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Wurzel_24_05_low_ES

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WURZEL<br />

DAS POSITIVE MONATSMAGAZIN FÜR DEN OBERAARGAU<br />

Nr. 42 – <strong>05</strong>/20<strong>24</strong><br />

Die Rettung<br />

von oben<br />

Martin Kölliker bewahrt mit seiner Drohne mit Wärme -<br />

bild kamera Rehkitze vor dem drohenden Mähtod.<br />

«REH-WUNDERLAND»<br />

lm Oberaargau leben<br />

viele Rehe – trotz<br />

moderner Gefahren.<br />

EIS STATT KI<strong>ES</strong><br />

Wo eine Kiesgrube<br />

war, steht heute der<br />

Campus Perspektiven.<br />

SPRACHKULTUR<br />

Wie ein regionaler<br />

Begriff landesweit<br />

Karriere machte.


up and away…<br />

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2 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


EDITORIAL / INHALT<br />

34<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser<br />

Was wäre die Schweiz ohne ihre freiwilligen<br />

Helferinnen und Helfer? Sie<br />

engagieren sich im Sport, in der Kultur,<br />

im Natur-, Tier- und Heimatschutz, in<br />

der Pflege von Angehörigen und Nachbarn,<br />

in der Kirche, der Politik und<br />

vielem mehr. Sie organisieren Anlässe,<br />

sie kochen, pflegen, servieren, räumen<br />

auf, putzen, bauen, schreiben, verteilen,<br />

kreieren, malen, hören zu, lesen vor und<br />

verbringen ihre Zeit mit alten, kranken<br />

und einsamen Menschen. Die Aufzählung<br />

ist längst nicht vollständig. 2020<br />

wurden gemäss Bundesamt für Statistik<br />

insgesamt 621 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit<br />

geleistet. Normalerweise<br />

dürften es sogar mehr sein, denn die<br />

Möglichkeiten, sich zu engagieren, waren<br />

wegen Corona in diesem Jahr eingeschränkt.<br />

Rund ein Drittel der Bevölkerung<br />

engagiert sich ehrenamtlich. Einer<br />

davon ist Martin Kölliker. Er rettet Rehkitze<br />

und steht dafür nicht nur sehr früh<br />

auf, sondern hat sein Equipment für<br />

mehrere tausend Franken selbst bezahlt.<br />

WURZEL findet, man sollte unseren<br />

Ehrenamtlichen wieder einmal ein<br />

Kränzchen winden.<br />

Ein Kränzchen winden können wir<br />

nach der Gemeindeversammlung vom<br />

10. Juni vielleicht auch der Bevölkerung<br />

von Huttwil. Nämlich dann, wenn sie<br />

sich dazu durchringt, den Campus Perspektiven<br />

so zu unterstützen, dass dessen<br />

Weiterbetrieb vollumfänglich gesichert<br />

werden kann.<br />

Viel Spass beim Lesen dieser Ausgabe.<br />

Ihr Bruno Wüthrich<br />

28<br />

4 MARTIN KÖLLIKER<br />

Der Drohnenpilot spürt mit<br />

seiner Kamera-Drohne<br />

Rehkitze in Wiesen auf.<br />

10 ENERGIE-BLOG<br />

Die Argumente für ein JA:<br />

Überblick über die Abstimmung<br />

vom 9. Juni über das<br />

Stromgesetz.<br />

13 AUTO + MOTO NEWS<br />

Angebote und Neuheiten<br />

aus der Region rund um<br />

Autos und Motorräder.<br />

14 CLIENTIS BANK<br />

Die grösste Regionalbank<br />

im Oberaargau bietet Interessierten<br />

die Möglichkeit<br />

Aktien zu kaufen.<br />

16 GARTENOPER LANGENTHAL<br />

In der Ofenhalle Porzi wird<br />

die Oper «Die verkaufte<br />

Braut» aufgeführt.<br />

18 CAMPUS PERSPEKTIVEN<br />

Das heutige Eisstadion<br />

steht auf dem Gelände einer<br />

ehemaligen Kiesgrube.<br />

<strong>24</strong><br />

23 HANDWERK + BAU PROFIS<br />

Unsere Spezialisten für<br />

Handwerk und Bau aus der<br />

Region für die Region.<br />

<strong>24</strong> WUSSTEN SIE SCHON<br />

Von Träumen, die viele<br />

Menschen träumen, knurrenden<br />

Mägen und Sündenlisten<br />

auf Kuhhäuten.<br />

26 WORTSCHÖPFUNG<br />

Woher der Begriff<br />

«Tschugger» stammt und<br />

wie er sich verbreitete.<br />

28 REHE IM OBERAARGAU<br />

Die anpassungsfähigen<br />

Tiere sind einst fast ausgestorben,<br />

heute aber wieder<br />

weit verbreitet.<br />

34 LUKAS FLÜCKIGER<br />

Der ehemalige Radsportler<br />

spricht über seine Karriere<br />

und die Zeit danach.<br />

38 IN EIGENER SACHE /<br />

IMPR<strong>ES</strong>SUM<br />

Die Seite für unsere<br />

Leserinnen und Leser.<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 3


INTERVIEW<br />

IM DIENSTE DER<br />

REHKITZE<br />

Gäbe es die Rehkitz-Retter nicht, würden in<br />

unserem Land jedes Jahr tausende Rehkitze<br />

vermäht. Martin Kölliker spürt mit seiner<br />

Wärmebild-Drohne ehrenamtlich in den<br />

Morgenstunden die Jungtiere auf, die seine<br />

Helfer dann retten.<br />

TEXT: BRUNO WÜTHRICH; FOTOS: MARCEL BIERI<br />

Auf der Suche nach interessanten<br />

Geschichten und Interviews<br />

wird uns manchmal geholfen.<br />

Zum Teil erhalten wir Tipps,<br />

aber manchmal auch Anfragen, die wir,<br />

wenn sie im Interesse unserer Leserinnen<br />

und Leser sind, gerne positiv beantworten.<br />

So war es auch bei der Anfrage von<br />

Martin Kölliker. Er fragte uns, ob wir<br />

nicht mal etwas über die Rehkitzrettung<br />

bringen könnten. Nun sind wir im Monat<br />

Mai. Die Geissen (so werden die weibli-<br />

chen Rehe genannt) bringen ihre Jungen<br />

zur Welt. Gleichzeitig beginnen die Bauern<br />

das Gras zu mähen. Das Todesurteil<br />

für tausende von Rehkitzen, wenn da<br />

nicht die Rehkitzrettung wäre.<br />

WURZEL: Weshalb müssen Rehkitze<br />

gerettet werden?<br />

Martin Kölliker: Die Geiss, so nennen wir<br />

das Mutter-Reh, versteckt ihr Kitz meistens<br />

im hohen Gras und in selteneren Fällen<br />

im Wald. Im Wald ist jedoch die Gefahr<br />

grösser, dass das Kitz durch den<br />

Fuchs aufgestöbert wird. Im hohen Gras<br />

ist das Kitz besser versteckt. Auch die<br />

Greifvögel sehen es nicht und greifen es<br />

infolgedessen auch nicht an. Ein Rehkitz<br />

hat in den ersten ungefähr vierzehn Tagen<br />

seines Lebens noch keinen Fluchtinstinkt.<br />

Im Gegenteil, es kauert sich bei<br />

herannahendem Lärm eher noch mehr<br />

zusammen und hat gegen die Messer eines<br />

Mähers keine Chance. Die Bauern<br />

wiederum, die selbst unter Zeitdruck ste-<br />

4 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


Martin Kölliker<br />

lenkt seine Drohne<br />

jeweils vor<br />

dem Mähen<br />

über die Felder.<br />

Die Rehkitze werden<br />

mit Grasbüscheln<br />

angefasst.<br />

hen, finden kaum Zeit, selbst nach verborgenen<br />

Tieren zu suchen. Allein und zu<br />

Fuss wäre dies auch viel zu aufwändig.<br />

Wenn ein Tier vermäht wird, stirbt es<br />

einen schrecklichen Tod.<br />

Es ist immer hochproblematisch, wenn<br />

ein Tier vermäht wird. Wenn es durch eine<br />

grosse Maschine erwischt wird, stirbt<br />

es einen schnellen Tod und spürt wohl<br />

nicht viel. Viel schlimmer ist es, wenn lediglich<br />

ein Glied abgetrennt wird. Es gab<br />

schon Bauern, die hatten hinterher wegen<br />

der Schreie der Jungtiere psychische<br />

Probleme. Ich selbst habe es noch nie gehört.<br />

Aber mir wurde gesagt: «das willst<br />

du nicht hören». Wenn ein Tier komplett<br />

vermäht wird, folgen daraufhin oft andere<br />

Probleme.<br />

Welche?<br />

Man merkt dann oft nicht, dass ein Tier<br />

vermäht wurde. Die Überreste können unter<br />

Umständen, wenn es die Füchse oder<br />

die Greifvögel nicht vorher fressen, ins<br />

Heu oder in die Silos gelangen. Dann entstehen<br />

Toxine, die für die Tiere, die damit<br />

gefüttert werden, tödlich sein können.<br />

Wie viele Rehkitze werden durch die<br />

Rehkitzrettung gerettet?<br />

Seit 2012 wurden schweizweit rund<br />

14 000 Rehkitze gerettet. Im Oberaargau<br />

haben wir allein im letzten Jahr 79 Jungtiere<br />

vor dem sicheren Tod bewahrt. Dafür<br />

haben wir in unserer Region 544 Felder<br />

oder 818 Hektaren abgeflogen.<br />

Wie viele Retter sind dafür nötig?<br />

Letztes Jahr waren in der ganzen Schweiz<br />

531 Rettungsteams unterwegs. Ein Team<br />

besteht aus einem Pilot, einem Jäger und<br />

im besten Fall auch noch aus Hilfspersonen,<br />

weil sonst zu wenig Hände vorhanden<br />

sind. Insgesamt wurden letztes Jahr<br />

Schweizweit 45 000 Hektaren Wiese abgeflogen.<br />

Und im Oberaargau?<br />

Die Rehkitzrettung Oberaargau umfasst<br />

derzeit 21 Personen, wovon zehn Drohnenpiloten<br />

sind, die eng mit dem Jägerverein<br />

Oberaargau zusammenarbeiten.<br />

Ein Drohnenpilot ist in diesem Jahr hinzugestossen.<br />

Die 11 Helfer rekrutieren sich<br />

aus Jägern und privaten Personen, die<br />

jeweils am frühen Morgen Zeit haben und<br />

nicht unbedingt um 7 Uhr auf der Arbeit<br />

sein müssen, da die Rettungsaktionen<br />

möglicherweise etwas länger dauern.<br />

Wie wird gerettet?<br />

Es gibt verschiedene Arten. Bevor es<br />

Drohnen gab, kannte man vor allem die<br />

Methoden «Verblenden» und «Verwit-<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 5


