlässlich.<br />
Starkes Wachstum<br />
des Breitbandmarktes<br />
In vielen Gebieten findet seit den<br />
frühen 2000er Jahren ein starkes<br />
Wachstum des Marktes für Breitbandzugänge<br />
statt. Infolgedessen<br />
werden zunehmend Glasfasern<br />
(LWL) verlegt. FTTH (Fiber to the<br />
Home) bedeutet, dass die Datenübertragung<br />
von der Vermittlungsstelle<br />
bis zum Anschluss des Kunden<br />
vollständig über Glasfaser erfolgt.<br />
Autor:<br />
Daniel Küssner<br />
Junior Key Account Manager<br />
Cabling Solutions<br />
Metz Connect<br />
www.metz-connect.com<br />
Im Rahmen von DigitalPakt Schule<br />
werden immer häufiger auch Schulgebäude<br />
mit einem Glasfaseranschluss<br />
ausgestattet. Wichtig ist hier,<br />
ebenso wie im Eigenheim, dass die<br />
zur Verfügung stehende Bandbreite<br />
in den einzelnen Zimmern tatsächlich<br />
ankommt. Liegt ein Breitbandanschluss<br />
vor, ist es von Vorteil, wenn<br />
eine strukturierte Netzwerklösung im<br />
gesamten Gebäude den reibungslosen<br />
Datentransfers sicherstellt.<br />
OpDAT-Lösungen machen<br />
hohe Bandbreiten überall<br />
im Gebäude nutzbar<br />
Eine optimale Verbindung zwischen<br />
Straßennetz und Gebäudeverkabelung<br />
ermöglicht beispielsweise der<br />
kompakte FITH-Anschlusspunkt<br />
OpDAT APL. Er kann als Aufputz-<br />
Gehäuse oder auf Trag schienen installiert<br />
werden.<br />
Die Spleißkassette kann aus dem<br />
Verteilergehäuse herausgenommen<br />
werden, um Anschlussarbeiten zu<br />
vereinfachen.<br />
Beim neuen Multifunk tionsverteiler<br />
OpDAT MV von Metz Connect sorgen<br />
fünf Ausstattungsvarianten für<br />
maximale Flexibilität. Beispielsweise<br />
gibt es eine Variante, mit der sowohl<br />
Glasfaser- als auch Kupfer- und<br />
Hybrid-Anwendungen realisiert werden<br />
können. Das stylische Gehäuse<br />
bietet viele Vorteile bei FITH-Anwendungen,<br />
wo es als Verteilpunkt für<br />
die Hausverkabelung eingesetzt<br />
wird und hoch performante Multimedia-Anwendungen<br />
im gesamten<br />
Gebäude unterstützt.<br />
Basierend auf zwei Grundgehäusen<br />
in den Ausführungen IP44 und<br />
IP65, lässt sich das modulare System<br />
durch verschiedene Bausteine leicht<br />
an die jeweilige Aufgabe und die örtlichen<br />
Bedingungen anpassen. Beispielsweise<br />
hat das IP44-Gehäuse<br />
zwei separat abschließbare Türen,<br />
um den Installateur- vom Kundenbereich<br />
zu trennen. Diese Aufteilung<br />
schützt die Arbeit des Installateurs<br />
vor unbefugtem Zugriff und der<br />
Endanwender kann weiterhin ungehindert<br />
auf das Patchfeld zugreifen.<br />
Der Verteiler bietet Platz für bis zu<br />
24 Steckverbindungen. Durch die<br />
Möglichkeit der Aneinanderreihung<br />
mehrerer Gehäuse kann die Gesamtkapazität<br />
erhöht werden.<br />
Multifunktionsverteiler sorgen bei Glasfaser-, Kupfer- und Hybrid-<br />
Installationen für maximale Flexibilität im ganzen Gebäude<br />
8 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Titelstory<br />
Über ein performantes Netzwerk lassen sich Multimedia-Funktionen so<br />
ausführen, dass ein maximaler Komfort möglich ist.<br />
Individuelle<br />
Gebäudeautomation<br />
durch vorausschauende<br />
Vernetzung<br />
Neben der Stromverkabelung ist eine<br />
strukturierte Datennetzwerkverkabelung<br />
im modernen Smart Building<br />
unerlässlich. Kupfer- und Glasfaser-Netzwerkkomponenten<br />
sind die<br />
Grundlage für eine zukunftsfähige<br />
Vernetzung, z. B. bei Telefonanlagen,<br />
Unterhaltungselektronik, Überwachungskameras,<br />
Türsprechanlagen,<br />
Beleuchtungs- und Zutrittskontrollsysteme<br />
und vielen weiteren<br />
Smart-Home-Anwendungen. Netzwerktechnologie<br />
von Metz Connect<br />
unterstützt Datenübertragungen bis<br />
10 Gbit/s. Auf dieser Basis lassen<br />
sich mit einem Smartphone oder<br />
einem Tablet-PC netzwerkfähige<br />
Haushaltsgeräte bequem aus der<br />
Ferne ansteuern.<br />
Die Vernetzung und Steuerung der<br />
Gebäudetechnik erhöht nicht nur<br />
Komfort und Sicherheit, sondern<br />
auch die Nachhaltigkeit und damit<br />
den Wert eines Gebäudes. Mit<br />
modernen Messeinrichtungen für<br />
Strom, Erdgas, Wasser oder Fernwärme,<br />
die in das Kommunikationsnetz<br />
eingebunden sind, lassen sich<br />
der Energieverbrauch und zeitbezogene<br />
Verbrauchswerte kontinuierlich<br />
auslesen und durch das anwendungsneutrale<br />
Netzwerk überall im<br />
Gebäude bereitstellen. Mit konfigurierbaren<br />
Überwachungs- und<br />
Steuerfunktionen können dezentrale<br />
HLK-Anwendungen optimiert<br />
und somit Energie und Kosten eingespart<br />
werden.<br />
Automatisierung<br />
mit dezentralen<br />
I/O-Komponenten<br />
Eine durchdachte Gebäudeautomatisierung<br />
kann die Parameter für<br />
Heizung und Licht zeit- und bedarfsgerecht<br />
steuern, um zum Beispiel im<br />
Smart Home für Behaglichkeit zu sorgen.<br />
Beispielsweise können Jalousien<br />
abhängig von der Sonneneinstrahlung<br />
und der aktuellen Raumtemperatur<br />
hoch- bzw. heruntergefahren<br />
werden. Komplexe Abläufe<br />
lassen sich in programmierbare Szenarien<br />
umsetzen. Für die Erfassung<br />
der Sensordaten und die Ansteuerung<br />
von Aktoren kommen Komponenten<br />
zum Einsatz, die dezentrale<br />
Schaltaufgaben übernehmen.<br />
Zu den wichtigsten Vorteilen solcher<br />
Komponenten zählt der dezentrale<br />
und durch die Handbedienebene autarke<br />
Einsatz, d.h., es gibt an jedem<br />
Modul einen kleinen Hebel, durch<br />
den manuell in das System eingegriffen<br />
werden kann. So wurde beispielsweise<br />
das Dreipunktmodul<br />
BACnet MS/TP speziell für dezentrale<br />
Schaltaufgaben entwickelt. Es<br />
verfügt über sechs digitale Eingänge,<br />
zwei 2-stufige Relaisausgänge und<br />
zwei Digitalausgänge. Die Montage<br />
erfolgt auf einer Tragschiene TH35<br />
nach IEC 60715 in Elektroverteilern.<br />
Das Modul eignet sich, um z. B. mehrstufige<br />
Pumpen, Brenner, Lüfter oder<br />
Jalousien zu schalten. Es besitzt eine<br />
Hand bedienebene für die Ausgänge.<br />
Mit neuen Funktionen<br />
Automatisierungspotenziale<br />
erschließen<br />
Außerdem erhöhen Komponenten<br />
mit intelligenten Zusatzfunktionen<br />
die Effizienz einer Anwendung.<br />
Beispielsweise bietet das Multifunktions-Zeitrelais<br />
MFRk-E08 unter anderem<br />
die neue Funktion „Sperrung<br />
Steuer kontakt“.<br />
Dreipunktmodul BACnet MS/TP<br />
für dezentrale Schaltaufgaben,<br />
beispielsweise um mehrstufige<br />
Pumpen, Brenner, Lüfter oder<br />
Jalousien zu schalten<br />
Anwendungen dafür finden sich in<br />
Ein- oder Mehrfamilien häusern sowie<br />
im Gastronomie- und Hotelbereich:<br />
Wenn der Steuerkontakt des Zeitrelais<br />
mit einem Bewegungsmelder<br />
beschaltet wird, können Handtuchtrockner,<br />
Kaffee maschinen oder Zirkulationspumpen<br />
bedarfsgerecht<br />
aktiviert werden. Die Funktion verhindert<br />
ein mehrmaliges Aktivieren<br />
während der eingestellten Laufzeit.<br />
Fazit<br />
Wer heute Nutzbauten, Büros, Schulen<br />
oder das Eigenheim mit einer<br />
strukturierten Verkabelung ausstattet<br />
oder nachrüstet, sorgt damit für<br />
die Zukunft vor. Mit der Technologie<br />
von Metz Connect können in allen<br />
Gebäudebereichen entsprechende<br />
Geräte innerhalb einer anwendungsneutralen<br />
Netzwerklösung miteinander<br />
vernetzt werden. Intelligente<br />
Komponenten und die entsprechende<br />
Verteil- und Anschlusstechnik<br />
umfassen die gesamte Infrastruktur<br />
und bündeln unterschiedliche<br />
technische und elektronische<br />
Funktionen in einem einzigen System<br />
– für ein angenehmes Wohngefühl,<br />
höchsten Schutz, optimale Prozesssteuerung<br />
und ein effizientes<br />
Energiecontrolling. ◄<br />
Metz Connect bietet Verteil- und Anschlusstechnik für die wichtigsten<br />
Anwendungen im Smart Building – von Multimedia über Licht- und<br />
Klimasteuerung bis hin zu Brandschutz und Zugangskontrolle.<br />
Bedarfsgerechte Bereitstellung von Warmwasser mit Multifunktions-<br />
Zeitrelais MFRk-E08 (Bild links: © Atstock Productions_istockphoto.com)<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 9
Netzwerke und Kommunikation<br />
Stromsparende Funkvernetzung in Gebäuden<br />
Selbstkonfigurierende Funknetzwerke sorgen vorteilhaft mit Contiki-NG für die Übertragung<br />
von Sensordaten.<br />
IK Elektronik GmbH<br />
www.ik-elektronik.de<br />
Bei der Entwicklung von Funkelektronik<br />
sind die Experten von IK<br />
Elektronik von Kunden häufig mit<br />
der Anforderung konfrontiert, eine<br />
sichere Funkübertragung in großen<br />
Gebäuden und unter schwierigen<br />
Über tragungsbedingungen zu realisieren.<br />
Diese Aufgabe ist nicht ungewöhnlich.<br />
Sie wird bei der Kommunikation<br />
via WiFi oder DECT durch<br />
den Einsatz zusätzlicher Repeater<br />
gelöst, die z.B. als Steckdosenmodul<br />
am Stromnetz angeschlossen<br />
werden.<br />
Sollen darüber hinaus die Repeater<br />
einen minimalem Stromverbrauch<br />
haben, um beispielsweise über lange<br />
Zeit batteriebetrieben und wartungsfrei<br />
zu arbeiten, dann gibt es keine<br />
einfache und etablierte Lösung mehr.<br />
Das ist eine nicht ungewöhnliche,<br />
aber auch spannende Herausforderung<br />
für das Entwicklungs-Team<br />
von IK Elektronik.<br />
Recherchieren,<br />
testen und umsetzen<br />
So begann man bereits vor einigen<br />
Jahren, verschiedene technische<br />
Möglichkeiten für diese Aufgabe am<br />
Markt zu recherchieren, zu testen<br />
und auch in Form eigener Software-<br />
Protokolle umzusetzen. Als erste<br />
Lösung entstand der interne Funkstandard<br />
Variomesh als eigenständiger<br />
Softwarestack.<br />
Zusätzlich dazu lief die Recherche<br />
nach verfügbaren Lösungen für die<br />
geschilderte Aufgabe stets weiter.<br />
Neben den technisch notwendigen<br />
Eigenschaften wurden Kriterien wie<br />
Time-to-Market/Entwicklungszeit,<br />
Entwicklungskosten, eventuelle<br />
Lizenzkosten und die Möglichkeit,<br />
das System bei IK Elektronik anzupassen<br />
und weiterzuentwickeln, in<br />
die Überlegungen einbezogen.<br />
Wachsende Anforderungen, vorrangig<br />
aus den Bereichen Smart Home<br />
und Smart Metering, bei der Vernetzung<br />
von Sensoren und bei der<br />
Realisierung von Schnittstellen zur<br />
Cloud, führten schließlich zu einer<br />
Intensivierung der Aktivitäten und<br />
zu einem interessanten Ergebnis.<br />
Die Aufgabe<br />
Für ein konkretes Entwicklungsprojekt<br />
galt es, eine Vielzahl batteriebetriebener<br />
Sensoren in Gebäuden<br />
an ein zentrales Kommunikations-<br />
10 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Netzwerke und Kommunikation<br />
Gateway anzubinden. Das Gateway<br />
kommuniziert über eine spezielle<br />
Funk frequenz mit den Sensoren<br />
und stellt deren Daten via Mobilfunk<br />
oder DSL für eine Cloud zur weiteren<br />
Bearbeitung zur Verfügung. Zusätzlich<br />
sollten batterie betriebene Repeater<br />
entwickelt werden, welche ebenso<br />
die Funksignale der Sensoren empfangen<br />
und gleichzeitig als Netzwerkknoten<br />
arbeiten. Sie sollten selbständig<br />
eine Verbindung mit benachbarten<br />
Repeatern und dem Gateway<br />
aufbauen und zuverlässig aufrechterhalten.<br />
Zentrale Kundenanforderungen<br />
dabei waren eine selbständige,<br />
automatische Konfiguration<br />
des Netzwerks und der Betrieb der<br />
Repeater über mehrere Jahre hinweg<br />
ohne Batterie wechsel.<br />
Die Aufgabe war hinsichtlich der<br />
Elektronik-, Antennen- und Geräteentwicklung<br />
anspruchsvoll. Erstmalig<br />
setztet man dabei Contiki-NG (Next<br />
Generation) als Kernkomponente für<br />
die Funkkommunikation zwischen<br />
Repeatern und Gateway ein. Das<br />
ermöglichte es, innerhalb kurzer<br />
Entwicklungszeiten alle gestellten<br />
Aufgaben zu realisieren. Individuelle<br />
Design-Ziele konnten berücksichtigt<br />
werden und optimal in den Entwicklungsverlauf<br />
einfließen. Contiki-NG<br />
wurde für die spezielle Geräte-Hardware<br />
angepasst und in die Software<br />
des neuen Systems eingebettet.<br />
Hinter den Kulissen<br />
von Contiki-NG<br />
Contiki-NG ist ein freiverfügbares<br />
Betriebssystem. Es basiert auf<br />
Contiki-OS, das für 8-Bit- Computer<br />
von Adam Dunkels 2003 erstmalig<br />
veröffentlicht wurde und seitdem<br />
ständig weiterentwickelt wird (https://<br />
de.wikipedia.org/wiki/Contiki).<br />
Contiki-NG eignet sich besonders<br />
für Anwendungen im Umfeld des IoT,<br />
bei denen nur wenig Ressourcen für<br />
die Funk-Datenübertragung zur Verfügung<br />
stehen. Es beinhaltet bereits<br />
viele notwendige Komponenten und<br />
Werkzeuge für Funk- und Netzwerkkommunikation.<br />
Der aktuelle Versionsstand 4.8 (Juli<br />
2022) und die Dokumentation sind<br />
im zugehörigen Github frei verfügbar<br />
(https://github.com/contiki-ng/<br />
contiki-ng).<br />
Dank seiner Cross-Plattform-Architektur<br />
und der geringen Systemanforderungen<br />
kann Contiki-NG auf zahlreichen<br />
Mikrocontrollern wie ARM<br />
Cortex M3/M4 und Texas Instruments<br />
MSP430 eingesetzt werden.<br />
Für die Entwicklung und Herstellung<br />
von sehr kompakten Baugruppen<br />
und Geräten mit Funküber tragung<br />
existieren auf dem Markt hochintegrierte<br />
Schaltkreise, bestehend<br />
aus HF-Transceiver, Mikrocontroller<br />
und weiteren Peripheriekomponenten<br />
wie ADCs und Schnittstellentreiber<br />
in einem einzigen Bauteil<br />
als SoC (System-On-Chip).<br />
Beispiele dafür sind die CC13xx/<br />
CC26xx SimpleLink MCU Serie<br />
von Texas Instruments, die einen<br />
großen Bereich an Möglichkeiten für<br />
die Sub-GHz- und 2,4-GHz-Datenkommunikation<br />
ab decken, oder auch<br />
die Nordic-nRF52-Generationen, die<br />
sich ebenfalls für 2,4-GHz-Anwendungen<br />
eignen. Für diese SoCs<br />
sind eine Reihe von Beispielen für<br />
Applikations-Codes sowie zahlreiche<br />
Treiber für hardware-nahe<br />
Programmteile veröffentlicht, die<br />
als Ausgangspunkt für Contiki-NG<br />
verwendet werden können.<br />
Die Funkkommunikation mit<br />
Contiki-NG setzt im Kern auf den<br />
IEEE-802.15.4-Standard auf, den<br />
auch die genannten SoCs mit zahlreichen<br />
Funktionen unterstützen.<br />
Beim Einsatz von Contiki-NG sind<br />
insbesondere die Eigenschaften der<br />
jeweiligen Funkvernetzung flexibel<br />
anpassbar. Die Übertragungsparameter<br />
können an die Anzahl<br />
der Geräte im Funknetzwerk, an<br />
die Übertragungsgeschwindigkeit,<br />
die Reichweite sowie die Koexistenz<br />
mit anderen Funksystemen und die<br />
Gegebenheiten des jeweiligen Einsatzorts<br />
angepasst werden.<br />
Dabei spielt die Funkfrequenz für<br />
das eigentliche Funkprotokoll keine<br />
Rolle. Sie kann individuell je nach<br />
physikalischen und technischen<br />
Gegebenheiten ausgewählt werden.<br />
Gebäudedurchdringung, Antennengrößen<br />
oder regulatorische Bestimmungen<br />
spielen bei der Auswahl eine<br />
Rolle. So sind die in Europa üblichen<br />
freien 433- oder 868-MHz-Bänder<br />
ebenso nutzbar wie das weltweit<br />
lizenzfreie 2,4-GHz-Band.<br />
Optimiert für<br />
wartungsarmen<br />
Batteriebetrieb<br />
Um im Batteriebetrieb langjährige<br />
Laufzeiten ohne Batteriewechsel<br />
zu erreichen, sind bei der Entwicklung<br />
besondere Anforderungen<br />
zu meistern. Bei der Hardware-<br />
Entwicklung ist ein geringer Stromverbrauch<br />
in der gesamten Schaltung<br />
– vor allem auch im Standby-<br />
Betrieb – außerordentlich wichtig.<br />
In der Software sind kürzest mögliche<br />
Abarbeitungszeiten der Programmprozesse,<br />
möglichst lange<br />
Tiefschlafphasen für die Elektronik<br />
und vorhersagbare Systemabläufe<br />
die nötigen Grundbausteine für die<br />
Zielerreichung.<br />
Contiki-NG verwendet fast ausschließlich<br />
kooperatives Multitasking.<br />
Das bedeutet, dass mehrere<br />
Prozesse gleichzeitig abgearbeitet<br />
werden können. Der Übergang<br />
zwischen zwei Prozessen (Kontextwechsel)<br />
erfordert jedoch die aktive<br />
Abgabe der Rechenzeit durch den<br />
laufenden Prozess. Anschließend<br />
kann über den Scheduler der nächste<br />
wartende Prozess weiterarbeiten.<br />
Per Design ergibt sich so eine<br />
strukturierte, ereignisgesteuerte<br />
und sehr energie effiziente Software-Architektur.<br />
Mit dem Contiki-NG-Modul „Energest“<br />
können zusätzlich alle Software-Prozesse<br />
hinsichtlich ihrer<br />
Laufzeiten analysiert, optimiert und<br />
für die Batteriekalkulation herangezogen<br />
werden. Zeiten für CPU,<br />
Funkkommunikation und Datenübertragung<br />
können damit bereits<br />
während der Entwicklung gegen<br />
die Design-Ziele abgeglichen und<br />
angepasst werden.<br />
Parlez-vous IP?<br />
Diese Frage kann für das kleine, vielseitige<br />
Betriebssystem Contiki-NG<br />
mit einem klaren „Ja“ beantwortet<br />
werden. Geräte im Funknetzwerk<br />
lassen sich über IPv6- Adressierung<br />
und UDP-Datenverbindungen ansprechen.<br />
Dazu wird lediglich ein Border<br />
Router benötigt, welcher die Verbindung<br />
zwischen den Netz segmenten,<br />
zum Beispiel dem Contiki-NG-<br />
Funknetzwerk und einem Industrial<br />
Gateway, herstellt. Darauf aufbauend<br />
kann mit COAP ein leichtgewichtiges<br />
Übertragungsprotokoll<br />
für IoT-Anwendungen zum Einsatz<br />
kommen. Je nach Applikation sind<br />
beliebige Änderungen in der Anwendungsschicht<br />
möglich.<br />
Auch ein Geräte-Management auf<br />
Basis von OMASpecworks/LightweightM2M<br />
(https://omaspecworks.<br />
org/what-is-oma-specworks/iot/<br />
l ightweight-m2m-lwm2m/) ist nahtlos<br />
integrierbar. Für die nötige Sicherheit<br />
bei der Funkübertragung sorgt<br />
eine AES-Verschlüsselung. Sie lässt<br />
sich mit weiteren modernen Transportverschlüsselungsverfahren<br />
wie<br />
DTLS kombinieren. Alle weiteren<br />
Teilnehmer im Funknetzwerk werden<br />
durch das RPL (routing protocol<br />
for lossy and low-power networks)<br />
vernetzt.<br />
Der Clou: Das Anlernen der Geräte<br />
und die Bildung des Netzes erfolgen<br />
automatisch. Routen zur optimalen<br />
Verbindung zwischen den<br />
Repeatern und dem Gateway werden<br />
dynamisch gefunden. Das<br />
Funknetzwerk konfiguriert sich also<br />
selbständig und passt sich auch<br />
während des Betriebes stets an<br />
die sich ändernden Übertragungsbedingungen<br />
an.<br />
Fazit<br />
Dieses Entwicklungsprojekt endete<br />
mit der erfolgreichen Bereitstellung<br />
eines leistungsfähigen, wartungsarmen<br />
und stromsparenden Systems<br />
für den Empfang, die Verarbeitung<br />
und die Weiterleitung von Funksignalen<br />
in Gebäuden. Bei der Entwicklung<br />
der Funkelektronik wurden<br />
leistungsfähige SoCs eingesetzt.<br />
Für die Embedded-Software der entstandenen<br />
Geräte war Contiki-NG ein<br />
wichtiger und zentraler Bestandteil.<br />
Die sehr komplexe Entwicklung konnte<br />
in einer kurzen Entwicklungszeit, mit<br />
überschaubaren Entwicklungsressourcen<br />
und mit nur zwei Musterzyklen<br />
erfolgreich beim Kunden vorgestellt<br />
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Das kompakte Gerät eignet sich, dank<br />
der erheblich größeren Reichweite<br />
des verwendeten 450-MHz-Bands,<br />
vor allem für abgelegene Standorte<br />
oder weitläufige Areale. Das Gateway<br />
bietet RS-232 sowie RS-485,<br />
zahlreiche Ein- und Ausgänge und<br />
unterstützt MODBUS sowie BACnet.<br />
Damit bietet es sich für die automatisierte<br />
Kommunikation mit Verbrauchszählern<br />
ebenso an, wie als<br />
Plattform für die Interoperabilität in<br />
der Gebäudeautomation.<br />
Das IoT-Gateway nutzt Narrow-<br />
Band IoT (NB-IoT) im 450-MHz-<br />
Band. Die vergleichsweise langwelligen<br />
Funksignale werden an Hindernissen<br />
weniger gestreut, durchdringen<br />
Gebäude weit besser und<br />
bieten dadurch eine deutlich größere<br />
Reichweite. Entsprechend kann das<br />
smarte Gerät eine erheblich umfangreichere<br />
Fläche mit drahtloser<br />
Anbindung ab decken, als das mit<br />
den üblichen, hochfrequenten LTEund<br />
5G-Bändern möglich ist. Bereits<br />
wenige TRB256 genügen daher, um<br />
selbst weitläufige Gebäude komplexe<br />
effizient und kostengünstig anzubinden.<br />
Zudem ist das 450-MHz-Band<br />
seit 2021 das Funknetz der Wasserund<br />
Energieversorger in Deutschland<br />
und damit das Rückgrat der drahtlosen<br />
Kommunikation im Bereich<br />
der kritischen Infrastruktur.<br />
Das kompakte NB-IoT-Gateway unterstützt<br />
MODBUS, sowohl auf den seriellen<br />
Schnittstellen als MODBUS-<br />
RTU-Master als auch via Ethernet<br />
als MODBUS TCP. Damit bietet sich<br />
es sich für eine effiziente und sichere<br />
Kommunikation mit Verbrauchserfassungsgeräten<br />
bzw. Netzwerk knoten<br />
an, wie sie etwa für die drahtlose<br />
Kommunikation mit Gas-, Strom-,<br />
Wasser- und Wärmemengenzählern<br />
verwendet werden.<br />
Darüber hinaus bietet das TRB256<br />
BACnet Router Support – sowohl<br />
auf der RS-485-Schnitttelle als auch<br />
über Ethernet. Dadurch kann es auch<br />
als Plattform für die Interoperabilität<br />
unterschiedlichster Geräte in der<br />
Gebäudeautomation eingesetzt werden.<br />
Dies umso mehr, als es auch<br />
über mehrere Ein- und Ausgänge<br />
verfügt, darunter sogar einen Eingang<br />
für Analogsignale.<br />
Redundanz bezüglich der verwendbaren<br />
Mobilfunknetze gewährleistet<br />
der Einsatz zweier SIM-Karten (Dual-<br />
SIM). Entsprechende Failover-Regeln<br />
sorgen dafür, dass das industrietaugliche<br />
Gateway automatisch zwischen<br />
den beiden SIM-Karten umschaltet,<br />
etwa bei schwachem Signal, wenn<br />
das Daten- oder SMS-Limit einer<br />
Karte erreicht ist, für ein gezieltes<br />
Roaming, wenn Verbindungsfehler<br />
auftreten, oder wenn eines der<br />
Netze nicht verfügbar ist, etwa weil<br />
eine Basisstation außer Betrieb –<br />
oder, bedingt durch eine größere<br />
Veranstaltung in der Nähe, überbucht<br />
ist. Aus Sicht der laufenden<br />
Betriebskosten besonders interessant:<br />
Die nicht genutzte SIM-Karte<br />
bleibt solange inaktiv, bis das Gerät<br />
darauf umschaltet, d.h. bis dahin werden<br />
keine mit der Karte verknüpften<br />
Tarife in Anspruch genommen.<br />
Ebenso in weiten Bereichen einstellbar<br />
ist das Routing: Es kann<br />
rein statisch erfolgen, dynamisch<br />
nach einem der üblichen Protokolle,<br />
oder richt linien-basiert. Konfigurieren<br />
lässt sich das Gateway<br />
auch aus der Ferne via SMS; über<br />
diesen Weg kann auch der aktuelle<br />
Gerätestatus ausgelesen werden.<br />
Damit aber nicht genug: Mittels<br />
POST/GET können SMS via HTTP<br />
gesendet oder gelesen werden, oder<br />
es lassen sich eMails bidirektional<br />
in SMS verwandeln.<br />
Das nur 83 x 25 x 75 mm kleine und<br />
165 g leichte Dual-SIM-NB-IoT-<br />
Gateway TRB256 verfügt über einen<br />
Weitbereichseingang für eine DC-<br />
Versorgung mit 9…30 V, benötigt<br />
maximal 3,5 W und hält Temperaturen<br />
von -40 bis +75 °C problemlos<br />
stand. Die Montageklammer für die<br />
Hutschiene wird praktischerweise<br />
gleich mitgeliefert, so dass das<br />
Gerät einfach in bestehende Schaltschränke<br />
integriert werden kann.<br />
Das TRB256 nutzt das verbreitete<br />
RutOS, welches selbst auf dem<br />
OpenWRT-Linux-System basiert.<br />
Ein Update der Software ist möglich,<br />
ohne die aktuelle Konfiguration<br />
zu verlieren. Zudem ermöglicht das<br />
Gateway Location tracking und bietet<br />
eine Sicherheitsausstattung auf<br />
dem aktuellen Stand der Technik.<br />
Hersteller des TRB256 ist das litauische<br />
Unternehmen Teltonika. ◄<br />
12 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
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Zukunft der drahtlosen Datenübertragung<br />
Alles wird kabelfrei – oder?<br />
Um LiFi z.B. an der Decke oder in Lampen optimal mit Daten zu versorgen,<br />
braucht es eigene Datenleitungen zu den Lichtauslässen.<br />
Anlässlich der Swissbau in Basel und<br />
dem zeitgleich stattfindenden WEF-<br />
Treffen in Davos brachte die Basler<br />
Zeitung vom 18.1.<strong>2024</strong> den Artikel<br />
„Alles wird kabelfrei werden“. Zitiert<br />
wird die Managerin von Ericson, Asa<br />
Tamsons. Doch ist das wirklich so?<br />
Möglichkeiten<br />
der drahtlosen Vernetzung<br />
und diversen Standards befinden<br />
sich in dynamischer Entwicklung.<br />
Mobilfunk, Smart Home und Sensorsysteme,<br />
5G für alle denkbaren<br />
Anwendungen, Internet usw., nur<br />
um einige zu nennen, nutzen diese<br />
Technologien. Der schnell und stark<br />
wachsenden Markt digitaler Dienste<br />
benötigt die digitale Vernetzung mit<br />
Glasfaser und drahtlosen Technologien,<br />
deren Vorteile eine wesentliche<br />
Rolle spielen.<br />
Die Aussage „Alles wird kabelfrei<br />
werden“ ist jedoch aus drei Gründen<br />
zu relativieren:<br />
1. Sie erweckt den falschen Eindruck,<br />
wir benötigen keine Verkabelung<br />
mehr.<br />
2. Damit drahtlose Technologien<br />
sicher und effizient funktionieren,<br />
benötigt sie ein Daten-Backbone<br />
(Rückgrat), das die Accesspoints<br />
miteinander, mit einem Server<br />
oder dem Internet vernetzt; das<br />
gilt besonders auch für 5G und 6G.<br />
3. Die Auswirkungen gepulster<br />
elektromagnetischer Felder auf<br />
den Organismus sind nach wie<br />
vor ein wissenschaftlich gegensätzlich<br />
diskutiertes Thema, was<br />
aber in den technischen Konzepten<br />
praktisch noch nicht berücksichtigt<br />
wird.<br />
Zu 1.: Wir treffen immer wieder<br />
Geschäftspartner, Kunden, Bauträger,<br />
Elektroplaner, Installateure<br />
und Endkunden, die solche Aussagen<br />
als Faktum betrachten, mit der<br />
Konsequenz, dass in Gebäuden und<br />
Wohnungen an einer IT-Infrastruktur<br />
= Verkabelung gespart wird. So<br />
gibt es immer wieder Menschen, die<br />
meinen, in einen Glasfaseranschluss<br />
zu investieren sei nicht sinnvoll, da<br />
je ohnehin alles drahtlos funktionieren<br />
wird. Wichtige Investitionen für<br />
eine digitale Zukunft werden also<br />
unterlassen und fehlen.<br />
Zu 2.: Dass drahtlose Technologien<br />
nur in Kombination mit gutabgestimmter<br />
Verkabelung Sinn<br />
machen und funktionieren, wissen<br />
zumindest Techniker und Service<br />
Provider, die immer wieder Systeme<br />
optimieren oder WLAN-Probleme<br />
lösen müssen.<br />
Frequenzbereiche<br />
sind ein begrenztes Gut. Damit zunehmend<br />
mehr Dienste und immer höhere<br />
Datenraten übertragen werden können,<br />
braucht es immer höhere Frequenzen.<br />
Daher auch die laufenden<br />
Standardisierungen im IEEE 802.11<br />
Gremium mit Frequenzen über 5 bis<br />
zu 60 GHz. Alle diese Frequenzen<br />
ohne ein stabiles Daten-Backbone<br />
zu nutzen, ist technisch nicht möglich<br />
und selbst auf reiner Mesh-Technologie<br />
basierend auch nicht sinnvoll.<br />
Je höher die Frequenz, desto lichtähnlicher<br />
die Ausbreitung. Das gilt<br />
dann besonders für LiFi-Systeme.<br />
Das kleinste bauliche Hindernis<br />
begrenzt hier die Datenübertragung.<br />
Lösungsansätze<br />
die den Stand der wissenschaftlichen<br />
medizinischen Studien, als auch die<br />
heutigen und für die Zukunft sich<br />
abzeichnenden technischen Möglichkeiten<br />
berücksichtigen, sehen aus<br />
unserer Sicht sehr pragmatisch aus.<br />
1. Auch wer stabile drahtlose Vernetzung<br />
möchte, braucht ein stabiles<br />
Daten-Backbone, d.h. eine Verkabelung.<br />
Das Thema wurde von der<br />
HEA und Bitcon schon vor Jahren<br />
abgearbeitet. Die Empfehlungen<br />
und Richtlinien sind aus unserer<br />
Sicht wichtiger den je, daran hat<br />
sich nichts geändert. Sie müssten<br />
in der Installation einfach umgesetzt<br />
werden. Auch 5G kann nur in<br />
Kombination mit einer Glasfaserverkabelung<br />
umgesetzt werden,<br />
ähnliches gilt auch für Gebäudeund<br />
Heimnetzwerke.<br />
2. Wer heute und in Zukunft neue<br />
drahtlose Technologien wie z.B.<br />
LiFi oder zukünftig 6 bis 60 GHz<br />
nutzen möchte, benötigt eine Verkabelung,<br />
die dort verfügbar ist,<br />
wo ein WLAN Accesspoint mit<br />
LiFi oder sehr hoher Frequenz<br />
positioniert werden soll und kann.<br />
WLAN-Mesh<br />
erreicht heute sehr<br />
gute Leistungen,<br />
erhöht jedoch EMF<br />
und braucht viel<br />
Frequenzspektrum.<br />
Autor:<br />
Josef Faller<br />
Geschäftsführer<br />
Homefibre<br />
Digital Network GmbH<br />
www.homefibre.at<br />
14 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Netzwerke und Kommunikation<br />
WLAN-Zellen, über eine POF- oder Cat-Verkabelung mit dem Router verbunden, ermöglichen maximale Datenraten.<br />
3. Da diese Technologien eine Quasi-<br />
Sichtverbindung zum Empfänger<br />
benötigen, ist das in der Regel im<br />
oberen Bereich eines Raumes oder<br />
ein Lichtauslass. Im Bestandsbau<br />
eignet sich dazu z.B. sehr gut die<br />
Polymerfaser (POF), die in Ländern,<br />
in denen die Elektroinstallation<br />
in Rohre eingezogen wird,<br />
gut nachgerüstet werden kann.<br />
4. Gesundheitliche Auswirkungen<br />
von EMF hängen aus heutiger<br />
Sicht von persönlicher Disposition,<br />
von Dauer und Intensität<br />
ihres Einflusses ab. Lt. Stand der<br />
Wissenschaft sind permanente<br />
hochfrequente elektromagnetische<br />
Felder für einen Organismus<br />
ein Stressfaktor. Ein gesunder<br />
Körper kann diesen, vermutlich<br />
individuell sehr unterschiedlich,<br />
bewältigen. Der Organismus<br />
sollte jedoch auch Erholungsphasen<br />
bekommen. Dazu hat Mutter<br />
Natur z.B. die Nachtruhe und<br />
den Schlaf eingerichtet. So ist es<br />
also sicher hilfreich, auch EMF<br />
im Schlafbereich zu reduzieren.<br />
5. Die Lösung sind daher aus unserer<br />
Sicht räumlich begrenzte, sternförmig<br />
oder hintereinander verkabelte<br />
drahtlose WLAN-Zellen,<br />
die einzeln geschaltet und in<br />
der Sende stärke optimiert werden<br />
können.<br />
Datenraten in einer Wohnung weitgehend<br />
ausreichend. Auch Multicast<br />
Traffic wie IP-TV funktionieren<br />
sehr gut. Die volle Leistungsfähigkeit<br />
der Accesspoints wird aber<br />
erreicht, wenn jeder über eine Verkabelung<br />
(POF oder Cat) direkt mit<br />
dem Router verbunden ist. Zusätzlicher<br />
