dPV Journal Ausgabe Nr. 26 Frühjahr 2024
Das Magazin für JUPA, MSA-, PSP- und THS-Patienten der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V.
Das Magazin für JUPA, MSA-, PSP- und THS-Patienten der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V.
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Heft <strong>Nr</strong>. <strong>26</strong><br />
<strong>Frühjahr</strong> <strong>2024</strong><br />
<strong>dPV</strong> JOURNAL<br />
Zeitschrift für JUPA, MSA-, PSP- und THS-Patienten<br />
JUPA<br />
Seminar:<br />
„Zu jung für<br />
Parkinson“<br />
Erfahrungen<br />
aus der THS-<br />
Sprechstunde<br />
PSP –<br />
Erfahrungsbericht<br />
Schmerzen<br />
bei Parkinson
TIEFE<br />
HIRNSTIMULATION BEI<br />
BEWEGUNGSSTÖRUNGEN<br />
Eine Behandlungsoption – 96%<br />
der Patienten würden sich wieder<br />
operieren lassen! 1<br />
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1. Knoop et al. Bridging the gap in patient education for DBS surgery for Parkinson’s disease. Parkinson’s Disease. 2017. 2017: 1-6.<br />
Alle Marken- und Urheberrechte gebühren den entsprechenden Rechteinhabern. VORSICHT: Diese Produkte dürfen nur durch oder im Auftrag eines Arztes erworben werden.<br />
Indikationen, Kontraindikationen, Warnungen und Anleitungen zur Benutzung sind der dem Produkt beigegebenen Gebrauchsanweisung zu entnehmen. Informationen nur<br />
für die Verwendung in Ländern mit gültigen Produktregistrierungen bei den zuständigen Gesundheitsbehörden. Nicht für die Verteilung in Frankreich bestimmt.<br />
NM-1187002-AA Gedruckt in Deutschland von medicalvision.
EDITORIAL<br />
1<br />
Liebe Leserinnnen, lieber Leser,<br />
wir haben mehr Kraft als Krankheit.<br />
Wir können uns in virtuellen Welten bewegen. Wir gehen neue Wege, um uns gegen<br />
Parkinson zu wehren. Wer mehr weiß, kann besser kämpfen.<br />
Das <strong>dPV</strong> <strong>Journal</strong> gehört seit vielen Jahren zum festen Bestand spannender<br />
Informationsangebote für unsere Mitglieder. Als schon gar nicht<br />
mehr ganz so neue Bundesvorsitzende der <strong>dPV</strong> freue ich mich sehr über diese<br />
neue <strong>Ausgabe</strong> mit interessanten Themen, nützlichen Hilfsangeboten und Hilfestellungen.<br />
Tief bewegt hat mich (auf Seite 16) die persönliche Reise eines Parkinson-Patienten<br />
und die in seinem Fall äußerst positive Veränderung, die die Pumpen-Therapie<br />
mit Apomorphin mit sich gebracht hat.<br />
Tina Siedhoff<br />
1. Vorsitzende der Deutschen<br />
Parkinson Vereinigung e.V.<br />
Sein Gespräch mit Prof. Falkenburger vom Universitätsklinikum Dresden macht Mut, andere Wege zu<br />
gehen für eine bessere Lebensqualität mit Parkinson.<br />
Denn Selbsthilfe ist viel mehr als ohnmächtig abwarten, was mit dem eigenen Körper passiert. Selbsthilfe<br />
bedeutet, die Chance zu haben, mit starken Partnern, ausgewiesenen Experten und anderen<br />
Betroffenen Zugang zu aktuellen Informationen und Therapien zu bekommen. Der Artikel über das<br />
häufig - auch von Ärzten - unterschätze Thema “Schmerzen bei Parkinson” auf Seite 22 ist ein gutes<br />
Beispiel dafür.<br />
Die Lektüre hilft, unser Wissen zu vermehren und damit selbstbewusster mit dem eigenen, individuellen<br />
Befinden umzugehen.<br />
Selbsthilfe ist eine tragende Säule im Gesundheitssystem - gerade in Zeiten klammer Kassen, mangelnder<br />
ärztlicher Versorgung und wenig Zeit für den einzelnen Patienten.<br />
Organisationen wie unsere ersetzen keine Behandlung, aber machen aus Patient:innen mündige und<br />
selbstbestimmte Partner von Therapeuten und Krankenkassen.<br />
Morbus Parkinson beeinflusst den ganzen Körper und die Symptome sind so vielfältig und unterschiedliche<br />
wie jeder Mensch, der daran erkrankt. Umso wichtiger ist aus meiner Sicht der gegenseitige<br />
Austausch, die Hilfe für andere, das Lernen voneinander.<br />
Ich bin nicht allein, das ist der Leitgedanke, der uns alle Kraft gibt.<br />
Wir bei der <strong>dPV</strong> sind eine große, wirkmächtige Gemeinschaft, die vom Engagement und der gegenseitigen<br />
Hilfe Ihrer Mitglieder lebt. Damit bündeln wir unsere Kräfte, das macht uns aus.<br />
Mit den besten Wünschen für eine gute Lektüre.<br />
Ihre Tina Siedhoff
2023_0<strong>26</strong>3 11/2023<br />
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INHALT<br />
3<br />
Inhalt<br />
DPV JOURNAL<br />
Editorial 1<br />
Impressum 28<br />
JUPA – JUNGE PARKINSONKRANKE<br />
Seminar „Zu jung für Parkinson“ 5<br />
24 Teil 3 des Trainings der Augenmuskulatur für<br />
Parkinson-Patienten mit Sehstörungen.<br />
PSP (PROGRESSIVE SUPRANUKLEÄRE BLICKLÄHMUNG)<br />
Ein Erfahrungsbericht 6 - 7<br />
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
Das Projekt „TIZIAN“ der Segeberger Kliniken 13<br />
m&i-Fachklinik Ichenhausen 14<br />
THS<br />
Erfahrungen aus der THS-Sprechstunde 8 - 9<br />
Digitaler Arztbesuch –<br />
Abbotts Virtual Clinic 10<br />
Neurologische Klinik Sorpesee –<br />
Virtual-Reality in der Ergotherapie 15<br />
Patienten Interview –<br />
Die subkutane Apomorphin-Therapie 16 - 18<br />
AtremoPlus –<br />
Fragen und Antworten 20 - 21<br />
LEWETEX –<br />
Die LEWETEX Parkinson Matratze 21<br />
GESUNDHEIT<br />
Schmerzen bei Parkinson 22 - 23<br />
Das Wunder „Auge“ Teil 3 24 - 25<br />
6 Vom 08. – 10.09.2023 fand das Seminar „Zu jung<br />
für Parkinson in Bad Kreuznach statt.<br />
Differenzialdiagnose Tremor<br />
und Behandlung <strong>26</strong> - 27<br />
Klinik für Neurologie<br />
Prof. Dr. med. Martin Südmeyer<br />
Chefarzt der Klinik für Neurologie<br />
Vorsitzender des Berufsverbands<br />
Deutscher Neurologen (BDN),<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
Prof. Dr. Klaus Thiemann Stiftung<br />
zur Förderung der Parkinsonforschung<br />
Wir sind auf die Behandlung von Patienten mit<br />
Morbus Parkinson und anderen Bewegungsstörungen<br />
spezialisiert. Unser Anspruch ist,<br />
unseren Patientinnen und Patienten sowie ihren<br />
Angehörigen eine weitgehend normale Lebensführung<br />
mit hoher Lebensqualität zu ermöglichen.<br />
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und Bewegungsstörungen<br />
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JUPA – JUNGE PARKINSONKRANKE<br />
5<br />
Seminar:<br />
„Zu jung für<br />
Parkinson“<br />
Vom 08. – 10.09.2023 fand im Leonardo Hotel in Bad Kreuznach ein<br />
Wochenend-Seminar für junge Menschen mit Parkinson und deren<br />
Angehörige statt.<br />
Nach der Begrüßung am Freitagnachmittag<br />
und der anschließenden<br />
Vorstellungsrunde, stellte Frau Nicole<br />
Pohlschmidt von Portabiles HealthCare<br />
Technologies, Erlangen die „ParkinsonGo<br />
APP-Selbstmanagement &<br />
Ganganalyse bei Parkinson“ vor.<br />
Nach dem Abendessen nutzten die<br />
Teilnehmer die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs.<br />
Frau Jeannette<br />
Overbeck, Dipl.-Psychologin, Leitende<br />
Klinische Neuropsychologin GNP,<br />
Christophorus Kliniken GmbH aus Dülmen<br />
leitete die Einzelgruppen „Und<br />
wir sind auch Betroffen“ (Angehörige<br />
unter sich) und „Von Betroffenen zu<br />
Betroffenen“ (Erkrankte unter sich). Die<br />
Gruppenarbeiten endeten um 23 Uhr.<br />
Der zweite Seminartag begann mit<br />
„Bewegung bei Parkinson“ und Bettina<br />
Eibeck-Möser, Physiotherapeutin<br />
und selbst Betroffene. Nach dem anschließenden<br />
Frühstück referierte Frau<br />
Overbeck zum Thema „Empathieverlust<br />
bei Morbus Parkinson: Vortrag<br />
und Übungen zur Verbesserung der<br />
Empathie für Betroffene“. Im zweiten<br />
Beitrag von Frau Overbeck ging es um<br />
„Stressbewältigung und Kommunikation“.<br />
Hierzu gab es mehrere praktische<br />
Übungen. Nach dem Mittagessen informierte<br />
Frau Dr. Ina Heitmann, Medical<br />
Managerin EVER Pharma GmbH<br />
zum Thema „Off Phasen erkennen und<br />
handeln – welchen Mehrwert ein Bewegungssensor<br />
(z. B. STAT-ON) dabei<br />
bietet“.<br />
Über die Ergebnisse des Forschungsprojektes<br />
WissensPARK „Ansprüche<br />
von Parkinsionpatient: innen und Angehörigen<br />
an eine Patient: innenschule“<br />
berichteten anschließend Frau Dr.<br />
Theresia Krieger, Frau Dr. Ümran Seven<br />
& Frau Leonie Jozwiak, alle vom Centrum<br />
für Neuropsychologische Diagnostik<br />
und Intervention (CeNDI) an der<br />
Uniklinik Köln. Die Teilnehmer lieferten<br />
dazu noch weitere Anregungen und<br />
mögliche Inhaltspunkte für die kommende<br />
Projektphasen.<br />
Der nachfolgende Referent, Dr.<br />
Andreas Becker, Chefarzt Neurologie,<br />
Ärztlicher Direktor, SRH-Kurpfalzkrankenhaus<br />
in Heidelberg, fiel kurzfristig<br />
aus, hatte jedoch seinen Vortrag „Unzufriedener<br />
medikamentöser Therapieerfolg:<br />
Wie erkennen & Was tun?“<br />
noch schnell bei Youtube hochgeladen,<br />
sodass die Teilnehmer dies anschauen<br />
konnten.<br />
Nach dem Abendessen nutzten die<br />
Teilnehmer den Abend zum Austausch<br />
in geselliger Runde und Themensuche<br />
für kommende Seminare.<br />
Der dritte Seminartag startete wieder<br />
mit „Bewegung bei Parkinson“ mit<br />
Bettina Eibeck-Möser. Die Teilnehmer<br />
beteiligten sich rege am Übungsprogramm<br />
und fanden das Training sehr<br />
gut. In einer gemeinsamen Abschlussrunde<br />
konnte jeder Teilnehmer kurz in<br />
1-2 Sätzen seine Eindrücke vom Wochenende<br />
äussern. Das Seminar endete<br />
mit dem Mittagessen und der anschließenden<br />
Abreise der Teilnehmer.
