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Versicherungsbote 1-2014

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Lebensversicherung<br />

Wider dem Garantiezins<br />

War der Garantiezins jahrelang Verkaufsgarant für Lebensversicherungen, so hat dieser in den vergangenen<br />

Jahren nicht nur seine Strahlkraft verloren. Vielmehr ist der Garantiezins, angesichts der Niedrigzinsphase<br />

und der daraus resultierenden Senkung, zum Hemmschuh des Vertriebs geworden.<br />

Seit 2012 liegt der Garantiezinssatz von<br />

Lebensversicherungen bei 1,75 Prozent<br />

und somit unter der Inflationsrate. Grund<br />

genug für zaghafte Versuche der Versicherungswirtschaft,<br />

Alternativen zu offerieren.<br />

Dass bei den bis dato platzierten<br />

Modellen in Gänze auf Produkte ohne<br />

Garantiezins gesetzt wird, war bereits<br />

vorab zu erwarten. Schließlich belasten<br />

Zinsgarantien die Bilanzen der Versicherer<br />

in diesen Zeiten immens: Auf der<br />

einen Seite müssen noch reichlich Verträge<br />

mit einem Garantiezins von vier<br />

Prozent bedient werden. Auf der anderen<br />

Seite hat die Branche große Probleme,<br />

diese Zinsen überhaupt zu erwirtschaften.<br />

Doch nicht nur der Zinssatz, aktuell<br />

nahezu auf Sparbuchniveau, und Quersubventionierung<br />

von Bestandsverträgen<br />

machen dem Produkt Lebensversicherung<br />

zu schaffen. Auch Provisionsexzesse und<br />

unangemessene Incentivereisen warfen<br />

kein gutes Bild auf die Versicherungswirtschaft<br />

und machten den Vertrieb nicht<br />

leichter. Hinzu kommt, dass sich die<br />

Bedürfnisse der Versicherungsnehmer<br />

gewandelt haben: Erwerbsbiografien, wie<br />

sie noch vor wenigen Jahren üblich waren,<br />

sind heute kaum noch möglich. Entsprechend<br />

haben sich auch Kundeninteressen<br />

verschoben. Zwar bleibt der Wunsch nach<br />

lebenslangen Garantien zentrales<br />

Merkmal einer sicheren Altersvorsorge,<br />

doch unter den veränderten Rahmenbedingungen<br />

reicht das vielen Versicherungsnehmern<br />

nicht mehr. So ist es nicht<br />

verwunderlich, dass die Branche auf<br />

Transparenz, Flexibilität und Produkte<br />

ohne Garantiezinsen setzt. Ganz ohne<br />

Garantien kommen die neuen Rentenversicherungen<br />

ohne Garantiezins dabei<br />

nicht aus: Bei den Modellen der Versicherer<br />

Allianz, Ergo und AXA werden<br />

zwar lediglich die eingezahlten Beiträge<br />

garantiert, was inflationsbereinigt ein<br />

Minusgeschäft ist, der Wunsch des<br />

Kunden nach Garantien wird dadurch<br />

jedoch bedient.<br />

Die Rechnung der Unternehmen ist einfach:<br />

Durch Produkte mit niedrigeren<br />

Garantien muss der Versicherer weniger<br />

Risikokapital einsetzen. „Mit einem geringeren<br />

Risikokapitaleinsatz können wir<br />

höhere Überschussbeteiligungen bieten“,<br />

erläutert Alf Neumann, Vorstand der<br />

Allianz-Leben. Das könnte für beide<br />

Seiten zum Erfolgsmodell werden. Laut<br />

Allianz sollen mit dem neuen Tarif ‘Perspektive’<br />

im Vergleich zu dem klassischen<br />

Modell eine bessere Gesamtverzinsung<br />

für die Ansparphase und eine höhere<br />

Überschussbeteiligung erreicht werden.<br />

So rechnet die Allianz für 2013 mit einer<br />

um 0,3 Prozentpunkte (4,5 Prozent)<br />