Vorteile dieser Konfiguration:<br />
die Zellen können zeitlich geschalten<br />
werden.<br />
Das Ergebnis<br />
aus unserer Sicht ist, dass drahtlose<br />
Kommunikation in kleinen Zellen<br />
stattfinden sollte, die in Intensität<br />
und Dauer den Anforderungen<br />
der Nutzer angepasst werden<br />
können. Damit kann einerseits die<br />
Leistung optimiert bzw. maximiert<br />
werden, gleichzeitig werden schaltbare<br />
Bereiche geschaffen, z.B. im<br />
Schlafbereich und Kinderzimmer,<br />
um WLAN in der der Nacht oder<br />
wenn es nicht benötigt wird, auszuschalten.<br />
Jede WLAN-Zelle bzw.<br />
jeder WLAN-Accesspoint ist über ein<br />
Kabel, sei es eine POF-, eine Cat6-<br />
oder Cat7-Verkabelung, sternförmig<br />
mit dem Router oder einem zentralen<br />
Switch verbunden.<br />
Eine kostengünstige,<br />
flächendeckende<br />
Vorverkabelung<br />
z.B. mit POF-Kabel in Kombination<br />
mit der Elektroinstallation bietet dazu<br />
eine optimale Basis. Dieses Konzept<br />
ermöglicht dann auch die Integration<br />
neuer Übertragungs technologien<br />
wie LiFi oder höchste Frequenzen.<br />
Wir haben LiFi von LiFiMax getestet<br />
und in unser System integriert.<br />
Abgesehen von einem heute offensichtlich<br />
noch sehr hohen Preis ist<br />
das eine optimale Lösung für Menschen<br />
die EMF-sensibel sind oder<br />
die z.B. ein hohes Maß an Abhörsicherheit<br />
möchten. LiFi wird bereits<br />
für Schulen und in politisch heiklen<br />
Bereichen genutzt. Für Standardarbeiten<br />
am PC oder Lap-Top mit<br />
Internet-Zugang sind die gemessenen<br />
95 Mbps ausreichend.<br />
Ganz neue Möglichkeiten<br />
vor allem auch im kommerziellen<br />
Bereich bieten neue POF-Komponenten<br />
mit integrierten PoE-Funktion,<br />
z.B. von FiberUnlimited. Die eigentlich<br />
für die Montage über Lichtbänder<br />
entwickelten OptoLux-Komponenten<br />
versorgen z.B. einen WLAN-AP,<br />
eine IP-Kamera oder auch das LiFi-<br />
Accessmodul mit PoE. Diese Komponenten<br />
können in Serie geschalten<br />
werden (Daisy Chain). Sie eignen<br />
sich optimal für die Nachrüstung<br />
von Kameras, WLAN-APs, LiFi- oder<br />
IP-basierten Sensorsystemen auch<br />
in großen Räumlichkeiten und kommerziellen<br />
Gebäuden.<br />
Auf den Punkt gebracht:<br />
Damit „kabellos“ auch wirklich funktioniert,<br />
braucht es eine gewisse Verkabelung.<br />
Auf ein stabiles Daten-<br />
Backbone kommt es an.◄<br />
Wir haben in unserem Labor z.B.<br />
das Fritz-Mesh Netzwerk mit den<br />
Komponenten Fritz 1200AX und<br />
Fritz3000 gemessen. Rein technisch<br />
und für den Normalver braucher sind<br />
WLAN-Zellen können individuell geschaltet werden, sodass z.B. nachts EMF deutlich reduziert werden kann.<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 15
Netzwerke und Kommunikation<br />
Kommunikationsverkabelung ganz nach Norm –<br />
aber wie?<br />
Kommunikationskabel werden in<br />
zunehmendem Maße zusammen<br />
mit den Niederspannungskabeln<br />
verlegt und müssen immer dichtere<br />
Datenströme transportieren.<br />
Damit die Übertragung unter diesen<br />
Bedingungen sicher und reibungslos<br />
erfolgt, ist erhöhtes Augenmaß bei<br />
Planung und Installation beider Leitungstypen<br />
gefordert. Ein scharfer<br />
und ausdauernder Blick in die geltenden<br />
Normen ist Pflicht.<br />
Anwendungsspezifisch<br />
oder anwendungsneutral<br />
Grundsätzlich ist zuerst festzulegen,<br />
ob die Kommunikationsverkabelung<br />
anwendungsspezifisch oder anwendungsneutral<br />
sein soll. Im ersten Fall<br />
ist sie auf eine einzige Anwendung<br />
spezialisiert, etwa die Datenübertragung<br />
zwischen Computern. Im<br />
zweiten Fall ist sie recht universell<br />
zu gebrauchen. Man spricht auch<br />
von einer strukturierten Verkabelung.<br />
Diese ist heutzutage üblich.<br />
Stellt sich noch die Frage, ob (auch)<br />
Lichtwellenleiter zum Einsatz kommen<br />
sollen. Ihr großer Vorteil: die<br />
totale Unempfindlichkeit gegenüber<br />
elektrischen und magnetischen Störfeldern.<br />
Weil sie mechanisch relativ<br />
empfindlich und noch recht kostspielig<br />
sind und weil sie optoelektrische<br />
Wandler benötigen, trifft man<br />
sie nicht allzu häufig an.<br />
Ein paar Basics<br />
Die bewährten Kupferkabel kommen<br />
als verdrillte Leitungen (Twisted<br />
Pair) und Koaxialkabel daher.<br />
Entsprechende Standards zur Verkabelung<br />
setzt das IEEE, das Institute<br />
of Electrical and Electronics<br />
Engineers. Man standardisiert innerhalb<br />
bestimmter Frequenzgrenzen.<br />
Die Amerikaner verwenden dabei<br />
den Begriff Categorie (Cat). In Europa<br />
spricht man hingegen von Klassen.<br />
Auch der Begriff Kategorie (Kat)<br />
kommt vor, bedeutet dann aber etwas<br />
Anderes als Cat.<br />
Am Anfang der Planung steht die<br />
Festlegung der Klasse oder Kategorie.<br />
Es gilt das Flaschenhals-Prinzip:<br />
Jedes hier eingebrachte Element<br />
einer niedrigeren Klasse, wie z.B.<br />
ein Steckverbinder, degradiert das<br />
gesamte System auf diesen Level.<br />
Kürzestmögliche Leitungslängen<br />
bedeuten höchstmögliche Sicherheit<br />
der Übertragung (Störsicherheit)<br />
sowie geringste Kosten. Bei<br />
sehr hohen Frequenzen bzw. Datenraten<br />
wird die Dämpfung der Leitung<br />
problematisch. Je geringer<br />
die Dämpfung eines Kabels, umso<br />
mehr kostet es, doch gibt es technische<br />
Grenzen. Für die zukünftigen<br />
Systeme der Cat. 8 mit ihren<br />
bis zu 40 Gbit/s dürfen die einzelnen<br />
Leitungen vermutlich nicht länger<br />
als 30 m sein. Systeme gemäß<br />
Cat. 6 sind da wesentlich unproblematischer.<br />
In Gebäuden wird die vertikale<br />
Verkabelung in Form von Steigeleitungen<br />
als „Sekundärbereich“<br />
bezeichnet. Hier bieten sich Lichtwellenleiter<br />
besonders an, u.a., weil<br />
sie sich dabei sehr einfach verlegen<br />
lassen. Den horizontalen Teil<br />
der Verkabelung nennt man „Tertiärbereich“.<br />
Hier haben sich Kupferkabel<br />
besonders etabliert. Dieser<br />
Bereich stellt bezüglich Materialien,<br />
Arbeitszeit und Kosten den<br />
Hauptanteil der Verkabelung. Und ist<br />
in punkto Störsicherheit und Zuverlässigkeit<br />
am sensibelsten.<br />
Mehr zu anwendungsneutralen<br />
Kommunikationskabelanlagen<br />
Ursprünglich für eine dienste-unabhängige,<br />
universell einsetzbare Vorverkabelung<br />
zur Unterstützung von<br />
informations- und kommunikationstechnischen<br />
Netzanwendungen in<br />
Bürogebäuden entwickelt, hat sich<br />
seit über 25 Jahren das Konzept der<br />
anwendungsneutralen Kommunikationskabelanlagen<br />
als unverzichtbarer<br />
Bestandteil der informationstechnischen<br />
Infrastruktur von Gebäuden<br />
etabliert. Warum? Weil sie erhebliche<br />
technische und ökonomische<br />
Vorteile gegenüber der bedarfsorientierten<br />
Vorgehensweise bietet.<br />
Die grundlegenden Eigenschaften<br />
von anwendungsneutralen Kommunikationskabelanlagen<br />
sind:<br />
• einheitliche Topologie<br />
• Klassifizierung von Übertragungsstrecken<br />
mit definierten Eigenschaften<br />
• einheitliche Schnittstelle zum<br />
Anschluss der Endgeräte<br />
Und genau diese lassen sich mit<br />
gewissen Modifikationen auch<br />
auf andere Gebiete übertragen.<br />
Beispiele hierfür sind industriell<br />
genutzte Standorte, Wohngebäude<br />
und Rechenzentren.<br />
DIN EN 50174-1<br />
Allgemeines<br />
Die Normen der Reihe EN 50174<br />
legen Anforderungen an die Spezifikationsphase,<br />
die Planungsphase,<br />
die Realisierungsphase<br />
sowie die Betriebsphase von<br />
informationstechnischen Verkabelungen<br />
fest, die sowohl für<br />
anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen<br />
(s. Normen der<br />
Reihe DIN EN 50173 VDE 0800-<br />
173) als auch anwendungsspezifische<br />
Kommunikationskabelanlagen<br />
– s. z.B. DIN EN 50700<br />
VDE0800-700 - gelten.<br />
16 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Netzwerke und Kommunikation<br />
Tipps für Installateure<br />
• klare Vorgaben einfordern (Anzahl, Typ, Wege der Kabel)<br />
• prüfen, ob Übertragungsleistung ausreichend dimensioniert<br />
wurde<br />
• auch auf Kleinigkeiten achten, bis ins Detail planen<br />
• ausreichend Technikflächen und Kabelwege planen<br />
• an die EMV denken<br />
• Angebot „wasserdicht“ gestalten<br />
• Kulanzspielraum bei der Preisgestaltung einplanen<br />
• auf Generalklauseln in der Leistungsbeschreibung verzichten<br />
Wesentlicher Inhalt<br />
Die aktuelle DIN EN 50174-1 VDE<br />
0800-174-1:2020-10 Informationstechnik<br />
– Installation von Kommunikationsverkabelung,<br />
Teil 1: Installationsspezifikation<br />
und Qualitätssicherung<br />
liefert informationstechnische<br />
Vorgaben und Anforderungen<br />
bezüglich der „Installation von<br />
Kommunikationsverkabelung“ in<br />
Richtung „Installationsspezifikation<br />
und Qualitätssicherung“. Da geht es<br />
im Wesentlichen um<br />
• Planung,<br />
• Qualitätssicherung,<br />
• Betriebsabläufe,<br />
• Wartung und Instandhaltung,<br />
• Mindestanforderungen an die<br />
technische Spezifikation und den<br />
Qualitätsplan,<br />
• Aufrechterhaltung der Polarität<br />
bei Lichtwellenleitern und<br />
• Dokumentation.<br />
Für den Praktiker<br />
Die DIN EN 50174-1 VDE 0800-174-1<br />
enthält also Festlegungen, die während<br />
der Spezifikationsphase und<br />
im Betrieb einer Kommunikationskabelanlage<br />
einzuhalten sind, und<br />
nennt zugehörige empfehlenswerte<br />
Praktiken.<br />
Zu den wichtigen Anforderungen an<br />
die Installation gehört, dass Kabel,<br />
Halterungen, Rahmen, Gestelle<br />
und Schränke innerhalb der informationstechnischen<br />
Verkabelung<br />
so anzuordnen sind, dass<br />
• die elektromagnetische Störbeeinflussung<br />
minimiert wird und<br />
• eine vorschriftsmäßige Trennung<br />
zum Niederspannungsteil<br />
erfolgt.<br />
Zu dieser Trennung findet man Vorschriften<br />
in Teil 2 und 3 der Norm.<br />
Während diese Anforderungen noch<br />
Interpretations- und Gestaltungsspielraum<br />
offenlassen, verlangt die Norm<br />
jedoch ohne Wenn und Aber die Einbindung<br />
aller Kabelschirme in den<br />
Blitzschutz-Potentialausgleich und<br />
die Beschaltung der aktiven Adern<br />
mit Überspannungs-Schutzgeräten<br />
bei von außen herangeführten Kommunikationskabeln.<br />
Dies kann oder<br />
muss allerdings logischerweise entfallen,<br />
wenn das Gebäude gar kein<br />
Blitzschutzsystem besitzt.<br />
Weiter wichtig bezüglich Funktionssicherheit:<br />
Alle Verbindungspunkte<br />
sind in sicherer Arbeitshöhe so anzubringen,<br />
dass Verunreinigungen, wie<br />
Staub, Schmutz oder Wasser, nicht<br />
eindringen können.<br />
Achtung, auch Koaxialkabel haben<br />
(wie Lichtwellenleiter) gewisse<br />
Ansprüche bezüglich Zugbelastung,<br />
Quetschungen und Biegeradius. Man<br />
verlege sie entsprechend sorgfältig.<br />
Mit steigender Frequenz/Kategorie<br />
wachsen auch die Anforderungen an<br />
die Montage der Stecker.<br />
DIN EN 50173-1<br />
Allgemeines<br />
Um dem Bedarf der Anwender nach<br />
geeigneten Normen für die Anwendungsfelder<br />
anwendungsneutraler<br />
Kommunikationskabelanlagen Rechnung<br />
zu tragen, wurde die Normenreihe<br />
EN 50173 erarbeitet. Dabei<br />
wurde darauf geachtet, dass diejenigen<br />
Anforderungen und Eigenschaften,<br />
die für mehrere bzw. alle<br />
Gebäudearten zutreffen, nur einmal<br />
- in Teil 1 - festgelegt werden.<br />
Zur Realisierung einer anwendungsneutralen<br />
Kommunikationskabelanlage<br />
in einem bestimmten Umfeld<br />
(Gebäudeart, Standort) ist daher<br />
der betreffende Teil X (X = 2, 3, 4,<br />
5, 6) stets zusammen mit DIN EN<br />
50173-1 anzuwenden.<br />
Die DIN EN 50173-1 VDE 0800-<br />
173-1:2018-10 Informationstechnik<br />
– Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen,<br />
Teil 1: Allgemeine<br />
Anforderungen betrifft die<br />
„Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlage“<br />
und definiert<br />
hier allgemeine Anforderungen,<br />
den Anwendungsbereich und die<br />
Konformität.<br />
Aus der Einführung der Übertragungsstreckenklassen<br />
I und II sowie der<br />
zugehörigen Komponentenkategorien<br />
8.1 und 8.2 sowie der Kategorie<br />
OM5 für Multimode-Fasern, die<br />
in EN 50173-1 aufgenommen wurden,<br />
resultieren für die Teile 2 bis<br />
6 der Reihe entsprechende Änderungen<br />
und Anpassungen, die in die<br />
Entwürfe eingeflossen sind. Darüber<br />
hinaus wurde die Struktur der<br />
sechs Dokumente vereinheitlicht.<br />
Wesentlicher Inhalt<br />
Im Einzelnen geht es um:<br />
• Teilsysteme (Bereiche)<br />
der Anlage<br />
• deren Dimensionierung<br />
und Konfiguration<br />
• Grenzwerte von Installationsund<br />
Übertragungsstrecke<br />
• Definition und Leistungsfähigkeit<br />
der Datenkabel<br />
• Definition der Umgebungseigenschaften<br />
für die<br />
Datenkabel<br />
• mechanische Eigenschaften<br />
und Leistungsfähigkeit<br />
der Verbindungstechnik<br />
• Definition der Umgebungseigenschaften<br />
für die Verbindungstechnik<br />
• Anforderungen für Schnüre<br />
und Rangierpaare<br />
• Definition der Übertragungsklassen<br />
• unterstützte Netzanwendungen<br />
für die Übertragungsklassen<br />
Für den Praktiker<br />
Beispielausführungen für Primär-<br />
(gebäudeüberschreitende) und<br />
Sekundärverkabelung unterstützen<br />
dabei den Praxisbezug.<br />
Das ist neu<br />
DIN VDE 0800-173-1 (VDE 0800-<br />
173-1) enthält die allgemein gültigen<br />
Festlegungen zu den primären<br />
und sekundären Teilsystemen<br />
der Verkabelung sowie die<br />
übertragungstechnisch relevanten<br />
Spezifikationen der Übertragungsstreckenklassen<br />
und dazugehörigen<br />
Komponentenkategorien für Kabel,<br />
Steckverbinder und Anschlussschnüre<br />
der Endgeräte.<br />
Als eine wesentliche Neuerung<br />
gegenüber DIN EN 50173-1:2011-<br />
09 werden neue Übertragungsstreckenklassen<br />
I und II sowie die<br />
zugehörigen Anforderungen für<br />
die Komponentenkategorien 8.1<br />
und 8.2 eingeführt. Für breitbandige<br />
Mehrmoden-Lichtwellenleiter<br />
wird die neue Komponentenkategorie<br />
OM5 für die im LWL-Kabel verwendete<br />
Faser eingeführt.<br />
Eine wesentliche Änderung stellt die<br />
Streichung der symmetrischen Übertragungsklasse<br />
SRKG einschließlich<br />
der betreffenden Komponenten<br />
sowie der Übertragungsstreckenklassen<br />
mit Lichtwellenleitern dar.<br />
Weitere Änderungen betreffen die<br />
Aktualisierung von Anhang F Unterstützte<br />
Netzanwendungen sowie<br />
diverse Korrekturen.<br />
DIN EN 50173-4<br />
Allgemeines<br />
Die DIN EN 50173-4 VDE 0800-<br />
173-4:2018-10 Informationstechnik<br />
– Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen,<br />
Teil 4: Wohnungen<br />
zielt auf die anwendungsneutrale<br />
Kommunikationskabelanlage<br />
in Wohnungen ab. Die Norm<br />
enthält diejenigen Festlegungen<br />
anwendungsneutraler Kommunikationskabelanlagen,<br />
die in Wohnungen<br />
(Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern)<br />
anzuwenden sind.<br />
Diese Anforderungen treffen in gleicher<br />
Weise auf Räumlichkeiten in<br />
Gebäuden mit gemischter Nutzung<br />
(Wohnungen, Arztpraxen, Kanzleien<br />
usw.) zu, die zu Wohnzwecken verwendet<br />
werden.<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 17
Netzwerke und Kommunikation<br />
Wesentlicher Inhalt<br />
Dazu äußert sie sich zu folgenden<br />
Themen:<br />
• Struktur der Anlage zur Unterstützung<br />
von IuK- und (oder) RuK-<br />
Netzanwendungen<br />
• Verkabelungsstruktur zur Unterstützung<br />
von SRKG-Netzanwendungen<br />
• Leistungsvermögen<br />
der Übertragungsstrecke<br />
• Leistungsanforderung an die<br />
Kabel<br />
• Leistungsanforderung<br />
an die Verbindungstechnik<br />
• Anforderungen für Schnüre<br />
und Rangierpaare<br />
• Grenzwerte für die<br />
Verkabelungs strecke<br />
IuK steht für Information und Kommunikation;<br />
hier geht es u.a. um<br />
die nach DIN 18015-1 vorgeschriebenen<br />
Rohrnetze für Telekommunikationsanlagen.<br />
Bei RuK geht es<br />
um die Verteilanlagen für Radio und<br />
Fernsehen. SRKG steht für Steuerung,<br />
Regelung und Kommunikation<br />
in Gebäuden.<br />
Für den Praktiker<br />
Einige Beispielausführungen erhöhen<br />
den praktischen Wert der Darstellungen.<br />
Wichtig bezüglich Störsicherheit:<br />
Die Schirme der Koaxialkabel dürfen<br />
nicht unterbrochen werden und<br />
sind an beiden Enden (an Masse/<br />
Erde) auf kurzmöglichstem Weg<br />
anzuschließen. Dieser zweifache<br />
Anschluss ist, wenn er nicht auch<br />
der Signalübertragung dient, durchaus<br />
diskussionswürdig.<br />
Zur Entfaltung der elektrischen<br />
Abschirmwirkung genügt nämlich<br />
schon die einfache Erdung. Bei<br />
doppeltem Anschluss entsteht eine<br />
Masseschleife und somit eine Einfallsmöglichkeit<br />
für magnetische<br />
Störfelder, die darin eine Spannung<br />
induzieren. In jedem Fall entscheidet<br />
die Qualität der Schirmung<br />
(einfach, doppelt, dreifach, Kopplungswiderstand)<br />
über den Grad<br />
der Robustheit gegenüber elektrischen<br />
Störfeldern.<br />
Das ist neu<br />
Wesentlicher Inhalt<br />
Diese Gebiete sind im Großen und<br />
Ganzen<br />
• Sicherheit,<br />
• Dokumentation,<br />
• Kabelwege,<br />
• Kabelführungssysteme,<br />
• geschirmter Verkabelung,<br />
• Trennung metallener<br />
informations technischer<br />
Verkabelung und<br />
Stromversorgungsleitungen,<br />
• Stromverteilungsanlagen<br />
und Blitzschutz sowie<br />
• EMV (elektromagnetische<br />
Verträglichkeit) und sonstiger<br />
Schutz.<br />
Buchtipp<br />
Die anwendungsneutrale und<br />
vorsorgliche Verkabelung gibt es<br />
bereits seit über 25 Jahren. Die<br />
Materie ist zunehmend komplexer<br />
geworden. Das ursprünglich<br />
für die informationstechnische<br />
Vernetzung von Büros vorgesehene<br />
Konzept hat sich mit<br />
den Jahren auf weitere Anwendungsbereiche,<br />
z.B. in Rechenzentren<br />
und in industriell oder<br />
privat genutzten Bereichen ausgeweitet.<br />
Dabei hat jeder Anwendungsbereich<br />
neben einem allgemeinen<br />
Anforderungsprofil auch<br />
ein eigenes, spezifisches Regelwerk.<br />
Aufgrund der fortschreitenden<br />
Digitalisierung ist zudem eine<br />
ständige technologische Anpassung<br />
und Weiterentwicklung des<br />
Leistungsvermögens vonnöten.<br />
Vor diesem Hintergrund wird es<br />
zunehmend schwierig, die umfangreichen<br />
Normenwerke zu lesen,<br />
im Zusammenspiel zu begreifen<br />
und optimal anzuwenden.<br />
Genau hier setzt das Buch an: Es<br />
wird die Kommunikationskabelanlage<br />
von der Idee über die Planung,<br />
die Spezifizierung, Realisierung,<br />
Inbetriebnahme bis hin zur Wartung<br />
anschaulich und im Zusammenhang<br />
erläutert. Kernstück ist<br />
die Vorstellung und Beschreibung<br />
der aktuellen Normenreihen DIN<br />
EN 50173 (VDE 0800-173) und<br />
DIN EN 50174 (VDE 0800-174).<br />
Engels, Hüdepohl, Oehler,<br />
Schmidt, Wilhelm:<br />
Anwendungsneutrale<br />
Kommunikationskabelanlagen<br />
nach EN 50173 und EN 50174<br />
2019, 300 Seiten,<br />
170 x 240 mm, Broschur,<br />
ISBN 978-3-8007-4517-3,<br />
E-Book:<br />
ISBN 978-3-8007-4518-0<br />
Nachdem zunächst auf die Standortvoraussetzungen<br />
eingegangen<br />
wird, folgen die allgemeinen und<br />
spezifischen Anforderungen an<br />
informationstechnische Verkabelungen<br />
und die verwendeten Komponenten,<br />
Kabel bzw. Steckverbinder<br />
und zu guter Letzt die Planung,<br />
Spezifizierung, Umsetzung<br />
und messtechnische Bewertung<br />
der Installation.<br />
Im Zuge der strukturellen Anpassung<br />
des Dokumentes wurden in<br />
Abschnitt 4 die funktionalen Elemente<br />
überarbeitet und die Anbindung<br />
der Wohnungsverkabelung an<br />
der Teilsystem der Netzzugangsverkabelung<br />
besser dargestellt. Es<br />
wurde ein Abschnitt über Design-<br />
Ziele für Wohnungsverkabelung<br />
aufgenommen sowie Anforderungen<br />
an die gleichzeitige Übertragung<br />
mehrerer Netzanwendungen<br />
in einem Kupferkabel definiert. Eine<br />
wesentliche Änderung stellt die Streichung<br />
der Verkabelung zur Steuerung,<br />
Regelung und Kommunikation<br />
in Gebäuden (SRKG) dar, derartige<br />
Anwendungen werden nun<br />
in EN 50173-6 behandelt. Anhang<br />
B Netzanwendungen und zugehörige<br />
Verkabelung wurde ebenfalls<br />
ersatzlos gestrichen, da nun in EN<br />
50173-1, Anhang F abgedeckt. Weitere<br />
Änderungen betreffen Anpassungen<br />
an die Änderungen in EN<br />
50173-1.<br />
DIN EN 50174-2<br />
Allgemeines<br />
Die DIN EN 50174-2 VDE 0800-<br />
174-2:2018-10 Informationstechnik<br />
– Installation von Kommunikationsverkabelung,<br />
Teil 2: Installationsplanung<br />
und Installationspraktiken<br />
in Gebäuden (Industrieräume,<br />
Wohnungen, Rechenzentren) formuliert<br />
Anforderung an die Planung der<br />
Installation von Kommunikationsverkabelung<br />
bezüglich ganz verschiedener<br />
Gebiete.<br />
Hier geht es also am konkretesten<br />
um die Sicherheit, aber auch um die<br />
entsprechende Installationspraxis<br />
und Kennzeichnung.<br />
Für den Praktiker<br />
So wird vorgeschrieben, dass eine<br />
erforderliche räumliche Trennung<br />
der Kabel für Kommunikation und<br />
230 V so auszuführen ist, dass sie<br />
konstruktiv dauerhaft erhalten bleibt.<br />
Es werden konkrete Trennabstände<br />
genannt und dazu die Trennklassen<br />
a bis d definiert. Die Trennklasse<br />
ergibt sich aus der beabsichtigten<br />
Anwendung. In allen Fällen kann<br />
der Trennabstand null sein, wenn<br />
ein massiver metallener Kabelkanal<br />
vorliegt. Bei einem Lochblech-<br />
Kabelkanal ist der Mindestabstand<br />
in Klasse d nur 5 mm, in Klasse a<br />
jedoch 150 mm.<br />
Weiter sollten Quellen von Wärme,<br />
Feuchtigkeit und Schwingungen<br />
umgangen werden, falls diese die<br />
Sicherheit mindern könnten. Die<br />
Kabelwege müssen auch einen Schutz<br />
für die Verkabelung darstellen. Die<br />
Einhaltung der Mindest-Biegeradien<br />
muss stets möglich sein. Die größte<br />
zulässige Stapelhöhe für Kabel und<br />
Leitungen für die Informationstechnik/Kommunikation<br />
beträgt allgemein<br />
15 cm in gelochten oder geschlossenen<br />
Kabelrinnen. In anderen Fällen<br />
ist sie geringer. Der Abstand zwischen<br />
den Auflagepunkten darf 1,5<br />
m nicht überschreiten.<br />
Unter EMV-Gesichtspunkten sind<br />
metallische Wannen günstig. Sie<br />
umschließen die Kabel weitest-<br />
18 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Netzwerke und Kommunikation<br />
möglich. Mit der Stärke des Wannenmaterials<br />
nimmt direkt die Abschirmwirkung<br />
gegen Magnetfelder zu. Eine<br />
Erdung der Wannen ist dazu nicht<br />
erforderlich. Sollen die Wannen<br />
jedoch auch elektrisch schirmen, so<br />
sind die auf möglichst kurzem Wege<br />
mit dem Potentialausgleich zu verbinden.<br />
Dazu genügt (im Gegensatz<br />
zu einer anzutreffenden Empfehlung)<br />
eine Leitung an beliebiger Stelle der<br />
Wanne. Parallel geführte Verlegesysteme<br />
muss man auch untereinander<br />
(in Abständen von 10 bis 20<br />
m) verbinden.<br />
Das ist neu<br />
Die Überarbeitung der Norm betrifft<br />
die folgenden Aspekte:<br />
a) Aktualisierung der Anforderungen<br />
für Fernspeisung zur Unterstützung<br />
der in IEEE 802.3bt enthaltenen<br />
Leistungen<br />
b) Aktualisierung verschiedener<br />
Anforderungen (z.B. in Abschnitt<br />
4.2.5.1 an Gestelle, Rahmen und<br />
Schränke und in Tabelle 4 bez. des<br />
Komplexitätsgrades der Installation)<br />
c) Überarbeitung von Anhang B über<br />
Verbindungstechnik für Lichtwellenleiter,<br />
was zur Festlegung normativer<br />
Anforderungen (Anhang<br />
B) und Formulierung informativer<br />
Empfehlungen (Anhang C) führt<br />
d) Aufnahme von Informationen über<br />
die Euro-Klassen bez. der Festlegung<br />
des Leistungsvermögens<br />
von Kabeln im Brandfall in einem<br />
neuen Anhang G<br />
Die Überarbeitung der Norm betrifft<br />
auch die folgenden Punkte:<br />
a) Revision der Anforderungen in<br />
Abschnitt 4 und 5 an Halterungen,<br />
Kabel, die Stapelhöhe von Kabelwegsystemen<br />
und Überspannungsschutzgeräte<br />
b) neuer Unterabschnitt 4.11 über<br />
die Planung und Bewertung von<br />
Verkabelung zur Unterstützung<br />
von Fernspeisung<br />
c) Aktualisierung der Anforderungen<br />
an Trennung zwischen metallenen<br />
informationstechnischen Kabeln<br />
und Stromversorgungskabeln in<br />
Abschnitt 6<br />
d) Aktualisierung von Abschnitt 7<br />
bezüglich Stromverteilungsanlagen<br />
und Blitzschutz<br />
e) Änderungen in den Abschnitten<br />
8, 9 10 und Anhang A<br />
f) Aktualisierung von Abschnitt 11<br />
Räume in Rechenzentren im Hinblick<br />
auf die Festlegungen in DIN<br />
EN 50600-2-4 (VDE 0801-600-<br />
2-4)<br />
g) neuer Abschnitt 12 über Verkabelung<br />
für verteilte Gebäudedienste<br />
in Gebäuden<br />
Profis wissen:<br />
„Die Welt der Normung ist neben den tägtlichen Aufgaben eine wirklich<br />
nicht leichte Herausforderung. Alleine die Vielzahl der Normen<br />
in der Kommunikationswelt lässt erahnen, welche Mammutaufgabe<br />
hier zu bewältigen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Normung<br />
kein Fachbuch ist.“<br />
Sven Bonhagen<br />
in ep 11/2009<br />
h) neuer Abschnitt 13 über gemeinsame<br />
Infrastrukturen in Mehrfamilienhäusern<br />
i) neuer Anhang C über Installationsbedingungen<br />
j) neuer Anhang D über die Unterbringung<br />
von Einrichtungen<br />
DIN EN 50346<br />
Allgemeines<br />
In der Normenreihe DIN EN 50173<br />
werden keine Messungen zur Erfüllung<br />
der Konformität dieser Norm<br />
beschrieben. Im Punkt 3 ist formuliert:<br />
„ob und ggf. welche Messungen<br />
jeweils durchzuführen sind, muss<br />
im Qualitätsplan festgelegt werden.“<br />
Der Qualitätsplan wird in der<br />
DIN EN 50174-1 beschrieben. Die<br />
Messverfahren werden in der DIN<br />
EN 50346 definiert. Diese Norm ist<br />
im Jahre 2010 erschienen.<br />
Wesentlicher Inhalt<br />
Zum ebenfalls wichtigen Thema<br />
„Installation von Kommunikationsverkabelung<br />
– Prüfen installierter Verkabelung“<br />
gibt die Norm dem Praktiker<br />
Hinweise, wie er sich vom Erfolg<br />
der Installation überzeugen kann<br />
bzw. muss. Der wesentliche Inhalt:<br />
• Lage der Mess- und Prüfschnittstellen<br />
• Sicherheitsanforderungen<br />
für Prüfverfahren<br />
• Prüfaufbau<br />
• Normalisierung und Kalibrierung<br />
• Prüfergebnisse<br />
• Prüfparameter für symmetrische<br />
Verkabelung<br />
• Prüfparameter für Lichtwellenleiter-Verkabelung<br />
FS
Netzwerke und Kommunikation<br />
Glasfasern in Gebäuden<br />
Worauf es beim Spleißen und Messen ankommt<br />
Aufgrund des zunehmenden Glasfaserausbaus müssen sich Elektriker auch beim Spleißen auskennen.<br />
Dabei gilt es, typische Fehler zu vermeiden.<br />
Autor:<br />
Markus Gronbach<br />
Schulungsleiter<br />
TELEVES Deutschland GmbH<br />
www.televes.com/de<br />
Der Glasfaserausbau in Deutschland<br />
hat Fahrt aufgenommen. Laut<br />
der aktuellen Marktanalyse des Bundesverbands<br />
Breitbandkommunikation<br />
(Breko) aus dem vergangenen<br />
Sommer verläuft an 35,6% aller<br />
deutschen Haushalte eine Glasfaserleitung.<br />
Deshalb steigt auch die<br />
Nachfrage nach der Verlegung von<br />
Glasfaser in Gebäuden (Fiber to the<br />
home, FTTH). Das bekommen auch<br />
Elektriker zu spüren, für die FTTH<br />
zum Teil noch Neuland ist, da sie<br />
sich bislang recht wenig mit dem<br />
Spleißen oder mit dem in der Glasfasertechnik<br />
verwendeten Messverfahren<br />
beschäftigt haben.<br />
Aufgrund der hohen Nachfrage sind<br />
Kapazitäten aber nicht nur im Tiefbau<br />
knapp, sondern auch bei der Installation<br />
von FTTH-Netzen. Lohndienstleister,<br />
die sich beispielsweise auf<br />
das Spleißen spezialisiert haben,<br />
sind auf Monate und Jahre hinaus<br />
ausgebucht, weswegen Elektriker<br />
immer häufiger selbst Glas fasern<br />
in Mehrfamilienhäusern verlegen<br />
müssen, auch wenn das nicht zu<br />
ihren bisherigen Kernkompetenzen<br />
gehört. Umso wichtiger ist es, beim<br />
Spleißen und Einmessen typische<br />
Fehler zu vermeiden, damit der Kunde<br />
am Ende zufrieden ist.<br />
Wichtig:<br />
Sauberkeit beim Spleißen<br />
Der Elektriker ist verpflichtet, in Mehrfamilienhäusern<br />
Leerrohre für die<br />
zukünftige Installation einer Glasfaser-Infrastruktur<br />
mitzuverlegen.<br />
Häufig erwarten Immobilienbesitzer<br />
oder Wohnungsverwaltungen<br />
von ihm aber auch, dass er gleichzeitig<br />
die Glasfaser in die Leerrohre<br />
einbläst. Die Hersteller kommen ihm<br />
dabei entgegen und bieten vorgefertigte<br />
passive Teilnehmeranschlüsse<br />
zum Beispiel mit vier Singlemode-<br />
Fasern an, die der Elektriker in der<br />
Wohnung installiert und von dort<br />
aus die Glasfaser in den Technikraum<br />
verlegt.<br />
Das funktioniert noch ohne Spleißen.<br />
Allerdings muss der Elektriker an<br />
die offenen Enden im Technikraum<br />
das sogenannte Pigtail anspleißen,<br />
eine weitere Glasfaser von 1 bis 2 m<br />
Länge, an deren anderem Ende<br />
sich der Patch-Stecker befindet,<br />
der letztendlich in einem Verteilergehäuse<br />
oder 19-Zoll-Schrank an<br />
die Verbinder angeschlossen wird,<br />
um den entsprechenden Dienst<br />
aufpatchen zu können. Dafür wird<br />
das Glas faserende aus der Wohnung<br />
zuerst ab isoliert, dann gereinigt,<br />
vorn gebrochen und schließlich<br />
ins Spleißgerät zusammen mit der<br />
Faser vom Pigtail eingelegt.<br />
Es bietet sich an, vor der ersten<br />
FTTH-Installation das Spleißen zu<br />
schulen, denn die Glasfaser ist mit<br />
einem Außendurchmesser von 125<br />
µm nur unwesentlich dicker als ein<br />
menschliches Haar. Der Innenkern<br />
einer Multimode-Faser misst sogar<br />
nur 50, der einer Singlemode-Faser,<br />
wie sie für die Gebäudeinstallation<br />
verwendet wird, nur 9 µm . Mit derlei<br />
dünnen und zerbrechlichem Material<br />
kommt ein Elektriker eher selten<br />
in Berührung.<br />
Aufgrund der hohen Schmutzempfindlichkeit<br />
muss die Glasfaser vor<br />
dem Spleißen gereinigt werden.<br />
Die Reinigung ist auch bei Steckverbindungen<br />
notwendig, denn das<br />
Glasfaserende liegt im Stecker frei.<br />