6<br />
PSP – PROGRESSIVE SUPRANUKLEÄRE BLICKLÄHMUNG<br />
PSP – Ein Erfahrungsbericht<br />
„Ich möchte, dass die Menschen erfahren, um was für eine tückische<br />
Krankheit es sich bei PSP handelt,“ sagt Susanne S. Ihr Mann<br />
Klaus litt 5 Jahre und 2 Monate an der Progressiven Supranukleären<br />
Blickparese, einer seltenen Krankheit, die zu den atypischen<br />
Parkinson-Formen, den Parkinson-Syndromen, zählt. Charakteristisch<br />
ist ihnen, dass sie schneller als Morbus Parkinson, die allseits<br />
bekannte Parkinson-Krankheit, zum Tode führen.<br />
Es begann im April 2018, dass<br />
Susanne die undeutlichere Aussprache<br />
und die vorgeneigte Körperhaltung<br />
von Klaus auffiel.<br />
Im Juni sprach sie mit ihrer Klassenkameradin,<br />
einer Oberärztin, darüber,<br />
die sofort in Richtung Parkinson, ja<br />
sogar in Richtung Parkinson-Syndrome<br />
tippte und vorschlug, Klaus solle so<br />
bald wie möglich einen Neurologen<br />
aufsuchen.<br />
Der Neurologe hielt sich bedeckt,<br />
vermutlich hatte er auch schon<br />
gemerkt, dass bei Klaus etwas vom<br />
üblichen Morbus Parkinson, abwich.<br />
Die Monate vergingen. Klaus‘ Sprache<br />
wurde nuscheliger, sein Gesicht<br />
wurde starrer. Der Gang war langsam<br />
und schleppend und auch Klaus‘<br />
Schrift wurde kleiner und krakeliger.<br />
Eigentlich alles Anzeichen von Parkinson!<br />
Aber der Neurologe verhielt sich<br />
auch in den Berichten bei halbjährlichen<br />
Nachuntersuchungen abwartend.<br />
2019 wurde deutlich, dass Klaus<br />
Orientierungsschwierigkeiten,<br />
besonders beim Autofahren, aufwies<br />
und beim Fahren einen Linksdrall, zur<br />
Fahrbahnmitte hin, entwickelte.<br />
Es wurde trotz Automatikauto gefährlicher,<br />
ihn ans Steuer zu lassen. Klaus<br />
Stimme wurde leiser und undeutlicher.<br />
Er nahm inzwischen das Parkinson-Medikament<br />
ISICOM ein, das aber offensichtlich<br />
keine Wirkung bei ihm hatte.<br />
Anfang 2020 war Susanne nach einer<br />
neuerlichen Untersuchung von Klaus<br />
beim Neurologen – er weigerte sich,<br />
dass sie ihn begleiten durfte – überzeugt,<br />
dass Klaus an Parkinson litt, und<br />
trat in die Wedeler Ortsgruppe der<br />
Deutschen Parkinson Vereinigung ein.<br />
Dort hörte sie den Vortrag einer Logopädin<br />
und schwärmte Klaus so überzeugend<br />
davon vor, dass er sich selbst<br />
um Logopädiestunden ab Mai 2020<br />
bemühte. Inzwischen war sein Speichelfluss<br />
durch zunehmende Schluckstörungen<br />
überbordend, er musste<br />
sich ständig den Mund abwischen.<br />
Klaus hatte Susanne zum Geburtstag<br />
eine Reise geschenkt und sie<br />
beschlossen, noch einmal Urlaub im<br />
Osnabrücker Land zu machen, denn<br />
es zeichnete sich ab, dass weitere<br />
Urlaube mit Klaus‘ zunehmender<br />
Unbeweglichkeit schwieriger werden<br />
könnten.<br />
Kurz vor dem Urlaub stürzte Klaus<br />
nachts im Schlafzimmer und brach<br />
sich 6 Rippen. Seltsamerweise hatte er<br />
danach kaum Schmerzen, während<br />
Susanne später von anderen Personen<br />
mit Rippenbrüchen hörte, dass<br />
die Schmerzen immens gewesen<br />
seien. Gleich am Ankunftstag fiel Klaus<br />
rückwärts die Treppe des Ferienappartements<br />
hinunter, weil er etwas nach<br />
oben tragen wollte, und brach sich<br />
das linke Schlüsselbein.<br />
Und überhaupt häuften sich jetzt<br />
die Stürze durch unsicheres Gehen –<br />
immer rückwärts! Susanne beschloss:<br />
Klaus erhält einen Rollator, sobald<br />
wir wieder zu Hause sind. Dann folgten<br />
erst einmal Tage im Krankenhaus<br />
Elmshorn, weil eine der Rippen die<br />
Lunge durchbohrt hatte, später führten<br />
kardiologische Probleme zu einem<br />
weiteren Klinikum-Aufenthalt.<br />
Susanne war inzwischen im Ruhestand<br />
und achtete darauf, dass sie mit Klaus<br />
seit Monaten täglich spazieren ging,<br />
denn Bewegung ist bei Parkinson das<br />
wichtigste überhaupt. Klaus hatte<br />
Physiotherapie immer abgelehnt,<br />
aber seit Mitte 2020 akzeptierte er<br />
sie. Susanne hatte es nämlich endlich<br />
erreicht, dass sie Klaus zum Besuch<br />
beim Neurologen begleiten durfte,<br />
und dieser befürwortete mit ihrer konstanten<br />
Zustimmung ausdrücklich die<br />
Physio.<br />
Im Januar 2021 wurde 2 Treppenlifte<br />
eingebaut, einer zum Keller, einer<br />
nach oben zum Arbeitszimmer.<br />
Das war nicht nur ein Segen, sondern<br />
auch teilweise gefährlich, wenn Klaus<br />
in den Keller hinunterfuhr und unten<br />
stürzte.<br />
Die Stürze nahmen zu. Es kam auch<br />
einmal zu einem Notarzteinsatz zu<br />
Hause, nachdem Klaus nach dem<br />
Aufstehen von der Treppe, wo er<br />
seine Schuhe angezogen hatte, so<br />
in Schwung kam, dass er nach vorne<br />
gegen die Garderobe auf seine Stirn<br />
fiel und sich eine blutende Kopfwunde<br />
zuzog.<br />
Es fiel Susanne auf, dass Klaus teilweise<br />
nicht mehr die Konsequenzen<br />
seines Handelns abschätzen konnte<br />
und auch herumzutüdeln begann.
PSP – PROGRESSIVE SUPRANUKLEÄRE BLICKLÄHMUNG<br />
7<br />
Sie kam dazu, wie er irgendwelche<br />
Papierstücke auf ein Blatt Papier<br />
klebte, ohne dass es ihn störte, dass<br />
der Klebstoff auf die Esstischplatte<br />
und den Fußboden floss. Außerdembehauptete<br />
er, nachts Stimmen von<br />
einem Mann und zwei Kindern im Haus<br />
gehört zu haben und fragte Susanne,<br />
wo sich diese Personen denn tagsüber<br />
aufhielten? Susanne war von diesen<br />
Halluzinationen, die möglicherweise<br />
von dem Medikament kamen, aber<br />
auch von der zunehmenden Empathielosigkeit<br />
von Klaus überrascht.<br />
Man muss sich dann klarmachen:<br />
Dies ist eine neurologische Krankheit,<br />
die auch das Gehirn verändern kann!<br />
Als die Krankheit Mitte 2021 immer<br />
schneller fortschritt, riet die Vorsitzende<br />
der Wedeler Parkinson-Ortsgruppe<br />
Susanne, doch mal mit Klaus<br />
die Parkinson-Abteilung im Neurologischen<br />
Klinikum in Bad Segeberg<br />
aufzusuchen. Auch ihr war aufgefallen,<br />
dass bei niemandem in der Parkinson-Gruppe<br />
die Krankheit so schnell<br />
fortgeschritten war.<br />
Der neurologische Leiter der Parkinson-Abteilung<br />
erkannte auf einen<br />
Blick und durch Befragung beider<br />
Ehepartner: hier handelt es sich um<br />
PSP.<br />
Er erklärte den beiden schonungslos<br />
offen: PSP ist sehr selten, es ist nicht<br />
heilbar und führt meist innerhalb von<br />
6 Jahren nach der Diagnose zum Tod.<br />
Medikamente helfen nicht, nur Bewegung.<br />
In den darauffolgenden Wochen<br />
fiel Klaus manchmal mehrmals am<br />
Tag und riss zum Beispiel ein ganzes<br />
Regal im Keller um, als er sich festhalten<br />
wollte. Er ließ ein volles Tablett zu<br />
Boden fallen, er wischte aus Versehen<br />
sein Rotweinglas zu Boden und<br />
Susanne musste nicht nur zusehen,<br />
wie sie Klaus vom Fußboden aufhelfen<br />
konnte, sondern musste sich, auch<br />
zusammen mit ihrer Tochter, um das<br />
Aufwischen von Flüssigkeiten oder das<br />
Aufheben der Scherben kümmern.<br />
Als Klaus merkte, wie sich sein<br />
Zustand verschlechterte und wie er<br />
auch Susanne belastete, bat er seine<br />
Tochter, ihm ein Zimmer in einem<br />
Pflegeheim zu suchen.<br />
Zum Glück war gerade ein Zimmer<br />
im AWO Wohn- und Servicezentrum<br />
Tornesch frei und Klaus konnte Anfang<br />
September 2021 einziehen.<br />
Seine Sprache war inzwischen kaum<br />
noch verständlich. Die Logopädin<br />
beendete Mitte 2022 den Unterricht,<br />
denn Klaus konnte nichts mehr lernen.<br />
Im März 2022 kam Klaus mit Verdacht<br />
auf Schlaganfall ins UKE Hamburg.<br />
Dies bestätigte sich zum Glück nicht,<br />
aber dafür stellten die Ärzte fest, dass<br />
Klaus mit seinem mühsamen Schlucken<br />
und dadurch langsamen Essen<br />
zu wenig Kalorien und Flüssigkeit<br />
aufnahm: er war dehydriert.<br />
Sie beschlossen, ihm einen Zugang für<br />
eine künstliche Teilernährung zu legen.<br />
Klaus sagte dazu: „Was bleibt mir denn<br />
anderes übrig?“<br />
Seine drei Geschwister kümmerten sich<br />
rührend um ihn. Zwei von ihnen, die in<br />
der Nähe wohnen, besuchten ihn fast<br />
jede Woche. Alle vier Geschwister<br />
unternahmen im Sommer 2022 insgesamt<br />
vier Ausflüge mit Klaus in von ihm<br />
geliebte Tierparks. Auch Susanne und<br />
eine der Schwestern machten zwei<br />
Ausflüge, nach Hagenbeck und zum<br />
Tierpark Eekholt. Diese Ausflüge waren<br />
nur mit mehreren zu schaffen, denn<br />
die Ernährung und ggf. Toilettengänge<br />
mussten sichergestellt sein. Im Nachhinein<br />
waren alle froh, dass sie diesen<br />
Aufwand nicht gescheut hatten…<br />
Im Sommer stellte sich eine weitere<br />
starke Behinderung ein: das sogenannte<br />
Gait-Freezing-Syndrom.<br />
Der Gang des Patienten „friert“ sozusagen<br />
ein, er wird wie von einem<br />
Magneten auf der Stelle gehalten,<br />
kann nicht weiter gehen, weil sein<br />
Gehirn ihm keine Impulse dazu gibt.<br />
Das macht das Gehen mit Klaus auf<br />
den Fluren zur Geduldsprobe und<br />
gefährlich, denn wenn er lange steht,<br />
steigt die Sturzgefahr und man kann<br />
ihn kaum halten.<br />
Ostern 2023 kam es sozusagen zum<br />
Zusammenbruch. Am Karfreitag<br />
verlor Klaus seine Körperspannung<br />
und musste von nun an total künstlich<br />
ernährt werden.<br />
Er konnte nur noch mühsam sitzen<br />
und schaffte es Ostermontag noch<br />
zu einem Besuch in dem Heim angeschlossenen<br />
Café mit Susanne, seiner<br />
Tochter und deren Freund. Jedoch<br />
konnte er nur dabeisitzen, nicht sprechen,<br />
nichts essen… Als sie ihn nach<br />
einer Spazierfahrtrunde im Rollstuhl<br />
zurückbrachten – es sollte seine letzte<br />
sein - atmete er schwer. Am Dienstag<br />
wurde Klaus mit Lungenembolie und<br />
einer Riesenverstopfung ins Klinikum<br />
Pinneberg eingeliefert. Es wurde zu<br />
einer gewaltigen Gratwanderung,<br />
diese „Genesung“, aber alles konnte<br />
aufgelöst werden.<br />
Von da an konnte Klaus nur noch<br />
liegen und an die Decke starren.<br />
Er wurde gelegentlich von einem<br />
Sauerstoffgerät unterstützt, hatte eine<br />
Wechseldruckmatratze gegen weiteres<br />
Wundliegen und einen Katheter.<br />
Die künstliche Ernährung hatte nicht<br />
verhindern können, dass er nur noch<br />
um die 60 kg wog. Dieser Zustand<br />
dauerte genau 2 Monate; dann kam<br />
es zu einem multiplen Organversagen<br />
– eine Erlösung für alle an der Pflege<br />
Beteiligten und für Klaus selber!<br />
Susanne S.<br />
fizkes/Shutterstock.com
8<br />
THS – TIEFE HIRNSTIMULATION BEI MORBUS PARKINSON<br />
Erfahrungen aus der THS-Sprechstunde<br />
Fragen, die gestellt wurden und Fragen, die nicht gestellt wurden<br />
Seit nunmehr über einem Jahr betreue<br />
ich die THS-Sprechstunde der Deutschen<br />
Parkinson Vereinigung. Vielleicht<br />
wäre es für viele Leser interessant,<br />
die häufigsten Fragen und<br />
Antworten zu kennen.<br />
Häufige und leicht zu<br />
beantwortende Fragen<br />
Eine der am häufigsten gestellten<br />
Fragen ist tatsächlich die Frage, ob<br />
man mit dem Implantat in die Sauna<br />
darf.<br />
Man darf! Das erklärt sich so: Da sich<br />
das Implantat im Körper befindet,<br />
kann es niemals heißer werden als der<br />
Körper, das heißt ca. 40 Grad. Deshalb<br />
bestehen hier keine Bedenken. Und ja,<br />
Sie dürfen fliegen, Sie müssen lediglich<br />
am Flughafen ihren Implantatausweis<br />
vorzeigen.<br />
Muss ich selbst bezahlen?<br />
Die Bezahlung der Operation wird in<br />
Deutschland von den Kassen übernommen,<br />
der Patient muss nichts dazu<br />
zahlen.<br />
Hört die Wirkung irgendwann auf?<br />
Nein, die Wirkung hält lebenslang an,<br />
auch wenn sich mit fortschreitender<br />
Krankheit die Gesamtsituation natürlich<br />
verschlechtert.<br />
Das Wichtigste<br />
Kommen wir nun zum Kern der Sache:<br />
ein sehr wichtiger Bereich ist natürlich<br />
die Indikationsstellung. Oft wird<br />
gefragt, ob die Stimulation nur bei<br />
Tremor wirkt.<br />
Beim Tremor wirkt sie sehr zuverlässig,<br />
die wichtigste Indikation sind jedoch<br />
Einschränkungen der Beweglichkeit,<br />
also Unterbeweglichkeit und Überbewegungen<br />
und der häufige Wechsel<br />
zwischen den beiden (Fluktuationen).<br />
Eine weitere wichtige Indikation ist das<br />
Überhandnehmen der Medikation. Es<br />
gilt die Regel, dass man sich Gedanken<br />
über weiterführende Maßnahmen<br />
machen soll, wenn mehr als 5<br />
Einnahmen pro Tag notwendig sind.<br />
Der Entscheidungsprozess sollte nicht<br />
zu spät angestoßen werden, damit<br />
der Patient Zeit hat, sich mit der Situation<br />
anzufreunden und Erkundigungen<br />
einzuholen.<br />
Häufig wird auch nach dem richtigen<br />
Zeitpunkt und der Altersbegrenzung<br />
gefragt. Hier gilt die Regel, nicht zu<br />
lange abzuwarten, wenn eine Ergänzung<br />
der medikamentösen Therapie<br />
ohnehin unabwendbar ist. Dass eine<br />
frühzeitige Implantation von Vorteil ist,<br />
konnte mittlerweile durch eine große<br />
