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dPV Journal Ausgabe Nr. 26 Frühjahr 2024

Das Magazin für JUPA, MSA-, PSP- und THS-Patienten der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V.

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Heft <strong>Nr</strong>. <strong>26</strong><br />

<strong>Frühjahr</strong> <strong>2024</strong><br />

<strong>dPV</strong> JOURNAL<br />

Zeitschrift für JUPA, MSA-, PSP- und THS-Patienten<br />

JUPA<br />

Seminar:<br />

„Zu jung für<br />

Parkinson“<br />

Erfahrungen<br />

aus der THS-<br />

Sprechstunde<br />

PSP –<br />

Erfahrungsbericht<br />

Schmerzen<br />

bei Parkinson


TIEFE<br />

HIRNSTIMULATION BEI<br />

BEWEGUNGSSTÖRUNGEN<br />

Eine Behandlungsoption – 96%<br />

der Patienten würden sich wieder<br />

operieren lassen! 1<br />

www.tiefehirnstimulation-info.de<br />

1. Knoop et al. Bridging the gap in patient education for DBS surgery for Parkinson’s disease. Parkinson’s Disease. 2017. 2017: 1-6.<br />

Alle Marken- und Urheberrechte gebühren den entsprechenden Rechteinhabern. VORSICHT: Diese Produkte dürfen nur durch oder im Auftrag eines Arztes erworben werden.<br />

Indikationen, Kontraindikationen, Warnungen und Anleitungen zur Benutzung sind der dem Produkt beigegebenen Gebrauchsanweisung zu entnehmen. Informationen nur<br />

für die Verwendung in Ländern mit gültigen Produktregistrierungen bei den zuständigen Gesundheitsbehörden. Nicht für die Verteilung in Frankreich bestimmt.<br />

NM-1187002-AA Gedruckt in Deutschland von medicalvision.


EDITORIAL<br />

1<br />

Liebe Leserinnnen, lieber Leser,<br />

wir haben mehr Kraft als Krankheit.<br />

Wir können uns in virtuellen Welten bewegen. Wir gehen neue Wege, um uns gegen<br />

Parkinson zu wehren. Wer mehr weiß, kann besser kämpfen.<br />

Das <strong>dPV</strong> <strong>Journal</strong> gehört seit vielen Jahren zum festen Bestand spannender<br />

Informationsangebote für unsere Mitglieder. Als schon gar nicht<br />

mehr ganz so neue Bundesvorsitzende der <strong>dPV</strong> freue ich mich sehr über diese<br />

neue <strong>Ausgabe</strong> mit interessanten Themen, nützlichen Hilfsangeboten und Hilfestellungen.<br />

Tief bewegt hat mich (auf Seite 16) die persönliche Reise eines Parkinson-Patienten<br />

und die in seinem Fall äußerst positive Veränderung, die die Pumpen-Therapie<br />

mit Apomorphin mit sich gebracht hat.<br />

Tina Siedhoff<br />

1. Vorsitzende der Deutschen<br />

Parkinson Vereinigung e.V.<br />

Sein Gespräch mit Prof. Falkenburger vom Universitätsklinikum Dresden macht Mut, andere Wege zu<br />

gehen für eine bessere Lebensqualität mit Parkinson.<br />

Denn Selbsthilfe ist viel mehr als ohnmächtig abwarten, was mit dem eigenen Körper passiert. Selbsthilfe<br />

bedeutet, die Chance zu haben, mit starken Partnern, ausgewiesenen Experten und anderen<br />

Betroffenen Zugang zu aktuellen Informationen und Therapien zu bekommen. Der Artikel über das<br />

häufig - auch von Ärzten - unterschätze Thema “Schmerzen bei Parkinson” auf Seite 22 ist ein gutes<br />

Beispiel dafür.<br />

Die Lektüre hilft, unser Wissen zu vermehren und damit selbstbewusster mit dem eigenen, individuellen<br />

Befinden umzugehen.<br />

Selbsthilfe ist eine tragende Säule im Gesundheitssystem - gerade in Zeiten klammer Kassen, mangelnder<br />

ärztlicher Versorgung und wenig Zeit für den einzelnen Patienten.<br />

Organisationen wie unsere ersetzen keine Behandlung, aber machen aus Patient:innen mündige und<br />

selbstbestimmte Partner von Therapeuten und Krankenkassen.<br />

Morbus Parkinson beeinflusst den ganzen Körper und die Symptome sind so vielfältig und unterschiedliche<br />

wie jeder Mensch, der daran erkrankt. Umso wichtiger ist aus meiner Sicht der gegenseitige<br />

Austausch, die Hilfe für andere, das Lernen voneinander.<br />

Ich bin nicht allein, das ist der Leitgedanke, der uns alle Kraft gibt.<br />

Wir bei der <strong>dPV</strong> sind eine große, wirkmächtige Gemeinschaft, die vom Engagement und der gegenseitigen<br />

Hilfe Ihrer Mitglieder lebt. Damit bündeln wir unsere Kräfte, das macht uns aus.<br />

Mit den besten Wünschen für eine gute Lektüre.<br />

Ihre Tina Siedhoff


2023_0<strong>26</strong>3 11/2023<br />

KEINE OPTION:<br />

KEINE OPTION!<br />

Parkinson – erfahren Sie mehr<br />

über Ihre Therapieoptionen.<br />

Parkinson kennt viele Formen, aber es gibt gute Therapie optionen<br />

in allen Stadien, die Ihre Lebensqualität erhalten können.<br />

Informieren Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über<br />

individuelle Therapieoptionen, die zu Ihnen passen.<br />

Mehr Morbus<br />

Parkinson Infos:<br />

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Caring for People’s Health www.stadapharm.de<br />

Wirkt Ihre orale Parkinson-Therapie<br />

noch zufriedenstellend?<br />

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des Fragebogens, wie gut Ihre orale Parkinson-Therapie noch wirkt.<br />

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INHALT<br />

3<br />

Inhalt<br />

DPV JOURNAL<br />

Editorial 1<br />

Impressum 28<br />

JUPA – JUNGE PARKINSONKRANKE<br />

Seminar „Zu jung für Parkinson“ 5<br />

24 Teil 3 des Trainings der Augenmuskulatur für<br />

Parkinson-Patienten mit Sehstörungen.<br />

PSP (PROGRESSIVE SUPRANUKLEÄRE BLICKLÄHMUNG)<br />

Ein Erfahrungsbericht 6 - 7<br />

AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

Das Projekt „TIZIAN“ der Segeberger Kliniken 13<br />

m&i-Fachklinik Ichenhausen 14<br />

THS<br />

Erfahrungen aus der THS-Sprechstunde 8 - 9<br />

Digitaler Arztbesuch –<br />

Abbotts Virtual Clinic 10<br />

Neurologische Klinik Sorpesee –<br />

Virtual-Reality in der Ergotherapie 15<br />

Patienten Interview –<br />

Die subkutane Apomorphin-Therapie 16 - 18<br />

AtremoPlus –<br />

Fragen und Antworten 20 - 21<br />

LEWETEX –<br />

Die LEWETEX Parkinson Matratze 21<br />

GESUNDHEIT<br />

Schmerzen bei Parkinson 22 - 23<br />

Das Wunder „Auge“ Teil 3 24 - 25<br />

6 Vom 08. – 10.09.2023 fand das Seminar „Zu jung<br />

für Parkinson in Bad Kreuznach statt.<br />

Differenzialdiagnose Tremor<br />

und Behandlung <strong>26</strong> - 27<br />

Klinik für Neurologie<br />

Prof. Dr. med. Martin Südmeyer<br />

Chefarzt der Klinik für Neurologie<br />

Vorsitzender des Berufsverbands<br />

Deutscher Neurologen (BDN),<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Prof. Dr. Klaus Thiemann Stiftung<br />

zur Förderung der Parkinsonforschung<br />

Wir sind auf die Behandlung von Patienten mit<br />

Morbus Parkinson und anderen Bewegungsstörungen<br />

spezialisiert. Unser Anspruch ist,<br />

unseren Patientinnen und Patienten sowie ihren<br />

Angehörigen eine weitgehend normale Lebensführung<br />

mit hoher Lebensqualität zu ermöglichen.<br />

Für Ihre bestmögliche Behandlung setzen<br />

wir unsere große Expertise ein und sind<br />

stolz, Ihnen in unserer Klinik sämtliche diagnostische<br />

Möglichkeiten anbieten zu können.<br />

Klinik für Neurologie am<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Charlottenstraße 72· 14469 Potsdam<br />

Tel.: 0331 241- 37102 · E-Mail:<br />

martin.suedmeyer@klinikumevb.de<br />

Seit 2018 als TOP-Klinik für Parkinson<br />

und als TOP-Parkinson-Mediziner mit dem<br />

renommierten Focus-Siegel ausgezeichnet.


Klinik für Neurologie,<br />

neurologische<br />

Frührehabilitation, Parkinson<br />

und Bewegungsstörungen<br />

Die Klinik behandelt das komplette Spektrum<br />

neurologischer Erkrankungen.<br />

Als zertifizierte Fachklinik für Parkinson und Bewegungsstörungen<br />

empfangen wir unsere Patienten zur Erstdiagnostik, Neueinstellung,<br />

medikamentösen Umstellung, Ein- und Umstellung einer Medikamentenpumpe<br />

und zu umfassenden nichtmedikamentösen Therapien im<br />

Rahmen der Parkinson-Komplexbehandlung.<br />

Wir sind an 365 Tagen rund um die Uhr für Sie da.<br />

Klinik Bosse Wittenberg, Hans-Lufft-Str. 5, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Tel.: (03491) 476 0, Fax: (03491) 476 372 E-Mail: Klinik.Bosse@alexianer.de<br />

Weiter Informationen finden Sie unter www.alexianer-sachsen-anhalt.de<br />

MENSCHLICH<br />

MOTIVIERTE MEDIZIN<br />

Medikamentöse Neueinstellung<br />

Schrittmachereinstellungen und Kontrollen<br />

bei Tiefenhirnstimulation<br />

Einstellung von Medikamentenpumpen + (Duodopa)<br />

Behandlung in einem interdisziplinären Team<br />

(neurologisch / orthopädisch / internistisch)<br />

Interdisziplinäres Schlaflabor<br />

Physiotherapeutische Behandlung<br />

(insbesondere Bobath, Manuelle Therapie, E-Technik)<br />

Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen<br />

Neuropsychologie mit Fahreignungsüberprüfung<br />

Individuelle Angehörigenberatung<br />

ZERTIFIZIERT<br />

SEIT 1997<br />

Morbus Parkinson, MSA,<br />

PSP und andere<br />

extrapyramidale<br />

Bewegungsstörungen.<br />

ÜBER 25 JAHRE<br />

ERFAHRUNG<br />

In der akut- und rehabilitationsmedizinischen,<br />

therapeutischen und<br />

pflegerischen Behandlung<br />

von Parkinson-<br />

Patienten.<br />

Krumbacher Straße 45 · 89335 Ichenhausen<br />

Telefon 08223 99-1034 · www.fachklinik-ichenhausen.de


JUPA – JUNGE PARKINSONKRANKE<br />

5<br />

Seminar:<br />

„Zu jung für<br />

Parkinson“<br />

Vom 08. – 10.09.2023 fand im Leonardo Hotel in Bad Kreuznach ein<br />

Wochenend-Seminar für junge Menschen mit Parkinson und deren<br />

Angehörige statt.<br />

Nach der Begrüßung am Freitagnachmittag<br />

und der anschließenden<br />

Vorstellungsrunde, stellte Frau Nicole<br />

Pohlschmidt von Portabiles HealthCare<br />

Technologies, Erlangen die „ParkinsonGo<br />

APP-Selbstmanagement &<br />

Ganganalyse bei Parkinson“ vor.<br />

Nach dem Abendessen nutzten die<br />

Teilnehmer die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs.<br />

Frau Jeannette<br />

Overbeck, Dipl.-Psychologin, Leitende<br />

Klinische Neuropsychologin GNP,<br />

Christophorus Kliniken GmbH aus Dülmen<br />

leitete die Einzelgruppen „Und<br />

wir sind auch Betroffen“ (Angehörige<br />

unter sich) und „Von Betroffenen zu<br />

Betroffenen“ (Erkrankte unter sich). Die<br />

Gruppenarbeiten endeten um 23 Uhr.<br />

Der zweite Seminartag begann mit<br />

„Bewegung bei Parkinson“ und Bettina<br />

Eibeck-Möser, Physiotherapeutin<br />

und selbst Betroffene. Nach dem anschließenden<br />

Frühstück referierte Frau<br />

Overbeck zum Thema „Empathieverlust<br />

bei Morbus Parkinson: Vortrag<br />

und Übungen zur Verbesserung der<br />

Empathie für Betroffene“. Im zweiten<br />

Beitrag von Frau Overbeck ging es um<br />

„Stressbewältigung und Kommunikation“.<br />

Hierzu gab es mehrere praktische<br />

Übungen. Nach dem Mittagessen informierte<br />

Frau Dr. Ina Heitmann, Medical<br />

Managerin EVER Pharma GmbH<br />

zum Thema „Off Phasen erkennen und<br />

handeln – welchen Mehrwert ein Bewegungssensor<br />

(z. B. STAT-ON) dabei<br />

bietet“.<br />

Über die Ergebnisse des Forschungsprojektes<br />

WissensPARK „Ansprüche<br />

von Parkinsionpatient: innen und Angehörigen<br />

an eine Patient: innenschule“<br />

berichteten anschließend Frau Dr.<br />

Theresia Krieger, Frau Dr. Ümran Seven<br />

& Frau Leonie Jozwiak, alle vom Centrum<br />

für Neuropsychologische Diagnostik<br />

und Intervention (CeNDI) an der<br />

Uniklinik Köln. Die Teilnehmer lieferten<br />

dazu noch weitere Anregungen und<br />

mögliche Inhaltspunkte für die kommende<br />

Projektphasen.<br />

Der nachfolgende Referent, Dr.<br />

Andreas Becker, Chefarzt Neurologie,<br />

Ärztlicher Direktor, SRH-Kurpfalzkrankenhaus<br />

in Heidelberg, fiel kurzfristig<br />

aus, hatte jedoch seinen Vortrag „Unzufriedener<br />

medikamentöser Therapieerfolg:<br />

Wie erkennen & Was tun?“<br />

noch schnell bei Youtube hochgeladen,<br />

sodass die Teilnehmer dies anschauen<br />

konnten.<br />

Nach dem Abendessen nutzten die<br />

Teilnehmer den Abend zum Austausch<br />

in geselliger Runde und Themensuche<br />

für kommende Seminare.<br />

Der dritte Seminartag startete wieder<br />

mit „Bewegung bei Parkinson“ mit<br />

Bettina Eibeck-Möser. Die Teilnehmer<br />

beteiligten sich rege am Übungsprogramm<br />

und fanden das Training sehr<br />

gut. In einer gemeinsamen Abschlussrunde<br />

konnte jeder Teilnehmer kurz in<br />

1-2 Sätzen seine Eindrücke vom Wochenende<br />

äussern. Das Seminar endete<br />

mit dem Mittagessen und der anschließenden<br />

Abreise der Teilnehmer.