Deshalb ist beim Spleißen Sauberkeit<br />
das oberste Gebot. Die Fasern<br />
sollten möglichst staubfrei sein oder<br />
auch keinen Kontakt mit den Händen<br />
haben. Elektriker sollten daher vermeiden,<br />
dort zu spleißen, wo durch<br />
andere Handwerker viel Staub entwickelt<br />
wird. Auch wenn der Maler<br />
zuvor in einem Raum tätig war und<br />
zum Beispiel Rauputz aufgetragen<br />
hat, ist es ratsam, ein oder zwei<br />
Tage zu warten, bis man dort spleißt.<br />
Optische Kontrolle<br />
Beim Spleißen sollte sich der Elektriker<br />
nicht allein auf den Dämpfungswert<br />
des Spleißes verlassen, sondern<br />
diesen auch optisch begutachten.<br />
Handelt es sich um einen gelungenen<br />
Spleiß, erkennt er eine durchgehende<br />
Leitung. Ist das nicht der<br />
Fall und sind die Enden zueinander<br />
versetzt, hat sich wahrscheinlich eine<br />
Luftblase gebildet, die beide Enden<br />
verschoben hat. Ist Schmutz in den<br />
Spleiß gekommen, bilden sich an<br />
der Leitung kleine Ausformungen.<br />
20 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Netzwerke und Kommunikation<br />
Darstellung verschiedener Spleißergebnisse, wie sie beim Blick durch ein<br />
Videomikroskop zu erkennen sind<br />
Selbst wenn die gemessene Dämpfung<br />
noch im Rahmen der Grenzwerte<br />
liegt, lässt sich nicht vorhersagen, ob<br />
derlei Verunreinigungen später nicht<br />
doch zu einem Problem bei der Übertragung<br />
der Lichtwellen führen und<br />
beispielsweise die Leistungskapazität<br />
im Netzwerk reduzieren. Daher<br />
ist es ratsam, einen minderwertigen<br />
Spleiß gleich herauszunehmen und<br />
direkt noch einmal zu spleißen, als<br />
ihn später aus dem Gesamtnetz ausbauen<br />
und ersetzen zu müssen. Da<br />
Glasfaser im Vergleich zu CAT-7-<br />
oder Koax-Kabeln ein wesentlich<br />
besseres Preis/Leistungs-Verhältnis<br />
bietet, ist der Faserausschuss<br />
auch kein Kostenfaktor.<br />
OTDR-Messung<br />
Im Grunde genommen wäre die dem<br />
Elektriker geläufige Dämpfungsmessung<br />
ausreichend, um anhand<br />
des dBm-Pegels die Funktionsfähigkeit<br />
einer Glasfaserleitung zu<br />
gewährleisten, da es im Gegensatz zur<br />
Antenneninstallation keine schlechte<br />
Quali tät bei passender Lichtleistung<br />
geben kann. Es wird empfohlen, die<br />
Dämpfung in FTTH-Netzen (2 Steckverbindungen,<br />
2 Spleiße) unter 2,1<br />
dBm zu halten.<br />
Allerdings stammt die Glasfaser<br />
aus der Weitverkehrstechnik, in<br />
der neben der Dämpfung auch die<br />
Ortung von Anschlüssen, Steckern<br />
oder Spleißen wichtig ist, um Fehler<br />
auf den kilometerlangen Leitungen<br />
schnell lokalisieren zu können. Das<br />
leistet die OTDR-Messung (Optical<br />
Time Domain Reflectometer). Dabei<br />
wird ein Lichtimpuls ausgesendet,<br />
der teils gestreut, teils reflektiert<br />
wird. Aufgrund der Messergebnisse<br />
(Reflextion und Rückfluss) werden<br />
die Dämpfungen von auf der jeweiligen<br />
Leitung befindlichen Steckern,<br />
Spleißen oder Biegungen errechnet.<br />
Außerdem erhält der Elektriker Informationen<br />
über die Entfernung zu den<br />
Elementen, die die optische Lichtleistung<br />
dämpfen. Dafür wird die Zeit<br />
gemessen, die für die Rückkehr des<br />
Lichtimpulses benötigt wird.<br />
Was einfach klingt, ist in der Praxis<br />
durchaus komplex, da die OTDR-<br />
Messung für Reichweiten bis zu<br />
mehreren 100 km definiert ist, während<br />
die Strecken für eine FTTH-<br />
Verkabelung häufig weniger als 100<br />
m lang sind. Nicht umsonst wird die<br />
OTDR-Messung als Königsdisziplin<br />
im Messen bezeichnet. Trotz dieser<br />
Überdimensionierung kommt der Elektriker<br />
nicht um die OTDR- Messung<br />
herum, denn sie wird von vielen Bauträgern<br />
im Rahmen der Protokollierung<br />
eingefordert. Wer FTTH-Netze<br />
errichten will, sollte daher die OTDR-<br />
Messung beherrschen.<br />
Produktauswahl<br />
Abgesehen vom Knowhow, das<br />
sich der Elektriker aneignen muss,<br />
wenn er Glasfaser in Gebäuden verlegen<br />
will, benötigt er auch die entsprechenden<br />
Produkte. Ist er ausschließlich<br />
in Mehrfamilienhäusern<br />
tätig, genügt ein reines Singlemode-OTDR-Messgerät.<br />
Für umfangreichere<br />
Datennetzwerk-Verkabelungen,<br />
etwa in Unternehmen, ist<br />
hingegen ein OTDR-Messgerät mit<br />
Multimode-Unterstützung erforderlich.<br />
Viele Hersteller bieten zudem<br />
Kombi-Messgeräte an, die sowohl<br />
eine klassische Dämpfungs- als<br />
auch eine OTDR-Messung durchführen<br />
können.<br />
Gegen die Verschmutzung der<br />
Fasern offerieren Hersteller Reinigungsstifte<br />
und -tücher sowie Lichtquellen,<br />
mit denen der Elektriker<br />
durch eine Glasfaser durchleuchten<br />
kann, um sie zu überprüfen. Darüber<br />
hinaus sind im Fachhandel Videomikroskope<br />
erhältlich, um Verunreinigungen<br />
exakt identifizieren zu können.<br />
Diese Mikroskope können bei<br />
der Fehlersuche hilfreich sein. Wer<br />
jedoch bei der Installation im Rahmen<br />
der Reinigung Obacht walten<br />
lässt, kommt auch ohne Videomikroskop<br />
aus.<br />
Bei Spleißgeräten ist die Preisspanne<br />
recht groß. Dabei sind<br />
Geräte aus dem oberen Preissegment<br />
nur für solche Unternehmen<br />
sinnvoll, deren Mitarbeiter pro Tag<br />
möglichst viele Spleiße anfertigen<br />
müssen und deshalb auf einen sehr<br />
einfachen Arbeitsprozess angewiesen<br />
sind, der zudem wenig Zeit in<br />
Anspruch nimmt. Elektriker, deren<br />
Hauptaufgabe nicht das ausschließliche<br />
Spleißen ist, sind bei Geräten<br />
aus dem mittleren Preissegment gut<br />
aufgehoben.<br />
Vermeintliche Sparfüchse müssen<br />
hingegen Abstriche bei der Qualität<br />
machen. So verfügen beispielsweise<br />
Spleißgeräte aus dem unterem<br />
Preissegment häufig nur über zwei<br />
Motoren pro Seite, das heißt, sie<br />
führen die Enden der beiden Glasfasern<br />
zwar auf der X- und Y-Achse<br />
zusammen, aber es fehlt die Vor- und<br />
Rückwärtskorrektur, die bei einem<br />
3-Achs-Gerät das Einlegen der Glasfaser<br />
erleichtert. Deshalb sollte ein<br />
Spleißgerät mindestens über sechs<br />
Motoren verfügen.<br />
Mit entsprechenden Qualitätsprodukten<br />
und dem notwendigen<br />
Knowhow können Elektriker also mit<br />
der Glasfaserinstallation in Gebäuden<br />
ihr Tätigkeitsfeld erweitern und<br />
neue Umsatzquellen erschließen.<br />
Wird bei der Installation auf die zum<br />
Spleißen und Messen genannten<br />
Punkte geachtet, ist der Wartungsaufwand<br />
der passiven Infrastruktur<br />
verschwindend gering. Fehler treten<br />
in der Praxis eher bei aktiven Netzelementen<br />
auf, die dann ausgetauscht<br />
werden. Die Glasfaser ist<br />
zwar ein äußerst dünnes Medium,<br />
aber sie ist langlebig. ◄<br />
Bei der OTDR-Messung werden Lichtimpulse durch die Leitung gesendet und anhand der Reflektion bzw. des Rückflusses<br />
die Dämpfung einzelner Netzelemente bestimmt. Außerdem können diese Elemente exakt geortet werden.<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 21
Netzwerke und Kommunikation<br />
Wie kommen die hohen FTTH-Datenraten<br />
bis ins Zimmer?<br />
Wie man leistungsfähige IT-Verkabelungen in Wohngebäuden nachrüsten kann,<br />
erfahren Sie hier.<br />
Design-fähige Anschlussdosen lassen sich harmonisch in vorhandene<br />
Schalterprogramme integrieren.<br />
Autor:<br />
Dirk Traeger<br />
Technical Solutions Manager<br />
DataVoice<br />
Telegärtner Karl Gärtner GmbH<br />
www.telegaertner.com<br />
Auch wenn es gefühlt nicht schnell<br />
genug geht: Immer mehr Wohngebäude<br />
erhalten einen leistungs fähigen<br />
Glasfaseranschluss. Fiber-to-the-<br />
Home (FTTH) bietet Datenraten von<br />
bis zu einem Gigabit pro Sekunde.<br />
Wie aber bringt man diese in die einzelnen<br />
Räume, an den Schreibtisch<br />
und zum IP-Fernseher? WLAN funktioniert<br />
oft, aber nicht immer, und in<br />
vielen Fällen nicht wie erhofft: dicke<br />
Mauern, Bücherregale und Stahlbeton<br />
decken behindern die Ausbreitung<br />
der Funksignale, und was<br />
von denen übrig bleibt müssen sich<br />
alle Geräte teilen. Dazu kommen<br />
noch Sicherheitsprobleme. Hand<br />
aus Herz: Wer sichert sein WLAN<br />
wirklich so, wie es sein soll?<br />
Eine leistungsfähige Verkabelung<br />
bringt die Daten sicher, zuverlässig<br />
und ohne Performance-Einbußen in<br />
den letzten Winkel. Sie kann meist mit<br />
weniger Aufwand als gedacht installiert<br />
werden, im Neubau sowieso und<br />
im Altbau meist auch ohne größere<br />
Renovierungsarbeiten! Man muss<br />
dabei nur ein paar wichtige Punkte<br />
beachten.<br />
Verkabelungen<br />
in Wohnungen<br />
IT-Anschlüsse in Wohnungen müssen<br />
unauffällig sein, schließlich möchte<br />
kaum jemand in einem Büro wohnen.<br />
Designfähige Anschlussdosen lassen<br />
sich in vorhandene Schalterprogramme<br />
integrieren und fallen<br />
dadurch kaum auf. Lichtschalter,<br />
Steckdose und IT-Anschlussdose<br />
harmonieren miteinander.<br />
Anders als in Büros steht in Wohnungen<br />
nur wenig Platz zur Verfügung,<br />
um das Kabel ordentlich an die<br />
Dose anzuschließen. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass die Gerätebecher<br />
in den Wänden vieler Wohnungen<br />
nicht tief genug für eine ordentliche<br />
Kabelführung sind. Dadurch bleibt<br />
dem Kabel nicht genügend Platz, es<br />
wird gequetscht und schlimmstenfalls<br />
geknickt. Die Folge sind Performance-Einbußen<br />
bei der Datenübertragung.<br />
Kurze RJ45-Module lösen<br />
das Problem, denn sie lassen dem<br />
Kabel den Raum, den es benötigt.<br />
Kurze Module gibt es für Daten raten<br />
bis 10 Gbit/s in geschirmter und ungeschirmter<br />
Ausführung. Module, die<br />
ohne Spezialwerkzeug zu montieren<br />
sind, sparen darüber hinaus wertvolle<br />
Zeit bei der Montage.<br />
Falls selbst für die kurzen Module<br />
nicht genügend Platz vorhanden<br />
sein sollte, weil flache Geräteeinbaudosen<br />
verwendet wurden oder<br />
weil das Datenkabel nicht von oben,<br />
sondern von der Seite oder von<br />
unten zugeführt wird, leisten spezielle<br />
Anschlussdosen für die Unter-<br />
Putz-Installation gute Dienste. Bei<br />
ihnen ist die Kabelzuführung vor Ort<br />
in Schritten von 45° wählbar und die<br />
Adern der Datenleitung werden nicht<br />
hinten, sondern vorne aufgelegt.<br />
Das erspart die für das Auflegen der<br />
Adern sonst notwendige Kabelüberlänge,<br />
die bei der anschließenden<br />
Dosenmontage für Probleme sorgt,<br />
weil für das Kabel kein Platz ist. Solche<br />
Dosen können unter Putz im<br />
Mauer werk und in Hohlwänden installiert<br />
werden.<br />
Geschirmt oder ungeschirmt?<br />
Um es gleich vorweg zu nehmen:<br />
Sowohl geschirmte als auch ungeschirmte<br />
Verkabelungen funktionieren<br />
tadellos, wenn man Produkte hoher<br />
Qualität verwendet und sie richtig<br />
installiert. Beide Verkabelungsarten<br />
sind in der DIN EN 50173-1, der grundlegenden<br />
Norm zur IT- Verkabelung<br />
enthalten.<br />
Geschirmte Verkabelungen müssen<br />
an mindestens einem Ende fachgerecht<br />
geerdet werden (Funktionspotential<br />
ausgleich), was je nach vorhandener<br />
Elektroverkabelung durch<br />
eine Elektrofachkraft erfolgen muss.<br />
Bei ungeschirmten Verkabelungen<br />
entfällt der Potentialausgleich. Außerdem<br />
sind sie weit besser gegen die<br />
Einflüsse niederfrequenter Magnetfelder<br />
geschützt, wie sie beispielsweise<br />
von elektrischen Lokomotiven<br />
erzeugt werden. Ungeschirmte Verkabelungen<br />
werden daher gerne im<br />
Altbau und in Gebäuden in der Nähe<br />
von Straßenbahnen und Bahnanlagen<br />
installiert.<br />
Das geschirmte AMJ-SL und das ungeschirmte UMJ-SL zählen zu den<br />
kürzesten RJ45-Modulen am Markt.<br />
22 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Netzwerke und Kommunikation<br />
Beispiel für eine Anschlussdose, bei<br />
der die Adern des Datenkabels auf<br />
der Vorderseite aufgelegt werden.<br />
Die senkrechte Kabelzuführung kann<br />
vor Ort in 45°-Schritten gedreht werden.<br />
Solche Dosen wie die abgebildete der<br />
Baureihe AMJ45 eignen sich für die<br />
Montage unter Putz besonders gut,<br />
da das Kabel bei der Dosenmontage<br />
nicht gequetscht wird.<br />
Versteckte Wandverteiler<br />
Genauso wichtig wie dezente<br />
Anschlussdosen sind kleine, flache<br />
und unauffällige Wandverteiler am<br />
anderen Ende der Kupferdatenleitungen<br />
in der Nähe des Routers.<br />
Solche Verteiler können beispielsweise<br />
hinter einem Schränkchen<br />
oder in einem Regal installiert werden,<br />
wo Bücher oder andere Gegenstände<br />
davor platziert werden und<br />
den Wandverteiler verdecken. Statt<br />
eines Wandverteilers können auch<br />
Tragschienen-Verbinder in einem<br />
geschotteten Feld im Elektroverteiler<br />
installiert werden. Tragschienenverbinder<br />
enthalten ein RJ45-Modul,<br />
eine Gruppe davon fungiert als Verteiler.<br />
Wichtig: Sämtliche Arbeiten am<br />
Elektroverteiler sind von einer Elektrofachkraft<br />
auszuführen!<br />
Nachrüsten ist leichter<br />
als gedacht<br />
IT-Anschlüsse in Wohngebäuden<br />
nachzurüsten ist gar nicht so schwer.<br />
Wer umfassend renoviert oder saniert,<br />
kann in den Wänden Schlitze fräsen<br />
und Datenleitungen in Leerrohren verlegen.<br />
Es geht aber auch wesentlich<br />
einfacher und ganz ohne Renovierung.<br />
In vielen Wohnungen ist eine Sockelleiste<br />
oder ein Sockelband aus Teppich<br />
vorhanden und die Wände sind<br />
weiß gestrichen. Hier kann ein kleiner<br />
Leitungsführungskanal von 15<br />
x 15 mm direkt über der Sockelleiste<br />
installiert werden. Unauffällige,<br />
kleine (!) Aufputz-Anschlussdosen<br />
mit senkrechtem Kabelabgang nach<br />
oben fallen kaum auf. Da der RJ45-<br />
Anschluss oben zu liegen kommt,<br />
sollte die Dose eine automatisch<br />
schließende Staubschutzklappe<br />
besitzen, damit sich dort kein Staub<br />
sammelt, wenn kein Anschlusskabel<br />
eingesteckt ist. Am besten sind<br />
Dosen mit RJ45- Modulen, an die<br />
auch mehrdrähtige Leiter angeschlossen<br />
werden können, denn<br />
dann kann eine dünne, flexible Leitung<br />
verlegt werden, was wiederum<br />
kleinere, noch unauffälligere<br />
Leitungsführungskanäle ermöglicht.<br />
Bei RJ45-Kupplungen können anstelle<br />
des Verlegekabels auch extra-lange<br />
Patchkabel verwendet werden. Dabei<br />
ist lediglich zu beachten, dass Patchkabel<br />
eine größere Signaldämpfung<br />
aufweisen als Verlegekabel. Einfacher<br />
ausgedrückt: Die Verluste auf<br />
dünnen Patch kabeln sind höher als<br />
bei dicken Verlegekabeln. DIN EN<br />
50173-4:2018-10 enthält Formeln,<br />
mit denen die maximale Leitungslänge<br />
berechnet werden kann. In<br />
Flache Wandverteiler verschwinden hinter Büchern im Regal,<br />
Tragschienenverbinder können im Elektroverteiler installiert werden.<br />
der Praxis hat sich der Daumenwert<br />
von 60 m als maximale Länge einer<br />
Kabelstrecke, die nur aus einem langen<br />
Patchkabel besteht, bewährt.<br />
In älteren Gebäuden sind oftmals<br />
Holzdecken mit Schattenfugen vorhanden.<br />
In den Schattenfugen lassen<br />
sich dünne Kabel unauffällig verlegen.<br />
Auch hier haben sich extralange<br />
Patchkabel als dünne, flexible<br />
Leitungen bewährt.<br />
Fazit<br />
Um die hohen Datenraten auch bis<br />
zu den Endgeräten bringen zu können,<br />
wird eine leistungsfähige Verkabelung<br />
mit Kupferleitungen benötigt,<br />
denn nicht überall sind WLANs<br />
sinnvoll möglich, und viele Anwender<br />
verlassen sich lieber auf eine<br />
zuverlässige, leistungsfähige Verkabelung.<br />
Die Nachrüstung einer leistungsfähigen<br />
Verkabelung ist nicht schwer,<br />
es sind jedoch ein paar wichtige<br />
Punkte zu beachten: Für dicke,<br />
geschirmte Kabel ist kaum Platz<br />
und der anspruchsvolle Potentialausgleich,<br />
den geschirmte Verkabelungen<br />
erfordern, ist aufwändig.<br />
Kurze RJ45-Module beanspruchen<br />
nur wenig Raum und sind auch unter<br />
beengten Platzverhältnissen schnell<br />
und einfach zu installieren. Flexible<br />
Leitungen oder extra-lange Patchkabel<br />
sind einfacher zu verlegen<br />
als dicke, biegesteife Verlegekabel.<br />
Ungeschirmte Verkabelungen<br />
benötigen keinen Potentialausgleich,<br />
was besonders im Altbau hilfreich ist.<br />
Außerdem sind ungeschirmte Kabel<br />
dünner und flexibler als geschirmte<br />
und dadurch wesentlich einfacher<br />
und unauffälliger zu verlegen.<br />
Literaturhinweise<br />
DIN EN 50173-4:2018-10 Informationstechnik<br />
– Anwendungsneutrale<br />
Kommunikationskabelanlagen – Teil<br />
4: Wohnungen<br />
Glasfaseranschluss: FTTH, FITB<br />
und danach; Whitepaper, Telegärtner<br />
Karl Gärtner GmbH, Steinenbronn<br />
Normen für die IT-Verkabelung – Was<br />
steht wo in welcher Norm? Traeger,<br />
Dirk; Fachbuch, KaTiKi Verlag, Gärtringen,<br />
ISBN 987-3-939877-23-3,<br />
www.katiki.de/pro ◄<br />
Kleine Aufputz-Modulaufnahmen mit kurzen RJ45-Modulen benötigen nur<br />
wenig Platz und fallen kaum auf. Der Kabelabgang nach oben längs der<br />
Wand vermeidet Stolperfallen.<br />
Dünne, flexible Leitungen in den Schattenfugen von Holzdecken fallen kaum<br />
auf. © Traeger<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 23
Netzwerke und Kommunikation<br />
Hochwertige Glasfaserverkabelung<br />
im Haus aus einer Hand<br />
Televes komplettiert mit den neuen<br />
Glasfaser-Teilnehmeranschlüssen (Gf-<br />
TA) OB4LC sein Produktportfolio für<br />
eine leistungsfähige Glasfaserverkabelung<br />
in Gebäuden. Als FTTH-<br />
Vollsortimenter bietet Televes damit<br />
alle Produkte für eine moderne Glasfaserverteilung<br />
im Haus aus einer<br />
Hand, inklusive der dazugehörigen<br />
Mess- und Prüftechnik.<br />
TELEVES Deutschland GmbH<br />
www.televes.com/de<br />
Wie gewohnt hat der TK-Experte<br />
für alle Infrastrukturen auch bei<br />
den neuen Gf-TA viel Wert auf eine<br />
hochwertige Ausstattung und eine<br />
einfache Installation gelegt.<br />
Die kompakten OB4LC messen<br />
gerade einmal 85 x 85 x 24 mm<br />
und sind mit vier leistungsstarken<br />
LC/APC-Anschlüssen ausgestattet<br />
(2 x Duplex). Für einen einfachen<br />
Anschluss an den Glasfaserverteiler<br />
sind vier Singlemode-Kabel angeschlossen,<br />
die Televes in sieben<br />
unterschiedlichen Längen anbietet:<br />
15, 25, 40 und 55 m sowie 70, 85 und<br />
sogar 100 m. Auf diese Weise eignen<br />
sich die OB4LC für sämtliche<br />
Gebäudegrößen. Die Singlemode-<br />
Kabel vom Typ ITU-T G.657.A2 entsprechen<br />
den hohen Anforderungen<br />
der Netzbetreiber. Außerdem erfüllen<br />
die optischen Kabel die Vorgaben<br />
der EU-Bauprodukteverordnung<br />
(BauPVo) nach Klasse Cca.<br />
Spleißfertig<br />
vorkonfektioniert im<br />
praktischen Abrollkarton<br />
Damit Installateure beim Anschluss<br />
der Gf-TA an den Verteiler möglichst<br />
wenig Aufwand haben, sind<br />
die Enden der Singlemode-Kabel<br />
der OB4LC spleißfertig vorkonfektioniert.<br />
Darüber hinaus liefert Televes<br />
die kompakten Glasfaser- Teilnehmeranschlüsse<br />
in einem praktischen<br />
Abrollkarton, der das Verbinden<br />
der OB4LC mit dem Verteiler<br />
wesentlich erleichtert.<br />
Die neuen OB4LC komplettieren<br />
das FTTH-Produktsortiment von<br />
Televes. Damit bietet Televes im<br />
Bereich der Gebäude-Glasfaserverkabelung<br />
alles aus einer Hand:<br />
angefangen vom Gebäudeverteiler<br />
über hochwertige LWL- und Patchkabel<br />
bis zum kompakten Teilnehmeranschluss<br />
für die Aufputzmontage<br />
an der Wand. Dazu zählt auch eine<br />
umfangreiche Mess- und Spleißtechnik<br />
höchstem technischen Niveau.<br />
Mit den neuen OB4LC positioniert<br />
sich Televes gegenüber Installateuren<br />
und Netzbetreibern als verlässlicher<br />
Partner, der ihnen sämtliche<br />
Produkte für eine zukunftsfähige<br />
Glasfaserverkabelung bietet.<br />
Televes macht Schluss mit der komplizierten<br />
Installation von Produkten<br />
verschiedener Hersteller. ◄<br />
Nachhaltigkeit für Kupfer- und Glasfaserkabel<br />
Draka Comteq Germany<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.draka-cable.com<br />
Die BU Multimedia Solutions (MMS)<br />
der Prysmian Group bringt mit Green<br />
Connect eine komplett nachhaltige<br />
Produktline für die Bereiche Kupfer-<br />
und Glasfaserkabel auf den Markt.<br />
Die BU MMS hat die zukunftsweisende<br />
Draka UC-Produktreihe auf<br />
Basis der neuesten Forschungsergebnisse<br />
in der Materialwissenschaft<br />
und fortschrittlicher Herstellungsverfahren<br />
entwickelt. Im Fokus<br />
steht die Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes,<br />
die durch eine innovative<br />
Materialauswahl und energieeffiziente<br />
Fertigungstechniken einen wichtigen<br />
Beitrag für die Umwelt leistet.<br />
Zudem profitieren Unternehmen von<br />
höherem Investitionsschutz.<br />
Draka Green Connect ergänzt die<br />
UC-Produktreihe als nachhaltige<br />
Alternative sowohl für Standard-Kupferkabel<br />
als auch im Bereich Glasfaserkabel.<br />
Das Outdoor-Kabel CAT.7<br />
S/FTP aus dem Kupfersortiment<br />
24 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Netzwerke und Kommunikation<br />
LTE/WLAN-SoHo-Router auch für daheim<br />
EFCO stellte einen 4G-WLAN-Router<br />
auch für den Heimgebrauch vor. Der<br />
TCR100 ist ein LTE-A/Cat 6-Router,<br />
der zudem Dualband-WLAN sowie<br />
zwei Ethernet-Ports zum direkten<br />
Anschluss von Geräten bietet. Mit<br />
seinen WLAN- und WLAN-Protected-Tasten<br />
lässt sich das Gerät<br />
für den Einsteiger schnell und problemlos<br />
einrichten.<br />
EFCO Electronics GmbH<br />
www.efcotec.de<br />
Für erfahrene Anwender bietet<br />
sein RutOS- Betriebssystem sowie<br />
seine integrierte Firewall umfangreiche<br />
Möglichkeiten, die Einstellungen<br />
anzupassen. Der TCR100<br />
basiert auf den bewährten Plattformen<br />
von Teltonika und überzeugt<br />
Privatanwender durch seinen ausgesprochen<br />
interessanten Preis.<br />
Der Service-Partner von Teltonika,<br />
EFCO Electronics aus Deggendorf,<br />
ist bereits lieferfähig.<br />
Der TCR100 ist ein 4G/LTE-Router,<br />
der auf einem leistungsfähigen<br />
Qualcomm-Prozessor basiert. Er<br />
bietet zwei SMA-Steckverbinder für<br />
externe Mobilfunk-Antennen, zwei<br />
100-Mbit-Ethernet-Ports, einen WAN-<br />
Port, der auch als LAN konfigurierbar<br />
ist, sowie einen weiteren LAN-<br />
Port. Der TCR ist auch als Access<br />
Point konfigurierbar. Er bietet sowohl<br />
2,4-GHz-WLAN nach 802.11 b/g/n als<br />
auch 5 GHz nach 802.11.ac. Das 2,4<br />
GHz-WLAN beherrscht 2x 2 MIMO<br />
und ist damit in der Lage, gleichzeitig<br />
über unterschiedliche Antennen<br />
unterschiedliche Datenströme an<br />
ein Endgerät zu versenden bzw. zu<br />
empfangen. Der TCR100 beherrscht<br />
alle üblichen Netzwerkprotokolle. Der<br />
Router ist in der Lage, echtes Failover<br />
genauso bereitzustellen, wie<br />
z.B. Load-Balancing, etwa wenn<br />
Mobilfunk und LAN gleichzeitig zur<br />
Verfügung stehen. Zahlreiche LED-<br />
Status-Anzeigen geben einen eindeutigen<br />
und schnellen Überblick über<br />
den Gerätestatus. Die WiFi-Taste<br />
ermöglicht es, das interne Drahtlos-Netzwerk<br />
ein- und auszuschalten;<br />
die WPS-Taste erleichtert die<br />
Integration neuer Endgeräte in die<br />
sichere Kommunikationsumgebung.<br />
Anbindungen an bekannte Cloud-<br />
Service, wie z.B. Azure IoT oder<br />
Cumolocity, sind bereits integriert.<br />
Als Betriebssystem dient das Linuxbasierte<br />
und vielfach bewährte<br />
RutOS von Teltonika, welches auf<br />
dem populären OpenWRT basiert.<br />
Dieses bietet eine umfangreiche und<br />
zeitgemäße Sicherheitsausstattung,<br />
um ungebetene Besucher zuverlässig<br />
draußen zu halten, wie beispielsweise<br />
eine Firewall, VPN oder eine<br />
White-List für erlaubte Kommunikationspartner.<br />
Die Betriebstemperatur des nicht<br />
einmal 400 g schweren Geräts darf<br />
zwischen -40° und +75 °C betragen.<br />
Als Vertriebs- und Service-Partner<br />
von Teltonika ist EFCO Electronics<br />
bereits lieferfähig und unterstützt bei<br />
Bedarf mit seiner jahrelangen Erfahrung<br />
aus zahllosen Automatisierungsprojekten,<br />
damit auch Heimanwender<br />
die leistungsfähigen Funktionen<br />
des Routers nutzen können. Das<br />
passende Netzteil, zwei schwenkbare<br />
LTE-Antennen, ein Netzwerkkabel,<br />
ein SIM-Adapter-Kit sowie<br />
eine Schnellstart-Anleitung sind<br />
bei EFCO bereits im Lieferumfang<br />
enthalten. ◄<br />
der UC-900-Reihe beispielsweise<br />
erreicht in der Green Connect-Variante<br />
eine Reduktion des CO 2 -Ausstoßes<br />
um bis zu 50%.<br />
Zoran Borcic, Produkt-Manager<br />
Datacom der BU MMS der Prysmian<br />
Group, ergänzt: „Die nachhaltigen<br />
Datenkabellösungen von Draka<br />
sind wegweisend für umweltfreundliche<br />
Kupfer- und Glasfaserinstallationen<br />
im Bereich der Datenkommunikation.<br />
Von recycelten Materialien<br />
über optimierte Produktion bis<br />
hin zur lokalen Fertigung: Wir stehen<br />
für eine grünere und nachhaltige<br />
Zukunft.“<br />
Beyond the Cable:<br />
Prysmian Group setzt auf<br />
Nachhaltigkeitsstragie<br />
Auch im Bereich Glasfaser stehen<br />
die Themen Materialauswahl und<br />
nachhaltige Fertigung an erster<br />
Stelle. Durch den Einsatz von recycelten<br />
Materialien und die Anwendung<br />
energieeffizienter Verfahren<br />
ermöglichen die Draka Green Connect-Lösungen<br />
den CO 2 -Ausstoß<br />
bei Lichtwellenkabeln um 20% zu<br />
reduzieren.<br />
„Mit Green Connect geht Draka<br />
einen ersten großen Schritt in Richtung<br />
Nachhaltigkeit. Mit der neuen<br />
Produktreihe GreenConnect stellen<br />
wir weltweit für unsere Kunden<br />
und Partner sicher, dass wir Qualitätsstandards<br />
und ESG (Environment,<br />
Social und Governance)-<br />
Standards einhalten und nachhaltige<br />
Initiativen in die Produktionsprozesse<br />
integrieren können“, so<br />
Gerard Pera, Product Manager<br />
LWL-Datenkabel der BU MMS der<br />
Prysmian Group.<br />
Die Prysmian Group hat im Herstellungsprozess<br />
bei Kupferkabeln<br />
den CO 2 -Ausstoß bei den Metallen<br />
um 42% und bei den verwendeten<br />
Kunststoffen um 30% reduziert,<br />
bei letzteren vor allem in den<br />
Mantelummantelungen.<br />
Ziel der Prysmian Group ist es, mit<br />
klarem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft<br />
und Innovation die Recyclinganteile<br />
in den Produkten weiter zu<br />
erhöhen, damit Ressourcen langfristig<br />
und werterhaltend genutzt werden.<br />
Diese strategischen Ziele sind<br />
einer langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie<br />
gemäß den ESG-Kriterien<br />
(Environment, Social, Governance)<br />
verpflichtet und in der Sustainability<br />
Scorecard 2023-25 für Mitarbeitende,<br />
Partner und Kunden festgelegt. ◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 25
Energietechnik<br />
So steht es um die Energiewende in Deutschland<br />
Der Beitrag beleuchtet aus drei Perspektiven den derzeitigen Stand:<br />
anhand der Kommunikation der Bundesregierung, anhand statistischer Daten<br />
und anhand eines offenbar unabhängig agierenden Fachautors.<br />
© Shutterstock/Bundesregierung<br />
„Anteil der Erneuerbaren<br />
Energien steigt“<br />
So lautet eine Headline auf www.<br />
bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/faq-energiewende-2067498.<br />
Die hier als Aufmacherbild<br />
verwendete Grafik und<br />
Bild 1 lassen daran keinen Zweifel.<br />
Bis 2030 sollen lt. Bundesregierung<br />
sogar mindestens 80% der „Erneuerbaren“<br />
unseren Stromverbrauch<br />
decken. Nicht unerheblich dabei:<br />
„Deutschland verfügt europaweit<br />
über die höchste installierte Kraftwerksleistung<br />
und erzeugt und verbraucht<br />
am meisten Strom.“<br />
Strom aus Wind, Sonne und anderen<br />
Erneuerbaren Energien in Deutschland<br />
sollen also zukünftig den Hauptanteil<br />
des enormen Verbrauchs übernehmen.<br />
Nennenswert ist dabei noch<br />
die „Wasserstoffstrategie“.<br />
In Zahlen: 2030 sollen rund 600<br />
Terra wattstunden aus „Erneuerbaren“<br />
bereitgestellt werden – ausgehend<br />
von einem höheren Bruttostromverbrauch<br />
von etwa 750 Terrawattstunden.<br />
Um dieses Ziel zu<br />
erreichen, müssen die erneuerbaren<br />
Energien weiter ausgebaut und möglichst<br />
schnell in das Stromnetz integriert<br />
werden.<br />
Mehr Energieeffizienz ist lt. Bundesregierung<br />
eine weitere wichtige Seite<br />
der Energiewende. Die Öffentliche<br />
Hand soll Vorbild werden beim Energiesparen:<br />
Das neue Energieeffizienz-Gesetz<br />
verpflichtet Behörden,<br />
energieintensive Unternehmen und<br />
Rechenzentren, mehr Energie zu sparen.<br />
„Denn Klimaschutz und Energiewende<br />
können nur erfolgreich<br />
sein, wenn der Energieverbrauch<br />
dauerhaft sinkt.“ Diese Prämisse ist<br />
durchaus bemerkenswert, bedeutet<br />
sie doch ebenfalls eine wichtige<br />
Wende. Weiter interessant daran:<br />
Gemäß obigen Zahlen kann diese<br />
Wende erst nach 2030 erfolgen,<br />
denn derzeit liegt der gesamte Bruttoverbrauch<br />
um 600 Terrawattstunden,<br />
würde also bis 2030 noch um<br />
25% (750/600) zunehmen!<br />
Zwischenfazit:<br />
1. Ziel: bis 2030 Deckung von 80%<br />
von 750 TWh entsprechend 600<br />
TWh (750 x 0,8), damit eine Verdopplung<br />
in sechs Jahren und somit<br />
Fortführung der bisherigen Anstiegsgeschwindigkeit<br />
(vgl. Aufmacher).<br />
Die Bundesregierung weiß: „Dafür<br />
muss sich die Ausbaugeschwindigkeit<br />
sogar verdreifachen.“<br />
2. Ziel: möglichst schnelle Integration<br />
in das Stromnetz (hierzu hält sich<br />
die Bundesregierung eher bedeckt)<br />
3. Ziel: dauerhafte Senkung des<br />
Energieverbrauchs (wenn überhaupt,<br />
dann erst nach 2030 zu erwarten)<br />
Klimaprognosen verdecken<br />
nationale Rohstofflage<br />
Bei Einhaltung dieser Ziele soll es bis<br />
2045 gelingen, das Land klimaneutral<br />
zu machen.<br />
Den mit Abstand größten Beitrag zur<br />
Stromerzeugung leisteten derzeit<br />
Windkraftanlagen. Der starke Zubau<br />
an Solaranlagen könnte jedoch mittelfristig<br />
zu deren Dominanz führen.<br />
