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<strong>Juni</strong>/<strong>Juli</strong> <strong>2024</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜRS SÜDLICHE OSTALLGÄU UND DAS AUSSERFERN<br />
NADJA RAISER Mit Liebe zum Erfolg<br />
BERGWACHT Im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur<br />
GOTTFRIED GROSS Sein Herz schlägt für <strong>di</strong>e Blasmusik<br />
Titelfoto: Anja Khoury
<strong>2024</strong><br />
Mittwoch, 19. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong>, 20:00 Uhr<br />
Streicherensemble<br />
Franziska Hölscher<br />
Mendelssohn &Schubert<br />
Sonntag, 29. September <strong>2024</strong>, 18:00 Uhr<br />
Bläserphilharmonie<br />
Oberallgäu<br />
When Thunder calls<br />
Donnerstag, 17. Oktober <strong>2024</strong>, 20:00 Uhr<br />
Thomas Gansch<br />
und Freunde<br />
Alpen &Glühen<br />
Kartenvorverkauf:<br />
-online auf www.plansee-konzerte.at<br />
-persönlich im Tourismusbüro Reutte<br />
-Restkarten sind an der Abendkassa erhältlich<br />
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Metallwerk Plansee-Straße 71<br />
6600 Reutte
Inhaltsverzeichnis | Impressum<br />
3<br />
Inhalt<br />
4<br />
Nadja Raiser –<br />
mit Liebe zum Erfolg<br />
8 Geierwally:<br />
Die Lechtaler Herrgottschnitzer<br />
12<br />
16<br />
20<br />
22<br />
24<br />
26<br />
30<br />
Warum wir übers Sterben<br />
reden sollten<br />
Ein Blick<br />
in <strong>di</strong>e Vergangenheit<br />
Der Jugend<br />
zuhören<br />
Die bunte Vielfalt<br />
der Kammermusik<br />
Die Frauen aus dem Hause<br />
Thurn und Taxis<br />
„Man soll gehen,<br />
wenns am schönsten ist“<br />
Der Naturpark<br />
Tiroler Lech<br />
34 Bergwacht –<br />
im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur<br />
38<br />
Auf zwei Reifen<br />
um den Falkenstein<br />
41 Ausbildungsmesse<br />
AzubiXperience<br />
42<br />
44<br />
<strong>Füssen</strong>er Festtage<br />
Alter Musik<br />
Eine Oase für das<br />
innere Gleichgewicht<br />
45 Buchvorstellung:<br />
Zeit der Schwestern<br />
46<br />
In der eigenen<br />
Haut wohlfühlen<br />
48 Kinder-<br />
<strong>Griaß</strong> <strong>di</strong>’<br />
51 Veranstaltungen<br />
IMPRESSUM<br />
Verlags-Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung, Ausgabe <strong>Füssen</strong>,<br />
vom 29. Mai <strong>2024</strong><br />
Geschäftsführung:<br />
Thomas Huber<br />
Verlagsleitung:<br />
Reiner Elsinger<br />
PR-Redaktion:<br />
Regina Berkmiller, Stefan Georg,<br />
Anke Sturm, Petra Wiesmayer<br />
Koor<strong>di</strong>nation:<br />
Lena Reichart<br />
Grafik / Layout:<br />
Composizione Katrin Rampp<br />
www.composizione.de<br />
Titelbild:<br />
Anja Khoury<br />
www.anja-khoury-fotografie.de<br />
Herausgeber und Herstellung:<br />
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH,<br />
Kaiser-Maximilian-Platz 3,<br />
87629 <strong>Füssen</strong><br />
Verantwortlich für Anzeigenund<br />
Textteil i.S.d.P:<br />
Christian Schneider, schneider@azv.de,<br />
Telefon 0 83 62 / 50 79-85<br />
©<br />
<strong>2024</strong> bei<br />
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH.<br />
Nachdruck und Vervielfältigung<br />
nur in Absprache mit dem Verlag.
Mit Liebe zum Erfolg<br />
2020 wagte Nadja Raiser den Schritt in <strong>di</strong>e Öffentlichkeit. Was sie vorher<br />
nur als ihr Hobby betrachtete, soll nun zu ihrem Beruf werden. Und <strong>di</strong>e<br />
ersten vier Jahre waren für <strong>di</strong>e Pfrontenerin ziemlich erfolgreich. Fünf<br />
Bücher hat sie bereits veröffentlicht – vier davon bei namhaften Verlagen.<br />
Ein ausrangierter Computer vor vielen Jahren war irgendwie der Startschuss.<br />
Denn mit ihm konnte man nichts anderes als Schreiben. Und Schreiben war<br />
schon immer <strong>di</strong>e Leidenschaft von Nadja Raiser. Bereits als junges Mädchen<br />
verfasste sie kleine Geschichten und träumte davon, Autorin zu werden.<br />
Doch das als Berufswunsch? Das schien ihr vermessen. Also blieb das Schreiben<br />
erstmal ein Hobby. Sie lernte Erzieherin, verliebte sich, gründete eine Familie<br />
und fand sich in der Elternzeit wieder. Zwei Kinder schnell hintereinander,<br />
<strong>di</strong>e auch noch viel schliefen. Wie nutzt man da seine Zeit am besten? Nadja Raiser<br />
brauchte nicht lang zu überlegen, setzte sich an ihren Laptop und begann an<br />
ihrem ersten Roman zu arbeiten: Heart and Soul – ein Jugendbuch. Die Liebesgeschichte<br />
mit Sciene-Fiction-Momenten spielt im Allgäu. Mit <strong>di</strong>esem Buch gelang<br />
der heute 35-Jährigen der Einstieg als Autorin.<br />
Bereits für <strong>di</strong>e nächsten Bücher findet sie einen Verlag. „Notes of love“ und<br />
„These unwritten Words“ erscheinen bei Impress, einem „Unterverlag“ des Carlsen<br />
Verlags, der romantische und fantastische Romane für junge Erwachsene
Mit Liebe zum Erfolg 5<br />
herausbringt. Doch Nadja Raiser hat sich nicht auf ein<br />
Genre spezialisiert und schreibt weiter – <strong>di</strong>e nächsten<br />
zwei Bücher gehen dabei in eine ganz andere<br />
Richtung und sprechen eigentlich eine andere Leserschaft<br />
an. Mit „Die Weltenseglerin“ und „Die Brotbäckerin“<br />
schreibt sie zwei historische Romane, <strong>di</strong>e<br />
bei Knaur und Ullstein veröffentlicht werden. Mittlerweile<br />
arbeitet sie mit einer Agentur zusammen, <strong>di</strong>e<br />
ihre Bücher den Verlagen anbietet. „Festlegen möchte<br />
ich mich nicht auf ein Genre“, erklärt sie. „Das Einzige,<br />
was nicht geht, sind Thriller und Krimis. Da muss man<br />
ganz anders herangehen, das ist nichts für mich.“<br />
Doch egal in welchem Genre Najda Raiser schreibt,<br />
eines darf nicht fehlen: Die Liebe. Sie ist eine Gemeinsamkeit,<br />
auf <strong>di</strong>e sie in Büchern nicht verzichten<br />
will. „Ich glaube, Liebe ist <strong>di</strong>e stärkste Kraft von uns<br />
Menschen, sie ist so facettenreich – man kann sie<br />
zwar verbergen oder ignorieren, aber nicht wirklich<br />
beeinflussen, man kann sie auch nicht erzwingen und<br />
es kann sowohl das schönste, als auch das schmerzhafteste<br />
Gefühl für uns sein, je nachdem, ob Liebe erwidert<br />
wird. In meinen Büchern versuche ich, möglichst<br />
viele Schichten der Liebe darzustellen – geschwisterliche Liebe, Freundschaft,<br />
unerwiderte Liebe, unmögliche Liebe“, erklärt sie. Und so ist nicht<br />
verwunderlich, dass eines ihrer Lieblingsbücher „P.S. Ich liebe <strong>di</strong>ch“ von Cecelia<br />
Ahern ist.<br />
„Ich glaube, Liebe ist <strong>di</strong>e stärkste<br />
Kraft von uns Menschen.“<br />
Ihr Bootsverleih an der<br />
„Riviera des Allgäus“ – Hopfen am See<br />
Eine traumhaftere Kulisse als auf dem Hopfensee wird nicht zu finden sein.<br />
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von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
Samstag von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr
6<br />
Mit Liebe zum Erfolg<br />
Bibliografie<br />
Heart and Soul –<br />
weil wir eins sind (2020)<br />
Als Jen auf Liam trifft, ist es um<br />
beide geschehen: Sie ziehen<br />
sich magnetisch an und fühlen<br />
sich auf wunderbare Weise vollstän<strong>di</strong>g.<br />
Aller<strong>di</strong>ngs dürfen sie<br />
niemals zusammen sein. Was<br />
beide nicht wissen: Sie sind<br />
das Ergebnis einer geheimen<br />
Forschung und das Zwillingspaar<br />
mit einem<br />
gemeinsamen Herzen<br />
und einer Seele.<br />
Notes of Love –<br />
Sinfonie unserer Herzen (2020)<br />
Anna hat es geschafft: Endlich<br />
darf sie an der weltbesten Universität<br />
für klassische Musik<br />
ihr Stu<strong>di</strong>um beginnen. Nach<br />
mehreren Schicksalsschlägen<br />
ist Anna fest entschlossen, auf<br />
Schloss Luisenburg einen neuen<br />
Anfang zu wagen. Dieser verläuft<br />
jedoch alles andere als reibungslos,<br />
denn als sie auf den arroganten<br />
Pianisten Noel trifft, fliegen<br />
<strong>di</strong>e Funken.<br />
These unwritten Words (2022)<br />
Ein Rockstar, der endlich ausbrechen<br />
und er selbst sein will –<br />
auch wenn er alles verlieren<br />
könnte. Ein Ghostwriter, der<br />
seinen Traum, Autor zu sein, ehrgeizig<br />
verfolgt – aber eine längst<br />
vergangene Liebe nicht loslassen<br />
kann. Vollkommen egal, wie weh<br />
es tut. Gefangen sind beide – auf<br />
ihre ganz eigene Weise. Doch<br />
als Ray und Eliah aufeinandertreffen,<br />
geraten ihre Welten<br />
ins Wanken.<br />
Liebe darf dann natürlich auch nicht bei ihrem ersten historischen Roman fehlen:<br />
Bei der „Weltenseglerin“ geht es um <strong>di</strong>e junge Mariella, der Roman spielt in<br />
der Mitte des 16. Jahrhunderts. Um der Ehe mit einem gewalttätigen Trinker zu<br />
entgehen, flüchtet <strong>di</strong>e junge Frau als Mann verkleidet auf <strong>di</strong>e Concepción – eines<br />
der fünf Schiffe, mit denen ihr Onkel Fernando Magellan den westlichen Seeweg<br />
von Spanien zu den Gewürzinseln Indonesiens erkunden will. In <strong>di</strong>esem Roman<br />
nimmt Nadja Raiser ihre Leser mit auf eine der bekanntesten Seefahrten der<br />
Geschichte. Viel Zeit der Recherche steckt hinter <strong>di</strong>eser gut geschriebenen Geschichte,<br />
denn trotz Liebe und anderer Anekdoten hat sich <strong>di</strong>e Mutter dreier Kinder<br />
intensiv mit der Historie befasst. „Es bedeutet viel Arbeit, wenn man über ein<br />
historisches Ereignis schreibt“, erklärt Nadja Raiser. Viele Bücher hat sie zu <strong>di</strong>esem<br />
Thema gekauft und sich in <strong>di</strong>e verschiedenste Literatur vertieft, um letztendlich<br />
das Thema so gelungen umzusetzen. Und das mit Erfolg: Ihre Weltenseglerin<br />
wurde für den Homer Literaturpreis <strong>2024</strong> nominiert, der damit <strong>di</strong>e Vielfalt<br />
der historischen Unterhaltungsliteratur fördern möchte.<br />
„Ich möchte gerne als Autorin<br />
Fuß fassen.“<br />
Ihr neuester Roman, der Ende vergangenen Jahres erschienen ist, spielt Anfang<br />
des 19. Jahrhunderts in München. Nach dem Tod ihres geliebten Vaters stehen<br />
<strong>di</strong>e beiden Schwestern Elisabeth und Anna kurz davor, das gesamte Lebenswerk<br />
ihrer Familie zu verlieren. Georg Huber, ein Kontrahent, giert schon lange nach<br />
der kleinen florierenden Backstube und nutzt <strong>di</strong>e tragische Lage der Frauen aus,<br />
um selbst endlich Fuß in der Münchner Bäckerzunft zu fassen. Wieder taucht<br />
sie in <strong>di</strong>e Geschichte ein, beschäftigt sich intensiv mit den Zünften. „Im Internet<br />
findet man dazu nicht wirklich viel. Zufällig habe ich aber jemanden gefunden,<br />
der sich damit beschäftigt hat und mir seine Bibliothek<br />
zur Verfügung gestellt hat“, erklärt sie.<br />
Und so ist aus ihrem Hobby mittlerweile ein richtiger<br />
Beruf geworden. Konsequent setzt sie sich jeden<br />
Tag an ihr Projekt und nimmt sich dann eine genaue Zahl an Wörtern vor, <strong>di</strong>e sie<br />
täglich schaffen muss. Doch für <strong>di</strong>e Pfrontenerin ist das Schreiben keine Arbeit,<br />
sondern ein Ausgleich zu ihrem Alltag. Denn dann kann sie in eine ganz andere<br />
Welt abtauchen.
Mit Liebe zum Erfolg 7<br />
Die Weltenseglerin (2023)<br />
Portugal, 1519: Um der Ehe mit einem gewalttätigen<br />
Trinker zu entgehen, flüchtet sich <strong>di</strong>e junge<br />
Mariella Alvaro als<br />
blinder Passagier auf<br />
<strong>di</strong>e Concepción – eines<br />
der fünf Schiffe, mit<br />
denen ihr Onkel<br />
Fernando Magellan<br />
den westlichen Seeweg<br />
von Portugal zu<br />
den Gewürzinseln<br />
Indonesiens erkunden<br />
will.<br />
Die Brotbäckerin (2023)<br />
München, 1810: Nach dem Tod ihres geliebten Vaters<br />
stehen <strong>di</strong>e beiden Schwestern Elisabeth und Anna<br />
kurz davor, das gesamte<br />
Lebenswerk ihrer Familie<br />
zu verlieren. Georg<br />
Huber, ein Kontrahent,<br />
giert schon lange nach der<br />
kleinen florierenden Backstube<br />
und nutzt <strong>di</strong>e tragische<br />
Lage der Frauen aus,<br />
um selbst endlich Fuß in<br />
der Münchner Bäckerzunft<br />
zu fassen.<br />
Text: Anke Sturm, Bild: Michael Konrad<br />
Ob sie es geschafft hat? Nadja Raiser ist da sehr realistisch. „Ich möchte gerne<br />
als Autorin Fuß fassen.“ Doch einfach ist das nicht – auch wenn man schon fünf<br />
Bücher veröffentlicht hat. Wichtig ist heute nicht nur eine gute Schreibe und ein<br />
spannender Inhalt. Auch <strong>di</strong>e Selbstvermarktung spielt eine immer größere Rolle.<br />
Doch Instagram oder TikTok sind nicht ihre Lieblingsbereiche. „Auf Instagram<br />
bin ich dennoch aktiv, um auf mich aufmerksam zu machen.“<br />
Drei neue Ideen hat sie zurzeit bei ihrer Agentur, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>ese den Verlagen vorschlagen.<br />
Und in <strong>di</strong>eser Phase hat sie bereits ein neues Buch verfasst. Schreiben<br />
gehört in Nadja Raisers Leben einfach dazu.
„Die Lechtaler<br />
Herrgottschnitzer“<br />
Am Samstag, 6. <strong>Juli</strong> <strong>2024</strong>, findet auf der Geierwally-Freilichtbühne in<br />
Elbigenalp im Lechtal <strong>di</strong>e Premiere des Stücks „Die Lechtaler Herrgottschnitzer“<br />
statt, in dem erzählt wird, wie der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
zum Schnitzerdorf wurde.<br />
So wurde<br />
Elbigenalp<br />
zum<br />
Schnitzerdorf<br />
Seit Mitte der 1920er-Jahre ist Benno Bischof Leiter der Schnitzschule in Elbigenalp.<br />
Sein Sohn Pepi, wie der Vater akademischer Bildhauer, hätte dessen<br />
Nachfolge antreten sollen, fällt aber im Zweiten Weltkrieg. Dieser Verlust<br />
trifft Benno sehr. Pepis bester Freund Albert kehrt hingegen von der Front<br />
zurück und lebt seither einsam auf einer Berghütte, wo er versucht, seine Kriegserlebnisse<br />
beim Schnitzen zu verarbeiten.<br />
Heute, im Jahre 1949, ist <strong>di</strong>e Geliebte seines gefallenen Freundes <strong>di</strong>e Einzige, <strong>di</strong>e<br />
ihn noch immer besucht – nicht zuletzt, um zu erfahren, was damals passiert<br />
ist. Albert ist jedoch auch nach all den Jahren noch nicht in der Lage, mit ihr<br />
über <strong>di</strong>e Geschehnisse zu sprechen. Als Albert den unehelichen Sohn der beiden<br />
kennenlernt und sich mit ihm anfreundet, beginnt er nach und nach, sich zu<br />
öffnen. Durch den Jungen findet eine seiner Herrgottschnitzereien den Weg ins<br />
Tal bis zu Benno Bischof. Dieser erkennt in dem kunstvollen Kruzifix <strong>di</strong>e Arbeit<br />
seines gefallenen Sohnes. Die Geister der Vergangenheit scheinen ihn eingeholt<br />
zu haben.<br />
„Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ stammt aus der Feder des Musikers und Autors<br />
Christof Kammerlander, der bereits seit 2006 <strong>di</strong>e Bühnenmusik komponiert, und<br />
des Schauspielers und Autors Bernhard Wolf. Er ist seit 2011 künstlerischer Leiter<br />
der Geierwally Freilichtbühne. Wir sprachen mit den Autoren.<br />
Bernhard Wolf<br />
Was hat Sie inspiriert, das Stück „Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ zu<br />
schreiben?<br />
Stephan Geisler Moroder, der Enkel von Rudolf Geisler Moroder (Leiter der<br />
Schnitzschule von 1951–1984) ist an uns herangetreten, ob wir nicht ein Stück<br />
über seinen Großvater schreiben können. Da uns seine Geschichte zu zeitnah erschien,<br />
haben wir uns dagegen entschieden. In der Recherche stießen wir jedoch<br />
auf Benno Bischof, dem fast vergessen Gründer der Schnitzschule. Die Schnitzerei<br />
war und ist ein wichtiger Teil der Lechtaler Identität und uns ist es ein großes<br />
Anliegen den Gründer wieder ins Bewusstsein zu rücken.<br />
Gibt es Charaktere, <strong>di</strong>e Ihnen besonders ans Herz gewachsen sind?<br />
Man bekommt im Laufe eines Schreibprozesses eine Verbindung zu allen Rollen,<br />
aber Bennos Sohn Pepi, der im 2. Weltkrieg fiel, ist eine Besondere Figur im Stück.<br />
Wie nah ist <strong>di</strong>e Geschichte des Stücks am echten Leben von Benno Bischof?<br />
Die Lebensgeschichte von Benno und seiner Familie erzählen wir sehr<br />
geschichtstreu. Andre Figuren im Stück sind aber frei erfunden und helfen uns,<br />
eine abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen.<br />
Gab es Probleme, <strong>di</strong>e Rechte zu bekommen?<br />
Nein, wir bekamen Unterstützung von allen Seiten. Sei es von Zeitzeugen, der<br />
Familie oder der Schnitzschule Elbigenalp. Besonders hervorzuheben ist aber<br />
<strong>di</strong>e Enkelin Andrea Bischof. Sie unterstützte uns mit originalen Briefen und Geschichten<br />
aus der Familie.
„Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ – so wurde Elbigenalp zum Schnitzerdorf 9<br />
Wie haben Sie <strong>di</strong>e Charakterentwicklung für <strong>di</strong>eses Stück erlebt?<br />
Es ist immer wieder spannend, geschichtlichen Figuren eine Stimme zu geben.<br />
Dieses Mal hatten wir aber Informationen von Menschen, <strong>di</strong>e Benno und seine<br />
Familie noch persönlich kannten. Ein großartiger Moment für uns Autoren war<br />
das Interview mit einem seiner letzten Schüler, Karl Wasle.<br />
Gab es während des Schreibens Dinge, <strong>di</strong>e Ihren ursprünglichen Plan für<br />
das Stück verändert haben?<br />
Die Begegnungen mit Andrea Bischof und Karl Wasle haben uns sicher auf neue,<br />
interessante Wege gebracht. Das Stück ist eine Mischung aus Fiktivem und<br />
Geschichtsgetreuem, da mussten wir schon des Öfteren Handlungsstränge neu<br />
überdenken, um beides in Einklang zu bringen.<br />
Wie sind Sie vorgegangen, um <strong>di</strong>e eigene Atmosphäre des Lechtals und seiner<br />
Bewohner einzufangen und darzustellen?<br />
Beide Autoren sind Lechtaler, <strong>di</strong>e Spieler sind Lechtaler, der Komponist der Musik<br />
ist Lechtaler. Die Bühne steht im Lechtal. Wir können gar nicht anders, als Lechtaler<br />
Atmosphäre zu erschaffen. Gerade <strong>di</strong>e Schnitzschule war immer ein Farbklecks<br />
in unserem Tal. Oft wurden <strong>di</strong>e Schüler etwas abwertend als „Künstler“<br />
bezeichnet, aber im Großen und Ganzen gehört das Schnitzen schon lange unweigerlich<br />
zu unserer Tra<strong>di</strong>tion.<br />
Christof Kammerlander<br />
Wie haben Sie <strong>di</strong>e Balance zwischen Fakten und Fiktion gefunden?<br />
Da es geschichtliche und fiktive Figuren gibt, haben wir <strong>di</strong>e Möglichkeit, Fakten<br />
und Fiktion zu be<strong>di</strong>enen, um eine abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen,<br />
aber: Die Besten Geschichten schreibt doch das Leben.<br />
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Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr
10<br />
„Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ – so wurde Elbigenalp zum Schnitzerdorf<br />
Was möchten Sie, dass das Publikum aus dem Stück mitnimmt?<br />
Wir hoffen natürlich, dass wir das Publikum begeistern können, dass es mit uns<br />
lacht, weint, liebt und hasst. Wir freuen uns auch sehr darüber, der Schnitzschule<br />
und der Schnitzkunst eine Bühne geben zu können.<br />
Welche Rolle spielt <strong>di</strong>e Musik bei der Inszenierung?<br />
Wie <strong>di</strong>e Jahre zu vor, ist <strong>di</strong>e Musik ein wichtiger emotionaler Träger des Abends,<br />
aber im Speziellen spielt <strong>di</strong>e Musik keine große Rolle im Stück. Wir sind aber erst<br />
am Anfang und wer weiß. Die Schnitzkunst steht aber definitiv im Mittelpunkt.<br />
Einer der Hauptdarsteller ist Bildhauer und es wird auf der Bühne geschnitzt und<br />
gearbeitet.<br />
Welche künstlerischen Entscheidungen<br />
wurden bei der Gestaltung des Bühnenbilds<br />
getroffen?<br />
Das Bühnenbild wird heuer von Michael<br />
Bachnetzer und Lehrern der Schnitzschule<br />
Elbigenalp gestaltet und umgesetzt. Es gibt<br />
eine klare Vorstellung, <strong>di</strong>e sich im Probenprozess<br />
weiterentwickeln. Das Bühnenbild<br />
wird sicher ein Kunstwerk für sich. Ein<br />
Bühnenbild von Bilderhauern für ein Stück<br />
über Bildhauerei.<br />
Setzen Sie mehr auf tra<strong>di</strong>tionelle oder<br />
moderne Inszenierungen?<br />
Wir setzen klar auf eine tra<strong>di</strong>tionelle Inszenierung,<br />
aber es gibt natürlich künstlerische<br />
Interpretationen. Der Südtiroler<br />
Regisseur Markus Oberrauch hat schon<br />
bei der Inszenierung „Die Reiche Lisabeth“ gezeigt, dass er ein gutes Gespür für<br />
unser Publikum besitzt. Die klassischen Kostüme von Brigitte Lechner und Susanne<br />
Wilfinger werden uns in <strong>di</strong>e Zeit 1949 versetzen und <strong>di</strong>e Musik von Christof<br />
Kammerlander wird von tra<strong>di</strong>tionellen Instrumenten getragen.<br />
Wie würden Sie <strong>di</strong>e zentrale Botschaft des Stücks beschreiben?<br />
Bildung bringt eine Gesellschaft immer weiter, besonders in so schwierigen<br />
Jahren, wie der Nachkriegszeit. Benno Bischof war ein offener, großzügiger und<br />
lebensbejahender Mensch. Ich hoffe, dass unser Publikum <strong>di</strong>es spürt.<br />
Ist das Stück eher ein Drama oder eine Komö<strong>di</strong>e?<br />
„Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ wird ein Drama, dennoch kommt <strong>di</strong>e Komö<strong>di</strong>e<br />
nicht zu kurz, denn im Sommertheater darf auch gerne gelacht werden. Das<br />
möchten <strong>di</strong>e Zuschauer und wir natürlich auch.<br />
Wie laufen sie Proben?<br />
Die Proben haben begonnen, <strong>di</strong>e Stimmung ist hervorragend und wir freuen<br />
uns alle auf einen hoffentlich erfolgreichen Theatersommer auf der Geierwally<br />
Freilichtbühne. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und hoffen, dass Euch <strong>di</strong>e Geschichte<br />
der Lechtaler Herrgottschnitzer mitreißt.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Text: Petra Wiesmayer Bilder: Jeremias Plangger, Arnold Weißenbach
WEITERE<br />
TERMINE<br />
<strong>Juli</strong><br />
FR 12.<br />
SA 13.<br />
FR 19.<br />
SA 20.<br />
FR 26.<br />
SA 27.<br />
Ein Stück vonBernhardWolf<br />
und Christof Kammerlander,<br />
unter der Regie von Markus<br />
Oberrauch.<br />
August<br />
FR 02.<br />
SA 03.<br />
FR 09.<br />
SA 10.<br />
FR 16.<br />
SA 17.<br />
FR 23.<br />
SA 24.<br />
URAUFFÜHRUNG<br />
6. <strong>Juli</strong> BEGINN<br />
20:30 UHR<br />
THEATER-<br />
SOMMER<br />
<strong>2024</strong><br />
KARTEN unter:<br />
Tel. +43 (0) 5634 5315 12<br />
geierwally.at<br />
FOLGE UNS:<br />
Geierwally Freilichtbühne<br />
geierwallyfreilichtbuhne
Warum wir übers<br />
Sterben reden sollten<br />
Das Leben ist verletzlich. Der Mensch schmiedet zeitlebens an seiner<br />
Lebensplanung, doch oft wird der eigene Entwurf oft unerwartet durch<br />
einen Unfall, eine Krankheit oder gar den Tod und schmerzlich durchkreuzt.<br />
Unvermittelt erleben wir <strong>di</strong>e Tragik des Lebens und Sterbens<br />
hautnah mit. Leben und Tod, Werden und Vergehen, beides ist unzertrennlich<br />
verbunden.<br />
Der Hospizverein Südliches Ostallgäu sieht seit über 17 Jahren seine Aufgabe<br />
darin, Tod und Sterben wieder mehr im Bewusstsein der Menschen<br />
zu verankern. Immer wieder rücken <strong>di</strong>e ehrenamtlichen Hospiz-Mitglieder<br />
ihre Mission der in<strong>di</strong>viduellen, sorgsamen Sterbe- und Trauerbegleitung in den<br />
Fokus der Öffentlichkeit, nach dem Motto: „Wenn nichts mehr zu machen ist, ist<br />
noch viel zu tun“! Für <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er Hospizbegleiter sind Sterben und Verlust, Tod<br />
und Trauer wertvolle, bedeutende Bestandteile eines erfüllten Lebens.<br />
Mit verschiedensten Angeboten rund um das Sterben Betroffener und das<br />
Weiterleben der Hinterbliebenen sieht sich der Hospizverein nicht nur als reine<br />
Sterbebegleitung, sondern auch als leben<strong>di</strong>ge Begleitung der Trauernden – zurück<br />
ins Leben. In der Sterbebegleitung setzen sich <strong>di</strong>e Hospizbegleitenden<br />
dafür ein, dass Menschen in der Endphase ihres Lebens eine zugewandte, in-
Warum wir übers Sterben reden sollten 13<br />
<strong>di</strong>viduelle Begleitung erfahren. Dafür braucht es Zeit,<br />
Raum, Geduld und kompetenten Beistand. Alle haben<br />
sich in ihrer Ausbildung intensiv mit dem Leben, dem<br />
Sterben und dem Tod auseinandergesetzt, um sich<br />
sensibel auf wechselnde Wünsche und Bedürfnisse<br />
der Betroffenen einzustellen. Dabei werden <strong>di</strong>e jeweiligen<br />
familiären, weltanschaulichen, konfessionellen<br />
und religiösen Lebensbiografien jederzeit berücksichtigt<br />
und respektiert.<br />
Viele Betroffene haben in <strong>di</strong>eser sensiblen, sehr intimen<br />
letzten Lebensphase oft große Hemmungen,<br />
sich Hilfe zu holen und <strong>di</strong>e kostenlose Unterstützung<br />
von warmherzigen „Fachleuten“ in Anspruch zu nehmen.<br />
Bevor der Telefonhörer dann endlich zur Hand<br />
genommen wird, wird oft lange gegrübelt, denn es erfordert<br />
zuweilen Mut, über den eigenen Schatten zu<br />
springen. Dabei kosten <strong>di</strong>e Gespräche und Hilfen zwar<br />
viel eigene Überwindung – aber kein Geld. „Nur Mut!<br />
Ich freue mich über jeden unverbindlichen Anruf, denn es hilft immer, sich<br />
frühzeitig Unterstützung zu holen“, ermutigt Karina Rüter, <strong>Füssen</strong>s leitende<br />
Koor<strong>di</strong>natorin und Palliative Care-Fachkraft. „Wir arbeiten vertraulich, unentgeltlich,<br />
überkonfessionell und wahren <strong>di</strong>e Schweigepflicht.“ Rüter und ihr erfahrenes<br />
Team ermitteln im Vorfeld in einem unverbindlichen Gespräch <strong>di</strong>e in<strong>di</strong>viduellen<br />
Bedürfnisse der Hilfesuchenden und deren Angehöriger.<br />
Die Trauer, <strong>di</strong>e vielen Menschen den Boden unter den Füßen wegzieht, kann nicht leicht<br />
verarbeitet werden. Jeder begibt sich auf seinen eigenen Weg der „Kleinen Schritte“,<br />
wie es <strong>di</strong>e Trauerbegleiterin Brigitte Engelhard Lechner hier beim Trauerspaziergang im<br />
Faulenbacher Tal beschreibt.<br />
Gerne hilft der Hospizverein auch dabei, das passende größtmögliche Palliative-<br />
Care-Netzwerk zu knüpfen. In der Regel ist ein Hospizbegleiter für eine Familie<br />
verantwortlich. Die fun<strong>di</strong>erte Ausbildung der<br />
Ehrenamtlichen wird in regelmäßigen Vereinstreffen<br />
durch prozessbegleitende Supervisionen und professionelle<br />
Fortbildungen unterstützt und fortgeführt.<br />
Dabei sei <strong>di</strong>e in<strong>di</strong>viduelle Sterbebegleitung keine<br />
Wissenschaft, sondern praktizierte Mitmenschlichkeit,<br />
<strong>di</strong>e natürlich auch durch <strong>di</strong>e Familie, Freundeskreis<br />
oder Nachbarschaft möglich ist. Durch den<br />
„Letzten Hilfe Kurs“ gibt der Hospizverein allen Kursteilnehmern<br />
das wichtiges Rüstzeug und kleine 1x1<br />
der Sterbebegleitung zur Hand. Letzte Hilfe ist also<br />
genau so wichtig, wie erste Hilfe. Der Kurs beinhaltet<br />
verschiedene Module: Sterben als Teil des Lebens,<br />
Vorsorgen und entscheiden, Leiden lindern und Abschied<br />
nehmen. So unterschiedlich das Leben und<br />
Sterben jedes Menschen verläuft, so vielfältig ist am<br />
Ende auch <strong>di</strong>e Trauer der Hinterbliebenen.<br />
Das schmerzhafte Gefühl der Trauer ist ein intensives<br />
Bemühen der Seele, das Geschehene zu begreifen. Im<br />
Laufe der Sterbebegleitung des Hospizvereins Südliches<br />
Ostallgäu e.V. hat sich eine neue, sehr wertvolle<br />
Gruppierung gebildet. Die Trauerbegleitung. Jeder erlebt<br />
den Trauerschmerz wohl auf eigene, unvergleich-
14<br />
Warum wir übers Sterben reden sollten<br />
Immer wieder rücken <strong>di</strong>e ehrenamtlichen Hospiz-Mitglieder ihre Mission der in<strong>di</strong>viduellen, sorgsamen Sterbe- und Trauerbegleitung in den<br />
Fokus der Öffentlichkeit, nach dem Motto: „Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun“!<br />
liche Weise. Vielleicht liegt der Verlust erst kurze Zeit zurück – möglicherweise<br />
macht sich nach langer Pflege, Tod und Beer<strong>di</strong>gung erstmal eine große Erschöpfung<br />
und Einsamkeit breit. Auch Monate oder Jahre später können Trauerwellen<br />
ohne Vorwarnung in den Abgrund ziehen.<br />
Kontakt<br />
Hospiz Südliches Ostallgäu e. V.<br />
87629 <strong>Füssen</strong><br />
www.hospiz-fuessen.de<br />
E-Mail: kontakt@hospiz-fuessen.de<br />
Telefon 0 83 62.9 28 83 88<br />
Oft beginnt parallel ein tiefgreifender, meist langwieriger Selbstfindungsprozess.<br />
Nie ist man mit seiner Trauer ganz allein, denn zeitgleich erleben viele<br />
Menschen <strong>di</strong>e Grenzerfahrung des ungewollten, schlimmstenfalls gewollten<br />
Verlassen Werdens. Betroffene sind auf Herzlichste eingeladen ihrer Trauer<br />
Ausdruck zu verleihen und auf <strong>di</strong>e verschiedensten Angebote des achtsamen<br />
„Da-Sein“ der ausgebildeten Trauerbegleiter zu vertrauen. In Einzelgesprächen<br />
wird ganz persönlich und in<strong>di</strong>viduell dem Trauernden auf seinem schweren<br />
Weg beigestanden. Wer sich in einer kleinen Gruppe wohler fühlt, für den ist<br />
vielleicht das Trauerwandern genau richtig, denn auch <strong>di</strong>e Natur kann helfen<br />
sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen, und spendet Trost und Verständnis.<br />
Durch das gemeinsame Reden, Schweigen und Zuhören baut man zusammen<br />
an einer Brücke in den neuen Lebensabschnitt, wenn das gewohnte Leben Abschied<br />
genommen hat.<br />
Karina Rüter, <strong>Füssen</strong>s leitende Koor<strong>di</strong>natorin und Palliative Care-Fachkraft, und<br />
Roger Gemmel, Hospizbegleiter und 1. Vorsitzender des Hospizvereins, freuen sich<br />
darüber, wenn sie sich für Menschen einsetzten dürfen.<br />
Einmal im Monat besteht zudem <strong>di</strong>e<br />
Möglichkeit das Trauercafé „Lichtblick“<br />
zu besuchen. „Der Weg der kleinen<br />
Schritte“: beschreibt Brigitte Engelhard-<br />
Lechner, <strong>di</strong>e erfahrene Trauerbegleiterin<br />
und Ehrenvorsitzende des Hospizvereins,<br />
<strong>di</strong>esen Lebensabschnitt. Bereits in den<br />
nächsten Wochen soll ein weiterer Treffpunkt<br />
und einfühlsamer Rahmen für<br />
Trauernde geschaffen werden. Auf dem<br />
<strong>Füssen</strong>er Friedhof an der Augsburger<br />
Straße wird dann eine neue Trauerbank<br />
des Hospizvereins allen Menschen einen<br />
geschützten Platz anbieten, an dem sie mit<br />
ihrer Trauer nicht alleingelassen werden<br />
und spontan mit Trauerbegleiterinnen ins<br />
Gespräch kommen können. <br />
Text: Martina Gast, Bilder: ???