6<br />

PSP – PROGRESSIVE SUPRANUKLEÄRE BLICKLÄHMUNG<br />

PSP – Ein Erfahrungsbericht<br />

„Ich möchte, dass die Menschen erfahren, um was für eine tückische<br />

Krankheit es sich bei PSP handelt,“ sagt Susanne S. Ihr Mann<br />

Klaus litt 5 Jahre und 2 Monate an der Progressiven Supranukleären<br />

Blickparese, einer seltenen Krankheit, die zu den atypischen<br />

Parkinson-Formen, den Parkinson-Syndromen, zählt. Charakteristisch<br />

ist ihnen, dass sie schneller als Morbus Parkinson, die allseits<br />

bekannte Parkinson-Krankheit, zum Tode führen.<br />

Es begann im April 2018, dass<br />

Susanne die undeutlichere Aussprache<br />

und die vorgeneigte Körperhaltung<br />

von Klaus auffiel.<br />

Im Juni sprach sie mit ihrer Klassenkameradin,<br />

einer Oberärztin, darüber,<br />

die sofort in Richtung Parkinson, ja<br />

sogar in Richtung Parkinson-Syndrome<br />

tippte und vorschlug, Klaus solle so<br />

bald wie möglich einen Neurologen<br />

aufsuchen.<br />

Der Neurologe hielt sich bedeckt,<br />

vermutlich hatte er auch schon<br />

gemerkt, dass bei Klaus etwas vom<br />

üblichen Morbus Parkinson, abwich.<br />

Die Monate vergingen. Klaus‘ Sprache<br />

wurde nuscheliger, sein Gesicht<br />

wurde starrer. Der Gang war langsam<br />

und schleppend und auch Klaus‘<br />

Schrift wurde kleiner und krakeliger.<br />

Eigentlich alles Anzeichen von Parkinson!<br />

Aber der Neurologe verhielt sich<br />

auch in den Berichten bei halbjährlichen<br />

Nachuntersuchungen abwartend.<br />

2019 wurde deutlich, dass Klaus<br />

Orientierungsschwierigkeiten,<br />

besonders beim Autofahren, aufwies<br />

und beim Fahren einen Linksdrall, zur<br />

Fahrbahnmitte hin, entwickelte.<br />

Es wurde trotz Automatikauto gefährlicher,<br />

ihn ans Steuer zu lassen. Klaus<br />

Stimme wurde leiser und undeutlicher.<br />

Er nahm inzwischen das Parkinson-Medikament<br />

ISICOM ein, das aber offensichtlich<br />

keine Wirkung bei ihm hatte.<br />

Anfang 2020 war Susanne nach einer<br />

neuerlichen Untersuchung von Klaus<br />

beim Neurologen – er weigerte sich,<br />

dass sie ihn begleiten durfte – überzeugt,<br />

dass Klaus an Parkinson litt, und<br />

trat in die Wedeler Ortsgruppe der<br />

Deutschen Parkinson Vereinigung ein.<br />

Dort hörte sie den Vortrag einer Logopädin<br />

und schwärmte Klaus so überzeugend<br />

davon vor, dass er sich selbst<br />

um Logopädiestunden ab Mai 2020<br />

bemühte. Inzwischen war sein Speichelfluss<br />

durch zunehmende Schluckstörungen<br />

überbordend, er musste<br />

sich ständig den Mund abwischen.<br />

Klaus hatte Susanne zum Geburtstag<br />

eine Reise geschenkt und sie<br />

beschlossen, noch einmal Urlaub im<br />

Osnabrücker Land zu machen, denn<br />

es zeichnete sich ab, dass weitere<br />

Urlaube mit Klaus‘ zunehmender<br />

Unbeweglichkeit schwieriger werden<br />

könnten.<br />

Kurz vor dem Urlaub stürzte Klaus<br />

nachts im Schlafzimmer und brach<br />

sich 6 Rippen. Seltsamerweise hatte er<br />

danach kaum Schmerzen, während<br />

Susanne später von anderen Personen<br />

mit Rippenbrüchen hörte, dass<br />

die Schmerzen immens gewesen<br />

seien. Gleich am Ankunftstag fiel Klaus<br />

rückwärts die Treppe des Ferienappartements<br />

hinunter, weil er etwas nach<br />

oben tragen wollte, und brach sich<br />

das linke Schlüsselbein.<br />

Und überhaupt häuften sich jetzt<br />

die Stürze durch unsicheres Gehen –<br />

immer rückwärts! Susanne beschloss:<br />

Klaus erhält einen Rollator, sobald<br />

wir wieder zu Hause sind. Dann folgten<br />

erst einmal Tage im Krankenhaus<br />

Elmshorn, weil eine der Rippen die<br />

Lunge durchbohrt hatte, später führten<br />

kardiologische Probleme zu einem<br />

weiteren Klinikum-Aufenthalt.<br />

Susanne war inzwischen im Ruhestand<br />

und achtete darauf, dass sie mit Klaus<br />

seit Monaten täglich spazieren ging,<br />

denn Bewegung ist bei Parkinson das<br />

wichtigste überhaupt. Klaus hatte<br />

Physiotherapie immer abgelehnt,<br />

aber seit Mitte 2020 akzeptierte er<br />

sie. Susanne hatte es nämlich endlich<br />

erreicht, dass sie Klaus zum Besuch<br />

beim Neurologen begleiten durfte,<br />

und dieser befürwortete mit ihrer konstanten<br />

Zustimmung ausdrücklich die<br />

Physio.<br />

Im Januar 2021 wurde 2 Treppenlifte<br />

eingebaut, einer zum Keller, einer<br />

nach oben zum Arbeitszimmer.<br />

Das war nicht nur ein Segen, sondern<br />

auch teilweise gefährlich, wenn Klaus<br />

in den Keller hinunterfuhr und unten<br />

stürzte.<br />

Die Stürze nahmen zu. Es kam auch<br />

einmal zu einem Notarzteinsatz zu<br />

Hause, nachdem Klaus nach dem<br />

Aufstehen von der Treppe, wo er<br />

seine Schuhe angezogen hatte, so<br />

in Schwung kam, dass er nach vorne<br />

gegen die Garderobe auf seine Stirn<br />

fiel und sich eine blutende Kopfwunde<br />

zuzog.<br />

Es fiel Susanne auf, dass Klaus teilweise<br />

nicht mehr die Konsequenzen<br />

seines Handelns abschätzen konnte<br />

und auch herumzutüdeln begann.