Die Energiewende hält die Bundesregierung<br />
für „notwendig“ und treibt<br />
daher den Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien „mit höchster Priorität“ voran.<br />
Als Begründung liest man: „Denn die<br />
Schäden durch den voranschreitenden<br />
Klimawandel würden uns finanziell<br />
weitaus höher belasten. Mindestens<br />
145 Milliarden Euro Schäden<br />
sind in Deutschland allein zwischen<br />
2000 und 2021 zu verzeichnen. Bis<br />
Mitte des Jahrhunderts rechnen Forschende<br />
mit Schäden zwischen 280<br />
und 900 Milliarden Euro. Noch nicht<br />
eingerechnet sind gesundheitliche<br />
Beeinträchtigungen, Todesfälle<br />
durch Hitze und Überflutungen, die<br />
Belastung von Ökosystemen oder<br />
der Verlust von Artenvielfalt.“ Das<br />
führte/führt zur Entwicklung nach<br />
Bild 2. Die Tatsache, dass der Anteil<br />
Deutschlands am weltweiten CO 2 -<br />
Ausstoß bei nur 2% liegt und große<br />
CO 2 -Verursacher, wie China, USA<br />
und Indien, deutlich weniger engagiert<br />
„Klimaschutz“ betreiben (Bild<br />
3), wird in der Kommunikation der<br />
Bundesregierung ausgeblendet.<br />
Bemerkenswert ist weiter die Personalunion<br />
von Wirtschafts- und<br />
Umweltminister, zweier zumindest<br />
teils antagonistischer Ressorts,<br />
wobei der Umweltaspekt offenbar<br />
überwiegt, wie bei einem Grünen<br />
nicht anders zu erwarten. Dessen<br />
Bekenntnis hier, „voll ins Risiko zu<br />
gehen“, muss jeden Vernunftbegabten<br />
erschrecken. In der Wirtschaft<br />
oder an der Börse jedenfalls<br />
wird man nur dann langfristig Erfolg<br />
haben, wenn man das Risiko managet<br />
und möglichst geringhält.<br />
Die in der Bevölkerung erzeugte<br />
Ansicht, der menschgemachte<br />
CO 2 -Ausstoß der letzten 100 Jahre<br />
sei die Ursache einer vermeintlich<br />
drohenden Klimakatastrophe, steht<br />
auf sehr dünnem Eis und wird von<br />
kompetenten Stellen immer deutlicher<br />
hinterfragt (z.B. Prof. Ganteför,<br />
Prof Varenhorst). Eine wissenschaftlich<br />
exakte Antwort auf die<br />
Frage, wie 0,042% CO 2 -Anteil in der<br />
Luft dermaßen dramatische Auswirkungen<br />
haben kann, steht trotz zehntausender<br />
Arbeiten, die Gegenteiliges<br />
suggerieren, aus. Dennoch sind<br />
die unter „Klimaschutz“ laufenden<br />
Bestrebungen im Prinzip sinnvoll,<br />
weil sie darauf abzielen, ein rohstoffarmes<br />
Land wie Deutschland<br />
26 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Energietechnik<br />
muss überall hin transportiert werden.<br />
Vor allem aus den Windparks<br />
von Nord- und Ostdeutschland in die<br />
Industriezentren in Süd und Westdeutschland.<br />
Bezüglich Ziel 3, der dauerhaften<br />
Senkung des Energieverbrauchs,<br />
sind momentan keine konkreten<br />
Maßnahmen zu erkennen.<br />
Statistisches Bundesamt/<br />
Umweltbundesamt <strong>2024</strong><br />
In der Pressemitteilung Nr. 087 vom<br />
7. März <strong>2024</strong> (www.destatis.de/DE/<br />
Presse/Pressemitteilungen/<strong>2024</strong>/03/<br />
PD24_087_43312.html) informiert das<br />
Statistische Bundesamt (Destatis):<br />
Bild 1: Über die Hälfte des Bruttostromverbrauchs wurde 2023 durch Erneuerbare Energien gedeckt.<br />
mittelfristig von Importen unabhängiger<br />
und längerfristig gegenüber der<br />
unausweichlichen Rohstoffknappheit<br />
robuster zu machen.<br />
Umsetzungs-Werkzeuge:<br />
Geld und Gesetze<br />
Bild 2: Zum Ausstoß von Treibhausgasen durch Deutschland<br />
<strong>2024</strong> stehen im zentralen Finanzierungsinstrument<br />
des Bundes, dem<br />
Klima- und Transformationsfonds,<br />
rund 49 Milliarden Euro bereit: etwa<br />
zur Förderung der energetischen<br />
Gebäudesanierung und für den Heizungstausch,<br />
für die Elektromobilität<br />
oder für regionale Klimaschutzinitiativen<br />
und zum „Ausbau“ (besser:<br />
Aufbau) der Wasserstoffwirtschaft<br />
(www.bundesregierung.de/bregde/aktuelles/der-klima-und-transformationsfonds-<strong>2024</strong>-2250738).<br />
Und: Das Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz, das ab 2000 das Stromeinspeisungsgesetz<br />
ersetzte, erhielt ein<br />
Update. Mit dem EEG 2023 wird der<br />
Ausbau der Erneuerbaren Energien<br />
konsequent auf den 1,5-Grad-Pfad<br />
des Pariser Klimaschutzabkommens<br />
ausgerichtet. Dazu legte die Bundesregierung<br />
höhere Ausbauziele<br />
für Wind- und Solarenergie fest.<br />
Die Erneuerbaren Energien erhalten<br />
gesetzlichen Vorrang, um ihren<br />
Ausbau massiv voranzubringen.<br />
Zudem sind bis 2028/29 deutlich<br />
höhere Ausschreibungsmengen<br />
für den Zubau Erneuerbarer Energien<br />
festgelegt. Anlagenbetreiber<br />
müssen die Kommunen besser am<br />
Ertrag von Wind- und Freiflächen-<br />
Anlagen beteiligen. Die Arbeit von<br />
Bürgerenergiegesellschaften wird<br />
erleichtert. Dies alles dient Ziel 1.<br />
Bezüglich Ziel 2 hat die Bundesregierung<br />
parallel die rechtlichen Grundlagen<br />
geschaffen, um die Stromnetze<br />
schneller auszubauen. Denn der<br />
Strom aus Erneuerbaren Energien<br />
• Windkraft war im Jahr 2023 mit<br />
einem Anteil von 31% wichtigster<br />
Energieträger für die Stromerzeugung<br />
in Deutschland<br />
• Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energieträgern um 6,7% gestiegen,<br />
aus konventionellen Energien<br />
um 27,8% gesunken<br />
• insgesamt 11,8% weniger Strom<br />
ins Netz eingespeist als im Vorjahr<br />
• importierte Strommenge deutlich<br />
gestiegen, exportierte Strommenge<br />
rückläufig<br />
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland<br />
450 TWh Strom erzeugt und<br />
in das Netz eingespeist (Bild 4).<br />
Zum Bruttowert der Regierung von<br />
600 TWh ergibt sich eine Differenz<br />
von 150 TWh. Das dürfte im Groben<br />
die obige nicht näher ausgewiesene<br />
„importierte Strommenge“<br />
sein – ein Viertel des Bruttobedarfs!<br />
Dies erklärt die obigen 11,8% weniger<br />
(eigenen) Strom ins Netz. Hinzu<br />
kommt ein „ein geringerer Strombedarf<br />
infolge der konjunkturellen<br />
Abschwächung in den energieintensiven<br />
Industriezweigen“.<br />
„Mit einem Anteil von 56% stammte<br />
der im Jahr 2023 erzeugte und ins<br />
Netz eingespeiste Strom mehrheitlich<br />
aus erneuerbaren Energieträgern.“<br />
Die Differenz zu den 52%<br />
der Regierung könnte an verschiedenen<br />
Betrachtungsaspekten liegen.<br />
Das Umweltbundesamt berichtet<br />
unter www.umweltbundesamt.de/<br />
themen/klima-energie/erneuerbareenergien/erneuerbare-energien-inzahlen,<br />
dass im Jahr 2023 insgesamt<br />
eine Energiemenge von 513 TWh<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 27
Energietechnik<br />
Bild 3: CO 2 -Ausstoß verschiedener Länder (Quelle: IEA Key World Energy Statistics 2021, www.voelker-quaschnig.de)<br />
aus erneuerbaren Energieträgern<br />
genutzt wurde. Das sind über 80%<br />
vom Bruttowert (gesamte Eigenproduktion<br />
plus Importe), aber 80% werden<br />
von der Regierung als Ziel für<br />
2030 kommuniziert. Hier zeigt sich,<br />
wie „biegsam“ Statistiken oder wie<br />
vertrauenswürdig Informationen sind.<br />
Von dieser Energiemenge entfielen<br />
etwa 53% auf die Stromproduktion,<br />
40% Prozent auf den erneuerbaren<br />
Wärmesektor und 7% auf biogene<br />
Kraftstoffe im Verkehrsbereich.<br />
Die Windenergie leistete mit einem<br />
Ertrag von über 140 TWh den größten<br />
Beitrag zur Stromerzeugung aus<br />
Erneuerbaren Energien. Um die Energie-<br />
und Klimaziele der Bundesregierung<br />
zu erreichen, ist jedoch ein<br />
deutlich stärkerer Ausbau nötig. Im<br />
Rekordjahr 2017 wurde mehr als<br />
doppelt so viel Leistung zugebaut<br />
wie 2023.<br />
Die Stromerzeugung aus Photovoltaik<br />
belief sich im Jahr 2023 auf<br />
rund 60 TWh. Der Zubau neuer PV-<br />
Kapazitäten steigt seit einigen Jahren<br />
wieder kontinuierlich an.<br />
„Risiken und<br />
Nebenwirkungen“<br />
Unter diesem provokanten Titel hat<br />
der Diplomphysiker Dr. Detlef Koenemann,<br />
der sich seit 1992 mit Technik<br />
und Marktentwicklung der Erneuerbaren<br />
Energien befasst, zum Thema<br />
„50 Jahre Energiewende“ in elektropraktiker<br />
12/23 Lesenswertes<br />
geschrieben. Dabei stellt er im Einklang<br />
mit den oben erwähnten Fakten<br />
fest, dass zurzeit die Steigerung<br />
der solaren Stromproduktion mit<br />
dem Ziel, den Strom immer billiger<br />
zu produzieren, im Vordergrund<br />
steht. Gleichzeitig mahnt er: „Die<br />
Bundesregierung hat versäumt, den<br />
Transport und die Speicherung des<br />
Stroms zu planen und auszubauen.“<br />
Bild 4: Zur Einspeisung in das deutsche Stromnetz<br />
Koenemann spricht ein grundsätzliches<br />
Problem an, das weder durch<br />
die Kommunikation der Bundesregierung<br />
noch durch Statistiken sichtbar<br />
wird, das Problem der Dezentralität:<br />
„Mit dem Aufkommen der erneuerbaren<br />
Energien zeichnete sich ab,<br />
Bild 5: Hohe Volatikität der Preise für Energie, deren Bedarf jedoch kaum<br />
schwankt<br />
dass die Energieversorgung der<br />
Zukunft nicht mehr zentral, sondern<br />
überwiegend dezentral strukturiert<br />
sein würde.“ Nun ist es aber<br />
so, dass ein Generator oder Transformator<br />
für 1 kW bezüglich Materialeinsatz<br />
und Wirkungsgrad ineffizienter<br />
ist als ein Generator und<br />
Transformator für 1 MW. Benötigt<br />
man im ersten Fall den Materialeinsatz<br />
X und erreicht den Wirkungsgrad<br />
Y, so gilt für die 1-MW-Ausführungen,<br />
dass der Materialeinsatz<br />
nicht tausendmal, sondern<br />
vielleicht nur hundertmal größer ist<br />
und der Wirkungsgrad größer ist als<br />
Y. Daher kehrt die Zentralisierung<br />
zurück: „Das ursprüngliche Konzept,<br />
die Versorgung zu dezentralisieren<br />
und auf viele kleine Erzeuger<br />
zu verteilen, verliert immer mehr<br />
an Bedeutung.“<br />
Ein weiteres Problem ist der Wasserstoff.<br />
Hintergrund: Um in Zukunft<br />
möglichst CO 2 -frei produzieren zu<br />
können, sind große Mengen davon<br />
erforderlich. „Deshalb wird bereits<br />
der Import von Wasserstoff im großen<br />
Stil geplant. Aber die Liste der politisch<br />
zuverlässigen Länder, die als<br />
Exporteure infrage kommen, ist<br />
ziemlich kurz.“<br />
Bild 4 informiert zur neuerdings hohen<br />
Preisvolatilität, die gewiss nicht allen<br />
durch den Krieg entstanden ist.<br />
Zwischenfazit:<br />
1. Transport und Speicherung von<br />
Strom wurden politisch vernachlässigt.<br />
2. Zentralisierung ist effizienter als<br />
Dezentralisierung, ein Fakt, der<br />
die Demokratisierung der Energiewende<br />
beeinträchtigt.<br />
3. Notwendiger Import von Wasserstoff<br />
macht abhängig.<br />
Das Gesamtfazit von Dr. Koenemann<br />
ist nicht eben erfreulich: „Die<br />
Energiewende ist aus dem Ruder<br />
gelaufen, weil die Bundesregierung<br />
einige ihrer ursprünglichen Ziele aus<br />
dem Auge verloren hat.“ Hauptziel<br />
war ehemals die Einsparung fossiler<br />
Rohstoffe, heute gehe es vorrangig<br />
um Wirtschaftlichkeit. Die<br />
chinesischen Module auf unseren<br />
Dächern werden mit einem massiven<br />
Einsatz von Strom aus Kohlekraftwerken<br />
produziert.<br />
FS<br />
28 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Energietechnik<br />
KI zur effizienten Steuerung von Solarthermieanlagen<br />
Statements<br />
© Solites<br />
SAMSON, ein weltweit ausgerichteter<br />
Anbieter von Regeltechniklösungen<br />
mit Hauptsitz in Frankfurt<br />
am Main, hat ein wegweisendes<br />
Forschungsprojekt auf Basis von<br />
Machine Learning (ML) gestartet, das<br />
eine verbesserte Nutzung erneuerbarer<br />
Energiequellen ermöglicht und<br />
einen Beitrag zur Energiewende in<br />
Deutschland leistet.<br />
SAMSON AG<br />
www.samsongroup.com<br />
Näheres<br />
Das Projekt, das einen Umfang von<br />
1,92 Mio. Euro hat, wird durch das<br />
Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Klimaschutz gefördert. Es konzentriert<br />
sich auf die Entwicklung<br />
eines selbstlernenden Algorithmus,<br />
der Netzeinspeise- und Übergabestationen,<br />
insbesondere für Solarthermieanlagen,<br />
optimieren soll.<br />
SAMSON koordiniert das Projekt<br />
saM_soL in Zusammenarbeit mit<br />
dem Forschungsinstitut Solites<br />
aus dem Steinbeis-Verbund und<br />
der SAMSON-Energietochter KT-<br />
Elektronik. Solites entwickelt unter<br />
anderem die notwendigen Algorithmen<br />
für das Machine Learning.<br />
SAMSON bringt seine umfassende<br />
Expertise in der Regeltechnik sowie<br />
seine langjährige Erfahrung in der<br />
Entwicklung hochmoderner Steuerungssysteme<br />
ein. Der Projektträger<br />
ist das Forschungszentrum<br />
Jülich (FZJ).<br />
PID-Algorithmus<br />
als Dreh- und Angelpunkt<br />
Ausgangspunkt bilden Steuerungen<br />
mit integriertem PID-Algorithmus (PID<br />
steht für proportional-integral-differenziell)<br />
zur Regelung von Prozessen<br />
in Wärmenetzen. Die Regelung der<br />
thermischen Solaranlage wird virtualisiert,<br />
und der so entstehende digitale<br />
Zwilling trainiert das zugrundeliegende<br />
Modell. Im Einsatz passt<br />
das ML-Modell die Regel-Parameter<br />
anlagen spezifisch und in Abhängigkeit<br />
von äußeren Einflüssen an.<br />
Später soll so die Steuerung sowohl<br />
zentraler als auch dezentraler Einspeisestationen<br />
für Wärmeerzeugungsanlagen<br />
mit schwankenden<br />
Energiequellen im laufenden Betrieb<br />
optimiert werden können.<br />
Im Fokus des Forschungsvorhabens<br />
steht die Solarthermie als eine besonders<br />
fluktuierende Energiequelle.<br />
Der Praxistest erfolgt in der dezentralen<br />
solarthermischen Wärmenetz<br />
einspeisestation der Stadtwerke<br />
Düsseldorf. Die Anlage mit 232 m²<br />
installierter Kollektorfläche erwärmt<br />
das aus dem Rücklauf des Fernwärmenetzes<br />
entnommenes Fluid auf<br />
Vorlauftemperaturniveau.<br />
Andreas Widl, CEO von SAMSON:<br />
„Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz<br />
in der Regelungstechnik eröffnet<br />
neue Horizonte für effizientere<br />
und nachhaltigere Energieversorgung.<br />
Dieses Pilotprojekt ist ein<br />
entscheidender Schritt in Richtung<br />
eines intelligenten Energiemanagements,<br />
das nicht nur die Effizienz<br />
steigert, sondern auch die Integration<br />
erneuerbarer Energien nahezu<br />
optimal ermöglicht. Bei SAMSON<br />
sind wir stolz darauf, Teil dieses Projekts<br />
zu sein und unseren Beitrag<br />
zu einer Zukunft ohne Verschwendung<br />
von Ressourcen zu leisten.“<br />
SAMSON-Projektleiter André<br />
Strauch: „Die Lösung wird am Ende<br />
Materialverschleiß und Temperaturschwankungen<br />
reduzieren und<br />
Ressourcen in den Heizkraftwerken<br />
bzw. Wärme erzeugungsanlagen<br />
einsparen. Für SAMSON ist das<br />
eine hervorragende Ergänzung<br />
seiner digitalen Produktpalette für<br />
die Nachhaltigkeit im Energiesektor,<br />
die wir auch unseren internationalen<br />
Kunden anbieten werden.“<br />
Solites-Projektleiter Thilo Walser:<br />
„Mit saM_soL entwickeln wir einen<br />
ML-Algorithmus im virtuellen Modell<br />
und trainieren diesen für den späteren<br />
Einsatz in der Realanlage. Aus wissenschaftlicher<br />
Perspektive bietet<br />
dieser neuartige Ansatz immense<br />
Potentiale zur verbesserten Regelung<br />
von stark fluktuierenden Wärmeerzeugungsanlagen.<br />
Der Ansatz<br />
soll nach erfolgtem Praxistest auf<br />
Netzeinspeisestationen jeglicher<br />
Art übertragbar sein.“<br />
Integration<br />
in digitales Portal<br />
Nach erfolgreichem Abschluss des<br />
Projekts soll die entwickelte Lösung<br />
in das Produkt SAM DISTRICT<br />
ENERGY intergiert werden, ein digitales<br />
Portal von SAMSON für die<br />
Wärmeverteilung (Fern-/Nahwärme<br />
bzw. -kälte), das von vielen Stadtwerken<br />
in Deutschland für die Verwaltung,<br />
Bedienung und Optimierung<br />
ihrer Systeme genutzt wird.<br />
Das Projekt dauert bis Mai 2027. ◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 29
Energietechnik<br />
Tun Sie das bloß nicht!<br />
Die größten Fallstricke<br />
bei der Planung der eigenen Solaranlage<br />
Immer mehr private Haushalte und Unternehmen<br />
nutzen Photovoltaik zur Stromerzeugung.<br />
Laut Statistischem Bundesamt<br />
waren im März 2022 insgesamt 2,2<br />
Millionen Photovoltaikanlagen auf deutschen<br />
Dächern und Grundstücken installiert.<br />
Somit ist die Zahl der Anlagen<br />
seit Januar 2018 um 34% gestiegen.<br />
Doch auf dem Weg zur grünen Energie<br />
für das eigene Zuhause können<br />
Einsteiger leicht in die Fehlerfalle tappen.<br />
„Damit eine PV-Anlage wirtschaftlich<br />
arbeitet und optimal zum Bedarf<br />
des Haushalts passt, ist eine exakte<br />
Planung notwendig“, weiß Alexander<br />
Vocale, Geschäftsführer der Solar-<br />
Stunde GmbH. Er kennt typische Fallstricke,<br />
die es dabei zu vermeiden gilt:<br />
Solar-Stunde GmbH<br />
www.solar-stunde.de<br />
Solaranlage<br />
falsch platziert<br />
Damit möglichst viel Sonnenstrahlen<br />
auf die Solarmodule treffen, spielen<br />
die Ausrichtung und der Neigungswinkel<br />
der Module eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
„Optimal ist eine Ausrichtung nach<br />
Süden bei einem Neigungswinkel<br />
von 30°. Damit erzielt die Anlage<br />
die größten Erträge, weil der Einstrahlungs-<br />
und Reflektionsverlust<br />
am geringsten ist. Auch kann<br />
der Regen Laub, Sand und andere<br />
Verschmutzungen leicht abspülen.<br />
Dafür wird bei Steildächern die vorhandene<br />
Dachneigung genutzt, bei<br />
einem Flachdach werden die Module<br />
aufgeständert“, erklärt Vocale. Sinnvolle<br />
Alternativen bilden Ausrichtungen<br />
nach Südwesten oder Südosten<br />
bei einem Neigungswinkel von<br />
circa 45°. Hierbei sinkt der Ertrag nur<br />
um 5...10%. Besonders flache oder<br />
steile Winkel oder Ausrichtungen<br />
nach Norden sind zu vermeiden.<br />
Nicht auf Verschattung<br />
geachtet<br />
„Bei der Standortwahl gilt es, verschattete<br />
Bereiche auszusparen<br />
und dort lieber auf einzelne Module<br />
zu verzichten“, rät Vocale. Jegliche<br />
Verschattung bedeutet eine gravierende<br />
Leistungsverringerung der<br />
Anlage. Zwar werden Bäume und<br />
Nachbargebäude meist als Schattenspender<br />
erkannt, andere Objekte<br />
wie Schornsteine, Antennen, Satellitenschüsseln,<br />
Masten, Straßenlaternen<br />
oder Hügelkuppen jedoch<br />
häufig übersehen. Auch sollte die<br />
Standortwahl nicht erfolgen, wenn<br />
die Bäume entlaubt sind. Hilfreich<br />
ist der Einsatz eines Sonnenbahnindikators,<br />
um mögliche Beschattungen<br />
zu lokalisieren.<br />
30 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Energietechnik<br />
Dachfläche falsch berechnet<br />
Bei der Berechnung der Dach- bzw.<br />
Montagefläche sollte ein genaues<br />
Aufmaß vor Ort durch einen Fachbetrieb<br />
erfolgen. Alte Baupläne sind<br />
häufig ungenau und Umbauten oder<br />
Sanierungen oft nicht hinreichend<br />
dokumentiert. Falsche Maße führen<br />
dazu, dass die Anlagengröße nicht<br />
passt. „Für die Berechnung müssen<br />
Schattenflächen und Elemente wie<br />
Schornsteine, Fenster und Satellitenschüsseln<br />
abgezogen werden“,<br />
betont der Solar-Experte. Ein gewisser<br />
Randabstand zur Dachkante sorgt<br />
dafür, dass der Wind nicht von den<br />
Seiten unter die Module gelangt<br />
und sie aus ihrer Verankerung reißt.<br />
Beschaffenheit<br />
des Dachs ignoriert<br />
Nicht jedes Dach ist stabil genug,<br />
um das Gewicht einer Solaranlage<br />
zu tragen. Wird die Dachstatik nicht<br />
im Voraus geprüft oder auf einem<br />
sanierungsbedürftigen Dach gearbeitet,<br />
kann es passieren, dass das<br />
Dach diese Belastungen nicht aushält.<br />
Mit den Modulen, der Unterkonstruktion,<br />
dem Befestigungsmaterial<br />
und den Montagearbeiten<br />
kommt viel Gewicht zusammen.<br />
Auch die regionstypischen Windund<br />
Schneelasten sowie die Last<br />
durch Starkregen gilt es einzukalkulieren.<br />
Da die Lebensdauer einer<br />
Solaranlage circa 20 bis 30 Jahre<br />
beträgt, sollten Erneuerungen und<br />
Reparaturarbeiten am Dach vor der<br />
Montage erfolgen. Neben der klassischen<br />
Dachanbringung können<br />
Module beispielsweise auch an der<br />
Hausfassade, auf der Garage oder<br />
im Garten montiert werden. Oder<br />
man wählt Solardachziegel.<br />
Eigenbedarf falsch kalkuliert<br />
Für den Eigenverbrauch vorgesehene<br />
PV-Anlagen sollten im Idealfall<br />
so dimensioniert sein, dass sie<br />
den Strombedarf möglichst punktgenau<br />
decken. Richten Planer ihre<br />
Anlage nur nach dem derzeitigen<br />
Energie bedarf aus, wird sie in den<br />
meisten Fällen zu klein. Für eine optimale<br />
Auslegung gilt es, auch den<br />
künftigen Verbrauch abzuschätzen.<br />
Geplante Anschaffungen wie der<br />
Kauf eines Elektroautos, die Installation<br />
einer Wärmepumpe oder einer<br />
Klimaanlage, aber auch die Berufsund<br />
Familienplanung oder bauliche<br />
Entwicklungen am Haus sind als wichtige<br />
Aspekte einzubeziehen. Fehlberechnungen<br />
führen zu einer falschen<br />
Dimensionierung der Anlage.<br />
„Deswegen stellen wir unseren<br />
Kunden umfassende Fragen zu<br />
ihren Plänen und Zielen, Tagesabläufen,<br />
genutzten Geräten und<br />
Gewohnheiten im Alltag. So können<br />
wir eine optimale, auf ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnittene Lösung entwerfen.<br />
Dazu gehören auch ästhetische<br />
Ansprüche, Kostenvorstellungen<br />
oder individuelle Extras“,<br />
erklärt Vocale.<br />
Unzureichender<br />
Wechselrichter<br />
und Batteriespeicher<br />
Ist der Speicher zu klein, wird der<br />
Strombedarf bei schlechtem Wetter<br />
nicht ausreichend gedeckt und<br />
bei gutem Wetter ist er schnell voll<br />
und weitere Energie geht ungenutzt<br />
verloren. Auch Wechselrichter- und<br />
Anlagengröße müssen genau aufeinander<br />
abgestimmt sein. Der Wechselrichter<br />
beeinflusst die Anlagenleistung<br />
entscheidend. Ist er zu klein,<br />
überlastet und überhitzt er schnell.<br />
Sind indes Speicher oder Wechselrichter<br />
zu groß, passen sie nicht zum<br />
Bedarf und treiben die Kosten der<br />
Solaranlage unnötig in die Höhe.<br />
Zur Solarpflicht ab 2025<br />
Ab Januar 2025 gilt die Solarpflicht für<br />
private Neubauten sowie ab 2026 für<br />
Bestandssanierungen. Dazu Enrico<br />
Nezirovic, Mit-Geschäftsführer der<br />
Solar-Stunde GmbH: „Die Materie ist<br />
sehr komplex und so wissen Verbraucher<br />
oft nicht, was sie bei einer Anlage<br />
wählen, welche Anforderungen sie<br />
stellen oder wie Leistung und Ästhetik<br />
Der Solaranlagen-Hype –<br />
aber passt die Anlage auch?<br />
Emir Keco, Geschäftsführer der<br />
Solar-Stunde GmbH, warnt vor<br />
übereilten Kaufentscheidungen:<br />
„Solaranlagen sind überall im Trend.<br />
Finanzielle Anreize, kürzlich erweitert<br />
durch den Wegfall der Mehrwertsteuer<br />
für private Käufer und<br />
den Zusatz, dass eigenproduzierter<br />
Strom steuerfrei verkauft werden<br />
darf, machen die Anlagen lukrativer.<br />
Zahlreiche Online-Tools versprechen<br />
eine schnelle Berechnung der<br />
Kosten und der Anlage – aber mit<br />
Risiko. Denn nach dem Einholen<br />
der Angebote bis hin zum Baubeginn<br />
kann viel Zeit vergehen, ohne<br />
dass die Installateure die Gegebenheiten<br />
und den Anspruch an<br />
kombiniert werden können und wann<br />
der Rat des Experten befolgt werden<br />
muss.“ Seine Ratschläge: Bei den<br />
Modulen existiert eine große Auswahl<br />
an Material, Art des Aufbaus, Leistung<br />
und Preis. Neben mono- und polykristallinen<br />
Modulen gibt es auch halb- und<br />
volltransparente Varianten. Hier spielen<br />
mehrere Faktoren zusammen, die<br />
sehr individuell sein können: etwa der<br />
tatsächliche Stromverbrauch, ob der<br />
gesamte Bedarf über Solar gedeckt<br />
werden soll, die Größe der zur Verfügung<br />
stehenden Fläche oder ästhetische<br />
Ansprüche. So bedeuten halbtransparente<br />
Module zwar eine Leistungsminderung<br />
von 14%, doch kann man<br />
dies durch wenige Module mehr gegenüber<br />
einer monokristallinen Anlage<br />
oft ausgleichen. Stichwort „Ästhetik“:<br />
Es gibt auch vollständig transparente<br />
Module, aber die fangen nur den ultravioletten<br />
Lichtanteil ein. Für ein Einfamilienhaus<br />
reicht das niemals. Module<br />
mit optisch angepassten Trägerfolien,<br />
Rahmen und Verbindern sind hier richtig.<br />
Für hohe Erträge stehen bifaziale<br />
Module infolge der Reflexionen auf<br />
der Rückseite.<br />
Die Entscheidung, was mit dem<br />
Strom passieren soll, haben angehende<br />
Besitzer einer Solaranlage<br />
selbst in der Hand. Sie informieren<br />
sich dazu über die Preise bei Teiloder<br />
Volleinspeisung und stellen<br />
diese den Fixkosten für einen Speicher<br />
gegenüber. Nur wer alle Fakten<br />
kennt, kann souverän entscheiden.<br />
Doch das Thema ist sehr komplex<br />
und ist mit unkalkulierbaren<br />
Zukunfts-Möglichkeiten behaftet.<br />
Eine Beratung ist daher sinnvoll –<br />
herstellerunabhängig bei Nennung<br />
von Vor- und Nachteilen. Die Feinjustierung<br />
bedarf eines intensiven<br />
Dialogs. ◄<br />
die Anlage vor Ort nachgeprüft<br />
haben. Wie erfahre ich, ob meine<br />
Sonnenstunden oder meine Dachgröße<br />
überhaupt ausreichen? Kann<br />
ich mein Auto auch im Winter noch<br />
laden? Welche Anlage brauche<br />
ich, um komplett autark zu leben?<br />
Dazu muss direkt vor Ort anhand<br />
der Gegebenheiten, wie zum Beispiel<br />
Dachausrichtung und Verbrauch,<br />
geplant werden. Mögliche<br />
Veränderungen und Risikofaktoren<br />
sind einzukalkulieren.<br />
Das Tool der Solar-Stunde GmbH<br />
wirkt direkt vor Ort und kann alle<br />
Szenarien durchspielen. Persönliche<br />
Ansprechpartner begleiten<br />
den Vorgang.“<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 31
Energietechnik<br />
Testen von Wechselrichtern<br />
Der Artikel beschreibt Leistungsanalysatoren und andere Prüfgeräte im praktischen Einsatz.<br />
Grobe Einteilung der Stromrichter<br />
• Wechselrichter (Inverter, Drehrichter), wandelt DC in AC<br />
• Gleichrichter, wandelt AC in DC<br />
• Gleichspannungswandler (DC/DC-Wandler),<br />
wandelt das Spannungsniveau oder invertiert<br />
• Umrichter (Wechselstrom-Umrichter, AC/AC- Konverter),<br />
wandelt Frequenz und/oder Amplitude<br />
© Paolo Pagaling / Pixabay<br />
Die Umwandlung von Wechselin<br />
Gleichstrom (AC zu DC) und<br />
umgekehrt spielt in der praktischen<br />
Anwendung der Elektrotechnik eine<br />
wichtige Rolle. Solarzellen liefern<br />
Gleichspannung, und hier wird bereits<br />
die Wichtigkeit einer Umwandlung<br />
sichtbar, wenn in das Wechselstromnetz<br />
eingespeist werden soll. Dazu<br />
muss der Gleichstrom der Solarzelle<br />
„wechselgerichtet“ werden.<br />
Wechselrichter<br />
(Inverter, Drehrichter)<br />
spielen in Haushaltsgeräten und<br />
Industriemaschinen eine wichtige<br />
Rolle. In der Praxis ist die Wechselspannung<br />
sinusförmig. Ein zufälliges<br />
Signal wie zum Beispiel Rauschen<br />
oder ein einmaliger Schaltvorgang<br />
wird demnach nicht als Wechselspannung<br />
bezeichnet.<br />
Wechselrichter sind Schaltungen<br />
mit Oszillatoren und Transistoren,<br />
die dafür sorgen, dass die Polarität<br />
des der Spannung/des Stroms periodisch<br />
wechselt. In Haushalts geräten<br />
oder vergleichbaren Maschinen wird<br />
häufig ein indirekter Um setzer mit<br />
Gleichspannungs-Zwischenkreis<br />
verwendet. Er wandelt den Wechselstrom<br />
aus dem Stromnetz in<br />
Gleichstrom um und ein Wechselrichter<br />
wandelt den Gleichstrom<br />
an schließend in einen Wechselstrom<br />
mit der Frequenz und Spannung<br />
um, die von der angetriebenen<br />
Maschine benötigt wird. Bei Solarzellen<br />
wandelt der Wechselrichter den<br />
Autor:<br />
Ernst Bratz<br />
Meilhaus Electronic<br />
www.meilhaus.com<br />
nach Unterlagen von HIOKI<br />
HIOKI-Power-Analysator PW6001 und Stromwandler vor und hinter einem Inverter zur Messung der Effizienz<br />
32 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Energietechnik<br />
gelieferten Gleichstrom direkt um in<br />
einen Wechstromg, der in das Netz<br />
eingespeist werden kann.<br />
Wechselrichter können zudem verwendet<br />
werden, um Wechselstrommotoren<br />
zu steuern und ihre Geschwindigkeit<br />
zu variieren.<br />
Test von Wechselrichtern<br />
Wechselrichter müssen u.a. in der<br />
Qualitätssicherung geprüft werden.<br />
Tests sind schon in der Phase der<br />
Entwicklung nötig, dann in der Produktion<br />
und schließlich bei Wartung,<br />
Inspektion und Reparatur. In<br />
sicherheitsrelevanten Anwendungen<br />
kann auch eine präventive Prüfung<br />
im praktischen Einsatz zur Vorbeugung<br />
vor Ausfällen erforderlich sein.<br />
Industrieumrichter mit<br />
SiC- und GaN-basierenden<br />
Schaltelementen<br />
In den neusten Generationen von<br />
Industrieumrichtern kommen SiCund<br />
GaN-basierende Schaltelemente<br />
zum Einsatz. Deren Schaltfrequenzen<br />
steigen immer weiter,<br />
auch um kompakter bauen zu<br />
können. Ihre Anwendung finden<br />
sie aktuell auch in Elektroantrieben<br />
der Fahrzeugtechnik. In diesem<br />
Segment reicht die Bandbreite<br />
des PW6001 bis 2,5 MHz oft nicht<br />
mehr aus. Hier ist der Einsatz des<br />
HIOKI PW8001 mit dem Messmodul<br />
U7005 bis 5 MHz empfehlenswert<br />
und derzeit auf dem besten<br />
Weg, zum Standard zu werden.<br />
Diese Geräte konfiguration hat insbesondere<br />
auch dann enorme Vorteile,<br />
wenn es zum Einsatz von breitbandiger<br />
Stromsensorik kommt.<br />
HIOKI bietet hier aufeinander<br />
abgestimmt die Kombination aus<br />
Leistungs analysator und Stromsensorik,<br />
und dies auch speziell<br />
für größere Strömen (>30 A), die ja<br />
in der Leistungselektronik schnell<br />
erreicht werden.<br />
Lowpassfilter-Funktion (drei Bilder © HIOKI)<br />
Anzeige des mittleren Effektivwerts der Gleichrichtung und des wahren Effektivwerts:<br />
Vergleich von verzerrten Stromwerten wie denen eines Wechselrichtersignal<br />
Prüfung eines<br />
Wechselrichters<br />
Beim Test von Wechselrichtern kann<br />
eine Isolationswiderstandsprüfung<br />
sinnvoll sein sowie die Messung von<br />
Spannung und/oder Strom. Dazu<br />
dienen Isolationsprüfgeräte, digitale<br />