Studie belegt werden. Die Altersgrenze<br />
liegt bei ungefähr 75 Jahren,<br />
abhängig vom biologischen Alter<br />
kann davon natürlich abgewichen<br />
werden. Es ist aber wichtig rechtzeitig<br />
zu planen und den Zeitpunkt nicht zu<br />
verpassen.<br />
Es ist nicht sinnvoll abzuwarten, bis der<br />
Patient schon sehr schlecht dran ist.<br />
Dieser Fehler wird leider immer noch<br />
gemacht, aber auch zu ängstliche<br />
Angehörige können schlechte Ratgeber<br />
sein. Schließlich geht es ja nicht um<br />
eine leichte Erkrankung, sondern um<br />
das Abwenden von schwerer Behinderung<br />
und Leiden. Schlecht begründetes<br />
Herausschieben macht die Situation<br />
nur noch schwieriger.<br />
Aus meiner Sicht ist es auch unabdingbar,<br />
die Patienten über die vorhandenen<br />
Alternativen, also Medikamentenpumpen<br />
und ähnliches, zu<br />
informieren. Hier sollte eine sehr individuelle<br />
Entscheidung getroffen werden<br />
Punkt allerdings muss beachtet<br />
werden, dass für die Tiefe Hirnstimulation<br />
ein Alterslimit besteht, wenn eine<br />
Pumpentherapie also zu spät abgebrochen<br />
wird, kann keine Umstellung<br />
auf die THS mehr erfolgen.<br />
Dauert die OP wirklich 15 Stunden?<br />
Leider kursieren immer noch Gerüchte<br />
von Operationen, die den ganzen Tag<br />
dauern. Dies kommt jedoch nur vor,<br />
wenn besonders schwierige Umstände<br />
bestehen, oder mit Einverständnis des<br />
Patienten zu Forschungszwecken<br />
ausgedehnte Messungen gemacht<br />
werden. Die Technik ist mittlerweile<br />
so ausgereift, dass die meisten Zentren<br />
wenig mehr als einen halben Tag<br />
brauchen, wobei ein großer Teil dieser<br />
Zeit zu den Vorbereitungen gehört<br />
und nicht so eigentlich Operation.<br />
Ist die Operation gefährlich?<br />
Nein! Bei weitem nicht so gefährlich<br />
wie ein schlecht behandelter Morbus<br />
Parkinson. Das Risiko für einen bleibenden<br />
Schaden wird mit einem Prozent<br />
angegeben, in meiner Erfahrung<br />
kommt es jedoch mittlerweile seltener<br />
vor. Weniger gefährliche Komplikationen<br />
sind Infektionen oder Fehlfunktionen<br />
des Systems, die dann einen<br />
operativen Wechsel erfordern.<br />
Können danach meine Medikamente<br />
reduziert werden und um wie<br />
viel?<br />
In der Regel können die Medikamente<br />
um ein Drittel bis zur Hälfte reduziert<br />
werden, es muss aber darauf geachtet<br />
werden, dass die Dosis nicht zu<br />
niedrig ist, da die Medikamente nicht<br />
nur für die Motorik wichtig sind. Bei zu<br />
starker Reduktion der Dopaminzufuhr<br />
kommt es zu Antriebsstörungen und<br />
Depressionen.<br />
Mögliche Störungen oder Gefahren<br />
durch elektromagnetische Felder<br />
Welche äußeren Einflüsse, insbesondere<br />
Magnetfelder, können die Hirnstimulation<br />
stören oder eine Gefährdung<br />
darstellen?<br />
Hier ist der Abstand entscheidend,<br />
bei der Mikrowelle ergibt sich das von<br />
selbst, beim Induktionsherd werden<br />
von den Firmen allgemein 5 cm<br />
angegeben, das heißt, im täglichen<br />
Gebrauch sind keine Probleme zu<br />
erwarten. Schwieriger wird es, wenn<br />
man eine Kernspintomographie benötigt.<br />
Die Vorschriften sind so kompliziert,<br />
dass letztendlich nur die Radiologien<br />
in den implantierenden Zentren dazu
THS – TIEFE HIRNSTIMULATION BEI MORBUS PARKINSON<br />
9<br />
bereit sind, abgesehen von wenigen<br />
Praxen. Bei Berufstätigen muss geklärt<br />
werden, inwieweit die Bedienung von<br />
Maschinen weiter möglich ist.<br />
Nachsorge<br />
Kann mein Neurologe das Gerät<br />
programmieren?<br />
Leider in der Regel nein, Es braucht<br />
eine jahrelange Spezialisierung, um<br />
die vielen auf dem Markt befindlichen<br />
Systeme wirklich gut einzustellen.<br />
Außerdem ist zumindest für<br />
Kassenpatienten im gegenwärtigen<br />
Gesundheitssystem gar keine Abrechnungsmöglichkeit<br />
für diese Leistung<br />
vorgesehen. ich spreche mich aber<br />
immer gerne mit dem Neurologen<br />
vor Ort ab, um die Feineinstellung der<br />
Medikamente vorzunehmen.<br />
Fragen, die nicht gestellt wurden,<br />
aber wichtig sind:<br />
Es ist sehr wichtig zu wissen, dass die<br />
Stimulation die geistige Situation nicht<br />
verbessert, man kann dadurch nicht<br />
schneller denken oder sich mehr<br />
merken. Allerdings kann sich die Hirnstimulation<br />
sehr positiv auf die Psyche<br />
auswirken, indem die Nebenwirkungen<br />
der Medikation reduziert werden.<br />
Dies gilt insbesondere für die Patienten,<br />
die im Verlauf der Krankheit<br />
dramatisch überdosiert sind.<br />
Gelegentlich gehen Patienten davon<br />
aus, dass die Stimulation direkt nach<br />
der Operation optimal eingestellt ist.<br />
dies ist jedoch nicht der Fall. Zunächst<br />
tritt der sogenannte Setzeffekt ein.<br />
Dies bedeutet, dass allein durch<br />
die mechanische Reizung der Elektroden<br />
ein starker Effekt eintritt, der<br />
nicht gesteuert werden kann und<br />
erst im Verlauf von Tag oder Wochen<br />
abflaut. Medikamente müssen oftmals<br />
engmaschig angepasst werden und<br />
die Stimulation schrittweise aktiviert<br />
und optimiert. Diese Phase dauert<br />
in der Regel drei bis sechs Monate,<br />
selten geht es auch schneller, besonders<br />
wenn nur ein Tremor behandelt<br />
werden muss.<br />
Dr. Donatus Cyron<br />
Dr. Cyron hat eine<br />
neurochirurgische Praxis in<br />
Karlsruhe (www.Neuro-Cyron.de)<br />
und arbeitet in der neurologischen<br />
Rehaklinik Dobel (SRH Gesundheitszentren<br />
Nordschwarzwald).<br />
An beiden Orten beschäftigt er<br />
sich vornehmlich mit der<br />
Einstellung von THS-Patienten.<br />
Zum Abschluss noch ein Hinweis oder eine Bitte:<br />
Viele Anrufe erfolgen außerhalb der dafür vorgesehenen Zeit und erreichen mich deshalb nicht.<br />
Bitte beachten Sie die Sprechzeiten an jedem zweiten Donnerstag im Monat<br />
zwischen 13:30 Uhr und 14:30 Uhr!<br />
Neurochirurgische<br />
THS-Telefonberatung<br />
mit Dr. Donatus Cyron<br />
Seit Januar 2020 berät der Facharzt für Neurochirurgie,<br />
Dr. Donatus Cyron, interessierte Mitglieder der <strong>dPV</strong> rund um das Thema<br />
Tiefe Hirnstimulation (THS). Am Telefon beantwortet der Karlsruher<br />
Experte für die Einstellung der Tiefen Hirnstimulation Ihre Fragen ausführlich<br />
und kompetent.<br />
Tel. 0174 - 85 97 993<br />
Exlusiv für Mitglieder der <strong>dPV</strong> ist die telefonische Sprechstunde jeden<br />
zweiten Donnerstag im Monat von 13.30 bis 14.30 Uhr erreichbar.<br />
Dr. Donatus Cyron
10<br />
THS – TIEFE HIRNSTIMULATION BEI MORBUS PARKINSON<br />
- Anzeige / Advertorial<br />
Digitaler Arztbesuch<br />
Patient:innen mit Tiefer Hirnstimulation (THS)<br />
können ihren Arzttermin mithilfe von Abbotts<br />
Neurosphere Virtual Clinic auch online<br />
wahrnehmen<br />
Betroffene einer Parkinsonerkrankung<br />
oder eines Essentiellen Tremors leiden<br />
häufig an Einschränkungen ihrer<br />
motorischen Fähigkeiten oder einem<br />
stetigen Zittern der Hände, Arme oder<br />
Beine. Auch wenn eine Medikation<br />
oder Behandlungsmethoden wie die<br />
Tiefe Hirnstimulation den Zustand von<br />
Patient:innen verbessern können – die<br />
notwendigen Nachsorgetermine stellen<br />
sie meist vor große Herausforderungen<br />
und können sogar aufgrund von<br />
Stress zu einer Verstärkung der Symptome<br />
führen. Um Erkrankte zu entlasten<br />
und ihnen die Strapazen einer<br />
langen Anreise zu ersparen, ermöglicht<br />
es die Neurosphere Virtual Clinic<br />
von Abbott, einen Arzttermin über<br />
das Internet abzuhalten. Eine solche<br />
telemedizinische Sprechstunde in den<br />
eigenen vier Wänden spart Nerven<br />
und Zeit und erleichtert den Alltag der<br />
Patient:innen und ihrer Familien.<br />
Mehr Lebensqualität nach<br />
erfolgreicher Behandlung<br />
Leiden Patient:innen an einer Bewegungsstörung,<br />
lassen sich bisher<br />
einfach zu verrichtende Aufgaben<br />
wie der Abwasch, die Rasur oder das<br />
Zähneputzen nur noch unter höchster<br />
Anstrengung erledigen. Nicht selten<br />
führt das dazu, dass Betroffene sich<br />
aus Scham immer mehr zurückziehen<br />
und Aktivitäten in der Öffentlichkeit<br />
meiden. Da momentan keine Möglichkeit<br />
existiert, Parkinson oder einen<br />
Essentiellen Tremor zu heilen, liegt der<br />
Behandlungsfokus auf der Linderung<br />
der Symptome. „Neben einer medikamentösen<br />
Therapie hat sich vor allem<br />
die Tiefe Hirnstimulation als effektive<br />
Methode erwiesen und kann zu<br />
einer Besserung des Zustands führen“,<br />
erklärt Prof. Dr. med. Martin Südmeyer,<br />
Chefarzt der Neurologie am Ernst von<br />
Bergmann Klinikum Potsdam.<br />
Bei dieser Behandlungsmethode<br />
erfolgt eine kontinuierliche Stimulation<br />
bestimmter Bereiche des Gehirns<br />
durch sanfte elektrische Impulse, die<br />
dem Zittern der Patient:innen entgegenwirken.<br />
Dabei werden durch einen Neurostimulator<br />
wie Abbotts Infinity DBS<br />
von einem Implantat am Schlüsselbein<br />
Impulse über ein dünnes Kabel<br />
an das Gehirn gesendet. „Ein erfolgreicher<br />
Eingriff bedeutet für Patient:<br />
innen einen großen Rückgewinn von<br />
Lebensqualität und Selbstständigkeit,“<br />
erläutert der Experte und fügt hinzu:<br />
„Im Laufe der Zeit müssen Träger:<br />
innen eines Neurostimulators jedoch<br />
regelmäßig Nachsorgeuntersuchungen<br />
wahrnehmen, um unter anderem<br />
zu prüfen, ob die Therapie noch<br />
adäquat ist oder ob die Intensität der<br />
Impulse angepasst werden muss.“<br />
Entlastung durch Telemedizin<br />
Da spezialisierte Kliniken häufig weit<br />
entfernt von den Betroffenen liegen,<br />
müssen diese oftmals eine strapazierende<br />
Reise auf sich nehmen. Das<br />
führt nicht nur zu einer unnötigen<br />
Belastung – auch die korrekte Einstellung<br />
des Neurostimulators gestaltet<br />
sich dadurch deutlich komplizierter.<br />
Denn durch den Stress einer langen<br />
Reise können sich die Symptome<br />
verstärken, was die exakte Einstellung<br />
erschweren kann. Sind die Betroffenen<br />
jedoch zu Hause und haben keine<br />
zusätzlichen Belastungen, ähnelt das<br />
einer Alltagssituation und erleichtert<br />
ein präzises Anpassen des Neurostimulators.<br />
Mithilfe der Neurosphere<br />
Virtual Clinic App von Abbott haben<br />
Patient:innen nun die Möglichkeit,<br />
eine Videosprechstunde mit ihren Ärtz:<br />
innen durchzuführen. Voraussetzung<br />
dafür ist ein kompatibler Neurostimulator<br />
sowie ein kompatibles Mobiltelefon<br />
oder Tablet. So bleibt ihnen der Weg<br />
in die Klinik erspart. Zudem lässt sich<br />
eine telemedizinische Sprechstunde<br />
spontaner vereinbaren als ein Termin<br />
vor Ort.<br />
Auf Nummer sicher gehen<br />
„Eine sogenannte teleneurologische<br />
Beratung ersetzt zwar keine persönliche<br />
Behandlung, das Einstellen des<br />
Stimulators birgt jedoch vor allem<br />
Mit der Neurosphere Virtual Clinic von Abbott ist<br />
jetzt eine Video-Sprechstunde mit dem behandelnden<br />
Mediziner über das Internet möglich.<br />
für Patient:innen mit neurologischen<br />
Beschwerden ein riesiges Potenzial“,<br />
erklärt der Chefarzt der Neurologie<br />
des Ernst von Bergmann Klinikums. Ein<br />
mehrstufiges Freigabesystem sorgt<br />
dafür, dass Patient:innen stets die volle<br />
Kontrolle behalten – erst nach eindeutiger<br />
Zustimmung lassen sich Änderungen<br />
am Neurostimulator vornehmen.<br />
Somit bietet die Neurosphere<br />
Virtual Clinic die Sicherheit, von<br />
nahezu jedem Ort schnell auf Veränderungen<br />
reagieren zu können, ohne<br />
dass sich Erkrankte Sorgen über ungewollten<br />
Zugriff machen müssen.<br />
Prof. Dr. med. Martin Südmeyer,<br />
Chefarzt der Neurologie<br />
am Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam
WEIL ZUHAUSE EIN ORT<br />
DER SICHERHEIT IST.<br />
Dank der NeuroSphere Virtual Clinic von Abbott ist<br />
eine Therapieanpassung heutzutage von jedem Ort aus<br />
möglich. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt an.<br />
Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie hier:<br />
Hinweis: Die Materialien der Abbott Neurosphere Plattform sind nicht dazu gedacht, den Rat oder die Informationen<br />
Ihres Arztes zu ersetzen. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der medizinischen Verfahren, Geräte und/oder Ihrer<br />
persönlichen Gesundheit haben, besprechen Sie diese bitte mit Ihrem Arzt. Bitte machen Sie sich vor Gebrauch der Abbott<br />
Neurostimulationsprodukte unbedingt mit den Gebrauchsanweisungen und den darin enthaltenen Indikationen, Kontraindikationen,<br />
Warnhinweisen, Vorsichtsmaßnahmen, potenziellen Komplikationen und Hinweisen zum Gebrauch vertraut.<br />
Abbott Medical GmbH, Helfmann-Park 7, DE-65760 Eschborn, Tel: 06196 77 11 133<br />
kennzeichnet eine Marke der Abbott Unternehmensgruppe.<br />
© 2023 Abbott. Alle Rechte vorbehalten.<br />
MAT-2311889 v1.0 | Dieses Dokument ist zur Verwendung in Deutschland freigegeben.
