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Ehe + Familien Ausgabe Wien 02/2024

Mitgliederzeitung des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien

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14 WIEN<br />

© freepik<br />

Sprachförderung muss im<br />

Kindergarten ansetzen!<br />

Wir fordern mehr Investitionen in die Sprachförderung.<br />

Gemeinsam lesen und Bücher anschauen macht doppelt Spaß.<br />

„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die<br />

bisherigen Sprachförderungen im Kindergarten<br />

offenbar nicht ausreichen, um die<br />

Kinder sprachlich gut auf die Schule<br />

vorzubereiten“, meint Roland Löffler,<br />

Bildungssprecher des Katholischen<br />

<strong>Familien</strong>verbandes <strong>Wien</strong>, und bezieht sich<br />

hierbei auf Medienberichte, wonach ein<br />

Drittel der in <strong>Wien</strong> eingeschulten Kinder<br />

über unzureichende Deutschkenntnisse<br />

verfügt. „Eine ausreichende Beherrschung<br />

der Unterrichtssprache Deutsch ist eine<br />

unabdingbare Voraussetzung dafür, dass<br />

die Kinder einen erfolgreichen Einstieg in<br />

ihre Schulkarriere schaffen und damit die<br />

Chancengleichheit im Bildungssystem<br />

gefördert wird“, so Löffler.<br />

Der <strong>Familien</strong>verband fordert ein umfassendes<br />

Paket, welches bereits im Kindergarten<br />

ansetzt, wie eine verpflichtende<br />

Sprachstandserhebung im Eltern-Kind-<br />

Pass, um auch jene Kinder zu erreichen,<br />

die noch keinen Kindegarten besuchen.<br />

© Katholischer <strong>Familien</strong>verband<br />

„Jedes Kind, egal ob im Kindergarten<br />

oder nicht, muss nach der<br />

Erhebung bei Bedarf eine<br />

Sprachförderung im Kindergarten<br />

absolvieren. Jeden Euro, den die<br />

öffentliche Hand hier investiert,<br />

erhält sie später mehrfach zurück.<br />

Außerdem entlastet es die<br />

Volks- und weiterführenden<br />

Schulen“, ist der Bildungssprecher<br />

überzeugt. Er schlägt vor, die<br />

Ergebnisse der Sprachstandserhebungen<br />

nach den einzelnen<br />

Standorten statistisch zu erfassen,<br />

um die Kinder gezielter unterstützen<br />

zu können.<br />

Weiters wünscht sich Löffler mehr<br />

Geld für Brennpunktschulen für<br />

den Unterricht und die Lehrkräfte<br />

und meint dazu: „Lehrkräfte und<br />

Pädagog/innen können und sollen<br />

nicht alles abdecken, stattdessen<br />

muss es an den jeweiligen<br />

Bildungseinrichtungen ein<br />

Netzwerk aus unterschiedlichen Spezialist/<br />

innen geben, die die Kinder gezielt fördern.“<br />

Nichts hält der Bildungssprecher von<br />

Sprachverboten an Schulen, stattdessen<br />

fordert er mehr Durchmischung in den<br />

einzelnen Klassen und an den Schulstandorten,<br />

wo immer es möglich ist.<br />

Lesetipps<br />

Unsere Broschüren<br />

Gute Geschichten Band 1 und Band 2 mit<br />

vielen Märchen, Sagen und<br />

Legenden laden zum Lesen<br />

und Vorlesen ein, erhältlich in<br />

unserem Shop.<br />

„HILFE, MEIN KIND LIEST NICHT!“<br />

Wir haben Tipps, die die Freude<br />

am Lesen wecken.<br />

Früh beginnen: Mit Kleinkindern<br />

regelmäßig Bilderbücher ansehen ist<br />

der erste Schritt zum späteren, selbstständigen<br />

Lesen.<br />

Gemeinsam lesen: Einen Absatz liest<br />

das Kind, den nächsten Absatz der<br />

Erwachsene, so fällt das Lesen gleich<br />

viel leichter.<br />

Dem Lesen Raum und Zeit geben:<br />

Täglich ein wenig lesen sorgt für<br />

Routine, verbessert die Lesefähigkeit<br />

und wird so zum Ritual.<br />

Das Kind Bücher aussuchen lassen:<br />

Egal ob in der Buchhandlung oder in<br />

der Bibliothek – jedes Kind hat beim<br />

Lesen eigene Vorlieben, auf die Rücksicht<br />

genommen werden sollte.<br />

Comics, ja bitte! Comics erleichtern den<br />

Umstieg von Bilderbüchern zu wenig<br />

bebilderten Romanen und lassen sich<br />

sehr gut mit verteilten Rollen lesen.<br />

Eltern als Vorbild: Liest die ganze<br />

Familie, hat dies mehr Wirkung auf das<br />

Kind, als wenn dem Kind vermittelt<br />

wird: Nur ich muss lesen.<br />

Freiheiten bieten: Kindern vermitteln,<br />

dass das Buch nicht zu Ende gelesen<br />

werden muss. Auch ob Kinder im<br />

Sitzen, Liegen, im Wohn- oder Kinderzimmer<br />

lesen möchten, sollte ihnen<br />

überlassen werden.<br />

Bücher an die Lesekompetenz anpassen:<br />

Die Lesekompetenz entwickelt<br />

sich unterschiedlich rasch, dementsprechend<br />

kann die Altersempfehlung für<br />

ein Buch vom Alter des Kindes etwas<br />

abweichen.<br />

Bibliothekskarte besorgen: Viele<br />

Bibliotheken bieten für Kinder kostenlose<br />

oder stark vergünstigte Entlehnausweise<br />

an. Damit können Kinder<br />

verschiedene Genres ausprobieren und<br />

ein „Fehlgriff“ verursacht keine unnötigen<br />

Kosten. Auch die Schulbibliothek<br />

kann hier gute Dienste leisten.<br />

Büchertausch mit Freunden organisieren:<br />

So dürfen Bücher, die nicht (mehr)<br />

interessant sind, weiterziehen und es<br />

kommt frischer Wind ins Bücherregal.

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