Kreisverband Ostallgäu<br />
Bayerisches<br />
Rotes<br />
Kreuz<br />
Das Bayerische Rote Kreuz, Körperschaft des öffentlichen Rechts, ist ein großer Wohlfahrtsverband<br />
und <strong>di</strong>e führende Hilfsorganisation in Bayern. Der BRK-Kreisverband Ostallgäu beschäftigt ca. 900<br />
MitarbeiterInnen. Darüber hinaus sind rund 2300 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen im Einsatz<br />
Für unseren Kreisverband Ostallgäu suchen wir in verschiedenen Einrichtungen und Bereichen<br />
einen oder mehrere<br />
• Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegehelfer (m/w/d)<br />
in Wertach<br />
• Wohngruppenleitung (m/w/d) im St. Georgshof in Rettenbach<br />
• Mitarbeiter in der sozialen Betreuung (m/w/d)<br />
• Wohnbereichsleitung (m/w/d)<br />
• Pflegefach- und Pflegehilfskräfte (m/w/d)<br />
• Betreuungsassistenten (m/w/d)<br />
• Quereinsteiger (m/w/d) in der Pflege<br />
• Hauswirtschaftskräfte (m/w/d)<br />
• Ergotherapeuten, Reinigungskräfte und ehrenamtliche Mitarbeiter (m/w/d)<br />
• Notfallsanitäter, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten (m/w/d)<br />
in Vollzeit, Teilzeit oder auf geringfügiger Basis.<br />
Für nähere Informationen und falls wir Ihr Interesse geweckt haben,<br />
bitten wir um Ihre OnlineBewerbung mit den vollstän<strong>di</strong>gen Unterlagen unter:<br />
https://www.brk-ostallgaeu.de/karriere/stellenangebote.html<br />
Wir sind eine anerkannte Einsatzstelle für das Freiwillige Soziale Jahr und den<br />
Bundesfreiwilligen<strong>di</strong>enst.<br />
Ausbildung beim Roten Kreuz Ostallgäu<br />
Jetzt bewerben! Wir bilden aus in den Bereichen<br />
Pflege ■ Heilerziehungspflege ■ Rettung ■ Verwaltung ■ Hauswirtschaft<br />
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Weitere Infos und Online-Bewerbung:<br />
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BRK Kreisverband Ostallgäu<br />
Ralf Skoog, Personalmanagement, Marktoberdorf<br />
Tel. 08342 /96914 10, ralf.skoog@kvostallgaeu.brk.de<br />
Wir sind anerkannte Einsatzstelle für das Freiwillige<br />
Soziale Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligen<strong>di</strong>enst (BFD).<br />
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Zukunft!
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Blick<br />
in <strong>di</strong>e Vergangenheit<br />
Zeitzeugen. Sie sind für eine gelebte Erinnerungskultur enorm wichtig und<br />
lassen Geschichte leben<strong>di</strong>g werden. Und Geschichte gibt es auch <strong>di</strong>rekt vor<br />
unserer Haustür. Wer <strong>di</strong>e Welt von morgen verstehen will, der muss das<br />
Gestern kennen.<br />
Es war ein Gedanke, der Peter Mößmer nicht mehr aus dem Kopf ging. Wie<br />
hatten es sein Großvater und Urgroßvater damals geschafft so viel zu ver<strong>di</strong>enen,<br />
dass sich <strong>di</strong>e Familie in <strong>Füssen</strong> ein Haus bauen konnte. Also fragte<br />
er nach. Der Erfolg seiner Familie hing ganz eng mit dem Erfolg der Sailerwarenfabrik<br />
zusammen. Hier hatten der Opa und Uropa eine Anstellung, hatten sich<br />
hochgearbeitet und gutes Geld ver<strong>di</strong>ent. Sein Interesse war geweckt: Und der<br />
Zufall wollte es, dass aus <strong>di</strong>esem Interesse ein Gemeinschaftsprojekt mit seinem<br />
Neffen wurde.<br />
Felix Hecht stu<strong>di</strong>ert an der Technischen Hochschule Deggendorf und bewarb<br />
sich um das Stipen<strong>di</strong>enprogramm „Junge Kunst und neue Wege“. Auch ihn begeisterte<br />
das Areal der ehemaligen Hanfwerke und so bewarb er sich mit dem<br />
Arbeitstitel „Hanfwerke <strong>Füssen</strong>“ um das Stipen<strong>di</strong>um – mit Erfolg. Nun ging es<br />
um <strong>di</strong>e Umsetzung seiner Idee: Der 23-Jährige wollte einen Kurzfilm über den<br />
„umgarnten Alltag“ der Arbeitnehmer mit Zeitzeugen drehen. Denn ihm ist klar:<br />
„Das Faszinierende an <strong>di</strong>esem Ort ist, dass <strong>Füssen</strong> ohne <strong>di</strong>e Fabrik deutlich unbekannter<br />
und kleiner wäre. Denn viele Häuser wurden mit den Gehältern aus<br />
der Fabrik gebaut.“<br />
2009 endete <strong>di</strong>e Ära der Textilindustrie in <strong>Füssen</strong>.<br />
Übrig blieb ein riesiges Gelände. Wie es in Zukunft<br />
damit weitergeht, wird bis heute <strong>di</strong>skutiert.<br />
Begonnen hat <strong>di</strong>e Geschichte 1864 mit der offiziellen<br />
Geschäftseröffnung der Saierwarenfabrik, aus<br />
der dann <strong>di</strong>e Hanfwerke und schließlich <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er<br />
Textil AG wurde. In den Jahrzehnten vor der Eröffnung<br />
ging es den <strong>Füssen</strong>er Bürgern nicht gut:<br />
Die Bevölkerungszahlen stagnierten, obwohl sie an<br />
anderen Orten stark anstiegen. Eine Verarmungstendenz<br />
war spürbar. Durch <strong>di</strong>e Sailerwarenfabrik
Ein Blick in <strong>di</strong>e Vergangenheit 17<br />
erlebte <strong>Füssen</strong> einen wirtschaftlichen Aufschwung:<br />
Zuwanderung von Arbeitskräften, Bevölkerungswachstum<br />
und Ausdehnung der Stadt. Besonders<br />
das Sozialsystem der Firma war regelrecht revolutionär.<br />
Es entstand der erste <strong>Füssen</strong>er Kindergarten, ein<br />
Krankenhaus und <strong>di</strong>e erste Krankenversicherung –<br />
eine Stadt in der Stadt wuchs. Auch <strong>di</strong>e Frauen wurden<br />
in den Produktionsprozess eingebunden. Auf<br />
dem Höhepunkt, als <strong>di</strong>e Sailerwarenfabrik 1920 mit<br />
den Immenstädter Hanfwerken fusionierte, gab es<br />
3.000 Beschäftigte.<br />
Doch <strong>di</strong>e Arbeit war trotz der guten sozialen Leistungen<br />
schwer und gefährlich. Berge von Hanf wurden<br />
damals in riesigen Reibmaschinen bearbeitet und zugeschnitten.<br />
Die Halle voller Staub, was bei vielen Arbeitern und Arbeiterinnen<br />
zu gesundheitlichen Problemen führte. Alles lief damals mit ohrenbetäubendem<br />
Lärm ab.<br />
1969 kaufte Johann Nepomuk Glöggler 90 Prozent der Hanfwerke. Als <strong>di</strong>e Textilindustrie<br />
immer stärker unter Druck stand, begann Glögglers Firmenreich zu<br />
schwanken. Trotz Sanierungsmaßnahmen des Freistaats Bayern blieb von<br />
Glögg lers Textilfirmen nicht viel übrig. Doch <strong>di</strong>e Arbeitsplätze konnten gerettet<br />
werden. Aber nur, weil <strong>di</strong>e Mitarbeiter das Geld aus dem Sozialplan in ein Nachfolgeunternehmen<br />
steckten. Und so wurde <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er Textil AG geboren. Doch<br />
<strong>di</strong>e Zeiten waren schlecht: Die Produktion wurde in osteuropäische und asiatische<br />
Länder ausgelagert – <strong>di</strong>e Textilindustrie in Deutschland verschwand. Trotz<br />
Thema: Augengesundheit<br />
Wenn <strong>di</strong>e Lesebrille nicht mehr ausreicht.<br />
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15 Jahre nahkauf und wir von Beginn an dabei!
18<br />
Ein Blick in <strong>di</strong>e Vergangenheit<br />
der großen Hoffnung musste <strong>di</strong>e Textil AG 2009<br />
Insolvenz anmelden. Gerade noch 60 Mitarbeiter<br />
waren übrig geblieben.<br />
Nun ging es also für Felix Hecht und Peter Mößmer<br />
darum, Zeitzeugen zu finden. Die ihre Sicht<br />
der <strong>Füssen</strong>er Geschichte erzählen sollten. Kein<br />
leichtes Unterfangen, doch ein Aufruf in der Allgäuer<br />
Zeitung brachte den Erfolg und schließlich<br />
meldeten sich acht Zeitzeugen.<br />
Gedreht wurde am Originalschauplatz in den<br />
Lagerhallen der ehemaligen Hanfwerke. So erzählt<br />
ein ehemaliger Lehrling genauso wie eine<br />
ehemalige Vorstandssekretärin von der damaligen<br />
Zeit in den Hanfwerken. „Die Teilnehmer<br />
waren sehr offen und man merkt, dass sie für das Thema brennen“, sagt Felix<br />
Hecht. „Am Anfang erzählten sie oft erst von der Technik, doch schon bald ging<br />
es ins Detail. Und so konnte ich mir ein richtiges Bild von der damaligen Zeit<br />
machen.“<br />
Und so erhoffen sich <strong>di</strong>e Beiden, ein Stück Zeitgeschichte erhalten zu können<br />
und vor dem Vergessen zu bewahren. Nach dem Schnitt und der Fertigstellung<br />
des Films suchen Hecht und Mößmer nun noch einen Ort, um ihr Zeitdokument<br />
zu präsentieren. „Ich möchte mit meinem Film gerne den Zuschauern<br />
das weitergeben, was ich mit den Zeitzeugen erlebt habe. Das Eintauchen in <strong>di</strong>e<br />
Vergangenheit“, erklärt Felix Hecht. <br />
Text: Anke Sturm, Fotos: Bene<strong>di</strong>kt Siegert, Martina Gast, Peter Mößmer<br />
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Der Jugend zuhören<br />
Die Teilnehmer und <strong>di</strong>e Jury vom 71. Redewettbewerb in Reutte<br />
Schon zum 71. Mal findet in Österreich der Jugendredewettbewerb statt.<br />
Dabei können junge Menschen vor einer größeren Öffentlichkeit ihre<br />
Meinungen, Ideen und Gedanken zu den unterschiedlichsten Themen einer<br />
Jury vortragen. Dabei gibt es drei Kategorien: Klassische Rede, Spontanrede<br />
und Sprachrohr. In Reutte fand der Vorentscheid statt – mit sehr<br />
starken Beiträgen von starken, jungen Frauen.<br />
Eine lange Tra<strong>di</strong>tion hat der Redewettbewerb in Österreich. Er wurde 1952<br />
von den Vereinten Nationen zur Demokratisierung der Gesellschaft ins<br />
Leben gerufen und ist seither ein Gemeinschaftsprojekt des zustän<strong>di</strong>gen<br />
Bundesministeriums und der Bundesländer. Hier haben junge Menschen <strong>di</strong>e<br />
Möglichkeit, ihre Meinungen und Gedanken frei zu äußern. Dies jedoch in Respekt<br />
vor anderen und ohne, dass es zu einer Abwertung von einzelnen oder<br />
Gruppen unter anderem aufgrund von Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller<br />
Orientierung, Behinderung, ethnischer Zugehörigkeit, nationaler Herkunft<br />
oder religiöser Zugehörigkeit kommt.<br />
Auf Bezirks- und Landesebene finden Vorentscheidungen statt und <strong>di</strong>e Landessiegerinnen<br />
und Landessieger nehmen anschließend am Bundes-Jugendredewettbewerb<br />
in Wien teil. Und es ist nicht nur ein Wettbewerb für <strong>di</strong>e jungen<br />
Menschen, sondern besonders interessant für <strong>di</strong>e ältere Generation. Denn hier<br />
erfährt man, was <strong>di</strong>e Jugend bewegt.<br />
Und <strong>di</strong>e Beiträge in Reutte hatten es in sich. Zeigten sie doch auf, was <strong>di</strong>e<br />
Jugendlichen bewegt. Da ging es von Mobbing über „Leerplan statt Lehrplan“<br />
bis hin zu einer Performance mit dem Thema „Macht(missbrauch)“. Siegerin in
Der Jugend zuhören 21<br />
Text und Bilder: Anke Sturm<br />
der klassischen Rede wurde Anna Praschberger, in<br />
der Spontanrede Sofie Sissi Franz und im Sprachrohr<br />
Sandra Mittermayer, Sophie Wirth und Hanna Feuerstein.<br />
Beeindruckt zeigte sich das Publikum auch<br />
von der Zweitplatzierten Rona Merth, <strong>di</strong>e mit einem<br />
Poetry Slam begeisterte. „Man hat gespürt, dass es<br />
den Teilnehmerinnen vorrangig nicht ums Gewinnen<br />
ging, sondern darum, <strong>di</strong>e eigenen Werte zu vermitteln“,<br />
erklärte Moderatorin Carina Frei. Gerade in<br />
der Disziplin Sprachrohr können <strong>di</strong>e Jugendlichen<br />
ihre ganz eigene Art finden, um sich mitzuteilen.<br />
Sandra Mittermayer, Sofie Wirth und Hannah Feuerstein<br />
begeisterten mit ihrer Performance zum Thema<br />
Macht(missbrauch). Eine starke Leistung, in der sie<br />
<strong>di</strong>e verschiedenen Formen, in denen man Machtmissbrauch<br />
erleben kann, aufzeigten. Und dabei spürbar<br />
machten, wie schnell man machtlos wird. Dem gilt es<br />
gegenzuhalten: „Ich habe Macht über mich – das macht mich mächtig“. Fasziniert<br />
zeigten sich <strong>di</strong>e Zuschauer und <strong>di</strong>e Jury von Ronja Merath. In ihrem Poetry-Slam<br />
spielte sie mit der deutschen Sprache, zeigte einen enormen Sprachwitz<br />
und Fantasie, nur ihre eigene Aufregung kam ihr in <strong>di</strong>e Quere. Zum Abschluss<br />
gab es für alle Teilnehmerinnen und Siegerinnen Gewinne, <strong>di</strong>e von<br />
verschiedenen Einrichtungen und Geschäften gesponsert wurden.<br />
Und für Sandra Mittermayer, Sophie Wirth und Hannah Feuerstein geht es weiter.<br />
Sie konnten beim Landeswettbewerb mit ihrem bewegenden Auftritt überzeugen<br />
und belegten den ersten Platz und qualifizierten sich so für den Bundeswettbewerb<br />
in Wien.<br />
Sieger in der Kategorie Sprachrohr. Von links: Sophie Wirth, Sandra Mittermayer und<br />
Hannah Feuerstein mit Moderatorin Carina Frei.