INTERVIEW<br />

Entdeckte Rehkitze<br />

werden mit<br />

einem Harass geschützt<br />

und zusätzlich<br />

markiert.<br />

tern», die jeweils vor dem Mähen angewendet<br />

wurden und auch heute noch<br />

angewendet werden. Beim Verblenden<br />

wird ein weisser Sack über eine Stange<br />

gestülpt und in den zu mähenden Feldern<br />

am Vortag verteilt. Das wirkt dann wie ein<br />

Fremdkörper für die Rehgeiss. Bei der<br />

Verwitterung hängt man Alustreifen an<br />

einen Pfosten und besprüht diesen mit<br />

stinkendem Spray. Das sollte die Geiss<br />

dazu animieren, das Kitz aus dem Gras zu<br />

holen. Manchmal suchen Jäger auch mit<br />

ihren Hunden nach den Rehkitzen. Diese<br />

beiden Methoden stehen nicht in Konkurrenz<br />

zur Drohnensuche. Letztere ist einfach<br />

ein weiteres Hilfsmittel, um möglichst<br />

viele Kitze zu retten.<br />

Aber Sie selbst retten mit Drohnen.<br />

So ist es. Rehkitzrettung Schweiz setzt<br />

Drohnen ein. Die Piloten werden speziell<br />

dafür ausgebildet und müssen nach absolvierter<br />

Ausbildung sowohl eine theoretische<br />

als auch praktische Prüfung ablegen.<br />

Wie lange dauert eine Ausbildung und<br />

was wird dabei gelehrt?<br />

Rehkitzrettung Schweiz bildet die Drohnenpiloten<br />

aus mit allem Drum und Dran.<br />

Das heisst, Technik, alles über das Reh,<br />

die verschiedenen Gesetze sowie auch<br />

über die neue Drohnenverordnung, die<br />

seit dem 1.1.20<strong>24</strong> auch in der Schweiz<br />

gilt – vor allem auch, weil die private<br />

«Sobald die Wiesen<br />

gemäht sind, lassen<br />

wir sie wieder frei.<br />

Rehkitze sollten nie<br />

länger als drei bis<br />

vier Stunden unter<br />

dem Harass sein.»<br />

Drohnennutzung inzwischen auch etwas<br />

in Verruf geraten ist.<br />

Wie läuft eine Rehkitzrettung ab?<br />

Bevor der Bauer sein Feld mähen will,<br />

meldet er dies entweder bei der Rehkitzrettung<br />

Schweiz, oder wenn er einen<br />

Piloten kennt, direkt bei ihm an. Dann<br />

überfliegen wir mit unseren mit Wärmebildkameras<br />

ausgerüsteten Drohnen seine<br />

Felder. Wenn wir Rehkitze finden, sichern<br />

wir sie. Das heisst, wir legen Harassen<br />

über die Kitze und befestigen diese am<br />

Boden. Dazu wird die Fundstelle mit einer<br />

etwa zwei Meter hohen Fahne markiert,<br />

so dass sie für den Bauern gut sichtbar<br />

sind. Sobald die Wiesen gemäht sind, lassen<br />

wir sie wieder frei. Rehkitze sollten<br />

nie länger als drei bis vier Stunden unter<br />

dem Harass sein. Dann sollten sie von der<br />

Geiss wieder gesäugt werden können.<br />

Wie verhält sich die Geiss?<br />

In der Regel wartet sie in sicherem<br />

Abstand ab, bis die Helfer die Harasse<br />

entfernt und sich vom Jungtier entfernt<br />

haben, um dann dieses abzuholen.<br />

Manchmal können wir die Tiere nach<br />

dem Mähen nicht bei der Fundstelle belassen,<br />

da der Bauer den Rest des Grases<br />

auch noch mähen will oder muss. Dann<br />

tragen wir sie in den nahen Wald. Dabei<br />

müssen wir aufpassen, dass unser Geruch<br />

nicht auf das Kitz gelangt, weil es sonst<br />

von der Mutter verstossen werden könnte.<br />

Deshalb tragen wir Handschuhe und<br />

fassen das Tier nur mit Grasbüscheln an.<br />

Ihre Einsätze finden jeweils in den<br />

Morgenstunden statt. Wieso das?<br />

Die Bauern wollen jeweils am Morgen<br />

mähen und wir müssen die Kitze möglichst<br />

zeitnah vor dem Mähen retten.<br />

Wenn zwischen unserem Einsatz und<br />

dem Mähen zu viel Zeit vergeht, besteht<br />

die Gefahr, dass inzwischen schon wieder<br />

eine Geiss ihr Junges ins Gras gelegt hat.<br />

Dies ist auch gleichzeitig unser Restrisiko,<br />

das immer besteht.<br />

Was heisst dies zeitlich?<br />

Unsere Einsätze beginnen oft etwa um<br />

4 Uhr, je nach dem, wie viele Felder anstehen<br />

an diesem Morgen, und sie enden<br />

zwischen 8 und 9 Uhr. Sobald die Sonne<br />

scheint, wird das Feld aufgewärmt und<br />

6 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


1<br />

1 Eugen Niederhäuser und Walter Schär am Bildschirm, Martin Kölliker<br />

und Hans Strahm an der Fernbedienung.<br />

2 Martin Kölliker startet die Drohne.<br />

3 Walter Schär (links) und Eugen Niederhäuser (rechts) beim Verblenden.<br />

2<br />

3<br />

wir können mit unseren Wärmebildkameras<br />

nichts mehr sehen. Es ist also ein Wettlauf<br />

gegen die Zeit, der dann, wenn es<br />

bewölkt ist, etwas entschärft wird. An<br />

schönen Tagen wollen immer viele Bauern<br />

mähen. Wir können deshalb auch oft<br />

nicht alles abdecken. Dann müssen wir<br />

die Bauern darum bitten, mit dem Mähen<br />

bis am nächsten Tag zu warten oder aber<br />

eine andere Rettungsmethode zu wählen.<br />

Wie lange dauert es, bis ein Feld abgesucht<br />

ist?<br />

Der Drohnenüberflug dauert lediglich<br />

drei oder vier, maximal fünf Minuten, je<br />

nach Komplexität der Felder. Wie viele<br />

Felder und Hektaren wir an einem Morgen<br />

bewältigen können, hängt auch davon<br />

ab, wie viele Kitze wir finden und ob<br />

wir denen noch hinterherrennen müssen.<br />

Wenn wir sie nicht sichern können, besteht<br />

die Gefahr, dass sie wieder zurück<br />

in das zu mähende Feld gehen, was dann<br />

definitiv nicht gut käme. Nach ungefähr<br />

vierzehn Tagen entwickeln diese nämlich<br />

einen Fluchtinstinkt. Bis dahin blicken sie<br />

dich treuherzig an, wenn du dich ihnen<br />

näherst. Im letzten Jahr suchten wir einmal<br />

an einem Morgen 19 Parzellen ab.<br />

Das war ein Spitzenwert und nur dank<br />

guter Organisation möglich.<br />

Wann wurde die Rehkitzrettung Schweiz<br />

gegründet?<br />

ZUR PERSON<br />

Martin Kölliker<br />

Martin Kölliker arbeitet als Einkäufer<br />

bei der Kadi AG in Langenthal.<br />

Nebst der Rehkitz-Rettung ist er<br />

auch in der Feuerwehr Langenthal<br />

im Pikettzug engagiert. Er wuchs<br />

in Rohrbach auf, lebt aber mit<br />

seiner Frau und seinen beiden<br />

Kindern in Langenthal.<br />

Das war 2017. Begonnen hat es aber bereits<br />

2012 durch die HAFL (Hochschule<br />

für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften,<br />

die zur Berner Fachhochschule<br />

gehört), die sich mit einem Projekt für die<br />

Rettung der Kitze einsetzte. Der Verein<br />

Rehkitzrettung Schweiz macht es sich zur<br />

Aufgabe, schweizweit Strukturen zu schaffen,<br />

dass in den Regionen Gruppen gebildet<br />

werden und die Kitze gerettet werden.<br />

Dazu gehören unter anderem die Ausbildung<br />

der ehrenamtlichen Helfer, die Planung<br />

der Einsätze sowie Aufbau und Betrieb<br />

von Chat-Gruppen für alle Fragen.<br />

Läuft alles zentral?<br />

Tatsächlich werden die Einsätze<br />

schweizweit von einer einzigen Person<br />

gemanagt, die ebenfalls ehrenamtlich arbeitet.<br />

Trotzdem gibt es Sektionen und<br />

Untersektionen. Wir gehören zur Sektion<br />

Kanton Bern und zur Untersektion Region<br />

Oberaargau.<br />

Wie lange sind Sie dabei und wie kamen<br />

Sie dazu?<br />

Ich bin früher schon Drohne geflogen.<br />

Einmal sprach mich ein Landwirt auf die<br />

Rehkitzrettung Schweiz an und meinte,<br />

das wäre doch etwas für mich. Das war<br />

2019. Ich besuchte dann eine Info-Veranstaltung<br />

und bereits 2020 absolvierte ich<br />

die Ausbildung. Seit 2021 bin ich nun im<br />

Einsatz.<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 7


INTERVIEW<br />

Was kosten Ihre Einsätze?<br />

Unser Einsatz ist für die Bauern absolut<br />

gratis. Jeder Landwirt ist von Gesetzes<br />

wegen zur Rehkitzrettung verpflichtet.<br />

Die Teams arbeiten zu 100 Prozent ehrenamtlich.<br />

Sie erhalten für ihre Einsätze<br />

auch keinerlei Spesen und sie bezahlen<br />

auch ihr Equipment selbst. Letzteres ist<br />

aber oft ein Problem.<br />

Erzählen Sie!<br />

Ein Equipment besteht aus einer Drohne<br />

der neusten Generation, mehreren Akkus,<br />

einer Steuerung und einer 320er- oder<br />

640er-Kamera. Ein Akku reicht für maximal<br />

35 bis 40 Minuten. Ich persönlich habe<br />

deshalb sechs Akkus. Ich bin so eingerichtet,<br />

dass ich meine Akkus während<br />

des Morgens permanent laden kann. Es ist<br />

zu empfehlen, ein Mehrfachladegerät zu<br />

haben. Von Vorteil ist auch ein grösserer<br />

Monitor. Der Pilot fliegt seine Drohne immer<br />

auf Sicht und muss sich auf sein Fluggerät<br />

konzentrieren. Er kann deshalb auf<br />

seinem Bildschirmen die Kitze nicht immer<br />

erkennen. Auch für die Helfer ist der<br />

grosse Monitor von Vorteil, denn bei der<br />

Suche ist Teamarbeit gefragt.<br />

Können Sie uns mit einigen technischen<br />

Details bedienen?<br />

Die Drohne muss wegpunkttauglich sein.<br />

Man muss sie auf Wegpunkte programmieren<br />

können. Man muss eingeben können,<br />

wie sie fliegen muss: von Punkt 1 zu<br />

Punkt 2 zu Punkt 3 etc. Die meistverbreitete<br />

Drohne ist die DJI. Die ersten Drohnen,<br />

die 2012 zur Rettung eingesetzt wurden,<br />

waren mit einem sogenannten<br />

Bambikit ausgestattet. Das ist eine Sperrholzvorrichtung<br />

für die Halterung der<br />

Kamera und des Akkus. Damals waren<br />

«Wenn die Kitze<br />

gerettet werden<br />

müssen, kann ein Retter<br />

möglicherweise<br />

nicht immer pünktlich<br />

zur Arbeit erscheinen.»<br />

wir noch analog unterwegs. Heute geht<br />

alles digital. Das ist viel effizienter, alles<br />

ist weniger verwackelt. Die Auflösung beträgt<br />

320 x <strong>24</strong>0 oder 640 x 512 Pixel. Je<br />

höher die Auflösung, desto höher kann<br />

man fliegen. Somit kann man mehr Feldfläche<br />

auf einmal abdecken. Je höher<br />

man aber fliegt, desto kleiner die Pünktchen,<br />

welche die Zielobjekte abgeben.<br />

Man muss sich dann umso mehr konzentrieren,<br />

um sie auf den Bildschirmen zu<br />

sehen. Ich fliege permanent auf 55 Metern<br />

Höhe. Somit bin ich über den Baumkronen<br />

und aus der Gefahrenzone für eine<br />

Kollision mit den Bäumen. Wer<br />

Hochspannungsleitungen im Gebiet hat,<br />

muss noch etwas höher fliegen.<br />

Wie viel kostet das Equipment?<br />

Das hängt vom Piloten ab und ist nach<br />

oben offen. Aber mit ungefähr 7000 bis<br />

8000 Franken muss man rechnen. Das<br />

können und wollen sich nicht alle Interessierten<br />

leisten. Einige versuchen es<br />

über Crowdfunding oder suchen Sponsoren,<br />

um es zu finanzieren. Aus diesem<br />

Grund suchen wir als Rehkitzretter Gruppe<br />

Oberaargau auch Spenden mit dem<br />

Ziel, den Piloten die Drohnen und das<br />

Material zu finanzieren. Denn so eine<br />

Drohne hat einen Lebenszyklus von ungefähr<br />

fünf Jahren. Dann sind die Akkus<br />

nicht mehr leistungsfähig und die Elektronik<br />

veraltet. Das ist wie bei einem Laptop.<br />

Unsere Einsätze sollen aber weiterhin<br />

absolut ehrenamtlich sein.<br />

Wieso helfen eigentlich Bund und Kantone<br />

nicht bei der Finanzierung? Ihre<br />

Arbeit ist ja ganz eindeutig in öffentlichem<br />

Interesse.<br />

Es gibt ganz bestimmt Kässeli beim Bund<br />

und Kanton, aus denen man schöpfen<br />

könnte. Entsprechende Anfragen laufen<br />

seit längerem. Man rechnet frühestens<br />

2028 damit, dass Beiträge fliessen könnten<br />

– wenn überhaupt. Aktuell sieht es<br />

nicht gerade positiv aus.<br />

Was sollte eine interessierte Person<br />

sonst noch wissen?<br />

Dass sie auch einen Arbeitgeber braucht,<br />

der eine gewisse Flexibilität bieten kann.<br />

Denn in den Monaten Mai und Juni, wenn<br />

die Kitze gerettet werden müssen, kann<br />

ein Retter möglicherweise nicht immer<br />

pünktlich zur Arbeit erscheinen. Übrigens<br />

finden für Interessierte im Oberaargau<br />

jährlich Info-Veranstaltungen auf<br />

dem Flugplatz Bleienbach statt. Wir zeigen<br />

da unser Equipment, machen Demoflüge<br />

und beantworten Fragen.<br />

Ihre Spende rettet Tiere<br />

Via E-Banking<br />

Rehkitzrettung Oberaargau Rehkitzrettung Oberaargau Rehkitzrettung<br />

Via TWINT<br />

Die Drohnen<br />

sind mit einer<br />

Wärmebildkamera<br />

ausgerüstet.<br />

8 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


HIER BLOGGT DIE BERNERLAND BANK<br />

Richtig abgesichert in der Ehe – Teil 1<br />

Manchmal stellt uns das Leben innerhalb<br />

eines Augenblicks Hindernisse in<br />

den Weg, die unüberwindbar scheinen.<br />

Durch eine Krankheit oder einen<br />

Unfall ist die bessere Hälfte plötzlich<br />

nicht mehr urteilsfähig. Was dann?<br />

Ehepaare verfügen zwar über gesetzliche<br />

Vertretungsrechte, alle Eventualitäten<br />

sind allerdings nicht abgedeckt.<br />

Ein Vorsorgeauftrag schafft<br />

Klarheit. Worauf es ankommt, erklärt<br />

Ihnen unsere Vorsorgespezialistin<br />

Michèle Flühmann.<br />

Vertretung gewährleisten<br />

«Die Mehrheit der Ehepaare geht<br />

davon aus, einander in jedem Fall<br />

uneingeschränkt vertreten zu können.<br />

Doch die Realität sieht leider anders<br />

aus. Stösst Ihnen etwas zu und sind<br />

Sie nicht mehr urteilsfähig, darf Ihre<br />

Ehepartnerin oder Ihr Ehepartner<br />

nur das Einkommen und Vermögen<br />

verwalten, das für die Deckung Ihres<br />

Unterhaltsbedarfs notwendig ist.<br />

Häufig fallen aber grundlegende<br />

Entscheidungen ausserhalb dieser<br />

gesetzlichen Vertretungsrechte an.<br />

Und genau da kommt der Vorsorgeauftrag<br />

zum Zug: Er befugt die Vertrauensperson,<br />

die Sie schon heute<br />

für den Fall der Fälle festlegen, Sie<br />

umfassend zu vertreten.»<br />

Administration vermeiden<br />

«Was geschieht, wenn Sie Ihre Urteilsfähigkeit<br />

verlieren und keinen Vorsorgeauftrag<br />

haben? Dann muss die<br />

Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde<br />

K<strong>ES</strong>B Rechtshandlungen Ihrer<br />

Ehepartnerin oder Ihres Ehepartners,<br />

die nicht unter das gesetzliche Vertretungsrecht<br />

fallen, zustimmen.<br />

Wollen Sie beispielsweise die Liegenschaft<br />

verkaufen, sind viele Nachweise<br />

notwendig.»<br />

Zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

«Mit einem Vorsorgeauftrag schlagen<br />

Sie also zwei Fliegen mit einer<br />

Klappe: Sie entlasten damit Ihre<br />

Liebsten und erhalten im Falle Ihrer<br />

Urteils unfähigkeit das, was Sie sich<br />

gewünscht haben.»<br />

Schrift Verdana<br />

Michèle<br />

Flühmann,<br />

Vorsorgespezialistin<br />

Farben : Pantone 298, Pantone 106<br />

blau cmyk : 66 / 12 / 0 / 0<br />

gelb cmyk: 0 / 5 / 68 / 0<br />

Mehr zum Thema<br />

Die Liebe zwischen zwei Personen<br />

kennt keinen Unterschied. Die Vorsorgeregelung<br />

dagegen schon. Richtig<br />

absichern und frühzeitig regeln lautet<br />

die Devise. Wir zeigen Ihnen, worauf<br />

es bei einem Vorsorgeauftrag ankommt<br />

und wie Sie für Ihre Liebsten<br />

Regelungen treffen, die auf Ihre<br />

Situation zugeschnitten sind.<br />

bernerlandbank.ch/vorsorgeauftrag<br />

SANDRAS BLOG ÜBER HÖRGERÄTE UND BRILLEN<br />

Damit uns Hören und<br />

Sehen nicht vergeht<br />

Schon der grosse deutsche Philosoph<br />

Immanuel Kant (17<strong>24</strong>–1804) erkannte:<br />

«Nicht sehen trennt von den Dingen,<br />

nicht hören trennt von Menschen».<br />

Augen und Ohren, sehen und hören.<br />

Beides ist so wichtig für unser Leben,<br />

für unsere Sinne und für unser Interagieren<br />

in der Gemeinschaft. Unsere<br />

Lebensqualität hat viel mit<br />

Hören und Sehen, und<br />

manchmal eben auch mit<br />

Hör- und Sehhilfen zu tun.<br />

Längst ist die Brille nicht<br />

nur Sehhilfe, sondern auch<br />

ein Modeaccessoir. Deshalb<br />

haben viele Menschen keine<br />

Mühe, sich eine Sehhilfe<br />

zu beschaffen. Bei einer<br />

Sehschwäche lässt man<br />

sich mit Hilfe einer Sehanalyse<br />

eine Brille mit passender<br />

Korrektur anfertigen<br />

und sieht damit sofort wieder<br />

klar. Und man sieht damit auch<br />

noch verdammt gut aus!<br />

Sandra<br />

Flückiger<br />

Bei einem Hörverlust lassen sich Betroffene<br />

jedoch bis zu zehn Jahren<br />

Zeit, bis sie Hilfe suchen. Dabei erkennen<br />

viele zwar früh, dass sie sich in<br />

Gesellschaft immer schwerer tun, an<br />

den Gesprächen teilzunehmen. Aber<br />

sie ignorieren, dass sie immer weniger<br />

von den Gesprächen um sie herum<br />

mitbekommen. Hören hat viel mit unserem<br />

Gehirn zu tun. Bei Hörverlust<br />

verlernen wir mit der Zeit, wie wir<br />

früher einmal gehört haben. So vereinsamen<br />

viele von uns mitten unter<br />

Menschen.<br />

Suchen Sie deshalb rechtzeitig einen<br />

Hörakustiker auf. Sie werden nicht nur<br />

staunen, was die heutigen Hörsysteme<br />

alles können und was man mit Hörtherapie<br />

alles erreichen kann, sondern<br />

auch, wie diskret diese Systeme sind.<br />

Sie werden auch damit gut aussehen.<br />

FLÜCKIGER OPTIK & HÖRCENTER<br />

GmbH, Bernstrasse 7,<br />

CH-3360 Herzogenbuchsee<br />

www.flückiger-optik-hörcenter.ch<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 9


