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Versicherungsbote 1-2014

- Schafft die Abschlussprovisionen ab! Warum Versicherungsmakler Sebastian Claus auf laufende Courtagen setzt - Provisionsverbot: Ländersache durch IMD2? - Dread Disease-Versicherung - Risikozuschläge in der Privaten Krankenversicherung - Absicherung Gewerbe - Lebenswerk sichern

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Wieviel ist das Lebenswerk wert?<br />

Wenn Makler in den Ruhestand gehen<br />

Altersvorsorge ist für Makler eines der wichtigsten Themen — jedenfalls, wenn sie ihre Kunden beraten.<br />

Doch wie sieht es mit dem eigenen Ruhestand aus? Um sich den Lebensabend zu finanzieren, verkaufen<br />

Makler bislang den eigenen Kundenbestand an einen Nachfolger. Angesichts des schwindenden Nachwuchses<br />

in der Branche muss sich da nicht nur ein Geeigneter finden, der Bestandsverkauf sollte vor<br />

allem auch ergiebig sein.<br />

Deutsche Vermittler sind derzeit im<br />

Schnitt 48 Jahre alt, etwa 40 Prozent von<br />

ihnen sind über 50, besagt die Studie „Vermittler-PISA“<br />

der Fachhochschule Dortmund,<br />

Skopos GmbH und Versicherungsforen<br />

Leipzig. Das bedeutet: In 10 bis 15<br />

Jahren scheiden 40 Prozent aller Vermittler<br />

altersbedingt aus. Diese Makler<br />

werden ihre Bestände am Markt ver -<br />

äußern wollen – doch an wen? So ist in<br />

ein paar Jahren das Angebot der Bestände<br />

hoch, die Nachfrage gering und die logische<br />

Konsequenz ein Preisverfall der<br />

Bestände.<br />

Dr. Peter Schmidt, Experte im Bereich<br />

Personenversicherung, Coach, Unternehmensberater<br />

und Betreiber der Website<br />

bestandundnachfolge.de, hat die Entwicklung<br />

am Markt intensiv beobachtet und<br />

bereits viele Makler beim Bestandskauf<br />

und -verkauf unterstützt. „Der Preisverfall<br />

spiegelt die Entwicklungen am Maklermarkt<br />

wider“, erklärt er. „Fakt ist: Die<br />

demografische Entwicklung geht an Maklern<br />

nicht vorbei.“ Die Nachfrage ist groß,<br />

auf zehn Suchanfragen kommt ein Kaufangebot.<br />

Dennoch bleiben die Preise oft<br />

niedrig. Zusätzlich Hindernisse ergeben<br />

sich aus Regulierung des Vermittlermarktes<br />

in Deutschland und der EU,<br />

Datenschutz- und Compliance-Vorgaben<br />

erschweren den Verkauf. „All das macht<br />

den Verkauf eines Bestandes deutlich<br />

schwieriger und aufwendiger als noch vor<br />

wenigen Jahren“, so der ehemalige Vorstand<br />

der VPV Makler AG.<br />

Ruhestand, Nachfolge und<br />

Wachstum<br />

Besonders ältere Makler, laut Steria-Mummert-Studie<br />

13 Prozent der gesamten<br />

Makler, wollen ihr Geschäft verkaufen.<br />

Das gelte vor allem für kleinere Maklerbetriebe<br />

mit weniger als 50 Mitarbeitern.<br />

Darin zeigt sich ein anderes Verständnis<br />

des Begriffes „Nachfolge“: Früher verstand<br />

man darunter üblicherweise den Verkauf<br />

des betreuten Kundenstamms. Inzwischen<br />

wollen insbesondere ältere Inhaber ihre<br />

Firmen direkt verkaufen. Solche Akquisechancen<br />

wollen wiederum Wettbewerber<br />

nutzen und das Bestandsgeschäft<br />

übernehmen, um schnell anorganisch<br />

wachsen und die eigenen Marktanteile<br />

ausbauen zu können. Doch wer als Maklerunternehmen<br />

wachsen will, sieht derzeit<br />

vor allem in der Neukundengewinnung<br />

den Schlüssel dazu. 91 Prozent der<br />

in der Studie befragten Makler hatte dies<br />

bestätigt. Ebenso wichtig (89 Prozent) ist<br />

es, die Servicequalität zu erhöhen. „In der<br />

Versicherungsbranche herrscht ein harter<br />

Verdrängungswettbewerb. Aufgrund des<br />

demografischen Wandels müssen die<br />

Marktteilnehmer immer größere Anstrengungen<br />

unternehmen, um die sinkende<br />

Zahl der Kunden zu überzeugen. Das<br />

funktioniert entweder über den Preis oder<br />

den Service“, erklärt sich Andreas Hutfleß,<br />

Leiter des Geschäftsbereichs Insurance<br />

von Steria Mummert Consulting, diese<br />

Überzeugung. Daneben ist für 82 Prozent<br />

der Makler kosteneffizenteres Wirtschaften<br />

wesentliche Wachstumsstrategie.<br />

Wer in dieser Marktsituation einen guten<br />

Preis für seinen alten Bestand erzielen<br />

will, sollte seinen Bestand entsprechend<br />

attraktiv gestalten. Und wer kaufen will,<br />

muss es sich auch irgendwie leisten<br />

können.<br />

Formen zur Messung des Wertes von Maklerbeständen<br />

Quelle: Coaching & Consulting Peter Schmidt<br />

Ertragswert Umsatzwert Kundenwert<br />

Betrachtung materieller und<br />

immaterieller Werte des<br />

Unternehmens bei<br />

Veräußerung,<br />

meist auf EBIT-Basis (EWV)<br />

Betrachtung des Umsatzes in<br />

bestimmtem Zeitraum sowie<br />

Betrachtung bestimmter Kriterien<br />

der Bestandszusammensetzung<br />

(UWV)<br />

entspricht dem mit Kunden erwirtschafteten<br />

durchschnittlichen EBITDA, also dem Gewinn<br />

vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf<br />

materielle und immaterielle Werte, über die<br />

zu erwartende durchschnittliche Dauer der<br />

Geschäftsbeziehung (CLV)<br />

Seite 32 01/<strong>2014</strong>

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