Die bunte Vielfalt der<br />
Kammermusik<br />
Die Konzertreihe im barocken Festsaal des<br />
ehemaligen Bene<strong>di</strong>ktinerklosters St. Mang gibt<br />
es seit mehr als 70 Jahren. Der Kaisersaal wurde<br />
für Repräsentationszwecke konzipiert und schon<br />
zu Klosterzeiten für kulturelle Darbietungen<br />
genutzt. Kammermusik findet hier einen inspirierenden Rahmen mit einer<br />
wunderbaren Akustik und verschmilzt mit der Ästhetik des Raums zum<br />
Gesamtkunstwerk. Die unmittelbare Nähe zwischen Musikern und<br />
Publikum macht jedes Konzert zum in<strong>di</strong>viduellen Erlebnis.<br />
Die Konzertsaison beginnt am Donnerstag, 13. <strong>Juni</strong>, mit dem Alma Rosé<br />
Trio, das mit Klarinette, Violine und Klavier auf den Spuren folkloristischer<br />
Einflüsse das Publikum mit auf eine Reise nimmt. Das vom Deutschen<br />
Musikrat geförderte Trio hat Werke von Darius Milhaud, Francis Poulenc,<br />
Astor Piazzolla, Aram Khatchaturian und Paul Schoenfield auf dem Programm.<br />
Die Tuba ist das Instrument des Jahres <strong>2024</strong> und bekommt mit dem Duo<br />
TubAkkord einen großen Auftritt bei den Kaisersaalkonzerten am Mittwoch,<br />
26. <strong>Juni</strong>. Tubist Fabian Heichele und Akkordeonist Konstantin Ischenko beweisen,<br />
dass <strong>di</strong>ese beiden Instrumente auf wundersame Weise bestens harmonieren.<br />
Erleben Sie <strong>di</strong>ese faszinierende Klangwelt, inspiriert von<br />
klassischen Melo<strong>di</strong>en, Tangos und Avantgarde bis zur Opern Literatur.<br />
Der mit <strong>Füssen</strong> eng verbundene Cellist <strong>Juli</strong>us Berger hat zu seinem Konzert<br />
am Mittwoch, 3. <strong>Juli</strong>, <strong>di</strong>e Harfenistin Marlis Neumann eingeladen. Diese<br />
außergewöhnliche Besetzung ermöglicht ganz besondere Klangerlebnisse mit<br />
Werken von Franz Schubert, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Franz Liszt.<br />
Mit Briefwechseln berühmter Komponisten und Komponistinnen befasst sich<br />
das Elaia Quartett am Donnerstag, 18. <strong>Juli</strong>. Das vom Deutschen Musikrat geförderte<br />
Streichquartett spielt Werke von Leoš Janácek, Cecilia Damström,<br />
Fanny Hensel und Felix Mendelssohn-Bartholdy.<br />
Das Trio Kanon repräsentiert <strong>di</strong>e kulturelle Verbundenheit zwischen Cremona,<br />
der Welthauptstadt der Geige, und <strong>Füssen</strong>, der Wiege des europäischen Lautenund<br />
Geigenbaus. Das vielfach ausgezeichnete Klaviertrio präsentiert am Mittwoch,<br />
7. August, Werke von Felix Mendelssohn-Barthol<strong>di</strong>, Joseph Haydn und<br />
Maurice Ravel. Alle Konzerte beginnen um 19 Uhr. (kh)<br />
Änderungen vorbehalten, aktuelle Informationen:<br />
www.kaisersaalkonzerte.stadt-fuessen.de Veranstalter: Stadt <strong>Füssen</strong>, Abteilung<br />
Kultur, kultur@stadt-fuessen.de<br />
Die fünf Konzerte können als Abonnement gebucht werden. Neben dem vergünstigten<br />
Preis haben Abonnenten den Vorteil eines festen Platzes und können<br />
<strong>di</strong>e Saison entspannt genießen. Die Abo-Karte ist übertragbar und kann somit<br />
auch an andere Konzertinteressierte weitergegeben werden.<br />
Die Abonnementbestellung richten Sie bitte an <strong>di</strong>e Stadt <strong>Füssen</strong>, Abteilung Kultur,<br />
kultur@stadt-fuessen.de, Tel. +49 (0) 83 62.90 31 46. Karten im freien Verkauf gibt<br />
es bei der Tourist Information <strong>Füssen</strong> und bei Allgäuticket unter 08 31.2 06-55 55<br />
oder www.allgaueticket.de.<br />
Text: Kulturamt <strong>Füssen</strong>
Kaisersaalkonzerte<br />
im Barockkloster St. Mang in <strong>Füssen</strong><br />
TubAkkord, Mittwoch, 26. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />
Alma Rosé Trio, Donnerstag, 13. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />
Elaia Quartett, Donnerstag, 18. <strong>Juli</strong>, 19 Uhr<br />
<strong>Juli</strong>us Berger und Marlies Neumann, Mi., 3. <strong>Juli</strong>, 19 Uhr<br />
Trio Kanon, Mittwoch, 7. August, 19 Uhr<br />
Kartenvorverkauf:<br />
Tourist Information <strong>Füssen</strong>, Kaiser-Maximilian-Platz 1,<br />
telefonisch unter 0831 / 206-5555 oder www.allgaeuticket.de<br />
Fotonachweis: Rebecca Kraemer, Fabian Heichele, Sandra Behrbohm, Marlis Neumann, Lukas Diller, Roberto Cifarelli
Die Frauen aus dem<br />
Hause Thurn und Taxis<br />
Der kleine, auch heute noch nur zu Fuß erreichbare Ort Cornello in der<br />
Provinz Bergamo, Lombardei, brachte eine Familie hervor, <strong>di</strong>e in ganz<br />
Europa und darüber hinaus bekannt ist: <strong>di</strong>e Familie Thurn und Taxis. In<br />
dem kleinen Ort liegt der „Monte Tasso“, der Dachsberg, nach dem sich <strong>di</strong>e<br />
Familie benannte. Und bis heute trägt <strong>di</strong>e Familie auch einen Dachs im<br />
Wappen.<br />
Bereits im Jahr 1117 wird der Name de Tasso erstmals urkundlich erwähnt.<br />
1251 beginnt mit „Homodeus de Tazzis“ (auch Omedeo de Tazzo/Tasso) <strong>di</strong>e<br />
Stammreihe der Thurn und Taxis, <strong>di</strong>e heute ihren Hauptsitz in Regensburg<br />
hat. Omedeo de Tasso errichtete ein Kuriersystem, das bald eine schnelle<br />
Verbindung nahezu aller italienischen Großstädte miteinander ermöglichte. Ab<br />
dem 15. Jahrhundert lieferten <strong>di</strong>ese „bergamaschi“, wie <strong>di</strong>e taxischen Kuriere im<br />
Volksmund genannt wurden, unter Franz von Taxis, der als Begründer des internationalen<br />
Postwesens gilt, neben päpstlicher Korrespondenz auch <strong>di</strong>e des Hauses<br />
Habsburg weit über Italiens Grenzen hinaus. Unter Kaiser Maximilian I. erstreckte<br />
sich das Netzwerk der Poststationen von Italien über Innsbruck, Frankreich<br />
und <strong>di</strong>e Niederlande bis nach Mecheln (Brüssel) und ab 1507 nach Spanien.<br />
Auch in <strong>Füssen</strong>, Kempten und Augsburg fanden sich<br />
frühe Poststationen der Taxis.<br />
Erbprinzessin Helene. © Foto: Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv,<br />
Graphische Sammlung, Graph. Slgl. C.I.1.11<br />
Im Jahr 1501 wurde Franz von Taxis zum Generalpostmeister<br />
ernannt, was <strong>di</strong>e Grundlage für das weitere<br />
wirtschaftliche Wachstum des Hauses schuf. In <strong>di</strong>esen<br />
Zeitraum fiel auch <strong>di</strong>e Verlegung des Hauptsitzes der<br />
Familie von Italien und Innsbruck nach Brüssel. Ganze<br />
200 Jahre blieb <strong>di</strong>e Familie dort und ihre Spuren finden<br />
sich auch heute noch in der Stadt, so zum Beispiel in<br />
der Kirche Notre Dame du Sablon. 1519 lieferte ein Mitglied<br />
des Hauses, Johann Baptista, zu <strong>di</strong>eser Zeit oberster<br />
Post- und Kuriermeister, <strong>di</strong>e Nachricht über <strong>di</strong>e Wahl<br />
Kaiser Karls V. zum deutschen Kaiser persönlich aus.<br />
1615 wurde das Generalpostmeisteramt zu einem „Erbmannlehen“,<br />
das im Falle eines Aussterbens der Familie<br />
im Mannesstamm, nun auch auf <strong>di</strong>e Töchter übergehen<br />
konnte. Dies war nur sieben Jahre später der Fall, als <strong>di</strong>e<br />
39-jährige Alexandrine von Taxis zur Witwe und damit<br />
zum ersten weiblichen Vorstand des Hauses wurde, da<br />
ihr Sohn Lamoral II. Clau<strong>di</strong>us zu <strong>di</strong>esem Zeitpunkt erst<br />
neun Jahre alt war. Aller Wirren, insbesondere durch<br />
den Dreißigjährigen Krieg, zum Trotz leitete sie klug und<br />
geschickt das Postwesen und schaffte es trotz aller Hürden,<br />
ihrem Sohn ein funktionierendes und ausgebautes<br />
Unternehmen zu übergeben. Sie war es auch, auf deren
Die Frauen aus dem Hause Thurn und Taxis 25<br />
Initiative <strong>di</strong>e Familie in den Reichsfürstenstand erhoben wurde und damit einhergehend<br />
auch <strong>di</strong>e Namensänderung zu „Thurn und Taxis“ initiiert wurde.<br />
Am 26. <strong>Juni</strong> 1867 übernahm eine weitere, plötzlich und unerwartet zur Witwe<br />
gewordene Mutter <strong>di</strong>e Vormundschaft für ihren noch minderjährigen Sohn aus<br />
dem Hause Thurn und Taxis. Zu <strong>di</strong>esem Zeitpunkt war <strong>di</strong>e Familie längst im heutigen<br />
Familienstammsitz, dem fürstlichen Schloss St. Emmeram in Regensburg,<br />
ansässig. Die am 4. April 1834 in München geborene älteste Tochter des Herzogs<br />
Max in Bayern und seiner Frau Ludovika war ursprünglich dazu auserkoren, <strong>di</strong>e<br />
Kaiserin von Österreich zu werden. Dass <strong>di</strong>ese Geschichte anders ausging und<br />
der Kaiser sich für Sisi, <strong>di</strong>e jüngere Schwester der eigentlichen Braut Helene, entschied,<br />
ist allgemein bekannt. Wenige jedoch wissen, wie Helenes Lebensweg<br />
weiterging und welche Leistungen sie für ihre Familie erbrachte.<br />
Text: Louise-H. Meinicke, Bilder: cascoly2 – stock.adobe.com<br />
In Helenes Trauerjahr fiel auch <strong>di</strong>e letztendliche Abgabe des Postwesens an <strong>di</strong>e<br />
bayerische beziehungsweise preußische Staatspost. Über 377 Jahre stand der<br />
Name Thurn und Taxis für Post und umgekehrt. Wie viele Frauen aus dem Haus<br />
Thurn und Taxis spielte auch Helene eine wichtige Rolle innerhalb und außerhalb<br />
der Familie. In der Zeit vor ihrer Ehe nannte man sie auch „Den Engel von<br />
Possenhofen“.<br />
Mehr über <strong>di</strong>e Frauen aus dem Haus Thurn und Taxis erfahren Sie im Vortrag<br />
„Glanz und Gloria – Fürstinnen von Thurn und Taxis“ am Donnerstag, 27. <strong>Juni</strong>,<br />
um 18 Uhr im Museum der bayerischen Könige in Hohenschwangau. Eintritt<br />
10 Euro.<br />
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„ Man soll gehen,<br />
wenn’s am schönsten ist “<br />
Unzählige Hände hat er geschüttelt, Urkunden überreicht, Festreden<br />
gehalten: Gottfried Groß war 21 Jahre in der Leitung des Bezirks 3/<strong>Füssen</strong><br />
im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM). Anfang des Jahres war damit<br />
Schluss: Er legte <strong>di</strong>e Funktion als Leiter in jüngere Hände. Blasmusik ist ein<br />
fester Bestandteil für Gottfried Groß, der im Musikverein Trauchgau das<br />
Flügelhorn spielt. Der 57-Jährige ist ein Mann, der sich nicht in den Vordergrund<br />
drängt. Als Bezirksleiter hat er vieles bewegt, Musikanten, <strong>di</strong>e<br />
Blasmusik und den Bezirk vorangebracht.<br />
Im Jahr 2000 wurde ich angesprochen, ob ich mir vorstellen kann, in <strong>di</strong>e Bezirksvorstandschaft<br />
zu gehen. Ich war dann ab 2003 erst mal drei Jahre Stellvertreter.<br />
Zu <strong>di</strong>esem Zeitpunkt war ich 14 Jahre Vorsitzender bei meinem<br />
Heimatverein Musikverein Harmonie Trauchgau. Ich hatte also schon Kontakt<br />
zur Bezirksleitung“, erzählt Gottfried Groß. 2006 trat der damals 36-jährige Groß<br />
<strong>di</strong>e Nachfolge von Sepp Linder aus Roßhaupten an. „Es war schon ein großer<br />
Schritt und <strong>di</strong>e Fußabdrücke von Josef waren gewaltig. 27 Jahre lang war er Bezirksleiter<br />
und hat vieles schon aus Routine gemacht wie Ansprachen zu Festivitäten.“<br />
Bereut hat der Trauchgauer den Schritt nie.<br />
Doch wie bereitet man sich eigentlich auf so ein Amt vor?<br />
„Als Vorsitzender im Musikverein hatte ich schon bei Konzerten<br />
oder Ähnlichem gesprochen. Der Rest war Learning<br />
by Doing.“ Spezielle Kurse gab es damals noch nicht. Das hat<br />
sich geändert. Das Landratsamt Ostallgäu oder der ASM bieten<br />
zum Beispiel verschiedene Kurse für Vereinsvorsitzende<br />
und Vereinsmitglieder an. „Man hat <strong>di</strong>ese Notwen<strong>di</strong>gkeit erkannt,<br />
um den Leuten <strong>di</strong>e Hemmnis zu nehmen und den Vereinen<br />
ein gutes Rüstzeug an <strong>di</strong>e Hand zu geben“, so Groß. Man<br />
muss bedenken, dass früher nicht jeder Vereinsvorsitzende<br />
einen Computer hatte. Von Sepp Linder habe ich etwa 20 Ord-
„Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist“ 27<br />
ner bekommen, in denen alles archiviert war. Es war dann schon ein<br />
längerer Prozess, das alles in Digitalform zu bringen. Das bleibt in Erinnerung“,<br />
sagt er lachend. Seinem Nachfolger Alexander Schmid hat<br />
er einen USB-Stick übergeben. So ändern sich <strong>di</strong>e Zeiten.<br />
Blasmusik hat Tra<strong>di</strong>tion<br />
Der Landkreis Ostallgäu hat deutschlandweit <strong>di</strong>e größte Kapellen<strong>di</strong>chte.<br />
„Wir haben mehr Blaskapellen als Ortschaften, in manchen<br />
Orten gibt es gleich zwei oder drei Kapellen. Das hat bei uns einfach<br />
unglaublich Tra<strong>di</strong>tion. Vor 40 Jahren war <strong>di</strong>e Kapellenstärke bei etwa<br />
30 bis 35 Musikanten. Heute sitzen 50 bis 60 Leute auf der Bühne und<br />
spielen Konzerte. Das ist viel“, so Groß.<br />
Blasmusik war damals ein Trend und ist es noch. Immer mehr junge<br />
Leute begeistern sich für <strong>di</strong>e Blasmusik. „Wir haben einen Zulauf ohne<br />
Ende. Das sieht man an den Altersstrukturen. 50 Prozent der Musikanten<br />
in unserem Bezirk sind unter 27 Jahre alt“, erzählt Groß. Verändert hat sich<br />
auch <strong>di</strong>e Musik selbst. Blasmusik ist cool. „Wenn man sich Bezirksmusikfeste<br />
oder Blasmusikfestivals anschaut, sieht man junge Leute. Man sieht heute kaum<br />
noch ein Mädel ohne Dirndl oder Buben ohne Lederhose. Tracht gehört einfach<br />
dazu. Vor 30 Jahren noch ging man in Jeans und T-Shirt zu solchen Festen. Wenn<br />
dann 2.000 Leute im Festzelt Polkas mitsingen, dann ist das schon was Tolles.<br />
Und <strong>di</strong>ese Entwicklung haben wir in den vergangenen 20 Jahren auch musikalisch<br />
in den Vereinen erlebt. Wir haben in den Kapellen viele Jugendliche, <strong>di</strong>e<br />
qualitativ sehr hochwertig ausgebildet werden. Diese Qualität spiegelt sich im<br />
Niveau der einzelnen Kapellen wider. Es ist phänomenal, was <strong>di</strong>e jungen Leute<br />
für Musik machen und was sie alles können“, resümiert Groß.<br />
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28<br />
„Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist“<br />
Die Zeiten, in denen nur Marschmusik und das klassische<br />
Blasmusik-Repertoire gespielt wurden, sind<br />
vorbei. Musicals oder Rocksongs wie von Queen gehören<br />
zum Programm. „Tra<strong>di</strong>tionelle Blasmusik hat<br />
ihren festen Platz – und dann gibt es eben noch den<br />
modernen und zeitgemäßen Teil. Für jeden ist was<br />
dabei. Diese musikalische Bandbreite ist wohl auch<br />
das Erfolgsrezept und was <strong>di</strong>e Blasmusik ausmacht.“<br />
Es spielt keine Rolle, wie alt man ist oder welchen Beruf<br />
man ausübt. Da spielt <strong>di</strong>e 15-jährige Schülerin<br />
neben dem 60-jährigen Handwerksmeister. „Man hat<br />
ein gemeinsames Ziel. Jeder hat <strong>di</strong>e gleichen Noten<br />
und jeder muss <strong>di</strong>e gleiche Leistung bringen. Für<br />
mich ist es <strong>di</strong>eses Miteinander. Und ich habe auch gemerkt, dass es den jungen<br />
Musikern Spaß macht, mit Lebensälteren in Kontakt zu sein und sich austauschen<br />
zu können. In meiner Heimatkapelle haben wir einen 92-Jährigen, der<br />
seit 75 Jahren Musikant ist. Es ist schön zu sehen, wie Jung und Alt miteinander<br />
reden und umgehen.“<br />
„Mich begeistert auch der Zusammenhalt und der Austausch unter den Jugendlichen.<br />
Sie kennen sich, sind vernetzt, kommen gut aus, gehen gemeinsam auf<br />
<strong>di</strong>eselbe Schule. Da gibt es keinen ‚ortsgebundenen Kampf‘ und wenn Not am<br />
Mann ist, helfen sie. Da spielt dann der Musiker aus Rieden bei <strong>Füssen</strong> mit oder<br />
der Weißenseer in Roßhaupten.“<br />
Schöne Erlebnisse<br />
2006 hatte Gottfried Groß mit seinem Heimatverein Bezirksmusikfest. „Ich war<br />
Bezirksleiter und damals Vorsitzender in einer Person. Das war schon eine riesige<br />
Herausforderung und fordernd. Aber es war auch wunderschön, in der<br />
Doppelfunktion das Fest zu veranstalten und begleiten<br />
zu dürfen“, erinnert sich Groß. Auch der Papst-<br />
Besuch in München 2006 mit seiner Heimatkapelle<br />
ist bei Groß in Erinnerung geblieben. „Beim Staatsempfang<br />
standen wir ganz vorne an der Bühne, hinter<br />
uns rund 150 Journalisten. Wir spielten Blasmusik<br />
und konnten uns mit Papst Bene<strong>di</strong>kt unterhalten. Das<br />
war eine tolle Erfahrung. Bei einem anderen Termin<br />
wurde ich vom Ministerpräsidenten Markus Söder<br />
in <strong>di</strong>e Staatskanzlei zum Dinner nach München eingeladen.<br />
Dort, wo sonst nur Regierungsoberhäupter<br />
Zutritt haben.“ Doch für Gottfried Groß muss es nicht<br />
Prominenz sein: „Die ‚normalen‘ Leute und Musiker<br />
sind mir genauso wichtig, ja sogar wichtiger. Ich will<br />
nicht sagen, dass es einen schönsten Auftritt oder Moment<br />
gab. Das Beste waren und sind <strong>di</strong>e Menschen,<br />
<strong>di</strong>e ich treffen und kennenlernen durfte. Ich habe so<br />
viele gute Freundschaften geschlossen.“<br />
Große Freude haben Gottfried Groß auch <strong>di</strong>e Ehrungen<br />
bereitet. Bei einem privaten Ausflug wurde Groß<br />
von einem älteren Herren angesprochen. „Ich kannte<br />
seinen Namen nicht mehr, wusste aber, dass ich ihn<br />
vor vielen Jahren im Rahmen eines Konzertes geehrt
„Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist“ 29<br />
habe. Das ist dem Mann in Erinnerung geblieben.<br />
Eine Urkunde zu überreichen und einen Dank auszusprechen<br />
– was <strong>di</strong>ese Geste, <strong>di</strong>e Wertschätzung,<br />
für den Musikanten bedeutet, das ist eigentlich unbezahlbar.“<br />
SOMMEREVENTS<br />
<strong>2024</strong><br />
Text: ???, Bilder: ???<br />
Termine, Termine, Termine<br />
Und was macht der ehemalige Bezirksleiter nun?<br />
„Man denkt erstmal, dass man mehr Zeit hat. Ich<br />
bin Musiker und werde weiterhin in meiner Heimatkapelle<br />
am Flügelhorn musizieren. Langweilig wird<br />
es also nicht.“ Rund 150 Termine im Jahr standen bei<br />
Gottfried Groß im Kalender: 40 bis 50 Termine in seiner<br />
Funktion als Bezirksleiter und 80 bis 90 Auftritte<br />
und Probentermine als Musikant für seinen Heimatverein.<br />
„Das ist enorm viel. Und das übers ganze<br />
Jahr. Natürlich sind nicht alles Pflichttermine, aber<br />
man geht ja auch gerne hin. Es ist nicht so, dass der<br />
Spaß und <strong>di</strong>e Freude zu kurz kommen“, sagt er witzelnd.<br />