Multimeter und Stromzangen.<br />
Die Isolationswiderstandsprüfung<br />
dient dazu, einer Verschlechterung<br />
der Drahtisolierung vorzubeugen.<br />
Sie erfolgt also nicht nur, wenn Probleme<br />
festgestellt werden, sondern<br />
regelmäßig präventiv.<br />
Bei der Messung der Spannung<br />
und des Stroms auf der Primärseite<br />
eines Wechselrichters können Verzerrungen<br />
im Signalverlauf zu Unterschieden<br />
bei den Messwerten führen.<br />
Daher ist ein Echt-Effektivwert-<br />
Multimeter bzw. ein entsprechendes<br />
Strommessgerät (Zangenmessgerät)<br />
zu verwenden.<br />
Auf der Sekundärseite eines Wechselrichters<br />
gibt es Oberschwingungskomponenten.<br />
Benötigt wird in der<br />
Regel nur den Wert der Grundschwingung.<br />
Mit einem Echt-Effektivwert-<br />
Spannungs- und Strommessgerät<br />
mit Filterfunktion können die Oberwellenanteile<br />
eliminiert werden.<br />
Praktische Hinweise<br />
Zur Isolationswiderstandsprüfung:<br />
Der Widerstand wird zwischen den<br />
Klemmen und der Erde gemessen<br />
bei einer Prüfspannung von 500 V.<br />
Der gemessene Wert wird überprüft,<br />
um sicherzustellen, dass er mindestens<br />
5 MOhm beträgt. Dabei sind<br />
die vom Hersteller des Wechselrichters<br />
spezifizierten Prüfstellen<br />
und angelegten Spannungen zu<br />
beachten. Der Strom wird immer<br />
auf ungefährliche Werte begrenzt,<br />
es kann aber zu einer Schreckreaktion<br />
kommen.<br />
Zur Messung von Spannung und<br />
Strom auf der Sekundärseite: Da<br />
die Frequenz des Signals auf der<br />
Sekundärseite des Wechselrichters<br />
variiert, muss bei der Auswahl<br />
eines Spannungs- und Strommessgeräts<br />
die Frequenz der Grundwelle<br />
berücksichtigt werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Mit Wechselrichtern lässt sich –<br />
neben der reinen Umwandlung von<br />
Gleichstrom in Wechselstrom – die<br />
Drehzahl von Wechselstrommotoren<br />
feinstufig steuern. Sie werden<br />
in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt,<br />
in denen sie für den Antrieb<br />
von elektrischen Geräten bis hin zu<br />
großen Industriemaschinen benötigt<br />
werden. Die Prüfung von Umrichtern<br />
wird in einer Vielzahl von Situationen<br />
durchgeführt, u.a. zur Überprüfung<br />
der Produktqualität, zur Verwaltung<br />
der Wartung und zur Feststellung<br />
von Fehlfunktionen.◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 33
Energietechnik<br />
Ladestationen und Wallboxen<br />
Elektroautos wollen geladen werden. Das kann beispielsweise an einer Ladestation an einer<br />
Tankstelle, auf dem Firmengelände, auf dem Supermarkt-Parkplatz oder im eigenen Haus an<br />
einer Wallbox erfolgen.<br />
© www.haus.de<br />
„Bereits bis zum Jahr 2030 sollen<br />
nach den Plänen der Bundesregierung<br />
auf Deutschlands Straßen rund<br />
14 Millionen E-Fahrzeuge unterwegs<br />
sein. Das macht den Aufbau von<br />
ungefähr 1,4 Millionen Ladesäulen<br />
nötig, so die Richtlinie der EU-Kommission.<br />
Soll diese Zielmarke rechtzeitig<br />
erreicht werden, müssen künftig<br />
im Jahresdurchschnitt mehr als<br />
130.000 Ladestationen neuinstalliert<br />
und danach mindestens einmal<br />
jährlich gewartet werden.<br />
So kennen deutsche Elektroautofahrer<br />
ihren Ladestecker (CCS). Doch<br />
mit dem Erfolg des Supercharger-<br />
Netzwerks setzt sich auch der Tesla-<br />
Ladestandard NACS immer mehr<br />
durch, zumindest in Nordamerika<br />
Kurz: Ein Milliardenmarkt für die<br />
Branche wächst heran – sie muss<br />
ihn nur bedienen können.“ So bringt<br />
der „Elektropraktiker“ 9/2022 die<br />
Situation auf den Punkt.<br />
Knackpunkt<br />
Lademöglichkeit<br />
Bedenkt man, dass das Ziel einerseits<br />
bereits rein zahlenmäßig sehr<br />
ambitioniert ist und andererseits seiner<br />
Erreichung im Wesentlichen das<br />
Problem der Findung von Aufstellungsorten<br />
und die begrenzte Leistungsfähigkeit<br />
des Elektrohandwerks<br />
(Fachkräftemangel) entgegenstehen,<br />
so hat man hier ein<br />
gewisses Gegenargument zur aktuellen<br />
Anschaffung eines Elektroautos.<br />
Ein vergleichbares Argument<br />
gibt es beim Benziner nicht.<br />
Man sollte hier keine Augenwischerei<br />
betreiben, denn: „Derzeit wächst<br />
die Zahl der Elektrofahrzeuge auf<br />
deutschen Straßen etwa dreimal<br />
so schnell wie die Zahl neuer öffentlicher<br />
Ladepunkte – Tendenz steigend.“<br />
(Ivo Hykys: Der lange Weg<br />
zur Ladesäule, building & automation<br />
2/2023) Das könnte dazu führen,<br />
dass öffentliche Lademöglichkeiten<br />
zumindest in den nächsten<br />
Jahren so rar werden wie Parkplätze<br />
in Großstädten. Die logische Konsequenz<br />
ist: Wer sich heute ein E-Auto<br />
zulegen möchte, sollte zusätzlich die<br />
Lademöglichkeit zuhause ins Auge<br />
fassen. Das Auto ist also nicht isoliert<br />
zu betrachten, sondern im anzunehmenden<br />
Ladeumfeld.<br />
Was unterscheidet<br />
AC- und DC-Laden?<br />
AC-Ladestationen lassen Wechselstrom<br />
aus der Steckdose in das<br />
E-Auto fließen, wo es vom On-Board-<br />
Wandler in Gleichstrom umgewandelt<br />
wird. AC-Ladestationen sind klein,<br />
liefern aber nur geringe, begrenzte<br />
Leistung. Ein Schnellladen ist somit<br />
nicht möglich. Daher kommen AC-<br />
Ladestationen zu Hause für das private<br />
E-Auto oder am Arbeitsplatz<br />
für den Flottenbetrieb zum Einsatz<br />
(Wallboxen). Wegen der üblichen<br />
Ausgangsleistung von 11 bis 22 kW<br />
dauert ein vollständiger Ladevorgang<br />
mehrere Stunden. Das genügt in der<br />
Nacht oder währen der Arbeitszeit.<br />
Eine AC-Station kostet zwischen<br />
500 und 2000 Euro.<br />
DC-Ladestationen (Ladesäulen) wandeln<br />
den Wechselstrom (AC) aus dem<br />
Stromnetzwerk direkt in Gleichstrom<br />
(DC) um, der dann direkt in die Autobatterie<br />
fließt. DC-Ladestationen bieten<br />
im Normalfall eine Ladeleistung<br />
zwischen 50 und 240 kW. (Zum Vergleich:<br />
Mit je 16 A sind in jeder einzelnen<br />
Phase einer Kraftsteckdose 3,7<br />
kW möglich. Bei drei Phasen kommt<br />
man so auf eine Gesamtleistung von<br />
Die ABL Wallbox eMH1 Basic, 11 kW, 16 A/400 V (dreiphasig) erhält man für<br />
etwa 200 Euro nebst Typ-2-Ladekabel (Quelle: www.cyberport.de).<br />
Sie ist nur 3 kg schwer.<br />
34 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Energietechnik<br />
Die wichtigsten Begriffe rund um Ladestationen und Wallboxen<br />
Abgangskasten<br />
Das sind die Endpunkte der Abgänge<br />
von der Stromschiene. Die Abgänge<br />
sind in der Regel unter Spannung<br />
steckbar und liefern je nach Station<br />
und Managementzustand 16<br />
bis 400 A ein- und dreiphasig. Im<br />
Abgangskasten kann dezentral für<br />
jede Wallbox am Standort ein Leitungsschutzschalter<br />
(LS-Schalter)<br />
integriert sein.<br />
Abrechnungsfähigkeit/<br />
Backend-Fähigkeit<br />
Solche Ladepunkte kommen inklusive<br />
Kommunikationsanbindung an<br />
Backend-Systeme (Abrechnungsplattformen).<br />
Bedienung<br />
Insbesondere öffentliche Ladestationen<br />
sollten intuitiv zu bedienen<br />
sein. Das betrifft auch die Zahlung.<br />
Einspeisegehäuse<br />
Dieses nimmt beispielsweise gegebenenfalls<br />
erforderliche Stromwandler<br />
im Vorzählerbereich auf.<br />
eichrechtskonforme<br />
Ausführung<br />
Diese Ausführung einer Ladestation<br />
kommt immer dann zum Einsatz,<br />
wenn sich mehrere Nutzer<br />
diese Ladestation teilen und eine<br />
exakte Abrechnung gewünscht wird.<br />
elektrischer Schutz<br />
Der elektrische Schutz besteht<br />
im einfachsten Fall aus einer eine<br />
Netzsicherung. Hinzukommen<br />
kann beispielsweise ein Fehlerstrom-Schutzschalter<br />
Typ A. Dieser<br />
kann Wechselstrom-Fehlerströme<br />
und pulsierende Gleichstrom-Fehlerströme<br />
erfassen und<br />
löst bei Fehleströmen von mehr als<br />
30 mA aus. Glatte Gleichstrom-Fehlerströme,<br />
wie sie beim Laden von<br />
E-Autos und Plug-in-Hybriden auftreten<br />
können, werden allerdings<br />
nicht erkannt, daher nur Einsatz auf<br />
der AC-Netzebene. Auf DC-Ebene<br />
schützt ein geeigneter Leistungsschutzschalter<br />
(LS-Schalter).<br />
Energieverteilung<br />
Das ist der Punkt, an dem eigenproduzierte<br />
und vom Energieversorger<br />
gelieferte Energie gemanagt werden.<br />
Durch die Einbindung eigenproduzierter<br />
Energie ist die Energieverteilung<br />
der Dreh- und Angelpunkt einer<br />
zukunftsträchtigen Ladeinfrastruktur.<br />
Die Energieverteilung ist Teil einer intelligenten<br />
Gebäudesteuerung.<br />
GEIG<br />
Mithilfe des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes<br />
(GEIG), das die EU-Gebäuderichtlinie<br />
2018/844 in nationales Recht<br />
umgesetzt hat, sollen 1 Million<br />
öffentliche Ladepunkte bis 2030<br />
entstehen.<br />
Ladesäule<br />
Das ist die typische Ausführungsform<br />
einer Ladestation.<br />
Lastmanagement<br />
(statisch/dynamisch)<br />
Vom statischen Lastmanagement<br />
spricht man, wenn mehrere Lastmanager<br />
parallel installiert und somit<br />
mehrere Ladestationen geregelt<br />
werden. Das dynamische Lastmanagement<br />
hingegen sorgt für die<br />
optimale Verteilung der Energie<br />
beim Laden mehrerer Fahrzeuge<br />
(s. Lastmanager). Grundsätzlich<br />
gilt, dass eine Lastmanagementlösung<br />
einfach zu implementieren<br />
und sicher zu betreiben sein soll.<br />
Lastmanager<br />
Das ist ein Elektronikteil, der dafür<br />
sorgt, dass immer die maximale<br />
Energie zum Laden zur Verfügung<br />
steht, ohne den Hausanschluss zu<br />
überlasten. Er sorgt für die optimale<br />
Verteilung der Energie beim<br />
Laden mehrerer Fahrzeuge. Dazu<br />
besitzt er eine dynamische Regelung.<br />
Er erkennt automatisch den<br />
Verbrauch des gesamten Gebäudes<br />
(Stellgröße der Regelung).<br />
LSV<br />
Die Ladesäulenverordnung (LSV)<br />
richtet sich an die Betreiber von<br />
öffentlichen und halböffentlichen<br />
Ladepunkten und betrifft hauptsächlich<br />
die elektrische Sicherheit.<br />
Montagefreundlichkeit<br />
Eine Ladestation oder Wallbox sollte<br />
sich schnell und sicher installieren<br />
lassen. Eine hohe Montagefreundlichkeit<br />
einer Ladestation ergibt sich<br />
beispielsweise durch einen rückseitigen<br />
Kabelkanal, einen großzügig<br />
bemessenen Anschlussbereich<br />
und massive Steckklemmen.<br />
mechanischer Schutz/<br />
Schutzgrad<br />
Einen hohen Schutzgrad gegen<br />
Spritzwasser, Schlag und Bruch<br />
bietet ein IP55-Gehäuse. Weitere<br />
mögliche Schutzmaßnahmen können<br />
Schutz gegen Sonne und hohe<br />
Temperaturen, gegen Vandalismus<br />
oder fließendes Wasser sein.<br />
Schnellladung (DC)<br />
An den Hauptverkehrswegen, im<br />
Fernverkehr, sind Schnellladestationen<br />
gefragt. Beim Schnellladen<br />
sollte man nicht vergessen, dass<br />
dabei der Wirkungsgrad geringer<br />
ist und dass die Batterie dabei mehr<br />
gestresst wird (verminderte Lebensdauer)<br />
als beim Normalladen (AC).<br />
Stromschiene<br />
Über diese Schiene kann die Energie<br />
bezogen werden. Je nach Größe<br />
(Länge) bietet sie einen räumlichen<br />
Spielraum, in dem die Energie bezogen<br />
werden kann. Bei einer flexiblen<br />
Stromschiene können die Abgänge<br />
jederzeit geändert werden, sogar<br />
im laufenden Betrieb. Die Energieverteilung<br />
über eine Stromschiene<br />
hat gegenüber einer Kabeltrasse<br />
folgende Vorteile: weniger Platzbedarf,<br />
höhere Stabilität, einfache<br />
Montage, hoher Schutzgrad möglich<br />
und geringere Brandgefahr.<br />
Wallbox<br />
Die „Wandbox“ kann auch an einer<br />
Stele befestigt werden. Steht diese<br />
frei im Raum sind in alle vier Richtungen<br />
vier Wallboxen möglich.<br />
rund 11 kW.) Mit dieser hohen Leistung<br />
wird ein Ladeprozess innerhalb<br />
von Minuten ermöglicht. Diese<br />
Stationen sind groß und platzintensiv,<br />
benötigen einen hohen Installationsaufwand<br />
und verlangen Kosten<br />
im fünfstelligen Bereich.<br />
In Deutschland<br />
etablierte Stecker<br />
„Auch wenn es weltweit kein einheitliches<br />
Steckersystem gibt, an deutschen<br />
Ladestationen und in europäischen<br />
Parkhäusern haben sich der<br />
CCS-Anschluss und der Typ-2-Stecker<br />
durchgesetzt. CCS steht dabei<br />
für Combined Charging System und<br />
beschreibt ein kombiniertes Schnellladesystem,<br />
auch Combo 2 genannt.<br />
CSS hat den Vorteil, dass mit einem<br />
Verbindungstyp sowohl das Laden<br />
mit Gleichstrom (DC) als auch mit<br />
Wechselstrom (AC) möglich ist.<br />
Sowohl der Typ-2-Stecker als auch<br />
die Kupplung am Fahrzeug sind in der<br />
internationalen Norm IEC 62196-1<br />
beschrieben.“ (Tanja Berger: Intelligente<br />
Ladekonzepte, „Elektropraktiker“<br />
6/2023)<br />
Rund um die Wallbox<br />
Welche Voraussetzungen verlangt<br />
die private Ladestation zu Hause?<br />
Folgende Voraussetzungen müssen<br />
erfüllt sein:<br />
• Starkstromanschluss (Kraftsteckdose)<br />
• Genehmigung des Vermieters<br />
bzw. Zustimmung der anderen<br />
Eigentümer<br />
• Genehmigung des Netzbetreibers<br />
bei einer Ladeleistung ab 22 kW<br />
Somit benötigt die 11-kW-Wallbox,<br />
die 16 A aus jeder Phase zieht, keine<br />
Genehmigung. Aber Achtung: Sie<br />
müssen beim Netzbetreiber angemeldet<br />
werden. Das erledigt in der<br />
Regel der Elektriker, der die Installation<br />
vornimmt.<br />
Da Aufladen an einer herkömmlichen<br />
Steckdose (2,3 kW bei 10-A-Absicherung)<br />
ist nicht zu empfehlen.<br />
Das dann nötige stundenlange<br />
Laden könnte zu einer Überhitzung<br />
und im schlimmsten Fall zu<br />
einem Brand führen. Betreiben Sie<br />
als Eigenheimbesitzer eine Wall-<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 35
Energietechnik<br />
Spannung Stromstärke Ladeleistung Ladezeit<br />
(50-kWh-Batterie)<br />
230 V 16 A 3,7 kW 13,5 h<br />
400 V 16 A 11 kW 4,5 h<br />
400 V 32 A 22 kW 2,3 h<br />
Elektrotechnische Voraussetzungen und nominell mögliche Ladezeiten<br />
Die A-TRONIX 9885132 Wallbox<br />
für 11 kW kommt mit 5 m langem<br />
Ladekabel und verfügt über<br />
LAN+WLAN, Preis um 500 Euro.<br />
(Werksbild)<br />
Die KEBA KeContact P30 c-series<br />
GREEN EDITION 122.115 Wallbox<br />
erhält man für etwa 1500 Euro. Sie<br />
ist für 22 kW ausgelegt, hat 6 m<br />
Typ-2-Kabel, Client, RFID, LAN, UDP/<br />
Modbus TCP, DC-Schutz und ist<br />
eichrechtskonform. (Werksbild)<br />
box, benötigen Sie keinen separaten<br />
Stromzähler. Anders sieht es in<br />
einem Mehrfamilienhaus aus, wenn<br />
mehrere Nutzer sich eine Wallbox<br />
teilen. Um den verbrauchten Strom<br />
korrekt abzurechnen, kommen hier<br />
meist Ladestationen mit integrierten<br />
RFID-Stromzählern zum Einsatz,<br />
bei denen jeder Nutzer sich mittels<br />
einer RFID-Karte einloggt.<br />
Praxistipp: Das E-Auto-Ladekabel<br />
darf nicht zur Stolperfalle werden!<br />
„Wer eine Solaranlage hat, kann<br />
sein E-Fahrzeug mit günstigem<br />
Eigenstrom tanken, anstatt teuren<br />
Strom aus dem Stromnetz zu beziehen.<br />
Allerdings benötigt er dafür<br />
eine Wallbox mit Solarladefunktion<br />
und einem smarten Energiemanagement,<br />
die bei Verfügbarkeit<br />
bevorzugt auf den Solarstrom<br />
zugreift. Viele Solaranlagehersteller<br />
bieten solche Geräte an. Da der<br />
größte Ertrag einer Solaranlage um<br />
die Mittagszeit stattfindet, wenn das<br />
Auto nicht in der Garage steht, funktioniert<br />
die Kombination aus Photovoltaik<br />
und Wallbox am besten mit<br />
einem integrierten Stromspeicher.<br />
Die Batterie speichert dann tagsüber<br />
den Strom, der abends in die<br />
Autobatterie fließt.“ (www.haus.de)<br />
Aus Sicherheitsgründen darf nur<br />
ein VDE-zertifizierter Fachbetrieb<br />
das Wallbox-Kabel an den Sicherungskasten<br />
anschließen. Weiter<br />
braucht die Wallbox einen durch<br />
einen FI-Schutzschalter abgesicherten<br />
Stromkreis. Ebenfalls darf<br />
nur ein Fachmann das andere Ende<br />
des Starkstromkabels an die Starkstromsteckdose<br />
anschließen.<br />
Die Befestigung der Wallbox an der<br />
Wand erfolgt mit herkömmlichen<br />
Spreizdübeln und Schrauben. Zu<br />
beachten ist, dass die Länge des<br />
Ladekabels ausreicht.<br />
Auf dem Markt gibt es sehr viele<br />
unterschiedliche Wallboxen, die<br />
sich in ihrer Ausstattung zum Teil<br />
erheblich unterscheiden. Vor dem<br />
Kauf sollte man lt. www.haus.de die<br />
folgenden Punkte prüfen:<br />
• integrierter Fehlerstrom-<br />
Schutzschalter<br />
Eine solche Einrichtung, die stets<br />
den eingehenden und ausgehenden<br />
Strom misst und bei einem Unterschied<br />
bzw. einer Fehlerstromerkennung<br />
die Übertragung unterbricht, ist<br />
in Deutschland Pflicht. In vielen Wallboxen<br />
ist ein Fehlerstrom-Schutzschalter<br />
bereits integriert, was eine<br />
nachträgliche Installation im Sicherungskasten<br />
und damit Kosten spart.<br />
• passende Ladeleistung<br />
Für 22-kW-Ladestationen (32 A)<br />
muss das Fahrzeug extra ausgelegt<br />
sein. Ist das nicht der Fall, dann<br />
lädt eine 22-kW-Station das Auto mit<br />
maximal 11 kW.<br />
• digitale Steuerung<br />
Hochwertige Wallboxen verfügen<br />
über eine digitale Schnittschnelle.<br />
In der zugehörigen App sehen Nutzer<br />
ihren Verbrauch und den Ablauf<br />
des Ladevorgangs und verwalten<br />
den Zugang.<br />
• richtiger Stecker<br />
Der Stecker der Wallbox muss zum<br />
Autostecker passen. Üblich sind vor<br />
allem in Europa Fahrzeuge mit einem<br />
Typ-2-Stecker, der sieben Pole besitzt<br />
und dreiphasigen Wechselstrom<br />
nutzt. Ältere Modelle vor allem aus<br />
den USA sind dagegen mit einem<br />
fünfpoligen Typ-1-Stecker ausgestattet,<br />
der nur mit einphasigem<br />
Strom bei 230 V lädt.<br />
Weiter sollte man auf das Vorhandensein<br />
einer Gleichstrom-Fehlerstromerkennung<br />
achten. Erwirbt man<br />
zusammen mit dem Fahrzeug ein<br />
Wallbox-Schnäppchen, so ist diese<br />
meist nicht darin enthalten. Als Konsequenz<br />
wird man eine kostenintensive<br />
Allstrom-Fehlerschutzeinrichtung<br />
dazukaufen müssen.<br />
Ladestrukturen prüfen<br />
Man unterscheidet bekanntlich zwischen<br />
Erstprüfung, Prüfung vor Inbetriebnahme<br />
und wiederkehrenden<br />
Prüfungen. Die Erstprüfung nach<br />
DIN VDE 0100-600 ist hier die größte<br />
Herausforderung. „Ladepunkte für<br />
Elektrofahrzeuge werden in der<br />
Regel i bestehende Kundenanlagen<br />
integriert, weshalb im Rahmen einer<br />
Prüfung neben dem Nachweis der<br />
regelkonformen und sicheren Elektroinstallation<br />
auch der ordnungsgemäße<br />
Zustand der von der Erweiterung<br />
und Änderung betroffenen<br />
Anlagenteile zu überprüfen ist.“ Ob<br />
es sich um eine Erweiterung bzw.<br />
Änderung bestehender Anlagenteile<br />
handelt, wird in dem zum Zitat<br />
gehörenden Beitrag „Ladeinfrastrukturen<br />
für Elektrofahrzeuge prüfen“<br />
von Marc Fengel im „Elektropraktiker“<br />
9/2022 detailliert erläutert.<br />
Die KEBA KeContact P30 c-series<br />
GREEN EDITION bietet viele<br />
Möglichkeiten der Kontrolle und<br />
Steuerung auf dem Smartphone. Der<br />
integrierte DC-Fehlerstromsensor<br />
fehlt hier natürlich nicht (Werksbild)<br />
Stichpunkte zur Prüfung:<br />
• Besichtigung<br />
• Montage- und Bedienungsanleitung<br />
• Durchgängigkeit der Leiter<br />
• Spannungsabfall<br />
• Schutz gegen mechanische Beanspruchung<br />
• Schutz gegen Überlast und Kurzschluss<br />
• Überspannungsschutz<br />
• Barrierefreiheit<br />
• unbefugter Zugang<br />
FS<br />
Diese pdf-Broschüre erhält man bei<br />
Siemens kostenlos aus dem Netz.<br />
36 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Energietechnik<br />
PV-Pflicht für Neubauten und Gewerbedächer<br />
Software reduziert Netzanschlussdauer<br />
um mindestens 50%<br />
Typische PV-Aufdachanlage im Commercial-Segment<br />
Autorin:<br />
Birgit Beier<br />
Product Services Energy<br />
Phoenix Contact Electronics<br />
GmbH<br />
www.phoenixcontact.com/solar<br />
Gemäß dem Photovoltaik-Ausbaupfad<br />
der deutschen Bundesregierung<br />
soll der Zubau von jährlich prognostizierten<br />
9 GWp im Jahr 2023<br />
auf über 20 GWp ab 2027 gesteigert<br />
werden. Das ist eine Mammutaufgabe<br />
für die Solarindustrie. Die<br />
neue Version der Power-Control-<br />
Unit-Software von Phoenix Contact<br />
reduziert die Komplexität für Applikationsprojekte<br />
und unterstützt damit<br />
die beschleunigte Umsetzung des<br />
PV-Ausbauziels.<br />
Hintergrund<br />
Insbesondere die PV-Pflicht für<br />
Neubauten und Gewerbedächer<br />
wird die Anzahl neuer PV- Anlagen<br />
im sogenannten Commercial-<br />
Bereich zwischen 100 kWp und 1<br />
MWp er höhen. Diese Anlagen fallen<br />
mit ihrer Einspeiseleistung überwiegend<br />
in den Bereich der Mittelspannung<br />
gemäß VDE-AR-N-4110<br />
und erfordern somit den gesamten<br />
Netz anschlussprozess. In den letzten<br />
Jahren ist die Menge der im Mittelspannungsbereich<br />
gebauten Anlagen<br />
jedoch zurückgegangen, obwohl<br />
in allen anderen Segmenten ein<br />
deutliches Wachstum zu verzeichnen<br />
war. Die Ausdünnung des Mittelspannungssegments<br />
resultiert aus<br />
der Komplexität des Netzanschlusses.<br />
Dies geht so weit, dass PV-Anlagen<br />
absichtlich in der Leistung reduziert<br />
werden, um den technischen<br />
und bürokratischen Aufwand zu senken<br />
und damit auch den Zertifizierungsstau<br />
zu vermeiden.<br />
Zur Umsetzung der PV-Ziele kommt<br />
dem Mittelspannungssegment allerdings<br />
eine große Bedeutung zu, weshalb<br />
Phoenix Contact den Netzanschluss<br />
mit entsprechenden Hardund<br />
Software-Lösungen unterstützt<br />
(Bild 1).<br />
Tiefgreifendes Knowhow<br />
in unterschiedlichen<br />
Bereichen<br />
Den Dreh- und Angelpunkt für<br />
Energieerzeugungsanlagen mit<br />
Netzanschluss gemäß VDE-AR-N<br />
4110/4120 bildet der EZA-Regler,<br />
von Phoenix Contact ebenfalls als<br />
Power Control Unit (PCU) bezeichnet.<br />
In Deutschland muss für den<br />
EZA-Regler ein Komponentenzertifikat<br />
vorliegen, das wiederum die<br />
Voraussetzung für das Anlagenzertifikat<br />
einer PV-Anlage ab der derzeit<br />
gültigen Leistungsgrenze von<br />
135 kWp ist.<br />
Zur Verwirklichung des Solarausbaus<br />
bedarf es vieler Fachkräfte.<br />
Der Ausbaupfad erweist sich als<br />
ambitioniert, eröffnet zahlreichen<br />
Unternehmen ein neues Betätigungsfeld<br />
oder bedingt eine Umorientierung.<br />
Bei neuen Betrieben in<br />
diesem Umfeld fehlt häufig das tiefgreifende<br />
Knowhow in unterschiedlichen<br />
Bereichen zur Errichtung einer<br />
Energieerzeugungsanlage. So werden<br />
beispielsweise Kenntnisse im<br />
Projektmanagement, elektrotechnisches<br />
Ingenieurwissen, Schaltschrankbau-Expertise<br />
und vor allem<br />
die vielfach gesuchten Softwareund<br />
Netzwerkkompetenzen benötigt<br />
– und das auf hohem Niveau.<br />
Die technische Realisierung umfasst<br />
die Anbindung sämtlicher Gerätekategorien,<br />
die Regelungsfunktionen<br />
der VDE-Norm sowie die spezifischen<br />
Anforderungen der über<br />
900 Netzbetreiber in Deutschland.<br />
Die Gerätekategorien bestehen aus<br />
der Fernwirkanlage des Netzbetreibers,<br />
Direktvermarktung, Wechselrichter,<br />
Energiemessgerät sowie<br />
den Sensoren und einem Portal.<br />
Die Regelungsfunktionen müssen<br />
konfiguriert und parametriert sowie<br />
alle Geräteschnittstellen implementiert<br />
werden. Bislang erforderte dies<br />
die Erstellung von Software-Code<br />
in einer Programmierumgebung wie<br />
zum Beispiel PLCnext Engineer von<br />
Phoenix Contact (Bild 2).<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 37
Energietechnik<br />
• Portal – Schnittstelle zu webbasierten<br />
Portalen<br />
• Test Mode – Möglichkeit zum Testen<br />
der Regelfunktionen (Bild 4)<br />
Bild 1: Die vielen neuen PV-Anlagen erfordern einen erleichterten Netzanschlussprozess<br />
Flexible Steuerungsund<br />
Programmierlösung<br />
Mit der Programmierumgebung<br />
PLCnext Engineer lässt sich die<br />
komplette Automatisierungslösung<br />
konfigurieren, diagnostizieren und<br />
visualisieren.<br />
Darüber hinaus kann der Anwender<br />
Applikationen gemäß IEC 61131-3<br />
programmieren und konfigurieren.<br />
Ergänzend oder alternativ zu den<br />
IEC-61131-3-Sprachen ist die Programmierung<br />
ebenso in den Sprachen<br />
C++ oder Matlab/Simulink möglich.<br />
Einzelne Programme oder Programmteile<br />
lassen sich außerdem<br />
in Entwicklungsumgebungen wie<br />
Eclipse oder Microsoft Visual Studio<br />
generieren. Anschließend wird<br />
der Code als Bibliothek in PLCnext<br />
Engineer implementiert.<br />
Mit PLCnext Technology steht eine<br />
leistungsfähige, flexible und offene<br />
Plattform mit nahezu unbegrenzten<br />
Optionen zur Verfügung. Ergänzend<br />
dazu hat sich Phoenix Contact der<br />
oben genannten Anforderungen und<br />
spezifischen Probleme der Solarindustrie<br />
im Bereich des Netzanschlusses<br />
für EZA-Regler angenommen.<br />
Die technische Umsetzung<br />
und Inbetriebnahme der Anbindung<br />
wird erleichtert, beschleunigt sowie<br />
ohne weitgehende Software-Kenntnisse<br />
zugänglich gemacht.<br />
Zu diesem Zweck bietet der Automatisierungsspezialist<br />
ab 2023 die<br />
Release-Version 4.0.0 der PCU an.<br />
Anpassungsfähiger<br />
Software-Baukasten<br />
Die neue PCU-Basisapplikation ähnelt<br />
einer Bibliothek, da sie einen Baukasten<br />
aus Programmen und eHMI-<br />
Seiten bereitstellt. Je nach Anforderungen<br />
können die Anwender daraus<br />
projektspezifische Anpassungen<br />
ausprägen. Die Adaptionen erfolgen<br />
dabei zweistufig. Zuerst müssen<br />
einige Einstellungen und Anpassungen<br />
in der Software PLCnext Engineer<br />
vorgenommen werden. Dazu<br />
zählt auch die Auswahl des grundsätzlichen<br />
Funktionsumfangs durch<br />
die Instanziierung von Programmen.<br />
Jeder Applikationsteil beinhaltet<br />
zu diesem Zweck ein oder<br />
mehrere Programme zur Auswahl.<br />
Nach der Übertragung des projektspezifisch<br />
adaptierten Projekts auf<br />
die Steuerung geschieht die weitere<br />
Parametrierung über das eHMI. Bei<br />
der Bedienung über einen Browser<br />
gleichen sich die Seiten automatisch<br />
den ausgesuchten Programmen<br />
an. Danach lassen sich allein<br />
jene Applikationsteile betrachten und<br />
konfigurieren, die tatsächlich in Verwendung<br />
sind. Das Ganze stellt eine<br />
wesentliche Vereinfachung für den<br />
Techniker oder Software-Entwickler<br />
dar, denn die Software PLCnext<br />
Engineer wird zwar bedient, aber es<br />
muss bestenfalls keine Zeile Programm-Code<br />
geschrieben werden,<br />
solange die PV-Anlage innerhalb<br />
des Umfangs der mitgelieferten<br />
Schnittstellenprogramme bleibt.<br />
Funktionsumfang<br />
Aus dem folgenden Funktionsumfang<br />
lässt sich eine projektspezifische<br />
Variante der Basisapplikation<br />
generieren:<br />
• Grid Operator – Schnittstelle zum<br />
Netzbetreiber<br />
• Third Parties – Schnittstelle zu<br />
einem oder mehreren Direktvermarktern<br />
• Meter – Energiemessgerät am<br />
Netzübergabepunkt<br />
• Control – zertifizierte EZA-Reglerfunktionen<br />
• Inverter – Schnittstelle zu PV-<br />
Wechselrichtern mit bis zu 25<br />
Instanzen und je maximal 80 einzelnen<br />
Wechselrichtern<br />
Einfache Anbindung<br />
der Netzbetreiber<br />
Anhand der installierten Anlagen<br />
im Bereich der Mittelspannung hat<br />
Phoenix Contact die fünf größten<br />
Netzbetreiber Deutschlands ermittelt.<br />
Laut Marktstammdaten-Register<br />
decken sie fast 60% der PV-<br />
Anlagen ab – trotz der sprichwörtlichen<br />
Flut an Verteilnetzbetreibern.<br />
Für diese dominierenden Netzbetreiber<br />
stellt das Blomberger Unternehmen<br />
das jeweilige Schnittstellenprogramm<br />
zur Verfügung.<br />
Für die Netzbetreiber-Schnittstelle gibt<br />
es eine zusätzliche Erleichterung bei<br />
der Konfiguration. In PLCnext Engineer<br />
wird zunächst nur das Kommunikationsprotokoll<br />
– entweder IEC<br />
60870-5-101 oder IEC 60870-5-<br />
104 – ausgewählt. Anschließend<br />
werden die Netzbetreiber namentlich<br />
in einer Klappleiste des eHMI<br />
sichtbar und lassen sich selektieren.<br />
Zudem hat Phoenix Contact die<br />
Anforderungen der vielen anderen<br />
Netzbetreiber verglichen und die<br />
Bild 2: Die PLCnext-Steuerung bildet<br />
das Kernelement der PCU<br />
38 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Energietechnik<br />
modus definiert der Anwender einen<br />
Testfall, der dann automatisch durchlaufen<br />
wird. Der Testmodus erweist<br />
sich für alle Anwender als sinnvoll,<br />
die das Verhalten ihrer PV-Anlage<br />
vorab ohne (freigegebene) Netzbetreiber-Schnittstelle<br />
überprüfen<br />
möchten. Bei der Inbetriebsetzung<br />
der Netzbetreiber-Schnittstelle der<br />
PV-Anlage ermöglicht dies einen<br />
schnellen und reibungslosen Ablauf,<br />
insbesondere wenn der Netzbetreibers<br />
vor Ort ist und den Prozess<br />
überwacht. Unnötige Wartezeiten<br />
werden vermieden. Die dokumentierten<br />
Ergebnisse des Tests können<br />
direkt in die Anlagenzertifizierung<br />
einfließen.<br />
Fazit<br />
Bild 3: Inbetriebnahme einer Energieerzeugungsanlage<br />
Datenpunktlisten übereinandergelegt.<br />
Die Übereinstimmungen sind<br />
typischerweise groß und erlauben<br />
es deshalb, eine beachtliche Anzahl<br />
von nicht explizit genannten Netzbetreibern<br />
zu implementieren. Die<br />
Datenpunktlisten lassen sich ferner<br />
frei im eHMI oder im Software-<br />
Code des Schnittstellenprogramms<br />
projektieren.<br />
Manueller oder<br />
automatischer Testmodus<br />
die separate Vorgabe von Soll- und<br />
Messwerten. Im automatischen Test-<br />
Die Vorteile, die diese PCU-Lösung<br />
den Anwendern eröffnet, liegen auf<br />
der Hand: Mehr Parametrierung und<br />
weniger Programmierung, was zu<br />
einer Beschleunigung der Inbetriebsetzung<br />
des Netzanschlusses führt<br />
und die technische Umsetzung des<br />
Einspeise-Managements für PV-Anlagen<br />
wesentlich erleichtert.<br />
Ferner gestaltet sich der Einstieg in<br />
das PCU-System von Phoenix Contact<br />
einfacher und die Übersichtlichkeit<br />
wird erhöht. Das Energy-Team von<br />
Phoenix Contact schätzt, dass sich<br />