PSP – PROGRESSIVE SUPRANUKLEÄRE BLICKLÄHMUNG<br />

7<br />

Sie kam dazu, wie er irgendwelche<br />

Papierstücke auf ein Blatt Papier<br />

klebte, ohne dass es ihn störte, dass<br />

der Klebstoff auf die Esstischplatte<br />

und den Fußboden floss. Außerdembehauptete<br />

er, nachts Stimmen von<br />

einem Mann und zwei Kindern im Haus<br />

gehört zu haben und fragte Susanne,<br />

wo sich diese Personen denn tagsüber<br />

aufhielten? Susanne war von diesen<br />

Halluzinationen, die möglicherweise<br />

von dem Medikament kamen, aber<br />

auch von der zunehmenden Empathielosigkeit<br />

von Klaus überrascht.<br />

Man muss sich dann klarmachen:<br />

Dies ist eine neurologische Krankheit,<br />

die auch das Gehirn verändern kann!<br />

Als die Krankheit Mitte 2021 immer<br />

schneller fortschritt, riet die Vorsitzende<br />

der Wedeler Parkinson-Ortsgruppe<br />

Susanne, doch mal mit Klaus<br />

die Parkinson-Abteilung im Neurologischen<br />

Klinikum in Bad Segeberg<br />

aufzusuchen. Auch ihr war aufgefallen,<br />

dass bei niemandem in der Parkinson-Gruppe<br />

die Krankheit so schnell<br />

fortgeschritten war.<br />

Der neurologische Leiter der Parkinson-Abteilung<br />

erkannte auf einen<br />

Blick und durch Befragung beider<br />

Ehepartner: hier handelt es sich um<br />

PSP.<br />

Er erklärte den beiden schonungslos<br />

offen: PSP ist sehr selten, es ist nicht<br />

heilbar und führt meist innerhalb von<br />

6 Jahren nach der Diagnose zum Tod.<br />

Medikamente helfen nicht, nur Bewegung.<br />

In den darauffolgenden Wochen<br />

fiel Klaus manchmal mehrmals am<br />

Tag und riss zum Beispiel ein ganzes<br />

Regal im Keller um, als er sich festhalten<br />

wollte. Er ließ ein volles Tablett zu<br />

Boden fallen, er wischte aus Versehen<br />

sein Rotweinglas zu Boden und<br />

Susanne musste nicht nur zusehen,<br />

wie sie Klaus vom Fußboden aufhelfen<br />

konnte, sondern musste sich, auch<br />

zusammen mit ihrer Tochter, um das<br />

Aufwischen von Flüssigkeiten oder das<br />

Aufheben der Scherben kümmern.<br />

Als Klaus merkte, wie sich sein<br />

Zustand verschlechterte und wie er<br />

auch Susanne belastete, bat er seine<br />

Tochter, ihm ein Zimmer in einem<br />

Pflegeheim zu suchen.<br />

Zum Glück war gerade ein Zimmer<br />

im AWO Wohn- und Servicezentrum<br />

Tornesch frei und Klaus konnte Anfang<br />

September 2021 einziehen.<br />

Seine Sprache war inzwischen kaum<br />

noch verständlich. Die Logopädin<br />

beendete Mitte 2022 den Unterricht,<br />

denn Klaus konnte nichts mehr lernen.<br />

Im März 2022 kam Klaus mit Verdacht<br />

auf Schlaganfall ins UKE Hamburg.<br />

Dies bestätigte sich zum Glück nicht,<br />

aber dafür stellten die Ärzte fest, dass<br />

Klaus mit seinem mühsamen Schlucken<br />

und dadurch langsamen Essen<br />

zu wenig Kalorien und Flüssigkeit<br />

aufnahm: er war dehydriert.<br />

Sie beschlossen, ihm einen Zugang für<br />

eine künstliche Teilernährung zu legen.<br />

Klaus sagte dazu: „Was bleibt mir denn<br />

anderes übrig?“<br />

Seine drei Geschwister kümmerten sich<br />

rührend um ihn. Zwei von ihnen, die in<br />

der Nähe wohnen, besuchten ihn fast<br />

jede Woche. Alle vier Geschwister<br />

unternahmen im Sommer 2022 insgesamt<br />

vier Ausflüge mit Klaus in von ihm<br />

geliebte Tierparks. Auch Susanne und<br />

eine der Schwestern machten zwei<br />

Ausflüge, nach Hagenbeck und zum<br />

Tierpark Eekholt. Diese Ausflüge waren<br />

nur mit mehreren zu schaffen, denn<br />

die Ernährung und ggf. Toilettengänge<br />

mussten sichergestellt sein. Im Nachhinein<br />

waren alle froh, dass sie diesen<br />

Aufwand nicht gescheut hatten…<br />

Im Sommer stellte sich eine weitere<br />

starke Behinderung ein: das sogenannte<br />

Gait-Freezing-Syndrom.<br />

Der Gang des Patienten „friert“ sozusagen<br />

ein, er wird wie von einem<br />

Magneten auf der Stelle gehalten,<br />

kann nicht weiter gehen, weil sein<br />

Gehirn ihm keine Impulse dazu gibt.<br />

Das macht das Gehen mit Klaus auf<br />

den Fluren zur Geduldsprobe und<br />

gefährlich, denn wenn er lange steht,<br />

steigt die Sturzgefahr und man kann<br />

ihn kaum halten.<br />

Ostern 2023 kam es sozusagen zum<br />

Zusammenbruch. Am Karfreitag<br />

verlor Klaus seine Körperspannung<br />

und musste von nun an total künstlich<br />

ernährt werden.<br />

Er konnte nur noch mühsam sitzen<br />

und schaffte es Ostermontag noch<br />

zu einem Besuch in dem Heim angeschlossenen<br />

Café mit Susanne, seiner<br />

Tochter und deren Freund. Jedoch<br />

konnte er nur dabeisitzen, nicht sprechen,<br />

nichts essen… Als sie ihn nach<br />

einer Spazierfahrtrunde im Rollstuhl<br />

zurückbrachten – es sollte seine letzte<br />

sein - atmete er schwer. Am Dienstag<br />

wurde Klaus mit Lungenembolie und<br />

einer Riesenverstopfung ins Klinikum<br />

Pinneberg eingeliefert. Es wurde zu<br />

einer gewaltigen Gratwanderung,<br />

diese „Genesung“, aber alles konnte<br />

aufgelöst werden.<br />

Von da an konnte Klaus nur noch<br />

liegen und an die Decke starren.<br />

Er wurde gelegentlich von einem<br />

Sauerstoffgerät unterstützt, hatte eine<br />

Wechseldruckmatratze gegen weiteres<br />

Wundliegen und einen Katheter.<br />

Die künstliche Ernährung hatte nicht<br />

verhindern können, dass er nur noch<br />

um die 60 kg wog. Dieser Zustand<br />

dauerte genau 2 Monate; dann kam<br />

es zu einem multiplen Organversagen<br />

– eine Erlösung für alle an der Pflege<br />

Beteiligten und für Klaus selber!<br />

Susanne S.<br />

fizkes/Shutterstock.com


8<br />

THS – TIEFE HIRNSTIMULATION BEI MORBUS PARKINSON<br />

Erfahrungen aus der THS-Sprechstunde<br />

Fragen, die gestellt wurden und Fragen, die nicht gestellt wurden<br />

Seit nunmehr über einem Jahr betreue<br />

ich die THS-Sprechstunde der Deutschen<br />

Parkinson Vereinigung. Vielleicht<br />

wäre es für viele Leser interessant,<br />

die häufigsten Fragen und<br />

Antworten zu kennen.<br />

Häufige und leicht zu<br />

beantwortende Fragen<br />

Eine der am häufigsten gestellten<br />

Fragen ist tatsächlich die Frage, ob<br />

man mit dem Implantat in die Sauna<br />

darf.<br />

Man darf! Das erklärt sich so: Da sich<br />

das Implantat im Körper befindet,<br />

kann es niemals heißer werden als der<br />

Körper, das heißt ca. 40 Grad. Deshalb<br />

bestehen hier keine Bedenken. Und ja,<br />

Sie dürfen fliegen, Sie müssen lediglich<br />

am Flughafen ihren Implantatausweis<br />

vorzeigen.<br />

Muss ich selbst bezahlen?<br />

Die Bezahlung der Operation wird in<br />

Deutschland von den Kassen übernommen,<br />

der Patient muss nichts dazu<br />

zahlen.<br />

Hört die Wirkung irgendwann auf?<br />

Nein, die Wirkung hält lebenslang an,<br />

auch wenn sich mit fortschreitender<br />

Krankheit die Gesamtsituation natürlich<br />

verschlechtert.<br />

Das Wichtigste<br />

Kommen wir nun zum Kern der Sache:<br />

ein sehr wichtiger Bereich ist natürlich<br />

die Indikationsstellung. Oft wird<br />

gefragt, ob die Stimulation nur bei<br />

Tremor wirkt.<br />

Beim Tremor wirkt sie sehr zuverlässig,<br />

die wichtigste Indikation sind jedoch<br />

Einschränkungen der Beweglichkeit,<br />

also Unterbeweglichkeit und Überbewegungen<br />

und der häufige Wechsel<br />

zwischen den beiden (Fluktuationen).<br />

Eine weitere wichtige Indikation ist das<br />

Überhandnehmen der Medikation. Es<br />

gilt die Regel, dass man sich Gedanken<br />

über weiterführende Maßnahmen<br />

machen soll, wenn mehr als 5<br />

Einnahmen pro Tag notwendig sind.<br />

Der Entscheidungsprozess sollte nicht<br />

zu spät angestoßen werden, damit<br />

der Patient Zeit hat, sich mit der Situation<br />

anzufreunden und Erkundigungen<br />

einzuholen.<br />

Häufig wird auch nach dem richtigen<br />

Zeitpunkt und der Altersbegrenzung<br />

gefragt. Hier gilt die Regel, nicht zu<br />

lange abzuwarten, wenn eine Ergänzung<br />

der medikamentösen Therapie<br />

ohnehin unabwendbar ist. Dass eine<br />

frühzeitige Implantation von Vorteil ist,<br />

konnte mittlerweile durch eine große<br />

Studie belegt werden. Die Altersgrenze<br />

liegt bei ungefähr 75 Jahren,<br />

abhängig vom biologischen Alter<br />

kann davon natürlich abgewichen<br />

werden. Es ist aber wichtig rechtzeitig<br />

zu planen und den Zeitpunkt nicht zu<br />

verpassen.<br />

Es ist nicht sinnvoll abzuwarten, bis der<br />

Patient schon sehr schlecht dran ist.<br />

Dieser Fehler wird leider immer noch<br />

gemacht, aber auch zu ängstliche<br />

Angehörige können schlechte Ratgeber<br />

sein. Schließlich geht es ja nicht um<br />

eine leichte Erkrankung, sondern um<br />

das Abwenden von schwerer Behinderung<br />

und Leiden. Schlecht begründetes<br />

Herausschieben macht die Situation<br />

nur noch schwieriger.<br />

Aus meiner Sicht ist es auch unabdingbar,<br />

die Patienten über die vorhandenen<br />

Alternativen, also Medikamentenpumpen<br />

und ähnliches, zu<br />

informieren. Hier sollte eine sehr individuelle<br />

Entscheidung getroffen werden<br />

Punkt allerdings muss beachtet<br />

werden, dass für die Tiefe Hirnstimulation<br />

ein Alterslimit besteht, wenn eine<br />

Pumpentherapie also zu spät abgebrochen<br />

wird, kann keine Umstellung<br />

auf die THS mehr erfolgen.<br />

Dauert die OP wirklich 15 Stunden?<br />

Leider kursieren immer noch Gerüchte<br />

von Operationen, die den ganzen Tag<br />

dauern. Dies kommt jedoch nur vor,<br />

wenn besonders schwierige Umstände<br />

bestehen, oder mit Einverständnis des<br />

Patienten zu Forschungszwecken<br />

ausgedehnte Messungen gemacht<br />

werden. Die Technik ist mittlerweile<br />

so ausgereift, dass die meisten Zentren<br />

wenig mehr als einen halben Tag<br />

brauchen, wobei ein großer Teil dieser<br />

Zeit zu den Vorbereitungen gehört<br />

und nicht so eigentlich Operation.<br />

Ist die Operation gefährlich?<br />

Nein! Bei weitem nicht so gefährlich<br />

wie ein schlecht behandelter Morbus<br />

Parkinson. Das Risiko für einen bleibenden<br />

Schaden wird mit einem Prozent<br />

angegeben, in meiner Erfahrung<br />

kommt es jedoch mittlerweile seltener<br />

vor. Weniger gefährliche Komplikationen<br />

sind Infektionen oder Fehlfunktionen<br />

des Systems, die dann einen<br />

operativen Wechsel erfordern.<br />

Können danach meine Medikamente<br />

reduziert werden und um wie<br />

viel?<br />

In der Regel können die Medikamente<br />

um ein Drittel bis zur Hälfte reduziert<br />

werden, es muss aber darauf geachtet<br />

werden, dass die Dosis nicht zu<br />

niedrig ist, da die Medikamente nicht<br />

nur für die Motorik wichtig sind. Bei zu<br />

starker Reduktion der Dopaminzufuhr<br />

kommt es zu Antriebsstörungen und<br />

Depressionen.<br />

Mögliche Störungen oder Gefahren<br />

durch elektromagnetische Felder<br />

Welche äußeren Einflüsse, insbesondere<br />

Magnetfelder, können die Hirnstimulation<br />

stören oder eine Gefährdung<br />

darstellen?<br />

Hier ist der Abstand entscheidend,<br />

bei der Mikrowelle ergibt sich das von<br />

selbst, beim Induktionsherd werden<br />

von den Firmen allgemein 5 cm<br />

angegeben, das heißt, im täglichen<br />

Gebrauch sind keine Probleme zu<br />

erwarten. Schwieriger wird es, wenn<br />

man eine Kernspintomographie benötigt.<br />

Die Vorschriften sind so kompliziert,<br />

dass letztendlich nur die Radiologien<br />

in den implantierenden Zentren dazu


THS – TIEFE HIRNSTIMULATION BEI MORBUS PARKINSON<br />

9<br />

bereit sind, abgesehen von wenigen<br />

Praxen. Bei Berufstätigen muss geklärt<br />

werden, inwieweit die Bedienung von<br />

Maschinen weiter möglich ist.<br />

Nachsorge<br />

Kann mein Neurologe das Gerät<br />

programmieren?<br />

Leider in der Regel nein, Es braucht<br />

eine jahrelange Spezialisierung, um<br />

die vielen auf dem Markt befindlichen<br />

Systeme wirklich gut einzustellen.<br />

Außerdem ist zumindest für<br />

Kassenpatienten im gegenwärtigen<br />

Gesundheitssystem gar keine Abrechnungsmöglichkeit<br />

für diese Leistung<br />

vorgesehen. ich spreche mich aber<br />

immer gerne mit dem Neurologen<br />

vor Ort ab, um die Feineinstellung der<br />

Medikamente vorzunehmen.<br />

Fragen, die nicht gestellt wurden,<br />

aber wichtig sind:<br />

Es ist sehr wichtig zu wissen, dass die<br />

Stimulation die geistige Situation nicht<br />

verbessert, man kann dadurch nicht<br />

schneller denken oder sich mehr<br />

merken. Allerdings kann sich die Hirnstimulation<br />

sehr positiv auf die Psyche<br />

auswirken, indem die Nebenwirkungen<br />

der Medikation reduziert werden.<br />

Dies gilt insbesondere für die Patienten,<br />

die im Verlauf der Krankheit<br />

dramatisch überdosiert sind.<br />

Gelegentlich gehen Patienten davon<br />

aus, dass die Stimulation direkt nach<br />

der Operation optimal eingestellt ist.<br />

dies ist jedoch nicht der Fall. Zunächst<br />

tritt der sogenannte Setzeffekt ein.<br />

Dies bedeutet, dass allein durch<br />

die mechanische Reizung der Elektroden<br />

ein starker Effekt eintritt, der<br />

nicht gesteuert werden kann und<br />

erst im Verlauf von Tag oder Wochen<br />

abflaut. Medikamente müssen oftmals<br />

engmaschig angepasst werden und<br />

die Stimulation schrittweise aktiviert<br />

und optimiert. Diese Phase dauert<br />

in der Regel drei bis sechs Monate,<br />

selten geht es auch schneller, besonders<br />

wenn nur ein Tremor behandelt<br />

werden muss.<br />

Dr. Donatus Cyron<br />

Dr. Cyron hat eine<br />

neurochirurgische Praxis in<br />

Karlsruhe (www.Neuro-Cyron.de)<br />

und arbeitet in der neurologischen<br />

Rehaklinik Dobel (SRH Gesundheitszentren<br />

Nordschwarzwald).<br />

An beiden Orten beschäftigt er<br />

sich vornehmlich mit der<br />

Einstellung von THS-Patienten.<br />

Zum Abschluss noch ein Hinweis oder eine Bitte:<br />

Viele Anrufe erfolgen außerhalb der dafür vorgesehenen Zeit und erreichen mich deshalb nicht.<br />

Bitte beachten Sie die Sprechzeiten an jedem zweiten Donnerstag im Monat<br />

zwischen 13:30 Uhr und 14:30 Uhr!<br />

Neurochirurgische<br />

THS-Telefonberatung<br />

mit Dr. Donatus Cyron<br />

Seit Januar 2020 berät der Facharzt für Neurochirurgie,<br />

Dr. Donatus Cyron, interessierte Mitglieder der <strong>dPV</strong> rund um das Thema<br />

Tiefe Hirnstimulation (THS). Am Telefon beantwortet der Karlsruher<br />

Experte für die Einstellung der Tiefen Hirnstimulation Ihre Fragen ausführlich<br />

und kompetent.<br />

Tel. 0174 - 85 97 993<br />

Exlusiv für Mitglieder der <strong>dPV</strong> ist die telefonische Sprechstunde jeden<br />

zweiten Donnerstag im Monat von 13.30 bis 14.30 Uhr erreichbar.<br />

Dr. Donatus Cyron


10<br />

THS – TIEFE HIRNSTIMULATION BEI MORBUS PARKINSON<br />

- Anzeige / Advertorial<br />

Digitaler Arztbesuch<br />

Patient:innen mit Tiefer Hirnstimulation (THS)<br />

können ihren Arzttermin mithilfe von Abbotts<br />

Neurosphere Virtual Clinic auch online<br />

wahrnehmen<br />

Betroffene einer Parkinsonerkrankung<br />

oder eines Essentiellen Tremors leiden<br />

häufig an Einschränkungen ihrer<br />

motorischen Fähigkeiten oder einem<br />

stetigen Zittern der Hände, Arme oder<br />

Beine. Auch wenn eine Medikation<br />

oder Behandlungsmethoden wie die<br />

Tiefe Hirnstimulation den Zustand von<br />

Patient:innen verbessern können – die<br />

notwendigen Nachsorgetermine stellen<br />

sie meist vor große Herausforderungen<br />

und können sogar aufgrund von<br />

Stress zu einer Verstärkung der Symptome<br />

führen. Um Erkrankte zu entlasten<br />

und ihnen die Strapazen einer<br />

langen Anreise zu ersparen, ermöglicht<br />

es die Neurosphere Virtual Clinic<br />

von Abbott, einen Arzttermin über<br />

das Internet abzuhalten. Eine solche<br />

telemedizinische Sprechstunde in den<br />

eigenen vier Wänden spart Nerven<br />

und Zeit und erleichtert den Alltag der<br />

Patient:innen und ihrer Familien.<br />

Mehr Lebensqualität nach<br />

erfolgreicher Behandlung<br />

Leiden Patient:innen an einer Bewegungsstörung,<br />

lassen sich bisher<br />

einfach zu verrichtende Aufgaben<br />

wie der Abwasch, die Rasur oder das<br />

Zähneputzen nur noch unter höchster<br />

Anstrengung erledigen. Nicht selten<br />

führt das dazu, dass Betroffene sich<br />

aus Scham immer mehr zurückziehen<br />

und Aktivitäten in der Öffentlichkeit<br />

meiden. Da momentan keine Möglichkeit<br />

existiert, Parkinson oder einen<br />

Essentiellen Tremor zu heilen, liegt der<br />

Behandlungsfokus auf der Linderung<br />

der Symptome. „Neben einer medikamentösen<br />

Therapie hat sich vor allem<br />

die Tiefe Hirnstimulation als effektive<br />

Methode erwiesen und kann zu<br />

einer Besserung des Zustands führen“,<br />

erklärt Prof. Dr. med. Martin Südmeyer,<br />

Chefarzt der Neurologie am Ernst von<br />

Bergmann Klinikum Potsdam.<br />

Bei dieser Behandlungsmethode<br />

erfolgt eine kontinuierliche Stimulation<br />

bestimmter Bereiche des Gehirns<br />

durch sanfte elektrische Impulse, die<br />

dem Zittern der Patient:innen entgegenwirken.<br />

Dabei werden durch einen Neurostimulator<br />

wie Abbotts Infinity DBS<br />

von einem Implantat am Schlüsselbein<br />

Impulse über ein dünnes Kabel<br />

an das Gehirn gesendet. „Ein erfolgreicher<br />

Eingriff bedeutet für Patient:<br />

innen einen großen Rückgewinn von<br />

Lebensqualität und Selbstständigkeit,“<br />

erläutert der Experte und fügt hinzu:<br />

„Im Laufe der Zeit müssen Träger:<br />

innen eines Neurostimulators jedoch<br />

regelmäßig Nachsorgeuntersuchungen<br />

wahrnehmen, um unter anderem<br />

zu prüfen, ob die Therapie noch<br />

adäquat ist oder ob die Intensität der<br />

Impulse angepasst werden muss.“<br />

Entlastung durch Telemedizin<br />

Da spezialisierte Kliniken häufig weit<br />

entfernt von den Betroffenen liegen,<br />

müssen diese oftmals eine strapazierende<br />

Reise auf sich nehmen. Das<br />

führt nicht nur zu einer unnötigen<br />

Belastung – auch die korrekte Einstellung<br />

des Neurostimulators gestaltet<br />

sich dadurch deutlich komplizierter.<br />

Denn durch den Stress einer langen<br />

Reise können sich die Symptome<br />

verstärken, was die exakte Einstellung<br />

erschweren kann. Sind die Betroffenen<br />

jedoch zu Hause und haben keine<br />

zusätzlichen Belastungen, ähnelt das<br />

einer Alltagssituation und erleichtert<br />

ein präzises Anpassen des Neurostimulators.<br />

Mithilfe der Neurosphere<br />

Virtual Clinic App von Abbott haben<br />

Patient:innen nun die Möglichkeit,<br />

eine Videosprechstunde mit ihren Ärtz:<br />

innen durchzuführen. Voraussetzung<br />

dafür ist ein kompatibler Neurostimulator<br />

sowie ein kompatibles Mobiltelefon<br />

oder Tablet. So bleibt ihnen der Weg<br />

in die Klinik erspart. Zudem lässt sich<br />

eine telemedizinische Sprechstunde<br />

spontaner vereinbaren als ein Termin<br />

vor Ort.<br />

Auf Nummer sicher gehen<br />

„Eine sogenannte teleneurologische<br />

Beratung ersetzt zwar keine persönliche<br />

Behandlung, das Einstellen des<br />

Stimulators birgt jedoch vor allem<br />

Mit der Neurosphere Virtual Clinic von Abbott ist<br />

jetzt eine Video-Sprechstunde mit dem behandelnden<br />

Mediziner über das Internet möglich.<br />

für Patient:innen mit neurologischen<br />

Beschwerden ein riesiges Potenzial“,<br />

erklärt der Chefarzt der Neurologie<br />

des Ernst von Bergmann Klinikums. Ein<br />

mehrstufiges Freigabesystem sorgt<br />

dafür, dass Patient:innen stets die volle<br />

Kontrolle behalten – erst nach eindeutiger<br />

Zustimmung lassen sich Änderungen<br />

am Neurostimulator vornehmen.<br />

Somit bietet die Neurosphere<br />

Virtual Clinic die Sicherheit, von<br />

nahezu jedem Ort schnell auf Veränderungen<br />

reagieren zu können, ohne<br />

dass sich Erkrankte Sorgen über ungewollten<br />

Zugriff machen müssen.<br />

Prof. Dr. med. Martin Südmeyer,<br />

Chefarzt der Neurologie<br />

am Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam


WEIL ZUHAUSE EIN ORT<br />

DER SICHERHEIT IST.<br />

Dank der NeuroSphere Virtual Clinic von Abbott ist<br />

eine Therapieanpassung heutzutage von jedem Ort aus<br />

möglich. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt an.<br />

Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie hier:<br />

Hinweis: Die Materialien der Abbott Neurosphere Plattform sind nicht dazu gedacht, den Rat oder die Informationen<br />

Ihres Arztes zu ersetzen. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der medizinischen Verfahren, Geräte und/oder Ihrer<br />

persönlichen Gesundheit haben, besprechen Sie diese bitte mit Ihrem Arzt. Bitte machen Sie sich vor Gebrauch der Abbott<br />

Neurostimulationsprodukte unbedingt mit den Gebrauchsanweisungen und den darin enthaltenen Indikationen, Kontraindikationen,<br />

Warnhinweisen, Vorsichtsmaßnahmen, potenziellen Komplikationen und Hinweisen zum Gebrauch vertraut.<br />

Abbott Medical GmbH, Helfmann-Park 7, DE-65760 Eschborn, Tel: 06196 77 11 133<br />

kennzeichnet eine Marke der Abbott Unternehmensgruppe.<br />

© 2023 Abbott. Alle Rechte vorbehalten.<br />

MAT-2311889 v1.0 | Dieses Dokument ist zur Verwendung in Deutschland freigegeben.