höheren Gesamtverzinsung, als beim klassischen<br />

Modell (4,2 Prozent).<br />

Allianz Perspektive – eine<br />

klassische Variante<br />

Bei Allianz ‘Perspektive’ handelt es sich<br />

um eine Rentenversicherung mit Beitragsgarantie.<br />

Neben den eingezahlten Beiträgen<br />

werden die laufenden Überschussbeteiligungen<br />

jährlich gutgeschrieben.<br />

Somit wird eine stetig wachsende Mindestrente<br />

aufgebaut. Zum Rentenbeginn<br />

wird die Rente auf Basis der dann im Neugeschäft<br />

für Sofortrenten gültigen Rechnungsgrundlagen<br />

neu berechnet. Dadurch<br />

sollen Kunden von einem möglicherweise<br />

höheren Zinsniveau in der Zukunft profitieren<br />

können. Allerdings sind die eingezahlten<br />

Beiträge nur bei regulärem Vertragsende<br />

oder bei vorzeitigem Todesfall<br />

in der Sparphase gesichert.<br />

Ergo baut auf Transparenz<br />

und Flexibilität<br />

Versicherer Ergo setzt in seinen Tarifen<br />

‘Rente Garantie’ und ‘Rente Chance’ vor<br />

allem auf Flexibilität. Kunden sollen nicht<br />

mehr mit verschiedenen Produkten und<br />

Verträgen bei veränderten Lebenssituationen<br />

konfrontiert werden, sondern mit<br />

einem Rentenversicherungsvertrag, der<br />

sich individuell an die jeweilige Lebenssituation<br />

anpasst. So sollen Kunden nun<br />

Zahlungen während der Laufzeit aussetzen,<br />

Zusatzversicherungen einschließen,<br />

den Beginn der Rentenzahlung<br />

verschieben, Beiträge und Zusatzversicherungen<br />

individuell anpassen sowie<br />

größere Beträge einzahlen oder entnehmen<br />

können. Diese Optionen sollen<br />

Kunden jederzeit ohne Kündigung den<br />

Abschluss eines neuen Vertrages ermöglichen.<br />

Im Tarif ‘Rente Garantie’ setzt Ergo verstärkt<br />

auf den Faktor Sicherheit. Der Versicherer<br />

sichert die eingezahlten Beiträge<br />

und eine garantierte Rente bis zum<br />

Lebensende zu. Die Beiträge werden in<br />

einem dynamischen Konzept angelegt.<br />

Beim Tarif ‘Rente Chance’ handelt es sich<br />

um eine fondsgebundene Rentenversicherung.<br />

Diese hat jedoch keine Garantie und<br />

Kunden müssen, wie in Fondspolicen<br />

üblich, die Wahl der Kapitalanlage selbst<br />

steuern. Sie können dabei auf mehr als 60<br />

ausgewählte Investmentfonds zurückgreifen.<br />

Ein späterer Wechsel in den Tarif<br />

‘Rente Garantie’ ist möglich. Um in<br />

Sachen Transparenz zu punkten, will Ergo<br />

klare Kostenausweise, auch für die Garantiekosten,<br />

geben. Zudem sollen individuelle<br />

Hochrechnungen vor dem Vertragsabschluss<br />

dem Kunden ein realistisches<br />

Bild der Renditechancen vermitteln.<br />

AXA setzt auf eine fondsgebundene<br />

Rentenversicherung<br />

Allianz und Ergo hatten ihre neuen Altervorsorge-Tarife<br />

bereits Mitte des vergangenen<br />

Jahres gelauncht. AXA brachte erst<br />

zu Jahresbeginn ein Konkurrenz-Produkt<br />

auf den Markt. Bei ‘Relax Rente’ handelt<br />

es sich um eine fondsgebundene Rentenversicherung,<br />

bei der via Garantiekomponente<br />

die eingezahlten Beiträge zum<br />

Rentenbeginn garantiert werden. Grundlegend<br />

setzt sich ‘Relax Rente’ aus drei<br />

Basisbausteinen und drei möglichen Anlagestrategien<br />

zusammen.<br />

Seite 18 01/<strong>2014</strong>

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