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Griaß di Füssen Juni-Juli 2024

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<strong>Juni</strong>/<strong>Juli</strong> <strong>2024</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜRS SÜDLICHE OSTALLGÄU UND DAS AUSSERFERN<br />

NADJA RAISER Mit Liebe zum Erfolg<br />

BERGWACHT Im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur<br />

GOTTFRIED GROSS Sein Herz schlägt für <strong>di</strong>e Blasmusik<br />

Titelfoto: Anja Khoury


<strong>2024</strong><br />

Mittwoch, 19. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong>, 20:00 Uhr<br />

Streicherensemble<br />

Franziska Hölscher<br />

Mendelssohn &Schubert<br />

Sonntag, 29. September <strong>2024</strong>, 18:00 Uhr<br />

Bläserphilharmonie<br />

Oberallgäu<br />

When Thunder calls<br />

Donnerstag, 17. Oktober <strong>2024</strong>, 20:00 Uhr<br />

Thomas Gansch<br />

und Freunde<br />

Alpen &Glühen<br />

Kartenvorverkauf:<br />

-online auf www.plansee-konzerte.at<br />

-persönlich im Tourismusbüro Reutte<br />

-Restkarten sind an der Abendkassa erhältlich<br />

-Reservierungen per E-Mail an<br />

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Walter-Schwarzkopf-Saal<br />

Metallwerk Plansee-Straße 71<br />

6600 Reutte


Inhaltsverzeichnis | Impressum<br />

3<br />

Inhalt<br />

4<br />

Nadja Raiser –<br />

mit Liebe zum Erfolg<br />

8 Geierwally:<br />

Die Lechtaler Herrgottschnitzer<br />

12<br />

16<br />

20<br />

22<br />

24<br />

26<br />

30<br />

Warum wir übers Sterben<br />

reden sollten<br />

Ein Blick<br />

in <strong>di</strong>e Vergangenheit<br />

Der Jugend<br />

zuhören<br />

Die bunte Vielfalt<br />

der Kammermusik<br />

Die Frauen aus dem Hause<br />

Thurn und Taxis<br />

„Man soll gehen,<br />

wenns am schönsten ist“<br />

Der Naturpark<br />

Tiroler Lech<br />

34 Bergwacht –<br />

im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur<br />

38<br />

Auf zwei Reifen<br />

um den Falkenstein<br />

41 Ausbildungsmesse<br />

AzubiXperience<br />

42<br />

44<br />

<strong>Füssen</strong>er Festtage<br />

Alter Musik<br />

Eine Oase für das<br />

innere Gleichgewicht<br />

45 Buchvorstellung:<br />

Zeit der Schwestern<br />

46<br />

In der eigenen<br />

Haut wohlfühlen<br />

48 Kinder-<br />

<strong>Griaß</strong> <strong>di</strong>’<br />

51 Veranstaltungen<br />

IMPRESSUM<br />

Verlags-Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung, Ausgabe <strong>Füssen</strong>,<br />

vom 29. Mai <strong>2024</strong><br />

Geschäftsführung:<br />

Thomas Huber<br />

Verlagsleitung:<br />

Reiner Elsinger<br />

PR-Redaktion:<br />

Regina Berkmiller, Stefan Georg,<br />

Anke Sturm, Petra Wiesmayer<br />

Koor<strong>di</strong>nation:<br />

Lena Reichart<br />

Grafik / Layout:<br />

Composizione Katrin Rampp<br />

www.composizione.de<br />

Titelbild:<br />

Anja Khoury<br />

www.anja-khoury-fotografie.de<br />

Herausgeber und Herstellung:<br />

Allgäuer Zeitungsverlag GmbH,<br />

Kaiser-Maximilian-Platz 3,<br />

87629 <strong>Füssen</strong><br />

Verantwortlich für Anzeigenund<br />

Textteil i.S.d.P:<br />

Christian Schneider, schneider@azv.de,<br />

Telefon 0 83 62 / 50 79-85<br />

©<br />

<strong>2024</strong> bei<br />

Allgäuer Zeitungsverlag GmbH.<br />

Nachdruck und Vervielfältigung<br />

nur in Absprache mit dem Verlag.


Mit Liebe zum Erfolg<br />

2020 wagte Nadja Raiser den Schritt in <strong>di</strong>e Öffentlichkeit. Was sie vorher<br />

nur als ihr Hobby betrachtete, soll nun zu ihrem Beruf werden. Und <strong>di</strong>e<br />

ersten vier Jahre waren für <strong>di</strong>e Pfrontenerin ziemlich erfolgreich. Fünf<br />

Bücher hat sie bereits veröffentlicht – vier davon bei namhaften Verlagen.<br />

Ein ausrangierter Computer vor vielen Jahren war irgendwie der Startschuss.<br />

Denn mit ihm konnte man nichts anderes als Schreiben. Und Schreiben war<br />

schon immer <strong>di</strong>e Leidenschaft von Nadja Raiser. Bereits als junges Mädchen<br />

verfasste sie kleine Geschichten und träumte davon, Autorin zu werden.<br />

Doch das als Berufswunsch? Das schien ihr vermessen. Also blieb das Schreiben<br />

erstmal ein Hobby. Sie lernte Erzieherin, verliebte sich, gründete eine Familie<br />

und fand sich in der Elternzeit wieder. Zwei Kinder schnell hintereinander,<br />

<strong>di</strong>e auch noch viel schliefen. Wie nutzt man da seine Zeit am besten? Nadja Raiser<br />

brauchte nicht lang zu überlegen, setzte sich an ihren Laptop und begann an<br />

ihrem ersten Roman zu arbeiten: Heart and Soul – ein Jugendbuch. Die Liebesgeschichte<br />

mit Sciene-Fiction-Momenten spielt im Allgäu. Mit <strong>di</strong>esem Buch gelang<br />

der heute 35-Jährigen der Einstieg als Autorin.<br />

Bereits für <strong>di</strong>e nächsten Bücher findet sie einen Verlag. „Notes of love“ und<br />

„These unwritten Words“ erscheinen bei Impress, einem „Unterverlag“ des Carlsen<br />

Verlags, der romantische und fantastische Romane für junge Erwachsene


Mit Liebe zum Erfolg 5<br />

herausbringt. Doch Nadja Raiser hat sich nicht auf ein<br />

Genre spezialisiert und schreibt weiter – <strong>di</strong>e nächsten<br />

zwei Bücher gehen dabei in eine ganz andere<br />

Richtung und sprechen eigentlich eine andere Leserschaft<br />

an. Mit „Die Weltenseglerin“ und „Die Brotbäckerin“<br />

schreibt sie zwei historische Romane, <strong>di</strong>e<br />

bei Knaur und Ullstein veröffentlicht werden. Mittlerweile<br />

arbeitet sie mit einer Agentur zusammen, <strong>di</strong>e<br />

ihre Bücher den Verlagen anbietet. „Festlegen möchte<br />

ich mich nicht auf ein Genre“, erklärt sie. „Das Einzige,<br />

was nicht geht, sind Thriller und Krimis. Da muss man<br />

ganz anders herangehen, das ist nichts für mich.“<br />

Doch egal in welchem Genre Najda Raiser schreibt,<br />

eines darf nicht fehlen: Die Liebe. Sie ist eine Gemeinsamkeit,<br />

auf <strong>di</strong>e sie in Büchern nicht verzichten<br />

will. „Ich glaube, Liebe ist <strong>di</strong>e stärkste Kraft von uns<br />

Menschen, sie ist so facettenreich – man kann sie<br />

zwar verbergen oder ignorieren, aber nicht wirklich<br />

beeinflussen, man kann sie auch nicht erzwingen und<br />

es kann sowohl das schönste, als auch das schmerzhafteste<br />

Gefühl für uns sein, je nachdem, ob Liebe erwidert<br />

wird. In meinen Büchern versuche ich, möglichst<br />

viele Schichten der Liebe darzustellen – geschwisterliche Liebe, Freundschaft,<br />

unerwiderte Liebe, unmögliche Liebe“, erklärt sie. Und so ist nicht<br />

verwunderlich, dass eines ihrer Lieblingsbücher „P.S. Ich liebe <strong>di</strong>ch“ von Cecelia<br />

Ahern ist.<br />

„Ich glaube, Liebe ist <strong>di</strong>e stärkste<br />

Kraft von uns Menschen.“<br />

Ihr Bootsverleih an der<br />

„Riviera des Allgäus“ – Hopfen am See<br />

Eine traumhaftere Kulisse als auf dem Hopfensee wird nicht zu finden sein.<br />

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von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Samstag von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr


6<br />

Mit Liebe zum Erfolg<br />

Bibliografie<br />

Heart and Soul –<br />

weil wir eins sind (2020)<br />

Als Jen auf Liam trifft, ist es um<br />

beide geschehen: Sie ziehen<br />

sich magnetisch an und fühlen<br />

sich auf wunderbare Weise vollstän<strong>di</strong>g.<br />

Aller<strong>di</strong>ngs dürfen sie<br />

niemals zusammen sein. Was<br />

beide nicht wissen: Sie sind<br />

das Ergebnis einer geheimen<br />

Forschung und das Zwillingspaar<br />

mit einem<br />

gemeinsamen Herzen<br />

und einer Seele.<br />

Notes of Love –<br />

Sinfonie unserer Herzen (2020)<br />

Anna hat es geschafft: Endlich<br />

darf sie an der weltbesten Universität<br />

für klassische Musik<br />

ihr Stu<strong>di</strong>um beginnen. Nach<br />

mehreren Schicksalsschlägen<br />

ist Anna fest entschlossen, auf<br />

Schloss Luisenburg einen neuen<br />

Anfang zu wagen. Dieser verläuft<br />

jedoch alles andere als reibungslos,<br />

denn als sie auf den arroganten<br />

Pianisten Noel trifft, fliegen<br />

<strong>di</strong>e Funken.<br />

These unwritten Words (2022)<br />

Ein Rockstar, der endlich ausbrechen<br />

und er selbst sein will –<br />

auch wenn er alles verlieren<br />

könnte. Ein Ghostwriter, der<br />

seinen Traum, Autor zu sein, ehrgeizig<br />

verfolgt – aber eine längst<br />

vergangene Liebe nicht loslassen<br />

kann. Vollkommen egal, wie weh<br />

es tut. Gefangen sind beide – auf<br />

ihre ganz eigene Weise. Doch<br />

als Ray und Eliah aufeinandertreffen,<br />

geraten ihre Welten<br />

ins Wanken.<br />

Liebe darf dann natürlich auch nicht bei ihrem ersten historischen Roman fehlen:<br />

Bei der „Weltenseglerin“ geht es um <strong>di</strong>e junge Mariella, der Roman spielt in<br />

der Mitte des 16. Jahrhunderts. Um der Ehe mit einem gewalttätigen Trinker zu<br />

entgehen, flüchtet <strong>di</strong>e junge Frau als Mann verkleidet auf <strong>di</strong>e Concepción – eines<br />

der fünf Schiffe, mit denen ihr Onkel Fernando Magellan den westlichen Seeweg<br />

von Spanien zu den Gewürzinseln Indonesiens erkunden will. In <strong>di</strong>esem Roman<br />

nimmt Nadja Raiser ihre Leser mit auf eine der bekanntesten Seefahrten der<br />

Geschichte. Viel Zeit der Recherche steckt hinter <strong>di</strong>eser gut geschriebenen Geschichte,<br />

denn trotz Liebe und anderer Anekdoten hat sich <strong>di</strong>e Mutter dreier Kinder<br />

intensiv mit der Historie befasst. „Es bedeutet viel Arbeit, wenn man über ein<br />

historisches Ereignis schreibt“, erklärt Nadja Raiser. Viele Bücher hat sie zu <strong>di</strong>esem<br />

Thema gekauft und sich in <strong>di</strong>e verschiedenste Literatur vertieft, um letztendlich<br />

das Thema so gelungen umzusetzen. Und das mit Erfolg: Ihre Weltenseglerin<br />

wurde für den Homer Literaturpreis <strong>2024</strong> nominiert, der damit <strong>di</strong>e Vielfalt<br />

der historischen Unterhaltungsliteratur fördern möchte.<br />

„Ich möchte gerne als Autorin<br />

Fuß fassen.“<br />

Ihr neuester Roman, der Ende vergangenen Jahres erschienen ist, spielt Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts in München. Nach dem Tod ihres geliebten Vaters stehen<br />

<strong>di</strong>e beiden Schwestern Elisabeth und Anna kurz davor, das gesamte Lebenswerk<br />

ihrer Familie zu verlieren. Georg Huber, ein Kontrahent, giert schon lange nach<br />

der kleinen florierenden Backstube und nutzt <strong>di</strong>e tragische Lage der Frauen aus,<br />

um selbst endlich Fuß in der Münchner Bäckerzunft zu fassen. Wieder taucht<br />

sie in <strong>di</strong>e Geschichte ein, beschäftigt sich intensiv mit den Zünften. „Im Internet<br />

findet man dazu nicht wirklich viel. Zufällig habe ich aber jemanden gefunden,<br />

der sich damit beschäftigt hat und mir seine Bibliothek<br />

zur Verfügung gestellt hat“, erklärt sie.<br />

Und so ist aus ihrem Hobby mittlerweile ein richtiger<br />

Beruf geworden. Konsequent setzt sie sich jeden<br />

Tag an ihr Projekt und nimmt sich dann eine genaue Zahl an Wörtern vor, <strong>di</strong>e sie<br />

täglich schaffen muss. Doch für <strong>di</strong>e Pfrontenerin ist das Schreiben keine Arbeit,<br />

sondern ein Ausgleich zu ihrem Alltag. Denn dann kann sie in eine ganz andere<br />

Welt abtauchen.


Mit Liebe zum Erfolg 7<br />

Die Weltenseglerin (2023)<br />

Portugal, 1519: Um der Ehe mit einem gewalttätigen<br />

Trinker zu entgehen, flüchtet sich <strong>di</strong>e junge<br />

Mariella Alvaro als<br />

blinder Passagier auf<br />

<strong>di</strong>e Concepción – eines<br />

der fünf Schiffe, mit<br />

denen ihr Onkel<br />

Fernando Magellan<br />

den westlichen Seeweg<br />

von Portugal zu<br />

den Gewürzinseln<br />

Indonesiens erkunden<br />

will.<br />

Die Brotbäckerin (2023)<br />

München, 1810: Nach dem Tod ihres geliebten Vaters<br />

stehen <strong>di</strong>e beiden Schwestern Elisabeth und Anna<br />

kurz davor, das gesamte<br />

Lebenswerk ihrer Familie<br />

zu verlieren. Georg<br />

Huber, ein Kontrahent,<br />

giert schon lange nach der<br />

kleinen florierenden Backstube<br />

und nutzt <strong>di</strong>e tragische<br />

Lage der Frauen aus,<br />

um selbst endlich Fuß in<br />

der Münchner Bäckerzunft<br />

zu fassen.<br />

Text: Anke Sturm, Bild: Michael Konrad<br />

Ob sie es geschafft hat? Nadja Raiser ist da sehr realistisch. „Ich möchte gerne<br />

als Autorin Fuß fassen.“ Doch einfach ist das nicht – auch wenn man schon fünf<br />

Bücher veröffentlicht hat. Wichtig ist heute nicht nur eine gute Schreibe und ein<br />

spannender Inhalt. Auch <strong>di</strong>e Selbstvermarktung spielt eine immer größere Rolle.<br />

Doch Instagram oder TikTok sind nicht ihre Lieblingsbereiche. „Auf Instagram<br />

bin ich dennoch aktiv, um auf mich aufmerksam zu machen.“<br />

Drei neue Ideen hat sie zurzeit bei ihrer Agentur, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>ese den Verlagen vorschlagen.<br />

Und in <strong>di</strong>eser Phase hat sie bereits ein neues Buch verfasst. Schreiben<br />

gehört in Nadja Raisers Leben einfach dazu.


„Die Lechtaler<br />

Herrgottschnitzer“<br />

Am Samstag, 6. <strong>Juli</strong> <strong>2024</strong>, findet auf der Geierwally-Freilichtbühne in<br />

Elbigenalp im Lechtal <strong>di</strong>e Premiere des Stücks „Die Lechtaler Herrgottschnitzer“<br />

statt, in dem erzählt wird, wie der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

zum Schnitzerdorf wurde.<br />

So wurde<br />

Elbigenalp<br />

zum<br />

Schnitzerdorf<br />

Seit Mitte der 1920er-Jahre ist Benno Bischof Leiter der Schnitzschule in Elbigenalp.<br />

Sein Sohn Pepi, wie der Vater akademischer Bildhauer, hätte dessen<br />

Nachfolge antreten sollen, fällt aber im Zweiten Weltkrieg. Dieser Verlust<br />

trifft Benno sehr. Pepis bester Freund Albert kehrt hingegen von der Front<br />

zurück und lebt seither einsam auf einer Berghütte, wo er versucht, seine Kriegserlebnisse<br />

beim Schnitzen zu verarbeiten.<br />

Heute, im Jahre 1949, ist <strong>di</strong>e Geliebte seines gefallenen Freundes <strong>di</strong>e Einzige, <strong>di</strong>e<br />

ihn noch immer besucht – nicht zuletzt, um zu erfahren, was damals passiert<br />

ist. Albert ist jedoch auch nach all den Jahren noch nicht in der Lage, mit ihr<br />

über <strong>di</strong>e Geschehnisse zu sprechen. Als Albert den unehelichen Sohn der beiden<br />

kennenlernt und sich mit ihm anfreundet, beginnt er nach und nach, sich zu<br />

öffnen. Durch den Jungen findet eine seiner Herrgottschnitzereien den Weg ins<br />

Tal bis zu Benno Bischof. Dieser erkennt in dem kunstvollen Kruzifix <strong>di</strong>e Arbeit<br />

seines gefallenen Sohnes. Die Geister der Vergangenheit scheinen ihn eingeholt<br />

zu haben.<br />

„Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ stammt aus der Feder des Musikers und Autors<br />

Christof Kammerlander, der bereits seit 2006 <strong>di</strong>e Bühnenmusik komponiert, und<br />

des Schauspielers und Autors Bernhard Wolf. Er ist seit 2011 künstlerischer Leiter<br />

der Geierwally Freilichtbühne. Wir sprachen mit den Autoren.<br />

Bernhard Wolf<br />

Was hat Sie inspiriert, das Stück „Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ zu<br />

schreiben?<br />

Stephan Geisler Moroder, der Enkel von Rudolf Geisler Moroder (Leiter der<br />

Schnitzschule von 1951–1984) ist an uns herangetreten, ob wir nicht ein Stück<br />

über seinen Großvater schreiben können. Da uns seine Geschichte zu zeitnah erschien,<br />

haben wir uns dagegen entschieden. In der Recherche stießen wir jedoch<br />

auf Benno Bischof, dem fast vergessen Gründer der Schnitzschule. Die Schnitzerei<br />

war und ist ein wichtiger Teil der Lechtaler Identität und uns ist es ein großes<br />

Anliegen den Gründer wieder ins Bewusstsein zu rücken.<br />

Gibt es Charaktere, <strong>di</strong>e Ihnen besonders ans Herz gewachsen sind?<br />

Man bekommt im Laufe eines Schreibprozesses eine Verbindung zu allen Rollen,<br />

aber Bennos Sohn Pepi, der im 2. Weltkrieg fiel, ist eine Besondere Figur im Stück.<br />

Wie nah ist <strong>di</strong>e Geschichte des Stücks am echten Leben von Benno Bischof?<br />

Die Lebensgeschichte von Benno und seiner Familie erzählen wir sehr<br />

geschichtstreu. Andre Figuren im Stück sind aber frei erfunden und helfen uns,<br />

eine abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen.<br />

Gab es Probleme, <strong>di</strong>e Rechte zu bekommen?<br />

Nein, wir bekamen Unterstützung von allen Seiten. Sei es von Zeitzeugen, der<br />

Familie oder der Schnitzschule Elbigenalp. Besonders hervorzuheben ist aber<br />

<strong>di</strong>e Enkelin Andrea Bischof. Sie unterstützte uns mit originalen Briefen und Geschichten<br />

aus der Familie.


„Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ – so wurde Elbigenalp zum Schnitzerdorf 9<br />

Wie haben Sie <strong>di</strong>e Charakterentwicklung für <strong>di</strong>eses Stück erlebt?<br />

Es ist immer wieder spannend, geschichtlichen Figuren eine Stimme zu geben.<br />

Dieses Mal hatten wir aber Informationen von Menschen, <strong>di</strong>e Benno und seine<br />

Familie noch persönlich kannten. Ein großartiger Moment für uns Autoren war<br />

das Interview mit einem seiner letzten Schüler, Karl Wasle.<br />

Gab es während des Schreibens Dinge, <strong>di</strong>e Ihren ursprünglichen Plan für<br />

das Stück verändert haben?<br />

Die Begegnungen mit Andrea Bischof und Karl Wasle haben uns sicher auf neue,<br />

interessante Wege gebracht. Das Stück ist eine Mischung aus Fiktivem und<br />

Geschichtsgetreuem, da mussten wir schon des Öfteren Handlungsstränge neu<br />

überdenken, um beides in Einklang zu bringen.<br />

Wie sind Sie vorgegangen, um <strong>di</strong>e eigene Atmosphäre des Lechtals und seiner<br />

Bewohner einzufangen und darzustellen?<br />

Beide Autoren sind Lechtaler, <strong>di</strong>e Spieler sind Lechtaler, der Komponist der Musik<br />

ist Lechtaler. Die Bühne steht im Lechtal. Wir können gar nicht anders, als Lechtaler<br />

Atmosphäre zu erschaffen. Gerade <strong>di</strong>e Schnitzschule war immer ein Farbklecks<br />

in unserem Tal. Oft wurden <strong>di</strong>e Schüler etwas abwertend als „Künstler“<br />

bezeichnet, aber im Großen und Ganzen gehört das Schnitzen schon lange unweigerlich<br />

zu unserer Tra<strong>di</strong>tion.<br />

Christof Kammerlander<br />

Wie haben Sie <strong>di</strong>e Balance zwischen Fakten und Fiktion gefunden?<br />

Da es geschichtliche und fiktive Figuren gibt, haben wir <strong>di</strong>e Möglichkeit, Fakten<br />

und Fiktion zu be<strong>di</strong>enen, um eine abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen,<br />

aber: Die Besten Geschichten schreibt doch das Leben.<br />

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Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr


10<br />

„Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ – so wurde Elbigenalp zum Schnitzerdorf<br />

Was möchten Sie, dass das Publikum aus dem Stück mitnimmt?<br />

Wir hoffen natürlich, dass wir das Publikum begeistern können, dass es mit uns<br />

lacht, weint, liebt und hasst. Wir freuen uns auch sehr darüber, der Schnitzschule<br />

und der Schnitzkunst eine Bühne geben zu können.<br />

Welche Rolle spielt <strong>di</strong>e Musik bei der Inszenierung?<br />

Wie <strong>di</strong>e Jahre zu vor, ist <strong>di</strong>e Musik ein wichtiger emotionaler Träger des Abends,<br />

aber im Speziellen spielt <strong>di</strong>e Musik keine große Rolle im Stück. Wir sind aber erst<br />

am Anfang und wer weiß. Die Schnitzkunst steht aber definitiv im Mittelpunkt.<br />

Einer der Hauptdarsteller ist Bildhauer und es wird auf der Bühne geschnitzt und<br />

gearbeitet.<br />

Welche künstlerischen Entscheidungen<br />

wurden bei der Gestaltung des Bühnenbilds<br />

getroffen?<br />

Das Bühnenbild wird heuer von Michael<br />

Bachnetzer und Lehrern der Schnitzschule<br />

Elbigenalp gestaltet und umgesetzt. Es gibt<br />

eine klare Vorstellung, <strong>di</strong>e sich im Probenprozess<br />

weiterentwickeln. Das Bühnenbild<br />

wird sicher ein Kunstwerk für sich. Ein<br />

Bühnenbild von Bilderhauern für ein Stück<br />

über Bildhauerei.<br />

Setzen Sie mehr auf tra<strong>di</strong>tionelle oder<br />

moderne Inszenierungen?<br />

Wir setzen klar auf eine tra<strong>di</strong>tionelle Inszenierung,<br />

aber es gibt natürlich künstlerische<br />

Interpretationen. Der Südtiroler<br />

Regisseur Markus Oberrauch hat schon<br />

bei der Inszenierung „Die Reiche Lisabeth“ gezeigt, dass er ein gutes Gespür für<br />

unser Publikum besitzt. Die klassischen Kostüme von Brigitte Lechner und Susanne<br />

Wilfinger werden uns in <strong>di</strong>e Zeit 1949 versetzen und <strong>di</strong>e Musik von Christof<br />

Kammerlander wird von tra<strong>di</strong>tionellen Instrumenten getragen.<br />

Wie würden Sie <strong>di</strong>e zentrale Botschaft des Stücks beschreiben?<br />

Bildung bringt eine Gesellschaft immer weiter, besonders in so schwierigen<br />

Jahren, wie der Nachkriegszeit. Benno Bischof war ein offener, großzügiger und<br />

lebensbejahender Mensch. Ich hoffe, dass unser Publikum <strong>di</strong>es spürt.<br />

Ist das Stück eher ein Drama oder eine Komö<strong>di</strong>e?<br />

„Die Lechtaler Herrgottschnitzer“ wird ein Drama, dennoch kommt <strong>di</strong>e Komö<strong>di</strong>e<br />

nicht zu kurz, denn im Sommertheater darf auch gerne gelacht werden. Das<br />

möchten <strong>di</strong>e Zuschauer und wir natürlich auch.<br />

Wie laufen sie Proben?<br />

Die Proben haben begonnen, <strong>di</strong>e Stimmung ist hervorragend und wir freuen<br />

uns alle auf einen hoffentlich erfolgreichen Theatersommer auf der Geierwally<br />

Freilichtbühne. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und hoffen, dass Euch <strong>di</strong>e Geschichte<br />

der Lechtaler Herrgottschnitzer mitreißt.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Text: Petra Wiesmayer Bilder: Jeremias Plangger, Arnold Weißenbach


WEITERE<br />

TERMINE<br />

<strong>Juli</strong><br />

FR 12.<br />

SA 13.<br />

FR 19.<br />

SA 20.<br />

FR 26.<br />

SA 27.<br />

Ein Stück vonBernhardWolf<br />

und Christof Kammerlander,<br />

unter der Regie von Markus<br />

Oberrauch.<br />

August<br />

FR 02.<br />

SA 03.<br />

FR 09.<br />

SA 10.<br />

FR 16.<br />

SA 17.<br />

FR 23.<br />

SA 24.<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

6. <strong>Juli</strong> BEGINN<br />

20:30 UHR<br />

THEATER-<br />

SOMMER<br />

<strong>2024</strong><br />

KARTEN unter:<br />

Tel. +43 (0) 5634 5315 12<br />

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FOLGE UNS:<br />

Geierwally Freilichtbühne<br />

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Warum wir übers<br />

Sterben reden sollten<br />

Das Leben ist verletzlich. Der Mensch schmiedet zeitlebens an seiner<br />

Lebensplanung, doch oft wird der eigene Entwurf oft unerwartet durch<br />

einen Unfall, eine Krankheit oder gar den Tod und schmerzlich durchkreuzt.<br />

Unvermittelt erleben wir <strong>di</strong>e Tragik des Lebens und Sterbens<br />

hautnah mit. Leben und Tod, Werden und Vergehen, beides ist unzertrennlich<br />

verbunden.<br />

Der Hospizverein Südliches Ostallgäu sieht seit über 17 Jahren seine Aufgabe<br />

darin, Tod und Sterben wieder mehr im Bewusstsein der Menschen<br />

zu verankern. Immer wieder rücken <strong>di</strong>e ehrenamtlichen Hospiz-Mitglieder<br />

ihre Mission der in<strong>di</strong>viduellen, sorgsamen Sterbe- und Trauerbegleitung in den<br />

Fokus der Öffentlichkeit, nach dem Motto: „Wenn nichts mehr zu machen ist, ist<br />

noch viel zu tun“! Für <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er Hospizbegleiter sind Sterben und Verlust, Tod<br />

und Trauer wertvolle, bedeutende Bestandteile eines erfüllten Lebens.<br />

Mit verschiedensten Angeboten rund um das Sterben Betroffener und das<br />

Weiterleben der Hinterbliebenen sieht sich der Hospizverein nicht nur als reine<br />

Sterbebegleitung, sondern auch als leben<strong>di</strong>ge Begleitung der Trauernden – zurück<br />

ins Leben. In der Sterbebegleitung setzen sich <strong>di</strong>e Hospizbegleitenden<br />

dafür ein, dass Menschen in der Endphase ihres Lebens eine zugewandte, in-


Warum wir übers Sterben reden sollten 13<br />

<strong>di</strong>viduelle Begleitung erfahren. Dafür braucht es Zeit,<br />

Raum, Geduld und kompetenten Beistand. Alle haben<br />

sich in ihrer Ausbildung intensiv mit dem Leben, dem<br />

Sterben und dem Tod auseinandergesetzt, um sich<br />

sensibel auf wechselnde Wünsche und Bedürfnisse<br />

der Betroffenen einzustellen. Dabei werden <strong>di</strong>e jeweiligen<br />

familiären, weltanschaulichen, konfessionellen<br />

und religiösen Lebensbiografien jederzeit berücksichtigt<br />

und respektiert.<br />

Viele Betroffene haben in <strong>di</strong>eser sensiblen, sehr intimen<br />

letzten Lebensphase oft große Hemmungen,<br />

sich Hilfe zu holen und <strong>di</strong>e kostenlose Unterstützung<br />

von warmherzigen „Fachleuten“ in Anspruch zu nehmen.<br />

Bevor der Telefonhörer dann endlich zur Hand<br />

genommen wird, wird oft lange gegrübelt, denn es erfordert<br />

zuweilen Mut, über den eigenen Schatten zu<br />

springen. Dabei kosten <strong>di</strong>e Gespräche und Hilfen zwar<br />

viel eigene Überwindung – aber kein Geld. „Nur Mut!<br />

Ich freue mich über jeden unverbindlichen Anruf, denn es hilft immer, sich<br />

frühzeitig Unterstützung zu holen“, ermutigt Karina Rüter, <strong>Füssen</strong>s leitende<br />

Koor<strong>di</strong>natorin und Palliative Care-Fachkraft. „Wir arbeiten vertraulich, unentgeltlich,<br />

überkonfessionell und wahren <strong>di</strong>e Schweigepflicht.“ Rüter und ihr erfahrenes<br />

Team ermitteln im Vorfeld in einem unverbindlichen Gespräch <strong>di</strong>e in<strong>di</strong>viduellen<br />

Bedürfnisse der Hilfesuchenden und deren Angehöriger.<br />

Die Trauer, <strong>di</strong>e vielen Menschen den Boden unter den Füßen wegzieht, kann nicht leicht<br />

verarbeitet werden. Jeder begibt sich auf seinen eigenen Weg der „Kleinen Schritte“,<br />

wie es <strong>di</strong>e Trauerbegleiterin Brigitte Engelhard Lechner hier beim Trauerspaziergang im<br />

Faulenbacher Tal beschreibt.<br />

Gerne hilft der Hospizverein auch dabei, das passende größtmögliche Palliative-<br />

Care-Netzwerk zu knüpfen. In der Regel ist ein Hospizbegleiter für eine Familie<br />

verantwortlich. Die fun<strong>di</strong>erte Ausbildung der<br />

Ehrenamtlichen wird in regelmäßigen Vereinstreffen<br />

durch prozessbegleitende Supervisionen und professionelle<br />

Fortbildungen unterstützt und fortgeführt.<br />

Dabei sei <strong>di</strong>e in<strong>di</strong>viduelle Sterbebegleitung keine<br />

Wissenschaft, sondern praktizierte Mitmenschlichkeit,<br />

<strong>di</strong>e natürlich auch durch <strong>di</strong>e Familie, Freundeskreis<br />

oder Nachbarschaft möglich ist. Durch den<br />

„Letzten Hilfe Kurs“ gibt der Hospizverein allen Kursteilnehmern<br />

das wichtiges Rüstzeug und kleine 1x1<br />

der Sterbebegleitung zur Hand. Letzte Hilfe ist also<br />

genau so wichtig, wie erste Hilfe. Der Kurs beinhaltet<br />

verschiedene Module: Sterben als Teil des Lebens,<br />

Vorsorgen und entscheiden, Leiden lindern und Abschied<br />

nehmen. So unterschiedlich das Leben und<br />

Sterben jedes Menschen verläuft, so vielfältig ist am<br />

Ende auch <strong>di</strong>e Trauer der Hinterbliebenen.<br />

Das schmerzhafte Gefühl der Trauer ist ein intensives<br />

Bemühen der Seele, das Geschehene zu begreifen. Im<br />

Laufe der Sterbebegleitung des Hospizvereins Südliches<br />

Ostallgäu e.V. hat sich eine neue, sehr wertvolle<br />

Gruppierung gebildet. Die Trauerbegleitung. Jeder erlebt<br />

den Trauerschmerz wohl auf eigene, unvergleich-


14<br />

Warum wir übers Sterben reden sollten<br />

Immer wieder rücken <strong>di</strong>e ehrenamtlichen Hospiz-Mitglieder ihre Mission der in<strong>di</strong>viduellen, sorgsamen Sterbe- und Trauerbegleitung in den<br />

Fokus der Öffentlichkeit, nach dem Motto: „Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun“!<br />

liche Weise. Vielleicht liegt der Verlust erst kurze Zeit zurück – möglicherweise<br />

macht sich nach langer Pflege, Tod und Beer<strong>di</strong>gung erstmal eine große Erschöpfung<br />

und Einsamkeit breit. Auch Monate oder Jahre später können Trauerwellen<br />

ohne Vorwarnung in den Abgrund ziehen.<br />

Kontakt<br />

Hospiz Südliches Ostallgäu e. V.<br />

87629 <strong>Füssen</strong><br />

www.hospiz-fuessen.de<br />

E-Mail: kontakt@hospiz-fuessen.de<br />

Telefon 0 83 62.9 28 83 88<br />

Oft beginnt parallel ein tiefgreifender, meist langwieriger Selbstfindungsprozess.<br />

Nie ist man mit seiner Trauer ganz allein, denn zeitgleich erleben viele<br />

Menschen <strong>di</strong>e Grenzerfahrung des ungewollten, schlimmstenfalls gewollten<br />

Verlassen Werdens. Betroffene sind auf Herzlichste eingeladen ihrer Trauer<br />

Ausdruck zu verleihen und auf <strong>di</strong>e verschiedensten Angebote des achtsamen<br />

„Da-Sein“ der ausgebildeten Trauerbegleiter zu vertrauen. In Einzelgesprächen<br />

wird ganz persönlich und in<strong>di</strong>viduell dem Trauernden auf seinem schweren<br />

Weg beigestanden. Wer sich in einer kleinen Gruppe wohler fühlt, für den ist<br />

vielleicht das Trauerwandern genau richtig, denn auch <strong>di</strong>e Natur kann helfen<br />

sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen, und spendet Trost und Verständnis.<br />

Durch das gemeinsame Reden, Schweigen und Zuhören baut man zusammen<br />

an einer Brücke in den neuen Lebensabschnitt, wenn das gewohnte Leben Abschied<br />

genommen hat.<br />

Karina Rüter, <strong>Füssen</strong>s leitende Koor<strong>di</strong>natorin und Palliative Care-Fachkraft, und<br />

Roger Gemmel, Hospizbegleiter und 1. Vorsitzender des Hospizvereins, freuen sich<br />

darüber, wenn sie sich für Menschen einsetzten dürfen.<br />

Einmal im Monat besteht zudem <strong>di</strong>e<br />

Möglichkeit das Trauercafé „Lichtblick“<br />

zu besuchen. „Der Weg der kleinen<br />

Schritte“: beschreibt Brigitte Engelhard-<br />

Lechner, <strong>di</strong>e erfahrene Trauerbegleiterin<br />

und Ehrenvorsitzende des Hospizvereins,<br />

<strong>di</strong>esen Lebensabschnitt. Bereits in den<br />

nächsten Wochen soll ein weiterer Treffpunkt<br />

und einfühlsamer Rahmen für<br />

Trauernde geschaffen werden. Auf dem<br />

<strong>Füssen</strong>er Friedhof an der Augsburger<br />

Straße wird dann eine neue Trauerbank<br />

des Hospizvereins allen Menschen einen<br />

geschützten Platz anbieten, an dem sie mit<br />

ihrer Trauer nicht alleingelassen werden<br />

und spontan mit Trauerbegleiterinnen ins<br />

Gespräch kommen können. <br />

Text: Martina Gast, Bilder: ???


Kreisverband Ostallgäu<br />

Bayerisches<br />

Rotes<br />

Kreuz<br />

Das Bayerische Rote Kreuz, Körperschaft des öffentlichen Rechts, ist ein großer Wohlfahrtsverband<br />

und <strong>di</strong>e führende Hilfsorganisation in Bayern. Der BRK-Kreisverband Ostallgäu beschäftigt ca. 900<br />

MitarbeiterInnen. Darüber hinaus sind rund 2300 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen im Einsatz<br />

Für unseren Kreisverband Ostallgäu suchen wir in verschiedenen Einrichtungen und Bereichen<br />

einen oder mehrere<br />

• Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegehelfer (m/w/d)<br />

in Wertach<br />

• Wohngruppenleitung (m/w/d) im St. Georgshof in Rettenbach<br />

• Mitarbeiter in der sozialen Betreuung (m/w/d)<br />

• Wohnbereichsleitung (m/w/d)<br />

• Pflegefach- und Pflegehilfskräfte (m/w/d)<br />

• Betreuungsassistenten (m/w/d)<br />

• Quereinsteiger (m/w/d) in der Pflege<br />

• Hauswirtschaftskräfte (m/w/d)<br />

• Ergotherapeuten, Reinigungskräfte und ehrenamtliche Mitarbeiter (m/w/d)<br />

• Notfallsanitäter, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten (m/w/d)<br />

in Vollzeit, Teilzeit oder auf geringfügiger Basis.<br />

Für nähere Informationen und falls wir Ihr Interesse geweckt haben,<br />

bitten wir um Ihre OnlineBewerbung mit den vollstän<strong>di</strong>gen Unterlagen unter:<br />

https://www.brk-ostallgaeu.de/karriere/stellenangebote.html<br />

Wir sind eine anerkannte Einsatzstelle für das Freiwillige Soziale Jahr und den<br />

Bundesfreiwilligen<strong>di</strong>enst.<br />

Ausbildung beim Roten Kreuz Ostallgäu<br />

Jetzt bewerben! Wir bilden aus in den Bereichen<br />

Pflege ■ Heilerziehungspflege ■ Rettung ■ Verwaltung ■ Hauswirtschaft<br />

Wir bieten<br />

■ Moderne Ausbildungsmethoden<br />

■ Leistungsgerechte Bezahlung<br />

■ Sinnstiftende Tätigkeit<br />

Weitere Infos und Online-Bewerbung:<br />

www.brk-ostallgaeu.de/karriere „Ausbildung“<br />

Bayerisches<br />

Rotes<br />

Kreuz<br />

BRK Kreisverband Ostallgäu<br />

Ralf Skoog, Personalmanagement, Marktoberdorf<br />

Tel. 08342 /96914 10, ralf.skoog@kvostallgaeu.brk.de<br />

Wir sind anerkannte Einsatzstelle für das Freiwillige<br />

Soziale Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligen<strong>di</strong>enst (BFD).<br />

Ein<br />

für Deine<br />

Zukunft!