12<br />

AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

Neurologisches Zentrum<br />

Fachklinik für Parkinson und Bewegungsstörung<br />

GEMEINSAM IHR ZIEL ERREICHEN<br />

Das Neurologische Zentrum der Segeberger Kliniken in Bad Segeberg, Schleswig-Holstein, bietet umfangreiche<br />

Möglichkeiten zur Behandlung von Parkinsonerkrankungen und anderen Bewegungsstörungen.<br />

Das umfassende Angebot reicht von Akutbehandlungen mit Diagnostik und Therapie über eine<br />

Parkinsonkomplexbehandlung bis hin zur Rehabilitation aller Schweregrade inkl. beruflicher Leistungsbeurteilung für die<br />

Rentenversicherung (AHB/Heilverfahren). Seit 1.1.2022 besteht zusätzlich die Möglichkeit einer Behandlung in unserer<br />

telemedizinisch-gestützten Tagesklinik (TIZIAN).<br />

Wir behandeln Patienten und Patientinnen aller Altersstufen und gehen dabei auf individuelle Problemstellungen ein,<br />

z.B. ein neuro-orthopädisches Spezialprogramm zu Hüft- oder Kniegelenksersatz bei Parkinson.<br />

Leistungen: Ergotherapie, Logopädie, Physikalische Therapie, Musiktherapie, aktivierende Pflege,<br />

Neuropsychologie und Physiotherapie.<br />

www.segebergerkliniken.de | 04551 802 5801 | Chefarzt Prof. Dr. Björn Hauptmann


AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

13<br />

- Anzeige / Advertorial<br />

Das Projekt „TIZIAN“ der<br />

Segeberger Kliniken<br />

Wie es gelingt, die<br />

Therapie ins heimische<br />

Wohnzimmer zu bringen<br />

In den Jahren 2020 bis 2022 wurde in<br />

den Segeberger Kliniken „TIZIAN“, die<br />

Telemedizinisch gestützte Tagesklinik<br />

für Parkinson und Bewegungsstörungen<br />

entwickelt. Seit Januar 2022<br />

werden Patientinnen und Patienten<br />

regulär behandelt. Inzwischen haben<br />

über 130 Personen das tagesklinische<br />

Behandlungsangebot der Parkinson-Fachklinik<br />

in Bad Segeberg in Anspruch<br />

genommen.<br />

Das Behandlungskonzept sieht vor,<br />

motorische Funktionen zu verbessern,<br />

auf möglichst hohem Niveau zu erhalten<br />

oder verlorene Fertigkeiten wieder<br />

zu erlangen. Das TIZIAN-Team, bestehend<br />

aus einer Oberärztin, einer Pflegefachkraft,<br />

Physiotherapeutinnen,<br />

einer Logopädin sowie einer Ergotherapeutin,<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

