Versicherungsbote 1-2014

Schwerpunkt Absicherung Gewerbe · Vertrieb
Leistung
Was wünschen sich Selbstständige
von ihrem Versicherer?
Um Wünschen und Anforderungen von Unternehmern an Versicherungen auf den Grund zu gehen, haben
die Generali Versicherungen in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov 513 Selbstständige
zum Thema Gewerbeversicherungen befragt. Versicherungsbote sprach mit Hermann Haas, Bereichsleiter
Sach/Unfall/Haftpflicht Firmenkunden Spezial der Generali Versicherungen.
Was wünschen sich Selbstständige von
ihrem Versicherer?
Ein Ergebnis der Umfrage ist, dass die
wichtigsten Kriterien bei der Auswahl
einer Versicherung für Unternehmer Leistungen
und Schnelligkeit bei der Schadenregulierung
sind. Jeweils 45 Prozent
der Befragten gaben das an. Ein Grund
hierfür ist, dass sich viele Unternehmer
einen Stillstand ihres Betriebes nicht
erlauben können. Sie sind auf eine
schnelle Schadenregulierung angewiesen,
um zerstörte Maschinen bzw. Einrichtungen
zu ersetzen, damit der Betrieb
wieder zum Laufen gebracht wird. Gleichzeitig
haben Selbstständige in der Regel
wenig Zeit und wünschen sich eine Versicherung,
bei denen die Schadenregulierung
zügig und unbürokratisch verläuft.
Und welche Rolle spielt der Preis?
Natürlich ist dieser Aspekt nicht gänzlich
von der Hand zu weisen: 38 Prozent der
Befragten nannten ihn als wichtigstes Kriterium.
Insgesamt zeigt sich aber, dass die
Qualität wichtiger ist als der Preis. Ein
weiteres wichtiges Kriterium ist der persönliche
Ansprechpartner: 24 Prozent
gaben ihn an. Zudem nannten 23 Prozent
Flexibilität bei der Vertragsgestaltung, 19
Prozent ein individuelles Angebot und
jeweils 14 Prozent Kostentransparenz bzw.
gute Erreichbarkeit.
Was zahlt denn beispielsweise der Inhaber
einer Zahnarztpraxis im Gegensatz
zum selbstständigen Dachdecker?
Versicherungsprodukte sind beratungsintensiv
– besonders im gewerblichen
Bereich. Für die Errechnung eines risikoadäquaten
Preises benötigen Versicherer
eine Vielzahl an Angaben. Einen Pauschalpreis
zu nennen, ohne den genauen
Leistungsumfang zu kennen ist schwer
bzw. gar nicht möglich. Denn Beiträge
sind nicht nur von der Betriebsart, sondern
auch von vielen anderen Kriterien
abhängig. Schauen wir uns den angesprochenen
Vergleich im Bereich Haftpflicht
an: Hier sind bei einer Betriebshaftpflicht
für Dachdecker unter anderem die
gewünschte Versicherungssumme und
die Beitragsberechnungsgrundlage, die
sich zum Beispiel aus Lohn- und Gehaltssumme
oder Umsatzsumme ergibt, zu
bedenken. Es gibt jedoch noch eine Vielzahl
an weiteren Faktoren. Ähnlich ist es
bei der Berufshaftpflicht für Zahnärzte.
Hier ist die Anzahl der versicherten Ärzte
Basis für die Beitragsberechnung.
Kommen zum Beispiel noch Vorschäden
oder Implantologie hinzu, kann dies Auswirkungen
auf den Preis haben.
Kommen wir vom Preis zur Leistung:
Was kann ein Versicherer im Schadenfall,
z.B. bei einem Unfall, leisten?
Es besteht das Problem, dass Unternehmer
nicht über den gesetzlichen
Unfallschutz verfügen, den ein Arbeitnehmer
genießt. Selbstständige müssen
ihren Unfallschutz rund um die Uhr selbst
absichern. Zwar erleben wir immer
wieder, dass Selbstständige nach Unfällen
unter Schmerzen versuchen, ihren beruflichen
Aufgaben nachzukommen, in manchen
Fällen ist dies aber definitiv nicht
möglich. Wenn Unternehmer infolge
eines Unfalls nicht arbeiten können und
keine Einnahmen haben, helfen zum Beispiel
Unfallversicherungen mit zugehöriger
Unfallrente. Auch das Unfalltagegeld
kann interessant sein. Dies wird gezahlt,
solange sich der Unternehmer in Folge
eines Unfalls in ärztlicher Behandlung
befindet. Beim Thema Absicherung sollte
aber etwas weiter ausgeholt werden. >>
Hermann Haas
Bereichsleiter
Sach/Unfall/Haftpflicht
Firmenkunden Spezial
der Generali Versicherungen
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