DER CLEVERGIE ENERGIE-BLOG<br />

Abstimmung vom 9. Juni über das Stromgesetz:<br />

Um was geht’s?<br />

Am 9. Juni stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung vermutlich<br />

über das wichtigste Energiethema der vergangenen 20 Jahre ab,<br />

das Stromgesetz. Die Vorlage ist für die Umwelt und die Energiesicherheit<br />

der Schweiz noch wichtiger als die Energiestrategie<br />

2<strong>05</strong>0. Ein Überblick zur kommenden Abstimmung.<br />

TEXT: LUKAS MEISTER; FOTOS: CLEVERGIE, ADOBE STOCK, TALJAT<br />

Der steigende Strombedarf und<br />

die geplanten Ausserbetriebnahmen<br />

der verbleibenden<br />

Kernkraftwerke erfordert einen<br />

raschen Ausbau der inländischen Stromproduktion.<br />

Mit jeder Wärmepumpe, die<br />

in Betrieb geht und jedem Auto, das elektrisch<br />

fährt, steigt die Nachfrage nach<br />

sauber hergestelltem Strom, wenn möglich<br />

«Made in Switzerland». Vielerorts<br />

sind Projekte in der Pipeline und werden<br />

jedoch blockiert oder durch Einsprachen<br />

verzögert. Mit einem JA zum Stromgesetz<br />

können beispielsweise 16 «pfannenfertige»<br />

Wasserkraftprojekte von nationaler<br />

Bedeutung umgesetzt werden.<br />

MEHR STROM IM WINTER NÖTIG<br />

Die Schweiz braucht im Winter mehr<br />

Strom als im Sommer, dies war schon immer<br />

so. Mit der Umstellung auf Wärmepumpen<br />

akzentuiert sich diese Situation<br />

noch zusätzlich. Die Wasserkraftwerke,<br />

welche rund die Hälfte des Schweizer<br />

Stroms produzieren, erzeugen jedoch<br />

aufgrund der Schneeschmelze vor allem<br />

im Sommerhalbjahr Strom. Auch das war<br />

schon immer so.<br />

Mit der Vorlage zum Stromgesetz soll<br />

nun die Winterproduktion von einheimischem<br />

Strom um 6 TWh ausgebaut und<br />

den Richtwert von 5 TWh Importsaldo im<br />

Winter nicht überschritten werden. Aber<br />

wie viel ist das eigentlich? Der gesamte<br />

Stromverbrauch der Schweiz beträgt<br />

rund 60 TWh, der Importsaldo würde<br />

somit auf ca. 8 Prozent des Gesamtverbrauchs<br />

limitiert.<br />

Lukas Meister plädiert<br />

für ein JA zum Stromgesetz<br />

am 9. Juni 20<strong>24</strong>.<br />

«Mit erneuerbaren<br />

Energien erhöhen<br />

wir unsere Versorgungssicherheit<br />

und<br />

werden unabhängiger<br />

vom Ausland.»<br />

KEINE ZUSÄTZLICHEN ABGABEN<br />

Eine Annahme des Stromgesetzes hat keine<br />

zusätzlichen Abgaben zur Folge. Im<br />

Gegenteil: Wenn die Schweiz ihre Abhängigkeit<br />

im Strombereich reduziert und<br />

vor allem im Winter mehr produziert,<br />

verringern sich die Kosten für teure Notfallmassnahmen,<br />

welche letzten Endes<br />

die Konsumentinnen und Konsumenten<br />

bezahlen müssten.<br />

WAS WÄRE BEI EINER ANNAHME D<strong>ES</strong><br />

STROMG<strong>ES</strong>ETZ<strong>ES</strong> NEU MÖGLICH?<br />

Das Stromgesetz sieht vor, dass sich<br />

Nachbarn zu sogenannten «Lokalen Elektrizitätsgemeinschaften»<br />

(LEG) zusammenschliessen<br />

können. Vorbild hierfür<br />

ist Österreich, wo dieses Modell bereits<br />

etabliert ist. Ganz konkret können mit<br />

solchen LEGs beispielsweise Produzenten<br />

von Solarstrom ihre überschüssige<br />

Energie an Nachbarn verkaufen, und dies<br />

ohne zusätzliche Leitungen zu bauen und<br />

ohne anfallende Kosten. Sogar über die<br />

Nachbarschaft hinaus könnten sich innerhalb<br />

einer Gemeinde Produzenten<br />

und Konsumenten zu solchen LEGs<br />

zusammenschliessen. Dies erhöht den<br />

Eigenversorgungsgrad und die Versorgungssicherheit,<br />

wenn Energie möglichst<br />

dort produziert wird, wo sie auch gebraucht<br />

wird.<br />

WER IST DENN GEGEN DAS<br />

STROMG<strong>ES</strong>ETZ?<br />

Gegen das Stromgesetz hat die «Fondation<br />

Franz Weber» und mehrere kleine<br />

Umweltschutzbündnisse das Referendum<br />

ergriffen. Die grösseren Umweltverbände<br />

wie der WWF sowie praktisch alle<br />

Parteien unterstützen das Stromgesetz.<br />

Die SVP ist gespalten, die Bernische Sektion<br />

ist ebenfalls für das Stromgesetz. Das<br />

Referendumskomitee befürchtet eine<br />

Verschandelung der Landschaft durch<br />

zusätzliche Wasserkraft- und Windkraftprojekte.<br />

Es scheint, als wolle man zurück<br />

zur Natur, aber dann doch lieber<br />

nicht zu Fuss.<br />

10 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


Monatliche Erzeugungsanteile und<br />

Landesverbrauch im Kalenderjahr 2022,<br />

in Gigawattstunden (GWh)<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

Landesverbrauch<br />

«Mit einem JA zum<br />

Stromgesetz lässt<br />

sich die Versorgungssicherheit<br />

der<br />

Schweiz erhöhen<br />

und die Abhängigkeit<br />

vom Ausland<br />

verringern. »<br />

1000<br />

0<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Speicherkraftwerke Laufkraftwerke Kernkraftwerke<br />

Konventionell-thermische und erneuerbare Kraftwerke<br />

Der Stromverbrauch der Schweiz ist im Winterhalbjahr höher<br />

als im Sommerhalbjahr (Schwarze Linie). Die Produktion<br />

hingegen ist vor allem aufgrund der Wasserkraft umgekehrt.<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Blick auf den<br />

Damm des Grimsel-<br />

Stausees im Berner<br />

Oberland.<br />

Einfuhr – Ausfuhr – Saldo physikalisch,<br />

in Gigawattstunden (GWh)<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

-1000<br />

-2000<br />

-3000<br />

-4000<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Einfuhr Ausfuhr Saldo<br />

Mai<br />

Die Schweiz ist eine Stromhändlerin: Sie exportiert im<br />

Sommer mehr Strom als sie im Winter importiert. Mit dem<br />

Stromgesetz soll der Importsaldo im Winter begrenzt und<br />

die Produktion im Inland erhöht werden.<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

QUELLE: BFE, SCHWEIZERISCHE ELEKTRIZITÄTSSTATISTIK 2022<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 11


AUTO + MOTO NEWS<br />

IONIQ 5 N. All-electric.<br />

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erobert die Strassen.<br />

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Strassen- und Verkehrsverhältnisse, Umwelteinflüsse und Fahrzeugzustand können die Verbrauchswerte und die Reichweite beeinflussen.<br />

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WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 13


CLIENTIS BANK OBERAARGAU<br />

Werden Sie Teil einer Erfolgsgeschichte<br />

Die Clientis Bank Oberaargau führt<br />

aktuell eine Kapitalerhöhung durch.<br />

Interessierte haben die Möglichkeit,<br />

Aktien der grössten Regionalbank im<br />

Oberaargau zu kaufen und Teil der<br />

bald 150-jährigen Erfolgsgeschichte<br />

zu werden.<br />

Erst vor zwei Wochen haben die Aktionäre<br />

der Clientis Bank Oberaargau bei<br />

der gut besuchten Generalversammlung<br />

das beste Jahresergebnis der 148-jährigen<br />

Geschichte der Bank zur Kenntnis<br />

genommen und die Jahresrechnung<br />

2023 genehmigt. Auf Antrag des Verwaltungsrates<br />

wurde zudem eine Kapitaltransaktion<br />

genehmigt, welche der<br />

Unternehmung die Möglichkeit bietet,<br />

31 250 neue Aktien zu emittieren, um<br />

die Kapitalbasis zu stärken. «Das Interesse<br />

an unserer Aktie ist gross», erklärt<br />

CEO Stefan Wälchli. «Wir freuen uns,<br />

dass wir mit diesem Entscheid an der<br />

Generalversammlung die Möglichkeit<br />

haben, neue Aktionäre zu begrüssen<br />

und in diesem Zusammenhang unsere<br />

Warteliste von rund 3000 Aktienbezügen<br />

abarbeiten können.»<br />

KOSTENFREIE KONTENFÜHRUNG<br />

Interessierte Personen haben dadurch<br />

die Gelegenheit, Teil dieser Erfolgsgeschichte<br />

zu werden oder zusätzliche<br />

Aktien zu zeichnen. «Die Rendite der<br />

Aktie mit Dividende und Kursentwicklung<br />

betrug in den letzten 10 Jahren<br />

durchschnittlich jährlich über drei<br />

Prozent. Und die jährliche Generalversammlung<br />

mit beliebtem Drei-Gang-<br />

Menü und bekanntem Show-Act darf<br />

als Highlight bezeichnet werden», hält<br />

CEO Stefan Wälchli fest. Ausserdem<br />

profitiert man ab 20 Aktien von einer<br />

kostenfreien Kontenführung bei<br />

der Clientis Bank Oberaargau, quasi<br />

dem bankspesenfreien Lohnkonto<br />

für Aktionäre.<br />

Die Clientis Bank Oberaargau freut<br />

sich mit seinen derzeit über 6500<br />

Aktionären auch in Zukunft regional<br />

als «Die persönliche Beraterbank im<br />

Oberaargau» für individuelle Erfolgsgeschichten<br />

zu sorgen. Gemeinsam<br />

schaffen wir einen Mehrwert.<br />

Wer Aktien zeichnen möchte, kann das<br />

Formular auf der Seite 15 benützen.<br />

DIE Beraterbank<br />

im Oberaargau<br />

bankoberaargau.ch<br />

_BOA_INI_001_Beraterbank_Gemeinsam_Mehrwert_schaffen_210x38mm_4c.indd 1 28.12.2020 15:28:28<br />

14 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


Zeichnungsschein und Eintragungsgesuch<br />

für neue Aktionäre<br />

Ich/wir ersuche(n) um Eintrag in das Aktienregister der Bank Oberaargau AG<br />

Kauf von Namenaktien von je CHF 36.– Nennwert der Bank Oberaargau AG zum Preis von CHF 458.–<br />

(Preis enthält —8— Bezugsrechte à CHF 4.– und —1— Aktie à CHF 426.–).<br />

Die Zeichnungsfrist läuft vom 1. Mai 20<strong>24</strong> bis am 21. Mai 20<strong>24</strong> um 12.00 Uhr.<br />

Eine Zuteilung kann nicht garantiert werden.<br />

1<br />

Angaben zum Aktionär<br />

2<br />

Depot- und Kontoverbindung<br />

Herr<br />

Frau<br />

Ich wünsche die Einbuchung der Titel in ein<br />

kostenloses Depot bei der Bank Oberaargau AG.<br />

Juristische Person/Personengesellschaft<br />

Ich wünsche die Einbuchung der Titel in<br />

mein Depot Nr.<br />

Name/Firma<br />

Vorname<br />

Strasse, Nr.<br />

PLZ, Wohnort<br />

Nationalität<br />

bei der Bank<br />

.<br />

Die Dividende wird an die Depotbank überwiesen.<br />

Die Belastung der neuen Aktien aus der Zuteilung wird<br />

bis am 11. Juni 20<strong>24</strong> an die Bank Oberaargau AG<br />

überwiesen.<br />

Geburtsdatum<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Ich/wir erkläre(n), diese Aktie(n) auf eigene Rechnung<br />

und zu meinem/unserem rechtlichen und wirtschaftlichen<br />

Eigentum zu erwerben und sie nicht fiduziarisch<br />

oder sonst wie für Dritte zu halten.<br />

Ich/wir nehme(n) zur Kenntnis, dass ich/wir von der<br />

Bank diesbezüglich kontaktiert werde(n).<br />

3<br />

Bestätigung der Angaben<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift des Gesuchstellers<br />

(bzw. seines gesetzlichen Vertreters)<br />

Die Bank kann gemäss Art. 7 der Statuten die Eintragung verweigern.<br />

Bitte reichen Sie den Zeichnungsschein per Post an:<br />

Clientis Bank Oberaargau, Kapitaltransaktion 20<strong>24</strong>, Stadthausstrasse 1, 4950 Huttwil<br />

oder per E-Mail an Kapitaltransaktion20<strong>24</strong>@bankoberaargau.ch ein.<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 15


GARTENOPER LANGENTHAL<br />

Für die Gartenoper<br />

wird in der Ofenhalle<br />

eine Tribüne<br />

stehen.<br />

Die verkaufte Braut<br />

Eine Liebesgeschichte voller Verwechslungskomik, tolle Stimmen,<br />

begeisternde Musik und eine neue, stimmungsvolle Location – das<br />

ist die Gartenoper Langenthal Ausgabe 20<strong>24</strong>. Eine Vorschau.<br />