Patienten und Patientinnen<br />

mittels Telemedizin dabei zu unterstützen.<br />

Das Konzept der telemedizinischgestützten<br />

Tagesklinik („TIZIAN“)<br />

Der Grundgedanke des Konzeptes<br />

lautet, Betroffene mit Parkinsonsyndromen<br />

bei behandlungsbedürftiger<br />

Verschlechterung bestehender Symptome,<br />

eine hochspezialisierte interdisziplinäre<br />

Behandlung zu bieten. Digitale<br />

Angebote unterstützen dabei gezielt<br />

und individuell die bewährte konventionelle<br />

Therapie.<br />

Die Behandlungsdauer<br />

umfasst in<br />

der Regel bis zu<br />

sechs Wochen, wobei die Tagesklinik<br />

nur an jedem zweiten Tag aufgesucht<br />

werden muss. Die in der Klinik stattfindenden<br />

Einzel- und Gruppentherapien<br />

erfolgen dabei am Vormittag. Die<br />

ärztliche Tele-Visite sowie synchrone<br />

Tele-Therapien mit einer der Therapeutinnen<br />

finden an den Tagen, an denen<br />

die Betroffenen zu Hause sind, immer<br />

nachmittags statt. Das zusätzliche, individuell<br />

erstellte Eigentraining kann zu<br />

einer frei wählbaren Zeit durchgeführt<br />

werden.<br />

Therapeutisch begleitetes<br />

Eigentraining<br />

In das TIZIAN-Behandlungskonzept<br />

wurden verschiedene spezifische digitale<br />

Anwendungen implementiert. Ein<br />

entsprechend ausgestattetes Tablet<br />

mit Apps sowie eine Einweisung erfolgt<br />

direkt zu Beginn des Klinik-Aufenthaltes.<br />

Über die „Caspar-App“ wird den Patienten<br />

und Patientinnen auch ein individuelles<br />

videobasiertes Eigentraining<br />

zur Verfügung gestellt. Die Eigentrainingspläne<br />

sind flexibel hinsichtlich der<br />

Inhalte und der Intensität. Änderungen<br />

von Seiten des Fachpersonals sind<br />

schnell vorgenommen und sofort für<br />

die Nutzer einsehbar. Die eingebettete<br />

Chatfunktion ermöglicht<br />

eine unkomplizierte,<br />

schnelle Kommunikation.<br />

Sie dient der<br />

Informationsweitergabe<br />

bei Schwierigkeiten<br />

der Übungsumsetzung,<br />

Änderungswünschen<br />

zum Trainingsplan oder<br />

durchgeführten Anpassungen.<br />

Aufnahmekriterien<br />

Im Einzelfall wird entschieden,<br />

ob eine klassische<br />

stationäre oder tagesklinische<br />

Behandlung nötig ist. Voraussetzungen<br />

für die Tagesklinik sind z.B. fehlende<br />

Beaufsichtigungsnotwendigkeit,<br />

fehlende Pflegenotwendigkeit, eigenständige<br />

Fortbewegung mit/ohne Mobilitätshilfsmittel<br />

sowie eine allgemeine<br />

Belastbarkeit, die eine mehrmals tägliche<br />

Teilnahme von aktiv übenden<br />

Maßnahmen von mindestens 30-minütigen<br />

Therapieeinheiten erlaubt. Wie<br />

bei der stationären Komplexbehandlung<br />

wird eine Einweisung des behandelnden<br />

Arztes benötigt.<br />

SEGEBERGER KLINIKEN<br />

Prof. Dr. Björn Hauptmann<br />

Chefarzt Parkinson<br />

und Bewegungsstörungen<br />

Klosterkamp 1a<br />

23795 Bad Segeberg<br />

Tel. 04551 802-0<br />

info@segebergerkliniken.de


14<br />

AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

- Anzeige / Advertorial<br />

Ausgezeichnete Parkinson-Behandlung<br />

m&i-Fachklinik<br />

Ichenhausen seit 1997<br />

anerkannte Parkinson-<br />

Fachklinik<br />

Die m&i-Fachklinik Ichenhausen ist<br />

eine der Top-Adressen bei der Behandlung<br />

von Morbus Parkinson. Dies<br />

bestätigte der Fachklinik für Spezialisierte<br />

Akutmedizin und Medizinischen<br />

Rehabilitation die Deutsche Parkinson<br />

Vereinigung. Denn seit über 25 Jahren<br />

zählt sie zu einer der wenigen zertifizierten<br />

Parkinson-Fachkliniken in Deutschland.<br />

„Unsere Erfahrung zeigt, dass Parkinson-Patienten<br />

sehr von individualisierter<br />

Therapie profitieren. Deshalb setzen<br />

wir auf langfristige und persönliche<br />

Betreuung, die auch die Lebensumstände,<br />

die persönlichen Ziele und<br />

den Verlauf der Erkrankung berücksichtigt“,<br />

erklärt Priv.-Doz. Dr. Michael<br />

Valet, Chefarzt der Abteilung Neurologie.<br />

„Bei uns arbeiten Ärzte, Therapeuten<br />

und Pflegekräfte Hand in Hand mit<br />

den ihnen anvertrauten Patienten. Sie<br />

sind im regelmäßigem Austausch untereinander<br />

und gewährleisten somit<br />

eine optimale Therapie<br />

bzw. Behandlung“, erklärt<br />

Dr. Valet weiter.<br />

Therapie in der m&i-Fachklinik<br />

Ichenhausen<br />

„Die Therapie setzt sich aus mehreren<br />

Bausteinen zusammen. Der wichtigste<br />

ist der Einsatz von Medikamenten.<br />

Damit lässt sich die Krankheit oft über<br />

Jahre gut kontrollieren. Mit der Zeit<br />

kann die Wirkung bestimmter Anti-Parkinsonmittel<br />

allerdings abnehmen.<br />

Deshalb ist in gewissen Zeitabständen<br />

eine Anpassung der Medikamente<br />

notwendig“, sagt Oberärztin Karin<br />

Junginger, die sich mit Dr. Valet um die<br />

Patienten kümmert.<br />

Oberärztin Karin Junginger<br />

Priv.-Doz. Dr. Michael Valet,<br />

Chefarzt der Abteilung Neurologie<br />

Neben der medikamentösen Behandlung<br />

ist auch eine gute physiotherapeutische<br />

Betreuung wichtig, um<br />

möglichst lange die Beweglichkeit zu<br />

erhalten. Ebenso können sich Entspannungsübungen<br />

positiv auf das Zittern<br />

auswirken. Logopädische Maßnahmen<br />

helfen, wenn das Sprech- und<br />

Schluckvermögen beeinträchtigt sind.<br />

Durch Ergotherapie sollen die Patienten<br />

möglichst lange selbstständig<br />

den Alltag bewältigen oder Hobbys<br />

ausführen können. Eine ebenso wichtige<br />

Rolle spielt die Ernährung bei Parkinson-Patienten.<br />

Wichtig ist, dass sie<br />

ausreichend viele Kalorien zu sich nehmen<br />

und sich ausgewogen ernähren.<br />

Mehr Informationen zum Thema „Parkinsontherapie“<br />

finden Sie auch unter:<br />

www.fachklinik-ichenhausen.de


AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

15<br />

Virtual-Reality in der Ergotherapie<br />

Defizite in der Feinmotorik, Veränderungen des Schriftbildes,<br />

Störungen der Körperhaltung oder des Gangbildes<br />

sind typische Symptome einer Parkinson-Erkrankung.<br />

Jeder Patient nimmt diese Einschränkungen unterschiedlich<br />

stark wahr und wird dadurch im Alltag unterschiedlich<br />

stark beeinflusst.<br />

Mit Ergotherapie soll diesen Einschränkungen individuell<br />

entgegengewirkt werden. Ziel ist es, die motorischen, sensorischen,<br />

kognitiven und sozialen Fähigkeiten zu verbessern.<br />

Dadurch soll die Lebensqualität der Patienten gesteigert und<br />

ein möglichst eigenständiger Alltag gesichert werden.<br />

Neben den klassischen ergotherapeutischen Behandlungsverfahren<br />

(motorisch-funktionell, sensomotorisch-perzeptiv,<br />

neuropsychologisch-orientiert, psychisch-funktionell)<br />

kommen in der Neurologischen Klinik Sorpesee auch hochmoderne<br />

ergotherapeutische Geräte zum Einsatz.<br />

Dazu verfügt die zertifizierte Parkinson-Fachklinik seit<br />

2023 auch über ein innovatives Virtual-Reality-Therapiesystem.<br />

Das Modell CUREO 3 der Firma Cureosity ist mit<br />

einer VR-Brille, zwei Controllern und einem Steuerungstablet<br />

ausgestattet. Über verschiedene Module ist es möglich,<br />

individuelle Trainingspläne für jede Altersgruppe und<br />

jede Schwere der Beeinträchtigung zu entwickeln – auch<br />

bettlägerige Patienten können so therapiert werden. Die<br />

spielerischen Elemente sorgen für eine große Motivation<br />

und Abwechslung bei den Teilnehmern.<br />

Mit der VR-Therapie können beispielweise entspannende<br />

Übungen zur Stressreduktion oder Atemübungen genauso<br />

durchgeführt wie Trainings zur Verbesserung der visuellen<br />

Wahrnehmung. Auch Farb- und Formerkennungen, die<br />

räumliche Wahrnehmung oder das Gedächtnis können optimal<br />

trainiert werden. Zudem stehen Übungen alltäglicher<br />

Bewegungsabläufe, der Umgang mit Alltagsgegenständen<br />

und die Verbesserung der Koordination sowie Feinmotorik<br />

im Fokus der Therapie mit der CUREO 3.<br />

Die technisch hochentwickelten Systeme ergänzen die<br />

klassischen Behandlungsverfahren optimal und tragen<br />

so in hohem Maße zum Therapieerfolg bei Parkinson bei.<br />

Durch die spielerische Gestaltung der Trainingsprogramme<br />

macht die Ergotherapie Spaß und ist überaus motivierend.<br />

Telefon 02935 807-0<br />

www.klinik-sorpesee.de


16<br />

AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

- Anzeige / Advertorial<br />

Patienten Interview<br />

Ein Weg zur<br />

Normalität:<br />

Die subkutane Apomorphin-Therapie als Schlüssel<br />

zur Lebensqualität bei Parkinson<br />

Im Interview mit Prof. Dr. med. Björn<br />

Falkenburger aus dem Universitätsklinikum<br />

Carl Gustav Carus Dresden<br />

(UKD) 1 gewährt uns Herr S. einen tiefen<br />

Einblick in seine persönliche Reise<br />

mit Parkinson und die entscheidende<br />

Veränderung, die durch die Pumpentherapie<br />

mit Apomorphin in sein Leben<br />

kam.<br />

Von der Herausforderung der Diagnose<br />

bis zur Wiederentdeckung von Lebensfreude<br />

– seine Erfahrungen bieten<br />

nicht nur Einblicke in die Wirksamkeit<br />

der subkutanen Apomorphin-Therapie,<br />

sondern auch Hoffnung und Inspiration<br />

für andere, die ähnliche Wege<br />

beschreiten.<br />

Prof. Falkenburger: Herzlich willkommen<br />

am Universitätsklinikum Dresden.<br />

Herr S., wann wurde bei Ihnen die Parkinson-Krankheit<br />

festgestellt?<br />

Herr S.: 2017 war ich das erste Mal<br />

beim Neurologen, nachdem meine<br />

Mutter die Diagnose Parkinson bekommen<br />

hat. Damals war ich 40 Jahre alt.<br />

Prof. Falkenburger: Sie selbst haben<br />

keine Symptome oder Beschwerden<br />

bemerkt?<br />

Herr S.: Im Nachhinein betrachtet<br />

schon, aber das hat man auf den<br />

Stress oder andere Dinge geschoben.<br />

Der Tremor war immer da, wenn ich<br />

zur Ruhe gekommen bin und mein<br />

Gleichgewichtssinn war ein bisschen<br />

durch den Wind.<br />

Prof. Falkenburger: Wie hat sich Ihr<br />

Leben durch die Diagnose verändert?<br />

Herr S.: Es hat sich einmal komplett<br />

gedreht. Davor hat man sich nicht mit<br />

Parkinson beschäftigt. Das Leben ändert<br />

sich schlagartig.<br />

Prof. Falkenburger: Hat sich Ihre Perspektive<br />

durch die Diagnose verändert?<br />

Herr S.: Früher war mir wichtig, dass<br />

ich in der Arbeit vorankomme und abgesichert<br />

bin bis zur Rente. Nach der<br />

Diagnose war mir wichtig, dass ich mit<br />

meiner Familie zurechtkomme und sie<br />

auch mit mir.<br />

Prof. Falkenburger: Was hat Ihnen in<br />

dieser Situation geholfen?<br />

Herr S.: Meine Familie. Insbesondere<br />

meine Frau. Und, dass ich noch relativ<br />

jung war und mich noch selbstständig<br />

informieren konnte. Der Arzt hat gesagt,<br />

ich habe Parkinson und solle die<br />

Tabletten nehmen. Damit bin ich gut<br />

eingestellt.<br />

Die Dosierung war ausgereizt<br />

Prof. Falkenburger: Sie wurden zunächst<br />

mit Tabletten behandelt. Was<br />

hat dazu geführt, dass Sie sich über<br />

andere Therapiemöglichkeiten informiert<br />

haben?<br />

Herr S.: Man hat mir gesagt, dass die<br />

Dosierung, die ich bekommen habe,<br />

ausgereizt ist. Man müsste mich nochmal<br />

komplett neu einstellen und wisse<br />

nicht, wo man am Ende landet und<br />

wie es mir danach ginge.<br />

Prof. Falkenburger: Welche Probleme<br />

hatten Sie, bevor sie mit der subkutanen<br />

Apomorphin-Therapie begonnen<br />

haben?<br />

Herr S.: Ich bin erschrocken, wie viele<br />

Tabletten es zum Schluss waren.<br />

Ich habe selbst zugestimmt, mir noch<br />

eine Tablette mehr zu geben, damit<br />

es noch funktioniert. Sobald die Wirkung<br />

weniger wurde, wurde es wieder<br />

schlimmer. Zudem hatte ich immer<br />

vergessen, die Tabletten pünktlich zu<br />

nehmen. Leider machen hier 10 Minuten<br />

schon sehr viel aus.<br />

Prof. Falkenburger: Wie lange hat die<br />

Wirkung ungefähr angehalten?<br />

Herr S.: Zum Schluss zwischen zwei<br />

und drei Stunden. Ich habe 6 x tgl. Tabletten<br />

eingenommen.<br />

Prof. Falkenburger: Wann haben<br />

Sie das erste Mal von der Apomorphin-Pumpe<br />

gehört?<br />

Herr S.: Ich habe Kontakt zu PANOS 2<br />

aufgenommen, um mich zu informieren.<br />

Dort wurde mir gesagt, wenn das<br />

mit den Tabletten nicht so funktioniert,<br />

würde es noch eine subkutane Pumpentherapie<br />

geben.<br />

Prof. Falkenburger: Wie lange hat es<br />

ungefähr gedauert von dem Moment<br />

an, als jemand in den Raum gestellt<br />

hat, dass eine subkutane Pumpentherapie<br />

mit Apomorphin für Sie hilfreich<br />

sein könnte bis zu dem Zeitpunkt, an<br />

dem Sie gesagt haben, ok, das mache<br />

ich jetzt?<br />

Herr S.: Ein halbes Jahr würde ich sagen.<br />

1<br />

www.uniklinikum-dresden.de<br />

2<br />

www.panos.care


AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

17<br />

Ich wollte keine OP<br />

Prof. Falkenburger: Was war ausschlaggebend,<br />

eine subkutane Parkinson-Therapie<br />

zu versuchen?<br />

Herr S.: Dass ich keine OP wollte.<br />

Prof. Falkenburger: Welche Auswirkung<br />

hat das auf Ihren Alltag gehabt<br />

als Sie die Tabletten 6 x tgl. nehmen<br />

mussten, da die Wirkung immer nachgelassen<br />

hat?<br />

Herr S.: Ich hatte keinen geregelten<br />

Ablauf mehr. Weil ich mich immer<br />

mehr auf die Tabletteneinnahme konzentrieren<br />

musste. Da sonst gar nichts<br />

mehr funktioniert hat.<br />

Prof. Falkenburger: War das Denken<br />

an die Tabletten für Sie besonders störend?<br />

Herr S.: Nein, dass ich in dem Sinne<br />

kein Leben mehr hatte, weil die Tabletten<br />

nicht mehr geholfen haben.<br />

Frau S.: Er kam nicht mehr die Treppe<br />

hoch, er musste am Rollator laufen,<br />

er war steif. Man konnte ihn nicht berühren,<br />

er hatte Schmerzen, obwohl er<br />

die Tabletten genommen hatte. Auch<br />

eine Umarmung war undenkbar.<br />

Ich habe wieder Lebensfreude<br />

Herr S.: Ab diesem Zeitpunkt war die<br />

Entscheidung für eine subkutane Pumpentherapie<br />

schnell gefallen.<br />

Prof. Falkenburger: Wie lange haben<br />

Sie die Apomorphin-Pumpe schon?<br />

Herr S.: Ein bisschen mehr als ein Jahr.<br />

Ca. 14 - 15 Monate. Bisher bemerke<br />

ich keine Verschlechterung und das<br />

war bei den Tabletten immer der Fall.<br />

Prof. Falkenburger: Gab es Dinge, die<br />

Sie nicht erwartet hätten, seitdem Sie<br />

die Apomorphin-Pumpe tragen?<br />

Herr S.: Das es mir wieder so gut geht.<br />

Ich viele Dinge beruhigter machen<br />

kann als vorher und nicht mehr ständig<br />

die Uhr im Kopf haben muss, wann<br />

ich die Tabletten einnehmen muss. Ich<br />

bin viel freier, kann mich wieder bewegen.<br />

Und meine Frau sagte zu mir „Ich<br />

habe endlich meinen Mann wieder“.<br />

Das hat mir gezeigt, dass ich alles richtig<br />

gemacht habe.<br />

Prof. Falkenburger: Also hat die Therapie<br />

Einflüsse auf Ihre Motorik und<br />

dass Sie auch mehr Verlässlichkeit haben;<br />

hat sich auch die Psyche verändert?<br />

Herr S.: Ich habe wieder Lebensfreude.<br />

Frau S.: Der Rollator steht mittlerweile<br />

auf dem Dachboden. Das war vorher<br />

undenkbar.<br />

Prof. Falkenburger: Befüllen Sie die<br />

Pumpe mit dem Medikament allein,<br />

und legen Sie diese auch allein an,<br />

oder hilft Ihnen jemand dabei?<br />

Herr S.: Das mache ich noch alles<br />

selbst.<br />

Prof. Falkenburger: Es ist für Sie also<br />

nicht einschränkend oder herausfordernd?<br />

Herr S.: Am Anfang ist es etwas Neues.<br />

Das ist klar. Man hat „den Schlauch<br />

am Bauch“, aber das vergisst man relativ<br />

schnell und es stört nicht mehr.<br />

Prof. Falkenburger: Wie duschen Sie<br />

mit der Pumpe?<br />

Herr S.: Wenn ich duschen gehe,<br />

muss ich die Pumpe natürlich abnehmen.<br />

Vorher setze ich mir noch einen<br />

Bolus. Dann habe ich ungefähr 30<br />

Minuten Zeit. Nach dem Abtrocknen<br />

desinfiziere ich meine Haut und lege<br />

die Pumpe wieder an.<br />

Prof. Falkenburger: Angenommen,<br />

Sie wären im Urlaub und wollen ins<br />

Thermalbad gehen, haben Sie das<br />

schon mal ausprobiert?<br />

Herr S.: Es gibt eine wasserfeste Tüte,<br />

die man sich umhängen kann. Dort<br />

habe ich die Pumpe drin, sodass ich<br />

sie gar nicht erst abmachen muss.<br />

Die subkutane Apomorphin-Pumpentherapie<br />

macht vieles einfacher 3<br />

Prof. Falkenburger: Es gibt viele Patienten,<br />

die sich nicht für eine gerätegestützte<br />

Therapie entscheiden.<br />

Welche Gründe gibt es Ihrer Meinung<br />

nach dafür?<br />

Herr S.: Die Möglichkeiten werden<br />

nicht aufgezeigt. Ich hätte mir gewünscht,<br />

dass der Arzt gleich gesagt<br />

hätte, dass es auch eine Apomorphin-Pumpe<br />

gibt.<br />

Prof. Falkenburger: Wenn jetzt Patienten<br />

in einer ähnlichen Situation sind,<br />

wie Sie damals, dass die Wirkung der<br />

Tabletten nicht dauerhaft anhält, aber<br />

sie sich nicht so richtig für eine subkutane<br />

Pumpen-Therapie entscheiden<br />

können. Was würden Sie ihnen mit auf<br />

den Weg geben?<br />

Herr S.: Erst mal versuchen. „Versuch<br />

macht klug“. Es ist vielleicht das Wort<br />

„Pumpentherapie“ das abschreckt.<br />

Aber es ist nicht so, dass man eine<br />

Klappe am Bauch hat, die man aufmachen<br />

und fünf Drähte verkabeln<br />

muss. Man nimmt einen Katheter (Infusionsset)<br />

und drückt diesen einfach<br />

leicht auf die Haut. Das kann in meinen<br />

Augen jeder machen. Alle 17 Stunden<br />

wechsle ich das Medikament und alle<br />

12 Stunden den Katheter (Infusionsset).<br />

Das ist unkomplizierter als sich alle drei<br />

bis vier Stunden eine Handvoll Tabletten<br />

einzuwerfen. Die Pumpentherapie<br />

ist viel entspannter und macht vieles<br />

einfacher.<br />

3<br />

bei geeigneten Patienten


18<br />

AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

Prof. Falkenburger: Wie reagiert Ihre<br />

Familie auf Ihre Pumpe?<br />

Herr S.: Meine Frau hatte anfangs ein<br />

bisschen Berührungsängste. Das haben<br />

wir gelöst, indem wir die Pumpe<br />

„Ludwig“ genannt haben. Die Kinder<br />

waren unkompliziert.<br />

Frau S.: Die Kinder haben sich alles erklären<br />

und vorführen lassen.<br />

Prof. Falkenburger: Haben Sie denn<br />

auch noch Fragen an mich?<br />

Herr S.: Warum bietet man Tabletten<br />

und Pumpe nicht gleichzeitig an?<br />

Prof. Falkenburger: Ich spreche früh<br />

mit Patienten über die geräte-gestützten<br />

Therapien. Denn ich weiß, dass<br />

sich viele mit der Entscheidung sehr<br />

schwertun. Dass Sie sich sehr schnell<br />

entschieden haben, ist eine Ausnahme<br />

– und Ihr Erfolg gibt Ihnen recht.<br />

Manche Patienten können sich darauf<br />

nicht einlassen. Aber was Sie gesagt<br />

haben, ist ganz wichtig: Man kann die<br />

Apomorphin-Therapie einfach mal<br />

ausprobieren und wenn es dann nicht<br />

funktioniert, kann man es auch wieder<br />

sein lassen.<br />

Herr S.: Das ist das, was ich zu mir gesagt<br />

habe. Ich gehe nach Dresden<br />

und versuch es mit der Pumpe.<br />

Prof. Falkenburger: Kennen Sie Betroffene,<br />

die ähnlich jung sind wie Sie?<br />

Herr S.: Ich habe letztens einen Mann<br />

bei einem Seminar getroffen, der auch<br />

schon die ganzen Tabletten durchhatte.<br />

Er war froh, dass er mich kennengelernt<br />

hat, weil ich ihm von der Pumpe<br />

erzählen konnte. Er will nun Kontakt zu<br />

seinem Neurologen aufnehmen. Ich<br />

habe gesagt: das ist kein Wundermittel.<br />

Man hat auch schlechte Tage. Das<br />

ist immer so bei dieser Krankheit. Aber<br />

so wie er herumgelaufen ist, hat mich<br />

das sehr an mich erinnert. Die gleiche<br />

Tablettenflut wie bei mir.<br />

Prof. Falkenburger: Wir arbeiten daran,<br />

dass wir eine Patientenschule bekommen,<br />

dort sollen auch Angehörige<br />

eingebunden werden.<br />

Herr S.: Das würde sehr viel helfen. Ich<br />

habe gehört, dass es bei Ihnen ein Parkinson-Treff<br />

gibt. Können Sie mir dazu<br />

etwas sagen?<br />

Prof. Falkenburger: Das haben wir am<br />

UKD neu eingeführt. Jeden Mittwoch<br />

wird etwas über die Parkinson-Krankheit<br />

berichtet. Es gibt verschiedene<br />

Themen rund um die Parkinson-Krankheit.<br />

Hier hat Schwester Jana ein großartiges<br />

Programm zusammengestellt.<br />

Ich bin ganz beeindruckt, wie viele<br />

Teilnehmer von außerhalb kommen.<br />

Das freut mich sehr und zeigt auch<br />

nochmal, dass es wirklich einen Bedarf<br />

gibt, Dinge über die Krankheit zu erfahren.<br />

So toll ich es finde, so traurig ist<br />

es auf eine Art, weil es im Prinzip sagt,<br />

dass es häufig noch zu wenig Informationen<br />

gibt. Wir hoffen, dass das Interesse<br />

so erhalten bleibt und solange<br />

Betroffene kommen, werden wir das<br />

Programm auf jeden Fall mit Themen<br />

„füllen“.<br />

Haben Sie einen Wunsch für die kommenden<br />

Jahre?<br />

Herr S.: Dass ich weiterhin so mobil<br />

bleibe, wie ich es jetzt bin. Dass ich<br />

meiner Familie noch helfen kann und<br />

sie mir. Dass wir noch ordentlich zusammenleben<br />

können und dass ich<br />

mein Leben weiterführen kann, so wie<br />

es im Moment ist. Das reicht mir vollkommen.<br />

Prof. Falkenburger: Da sind Sie auf<br />

einem guten Weg. Herzlichen Dank<br />

für dieses sehr offene Gespräch – wir<br />

hoffen, dass das auch anderen Betroffenen<br />

helfen kann.<br />

Herr S.: Danke, das hoffe ich auch.<br />

Universitäts<br />

ParkinsonCentrum<br />

Dresden<br />

Neu am UKD: Parkinson-Treff<br />

Prof. Falkenburger: Das ist sehr hilfreich,<br />

wenn man mit jemandem<br />

spricht, der in einer ähnlichen Situation<br />

ist und der erzählen kann, wie es ihm<br />

ergangen ist. Ich habe manchmal das<br />

Gefühl, dass das wichtiger ist als das,<br />

was wir Ärzte so sagen.<br />

Gibt es noch ein Thema, welches wir<br />

besprechen sollten?<br />

Das gesamte Interview sowie<br />

mehr Informationen zur<br />

subkutanen Apomorphin-<br />

Therapie mit der D-mine®<br />

Pumpe finden Sie unter<br />

www.d-minecare.de.<br />

Herr S.: Die Aufklärung der Angehörigen.


AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

19<br />

Frühzeitig an die subkutane<br />

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20<br />

AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

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Pflanzliche Naturprodukte: wichtige Regeln, die beachtet werden<br />