12<br />
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
Neurologisches Zentrum<br />
Fachklinik für Parkinson und Bewegungsstörung<br />
GEMEINSAM IHR ZIEL ERREICHEN<br />
Das Neurologische Zentrum der Segeberger Kliniken in Bad Segeberg, Schleswig-Holstein, bietet umfangreiche<br />
Möglichkeiten zur Behandlung von Parkinsonerkrankungen und anderen Bewegungsstörungen.<br />
Das umfassende Angebot reicht von Akutbehandlungen mit Diagnostik und Therapie über eine<br />
Parkinsonkomplexbehandlung bis hin zur Rehabilitation aller Schweregrade inkl. beruflicher Leistungsbeurteilung für die<br />
Rentenversicherung (AHB/Heilverfahren). Seit 1.1.2022 besteht zusätzlich die Möglichkeit einer Behandlung in unserer<br />
telemedizinisch-gestützten Tagesklinik (TIZIAN).<br />
Wir behandeln Patienten und Patientinnen aller Altersstufen und gehen dabei auf individuelle Problemstellungen ein,<br />
z.B. ein neuro-orthopädisches Spezialprogramm zu Hüft- oder Kniegelenksersatz bei Parkinson.<br />
Leistungen: Ergotherapie, Logopädie, Physikalische Therapie, Musiktherapie, aktivierende Pflege,<br />
Neuropsychologie und Physiotherapie.<br />
www.segebergerkliniken.de | 04551 802 5801 | Chefarzt Prof. Dr. Björn Hauptmann
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
13<br />
- Anzeige / Advertorial<br />
Das Projekt „TIZIAN“ der<br />
Segeberger Kliniken<br />
Wie es gelingt, die<br />
Therapie ins heimische<br />
Wohnzimmer zu bringen<br />
In den Jahren 2020 bis 2022 wurde in<br />
den Segeberger Kliniken „TIZIAN“, die<br />
Telemedizinisch gestützte Tagesklinik<br />
für Parkinson und Bewegungsstörungen<br />
entwickelt. Seit Januar 2022<br />
werden Patientinnen und Patienten<br />
regulär behandelt. Inzwischen haben<br />
über 130 Personen das tagesklinische<br />
Behandlungsangebot der Parkinson-Fachklinik<br />
in Bad Segeberg in Anspruch<br />
genommen.<br />
Das Behandlungskonzept sieht vor,<br />
motorische Funktionen zu verbessern,<br />
auf möglichst hohem Niveau zu erhalten<br />
oder verlorene Fertigkeiten wieder<br />
zu erlangen. Das TIZIAN-Team, bestehend<br />
aus einer Oberärztin, einer Pflegefachkraft,<br />
Physiotherapeutinnen,<br />
einer Logopädin sowie einer Ergotherapeutin,<br />
hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
Patienten und Patientinnen<br />
mittels Telemedizin dabei zu unterstützen.<br />
Das Konzept der telemedizinischgestützten<br />
Tagesklinik („TIZIAN“)<br />
Der Grundgedanke des Konzeptes<br />
lautet, Betroffene mit Parkinsonsyndromen<br />
bei behandlungsbedürftiger<br />
Verschlechterung bestehender Symptome,<br />
eine hochspezialisierte interdisziplinäre<br />
Behandlung zu bieten. Digitale<br />
Angebote unterstützen dabei gezielt<br />
und individuell die bewährte konventionelle<br />
Therapie.<br />
Die Behandlungsdauer<br />
umfasst in<br />
der Regel bis zu<br />
sechs Wochen, wobei die Tagesklinik<br />
nur an jedem zweiten Tag aufgesucht<br />
werden muss. Die in der Klinik stattfindenden<br />
Einzel- und Gruppentherapien<br />
erfolgen dabei am Vormittag. Die<br />
ärztliche Tele-Visite sowie synchrone<br />
Tele-Therapien mit einer der Therapeutinnen<br />
finden an den Tagen, an denen<br />
die Betroffenen zu Hause sind, immer<br />
nachmittags statt. Das zusätzliche, individuell<br />
erstellte Eigentraining kann zu<br />
einer frei wählbaren Zeit durchgeführt<br />
werden.<br />
Therapeutisch begleitetes<br />
Eigentraining<br />
In das TIZIAN-Behandlungskonzept<br />
wurden verschiedene spezifische digitale<br />
Anwendungen implementiert. Ein<br />
entsprechend ausgestattetes Tablet<br />
mit Apps sowie eine Einweisung erfolgt<br />
direkt zu Beginn des Klinik-Aufenthaltes.<br />
Über die „Caspar-App“ wird den Patienten<br />
und Patientinnen auch ein individuelles<br />
videobasiertes Eigentraining<br />
zur Verfügung gestellt. Die Eigentrainingspläne<br />
sind flexibel hinsichtlich der<br />
Inhalte und der Intensität. Änderungen<br />
von Seiten des Fachpersonals sind<br />
schnell vorgenommen und sofort für<br />
die Nutzer einsehbar. Die eingebettete<br />
Chatfunktion ermöglicht<br />
eine unkomplizierte,<br />
schnelle Kommunikation.<br />
Sie dient der<br />
Informationsweitergabe<br />
bei Schwierigkeiten<br />
der Übungsumsetzung,<br />
Änderungswünschen<br />
zum Trainingsplan oder<br />
durchgeführten Anpassungen.<br />
Aufnahmekriterien<br />
Im Einzelfall wird entschieden,<br />
ob eine klassische<br />
stationäre oder tagesklinische<br />
Behandlung nötig ist. Voraussetzungen<br />
für die Tagesklinik sind z.B. fehlende<br />
Beaufsichtigungsnotwendigkeit,<br />
fehlende Pflegenotwendigkeit, eigenständige<br />
Fortbewegung mit/ohne Mobilitätshilfsmittel<br />
sowie eine allgemeine<br />
Belastbarkeit, die eine mehrmals tägliche<br />
Teilnahme von aktiv übenden<br />
Maßnahmen von mindestens 30-minütigen<br />
Therapieeinheiten erlaubt. Wie<br />
bei der stationären Komplexbehandlung<br />
wird eine Einweisung des behandelnden<br />
Arztes benötigt.<br />
SEGEBERGER KLINIKEN<br />
Prof. Dr. Björn Hauptmann<br />
Chefarzt Parkinson<br />
und Bewegungsstörungen<br />
Klosterkamp 1a<br />
23795 Bad Segeberg<br />
Tel. 04551 802-0<br />
info@segebergerkliniken.de
14<br />
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
- Anzeige / Advertorial<br />
Ausgezeichnete Parkinson-Behandlung<br />
m&i-Fachklinik<br />
Ichenhausen seit 1997<br />
anerkannte Parkinson-<br />
Fachklinik<br />
Die m&i-Fachklinik Ichenhausen ist<br />
eine der Top-Adressen bei der Behandlung<br />
von Morbus Parkinson. Dies<br />
bestätigte der Fachklinik für Spezialisierte<br />
Akutmedizin und Medizinischen<br />
Rehabilitation die Deutsche Parkinson<br />
Vereinigung. Denn seit über 25 Jahren<br />
zählt sie zu einer der wenigen zertifizierten<br />
Parkinson-Fachkliniken in Deutschland.<br />
„Unsere Erfahrung zeigt, dass Parkinson-Patienten<br />
sehr von individualisierter<br />
Therapie profitieren. Deshalb setzen<br />
wir auf langfristige und persönliche<br />
Betreuung, die auch die Lebensumstände,<br />
die persönlichen Ziele und<br />
den Verlauf der Erkrankung berücksichtigt“,<br />
erklärt Priv.-Doz. Dr. Michael<br />
Valet, Chefarzt der Abteilung Neurologie.<br />
„Bei uns arbeiten Ärzte, Therapeuten<br />
und Pflegekräfte Hand in Hand mit<br />
den ihnen anvertrauten Patienten. Sie<br />
sind im regelmäßigem Austausch untereinander<br />
und gewährleisten somit<br />
eine optimale Therapie<br />
bzw. Behandlung“, erklärt<br />
Dr. Valet weiter.<br />
Therapie in der m&i-Fachklinik<br />
Ichenhausen<br />
„Die Therapie setzt sich aus mehreren<br />
Bausteinen zusammen. Der wichtigste<br />
ist der Einsatz von Medikamenten.<br />
Damit lässt sich die Krankheit oft über<br />
Jahre gut kontrollieren. Mit der Zeit<br />
kann die Wirkung bestimmter Anti-Parkinsonmittel<br />
allerdings abnehmen.<br />
Deshalb ist in gewissen Zeitabständen<br />
eine Anpassung der Medikamente<br />
notwendig“, sagt Oberärztin Karin<br />
Junginger, die sich mit Dr. Valet um die<br />
Patienten kümmert.<br />
Oberärztin Karin Junginger<br />
Priv.-Doz. Dr. Michael Valet,<br />
Chefarzt der Abteilung Neurologie<br />
Neben der medikamentösen Behandlung<br />
ist auch eine gute physiotherapeutische<br />
Betreuung wichtig, um<br />
möglichst lange die Beweglichkeit zu<br />
erhalten. Ebenso können sich Entspannungsübungen<br />
positiv auf das Zittern<br />
auswirken. Logopädische Maßnahmen<br />
helfen, wenn das Sprech- und<br />
Schluckvermögen beeinträchtigt sind.<br />
Durch Ergotherapie sollen die Patienten<br />
möglichst lange selbstständig<br />
den Alltag bewältigen oder Hobbys<br />
ausführen können. Eine ebenso wichtige<br />
Rolle spielt die Ernährung bei Parkinson-Patienten.<br />
Wichtig ist, dass sie<br />
ausreichend viele Kalorien zu sich nehmen<br />
und sich ausgewogen ernähren.<br />
Mehr Informationen zum Thema „Parkinsontherapie“<br />
finden Sie auch unter:<br />
www.fachklinik-ichenhausen.de
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
15<br />
Virtual-Reality in der Ergotherapie<br />
Defizite in der Feinmotorik, Veränderungen des Schriftbildes,<br />
Störungen der Körperhaltung oder des Gangbildes<br />
sind typische Symptome einer Parkinson-Erkrankung.<br />
Jeder Patient nimmt diese Einschränkungen unterschiedlich<br />
stark wahr und wird dadurch im Alltag unterschiedlich<br />
stark beeinflusst.<br />
Mit Ergotherapie soll diesen Einschränkungen individuell<br />
entgegengewirkt werden. Ziel ist es, die motorischen, sensorischen,<br />
kognitiven und sozialen Fähigkeiten zu verbessern.<br />
Dadurch soll die Lebensqualität der Patienten gesteigert und<br />
ein möglichst eigenständiger Alltag gesichert werden.<br />
Neben den klassischen ergotherapeutischen Behandlungsverfahren<br />
(motorisch-funktionell, sensomotorisch-perzeptiv,<br />
neuropsychologisch-orientiert, psychisch-funktionell)<br />
kommen in der Neurologischen Klinik Sorpesee auch hochmoderne<br />
ergotherapeutische Geräte zum Einsatz.<br />
Dazu verfügt die zertifizierte Parkinson-Fachklinik seit<br />
2023 auch über ein innovatives Virtual-Reality-Therapiesystem.<br />
Das Modell CUREO 3 der Firma Cureosity ist mit<br />
einer VR-Brille, zwei Controllern und einem Steuerungstablet<br />
ausgestattet. Über verschiedene Module ist es möglich,<br />
individuelle Trainingspläne für jede Altersgruppe und<br />
jede Schwere der Beeinträchtigung zu entwickeln – auch<br />
bettlägerige Patienten können so therapiert werden. Die<br />
spielerischen Elemente sorgen für eine große Motivation<br />
und Abwechslung bei den Teilnehmern.<br />
Mit der VR-Therapie können beispielweise entspannende<br />
Übungen zur Stressreduktion oder Atemübungen genauso<br />
durchgeführt wie Trainings zur Verbesserung der visuellen<br />
Wahrnehmung. Auch Farb- und Formerkennungen, die<br />
räumliche Wahrnehmung oder das Gedächtnis können optimal<br />
trainiert werden. Zudem stehen Übungen alltäglicher<br />
Bewegungsabläufe, der Umgang mit Alltagsgegenständen<br />
und die Verbesserung der Koordination sowie Feinmotorik<br />
im Fokus der Therapie mit der CUREO 3.<br />
Die technisch hochentwickelten Systeme ergänzen die<br />
klassischen Behandlungsverfahren optimal und tragen<br />
so in hohem Maße zum Therapieerfolg bei Parkinson bei.<br />
Durch die spielerische Gestaltung der Trainingsprogramme<br />
macht die Ergotherapie Spaß und ist überaus motivierend.<br />
Telefon 02935 807-0<br />
www.klinik-sorpesee.de
16<br />
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
- Anzeige / Advertorial<br />
Patienten Interview<br />
Ein Weg zur<br />
Normalität:<br />
Die subkutane Apomorphin-Therapie als Schlüssel<br />
zur Lebensqualität bei Parkinson<br />
Im Interview mit Prof. Dr. med. Björn<br />
Falkenburger aus dem Universitätsklinikum<br />
Carl Gustav Carus Dresden<br />
(UKD) 1 gewährt uns Herr S. einen tiefen<br />
Einblick in seine persönliche Reise<br />
mit Parkinson und die entscheidende<br />
Veränderung, die durch die Pumpentherapie<br />
mit Apomorphin in sein Leben<br />
kam.<br />
Von der Herausforderung der Diagnose<br />
bis zur Wiederentdeckung von Lebensfreude<br />
– seine Erfahrungen bieten<br />
nicht nur Einblicke in die Wirksamkeit<br />
der subkutanen Apomorphin-Therapie,<br />
sondern auch Hoffnung und Inspiration<br />
für andere, die ähnliche Wege<br />
beschreiten.<br />
Prof. Falkenburger: Herzlich willkommen<br />
am Universitätsklinikum Dresden.<br />
Herr S., wann wurde bei Ihnen die Parkinson-Krankheit<br />
festgestellt?<br />
Herr S.: 2017 war ich das erste Mal<br />
beim Neurologen, nachdem meine<br />
Mutter die Diagnose Parkinson bekommen<br />
hat. Damals war ich 40 Jahre alt.<br />
Prof. Falkenburger: Sie selbst haben<br />
keine Symptome oder Beschwerden<br />
bemerkt?<br />
Herr S.: Im Nachhinein betrachtet<br />
schon, aber das hat man auf den<br />
Stress oder andere Dinge geschoben.<br />
Der Tremor war immer da, wenn ich<br />
zur Ruhe gekommen bin und mein<br />
Gleichgewichtssinn war ein bisschen<br />
durch den Wind.<br />