TEXT: BRUNO WÜTHRICH; FOTOS: MARCEL BIERI<br />

Die junge Marie ist traurig. Sie soll<br />

den stotternden, aber reichen<br />

Wenzel heiraten, obwohl ihr<br />

Herz dem Hans gehört. Daraus<br />

ergibt sich eine Geschichte voller Irrungen,<br />

Wirrungen, Verrat und Herzschmerz,<br />

aber mit einem guten Ende. Die Oper,<br />

geschrieben von Bedřich Smetana (18<strong>24</strong><br />

–1884), die in der ursprünglichen Fassung<br />

in einem böhmischen Dorf spielt,<br />

wird für die Aufführungen in der Ofenhalle<br />

kurzerhand ins Milieu der Pozellanfabrikation<br />

verlegt. Sowieso könnte die<br />

Geschichte genauso gut in der heutigen<br />

Zeit und im Oberaargau spielen, denn genau<br />

wie heute nehmen auch in dieser Geschichte<br />

die Frauen das Heft in die Hand.<br />

Das Stück besticht neben den wunderschönen<br />

Arien und Ensembles besonders<br />

auch durch grosse Chorszenen und ein<br />

grandioses Orchester. Ebenfalls ein Highlight<br />

ist der farbenprächtige Auftritt des<br />

Wanderzirkusses.<br />

«Ich bleibe nahe am Original», sagt Regisseur<br />

Simon Burkhalter. «Bei Opern ist<br />

es wichtig, dass eine Geschichte erzählt<br />

wird und optisch ein Fest fürs Auge ent-<br />

16 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


Kathrin Hottiger<br />

gibt die Marie.<br />

Regie führt<br />

Simon<br />

Burkhalter.<br />

Der neue und<br />

der alte Präsident<br />

Peter Siegrist<br />

am Klavier und<br />

Beat Wälchli.<br />

steht.» Burkhalter, geboren 1994, wuchs<br />

im Emmental auf und lebt heute in Bern.<br />

Seine Theaterlaufbahn begann er als Kinderdarsteller<br />

in Freilichtproduktionen.<br />

Nach seinem Debüt folgten diverse Rollen<br />

in unterschiedlichsten Theaterproduktionen.<br />

Tragende Rollen spielte er in «Die<br />

Räuber», «Jugend ohne Gott» oder in der<br />

Uraufführung «Madame de Meuron». Er<br />

führt zum ersten Mal bei der Gartenoper<br />

in Langenthal Regie. «Ich freue mich sehr,<br />

dass mir diese Gelegenheit geboten wird.<br />

Das Aussergewöhnliche ist, dass die Gartenoper<br />

zu den Leuten geht. Wir spielen<br />

für die Leute aus der Region, die sich gerne<br />

einmal eine Oper ansehen. Wir spielen<br />

eine Volksoper!»<br />

GRANDIOS<strong>ES</strong> MUSIKERLEBNIS<br />

Kernstück des historisch wertvollen Porzi-Areals<br />

ist die denkmalgeschützte Ofenhalle.<br />

Während einer Testphase von zwei<br />

Jahren werden in dieser Lokalität gemäss<br />

Eigentümerin Duksch-Anliker AG verschiedene<br />

lokale und regionale Veranstaltungen<br />

stattfinden. Insofern ist die Aufführung<br />

vom Mittwoch, den 19. Juni<br />

20<strong>24</strong> gleich in zweifacher Hinsicht eine<br />

Premiere. Die erste Aufführung von «Die<br />

verkaufte Braut» ist gleichzeitig die erste<br />

in der Ofenhalle. Dazu der neue Gartenoper-Präsident<br />

Peter Siegrist: «Das bewährte<br />

Konzept für die Produktion 20<strong>24</strong><br />

wird beibehalten und einfach an einem<br />

neuen Spielort umgesetzt. Alles ist wie<br />

gehabt, aber jedes Detail muss in der neuen<br />

Umgebung neu geplant werden.» Sigrist<br />

hat das anspruchsvolle und zeitaufwändige<br />

Präsidium von Beat Wälchli<br />

übernommen, der ihm aber noch im<br />

künstlerischen Bereich zur Seite steht.<br />

Siegrist sieht Vorteile im Standortwechsel:<br />

«Es fallen Aufwand und Kosten für<br />

einen zweiten Spielort bei Regen weg.»<br />

Zudem habe man mit dem Restaurant<br />

Porzi gleich auch einen innovativen Gastropartner.<br />

Doch wie ist es eigentlich mit<br />

der Akustik in der neuen, altehrwürdigen<br />

«Wir spielen für die<br />

Leute aus der Region,<br />

die sich gerne<br />

einmal eine Oper<br />

ansehen. Wir spielen<br />

eine Volksoper!»<br />

Lokalität? Die Ofenhalle wurde ja seinerzeit<br />

nicht für Konzerte geplant. «Es funktioniert<br />

in der Ofenhalle bestens und es<br />

wird ein grandioses Musikerlebnis werden»,<br />

freut sich Siegrist.<br />

RÜCKKEHR AN DEN GEBURTSORT<br />

Eine Oper ist eine aufwändige und personalintensive<br />

Angelegenheit. Hinter den<br />

Kulissen und lange im Vorfeld handeln<br />

und weibeln Vorstände und ihre Helfer.<br />

Ohne sie läuft nichts. Die Organisation im<br />

Hintergrund ist gewaltig. Denn schliesslich<br />

wollen und müssen die Solistinnen<br />

und Solisten, die Sängerinnen und Säger<br />

des Chors, die Musikantinnen und Musikanten<br />

des Orchesters alle in Hochform<br />

sein. Dafür müssen die Akteure gefunden,<br />

das Stück bestimmt, die Verantwortungen<br />

verteilt, Sponsoren gewonnen, Bühnen<br />

gebaut, Werbung gemacht und alle<br />

Details organisiert werden. Der Chor, geleitet<br />

von Ewald Lucas, umfasst 40 Personen<br />

aus der Region, und das Orchester<br />

Camerata 49 unter der Führung von<br />

Andreas Kunz ist ein professionelles Orchester<br />

aus Langenthal. Unterdessen vertrauen<br />

zahlreiche Dirigenten auf die Qualitäten<br />

der Camerata 49, was zu Auftritten<br />

an renommierten Orten führte. Im September<br />

2018 war die Camerata 49 das<br />

Begleitorchester bei der Oper «Tell» in<br />

Interlaken.<br />

Trotz des riesigen Aufwands von Chor,<br />

Orchester und Helfenden im Hintergrund<br />

– Hauptpersonen jeder Aufführung sind<br />

die Solistinnen und Solisten. Unter ihnen<br />

die gebürtige Langenthalerin Kathrin<br />

Hottiger in der Rolle der Marie. Ihr Studium<br />

absolvierte sie in Luzern. Engagements<br />

führten sie nach Moskau, Washington,<br />

Jerusalem und Leipzig. Sie sang an<br />

den Bregenzer Festspielen, im Tchaikovsky<br />

Konzertsaal und an der Komi Opera in<br />

Russland, am Neuen Theater Dornach,<br />

auf Schloss Waldegg, sowie am Luzerner<br />

Theater. Für sie sind die Auftritte an der<br />

Gartenoper eine Rückkehr an ihren Geburtsort.<br />

Erleben Sie einen unvergesslichen<br />

Abend und sichern Sie sich jetzt Ihre<br />

Tickets.<br />

Daten und Preis<br />

Wo: Ofenhalle Porzi, Langenthal<br />

Wann: 19./21./22./26./28./29. Juni<br />

und 1./ 3./ 5./ 6. Juli 20<strong>24</strong><br />

Preis: 88.–/147.– (mit Essen)<br />

Ticketreservation:<br />

www.gartenoper-langenthal.ch/<br />

tickets<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 17


HISTORY<br />

Ein Jahrhundert-<br />

Werk mit einem<br />

Herz aus Eis<br />

Es ist vielleicht das erstaunlichste Bauwerk, das in<br />

den letzten 50 Jahren im Oberaargau errichtet<br />

wurde. Gerechterweise müsste der Campus Perspektiven<br />

eigentlich «Campus Schürch» heissen.<br />

TEXT: KLAUS ZAUGG; FOTOS: MARCEL BIERI<br />

Die alte Kiesgrube,<br />

wo heute<br />

der Campus<br />

Perspektiven<br />

steht.


Die aufgegebene<br />

Kiesgrube war<br />

vielen eine echter<br />

Dorn im Auge.<br />

Mit Jahrgang 1949 ist Jürg Schürch inzwischen<br />

in Pension gegangen. Es ist<br />

in diesen Tagen nicht nur der erwachende<br />

Frühling, der ihn umtreibt. Es<br />

geht auch um sein Lebenswerk. «Ja,<br />

das dürfen Sie so sagen. Es ist schon so etwas wie<br />

mein Lebenswerk.» Es geht um das Nationale Sportund<br />

Kulturzentrum Huttwil, heute Campus Perspektiven.<br />

«Ich denke noch heute vor dem Einschlafen<br />

daran und immer wieder gehe ich dort vorbei», erzählt<br />

der ehemalige Grossrat und Gemeindepräsident<br />

mit einem Anflug von Wehmut.<br />

Jürg Schürch ist Ende der 1980er Jahre Gemeindepräsident<br />

und sitzt für die FDP im Grossen Rat.<br />

Wenn er jeweils mit der Benzinkutsche Huttwil in<br />

Richtung Bern verlässt, fährt er kurz nach Verlassen<br />

des Städtchens an einer stillgelegten Kiesgrube vorbei.<br />

Eigentlich ein Schandfleck linkerhand der Hauptstrasse<br />

nach Dürrenroth. «Wir haben uns im Gemeinderat<br />

ab und zu über diese Kiesgrube unterhalten»<br />

erinnert er sich. «Die Meinung war, dass man etwas<br />

daraus machen sollte.» Nur eben: Was? Eine Übernahme<br />

durch die Gemeinde und ein weiterer Ausbau<br />

durch das gemeindeeigene Kieswerk Hüswil sei mal<br />

ein Thema gewesen. «Aber rasch zeigte sich, dass dieses<br />

Vorhaben wohl am Widerstand der Anstösser gescheitert<br />

wäre.» Was also aus einer stillgelegten Kiesgrube<br />

im oberen Tal der Langeten machen?<br />

Jürg Schürch ist vielleicht der rührigste Sportfunktionär<br />

im Oberaargau. Engagiert vor allem in der<br />

Leichtathletik und mit einer Affinität für Eishockey.<br />

Auf einmal sei ihm der Gedanke gekommen, in dieser<br />

Kiesgrube könnte doch eine Sportanlage gebaut werden.<br />

Wann genau und bei welcher Gelegenheit diese<br />

Erleuchtung gekommen sei, wisse er nicht mehr.<br />

«Aber der Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen.»<br />

Vom Gedanken bis zur Ausführung ist es gerade<br />

im wertkonservativen Oberaargau beim Bau von<br />

Sportanlagen ein weiter, weiter Weg und meistens<br />

ein Irrweg. Davon können beispielsweise die viel reicheren<br />

Langenthaler eine Geschichte erzählen. Es<br />

lohnt sich darüber nachzudenken, was aus den Stadionplänen<br />

geworden wäre, wenn wir Stadtpräsident<br />

Reto Müller als Langenthals Antwort auf Jürg<br />

Schürch bezeichnen könnten. Aber wir wollen nicht<br />

grübeln.<br />

JÜRG SCHÜRCHS VISION<br />

Eigentlich ist es unmöglich, in der Kiesgrube zu<br />

Schwarzenbach bei Huttwil eine Sportanlage zu bauen<br />

und zu finanzieren. So ungefähr nach dem Motto:<br />

Wir haben keine Chance, also nützen wir sie. Und nur<br />

einer wie Jürg Schürch kann dieses Vorhaben realisieren:<br />

Er hat als Spross einer grossen Sägerei-Dynastie<br />

(die heute in der 5. Generation weitergeführt<br />

wird) und gelernter Bankkaufmann ein Flair für<br />

Wirtschaft und Geldbeschaffung. Er ist als Politiker<br />

auf kommunaler und kantonaler Ebene und in den<br />

nationalen Sportverbänden bestens vernetzt. Er<br />

kann in Bern oben und in Huttwil unten weibeln, er<br />

ist ein charismatischer Kommunikator, der die Leute<br />

zu begeistern vermag. Und er ist ein Visionär und<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 19