Ein<br />

Blick<br />

in <strong>di</strong>e Vergangenheit<br />

Zeitzeugen. Sie sind für eine gelebte Erinnerungskultur enorm wichtig und<br />

lassen Geschichte leben<strong>di</strong>g werden. Und Geschichte gibt es auch <strong>di</strong>rekt vor<br />

unserer Haustür. Wer <strong>di</strong>e Welt von morgen verstehen will, der muss das<br />

Gestern kennen.<br />

Es war ein Gedanke, der Peter Mößmer nicht mehr aus dem Kopf ging. Wie<br />

hatten es sein Großvater und Urgroßvater damals geschafft so viel zu ver<strong>di</strong>enen,<br />

dass sich <strong>di</strong>e Familie in <strong>Füssen</strong> ein Haus bauen konnte. Also fragte<br />

er nach. Der Erfolg seiner Familie hing ganz eng mit dem Erfolg der Sailerwarenfabrik<br />

zusammen. Hier hatten der Opa und Uropa eine Anstellung, hatten sich<br />

hochgearbeitet und gutes Geld ver<strong>di</strong>ent. Sein Interesse war geweckt: Und der<br />

Zufall wollte es, dass aus <strong>di</strong>esem Interesse ein Gemeinschaftsprojekt mit seinem<br />

Neffen wurde.<br />

Felix Hecht stu<strong>di</strong>ert an der Technischen Hochschule Deggendorf und bewarb<br />

sich um das Stipen<strong>di</strong>enprogramm „Junge Kunst und neue Wege“. Auch ihn begeisterte<br />

das Areal der ehemaligen Hanfwerke und so bewarb er sich mit dem<br />

Arbeitstitel „Hanfwerke <strong>Füssen</strong>“ um das Stipen<strong>di</strong>um – mit Erfolg. Nun ging es<br />

um <strong>di</strong>e Umsetzung seiner Idee: Der 23-Jährige wollte einen Kurzfilm über den<br />

„umgarnten Alltag“ der Arbeitnehmer mit Zeitzeugen drehen. Denn ihm ist klar:<br />

„Das Faszinierende an <strong>di</strong>esem Ort ist, dass <strong>Füssen</strong> ohne <strong>di</strong>e Fabrik deutlich unbekannter<br />

und kleiner wäre. Denn viele Häuser wurden mit den Gehältern aus<br />

der Fabrik gebaut.“<br />

2009 endete <strong>di</strong>e Ära der Textilindustrie in <strong>Füssen</strong>.<br />

Übrig blieb ein riesiges Gelände. Wie es in Zukunft<br />

damit weitergeht, wird bis heute <strong>di</strong>skutiert.<br />

Begonnen hat <strong>di</strong>e Geschichte 1864 mit der offiziellen<br />

Geschäftseröffnung der Saierwarenfabrik, aus<br />

der dann <strong>di</strong>e Hanfwerke und schließlich <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er<br />

Textil AG wurde. In den Jahrzehnten vor der Eröffnung<br />

ging es den <strong>Füssen</strong>er Bürgern nicht gut:<br />

Die Bevölkerungszahlen stagnierten, obwohl sie an<br />

anderen Orten stark anstiegen. Eine Verarmungstendenz<br />

war spürbar. Durch <strong>di</strong>e Sailerwarenfabrik


Ein Blick in <strong>di</strong>e Vergangenheit 17<br />

erlebte <strong>Füssen</strong> einen wirtschaftlichen Aufschwung:<br />

Zuwanderung von Arbeitskräften, Bevölkerungswachstum<br />

und Ausdehnung der Stadt. Besonders<br />

das Sozialsystem der Firma war regelrecht revolutionär.<br />

Es entstand der erste <strong>Füssen</strong>er Kindergarten, ein<br />

Krankenhaus und <strong>di</strong>e erste Krankenversicherung –<br />

eine Stadt in der Stadt wuchs. Auch <strong>di</strong>e Frauen wurden<br />

in den Produktionsprozess eingebunden. Auf<br />

dem Höhepunkt, als <strong>di</strong>e Sailerwarenfabrik 1920 mit<br />

den Immenstädter Hanfwerken fusionierte, gab es<br />

3.000 Beschäftigte.<br />

Doch <strong>di</strong>e Arbeit war trotz der guten sozialen Leistungen<br />

schwer und gefährlich. Berge von Hanf wurden<br />

damals in riesigen Reibmaschinen bearbeitet und zugeschnitten.<br />

Die Halle voller Staub, was bei vielen Arbeitern und Arbeiterinnen<br />

zu gesundheitlichen Problemen führte. Alles lief damals mit ohrenbetäubendem<br />

Lärm ab.<br />

1969 kaufte Johann Nepomuk Glöggler 90 Prozent der Hanfwerke. Als <strong>di</strong>e Textilindustrie<br />

immer stärker unter Druck stand, begann Glögglers Firmenreich zu<br />

schwanken. Trotz Sanierungsmaßnahmen des Freistaats Bayern blieb von<br />

Glögg lers Textilfirmen nicht viel übrig. Doch <strong>di</strong>e Arbeitsplätze konnten gerettet<br />

werden. Aber nur, weil <strong>di</strong>e Mitarbeiter das Geld aus dem Sozialplan in ein Nachfolgeunternehmen<br />

steckten. Und so wurde <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er Textil AG geboren. Doch<br />

<strong>di</strong>e Zeiten waren schlecht: Die Produktion wurde in osteuropäische und asiatische<br />

Länder ausgelagert – <strong>di</strong>e Textilindustrie in Deutschland verschwand. Trotz<br />

Thema: Augengesundheit<br />

Wenn <strong>di</strong>e Lesebrille nicht mehr ausreicht.<br />

Vergrößernde Sehhilfen.<br />

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15 Jahre nahkauf und wir von Beginn an dabei!


18<br />

Ein Blick in <strong>di</strong>e Vergangenheit<br />

der großen Hoffnung musste <strong>di</strong>e Textil AG 2009<br />

Insolvenz anmelden. Gerade noch 60 Mitarbeiter<br />

waren übrig geblieben.<br />

Nun ging es also für Felix Hecht und Peter Mößmer<br />

darum, Zeitzeugen zu finden. Die ihre Sicht<br />

der <strong>Füssen</strong>er Geschichte erzählen sollten. Kein<br />

leichtes Unterfangen, doch ein Aufruf in der Allgäuer<br />

Zeitung brachte den Erfolg und schließlich<br />

meldeten sich acht Zeitzeugen.<br />

Gedreht wurde am Originalschauplatz in den<br />

Lagerhallen der ehemaligen Hanfwerke. So erzählt<br />

ein ehemaliger Lehrling genauso wie eine<br />

ehemalige Vorstandssekretärin von der damaligen<br />

Zeit in den Hanfwerken. „Die Teilnehmer<br />

waren sehr offen und man merkt, dass sie für das Thema brennen“, sagt Felix<br />

Hecht. „Am Anfang erzählten sie oft erst von der Technik, doch schon bald ging<br />

es ins Detail. Und so konnte ich mir ein richtiges Bild von der damaligen Zeit<br />

machen.“<br />

Und so erhoffen sich <strong>di</strong>e Beiden, ein Stück Zeitgeschichte erhalten zu können<br />

und vor dem Vergessen zu bewahren. Nach dem Schnitt und der Fertigstellung<br />

des Films suchen Hecht und Mößmer nun noch einen Ort, um ihr Zeitdokument<br />

zu präsentieren. „Ich möchte mit meinem Film gerne den Zuschauern<br />

das weitergeben, was ich mit den Zeitzeugen erlebt habe. Das Eintauchen in <strong>di</strong>e<br />

Vergangenheit“, erklärt Felix Hecht. <br />

Text: Anke Sturm, Fotos: Bene<strong>di</strong>kt Siegert, Martina Gast, Peter Mößmer<br />

100 Jahre Schuh Mode Henkel<br />

Man spürt es in jedem Winkel - Im Herzen von Nesselwang werden Schuhe und Besonderes gelebt und geliebt.<br />

<strong>2024</strong> feiert das seit vier Generationen inhabergeführte Schuhhaus Henkel seinen 100. Geburtstag!<br />

„Gute Qualität, freundliche persönliche Beratung und in<strong>di</strong>viduell ausgesuchte<br />

Schuhe und Mode, das sind unsere Werte schon seit einhundert Jahren“, sagt<br />

Inhaberin Teresa Henkel. 1924 began ihr Opa Max Henkel mit dem Verkauf<br />

von Schuhen und der Herstellung von Schuhcreme. Martha und Karl Henkel<br />

übernahmen1929dasGeschäft. 40Jahrespäter-1969-vergrößertenHubert<br />

und Sybille Henkel.<br />

Als im Jahre 2000Teresa Henkel ins Unternehmen einstieg wurde groß umgebaut.<br />

Heute wird in der Von Lingg Straße 9 in Nesselwang neben hochwertigen<br />

Schuhen für <strong>di</strong>e ganze Familie auch besondere Mode für Damen, Accessoires<br />

und Geschenkartikel angeboten.<br />

„Wir können von Kopf bis Fuß, bunt und besonders!“ ist das Credo von<br />

Schuh Mode Henkel. Seit 2007 gibt es in der Hauptstraße 2 <strong>di</strong>e Filiale<br />

„Teresa fashion“, <strong>di</strong>e nun auch schon fast volljährig wird. „Wir sind stolz<br />

darauf, mit beiden Geschäften dem Einheimischen, wie auch dem Gast ein<br />

attraktives Einkaufserlebnis bieten zu können. Überzeuge Dich selbst und<br />

komm doch bei uns vorbei!“ - freut sichTeresa Henkel.<br />

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Der Jugend zuhören<br />

Die Teilnehmer und <strong>di</strong>e Jury vom 71. Redewettbewerb in Reutte<br />

Schon zum 71. Mal findet in Österreich der Jugendredewettbewerb statt.<br />

Dabei können junge Menschen vor einer größeren Öffentlichkeit ihre<br />

Meinungen, Ideen und Gedanken zu den unterschiedlichsten Themen einer<br />

Jury vortragen. Dabei gibt es drei Kategorien: Klassische Rede, Spontanrede<br />

und Sprachrohr. In Reutte fand der Vorentscheid statt – mit sehr<br />

starken Beiträgen von starken, jungen Frauen.<br />

Eine lange Tra<strong>di</strong>tion hat der Redewettbewerb in Österreich. Er wurde 1952<br />

von den Vereinten Nationen zur Demokratisierung der Gesellschaft ins<br />

Leben gerufen und ist seither ein Gemeinschaftsprojekt des zustän<strong>di</strong>gen<br />

Bundesministeriums und der Bundesländer. Hier haben junge Menschen <strong>di</strong>e<br />

Möglichkeit, ihre Meinungen und Gedanken frei zu äußern. Dies jedoch in Respekt<br />

vor anderen und ohne, dass es zu einer Abwertung von einzelnen oder<br />

Gruppen unter anderem aufgrund von Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller<br />

Orientierung, Behinderung, ethnischer Zugehörigkeit, nationaler Herkunft<br />

oder religiöser Zugehörigkeit kommt.<br />

Auf Bezirks- und Landesebene finden Vorentscheidungen statt und <strong>di</strong>e Landessiegerinnen<br />

und Landessieger nehmen anschließend am Bundes-Jugendredewettbewerb<br />

in Wien teil. Und es ist nicht nur ein Wettbewerb für <strong>di</strong>e jungen<br />

Menschen, sondern besonders interessant für <strong>di</strong>e ältere Generation. Denn hier<br />

erfährt man, was <strong>di</strong>e Jugend bewegt.<br />

Und <strong>di</strong>e Beiträge in Reutte hatten es in sich. Zeigten sie doch auf, was <strong>di</strong>e<br />

Jugendlichen bewegt. Da ging es von Mobbing über „Leerplan statt Lehrplan“<br />

bis hin zu einer Performance mit dem Thema „Macht(missbrauch)“. Siegerin in


Der Jugend zuhören 21<br />

Text und Bilder: Anke Sturm<br />

der klassischen Rede wurde Anna Praschberger, in<br />

der Spontanrede Sofie Sissi Franz und im Sprachrohr<br />

Sandra Mittermayer, Sophie Wirth und Hanna Feuerstein.<br />

Beeindruckt zeigte sich das Publikum auch<br />

von der Zweitplatzierten Rona Merth, <strong>di</strong>e mit einem<br />

Poetry Slam begeisterte. „Man hat gespürt, dass es<br />

den Teilnehmerinnen vorrangig nicht ums Gewinnen<br />

ging, sondern darum, <strong>di</strong>e eigenen Werte zu vermitteln“,<br />

erklärte Moderatorin Carina Frei. Gerade in<br />

der Disziplin Sprachrohr können <strong>di</strong>e Jugendlichen<br />

ihre ganz eigene Art finden, um sich mitzuteilen.<br />

Sandra Mittermayer, Sofie Wirth und Hannah Feuerstein<br />

begeisterten mit ihrer Performance zum Thema<br />

Macht(missbrauch). Eine starke Leistung, in der sie<br />

<strong>di</strong>e verschiedenen Formen, in denen man Machtmissbrauch<br />

erleben kann, aufzeigten. Und dabei spürbar<br />

machten, wie schnell man machtlos wird. Dem gilt es<br />

gegenzuhalten: „Ich habe Macht über mich – das macht mich mächtig“. Fasziniert<br />

zeigten sich <strong>di</strong>e Zuschauer und <strong>di</strong>e Jury von Ronja Merath. In ihrem Poetry-Slam<br />

spielte sie mit der deutschen Sprache, zeigte einen enormen Sprachwitz<br />

und Fantasie, nur ihre eigene Aufregung kam ihr in <strong>di</strong>e Quere. Zum Abschluss<br />

gab es für alle Teilnehmerinnen und Siegerinnen Gewinne, <strong>di</strong>e von<br />

verschiedenen Einrichtungen und Geschäften gesponsert wurden.<br />

Und für Sandra Mittermayer, Sophie Wirth und Hannah Feuerstein geht es weiter.<br />

Sie konnten beim Landeswettbewerb mit ihrem bewegenden Auftritt überzeugen<br />

und belegten den ersten Platz und qualifizierten sich so für den Bundeswettbewerb<br />

in Wien.<br />

Sieger in der Kategorie Sprachrohr. Von links: Sophie Wirth, Sandra Mittermayer und<br />

Hannah Feuerstein mit Moderatorin Carina Frei.


Die bunte Vielfalt der<br />

Kammermusik<br />

Die Konzertreihe im barocken Festsaal des<br />

ehemaligen Bene<strong>di</strong>ktinerklosters St. Mang gibt<br />

es seit mehr als 70 Jahren. Der Kaisersaal wurde<br />

für Repräsentationszwecke konzipiert und schon<br />

zu Klosterzeiten für kulturelle Darbietungen<br />

genutzt. Kammermusik findet hier einen inspirierenden Rahmen mit einer<br />

wunderbaren Akustik und verschmilzt mit der Ästhetik des Raums zum<br />

Gesamtkunstwerk. Die unmittelbare Nähe zwischen Musikern und<br />

Publikum macht jedes Konzert zum in<strong>di</strong>viduellen Erlebnis.<br />

Die Konzertsaison beginnt am Donnerstag, 13. <strong>Juni</strong>, mit dem Alma Rosé<br />

Trio, das mit Klarinette, Violine und Klavier auf den Spuren folkloristischer<br />

Einflüsse das Publikum mit auf eine Reise nimmt. Das vom Deutschen<br />

Musikrat geförderte Trio hat Werke von Darius Milhaud, Francis Poulenc,<br />

Astor Piazzolla, Aram Khatchaturian und Paul Schoenfield auf dem Programm.<br />

Die Tuba ist das Instrument des Jahres <strong>2024</strong> und bekommt mit dem Duo<br />

TubAkkord einen großen Auftritt bei den Kaisersaalkonzerten am Mittwoch,<br />

26. <strong>Juni</strong>. Tubist Fabian Heichele und Akkordeonist Konstantin Ischenko beweisen,<br />

dass <strong>di</strong>ese beiden Instrumente auf wundersame Weise bestens harmonieren.<br />

Erleben Sie <strong>di</strong>ese faszinierende Klangwelt, inspiriert von<br />

klassischen Melo<strong>di</strong>en, Tangos und Avantgarde bis zur Opern Literatur.<br />

Der mit <strong>Füssen</strong> eng verbundene Cellist <strong>Juli</strong>us Berger hat zu seinem Konzert<br />

am Mittwoch, 3. <strong>Juli</strong>, <strong>di</strong>e Harfenistin Marlis Neumann eingeladen. Diese<br />

außergewöhnliche Besetzung ermöglicht ganz besondere Klangerlebnisse mit<br />

Werken von Franz Schubert, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Franz Liszt.<br />

Mit Briefwechseln berühmter Komponisten und Komponistinnen befasst sich<br />

das Elaia Quartett am Donnerstag, 18. <strong>Juli</strong>. Das vom Deutschen Musikrat geförderte<br />

Streichquartett spielt Werke von Leoš Janácek, Cecilia Damström,<br />

Fanny Hensel und Felix Mendelssohn-Bartholdy.<br />

Das Trio Kanon repräsentiert <strong>di</strong>e kulturelle Verbundenheit zwischen Cremona,<br />

der Welthauptstadt der Geige, und <strong>Füssen</strong>, der Wiege des europäischen Lautenund<br />

Geigenbaus. Das vielfach ausgezeichnete Klaviertrio präsentiert am Mittwoch,<br />

7. August, Werke von Felix Mendelssohn-Barthol<strong>di</strong>, Joseph Haydn und<br />

Maurice Ravel. Alle Konzerte beginnen um 19 Uhr. (kh)<br />

Änderungen vorbehalten, aktuelle Informationen:<br />

www.kaisersaalkonzerte.stadt-fuessen.de Veranstalter: Stadt <strong>Füssen</strong>, Abteilung<br />