Und wenn man es gerne macht, bringt man<br />
es unter einen Hut, ist Groß überzeugt. „Ich bin Musiker<br />
und habe nebenbei noch das Organisatorische<br />
gemacht. So habe ich mich immer gesehen. Mir liegt<br />
<strong>di</strong>e Blasmusik sehr am Herzen.“ Der Unterschied ist<br />
nun, dass Groß als ehemaliger Bezirksleiter eine Veranstaltung<br />
besuchen kann, aber nicht mehr hingehen<br />
muss. Erst kürzlich war er beim Frühjahrskonzert der<br />
Musikkapelle Schwangau. „Mein Nachfolger Alexander<br />
Schmid hat Dirigentin Alexandra Böhling ausgezeichnet.<br />
Diese Ehrung hatte ich noch angestoßen,<br />
da wollte ich dann schon dabei sein und ihr gratulieren“,<br />
erzählt Groß. „Es hat auch was, wenn man sich<br />
einfach reinsetzen und der Musik lauschen kann –<br />
und keine Ansprache oder sowas vorbereiten muss“,<br />
sagt er mit einem Lächeln. „Und es ist schön, <strong>di</strong>e vielen<br />
Bekannten zu treffen.“ Neben den Auftritten mit<br />
seiner Heimatkapelle wird man Gottfried Groß also<br />
weiterhin bei Konzerten antreffen – als Zuhörer. „Zum<br />
Jubiläumskonzert der Musikkapelle Hopfen wurde<br />
ich persönlich eingeladen und für mich ist es selbstverständlich,<br />
dass ich hingehe. Weil wir so lange miteinander<br />
zu tun hatten, ist es mir ein Anliegen – und<br />
das tue ich dann gerne.“<br />
Warum er jetzt aufhört? „Alles hat seine Zeit. Ich gehe<br />
nicht im Streit oder weil es zu anstrengend war. Ich<br />
habe einen guten Nachfolger gefunden“, so Groß.<br />
Die neue Vorstandschaft besteht aus jungen und erfahrenen<br />
Musikanten. Für mich war es <strong>di</strong>e Ideallösung<br />
und ich habe <strong>di</strong>e Vorstandschaft mit einem<br />
guten Gefühl verlassen. Man soll gehen, wenn’s am<br />
schönsten ist – und das habe ich getan.“ <br />
JUNI BIS<br />
SEPTEMBER<br />
DerSommer:<br />
Konzerteunter freiem Himmel,<br />
tra<strong>di</strong>tionellesViehscheid-Grillen<br />
und hausgemachterApfelkuchen.<br />
Wiröffnen unsere großzügige Terrasse<br />
für unsereSommerevents <strong>2024</strong>.<br />
Konzerte,Weindegustationen und aufregende Menüs<br />
erwarten Sie. Genießen SieamNachmitttag auch<br />
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Sonnenterrasse.<br />
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Der Naturpark<br />
Tiroler Lech<br />
Es ist nur ein Katzensprung in den Naturpark Tiroler Lech. Eingebettet<br />
zwischen den Allgäuer und Lechtaler Alpen liegt <strong>di</strong>e Wildflusslandschaft,<br />
<strong>di</strong>e ein Natura2000 Schutzgebiet ist. Auf 65 Kilometern erstreckt es sich im<br />
Talboden des Lechtals und des Reuttener Beckens, umfasst den Fluss und<br />
seine Seitenzubringern. 24 Gemeinden – allesamt Naturparkgemeinden –<br />
befinden sich entlang des Schutzgebiets. Durch <strong>di</strong>e Zusammenarbeit des<br />
Naturparks mit den Gemeinden wird <strong>di</strong>e Naturparkregion maßgeblich vom<br />
Wert der geschützten Wildflusslandschaft geprägt.<br />
© Künkele<br />
Lebensraum Fluss<br />
Wildflüsse sind selten geworden, doch bieten sie wichtige Lebensräume für<br />
zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten unter Wasser und an Land. Von<br />
heißen, trockenen Schotterbänken bis hin zu bunten<br />
Auwäldern ist der Fluss Lebenselixier für Spezialisten<br />
mit faszinierenden Anpassungen, <strong>di</strong>e den Wechsel<br />
zwischen Trockenzeiten und Hochwasser meistern.<br />
Selten geworden ist mittlerweile <strong>di</strong>e Flussuferwolfsspinne,<br />
<strong>di</strong>e man noch im Naturpark finden kann. Sie gehört<br />
zu den größten einheimischen Spinnenarten und<br />
hat eine Körperlänge – Beine nicht mitgerechnet – von<br />
knapp zwei Zentimetern. Sie spinnt keine Netze, sondern<br />
jagt mit ihren gut ausgebildeten Augen. Als Nahrung<br />
<strong>di</strong>enen ihr Insekten wie Laufkäfer, Heuschrecken<br />
und Fliegenlarven, aber auch andere Spinnen. Durch
Der Naturpark Tiroler Lech 31<br />
ihre Hell-Dunkelzeichnung sind <strong>di</strong>e am Boden lebenden Tiere gut getarnt und<br />
vom Menschen schwer erkennbar. Aktiv ist <strong>di</strong>e Spinne, <strong>di</strong>e auch Uferwühlwolf<br />
genannt wird, von März bis November, ab Dezember hält sie Winterruhe. Steht<br />
ein Hochwasser bevor, spinnt <strong>di</strong>e Flussuferwolfsspinne (Arctosa cinerea) den<br />
Eingang ihrer Bodenröhre mit Spinnseide zu, sodass das Wasser darüber hinweg<br />
strömt und sie in der bestehenden Luftblase überlebt.<br />
Der Kraft des Wassers hält auch <strong>di</strong>e Deutsche Tamariske (Myricaria germanica)<br />
stand. Ihr Wurzelwerk verankert <strong>di</strong>e Pflanze fest im Boden und ihre biegsamen<br />
Zweige richten sich nach dem Hochwasser unbeschadet wieder auf. Früher war<br />
<strong>di</strong>e Deutsche Tamariske an Flüssen weit verbreitet, doch heute ist sie zu einem<br />
einzigartigen Juwel geworden. Flussregulierungen haben ihren dynamischen<br />
Lebensraum großräumig zerstört, ihre natürlichen Standorte sind sehr selten<br />
geworden. Am Tiroler Lech finden sich eine der letzten großen Bestände in den<br />
Nordalpen, sodass deren Schutz eine sehr große Bedeutung für einen dauerhaften<br />
Erhalt <strong>di</strong>eser Pflanzenart hat.<br />
Prozess und Veränderung ist das Grundprinzip eines Wildflusses, dessen strömende<br />
Wasser als Landschaftsgestalter wirkt. Es wandelt das Flussbett, <strong>di</strong>e<br />
Ufer und <strong>di</strong>e angrenzenden Auwälder immer wieder neu. Flüssen dafür Raum<br />
zu geben, weiß man heute, ist der beste Hochwasserschutz.<br />
Raum für natürliche Prozesse gibt darüber hinaus uns Menschen <strong>di</strong>e Möglichkeit,<br />
Natur zu erleben und zu verstehen.<br />
Spezialisten: Deutsche Tamariske und Gefleckte<br />
Schnarrschrecke (© Anton Vorauer)<br />
© Detlef Fiebrandt<br />
Breite Kies- und Schotterbänke oder lichte Kiefernauwälder sind <strong>di</strong>e Heimat<br />
der Gefleckten Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata). Mit einer Größe<br />
von 26 bis 39 mm zählt sie zu den größten und auch eindrucksvollsten Feldheuschrecken<br />
Mitteleuropas. Durch ihr graubraunes Tarnkleid ist <strong>di</strong>e Gefleckte<br />
Schnarrschrecke perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Kommt man ihr zu<br />
Naturparkzentrum „Der letzte Wilde“<br />
Ausstellung und Restaurant<br />
Öffnungszeiten:<br />
entnehmen Sie<br />
der Website des<br />
Naturparks<br />
Eintrittspreise:<br />
Erwachsene: 6 €<br />
Ermäßigt: 3 €<br />
Kinder bis 12 Jahren frei<br />
Adresse:<br />
Naturausstellung „Der letzte Wilde“<br />
Elmen 133, A-6644 Elmen<br />
Restaurant „Der letzte Wilde“<br />
täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr<br />
Mittwoch und Donnerstag Ruhetag<br />
Naturausstellung „Der Letzte Wilde“ in Elmen<br />
Die Naturausstellung zeigt <strong>di</strong>e Besonderheiten<br />
eines Wildflusses: weites<br />
Flussbett, Schotterinseln, verzweigte<br />
Flussarme und große Auwälder.<br />
Der Tiroler Lech ist einer der letzte<br />
Wildflüsse der Nordalpen und damit<br />
Naturschutzgebiet.<br />
© Sergio Salvemini<br />
Begeben Sie sich auf Safari in <strong>di</strong>e letzten<br />
Dschungel Europas – <strong>di</strong>e Auwälder und<br />
lauschen Sie sprechenden Steinen, <strong>di</strong>e<br />
über ihre geologische Herkunft und ihre<br />
Besonderheiten erzählen.<br />
Lassen Sie sich überraschen!
32<br />
Der Naturpark Tiroler Lech<br />
carry in –<br />
carry out<br />
Bitte hinterlassen<br />
Sie keine<br />
Abfälle in der<br />
Natur und entsorgen Sie Ihren<br />
Müll fachgerecht. So tragen Sie<br />
zu intakten Ökosystemen und<br />
Nahrungsketten bei, frei von<br />
Verunreinigungen wie Schadstoffe,<br />
Mikroplastik und vielem<br />
anderen.<br />
Hunde an<br />
<strong>di</strong>e Leine<br />
Hunde müssen im<br />
gesamten Schutzgebiet<br />
an der<br />
Leine geführt werden. So vermeiden<br />
Sie Störungen der gefährdeten<br />
und geschützten Tieren,<br />
<strong>di</strong>e Hunde als natürliche<br />
Feinde wahrnehmen.<br />
Markierte Wege<br />
nutzen<br />
Bitte bleiben Sie<br />
auf den markierten<br />
Wegen, um<br />
Störungen und Zerstörungen zu<br />
vermeiden.<br />
Schutz der Tiere<br />
und Pflanzen<br />
Im Naturpark<br />
stehen seltene<br />
Tiere und Pflanzen<br />
unter Schutz. Daher entnehmen<br />
Sie bitte keine Naturmaterialien,<br />
Tiere und Pflanzen. So bleibt <strong>di</strong>e<br />
Vielfalt und Naturschönheit für<br />
alle Gebietsbesuchenden ein<br />
Genuss.<br />
Campieren<br />
und Lagern<br />
Zelten und Campieren<br />
jeglicher<br />
Art sind<br />
im Schutzgebiet verboten! Bitte<br />
nutzen Sie <strong>di</strong>e ausgewiesenen<br />
Campingplätze in Reutte und<br />
Umgebung, sowie in Vorderhornbach<br />
und Häselgehr.<br />
Feuermachen<br />
nur in gekennzeichneten<br />
Bereichen<br />
Offenes Feuer ist<br />
eine Gefahrenquelle für Mensch<br />
und Natur, bitte nutzen Sie <strong>di</strong>e<br />
ausgewiesenen Grillplätze, <strong>di</strong>e<br />
hierfür zur Verfügung stehen.<br />
Natur<br />
ohne Motoren<br />
Bitte beachten Sie<br />
alle Fahrverbotstafeln<br />
und vermeiden<br />
Sie den Betrieb von motorisierten<br />
Fahrzeugen abseits<br />
öffentlicher Straßen. Nehmen Sie<br />
bitte möglichst <strong>di</strong>e öffentlichen<br />
Verkehrsmittel in Anspruch.<br />
Lauschen,<br />
nicht Lärmen<br />
Genießen Sie <strong>di</strong>e<br />
Ruhe und <strong>di</strong>e<br />
wohltuenden Geräusche<br />
in der Natur und vermeiden<br />
Sie unnötige Lärmentwicklung.<br />
So nehmen Sie<br />
Rücksicht auf andere Erholungssuchende<br />
und auf Wildtiere.<br />
Keine Fluggeräte<br />
Vermeiden Sie<br />
im Schutzgebiet<br />
das Überfliegen<br />
mit Fluggeräten<br />
wie Drohnen, da Tiere und erholungssuchende<br />
Menschen gestört<br />
werden.<br />
nahe, fliegt sie mit einem lauten, schnarrenden Geräusch auf und präsentiert<br />
dabei ihre purpurroten Hinterflügel. Die Gefleckte Schnarrschrecke legt ihre<br />
Eier in spärlich bewachsene Kiesflächen. In vier Larvensta<strong>di</strong>en entwickeln sich<br />
<strong>di</strong>e Jungtiere zu den erwachsenen Tieren. Auf den Schotterflächen fressen sie<br />
Gräser und Kräuter. Die Gefleckte Schnarrschrecke ist eine stark gefährdete Art,<br />
in Deutschland mittlerweile fast ausgestorben und nur noch im Alpenvorland<br />
zu finden. In Österreich kommt sie ausschließlich in Nordtirol vor. Ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />
hat sie am Tiroler Lech. Durch <strong>di</strong>e Renaturierungsmaßnahmen<br />
im Rahmen des LIFE-Projekts werden zusätzliche Lebensräume für<br />
<strong>di</strong>e Gefleckte Schnarrschrecke geschaffen und dadurch ihr Bestand gesichert.<br />
Naturverträglich unterwegs<br />
Der Naturpark ist aber auch ein Ort der Erholung für <strong>di</strong>e Menschen. Wer in <strong>di</strong>e<br />
Wildflusslandschaft eintaucht, erlebt Ruhe und Genuss. Egal ob sportlich aktiv<br />
oder eher entspannt an schönen Orten verweilend – man fühlt sich sehr schnell<br />
sehr ausgeglichen. Wertvolle Zeit, in der man <strong>di</strong>e Vielfalt der Natur mit allen Sinnen<br />
erleben kann.<br />
Zwar ist <strong>di</strong>e Natur für uns alle ein Freiraum, doch letztendlich ist sie vor allem ein<br />
Lebensraum für eine Vielzahl von Arten. Im Schutzgebiet finden seltene Tiere<br />
und Pflanzen noch letzte Lebensräume vor, <strong>di</strong>e sie für ihr Überleben benötigen.<br />
An spezifische Be<strong>di</strong>ngungen wie jenen von Wildflusslebensräumen sind sie<br />
perfekt angepasst. Hierfür sind sie Spezialisten und tragen ihren Teil zu einem<br />
intakten Ökosystem bei. Einige <strong>di</strong>eser Arten wie <strong>di</strong>e bodenbrütenden Flussuferläufer<br />
oder Flussregenpfeifer sind jedoch sehr störempfindlich. Um das Überleben<br />
ihrer Nachkommen zu schützen, sind wir aufgefordert, uns naturverträglich<br />
zu verhalten. Dabei gilt es, den Schutz der Natur mit den Aktivitäten sowie<br />
der Erholung des Menschen zu verbinden.<br />
Um das sensible Schutzgebiet zu erhalten sind oben stehende Verhaltensregeln<br />
äußerst wichtig. Nur so können wir gemeinsam zu einem naturverträglichen<br />
Miteinander beitragen.<br />
Text: Nora Schneider/Anke Sturm
Der Naturpark Tiroler Lech 33<br />
Naturparkhaus Klimmbrücke und<br />
Naturparkzentrum Der letzte Wilde<br />
In Elmen befindet sich das Naturparkhaus Klimmbrücke<br />
mit seinem einzigartigen Standort über dem<br />
Lech. In unmittelbarer Nähe wurde das Gebäude um<br />
das Naturparkzentrum „Der letzte Wilde“ ergänzt.<br />
Hier befindet sich <strong>di</strong>e Naturausstellung, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e Besonderheiten<br />
eines Wildflusses zeigt: weites Flussbett,<br />
Schotterinseln, verzweigte Flussarme und große<br />
Auwälder.<br />
Die beiden Gebäude informieren über das Schutzgebiet<br />
sowie über das bunte Bildungsangebot des<br />
Naturparks. Zahlreiche Veranstaltungen sowie<br />
wöchentliche Führungen können über den Eventkalender<br />
auf der Website des Naturparks gebucht<br />
werden.<br />
Übersicht und Anmeldung zu Veranstaltungen:<br />
https://www.naturpark-tiroler-lech.at/<br />
eventkalender-buchen/<br />
© Daniel Mayr<br />
ACHTUNG:<br />
Bitte während der Brutzeit von Mitte März bis<br />
Mitte August <strong>di</strong>e Schotterbänke inmitten des<br />
Flussbettes nicht betreten.<br />
Menschen und Hunde gehören zu<br />
den größten Störfaktoren der geschützten<br />
Vogelarten. Daher<br />
müssen Hunde im Schutzgebiet<br />
an der Leine geführt<br />
werden.<br />
Tragen Sie so zum Schutz<br />
der bodenbrütenden Vögel<br />
wie Flussuferläufer und<br />
Flussregenpfeifer bei.<br />
Naturschutz ist nur<br />
gemeinsam möglich.<br />
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Im Einsatz<br />
für <strong>di</strong>e<br />
Natur<br />
Es ist Freitagabend, der Frühling zeigt sich endlich wieder<br />
und auf dem Maxsteg tummeln sich ein paar Urlaubsgäste.<br />
Plötzlich kommt eine ganze Truppe von der <strong>Füssen</strong>er<br />
Bergwacht und inspiziert von der Brücke aus <strong>di</strong>e Felsen am<br />
Lechfall. Doch heute geht es nicht um <strong>di</strong>e Rettung von<br />
Menschenleben, sondern <strong>di</strong>e Mitglieder der Bergwacht sind<br />
im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur.<br />
Schon seit vielen Jahren reinigt <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er Bergwacht<br />
im Frühjahr <strong>di</strong>e Felsplateaus am Lechfall. Wer weiß, wie<br />
<strong>di</strong>e schöne und wilde Flusslandschaft aussehen würde,<br />
wenn <strong>di</strong>e Bergwacht nicht <strong>di</strong>e Hinterlassenschaften der Menschen<br />
entfernen würde? Schon von oben kann man einiges erkennen:<br />
Papiertaschentücher, ein Wanderstock liegt auf einem<br />
Felsen, Flaschen und vieles mehr stören das Bild einer intakten<br />
Natur. War es früher <strong>di</strong>e Jugend der Bergwacht, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>ese Aufgabe<br />
übernommen hat, müssen heute <strong>di</strong>e „alten Hasen“ ran.<br />
Mangels Manpower kann <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er Bergwacht zurzeit leider keine Jugendgruppe<br />
bilden. Wichtig ist, dass man im Frühjahr <strong>di</strong>e Aktion startet, da dann zum<br />
einen noch nicht so viele Menschen den Maxsteg bevölkern und zum anderen<br />
der Bewuchs noch nicht so stark ist.<br />
Heute ist <strong>di</strong>e Mannschaft zu siebt, darunter drei Anwärter. „Wir nutzen das gleich<br />
auch als eine kleine Übung“, erklärt Markus Albrecht. Zusammen wird erst einmal<br />
genau geschaut, wo <strong>di</strong>e einzelnen Müllsammler in <strong>di</strong>e Schlucht abgeseilt<br />
werden können. Während Markus Albrecht schon flink am Hang hinabklettert<br />
und ein Seilgeländer zur Sicherung der Einsatzkräfte aufbaut, erklärt Philipp<br />
Berg den beiden Anwärterinnen genau, wie sie sich <strong>di</strong>rekt von der Brücke abseilen<br />
können. Nachdem das Seil an der Brücke fixiert wurde, klettert Michaela
Im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur 35<br />
über das Gelände, hakt sich ein und schon geht es langsam in <strong>di</strong>e Tiefe. Nichts<br />
mehr ist unter ihr – nur noch der reißende Lech. Unter den Besuchern haben<br />
sich viele Schaulustige gefunden, <strong>di</strong>e das Geschehen verfolgen. Und so manchem<br />
wird schon allein vom Zuschauen flau im Magen. Nicht so für <strong>di</strong>e Mitglieder<br />
der Bergwacht – gehört das Abseilen doch zu einer Standardaufgabe.<br />
Nach Michaela ist Lorena an der Reihe. Auch sie arbeitet hochkonzentriert und<br />
ist nach kurzer Zeit auf einem Felsplateau angelangt. Hier wartet Markus Albrecht<br />
bereits. Zusammen fangen <strong>di</strong>e drei an, den Abfall in ihre blauen Müllsäcke<br />
zu verstauen. Plateau für Plateau wird gereinigt. Dann geht es<br />
an den Aufstieg – zusammen mit den Müllsäcken. Nicht immer so<br />
einfach, schließlich ist das Gras schon ganz schon hoch geworden.<br />
Die „Beute“ kann sich sehen lassen, obwohl <strong>di</strong>e Landschaft <strong>di</strong>eses<br />
Jahr laut Markus Albrecht nicht ganz so stark verschmutzt war<br />
wie in den Vorjahren. Und so findet sich neben einer verrosteten<br />
Zange auch noch ein zerstörtes Smartphone. Keine Seltenheit. „Ein<br />
Handy ist fast immer dabei“, erklärt Albrecht. Anscheinend fällt so<br />
manchem Besucher des Lechfalls im Eifer des Gefechts das Gerät<br />
aus der Hand. Und dann ist es verloren und muss darauf warten, im<br />
nächsten Frühjahr von der Bergwacht eingesammelt zu werden.<br />
Genau gegenüber von der Büste von König Max sind Clau<strong>di</strong>us Wurm und Anwärter<br />
Fabian im Einsatz. An den steilen Hängen finden sie vor allem Dinge, <strong>di</strong>e<br />
nicht aus Versehen dort gelandet sind. Es ist unglaublich, wie viele Menschen<br />
ihren Müll wie Plastikflaschen oder Getränkedosen einfach über <strong>di</strong>e kleine<br />
Mauer werfen. Für <strong>di</strong>e Bergwacht endet der Einsatz nach knapp zwei Stunden.<br />
Einige Tüten Müll sind zusammengekommen und der Lechfall präsentiert sich<br />
wieder sauber und ohne Verschmutzung.