HISTORY<br />

«Eine Eishalle ist<br />

und bleibt das Kernstück<br />

einer solchen<br />

Sportanlage. Das Eis<br />

ermöglicht Sport,<br />

der an den meisten<br />

Orten nicht ausgeübt<br />

werden kann.»<br />

erkennt: Es macht wenig Sinn, auf dem Gelände der<br />

Kiesgrube bloss einen Fussballplatz oder eine Turnhalle<br />

zu errichten. Er sieht die grosse Chance, eine<br />

Anlage zu bauen, die zum Wohle des ganzen<br />

Oberaargaus weit über Huttwil ausstrahlt. Sie muss<br />

ein Herz aus Eis haben.<br />

Er sagt rückblickend: «Eine Eishalle ist und bleibt<br />

das Kernstück einer solchen Sportanlage. Das Eis ermöglicht<br />

Sport, der an den meisten Orten nicht ausgeübt<br />

werden kann.» Darüber hinaus könne das Eis<br />

abgedeckt und das Stadion auch für andere Anlässe<br />

gebraucht werden: Bauwerke,<br />

die gross genug sind, um weit<br />

über tausend Menschen aufzunehmen<br />

und zu bewirten, gibt es<br />

nicht viele.<br />

Die Entstehungsgeschichte<br />

zeigt, was erreicht werden kann,<br />

wenn es einem charismatischen<br />

Macher gelingt, Politik, Sportverbände<br />

und Wirtschaft zusammenzuführen<br />

und für ein<br />

Projekt zu begeistern. Die konkrete<br />

Umsetzung beginnt 1992<br />

mit der Gründung der Genossenschaft<br />

Kunsteisbahn und<br />

Sportzentrum Schwarzenbach,<br />

an der sich Unternehmen, Privatpersonen und nur in<br />

einem geringen Umfang die öffentliche Hand beteiligen:<br />

Der Beitrag der Gemeinde Huttwil geht nicht<br />

über die Kompetenz der Einwohnergemeindeversammlung<br />

hinaus und ist mit weit weniger als einer<br />

Million bescheiden. Auch die umliegenden Gemeinden<br />

beteiligen sich mit überschaubaren Beiträgen am<br />

Genossenschaftskapital. Jürg Schürch holt vor allem<br />

Geld vom Kanton, vom Bund, von den nationalen<br />

Sportverbänden und aus der Privatwirtschaft. 1993<br />

wird sein Projekt ins Nationale Sport-Anlagen-Konzept<br />

NASAK für Eishockey, Leichtathletik, Hallensport<br />

und Fussball aufgenommen. So kann er die<br />

Geldspeicher der kantonalen und der nationalen<br />

Fonds für den Bau von Sportanlagen und der Sportverbände<br />

öffnen. Als 20<strong>05</strong> das Werk vollendet ist, mit<br />

Eisstadion (Fassungsvermögen bei der Eröffnung<br />

1000 Sitz- und 2 500 Stehplätze), Dreifachturnhalle,<br />

drei Fussballplätzen, einer Leichtathletikanlage, einer<br />

Kletterhalle, zwei Unterkünften für je 70 Personen<br />

und Parkplätzen für 500 Autos und 20 Cars, sind<br />

mehr als 10 Millionen von ausserhalb des Oberaargaus<br />

in die Anlage geflossen.<br />

Die gesamten Kosten belaufen sich bis zur Vollendung<br />

der vierten und letzten Etappe im Jahr 20<strong>05</strong> auf<br />

rund 40 Millionen. Wenn immer möglich sind lokale<br />

Firmen berücksichtigt worden. Heute würden Bau<br />

und Planung einer solchen Anlage über 100 Millionen<br />

kosten. Mit ziemlicher Sicherheit wäre es gar<br />

nicht mehr möglich, ein solches Projekt durch die<br />

administrativen Mühlen der Gemeinde und des Kantons<br />

zu bringen. Schon gar nicht mit so vielen kostenlosen<br />

Parkplätzen.<br />

GOLDENE ZEITEN – UND ABSTURZ<br />

Jürg Schürch lebt auf und erzählt mit blitzenden Augen<br />

über diese Zeit. Wohl nur ihm konnte es gelingen,<br />

zeitraubende Einspracheverhandlungen zu vermeiden.<br />

«Wir haben mit allen Beteiligten früh das Gespräch<br />

gesucht. Die Unterstützung war gross, auch<br />

von der Gemeinde Huttwil und namentlich Bauverwalter<br />

Kurt Haldimann. Der Gemeinderat stand geschlossen<br />

hinter dem Projekt.» Es war halt eine andere<br />

Zeit. Heute unternehmen Huttwils Gemeindeväter<br />

(Gemeindemütter gibt es keine. In der Regierung des<br />

Städtchens sitzen nur Männer) alles, um den Antrag<br />

eines jährlichen Beitrages von weniger als 300 000<br />

Franken an die Betriebskosten an der Einwohnergemeindeversammlung<br />

am 10. Juni zu bodigen.<br />

Aber das nur nebenbei. Wir wollen nicht polemisieren.<br />

Sondern bloss aufzeigen und daran erinnern,<br />

welch historische Leistung der Bau der Sportanlage<br />

in der alten Kiesgrube ist, die inzwischen zur DNA<br />

Rund 40<br />

Millionen wurden<br />

in die neue Sportanlage<br />

investiert.<br />

20 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


Jürg Schürch<br />

(alleinstehend in<br />

der Mitte) suchte<br />

mit allen Parteien<br />

das Gespräch.<br />

des Oberaargaus gehört und welchen unschätzbaren<br />

Wert sie hat. Eigentlich ist es mehr als eine Sportanlage.<br />

Es ist ein Kulturzentrum. Sozusagen – um ein<br />

wenig zu übertreiben – ein UN<strong>ES</strong>CO-Kulturerbe des<br />

Oberaargaus.<br />

1994 ist die Finanzierung gesichert. Im Dezember<br />

1995 erfolgt der Spatenstich, am Samstag, den 2. August<br />

1997 geht ab 20.00 Uhr das Eröffnungsspiel über<br />

die Bühne. Die ZSC Lions treten gegen den HC Davos<br />

an. Bereits im Dezember wird ein internationales<br />

Eishockey-Juniorenturnier mit der Schweiz, Deutschland,<br />

Finnland und der S<strong>low</strong>akei durchgeführt. NHL-<br />

Scouts reisen an, um die Talente zu besichtigen und<br />

nächtigen im Hotel Bahnhof. Huttwil wird Hockeytown.<br />

Das nationale Sportzentrum führt auch zu einem<br />

bis heute anhaltenden Hockey-Boom. Der EHC<br />

Wasen-Sumiswald, der EHC Huttwil und der EHC<br />

Rohrbach-Aarwangen fusionieren, werden von der<br />

3. Liga bis in die höchste Amateurliga aufsteigen, sich<br />

mehrmals namenstechnisch häuten und Hockey<br />

Huttwil gehört heute zu den bestgemanagten und<br />

erfolgreichsten Klubs. Luca und Lara Christen machen<br />

die ersten Gehversuche auf Huttwiler Eis. Luca<br />

ist Stamm-Spieler beim EHC Biel und Lara Christen<br />

gehört zu den besten Verteidigerinnen der Welt und<br />

war soeben eine der wichtigsten Einzelspielerinnen<br />

unserer Nationalmannschaft bei der Frauen-WM.<br />

BANKROTT UND RETTUNG<br />

Jürg Schürch gibt 1997 seine Arbeit im «Holz-Imperium»<br />

seiner Familie auf und übernimmt als Geschäftsführer<br />

das Management der Anlage. Er nützt<br />

sein Beziehungsnetz, weitverzweigt wie das <strong>Wurzel</strong>werk<br />

eines hundertjährigen Eichenbaumes. Es rockt<br />

sportlich und auch sonst vor den Toren Huttwils.<br />

Eishockey-Länderspiele, Kunstturner-Länderkämpfe<br />

der Männer und Frauen, Konzerte mit den Kastelruther<br />

Spatzen, Open-Air, Schwingfeste. Der Fussballverband<br />

eröffnet in Huttwil das Ausbildungszentrum<br />

für den Frauenfussball. Das Sportzentrum hat<br />

rasch einen festen Platz in der Schweizer Sport- und<br />

Unterhaltungsszene, es entspricht einem echten Bedürfnis.<br />

Und doch ist die Finanzierung des Betriebes<br />

von allem Anfang an auch bei voller Belegung eine<br />

Herausforderung.<br />

Im September 2007 werden die Zahlen zu Rot:<br />

Nachlassstundung mit Vermögensabtretung. Wir zitieren<br />

aus einer im September 2007 erarbeiteten<br />

Dokumentation: «Das 1997 in Betrieb genommene<br />

Nationale Sportzentrum musste<br />

2006 um Nachlassstundung ersuchen,<br />

die auch bewilligt wurde.<br />

Am 5. März 2006 hat das Gericht<br />

den Nachlassvertrag mit möglichten zum gröss-<br />

«Schon den Bau er-<br />

Vermögensabtretung genehmigt.<br />

ten Teil private Investoren,<br />

2006 gelang die<br />

Die bisherige Genossenschaft<br />

wird vom Liquidator aufgelöst.<br />

Die bisherige Geschäftsführung Rettung dank einem<br />

konnte Markus Bösiger von<br />

Unternehmer aus der<br />

Roggwil für eine neue Betriebsgesellschaft<br />

gewinnen. Für die Region ohne Gelder aus<br />

Tätigkeit wird eine Aktiengesellschaft<br />

gegründet.» Auf den Punkt<br />

öffentlichen Kassen.»<br />

gebracht: Schon den Bau ermöglichten<br />

zum grössten Teil private<br />

Investoren und nun gelingt die Rettung durch einen<br />

Unternehmer aus der Region sogar ganz ohne Gelder<br />

aus öffentlichen Kassen. Im Rahmen der Nachlassstundung<br />

wird Markus Bösiger neuer Besitzer und er<br />

ist es bis heute geblieben. Die Campus Perspektiven<br />

AG hat die Anlage gemietet.<br />

Wie kann es sein, dass bei voller Auslastung am<br />

Ende doch der Stecker gezogen werden muss? Jürg<br />

Schürch wird zu einem schönen Teil für seine Tüchtigkeit<br />

bestraft: Es ist ihm gelungen, ein Jahrhundertwerk<br />

mit einem vergleichsweise geringen Anteil<br />

an Zuschüssen aus den lokalen öffentlichen Kassen<br />

zu errichten. Aber nun ist die Zinslast für Fremdkapital<br />

aus der Privatwirtschaft hoch und kann nicht<br />

mehr gestemmt werden. Das Volumen der Kredi-<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 21


HISTORY<br />

«Die Kosten allein für<br />

die Energie sind um ein<br />

Vielfaches höher als<br />

damals und es ist nicht<br />

möglich, diese auf die<br />

Preise abzuwälzen.»<br />

te und Darlehen beträgt gemäss einer unterschriftlich<br />

beglaubigten Aufstellung vom 5. Januar 2006<br />

nicht weniger als 12,155 Millionen. 3,65 Millionen<br />

werden dem Bund und 1,5 Millionen Swiss Olympic<br />

geschuldet.<br />

Die restlichen 8,5<strong>05</strong> Millionen sind Hypotheken<br />

von mehreren Banken, die nicht ganz zu Unrecht vorsichtiger<br />

werden. Im Risiko steht vor allem die Bank<br />

Huttwil (heute Bank Oberaargau) mit 6,825 Millionen.<br />

Die Zeiten des grenzenlosen<br />

Optimismus durch die Globalisierung<br />

gehen zu Ende. Bald<br />

wird eine Finanzkrise die Welt in<br />

den Grundfesten erschüttern. Es<br />

gibt also schon einen direkten<br />

Zusammenhang zwischen globalen<br />

Ereignissen und den Schwierigkeiten<br />

im Nationalen Sportund<br />

Kulturzentrum Huttwil. Die<br />

Welt ist ein Dorf geworden.<br />

Das Jahr 2006 ist eine Zäsur<br />

in der dramatischen Geschichte<br />

dieser Anlage. Jürg Schürch<br />

führt die Geschäfte weiterhin durch stürmische Gewässer<br />

in ruhigere See und kehrt 2010 in den Familienbetrieb<br />

zurück. Als den Huttwilern im Frühjahr<br />

2011 der sportlich einwandfrei erarbeitete Aufstieg<br />

in die zweithöchste Liga (NLB) in einem der grössten<br />

Skandale unseres Hockeys aus administrativen<br />

Gründen verweigert wird, kommt es zum bisher<br />

tiefsten Einschnitt: Das Eis wird vorübergehend geschmolzen.<br />

Bestens informierte Gewährsleute mit<br />

Sinn für Verschwörungstheorien behaupten bis heute,<br />

dass die Langenthaler damals hinter den Kulissen<br />

ordentlich gewirbelt haben, um eine Konkurrenz aus<br />

Huttwil in der NLB (heute Swiss League) zu verhindern.<br />

Ob wahr oder nicht, werden wir nie wissen.<br />

Der Berner Adlige Denis Vaucher – der Fürsprecher<br />

ist Bernburger – war damals Geschäftsführer der Liga<br />

und ist es nach einem Abstecher zum Skiverband auch<br />

heute noch. Er ist recht froh, dass diese Geschichte<br />

nicht mehr ständig aufgewärmt wird und es wird einer<br />

kommenden Generation von Chronisten vorbehalten<br />

sein, in alle Winkel dieses spannenden Kapitels der<br />

Oberaargauer Sportgeschichte hineinzuleuchten. Ironie<br />

dieser Geschichte: Inzwischen ist der SC Langenthal<br />

freiwillig in die höchste Amateurliga abgestiegen<br />

und spielt nun in der MyHockey League doch in der<br />

gleichen Liga wie die Huttwiler. Eine Strafe der Hockey-Götter?<br />

Auch da wollen wir nicht grübeln.<br />

OHNE ÖFFENTLICHE HILFE GEHT <strong>ES</strong> NICHT<br />

Ein Kultur- und Sportzentrum ohne Eis funktioniert<br />

einfach nicht richtig. Viel zu viele Nutzungsmöglichkeiten<br />

hängen direkt oder indirekt am Eis und gehen<br />

verloren, die Anlage verliert an Ausstrahlung. Der<br />

Führung der Campus Perspektiven AG wird bald einmal<br />

klar, dass es wieder ein Herz aus Eis braucht. Ab<br />

dem Herbst 2016 beginnt es wieder zu schlagen. Der<br />

Campus Perspektiven wird 2018 das Heimstadion<br />

der SC Langenthal Damen in der PostFinance<br />

Women’s League, von Hockey Huttwil in der MyHockey<br />

League und später auch der Nachwuchsabteilung<br />

Hockey Huttwil Academy.<br />

Jürg Schürch blickt heute ohne Zorn zurück. «Ich<br />

kann der heutigen Führung mit Dino Stecher für die<br />

hervorragende Arbeit ein Kränzlein winden. Es war<br />

schon damals zu meiner Zeit sehr, sehr schwierig, den<br />

Tagesbetrieb ohne Zuschüsse der Gemeinde in den<br />

schwarzen Zahlen zu halten und heute ist es noch<br />

schwieriger. Es ist völlig unmöglich geworden. Die<br />

Kosten allein für die Energie sind um ein Vielfaches<br />

höher als damals und es gibt immer mehr behördliche<br />

Auflagen und Einschränkungen. Aber es ist nicht<br />

möglich, diese Kosten auf die Preise abzuwälzen.» Wo<br />

er recht hat, da hat er recht: Es gibt keine vergleichbaren<br />

Kultur- und Sportanlagen in der Schweiz, die<br />

ohne kommunale Zuschüsse im hohen sechsstelligen<br />

oder gar im siebenstelligen Bereich auskommen. An<br />

allen anderen Orten würde man Gott auf den Knien<br />

danken, wenn die jährlichen Zuschüsse nicht einmal<br />

300 000 Franken betragen würden.<br />

Heute steht<br />

die Sportanlage<br />

abermals an einem<br />

Scheideweg.<br />

22 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


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23


WUSSTEN SIE SCHON<br />

GIBT <strong>ES</strong> EINEN TRAUM, …<br />

… den viele Menschen träumen?<br />

1<br />

Ja, solche Träume gibt es. Am einfachsten<br />

findet man dies heraus mit dem «Typical<br />

Dreams Questionnaire». Dieser Fragebogen<br />

umfasst etwas mehr als 50 typische<br />

Träume. Freiwillige kreuzen an, welcher<br />

Traum ihnen bekannt vorkommt. Dabei<br />

zeigt sich, dass kein einziger Traum schon<br />

von allen Menschen geträumt wurde. Zumindest<br />

gibt es keinen Traum, an welchen<br />

sich alle erinnern könnten.<br />

Doch es gibt durchaus Träume, die in<br />

den Erinnerungen häufig vorkommen.<br />

Auf Platz eins landet der Traum, von etwas<br />

oder jemandem verfolgt zu werden,<br />

zum Beispiel von einem Monster oder einem<br />

furchtbaren Mörder. Mehr als 80<br />

Prozent aller 1100 Befragten einer kanadischen<br />

Studie gaben an, sich daran zu<br />

erinnern. Auf Platz zwei mit rund 76 Prozent<br />

landen Traumbilder mit sexuellem<br />

Inhalt. Als Nummer drei auf dieser Liste<br />

landet das Motiv, aus grosser Höhe herunterzufallen.<br />

73,8 Prozent gaben an,<br />

dies schon geträumt zu haben. Häufig<br />

geträumt wird auch von Lehrern, der<br />

Schule und von Klassenarbeiten.<br />

Alle anderen klassischen Trauminhalte –<br />

etwa zu spät zu kommen, nackt durch<br />

die Fussgängerzone zu laufen, etwas<br />

vergeblich immer wieder zu versuchen,<br />

sind zwar laut dieser Studie immer noch<br />

häufig, aber weit seltener als die vier Spitzenreiter.<br />

Wie oft wir diese Dinge träumen,<br />

scheint sich im Laufe des Lebens zu verändern.<br />

Verfolgungsthemen sind bei Kindern<br />

viel häufiger als bei Erwachsenen.<br />

Soziale Ängste registrieren Forschende<br />

dagegen eher bei älteren Menschen.<br />

WUSSTEN<br />

SIE SCHON?<br />

<strong>24</strong> WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


W<strong>ES</strong>HALB SAGEN WIR …<br />

«Das geht auf<br />

keine Kuhhaut»?<br />

2<br />

Eine Kuhhaut ist etwa fünf Quadratmeter<br />

gross. Die Redewendung «Das geht auf<br />

keine Kuhhaut», stammt aus dem Mittelalter<br />

und hat einen religiösen Ursprung.<br />

Viele Menschen glaubten damals, der<br />

Teufel führe eine Liste mit all ihren Sünden.<br />

Diese Liste werde am Tag des jüngsten<br />

Gerichts darüber entscheiden, wer in<br />

den Himmel oder in die Hölle kommt.<br />

Die Mitschriften des Teufels waren also<br />

gefürchtet. Auf Papier hatte er diese al-<br />

lerdings lange Zeit nicht notieren können,<br />

weil es dieses noch nicht gab. Es wurde<br />

also auf Pergament geschrieben, üblicherweise<br />

gefertigt aus Häuten von Schafen,<br />

Ziegen und Kälbern. Kuhhaut galt dafür als<br />

eher zu grob, bot dafür aber mehr Platz.<br />

Musste der Teufel also zur Haut der Kuh<br />

greifen, waren die Sünden besonders zahlreich.<br />

Und irgendwann gingen sie dann<br />

schlicht und ergreifend «auf keine Kuhhaut»<br />

mehr.<br />

MANCHMAL PEINLICH:<br />

Weshalb knurrt unser Magen?<br />

3<br />

FOTOS: ADOB<strong>ES</strong>TOCK.COM/ USMANIFY; SOGMILLER; PROTECTNATURE<br />

Magen und Darm sind fortlaufend an der<br />

Arbeit. «Peristaltik» wird in der Medizin<br />

diese Eigentätigkeit des Verdauungstraktes<br />

genannt. Die umliegenden Muskeln<br />

schieben auf diese Weise den Speisebrei<br />

durch den Darm. Bewegen wir uns, etwa<br />

beim Sport, hilft dies dem Verdauungstrakt<br />

bei seiner wichtigen Transportarbeit.<br />

Im Magen befindet sich immer etwas<br />

Luft, und je länger es her ist, dass wir etwas<br />

gegessen haben, desto mehr gibt es<br />

davon. Zudem nehmen die Kontraktionen<br />

des Magens zu, je leerer er ist. Sie bewegen<br />

dann die Magensäure und den geschluckten<br />

Speichel hin und her. Ist aber der Magen<br />

zu einem erheblichen Teil mit Luft<br />

gefüllt, wirkt das Organ wie ein Klangkörper<br />

eines Musikinstruments. Deshalb werden<br />

diese Kontraktionen hörbar. Auch aus<br />

dem Darm hörbare Geräusche können in<br />

dem Organ verstärkt werden.<br />

Unsere Verdauungssäfte und die Magentätigkeit<br />

werden aber auch durch unsere<br />

Vorstellungskraft angeregt. Wenn<br />

wir uns ein üppiges Buffet vorstellen, reagiert<br />

mit dem Vagusnerv der längste<br />

Nerv in unserem Körper. Denn unser Gehirn<br />

und unser Verdauungstrakt sind<br />

über eine Nervenautobahn miteinander<br />

verbunden. Das Gegrummel in unserem<br />

Bauch wird dann noch heftiger.<br />

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WURZEL <strong>05</strong>/ 20<strong>24</strong> 25