Kultur, kultur@stadt-fuessen.de<br />

Die fünf Konzerte können als Abonnement gebucht werden. Neben dem vergünstigten<br />

Preis haben Abonnenten den Vorteil eines festen Platzes und können<br />

<strong>di</strong>e Saison entspannt genießen. Die Abo-Karte ist übertragbar und kann somit<br />

auch an andere Konzertinteressierte weitergegeben werden.<br />

Die Abonnementbestellung richten Sie bitte an <strong>di</strong>e Stadt <strong>Füssen</strong>, Abteilung Kultur,<br />

kultur@stadt-fuessen.de, Tel. +49 (0) 83 62.90 31 46. Karten im freien Verkauf gibt<br />

es bei der Tourist Information <strong>Füssen</strong> und bei Allgäuticket unter 08 31.2 06-55 55<br />

oder www.allgaueticket.de.<br />

Text: Kulturamt <strong>Füssen</strong>


Kaisersaalkonzerte<br />

im Barockkloster St. Mang in <strong>Füssen</strong><br />

TubAkkord, Mittwoch, 26. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />

Alma Rosé Trio, Donnerstag, 13. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr<br />

Elaia Quartett, Donnerstag, 18. <strong>Juli</strong>, 19 Uhr<br />

<strong>Juli</strong>us Berger und Marlies Neumann, Mi., 3. <strong>Juli</strong>, 19 Uhr<br />

Trio Kanon, Mittwoch, 7. August, 19 Uhr<br />

Kartenvorverkauf:<br />

Tourist Information <strong>Füssen</strong>, Kaiser-Maximilian-Platz 1,<br />

telefonisch unter 0831 / 206-5555 oder www.allgaeuticket.de<br />

Fotonachweis: Rebecca Kraemer, Fabian Heichele, Sandra Behrbohm, Marlis Neumann, Lukas Diller, Roberto Cifarelli


Die Frauen aus dem<br />

Hause Thurn und Taxis<br />

Der kleine, auch heute noch nur zu Fuß erreichbare Ort Cornello in der<br />

Provinz Bergamo, Lombardei, brachte eine Familie hervor, <strong>di</strong>e in ganz<br />

Europa und darüber hinaus bekannt ist: <strong>di</strong>e Familie Thurn und Taxis. In<br />

dem kleinen Ort liegt der „Monte Tasso“, der Dachsberg, nach dem sich <strong>di</strong>e<br />

Familie benannte. Und bis heute trägt <strong>di</strong>e Familie auch einen Dachs im<br />

Wappen.<br />

Bereits im Jahr 1117 wird der Name de Tasso erstmals urkundlich erwähnt.<br />

1251 beginnt mit „Homodeus de Tazzis“ (auch Omedeo de Tazzo/Tasso) <strong>di</strong>e<br />

Stammreihe der Thurn und Taxis, <strong>di</strong>e heute ihren Hauptsitz in Regensburg<br />

hat. Omedeo de Tasso errichtete ein Kuriersystem, das bald eine schnelle<br />

Verbindung nahezu aller italienischen Großstädte miteinander ermöglichte. Ab<br />

dem 15. Jahrhundert lieferten <strong>di</strong>ese „bergamaschi“, wie <strong>di</strong>e taxischen Kuriere im<br />

Volksmund genannt wurden, unter Franz von Taxis, der als Begründer des internationalen<br />

Postwesens gilt, neben päpstlicher Korrespondenz auch <strong>di</strong>e des Hauses<br />

Habsburg weit über Italiens Grenzen hinaus. Unter Kaiser Maximilian I. erstreckte<br />

sich das Netzwerk der Poststationen von Italien über Innsbruck, Frankreich<br />

und <strong>di</strong>e Niederlande bis nach Mecheln (Brüssel) und ab 1507 nach Spanien.<br />

Auch in <strong>Füssen</strong>, Kempten und Augsburg fanden sich<br />

frühe Poststationen der Taxis.<br />

Erbprinzessin Helene. © Foto: Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv,<br />

Graphische Sammlung, Graph. Slgl. C.I.1.11<br />

Im Jahr 1501 wurde Franz von Taxis zum Generalpostmeister<br />

ernannt, was <strong>di</strong>e Grundlage für das weitere<br />

wirtschaftliche Wachstum des Hauses schuf. In <strong>di</strong>esen<br />

Zeitraum fiel auch <strong>di</strong>e Verlegung des Hauptsitzes der<br />

Familie von Italien und Innsbruck nach Brüssel. Ganze<br />

200 Jahre blieb <strong>di</strong>e Familie dort und ihre Spuren finden<br />

sich auch heute noch in der Stadt, so zum Beispiel in<br />

der Kirche Notre Dame du Sablon. 1519 lieferte ein Mitglied<br />

des Hauses, Johann Baptista, zu <strong>di</strong>eser Zeit oberster<br />

Post- und Kuriermeister, <strong>di</strong>e Nachricht über <strong>di</strong>e Wahl<br />

Kaiser Karls V. zum deutschen Kaiser persönlich aus.<br />

1615 wurde das Generalpostmeisteramt zu einem „Erbmannlehen“,<br />

das im Falle eines Aussterbens der Familie<br />

im Mannesstamm, nun auch auf <strong>di</strong>e Töchter übergehen<br />

konnte. Dies war nur sieben Jahre später der Fall, als <strong>di</strong>e<br />

39-jährige Alexandrine von Taxis zur Witwe und damit<br />

zum ersten weiblichen Vorstand des Hauses wurde, da<br />

ihr Sohn Lamoral II. Clau<strong>di</strong>us zu <strong>di</strong>esem Zeitpunkt erst<br />

neun Jahre alt war. Aller Wirren, insbesondere durch<br />

den Dreißigjährigen Krieg, zum Trotz leitete sie klug und<br />

geschickt das Postwesen und schaffte es trotz aller Hürden,<br />

ihrem Sohn ein funktionierendes und ausgebautes<br />

Unternehmen zu übergeben. Sie war es auch, auf deren


Die Frauen aus dem Hause Thurn und Taxis 25<br />

Initiative <strong>di</strong>e Familie in den Reichsfürstenstand erhoben wurde und damit einhergehend<br />

auch <strong>di</strong>e Namensänderung zu „Thurn und Taxis“ initiiert wurde.<br />

Am 26. <strong>Juni</strong> 1867 übernahm eine weitere, plötzlich und unerwartet zur Witwe<br />

gewordene Mutter <strong>di</strong>e Vormundschaft für ihren noch minderjährigen Sohn aus<br />

dem Hause Thurn und Taxis. Zu <strong>di</strong>esem Zeitpunkt war <strong>di</strong>e Familie längst im heutigen<br />

Familienstammsitz, dem fürstlichen Schloss St. Emmeram in Regensburg,<br />

ansässig. Die am 4. April 1834 in München geborene älteste Tochter des Herzogs<br />

Max in Bayern und seiner Frau Ludovika war ursprünglich dazu auserkoren, <strong>di</strong>e<br />

Kaiserin von Österreich zu werden. Dass <strong>di</strong>ese Geschichte anders ausging und<br />

der Kaiser sich für Sisi, <strong>di</strong>e jüngere Schwester der eigentlichen Braut Helene, entschied,<br />

ist allgemein bekannt. Wenige jedoch wissen, wie Helenes Lebensweg<br />

weiterging und welche Leistungen sie für ihre Familie erbrachte.<br />

Text: Louise-H. Meinicke, Bilder: cascoly2 – stock.adobe.com<br />

In Helenes Trauerjahr fiel auch <strong>di</strong>e letztendliche Abgabe des Postwesens an <strong>di</strong>e<br />

bayerische beziehungsweise preußische Staatspost. Über 377 Jahre stand der<br />

Name Thurn und Taxis für Post und umgekehrt. Wie viele Frauen aus dem Haus<br />

Thurn und Taxis spielte auch Helene eine wichtige Rolle innerhalb und außerhalb<br />

der Familie. In der Zeit vor ihrer Ehe nannte man sie auch „Den Engel von<br />

Possenhofen“.<br />

Mehr über <strong>di</strong>e Frauen aus dem Haus Thurn und Taxis erfahren Sie im Vortrag<br />

„Glanz und Gloria – Fürstinnen von Thurn und Taxis“ am Donnerstag, 27. <strong>Juni</strong>,<br />

um 18 Uhr im Museum der bayerischen Könige in Hohenschwangau. Eintritt<br />

10 Euro.<br />

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„ Man soll gehen,<br />

wenn’s am schönsten ist “<br />

Unzählige Hände hat er geschüttelt, Urkunden überreicht, Festreden<br />

gehalten: Gottfried Groß war 21 Jahre in der Leitung des Bezirks 3/<strong>Füssen</strong><br />

im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM). Anfang des Jahres war damit<br />

Schluss: Er legte <strong>di</strong>e Funktion als Leiter in jüngere Hände. Blasmusik ist ein<br />

fester Bestandteil für Gottfried Groß, der im Musikverein Trauchgau das<br />

Flügelhorn spielt. Der 57-Jährige ist ein Mann, der sich nicht in den Vordergrund<br />

drängt. Als Bezirksleiter hat er vieles bewegt, Musikanten, <strong>di</strong>e<br />

Blasmusik und den Bezirk vorangebracht.<br />

Im Jahr 2000 wurde ich angesprochen, ob ich mir vorstellen kann, in <strong>di</strong>e Bezirksvorstandschaft<br />

zu gehen. Ich war dann ab 2003 erst mal drei Jahre Stellvertreter.<br />

Zu <strong>di</strong>esem Zeitpunkt war ich 14 Jahre Vorsitzender bei meinem<br />

Heimatverein Musikverein Harmonie Trauchgau. Ich hatte also schon Kontakt<br />

zur Bezirksleitung“, erzählt Gottfried Groß. 2006 trat der damals 36-jährige Groß<br />

<strong>di</strong>e Nachfolge von Sepp Linder aus Roßhaupten an. „Es war schon ein großer<br />

Schritt und <strong>di</strong>e Fußabdrücke von Josef waren gewaltig. 27 Jahre lang war er Bezirksleiter<br />

und hat vieles schon aus Routine gemacht wie Ansprachen zu Festivitäten.“<br />

Bereut hat der Trauchgauer den Schritt nie.<br />

Doch wie bereitet man sich eigentlich auf so ein Amt vor?<br />

„Als Vorsitzender im Musikverein hatte ich schon bei Konzerten<br />

oder Ähnlichem gesprochen. Der Rest war Learning<br />

by Doing.“ Spezielle Kurse gab es damals noch nicht. Das hat<br />

sich geändert. Das Landratsamt Ostallgäu oder der ASM bieten<br />

zum Beispiel verschiedene Kurse für Vereinsvorsitzende<br />

und Vereinsmitglieder an. „Man hat <strong>di</strong>ese Notwen<strong>di</strong>gkeit erkannt,<br />

um den Leuten <strong>di</strong>e Hemmnis zu nehmen und den Vereinen<br />

ein gutes Rüstzeug an <strong>di</strong>e Hand zu geben“, so Groß. Man<br />

muss bedenken, dass früher nicht jeder Vereinsvorsitzende<br />

einen Computer hatte. Von Sepp Linder habe ich etwa 20 Ord-


„Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist“ 27<br />

ner bekommen, in denen alles archiviert war. Es war dann schon ein<br />

längerer Prozess, das alles in Digitalform zu bringen. Das bleibt in Erinnerung“,<br />

sagt er lachend. Seinem Nachfolger Alexander Schmid hat<br />

er einen USB-Stick übergeben. So ändern sich <strong>di</strong>e Zeiten.<br />

Blasmusik hat Tra<strong>di</strong>tion<br />

Der Landkreis Ostallgäu hat deutschlandweit <strong>di</strong>e größte Kapellen<strong>di</strong>chte.<br />

„Wir haben mehr Blaskapellen als Ortschaften, in manchen<br />

Orten gibt es gleich zwei oder drei Kapellen. Das hat bei uns einfach<br />

unglaublich Tra<strong>di</strong>tion. Vor 40 Jahren war <strong>di</strong>e Kapellenstärke bei etwa<br />

30 bis 35 Musikanten. Heute sitzen 50 bis 60 Leute auf der Bühne und<br />

spielen Konzerte. Das ist viel“, so Groß.<br />

Blasmusik war damals ein Trend und ist es noch. Immer mehr junge<br />

Leute begeistern sich für <strong>di</strong>e Blasmusik. „Wir haben einen Zulauf ohne<br />

Ende. Das sieht man an den Altersstrukturen. 50 Prozent der Musikanten<br />

in unserem Bezirk sind unter 27 Jahre alt“, erzählt Groß. Verändert hat sich<br />

auch <strong>di</strong>e Musik selbst. Blasmusik ist cool. „Wenn man sich Bezirksmusikfeste<br />

oder Blasmusikfestivals anschaut, sieht man junge Leute. Man sieht heute kaum<br />

noch ein Mädel ohne Dirndl oder Buben ohne Lederhose. Tracht gehört einfach<br />

dazu. Vor 30 Jahren noch ging man in Jeans und T-Shirt zu solchen Festen. Wenn<br />

dann 2.000 Leute im Festzelt Polkas mitsingen, dann ist das schon was Tolles.<br />

Und <strong>di</strong>ese Entwicklung haben wir in den vergangenen 20 Jahren auch musikalisch<br />

in den Vereinen erlebt. Wir haben in den Kapellen viele Jugendliche, <strong>di</strong>e<br />

qualitativ sehr hochwertig ausgebildet werden. Diese Qualität spiegelt sich im<br />

Niveau der einzelnen Kapellen wider. Es ist phänomenal, was <strong>di</strong>e jungen Leute<br />

für Musik machen und was sie alles können“, resümiert Groß.<br />

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28<br />

„Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist“<br />

Die Zeiten, in denen nur Marschmusik und das klassische<br />

Blasmusik-Repertoire gespielt wurden, sind<br />

vorbei. Musicals oder Rocksongs wie von Queen gehören<br />

zum Programm. „Tra<strong>di</strong>tionelle Blasmusik hat<br />

ihren festen Platz – und dann gibt es eben noch den<br />

modernen und zeitgemäßen Teil. Für jeden ist was<br />

dabei. Diese musikalische Bandbreite ist wohl auch<br />

das Erfolgsrezept und was <strong>di</strong>e Blasmusik ausmacht.“<br />

Es spielt keine Rolle, wie alt man ist oder welchen Beruf<br />

man ausübt. Da spielt <strong>di</strong>e 15-jährige Schülerin<br />

neben dem 60-jährigen Handwerksmeister. „Man hat<br />

ein gemeinsames Ziel. Jeder hat <strong>di</strong>e gleichen Noten<br />

und jeder muss <strong>di</strong>e gleiche Leistung bringen. Für<br />

mich ist es <strong>di</strong>eses Miteinander. Und ich habe auch gemerkt, dass es den jungen<br />

Musikern Spaß macht, mit Lebensälteren in Kontakt zu sein und sich austauschen<br />

zu können. In meiner Heimatkapelle haben wir einen 92-Jährigen, der<br />

seit 75 Jahren Musikant ist. Es ist schön zu sehen, wie Jung und Alt miteinander<br />

reden und umgehen.“<br />

„Mich begeistert auch der Zusammenhalt und der Austausch unter den Jugendlichen.<br />

Sie kennen sich, sind vernetzt, kommen gut aus, gehen gemeinsam auf<br />

<strong>di</strong>eselbe Schule. Da gibt es keinen ‚ortsgebundenen Kampf‘ und wenn Not am<br />

Mann ist, helfen sie. Da spielt dann der Musiker aus Rieden bei <strong>Füssen</strong> mit oder<br />

der Weißenseer in Roßhaupten.“<br />

Schöne Erlebnisse<br />

2006 hatte Gottfried Groß mit seinem Heimatverein Bezirksmusikfest. „Ich war<br />

Bezirksleiter und damals Vorsitzender in einer Person. Das war schon eine riesige<br />