36<br />
Im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur<br />
Müll gehört nicht in <strong>di</strong>e Natur<br />
Landet Müll in der Natur, spricht man vom sogenannten<br />
Littering, also das achtlose Wegwerfen<br />
von Abfällen entlang der Straßen und Wege. Eine Stu<strong>di</strong>e,<br />
<strong>di</strong>e das Umweltbundesamt in Auftrag gegeben<br />
und 2020 veröffentlicht hat, stellt fest, dass das Littering<br />
Aufkommen in den vergangenen fünf Jahr stark<br />
angewachsen ist. Dabei gehören Zigaretten, Einwegbecher,<br />
Kaugummis und Einwegverpackungen laut<br />
der Stu<strong>di</strong>e zu den am häufigsten unachtsam weggeworfenen<br />
Objekten. Und <strong>di</strong>e Natur hat sehr lange<br />
mit dem Müll zu kämpfen. Auch wenn es sich um<br />
vermeintlich „natürlichen Müll“ wie ein Apfel-Kerngehäuse<br />
handelt, bedeutet das Verschmutzung. <br />
So lange braucht achtlos Weggeworfenes, um zu verrotten:<br />
Apfelbutzen: 2 Monate<br />
Orangenschale: 2 Jahre<br />
Bananenschale: 3 Jahre<br />
Papiertaschentücher:<br />
6 Wochen bis 5 Jahre<br />
Kaugummi: 5 Jahre<br />
Zigarettenkippe: 10 Jahre<br />
Alufolie: 25 Jahre<br />
To-Go-Becher: 50 Jahre<br />
Beschichtetes Bonbonpapier:<br />
50 Jahre<br />
Chipstüte: 80 Jahre<br />
Feuerzeug: 100 Jahre<br />
PET-Flasche: 450 Jahre<br />
Windel: 450 Jahre<br />
Getränkedose: 500 Jahre<br />
Styropor: 6.000 Jahre<br />
Glas: 50.000 Jahre<br />
Quelle: Schutzgemeinschaft<br />
Deutscher Wald<br />
Text und Bilder: Anke Sturm<br />
.<br />
Drehhutte Schwangau<br />
Das ganz besondere Ausflugsziel in<br />
Schwangau mit dem kleinen Stuck Sudtirol.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Donnerstag und Sonntag<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Freitag und Samstag 10.00 bis 22.00 Uhr<br />
Witterungsbe<strong>di</strong>ngt können sich <strong>di</strong>e Öffnungszeiten ändern!<br />
Freitag & Samstag: Spareribs-Abend auf Voranmeldung<br />
..<br />
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Drehhütte 1 · 87645 Schwangau<br />
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Auf Deinen Besuch freuen sich Hubert & Andrea mit Team!
Radtour<br />
zwischen <strong>Füssen</strong><br />
und Pfronten<br />
Auf zwei Reifen um<br />
den Falkenstein<br />
Im Frühsommer haben wir <strong>di</strong>e Qual der Wahl: So viele Unternehmungen<br />
sind möglich. Wir haben uns für eine Radtour durch Wälder entschieden –<br />
mit Bademöglichkeit.<br />
Manchmal ist alles so einfach: Schon seit Tagen sind wir motiviert, aufs<br />
Rad zu steigen. Die Reifen unserer Mountainbikes sind aufgepumpt, <strong>di</strong>e<br />
Bremsen kontrolliert. Wir haben sogar ein bisschen Fahrtechnik geübt,<br />
damit loser Schotter, Steine und Wurzeln keine furchterregenden Hindernisse<br />
mehr sind. Die Sonne scheint und <strong>di</strong>e Laune ist gut. Nur Papa Markus muss<br />
arbeiten. Deshalb starten wir zu einer Mutter-Tochter-Radtour und <strong>di</strong>ese soll uns<br />
rund um den Falkenstein führen.<br />
An den steilen Anstiegen zwischen Lech und Vilser<br />
Berg genießen wir den Schatten des Waldes.<br />
„Schau mal, <strong>di</strong>eser Baum sieht ganz besonders aus“,<br />
ruft Maja und ich bin froh um <strong>di</strong>e Pause. Wir betrachten<br />
<strong>di</strong>e schuppenartige Rinde eines mächtigen<br />
Bergahorns genauer. Und da entdecken wir einen<br />
großen, dunkel-schillernden Käfer. So einen haben<br />
wir noch nie gesehen! Der Käfer hat ganz auffällige,<br />
große Mundwerkzeuge und lange Fühler mit einem<br />
aufgegliederten Fächer am Ende. „Kennst du den?“,<br />
fragt mich Maja – doch ich muss passen. Sie hat <strong>di</strong>e<br />
Idee und deshalb benutzen wir zum ersten Mal eine<br />
Bestimmungs-App mit dem Telefon. „Kleiner Reh-
Radtour zwischen <strong>Füssen</strong> und Pfronten – Auf zwei Reifen um den Falkenstein 39<br />
schröter“ lautet das Ergebnis. Die Beschreibung, <strong>di</strong>e<br />
dabeisteht, erscheint uns passend. Damit sind wir zufrieden<br />
und außerdem ausgeruht genug, um weiterzuradeln.<br />
Bald verlassen wir den Wald und strampeln am Ufer<br />
der Vils nach Pfronten. Nun haben wir für lange<br />
Zeit <strong>di</strong>e eindrucksvolle Ruine auf dem Falkenstein<br />
im Blick. Hinauf wollen wir heute ganz sicher nicht.<br />
Unser Plan ist es, <strong>di</strong>e Anhöhe zu umrunden. Dass<br />
allein <strong>di</strong>es schon ambitioniert genug ist, wird uns<br />
klar, als wir den steilen Berg unterhalb von Pfronten-<br />
Meilingen erreichen. Aber es hilft ja nichts, um weiterzukommen,<br />
müssen wir dort hinauf. Ausgerechnet<br />
jetzt strahlt <strong>di</strong>e Sonne mit voller Kraft.<br />
Deshalb sind wir richtig froh, als wir oben angekommen, wieder in einen Wald<br />
abbiegen können. Finstertal heißt das hier – und der Name ist Programm. Die<br />
Fichten spenden uns willkommenen Schatten, dahinter sehen wir <strong>di</strong>e idyllischen<br />
Wiesen des sanften Tales. Noch einmal pausieren wir, denn <strong>di</strong>e Abfahrt<br />
hinunter nach Benken fordert unsere Konzentration: Der Weg ist steil und ruppig.<br />
Fast schwerelos sausen wir danach über <strong>di</strong>e sanften Hügel oberhalb des<br />
Weißensees. Und dabei wird eine Idee immer konkreter: Schwimmen! Schnell<br />
sind wir am Ufer und genießen den Sprung ins Wasser.<br />
Wie gut, dass es danach flach weitergeht, sonst wäre es vielleicht schwierig geworden<br />
mit der Motivation für <strong>di</strong>e Weiterfahrt. Am Ruhebereich bei der Kirche<br />
St. Walburga machen wir noch einen Stopp. Dort liegt ein großer Nagelfluhfindling.<br />
Es lohnt sich, den großen, rötlichen Steinbrocken genauer anzuschauen.<br />
Der Wertachgletscher hatte ihn vor rund 30.000 Jahren in <strong>di</strong>e Gegend transportiert.<br />
Wir stellen uns vor, wie es wohl ausgesehen hat, als <strong>di</strong>e Täler rund um<br />
den Weißensee mit Eis bedeckt waren. „Das ist schwierig, wenn es so heiß ist“,<br />
findet Maja. Sie hat aber einen Einfall, wie wir unsere Fantasie beflügeln könnten.<br />
Also beobachten wir nur noch ganz kurz <strong>di</strong>e Haubentaucher. Sie jagen kleine<br />
Fische im Weißensee und tauchen dazu immer wieder unter. Oft kommen sie mit<br />
Beute im Schnabel zurück. Also radeln wir Richtung <strong>Füssen</strong>er Altstadt und machen<br />
uns auch auf <strong>di</strong>e Suche nach Essbarem: nämlich Eis!
40<br />
Radtour zwischen <strong>Füssen</strong> und Pfronten – Auf zwei Reifen um den Falkenstein<br />
Radtour Rund um den Falkenstein<br />
Dauer: 3 Stunden<br />
Länge: 26,5 Kilometer, 260 Höhenmeter<br />
Ausgangspunkt: <strong>Füssen</strong>, Bahnhof.<br />
Einkehrmöglichkeiten: verschiedene Gasthöfe in<br />
<strong>Füssen</strong>, Pfronten, Weißensee<br />
Charakteristik: Abwechslungsreiche Radtour für<br />
sportliche Familien auf weitgehend asphaltierten<br />
Rad- oder breiten Kieswegen. Der Lände- und der<br />
Finstertalweg bieten auch schmale, steile und ruppige<br />
Passagen.<br />
Route: Von <strong>Füssen</strong> ins Faulenbacher Tal und am Lechfall vorbei zum Ländeweg.<br />
Auf <strong>di</strong>esem mit mehreren Anstiegen und Abfahrten nach Vils. Vorbei an der<br />
Anna-Kapelle auf dem gekiesten Radweg nach Pfronten. Steil hinauf Richtung<br />
Meilingen und Falkenstein und abbiegen ins Finstertal. Auf gleichnamigem<br />
Weg durch den Wald und dann hinab nach Benken und schließlich an den<br />
Weißensee. Am Nordufer entlang. Zuletzt fast flach am Fuß des Kobelhangs entlang<br />
zurück zum Ausgangspunkt.<br />
Öffentliche Anreise: Mit der Bahn zum Bahnhof <strong>Füssen</strong>.<br />
Text und Bilder: Verena Stitzinger<br />
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Seid gespannt. Wir sehen uns am 18. <strong>Juli</strong>!
<strong>Füssen</strong>er Festtage<br />
Alter Musik<br />
Unter dem Motto „<strong>Füssen</strong> Ba-rockt“ zeigen international renommierte<br />
Künstler bei 17 Konzerten und Veranstaltungen vom 5. bis 9. <strong>Juni</strong> <strong>di</strong>e<br />
Vielfalt Alter Musik.<br />
Europäische Ensembles und Solisten aus dem Bereich der Alten Musik wie<br />
<strong>di</strong>e Capella Cracoviensis, das Ensemble der Neuen Hofmusik Innsbruck,<br />
das Mozarteum vocal-Ensemble aus Salzburg, <strong>di</strong>e Capella dell’halla und<br />
Concerto dei venti, der belgische Dirigent und Posaunist Wim Becu,<br />
Experte für historische Aufführungspraxis und international renommierte<br />
Gesangssolisten wie unter anderem Sabine Lutzenberger, Jan Kobow und<br />
Andrew Tortise gastieren dafür in der historischen Lauten- und Geigenbauerstadt<br />
am Lech.<br />
Beim Eröffnungskonzert am 5. <strong>Juni</strong> wird erstmals der <strong>di</strong>esjähriger „Gabler-<br />
Kulturpreis der <strong>Füssen</strong>er Festtage Alter Musik“ an zwei Künstler verliehen,<br />
deren jahrzehntelanges Schaffen sich <strong>di</strong>esem besonderen Musikgenre widmet.<br />
Am zweiten Tag wird Clau<strong>di</strong>o Montever<strong>di</strong>s großes Oeuvre, <strong>di</strong>e Marienvesper<br />
(unter anderem mit Jan Kobow und Andrew Tortise) unter der Leitung von Maestro<br />
Wim Becu aufgeführt. Beim Festkonzert San Marco trifft St. Mang grüßt<br />
unter anderem Antonio Vival<strong>di</strong>s Musik und beim Konzert „St. Mang Ba-rockt“ erklingen<br />
Werke von Marc Antoine Charpentier und Johann Sebastian Bach mit<br />
Originalinstrumenten der Zeit. Werke vom Gründer der ersten bayerischen Hofkapelle,<br />
Orlando <strong>di</strong> Lasso, stehen in St. Stephan und in St. Mang mit der Missa ad<br />
imitatione Vinum bonum auf dem Programm.<br />
<strong>Füssen</strong> liefert mit der gran<strong>di</strong>osen Stadtpfarrkirche St. Mang sowie den Kirchen<br />
St. Sebastian und St. Stephan nicht nur den glanzvollen Rahmen für <strong>di</strong>e Konzerte,<br />
<strong>di</strong>e Stadt wird mit ihrer Geschichte selbst zum Thema. Beim prominent<br />
besetzten Programm „Totentanz und Himmelsreigen“ bilden <strong>di</strong>e „Granden“ der<br />
Alten Musik (Adam Bregmann, Katharina Haun, Marc Lewon, Sabine Lutzenberger,<br />
Robert Schlegel und Elizabeth Sommers) ein hochkarätiges Ensemble, das<br />
sich dem Thema des <strong>Füssen</strong>er Totentanzes, dem ältesten seiner Art in Bayern,<br />
widmet. Die Themenführungen „Danse Macabre – <strong>Füssen</strong> und der Tod“ zeigen<br />
dazu ergänzend den Totentanz in der St.-Anna-Kapelle und in der mystischen<br />
Sebastianskirche.<br />
Mittägliche Orgelkonzerte in St. Mang mit den Organisten Stefano Molar<strong>di</strong>,<br />
Christoph Hauser und Helene von Rechenberg, und <strong>di</strong>e Führungen „St. Mang<br />
ba-rockt“ bringen Einblicke in <strong>di</strong>e versunkene Geschichte des ehemaligen<br />
Bene<strong>di</strong>ktinerklosters St. Mang. Ein Künstlergespräch mit Wim Becu und Klaus<br />
Wankmiller sowie ein Vortrag zu „Kaiser Maximilian I. in Schwaben und im<br />
Allgäu“ und seinen Aufenthalten in <strong>Füssen</strong> vom Präsidenten der Bayerischen<br />
Einigung, Prof. Dr. Klaus Wolf, runden das Festival ab, das mit einem humorvoll-musikalisch-lukullischem<br />
„Banchetto musicale“ im Garten des <strong>Füssen</strong>er<br />
Franziskanerkonvents ausklingt.<br />
Alle Termine und Tickets gibt es unter<br />
www.fuessener-festtage-alter-musik.de<br />
Text: ???, Bilder: ???