SATIRE<br />

EINEM POLIZISTEN<br />

DARF MAN NICHT<br />

HUND<br />

SAGEN<br />

Oberaargauer prägen die gesamtschweizerische<br />

Sprachkultur mit ganz<br />

eigenen Wortschöpfungen. Eine davon<br />

für Polizisten hat junge Leute in<br />

Zürich schon vor den Richter gebracht.<br />

TEXT: KLAUS ZAUGG; FOTO: MARCEL BIERI<br />

Klaus Zaugg geht<br />

dem Tschugger auf<br />

den Grund.<br />

Die Schweizerische Depeschenagentur<br />

(heute Keystone-SDA)<br />

meldet im Sommer 1936: Der<br />

Polizeirichter hat den in Zürich<br />

vielfach gebräuchlichen Dialektausdruck<br />

«Tschugger» (für Polizist) als Beschimpfung<br />

bezeichnet und eine siebzehnjährige<br />

Tochter verwarnt, die verzeigt worden<br />

war, zu ihrer Begleiterin gesagt zu haben:<br />

«Lueg, da chunt en Tschugger.» Heute<br />

würden die Ordnungshütenden in Zürich<br />

wohl Gott auf den Knien danken, wenn<br />

sie noch Zeit hätten, jemanden für dieses<br />

Vergehen zu verzeigen.<br />

In der noblen NZZ meint daraufhin der<br />

Schriftsteller und Journalist Edwin Arnet<br />

in der Ausgabe vom 16. Juni 1936, die SP<br />

werde wohl bald gegen das Wort «Büezer»<br />

gerichtlich vorgehen und räsoniert dann<br />

über die Bezeichnung «Tschugger»: «Wir<br />

wissen nicht, wie «Tschugger» etymologisch<br />

zu erklären ist. Um das Wort schwebt<br />

die Poesie, schwebt etwas von jener Knabenangst,<br />

die uns anpackt, wenn wir, die<br />

Angel an verbotener Stelle im Wasser,<br />

plötzlich den gefahrendrohenden Lack<br />

des Polizistenkäppi aufblitzen sahen.»<br />

BARER UNSINN AUS ZÜRICH<br />

Es gibt sogar eine wissenschaftliche Erklärung:<br />

Der Sprachwissenschaftler Siegmund<br />

A. Wolf sah die Herkunft im althebräischen<br />

Wort «chäqar» («er hat<br />

gespäht, untersucht, geforscht»).<br />

Tschugger hätte damit sozusagen <strong>Wurzel</strong>n<br />

im Alten Testament und ist über das<br />

Jiddische ins Rotwelsche und von da ins<br />

Schweizerdeutsche und ins Züribiet gelangt.<br />

Folgerichtig schreibt unser Fernsehen<br />

mit Sitz im zürcherischen Leutschenbach<br />

auf seiner Webseite zur Erklärung<br />

der Bezeichnung der gleichnamigen TV-<br />

Serie: «Tschugger» stamme aus dem Rotwelschen<br />

und heisse so viel wie Späher.<br />

«Das Wachpersonal wird in Witzwil im benachbarten<br />

Tschugg rekrutiert. Tschugger<br />

passen also auf die Insassen auf.»<br />

Das ist im Grunde barer Unsinn. Die Zürcher<br />

wissen es halt nicht besser. Ein grosser<br />

Oberaargauer ist für die Bezeichnung<br />

«Tschugger» verantwortlich: Otto Kellerhals<br />

(1870–1945) aus Aarwangen, der<br />

Gründungsdirektor der Strafanstalt Witzwil<br />

im Berner Seeland. Ähnlich wie die<br />

benachbarte Einrichtung von Belle chasse<br />

wird die weitläufige Umgebung, die zunächst<br />

aus Sumpf bestand, durch die Inhaftierten<br />

in Zwangsarbeit trockengelegt.<br />

Witzwil wird so zum grössten Agrarbetrieb<br />

der Schweiz und ist es noch heute.<br />

Die Zwangsarbeiter erhalten keinen<br />

Lohn, nur ein sogenanntes Pekulium (Bezeichnung<br />

für das Taschengeld, das es<br />

während der Zeit im Gefängnis gibt), mit<br />

dem sie ihre karge Kost mit Zucker aufbessern<br />

oder sich Tabak kaufen können.<br />

Es geht Otto Kellerhals nicht in erster<br />

Linie um den Aufbau eines rentablen<br />

Bauernbetriebes. Er will die Gefangenen<br />

26 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


wieder in die Gesellschaft eingliedern<br />

und jedem durch die Beschäftigung im<br />

Freien den Segen einer pflichtgetreuen<br />

Arbeit vor Augen führen. Auf einem Bauernbetrieb<br />

sehe der Strafgefangene das<br />

Produkt seiner eigenen Tätigkeit wachsen<br />

und sich entwickeln und hierdurch werde<br />

sein Interesse für die Arbeit überhaupt<br />

geweckt. Otto Kellerhals ist auch bestrebt,<br />

die Schicksale der entlassenen Strafgefangenen<br />

weiterzuverfolgen und diesen<br />

notfalls beizustehen.<br />

Dank dieser Philosophie ist Witzwil in<br />

den 1930er Jahren der Zeit weit voraus.<br />

Diese Art des Strafvollzuges ist für die<br />

damalige Zeit, die im Strafvollzug nur<br />

Strafe, aber nicht Resozialisierung kennt,<br />

revolutionär und findet internationale<br />

Beachtung. 1933 bekommt Otto Kellerhals<br />

dafür den Ehrendoktor. Nach und<br />

nach schickt nicht nur der Kanton Bern<br />

alle seine «Bösewichte» nach Witzwil.<br />

Immer mehr Kantone geben ihre Sträflinge<br />

unter die Obhut von Otto Kellerhals.<br />

Erst Freiburg, Genf und Basel und dann<br />

auch andere.<br />

ZUM GLÜCK KEINE DÜRRBÄCHLER<br />

In der Folgezeit steigt die Zahl der Sträflinge<br />

stark an, die Witzwil beherbergt.<br />

Für das Wachpersonal, das nun mal auf<br />

dem weitläufigen Gelände unentbehrlich<br />

ist, rekrutiert Otto Kellerhals kräftige,<br />

kernige und anständige Kerle aus dem<br />

benachbarten Tschugg, einem kleinen<br />

Dorf mit nicht ganz 500 Einwohnenden.<br />

Tschugger passen also auf die Delinquenten<br />

auf. Das ist der Grund, warum im<br />

Bernbiet heute noch da und dort Polizisten<br />

als «Tschugger» bezeichnet werden.<br />

Wahrscheinlich hat ein Oberaargauer das<br />

Wort nach Zürich in den dortigen Sprachgebrauch<br />

eingeführt. Das ist allerdings<br />

nur eine Vermutung.<br />

Gottseidank hat Otto Kellerhals seine Aufpasser<br />

nicht im Gurnigelgebiet rekrutiert.<br />

Was ja durchaus möglich gewesen wäre.<br />

Sonst wären sie nicht «Tschugger» sondern<br />

Dürrbächler genannt worden und<br />

daraus wäre «Dürrbächler» die volkstümliche<br />

Benennung für Polizisten entstanden,<br />

Die Bezeichnung «Dürrbächler»<br />

kommt von einer Gaststätte im 19. Jahrhundert<br />

im Gurnigelgebiet. Dort verkehrten<br />

die Bauern und Sennen mit ihren<br />

grossen Hunden, die sie als Viehtreiber<br />

und Wachhunde hielten und auch als<br />

Käsereihunde dressierten, um die Milchkannen<br />

zur Käshütte zu ziehen: Die berühmten<br />

Berner Sennenhunde sind<br />

deshalb früher auch «Dürrbächler» genannt<br />

worden. Somit steht «Dürrbächler»<br />

auch juristisch zweifelsfrei für Hund.<br />

Aber einem Polizisten darf man nicht<br />

Hund sagen. Weder im Züribiet noch<br />

bei uns.<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 27


WISSEN<br />

DAS REH<br />

Einst praktisch ausgestorben, heute<br />

wieder regelmässig zu sehen: Rehe.<br />

28 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


als Wappentier<br />

und Traumdeuter<br />

Hätte der Oberaargau ein Wappentier, wäre es das<br />

Reh. Denn der Oberaargau ist ein «Reh-Wunderland».<br />

Mit etwas weniger Gefahren der modernen Zivilisation<br />

wäre der Oberaargau sogar ein «Rehparadies.»<br />

TEXT: BRUNO WÜTHRICH; FOTOS: ADOBE STOCK<br />

Das Reh ist heute wieder weit verbreitet,<br />

von unseren Breiten bis hinüber in die<br />

Mandschurei und nach Korea. Aber so<br />

gut wie im Oberaargau haben es die Rehe<br />

wohl nirgendwo sonst. Das Reh bevorzugt<br />

unterwuchsreiches Gehölz und Mischwälder<br />

mit reich strukturierten Rändern und einer artenreichen<br />

Vegetation und nahegelegenen Wiesen und<br />

Feldern. Also genau die Landschaft des Oberaargaus.<br />

Heute leben hier rund 4000 Rehe, in der ganzen<br />

Schweiz sind es etwas mehr als 135 000, der Bestand<br />

ist seit Jahren recht konstant. Der Kanton Bern erlaubt<br />

in der Regel im Wildraum 4 (Oberaargau) jährlich<br />

etwas mehr als 1000 Abschüsse. Mit Ausnahme<br />

des Seelands dürfen in keinem anderen Wildraum in<br />

der Schweiz so viele Rehe geschossen werden. Weil<br />

es in diesen beiden Wildräumen mit Abstand am<br />

meisten Rehe gibt.<br />

Rehe sind bei ihrer Nahrungsbeschaffung recht<br />

anspruchsvoll. Sie lieben einen abwechslungsreichen<br />

Speiseplan aus Zweigen, Sprossen, Knospen,<br />

Blättern von Sträuchern und verschiedenen Bäumen,<br />

Kräutern, Gräsern, Flechten, Moosen und Früchten,<br />

insbesondere Eicheln. In unserer Kulturlandschaft<br />

nehmen sie aber auch gerne Getreide, Klee, Raps und<br />

Gemüse und schätzen als Kulturfolger auch Zierstauden<br />

in heimischen Gärten, Parkanlagen und sogar<br />

auf Friedhöfen. Rehe sind zu allen Tageszeiten aktiv,<br />

bevorzugen jedoch die Morgen- oder Abenddämmerung.<br />

Sie sind ortstreu, wobei ihr Aufenthalt von dem<br />

Nahrungsangebot, dem Grad der Bedrohung und der<br />

Witterung abhängt.<br />

OBERAARGAU IST REH-LAND<br />

Im Oberaargau gibt es reichlich Nahrung, das Wetter<br />

ist gut (keine langen, schneereichen Winter) und zumindest<br />

die natürlichen Feinde sind kaum mehr eine<br />

ernsthafte Bedrohung. Rehe leben in kleinen Rudeln,<br />

die meist aus einem Familienverband bestehen. Sie<br />

sind äusserst geschickt, springen und schwimmen ausgezeichnet.<br />

Sie verständigen sich mit recht lauten und<br />

markanten Lauten. Bei Unsicherheit können die<br />

Häufige<br />

Todesur sache bei<br />

Rehen sind Unfälle<br />

mit Autos.