Prof. Falkenburger: Wie hat sich Ihr<br />
Leben durch die Diagnose verändert?<br />
Herr S.: Es hat sich einmal komplett<br />
gedreht. Davor hat man sich nicht mit<br />
Parkinson beschäftigt. Das Leben ändert<br />
sich schlagartig.<br />
Prof. Falkenburger: Hat sich Ihre Perspektive<br />
durch die Diagnose verändert?<br />
Herr S.: Früher war mir wichtig, dass<br />
ich in der Arbeit vorankomme und abgesichert<br />
bin bis zur Rente. Nach der<br />
Diagnose war mir wichtig, dass ich mit<br />
meiner Familie zurechtkomme und sie<br />
auch mit mir.<br />
Prof. Falkenburger: Was hat Ihnen in<br />
dieser Situation geholfen?<br />
Herr S.: Meine Familie. Insbesondere<br />
meine Frau. Und, dass ich noch relativ<br />
jung war und mich noch selbstständig<br />
informieren konnte. Der Arzt hat gesagt,<br />
ich habe Parkinson und solle die<br />
Tabletten nehmen. Damit bin ich gut<br />
eingestellt.<br />
Die Dosierung war ausgereizt<br />
Prof. Falkenburger: Sie wurden zunächst<br />
mit Tabletten behandelt. Was<br />
hat dazu geführt, dass Sie sich über<br />
andere Therapiemöglichkeiten informiert<br />
haben?<br />
Herr S.: Man hat mir gesagt, dass die<br />
Dosierung, die ich bekommen habe,<br />
ausgereizt ist. Man müsste mich nochmal<br />
komplett neu einstellen und wisse<br />
nicht, wo man am Ende landet und<br />
wie es mir danach ginge.<br />
Prof. Falkenburger: Welche Probleme<br />
hatten Sie, bevor sie mit der subkutanen<br />
Apomorphin-Therapie begonnen<br />
haben?<br />
Herr S.: Ich bin erschrocken, wie viele<br />
Tabletten es zum Schluss waren.<br />
Ich habe selbst zugestimmt, mir noch<br />
eine Tablette mehr zu geben, damit<br />
es noch funktioniert. Sobald die Wirkung<br />
weniger wurde, wurde es wieder<br />
schlimmer. Zudem hatte ich immer<br />
vergessen, die Tabletten pünktlich zu<br />
nehmen. Leider machen hier 10 Minuten<br />
schon sehr viel aus.<br />
Prof. Falkenburger: Wie lange hat die<br />
Wirkung ungefähr angehalten?<br />
Herr S.: Zum Schluss zwischen zwei<br />
und drei Stunden. Ich habe 6 x tgl. Tabletten<br />
eingenommen.<br />
Prof. Falkenburger: Wann haben<br />
Sie das erste Mal von der Apomorphin-Pumpe<br />
gehört?<br />
Herr S.: Ich habe Kontakt zu PANOS 2<br />
aufgenommen, um mich zu informieren.<br />
Dort wurde mir gesagt, wenn das<br />
mit den Tabletten nicht so funktioniert,<br />
würde es noch eine subkutane Pumpentherapie<br />
geben.<br />
Prof. Falkenburger: Wie lange hat es<br />
ungefähr gedauert von dem Moment<br />
an, als jemand in den Raum gestellt<br />
hat, dass eine subkutane Pumpentherapie<br />
mit Apomorphin für Sie hilfreich<br />
sein könnte bis zu dem Zeitpunkt, an<br />
dem Sie gesagt haben, ok, das mache<br />
ich jetzt?<br />
Herr S.: Ein halbes Jahr würde ich sagen.<br />
1<br />
www.uniklinikum-dresden.de<br />
2<br />
www.panos.care
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
17<br />
Ich wollte keine OP<br />
Prof. Falkenburger: Was war ausschlaggebend,<br />
eine subkutane Parkinson-Therapie<br />
zu versuchen?<br />
Herr S.: Dass ich keine OP wollte.<br />
Prof. Falkenburger: Welche Auswirkung<br />
hat das auf Ihren Alltag gehabt<br />
als Sie die Tabletten 6 x tgl. nehmen<br />
mussten, da die Wirkung immer nachgelassen<br />
hat?<br />
Herr S.: Ich hatte keinen geregelten<br />
Ablauf mehr. Weil ich mich immer<br />
mehr auf die Tabletteneinnahme konzentrieren<br />
musste. Da sonst gar nichts<br />
mehr funktioniert hat.<br />
Prof. Falkenburger: War das Denken<br />
an die Tabletten für Sie besonders störend?<br />
Herr S.: Nein, dass ich in dem Sinne<br />
kein Leben mehr hatte, weil die Tabletten<br />
nicht mehr geholfen haben.<br />
Frau S.: Er kam nicht mehr die Treppe<br />
hoch, er musste am Rollator laufen,<br />
er war steif. Man konnte ihn nicht berühren,<br />
er hatte Schmerzen, obwohl er<br />
die Tabletten genommen hatte. Auch<br />
eine Umarmung war undenkbar.<br />
Ich habe wieder Lebensfreude<br />
Herr S.: Ab diesem Zeitpunkt war die<br />
Entscheidung für eine subkutane Pumpentherapie<br />
schnell gefallen.<br />
Prof. Falkenburger: Wie lange haben<br />
Sie die Apomorphin-Pumpe schon?<br />
Herr S.: Ein bisschen mehr als ein Jahr.<br />
Ca. 14 - 15 Monate. Bisher bemerke<br />
ich keine Verschlechterung und das<br />
war bei den Tabletten immer der Fall.<br />
Prof. Falkenburger: Gab es Dinge, die<br />
Sie nicht erwartet hätten, seitdem Sie<br />
die Apomorphin-Pumpe tragen?<br />
Herr S.: Das es mir wieder so gut geht.<br />
Ich viele Dinge beruhigter machen<br />
kann als vorher und nicht mehr ständig<br />
die Uhr im Kopf haben muss, wann<br />
ich die Tabletten einnehmen muss. Ich<br />
bin viel freier, kann mich wieder bewegen.<br />
Und meine Frau sagte zu mir „Ich<br />
habe endlich meinen Mann wieder“.<br />
Das hat mir gezeigt, dass ich alles richtig<br />
gemacht habe.<br />
Prof. Falkenburger: Also hat die Therapie<br />
Einflüsse auf Ihre Motorik und<br />
dass Sie auch mehr Verlässlichkeit haben;<br />
hat sich auch die Psyche verändert?<br />
Herr S.: Ich habe wieder Lebensfreude.<br />
Frau S.: Der Rollator steht mittlerweile<br />
auf dem Dachboden. Das war vorher<br />
undenkbar.<br />
Prof. Falkenburger: Befüllen Sie die<br />
Pumpe mit dem Medikament allein,<br />
und legen Sie diese auch allein an,<br />
oder hilft Ihnen jemand dabei?<br />
Herr S.: Das mache ich noch alles<br />
selbst.<br />
Prof. Falkenburger: Es ist für Sie also<br />
nicht einschränkend oder herausfordernd?<br />
Herr S.: Am Anfang ist es etwas Neues.<br />
Das ist klar. Man hat „den Schlauch<br />
am Bauch“, aber das vergisst man relativ<br />
schnell und es stört nicht mehr.<br />
Prof. Falkenburger: Wie duschen Sie<br />
mit der Pumpe?<br />
Herr S.: Wenn ich duschen gehe,<br />
muss ich die Pumpe natürlich abnehmen.<br />
Vorher setze ich mir noch einen<br />
Bolus. Dann habe ich ungefähr 30<br />
Minuten Zeit. Nach dem Abtrocknen<br />
desinfiziere ich meine Haut und lege<br />
die Pumpe wieder an.<br />
Prof. Falkenburger: Angenommen,<br />
Sie wären im Urlaub und wollen ins<br />
Thermalbad gehen, haben Sie das<br />
schon mal ausprobiert?<br />
Herr S.: Es gibt eine wasserfeste Tüte,<br />
die man sich umhängen kann. Dort<br />
habe ich die Pumpe drin, sodass ich<br />
sie gar nicht erst abmachen muss.<br />
Die subkutane Apomorphin-Pumpentherapie<br />
macht vieles einfacher 3<br />
Prof. Falkenburger: Es gibt viele Patienten,<br />
die sich nicht für eine gerätegestützte<br />
Therapie entscheiden.<br />
Welche Gründe gibt es Ihrer Meinung<br />
nach dafür?<br />
Herr S.: Die Möglichkeiten werden<br />
nicht aufgezeigt. Ich hätte mir gewünscht,<br />
dass der Arzt gleich gesagt<br />
hätte, dass es auch eine Apomorphin-Pumpe<br />
gibt.<br />
Prof. Falkenburger: Wenn jetzt Patienten<br />
in einer ähnlichen Situation sind,<br />
wie Sie damals, dass die Wirkung der<br />
Tabletten nicht dauerhaft anhält, aber<br />
sie sich nicht so richtig für eine subkutane<br />
Pumpen-Therapie entscheiden<br />
können. Was würden Sie ihnen mit auf<br />
den Weg geben?<br />
Herr S.: Erst mal versuchen. „Versuch<br />
macht klug“. Es ist vielleicht das Wort<br />
„Pumpentherapie“ das abschreckt.<br />
Aber es ist nicht so, dass man eine<br />
Klappe am Bauch hat, die man aufmachen<br />
und fünf Drähte verkabeln<br />
muss. Man nimmt einen Katheter (Infusionsset)<br />
und drückt diesen einfach<br />
leicht auf die Haut. Das kann in meinen<br />
Augen jeder machen. Alle 17 Stunden<br />
wechsle ich das Medikament und alle<br />
12 Stunden den Katheter (Infusionsset).<br />
Das ist unkomplizierter als sich alle drei<br />
bis vier Stunden eine Handvoll Tabletten<br />
einzuwerfen. Die Pumpentherapie<br />
ist viel entspannter und macht vieles<br />
einfacher.<br />
3<br />
bei geeigneten Patienten
18<br />
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
Prof. Falkenburger: Wie reagiert Ihre<br />
Familie auf Ihre Pumpe?<br />
Herr S.: Meine Frau hatte anfangs ein<br />
bisschen Berührungsängste. Das haben<br />
wir gelöst, indem wir die Pumpe<br />
„Ludwig“ genannt haben. Die Kinder<br />
waren unkompliziert.<br />
Frau S.: Die Kinder haben sich alles erklären<br />
und vorführen lassen.<br />
Prof. Falkenburger: Haben Sie denn<br />
auch noch Fragen an mich?<br />
Herr S.: Warum bietet man Tabletten<br />
und Pumpe nicht gleichzeitig an?<br />
Prof. Falkenburger: Ich spreche früh<br />
mit Patienten über die geräte-gestützten<br />
Therapien. Denn ich weiß, dass<br />
sich viele mit der Entscheidung sehr<br />
schwertun. Dass Sie sich sehr schnell<br />
entschieden haben, ist eine Ausnahme<br />
– und Ihr Erfolg gibt Ihnen recht.<br />
Manche Patienten können sich darauf<br />
nicht einlassen. Aber was Sie gesagt<br />
haben, ist ganz wichtig: Man kann die<br />
Apomorphin-Therapie einfach mal<br />
ausprobieren und wenn es dann nicht<br />
funktioniert, kann man es auch wieder<br />
sein lassen.<br />
Herr S.: Das ist das, was ich zu mir gesagt<br />
habe. Ich gehe nach Dresden<br />
und versuch es mit der Pumpe.<br />
Prof. Falkenburger: Kennen Sie Betroffene,<br />
die ähnlich jung sind wie Sie?<br />
Herr S.: Ich habe letztens einen Mann<br />
bei einem Seminar getroffen, der auch<br />
schon die ganzen Tabletten durchhatte.<br />
Er war froh, dass er mich kennengelernt<br />
hat, weil ich ihm von der Pumpe<br />
erzählen konnte. Er will nun Kontakt zu<br />
seinem Neurologen aufnehmen. Ich<br />
habe gesagt: das ist kein Wundermittel.<br />
Man hat auch schlechte Tage. Das<br />
ist immer so bei dieser Krankheit. Aber<br />
so wie er herumgelaufen ist, hat mich<br />
das sehr an mich erinnert. Die gleiche<br />
Tablettenflut wie bei mir.<br />
Prof. Falkenburger: Wir arbeiten daran,<br />
dass wir eine Patientenschule bekommen,<br />
dort sollen auch Angehörige<br />
eingebunden werden.<br />
Herr S.: Das würde sehr viel helfen. Ich<br />
habe gehört, dass es bei Ihnen ein Parkinson-Treff<br />
gibt. Können Sie mir dazu<br />
etwas sagen?<br />
Prof. Falkenburger: Das haben wir am<br />
UKD neu eingeführt. Jeden Mittwoch<br />
wird etwas über die Parkinson-Krankheit<br />
berichtet. Es gibt verschiedene<br />
Themen rund um die Parkinson-Krankheit.<br />
Hier hat Schwester Jana ein großartiges<br />
Programm zusammengestellt.<br />
Ich bin ganz beeindruckt, wie viele<br />
Teilnehmer von außerhalb kommen.<br />
Das freut mich sehr und zeigt auch<br />
nochmal, dass es wirklich einen Bedarf<br />
gibt, Dinge über die Krankheit zu erfahren.<br />
So toll ich es finde, so traurig ist<br />
es auf eine Art, weil es im Prinzip sagt,<br />
dass es häufig noch zu wenig Informationen<br />
gibt. Wir hoffen, dass das Interesse<br />
so erhalten bleibt und solange<br />
Betroffene kommen, werden wir das<br />
Programm auf jeden Fall mit Themen<br />
„füllen“.<br />
Haben Sie einen Wunsch für die kommenden<br />
Jahre?<br />
Herr S.: Dass ich weiterhin so mobil<br />
bleibe, wie ich es jetzt bin. Dass ich<br />
meiner Familie noch helfen kann und<br />
sie mir. Dass wir noch ordentlich zusammenleben<br />
können und dass ich<br />
mein Leben weiterführen kann, so wie<br />
es im Moment ist. Das reicht mir vollkommen.<br />
Prof. Falkenburger: Da sind Sie auf<br />
einem guten Weg. Herzlichen Dank<br />
für dieses sehr offene Gespräch – wir<br />
hoffen, dass das auch anderen Betroffenen<br />
helfen kann.<br />
Herr S.: Danke, das hoffe ich auch.<br />
Universitäts<br />
ParkinsonCentrum<br />
Dresden<br />
Neu am UKD: Parkinson-Treff<br />
Prof. Falkenburger: Das ist sehr hilfreich,<br />
wenn man mit jemandem<br />
spricht, der in einer ähnlichen Situation<br />
ist und der erzählen kann, wie es ihm<br />
ergangen ist. Ich habe manchmal das<br />
Gefühl, dass das wichtiger ist als das,<br />
was wir Ärzte so sagen.<br />
Gibt es noch ein Thema, welches wir<br />
besprechen sollten?<br />
Das gesamte Interview sowie<br />
mehr Informationen zur<br />
subkutanen Apomorphin-<br />
Therapie mit der D-mine®<br />
Pumpe finden Sie unter<br />
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Herr S.: Die Aufklärung der Angehörigen.