der Aufwand um mindestens 50%<br />
reduziert. ◄<br />
Darüber hinaus wurde der PCU<br />
eine weitere hilfreiche Komponente<br />
hinzugefügt: Die Basisapplikation<br />
umfasst nun ein Testmodus-Programm.<br />
Dieses ermöglicht<br />
das Simulieren von einzelnen Sollund<br />
Messwerten, um das Gesamtsystem<br />
zu prüfen und in Betrieb zu<br />
nehmen. Daten wie der Wirk- und<br />
Blindleistungs-Sollwert, Leistungsfaktor<br />
Cos Phi, die Referenzspannung<br />
sowie der Frequenz- und Netzspannungsmesswert<br />
können simuliert<br />
und getestet werden.<br />
Es gibt die Option eines manuellen<br />
sowie eines automatischen Testmodus.<br />
Der manuelle Testmodus erlaubt<br />
Bild 4: Vereinfachte Konfiguration der PCU-Software<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 39
Energietechnik<br />
Energie-Management-System<br />
optimiert Verbrauch und senkt Kosten<br />
Das Energie-Management-System<br />
qenergy von Entratek verspricht mehr<br />
Effizienz und Kostenersparnis für<br />
Haushalte und Unternehmen. Denn<br />
es ist ein intelligentes System, das<br />
perfekt aufeinander abgestimmte<br />
Photovoltaikanlagen, Wallboxen,<br />
Wärmepumpen und Stromspeicher<br />
miteinander verbindet.<br />
Entratek GmbH<br />
info@entratek.de<br />
www.entratek.de<br />
Durch innovative Technologien und<br />
intelligente Funktionen ermöglicht<br />
qenergy eine präzise Steuerung<br />
und Überwachung des gesamten<br />
Energiesystems.<br />
Herzstück ist seine Fähigkeit, den<br />
Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen<br />
und automatisch anzupassen.<br />
Mit dem Hub namens Sparcube<br />
und fortschrittlichen Algorithmen<br />
analysiert das System den Energiebedarf<br />
und optimiert die Nutzung<br />
erneuerbarer Energiequellen wie<br />
Solarstrom. Dadurch wird nicht nur<br />
der ökologische Fußabdruck reduziert,<br />
sondern auch die Energiekosten<br />
erheblich gesenkt.<br />
Vorteile<br />
von Entrateks qenergy:<br />
• KI-basiert<br />
reguliert die Lade- und Entladezeit<br />
von Batterien auf der Grundlage<br />
von Nutzungszeittarifen/dynamischen<br />
Tarifen<br />
• Integration verschiedener<br />
Komponenten<br />
Verschiedene Komponentenmarken<br />
können nahtlos in dasselbe APP<br />
integriert werden.<br />
• intelligent vernetzt<br />
Große Verbraucher, wie die Wallbox<br />
für das Elektroauto oder die<br />
Wärmepumpe, werden direkt<br />
angesteuert und mit günstigem<br />
Solarstrom versorgt. Ein zusätzlicher<br />
Stromspeicher verlängert<br />
die Verfügbarkeit von Solarstrom.<br />
• Stromverbrauchsnachverfolgung<br />
und Einsparungen<br />
präzise Nachverfolgung von Stromverbrauch<br />
und Einsparungen<br />
• eigenes Dashboard<br />
für Installateure<br />
Installateure haben Zugang zu<br />
einem benutzerdefinierten Dashboard.<br />
• verstärkte Kundenbindung<br />
Partnersoftware für Installateure<br />
• preissignalfähig<br />
Die intelligente App ist kompatibel<br />
mit den dynamischen Tarifen<br />
auf Basis des EPEX SPOT Day<br />
Ahead. Die Preisgestaltung orientiert<br />
sich am tagesaktuellen,<br />
dynamischen Börsenstrompreis.<br />
Man sieht: qenergy steht für Innovation,<br />
Effizienz und Nachhaltigkeit<br />
und ist das neueste Produkt von<br />
Entratek. Es ist die Antwort auf die<br />
wachsenden Herausforderungen<br />
im Bereich der Energieversorgung<br />
und bietet eine intelligente Lösung<br />
für eine zukunftsfähige Energieinfrastruktur.<br />
Jingwei Zheng, Geschäftsführer von<br />
Entratek, kommentiert: „Damit bringen<br />
wir eine revolutionäre Lösung<br />
auf den Markt, die nicht nur den<br />
Energieverbrauch optimiert, sondern<br />
auch zu erheblichen Kosteneinsparungen<br />
führt. Wir sind stolz<br />
darauf, einen Beitrag zu einer nachhaltigeren<br />
Zukunft zu leisten und<br />
freuen uns darauf, qenergy auf den<br />
deutschen Markt zu bringen.“◄<br />
Crimpfreier PV-DC-Steckverbinder<br />
Stäubli<br />
Electrical Connectors AG<br />
www.staubli.com/global/en/<br />
electrical-connectors.html<br />
Mit dem MC4-Evo ready lanciert<br />
Stäubli einen neuen crimpfreien<br />
Steckverbinder als Teil seines Original-MC4-Produktportfolios.<br />
Der<br />
MC4-Evo ready ist ein einfach zu<br />
bedienender und schnell zu montierender<br />
PV-Steckverbinder für<br />
Solaranlagen bis zu 1500 V DC.<br />
Die Montage dieses neuen Steckverbinders<br />
erfolgt ohne Crimpen<br />
auf Basis der Snap-in-Technologie.<br />
Dieses Merkmal vereinfacht<br />
und beschleunigt die Montage und<br />
Installationszeit und bietet gleich-<br />
40 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Energietechnik<br />
Steckverbinder-Lösungen für Photovoltaik-Dachziegel<br />
WERNER WIRTH GmbH<br />
www.wernerwirth.com<br />
zeitig einen sicheren und zuverlässigen<br />
Betrieb für In-String- und<br />
Homerun-Anwendungen. Der neue<br />
MC4-Evo ready ist mit den bestehenden<br />
Steckverbindern des Original<br />
MC4-Produktportfolios steckbar.<br />
Click and Connect<br />
Crimpfreie Steckverbinder erfordern<br />
keine Spezialwerkzeuge, da<br />
der Kontakt durch eine automatisch<br />
schließende Federklemme hergestellt<br />
wird. Die Steckverbinder werden<br />
vormontiert geliefert und sind<br />
sofort einsatzbereit. Einfach das<br />
abisolierte PV-Kabel einstecken,<br />
Bereits auf der productronica 2023<br />
in München vorgestellt, liefert die<br />
WERNER WIRTH GmbH kundenspezifische<br />
Verbindungssysteme für<br />
innovative Photovoltaik-Dachziegel.<br />
Diese überwinden die häufigsten<br />
Schwach stellen bei der Montage des<br />
Systems und zielen darauf ab, die<br />
Komplexität, die Fehleranfälligkeit<br />
und die Montagezeit bei der Installation<br />
von Photovoltaik- Dachziegeln<br />
auf das Klicken hören, die Hutmutter<br />
anziehen und schon ist die Verbindung<br />
hergestellt.<br />
Hauptmerkmale:<br />
• geeignet für Kabelquerschnitte<br />
von 4 und 6 mm²<br />
• Kabelaußendurchmesser<br />
5,4...7,6 mm<br />
• steckbar mit Original-MC4-<br />
Produktportfolio<br />
• Nennspannung DC 1500 V<br />
signifikant zu reduzieren und dabei<br />
den Effizienzgrad des gesamten<br />
Systems zu erhöhen.<br />
Bei der Entwicklung dieser Photovoltaik-Lösung<br />
fokussierte sich die<br />
WERNER WIRTH auf drei Bereiche:<br />
die Montage, die elektrische Performance<br />
des Kabelbaums und die Produktionsfreundlichkeit<br />
inklusive Individualisierungsoptionen.<br />
• Umgebungstemperaturbereich<br />
-40 ... +85 °C (IEC)<br />
• obere Grenztemperatur 115 °C<br />
(IEC)<br />
• Schutzart, gesteckt: IP65/IP68<br />
(1 m, 1 h)<br />
• Art des Anschlusses: Federklemme<br />
(werkzeugloser<br />
Anschluss)<br />
• Feuerschutzklasse UL94-V0<br />
• vom TÜV Rheinland zertifiziert<br />
nach IEC 62852:2014+Amd.<br />
1:2020 ◄<br />
Die Installation von Photovoltaik-<br />
Dachziegeln ist bekannt für ihre<br />
Komplexität und eine hohe Fehleranfälligkeit,<br />
wobei die Abhängigkeit<br />
verschiedener Gewerke untereinander<br />
die Herausforderung der<br />
Installation zusätzlich erhöht. Die<br />
Steckverbinder-L ösung des Hamburger<br />
Familien unternehmens begegnet<br />
diesen Herausforderungen mit<br />
einem innovativen Ansatz: die Einführung<br />
eines Plug&Play-Systems,<br />
das eine einfache, anpassbare, effiziente<br />
und sichere Montage ermöglicht<br />
eine signifikante Verbesserung<br />
der elektrischen Performance des<br />
Kabelbaums erreichte man durch<br />
die Optimierung des Widerstandes<br />
in den zahlreichen Verbindungspunkten.<br />
Möglich ist dies aufgrund<br />
einer speziellen Verbindungstechnik,<br />
die eine effizientere Energieübertragung<br />
von der Solarzelle bis zur<br />
Steckdose bietet. Vergleichsweise<br />
ineffiziente Kontakt technologien,<br />
wie gecrimpte oder gepiercte Kontakte,<br />
wurden bestmöglich reduziert.<br />
Bei der Anwendung verzeichnet<br />
WERNER WIRTH mindestens<br />
eine Halbierung der Widerstände<br />
in den betroffenen Verbindungspunkten<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Verbindungsmethoden.<br />
Die einheitliche Absicherung jedes<br />
Ziegels sowie der gesamten Anlage<br />
erhöht zudem die Sicherheit. Die<br />
Anlage wird nicht wie oft üblich in<br />
Reihe, sondern parallelgeschaltet,<br />
um so die Sicherstellung der Stromversorgung<br />
auch dann zu gewährleisten,<br />
wenn einzelne Ziegel elemente<br />
ausfallen sollten.<br />
Darüber hinaus ermöglicht das System<br />
individuelle Anpassungen, wie<br />
beispielsweise das Monitoring der<br />
einzelnen Dachziegel bezüglich Temperatur<br />
und Leistung. Das System<br />
ist so designt, dass das Monitoring<br />
durch die Adaption der Steckverbinder<br />
integriert werden kann, ohne<br />
dass das gesamte System ein Update<br />
erfahren muss. Mit dieser Innovation<br />
leistet die WERNER WIRTH einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Vereinfachung<br />
und Effizienzsteigerung in der<br />
Verbindungstechnik im Bereich der<br />
Photovoltaik. ◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 41
Sicherheitstechnik<br />
Funk-Brandwarnanlage –<br />
schnell installiert und kostengünstig<br />
Die SmartCell zum Schutz von Menschen und Gebäuden ist eine Alternative<br />
zur kostenintensiven Brandmeldeanlage.<br />
Die ABI-Sicherheitssysteme GmbH<br />
hat die intelligente Funk-Brandwarnanlage<br />
SmartCell im Produktportfolio<br />
und bietet damit eine einfache,<br />
schnell installierte und kostengünstige<br />
Lösung in Sachen Brandschutz.<br />
Ein kleiner Funke genügt. Oft dauert<br />
es dann nur Sekunden, bis ein ernstzunehmendes<br />
Feuer entsteht. Die<br />
Installation einer Anlage zur Branderkennung<br />
ist bedeutend, um einen<br />
Brandfall zum frühestmöglichen Zeitpunkt<br />
zu melden und somit Menschen<br />
sowie Gebäude zu schützen.<br />
Schnell installiert<br />
und flexibel erweiterbar<br />
Die SmartCell ist in der Regel nach<br />
wenigen Stunden fertig installiert<br />
und eingerichtet – keine Verkabelung,<br />
kein Schmutz und keine Unterbrechung<br />
Ihres Betriebs. Aufgrund<br />
des intuitiven Designs und der Plugand-Play-Vorteile<br />
ist eine schnelle<br />
Installation bei minimalem Aufwand<br />
möglich. Aus diesem Grund kann das<br />
System auch jederzeit problemlos<br />
angepasst werden, wenn sich die<br />
Nutzung des Gebäudes oder die<br />
Anforderung ändert.<br />
Intelligente Komponenten<br />
mit Fernüberwachung<br />
Die Auslösung der Brandwarnanlage<br />
im Brandfall erfolgt bei der SmartCell<br />
über Funk-Rauch- und Wärmemelder.<br />
Zusätzlich ermöglicht die Installation<br />
von Funk-Handfeuermeldern<br />
die manuelle Auslösung. Zur Warnung<br />
der im Gebäude befindlichen<br />
Personen beinhaltet das System<br />
sowohl akustische als auch optische<br />
Funk-Signalgeber. Jedes drahtlose<br />
Gerät der SmartCell ist kompakt im<br />
Design und intelligent in der Funktion.<br />
Durch das optionale Kommunikationsmodul<br />
wird eine smarte Fernüberwachung<br />
des Systems möglich.<br />
Das Modul bietet umfassende<br />
Funktionen sowohl für den Benutzer<br />
vor Ort als auch für den Serviceanbieter.<br />
Die intuitive Software ermöglicht<br />
einen einfachen Fernzugriff,<br />
wodurch Techniker aus der<br />
Ferne Abhilfemaßnahme durchführen<br />
können.<br />
Die Brandwarnanlage SmartCell<br />
wurde entwickelt, um die heutigen<br />
anspruchsvollen Anforderungen zu<br />
erfüllen. Insgesamt können 64 drahtlose<br />
Geräte an die SmartCell angeschlossen<br />
werden. Bis zu 32 Brandmelder<br />
können eingesetzt werden,<br />
die restlichen 32 sind eine beliebige<br />
Mischung aus unterschiedlichen Komponenten<br />
wie beispielsweise Signalgeber,<br />
Druckknopf melder oder Informationsgeräte.<br />
Mit dieser Kapazität<br />
ist die Anlage genau richtig, um die<br />
Anforderungen des Brandschutzes<br />
für Einrichtungen mit besonderem<br />
Personenrisiko zu erfüllen. ◄<br />
Vollständig zertifizierte<br />
Brandwarnanlage<br />
ABI-Sicherheitssysteme GmbH<br />
www.abi-sicherheitssysteme.de<br />
Selbst in Gebäuden, in denen eine<br />
aufwändige Brandmeldeanlage<br />
baurechtlich nicht vorgeschrieben<br />
ist, sollte der Brandschutz großgeschrieben<br />
werden. In diesen Fällen<br />
regelt die Brandmeldenorm DIN<br />
VDE V 0826-2 die Brandschutzbestimmungen<br />
für Einrichtungen mit<br />
besonderem Personenrisiko: Heime,<br />
Gastronomie, Beherbergungsstätten,<br />
Kindertagesstätten oder Schulen.<br />
Die Funk-Brandwarnanlage Smart-<br />
Cell ist vollständig nach allen aktuellen<br />
EN-Normen zertifiziert. Sie ist<br />
eine nach EN54-25 zugelassene<br />
Brandwarnanlage und besitzt eine<br />
EN54-13 Zulassung als gesamt<br />
geprüftes System mit allen EN54-<br />
Komponenten.<br />
42 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Sicherheitstechnik<br />
International Design Award für DoorBird<br />
DoorBird darf sich erneut über besondere<br />
Anerkennung für das Design der<br />
D11x-Serie freuen. In den Kategorien<br />
Consumer Electronics/Building<br />
Security Systems: Work and Industrial<br />
und Consumer Electronics/ Building<br />
Electrical: Switches, Temperature &<br />
Control Systems wurden die Türstationen<br />
mit dem International Design<br />
Award in Silber prämiert. Die Serie<br />
D21x sowie die Innenstation A1101<br />
haben außerdem die Honorable<br />
Mention-Auszeichnung erhalten.<br />
Mit dem Award wird nicht nur die<br />
ästhetische Optik unserer Produkte<br />
gewürdigt, sondern auch deren<br />
benutzerfreundliche, lebensverbessernde<br />
Funktionalität wertgeschätzt.<br />
Die erneute Anerkennung unserer<br />
Designleistung bestätigt uns auf<br />
unserem Weg, immer wieder neue<br />
intelligente Türkommunikationslösungen<br />
zu entwickeln, die moderne<br />
Technologie mit exklusivem Design<br />
verbinden.<br />
Der International Design Award prämiert<br />
herausragende Designs in<br />
den Disziplinen Architektur design,<br />
Innenarchitektur, Grafik design,<br />
Mode design und Produktdesign.<br />
Die Kategorie Building Security<br />
Systems: Work stellt die Aspekte<br />
Robustheit, Skalierbarkeit, fortschrittliche<br />
Analytik und Kompatibilität<br />
mit industriellen Abläufen in<br />
den Vordergrund, um die Sicherheit<br />
in professionellen Umgebungen zu<br />
gewährleisten. In der Kategorie Building<br />
Electrical: Switches, Temperature<br />
& Control Systems sind benutzerfreundliche<br />
Schnittstellen, Energieeffizienz,<br />
Automatisierung und<br />
ästhetische Integration in die Architektur<br />
die Kernaspekte. ◄<br />
Zutrittssteuerung komfortabler als je zuvor<br />
Bird Home Automation GmbH<br />
DoorBird<br />
www.doorbird.com/de<br />
Im Rahmen der Light + Building<br />
<strong>2024</strong> verkündeten die eQ-3 AG und<br />
die Bird Home Automation GmbH<br />
eine strategische Partnerschaft.<br />
Eine umfassende Cloud-to-Cloud-<br />
Integration wird ab dem 4. Quartal<br />
<strong>2024</strong> die einfache Verbindung von<br />
DoorBird-Video-Türstationen mit<br />
einem Homematic IP Smart Home<br />
System ermöglichen.<br />
Mit der direkten Integration von<br />
DoorBird in das Homematic-IP-Ökosystem<br />
werden Nutzer die Möglichkeit<br />
erhalten, die Zutrittskontrolle zu<br />
ihrem Zuhause noch einfacher und<br />
komfortabler zu gestalten: Per Push-<br />
Nachricht informiert die Homematic-<br />
IP-App auf dem Smartphone jederzeit<br />
und überall, wenn jemand an der<br />
Tür klingelt. Für eine direkte Kommunikation<br />
mit dem Besucher werden<br />
Audio- und Videosignale von der<br />
DoorBird-Türstation unmittelbar in<br />
die Homematic-IP-App übertragen.<br />
Auf Wunsch kann die Tür mit nur<br />
einem Fingertipp geöffnet werden.<br />
Sicherheit hat dabei für beide Partner<br />
höchste Priorität. Sämtliche<br />
Kommunikation wird in beiden Systemen<br />
nur nach neusten Standards<br />
verschlüsselt übertragen. Die Homematic-IP-Cloud<br />
wird ausschließlich<br />
auf Servern in Deutschland betrieben<br />
und unterliegt damit strengsten<br />
Sicherheitsvorgaben, deren Einhaltung<br />
kontinuierlich überprüft wird. Für<br />
die Erfüllung höchster Sicherheitsstandards<br />
wurde das Smart-Home-<br />
System bereits siebenmal in Folge<br />
durch den VDE in den Bereichen<br />
Protokoll-, IT- und Datensicherheit<br />
zertifiziert.<br />
eQ-3 baut das bereits mehr als 150<br />
Produkte umfassende Sortiment<br />
seines Whole Home Systems kontinuierlich<br />
weiter aus, um Nutzern<br />
noch mehr Möglichkeiten zu bieten,<br />
ihr smartes Zuhause einfach und<br />
komfortabel nach ihren Wünschen<br />
zu gestalten. Ausgewählte Partnerschaften<br />
ergänzen das eigene Produktportfolio<br />
– neben DoorBird<br />
zählen Amazon Alexa, Google Home,<br />
Philips Hue, EZVIZ, VEKA Texino<br />
und Ease zu den kompatiblen Systemen.Die<br />
Cloud-to-Cloud- Integration<br />
von DoorBird und Homematic IP<br />
wird ab dem 4. Quartal <strong>2024</strong> verfügbar<br />
sein. ◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 43
Sicherheitstechnik<br />
Effektiver geräteintegrierter Brandschutz<br />
Der eingebaute Mini-Feuerlöscher AMFE schützt elektrische Anlagen,<br />
Geräte und Steuerungstechnik.<br />
Kurzschlüsse und Kabelbrände in elektrischen<br />
Anlagen oder Schaltschränken können schwerwiegende<br />
Folgen haben. Neben Personen- und<br />
Sachschäden wiegt insbesondere das Betriebsausfallrisiko<br />
schwer – Stillstände und Umsatzausfälle<br />
können die ursprünglichen Beschädigungen<br />
durch das Brandereignis noch um<br />
ein Vielfaches übertreffen. Ein vorbeugender,<br />
geräteintegrierter Brandschutz dient dazu, derartige<br />
Brand ereignisse so früh wie möglich zu<br />
erkennen und buchstäblich schon im Keim zu<br />
ersticken. In Produktionsanlagen ebenso wie<br />
bei kritischen Infrastrukturen bedeutet dies ein<br />
erhebliches Plus an Sicherheit.<br />
Automatische<br />
Miniatur-Feuerlösch-Einheit<br />
Mit Miniaturlöschsystemen wie AMFE (Automatische<br />
Miniatur-Feuerlösch-Einheit) stehen dafür<br />
Lösungen zur Verfügung, die sich bereits in vielen<br />
Tausend Anwendungen bewähren.<br />
Multicomsystem OHG<br />
www.multicomsystem.de<br />
Ein entscheidender Vorteil: Die Minifeuerlöschgeräte<br />
lassen sich auch nachträglich noch in<br />
Schaltkästen, Geräte und Anlagen installieren<br />
und sind dort in der Lage, einen Brand zu<br />
löschen, bevor er zum Problem wird. Die Funktionsweise:<br />
Bei einem Brandereignis zerspringt die<br />
hitzeempfindliche Glasampulle, sobald die definierte<br />
Betriebstemperatur erreicht ist, löst einen<br />
Mechanismus aus, der das Löschmittel aus dem<br />
Zylinder freisetzt. Das flüssig gelagerte Löschmittel<br />
verdampft sofort beim Austreten und verteilt<br />
sich hoch effektiv in gasförmigem Zustand<br />
im gesamten Löschbereich. Somit ist für eine<br />
schnelle Reaktion, direkt am potenziellen Brandherd,<br />
gesorgt.<br />
Der Vorteil: Anders als bei Aerosollöschern, schaumoder<br />
wasserbasierenden Lösch systemen kommt<br />
es nicht zu Löschfolgeschäden, da das Löschmittel<br />
vollkommen rückstandsfrei ist.<br />
Brandschutz mit VdS-Gütesiegel<br />
Ein weiterer Vorteil: Bei AMFE handelt es sich<br />
um das erste Löschsystem seiner Art, das mit<br />
dem VdS-Gütesiegel der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
ausgezeichnet wurde. Damit<br />
wird die Zuverlässigkeit und Wirksamkeit durch<br />
unabhängige Prüflabore der VdS Schadenverhütung<br />
GmbH bestätigt. Die Mini-Feuerlöscher<br />
befinden sich bereits in zahlreichen sensiblen<br />
Bereichen im Einsatz, ob an Flughäfen und anderen<br />
öffentlichen Bereichen, ob in Zügen oder in<br />
der Produktion bekannter Industrieunternehmen.<br />
Individuelle Planung nach Maß<br />
Neben der Technik kommt es bei einem wirksamen<br />
vorbeugenden Brandschutz indes stets<br />
auf eine individuelle Planung an, die den jeweiligen<br />
Anforderungen optimal gerecht wird.<br />
Bei Multicomsystem (Hilden) etwa profitieren<br />
Anwender von einer umfassenden und jahre langen<br />
Expertise für die technische Gebäudeausrüstung<br />
und den vorbeugenden Brandschutz. Die Fachleute<br />
analysieren den jeweiligen Bedarf und finden<br />
maßgeschneiderte Lösungen. Um systemrelevante<br />
technische Einrichtungen dauerhaft zu<br />
schützen, hat das Hildener Unternehmen unter<br />
Anwendung von AMFE-Einheiten vorbeugende<br />
Brandschutz bereits für zahlreiche unterschiedliche<br />
Anwendungen realisiert – darunter auch<br />
viele Bereiche der kritischen Infrastruktur wie<br />
etwa für die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />
mbH (DVV) oder die Wasserwerke<br />
der Verbandsgemeinde Weißenthurm.<br />
Beratung durch Experten<br />
der Multicomsystem nutzen<br />
Mit einem geräteintegrierten, Mini-Feuerlöschsystem<br />
Brände früher erkennen, schneller löschen<br />
und Ausfälle verhindern: Die Fachberater von<br />
Multicomsystem beraten dazu, wie sich diese<br />
Ziele miteinander verbinden lassen. ◄<br />
44 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Sicherheitstechnik<br />
Rauchwarnmelder-Lösungen<br />
für komplexe Anforderungen<br />
zertifizierte<br />
funk-Brandwarnanlage<br />
Smartcell<br />
Ei Electronics präsentiert auf der Brandschutzmesse<br />
Feuertrutz am 26. und 27. Juni in Nürnberg<br />
Rauchwarnmelder-Lösungen, die sich nahtlos<br />
in digitale Gebäudeinfrastrukturen einfügen<br />
lassen. Viele Betreiber nutzen die anstehenden<br />
normativ empfohlenen Rauchwarn melder-<br />
Wechsel nach zehn Jahren Betriebsdauer, um<br />
ihre Bestände für die zunehmend komplexer<br />
werdenden Anforderungen der Zukunft zu optimieren.<br />
Neben Ferninspektion stehen hier auch<br />
barrierefreie und funkvernetzte Lösungen im<br />
Fokus. Als Komplett anbieter zeigt Ei Electronics,<br />
wie sich existierende Schutzziele jeweils<br />
optimal erreichen lassen.<br />
Live-Demos am Messestand<br />
Bei der Umstellung auf Ferninspektion werden<br />
Rauchwarnmelder zum Teil des digitalen Ökosystems.<br />
Wie das in der Praxis aussieht und<br />
welche Vorteile der interoperable Kommunikationsstandard<br />
Open Metering System (OMS) hierbei<br />
bietet, können Messebesucher am Stand von<br />
Ei Electronics erfahren. Ebenfalls kann man<br />
dort den Rauchwarnmelder-Manager in Aktion<br />
erleben, die All-in-One-Lösung zur digital unterstützten<br />
Melder-Bewirtschaftung.<br />
Handmelder Ei407G in Standardbauform<br />
Daneben wird dem Messepublikum erstmals<br />
der neue Druckknopfmelder Ei407G mit integriertem<br />
Funkmodul in der im Brandschutz<br />
bewährten Bauform „G“ präsentiert. Der mit einer<br />
10- Jahres-Lithiumbatterie betriebene Handmelder<br />
löst per Knopfdruck bis zu 31 mit ihm vernetzte<br />
Funkwarnmelder in maximal empfohlenen zwölf<br />
Meldergruppen aus. Damit ist der Ei407G nicht<br />
nur in Standardanwendungen, sondern auch in<br />
Liegenschaften mit erhöhten Anforderungen wie<br />
beispielsweise Kindergärten einsetzbar.<br />
Vorträge im Aussteller-Fachforum<br />
Weitere Informationen gibt Thorsten Teichert im<br />
Aussteller-Fachforum in Halle 4A, Stand 4A-400<br />
in den Vorträgen „Pflicht oder Kür? Fakten zum<br />
Rauchwarnmelder-Tausch nach 10 Jahren“ am<br />
26. Juni um 13:00 Uhr und „Richtiger Einsatz<br />
von Rauchwarnmeldern in Gebäuden: Das<br />
(Schutz-)Ziel definiert den Weg!“ am 27. Juni<br />
um 11:30 Uhr. ◄<br />
Vorteile auf<br />
einen Blick<br />
■ Zertifiziert nach EN54-25<br />
und EN54-13<br />
■ Schnelle Installation<br />
■ Flexibilität<br />
■ Fernüberwachung<br />
■ Intuitive Software<br />
Halle 4A, Stand 306<br />
Ei Electronics KG<br />
https://www.eielectronics.de<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 45<br />
ABI-Sicherheitssysteme GmbH<br />
info@abi-sicherheitssysteme.de<br />
www.abi-sicherheitssysteme.de
Gebäudetechnik und -automation<br />
Smart-Home-Anwendung mit Matter<br />
Lesen Sie hier, was Matter ist und wie es verschiedene Produkte als Schnittstelle<br />
und gemeinsamen Standard in Ihrem Netzwerk verbindet.<br />
Matter bietet dem Nutzer eine<br />
Reihe von Vorteilen, wie z.B. eine<br />
einfache und sichere Einrichtung,<br />
eine einheitliche Sprache für alle<br />
Geräte, eine Cloud-unabhängige<br />
Steuerung (Matter-Geräte kommunizieren<br />
im lokalen Netzwerk miteinander),<br />
eine bessere Funktechnologie<br />
mit Thread (verbraucht weniger<br />
Energie, nutzt Mesh-Netzwerk<br />
automatisch, benötigt keine platzraubende<br />
Schaltzentrale) und eine<br />
höhere Kompatibilität mit bestehenden<br />
Smart-Home-Geräten. Neben<br />
dem Funkprotokoll Thread (IEEE<br />
802.15.4) akzeptiert Matter auch<br />
WiFi /WLAN (IEEE 802.11) und<br />
LAN (IEEE 802.3). Erhöhte Datensicherheit:<br />
Mithilfe des 11-stelligen<br />
Einrichtungscodes wird direkt eine<br />
verschlüsselte Verbindung aufgebaut,<br />
die auch später in der Geräte-Kommunikation<br />
bestehen bleibt.<br />
Welche Gerätetypen sind<br />
schon in Matter integriert?<br />
FORTEC Power GmbH<br />
www.emtron.de<br />
FORTEC Power hat seine Produktpalette<br />
um MEAN-WELL-Produkte<br />
mit der standardisierten Kommunikationsschnittstelle<br />
Matter erweitert,<br />
um seinen Kunden moderne Smart-<br />
Home-Lösungen anbieten zu können,<br />
die systemunabhängig eingesetzt<br />
werden können.<br />
FORTEC Power bietet seit Jahren<br />
Produkte für Smart-Home-Lösungen<br />
mit KNX- oder DALI-2 Schnittstelle<br />
an. Systemintegratoren oder Anwender<br />
erreichen mit KNX oder DALI<br />
zertifizierten Produkten eine einfache<br />
Systemintegration und können<br />
diese ohne Kompatibilitätsprobleme<br />
über den Datenbus einsetzen. Mit<br />
Matter als gemeinsamen Standard<br />
lassen sich nun noch mehr Smart-<br />
Home-Produkte aus unterschiedlichen<br />
Welten wie Apple, Amazon<br />
oder Google zusammen in einem<br />
Netzwerk einsetzen.<br />
MEAN WELL integriert diese Schnittstelle<br />
in seine Produkte. Die ersten<br />
Produkte mit Matter werden die<br />
kurzfristig erscheinenden LED-<br />
Netzteile der Serien XLN und XLC<br />
im Leistungsbereich von 20 bis 60<br />
W sein. Diese Serie wird sehr interessante<br />
Eigenschaften und Varianten<br />
aufweisen.<br />
Wir freuen uns, Ihnen die Details<br />
schon bald in einem separaten Blogbeitrag<br />
vorzustellen.<br />
Neue Kommunikationsschnittstellen<br />
wie Matter werfen immer wieder<br />
Fragen auf:<br />
Was ist Matter?<br />
Matter ist ein Protokoll, das die Kommunikation<br />
zwischen intelligenten<br />
Hausgeräten verschiedener Hersteller<br />
und deren Systemen ermöglicht.<br />
Matter wurde von der CSA Alliance<br />
definiert und wird von großen Unternehmen<br />
wie Apple, Amazon und<br />
Google unterstützt. Matter legt die<br />
Minimalanforderung zu den Funktionen<br />
fest, die ein zertifiziertes Produkt<br />
erfüllen muss. Matter ist kein<br />
Smart-Home-System, sondern sorgt<br />
für eine gemeinsam verständliche<br />
Sprache im Netzwerk. Für die Automatisierung<br />
und Fernschaltung ist<br />
weiterhin ein separates Smart-Home-<br />
System notwendig. Die Voraussetzung<br />
ist dann, dass dieses System<br />
Matter-kompatibel ist.<br />
Welche Vorteile<br />
bietet Matter?<br />
Lampen, Schalter, Steckdosen,<br />
Heizungsthermostate und Klimaregler,<br />
Jalousien, Rollläden, Bewegungssensoren,<br />
Smart Locks, Media-<br />
Player, Bridges für ZigBee, Kühlschränke,<br />
Geschirrspüler, Waschmaschinen,<br />
Luftreiniger, Raumklimageräte,<br />
Saugroboter, Ventilatoren,<br />
Luftqualitäts-Sensoren sowie<br />
Geräte für Rauch- und Kohlenmonoxid-Alarm.<br />
Es fehlen noch/weiter<br />
vorgesehen sind: Kameras, E-Auto-<br />
Ladefunktion, Energie- und Wassermanagement,<br />
Heimrouter und Access<br />
Points, TV-Geräte.<br />
Kann ich meine bestehenden<br />
Smart-Home-Geräte<br />
mit Matter verwenden?<br />
Hierzu kann man keine generelle<br />
Aussage treffen. Wenn das Gerät<br />
über ausreichend Speicher oder Prozessorleistung<br />
verfügt, ist eine weitere<br />
Verwendung sehr wahrscheinlich.<br />
Sobald der Hersteller des Smart-<br />
Home-Gerätes ein Software-Update<br />
für Matter ermöglicht, ist auch ein<br />
bestehendes Gerät für Matter bereit.<br />
Bei Geräten, die weder per Ethernet<br />
(LAN), Thread oder WiFi (WLAN)<br />
kommunizieren, können sogenannte<br />
Matter-Bridges eingesetzt werden.<br />
Diese sorgen dann dafür, dass die<br />
„fremde“ Sprache Ihres Gerätes in<br />
die von Matter verständliche Sprache<br />
übersetzt wird.<br />
46 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Gebäudetechnik und -automation<br />
Welche Einschränkungen<br />
hat Matter?<br />
Matter hat auch einige Einschränkungen,<br />
wie z.B.<br />
• eine begrenzte Anzahl von unterstützten<br />
Geräteklassen (wird aber<br />
stetig erweitert)<br />
• fehlende Automatisierung und<br />
die Abhängigkeit von Software-<br />
Updates der Hersteller<br />
• Nicht alle Geräte lassen sich auf<br />
Matter umstellen, aber in der Regel<br />
wird es dafür sogenannte Matter-<br />
Bridges geben.<br />
• Der neue Standard für Smart-<br />
Home-Systeme erlaubt die Einrichtung<br />
und manuelle Steuerung,<br />
nicht aber die automatische Steuerung<br />
oder Fernsteuerung außerhalb<br />
des Heimnetzwerks. Wer viele<br />
Smart-Home-Geräte miteinander<br />
vernetzt, benötigt Funktionen<br />
wie automatisches Ein- und Ausschalten<br />
aufgrund von Sensoren<br />
oder Anwesenheit. Hierfür wird<br />
weiterhin ein Smart-Home- System<br />
erforderlich sein, das alle Komponenten<br />
logisch miteinander verknüpfen<br />
kann.<br />
Noch sind nicht alle Geräte und<br />
Geräte klassen mit Matter kompatibel.<br />
Jedoch kommen kontinuierlich<br />
weitere dazu – daher ist es ratsam,<br />
wenn das Smart-Home-Gerät<br />
schon heute Matter-kompatibel ist.<br />
Fazit<br />
Matter ist ein offener Standard für<br />
Smart-Home-Geräte, der von den<br />
führenden Technologieunternehmen<br />
unterstützt wird. Er verspricht eine<br />
bessere Interoperabilität und Kommunikation<br />
zwischen verschiedenen<br />
Geräten und Plattformen.<br />
Wir sind daher sehr gespannt auf die<br />
positive Entwicklung im Bereich der<br />
Smart-Home-Anwendungen. Das<br />
neue Matter-Logo wird immer weiter<br />
Verbreitung finden. ◄<br />