WISSEN<br />

«Bei Unsicherheit<br />

können die Tiere<br />

Schreie ausstossen, die<br />

wie das Bellen eines<br />

Hundes klingen.»<br />

Tiere Schreie ausstossen, die wie das Bellen eines Hundes<br />

klingen. Eigentlich bietet der Wald eine schützende<br />

Deckung für die Jungtiere. Aber da bei uns wie<br />

durchgefegt wirkende Wirtschaftswälder vorherrschend<br />

sind, gibt es weniger Deckung und weniger<br />

Nahrung. Deshalb halten sich Rehe<br />

überwiegend in Randgebieten<br />

von Wäldern, in Büschen und<br />

Sträuchern oder eben im hohen<br />

Gras auf.<br />

Es gibt eine natürliche Regulation,<br />

besonders von Kitzen und<br />

kranken Tieren durch natürliche<br />

Feinde wie Wolf, Luchs, Fuchs,<br />

Dachs, Marder, Wildschwein sowie<br />

wildernde Hunde und Katzen.<br />

Im Oberaargau gilt der Fuchs als gefährlichster<br />

natürlicher Feind. Lange Winter mit Tiefschnee – heute<br />

eher selten – können den Hungertod bringen. Hoch<br />

sind die Verluste durch den Strassenverkehr und<br />

Mähmaschinen, aber auch durch Ertrinken in Gräben<br />

und Kanälen. Nur gut die Hälfte der Rehe überleben<br />

das erste Lebensjahr. Auch ist das Reh anfällig auf<br />

Krankheiten, vor allem Durchfall im Frühjahr, Tuberkulose<br />

und Tollwut sowie auf Parasiten (Magen- und<br />

Lungenwurm, Leberegel). Das Rehleben kann also<br />

auch im schönen Oberaargau ein mühseliges sein.<br />

HOHE VERLUSTE DURCH DEN VERKEHR<br />

Das Reh kann unter optimalen Bedingungen bis zu<br />

20 Jahre alt werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

liegt jedoch lediglich bei rund zehn Jahren.<br />

Der Alterstod tritt vor allem durch starke Gebissabnutzung<br />

ein. Die Verluste durch natürlichen Tod<br />

(Alter, Krankheit, Schwäche) oder Unfälle im Verkehr,<br />

in der Landwirtschaft, Vergiftungen oder natürliche<br />

Feinde werden unter der Bezeichnung «Fallwild»<br />

geführt. Im Oberaargau gibt es fast so viele<br />

Rehverluste durch «Fallwild» wie die Jäger schiessen<br />

dürfen. Einerseits ist ein guter Rehbestand attrak-<br />

HINTGERGRUND<br />

Das Reh war einst fast ausgestorben<br />

Gegen Ende der 1800er<br />

Jahre lebten in der Schweiz<br />

– und im Oberaargau –<br />

praktisch keine Rehe mehr.<br />

Im Standardwerk «Brehms<br />

Tierleben» lesen wir 1892:<br />

«In der Schweiz ist es bis<br />

auf wenige Trupps ausgestorben.»<br />

Fortschritte in der<br />

Waffentechnik und die Abholzung<br />

des Waldes waren<br />

die Ursachen für das Verschwinden.<br />

Das Reh galt als Schädling<br />

Der Rückgang der Bestände<br />

hatte bereits Ende der<br />

1700er Jahren begonnen.<br />

Als durch die Französische<br />

Revolution 1798 die Jagdprivilegien<br />

des Adels und<br />

der Obrigkeit auch bei uns<br />

abgeschafft wurden, erhöhte<br />

sich der Druck auf das Wild<br />

nochmals. Die allgemeine<br />

Jagdfreiheit wurde zwar<br />

1804 schon wieder abgeschafft.<br />

In diesem Jahr entschied<br />

sich der Kanton Bern<br />

für die Patentjagd (als Gegensatz<br />

zur Revierjagd) und<br />

gehört heute noch zu den 16<br />

Kantonen mit Patentjagd.<br />

Weil das Reh als landwirtschaftlicher<br />

Schädling galt<br />

und fälschlicherweise angenommen<br />

wurde, es verbreite<br />

die Maul- und Klauenseuche,<br />

wurde es weiterhin mit dem<br />

Segen des Staates stark bejagt<br />

und genoss bis zur Revision<br />

des bernischen Jagdgesetzes<br />

1921 wenig behördlichen<br />

Schutz. Ab den<br />

1920er Jahren kehrte das<br />

Reh nach<br />

Rehe äsen<br />

vor allem in der<br />

Dämmerung.<br />

und nach aus Süddeutschland<br />

und Österreich in die<br />

Schweiz und in den Oberaargau<br />

zurück.<br />

Anpassungsfähiges Tier<br />

Das Reh musste sich an den<br />

im 20. Jahrhundert immer<br />

intensiver bewirtschafteten<br />

Raum anpassen. Sonst hätte<br />

es trotz gutem Schutz durch<br />

das Jagdgesetz im Oberaargau<br />

nicht überleben können.<br />

Das Reh hat eine erstaunliche<br />

Anpassungsleistung<br />

vollbracht und profitiert<br />

als Pflanzenfresser<br />

von den Nutzgewächsen<br />

der Menschen. Es hat sich<br />

dem Menschen angepasst<br />

und dadurch seine Stellung<br />

in der freien Natur zurückerobert.<br />

Einst war das Reh in der<br />

Wildgemeinschaft mit Hirsch<br />

und Hase das schwächste<br />

Tier. Erst als der Hirschbestand<br />

im Flachland stark zurückging,<br />

änderte sich die<br />

Situation. Das Reh hat sich,<br />

anders als der Hirsch, nicht<br />

aus der Welt der Menschen<br />

zurückgezogen. Auch deshalb,<br />

weil es nicht in höhere<br />

Lagen des Alpenraumes ausweichen<br />

konnte und zum<br />

Bleiben verurteilt war. Es<br />

hat sich dem Tagesrhythmus<br />

der Menschen angepasst,<br />

seine Äsungsstunden in die<br />

Zeit der Abwesenheit der<br />

Menschen in Feld und Wald<br />

verlegt und verlässt zur<br />

Nahrungsaufnahme seine<br />

verborgenen Aufenthaltsorte<br />

möglichst nur noch in der<br />

Morgen- und Abenddämmerung.<br />

Zudem hat das Reh –<br />

wie viele bejagte Tiere – ein<br />

faszinierendes Zeitgefühl<br />

entwickelt. Nicht nur für den<br />

Stundenablauf am Tag, sondern<br />

auch für den Kreislauf<br />

des Jahres. Bekannt ist, dass<br />

sich das Reh während der<br />

Schonzeit sorgloser zeigt als<br />

in der Jagdsaison.<br />

Zu dem Vielen, was das Reh<br />

gelernt hat, gehört auch die<br />

Kenntnis des Strassen- und<br />

Wegesystems. Es benützt oft<br />

Wald- und Feldwege, freilich<br />

nur nachts und wenn es sich<br />

sicher fühlt. Auch im Wald<br />

weiss es immer, wo es ist<br />

und wo die schützende Fichtenschonung<br />

liegt. Sein Ortsund<br />

Zeitgefühl sagt ihm, wo<br />

die Menschen herkommen<br />

müssen und um welche Zeit<br />

sie in der Regel kommen. Es<br />

wäre also fast möglich, die<br />

Uhr nach dem Verhalten der<br />

Rehe zu stellen.<br />

30 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


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Hans-Ueli Grädel<br />

Grossrat EDU BE<br />

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selber!<br />

zur Initiative «Für Freiheit und körperliche<br />

Unversehrtheit (STOPP Impf-Pflicht)»<br />

Abstimmung vom 9. Juni 20<strong>24</strong><br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 31


WISSEN<br />

Ihr Geweih<br />

werfen die Rehe<br />

wie die Hirsche<br />

jährlich ab.<br />

tiv für die Jäger und andererseits wird der Rehbestand<br />

durch die Jagd konstant auf dem Niveau von<br />

rund 4000 Tieren gehalten.<br />

Das Reh spielt auch in der Mythologie und in der<br />

Traumdeutung eine Rolle. Rhyanna, die keltische<br />

Schutzgöttin der Jagd, nimmt die Gestalt eines Rehs<br />

an um Menschen, die sich im Wald verlaufen haben,<br />

wieder auf den rechten Weg zu führen. Heute<br />

schlüpft sie wahrscheinlich in ein Smartphone mit<br />

Navi-System, um verirrte Menschen auf sichere Wege<br />

zurückzubringen.<br />

DAS REH ALS SYMBOL DER VERSUCHUNG<br />

Wenn ein Reh im Traum erscheint, soll es angeblich<br />

den Träumenden dazu auffordern, sein schüchternes<br />

und introvertiertes Wesen zu überwinden und ihm<br />

sagen, der richtige Zeitpunkt sei gekommen, mit neuer<br />

Offenheit in die Welt zu treten. Gleichzeitig warne<br />

das Reh im Traum aber auch davor, übereilt, vorschnell<br />

oder gar unüberlegt zu handeln. Falls im<br />

Traum ein flüchtendes Reh vorkomme, sei das ein<br />

Hinweis, Freunde und Bekannte nicht durch sein Benehmen<br />

vor den Kopf zu stossen, da man sie sonst<br />

regelrecht in die Flucht schlage. Das bedeutet: Wenn<br />

uns jemand durch sein Benehmen ärgert, so sollten<br />

wir freundlich bleiben und diplomatisch sagen:<br />

«Ach, wenn Du doch von einem fliehenden Reh träumen<br />

würdest.»<br />

In der klassischen Psychologie gilt das Reh als Versuchung<br />

und Verlockung des Unbekannten. Und<br />

schliesslich gibt es noch die mythologische Bedeutung:<br />

Die Kelten erzählen sich folgende Geschichte:<br />

Dem jungen Helden Finn erscheint auf der Jagd ein<br />

wundersam bezauberndes Reh und statt es zu jagen,<br />

entflammt er in Liebe zu dem schönen Tier. Bald darauf<br />

begegnet ihm dieses Reh als schöne Frau. Es<br />

handelt sich um die Göttin Sadb, auf der ein mächtiger<br />

Zauberfluch liegt. Die Liebe von Finn hat den<br />

bösen Zauber gebrochen und ihr<br />

die Menschengestalt wiedergegeben.<br />

Die beiden leben nun eine<br />

Zeitlang glücklich zusammen<br />

und bekommen einen Sohn.<br />

Doch eines Tages taucht der böse<br />

Zauberer wieder auf und verwandelt<br />

Sadb erneut in ein Reh<br />

zurück. Finn sucht nun vergeblich<br />

die ganze Insel Irland nach<br />

seiner Geliebten ab. Stattdessen<br />

findet er einen nackten Jungen, der in der Wildnis<br />

aufgewachsen ist und erkennt in ihm seinen Sohn,<br />

nimmt ihn zu sich und nennt ihn Oisin, was so viel<br />

wie «kleiner Hirsch» bedeutet. Was aus Oisin geworden<br />

ist, ob Jäger, Wildhüter, Metzger, Chronist,<br />

Schwinger oder Krieger, verrät diese keltische Sage<br />

leider nicht.<br />

«Das Reh spielt in der<br />

Mythologie eine Rolle.<br />

In der klassischen<br />

Psychologie gilt das<br />

Reh als Verlockung.»<br />

FOTO: HANSJÖRG HONEGGER<br />

32 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


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WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 33


SPORT<br />

Auf der<br />

Suche<br />

nach<br />

Der ehemalige<br />

Radsportler Lukas<br />

Flückiger führt<br />

heute ein eigenes<br />

Rennteam.<br />

34 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


dem Sinn<br />

Lukas ist der ältere der beiden erfolgreichen Flückiger Brothers,<br />

den beiden Wawrinkas hinter dem Mountainbiker-Federer<br />

Nino Schurter. Der zweifache Schweizermeister im Radquer und<br />

Vizeweltmeister 2012 im Cross Country ist vor drei Jahren<br />

zurückgetreten. Kommt es zu einem Comeback?<br />

TEXT: BRUNO WÜTHRICH; FOTOS: MARCEL BIERI<br />

Mit Mathias Flückiger thematisierten<br />

wir in der Ausgabe<br />

vom Dezember 2023<br />

einen der grössten Skandale<br />

in der Geschichte des<br />

Mountainbike-Sports. Der jüngere der<br />

beiden Flückiger-Brüder wurde zu Unrecht<br />

des Dopings beschuldigt und um die<br />

Chance seines Lebens gebracht, Weltmeister<br />

zu werden. Doch was ist eigentlich mit<br />

Lukas, seinem älteren Bruder? Lukas Flückiger<br />

war 2012 zusammen mit seinem<br />

Bruder Teil eines der grössten Triumphe,<br />

welchen der Schweizer Radsport vorzuweisen<br />

hat. Lukas wurde hinter dem<br />

Schweizer Mountainbike-Überflieger Nino<br />

Schurter und vor seinem Bruder Mathias<br />

Vizeweltmeister im Cross Country.<br />

Wir treffen den Oberaargauer in seinem<br />

Heim in Wynigen, wo sich auch der Sitz<br />

seines Velogeschäfts befindet.<br />

WURZEL: Sie haben 2021 in Wynigen<br />

ein erfolgreiches Velogeschäft übernommen<br />

und weiterentwickelt. Hilft es<br />

geschäftlich, dass Sie ein erfolgreicher<br />

Sportler waren?<br />

Lukas Flückiger: Ich durfte in Wynigen<br />

das Velogeschäft Schneider übernehmen,<br />

ein Unternehmen mit einer 35-jährigen<br />

Geschichte. Das Velogeschäft hat in der<br />

Corona-Zeit geboomt. Ob es mir geschäftlich<br />

geholfen hat, dass ich Spitzensportler<br />

war, weiss ich deshalb nicht. Aber es hilft<br />

mir, durch Perioden zu gehen, bei denen<br />

andere sagen würden, ich kann oder will<br />

nicht mehr. Ich bin gelernter Landmaschinenmechaniker<br />

und war 20 Jahre als Spitzensportler<br />

aktiv. Aber ich war kein Geschäftsmann.<br />

Ich schaffte jedoch den<br />

Einstieg schnell, weil ich mit Druck umgehen<br />

kann und die Leidenschaft für das<br />

Fahrrad habe.<br />

Hat es einen geschäftlichen Hintergrund,<br />

dass Sie jetzt ein Team haben?<br />

Ich wollte in meinem Sport bleiben und es<br />

kann zum Vorteil werden, wenn du eine<br />

Sportgruppe hast, die gegen aussen inspiriert.<br />

Wir sind allerdings noch nicht auf<br />

dem Level, um in der Region ein Aushängeschild<br />

zu sein. Und mein Antrieb ist,<br />

jungen Sportlern mit Potenzial eine Plattform<br />

zu bieten um den Sprung an die<br />

Weltspitze zu schaffen.<br />

«Als ich als Spitzensportler<br />

zurücktrat,<br />

war ich froh, nicht<br />

mehr von Sponsoren<br />

abhängig zu sein.»<br />

Ist es ein Geschäft, ein Rennteam zu<br />

haben?<br />

Es kann eines werden. Zu Beginn ging es<br />

lediglich darum, meine Emotionen und<br />

mein Wissen weiterzugeben. Aber ich<br />

musste dafür eine Firma gründen. Wir<br />

sind dort 13 Leute, fünf davon direkt angestellt.<br />

Momentan ist es aber lediglich<br />

ein Investieren.<br />

Mit welchem Budget arbeiten Sie?<br />

Das Budget für das Rennteam beläuft sich<br />

auf etwa 1,1 Millionen im Jahr. Damit<br />

sind wir eines der günstigsten Teams.<br />

Hauptsponsor ist Intercycle um die Hostettler<br />

Gruppe in Sursee. Sie sind mit ihrer<br />

Bikemarke BIXS die Namensgeber.<br />

Was erzählt man einem Sponsor, damit<br />

er einsteigt?<br />

Zu Beginn verkauft man Luftschlösser.<br />

Für den Partner ist es zu Beginn eine Investition,<br />

bis die ersten Wettkämpfe und<br />

Resultate kommen. Ich bin in der glücklichen<br />

Situation, dass ich Partner habe, die<br />

langfristig planen. Dabei geht es immer<br />

um Emotionen und darum, dabei zu sein,<br />

wenn ein Sportler oder ein Team erfolgreich<br />

wird oder ist. Als Sponsor ist man<br />

Teil dieses Erfolges und hat die Polposition,<br />

sich und sein Produkt über ein international<br />

erfolgreiches Rennteam und dessen<br />

Fahrer zu präsentieren. Daher lohnt<br />

sich das Investment auch für den Partner<br />

und die Sponsoren.<br />

Hilft es, dass Sie auch als Sportler<br />

schon für Sponsoren schauen mussten?<br />

Als ich als Spitzensportler zurücktrat, war<br />

ich froh, nicht mehr von Sponsoren abhängig<br />

zu sein. Doch jetzt bin ich bereits wieder<br />

genau dort: in der Abhängigkeit. Aber<br />

wir machen Marketing für unsere Sponsoren.<br />

Wir repräsentieren als Rennteam ihre<br />

Firmen und Produkte. Dass ich in den letzten<br />

Jahren meiner Sportler-Karriere mein<br />

Team selbst zusammengestellt und mich<br />

um die Sponsoren gekümmert habe, hilft<br />

mir jetzt. Auch, weil ich im Shop das Verständnis<br />

von Marketing und Sponsoring<br />

selber erfahre und umsetze.<br />

Sie waren noch aktiv, als Sie das Velogeschäft<br />

übernommen haben.<br />

Damals war noch kein Gedanke an Rücktritt.<br />

Das Velogeschäft war etwas für<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 35