sollten<br />

AtremoPlus:<br />

ein pflanzliches, normalisiertes<br />

L-DOPA (21,5 mg/g) aus der Vicia Faba<br />

Bei AtremoPlus bekommen wir regelmäßig<br />

Anrufe von Parkinson-Betroffenen<br />

mit typischen Fragen und Kommentaren<br />

wie:<br />

„Hallo, ich rufe an, weil ich an Parkinson<br />

leide und mir eine Freundin von<br />

AtremoPlus erzählt hat. Was genau ist<br />

die Pflanze, die Sie verwenden? Wie<br />

kann das natürliche L-Dopa dosiert<br />

werden, da ich bereits Anti-Parkinson<br />

Medikamente einnehme? Meine<br />

Freundin sagt mir, dass sie sich seit der<br />

Einnahme von AtremoPlus körperlich<br />

und auch geistig dynamischer fühlt.<br />

Anfangs war ich skeptisch, aber ich<br />

sehe, dass es Ihr in der Tat viel besser<br />

geht.... ».<br />

Auch Neurologen und Apotheker Fragen<br />

regelmäßig nach mehr Fachinformationen,<br />

da Ihre Patienten oftmals<br />

auch in recht komplizierten Situationen<br />

außergewöhnlich gut auf AtremoPlus<br />

ansprechen. Es besteht ein großer Informationsbedarf,<br />

damit Naturprodukte<br />

sinnvoll und sicher im Rahmen einer<br />

Gesamtstrategie für Menschen mit<br />

Parkinson-Krankheit eingesetzt werden<br />

können. Nachstehend die wichtigsten<br />

Elemente die wir mit unserem Fachwissen<br />

gerne beantworten.<br />

Was sagt die Wissenschaft zu<br />

Vicia Faba L-DOPA?<br />

Bereits 1913 wurde L-DOPA zum ersten<br />

Mal von Markus Guggenheim,<br />

Schweizer Forschungsleiter bei Hoffmann-La-Roche<br />

Basel, aus der Vicia<br />

Faba Pflanze isoliert. Es gibt seither<br />

zahlreiche wissenschaftliche Studien<br />

über Vicia Faba, und den positiven<br />

Einsatz des gewonnenen L-DOPA für<br />

Parkinson-Betroffene. (Referenzen für<br />

Fachpersonen auf Anfrage).<br />

Sicher dosierbare Vicia Faba Naturprodukte<br />

gab es aber so gut wie nicht.<br />

Seit 2010 hat es sich ein wissenschaftliches<br />

Team zur Aufgabe gemacht, ein<br />

konkretes Vicia Faba Nahrungsergänzungsmittel<br />

für Parkinson-Betroffenen<br />

zu entwickeln, welches zu einer wesentlich<br />

verbesserten Lebensqualität<br />

beitragen kann. Viele Varianten der<br />

Vicia Faba wurden getestet und das<br />

Verfahren zur Gewinnung der Aktivstoffe<br />

verfeinert, bis zur fertigen Entwicklung<br />

und der Testphase des Produktes<br />

AtremoPlus.<br />

Wurde AtremoPlus klinisch getestet?<br />

AtremoPlus wurde vorklinisch und klinisch<br />

getestet. Die klinischen Studien<br />

zeigten gute Ergebnisse bei Menschen<br />

verschiedener Phasen der Parkinson-Krankheit.<br />

Es konnte auch eine ausgezeichnete<br />

Toleranz des Produktes<br />

festgestellt werden. Alle Teilnehmer<br />

der Studien zeigten keinerlei Nebenwirkungen.<br />

Die vorklinischen Studien zeigten einen<br />

guten und spezifischen Schutz der<br />

dopaminergen Neuronen durch die<br />

Aktivstoffe gegen oxidativen Stress.<br />

Oxidativer Stress wird von Experten<br />

als einer der Hauptgründe des Alterns<br />

und der Degenerierung des Körpers<br />

eingestuft.<br />

Ist AtremoPlus gut und sicher<br />

dosierbar?<br />

Es wird Nahrungsergänzungsmitteln<br />

oft-mals zu Recht der Vorwurf gemacht,<br />

dass sie nicht dosierbar seien.<br />

Dies ist bei AtremoPlus aber nicht der<br />

Fall, da das L-DOPA auf 21,5 mg/g normalisiert<br />

wird. Zusätzlich wird auch ein<br />

Dosierlöffel für eine sichere Dosierung<br />

geliefert.<br />

Kommt das L-DOPA im Gehirn an?<br />

Eine der zentralen Fragen ist, ob das<br />

natürliche L-DOPA letztendlich im<br />

Gehirn ankommt, da es im Prinzip im<br />

Körper zu schnell in Dopamin umgewandelt<br />

wird und dann zu groß ist,<br />

um durch die Blut-Hirnschranke zu<br />

gelangen. Die natürlich in AtremoPlus<br />

enthaltenen Polyphenole haben Inhibitor-Funktionen<br />

und verlangsamen<br />

diesen Umwandlungsprozess. Sie tragen<br />

dadurch positiv dazu bei, dass<br />

das L-DOPA effektiv ins Gehirn gelangt.<br />

Kunden und deren Neurologen<br />

berichten in diesem Zusammenhang<br />

über sehr viel weichere Übergange<br />

der „On“ und „Off“ Phasen und weniger<br />

„Freezing“.<br />

In welchen Bereich ist es besonders<br />

sinnvoll das Nahrungsergänzungsmittel<br />

konkret für Parkinson-Betroffene<br />

einzusetzen?<br />

Die meisten der AtremoPlus Verwender<br />

nehmen beides ein, die Anti-Parkinson-Medikamente<br />

und 100-200mg/<br />

Tag des natürlichen L-DOPAs, und dies<br />

mit sehr gutem Erfolg. Wir haben mehr<br />

und mehr Neurologen, die bei uns anfragen,<br />

wie AtremoPlus bestmöglich<br />

eingesetzt wird. Gerne können Unterlagen<br />

für Fachpersonen zugeschickt<br />

werden. AtremoPlus wirkt in der Regel<br />

auch sehr gut bei Menschen, die als<br />

austherapiert gelten, oder die Medikamente<br />

aus Unverträglichkeit nicht<br />

einnehmen können. Diese beiden Zielgruppen<br />

sind besonders interessant für<br />

die Einnahme von AtremoPlus.<br />

Was sagen AtremoPlus Kunden?<br />

Unsere Kunden und deren Neurologen<br />

sind oftmals erstaunt über die<br />

guten und schnellen Erfolge, auch<br />

bei Menschen, die seit vielen Jahren<br />

oder sogar Jahrzehnten mit Parkinson<br />

kämpfen. Die körperliche und geistige<br />

Dynamik ist oftmals stark verbessert<br />

und die Menschen sind positiver eingestellt,<br />

schlafen besser, und können<br />

oftmals wieder Aktivitäten nachgehen,<br />

die sie nicht mehr machen konnten.<br />

In der ersten klinischen Studie konnten<br />

Unterschiede in der Wirkung und Metabolisierung<br />

des L-DOPA, abhängig<br />

vom pharmakogenetischen Profil des<br />

Menschen, gut demonstriert werden.<br />

In der Regel gibt ein Test mit 4 Flaschen<br />

über einen Monat eine sehr gute<br />

Übersicht, was der Mensch persönlich<br />

von AtremoPlus erwarten kann, auch<br />

wenn sich gewisse Aspekte im Laufe<br />

der Zeit oftmals noch verbessern.


AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />

21<br />

Wie wird AtremoPlus produziert?<br />

Viele Nahrungsergänzungsmittel werden<br />

in asiatischen Ländern produziert,<br />

in denen Kontrollen und Regulierungen<br />

relativ schwach sind. AtremoPlus<br />

wird in Europa produziert, mit seinen<br />

strengen Regulierungen. Alle Inhaltsstoffe<br />

sind 100% natürlichen Ursprungs<br />

und AtremoPlus ist frei von jeglichen<br />

Zusatzstoffen. Das Produktionsverfahren<br />

ist schonend und bewahrt somit<br />

die Aktivstoffe. Zusätzlich enthält die<br />

Vicia Faba Pflanze noch zahlreiche<br />

wichtige Spurenelemente und auch<br />

natürliches Vit. E in der empfohlenen<br />

Tagesdosis zum Kampf gegen den oxidativen<br />

Stress.<br />

Wie ist die Langzeiterfahrung mit<br />

AtremoPlus?<br />

Das Nahrungsergänzungsmittel ist nun<br />

schon seit 7 Jahren auf dem Markt<br />

erhältlich. Dieser Zeitraum gibt gute<br />

Erfahrungswerte, was die Langzeitnutzung<br />

von AtremoPlus angeht. Was<br />

hierbei sicherlich zu erwähnen gilt, sind<br />

regelmäßige Anfragen von Neurologen,<br />

die erstaunt sind, dass auch als<br />

austherapierte eingestufte Patienten<br />

gut und schnell auf das Nahrungsergänzungsmittel<br />

ansprechen, aber<br />

auch, dass Ihre Patienten über längere<br />

Zeiträume erstaunlich stabil bleiben.<br />

Das Fazit für Vicia Faba<br />

Naturprodukte<br />

Vicia Faba Extrakte haben Ihre Wirkung<br />

in zahlreichen unabhängigen<br />

Studien und auch den AtremoPlus<br />

Studien unter Beweis gestellt. Bei Nahrungsergänzungsmitteln<br />

ist besonders<br />

auf die Normalisierung des L-DOPA zu<br />

achten, damit eine sichere Dosierung<br />

gewährleistet werden kann.<br />

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der Matratze sitzen zu können – ohne<br />

einzusinken. Jeder Mensch hat unterschiedliche<br />

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und der Rumpfbereich ein.<br />

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dieser nicht mehr einsinken kann. Dadurch<br />

