Versicherungsbote 1-2014
- Schafft die Abschlussprovisionen ab! Warum Versicherungsmakler Sebastian Claus auf laufende Courtagen setzt - Provisionsverbot: Ländersache durch IMD2? - Dread Disease-Versicherung - Risikozuschläge in der Privaten Krankenversicherung - Absicherung Gewerbe - Lebenswerk sichern
- Schafft die Abschlussprovisionen ab! Warum Versicherungsmakler Sebastian Claus auf laufende Courtagen setzt
- Provisionsverbot: Ländersache durch IMD2?
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© jarmoluk / pixabay.com<br />
Keine Angst vor Mehrwertsteuer<br />
Wie Makler den Servicewettbewerb um Kunden<br />
betriebswirtschaftlich sinnvoll führen<br />
Abschluss- und Bestandsprovisionen decken nicht mehr ausreichend die Kosten der zusätzlichen Serviceleistungen,<br />
die Versicherungsmakler für ihre Mandanten erbringen. Auch der regulatorische Druck<br />
auf das Provisionssystem nimmt zu, während Versicherer vor dem Hintergrund der Ertragslage aus Kapitalanlagen<br />
an den Vertriebskosten sparen wollen oder müssen. Versicherungsmakler können durch Einführung<br />
von Servicepauschalen zusätzliche Einnahmen verzeichnen, erklärt Volker Britt, Geschäftsführer<br />
der HonorarKonzept GmbH in Göttingen.<br />
Im Kampf um die Kunden setzen viele<br />
Makler auf die Qualitäts- bzw. Serviceführerschaft:<br />
„Der Kunde soll sich nirgendwo<br />
anders besser beraten und betreut<br />
fühlen als bei mir.“ Da viele Wettbewerber<br />
die gleiche Strategie verfolgen, müssen<br />
die eigenen Serviceversprechen immer<br />
weiter ausgebaut werden, um „den besten<br />
Service zu bieten“.<br />
Allerdings decken die aus der Beratung<br />
und Vermittlung resultierenden Ab -<br />
schluss- und insbesondere Bestandsprovisionen<br />
nicht mehr ausreichend die<br />
Kosten der zusätzlichen Serviceleistungen.<br />
Die Schere zwischen der im Sinne der Serviceführerschaft<br />
anfallenden Aufwendungen<br />
und den aus im originären Maklergeschäft<br />
generierten Einnahmen muss<br />
aufgrund der derzeitigen Wettbewerbsintensität<br />
und den vermutlich weiter sinkenden<br />
Provisionshöhen weiter auseinandergehen.<br />
Eine Spirale ohne Ende? Welche<br />
Lösungsmöglichkeiten gibt es? Entweder<br />
reduziert der Makler den Service oder<br />
erhöht die Einnahmen durch die Einführung<br />
einer Servicepauschale. Obwohl<br />
unserer Erfahrung nach die Einführung<br />
einer Servicevergütung die für den langfristigen<br />
Unternehmenserfolg bessere<br />
Alternative ist, entscheiden sich viele<br />
Makler dagegen. Warum eigentlich? Vermutlich,<br />
weil sie glauben, dass ihre<br />
Kunden nicht bereit sind, die Servicepauschale<br />
zu zahlen. Des weiteren, weil sie<br />
ihren Umsatz nicht mit mehrwertsteuerpflichtigen<br />
Einnahmen mischen wollen.<br />
Ein spürbarer Nutzen<br />
Beide Vorbehalte sind unserer Erkenntnis<br />
nach unbegründet. Für einen erstklassigen<br />
Service sind viele Kunden bereit, auch<br />
entsprechend zu zahlen. Zusätzliche Einnahmen,<br />
die mit Mehrwertsteuer behaftet<br />
sind, sind in Zusammenarbeit mit dem<br />
Steuerberater leicht zu händeln.<br />
Bei der Ausarbeitung der entsprechenden<br />
Hono rar-Servicepauschalen ist wichtig,<br />
dass die Dienstleistungen einen spürbaren<br />
Nutzen für den Kunden bieten und den<br />
formalen Anforderungen des Maklerstandes<br />
entsprechen. Ein spürbarer<br />
Nutzen kann beispielsweise in „garantierten<br />
Reaktionszeiten“ oder in dem<br />
„a jour geführten Versicherungsordner“<br />
liegen.<br />
Aus diesen Beispielen wird deutlich, dass<br />
der Service als Nebenleistung für die<br />
Hauptleistung des Maklers im Sinne von<br />
Beratung und Vermittlung erbracht wird.<br />
Daraus folgt, dass das das Servicekonzept<br />
nicht darauf ausgelegt sein kann, kostenpflichtige<br />
Beratungsleistungen ohne Vermittlung<br />
zu erbringen oder Leistungen<br />
im Tätigkeitsfeld freier Berufe (z.B. Steuerberater<br />
/ Erstellung der Steuererklärung)<br />
anzubieten.<br />
Seite 34 01/<strong>2014</strong>