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Versicherungsbote 1-2014

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Praxis<br />

Qualität<br />

•<br />

Zielgruppe<br />

•<br />

Bestandszusammensetzung<br />

•<br />

„Alter“ des Bestands<br />

•<br />

Courtagehöhe pro Kunde<br />

•<br />

Sparten (außer Komposit)<br />

•<br />

Kundenloyalität<br />

•<br />

Bestandsverwaltungsprogramm<br />

und IT gesamt<br />

•<br />

Wohnorte der Kunden<br />

•<br />

Stornoquote<br />

•<br />

Sepzialisierung<br />

•<br />

Expertenstatus<br />

Quantität<br />

• Kundenanzahl gesamt<br />

• Anzahl Verträge gesamt<br />

• Courtagehöhe Bestand<br />

• Resthaftungszeiten<br />

• Stornoreserven<br />

• Beitragsfälligkeiten im Jahr<br />

• Bestandszugang bzw. -abgang<br />

• Verträge pro Kunde<br />

• Betriebskosten<br />

• Personalkosten<br />

Qualitative und Quantitative Kriterien zur Bewertung des Bestands<br />

Quelle: Coaching & Consulting Peter Schmidt<br />

Wie kann ein Bestand<br />

guten Gewinn erzielen?<br />

Welchen Bestand wird der Nachwuchs<br />

kaufen – und vor allem zu welchem Preis?<br />

Der Wert eines Maklerbestandes lässt sich<br />

längst nicht anhand eines Kriteriums festmachen,<br />

etwa daran, wie hoch die Be -<br />

standscourtage ist. Es gibt stattdessen<br />

mehrere Formen, an denen sich der<br />

Bestandswert messen lässt: Ertragswert,<br />

Umsatzwert und Kundenwert (Abb. S.<br />

12). Wollen Makler künftig einen guten<br />

Verkaufspreis erzielen, dann „sollten Sie<br />

ihr Haus in Ordnung bringen“, empfiehlt<br />

Schmidt. Bestände, in denen Kundenbzw.<br />

Vertragsdaten nicht aufgearbeitet<br />

waren, haben in der Vergangenheit oft<br />

nur einen sehr geringen Verkaufswert<br />

erzielt. Doch die Realität sieht anders aus:<br />

„Die einen Kunden hat man im Bestandssystem<br />

des einen und des anderen Pools,<br />

die anderen werden beim Versicherer auf<br />

einem Maklerportal verwaltet, der allerdings<br />

kein geeignetes System zum Datentransfer<br />

besitzt, an anderer Stelle findet<br />

sich eine Excel-Liste für ein Sonderprodukt<br />

und da noch ein nicht integriertes<br />

MS-DOS-basiertes Altsystem zur Verwaltung<br />

von Kundendaten“, weiß Schmidt<br />

um die Situation vieler Makler.<br />

Ein attraktiver Bestand –<br />

Und wie?<br />

Ein Bestandsführungssystem, das man<br />

selbst verwaltet oder verwalten lässt, kann<br />

Ordnung in den Bestand bringen. Das<br />

System sollte in der Lage sein, den<br />

Bestand nach quantitativen und qualitativen<br />

Faktoren zu bewerten und zu überprüfen.<br />

Neben der Erhebung von Kundenanzahl<br />

und Verträgen steigert ein Business Case,<br />

der über die steuerliche Betriebskostenrechnung<br />

hinausgeht, den Wert des<br />

Bestandes. Betriebsprozesse lassen sich<br />

schriftlich definieren und straffen. Makleraufträge-<br />

und Vollmachten sollte man<br />

komplett überarbeiten und den Fall einer<br />

Betriebsübernahme auch datenschutzrechtlich<br />

absichern und diese Aufträge/<br />

Vollmachten sukzessive innerhalb von<br />

Monaten bei allen Kunden austauschen.<br />

Gerade für den Fall, dass eine Übergabe –<br />

beispielsweise unfallbedingt – „über<br />

Nacht“ erfolgen muss, sollten in einem<br />

Notfallplan laufend offene Vorgänge,<br />

Hauptansprechpartner, Vorhaben und<br />

Probleme schriftlich fixiert werden.<br />

Ebenso ist die Bestimmung eines (kommissarischen)<br />

Nachfolgers wichtig.<br />

Bei Ermittlung des Kaufpreises rückt die<br />

reine Bestandscourtage zunehmend in<br />

den Hintergrund. Stattdessen nimmt die<br />

Bewertung des Gewinns vor Steuern, Personal-<br />

und Sachkosten, Alter des Bestands<br />

und dessen Zusammensetzung oder<br />

Wohnort eine wichtige Rolle ein. Auch<br />

lässt sich eine Kundenwertbetrachtung<br />

vornehmen. Mit dieser Methode kann der<br />

Käufer abschätzen, wieviel Zukunftspotential<br />

ein Kundenstamm hat. Errechnet<br />

werden Altersdurchschnitt, durchschnittliche<br />

Betreuungsdauer beim Makler, Vertragsdichte<br />

und pro Kunde erzielte Einkünfte.<br />

Das Ergebnis wird dann ins Verhältnis<br />

zu jenen Kunden im Bestand<br />

gesetzt, die diese Durchschnittswerte nicht<br />

erreichen. Wenn danach beispielsweise<br />

40 Prozent des Kundenbestandes unter<br />

diesen Mittelwerten liegen, lässt sich der<br />

Gewinn der nächsten Jahre realistischer<br />

abschätzen als bei einer bloßen Betrachtung<br />

der Courtagen.<br />

Wie lange dauert eine<br />

Bestandsbewertung?<br />

Unabhängig davon, ob man den eigenen<br />

Ruhestand oder Schritte zur Expansion<br />

plant: Es lohnt, sich einmal nach professioneller<br />

Unterstützung durch Experten<br />

für ein geplantes Investment umzusehen,<br />

die eigene Pläne prüfen können und mit<br />

deren Hilfe man diese dann auch<br />

umsetzen kann.<br />

Die Bewertung des Bestandes selbst sollte<br />

man rechtzeitig und daher lange vor dem<br />

geplanten Verkaufsdatum durchführen,<br />

denn seinen Bestand so aufzuräumen,<br />

dass er qualitativ hochwertig ist, dauert<br />

seine Zeit! Gegebenenfalls sind das<br />

Zusammenführen von Beständen, IT-Verbesserungen,<br />

Datenerhebungen, Qualitätsdokumentation<br />

oder auch ein neuer<br />

Beratungsprozess mit entsprechender<br />

Dokumentation notwendig. Beim Bewertungsvorgang<br />

würde eine alles umfassende<br />

Bewertung alle Verträge, die der<br />

Makler mit Kunden, Versicherern und<br />

Finanzdienstleistern hat, einschließen.<br />

Praktisch greift man jedoch auf Stichprobensichtungen<br />

für die Bewertung zurück.<br />

Überlicherweise kann man bei einer Maklerfirma<br />

mit einer Person mit einem Prüfaufwand<br />

von acht Stunden rechnen, bei<br />

vier Mitarbeiten dauert die Prüfung rund<br />

eine Woche, eine Auswertung ist in<br />

diesem Zeitraum noch nicht enthalten.<br />

Seite 33

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