Herausforderung und fordernd. Aber es war auch wunderschön, in der<br />

Doppelfunktion das Fest zu veranstalten und begleiten<br />

zu dürfen“, erinnert sich Groß. Auch der Papst-<br />

Besuch in München 2006 mit seiner Heimatkapelle<br />

ist bei Groß in Erinnerung geblieben. „Beim Staatsempfang<br />

standen wir ganz vorne an der Bühne, hinter<br />

uns rund 150 Journalisten. Wir spielten Blasmusik<br />

und konnten uns mit Papst Bene<strong>di</strong>kt unterhalten. Das<br />

war eine tolle Erfahrung. Bei einem anderen Termin<br />

wurde ich vom Ministerpräsidenten Markus Söder<br />

in <strong>di</strong>e Staatskanzlei zum Dinner nach München eingeladen.<br />

Dort, wo sonst nur Regierungsoberhäupter<br />

Zutritt haben.“ Doch für Gottfried Groß muss es nicht<br />

Prominenz sein: „Die ‚normalen‘ Leute und Musiker<br />

sind mir genauso wichtig, ja sogar wichtiger. Ich will<br />

nicht sagen, dass es einen schönsten Auftritt oder Moment<br />

gab. Das Beste waren und sind <strong>di</strong>e Menschen,<br />

<strong>di</strong>e ich treffen und kennenlernen durfte. Ich habe so<br />

viele gute Freundschaften geschlossen.“<br />

Große Freude haben Gottfried Groß auch <strong>di</strong>e Ehrungen<br />

bereitet. Bei einem privaten Ausflug wurde Groß<br />

von einem älteren Herren angesprochen. „Ich kannte<br />

seinen Namen nicht mehr, wusste aber, dass ich ihn<br />

vor vielen Jahren im Rahmen eines Konzertes geehrt


„Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist“ 29<br />

habe. Das ist dem Mann in Erinnerung geblieben.<br />

Eine Urkunde zu überreichen und einen Dank auszusprechen<br />

– was <strong>di</strong>ese Geste, <strong>di</strong>e Wertschätzung,<br />

für den Musikanten bedeutet, das ist eigentlich unbezahlbar.“<br />

SOMMEREVENTS<br />

<strong>2024</strong><br />

Text: ???, Bilder: ???<br />

Termine, Termine, Termine<br />

Und was macht der ehemalige Bezirksleiter nun?<br />

„Man denkt erstmal, dass man mehr Zeit hat. Ich<br />

bin Musiker und werde weiterhin in meiner Heimatkapelle<br />

am Flügelhorn musizieren. Langweilig wird<br />

es also nicht.“ Rund 150 Termine im Jahr standen bei<br />

Gottfried Groß im Kalender: 40 bis 50 Termine in seiner<br />

Funktion als Bezirksleiter und 80 bis 90 Auftritte<br />

und Probentermine als Musikant für seinen Heimatverein.<br />

„Das ist enorm viel. Und das übers ganze<br />

Jahr. Natürlich sind nicht alles Pflichttermine, aber<br />

man geht ja auch gerne hin. Es ist nicht so, dass der<br />

Spaß und <strong>di</strong>e Freude zu kurz kommen“, sagt er witzelnd.<br />

Und wenn man es gerne macht, bringt man<br />

es unter einen Hut, ist Groß überzeugt. „Ich bin Musiker<br />

und habe nebenbei noch das Organisatorische<br />

gemacht. So habe ich mich immer gesehen. Mir liegt<br />

<strong>di</strong>e Blasmusik sehr am Herzen.“ Der Unterschied ist<br />

nun, dass Groß als ehemaliger Bezirksleiter eine Veranstaltung<br />

besuchen kann, aber nicht mehr hingehen<br />

muss. Erst kürzlich war er beim Frühjahrskonzert der<br />

Musikkapelle Schwangau. „Mein Nachfolger Alexander<br />

Schmid hat Dirigentin Alexandra Böhling ausgezeichnet.<br />

Diese Ehrung hatte ich noch angestoßen,<br />

da wollte ich dann schon dabei sein und ihr gratulieren“,<br />

erzählt Groß. „Es hat auch was, wenn man sich<br />

einfach reinsetzen und der Musik lauschen kann –<br />

und keine Ansprache oder sowas vorbereiten muss“,<br />

sagt er mit einem Lächeln. „Und es ist schön, <strong>di</strong>e vielen<br />

Bekannten zu treffen.“ Neben den Auftritten mit<br />

seiner Heimatkapelle wird man Gottfried Groß also<br />

weiterhin bei Konzerten antreffen – als Zuhörer. „Zum<br />

Jubiläumskonzert der Musikkapelle Hopfen wurde<br />

ich persönlich eingeladen und für mich ist es selbstverständlich,<br />

dass ich hingehe. Weil wir so lange miteinander<br />

zu tun hatten, ist es mir ein Anliegen – und<br />

das tue ich dann gerne.“<br />

Warum er jetzt aufhört? „Alles hat seine Zeit. Ich gehe<br />

nicht im Streit oder weil es zu anstrengend war. Ich<br />

habe einen guten Nachfolger gefunden“, so Groß.<br />

Die neue Vorstandschaft besteht aus jungen und erfahrenen<br />

Musikanten. Für mich war es <strong>di</strong>e Ideallösung<br />

und ich habe <strong>di</strong>e Vorstandschaft mit einem<br />

guten Gefühl verlassen. Man soll gehen, wenn’s am<br />

schönsten ist – und das habe ich getan.“ <br />

JUNI BIS<br />

SEPTEMBER<br />

DerSommer:<br />

Konzerteunter freiem Himmel,<br />

tra<strong>di</strong>tionellesViehscheid-Grillen<br />

und hausgemachterApfelkuchen.<br />

Wiröffnen unsere großzügige Terrasse<br />

für unsereSommerevents <strong>2024</strong>.<br />

Konzerte,Weindegustationen und aufregende Menüs<br />

erwarten Sie. Genießen SieamNachmitttag auch<br />

Kaffeeund unserehausgemachten Kuchen aufder<br />

Sonnenterrasse.<br />

OPEN AIR<br />

Angie Lang<br />

22.06.<strong>2024</strong><br />

LIVE KONZERT<br />

14.08.<strong>2024</strong><br />

VIEHSCHEID-GRILLEN<br />

13.09.<strong>2024</strong><br />

DEGUSTATION #01<br />

Weingut Emil Bauer<br />

21.09..<strong>2024</strong><br />

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im Alpenhotel Krone<br />

TirolerStraße29<br />

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Reservierung unter<br />

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Der Naturpark<br />

Tiroler Lech<br />

Es ist nur ein Katzensprung in den Naturpark Tiroler Lech. Eingebettet<br />

zwischen den Allgäuer und Lechtaler Alpen liegt <strong>di</strong>e Wildflusslandschaft,<br />

<strong>di</strong>e ein Natura2000 Schutzgebiet ist. Auf 65 Kilometern erstreckt es sich im<br />

Talboden des Lechtals und des Reuttener Beckens, umfasst den Fluss und<br />

seine Seitenzubringern. 24 Gemeinden – allesamt Naturparkgemeinden –<br />

befinden sich entlang des Schutzgebiets. Durch <strong>di</strong>e Zusammenarbeit des<br />

Naturparks mit den Gemeinden wird <strong>di</strong>e Naturparkregion maßgeblich vom<br />

Wert der geschützten Wildflusslandschaft geprägt.<br />

© Künkele<br />

Lebensraum Fluss<br />

Wildflüsse sind selten geworden, doch bieten sie wichtige Lebensräume für<br />

zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten unter Wasser und an Land. Von<br />

heißen, trockenen Schotterbänken bis hin zu bunten<br />

Auwäldern ist der Fluss Lebenselixier für Spezialisten<br />

mit faszinierenden Anpassungen, <strong>di</strong>e den Wechsel<br />

zwischen Trockenzeiten und Hochwasser meistern.<br />

Selten geworden ist mittlerweile <strong>di</strong>e Flussuferwolfsspinne,<br />

<strong>di</strong>e man noch im Naturpark finden kann. Sie gehört<br />

zu den größten einheimischen Spinnenarten und<br />

hat eine Körperlänge – Beine nicht mitgerechnet – von<br />

knapp zwei Zentimetern. Sie spinnt keine Netze, sondern<br />

jagt mit ihren gut ausgebildeten Augen. Als Nahrung<br />

<strong>di</strong>enen ihr Insekten wie Laufkäfer, Heuschrecken<br />

und Fliegenlarven, aber auch andere Spinnen. Durch


Der Naturpark Tiroler Lech 31<br />

ihre Hell-Dunkelzeichnung sind <strong>di</strong>e am Boden lebenden Tiere gut getarnt und<br />

vom Menschen schwer erkennbar. Aktiv ist <strong>di</strong>e Spinne, <strong>di</strong>e auch Uferwühlwolf<br />

genannt wird, von März bis November, ab Dezember hält sie Winterruhe. Steht<br />

ein Hochwasser bevor, spinnt <strong>di</strong>e Flussuferwolfsspinne (Arctosa cinerea) den<br />

Eingang ihrer Bodenröhre mit Spinnseide zu, sodass das Wasser darüber hinweg<br />

strömt und sie in der bestehenden Luftblase überlebt.<br />

Der Kraft des Wassers hält auch <strong>di</strong>e Deutsche Tamariske (Myricaria germanica)<br />

stand. Ihr Wurzelwerk verankert <strong>di</strong>e Pflanze fest im Boden und ihre biegsamen<br />

Zweige richten sich nach dem Hochwasser unbeschadet wieder auf. Früher war<br />

<strong>di</strong>e Deutsche Tamariske an Flüssen weit verbreitet, doch heute ist sie zu einem<br />

einzigartigen Juwel geworden. Flussregulierungen haben ihren dynamischen<br />

Lebensraum großräumig zerstört, ihre natürlichen Standorte sind sehr selten<br />

geworden. Am Tiroler Lech finden sich eine der letzten großen Bestände in den<br />

Nordalpen, sodass deren Schutz eine sehr große Bedeutung für einen dauerhaften<br />

Erhalt <strong>di</strong>eser Pflanzenart hat.<br />

Prozess und Veränderung ist das Grundprinzip eines Wildflusses, dessen strömende<br />

Wasser als Landschaftsgestalter wirkt. Es wandelt das Flussbett, <strong>di</strong>e<br />

Ufer und <strong>di</strong>e angrenzenden Auwälder immer wieder neu. Flüssen dafür Raum<br />

zu geben, weiß man heute, ist der beste Hochwasserschutz.<br />

Raum für natürliche Prozesse gibt darüber hinaus uns Menschen <strong>di</strong>e Möglichkeit,<br />

Natur zu erleben und zu verstehen.<br />

Spezialisten: Deutsche Tamariske und Gefleckte<br />

Schnarrschrecke (© Anton Vorauer)<br />

© Detlef Fiebrandt<br />

Breite Kies- und Schotterbänke oder lichte Kiefernauwälder sind <strong>di</strong>e Heimat<br />

der Gefleckten Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata). Mit einer Größe<br />

von 26 bis 39 mm zählt sie zu den größten und auch eindrucksvollsten Feldheuschrecken<br />

Mitteleuropas. Durch ihr graubraunes Tarnkleid ist <strong>di</strong>e Gefleckte<br />

Schnarrschrecke perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Kommt man ihr zu<br />

Naturparkzentrum „Der letzte Wilde“<br />

Ausstellung und Restaurant<br />

Öffnungszeiten:<br />

entnehmen Sie<br />

der Website des<br />

Naturparks<br />

Eintrittspreise:<br />

Erwachsene: 6 €<br />

Ermäßigt: 3 €<br />

Kinder bis 12 Jahren frei<br />

Adresse:<br />

Naturausstellung „Der letzte Wilde“<br />

Elmen 133, A-6644 Elmen<br />

Restaurant „Der letzte Wilde“<br />

täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr<br />

Mittwoch und Donnerstag Ruhetag<br />

Naturausstellung „Der Letzte Wilde“ in Elmen<br />

Die Naturausstellung zeigt <strong>di</strong>e Besonderheiten<br />

eines Wildflusses: weites<br />

Flussbett, Schotterinseln, verzweigte<br />

Flussarme und große Auwälder.<br />

Der Tiroler Lech ist einer der letzte<br />

Wildflüsse der Nordalpen und damit<br />

Naturschutzgebiet.<br />

© Sergio Salvemini<br />

Begeben Sie sich auf Safari in <strong>di</strong>e letzten<br />

Dschungel Europas – <strong>di</strong>e Auwälder und<br />

lauschen Sie sprechenden Steinen, <strong>di</strong>e<br />

über ihre geologische Herkunft und ihre<br />

Besonderheiten erzählen.<br />

Lassen Sie sich überraschen!


32<br />

Der Naturpark Tiroler Lech<br />

carry in –<br />

carry out<br />

Bitte hinterlassen<br />

Sie keine<br />

Abfälle in der<br />

Natur und entsorgen Sie Ihren<br />

Müll fachgerecht. So tragen Sie<br />

zu intakten Ökosystemen und<br />

Nahrungsketten bei, frei von<br />

Verunreinigungen wie Schadstoffe,<br />

Mikroplastik und vielem<br />

anderen.<br />

Hunde an<br />

<strong>di</strong>e Leine<br />

Hunde müssen im<br />

gesamten Schutzgebiet<br />

an der<br />

Leine geführt werden. So vermeiden<br />

Sie Störungen der gefährdeten<br />

und geschützten Tieren,<br />

<strong>di</strong>e Hunde als natürliche<br />

Feinde wahrnehmen.<br />

Markierte Wege<br />

nutzen<br />

Bitte bleiben Sie<br />

auf den markierten<br />

Wegen, um<br />

Störungen und Zerstörungen zu<br />

vermeiden.<br />

Schutz der Tiere<br />

und Pflanzen<br />

Im Naturpark<br />

stehen seltene<br />

Tiere und Pflanzen<br />

unter Schutz. Daher entnehmen<br />

Sie bitte keine Naturmaterialien,<br />

Tiere und Pflanzen. So bleibt <strong>di</strong>e<br />

Vielfalt und Naturschönheit für<br />

alle Gebietsbesuchenden ein<br />

Genuss.<br />

Campieren<br />

und Lagern<br />

Zelten und Campieren<br />

jeglicher<br />

Art sind<br />

im Schutzgebiet verboten! Bitte<br />

nutzen Sie <strong>di</strong>e ausgewiesenen<br />

Campingplätze in Reutte und<br />

Umgebung, sowie in Vorderhornbach<br />

und Häselgehr.<br />

Feuermachen<br />

nur in gekennzeichneten<br />

Bereichen<br />

Offenes Feuer ist<br />

eine Gefahrenquelle für Mensch<br />

und Natur, bitte nutzen Sie <strong>di</strong>e<br />

ausgewiesenen Grillplätze, <strong>di</strong>e<br />

hierfür zur Verfügung stehen.<br />

Natur<br />

ohne Motoren<br />

Bitte beachten Sie<br />

alle Fahrverbotstafeln<br />

und vermeiden<br />

Sie den Betrieb von motorisierten<br />

Fahrzeugen abseits<br />

öffentlicher Straßen. Nehmen Sie<br />

bitte möglichst <strong>di</strong>e öffentlichen<br />

Verkehrsmittel in Anspruch.<br />

Lauschen,<br />

nicht Lärmen<br />

Genießen Sie <strong>di</strong>e<br />

Ruhe und <strong>di</strong>e<br />

wohltuenden Geräusche<br />

in der Natur und vermeiden<br />

Sie unnötige Lärmentwicklung.<br />

So nehmen Sie<br />

Rücksicht auf andere Erholungssuchende<br />

und auf Wildtiere.<br />

Keine Fluggeräte<br />

Vermeiden Sie<br />

im Schutzgebiet<br />

das Überfliegen<br />

mit Fluggeräten<br />

wie Drohnen, da Tiere und erholungssuchende<br />

Menschen gestört<br />

werden.<br />

nahe, fliegt sie mit einem lauten, schnarrenden Geräusch auf und präsentiert<br />

dabei ihre purpurroten Hinterflügel. Die Gefleckte Schnarrschrecke legt ihre<br />

Eier in spärlich bewachsene Kiesflächen. In vier Larvensta<strong>di</strong>en entwickeln sich<br />

<strong>di</strong>e Jungtiere zu den erwachsenen Tieren. Auf den Schotterflächen fressen sie<br />

Gräser und Kräuter. Die Gefleckte Schnarrschrecke ist eine stark gefährdete Art,<br />

in Deutschland mittlerweile fast ausgestorben und nur noch im Alpenvorland<br />

zu finden. In Österreich kommt sie ausschließlich in Nordtirol vor. Ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />

hat sie am Tiroler Lech. Durch <strong>di</strong>e Renaturierungsmaßnahmen<br />

im Rahmen des LIFE-Projekts werden zusätzliche Lebensräume für<br />

<strong>di</strong>e Gefleckte Schnarrschrecke geschaffen und dadurch ihr Bestand gesichert.<br />

Naturverträglich unterwegs<br />

Der Naturpark ist aber auch ein Ort der Erholung für <strong>di</strong>e Menschen. Wer in <strong>di</strong>e<br />

Wildflusslandschaft eintaucht, erlebt Ruhe und Genuss. Egal ob sportlich aktiv<br />

oder eher entspannt an schönen Orten verweilend – man fühlt sich sehr schnell<br />

sehr ausgeglichen. Wertvolle Zeit, in der man <strong>di</strong>e Vielfalt der Natur mit allen Sinnen<br />

erleben kann.<br />

Zwar ist <strong>di</strong>e Natur für uns alle ein Freiraum, doch letztendlich ist sie vor allem ein<br />

Lebensraum für eine Vielzahl von Arten. Im Schutzgebiet finden seltene Tiere<br />

und Pflanzen noch letzte Lebensräume vor, <strong>di</strong>e sie für ihr Überleben benötigen.<br />

An spezifische Be<strong>di</strong>ngungen wie jenen von Wildflusslebensräumen sind sie<br />

perfekt angepasst. Hierfür sind sie Spezialisten und tragen ihren Teil zu einem<br />

intakten Ökosystem bei. Einige <strong>di</strong>eser Arten wie <strong>di</strong>e bodenbrütenden Flussuferläufer<br />

oder Flussregenpfeifer sind jedoch sehr störempfindlich. Um das Überleben<br />

ihrer Nachkommen zu schützen, sind wir aufgefordert, uns naturverträglich<br />

zu verhalten. Dabei gilt es, den Schutz der Natur mit den Aktivitäten sowie<br />

der Erholung des Menschen zu verbinden.<br />

Um das sensible Schutzgebiet zu erhalten sind oben stehende Verhaltensregeln<br />

äußerst wichtig. Nur so können wir gemeinsam zu einem naturverträglichen<br />

Miteinander beitragen.<br />

Text: Nora Schneider/Anke Sturm


Der Naturpark Tiroler Lech 33<br />

Naturparkhaus Klimmbrücke und<br />

Naturparkzentrum Der letzte Wilde<br />

In Elmen befindet sich das Naturparkhaus Klimmbrücke<br />

mit seinem einzigartigen Standort über dem<br />

Lech. In unmittelbarer Nähe wurde das Gebäude um<br />

das Naturparkzentrum „Der letzte Wilde“ ergänzt.<br />

Hier befindet sich <strong>di</strong>e Naturausstellung, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e Besonderheiten<br />

eines Wildflusses zeigt: weites Flussbett,<br />

Schotterinseln, verzweigte Flussarme und große<br />

Auwälder.<br />

Die beiden Gebäude informieren über das Schutzgebiet<br />

sowie über das bunte Bildungsangebot des<br />

Naturparks. Zahlreiche Veranstaltungen sowie<br />

wöchentliche Führungen können über den Eventkalender<br />

auf der Website des Naturparks gebucht<br />

werden.<br />

Übersicht und Anmeldung zu Veranstaltungen:<br />

https://www.naturpark-tiroler-lech.at/<br />

eventkalender-buchen/<br />

© Daniel Mayr<br />

ACHTUNG:<br />

Bitte während der Brutzeit von Mitte März bis<br />

Mitte August <strong>di</strong>e Schotterbänke inmitten des<br />

Flussbettes nicht betreten.<br />

Menschen und Hunde gehören zu<br />

den größten Störfaktoren der geschützten<br />

Vogelarten. Daher<br />

müssen Hunde im Schutzgebiet<br />

an der Leine geführt<br />

werden.<br />

Tragen Sie so zum Schutz<br />

der bodenbrütenden Vögel<br />

wie Flussuferläufer und<br />

Flussregenpfeifer bei.<br />

Naturschutz ist nur<br />

gemeinsam möglich.<br />

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!