KNX-Taster „As individual as you are“<br />
Die KNXperts aus Engelskirchen setzen mit den<br />
neuen Produkten Glas Touch Smart und Glas<br />
Touch Smart Plus Maßstäbe für KNX-Taster,<br />
getreu dem Motto „As individual as you are“.<br />
Der neue Multifunktionstaster mit hochauflösendem<br />
6-Zoll-TFT-Farbdisplay im MDT Design<br />
ist individuell an seine Umgebung anpassbar.<br />
Die intuitive Bedienoberfläche lässt sich über<br />
die ETS passend zum Projekt in Funktionsflächen<br />
aufteilen, bis zu 64 Funktionen sind möglich.<br />
Mittels eigenen Designfarben, Hintergrundbildern<br />
oder Logos ist der Taster umfangreich<br />
personalisierbar. Die Ausrichtung des in Weiß<br />
und Schwarz erhältlichen Tasters ist horizontal<br />
und vertikal möglich und eröffnet durch die<br />
Verwendung von Wischgesten und Tastfunktionen<br />
vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Die Raumfunktionen des MDT Glas Touch<br />
Smart sind umfassend. Zu den Funktionen<br />
der Beleuchtung gehören die einfache Bedienung<br />
von Schalt- und Dimmvorgängen, sowie<br />
die komfortable Einstellung von farbigem Licht<br />
wie Tunable White, HSV, RGB und RGBW.<br />
Die innovative Gruppensteuerung erweitert<br />
die Schalt- und Sonnenschutzfunktionen um<br />
die Möglichkeit eines langen und extra langen<br />
Tastendrucks, beispielsweise zum Fahren der<br />
Jalousie einer ganzen Etage oder zum Schalten<br />
der gesamten Beleuchtung eines Raumes<br />
mit nur einem – längeren – Tastendruck. Mittels<br />
lernbaren Szenenfunktionen können unterschiedlichste<br />
und komplexe Raumsituationen<br />
abgerufen werden.<br />
Dank eingebautem Temperatursensor und der<br />
Integration eines Raumtemperaturreglers für<br />
den Heiz- und Kühlbetrieb entfällt die Notwendigkeit<br />
eines zusätzlichen Temperatursensors<br />
im Raum. Die Einstellung des Sollwerts, die<br />
Betriebsart und die Anzeige des HVAC-Status<br />
erfolgt komfortabel über die entsprechende<br />
Funktion. Die Codeschlossfunktion schützt vor<br />
unbefugtem auf Zugriff auf sensible Raumfunktionen.<br />
Zur Verknüpfung von Funktionen und<br />
Status, beinhaltet der Multifunktionstaster eine<br />
integrierte Logikfunktion.<br />
Die umlaufende weiße Hintergrundbeleuchtung<br />
des MDT Glas Touch Smart kann als Orientierungslicht<br />
in der Nacht, oder zur Signalisierung<br />
von Statusmeldungen verwendet werden.<br />
Die Variante MDT Glas Touch Smart Plus erweitert<br />
diese Funktionalität um RGBW-Farben, beispielsweise<br />
zur farbigen Anzeige eines externen<br />
Status wie der Raumluftqualität. Ein weiteres<br />
Plus dieser Variante ist der integrierte<br />
Lautsprecher für akustische Rückmeldungen<br />
und die Möglichkeit des Anschlusses und der<br />
Auswertung von zwei potentialfreien Kontakten,<br />
wie Fenster- oder Türkontakten.<br />
Der Einbau des MDT Glas Touch Smart incl.<br />
Diebstahl- und Demontageschutz erfolgt in<br />
eine handelsübliche Schalterdose (EU, UK,<br />
CH, CN). Diese umfassende Kompatibilität<br />
macht ihn besonders attraktiv sowohl für Neu-,<br />
als auch Renovierungsinstallationen im Wohnund<br />
Zweckbau.<br />
MDT technologies GmbH<br />
www.mdt.de<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 47
Gebäudetechnik und -automation<br />
Digitale Innovationen<br />
für nachhaltige Gebäudeautomation<br />
Kieback&Peter optimiert Smart Buildings nachhaltig mit en:solutions.<br />
In einem Department Store in Nürnberg beispielsweise<br />
wurden dadurch 31% Energieverbrauch<br />
eingespart. Ein weiteres Beispiel ist ein<br />
Büro gebäude in Frankfurt, hier konnten beachtliche<br />
37% Einsparungen verzeichnet werden.<br />
„Unsere Lösungen sind nicht nur erprobt, sondern<br />
auch flexibel in bestehende oder neue Gebäudeautomationen<br />
integrierbar. Dadurch ermöglichen<br />
wir eine schrittweise, gezielte Verbesserung von<br />
Effizienz, Komfort und Sicherheit in Gebäuden,<br />
die sich bereits in kurzer Zeit bezahlt macht“,<br />
betont Gregor Molwitz, Manager Markt Energieeffizienzlösungen<br />
bei Kieback&Peter weiter.<br />
Kieback&Peter, seit 1927 ein führender Anbieter<br />
von Gebäudeautomationslösungen, präsentierte<br />
seine innovative Lösungsfamilie en:solutions.<br />
Diese digitalen Technologien, bestehend aus<br />
en:air, en:hybrid, en:predict und en:key, stehen<br />
im Zentrum eines ganzheitlichen Ansatzes für<br />
smarte und nachhaltige Gebäudeautomation.<br />
Die en:solutions bieten eine flexible und effiziente<br />
Smart Building Digitalisierung, die nicht nur die<br />
Betriebssicherheit in Gebäuden erhöht, sondern<br />
auch einen Beitrag zum Klima- und Gesundheitsschutz<br />
leistet. Diese Lösungen sind nicht nur der<br />
Schlüssel zu einem nachhaltigen, sicheren und<br />
wirtschaftlichen Betrieb von Smart Buildings, sondern<br />
auch ein integraler Bestandteil des betrieblichen<br />
CO 2 -Minderungsfahrplans. Mit dem CO 2 -<br />
Minderungsfahrplan bietet Kieback&Peter ein<br />
Lösungspaket zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen<br />
von Gebäuden.<br />
„Als Smart Building Solutioneer verbinden wir<br />
intelligente Gebäudetechnik, datenbasierte Services<br />
und vielfache Synergieeffekte zu evolutionären<br />
Lösungen. In diesem Kontext setzen wir auf<br />
unsere Lösungsfamilie en:solutions, die speziell<br />
entwickelte Regelungs-Hardware und -Software<br />
umfasst“, erklärt Christoph Ritzkat, Vor sitzender<br />
der Geschäftsführung bei Kieback&Peter.<br />
Diese praxisorientierten Lösungen sind darauf<br />
ausgerichtet, konkrete Mehrwerte für die Energieund<br />
CO 2 -Bilanz von Gebäuden zu liefern.<br />
Kieback&Peter GmbH & Co. KG<br />
www.kieback-peter.com<br />
Sie unterstützen Anwender dabei,<br />
die Herausforderungen im Klimaschutz,<br />
der Dekarbonisierung,<br />
Urbanisierung, Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit zu bewältigen.<br />
Beeindruckend hierfür sind<br />
die erzielten Einsparungen durch<br />
en:predict.<br />
Die Lösungsfamilie<br />
en:solutions<br />
im Überblick:<br />
en:air<br />
bedarfsgesteuerte Lüftungsregelung für<br />
ein angenehmes Raumklima und maximale<br />
Energieeffizienz<br />
en:hybrid<br />
Systemregelung für hybride Heizsysteme, die<br />
verschiedene Wärme- oder Kälte erzeuger<br />
effizient orchestriert<br />
en:predict<br />
selbstlernende, vorausschauende Regelung<br />
für HLK-Anlagen (Heizung, Lüftung,<br />
Klimatechnik), die nachhaltig Energieverbräuche,<br />
-kosten und CO 2 - Emissionen<br />
unter Einhaltung aller kundenspezifischen<br />
Komfort bedingungen reduziert<br />
en:key<br />
intelligente Einzelraumregelung für optimale<br />
Energieeffizienz und maximalen Komfort in<br />
jedem Raum<br />
Die en:solutions setzen auf das verbindende<br />
„en:“, was für das Höchstmaß an Energie effizienz<br />
steht. Jeder Baustein der Lösungsfamilie ist perfekt<br />
auf ein spezielles Einsatzgebiet optimiert und<br />
bietet somit konkrete Lösungen für unterschiedliche<br />
Anforderungen.<br />
Mit en:solutions setzt Kieback&Peter einen<br />
weiteren Meilenstein für die Vision von einer<br />
besseren Welt in die Realität um. Das internationale<br />
Familienunternehmen bleibt Wegbereiter<br />
für eine nachhaltige und werthaltige Zukunft,<br />
indem es smarte Gebäudetechnik, datenbasierte<br />
Services und nachhaltige Exzellenz miteinander<br />
verbindet. Wir sichern und erweitern damit den<br />
Wert von Gebäuden und Geschäftsmodellen<br />
und erreichen einen Zugewinn von vielfachem<br />
Klimaschutz, Lebensqualität und gesellschaftlicher<br />
Teilhabe. ◄<br />
48 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Gebäudetechnik und -automation<br />
Modbus-Integration mit Zusatzfunktionen<br />
MDT technologies GmbH<br />
www.mdt.de<br />
Das neue MDT KNX Modbus Gateway RTU485<br />
des deutschen KNX-Herstellers MDT bietet zahlreiche<br />
praktische Funktionen und erleichtert so<br />
die Einbindung beispielsweise von Wärmepumpen,<br />
Klimageräten, Photovoltaik Wechselrichtern<br />
oder Ladestationen.<br />
Das neue Modbus Gateway ermöglicht den bidirektionalen<br />
Datenaustausch zwischen Modbus<br />
RTU- und KNX-Geräten. So haben die KNXperts<br />
das Modbus-Gateway mit vielen komfortablen<br />
Zusatzfunktionen ausgestattet, wie mathematische<br />
Funktionen, die Vergleicher-Funktion und<br />
bis zu zehn Meldetextfunktionen.<br />
Für das Umrechnen der empfangenen oder der<br />
zusendenden Werte stellt das MDT Modbus<br />
Gateway umfangreiche mathematische Funktionen,<br />
wie Skalierung, Bereichsumrechnung,<br />
Bereichsbegrenzung, Binärfunktionen sowie<br />
die arithmetischen Grundrechenarten zur Verfügung.<br />
Mit diesen Funktionen spart der KNX-<br />
Nutzer zusätzliche Logikbausteine und kann die<br />
Modbus Daten direkt korrekt auf KNX-Anzeigedisplays/Visualisierungen<br />
darstellen. Das MDT KNX<br />
Modbus Gateway ist flexibel als Modbus-Master<br />
oder -Slave einsetzbar, dabei ist die Slave-ID für<br />
jeden Kanal separat auswählbar. Des Weiteren<br />
unterstützt das KNX Modbus Gateway RTU485<br />
bei der Integration eine Vielzahl an KNX-Datenformaten.<br />
Für den Datenaustausch stehen dem<br />
KNX-Nutzer dabei bis zu 200 frei konfigurierbare<br />
Kanäle zur Verfügung. Dabei kann jeder<br />
der 200 Kanäle individuell oder mittels der selbst<br />
konfigurierten Vorlagen eingestellt werden. Verwendet<br />
der KNX-Nutzer diese Vorlagen, muss<br />
lediglich die zu lesende oder die zu schreibende<br />
Modbus-Registrieradresse und die Priorität des<br />
Kanals angegeben werden. So wird die Einbindung<br />
deutlich vereinfach.<br />
Modbus-seitig ist keine zusätzliche Modbus-<br />
Versorgungsspannung notwendig. Die Stromversorgung<br />
erfolgt über den KNX-Anschluss.<br />
Modbus und KNX sind galvanisch voneinander<br />
getrennt. ◄<br />
Direkt auf Gruppenobjekte zugreifen<br />
Das KNX IP BAOS 774.1 secure dient als Schnittstelle<br />
zum KNX sowohl auf Telegrammebene<br />
(KNXnet/IP Tunneling) als auch auf Datenpunktebene<br />
(KNX Application Layer). Somit<br />
können Clients direkt auf Gruppenobjekte über<br />
TCP/IP unter Verwendung eines binären Protokolls<br />
zugreifen.<br />
WEINZIERL ENGINEERING GmbH<br />
www.weinzierl.de<br />
Das Gerät wird mit der ETS konfiguriert und<br />
unterstützt 1000 Objekte. Bis zu zehn Clients<br />
können gleichzeitig auf das Gerät über das<br />
BAOS-Protokoll zugreifen.<br />
BAOS steht für Bus Access and Object Server.<br />
Von jedem Punkt im LAN kann auf den KNX-<br />
Bus zugegriffen werden. Mit dem KNX IP BAOS<br />
774.1 secure ist auch ein Zugriff auf den KNX-<br />
Bus über das Internet möglich.<br />
Die Taster dienen zur Diagnose. Die LEDs zeigen<br />
Betriebszustände sowie Kommunikationsfehler<br />
am Bus an.<br />
Die Spannungsversorgung erfolgt über den<br />
KNX Bus. Das Gerät unterstützt KNX Security<br />
und BAOS Security. ◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 49
Gebäudetechnik und -automation<br />
Aktuelles Gebäudeenergiegesetz fordert<br />
energieeffiziente und intelligente Gebäude<br />
ZF Group<br />
switches-sensors@zf.com<br />
https://switches-sensors.zf.com/<br />
Zum 1.1.<strong>2024</strong> trat das neue Gebäudeenergiegesetz<br />
in Kraft, welches in<br />
Deutschland die gesetzlich erforderlichen<br />
Anforderungen an Gebäude in<br />
Bezug auf die Energieeffizienz regelt.<br />
Die Gebäudeautomation erhält mit<br />
der Neuauflage des Gesetzes eine<br />
stärkere Bedeutung. Eine Möglichkeit<br />
zur Reduzierung der Kosten für<br />
Installation und Wartung der geforderten<br />
Automatisierungssysteme<br />
sind drahtlose Lösungen.<br />
ZF präsentierte passend verschiedene<br />
batterie-und kabellose Anwendungen<br />
für die Gebäudeautomation.<br />
Die notwendige Energieerzeugung<br />
erfolgt dabei auf Basis der Energy-<br />
Harvesting-Technologie von ZF.<br />
Durch die mechanische Betätigung<br />
des Schalters wird ausreichend Energie<br />
erzeugt, um ein Funkprotokoll zu<br />
übertragen.<br />
Wichtigstes Element der ZF Energy<br />
Harvesting Technologie ist der sehr<br />
kompakte Generator (20,1 x 7,3 x<br />
14,3 mm), welcher eine ressourcenschonende<br />
Alternative zu batterie-<br />
oder kabelgebundenen Schaltern<br />
darstellt.<br />
Aufgrund seiner Baugröße eignet<br />
sich der Energy Harvester für eine<br />
Vielzahl von Anwendungen, so dass<br />
sich individuelle Kundenanforderungen<br />
erfüllen lassen.<br />
Durch die Kombination des ZF-<br />
Energy-Harvesters mit zertifizierten<br />
Funkstandards wie zum Beispiel<br />
EnOcean, KNX oder Bluetooth ist<br />
die Interoperabilität mit anderen<br />
Komponenten der Gebäudeautomation<br />
und damit eine Vernetzung<br />
der Systeme möglich. ◄<br />
Energy Harvester für Fenster und Türen<br />
ZF Group<br />
switches-sensors@zf.com<br />
https://switches-sensors.<br />
zf.com/<br />
Die Energy Harvester von ZF leisten<br />
in Applikationen für Fenster<br />
und Türen einen Beitrag zur Energieeffizienz<br />
und Gebäudesicherheit.<br />
Sie überwachen, ob ein Fenster<br />
geöffnet oder geschlossen ist<br />
und verhindern somit, dass Heizenergie<br />
verschwendet wird. Über<br />
Funktechnologie wird der aktuelle<br />
Zustand des Fensters an die zentrale<br />
Gebäudetechnik gemeldet<br />
und bei geöffnetem Fenster wird<br />
die Heizungs- oder Klimaanlage<br />
heruntergefahren. Wenn ein Fenster<br />
oder eine Tür nicht verschlossen<br />
wurde, kann auch diese Information<br />
von einer Zentraleinheit<br />
abgelesen werden.<br />
Damit reduziert sich beispielsweise<br />
der Aufwand für den Wachdienst<br />
in großen gewerblichen<br />
Gebäuden. Durch jede Betätigung<br />
des ZF-Energy- Harvesters<br />
wird ausreichend Energie zum<br />
Versenden eines Funkprotokolls<br />
erzeugt. Die angeschlossene Funkelektronik<br />
übermittelt die Statusinformation<br />
an eine Empfängereinheit.<br />
Damit geben Fenstergriff,<br />
Fensterriegel oder Türschloss bei<br />
jedem Öffnen oder Schließen Meldung<br />
über die Zustandsänderung.<br />
Die komplette batterie- und kabellose<br />
Energy Harvesting Technologie<br />
von ZF ist wartungsfrei und flexibel<br />
anwendbar. Sie kann mit verschiedenen<br />
Funkstandards verwendet<br />
werden wie z.B. Bluetooth,<br />
EnOcean oder kundenspezifische<br />
Funkprotokolle. ◄<br />
50 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Lichttechnik<br />
Drahtlose Lichtsteuerung neu gedacht<br />
in unserem Werk in Duisburg statt,<br />
die Fertigung innerhalb der EU, was<br />
die Lieferkette positiv beeinflusst.<br />
Durch die Integration von smarten<br />
Steuerungen lassen sich je nach<br />
Applikation bis zu 60% Energie<br />
einsparen.<br />
IN.finite: Produktfamilie<br />
und Zubehör<br />
LED Linear GmbH<br />
info@led-linear.com<br />
www.led-linear.de/<br />
produkte/smart-lighting<br />
Passend zum Thema Smart Lighting,<br />
ist bei LED Linear seit März <strong>2024</strong><br />
die neue IN.finite Casambi 4CH als<br />
Nachfolger der zweikanaligen Variante<br />
verfügbar. Sie unterstützt Planer<br />
und Eigentümer bei der Reduktion<br />
des Energieverbrauches von<br />
Gebäuden durch die bedarfsgerechte<br />
Steuerung von Leuchten. Eine Vielzahl<br />
von konstantspannungsbetriebenen<br />
Leuchten und LED-Bändern<br />
lassen sich mit bis zu vier Kanälen<br />
problemlos ansteuern.<br />
Universell<br />
Durch den weiten Eingangsspannungsbereich<br />
von 12 bis 48 V DC<br />
und einer Kanalbelastbarkeit von bis<br />
zu 2,5 A lassen sich viele Projekte<br />
realisieren. Die zur Verfügung stehenden<br />
Profile in der Casambi App<br />
sind sowohl eine perfekte Kombination<br />
mit LED Linear Produkten,<br />
als auch mit anderen Leuchten und<br />
LED-Bändern mit Konstantspannung<br />
voll kompatibel.<br />
Ideal für Renovierungen<br />
Durch die drahtlose Bluetooth-Mesh-<br />
Kommunikation mittels Casambi<br />
ist ein zusätzliches Verlegen von<br />
Steuerleitungen nicht mehr nötig.<br />
Eine entsprechende Spannungsversorgung<br />
für Leuchte uns Steuerung<br />
reicht aus, die Steuersignale<br />
zwischen der IN.finite und anderen<br />
Systemkomponenten, wie z.B. Sensoren,<br />
Schalter, etc. erfolgt drahtlos.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Im Vergleich zum Vorgänger, konnte<br />
die Lebensdauer auf 100.000 h<br />
im Standby oder 65.000 h unter<br />
Volllast auf ein außerordentliches<br />
Niveau angehoben werden, was<br />
zur geringerer Austauschrate führt.<br />
Des Weiteren findet die Entwicklung<br />
Neben der IN.finite Casambi 4CH<br />
gibt es zusätzlich die IN.finite DALI<br />
2CH mit DT6- und DT8 -tandards<br />
im Portfolio.<br />
Für kleinere und mittlere Projekte bietet<br />
LED Linear auch weitere Erweiterungsmöglichkeiten<br />
wie Sensoren,<br />
Gateways, Schalter und mehr an,<br />
also eine Vielfalt an kompatiblem<br />
Zubehör. Endkappen inklusive Zugentlastung<br />
sind ebenfalls Teil des<br />
verfügbaren Portfolios.<br />
Hauptmerkmale:<br />
• Formfaktor 188 x 30 x 21 mm<br />
(LxBxH)<br />
• 4 Kanäle mit bis zu 240 W<br />
@ 24 V DC<br />
• geeignet für 4x Mono, 2x IQW,<br />
1x RGB, 1x RGBW<br />
• separate Endkappen für Leuchteneinbau<br />
oder alleinige Nutzung<br />
• direkter Anschluss eines analogen<br />
(Helligkeit) und eines digitalen (ON/<br />
OFF) Sensors möglich<br />
• Eingang für 12 bis 48 V DC<br />
• Funkreichweite bis zu 90 m<br />
im Freien<br />
• hohe PWM-Rate 1,6 kHz<br />
• automatisierte Leistungsreduzierung<br />
bei Überlast ◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 51
Lichttechnik<br />
Überzeugende Symbiose von Produkten und Themen<br />
Die Lichtspezialisten aus Königsberg/Bayern präsentierten ihre Neuheiten<br />
und Highlights unter dem Motto „light in motion“.<br />
Regiolux GmbH<br />
info@regiolux.de<br />
www.regiolux.de<br />
„Light in motion“ lautete das diesjährige<br />
Motto der Regiolux GmbH auf<br />
der Light + Building. Damit richtete<br />
der Leuchtenhersteller aus Königsberg/Bayern<br />
den Fokus in erster Linie<br />
auf Tugenden, die heute mehr denn<br />
je eine tragende Rolle spielen und<br />
eine weiterhin innovationsreiche<br />
Zukunft garantieren: Qualität, Nachhaltigkeit<br />
und Service. Regiolux ist<br />
überzeugt, dass diese konsequente<br />
und pragmatische Ausrichtung das<br />
Unternehmen mit über 70 Jahren<br />
Tradition fit für die Zukunft macht.<br />
Neben einer ganzen Reihe an innovativen<br />
Produktneuheiten konnte<br />
sich das Fachpublikum über viele<br />
kundenorientierte Lösungen informieren<br />
sowie über die besonderen<br />
Leistungen des Unternehmens<br />
hinsichtlich Service und Nachhaltigkeit.<br />
Dazu gehört beispielsweise<br />
auch die optimierte Verpackung für<br />
Großmengen (GreenPac).<br />
Herausragende Kompetenz<br />
zeigte Regiolux einmal mehr im Produktbereich<br />
Lichtbandsysteme SDT<br />
und SRT. Dies wurde schon beim<br />
Anblick des Messestands deutlich,<br />
dessen Außenhülle komplett aus Lichtbändern<br />
gestaltet war. Zu den überzeugenden<br />
Neuerungen gehörte beispielsweise<br />
ein Geräteträger, der die<br />
magische Grenze der Lichtausbeute<br />
von 200 lm/W übertrifft. Außerdem<br />
ist es möglich, durch unterschiedliche<br />
Performance-Levels im Lichtbandsystem<br />
SRT die Beleuchtungslösung<br />
perfekt an die Einsatzbedingungen<br />
und Lebensdauer-Vorgaben<br />
anzupassen. Auch gezeigt wurden<br />
neue Linsentechniken wie die Opti-<br />
Lens Technologie und zusätzliche<br />
Lichtverteilungen bei der Central.<br />
Line.Optic.<br />
Für die<br />
Anwendungsbereiche<br />
„Office“ und „Bildung“<br />
wurden dem Publikum gleich mehrere<br />
Produktneuheiten präsentiert:<br />
So ist die erfolgreiche Leuchtenfamilie<br />
alevo um eine Version in 600 mm<br />
Länge für Wand und Decke erweitert<br />
worden. Die Backlight-Leuchtenfamilie<br />
lowea wird in Kürze weiter ausgebaut<br />
und lässt sich noch vielseitiger<br />
anwenden. Mit der tirabo hat<br />
Regiolux eine Leuchtenserie mit der<br />
besonders gut entblendeten OptiLens<br />
Linsentechnologie vorgestellt. Diese<br />
neue Produktreihe, bestehend aus<br />
Pendel-, Anbau- und Einbauleuchten,<br />
besticht durch ihre feine Eleganz<br />
in Kombination mit der perfekten<br />
Lichtverteilung nicht nur für<br />
Bildschirmarbeitsplätze, sondern<br />
auch für Schulen und viele weitere<br />
Anwendungsgebiete.<br />
Der Applikationsbereich<br />
„Industrie und Logistik“<br />
wurde erweitert mit der ersten,<br />
starken IK10/IP69K-Leuchte für<br />
den Außenbereich: tubolin plus.<br />
Damit bietet diese neue Leuchte den<br />
größtmöglichen Schutz gegen das<br />
Eindringen von Staub und Wasser.<br />
Weder hohe Wassertemperaturen<br />
noch hoher Wasserdruck können<br />
ihr etwas anhaben. Zugleich weist<br />
tubolin plus eine enorme Stoßfestigkeit<br />
auf. Indoor ist die neue Rohrleuchtenserie<br />
tubolin ein wahrhaftiger<br />
Alleskönner und eignet sich<br />
beispielsweise hervorragend für<br />
Busbahnhöfe und ist gegen chemische<br />
Einflüsse z.B. in Stallungen<br />
hochbeständig. Sie überzeugte viele<br />
Besucher auf Anhieb. Im Segment<br />
Feuchtraumleuchten wurde die<br />
neue pirola evo vorgestellt, sowie<br />
Die Lichtband-Systeme SDT und SRT überzeugen mit Spitzenwerten in der<br />
Lichtausbeute, mit neuen Lichttechniken und Lichtverteilungen.<br />
Kundenorientiertes Handeln und Abfallvermeidung gehören gleichermaßen<br />
zur Identität von Regiolux: In der formstabilen Großverpackungslösung<br />
GreenPac werden Beleuchtungslösungen wie Lichtbandsysteme ab Werk<br />
direkt auf die Baustelle geliefert.<br />
52 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Lichttechnik<br />
zahlreiche Verbesserungen bei<br />
der erfolgreichen Leuchtenfamilie<br />
maran. Auch im Kompetenzfeld<br />
Reinraumbeleuchtung stellte<br />
Regiolux Neuerungen in der Lichttechnik<br />
mittels KSF-Technologie<br />
bei der aduna vor.<br />
Bei all den unterschiedlichen und<br />
anspruchsvollen Einsatzbedingungen<br />
wurde die Bedeutung des<br />
Service-Gedankens bei Regiolux<br />
sehr gut sichtbar: Viele Produkte<br />
können in zahlreichen Varianten<br />
gefertigt werden. So entstehen,<br />
wie beispielsweise bei der worker<br />
plus, passgenaue „BTO“ (Buildto-Order)-Lösungen.<br />
Das bedeutet:<br />
Mögliche Projektlösungen<br />
sind bereits vorgedacht und stehen<br />
somit schnell und unkompliziert<br />
zur Verfügung.<br />
Am Beispiel der Sportstättenbeleuchtung<br />
erhielten interessierte<br />
Messebesucher einen anschaulichen<br />
Eindruck, was ein Licht-<br />
Management-System bewirken<br />
kann. Gezeigt wurde dies anhand<br />
der ballwurfsicheren Leuchte ballea<br />
und am Lichtband SDT-Match. Das<br />
Ergebnis: Mit dem richtigen Licht-<br />
Management-System kann nahezu<br />
jedes Regiolux-System zu einer<br />
technisch überzeugenden und<br />
zugleich wirtschaftlichen Beleuchtungslösung<br />
verschmelzen.<br />
Nachhaltig und vielfältig kann die<br />
Sanierung von Beleuchtungsanlagen<br />
gelöst werden, das stellte Regiolux<br />
auf dem Messestand ebenfalls<br />
unter Beweis. An einer Werkbank<br />
konnten Besucher die Sanierungskonzepte<br />
GreenKit und changy persönlich<br />
ausprobieren und sich von<br />
der einfachen Montage überzeugen.<br />
Und mit Sanierungsgeräteträgern<br />
SDGE werden sogar 40<br />
Jahre alte Regiolux-Lichtbänder<br />
wieder zu leistungsfähigen, effizienten<br />
Beleuchtungslösungen, die<br />
dem aktuellen Stand der Technik<br />
entsprechen.<br />
Zur Präsentation „light in motion“<br />
gehörte auf dem Messestand auch<br />
das Innovation-Lab, mit dem Regiolux<br />
produktübergreifend modernste<br />
Technologien in den Fokus rückte.<br />
Themen der Lichtqualität, Lichtspektrums-Messung,<br />
Flickerbewertung<br />
und deren praktische Anwendung<br />
in den unterschiedlichen Bereichen<br />
waren hier Schwerpunkte. Genauso<br />
wie die Effizienz und Alltagstauglichkeit<br />
fortschrittlicher Lichttechnik<br />
veranschaulicht wurde. ◄<br />
Hochtemperaturleuchte für bis zu 85 °C Umgebungstemperatur<br />
zellanherstellung in Verbindung<br />
gebracht. Jedoch gibt es eine Vielzahl<br />
weiterer Bereiche in denen<br />
regelmäßig hohe Umgebungstemperaturen<br />
bestehen und zugleich<br />
verlässliche Beleuchtung notwendig<br />
ist. Man denke hierbei nur an<br />
Trocknungsanlagen, die in unterschiedlichsten<br />
Branchen betrieben<br />
werden, an Müllverbrennungsanlagen,<br />
die Papier- und Wellpappenherstellung<br />
u.v.m.<br />
Für die Vielfalt der Einsatzbereiche<br />
bietet der Hersteller LEDAXO speziell<br />
konzipierte LED-Hochtemperaturleuchten,<br />
die für Umgebungstemperaturen<br />
bis 85 °C ausgelegt<br />
sind. Erhältlich ist die Hochtemperaturleuchte<br />
HL-05-T85 standardmäßig<br />
mit einem Lichtstrom<br />
von 18.000 oder 24.000 Lumen<br />
bei einer Leistungsaufnahme von<br />
150 bzw. 200 W.<br />
LEDAXO GmbH & Co. KG<br />
www.ledaxo.de<br />
LED-Beleuchtung gilt inzwischen<br />
weitgehend als Standard in<br />
nahezu allen Industrie- und Logistikbereichen.<br />
LED-Strahler, LED-<br />
Hallenleuchten wie auch LED-Mastleuchten<br />
für die Außenbeleuchtung<br />
werden als energieeffiziente und<br />
langlebige Beleuchtungslösungen<br />
geschätzt.<br />
Herausfordernd wird es jedoch,<br />
wenn es um Einsatzbereiche geht,<br />
in denen besonders hohe Umgebungstemperaturen<br />
bestehen.<br />
Werden hier LED-Strahler oder<br />
LED-Hallenleuchten montiert, die<br />
auch für übliche Umgebungstemperaturen<br />
Verwendung finden, so<br />
sind Lichtstromreduzierungen oft<br />
schon nach relativ kurzer Nutzungsdauer<br />
die Folge und im weiteren<br />
Verlauf der Nutzung zeigen sich<br />
häufig vermehrt Ausfälle.<br />
Hohe Umgebungstemperaturen<br />
werden häufig zunächst mit der<br />
Zement- und Stahlindustrie, Gießereien<br />
oder der Glas- und Por-<br />
Die zur Herstellung verwendeten<br />
speziell ausgewählten Komponenten,<br />
wie Keramikplatinen,<br />
besonders hochwertige LEDs<br />
und die speziell optimierte Wärmeabführung<br />
in Verbindung mit der<br />
sehr robusten Gesamtkonstruktion,<br />
machen diese Hochtemperaturleuchte<br />
zu einer langlebigen<br />
und leistungsstarken Lichtquelle,<br />
so LEDAXO. Die Verlässlichkeit<br />
der Leuchte unterstreicht<br />
der Hersteller mit einer Garantie<br />
von 5 Jahren ohne Betriebsstundenbegrenzung..<br />
◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 53
Lichttechnik<br />
LED-Stehleuchten bald Standardausstattung<br />
in modernen Büros<br />
LEDAXO bietet vielfältige Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen<br />
LED-Stehleuchte SL-08 TWIN-T für optimale<br />
Ausleuchtung von 2 nebeneinander liegenden<br />
Arbeitsplätzen<br />
Mehrplatz-Stehleuchten ermöglichen die Ausleuchtung mehrerer Arbeitsplätze<br />
In der Welt der Büro- und Arbeitsraumgestaltung<br />
stehen Planer, Architekten und Einrichter<br />
vor der ständigen Herausforderung, Büroflächen<br />
optimal auszuleuchten und gleichzeitig Veränderungen<br />
im Verlauf der Nutzung hinsichtlich<br />
Anzahl und Anordnung der Arbeitsplätze flexibel<br />
zu ermöglichen.<br />
Eine gleichmäßige Flächenbeleuchtung führt oft<br />
zu Überdimensionierung der Beleuchtung und<br />
erhöhten Kosten, während eine arbeitsplatzbezogene<br />
Auslegung hohe Flexibilität und Effizienz<br />
mit sich bringt.<br />
LEDAXO GmbH & Co. KG<br />
www.ledaxo.de<br />
Vielfältige Vorteile<br />
Hier setzen die LED-Stehleuchten von LEDAXO<br />
an, die mit vielfältigen Vorteilen überzeugen:<br />
• Flexibilität der Platzierung<br />
Stehleuchten sind direkt an den Arbeitsplätzen<br />
positioniert und ermöglichen eine einfache<br />
Veränderung der Platzierung je nach Bedarf.<br />
• individuelle Anpassungsmöglichkeiten<br />
Nutzer können die Lichtstärke und Farbtemperatur<br />
individuell nach ihren Bedürfnissen<br />
steuern, was für erhöhten Komfort hinsichtlich<br />
einer optimale Arbeitsumgebung sorgt.<br />
• intelligente Sensortechnologie<br />
Tageslichtsensoren und Präsenzmelder reagieren<br />
automatisch auf Veränderungen in der<br />
Umgebung und sorgen für eine effiziente Nutzung<br />
der Beleuchtung, was zu Energieeinsparungen<br />
führt.<br />
• optimale Lichtverteilung<br />
Die Kombination aus direkter und indirekter<br />
Lichtabstrahlung gewährleistet eine gleichmäßige<br />
Ausleuchtung der Arbeitsfläche und schafft<br />
eine angenehme Arbeitsplatzatmosphäre.<br />
• effiziente Flächennutzung<br />
Mehrplatz-Stehleuchten ermöglichen die Ausleuchtung<br />
mehrerer Arbeitsplätze mit einer<br />
Leuchte, was Platz spart und Investitionskosten<br />
reduziert.<br />
LED-Stehleuchte SL-08-TWIN mit<br />
Tageslichtsensoren und Präsenzmelder für eine<br />
effiziente Nutzung der Beleuchtung<br />
Dank der Vielzahl innovativen Lösungen von<br />
LEDAXO wird die Bürobeleuchtung nicht nur<br />
effizienter, sondern auch komfortabler und<br />
flexibler. Elektriker, Fachplaner und Büroeinrichter<br />
finden in den LED-Stehleuchten<br />
von LEDAXO innovative und verlässliche<br />
Lösungen für ihre Projekte. ◄<br />
Die Kombination aus direkter und indirekter<br />
Lichtabstrahlung gewährleistet eine optimale<br />
Ausleuchtungw<br />
54 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Lichttechnik<br />
Robuste Feuchtraumleuchte für Gewerbe und Industrie<br />
Müller-Licht erweitert sein Feuchtraumleuchten-Sortiment<br />
um eine weitere professionelle<br />
Lösung: Die Produktfamilie Aqua-Power. Bestehend<br />
aus vier IP65-Feuchtraum-Wannenleuchten<br />
in unterschiedlichen Längen und Ausführungen,<br />
ergänzt Aqua-Power die bisherige professionelle<br />
Produktlinie Aqua-Profi. Im Unterschied zu ihr<br />
ist Aqua-Power als Wannenleuchte konzipiert,<br />
was ein einfaches Austauschen der LED-Röhre<br />
im Inneren erlaubt, welche eine Nutzungsdauer<br />
von etwa 25.000 h bietet.<br />
Elektrisch und mechanisch stabil<br />
Dank integriertem Überspannungsschutz sind die<br />
Lampen besonders langlebig. Das wannenförmige<br />
Gehäuse der Aqua-Power hat eine schlagfeste,<br />
mit stabilen Edelstahlclips befestigte Abdeckung.<br />
Wannenleuchten gelten als sehr robust und bieten<br />
sicheren Schutz vor Feuchtigkeit, Staub und<br />
mechanischen Belastungen, was sie zur idealen<br />