www.fuessener-festtage-alter-musik.de<br />
Foto: Richard Hartmann<br />
Design: www.momentum-projekte.de
Eine Oase für das<br />
innere Gleichgewicht<br />
Seit vergangenem Jahr hat <strong>di</strong>e Praxis Haus Ried 1 in<br />
Seeg geöffnet, <strong>di</strong>e sich als eine Oase für Bewusstsein,<br />
spirituelles Wachstum, Me<strong>di</strong>tation und Traumalösung<br />
versteht. Hinter <strong>di</strong>esem Angebot stecken drei<br />
Frauen, <strong>di</strong>e mit spezifischen Angeboten Menschen<br />
auf ihrem Lebensweg unterstützen wollen.<br />
Einen ganz besonderen Ort hat Lilo Lenz geschaffen.<br />
Die Seegerin sanierte ihr Elternhaus, gestaltete im<br />
Erdgeschoss einen Seminarraum und im Untergeschoss<br />
einen Raum für Einzelberatung oder Kleingruppen.<br />
Hell, freundlich, offen und warm – so präsentiert<br />
sich heute das ehemalige Wohnzimmer, in dem nun<br />
Menschen tiefer zur Ruhe finden können. Lilo Lenz, Joy<br />
Gabrielle Pötzscher und Sabine Schubert haben eine Expertise<br />
von jeweils 30 Jahren in ihrem speziellen Fachgebiet.<br />
Dabei hat jede ihr eigenes Angebot – sie nutzen<br />
nur <strong>di</strong>e gleichen Räume.<br />
Lilo Lenz bietet Me<strong>di</strong>tation und Einzelberatung an. Sie ist<br />
ausgebildete Me<strong>di</strong>tations- und Entspannungstrainerin<br />
und lehrt z. B. im Buddha-Haus-Projekt. „Durch Me<strong>di</strong>tation<br />
lernt der Geist zur Ruhe zu kommen. Die Bewusstheit<br />
für sich selbst nimmt zu, erklärt sie, was dabei hilft,<br />
auch in Situationen des Alltags klar zu sein. Viele wissenschaftliche<br />
Stu<strong>di</strong>en belegen inzwischen <strong>di</strong>e positiven<br />
Auswirkungen der Me<strong>di</strong>tation.<br />
Sabine Schubert ist Heilpraktikerin für Psychotherapie<br />
nach dem deutschen Heilpraktikergesetz. Zahlreiche<br />
Fortbildungen ergänzen ihre Ausbildung. In Einzelstunden<br />
unterstützt sie mit Traumatherapie auf Augenhöhe<br />
und in ihrem Frauenherzraum-Kreis darf sich zeigen,<br />
was ist.<br />
Gefühle dürfen gefühlt und von der Gruppe willkommen<br />
geheißen werden, Zeugenschaft und gegenseitige<br />
Unterstützung wird erfahrbar.<br />
Gemeinsam ist ihnen, dass sie Menschen dabei unterstützen<br />
wollen, mehr in Kontakt mit den eigenen inneren<br />
Schätzen zu sein. Ihr Angebot hat zum Ziel<br />
• in einem sehr geschäftigen und herausfordernden<br />
Alltag zur Ruhe zu finden<br />
• das Gedankenkarussell zu beruhigen und zu lernen,<br />
das eigene Erleben klar wahrzunehmen.<br />
• Berührung aufzunehmen mit dem eigenen inneren<br />
Kompass<br />
• das Leben „neu zu sortieren“, gerade wenn Menschen<br />
in einer größeren Umorientierungsphase sind oder<br />
sich viele Sorgen machen (Krankheit, Beziehung,<br />
Kinder, andere Herausforderungen)<br />
• das Innere zu lösen, wenn Ängste oder Depression<br />
den Alltag beschweren<br />
Joy Gabrielle Pötzscher begleitet Menschen als Coach<br />
in herausfordernden Umbruchzeiten, wenn <strong>di</strong>e Persönlichkeit<br />
„gerüttelt“ wird und Lebensstrategien nicht<br />
mehr greifen. An <strong>di</strong>esem Punkt dürfen neue Lebensperspektiven<br />
entwickelt und neue Schritte gegangen<br />
werden, was mit einer professionellen Begleitung an der<br />
Seite wesentlich einfacher ist als alleine.<br />
Ruhe, Kraft zum Durchatmen und wieder mehr <strong>di</strong>e eigenen<br />
Bedürfnisse spüren, innere Konflikte lösen, Lebensfreude<br />
und mehr Leichtigkeit – das wollen <strong>di</strong>e drei mit<br />
ihrem Angebot den Menschen anbieten. Entweder <strong>di</strong>rekt<br />
vor Ort, aber auch online. Im Sommer gibt es ein umfangreiches<br />
Angebot, das sowohl für Einheimische als<br />
auch für Gäste interessant ist. <br />
Text: Anke Sturm<br />
Joy Gabrielle<br />
Pötzscher<br />
Me<strong>di</strong>aler Coach<br />
Tanztherapeutin<br />
Sabine<br />
Schubert<br />
Heilpraktikerin für<br />
Psychotherapie<br />
Lilo Lenz<br />
Gesundheitspraktikerin<br />
BFG<br />
Die Oase für Bewusstsein,<br />
spirituelles Wachstum,<br />
Me<strong>di</strong>tation & Traumalösung<br />
Potentialentfaltung<br />
Spirituelles Coaching<br />
Einzelberatung<br />
www.joygabrielle.com<br />
facebook.com/joygabrielle.9041<br />
mail: joygabrielle@posteo.de<br />
phone: 0157 – 366 97 590<br />
Traumatherapie<br />
auf Augenhöhe<br />
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Prozessbegleitung<br />
www.RaumZumAnkommen.de<br />
Sabine.Schubert@gmx.de<br />
phone: 0 15 15 – 229 77 37<br />
Oasentage<br />
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Einzelberatung<br />
www.Lilo-Lenz.de<br />
Mail: lilo.lenz@web.de<br />
phone: 0 83 64 – 708 96 83<br />
Einzelarbeit & Gruppenangebote<br />
Vor Ort als auch online !
Zeit der Schwestern -<br />
Apfelblütentage<br />
Carolin, Anfang 40 – perfektes Leben, zurückhaltend, legt sich fest, wohnt in<br />
Neuseeland. Kehrt heim nach Überlingen zu den perfekten Eltern für ein perfektes<br />
Familienfest wie aus dem Bilderbuch – und dann wird alles chaotisch:<br />
Die Mutter bricht mit 70 aus ihrer Ehe aus und Carolin steht mitten im Familiendrama,<br />
zwischen dem Vater, für den sie Mitleid und Verständnis hat, der Mutter,<br />
deren Entscheidungen sie ebenfalls versteht und gutheißt und den beiden<br />
Schwestern, <strong>di</strong>e wie in Kindertagen zanken, und sie schlichtet. Außerdem gerät<br />
auch ihr eigenes wohlsortiertes Leben in<br />
Unordnung, als sie sich in einen Mann verliebt,<br />
der ihr näherkommt als sie es normalerweise<br />
zulassen möchte, und dann taucht auch<br />
noch ihr verheirateter Liebhaber aus Neuseeland<br />
auf und möchte mit ihr sesshaft werden.<br />
Buchtipp von<br />
BUCH AM LECH<br />
LESENSWERT!<br />
Text: Stefanie Bertram-Kempf, Bilder: Bastei Lübbe, ank-desing – stock.adobe.com<br />
Viel Drama, wunderschöne Beschreibungen<br />
der malerischen Bodenseelandschaften,<br />
schöne Feste mit appetitlichen Speisen (eine<br />
Schwester hat ein Cateringunternehmen) –<br />
der Familienroman liest sich süffig und macht<br />
neugierig auf <strong>di</strong>e weiteren Romane aus der<br />
Reihe. Band 2 ist bereits Ende Mai erschienen<br />
stellt <strong>di</strong>e Caterin Romy in den Mittelpunkt.<br />
Die Verwicklungen gehen also weiter. Wir dürfen<br />
gespannt sein!! <br />
Zeit der Schwestern 1, Apfelblütentage,<br />
Bastei Lübbe Verlag, 978 3 404 19319 6, 352 S., 13 Euro<br />
Zeit der Schwestern 2, Kirschsommer<br />
Bastei Lübbe Verlag, 978-3-404-19320-2, 352 S., 13 Euro<br />
URLAUBSZEIT !!<br />
Endlich Zeit zum Lesen!<br />
Schauen Sie vorbei und finden Sie Ihr Lieblingsbuch.<br />
Wirbietenmehr<br />
alsWorte aufPapier<br />
Buch am Lech | Stefanie Bertram-Kempf<br />
Flößerstraße 29 | 86983 Lechbruck am See<br />
Telefon 08862 - 9887792 | www.buchamlech.de
In der eigenen Haut wieder<br />
wohlfühlen<br />
Christine Bauer war etwa 17 Jahre alt, als eine Viruserkrankung mit<br />
schweren entzündlichen Symptomen an den Zähnen und Gelenken<br />
ausbrach. Die Behandlung mit Me<strong>di</strong>kamenten hat nicht <strong>di</strong>e erhoffte<br />
Wirkung erzielt. Erleichterung trat erst ein, als ihre Mutter nach<br />
ausgiebiger Internet-Recherche den entscheidenden Ratschlag gab:<br />
„Versuche es mit einer Ernährungsumstellung.“ Das Ergebnis war erstaunlich<br />
positiv. „Den Virus habe ich noch heute in meinem Körper“, erzählt<br />
Christine Bauer. „Doch <strong>di</strong>e Symptome bemerke ich nur noch bei zu viel<br />
Stress oder wenn ich Schrott esse.“ Der durchschlagende Erfolg der<br />
Ernährungsumstellung hat sie überzeugt: „Ich möchte, dass auch andere<br />
Menschen davon profitieren.“<br />
Also begann <strong>di</strong>e junge Frau ein duales Stu<strong>di</strong>um der Ernährungsberatung.<br />
Danach baute sie, neben einer Anstellung, eine Ernährungsberatung auf<br />
und bildete sich dabei weiter fort – bis <strong>di</strong>e Corona-Pandemie mit Kurzarbeit<br />
zuschlug. Für Christine Bauer der richtige Moment, um auch noch den<br />
Master in Prävention und Gesundheitsmanagement zu machen. Die Schwerpunkte<br />
Coaching, psychische Gesundheit und betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
nutzt sie auch heute noch in ihrem beruflichen Alltag.<br />
In ihrer Praxis in der Kemptener Straße 7 in<br />
<strong>Füssen</strong> bietet sie Ernährungsberatung für Patienten<br />
mit Osteoporose, Bluthochdruck, Diabetes,<br />
Hypercholesterinämie, Lebensmittelunverträglichkeiten<br />
und Arthrose an. Die meisten<br />
ihrer Patienten leiden an Übergewicht, dem<br />
metabolischen Syndrom, hohen Harnsäure-,<br />
Blutzucker-, Cholesterin- und Triglyceride-<br />
Werten, Bluthochdruck und zu hohem Bauchumfang.<br />
Sehr wichtig für eine Veränderung der<br />
Gewohnheiten ist für <strong>di</strong>e Ernährungsberaterin<br />
<strong>di</strong>e Motivation und ein Ziel, das definiert werden<br />
kann. „Das kann zum Beispiel sein, sich im<br />
Stehen wieder <strong>di</strong>e Schuhe zubinden zu können<br />
oder <strong>di</strong>e Treppen über drei Stockwerke zu laufen, ohne außer Atem zu sein“, beschreibt<br />
Bauer. Um den Ist-Zustand besser beurteilen zu können, sind für das<br />
Erstgespräch ein Blutbild und eine Me<strong>di</strong>kamentenliste sehr gut. Je nach Ausgangslage<br />
und Zielsetzung wird dann ein Plan erstellt, <strong>di</strong>e Behandlung dauert<br />
je nach Umfang etwa drei Monate bis zu einem Jahr mit einem persönlichen<br />
Gespräch monatlich. Manchmal ist es auch sinnvoll, <strong>di</strong>e Intervalle zu verkürzen,<br />
gerade wenn vorher schon mehrere Diätversuche abgebrochen wurden.<br />
Kurzfristige Diäten sind ohnehin nicht sinnvoll, da ist sich Christine Bauer sicher.<br />
„Mir geht es darum, eine grundsätzliche Ernährungsumstellung und Verhaltensänderung<br />
anzustoßen.“ Dabei hilft ein Ernährungsprotokoll, in das auch<br />
andere Informationen einfließen. Zum Beispiel muss ein Arbeitstag anders bewertet<br />
werden als ein freier Tag, auch <strong>di</strong>e Entwicklung des Gewichts wird berücksichtigt.<br />
Das Tagebuch kann auch nach erfolgreicher Therapie noch gute
In der eigenen Haut wieder wohlfühlen 47<br />
Dienste leisten, etwa nach einem Urlaub, in dem mehr<br />
gesün<strong>di</strong>gt wurde und nachdem wieder <strong>di</strong>e positiven<br />
Ernährungsmuster aufgenommen werden sollen.<br />
„Bei mir gibt es keine fixen Rezepte, <strong>di</strong>e Lieblingsgerichte<br />
können auf dem Speiseplan bleiben – nur <strong>di</strong>e<br />
Menge der einzelnen Zutaten wird optimiert.“ Auch<br />
<strong>di</strong>e Lieblingsgewürze können auf dem Teller bleiben,<br />
außer vielleicht Salz und Zucker, <strong>di</strong>e nicht übermäßig<br />
verwendet werden sollten. Was während des<br />
Ernährungsplans auf den Tisch kommt, schmeckt auf<br />
jeden Fall alles andere als fad. Dazu kommt, dass weniger<br />
verarbeitete Lebensmittel und ein langsameres<br />
Essen mehr Genuss, intensiveren Geschmack und ein<br />
früheres Sättigungsgefühl bedeuten.<br />
Christine Bauer begleitet und coacht ihre Patienten<br />
dabei mit viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung.<br />
Nach der Behandlung gibt es nach drei und sechs<br />
Monaten noch zwei kostenlose Nachsorgetermine.<br />
Die vielen positiven Rückmeldungen geben der Ernährungsberaterin jedenfalls<br />
Recht: „Eine Frau, Workaholic aus Oberfranken, konnte nach einer Online-<br />
Therapie trotz Diabetes <strong>di</strong>e Me<strong>di</strong>kamente absetzen und hat wieder viel Energie,<br />
mit ihren Enkeln zu spielen. Auch ein Berufssoldat, der in viereinhalb Monaten<br />
zwölf Kilo abgenommen hat und dessen Triglyceride und der Langzeitzucker<br />
wieder ein normales Niveau erreicht haben, lebt heute viel besser. Ein Sechzigjähriger<br />
hat nach fünf Monaten 14 Kilo verloren und viele Blutwerte und der Blutdruck<br />
haben sich deutlich reduziert.“<br />
„Die Lieblingsgerichte können<br />
auf dem Speiseplan bleiben.“<br />
Text: Stefan Georg, Bilder: Stefan Georg, Jürgen Niederauer<br />
Eines der schönsten Komplimente war, dass ein Ernährungskurs, anders als erwartet,<br />
„überhaupt nicht langweilig und trocken und überaus charmant“ war.<br />
„Frontalunterricht“ ist nicht <strong>di</strong>e Sache von Christine Bauer. Auch dann nicht,<br />
wenn sie in <strong>di</strong>e Betriebe geht. Immer mehr Firmen möchten Benefits mit ihr anbieten,<br />
in denen es um Ernährung, Bewegung und Entspannung geht. Das kann<br />
auch ein gemeinsames Kochen sein, wie beispielsweise bei der Stadt Kaufbeuren,<br />
was als Teambuil<strong>di</strong>ng sehr geeignet ist, oder auch Vorträge, Workshops<br />
und Ernährungskurse. Durch <strong>di</strong>e Kooperation mit dem Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten und einer Krankenkasse können <strong>di</strong>e Kosten für <strong>di</strong>e<br />
Betriebe noch reduziert werden. Ein Trend ist dabei richtig im Kommen: Das<br />
Smoothie-Bike, auf dem <strong>di</strong>e Teilnehmer sich einen leckeren, gesunden Drink<br />
selbst mixen, oder besser „erstrampeln“.<br />
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Kemptener Straße 7 · 87629 <strong>Füssen</strong> · Telefon +49 8367 9137355<br />
Mob. +49 1590 5243778 · info@christine-bauer.de · www.christine-bauer.de
Kinder <strong>Griaß</strong> <strong>di</strong>’<br />
Säen, pflanzen, staunen:<br />
Ideen für Garten und Balkon<br />
Körnern. Saatbänder erleichtern <strong>di</strong>e gleichmäßige<br />
Aussaat.<br />
Kräuter: Bis Mitte <strong>Juni</strong> kann noch Petersilie<br />
ausgesät werden. Schnittlauch kannst du ab<br />
<strong>Juli</strong> bis Ende September aussäen. Ab Mitte<br />
Mai lässt sich <strong>di</strong>e Zitronenmelisse ins Freie säen.<br />
Wichtig: Die Zitronenmelisse ist ein Lichtkeimer. Das<br />
bedeutet, <strong>di</strong>e Samen benötigen Licht, um keimen zu<br />
können. Deswegen darf der Samen nicht mit Erde bedeckt<br />
werden.<br />
Woher kommt eigentlich das Obst und Gemüse<br />
und wie lange braucht eine Blume zum<br />
Wachsen? Um Pflanzen in <strong>di</strong>e Erde zu setzen<br />
oder Samen auszusäen ist jetzt <strong>di</strong>e richtige<br />
Zeit. Für das Gärtnern findet sich eigentlich<br />
fast überall ein Plätzchen: Ein kleines<br />
Beet im Garten, das Hochbeet auf der Terrasse<br />
und selbst ein kleiner Balkonkasten eignen sich<br />
zum Anpflanzen von Gemüse, Kräutern oder Blumen.<br />
Regelmäßiges Gießen ist genauso wichtig, wie Dünger<br />
für <strong>di</strong>e Pflanzen. Wer im Frühling fleißig war im Garten,<br />
kann schon jetzt erste Früchte ernten. In einem<br />
Gartentagebuch lassen sich Erfolge – und auch Misserfolge<br />
– mit Fotos und Notizen festhalten.<br />
Gemüse<br />
Ra<strong>di</strong>eschen: Die Saatkörner sollten einen Zentimeter<br />
tief in <strong>di</strong>e Erde gesetzt werden. Zwischen<br />
den Körnern sollte drei bis fünf Zentimeter<br />
Platz sein. Anschließend mit Erde<br />
bedecken und Gießen. Die letzten Ra<strong>di</strong>eschen<br />
können im Freiland noch bis Anfang September<br />
ausgesät werden und sind schon sechs Wochen<br />
später erntereif.<br />
Karotten: für <strong>di</strong>e Herbsternte können jetzt<br />
noch Karotten <strong>di</strong>rekt in <strong>di</strong>e Erde ausgesät<br />
werden. Die Saatkörner sollten ein bis<br />
zweieinhalb Zentimeter tief in <strong>di</strong>e Erde im<br />
Abstand von zwei bis fünf Zentimetern<br />
zwischen den einzelnen<br />
Blumen<br />
Ab Mitte Mai können Sonnenblumenkerne, Strohblumen-<br />
und Ringelblumensamen in <strong>di</strong>e Erde. Die<br />
Samen solltest du zwei bis fünf Zentimeter tief pflanzen,<br />
mit Erde bedecken und gut gießen.<br />
Jungpflanzen<br />
Wenn du im Frühjahr Tomaten, Paprika oder Salat<br />
schon vorgezogen hast, kannst du jetzt <strong>di</strong>e Jungpflanzen<br />
ins Freie setzen, gut angießen und beim<br />
Wachsen bestaunen.<br />
Für Naschkatzen<br />
Im <strong>Juli</strong> wird schon das erste Gemüse und Obst reif und<br />
darf geerntet werden: Himbeeren, Johannisbeeren,<br />
Kirschen, Gurken, Bohnen, Zucchini und viele weitere<br />
leckere Sorten kannst du jetzt schon frisch vom<br />
Feld genießen.