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22<br />

GESUNDHEIT<br />

Schmerzen bei<br />

Parkinson<br />

Ca. 40 % der Parkinsonpatienten geben<br />

Schmerzen und/oder Missempfindungen<br />

als Problem an. Trotz dieser<br />

Häufigkeit werden Schmerzen bei Parkinson<br />

in ihrer Bedeutung unterschätzt<br />

und verkannt. Nicht selten gehören<br />

Schmerzen wie einseitige Schulterschmerzen<br />

zu den Erstsymptomen bei<br />

Beginn der Krankheit.<br />

Parkinsonbedingte Schmerzen werden<br />

aber häufig nicht in Zusammenhang<br />

mit der Grunderkrankung gebracht,<br />

führen nicht selten zu unzweckmäßigen<br />

Untersuchungen und werden daher<br />

nicht zufriedenstellend therapiert.<br />

Bei einigen Patienten können Schmerzen<br />

das vorherrschende Symptom<br />

darstellen, das unmittelbar mit dem<br />

Parkinson zusammenhängt.<br />

Auch im weiteren Verlauf der Erkrankung<br />

können immer wieder Schmerzen<br />

auftreten. Insbesondere führen die<br />

kommenden und gehenden Schmerzen<br />

im Rahmen von Wirkungsschwankungen<br />

(ON und OFF-Phasen) der<br />

Parkinsonmedikation mit Levodopa zu<br />

Verwirrung.<br />

Zudem werden die Schmerzintensität<br />

und das Schmerzerleben durch die<br />

Dopaminersatztherapie verändert. D.<br />

h., dass sich bei nicht parkinsonbedingten<br />

Schmerzen, die im Alter wegen<br />

Veränderungen an den Gelenken<br />

und der Wirbelsäule häufig sind,<br />

eine gute Einstellung mit Dopaminersatzstoffen<br />

lindernd auf die Schmerzen<br />

auswirkt.<br />

Aber auch spezielle losgelöst von dem<br />

Parkinson auftretende Schmerzprobleme<br />

kommen bei Parkinson-Patienten<br />

häufig vor und sollten nicht übersehen<br />

werden: Verstopfung, Harnverhalt,<br />

Sodbrennen (Reflux-Krankheit), Magen-<br />

und Zwölffingerdarmgeschwüre,<br />

Durchblutungsstörungen wie arterielle<br />

Verschlusskrankheit, Beinvenenthrombose<br />

und andere Schmerzen,<br />

die unabhängig von den richtig und<br />

ausreichend dosierten Parkinsonmedikamenten<br />

auftreten bzw. sich durch<br />

die Dopaminersatzstoffe nicht verändern<br />

lassen. Derartige Schmerzen,<br />

die nicht auf ausreichende Dosen<br />

von Levodopa ansprechen, erfordern<br />

mehr diagnostische Anstrengungen<br />

im Hinblick darauf, ob nicht etwas Parkinsonunabhängiges<br />

dahintersteckt.<br />

Hier hilft als erster Schritt herauszufinden,<br />

ob höher dosiertes Levodopa die<br />

Schmerzen lindert.<br />

In der Praxis klagen Parkinsonpatienten<br />

am häufigsten über Schmerzen<br />

der Muskeln, Knochen und Gelenke.<br />

Die Schmerzen werden von Patienten<br />

in Zusammenhang mit „Steifheit“<br />

beschrieben und als Muskelkater,<br />

Glieder- und Knochenschmerzen sowie<br />

Verspannungen erlebt. Ziehende<br />

Schulter-Arm-Schmerzen werden häufig<br />

als orthopädische bzw. rheumatische<br />

Beschwerden fehlgedeutet (sog.<br />

„Schulter-Arm-Syndrom“).<br />

Der Rückenschmerz wird durch die<br />

vornüber- oder zur Seite gebeugte<br />

Haltung des Parkinsonpatienten gefördert.<br />

In der Extremform, der sog.<br />

Kamptokormie, bei der es zu einer<br />

markanten (bis zu 90°) Beugung der<br />

Wirbelsäule beim Gehen kommt, treten<br />

schwerwiegende, chronische<br />

Schmerzsyndrome regelhaft auf.<br />

Ähnliches gilt für das sog. Pisa-Syndrom,<br />

bei dem es zu einer extremen<br />

Neigung des Rumpfes zu einer Seite<br />

kommen kann, sowie für den sog.<br />

Anterocollis (Drophead-Syndrom), bei<br />

dem es zu einer dauerhaften Neigung<br />

des Kopfes nach vorn kommt. Eine<br />

Operation im Lendenwirbelsäulenbereich,<br />

die zur Schmerzlinderung durchgeführt<br />

wird, stellt einer Untersuchung<br />

zufolge den Hauptrisikofaktor für die<br />

spätere Entwicklung der Kamptokormie<br />

dar. D. h., Operationen an der Wirbelsäule<br />

und auch an anderen Gelenken<br />

sollten bei Parkinsonpatienten gut<br />

indiziert sein. Eine zweite Meinung von<br />

nicht operierenden Mediziner:innen,<br />

Neurologen:innen, sollte auf jeden Fall<br />

eingeholt werden.<br />

Schmerzhaft umschriebene<br />

Verkrampfungen<br />

Umschriebene Verkrampfungen der<br />

Muskeln, sog. Dystonien, können mit<br />

erheblichen Schmerzen einhergehen.<br />

Zusätzlich zu Dopaminersatzstoff-induzierten<br />

Überbewegungen (Zappeligkeit<br />

= Dyskinesien) zur Zeit des Wirkmaximums<br />

von Levodopa-Einzeldosis<br />

entwickelt etwa ein Drittel der betroffenen<br />

Patienten derartige schmerzhafte<br />

Verkrampfungen vorwiegend<br />

der Beine, insbesondere einseitige Zehen-,<br />

Fuß- und Wadenkrämpfe. Sie treten<br />

vor allem in der zweiten Nachthälfte<br />

bzw. in den frühen Morgenstunden<br />

nach dem einnahmefreien Intervall in<br />

der Nacht auf (sog. Off-Phasen-Dystonie).<br />

Sie treten auch während Off-Phasen<br />

(Off-Dystonie) am Tag auf.<br />

Coloures-Pic/stock.adobe.com


GESUNDHEIT<br />

23<br />

Restless-Legs-Syndrom<br />

Patienten sprechen hier von Schmerzen/Missempfindungen<br />

in den Waden<br />

und Füßen – besonders abends, wenn<br />

sie sich hinlegen. Die vorübergehende<br />

Linderung durch Aufstehen und<br />

Herumlaufen sowie durch die Einnahme<br />

von L-Dopa ist typisch. Ameisenlaufen,<br />

brennende Missempfindung<br />

mit und ohne Taubheitsgefühlen (Parästhesien)<br />

sind aber sehr häufig bei<br />

Parkinsonpatienten und müssen nicht<br />

Ausdruck eines Restless-Legs-Syndroms<br />

sein. Einige Patienten bemerken das<br />

Ende einer On-Phase (Tagesphase guter<br />

Symptomkontrolle durch Medikamente)<br />

über Parästhesien, bevor die<br />

Verschlechterung in der Motorik eintritt,<br />

und umgekehrt. Schmerzen um<br />

den Mund, zwischen den Leisten und<br />

am After sind selten.<br />

Das wesentliche therapeutische Problem<br />

sind Schmerzen, bei denen kein<br />

Ansprechen auf die Parkinsonmedikation<br />

ersichtlich ist. Beim typischen,<br />

auf Levodopa ansprechenden Parkinsonsyndrom<br />

weist die Einteilung der<br />

Schmerzen in solche mit zu viel und<br />

solche mit zu wenig an Dopaminersatz<br />

auf das richtige therapeutische Handeln<br />

hin.<br />

Mit Off-Phasen (Tagesphasen schlechter<br />

Symptomkontrolle durch Parkinsonmedikamente)<br />

vergesellschaftete<br />

Schmerzen bessern sich oft nach<br />

Gabe von Levodopa-Präparaten bei<br />

Bedarf oral und auch zum Inhalieren.<br />

Bei hartnäckigen Schmerzproblemen<br />

aufgrund umschriebenen Verkrampfungen<br />

(Off-Dystonien) und Unbeweglichkeit<br />

(Off-Phase) sind Medikamentenpumpen<br />

(z. B. für Apomorphin oder<br />

eine Kombinationen aus Levodopa<br />

und Carbidopa mit und ohne Entacapon,<br />

Foslevodopa/Foscarbidopa)<br />

zu erwägen, die äußerlich getragen<br />

werden und gewährleisten, dass ein<br />

gleichmäßiger Blutspiegel mit Dopaminersatzstoffen<br />

erreicht wird.<br />

Bei schmerzhaft umschriebenen Muskelverkrampfungen<br />

kann eine örtliche<br />

Injektion von Botulinumtoxin die Verkrampfung<br />

der Muskeln über Monate<br />

lindern. Die Tiefe Hirnstimulation kann<br />

über ihren positiven Effekt auf die Steifheit<br />

(Rigor) und Bewegungsverarmung<br />

(Akinese) nicht nur die motorische Behinderung,<br />

sondern auch die sekundären<br />

Schmerzen positiv beeinflussen.<br />

Therapie chronischer Schmerzen,<br />

die nicht auf ausreichende Dosen<br />

von Levodopa ansprechen<br />

Wenn Schmerzmittel bei Parkinsonpatienten<br />

eingesetzt werden müssen,<br />

weil die Schmerzen nicht auf ausreichende<br />

Dosen von Levodopa ansprechen,<br />

orientiert man sich den allgemeinen<br />

Empfehlungen zur Therapie<br />

chronischer Schmerzen. Kernpunkte<br />

sind die regelmäßige Einnahme der<br />

Schmerzmittel und die Auswahl der<br />

Schmerzmittel nach einem Stufenplan.<br />

Als Basistherapie werden weniger starke<br />

Schmerzmittel (sog. nicht-opioide<br />

Schmerzmittel) verwendet. Eine wichtige<br />

Rolle in der medikamentösen Behandlung<br />

chronischer Schmerzen bei<br />

Parkinsonpatienten nehmen außerdem<br />

bestimmte Antidepressiva und<br />

Mittel gegen Epilepsie wie Gabapentin<br />

und Pregabalin ein. Wenn diese<br />

Medikation nicht ausreicht oder nicht<br />

vertragen wird, kann eine Kombination<br />

mit Morphinabkömmlingen (Opioiden)<br />

versucht werden. Das Problem<br />

der Morphinabkömmlinge in Verbindung<br />

mit Parkinsonmedikamenten ist<br />

nicht selten das Auslösen von Verwirrtheit<br />

und die Verstärkung einer Verstopfung.<br />

Wegen dem verstärkten Risiko<br />

von Verwirrtheit sollte bei der Kombination<br />

mit solchen starken Schmerzmitteln,<br />

„Cocktail-Effekte“ vermieden<br />

werden, und die Parkinson-Medikation<br />

auf das wirksamste Anti-Parkinson-Medikament<br />

in ausreichender Dosierung<br />

reduziert werden.<br />

Chefarzt Prof. Dr. A. Ceballos-Baumann<br />

Aktivierende Therapien wie Physiotherapie<br />

dient zur Vorbeugung wie zur<br />

Therapie der Schmerzen. Die vorbeugende<br />

Wirkung von Bewegung kann<br />

nicht genügend betont werden, das<br />

reicht von speziell für Parkinson-Patienten<br />

konzipiertes Krafttraining bis hin zu<br />

Tai-Chi. Aktive wie passive Bewegungstherapien<br />

dienen bei steifheitsbedingten<br />

Muskelschmerzen der Beweglichkeits-<br />

und Haltungsverbesserung. Bei<br />

Haltungsproblemen wie der Kamptokormie<br />

(Rumpfvornübergebeugtsein)<br />

und dem Pisa-Syndrom (Rumpf zu einer<br />

Seite gebeugt) werden das Training<br />

der Rückenstreckmuskulatur, Entspannung<br />

der Bauchmuskulatur und<br />

eine Wahrnehmungsschulung der Körperhaltung<br />

mit Spiegel eingesetzt. Viele<br />

Patienten erleben die Ausstattung<br />

mit einer hohen Gehhilfe (Rollator mit<br />

höherverstellbaren Unterarmstützen)<br />

als besonders hilfreich. Das Tragen einer<br />

weichen Halskrause zur Unterstützung<br />

der Kopfhebung und Schmerzreduktion<br />

ist bei extremer Kopfbeugung<br />

zu erwägen.<br />

Prof. Dr. A. Ceballos-Baumann<br />

Chefarzt<br />

Abt. für Neurologie und<br />

klinische Neurophysiologie mit<br />

Parkinson-Fachklinik<br />

Schön Klinik München Schwabing<br />

Parzivalplatz 4<br />

80804 München<br />

Tel: +49 89 36087 131<br />

Fax: +49 89 36087 240


24<br />

GESUNDHEIT<br />

Skitterphoto/pixabay.com<br />

Training der<br />

Augenmuskulatur für<br />

Parkinson-Patienten mit<br />

Sehstörungen – Teil 3<br />

Das Wunder „Auge“<br />

Modul 3<br />

Fixationstraining<br />

Es dient der Verbesserung der Koordination<br />

beider Augen bei der Fähigkeit,<br />

ein klares und stabiles Bild zu erhalten,<br />

das Zittern der Augen (Augentremor)<br />

zu reduzieren und die Stabilität des<br />

gerichteten Blicks zu verbessern. Konsekutiv<br />

kommt es durch dieses Training<br />

auch zu einem Training der Konzentration,<br />

die Augen lernen, ablenkende<br />

Reize zu ignorieren. Dies ist bei Parkinson<br />

insbesondere in Situationen nützlich,<br />

in denen eine hohe Konzentration<br />

erforderlich ist, wie beim Lesen oder<br />

bei den Bewegungsübungen. Die<br />

Wahrnehmung von Details und die<br />

Fähigkeit, feine Unterschiede in Bildern<br />

oder Objekten zu erkennen, wird gesteigert.<br />

Fixation<br />

Die Fixation des Auges bezieht sich<br />

auf die Fähigkeit, den Blick auf einen<br />

bestimmten Punkt in der Umgebung<br />

zu richten und diesen Punkt für eine<br />

gewisse Zeit stabil zu betrachten. Dieser<br />

Prozess ermöglicht es, ein Objekt<br />

oder einen Punkt in unserem Sichtfeld<br />

scharf und klar zu sehen, indem die<br />

Lichtstrahlen aus diesem Bereich auf<br />

die Netzhaut des Auges gebündelt<br />

werden.<br />

Die Fixation ist ein komplexer Prozess,<br />

der sowohl willkürliche als auch unwillkürliche<br />

Reflexe beinhaltet. Die Augenmuskeln,<br />

insbesondere die äußeren<br />

Augenmuskeln, spielen eine entscheidende<br />

Rolle bei der Steuerung der<br />

Blickrichtung. Die Fähigkeit zur Fixation<br />

ist entscheidend für die Wahrnehmung<br />

und das Sehen. Sie ermöglicht es, Details<br />

in unserer Umgebung wahrzunehmen,<br />

Objekte zu identifizieren und Text<br />

zu lesen, indem sie die notwendige<br />

Stabilität für scharfes Sehen bietet.<br />

Insgesamt ist die Fixation ein wichtiger<br />

Aspekt des Sehprozesses und zeigt,<br />

wie unser visuelles System komplexe<br />

Informationen aus der Umgebung verarbeitet<br />

und uns erlaubt, unser Sehen<br />

auf bestimmte Punkte zu fokussieren.<br />

Veränderung bei<br />

Parkinson-Syndromen<br />

Kurze Abweichungen bei Blicksprüngen<br />

(sakkadische Intrusionen) als<br />

Zeichen einer gestörten Fixation der<br />

Augen werden in Untersuchungen<br />

beschrieben und mit der bei MP gestörten<br />

hemmenden Kontrolle in Verbindung<br />

gebracht. Der Augentremor<br />

(oszillatorische Fixationsinstabilität)<br />

kann zu Verschwommensehen führen<br />

und ist bereits in frühen Krankheitsstadien<br />

nachweisbar. In einer kontrollierten<br />

Studie mit 112 Parkinson-Patienten<br />

(18 unbehandelt) und 60 Kontrollen<br />

fand sich ein Augentremor bei allen<br />

MP Patienten und nur bei zwei Kontrollen.<br />

Amplitude und Frequenz korrelierten<br />

nicht mit Krankheitsdauer, Schweregrad<br />

oder L-Dopa-Dosis. Zudem<br />

waren behandelte und unbehandelte<br />

Patienten nicht an ihrem Augenzittern<br />

zu unterscheiden.<br />

Durch die bereits beschriebene Verlangsamung<br />

der langsamen und<br />

schnellen Augenbewegungen haben<br />

Parkinson-Patienten Schwierigkeiten,<br />

stabil auf einem Punkt zu verweilen.<br />

Dadurch kann es zum Beispiel zu<br />

Schwierigkeiten beim Lesen kommen,<br />

da die Augen nicht gleichmäßig über<br />

den Text gleiten können. Langsameres<br />

Lesetempo oder ein Verschwimmen<br />

der Zeilen beim Lesen ist möglich. Ist<br />

die Fixation deutlicher gestört, kann es<br />

zu „verzitterten bzw. verwackelten“ Bildern<br />

der Umwelt kommen.<br />

Modul 4<br />

Vergenzen<br />

Bei den schnellen und langsamen Augenbewegungen<br />

sollten sich im Idealfall<br />

beide Augen parallel bewegen.<br />

Dies ändert sich jetzt – wir kommen<br />

zu den gegensinnigen Augenbewegungen,<br />

dabei unterscheiden wir die<br />

Bewegung der Augen aufeinander zu<br />

und voneinander weg.<br />

Konvergenz kommt aus dem lateinischen<br />

„convergere“, was so viel bedeutet<br />

wie „sich zueinander neigen“.<br />

Diese Bewegung benötigen die Augen,<br />

wenn sie ein Objekt in der Nähe<br />

scharf sehen möchten, die Augen fixieren<br />

dieses Objekt, dabei müssen sie<br />

ihre Parallelstellung verlassen und sich<br />

aufeinander zu bewegen, zur Nase<br />

hin, um das Bild nicht doppelt zu sehen.<br />

Die Konvergenz ist ein Teil der Naheinstellung<br />

der Augen, welche auch<br />

Akkommodation genannt wird. Im<br />

Rahmen dieser Naheinstellung verengen<br />

sich zeitgleich die Pupillen. Es sieht<br />

von außen so aus, als würden beide<br />

Augen nach innen schielen.<br />

Sofern man den Punkt nicht mehr<br />

scharf sehen möchte, wenn man<br />

beim Lesen zum Beispiel den Kopf<br />

hebt und auf ein neues Objekt in der<br />

Ferne schaut, bewegen sich die Augen<br />

beide wieder nach außen, also<br />

von der Nase weg bis zur üblichen<br />

Parallelstellung. Dieses Auseinander-


GESUNDHEIT<br />

25<br />

driften wird Divergenz genannt. Für die<br />

Betrachtung eines Sehobjektes in der<br />

Nähe ohne Doppelbildwahrnehmung<br />

ist eine ungestörte Konvergenz erforderlich.<br />

Dabei wird die Entfernung, in<br />

der das Objekt gerade noch einfach<br />

gesehen werden kann, nicht doppelt,<br />

Konvergenznahpunkt genannt.<br />

Untersuchung der Konvergenz<br />

Die Untersuchung der Konvergenz ist<br />

rechts einfach. Der Arzt bittet den Patienten,<br />

auf einen Stift oder auf einen<br />

anderen Gegenstand zu sehen und<br />

bewegt diesen langsam in Richtung<br />

Nase des Patienten. Dieser muss, um<br />

den Gegenstand scharf zu sehen, in<br />

der Blickverfolgung beide Augen zueinander<br />

zu bewegen.<br />

Veränderung bei<br />

Parkinson-Syndromen<br />

Patienten mit MP haben im Vergleich<br />

zu gesunden Kontrollen eine signifikant<br />

schlechtere Konvergenzfähigkeit.<br />

Die gute Nachricht, diese verbessert<br />

sich jedoch unter dopaminerger Therapie.<br />

Die Häufigkeit von Doppelbildern<br />

durch eine gestörte Konvergenz<br />

bei MP nimmt mit der Dauer der Erkrankung<br />

zu und liegt bei 10 - 30 %.<br />

Risikofaktoren scheinen neben einer<br />

erhöhten Tagesmüdigkeit u.a. auch<br />

das Verfolgen schneller Sehobjekte zu<br />

sein, z.B. das Verfolgen eines Fußballspiels<br />

im TV (Beobachtung der Verfasserin).<br />

Davon lässt sich ableiten, dass<br />

Doppelbilder bei MP nicht in jedem<br />

Fall permanent, sondern auch situativ<br />

„provoziert“ auftreten können. Medikamentöse<br />

Einflüsse (z.B. Zunahme<br />

unter einer Therapie mit Dopaminagonisten)<br />

können ebenfalls auslösend in<br />

Frage kommen.<br />

Zur Naheinstellungsreaktion gehört<br />

auch eine Miosis. Man versteht darunter<br />

im physiologischen Fall eine zeitlich<br />

begrenzte Engstellung der Pupille.<br />

Neben der Konvergenz ist Lichteinfall<br />

ein physiologischer Reiz zur Verengung<br />

der Pupille (Lichtreflex). Außer Lichteinfall<br />

und Akkommodation reagiert die<br />

Pupille jedoch aufgrund der autonomen<br />

Innervation auch auf affektive<br />

Reize, Angst führt zu einer Aktivierung<br />

des Sympathikus mit Mydriasis (die Pupille<br />

erweitert sich).<br />

eine „Bradykinese“ der motorischen<br />

Konvergenzfunktion und eine gestörte<br />

Pupillenreaktion aufgrund der<br />

begleitenden parasympathischen Innervierungsstörung.<br />

Therapeutisch ist<br />