Beleuchtungslösung für den anspruchsvollen<br />
Profi und industrielle sowie gewerbliche Umgebungen<br />
macht.<br />
Aufgrund ihrer hohen Schutzklasse IP65 ist<br />
Aqua-Power staub- und feuchtigkeitsresistent.<br />
Die erste Ziffer (6) gibt den Schutzgrad gegen<br />
das Eindringen von Feststoffen an. Sechs ist die<br />
höchste verfügbare Schutzklasse und bedeutet,<br />
dass die Leuchte staubdicht ist. Die zweite Ziffer<br />
(5) gibt den Schutzgrad gegen das Eindringen<br />
von Wasser an. Der Schutzgrad Fünf bedeutet,<br />
dass die Leuchte Strahlwasser aus beliebigen<br />
Winkeln Stand hält. Damit ist sie vollständig<br />
gegen Spritzwasser geschützt.<br />
Da sich in Fabriken, Lagerhallen, Produktionsund<br />
Werkstätten eine hohe Luftfeuchtigkeit, Staub<br />
oder chemische Dämpfe entwickeln können, sind<br />
Feuchtraumleuchten mit einem stabilen Gehäuse<br />
und einer hohen Schutzklasse für eine sichere<br />
und zuverlässige Beleuchtung unverzichtbar.<br />
Hohe Lichtleistung<br />
Die Aqua-Power punktet nicht nur durch Robustheit,<br />
sondern auch durch ihre Lichtleistung. Mit<br />
4000 K bietet sie neutralweißes Licht und eine<br />
ideale Arbeitsbeleuchtung für konzentriertes und<br />
präzises Arbeiten. Je nach Länge und Ausführung<br />
als ein- oder zweiflammige Leuchte bietet sie bis<br />
zu 7000 Lumen (2x 3500 lm) Lichtausbeute und<br />
damit eine einzigartige Helligkeit.<br />
Einfache Installation<br />
Die integrierte Durchgangsverdrahtung macht<br />
die Installation mehrerer Leuchten in kürzester<br />
Zeit dank einfacher Montage möglich.<br />
Der Powerfaktor von >0,9 ermöglicht sichere<br />
Beleuchtungsprojekte ohne externe Kompensation.<br />
Es können bis zu 24 einflammige<br />
und zwölf zweiflammige 1,2 m lange Leuchten<br />
miteinander verbunden werden. Bei den<br />
1,5 m langen Leuchten können bis zu 20 (einflammig)<br />
oder zehn (zweiflammig) miteinander<br />
verbunden werden.<br />
Aqua-Power eignet sich u.a. für industrielle<br />
Umgebungen wie Fabrik- und Werkhallen,<br />
Lebensmittelverarbeitungsbetriebe, Gesundheitseinrichtungen<br />
wie Krankenhäuser, Pflegeheime<br />
und Labore, Parkhäuser, Bahnhöfe<br />
sowie Tiefgaragen. ◄<br />
Müller-Licht<br />
www.mueller-licht.de<br />
Bezeichnung<br />
Aqua-Power 1-flammig/120 cm<br />
Aqua-Power 2-flammig/120 cm<br />
Aqua-Power 1-flammig/150 cm<br />
Aqua-Power 2-flammig/150 cm<br />
Technische Daten<br />
16 W · 2500 lm · 4000 K<br />
2x16 W · 2x 2500 lm · 4000 K<br />
20 W · 3500 lm · 4000 K<br />
2x20 W · 2x 3500 lm · 4000 K<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 55
Elektroinstallation<br />
Sicherheit & Komfort mit intelligenten Steckdosen<br />
GEWISS stellte unlängst die neueste<br />
Range an hochmodernen<br />
Steck dosen mit integriertem Fehlerstromschutz<br />
vor.<br />
Sie macht die Nutzung von Haushaltsgeräten<br />
für die ganze Familie<br />
sicherer: Der eingebaute Fehlerstromschutz<br />
erkennt defekte Geräte und<br />
trennt sie schnell vom Netz, ohne<br />
die Stromversorgung im übrigen<br />
Haushalt zu unterbrechen.<br />
GEWISS<br />
DEUTSCHLAND GmbH<br />
gewiss@gewiss.de<br />
www.gewiss.com/de/de/<br />
Passend zu allen gängigen Schalterprogrammen<br />
gibt es die intelligenten<br />
Steckdosen jetzt auch im Abdeckungsmaß<br />
55 und in der beliebten<br />
Farbe Verkehrsweiß.<br />
Hintergrund: Elektrische Haushaltsgeräte,<br />
Fernseher, Stereoanlage,<br />
Tablet und Smartphone, PC, Beamer<br />
– in einem modernen Haushalt<br />
brauchen zahlreiche Geräte<br />
gleichzeitig Strom. Und nicht nur<br />
hier. Auch in Garagen, Kellern und<br />
im Außenbereich sollte sich für<br />
jedes Gerät bei Bedarf eine freie<br />
Steckdose finden. Schließlich verfügen<br />
immer mehr Haushalten über<br />
E-Bikes, E- Scooter oder elektrische<br />
Rasenmäher – und die wollen auch<br />
geladen werden.<br />
Mit den neuen RCD-Sicherheitsteckdosen<br />
von GEWISS zieht jetzt ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit und Komfort<br />
in alle Privaträume ein. Denn im<br />
Fehlerfall schaltet das eingebaute<br />
Schutzsystem defekte Geräte ab<br />
bevor ein Sicherheitsrisiko entsteht.<br />
Die Stromversorgung aller anderen<br />
Geräte bleibt dabei ohne jegliche<br />
Unterbrechung bestehen. Ergänzend<br />
zu den intelligenten Steckdosen<br />
hat GEWISS ein Sortiment an<br />
lokalen Fehlerstromschutzgeräten<br />
entwickelt und bietet damit ein<br />
umfassendes Angebot für mehr<br />
Schutz und Flexibilität im Haushalt.<br />
Die neuen Produkte umfassen sechs<br />
Typen + eine Dose für alle Typen:<br />
• 2 ohne Klappdeckel 10 mA + 30 mA<br />
• 2 mit Klappdeckel 10 mA + 30 mA<br />
• 2 FI-Einheiten 10 mA + 30 mA<br />
Die Vorteile:<br />
• neue „55er“-Abdeckung:<br />
Integration in Standard-<br />
Schalterprogramme<br />
mit dem 55er-Maß<br />
• „Durchschleifen“ möglich<br />
(nachgeschaltete Steckdosen<br />
werden geschützt)<br />
• nur eine AP-Dose für IP21, IP44<br />
und FI-Einheit: Die Dose ist<br />
kompatibel mit der vorherigen<br />
Version der IP44-Steckdosen<br />
• RAL 9016 (Verkehrsweiß)<br />
Geeignet für folgende Anwendungen:<br />
• Sanierung (Bäder, Balkone)<br />
• Nachrüsten von Steckdosen ◄<br />
Voller Durchblick ins Gehäuse<br />
FIBOX sorgt mit einer Vielzahl von<br />
Fenstertüren, transparenten und<br />
rauchgrau getönten Gehäusedeckeln<br />
sowie speziellen Schutzfenstern<br />
für Durchblick in der<br />
Gehäuse sparte.Für alle 17 Gehäusegrößen<br />
der witterungs- und korrosionsbeständigen,<br />
für anspruchsvolle<br />
Industrieumgebungen sowie den<br />
Außeneinsatz ausgelegten Baureihe<br />
ARCA IEC bietet der Hersteller<br />
entsprechende Türen mit transparentem<br />
Sichtfenster an.<br />
Auch die in quadratischen Gehäuseformaten<br />
mit 300, 400 und 500 mm<br />
Seitenlänge verfügbaren ARCA-<br />
Varianten sind wahlweise mit<br />
grauem Gehäusedeckel oder Fenstertür<br />
erhältlich.<br />
Für die mit 260 Modellen variantenreichste<br />
FIBOX-Serie MNX führt der<br />
Hersteller Deckel in grauem oder<br />
rauchgrau-transparentem sowie auf<br />
Anfrage auch klar-transparentem<br />
Design im Sortiment. Die auf die<br />
aktuellen Anforderungen von Industrie,<br />
IoT und Gebäude technik<br />
zugeschnittenen NEO-Gehäuse<br />
sind in den Größen 320 x 220 x<br />
150, 320 x 320 x 150 und 420 x 320<br />
x 150 mm mit transparentem oder<br />
grauem Deckel lieferbar.<br />
56<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Elektroinstallation<br />
Innovative 11-kW-Wallbox<br />
BMZ Germany GmbH<br />
www.bmz-group.com<br />
Als variable Alternative, um<br />
Anzeigen, Schalt- und Bedienkomponenten<br />
vor Verschmutzung,<br />
Nässe und unbefugtem Zugriff<br />
zu schützen, hat FIBOX robuste<br />
Instrument Protection Windows<br />
(PW) zur modellüber greifenden<br />
Montage entwickelt.<br />
Die jetzt in fünf Abmessungen<br />
von 291 x 243 bis 503 x 451 mm<br />
erhältlichen Schutzfenster aus<br />
Polycarbonat lassen sich schnell<br />
und einfach auf Schaltgehäuse<br />
und Pult anlagen verschiedenster<br />
Art montieren.<br />
Die PW-Modelle bestehen aus<br />
einem Rahmen mit durch gehendem<br />
Die BMZ Group stellte mit POWER-<br />
2CAR eine innovative Wallbox<br />
für das Laden von Elektrofahrzeugen<br />
vor. POWER2CAR ist eine<br />
zukunftsweisende Wallbox-Lösung<br />
für zuhause, die Elektroautobesitzern<br />
Autarkie von Verfügbarkeit und<br />
Preisgestaltung öffentlicher Lademöglichkeiten<br />
gewährt.<br />
Scharnier und einer transparenten<br />
Ab deckung. Durch den großen<br />
Sichtbereich lassen sich die<br />
abgedeckten Schalt-, Anzeigeund<br />
Steuer komponenten auch<br />
im geschlossenen Zustand jederzeit<br />
gut beobachten. Aufgrund der<br />
Innenhöhe von 85 mm werden zum<br />
Beispiel auch Schlüssel schalter<br />
sicher geschützt.<br />
Bei geschlossenem Fenster wird<br />
eine Schlagfestigkeit von IK09<br />
sowie die Schutzart IP66 bzw.<br />
NEMA 4X erreicht.<br />
FIBOX GmbH<br />
www.fibox.de<br />
POWER2CAR ist die perfekte Ergänzung<br />
für Smart-Living-Konzepte im<br />
Ein- und Mehrfamilienhaus mit Photovoltaik-Anlage.<br />
Als Motivation für die eigenent wickelte<br />
Sortimentsergänzung nennt BMZ<br />
sein Anliegen, Familien die Einstiegshürde<br />
in die Energie- und Verkehrswende<br />
zu senken, durch Verfügbarkeit<br />
bestens aufeinander abgestimmter<br />
Komponenten aus einer<br />
Hand. So ist POWER2CAR bspw.<br />
ideal auf den BMZ Hybridwechselrichter<br />
POWER2GRID abgestimmt.<br />
Bei zusätzlicher Nutzung des BMZ<br />
GridSwitch kann POWER2CAR<br />
auch bei Ausfall des öffentlichen<br />
Stromnetzes im „BackUp-Betrieb“<br />
genutzt werden. POWER2CAR ist<br />
ferner für eine Nutzung in Kombination<br />
mit den BMZ Heimspeichern<br />
POWER4HOME und HYPERION<br />
optimiert. Der Komplettverbund<br />
von Photovoltaikanlage, Wechselrichter,<br />
Wallbox, GridSwitch und<br />
Heim speicher ermöglicht eine<br />
ideale Überschussverteilung des<br />
über die Photo voltaikanlage gewonnen<br />
Stroms anstelle einer Einspeisung<br />
in das öffentliche Stromnetz<br />
zu unattraktiven Konditionen.<br />
POWER2CAR ist rund und mit<br />
handlichen 3,2 kg (ohne Kabel)<br />
und einem geringen Platzbedarf<br />
bei einer Breite und Höhe von nur<br />
gut 38 cm sowie einer Tiefe von<br />
gut 18 cm sehr anwenderfreundlich.<br />
Die Montage von POWER-<br />
2CAR ist einfach und kann von einer<br />
Person erledigt werden. POWER-<br />
2CAR kann nahezu überall montiert<br />
werden bis hin zu Höhenlagen von<br />
3000 m über dem Meeresspiegel.<br />
Auch ein Einsatz in Gebieten mit<br />
hoher Luftfeuchtigkeit von bis zu<br />
95% ist möglich.<br />
POWER2CAR überzeugt mit seiner<br />
technischen Ausgereiftheit gemäß<br />
internationaler (Sicherheits-)Standards<br />
und bietet Usern beliebte<br />
Features und technische Eigenschaften,<br />
wie:<br />
• maximale Ladeleistung<br />
von 11 kW<br />
• Nutzbarkeit in einer<br />
großen Temperatur-Range<br />
von -30 bis +45 °C<br />
• RFID-Authentifizierung zum<br />
Ausschluss nicht autorisierter<br />
Nutzung (Stromdiebstahl)<br />
• einfache Remote- Einspielung<br />
von Software-Updates<br />
via WLAN oder Ethernet<br />
• Standardkommunikation<br />
zwischen Ladesäule und<br />
Fahrzeug gem. ISO 15118<br />
• nahtlose Kommunikation mit<br />
dem gesamten heimischen<br />
Energiesystem via EEBus<br />
Software-Schnittstelle<br />
• OCPP-1.6j-Konformität als<br />
gängigsten Nachrichtenstandard<br />
für die Kopplung<br />
von Wallbox und Steuerungssystemen<br />
zwecks Lastverteilung<br />
und intelligentem Laden<br />
• Unempfindlichkeit gegenüber<br />
Staub und Wasserstrahlen aus<br />
einem beliebigen Winkel gemäß<br />
Schutzklasse IP55<br />
• Stoßfestigkeit gemäß<br />
der höchstmöglichen<br />
Schutzklasse IK10<br />
• Made in Europe und basierend<br />
auf German Engineering ◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 57
Elektroinstallation<br />
LED-Treiber mit kompakten Abmessungen<br />
Schukat electronic<br />
www.schukat.com<br />
Der Distributor Schukat nimmt die Mean Well XLN/<br />
XLC NFC-Serie in sein Portfolio auf. Die neuen<br />
LED-Schaltnetzteile sind mit einem Kunststoffgehäuse<br />
der Schutzklasse II (IP67 für XLN bzw.<br />
IP20 für XLC) und doppelter Isolierung ausgestattet.<br />
Die XLN-Serie umfasst alle Kabeltypen<br />
und die XLC-Serie Terminals mit oder ohne Endkappe<br />
und Zugentlastung, um die unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.<br />
Die XLN-25 und XLN-40 Bauteile sind 114 x 44<br />
x 32 mm und der Typ XLN-60 ist 141,5 x 49 x<br />
32 mm groß.<br />
Die Serie XLC gibt es in zwei Varianten: als<br />
Netzteil für den Einbau in Endgeräte ohne Endkappe<br />
und Zugentlastung und als unabhängiges<br />
Betriebsgerät mit Endkappe und Zugentlastung,<br />
jeweils mit unterschiedlichen Abmessungen: Ohne<br />
Endkappe sind XLC-25 und XLC-40 107 x 40 x<br />
32 mm und XLC-60 136 x 45 x 32 mm groß; mit<br />
Zugentlastung sind die XLCs je 40 mm länger.<br />
Zu den besonderen Eigenschaften zählen eine<br />
konstante Ausgangsleistung oder eine konstante<br />
Ausgangsspannung (12,24 und 48 V) je nach Typ,<br />
niedrige Leerlaufleistung (unter 0,5 W), einstellbare<br />
Ausgangsströme per NFC-Programmierung<br />
über die Mean Well App sowie analoge oder digitale<br />
Dimmung (0...10 V, PWM-Signal, Widerstand,<br />
PUSH-Dimm und DALI-2).<br />
Weitere Features der flickerfreien LED-Netzteile<br />
sind EL-Label (Notlichtbetriebsgerät), Eingangsspannungsbereich<br />
von 100 bis 305 V AC (47 bis<br />
63 Hz) bzw. 141 bis 431 V DC, maximaler Einschaltstoßstrom<br />
von 10 A, Leckstrom unter 0,75<br />
mA, eine Isolationsspannung I/P-O/P von 3750<br />
V AC. Sie sind auf einen Betriebstemperaturbereich<br />
von -25 bis +90 °C ausgelegt.<br />
Die XLN/XLC NFC-Serie verfügt über einen integrierten<br />
PFC-Schaltkreis und ist gegen Übertemperatur<br />
sowie Kurzschluss geschützt. Sie<br />
entspricht EN61347-1, EN61347-2-13, EN62384,<br />
EN55015 sowie EN61547.<br />
Durch die Einhaltung der IEC 61347- und UL<br />
8750-Spezifikationen für Beleuchtung gewährleistet<br />
die neue XLN/XLC-Serie Anwendersicherheit<br />
und Produktqualität. Die Serie eignet sich<br />
ideal für LED-Beleuchtungsanwendungen sowohl<br />
für den Innen- als auch Außenbereich. Zu den<br />
Anwendungen zählen Einbau strahler, gewerbliche<br />
und dekorative Beleuchtung, LED- Streifen,<br />
digitale DALI-Beleuchtung und mehr. Mean Well<br />
gewährt auf diese Bauteile eine Garantie von<br />
fünf Jahren. ◄<br />
Universal-Verputz-Deckel – vollkompatibel mit allen UP-Dosen<br />
Schnabl Stecktechnik GmbH<br />
www.schnabl.works<br />
Einer für alle: Die Anwendungsbreite<br />
von Schnabls Universal-Verputz-<br />
Deckel (UPD) stellt die universelle<br />
Kompatibilität mit allen Unterputzdosen<br />
unterschiedlicher Hersteller<br />
sicher.<br />
Damit gelingt die unabhängige,<br />
schnelle und mühelose Ab deckung<br />
von Unterputz dosen ohne den Einsatz<br />
von Werkzeug. Auch das Auffinden<br />
und Entfernen des verputzten<br />
Deckels erfordert nur Sekunden:<br />
Kunststoffmarker kennzeichnen die<br />
Position der Unterputzdose, während<br />
der mitgelieferte Kronenbohrer<br />
für ein exaktes und schadenfreies<br />
Ausbohren sorgt.<br />
58 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Elektroinstallation<br />
Kompakter Überspannungsschutz für die Wallbox<br />
Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität<br />
in Deutschland wächst der Bedarf an Lösungen<br />
für ein sicheres Laden. Raycap, internationaler<br />
Hersteller von Elektronikkomponenten für<br />
Überspannungsschutz, Überspannungsschutzsystemen<br />
und Monitoring-Geräten, erweitert mit<br />
dem neuen ProBloc EV T2 V sein Sortiment an<br />
Überspannungsschutz-Lösungen für E-Auto-<br />
Ladestationen um eine besonders kompakte<br />
Lösung, die problemlos Platz in kleinen Ladesäulen<br />
und Wallboxes findet.<br />
Raycap<br />
www.raycap.de<br />
Bei der öffentlich zugänglichen Lade infra struktur<br />
für Elektrofahrzeuge ist die Installation eines<br />
Überspannungsschutzes vorgeschrieben, um<br />
im Falle eines Überspannungsereignisses<br />
Menschen und angeschlossene Fahrzeuge<br />
vor Schäden zu schützen. Doch auch im privaten<br />
Bereich, beispielsweise bei Wallboxen, ist<br />
geeigneter Überspannungsschutz notwendig,<br />
um die Investition zu schützen und Schäden<br />
am E-Fahrzeug und schlimmstenfalls Verletzungen<br />
zu vermeiden. Da eine einzelne Überspannungsschutzlösung<br />
jedoch nicht ein komplettes<br />
Lade szenario abdecken, hat Raycap als<br />
Experte für den Schutz der sensiblen E- Mobility-<br />
Infrastruktur ein umfangreiches Produktportfolio<br />
entwickelt.<br />
Dieses wird nun durch den neuen, kompakten<br />
ProBloc EV T2 V erweitert.<br />
Der neue ProBloc EV T2 V wurde von Raycap<br />
speziell für den Schutz von kleinen AC-Ladestationen<br />
oder Wallboxen auch im privaten<br />
Umfeld entwickelt, die nicht bereits über den<br />
Haus anschluss ausreichend vor Überspannungsschäden<br />
geschützt sind. Die kompakte<br />
Typ 2+3-Überspannungsschutzlösung findet mit<br />
einer Breite von 35 mm auch in kleinen Ladestationen<br />
Platz, ist besonders schnell und einfach<br />
zu installieren und schützt Ladestationen<br />
sowie daran angeschlossene E-Autos zuverlässig<br />
vor Überspannungsschäden.<br />
Zu den Hauptmerkmalen dieses Geräts gehören<br />
eine hohe Stoßstromfestigkeit und eine<br />
kleine, anwendungsoptimierte Grundfläche,<br />
die für eine einfachere Integration durch Hersteller<br />
von Ladegeräten und bei der Installation<br />
vor Ort ausgelegt ist. Die Produkte sind für eine<br />
Inline-Installation bzw. einen V-Anschluss ausgelegt,<br />
sodass keine spezielle Klemmleiste für<br />
den SPD erforderlich ist.<br />
Dank einer visuellen Statusanzeige sowie eines<br />
optionalen Remote-Kontakts können Anwender<br />
den Zustand ihres Überspannungs schutzes<br />
stets überwachen. Der ProBloc EV T2 V ist<br />
dank eines Faston-Anschlusses besonders<br />
schnell und einfach zu installieren. Außerdem<br />
bietet Raycap ein optionales Verkabelungsset,<br />
das es ermöglicht, die Kabellängen für einen<br />
passgenauen, platzsparenden Einbau selbst<br />
zu konfektionieren.<br />
In die Entwicklung des ProBloc EV T2 V ist die<br />
jahrelange Miniaturisierungs-Expertise von<br />
Raycap eingeflossen: zuverlässiger Schutz<br />
auf kleinstem Raum. Die Lösung ist ab sofort<br />
verfügbar. ◄<br />
Weniger Fehler,<br />
schneller montiert<br />
Der Universal-Verputz-Deckel von<br />
Schnabl Stecktechnik trägt zur Minimierung<br />
von Installationsfehlern bei<br />
und schützt effektiv vor Verschmutzungen<br />
durch Putz, Schmutz und<br />
Farbe. Durch seine uneingeschränkte<br />
Kompatibilität mit Unterputzdosen<br />
verschiedener Hersteller und<br />
Designs vereinfacht der Universal-<br />
Verputz-Deckel die werkzeuglose<br />
Installation und bietet eine signifikante<br />
Zeitersparnis.<br />
Die Entfernung des UPD nach dem<br />
Verputzvorgang ist ebenso einfach<br />
wie schnell: Marker auf der Deckeloberfläche<br />
markieren die Position<br />
der Unterputzdose deutlich, ohne<br />
den Verputzprozess zu stören. Die<br />
spezielle Konstruktion des Deckels<br />
ermöglicht zudem eine präzise und<br />
schnelle Demontage, wodurch Nachbesserungsarbeiten<br />
nicht mehr<br />
notwendig sind und nachfolgende<br />
Gewerke zügig ihre Arbeit aufnehmen<br />
können.<br />
Keine Beschädigung<br />
des Wandputzes<br />
So vereinfacht die konische Bohreraufnahme<br />
am Deckel zusätzlich das<br />
Auffinden durch eine markante Vertiefung<br />
im Putz. Durch die präzise<br />
Einstellung des Kronen bohrers ab<br />
Werk auf 70 mm und mithilfe des<br />
Ausziehwerkzeugs von Schnabl<br />
lässt sich der Deckel nach dem<br />
Trocknen des Putzes schnell und<br />
absolut sicher entfernen – mit einer<br />
auf 0,5 mm über dem Deckelrand<br />
limitierten Bohrtiefe, unabhängig<br />
von der Dicke des Putzes.<br />
Die konische Vertiefung hilft nicht<br />
nur der Lokalisierung der Unterputzdose,<br />
sondern führt auch den Bohrer<br />
automatisch zentrisch, was präzise<br />
Bohrergebnisse ohne Beschädigung<br />
der Putz oberfläche sichert<br />
und somit aufwendige Nach arbeiten<br />
überflüssig macht.<br />
Unmittelbar danach ermöglicht das<br />
Schnabl UDZ Ausziehwerkzeug ein<br />
rasches Entfernen des UP-Deckels.<br />
Der Putz kann anschließend vom<br />
Deckel gelöst werden – welcher sich<br />
für den weiteren und nachhaltigen<br />
Gebrauch wiederverwenden lässt.<br />
Arbeitserleichterung<br />
und Zeitersparnis<br />
mit nur einer Lösung<br />
Angesichts des Fachkräftemangels<br />
und der zunehmenden Nutzung<br />
branchenfremder Hilfskräfte<br />
kommt es in der Elektroinstallation<br />
häufiger zu Herausforderungen,<br />
die oftmals eine korrekte und zeiteffiziente<br />
Ausführung erschweren.<br />
Der kompatible Universal-Verputz-<br />
Deckel von Schnabl adressiert diese<br />
Probleme und unterstützt damit<br />
Fachkräfte und Hilfskräfte gleichermaßen.<br />
◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 59
Elektroinstallation<br />
Mehr Übersichtlichkeit, einfache Auswahl<br />
Einheitliche Formteile für alle OBO-Kabelrinnen<br />
Weniger ist mehr: Das beweisen jetzt auch die einheitlichen Formteile für die OBO-Kabelrinnen.<br />
Alle Formteile verfügen über eine integrierte<br />
Verbindung, so dass keine separaten Verbinder<br />
erforderlich sind.<br />
Einfach schneller installiert<br />
Sie sind sowohl mit den klassischen, schraubbaren<br />
Varianten der Kabelrinnen als auch mit<br />
den Magic-Rinnen, die für ihr innovatives Stecksystem<br />
bekannt sind, kompatibel. Dabei liegen<br />
die Vorteile auf der Hand: So wird nicht nur die<br />
Installation schneller und unkomplizierter, auch<br />
die Lagerhaltung wird verschlankt und das Handling<br />
gestaltet sich unkomplizierter.<br />
So lässt sich jede Installationsherausforderung<br />
meistern<br />
Nicht immer können Kabelrinnen nur in einer<br />
geraden Linie installiert werden. Verschiedene<br />
Installationsumgebungen erfordern individuelle<br />
Lösungen: Genau hier kommen die OBO-<br />
Formteile zum Einsatz – mit ihnen lassen sich<br />
Abzweigungen und Richtungsänderungen ganz<br />
einfach realisieren.<br />
OBO-Kabelrinnen stehen für Effizienz, Belastbarkeit<br />
und Sicherheit. Das gilt für die schraubbaren<br />
ebenso wie für die steckbaren Varianten.<br />
Die schraubbaren Kabelrinnensysteme sind<br />
schlicht, funktional und robust. Sie sind vielfältig<br />
im Innen- und im Außenbereich einsetzbar.<br />
Die innovativen Magic-Systeme werden ganz einfach<br />
zusammengesteckt und eingerastet. Ganz<br />
ohne Schrauben, Verbinder oder sonstiges Zubehör<br />
kann das Tempo bei der Montage so spürbar<br />
gesteigert werden.<br />
Genau wie die Kabelrinnen sind auch die einheitlichen<br />
Formteile konsequent an den Anforderungen<br />
der täglichen Installateursarbeit ausgerichtet<br />
und sorgen hier für Zeitersparnis und<br />
Arbeitserleichterung. ◄<br />
OBO Bettermann<br />
Holding GmbH & Co. KG<br />
www.obo-bettermann.com<br />
Das Portfolio der OBO-Formteile besteht<br />
aus: 90°-Bögen, 45°-Bögen, variablen Bögen<br />
mit individuell einstellbarem Winkel, Anbau-<br />
Abzweig stücken zum Erstellen einer horizontalen<br />
Ab zweigung oder Kreuzung, T-Stücken zum<br />
Erstellen von horizontalen Abzweigungen sowie<br />
Kreuzungen. Für jedes Formteil steht der passende,<br />
nochmals optimierte Deckel zur Verfügung.<br />
60 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
Sat- und Kabel-TV<br />
ARD beendet TV-Übertragung<br />
in SD-Qualität via Satellit<br />
Technologie mit klarer<br />
Signalwirkung<br />
für Empfang und<br />
Kommunikation<br />
Zubehör<br />
• Erhöhte Schirmung gegen 4G/LTE<br />
• Klasse A +10 dB<br />
• Installationsfreundlich<br />
Verstärker<br />
• Zuverlässig und langlebig<br />
• Hoher Frequenzbereich<br />
• Von Netzbetreibern zertifiziert<br />
POLYTRON bietet für die Zeit nach der SD-<br />
Abschaltung Transcoder-Module, die MPEG-<br />
4-Signale (meist HDTV) in MPEG-2- Signale<br />
wandeln. Denn die ARD beendet die TV-<br />
Übertragung in SD-Qualität via Satellit am 7.<br />
Januar 2025. Somit endet auch die Ausstrahlung<br />
der Programme im MPEG-2-Standard.<br />
Obwohl sich der HDTV-Empfang in Deutschland<br />
nahezu flächendeckend durchgesetzt hat,<br />
können dennoch einige ältere Empfangsgeräte<br />
den MPEG-4-Standard nicht verarbeiten.<br />
Bestehende Gemeinschafts-Empfangsanlagen<br />
und Verteilnetze, die nicht auf den HD<br />
bzw. MPEG-4-Empfang umgerüstet werden<br />
können, können einfach mithilfe solcher Transcoder<br />
auch nach der SD-Abschaltung genutzt<br />
werden. Dies kann beispielsweise für Krankenhäuser,<br />
Senioren- oder Pflegeheime oder Fitnessstudios<br />
relevant sein. Durch den Einsatz<br />
der Transcoder können vorhandene Empfangsgeräte,<br />
wie beispielsweise die sogenannten<br />
Bed-Side-Terminals in Krankenhäusern, die<br />
überwiegend nicht MPEG-4- bzw. HD-fähig<br />
sind, weiterhin genutzt werden.<br />
POLYTRON Vertrieb GmbH<br />
www.polytron.de<br />
Bei der Transcodierung wird, wenn überhaupt,<br />
die Video-Bit-Rate nur wenig verringert, so<br />
dass die HD-Qualität bzw. die höhere Auflösung<br />
nahezu erhalten bleiben.<br />
Das Transcoder-Modul MPM 1333 für die<br />
MPX-Serie, die modulare IP-basierte Kopfstelle<br />
mit Multiplexing, von POLYTRON wandelt<br />
16 Sat-Transponder in MPEG-2- Signale.<br />
Für die bevorstehende SD-Abschaltung bietet<br />
POLYTRON auch ein Set, basierend auf<br />
der MPX-Kopfstelle, das bereits betriebsfertig<br />
bestückt ist. Es stellt alle wichtigen Programme,<br />
die nur noch in MPEG-4 gesendet<br />
werden, in MPEG-2 zur Verfügung.<br />
Die MPX-Serie im 19 Zoll-Format von<br />
POLYTRON eignet sich für Empfang, Verarbeitung<br />
und Verteilung von Fernseh- und<br />
Radioprogrammen über ein gemeinschaftlich<br />
genutztes Kabel- und/oder IP-Netzwerk. Je<br />
nach technischer Anforderung lassen sich<br />
die neuen POLYTRON-Kopfstellen mit entsprechenden<br />
Eingangs-, Ausgangs- oder<br />
Processing- Modulen bestücken und anpassen.<br />
Die leistungsstarken 19 Zoll- Kopfstellen<br />
(1 HE) können bis zu sechs Module aufnehmen<br />
und verfügen über zwei redundante<br />
Netzteile. Dies garantiert höchste Zuverlässigkeit<br />
im täglichen Betrieb. Dank der intuitiven<br />
Web-Programmier-Oberfläche ist die<br />
MPX 106 D zudem einfach zu installieren<br />
und zu betreiben. ◄<br />
Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 61<br />
Kopfstellen / IPTVSolutions<br />
• Multituner – Multimodulator (DVB-T/DVB-C)<br />
• Fernwartung/SMARTPortal<br />
• Interaktive Hospitalitylösung<br />
AXING AG<br />
Gewerbehaus Moskau<br />
8262 Ramsen<br />
Telefon +41 52 - 742 83 00<br />
info@axing.com<br />
www.axing.com<br />
SMARTSolutions<br />
• Smarte Inhouse-Verteilung von<br />
HDMI- und Ethernet-Signalen<br />
• IPTV über Koax<br />
Multischalter<br />
• Kaskadier- und stapelbar<br />
• Bis zu 4 Sat-Positionen<br />
• Einkabel-Lösungen<br />
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online mehr!
Software<br />
Erfolgreiche Digitalisierung im SHK-Handwerk<br />
Die kostenfreie App EuroSoft connect erlaubt eine normkonforme Erfassung und<br />
Dokumentation von Mess- und Prüfaufgaben.<br />
Die intuitiv bedienbaren Handmessgeräte sowie die App EuroSoft® connect bilden eine leistungsstarke<br />
Einheit für Mess- und Prüfaufgaben sowie deren Dokumentation.<br />
Im Arbeitsalltag sehen sich SHK-Handwerker mit<br />
einer Vielzahl an Mess-, Prüf- und Dokumentationsaufgaben<br />
konfrontiert. Mit der kostenfreien<br />
App EuroSoft® connect bietet AFRISO die passende<br />
digitale Lösung, um Abläufe zu verschlanken,<br />
zu vereinfachen – und gleichzeitig alle Anforderungen<br />
an eine normgerechte, professionelle<br />
Dokumentation zu erfüllen.<br />
Viele Pluspunkte<br />
Mit ihren vielfältigen Funktionen, der benutzerfreundlichen<br />
Handhabung und der automatischen,<br />
professionellen Aufbereitung von Messdaten ist<br />
die App EuroSoft® connect der ideale Begleiter<br />
im Arbeitsalltag des SHK-Handwerks. Installationsbetriebe<br />
können auf diese Weise einen wichtigen<br />
Schritt in Richtung Digitalisierung vollziehen<br />
und von einer nachhaltigen Zeitersparnis profitieren<br />
– bis hin zur abschließenden Dokumentation.<br />
In Kombination mit den leistungsstarken<br />
Messgeräten des Herstellers wie der ISH-Neuheit<br />
EUROLYZER S1 oder weiteren Handmessgeräten<br />
der AFRISO-BlueLine-Serie verfügt<br />
das Fachhandwerk somit über eine intelligente<br />
Gesamtlösung für alle Mess- und Prüfaufgaben<br />
aus den Bereichen Druck, Temperatur und Abgas.<br />
Professionelle Dokumentation<br />
Die zeitsparende Datenübertragung der Messresultate,<br />
beispielsweise per Bluetooth oder QR-<br />
Code, macht es möglich, mithilfe der App schnell<br />
und unkompliziert professionelle PDF-Protokolle<br />
zu erstellen – inklusive Logo des SHK-Betriebs,<br />
Fotos, Notizen und (Kunden-)Unterschrift.<br />
AFRISO-EURO-INDEX GmbH<br />
info@afriso.de<br />
www.afriso.de<br />
Beim Verlassen der Baustelle ist das Prüfprotokoll<br />
bereits fertiggestellt und kann direkt als PDF<br />
visualisiert, archiviert und mit anderen geteilt<br />
werden. Auf diese Weise profitieren SHK-Fachbetriebe<br />
von effizienteren Abläufen und können<br />
zugleich mit hoher Professionalität und Kompetenz<br />
bei ihren Kunden agieren.<br />
Intuitive, sichere Handhabung<br />
Darüber hinaus trägt der digitale Helfer zur Sicherstellung<br />
einheitlich hoher Qualitätsstandards der<br />
SHK-Betriebe bei. Die Anwender werden bereits<br />
bei der Nutzung des jeweiligen Handmessgerätes<br />
intuitiv und leichtverständlich durch alle Arbeitsschritte<br />
des Prüfvorgangs geführt, die App rundet<br />
diese Vorgehensweise bei der professionellen<br />
Dokumentation ab – Fehler sind somit so gut wie<br />
ausgeschlossen. Abschließend ist auf einen Blick<br />
direkt erkennbar, ob die jeweilige Prüfung erfolgreich<br />
abgeschlossen wurde. Zudem ist die App<br />
EuroSoft® connect ideal für Langzeitmessungen<br />
und Einstellarbeiten sowie zur Visualisierung der<br />
Datenloggerfunktion geeignet.<br />
Die Gesamtlösung deckt alle Mess- und<br />
Prüfaufgaben aus den Bereichen Druck,<br />
Temperatur und Abgas ab.<br />
Das abschließende PDF-Messprotokoll<br />
dokumentiert das qualitätsorientierte<br />
und professionelle Arbeiten des jeweiligen<br />
Handwerksbetriebs.<br />
Die App ist kostenfrei für iOS und Android erhältlich,<br />
zudem steht sie als Software-Version für<br />
Microsoft-Betriebssysteme zur Verfügung. ◄<br />
Messresultate werden in der App umfassend<br />
dargestellt und lassen sich zur professionellen<br />
Dokumentation als PDF-Prüfprotokolle<br />
weiternutzen.<br />
62 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>
MEHR FARBEN.<br />
MEHR FUNKTIONEN.<br />
MEHR FREIHEITEN.<br />
Einfache Installation durch<br />
kompakte Bauteile<br />
Leichte Verkabelung und<br />
Inbetriebnahme<br />
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