Kinder <strong>Griaß</strong> <strong>di</strong>’<br />
Rezepttipp für<br />
selbst gebraute Holler-Schorle<br />
In der Stadt, im Park, im Wald oder in einer Feldhecke:<br />
Überall leuchtet es jetzt weiß von den Holunderblüten.<br />
Nimm einen Korb und zieh los, um <strong>di</strong>e Blüten vom Holunder<br />
einzusammeln. Wichtig ist, dass du möglichst<br />
im Anschluss beginnst, den Sirup anzusetzen.<br />
Das brauchst Du:<br />
• Einen Topf, einen Trichter, Kaffeefilter,<br />
Flaschen zum Abfüllen<br />
• 1 Liter Wasser<br />
• Ein Kilogramm Zucker<br />
• 1 Bio-Zitrone<br />
• 10 Holunderblüten<br />
So geht’s:<br />
1. Nach dem Sammeln solltest du <strong>di</strong>e Holunderblüten<br />
bald waschen. Doch Vorsicht: Unter fließendem<br />
Wasser zerlegen sich <strong>di</strong>e Blüten unglaublich<br />
schnell.<br />
2. Gib das Wasser in den Topf und anschließend den<br />
Zucker. Koche <strong>di</strong>e Mischung kurz auf und verrühre<br />
alles.<br />
3. Du kannst <strong>di</strong>e Blüten<br />
dazugeben nach dem<br />
Motto: Viel hilft viel. Auf<br />
einen Liter Wasser kommen<br />
ungefähr zehn Blüten,<br />
es dürfen aber auch<br />
mehr sein.<br />
4. Jetzt kannst du <strong>di</strong>e Zitrone<br />
waschen, in Scheiben<br />
schneiden und zum<br />
Holunder ins Zuckerwasser<br />
legen.<br />
5. Decke den Topf ab und lasse ihn an einem kühlen,<br />
dunklen Ort für einen Tag ruhen. Jetzt heißt es<br />
Warten.<br />
6. Danach nimmst du <strong>di</strong>e Zitronen und <strong>di</strong>e Blüten aus<br />
dem Wasser und spülst <strong>di</strong>e Flaschen mit heißem<br />
Wasser aus. In einen Trichter legst du einen Kaffeefilter<br />
und gießt den Sirup in <strong>di</strong>e Flasche. Jetzt kannst<br />
du <strong>di</strong>e Flasche noch beschriften.<br />
7. Zum Trinken mischst du den Sirup mit Mineralwasser<br />
oder Wasser aus der Leitung.
Kinder <strong>Griaß</strong> <strong>di</strong>’<br />
Naturdünger<br />
selbst machen<br />
Dünger für deine Pflanzen kannst du ganz leicht selber<br />
machen: aus Brennnesseln. Du findest <strong>di</strong>e einfache<br />
Zutat überall. Doch Vorsicht bei der Ernte: Verbrennungsgefahr!<br />
Du brauchst:<br />
• Jede Menge Brennnesseln<br />
• Handschuhe<br />
• Gartenschere<br />
• Einen Eimer<br />
• Einen Stoffbeutel<br />
• Einen langen Stock<br />
• Wasser<br />
• Gläser oder alte Plastikflaschen<br />
• Stifte und Etiketten<br />
So wird’s gemacht:<br />
1. Ziehe deine Handschuhe an und mache <strong>di</strong>ch auf <strong>di</strong>e<br />
Suche nach Brennnesseln<br />
2. Hast du welche gefunden, schneide sie knapp über<br />
der Erde ab, zerkleinere sie und lege sie in einen<br />
Stoffbeutel.<br />
3. Hast du genug gesammelt, schütte <strong>di</strong>e zerkleinerten<br />
Brennnesseln in einen Eimer und gieße Wasser<br />
dazu.<br />
4. Stelle den Eimer an einen sonnigen Platz und<br />
rühre den Sud täglich mit einem langen<br />
Stock um.<br />
5. Wenn sich auf der Wasseroberfläche Blasen bilden<br />
und <strong>di</strong>e Jauche anfängt, unangenehm zu riechen<br />
(nach etwa drei Tagen), hat <strong>di</strong>e Gärung angefangen.<br />
6. Sind keine Blasen mehr zu sehen (nach ungefähr<br />
einer Woche) ist dein Brennnessel-Dünger fertig.<br />
7. Mit der Brennnessel-Jauche kann man alle Nutzund<br />
Zierpflanzen düngen. Wichtig ist, dass junge<br />
Pflanzen und Setzlinge zuerst in einer Konzentration<br />
von 1:20 (also ein Teil Brennnesseldünger,<br />
20 Teile Wasser) gedüngt werden. Später kann mit<br />
einem Mischungsverhältnis von 1:50 gedüngt werden,<br />
auch Rasen.<br />
8. Fülle deinen Dünger in Gläser oder alte Plastikflaschen.<br />
9. Male für jede Flasche ein Etikett mit der Angabe der<br />
Mischverhältnisse.<br />
Text: ???, Bilder: ???
Veranstaltungen 51<br />
Heilig, heilig St. Bene<strong>di</strong>ct<br />
Uli Pickls Hopfenseebühne präsentiert das neue Stück „Oh heiliger St. Bene<strong>di</strong>ct“ aus<br />
der Feder von Georg Maier in der Neuinszenierung von Theaterchef Uli Pickl im Haus<br />
Hopfensee.<br />
Fünf Darsteller wirken mit. Die einzige Frauenrolle spielt Manuela Möslang aus Roßhaupten,<br />
<strong>di</strong>e neu im Ensemble ist. Der steht mit seiner Erfahrung darüber hinaus auch<br />
wieder selbst auf der Bühne. „Ich kann mich jetzt ganz aufs Theater konzentrieren“, sagt<br />
der frühere Hopfensee-Wirt. „Weil ich im Haus Hopfensee nur noch für <strong>di</strong>e Theaterveranstaltungen<br />
zustän<strong>di</strong>g bin, gefällt mir <strong>di</strong>ese Konzentration mit jedem Tag besser.“<br />
Wie im frisch gedruckten Flyer informiert wird, übernimmt Uli Pickl <strong>di</strong>e<br />
Rolle des Dorfpfarrers Bene<strong>di</strong>ct und teilt sich mit dem Hopfener Max Fischer,<br />
der wieder als „Stimme von oben“ zu hören ist, <strong>di</strong>e vielfältigen Aufgaben rund<br />
ums Bühnenbild. Für den technischen Bereich konnte erneut der <strong>Füssen</strong>er Alfons<br />
Böck gewonnen werden.<br />
„Die Handlung spielt in den 1950- bis 1960er-Jahren. Und das spiegelt sich in den<br />
spannenden und humorvollen Dialogen wider, was wir zeitgerecht darstellen“,<br />
unterstreicht Uli Pickl <strong>di</strong>e Herangehensweise. Die Zuschauer erleben, dass sich<br />
Pfarrer Bene<strong>di</strong>ct, der den Tod seiner Haushälterin und des Mesners betrauert,<br />
hilfesuchend an Sägewerksbesitzer Sacklberger wendet und außerdem in seinem<br />
leer gewordenen Haus <strong>di</strong>e dubiosen Veteranen Andres und Bäda antrifft.<br />
Gottfried Schmid-Linder ist wieder in einer Paraderolle zu erleben.<br />
Andreas Mayr und Werner Hacker wiederum treten als „Gauner“ auf und für<br />
einen namentlich hier nicht genannten Spekulanten aus München <strong>di</strong>e kostbare<br />
Heiligenfigur des bekannten Eisenberger Schnitzers gegen eine Kopie austauschen. Ob<br />
sie damit scheitern? Man darf nicht zuletzt am Schicksal der Dienstmagd Nannerl im<br />
heiratsfähigen Alter teilnehmen. Manuela Mößlang – im Hauptberuf Bankkauffrau – hat<br />
als Neue in der Hopfener Spielerschar eine wirklich tolle Rolle. „Die Nannerl ist eigentlich<br />
ein armes Ding – ich zeige, wie sie versucht, sich im Leben zu behaupten. Eine Chance<br />
ergibt sich im Pfarrhaus.“<br />
Termine: 12. und 24. <strong>Juli</strong>, 21. August, 11. und 25. September, 9. und 23. Oktober. Beginn<br />
20 Uhr, Einlass ab 18 Uhr.<br />
Kartenreservierungen unter info@ulipickl.de oder <strong>Füssen</strong> Tourismus 0 83 62.9 38 50<br />
Bild: Werner Hacker<br />
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52<br />
Veranstaltungen<br />
Bild: Thomas Müller<br />
Endlich wieder Saitensprung im Flößermuseum<br />
In den vergangenen Jahren war es etwas ruhiger um das Damenensemble Saitensprung:<br />
Doch <strong>2024</strong> ist ein ganz besonderes Jahr, denn es heißt „20 Jahre Damenensemble Saitensprung“.<br />
Das muss gefeiert werden, natürlich mit Musik. Am Samstag, 8. <strong>Juni</strong>, erwartet<br />
<strong>di</strong>e Besucher ab 19 Uhr im Flößermuseum Lechbruck ein Abend mit Tonfilm-Musik, bekannten<br />
Melo<strong>di</strong>en und Geschichten aus den vergangenen 20 Jahren mit dem Damenensemble<br />
Saitensprung. Eintritt frei, Spenden willkommen. Platzreservierungen bei der<br />
Tourist-Info Lechbruck am See unter 08862.987830.<br />
Freiwillige Feuerwehr Weissensee feiert 140-Jähriges mit dreitägigem Fest<br />
Die Freiwillige Feuerwehr Weissensee feiert im <strong>Juni</strong> ihr 140-jähriges Bestehen mit einem dreitätigen Fest. Zum Auftakt am Freitag, 28. <strong>Juni</strong>,<br />
findet <strong>di</strong>e Saugschlauchparty statt mit Live-Musik von „Die Chefs“. Einlass ab 19.30 Uhr. Das Preisschafkopfen steht am Samstag, 29. <strong>Juni</strong>,<br />
auf dem Programm. Einlass ist ab 17 Uhr, gestartet wird um 19 Uhr. Zu gewinnen gibt es für den Erstplatzierten 500 Euro, zweiter Preis<br />
300 Euro, dritter Preis 200 Euro und weitere Geldpreise ab 100 Teilnehmern. Der Festsonntag, 30. <strong>Juni</strong>, beginnt 6 Uhr mit dem Weckruf mit<br />
der Schützenkanone. Um 9 Uhr ist Aufstellung zum Kirchzug. Der Feldgottes<strong>di</strong>enst findet um 9.30 Uhr statt – mit anschließendem Frühschoppen<br />
mit der Musikkapelle Weißensee im Festzelt. Festausklang ab 14 Uhr. Außerdem ist am Festsonntag geboten: Kaffee und Kuchen,<br />
Besichtigung Feuerwehrmuseum sowie Kinderprogramm mit Hüpfburg und Spritzwand. Infos gibt es unter www.feuerwehr-weissensee.de<br />
125 Bahnstrecke Marktoberdorf – Lechbruck<br />
Am Samstag, 29. <strong>Juni</strong>, ab 16 Uhr wird <strong>di</strong>e neue Ausstellung zum 125. Geburtstag<br />
des Lechbrucker Bahnhofs und der Bahnstrecke nach Marktoberdorf im Flößermuseum<br />
Lechbruck eröffnet. Diese in der Vergangenheit wichtige Bahnstrecke<br />
kennen heute vor allem Radler, Inliner und auch Wanderer nicht nur im Ostallgäu<br />
– sie wurde 1979 als ausgebauter Radweg neu eröffnet. Walter Altmannshofer<br />
und Kurt Puntschuh haben Fotos, Zeitungsberichte, Zug- und weitere Modelle<br />
sowie Originalstücke aus der Betriebszeit zusammengetragen und für <strong>di</strong>e<br />
Ausstellung im Flößermuseum bereitgestellt. Ausstellungsdauer: bis 28. <strong>Juli</strong><br />
während der Öffnungszeiten des Museums: Donnerstag 17.30 bis 19 Uhr und<br />
Sonntag 16 bis 18 Uhr. Eintritt frei, Spenden sind willkommen.<br />
Bild: Flößermuseum Lechbruck
Veranstaltungen 53<br />
Silent Mode<br />
Bild: ???<br />
Bild: ???<br />
Musik und Theater in der Kellerei Reutte<br />
Einen Ska-Abend mit PassiveFists, Monkey Beach und<br />
Silent Mode gibt es am Samstag, 15. <strong>Juni</strong>, ab 20 Uhr in der<br />
Kellerei Reutte. Ska-Punk-Fans aufgehorcht: Die Passive<br />
Fists sind zurück. Mit neuem Album im Gepäck geben sie<br />
wieder Volldampf. Musikalisch sind sich<br />
<strong>di</strong>e fünf Herren treu geblieben. Von treibenden<br />
melo<strong>di</strong>schen Punk-Brass-Riffs à la<br />
Less Than Jake und NOFX über eingängige<br />
Ska-Passagen – bisher hat ihr unwiderstehlicher<br />
Sound-Cocktail noch jedermann<br />
einen Hüftschwung abgerungen.<br />
Monkey Beach präsentieren Allgäuer Ska<br />
aus dem Illertal. Seit 2007 bläst <strong>di</strong>e Band<br />
in Melo<strong>di</strong>en gegossene gute Laune von<br />
der Bühne. Ehrliche, unbeschwerte, deutsche<br />
Texte – gewürzt mit einer guten Prise<br />
Sozialkritik und Selbstironie – serviert auf<br />
einem Mix aus Balkan, Hip-Hop und Ska,<br />
stecken jede und jeden an. Silent Mode – das sind Jonny und<br />
Peter. Sie lieben den Punk Rock, wo Bands wie Green Day,<br />
Sum 41, Misfits und andere zuhause sind. Mit zwei Akustik<br />
Gitarren im Gepäck und jeder Menge Motivation geben sie<br />
bekannten Songs einen schwungvollen Klang. Keine Sitzplätze,<br />
Reservierung erbeten.<br />
Kindertheater in vier Sprachen<br />
Das Kindertheater Enemenemuh spielt am Freitag, 21. <strong>Juni</strong>,<br />
15 Uhr, „Mein Freund Patschert“ in den Sprachen Deutsch,<br />
Türkisch, Kroatisch und Englisch. Von und mit Anne Clausen,<br />
Salha Fraidl, <strong>Juli</strong>ana<br />
Haider, Katarina Hauser,<br />
Verena Schopper und<br />
Wiltrud Stieger. Sabrina<br />
ärgert Patschert … ääh,<br />
Patrick. Warum, weiß sie<br />
selber nicht. Weil es lustig<br />
ist, sagt sie. Patrick<br />
weiß, wie es ist, wenn<br />
man sich schämt. Und<br />
eigentlich weiß Sabrina das auch. Dann beschließt sie, sich<br />
anzufreunden mit Patrick. Und mit dem Patschert-Sein. Geeignet<br />
für Kinder ab sechs Jahren. Eintritt frei, Spenden<br />
sind willkommen. Das Roland Heinz Trio ist mit seinem<br />
Programm „Tea for Three“ am Freitag, 28. <strong>Juni</strong>, 20 Uhr, zu<br />
Gast. Es ist eine Anlehnung an den Titel „Ten for One (zehn<br />
Stücke für Sologitarre von Roland Heinz, ein Auftragswerk<br />
der Kulturabteilung des Landes Tirol). Auch <strong>di</strong>ese Kompositionen<br />
werden Teil des Konzertprogramms sein. Tickets und<br />
Info unter www.<strong>di</strong>ekellerei.at.<br />
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Bild: ???<br />
Roland Heinz Trio
54<br />
Veranstaltungen<br />
Bild: Veranstalter<br />
200 Jahre Anton Bruckner – Konzert Zeit in Pfronten<br />
Das Jahr <strong>2024</strong> ist das 200. Geburtsjahr von Anton Bruckner. Der große Sinfoniker und Meisterorganist von St. Florian in<br />
Oberösterreich wird wegen seiner zutiefst im katholischen Glauben verwurzelten Religiosität auch als „Musikant Gottes“<br />
bezeichnet. Als Organist der wunderbaren Pfrontener Seifert Orgel und als großer Bewunderer von Bruckners Musik ist es<br />
Walter Dolak ein Herzenswunsch, seine Musik in <strong>di</strong>esem Jubiläumsjahr besonders zu wür<strong>di</strong>gen. Die Pfrontener Orgel mit<br />
ihren sinfonischen Klangmöglichkeiten soll daher <strong>2024</strong> in einigen Sonderkonzerten<br />
Anton Bruckner als großen Organisten und Sinfoniker feiern.<br />
Anlässlich des Jubiläums hat Dolak in eigenen Bearbeitungen ausgewählte<br />
Sinfoniesätze arrangiert und für Orgel solo und auch für Orgel in Kombination<br />
mit zwölf Blechbläsern bearbeitet. Die Allgäuer LechCHORallen unter<br />
der Leitung von Walter Dolak, Kirchenchor Friesenried unter Leitung von<br />
Michael Mayr und der Kirchenchor St. Nikolaus in Pfronten unter Leitung<br />
von Stefanie Scheuchel singen beim Auftaktkonzert ausgewählte Chorwerke<br />
von Anton Bruckner am Sonntag, 7. <strong>Juli</strong>, ab 19.30 Uhr in der Pfarrkirche<br />
St. Nikolaus in Pfronten-Berg. Dazu kommen zum 100. Todesjahr von<br />
Gabriel Faure noch Auszüge seines Requiems für Chor und Orgel zur Aufführung. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.<br />
Weitere Konzerttermine sind geplant. Informationen zu Anton Bruckner gibt es unter www.200-jahre-bruckner.de<br />
oder bei Walter Dolak per E-Mail unter W.Titan@web.de.<br />
Ausstellung der „Verborgene Talente“<br />
Am Samstag, 27. <strong>Juli</strong>, wird um 20 Uhr <strong>di</strong>e Ausstellung der „Verborgenen Talente“ im<br />
Pfarrheim St. Andreas in Nesselwang eröffnet. Eine Vielzahl „Verborgener Talente aus<br />
Nesselwang beweisen wieder einmal, wie vielfältig ihre kreativen Arbeiten eines Jahres<br />
sind. Ob große oder kleine Bilder in unterschiedlichster Technik, oder gegenständliche<br />
Objekte aus Holz, Ton, Natur-Aufnahmen, Stoff, Speckstein, Naturmaterialien oder<br />
Altmetall – <strong>di</strong>e Besucher werden wieder ihre wahre Freude daran haben. Träume, Fantasien,<br />
Urlaubserinnerungen und Lebensumstände drücken sich in den Arbeiten aus.<br />
Alle Kunstinteressierten sind eingeladen zur Ausstellungseröffnung bei Musik, Häppchen<br />
und Getränken. Die kreativen Köpfe sind an <strong>di</strong>esem Abend anwesend.<br />
Öffnungszeiten: 28. <strong>Juli</strong>, 10 bis 18 Uhr; 29. <strong>Juli</strong> bis 2. August, 17 bis 19 Uhr; 3. August,<br />
14 bis 19 Uhr; 4. August, 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei.<br />
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