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sollten<br />
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ein pflanzliches, normalisiertes<br />
L-DOPA (21,5 mg/g) aus der Vicia Faba<br />
Bei AtremoPlus bekommen wir regelmäßig<br />
Anrufe von Parkinson-Betroffenen<br />
mit typischen Fragen und Kommentaren<br />
wie:<br />
„Hallo, ich rufe an, weil ich an Parkinson<br />
leide und mir eine Freundin von<br />
AtremoPlus erzählt hat. Was genau ist<br />
die Pflanze, die Sie verwenden? Wie<br />
kann das natürliche L-Dopa dosiert<br />
werden, da ich bereits Anti-Parkinson<br />
Medikamente einnehme? Meine<br />
Freundin sagt mir, dass sie sich seit der<br />
Einnahme von AtremoPlus körperlich<br />
und auch geistig dynamischer fühlt.<br />
Anfangs war ich skeptisch, aber ich<br />
sehe, dass es Ihr in der Tat viel besser<br />
geht.... ».<br />
Auch Neurologen und Apotheker Fragen<br />
regelmäßig nach mehr Fachinformationen,<br />
da Ihre Patienten oftmals<br />
auch in recht komplizierten Situationen<br />
außergewöhnlich gut auf AtremoPlus<br />
ansprechen. Es besteht ein großer Informationsbedarf,<br />
damit Naturprodukte<br />
sinnvoll und sicher im Rahmen einer<br />
Gesamtstrategie für Menschen mit<br />
Parkinson-Krankheit eingesetzt werden<br />
können. Nachstehend die wichtigsten<br />
Elemente die wir mit unserem Fachwissen<br />
gerne beantworten.<br />
Was sagt die Wissenschaft zu<br />
Vicia Faba L-DOPA?<br />
Bereits 1913 wurde L-DOPA zum ersten<br />
Mal von Markus Guggenheim,<br />
Schweizer Forschungsleiter bei Hoffmann-La-Roche<br />
Basel, aus der Vicia<br />
Faba Pflanze isoliert. Es gibt seither<br />
zahlreiche wissenschaftliche Studien<br />
über Vicia Faba, und den positiven<br />
Einsatz des gewonnenen L-DOPA für<br />
Parkinson-Betroffene. (Referenzen für<br />
Fachpersonen auf Anfrage).<br />
Sicher dosierbare Vicia Faba Naturprodukte<br />
gab es aber so gut wie nicht.<br />
Seit 2010 hat es sich ein wissenschaftliches<br />
Team zur Aufgabe gemacht, ein<br />
konkretes Vicia Faba Nahrungsergänzungsmittel<br />
für Parkinson-Betroffenen<br />
zu entwickeln, welches zu einer wesentlich<br />
verbesserten Lebensqualität<br />
beitragen kann. Viele Varianten der<br />
Vicia Faba wurden getestet und das<br />
Verfahren zur Gewinnung der Aktivstoffe<br />
verfeinert, bis zur fertigen Entwicklung<br />
und der Testphase des Produktes<br />
AtremoPlus.<br />
Wurde AtremoPlus klinisch getestet?<br />
AtremoPlus wurde vorklinisch und klinisch<br />
getestet. Die klinischen Studien<br />
zeigten gute Ergebnisse bei Menschen<br />
verschiedener Phasen der Parkinson-Krankheit.<br />
Es konnte auch eine ausgezeichnete<br />
Toleranz des Produktes<br />
festgestellt werden. Alle Teilnehmer<br />
der Studien zeigten keinerlei Nebenwirkungen.<br />
Die vorklinischen Studien zeigten einen<br />
guten und spezifischen Schutz der<br />
dopaminergen Neuronen durch die<br />
Aktivstoffe gegen oxidativen Stress.<br />
Oxidativer Stress wird von Experten<br />
als einer der Hauptgründe des Alterns<br />
und der Degenerierung des Körpers<br />
eingestuft.<br />
Ist AtremoPlus gut und sicher<br />
dosierbar?<br />
Es wird Nahrungsergänzungsmitteln<br />
oft-mals zu Recht der Vorwurf gemacht,<br />
dass sie nicht dosierbar seien.<br />
Dies ist bei AtremoPlus aber nicht der<br />
Fall, da das L-DOPA auf 21,5 mg/g normalisiert<br />
wird. Zusätzlich wird auch ein<br />
Dosierlöffel für eine sichere Dosierung<br />
geliefert.<br />
Kommt das L-DOPA im Gehirn an?<br />
Eine der zentralen Fragen ist, ob das<br />
natürliche L-DOPA letztendlich im<br />
Gehirn ankommt, da es im Prinzip im<br />
Körper zu schnell in Dopamin umgewandelt<br />
wird und dann zu groß ist,<br />
um durch die Blut-Hirnschranke zu<br />
gelangen. Die natürlich in AtremoPlus<br />
enthaltenen Polyphenole haben Inhibitor-Funktionen<br />
und verlangsamen<br />
diesen Umwandlungsprozess. Sie tragen<br />
dadurch positiv dazu bei, dass<br />
das L-DOPA effektiv ins Gehirn gelangt.<br />
Kunden und deren Neurologen<br />
berichten in diesem Zusammenhang<br />
über sehr viel weichere Übergange<br />
der „On“ und „Off“ Phasen und weniger<br />
„Freezing“.<br />
In welchen Bereich ist es besonders<br />
sinnvoll das Nahrungsergänzungsmittel<br />
konkret für Parkinson-Betroffene<br />
einzusetzen?<br />
Die meisten der AtremoPlus Verwender<br />
nehmen beides ein, die Anti-Parkinson-Medikamente<br />
und 100-200mg/<br />
Tag des natürlichen L-DOPAs, und dies<br />
mit sehr gutem Erfolg. Wir haben mehr<br />
und mehr Neurologen, die bei uns anfragen,<br />
wie AtremoPlus bestmöglich<br />
eingesetzt wird. Gerne können Unterlagen<br />
für Fachpersonen zugeschickt<br />
werden. AtremoPlus wirkt in der Regel<br />
auch sehr gut bei Menschen, die als<br />
austherapiert gelten, oder die Medikamente<br />
aus Unverträglichkeit nicht<br />
einnehmen können. Diese beiden Zielgruppen<br />
sind besonders interessant für<br />
die Einnahme von AtremoPlus.<br />
Was sagen AtremoPlus Kunden?<br />
Unsere Kunden und deren Neurologen<br />
sind oftmals erstaunt über die<br />
guten und schnellen Erfolge, auch<br />
bei Menschen, die seit vielen Jahren<br />
oder sogar Jahrzehnten mit Parkinson<br />
kämpfen. Die körperliche und geistige<br />
Dynamik ist oftmals stark verbessert<br />
und die Menschen sind positiver eingestellt,<br />
schlafen besser, und können<br />
oftmals wieder Aktivitäten nachgehen,<br />
die sie nicht mehr machen konnten.<br />
In der ersten klinischen Studie konnten<br />
Unterschiede in der Wirkung und Metabolisierung<br />
des L-DOPA, abhängig<br />
vom pharmakogenetischen Profil des<br />
Menschen, gut demonstriert werden.<br />
In der Regel gibt ein Test mit 4 Flaschen<br />
über einen Monat eine sehr gute<br />
Übersicht, was der Mensch persönlich<br />
von AtremoPlus erwarten kann, auch<br />
wenn sich gewisse Aspekte im Laufe<br />
der Zeit oftmals noch verbessern.
AUS KLINIKEN & UNTERNEHMEN<br />
21<br />
Wie wird AtremoPlus produziert?<br />
Viele Nahrungsergänzungsmittel werden<br />
in asiatischen Ländern produziert,<br />
in denen Kontrollen und Regulierungen<br />
relativ schwach sind. AtremoPlus<br />
wird in Europa produziert, mit seinen<br />
strengen Regulierungen. Alle Inhaltsstoffe<br />
sind 100% natürlichen Ursprungs<br />
und AtremoPlus ist frei von jeglichen<br />
Zusatzstoffen. Das Produktionsverfahren<br />
ist schonend und bewahrt somit<br />
die Aktivstoffe. Zusätzlich enthält die<br />
Vicia Faba Pflanze noch zahlreiche<br />
wichtige Spurenelemente und auch<br />
natürliches Vit. E in der empfohlenen<br />
Tagesdosis zum Kampf gegen den oxidativen<br />
Stress.<br />
Wie ist die Langzeiterfahrung mit<br />
AtremoPlus?<br />
Das Nahrungsergänzungsmittel ist nun<br />
schon seit 7 Jahren auf dem Markt<br />
erhältlich. Dieser Zeitraum gibt gute<br />
Erfahrungswerte, was die Langzeitnutzung<br />
von AtremoPlus angeht. Was<br />
hierbei sicherlich zu erwähnen gilt, sind<br />
regelmäßige Anfragen von Neurologen,<br />
die erstaunt sind, dass auch als<br />
austherapierte eingestufte Patienten<br />
gut und schnell auf das Nahrungsergänzungsmittel<br />
ansprechen, aber<br />
auch, dass Ihre Patienten über längere<br />
Zeiträume erstaunlich stabil bleiben.<br />
Das Fazit für Vicia Faba<br />
Naturprodukte<br />
Vicia Faba Extrakte haben Ihre Wirkung<br />
in zahlreichen unabhängigen<br />
Studien und auch den AtremoPlus<br />
Studien unter Beweis gestellt. Bei Nahrungsergänzungsmitteln<br />
ist besonders<br />
auf die Normalisierung des L-DOPA zu<br />
achten, damit eine sichere Dosierung<br />
gewährleistet werden kann.<br />
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Schmerzen bei<br />
Parkinson<br />
Ca. 40 % der Parkinsonpatienten geben<br />
Schmerzen und/oder Missempfindungen<br />
als Problem an. Trotz dieser<br />
Häufigkeit werden Schmerzen bei Parkinson<br />
in ihrer Bedeutung unterschätzt<br />
und verkannt. Nicht selten gehören<br />
Schmerzen wie einseitige Schulterschmerzen<br />
zu den Erstsymptomen bei<br />
Beginn der Krankheit.<br />
Parkinsonbedingte Schmerzen werden<br />
aber häufig nicht in Zusammenhang<br />
mit der Grunderkrankung gebracht,<br />
führen nicht selten zu unzweckmäßigen<br />
Untersuchungen und werden daher<br />
nicht zufriedenstellend therapiert.<br />
Bei einigen Patienten können Schmerzen<br />
das vorherrschende Symptom<br />
darstellen, das unmittelbar mit dem<br />
Parkinson zusammenhängt.<br />
Auch im weiteren Verlauf der Erkrankung<br />
können immer wieder Schmerzen<br />
auftreten. Insbesondere führen die<br />
kommenden und gehenden Schmerzen<br />
im Rahmen von Wirkungsschwankungen<br />
(ON und OFF-Phasen) der<br />
Parkinsonmedikation mit Levodopa zu<br />
Verwirrung.<br />
Zudem werden die Schmerzintensität<br />
und das Schmerzerleben durch die<br />
Dopaminersatztherapie verändert. D.<br />
h., dass sich bei nicht parkinsonbedingten<br />
Schmerzen, die im Alter wegen<br />
Veränderungen an den Gelenken<br />
und der Wirbelsäule häufig sind,<br />
eine gute Einstellung mit Dopaminersatzstoffen<br />
lindernd auf die Schmerzen<br />
auswirkt.<br />
Aber auch spezielle losgelöst von dem<br />
Parkinson auftretende Schmerzprobleme<br />
kommen bei Parkinson-Patienten<br />
häufig vor und sollten nicht übersehen<br />
werden: Verstopfung, Harnverhalt,<br />
Sodbrennen (Reflux-Krankheit), Magen-<br />
und Zwölffingerdarmgeschwüre,<br />
Durchblutungsstörungen wie arterielle<br />
Verschlusskrankheit, Beinvenenthrombose<br />
und andere Schmerzen,<br />
die unabhängig von den richtig und<br />
ausreichend dosierten Parkinsonmedikamenten<br />
auftreten bzw. sich durch<br />
die Dopaminersatzstoffe nicht verändern<br />
lassen. Derartige Schmerzen,<br />
die nicht auf ausreichende Dosen<br />
von Levodopa ansprechen, erfordern<br />
mehr diagnostische Anstrengungen<br />
im Hinblick darauf, ob nicht etwas Parkinsonunabhängiges<br />
dahintersteckt.<br />
Hier hilft als erster Schritt herauszufinden,<br />
ob höher dosiertes Levodopa die<br />
Schmerzen lindert.<br />
In der Praxis klagen Parkinsonpatienten<br />
am häufigsten über Schmerzen<br />
der Muskeln, Knochen und Gelenke.<br />
Die Schmerzen werden von Patienten<br />
in Zusammenhang mit „Steifheit“<br />
beschrieben und als Muskelkater,<br />
Glieder- und Knochenschmerzen sowie<br />
Verspannungen erlebt. Ziehende<br />
Schulter-Arm-Schmerzen werden häufig<br />
als orthopädische bzw. rheumatische<br />
Beschwerden fehlgedeutet (sog.<br />
„Schulter-Arm-Syndrom“).<br />
Der Rückenschmerz wird durch die<br />
vornüber- oder zur Seite gebeugte<br />
Haltung des Parkinsonpatienten gefördert.<br />
In der Extremform, der sog.<br />
Kamptokormie, bei der es zu einer<br />
markanten (bis zu 90°) Beugung der<br />
Wirbelsäule beim Gehen kommt, treten<br />