SPORT<br />

Lukas Flückiger<br />

hat ein eigenes<br />

Velogeschäft<br />

in Wynigen.<br />

die Zukunft. Weil die Vorbesitzer aufhören<br />

wollten, ergab sich diese Gelegenheit.<br />

Aber bald stellte sich heraus, dass ich<br />

nicht beides kann. Also fasste ich im Sommer<br />

2021 den Entschluss, dass diese Saison<br />

meine letzte sein würde. Dann kamen<br />

der Herbst und mein letztes Rennen, und<br />

dort, wo andere Sportler erstmals eine<br />

Auszeit nehmen, machte ich gleich in meinem<br />

Geschäft weiter. Dabei war der Entscheid,<br />

zurückzutreten, hoch emotional.<br />

Es hätte viel zu verarbeiten gegeben.<br />

Das haben Sie aber nicht gemacht.<br />

Ich stieg direkt und zu 120 Prozent in mein<br />

Berufsleben ein und begann auch gleich,<br />

meine Idee mit dem neuen Rennteam aufzugleisen.<br />

Dass ich diese Verarbeitung<br />

nicht gemacht habe, holt mich nun ein.<br />

Das ist wie bei einer Trauer.<br />

Wie äussert sich das?<br />

Dass ich an dem, was in meinem Leben<br />

ein zentrales Element war und ist – dem<br />

Velo –, manchmal die Freude verliere. Ich<br />

blicke manchmal wehmütig auf meine<br />

vorherige Karriere zurück, weil ich diese<br />

emotional nie richtig abgeschlossen habe.<br />

Das war damals so etwas wie eine<br />

Kurzschlussreaktion, die jedoch absolut<br />

korrekt war. Ich war einfach müde und<br />

konnte meine Leistung nicht mehr erbringen.<br />

Nicht falsch verstehen, ich liebe,<br />

was ich mache und bin zufrieden mit der<br />

Situation.<br />

Was heisst das heute?<br />

Ich war zum Beispiel in Brasilien mit meinem<br />

Rennteam. Aber ich hatte zu wenig<br />

Emotionen für diesen Sport-Event. Dabei<br />

wäre es wichtig, dass ich als Team-Manager<br />

und sportlicher Leiter diese Emotionen<br />

in das Team hineinbringen kann. Ich<br />

frage mich deshalb, ob ich nochmals einen<br />

Schritt zurückgehen müsste.<br />

Haben Sie Pläne, etwas zu ändern?<br />

Nein, das habe ich nicht. Ich komme einfach<br />

nicht dazu, in mich zu gehen und zu<br />

mir selber zu finden. Vielleicht ist es auch<br />

deshalb, weil ich mich früher als Spitzensportler<br />

nur um mich selbst gekümmert<br />

habe, und mich heute, als Kontrast dazu,<br />

fast nur noch um andere kümmere. Das<br />

hat auch viele positive Seiten. Denn endlich<br />

kann ich mich auch um meine Familie<br />

kümmern. Vorher machte die Familie<br />

alles für mich.<br />

«Ich komme einfach<br />

nicht dazu, in mich<br />

zu gehen und zu mir<br />

selber zu finden.»<br />

Das ist ein ziemlicher Unterschied.<br />

Das stimmt. Dabei habe ich doch bis heute<br />

Spass daran, etwas für andere zu tun.<br />

Für andere die Velos so einzustellen, dass<br />

sie Freude daran haben. Oder mein Rennteam<br />

aufzubauen und dafür zu sorgen,<br />

dass andere schnell sein können. Aber inzwischen<br />

frage ich mich, ob ich nicht<br />

nochmals etwas für mich zu tun sollte.<br />

Was könnte das sein?<br />

Ich betrachte heute das, was ich früher<br />

gemacht habe, von aussen und erkenne,<br />

was damals nicht optimal gelaufen ist –<br />

und deshalb vielleicht den maximalen<br />

Erfolg verhindert hat. Ich hatte nie einen<br />

richtigen Trainer, der mich auch kontrollierte,<br />

sondern versuchte, vieles selber zu<br />

machen und fuhr deshalb manchmal meinen<br />

Körper etwas gegen die Wand. Heute<br />

erkenne ich besser, wie man sich bei einer<br />

Krankheit verhalten muss, um schnellstmöglich<br />

wieder zu alter Form zurückzufinden.<br />

Deshalb habe ich auch schon über<br />

die Möglichkeit nachgedacht, ob ich mich<br />

nochmals ein Jahr lang vorbereiten sollte.<br />

Ein Comeback sozusagen?<br />

Ich würde nicht Comeback sagen. Es würde<br />

darum gehen, nochmals diesen Sport zu<br />

spüren und zu merken, wie sich all diese<br />

Erkenntnisse, die ich jetzt sowohl als Aussenstehender<br />

als auch als Teamleiter erworben<br />

habe, auf mein Leben und meine<br />

Leistung als Sportler auswirken würden.<br />

Könnten Sie als Chef Ihres Rennteams<br />

wieder als Fahrer einsteigen?<br />

Ich habe mir das noch nicht zu Ende überlegt.<br />

Ich weiss zum Beispiel nicht, wie die<br />

Akzeptanz meiner Fahrer zu diesem Einstieg<br />

wäre. Und wer würde meine Arbeit<br />

als Teamchef übernehmen? Für das Velogeschäft<br />

hätte ich allerdings die Lösung.<br />

Sie sind nicht aus den Kleidern gefallen.<br />

Wie fit sind sie noch?<br />

In den letzten zwei Jahren war ich wieder<br />

viel mit meinem Bike unterwegs. Ich bin<br />

also nicht total von der Rolle und kenne<br />

auch die Vergleichswerte. Allerdings würde<br />

es wohl trotzdem ein halbes oder ein<br />

ganzes Jahr dauern, bis ich wieder auf<br />

einem akzeptablen Niveau wäre. Klar wäre<br />

auch, dass so ein Comeback von zeitlich<br />

begrenzter Natur wäre. Irgendwann würde<br />

mein Alter zum Problem.<br />

Würden Sie diesmal einen Trainer engagieren?<br />

Ja, definitiv. Aber dies ist nur ein Teil meiner<br />

Gedanken. Ein anderer ist, für mich<br />

selber einfach mal eine Auszeit zu nehmen.<br />

Vielleicht eine längere Velotour oder<br />

eine Reise mit meiner Familie. Etwas völlig<br />

ohne Leistungsdruck. Einmal einen<br />

Monat lang etwas machen, was für uns als<br />

Familie und auch für mich selbst gut ist.<br />

36 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


Ein Zeichen<br />

für Mobilität.<br />

Unsere Freiwilligen bringen Manfred sicher ans Ziel.<br />

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WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 37


IN EIGENER SACHE<br />

Campus Perspektiven am Ober aargauischen Schwingfest 2018.<br />

Ihre Meinung<br />

interessiert uns<br />

Sind Sie mit etwas nicht einverstanden?<br />

Haben Sie Fragen, die auch andere<br />

Leser interessieren könnten?<br />

Oder haben Sie eine Ergänzung zu<br />

einem Artikel?<br />

Leserbriefe<br />

Grandioser Seldwila-Beitrag<br />

Ich bin eine fleissige Leserin Ihrer<br />

Zeitschrift. Zudem ehemalige Bewohnerin,<br />

über 40-Jahre, von Huttwil.<br />

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem<br />

Seldwyla-Beitrag. Einfach grandios.<br />

Er sollte den Huttwiler/innen vor<br />

dem 10. Juni 20<strong>24</strong> in den Briefkästen<br />

Ihr Beitrag zu<br />

WURZEL<br />

Bank: Raiffeisenbank Unteremmental<br />

IBAN: CH83 8080 8006 5582 2700 4<br />

Kontoinhaber: WURZEL Verlag GmbH,<br />

Schultheissenstrasse 2A, 4950 Huttwil<br />

Sie finden, eine Motivationsspritze täte uns gut<br />

und würden gerne einen Betrag leisten?<br />

Gerne geben wir unsere Kontoangaben bekannt.<br />

Ganz einfach geht dies auch via Twint.<br />

verteilt werden! Ich kann nur hoffen,<br />

dass die angesprochenen Herren<br />

Rohrbach und Sommer, ihre Meinungen<br />

bis dahin ändern. Ansonsten<br />

könnten in Huttwil auch weiterhin<br />

gute Steuerzahler fehlen …<br />

Erika Huber, Langenthal<br />

Dann schreiben Sie uns. Wir reservieren<br />

Platz für Sie. Oder möchten<br />

Sie über ein Thema, das wir noch<br />

nicht gebracht haben, mehr erfahren?<br />

Wir können Ihnen zwar keinen<br />

Artikel darüber garantieren. Aber<br />

prüfen werden wir Ihren Vorschlag<br />

ganz bestimmt.<br />

Wir wissen noch nicht, was auf uns<br />

zukommt, wenn wir die Möglichkeit<br />

zu Leserreaktionen bieten. Möglich,<br />

dass keine einzige kommt. Ebenfalls<br />

möglich, dass wir nicht alle<br />

Ihre E-Mails und Briefe publizieren<br />

können, und deshalb eine Auswahl<br />

treffen müssen. Schreiben Sie aber<br />

bitte nicht allzu viel. Sonst müssten<br />

wir Ihren Beitrag eventuell kürzen.<br />

Beiträge mit beleidigendem, diffamierendem,<br />

rassistischem und sexistischem<br />

Inhalt werden nicht veröffentlicht.<br />

WURZEL Verlag GmbH WURZEL Verlag GmbH WURZEL Verlag Gmb<br />

WURZEL Verlag GmbH WURZEL WURZEL Verlag Wir GmbH freuen Verlag uns GmbH auf WURZEL Ihr Verlag Feedback. GmbH WURZEL Verlag Gmb<br />

Ihr WURZEL-Team<br />

IMPR<strong>ES</strong>SUM<br />

Herausgeber: WURZEL Verlag GmbH, Schultheissenstrasse 2A,<br />

4950 Huttwil, Tel. 062 530 41 26, info@wurzel.ch, www.wurzel.ch<br />

Redaktion: Bruno Wüthrich, Klaus Zaugg (freier Mitarbeiter),<br />

Marcel Bieri (freier Mitarbeiter) | Geschäftsleitung: Sebastian Wüthrich<br />

Kundenberatung: Alice Travaglini | Layout: tnt-graphics AG,<br />

www.tnt-graphics.ch | Auflage: 43 500 Exemplare | Erscheinung:<br />

monatlich | Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen | Versand: Die Post<br />

SCHREIBEN<br />

SIE UNS<br />

E-Mail:<br />

info@wurzel.ch<br />

Postadresse:<br />

WURZEL Verlag GmbH<br />

Schultheissenstrasse 2A<br />

4950 Huttwil<br />

FOTOS: UNSPLASH/FLORIAN-KLAUER & JOËL JAKOB<br />

38 WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong>


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Entgraten,<br />

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und Gewindeschneiden, Plänen etc.) etc.)<br />

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Teilen nach und technischen Kleinserien und / oder Zeichnungen Abkanten und Plänen von Vorteil<br />

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Allgemeine<br />

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Werkstattarbeiten<br />

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(Schweissen,<br />

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Gewindeschneiden,<br />

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Periodischer Werkstattarbeiten Unterhalt der Unterhalt Sauberkeit<br />

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Entgraten, Gewindeschneiden, etc.)<br />

Periodischer Herstellen du • kennst Qualitäts- Allgemeine von die und Teilen Werkstattarbeiten gängigen Terminkontrolle nach technischen Schweissverfahren (Schweissen, Zeichnungen Entgraten, (MAG, und Gewindeschneiden, Plänen MIG und TIG) etc.)<br />

Periodischer<br />

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Allgemeine Allgemeine<br />

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Entgraten,<br />

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Gewindeschneiden, etc.)<br />

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freuen<br />

Sie!<br />

uns auf Sie!<br />

Pflegefachpersonen und Pflegehelfer/innen<br />

Genauso vielseitig wie unser Pflegeangebot sind unsere Stellen.<br />

Wir freuen uns auf Sie! Weitere Informationen zu den ausgeschriebenen<br />

Stellen finden Sie auf unserer Webseite:<br />

Weitere Informationen zu den ausgeschriebenen<br />

Stellen finden Sie auf unserer Webseite:<br />

wohl und geborgen.<br />

dahlia oberaargau ag, Juradorf-Strasse 1, 4537 Wiedlisbach, T 032 633 73 11<br />

humanresources@dahlia-oberaargau.ch, www.dahlia.ch<br />

dahlia oberaargau ag<br />

Juradorf-Strasse 1, 4537 Wiedlisbach<br />

Telefon 032 633 73 11<br />

humanresources@dahlia-oberaargau.ch<br />

www.dahlia.ch<br />

dahlia oberaargau ag, Juradorf-Strasse 1, 4537 Wiedlisbach, T 032 633 73 11<br />

humanresources@dahlia-oberaargau.ch, www.dahlia.ch<br />

WURZEL <strong>05</strong> / 20<strong>24</strong> 39


VON<br />

BEDRICH ̌ SMETANA<br />

JETZT<br />

ONLINE<br />

TICKETS<br />

SICHERN!<br />

P’INC.<br />

OFENHALLE PORZI LANGENTHAL<br />

19./21./22./26./28./29. JUNI 20<strong>24</strong><br />

1./3./5./6. JULI 20<strong>24</strong><br />

Erstmalig und exklusiv<br />

in der Ofenhalle Porzi<br />

Langenthal.<br />

Grosse Gefühle gepaart<br />

mit farbenreichen Chören<br />

und ergreifender Musik –<br />

verwirrend gut.<br />

Eine rasante Inszenierung<br />

in der Welt des<br />

geschichtsträchtigen<br />

Langenthaler Porzellans.<br />

Aufführung in deutscher<br />

Sprache.<br />

TICKET<br />

CHF 88.–<br />

TICKET MIT <strong>ES</strong>SEN<br />

CHF 147.–<br />

Eintritt, 3-Gang-Menü<br />

und alkoholfreie Getränke<br />

ab 17.30 Uhr auf dem Opernareal<br />

Solisten<br />

WOLF LATZEL – Kruschina<br />

KATHRIN HOTTIGER – Marie/Marenka<br />

JUDITH LÜPOLD – Kathinka/Ludmilla<br />

CAROLINE VITALE – Agnes<br />

FLURIN CADUFF – Kezal<br />

STEFANIE FREI – Esmeralda<br />

ERWIN HURNI – Zirkusdirektor<br />

RAIMUND WIEDERKEHR – Hans<br />

ERICH BIERI – Micha<br />

IAN SHERWOOD – Muff<br />

ROBERT MASZL – Wenzel<br />

CHOR DER GARTENOPER – Chor<br />

CAMERATA 49 – Orchester<br />

SIMON BURKHALTER – Inszenierung<br />

BRUNO LEUSCHNER – Musikalische Leitung<br />

EWALD LUCAS – Chorleitung<br />

WWW.GARTENOPER-LANGENTHAL.CH

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