Im Einsatz<br />

für <strong>di</strong>e<br />

Natur<br />

Es ist Freitagabend, der Frühling zeigt sich endlich wieder<br />

und auf dem Maxsteg tummeln sich ein paar Urlaubsgäste.<br />

Plötzlich kommt eine ganze Truppe von der <strong>Füssen</strong>er<br />

Bergwacht und inspiziert von der Brücke aus <strong>di</strong>e Felsen am<br />

Lechfall. Doch heute geht es nicht um <strong>di</strong>e Rettung von<br />

Menschenleben, sondern <strong>di</strong>e Mitglieder der Bergwacht sind<br />

im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur.<br />

Schon seit vielen Jahren reinigt <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er Bergwacht<br />

im Frühjahr <strong>di</strong>e Felsplateaus am Lechfall. Wer weiß, wie<br />

<strong>di</strong>e schöne und wilde Flusslandschaft aussehen würde,<br />

wenn <strong>di</strong>e Bergwacht nicht <strong>di</strong>e Hinterlassenschaften der Menschen<br />

entfernen würde? Schon von oben kann man einiges erkennen:<br />

Papiertaschentücher, ein Wanderstock liegt auf einem<br />

Felsen, Flaschen und vieles mehr stören das Bild einer intakten<br />

Natur. War es früher <strong>di</strong>e Jugend der Bergwacht, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>ese Aufgabe<br />

übernommen hat, müssen heute <strong>di</strong>e „alten Hasen“ ran.<br />

Mangels Manpower kann <strong>di</strong>e <strong>Füssen</strong>er Bergwacht zurzeit leider keine Jugendgruppe<br />

bilden. Wichtig ist, dass man im Frühjahr <strong>di</strong>e Aktion startet, da dann zum<br />

einen noch nicht so viele Menschen den Maxsteg bevölkern und zum anderen<br />

der Bewuchs noch nicht so stark ist.<br />

Heute ist <strong>di</strong>e Mannschaft zu siebt, darunter drei Anwärter. „Wir nutzen das gleich<br />

auch als eine kleine Übung“, erklärt Markus Albrecht. Zusammen wird erst einmal<br />

genau geschaut, wo <strong>di</strong>e einzelnen Müllsammler in <strong>di</strong>e Schlucht abgeseilt<br />

werden können. Während Markus Albrecht schon flink am Hang hinabklettert<br />

und ein Seilgeländer zur Sicherung der Einsatzkräfte aufbaut, erklärt Philipp<br />

Berg den beiden Anwärterinnen genau, wie sie sich <strong>di</strong>rekt von der Brücke abseilen<br />

können. Nachdem das Seil an der Brücke fixiert wurde, klettert Michaela


Im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur 35<br />

über das Gelände, hakt sich ein und schon geht es langsam in <strong>di</strong>e Tiefe. Nichts<br />

mehr ist unter ihr – nur noch der reißende Lech. Unter den Besuchern haben<br />

sich viele Schaulustige gefunden, <strong>di</strong>e das Geschehen verfolgen. Und so manchem<br />

wird schon allein vom Zuschauen flau im Magen. Nicht so für <strong>di</strong>e Mitglieder<br />

der Bergwacht – gehört das Abseilen doch zu einer Standardaufgabe.<br />

Nach Michaela ist Lorena an der Reihe. Auch sie arbeitet hochkonzentriert und<br />

ist nach kurzer Zeit auf einem Felsplateau angelangt. Hier wartet Markus Albrecht<br />

bereits. Zusammen fangen <strong>di</strong>e drei an, den Abfall in ihre blauen Müllsäcke<br />

zu verstauen. Plateau für Plateau wird gereinigt. Dann geht es<br />

an den Aufstieg – zusammen mit den Müllsäcken. Nicht immer so<br />

einfach, schließlich ist das Gras schon ganz schon hoch geworden.<br />

Die „Beute“ kann sich sehen lassen, obwohl <strong>di</strong>e Landschaft <strong>di</strong>eses<br />

Jahr laut Markus Albrecht nicht ganz so stark verschmutzt war<br />

wie in den Vorjahren. Und so findet sich neben einer verrosteten<br />

Zange auch noch ein zerstörtes Smartphone. Keine Seltenheit. „Ein<br />

Handy ist fast immer dabei“, erklärt Albrecht. Anscheinend fällt so<br />

manchem Besucher des Lechfalls im Eifer des Gefechts das Gerät<br />

aus der Hand. Und dann ist es verloren und muss darauf warten, im<br />

nächsten Frühjahr von der Bergwacht eingesammelt zu werden.<br />

Genau gegenüber von der Büste von König Max sind Clau<strong>di</strong>us Wurm und Anwärter<br />

Fabian im Einsatz. An den steilen Hängen finden sie vor allem Dinge, <strong>di</strong>e<br />

nicht aus Versehen dort gelandet sind. Es ist unglaublich, wie viele Menschen<br />

ihren Müll wie Plastikflaschen oder Getränkedosen einfach über <strong>di</strong>e kleine<br />

Mauer werfen. Für <strong>di</strong>e Bergwacht endet der Einsatz nach knapp zwei Stunden.<br />

Einige Tüten Müll sind zusammengekommen und der Lechfall präsentiert sich<br />

wieder sauber und ohne Verschmutzung.


36<br />

Im Einsatz für <strong>di</strong>e Natur<br />

Müll gehört nicht in <strong>di</strong>e Natur<br />

Landet Müll in der Natur, spricht man vom sogenannten<br />

Littering, also das achtlose Wegwerfen<br />

von Abfällen entlang der Straßen und Wege. Eine Stu<strong>di</strong>e,<br />

<strong>di</strong>e das Umweltbundesamt in Auftrag gegeben<br />

und 2020 veröffentlicht hat, stellt fest, dass das Littering<br />

Aufkommen in den vergangenen fünf Jahr stark<br />

angewachsen ist. Dabei gehören Zigaretten, Einwegbecher,<br />

Kaugummis und Einwegverpackungen laut<br />

der Stu<strong>di</strong>e zu den am häufigsten unachtsam weggeworfenen<br />

Objekten. Und <strong>di</strong>e Natur hat sehr lange<br />

mit dem Müll zu kämpfen. Auch wenn es sich um<br />

vermeintlich „natürlichen Müll“ wie ein Apfel-Kerngehäuse<br />

handelt, bedeutet das Verschmutzung. <br />

So lange braucht achtlos Weggeworfenes, um zu verrotten:<br />

Apfelbutzen: 2 Monate<br />

Orangenschale: 2 Jahre<br />

Bananenschale: 3 Jahre<br />

Papiertaschentücher:<br />

6 Wochen bis 5 Jahre<br />

Kaugummi: 5 Jahre<br />

Zigarettenkippe: 10 Jahre<br />

Alufolie: 25 Jahre<br />

To-Go-Becher: 50 Jahre<br />

Beschichtetes Bonbonpapier:<br />

50 Jahre<br />

Chipstüte: 80 Jahre<br />

Feuerzeug: 100 Jahre<br />

PET-Flasche: 450 Jahre<br />

Windel: 450 Jahre<br />

Getränkedose: 500 Jahre<br />

Styropor: 6.000 Jahre<br />

Glas: 50.000 Jahre<br />

Quelle: Schutzgemeinschaft<br />

Deutscher Wald<br />

Text und Bilder: Anke Sturm<br />

.<br />

Drehhutte Schwangau<br />

Das ganz besondere Ausflugsziel in<br />

Schwangau mit dem kleinen Stuck Sudtirol.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Donnerstag und Sonntag<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Freitag und Samstag 10.00 bis 22.00 Uhr<br />

Witterungsbe<strong>di</strong>ngt können sich <strong>di</strong>e Öffnungszeiten ändern!<br />

Freitag & Samstag: Spareribs-Abend auf Voranmeldung<br />

..<br />

..<br />

Drehhütte 1 · 87645 Schwangau<br />

E-Mail: info@drehhuette.de · Telefon 083 62 - 9 30 36 33<br />

Auf Deinen Besuch freuen sich Hubert & Andrea mit Team!


Radtour<br />

zwischen <strong>Füssen</strong><br />

und Pfronten<br />

Auf zwei Reifen um<br />

den Falkenstein<br />

Im Frühsommer haben wir <strong>di</strong>e Qual der Wahl: So viele Unternehmungen<br />

sind möglich. Wir haben uns für eine Radtour durch Wälder entschieden –<br />

mit Bademöglichkeit.<br />

Manchmal ist alles so einfach: Schon seit Tagen sind wir motiviert, aufs<br />

Rad zu steigen. Die Reifen unserer Mountainbikes sind aufgepumpt, <strong>di</strong>e<br />

Bremsen kontrolliert. Wir haben sogar ein bisschen Fahrtechnik geübt,<br />

damit loser Schotter, Steine und Wurzeln keine furchterregenden Hindernisse<br />

mehr sind. Die Sonne scheint und <strong>di</strong>e Laune ist gut. Nur Papa Markus muss<br />

arbeiten. Deshalb starten wir zu einer Mutter-Tochter-Radtour und <strong>di</strong>ese soll uns<br />

rund um den Falkenstein führen.<br />

An den steilen Anstiegen zwischen Lech und Vilser<br />

Berg genießen wir den Schatten des Waldes.<br />

„Schau mal, <strong>di</strong>eser Baum sieht ganz besonders aus“,<br />

ruft Maja und ich bin froh um <strong>di</strong>e Pause. Wir betrachten<br />

<strong>di</strong>e schuppenartige Rinde eines mächtigen<br />

Bergahorns genauer. Und da entdecken wir einen<br />

großen, dunkel-schillernden Käfer. So einen haben<br />

wir noch nie gesehen! Der Käfer hat ganz auffällige,<br />

große Mundwerkzeuge und lange Fühler mit einem<br />

aufgegliederten Fächer am Ende. „Kennst du den?“,<br />

fragt mich Maja – doch ich muss passen. Sie hat <strong>di</strong>e<br />

Idee und deshalb benutzen wir zum ersten Mal eine<br />

Bestimmungs-App mit dem Telefon. „Kleiner Reh-


Radtour zwischen <strong>Füssen</strong> und Pfronten – Auf zwei Reifen um den Falkenstein 39<br />

schröter“ lautet das Ergebnis. Die Beschreibung, <strong>di</strong>e<br />

dabeisteht, erscheint uns passend. Damit sind wir zufrieden<br />

und außerdem ausgeruht genug, um weiterzuradeln.<br />

Bald verlassen wir den Wald und strampeln am Ufer<br />

der Vils nach Pfronten. Nun haben wir für lange<br />

Zeit <strong>di</strong>e eindrucksvolle Ruine auf dem Falkenstein<br />

im Blick. Hinauf wollen wir heute ganz sicher nicht.<br />

Unser Plan ist es, <strong>di</strong>e Anhöhe zu umrunden. Dass<br />

allein <strong>di</strong>es schon ambitioniert genug ist, wird uns<br />

klar, als wir den steilen Berg unterhalb von Pfronten-<br />

Meilingen erreichen. Aber es hilft ja nichts, um weiterzukommen,<br />

müssen wir dort hinauf. Ausgerechnet<br />

jetzt strahlt <strong>di</strong>e Sonne mit voller Kraft.<br />

Deshalb sind wir richtig froh, als wir oben angekommen, wieder in einen Wald<br />

abbiegen können. Finstertal heißt das hier – und der Name ist Programm. Die<br />

Fichten spenden uns willkommenen Schatten, dahinter sehen wir <strong>di</strong>e idyllischen<br />

Wiesen des sanften Tales. Noch einmal pausieren wir, denn <strong>di</strong>e Abfahrt<br />

hinunter nach Benken fordert unsere Konzentration: Der Weg ist steil und ruppig.<br />

Fast schwerelos sausen wir danach über <strong>di</strong>e sanften Hügel oberhalb des<br />

Weißensees. Und dabei wird eine Idee immer konkreter: Schwimmen! Schnell<br />

sind wir am Ufer und genießen den Sprung ins Wasser.<br />

Wie gut, dass es danach flach weitergeht, sonst wäre es vielleicht schwierig geworden<br />

mit der Motivation für <strong>di</strong>e Weiterfahrt. Am Ruhebereich bei der Kirche<br />

St. Walburga machen wir noch einen Stopp. Dort liegt ein großer Nagelfluhfindling.<br />

Es lohnt sich, den großen, rötlichen Steinbrocken genauer anzuschauen.<br />

Der Wertachgletscher hatte ihn vor rund 30.000 Jahren in <strong>di</strong>e Gegend transportiert.<br />

Wir stellen uns vor, wie es wohl ausgesehen hat, als <strong>di</strong>e Täler rund um<br />

den Weißensee mit Eis bedeckt waren. „Das ist schwierig, wenn es so heiß ist“,<br />

findet Maja. Sie hat aber einen Einfall, wie wir unsere Fantasie beflügeln könnten.<br />

Also beobachten wir nur noch ganz kurz <strong>di</strong>e Haubentaucher. Sie jagen kleine<br />

Fische im Weißensee und tauchen dazu immer wieder unter. Oft kommen sie mit<br />

Beute im Schnabel zurück. Also radeln wir Richtung <strong>Füssen</strong>er Altstadt und machen<br />

uns auch auf <strong>di</strong>e Suche nach Essbarem: nämlich Eis!


40<br />

Radtour zwischen <strong>Füssen</strong> und Pfronten – Auf zwei Reifen um den Falkenstein<br />

Radtour Rund um den Falkenstein<br />

Dauer: 3 Stunden<br />

Länge: 26,5 Kilometer, 260 Höhenmeter<br />

Ausgangspunkt: <strong>Füssen</strong>, Bahnhof.<br />

Einkehrmöglichkeiten: verschiedene Gasthöfe in<br />

<strong>Füssen</strong>, Pfronten, Weißensee<br />

Charakteristik: Abwechslungsreiche Radtour für<br />

sportliche Familien auf weitgehend asphaltierten<br />

Rad- oder breiten Kieswegen. Der Lände- und der<br />

Finstertalweg bieten auch schmale, steile und ruppige<br />

Passagen.<br />

Route: Von <strong>Füssen</strong> ins Faulenbacher Tal und am Lechfall vorbei zum Ländeweg.<br />

Auf <strong>di</strong>esem mit mehreren Anstiegen und Abfahrten nach Vils. Vorbei an der<br />

Anna-Kapelle auf dem gekiesten Radweg nach Pfronten. Steil hinauf Richtung<br />

Meilingen und Falkenstein und abbiegen ins Finstertal. Auf gleichnamigem<br />

Weg durch den Wald und dann hinab nach Benken und schließlich an den<br />

Weißensee. Am Nordufer entlang. Zuletzt fast flach am Fuß des Kobelhangs entlang<br />

zurück zum Ausgangspunkt.<br />

Öffentliche Anreise: Mit der Bahn zum Bahnhof <strong>Füssen</strong>.<br />

Text und Bilder: Verena Stitzinger<br />

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Do., 18. <strong>Juli</strong><br />

14:00 –17:00 Uhr<br />

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Spaß auf dem Bildschirm, eine Tombola, bei der ihr einen tollen Gewinn ergattern könnt, spannende<br />

Vorträge, Stempelkarten wodurch ihr <strong>di</strong>e Chance auf verschiedene Gutscheine habt und vieles mehr.<br />

Seid gespannt. Wir sehen uns am 18. <strong>Juli</strong>!


<strong>Füssen</strong>er Festtage<br />

Alter Musik<br />

Unter dem Motto „<strong>Füssen</strong> Ba-rockt“ zeigen international renommierte<br />

Künstler bei 17 Konzerten und Veranstaltungen vom 5. bis 9. <strong>Juni</strong> <strong>di</strong>e<br />

Vielfalt Alter Musik.<br />

Europäische Ensembles und Solisten aus dem Bereich der Alten Musik wie<br />

<strong>di</strong>e Capella Cracoviensis, das Ensemble der Neuen Hofmusik Innsbruck,<br />

das Mozarteum vocal-Ensemble aus Salzburg, <strong>di</strong>e Capella dell’halla und<br />

Concerto dei venti, der belgische Dirigent und Posaunist Wim Becu,<br />

Experte für historische Aufführungspraxis und international renommierte<br />

Gesangssolisten wie unter anderem Sabine Lutzenberger, Jan Kobow und<br />

Andrew Tortise gastieren dafür in der historischen Lauten- und Geigenbauerstadt<br />

am Lech.<br />

Beim Eröffnungskonzert am 5. <strong>Juni</strong> wird erstmals der <strong>di</strong>esjähriger „Gabler-<br />

Kulturpreis der <strong>Füssen</strong>er Festtage Alter Musik“ an zwei Künstler verliehen,<br />

deren jahrzehntelanges Schaffen sich <strong>di</strong>esem besonderen Musikgenre widmet.<br />

Am zweiten Tag wird Clau<strong>di</strong>o Montever<strong>di</strong>s großes Oeuvre, <strong>di</strong>e Marienvesper<br />

(unter anderem mit Jan Kobow und Andrew Tortise) unter der Leitung von Maestro<br />

Wim Becu aufgeführt. Beim Festkonzert San Marco trifft St. Mang grüßt<br />

unter anderem Antonio Vival<strong>di</strong>s Musik und beim Konzert „St. Mang Ba-rockt“ erklingen<br />

Werke von Marc Antoine Charpentier und Johann Sebastian Bach mit<br />

Originalinstrumenten der Zeit. Werke vom Gründer der ersten bayerischen Hofkapelle,<br />

Orlando <strong>di</strong> Lasso, stehen in St. Stephan und in St. Mang mit der Missa ad<br />

imitatione Vinum bonum auf dem Programm.<br />

<strong>Füssen</strong> liefert mit der gran<strong>di</strong>osen Stadtpfarrkirche St. Mang sowie den Kirchen<br />

St. Sebastian und St. Stephan nicht nur den glanzvollen Rahmen für <strong>di</strong>e Konzerte,<br />

<strong>di</strong>e Stadt wird mit ihrer Geschichte selbst zum Thema. Beim prominent<br />

besetzten Programm „Totentanz und Himmelsreigen“ bilden <strong>di</strong>e „Granden“ der<br />

Alten Musik (Adam Bregmann, Katharina Haun, Marc Lewon, Sabine Lutzenberger,<br />

Robert Schlegel und Elizabeth Sommers) ein hochkarätiges Ensemble, das<br />

sich dem Thema des <strong>Füssen</strong>er Totentanzes, dem ältesten seiner Art in Bayern,<br />

widmet. Die Themenführungen „Danse Macabre – <strong>Füssen</strong> und der Tod“ zeigen<br />

dazu ergänzend den Totentanz in der St.-Anna-Kapelle und in der mystischen<br />

Sebastianskirche.<br />

Mittägliche Orgelkonzerte in St. Mang mit den Organisten Stefano Molar<strong>di</strong>,<br />

Christoph Hauser und Helene von Rechenberg, und <strong>di</strong>e Führungen „St. Mang<br />

ba-rockt“ bringen Einblicke in <strong>di</strong>e versunkene Geschichte des ehemaligen<br />

Bene<strong>di</strong>ktinerklosters St. Mang. Ein Künstlergespräch mit Wim Becu und Klaus<br />

Wankmiller sowie ein Vortrag zu „Kaiser Maximilian I. in Schwaben und im<br />

Allgäu“ und seinen Aufenthalten in <strong>Füssen</strong> vom Präsidenten der Bayerischen<br />

Einigung, Prof. Dr. Klaus Wolf, runden das Festival ab, das mit einem humorvoll-musikalisch-lukullischem<br />

„Banchetto musicale“ im Garten des <strong>Füssen</strong>er<br />

Franziskanerkonvents ausklingt.<br />

Alle Termine und Tickets gibt es unter<br />

www.fuessener-festtage-alter-musik.de<br />

Text: ???, Bilder: ???