die Konvergenzschwäche neben der<br />

Verordnung geeigneter Brillen, gegebenenfalls<br />

Prismen-Brillen, einem Augen-Training<br />

zugänglich.<br />

Literatur beim Verfasser<br />

Dr. med. Ilona Csoti<br />

Ärztliche Direktorin<br />

FÄ f. Neurologie & Psychiatrie<br />

Master of Science<br />

Geriatrie GERTRUDISKLINIK BISKIRCHEN<br />

Karl-Ferdinand-Broll-Str. 2-4<br />

35638 Leun-Biskirchen<br />

Fon: 06473. 30 50<br />

Augenmuskulatur Tool<br />

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Tel.: 02131 / 740 270<br />

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Zusammenfassung<br />

Konvergenzbewegungen sind verlangsamt<br />

und unvollständig im Sinne<br />

einer „Konvergenzinsuffizienz“, welche<br />

zu Augen- und Kopfschmerzen,<br />

Ermüdung, Verschwommensehen und<br />

Doppelbildern führen kann. Es besteht


<strong>26</strong><br />

GESUNDHEIT<br />

Differenzialdiagnose Tremor und<br />

Behandlung<br />

Grundlagen<br />

Unter einem Tremor versteht man das<br />

unwillkürliche, rhythmische und regelmäßige<br />

Zittern eines Körperteils mit relativ<br />

konstanter Frequenz. Der Tremor<br />

ist die häufigste Form aller Bewegungsstörungen.<br />

Dabei können anhand der<br />

Frequenz und des zeitlichen Auftretens<br />

eines Tremors unterschiedliche Typen<br />

festgelegt werden: Ruhetremor, Haltetremor<br />

und der Aktionstremor. Die<br />

Tremores können sich auf einzelne<br />

Extremitäten oder Körperregionen beschränken,<br />

es können aber auch mehrere<br />

Körperteile betroffen sein.<br />

Tremor hat eine hohe klinische Relevanz,<br />

da er sich stark beeinträchtigend<br />

auf die Lebensqualität auswirkt und für<br />

viele unerwünscht das Erkrankungsbild<br />

sichtbar macht.<br />

Parkinson Tremor<br />

Tremor ist eines der häufigsten (70 %<br />

der Patienten) und am leichtesten erkennbare<br />

motorische Symptom des<br />

idiopathischen Parkinsonsyndroms<br />

(IPS). Der Tremor zählt zu den Kardinalsymptomen<br />

und kann Jahre vor dem<br />

Beginn anderer motorischer Anzeichen<br />

und der Diagnosestellung eines<br />

IPS bereits bestehen.<br />

Bereits in der Erstbeschreiber von<br />

James Parkinson in seinem Buch „Shaking<br />

palsy“ wird auch der Tremor erwähnt.<br />

Üblicherweise kommt beim IPS-Patienten<br />

ein einseitiger Ruhetremor in<br />

der Hand vor. Eine Ausbreitung auf<br />

die Gegenseite oder in den Beinbereich<br />

ist aber ebenfalls möglich, wobei<br />

in der Regel die zuerst betroffene<br />

Seite auch weiterhin stärker betroffen<br />

bleibt. Seltener betroffen sind Kiefer<br />

und Lippen sowie Nackenmuskulatur<br />

und Stimmbänder.<br />

Der typische Ruhetremor tritt dann<br />

auf, wenn die Muskulatur vollkommen<br />

entspannt ist, zum Beispiel wenn die<br />

Hand auf einem Tisch liegt. Wenn sich<br />

der Betroffene auf eine bevorstehende<br />

Aufgabe konzentrieren muss oder<br />

unter psychischer Anspannung steht,<br />

verstärkt sich häufig der Tremor. Normalerweise<br />

lässt der Ruhetremor willkürlich<br />

durch Bewegung des betroffenen<br />

Körperteils (z. B. Anheben einer<br />

betroffenen Hand) nach, kann aber<br />

bei Haltung oder währenddessen<br />

erneut auftreten und wird bei Bewegungsbeginn<br />

wieder blockiert.<br />

Darüber hinaus, wenn auch seltener,<br />

kann beim IPS auch zusätzlich oder allein<br />

ein Haltetremor bestehen.<br />

Essenzieller Tremor<br />

Die wichtigste Differenzialdiagnose<br />

des Parkinsontremors ist der essenzielle<br />

Tremor. Er ist die in Deutschland am<br />

häufigsten vorkommende Tremorform<br />

(etwa 5 % der Gesamtbevölkerung<br />

sind betroffen) ohne erkennbare neurologische<br />

Grunderkrankung und mit<br />

meistens positiver Familienanamnese.<br />

Der essenzielle Tremor betrifft vor allem<br />

die Hände und Arme. Häufig beginnt<br />

er mit einem leichten Zittern in der dominanten<br />

Hand, später sind dann beide<br />

Hände betroffen.<br />

Typischerweise handelt es sich um einen<br />

Haltetremor, der sich verstärkt,<br />

wenn die Muskeln angespannt werden,<br />

also wenn man schreiben, trinken<br />

oder essen möchte (beispielsweise<br />

beim Halten eines Wasserglases). In<br />

späteren Stadien kann auch ein Intentionstremor<br />

(das Zittern verstärkt<br />

sich, wenn das Ziel einer bestimmten<br />

Bewegung erreicht oder „in greifbarer<br />

Nähe“ ist) hinzukommen.<br />

Der Tremor kann sich auf die Beine<br />

oder den Kopf, die Stimme oder die<br />

Gesichtsmuskulatur ausbreiten. Folge<br />

können Stand- und Gangschwierigkeiten<br />

sowie Probleme in der Verständigung<br />

sein. Unter Stress und mit zunehmendem<br />

Alter (Häufigkeitsgipfel im 40.<br />

Lj.) können sich die Symptome zudem<br />

verschlimmern.<br />

Viele Betroffene ziehen sich dann immer<br />

mehr aus ihrem sozialen Umfeld<br />

zurück. Typischerweise kommt es unter<br />

maßvollem Alkoholkonsum zu einer<br />

kurzfristigen Besserung der Symptome,<br />

was sich aber ins Gegenteil verkehrt,<br />

wenn der Alkohol in der Leber abgebaut<br />

ist.<br />

Weitere Tremorursachen<br />

Daneben gibt es weitere Tremorursachen,<br />

die insbesondere wegen der<br />

Unterschiedlichkeit ihrer Ursache und<br />

der sich daraus ergebenden Behandlung<br />

relevant sind. Die Häufigkeit in der<br />

Gesamtbevölkerung liegt bei etwa 0,4<br />

% und nimmt mit dem Alter zu.<br />

Verstärkter physiologischer Tremor<br />

Diese Tremor-Form betrifft meist die<br />

Hände und tritt vor allem als Haltetremor<br />

auf. Das Zittern ist zwar gut<br />

sichtbar, wird aber in der Regel nicht<br />

als störend wahrgenommen. Ursache<br />

können unterschiedlichste Erkrankungen<br />

und Mangelzustände sein. Typisch<br />

ist hier eine hohe Frequenz der Zitterbewegungen.<br />

Wird die Ursache des<br />

Zitterns gefunden und behoben, geht<br />

der Tremor von all<br />

zurück.<br />

Orthostatischer Tremor<br />

Hochfrequenter, vorrangig von außen<br />

nicht sichtbarer Tremor, der sich<br />

überwiegend in den Beinen (häufig<br />

erst beim Aufstehen oder nach längerem<br />

Stehen) manifestiert und zu<br />

einer Unsicherheit beim Stehen bis zur<br />

Sturzneigung führt. Hingegen treten<br />

die Beschwerden in der Regel nicht<br />

im Gehen, Sitzen oder Liegen auf. Eine<br />

primäre Ursache ist nicht bekannt.<br />

Pixel-Shot/Shutterstock.com


erfolgreiche Therapie der Ursache deutlich bessert.<br />

GESUNDHEIT Daneben stehen für alle Tremorformen und Ursachen nicht medikamentöse und nicht invasive<br />

Therapien zur Verfügung, die zu erwägen sind. Hierzu gehören Ergotherapie, Physiotherapie und<br />

adapve Verfahren.<br />

27<br />

Tremor 1.Wahl 2. Wahl / 3.Wahl Invasivere Therapieverfahren<br />

Tremor bei Parkinson • Dopaminagonisten<br />

• Levodopa<br />

• COMT-Hemmer und MAO-B-hemmer in<br />

Kombination mit Levodopa<br />

• Apomorphin<br />

• (Anticholinergika)<br />

• Propranolol*<br />

• Clozapin*<br />

• Botulinumtoxin*<br />

• LCIG-Infusion<br />

• tiefe Hirnstimulation<br />

• unilaterale fokussierte<br />

Ultraschallbehandlung<br />

(MRgFUS)<br />

Essenzieller Tremor • Propranolol<br />

• Primidon*<br />

• Topiramat*<br />

• Kombination: Propanolol/Primidon<br />

• Botulinumtoxin*<br />

Kleinhirntremor • Carbamazepin* • Ondansetron*<br />

• Propranolol*<br />

• experimentell: 4-Aminopyridin<br />

• efe Hirnsmulaon<br />

• unilaterale fokussierte<br />

Ultraschallbehandlung<br />

(MRgFUS)<br />

• efe Hirnsmulaon<br />

Dystoner Tremor • Botulinumtoxin • efe Hirnsmulaon<br />

Verstärkter physiologischer Diagnostik und Behandlung der Ursache (z. B. Hyperthyreose, B-12-Mangel, Medikamente)<br />

Tremor<br />

Orthostatischer Tremor • Gabapentin* • Clonazepam*<br />

• efe Hirnsmulaon<br />

• Perampanel*<br />

neuropathischer Tremor Diagnostik und Behandlung der Ursache<br />

Propranolol*, Primidon*<br />

Holmes-Tremor • L-Dopa* • Leveracetam*<br />

• Trihexyphenidyl*<br />

• efe Hirnsmulaon<br />

• Medikamente* die in Studien einen posiven Effekt auf die Beeinflussung des Tremors zeigen aber hierfür nicht zugelassen sind (off label).<br />

• Medikamente der 2. und 3. Wahl sollten nur bei fehlendem Therapieerfolg eingesetzt werden. Eine ergänzende Therapie ist zu erwägen.<br />

• Invasivere Therapieverfahren sollten ausschließlich in Kliniken mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden<br />

Fazit<br />

Dystoner Tremor<br />

schen Ausfällen vor.<br />

und nicht invasive Therapien zur Verfügung,<br />

die zu erwägen sind. Hierzu<br />

Vom dystonen Tremor spricht man,<br />

wenn ein • Halte- Tremor oder ist ein Aktionstremor<br />

zwar ein häufiges Symptom des M. Parkinson kommt aber auch gehören bei anderen Ergotherapie, Physiotherapie<br />

in Muskeln auftritt, Erkrankungen welche vor. von einer Diagnostik<br />

und adaptive Verfahren.<br />

Dystonie • betroffen Nicht jeder sind. Tremor Bestimmte ist ein Parkinsontremor und nicht jeder Parkinson Paent hat auch einen<br />

Winkelstellungen Tremor. der Gelenke können Um die Ursachen näher einzugrenzen,<br />

das Zittern • verstärken Es gibt vielfälge oder auch Therapiemöglichkeiten, die werden die die typischen aber der Ursache Merkmale des Tremors der zugeordnet Fazit werden<br />

Amplitude des Tremors senken. Meist unterschiedlichen Tremorformen überprüft.<br />

Hierzu gehört zunächst eine aus-<br />

• Tremor ist ein zwar ein häufiges<br />

müssen.<br />

tritt dieser Tremor einseitig und auf<br />

eine oder • mehrere Die Verordnung Muskelgruppen von Medikamenten, führliche die Erhebung nicht primär der zur Auslöser Behandlung des des Tremors Symptom zugelassen des M. Parkinson kommt<br />

begrenzt auf. sind, ist bei Leitlinienorienerung Tremors, durch den des Arzt Entstehungszeitpunktes<br />

möglich.<br />

aber auch bei anderen Erkrankungen<br />

Beispiele sind der dystone Kopftremor und möglicher Erfahrungen, welche<br />

vor.<br />

(der sich durch Literatur: eine Deuschl Geste G., Schwingenschuh antagonistique<br />

z. B. Finger der gesunden Hand können.<br />

• Nicht jeder Tremor ist ein Parkins-<br />

P. et al., Maßnahmen Tremor, S2k-Leitlinie, den 2022; in: Tremor Deutsche korrigieren<br />

Gesellscha für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für<br />

Diagnosk und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien<br />

an das Kinn legen bessert) oder der<br />

dystone Schreib- oder Stimmtremor.<br />

Die Ursache des dystonen Tremors ist<br />

meistens unbekannt.<br />

Außerdem sollte immer eine internistische<br />

und neurologische Untersuchung<br />

erfolgen und die Beobachtung des<br />

Tremors.<br />

Zusätzlich werden technische Verfahren<br />

•<br />

ontremor und nicht jeder Parkinson<br />

Patient hat auch einen Tremor.<br />

Es gibt vielfältige Therapiemöglichkeiten,<br />

die aber der Ursache<br />

Cerebellärer Tremor<br />

Bei diesem Tremor handelt sich um<br />

einen kinetischen Aktionstremor der<br />

während einer Willkürbewegung entsteht<br />

und nicht in Ruhephasen. Er<br />

manifestiert sich als Rumpf- oder Extremitätentremor<br />

und kann ein- oder<br />

beidseitig auftreten.<br />

Hierzu gehört auch der Intentionstremor<br />

der insbesondere kurz vor dem<br />

Erreichen eines Bewegungsziels vermehrt<br />

auftritt (z.B., wenn sich die Hand<br />

eingesetzt. Dabei hilft es, dass sich<br />

Tremorformen durch Ihre Frequenz unterscheiden<br />

und diese mithilfe einer<br />

elektronischen Messung (Tremor-Analyse<br />

im EMG) bestimmt werden kann.<br />

Es gibt auch Aufzeichnungsmöglichkeiten<br />

über Smarttechniken hierbei<br />

wird das Bewegungsausmaß während<br />

des Tremors gemessen und kontinuierlich<br />

aufgezeichnet.<br />

Für die Differenzialdiagnostik können<br />

darüber hinaus Laboruntersuchungen<br />

•<br />

des Tremors zugeordnet werden<br />

müssen.<br />

Die Verordnung von Medikamenten,<br />

die nicht primär zur Behandlung<br />

des Tremors zugelassen sind,<br />

ist bei Leitlinienorientierung durch<br />

den Arzt möglich.<br />

Dr. Thomas Vaterrodt<br />

mit einem Becher dem Mund nähert). und radiologische Untersuchungen<br />

Als Ursache kommen alle Erkrankungen<br />

infrage, die das Kleinhirn betreffen.<br />

(CCT, Kernspintomografie, nuklearmedizinische<br />

Verfahren) erforderlich sein.<br />

Literatur: Deuschl G., Schwingenschuh P. et al., Tremor,<br />

S2k-Leitlinie, 2022; in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie<br />

(Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie.<br />

Online: www.dgn.org/leitlinien<br />

Holmes-Tremor<br />

Der Holmes-Tremor stellt klinisch eine<br />

symptomatische Kombination aus<br />

Ruhe-, Halte– und Aktionstremor dar<br />

und führt zu schwersten Behinderungen.<br />

Er ist auf eine Schädigung im Bereich<br />

des Hirnstamms zurückzuführen<br />

und liegt meist mit weiteren neurologi-<br />

Therapie<br />

Die Therapie setzt immer eine genaue<br />

Abklärung voraus, da der Tremor sich<br />

oft durch eine erfolgreiche Therapie<br />

der Ursache deutlich bessert.<br />

Daneben stehen für alle Tremorformen<br />

und Ursachen nicht medikamentöse


28<br />

IMPRESSUM<br />

Impressum<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>Nr</strong>. <strong>26</strong> <strong>Frühjahr</strong> <strong>2024</strong><br />

Bildnachweis<br />

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Helmut (79), Parkinson-Patient mit Sialorrhoe<br />

Leiden auch Sie an<br />

vermehrtem Speichelfluss?<br />

Sprechen Sie Ihren Arzt an.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.speichelfluss.info<br />

und www.parkinsoninfo.de<br />

© Copyright<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion.<br />

Für den Inhalt namentlich gekennzeichneter Artikel ist<br />

der Autor/ die Autorin im Sinne des Presserechts verantwortlich.<br />

Hinweis:<br />

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten gesundheitsbezogenen<br />

Informationen stellen keinen Ersatz für eine<br />

individuelle medizinische Beratung und Behandlung<br />

durch einen Arzt dar.<br />

Gewerbliche Anzeigen bedeuten nicht, dass die darin<br />

beworbenen Produkte von der Redaktion empfohlen<br />

werden.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung der Einträge und Anzeigen<br />

können wir leider keine Haftung für die Richtigkeit und/<br />

oder Vollständigkeit der Informationen und Anzeigen<br />

übernehmen.<br />

Merz Therapeutics GmbH<br />

Eckenheimer Landstraße 100<br />

60318 Frankfurt<br />

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Alles unter einem Dach:<br />

Parkinson-Fachklinik in München<br />

Die Schön Klinik München Schwabing ist eine zertifizierte Parkinson-Spezialklinik<br />

und mit rund 1600 Patientinnen und Patienten im Jahr eine der größten<br />

Fachkliniken im deutschsprachigen Raum. Als spezialisiertes Zentrum bieten wir<br />

Ihnen neben einer sicheren Diagnostik ein umfassendes Behandlungsspektrum<br />

nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />

Für die individuell optimale Therapie hält unser erfahrenes Team aus Ärzten,<br />

Therapeuten und Krankenpflege/Parkinson Nurses eine Vielzahl durchdachter<br />

Behandlungskonzepte bereit. Durch die langfristige und persönliche Betreuung<br />

unserer Patientinnen und Patienten können wir in der Schön Klinik München<br />

Schwabing die Therapie den jeweiligen Lebensumständen, persönlichen Zielen<br />

und dem Verlauf der Krankheit anpassen. Ob durch Medikamentenumstellung,<br />

aktivierende Therapien oder die Versorgung mit Hilfsmitteln.<br />

Unser Angebot<br />

• Tagesklinik: Tagsüber zu Therapie und Behandlung in die Klinik kommen<br />

und wie gewohnt zu Hause wohnen.<br />

• Stationäre Behandlung: Medikamentöse Neueinstellung oder Umstellung,<br />

Parkinson-Komplexbehandlung, Medikamentenpumpen, Indikationsstellung<br />

und Anpassung der tiefen Hirnstimulation<br />

• Aktivierende Therapien:<br />

° Physiotherapie und physikalische Therapie<br />

° Ergotherapie<br />

° Sprach- und Schlucktherapie<br />

° Neuropsychologie<br />

In der Schön Klinik München Schwabing wurden wegweisende Therapien und<br />

Hilfsmittel wie zum Beispiel das Münchner Anti-Freezing-Training und der Unterarm-Rollator<br />

entwickelt. Neue Technologien wie zum Beispiel virtuelle Welten<br />

kommen zum Einsatz, in Studien als hilfreich nachgewiesene Therapien wie<br />

Tanzen, Yoga und Tai Chi gehören zum Standard-Programm. Auch die Hundetherapie<br />

ist bei uns im Einsatz.<br />

Ihre Parkinson-Experten in der<br />

Schön Klinik München Schwabing<br />

Prof. Dr. Andrés<br />

Ceballos-Baumann<br />

Chefarzt<br />

Dr. Mario Paulig<br />

Leitender Oberarzt<br />

Priv.-Doz.<br />

Dr. Urban Fietzek<br />

Oberarzt<br />

KONTAKT<br />

Schön Klinik München Schwabing<br />

Parkinson Fachklinik<br />

Parzivalplatz 4 | 80804 München<br />

Tel.: +49 89 36087-0<br />

E-Mail: msw-patientenmanagement@<br />

schoen-klinik.de<br />

www.schoen-klinik.de/muenchen-schwabing.de


Vortragsreihe für Selbsthilfegruppen<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Im Herzen des Sauerlands liegt die Neurologische Klinik Sorpe see.<br />

In der zertifizierten Parkinsonfachklinik am malerischen Sorpe see<br />

leistet ein inter disziplinäres Team multimodale Komplex behandlung<br />

von Parkinsonerkrankungen auf höchstem Niveau.<br />

Lernen Sie mit Ihrer Selbsthilfegruppe unsere Klinik kennen –<br />

informative Vorträge, spannender Austausch, köstliches Mittagsbuffet.<br />

Immer Freitags (10:30–14:30 Uhr) nach Voranmeldung.<br />

Wählen Sie eines unserer Vortragsthemen aus:<br />

Physiotherapie<br />

Ergotherapie<br />

Musiktherapie<br />

Sturzprävention<br />

Logopädie<br />

Hilfsmittelberatung<br />

Ernährungsberatung<br />

Ärztlicher Vortrag<br />

Telefon 02935 807-0<br />

www.klinik-sorpesee.de

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