schwerwiegende, chronische<br />
Schmerzsyndrome regelhaft auf.<br />
Ähnliches gilt für das sog. Pisa-Syndrom,<br />
bei dem es zu einer extremen<br />
Neigung des Rumpfes zu einer Seite<br />
kommen kann, sowie für den sog.<br />
Anterocollis (Drophead-Syndrom), bei<br />
dem es zu einer dauerhaften Neigung<br />
des Kopfes nach vorn kommt. Eine<br />
Operation im Lendenwirbelsäulenbereich,<br />
die zur Schmerzlinderung durchgeführt<br />
wird, stellt einer Untersuchung<br />
zufolge den Hauptrisikofaktor für die<br />
spätere Entwicklung der Kamptokormie<br />
dar. D. h., Operationen an der Wirbelsäule<br />
und auch an anderen Gelenken<br />
sollten bei Parkinsonpatienten gut<br />
indiziert sein. Eine zweite Meinung von<br />
nicht operierenden Mediziner:innen,<br />
Neurologen:innen, sollte auf jeden Fall<br />
eingeholt werden.<br />
Schmerzhaft umschriebene<br />
Verkrampfungen<br />
Umschriebene Verkrampfungen der<br />
Muskeln, sog. Dystonien, können mit<br />
erheblichen Schmerzen einhergehen.<br />
Zusätzlich zu Dopaminersatzstoff-induzierten<br />
Überbewegungen (Zappeligkeit<br />
= Dyskinesien) zur Zeit des Wirkmaximums<br />
von Levodopa-Einzeldosis<br />
entwickelt etwa ein Drittel der betroffenen<br />
Patienten derartige schmerzhafte<br />
Verkrampfungen vorwiegend<br />
der Beine, insbesondere einseitige Zehen-,<br />
Fuß- und Wadenkrämpfe. Sie treten<br />
vor allem in der zweiten Nachthälfte<br />
bzw. in den frühen Morgenstunden<br />
nach dem einnahmefreien Intervall in<br />
der Nacht auf (sog. Off-Phasen-Dystonie).<br />
Sie treten auch während Off-Phasen<br />
(Off-Dystonie) am Tag auf.<br />
Coloures-Pic/stock.adobe.com
GESUNDHEIT<br />
23<br />
Restless-Legs-Syndrom<br />
Patienten sprechen hier von Schmerzen/Missempfindungen<br />
in den Waden<br />
und Füßen – besonders abends, wenn<br />
sie sich hinlegen. Die vorübergehende<br />
Linderung durch Aufstehen und<br />
Herumlaufen sowie durch die Einnahme<br />
von L-Dopa ist typisch. Ameisenlaufen,<br />
brennende Missempfindung<br />
mit und ohne Taubheitsgefühlen (Parästhesien)<br />
sind aber sehr häufig bei<br />
Parkinsonpatienten und müssen nicht<br />
Ausdruck eines Restless-Legs-Syndroms<br />
sein. Einige Patienten bemerken das<br />
Ende einer On-Phase (Tagesphase guter<br />
Symptomkontrolle durch Medikamente)<br />
über Parästhesien, bevor die<br />
Verschlechterung in der Motorik eintritt,<br />
und umgekehrt. Schmerzen um<br />
den Mund, zwischen den Leisten und<br />
am After sind selten.<br />
Das wesentliche therapeutische Problem<br />
sind Schmerzen, bei denen kein<br />
Ansprechen auf die Parkinsonmedikation<br />
ersichtlich ist. Beim typischen,<br />
auf Levodopa ansprechenden Parkinsonsyndrom<br />
weist die Einteilung der<br />
Schmerzen in solche mit zu viel und<br />
solche mit zu wenig an Dopaminersatz<br />
auf das richtige therapeutische Handeln<br />
hin.<br />
Mit Off-Phasen (Tagesphasen schlechter<br />
Symptomkontrolle durch Parkinsonmedikamente)<br />
vergesellschaftete<br />
Schmerzen bessern sich oft nach<br />
Gabe von Levodopa-Präparaten bei<br />
Bedarf oral und auch zum Inhalieren.<br />
Bei hartnäckigen Schmerzproblemen<br />
aufgrund umschriebenen Verkrampfungen<br />
(Off-Dystonien) und Unbeweglichkeit<br />
(Off-Phase) sind Medikamentenpumpen<br />
(z. B. für Apomorphin oder<br />
eine Kombinationen aus Levodopa<br />
und Carbidopa mit und ohne Entacapon,<br />
Foslevodopa/Foscarbidopa)<br />
zu erwägen, die äußerlich getragen<br />
werden und gewährleisten, dass ein<br />
gleichmäßiger Blutspiegel mit Dopaminersatzstoffen<br />
erreicht wird.<br />
Bei schmerzhaft umschriebenen Muskelverkrampfungen<br />
kann eine örtliche<br />
Injektion von Botulinumtoxin die Verkrampfung<br />
der Muskeln über Monate<br />
lindern. Die Tiefe Hirnstimulation kann<br />
über ihren positiven Effekt auf die Steifheit<br />
(Rigor) und Bewegungsverarmung<br />
(Akinese) nicht nur die motorische Behinderung,<br />
sondern auch die sekundären<br />
Schmerzen positiv beeinflussen.<br />
Therapie chronischer Schmerzen,<br />
die nicht auf ausreichende Dosen<br />
von Levodopa ansprechen<br />
Wenn Schmerzmittel bei Parkinsonpatienten<br />
eingesetzt werden müssen,<br />
weil die Schmerzen nicht auf ausreichende<br />
Dosen von Levodopa ansprechen,<br />
orientiert man sich den allgemeinen<br />
Empfehlungen zur Therapie<br />
chronischer Schmerzen. Kernpunkte<br />
sind die regelmäßige Einnahme der<br />
Schmerzmittel und die Auswahl der<br />
Schmerzmittel nach einem Stufenplan.<br />
Als Basistherapie werden weniger starke<br />
Schmerzmittel (sog. nicht-opioide<br />
Schmerzmittel) verwendet. Eine wichtige<br />
Rolle in der medikamentösen Behandlung<br />
chronischer Schmerzen bei<br />
Parkinsonpatienten nehmen außerdem<br />
bestimmte Antidepressiva und<br />
Mittel gegen Epilepsie wie Gabapentin<br />
und Pregabalin ein. Wenn diese<br />
Medikation nicht ausreicht oder nicht<br />
vertragen wird, kann eine Kombination<br />
mit Morphinabkömmlingen (Opioiden)<br />
versucht werden. Das Problem<br />
der Morphinabkömmlinge in Verbindung<br />
mit Parkinsonmedikamenten ist<br />
nicht selten das Auslösen von Verwirrtheit<br />
und die Verstärkung einer Verstopfung.<br />
Wegen dem verstärkten Risiko<br />
von Verwirrtheit sollte bei der Kombination<br />
mit solchen starken Schmerzmitteln,<br />
„Cocktail-Effekte“ vermieden<br />
werden, und die Parkinson-Medikation<br />
auf das wirksamste Anti-Parkinson-Medikament<br />
in ausreichender Dosierung<br />
reduziert werden.<br />
Chefarzt Prof. Dr. A. Ceballos-Baumann<br />
Aktivierende Therapien wie Physiotherapie<br />
dient zur Vorbeugung wie zur<br />
Therapie der Schmerzen. Die vorbeugende<br />
Wirkung von Bewegung kann<br />
nicht genügend betont werden, das<br />
reicht von speziell für Parkinson-Patienten<br />
konzipiertes Krafttraining bis hin zu<br />
Tai-Chi. Aktive wie passive Bewegungstherapien<br />
dienen bei steifheitsbedingten<br />
Muskelschmerzen der Beweglichkeits-<br />
und Haltungsverbesserung. Bei<br />
Haltungsproblemen wie der Kamptokormie<br />
(Rumpfvornübergebeugtsein)<br />
und dem Pisa-Syndrom (Rumpf zu einer<br />
Seite gebeugt) werden das Training<br />
der Rückenstreckmuskulatur, Entspannung<br />
der Bauchmuskulatur und<br />
eine Wahrnehmungsschulung der Körperhaltung<br />
mit Spiegel eingesetzt. Viele<br />
Patienten erleben die Ausstattung<br />
mit einer hohen Gehhilfe (Rollator mit<br />
höherverstellbaren Unterarmstützen)<br />
als besonders hilfreich. Das Tragen einer<br />
weichen Halskrause zur Unterstützung<br />
der Kopfhebung und Schmerzreduktion<br />
ist bei extremer Kopfbeugung<br />
zu erwägen.<br />
Prof. Dr. A. Ceballos-Baumann<br />
Chefarzt<br />
Abt. für Neurologie und<br />
klinische Neurophysiologie mit<br />
Parkinson-Fachklinik<br />
Schön Klinik München Schwabing<br />
Parzivalplatz 4<br />
80804 München<br />
Tel: +49 89 36087 131<br />
Fax: +49 89 36087 240
24<br />
GESUNDHEIT<br />
Skitterphoto/pixabay.com<br />
Training der<br />
Augenmuskulatur für<br />
Parkinson-Patienten mit<br />
Sehstörungen – Teil 3<br />
Das Wunder „Auge“<br />
Modul 3<br />
Fixationstraining<br />
Es dient der Verbesserung der Koordination<br />
beider Augen bei der Fähigkeit,<br />
ein klares und stabiles Bild zu erhalten,<br />
das Zittern der Augen (Augentremor)<br />
zu reduzieren und die Stabilität des<br />
gerichteten Blicks zu verbessern. Konsekutiv<br />
kommt es durch dieses Training<br />
auch zu einem Training der Konzentration,<br />
die Augen lernen, ablenkende<br />
Reize zu ignorieren. Dies ist bei Parkinson<br />
insbesondere in Situationen nützlich,<br />
in denen eine hohe Konzentration<br />
erforderlich ist, wie beim Lesen oder<br />
bei den Bewegungsübungen. Die<br />
Wahrnehmung von Details und die<br />
Fähigkeit, feine Unterschiede in Bildern<br />
oder Objekten zu erkennen, wird gesteigert.<br />
Fixation<br />
Die Fixation des Auges bezieht sich<br />
auf die Fähigkeit, den Blick auf einen<br />
bestimmten Punkt in der Umgebung<br />
zu richten und diesen Punkt für eine<br />
gewisse Zeit stabil zu betrachten. Dieser<br />
Prozess ermöglicht es, ein Objekt<br />
oder einen Punkt in unserem Sichtfeld<br />
scharf und klar zu sehen, indem die<br />
Lichtstrahlen aus diesem Bereich auf<br />
die Netzhaut des Auges gebündelt<br />
werden.<br />
Die Fixation ist ein komplexer Prozess,<br />
der sowohl willkürliche als auch unwillkürliche<br />
Reflexe beinhaltet. Die Augenmuskeln,<br />
insbesondere die äußeren<br />
Augenmuskeln, spielen eine entscheidende<br />
Rolle bei der Steuerung der<br />
Blickrichtung. Die Fähigkeit zur Fixation<br />
ist entscheidend für die Wahrnehmung<br />
und das Sehen. Sie ermöglicht es, Details<br />
in unserer Umgebung wahrzunehmen,<br />
Objekte zu identifizieren und Text<br />
zu lesen, indem sie die notwendige<br />
Stabilität für scharfes Sehen bietet.<br />
Insgesamt ist die Fixation ein wichtiger<br />
Aspekt des Sehprozesses und zeigt,<br />
wie unser visuelles System komplexe<br />
Informationen aus der Umgebung verarbeitet<br />
und uns erlaubt, unser Sehen<br />
auf bestimmte Punkte zu fokussieren.<br />
Veränderung bei<br />
Parkinson-Syndromen<br />
Kurze Abweichungen bei Blicksprüngen<br />
(sakkadische Intrusionen) als<br />
Zeichen einer gestörten Fixation der<br />
Augen werden in Untersuchungen<br />
beschrieben und mit der bei MP gestörten<br />
hemmenden Kontrolle in Verbindung<br />
gebracht. Der Augentremor<br />
(oszillatorische Fixationsinstabilität)<br />
kann zu Verschwommensehen führen<br />
und ist bereits in frühen Krankheitsstadien<br />
nachweisbar. In einer kontrollierten<br />
Studie mit 112 Parkinson-Patienten<br />
(18 unbehandelt) und 60 Kontrollen<br />
fand sich ein Augentremor bei allen<br />
MP Patienten und nur bei zwei Kontrollen.<br />
Amplitude und Frequenz korrelierten<br />
nicht mit Krankheitsdauer, Schweregrad<br />
oder L-Dopa-Dosis. Zudem<br />
waren behandelte und unbehandelte<br />
Patienten nicht an ihrem Augenzittern<br />
zu unterscheiden.<br />
Durch die bereits beschriebene Verlangsamung<br />
der langsamen und<br />
schnellen Augenbewegungen haben<br />
Parkinson-Patienten Schwierigkeiten,<br />
stabil auf einem Punkt zu verweilen.<br />
Dadurch kann es zum Beispiel zu<br />
Schwierigkeiten beim Lesen kommen,<br />
da die Augen nicht gleichmäßig über<br />
den Text gleiten können. Langsameres<br />
Lesetempo oder ein Verschwimmen<br />
der Zeilen beim Lesen ist möglich. Ist<br />
die Fixation deutlicher gestört, kann es<br />
zu „verzitterten bzw. verwackelten“ Bildern<br />
der Umwelt kommen.<br />
Modul 4<br />
Vergenzen<br />
Bei den schnellen und langsamen Augenbewegungen<br />
sollten sich im Idealfall<br />
beide Augen parallel bewegen.<br />