www.fuessener-festtage-alter-musik.de<br />

Foto: Richard Hartmann<br />

Design: www.momentum-projekte.de


Eine Oase für das<br />

innere Gleichgewicht<br />

Seit vergangenem Jahr hat <strong>di</strong>e Praxis Haus Ried 1 in<br />

Seeg geöffnet, <strong>di</strong>e sich als eine Oase für Bewusstsein,<br />

spirituelles Wachstum, Me<strong>di</strong>tation und Traumalösung<br />

versteht. Hinter <strong>di</strong>esem Angebot stecken drei<br />

Frauen, <strong>di</strong>e mit spezifischen Angeboten Menschen<br />

auf ihrem Lebensweg unterstützen wollen.<br />

Einen ganz besonderen Ort hat Lilo Lenz geschaffen.<br />

Die Seegerin sanierte ihr Elternhaus, gestaltete im<br />

Erdgeschoss einen Seminarraum und im Untergeschoss<br />

einen Raum für Einzelberatung oder Kleingruppen.<br />

Hell, freundlich, offen und warm – so präsentiert<br />

sich heute das ehemalige Wohnzimmer, in dem nun<br />

Menschen tiefer zur Ruhe finden können. Lilo Lenz, Joy<br />

Gabrielle Pötzscher und Sabine Schubert haben eine Expertise<br />

von jeweils 30 Jahren in ihrem speziellen Fachgebiet.<br />

Dabei hat jede ihr eigenes Angebot – sie nutzen<br />

nur <strong>di</strong>e gleichen Räume.<br />

Lilo Lenz bietet Me<strong>di</strong>tation und Einzelberatung an. Sie ist<br />

ausgebildete Me<strong>di</strong>tations- und Entspannungstrainerin<br />

und lehrt z. B. im Buddha-Haus-Projekt. „Durch Me<strong>di</strong>tation<br />

lernt der Geist zur Ruhe zu kommen. Die Bewusstheit<br />

für sich selbst nimmt zu, erklärt sie, was dabei hilft,<br />

auch in Situationen des Alltags klar zu sein. Viele wissenschaftliche<br />

Stu<strong>di</strong>en belegen inzwischen <strong>di</strong>e positiven<br />

Auswirkungen der Me<strong>di</strong>tation.<br />

Sabine Schubert ist Heilpraktikerin für Psychotherapie<br />

nach dem deutschen Heilpraktikergesetz. Zahlreiche<br />

Fortbildungen ergänzen ihre Ausbildung. In Einzelstunden<br />

unterstützt sie mit Traumatherapie auf Augenhöhe<br />

und in ihrem Frauenherzraum-Kreis darf sich zeigen,<br />

was ist.<br />

Gefühle dürfen gefühlt und von der Gruppe willkommen<br />

geheißen werden, Zeugenschaft und gegenseitige<br />

Unterstützung wird erfahrbar.<br />

Gemeinsam ist ihnen, dass sie Menschen dabei unterstützen<br />

wollen, mehr in Kontakt mit den eigenen inneren<br />

Schätzen zu sein. Ihr Angebot hat zum Ziel<br />

• in einem sehr geschäftigen und herausfordernden<br />

Alltag zur Ruhe zu finden<br />

• das Gedankenkarussell zu beruhigen und zu lernen,<br />

das eigene Erleben klar wahrzunehmen.<br />

• Berührung aufzunehmen mit dem eigenen inneren<br />

Kompass<br />

• das Leben „neu zu sortieren“, gerade wenn Menschen<br />

in einer größeren Umorientierungsphase sind oder<br />

sich viele Sorgen machen (Krankheit, Beziehung,<br />

Kinder, andere Herausforderungen)<br />

• das Innere zu lösen, wenn Ängste oder Depression<br />

den Alltag beschweren<br />

Joy Gabrielle Pötzscher begleitet Menschen als Coach<br />

in herausfordernden Umbruchzeiten, wenn <strong>di</strong>e Persönlichkeit<br />

„gerüttelt“ wird und Lebensstrategien nicht<br />

mehr greifen. An <strong>di</strong>esem Punkt dürfen neue Lebensperspektiven<br />

entwickelt und neue Schritte gegangen<br />

werden, was mit einer professionellen Begleitung an der<br />

Seite wesentlich einfacher ist als alleine.<br />

Ruhe, Kraft zum Durchatmen und wieder mehr <strong>di</strong>e eigenen<br />

Bedürfnisse spüren, innere Konflikte lösen, Lebensfreude<br />

und mehr Leichtigkeit – das wollen <strong>di</strong>e drei mit<br />

ihrem Angebot den Menschen anbieten. Entweder <strong>di</strong>rekt<br />

vor Ort, aber auch online. Im Sommer gibt es ein umfangreiches<br />

Angebot, das sowohl für Einheimische als<br />

auch für Gäste interessant ist. <br />

Text: Anke Sturm<br />

Joy Gabrielle<br />

Pötzscher<br />

Me<strong>di</strong>aler Coach<br />

Tanztherapeutin<br />

Sabine<br />

Schubert<br />

Heilpraktikerin für<br />

Psychotherapie<br />

Lilo Lenz<br />

Gesundheitspraktikerin<br />

BFG<br />

Die Oase für Bewusstsein,<br />

spirituelles Wachstum,<br />

Me<strong>di</strong>tation & Traumalösung<br />

Potentialentfaltung<br />

Spirituelles Coaching<br />

Einzelberatung<br />

www.joygabrielle.com<br />

facebook.com/joygabrielle.9041<br />

mail: joygabrielle@posteo.de<br />

phone: 0157 – 366 97 590<br />

Traumatherapie<br />

auf Augenhöhe<br />

Haltgebende<br />

Prozessbegleitung<br />

www.RaumZumAnkommen.de<br />

Sabine.Schubert@gmx.de<br />

phone: 0 15 15 – 229 77 37<br />

Oasentage<br />

Me<strong>di</strong>taion<br />

Einzelberatung<br />

www.Lilo-Lenz.de<br />

Mail: lilo.lenz@web.de<br />

phone: 0 83 64 – 708 96 83<br />

Einzelarbeit & Gruppenangebote<br />

Vor Ort als auch online !


Zeit der Schwestern -<br />

Apfelblütentage<br />

Carolin, Anfang 40 – perfektes Leben, zurückhaltend, legt sich fest, wohnt in<br />

Neuseeland. Kehrt heim nach Überlingen zu den perfekten Eltern für ein perfektes<br />

Familienfest wie aus dem Bilderbuch – und dann wird alles chaotisch:<br />

Die Mutter bricht mit 70 aus ihrer Ehe aus und Carolin steht mitten im Familiendrama,<br />

zwischen dem Vater, für den sie Mitleid und Verständnis hat, der Mutter,<br />

deren Entscheidungen sie ebenfalls versteht und gutheißt und den beiden<br />

Schwestern, <strong>di</strong>e wie in Kindertagen zanken, und sie schlichtet. Außerdem gerät<br />

auch ihr eigenes wohlsortiertes Leben in<br />

Unordnung, als sie sich in einen Mann verliebt,<br />

der ihr näherkommt als sie es normalerweise<br />

zulassen möchte, und dann taucht auch<br />

noch ihr verheirateter Liebhaber aus Neuseeland<br />

auf und möchte mit ihr sesshaft werden.<br />

Buchtipp von<br />

BUCH AM LECH<br />

LESENSWERT!<br />

Text: Stefanie Bertram-Kempf, Bilder: Bastei Lübbe, ank-desing – stock.adobe.com<br />

Viel Drama, wunderschöne Beschreibungen<br />

der malerischen Bodenseelandschaften,<br />

schöne Feste mit appetitlichen Speisen (eine<br />

Schwester hat ein Cateringunternehmen) –<br />

der Familienroman liest sich süffig und macht<br />

neugierig auf <strong>di</strong>e weiteren Romane aus der<br />

Reihe. Band 2 ist bereits Ende Mai erschienen<br />

stellt <strong>di</strong>e Caterin Romy in den Mittelpunkt.<br />

Die Verwicklungen gehen also weiter. Wir dürfen<br />

gespannt sein!! <br />

Zeit der Schwestern 1, Apfelblütentage,<br />

Bastei Lübbe Verlag, 978 3 404 19319 6, 352 S., 13 Euro<br />

Zeit der Schwestern 2, Kirschsommer<br />

Bastei Lübbe Verlag, 978-3-404-19320-2, 352 S., 13 Euro<br />

URLAUBSZEIT !!<br />

Endlich Zeit zum Lesen!<br />

Schauen Sie vorbei und finden Sie Ihr Lieblingsbuch.<br />

Wirbietenmehr<br />

alsWorte aufPapier<br />

Buch am Lech | Stefanie Bertram-Kempf<br />

Flößerstraße 29 | 86983 Lechbruck am See<br />

Telefon 08862 - 9887792 | www.buchamlech.de


In der eigenen Haut wieder<br />

wohlfühlen<br />

Christine Bauer war etwa 17 Jahre alt, als eine Viruserkrankung mit<br />

schweren entzündlichen Symptomen an den Zähnen und Gelenken<br />

ausbrach. Die Behandlung mit Me<strong>di</strong>kamenten hat nicht <strong>di</strong>e erhoffte<br />

Wirkung erzielt. Erleichterung trat erst ein, als ihre Mutter nach<br />

ausgiebiger Internet-Recherche den entscheidenden Ratschlag gab:<br />

„Versuche es mit einer Ernährungsumstellung.“ Das Ergebnis war erstaunlich<br />

positiv. „Den Virus habe ich noch heute in meinem Körper“, erzählt<br />

Christine Bauer. „Doch <strong>di</strong>e Symptome bemerke ich nur noch bei zu viel<br />

Stress oder wenn ich Schrott esse.“ Der durchschlagende Erfolg der<br />

Ernährungsumstellung hat sie überzeugt: „Ich möchte, dass auch andere<br />

Menschen davon profitieren.“<br />

Also begann <strong>di</strong>e junge Frau ein duales Stu<strong>di</strong>um der Ernährungsberatung.<br />

Danach baute sie, neben einer Anstellung, eine Ernährungsberatung auf<br />

und bildete sich dabei weiter fort – bis <strong>di</strong>e Corona-Pandemie mit Kurzarbeit<br />

zuschlug. Für Christine Bauer der richtige Moment, um auch noch den<br />

Master in Prävention und Gesundheitsmanagement zu machen. Die Schwerpunkte<br />

Coaching, psychische Gesundheit und betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

nutzt sie auch heute noch in ihrem beruflichen Alltag.<br />

In ihrer Praxis in der Kemptener Straße 7 in<br />

<strong>Füssen</strong> bietet sie Ernährungsberatung für Patienten<br />

mit Osteoporose, Bluthochdruck, Diabetes,<br />

Hypercholesterinämie, Lebensmittelunverträglichkeiten<br />

und Arthrose an. Die meisten<br />

ihrer Patienten leiden an Übergewicht, dem<br />

metabolischen Syndrom, hohen Harnsäure-,<br />

Blutzucker-, Cholesterin- und Triglyceride-<br />

Werten, Bluthochdruck und zu hohem Bauchumfang.<br />

Sehr wichtig für eine Veränderung der<br />

Gewohnheiten ist für <strong>di</strong>e Ernährungsberaterin<br />

<strong>di</strong>e Motivation und ein Ziel, das definiert werden<br />

kann. „Das kann zum Beispiel sein, sich im<br />

Stehen wieder <strong>di</strong>e Schuhe zubinden zu können<br />

oder <strong>di</strong>e Treppen über drei Stockwerke zu laufen, ohne außer Atem zu sein“, beschreibt<br />

Bauer. Um den Ist-Zustand besser beurteilen zu können, sind für das<br />

Erstgespräch ein Blutbild und eine Me<strong>di</strong>kamentenliste sehr gut. Je nach Ausgangslage<br />

und Zielsetzung wird dann ein Plan erstellt, <strong>di</strong>e Behandlung dauert<br />

je nach Umfang etwa drei Monate bis zu einem Jahr mit einem persönlichen<br />

Gespräch monatlich. Manchmal ist es auch sinnvoll, <strong>di</strong>e Intervalle zu verkürzen,<br />

gerade wenn vorher schon mehrere Diätversuche abgebrochen wurden.<br />

Kurzfristige Diäten sind ohnehin nicht sinnvoll, da ist sich Christine Bauer sicher.<br />

„Mir geht es darum, eine grundsätzliche Ernährungsumstellung und Verhaltensänderung<br />

anzustoßen.“ Dabei hilft ein Ernährungsprotokoll, in das auch<br />

andere Informationen einfließen. Zum Beispiel muss ein Arbeitstag anders bewertet<br />

werden als ein freier Tag, auch <strong>di</strong>e Entwicklung des Gewichts wird berücksichtigt.<br />

Das Tagebuch kann auch nach erfolgreicher Therapie noch gute


In der eigenen Haut wieder wohlfühlen 47<br />

Dienste leisten, etwa nach einem Urlaub, in dem mehr<br />

gesün<strong>di</strong>gt wurde und nachdem wieder <strong>di</strong>e positiven<br />

Ernährungsmuster aufgenommen werden sollen.<br />

„Bei mir gibt es keine fixen Rezepte, <strong>di</strong>e Lieblingsgerichte<br />

können auf dem Speiseplan bleiben – nur <strong>di</strong>e<br />

Menge der einzelnen Zutaten wird optimiert.“ Auch<br />

<strong>di</strong>e Lieblingsgewürze können auf dem Teller bleiben,<br />

außer vielleicht Salz und Zucker, <strong>di</strong>e nicht übermäßig<br />

verwendet werden sollten. Was während des<br />

Ernährungsplans auf den Tisch kommt, schmeckt auf<br />

jeden Fall alles andere als fad. Dazu kommt, dass weniger<br />

verarbeitete Lebensmittel und ein langsameres<br />

Essen mehr Genuss, intensiveren Geschmack und ein<br />

früheres Sättigungsgefühl bedeuten.<br />

Christine Bauer begleitet und coacht ihre Patienten<br />

dabei mit viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung.<br />

Nach der Behandlung gibt es nach drei und sechs<br />

Monaten noch zwei kostenlose Nachsorgetermine.<br />

Die vielen positiven Rückmeldungen geben der Ernährungsberaterin jedenfalls<br />

Recht: „Eine Frau, Workaholic aus Oberfranken, konnte nach einer Online-<br />

Therapie trotz Diabetes <strong>di</strong>e Me<strong>di</strong>kamente absetzen und hat wieder viel Energie,<br />

mit ihren Enkeln zu spielen. Auch ein Berufssoldat, der in viereinhalb Monaten<br />

zwölf Kilo abgenommen hat und dessen Triglyceride und der Langzeitzucker<br />

wieder ein normales Niveau erreicht haben, lebt heute viel besser. Ein Sechzigjähriger<br />

hat nach fünf Monaten 14 Kilo verloren und viele Blutwerte und der Blutdruck<br />

haben sich deutlich reduziert.“<br />

„Die Lieblingsgerichte können<br />

auf dem Speiseplan bleiben.“<br />

Text: Stefan Georg, Bilder: Stefan Georg, Jürgen Niederauer<br />

Eines der schönsten Komplimente war, dass ein Ernährungskurs, anders als erwartet,<br />

„überhaupt nicht langweilig und trocken und überaus charmant“ war.<br />

„Frontalunterricht“ ist nicht <strong>di</strong>e Sache von Christine Bauer. Auch dann nicht,<br />

wenn sie in <strong>di</strong>e Betriebe geht. Immer mehr Firmen möchten Benefits mit ihr anbieten,<br />

in denen es um Ernährung, Bewegung und Entspannung geht. Das kann<br />

auch ein gemeinsames Kochen sein, wie beispielsweise bei der Stadt Kaufbeuren,<br />

was als Teambuil<strong>di</strong>ng sehr geeignet ist, oder auch Vorträge, Workshops<br />

und Ernährungskurse. Durch <strong>di</strong>e Kooperation mit dem Amt für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten und einer Krankenkasse können <strong>di</strong>e Kosten für <strong>di</strong>e<br />

Betriebe noch reduziert werden. Ein Trend ist dabei richtig im Kommen: Das<br />

Smoothie-Bike, auf dem <strong>di</strong>e Teilnehmer sich einen leckeren, gesunden Drink<br />

selbst mixen, oder besser „erstrampeln“.<br />

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Kemptener Straße 7 · 87629 <strong>Füssen</strong> · Telefon +49 8367 9137355<br />

Mob. +49 1590 5243778 · info@christine-bauer.de · www.christine-bauer.de


Kinder <strong>Griaß</strong> <strong>di</strong>’<br />

Säen, pflanzen, staunen:<br />

Ideen für Garten und Balkon<br />

Körnern. Saatbänder erleichtern <strong>di</strong>e gleichmäßige<br />

Aussaat.<br />

Kräuter: Bis Mitte <strong>Juni</strong> kann noch Petersilie<br />

ausgesät werden. Schnittlauch kannst du ab<br />

<strong>Juli</strong> bis Ende September aussäen. Ab Mitte<br />

Mai lässt sich <strong>di</strong>e Zitronenmelisse ins Freie säen.<br />

Wichtig: Die Zitronenmelisse ist ein Lichtkeimer. Das<br />

bedeutet, <strong>di</strong>e Samen benötigen Licht, um keimen zu<br />

können. Deswegen darf der Samen nicht mit Erde bedeckt<br />

werden.<br />

Woher kommt eigentlich das Obst und Gemüse<br />

und wie lange braucht eine Blume zum<br />

Wachsen? Um Pflanzen in <strong>di</strong>e Erde zu setzen<br />

oder Samen auszusäen ist jetzt <strong>di</strong>e richtige<br />

Zeit. Für das Gärtnern findet sich eigentlich<br />

fast überall ein Plätzchen: Ein kleines<br />

Beet im Garten, das Hochbeet auf der Terrasse<br />

und selbst ein kleiner Balkonkasten eignen sich<br />

zum Anpflanzen von Gemüse, Kräutern oder Blumen.<br />

Regelmäßiges Gießen ist genauso wichtig, wie Dünger<br />

für <strong>di</strong>e Pflanzen. Wer im Frühling fleißig war im Garten,<br />

kann schon jetzt erste Früchte ernten. In einem<br />

Gartentagebuch lassen sich Erfolge – und auch Misserfolge<br />

– mit Fotos und Notizen festhalten.<br />

Gemüse<br />

Ra<strong>di</strong>eschen: Die Saatkörner sollten einen Zentimeter<br />

tief in <strong>di</strong>e Erde gesetzt werden. Zwischen<br />

den Körnern sollte drei bis fünf Zentimeter<br />

Platz sein. Anschließend mit Erde<br />

bedecken und Gießen. Die letzten Ra<strong>di</strong>eschen<br />

können im Freiland noch bis Anfang September<br />

ausgesät werden und sind schon sechs Wochen<br />

später erntereif.<br />

Karotten: für <strong>di</strong>e Herbsternte können jetzt<br />

noch Karotten <strong>di</strong>rekt in <strong>di</strong>e Erde ausgesät<br />

werden. Die Saatkörner sollten ein bis<br />

zweieinhalb Zentimeter tief in <strong>di</strong>e Erde im<br />

Abstand von zwei bis fünf Zentimetern<br />

zwischen den einzelnen<br />

Blumen<br />

Ab Mitte Mai können Sonnenblumenkerne, Strohblumen-<br />

und Ringelblumensamen in <strong>di</strong>e Erde. Die<br />

Samen solltest du zwei bis fünf Zentimeter tief pflanzen,<br />

mit Erde bedecken und gut gießen.<br />

Jungpflanzen<br />

Wenn du im Frühjahr Tomaten, Paprika oder Salat<br />

schon vorgezogen hast, kannst du jetzt <strong>di</strong>e Jungpflanzen<br />

ins Freie setzen, gut angießen und beim<br />

Wachsen bestaunen.<br />

Für Naschkatzen<br />

Im <strong>Juli</strong> wird schon das erste Gemüse und Obst reif und<br />

darf geerntet werden: Himbeeren, Johannisbeeren,<br />

Kirschen, Gurken, Bohnen, Zucchini und viele weitere<br />

leckere Sorten kannst du jetzt schon frisch vom<br />

Feld genießen.


