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GUT LERNEN<br />

Digitale Schule<br />

Wie gestalten wir die Zukunft des Lernens?<br />

DIGITALE MEDIEN SIND weder gut noch schlecht. Entscheidend ist, in<br />

welchem Alter und zu welchem Zweck Tablets, Smartphones und Laptops<br />

genutzt werden. Kindern digitale Medien vorzuenthalten wäre falsch, denn<br />

sie müssen auf eine digital geprägte Zukunft vorbereitet werden, sollten also<br />

möglichst früh Medienkompetenzen erlernen.<br />

In Schweden wurden bereits Grundschulkinder mit Tablets oder Laptops ausgestattet.<br />

Studien begleiten Schwedens Digitalstrategie und kamen nun zu<br />

dem Ergebnis, dass digitale Medien im Grundschuluntericht das Lernen eher<br />

verschlechtern. Texte werden weniger gut verstanden, wenn sie am Bildschirm<br />

gelesen oder geschrieben werden. Viele Grundschulkinder sind noch<br />

nicht fähig, sich Wissen online selbst anzueignen. Der Konsum digitaler Inhalte<br />

im Vorschulalter beeinträchtigt die Sprachentwicklung.<br />

Schweden hat seine Grundschulkinder in ihrer Entwicklung technisch<br />

schlicht überfordert. Nun weiß man: Der Umgang mit digitalen Medien verlangt<br />

nach Kenntnissen, Fertigkeiten und Entwicklungsschritten, die zuvor<br />

nicht-digital erworben und absolviert werden müssen – erst dann klappt’s<br />

auch mit dem Digitalen.<br />

Rechnergestütztes Lernen ist dann gut, wenn es nicht einfach Bestehendes<br />

digital abbildet, sondern Digitales dort – und nur dort – einsetzt, wo es aus<br />

sich heraus einen Mehrwert erschafft. Zum Beispiel indem es die Individualisierung<br />

des Lernens stützt, so dass Förderungen besser funktionieren,<br />

weil jedes Kind seiner Entwicklung entsprechend persönlich zugeschnittene<br />

Aufgaben erhält. Oder indem passende Lerngruppen besser gefunden, zugeschnitten<br />

und vernetzt werden.<br />

Digitales Lernen heißt nicht, die Kreide-Tafel einfach gegen ein interaktives<br />

Whiteboard auszutauschen oder Filme anstatt allen gemeinsam auf einem<br />

Wandbildschirm jedem einzeln auf dem eigenen Laptop zu präsentieren.<br />

Digitales Lernen muss ein auf jede Schülerin und jeden Schüler ganz individuell<br />

abgestimmten Unterricht bedeuten, der sich mit dem aller anderen<br />

stimmig vernetzt – persönlich betreut durch mindestens eine physisch<br />

existierende Lehrkraft. Hierzu sind nicht nur neue technische, sondern auch<br />

neue didaktische Konzepte nötig.

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