Kinder <strong>Griaß</strong> <strong>di</strong>’<br />

Rezepttipp für<br />

selbst gebraute Holler-Schorle<br />

In der Stadt, im Park, im Wald oder in einer Feldhecke:<br />

Überall leuchtet es jetzt weiß von den Holunderblüten.<br />

Nimm einen Korb und zieh los, um <strong>di</strong>e Blüten vom Holunder<br />

einzusammeln. Wichtig ist, dass du möglichst<br />

im Anschluss beginnst, den Sirup anzusetzen.<br />

Das brauchst Du:<br />

• Einen Topf, einen Trichter, Kaffeefilter,<br />

Flaschen zum Abfüllen<br />

• 1 Liter Wasser<br />

• Ein Kilogramm Zucker<br />

• 1 Bio-Zitrone<br />

• 10 Holunderblüten<br />

So geht’s:<br />

1. Nach dem Sammeln solltest du <strong>di</strong>e Holunderblüten<br />

bald waschen. Doch Vorsicht: Unter fließendem<br />

Wasser zerlegen sich <strong>di</strong>e Blüten unglaublich<br />

schnell.<br />

2. Gib das Wasser in den Topf und anschließend den<br />

Zucker. Koche <strong>di</strong>e Mischung kurz auf und verrühre<br />

alles.<br />

3. Du kannst <strong>di</strong>e Blüten<br />

dazugeben nach dem<br />

Motto: Viel hilft viel. Auf<br />

einen Liter Wasser kommen<br />

ungefähr zehn Blüten,<br />

es dürfen aber auch<br />

mehr sein.<br />

4. Jetzt kannst du <strong>di</strong>e Zitrone<br />

waschen, in Scheiben<br />

schneiden und zum<br />

Holunder ins Zuckerwasser<br />

legen.<br />

5. Decke den Topf ab und lasse ihn an einem kühlen,<br />

dunklen Ort für einen Tag ruhen. Jetzt heißt es<br />

Warten.<br />

6. Danach nimmst du <strong>di</strong>e Zitronen und <strong>di</strong>e Blüten aus<br />

dem Wasser und spülst <strong>di</strong>e Flaschen mit heißem<br />

Wasser aus. In einen Trichter legst du einen Kaffeefilter<br />

und gießt den Sirup in <strong>di</strong>e Flasche. Jetzt kannst<br />

du <strong>di</strong>e Flasche noch beschriften.<br />

7. Zum Trinken mischst du den Sirup mit Mineralwasser<br />

oder Wasser aus der Leitung.


Kinder <strong>Griaß</strong> <strong>di</strong>’<br />

Naturdünger<br />

selbst machen<br />

Dünger für deine Pflanzen kannst du ganz leicht selber<br />

machen: aus Brennnesseln. Du findest <strong>di</strong>e einfache<br />

Zutat überall. Doch Vorsicht bei der Ernte: Verbrennungsgefahr!<br />

Du brauchst:<br />

• Jede Menge Brennnesseln<br />

• Handschuhe<br />

• Gartenschere<br />

• Einen Eimer<br />

• Einen Stoffbeutel<br />

• Einen langen Stock<br />

• Wasser<br />

• Gläser oder alte Plastikflaschen<br />

• Stifte und Etiketten<br />

So wird’s gemacht:<br />

1. Ziehe deine Handschuhe an und mache <strong>di</strong>ch auf <strong>di</strong>e<br />

Suche nach Brennnesseln<br />

2. Hast du welche gefunden, schneide sie knapp über<br />

der Erde ab, zerkleinere sie und lege sie in einen<br />

Stoffbeutel.<br />

3. Hast du genug gesammelt, schütte <strong>di</strong>e zerkleinerten<br />

Brennnesseln in einen Eimer und gieße Wasser<br />

dazu.<br />

4. Stelle den Eimer an einen sonnigen Platz und<br />

rühre den Sud täglich mit einem langen<br />

Stock um.<br />

5. Wenn sich auf der Wasseroberfläche Blasen bilden<br />

und <strong>di</strong>e Jauche anfängt, unangenehm zu riechen<br />

(nach etwa drei Tagen), hat <strong>di</strong>e Gärung angefangen.<br />

6. Sind keine Blasen mehr zu sehen (nach ungefähr<br />

einer Woche) ist dein Brennnessel-Dünger fertig.<br />

7. Mit der Brennnessel-Jauche kann man alle Nutzund<br />

Zierpflanzen düngen. Wichtig ist, dass junge<br />

Pflanzen und Setzlinge zuerst in einer Konzentration<br />

von 1:20 (also ein Teil Brennnesseldünger,<br />

20 Teile Wasser) gedüngt werden. Später kann mit<br />

einem Mischungsverhältnis von 1:50 gedüngt werden,<br />

auch Rasen.<br />

8. Fülle deinen Dünger in Gläser oder alte Plastikflaschen.<br />

9. Male für jede Flasche ein Etikett mit der Angabe der<br />

Mischverhältnisse.<br />

Text: ???, Bilder: ???


Veranstaltungen 51<br />

Heilig, heilig St. Bene<strong>di</strong>ct<br />

Uli Pickls Hopfenseebühne präsentiert das neue Stück „Oh heiliger St. Bene<strong>di</strong>ct“ aus<br />

der Feder von Georg Maier in der Neuinszenierung von Theaterchef Uli Pickl im Haus<br />

Hopfensee.<br />

Fünf Darsteller wirken mit. Die einzige Frauenrolle spielt Manuela Möslang aus Roßhaupten,<br />

<strong>di</strong>e neu im Ensemble ist. Der steht mit seiner Erfahrung darüber hinaus auch<br />

wieder selbst auf der Bühne. „Ich kann mich jetzt ganz aufs Theater konzentrieren“, sagt<br />

der frühere Hopfensee-Wirt. „Weil ich im Haus Hopfensee nur noch für <strong>di</strong>e Theaterveranstaltungen<br />

zustän<strong>di</strong>g bin, gefällt mir <strong>di</strong>ese Konzentration mit jedem Tag besser.“<br />

Wie im frisch gedruckten Flyer informiert wird, übernimmt Uli Pickl <strong>di</strong>e<br />

Rolle des Dorfpfarrers Bene<strong>di</strong>ct und teilt sich mit dem Hopfener Max Fischer,<br />

der wieder als „Stimme von oben“ zu hören ist, <strong>di</strong>e vielfältigen Aufgaben rund<br />

ums Bühnenbild. Für den technischen Bereich konnte erneut der <strong>Füssen</strong>er Alfons<br />

Böck gewonnen werden.<br />

„Die Handlung spielt in den 1950- bis 1960er-Jahren. Und das spiegelt sich in den<br />

spannenden und humorvollen Dialogen wider, was wir zeitgerecht darstellen“,<br />

unterstreicht Uli Pickl <strong>di</strong>e Herangehensweise. Die Zuschauer erleben, dass sich<br />

Pfarrer Bene<strong>di</strong>ct, der den Tod seiner Haushälterin und des Mesners betrauert,<br />

hilfesuchend an Sägewerksbesitzer Sacklberger wendet und außerdem in seinem<br />

leer gewordenen Haus <strong>di</strong>e dubiosen Veteranen Andres und Bäda antrifft.<br />

Gottfried Schmid-Linder ist wieder in einer Paraderolle zu erleben.<br />

Andreas Mayr und Werner Hacker wiederum treten als „Gauner“ auf und für<br />

einen namentlich hier nicht genannten Spekulanten aus München <strong>di</strong>e kostbare<br />

Heiligenfigur des bekannten Eisenberger Schnitzers gegen eine Kopie austauschen. Ob<br />

sie damit scheitern? Man darf nicht zuletzt am Schicksal der Dienstmagd Nannerl im<br />

heiratsfähigen Alter teilnehmen. Manuela Mößlang – im Hauptberuf Bankkauffrau – hat<br />

als Neue in der Hopfener Spielerschar eine wirklich tolle Rolle. „Die Nannerl ist eigentlich<br />

ein armes Ding – ich zeige, wie sie versucht, sich im Leben zu behaupten. Eine Chance<br />

ergibt sich im Pfarrhaus.“<br />

Termine: 12. und 24. <strong>Juli</strong>, 21. August, 11. und 25. September, 9. und 23. Oktober. Beginn<br />

20 Uhr, Einlass ab 18 Uhr.<br />

Kartenreservierungen unter info@ulipickl.de oder <strong>Füssen</strong> Tourismus 0 83 62.9 38 50<br />

Bild: Werner Hacker<br />

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52<br />

Veranstaltungen<br />

Bild: Thomas Müller<br />

Endlich wieder Saitensprung im Flößermuseum<br />

In den vergangenen Jahren war es etwas ruhiger um das Damenensemble Saitensprung:<br />

Doch <strong>2024</strong> ist ein ganz besonderes Jahr, denn es heißt „20 Jahre Damenensemble Saitensprung“.<br />

Das muss gefeiert werden, natürlich mit Musik. Am Samstag, 8. <strong>Juni</strong>, erwartet<br />

<strong>di</strong>e Besucher ab 19 Uhr im Flößermuseum Lechbruck ein Abend mit Tonfilm-Musik, bekannten<br />

Melo<strong>di</strong>en und Geschichten aus den vergangenen 20 Jahren mit dem Damenensemble<br />

Saitensprung. Eintritt frei, Spenden willkommen. Platzreservierungen bei der<br />

Tourist-Info Lechbruck am See unter 08862.987830.<br />

Freiwillige Feuerwehr Weissensee feiert 140-Jähriges mit dreitägigem Fest<br />

Die Freiwillige Feuerwehr Weissensee feiert im <strong>Juni</strong> ihr 140-jähriges Bestehen mit einem dreitätigen Fest. Zum Auftakt am Freitag, 28. <strong>Juni</strong>,<br />

findet <strong>di</strong>e Saugschlauchparty statt mit Live-Musik von „Die Chefs“. Einlass ab 19.30 Uhr. Das Preisschafkopfen steht am Samstag, 29. <strong>Juni</strong>,<br />

auf dem Programm. Einlass ist ab 17 Uhr, gestartet wird um 19 Uhr. Zu gewinnen gibt es für den Erstplatzierten 500 Euro, zweiter Preis<br />

300 Euro, dritter Preis 200 Euro und weitere Geldpreise ab 100 Teilnehmern. Der Festsonntag, 30. <strong>Juni</strong>, beginnt 6 Uhr mit dem Weckruf mit<br />

der Schützenkanone. Um 9 Uhr ist Aufstellung zum Kirchzug. Der Feldgottes<strong>di</strong>enst findet um 9.30 Uhr statt – mit anschließendem Frühschoppen<br />

mit der Musikkapelle Weißensee im Festzelt. Festausklang ab 14 Uhr. Außerdem ist am Festsonntag geboten: Kaffee und Kuchen,<br />

Besichtigung Feuerwehrmuseum sowie Kinderprogramm mit Hüpfburg und Spritzwand. Infos gibt es unter www.feuerwehr-weissensee.de<br />

125 Bahnstrecke Marktoberdorf – Lechbruck<br />

Am Samstag, 29. <strong>Juni</strong>, ab 16 Uhr wird <strong>di</strong>e neue Ausstellung zum 125. Geburtstag<br />

des Lechbrucker Bahnhofs und der Bahnstrecke nach Marktoberdorf im Flößermuseum<br />

Lechbruck eröffnet. Diese in der Vergangenheit wichtige Bahnstrecke<br />

kennen heute vor allem Radler, Inliner und auch Wanderer nicht nur im Ostallgäu<br />

– sie wurde 1979 als ausgebauter Radweg neu eröffnet. Walter Altmannshofer<br />

und Kurt Puntschuh haben Fotos, Zeitungsberichte, Zug- und weitere Modelle<br />

sowie Originalstücke aus der Betriebszeit zusammengetragen und für <strong>di</strong>e<br />

Ausstellung im Flößermuseum bereitgestellt. Ausstellungsdauer: bis 28. <strong>Juli</strong><br />

während der Öffnungszeiten des Museums: Donnerstag 17.30 bis 19 Uhr und<br />

Sonntag 16 bis 18 Uhr. Eintritt frei, Spenden sind willkommen.<br />

Bild: Flößermuseum Lechbruck


Veranstaltungen 53<br />

Silent Mode<br />

Bild: ???<br />

Bild: ???<br />

Musik und Theater in der Kellerei Reutte<br />

Einen Ska-Abend mit PassiveFists, Monkey Beach und<br />

Silent Mode gibt es am Samstag, 15. <strong>Juni</strong>, ab 20 Uhr in der<br />

Kellerei Reutte. Ska-Punk-Fans aufgehorcht: Die Passive<br />

Fists sind zurück. Mit neuem Album im Gepäck geben sie<br />

wieder Volldampf. Musikalisch sind sich<br />

<strong>di</strong>e fünf Herren treu geblieben. Von treibenden<br />

melo<strong>di</strong>schen Punk-Brass-Riffs à la<br />

Less Than Jake und NOFX über eingängige<br />

Ska-Passagen – bisher hat ihr unwiderstehlicher<br />

Sound-Cocktail noch jedermann<br />

einen Hüftschwung abgerungen.<br />

Monkey Beach präsentieren Allgäuer Ska<br />

aus dem Illertal. Seit 2007 bläst <strong>di</strong>e Band<br />

in Melo<strong>di</strong>en gegossene gute Laune von<br />

der Bühne. Ehrliche, unbeschwerte, deutsche<br />

Texte – gewürzt mit einer guten Prise<br />

Sozialkritik und Selbstironie – serviert auf<br />

einem Mix aus Balkan, Hip-Hop und Ska,<br />

stecken jede und jeden an. Silent Mode – das sind Jonny und<br />

Peter. Sie lieben den Punk Rock, wo Bands wie Green Day,<br />

Sum 41, Misfits und andere zuhause sind. Mit zwei Akustik<br />

Gitarren im Gepäck und jeder Menge Motivation geben sie<br />

bekannten Songs einen schwungvollen Klang. Keine Sitzplätze,<br />

Reservierung erbeten.<br />

Kindertheater in vier Sprachen<br />

Das Kindertheater Enemenemuh spielt am Freitag, 21. <strong>Juni</strong>,<br />

15 Uhr, „Mein Freund Patschert“ in den Sprachen Deutsch,<br />

Türkisch, Kroatisch und Englisch. Von und mit Anne Clausen,<br />

Salha Fraidl, <strong>Juli</strong>ana<br />

Haider, Katarina Hauser,<br />

Verena Schopper und<br />

Wiltrud Stieger. Sabrina<br />

ärgert Patschert … ääh,<br />

Patrick. Warum, weiß sie<br />

selber nicht. Weil es lustig<br />

ist, sagt sie. Patrick<br />

weiß, wie es ist, wenn<br />

man sich schämt. Und<br />

eigentlich weiß Sabrina das auch. Dann beschließt sie, sich<br />

anzufreunden mit Patrick. Und mit dem Patschert-Sein. Geeignet<br />

für Kinder ab sechs Jahren. Eintritt frei, Spenden<br />

sind willkommen. Das Roland Heinz Trio ist mit seinem<br />

Programm „Tea for Three“ am Freitag, 28. <strong>Juni</strong>, 20 Uhr, zu<br />

Gast. Es ist eine Anlehnung an den Titel „Ten for One (zehn<br />

Stücke für Sologitarre von Roland Heinz, ein Auftragswerk<br />

der Kulturabteilung des Landes Tirol). Auch <strong>di</strong>ese Kompositionen<br />

werden Teil des Konzertprogramms sein. Tickets und<br />

Info unter www.<strong>di</strong>ekellerei.at.<br />

Ein Ort zum Wohlfühlen !<br />

Das ALPENHOTEL<br />

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– traumhaft gelegen in der Naturparkregion<br />

Reutte bietet Gelegenheit<br />

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Bild: ???<br />

Roland Heinz Trio


54<br />

Veranstaltungen<br />

Bild: Veranstalter<br />

200 Jahre Anton Bruckner – Konzert Zeit in Pfronten<br />

Das Jahr <strong>2024</strong> ist das 200. Geburtsjahr von Anton Bruckner. Der große Sinfoniker und Meisterorganist von St. Florian in<br />

Oberösterreich wird wegen seiner zutiefst im katholischen Glauben verwurzelten Religiosität auch als „Musikant Gottes“<br />

bezeichnet. Als Organist der wunderbaren Pfrontener Seifert Orgel und als großer Bewunderer von Bruckners Musik ist es<br />

Walter Dolak ein Herzenswunsch, seine Musik in <strong>di</strong>esem Jubiläumsjahr besonders zu wür<strong>di</strong>gen. Die Pfrontener Orgel mit<br />

ihren sinfonischen Klangmöglichkeiten soll daher <strong>2024</strong> in einigen Sonderkonzerten<br />

Anton Bruckner als großen Organisten und Sinfoniker feiern.<br />

Anlässlich des Jubiläums hat Dolak in eigenen Bearbeitungen ausgewählte<br />

Sinfoniesätze arrangiert und für Orgel solo und auch für Orgel in Kombination<br />

mit zwölf Blechbläsern bearbeitet. Die Allgäuer LechCHORallen unter<br />

der Leitung von Walter Dolak, Kirchenchor Friesenried unter Leitung von<br />

Michael Mayr und der Kirchenchor St. Nikolaus in Pfronten unter Leitung<br />

von Stefanie Scheuchel singen beim Auftaktkonzert ausgewählte Chorwerke<br />

von Anton Bruckner am Sonntag, 7. <strong>Juli</strong>, ab 19.30 Uhr in der Pfarrkirche<br />

St. Nikolaus in Pfronten-Berg. Dazu kommen zum 100. Todesjahr von<br />

Gabriel Faure noch Auszüge seines Requiems für Chor und Orgel zur Aufführung. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.<br />

Weitere Konzerttermine sind geplant. Informationen zu Anton Bruckner gibt es unter www.200-jahre-bruckner.de<br />

oder bei Walter Dolak per E-Mail unter W.Titan@web.de.<br />

Ausstellung der „Verborgene Talente“<br />

Am Samstag, 27. <strong>Juli</strong>, wird um 20 Uhr <strong>di</strong>e Ausstellung der „Verborgenen Talente“ im<br />

Pfarrheim St. Andreas in Nesselwang eröffnet. Eine Vielzahl „Verborgener Talente aus<br />

Nesselwang beweisen wieder einmal, wie vielfältig ihre kreativen Arbeiten eines Jahres<br />

sind. Ob große oder kleine Bilder in unterschiedlichster Technik, oder gegenständliche<br />

Objekte aus Holz, Ton, Natur-Aufnahmen, Stoff, Speckstein, Naturmaterialien oder<br />

Altmetall – <strong>di</strong>e Besucher werden wieder ihre wahre Freude daran haben. Träume, Fantasien,<br />

Urlaubserinnerungen und Lebensumstände drücken sich in den Arbeiten aus.<br />

Alle Kunstinteressierten sind eingeladen zur Ausstellungseröffnung bei Musik, Häppchen<br />

und Getränken. Die kreativen Köpfe sind an <strong>di</strong>esem Abend anwesend.<br />

Öffnungszeiten: 28. <strong>Juli</strong>, 10 bis 18 Uhr; 29. <strong>Juli</strong> bis 2. August, 17 bis 19 Uhr; 3. August,<br />

14 bis 19 Uhr; 4. August, 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei.<br />

Bild: Martina Gast/AZ-Archiv<br />

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