Dies ändert sich jetzt – wir kommen<br />
zu den gegensinnigen Augenbewegungen,<br />
dabei unterscheiden wir die<br />
Bewegung der Augen aufeinander zu<br />
und voneinander weg.<br />
Konvergenz kommt aus dem lateinischen<br />
„convergere“, was so viel bedeutet<br />
wie „sich zueinander neigen“.<br />
Diese Bewegung benötigen die Augen,<br />
wenn sie ein Objekt in der Nähe<br />
scharf sehen möchten, die Augen fixieren<br />
dieses Objekt, dabei müssen sie<br />
ihre Parallelstellung verlassen und sich<br />
aufeinander zu bewegen, zur Nase<br />
hin, um das Bild nicht doppelt zu sehen.<br />
Die Konvergenz ist ein Teil der Naheinstellung<br />
der Augen, welche auch<br />
Akkommodation genannt wird. Im<br />
Rahmen dieser Naheinstellung verengen<br />
sich zeitgleich die Pupillen. Es sieht<br />
von außen so aus, als würden beide<br />
Augen nach innen schielen.<br />
Sofern man den Punkt nicht mehr<br />
scharf sehen möchte, wenn man<br />
beim Lesen zum Beispiel den Kopf<br />
hebt und auf ein neues Objekt in der<br />
Ferne schaut, bewegen sich die Augen<br />
beide wieder nach außen, also<br />
von der Nase weg bis zur üblichen<br />
Parallelstellung. Dieses Auseinander-
GESUNDHEIT<br />
25<br />
driften wird Divergenz genannt. Für die<br />
Betrachtung eines Sehobjektes in der<br />
Nähe ohne Doppelbildwahrnehmung<br />
ist eine ungestörte Konvergenz erforderlich.<br />
Dabei wird die Entfernung, in<br />
der das Objekt gerade noch einfach<br />
gesehen werden kann, nicht doppelt,<br />
Konvergenznahpunkt genannt.<br />
Untersuchung der Konvergenz<br />
Die Untersuchung der Konvergenz ist<br />
rechts einfach. Der Arzt bittet den Patienten,<br />
auf einen Stift oder auf einen<br />
anderen Gegenstand zu sehen und<br />
bewegt diesen langsam in Richtung<br />
Nase des Patienten. Dieser muss, um<br />
den Gegenstand scharf zu sehen, in<br />
der Blickverfolgung beide Augen zueinander<br />
zu bewegen.<br />
Veränderung bei<br />
Parkinson-Syndromen<br />
Patienten mit MP haben im Vergleich<br />
zu gesunden Kontrollen eine signifikant<br />
schlechtere Konvergenzfähigkeit.<br />
Die gute Nachricht, diese verbessert<br />
sich jedoch unter dopaminerger Therapie.<br />
Die Häufigkeit von Doppelbildern<br />
durch eine gestörte Konvergenz<br />
bei MP nimmt mit der Dauer der Erkrankung<br />
zu und liegt bei 10 - 30 %.<br />
Risikofaktoren scheinen neben einer<br />
erhöhten Tagesmüdigkeit u.a. auch<br />
das Verfolgen schneller Sehobjekte zu<br />
sein, z.B. das Verfolgen eines Fußballspiels<br />
im TV (Beobachtung der Verfasserin).<br />
Davon lässt sich ableiten, dass<br />
Doppelbilder bei MP nicht in jedem<br />
Fall permanent, sondern auch situativ<br />
„provoziert“ auftreten können. Medikamentöse<br />
Einflüsse (z.B. Zunahme<br />
unter einer Therapie mit Dopaminagonisten)<br />
können ebenfalls auslösend in<br />
Frage kommen.<br />
Zur Naheinstellungsreaktion gehört<br />
auch eine Miosis. Man versteht darunter<br />
im physiologischen Fall eine zeitlich<br />
begrenzte Engstellung der Pupille.<br />
Neben der Konvergenz ist Lichteinfall<br />
ein physiologischer Reiz zur Verengung<br />
der Pupille (Lichtreflex). Außer Lichteinfall<br />
und Akkommodation reagiert die<br />
Pupille jedoch aufgrund der autonomen<br />
Innervation auch auf affektive<br />
Reize, Angst führt zu einer Aktivierung<br />
des Sympathikus mit Mydriasis (die Pupille<br />
erweitert sich).<br />
eine „Bradykinese“ der motorischen<br />
Konvergenzfunktion und eine gestörte<br />
Pupillenreaktion aufgrund der<br />
begleitenden parasympathischen Innervierungsstörung.<br />
Therapeutisch ist<br />
die Konvergenzschwäche neben der<br />
Verordnung geeigneter Brillen, gegebenenfalls<br />
Prismen-Brillen, einem Augen-Training<br />
zugänglich.<br />
Literatur beim Verfasser<br />
Dr. med. Ilona Csoti<br />
Ärztliche Direktorin<br />
FÄ f. Neurologie & Psychiatrie<br />
Master of Science<br />
Geriatrie GERTRUDISKLINIK BISKIRCHEN<br />
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Zusammenfassung<br />
Konvergenzbewegungen sind verlangsamt<br />
und unvollständig im Sinne<br />
einer „Konvergenzinsuffizienz“, welche<br />
zu Augen- und Kopfschmerzen,<br />
Ermüdung, Verschwommensehen und<br />
Doppelbildern führen kann. Es besteht
<strong>26</strong><br />
GESUNDHEIT<br />
Differenzialdiagnose Tremor und<br />
Behandlung<br />
Grundlagen<br />
Unter einem Tremor versteht man das<br />
unwillkürliche, rhythmische und regelmäßige<br />
Zittern eines Körperteils mit relativ<br />
konstanter Frequenz. Der Tremor<br />
ist die häufigste Form aller Bewegungsstörungen.<br />
Dabei können anhand der<br />
Frequenz und des zeitlichen Auftretens<br />
eines Tremors unterschiedliche Typen<br />
festgelegt werden: Ruhetremor, Haltetremor<br />
und der Aktionstremor. Die<br />
Tremores können sich auf einzelne<br />
Extremitäten oder Körperregionen beschränken,<br />
es können aber auch mehrere<br />
Körperteile betroffen sein.<br />
Tremor hat eine hohe klinische Relevanz,<br />
da er sich stark beeinträchtigend<br />
auf die Lebensqualität auswirkt und für<br />
viele unerwünscht das Erkrankungsbild<br />
sichtbar macht.<br />
Parkinson Tremor<br />
Tremor ist eines der häufigsten (70 %<br />
der Patienten) und am leichtesten erkennbare<br />
motorische Symptom des<br />
idiopathischen Parkinsonsyndroms<br />
(IPS). Der Tremor zählt zu den Kardinalsymptomen<br />
und kann Jahre vor dem<br />
Beginn anderer motorischer Anzeichen<br />
und der Diagnosestellung eines<br />
IPS bereits bestehen.<br />
Bereits in der Erstbeschreiber von<br />
James Parkinson in seinem Buch „Shaking<br />
palsy“ wird auch der Tremor erwähnt.<br />
Üblicherweise kommt beim IPS-Patienten<br />
ein einseitiger Ruhetremor in<br />
der Hand vor. Eine Ausbreitung auf<br />
die Gegenseite oder in den Beinbereich<br />
ist aber ebenfalls möglich, wobei<br />
in der Regel die zuerst betroffene<br />
Seite auch weiterhin stärker betroffen<br />
bleibt. Seltener betroffen sind Kiefer<br />
und Lippen sowie Nackenmuskulatur<br />
und Stimmbänder.<br />
Der typische Ruhetremor tritt dann<br />
auf, wenn die Muskulatur vollkommen<br />
entspannt ist, zum Beispiel wenn die<br />
Hand auf einem Tisch liegt. Wenn sich<br />
der Betroffene auf eine bevorstehende<br />
Aufgabe konzentrieren muss oder<br />
unter psychischer Anspannung steht,<br />
verstärkt sich häufig der Tremor. Normalerweise<br />
lässt der Ruhetremor willkürlich<br />
durch Bewegung des betroffenen<br />
Körperteils (z. B. Anheben einer<br />
betroffenen Hand) nach, kann aber<br />
bei Haltung oder währenddessen<br />
erneut auftreten und wird bei Bewegungsbeginn<br />
wieder blockiert.<br />
Darüber hinaus, wenn auch seltener,<br />
kann beim IPS auch zusätzlich oder allein<br />
ein Haltetremor bestehen.<br />
Essenzieller Tremor<br />
Die wichtigste Differenzialdiagnose<br />
des Parkinsontremors ist der essenzielle<br />
Tremor. Er ist die in Deutschland am<br />
häufigsten vorkommende Tremorform<br />
(etwa 5 % der Gesamtbevölkerung<br />
sind betroffen) ohne erkennbare neurologische<br />
Grunderkrankung und mit<br />
meistens positiver Familienanamnese.<br />
Der essenzielle Tremor betrifft vor allem<br />
die Hände und Arme. Häufig beginnt<br />
er mit einem leichten Zittern in der dominanten<br />
Hand, später sind dann beide<br />
Hände betroffen.<br />
Typischerweise handelt es sich um einen<br />
Haltetremor, der sich verstärkt,<br />
wenn die Muskeln angespannt werden,<br />
also wenn man schreiben, trinken<br />
oder essen möchte (beispielsweise<br />
beim Halten eines Wasserglases). In<br />
späteren Stadien kann auch ein Intentionstremor<br />
(das Zittern verstärkt<br />
sich, wenn das Ziel einer bestimmten<br />
Bewegung erreicht oder „in greifbarer<br />
Nähe“ ist) hinzukommen.<br />
Der Tremor kann sich auf die Beine<br />
oder den Kopf, die Stimme oder die<br />
Gesichtsmuskulatur ausbreiten. Folge<br />
können Stand- und Gangschwierigkeiten<br />
sowie Probleme in der Verständigung<br />
sein. Unter Stress und mit zunehmendem<br />
Alter (Häufigkeitsgipfel im 40.<br />
Lj.) können sich die Symptome zudem<br />
verschlimmern.<br />
Viele Betroffene ziehen sich dann immer<br />
mehr aus ihrem sozialen Umfeld<br />
zurück. Typischerweise kommt es unter<br />
maßvollem Alkoholkonsum zu einer<br />
kurzfristigen Besserung der Symptome,<br />
was sich aber ins Gegenteil verkehrt,<br />
wenn der Alkohol in der Leber abgebaut<br />
ist.<br />
Weitere Tremorursachen<br />
Daneben gibt es weitere Tremorursachen,<br />
die insbesondere wegen der<br />
Unterschiedlichkeit ihrer Ursache und<br />
der sich daraus ergebenden Behandlung<br />
relevant sind. Die Häufigkeit in der<br />
Gesamtbevölkerung liegt bei etwa 0,4<br />
% und nimmt mit dem Alter zu.<br />
Verstärkter physiologischer Tremor<br />
Diese Tremor-Form betrifft meist die<br />
Hände und tritt vor allem als Haltetremor<br />
auf. Das Zittern ist zwar gut<br />
sichtbar, wird aber in der Regel nicht<br />
als störend wahrgenommen. Ursache<br />
können unterschiedlichste Erkrankungen<br />
und Mangelzustände sein. Typisch<br />
ist hier eine hohe Frequenz der Zitterbewegungen.<br />
Wird die Ursache des<br />
Zitterns gefunden und behoben, geht<br />
der Tremor von all<br />
zurück.<br />
Orthostatischer Tremor<br />
Hochfrequenter, vorrangig von außen<br />
nicht sichtbarer Tremor, der sich<br />
überwiegend in den Beinen (häufig<br />
erst beim Aufstehen oder nach längerem<br />
Stehen) manifestiert und zu<br />
einer Unsicherheit beim Stehen bis zur<br />
Sturzneigung führt. Hingegen treten<br />
die Beschwerden in der Regel nicht<br />
im Gehen, Sitzen oder Liegen auf. Eine<br />
primäre Ursache ist nicht bekannt.<br />
Pixel-Shot/Shutterstock.com
erfolgreiche Therapie der Ursache deutlich bessert.<br />
GESUNDHEIT Daneben stehen für alle Tremorformen und Ursachen nicht medikamentöse und nicht invasive<br />
Therapien zur Verfügung, die zu erwägen sind. Hierzu gehören Ergotherapie, Physiotherapie und<br />
adapve Verfahren.<br />
27<br />
Tremor 1.Wahl 2. Wahl / 3.Wahl Invasivere Therapieverfahren<br />
Tremor bei Parkinson • Dopaminagonisten<br />
• Levodopa<br />
• COMT-Hemmer und MAO-B-hemmer in<br />
Kombination mit Levodopa<br />
• Apomorphin<br />
• (Anticholinergika)<br />
• Propranolol*<br />
• Clozapin*<br />
• Botulinumtoxin*<br />
• LCIG-Infusion<br />
• tiefe Hirnstimulation<br />
• unilaterale fokussierte<br />
Ultraschallbehandlung<br />
(MRgFUS)<br />
Essenzieller Tremor • Propranolol<br />
• Primidon*<br />
• Topiramat*<br />
• Kombination: Propanolol/Primidon<br />
• Botulinumtoxin*<br />
Kleinhirntremor • Carbamazepin* • Ondansetron*<br />
• Propranolol*<br />
• experimentell: 4-Aminopyridin<br />
• efe Hirnsmulaon<br />
• unilaterale fokussierte<br />
Ultraschallbehandlung<br />
(MRgFUS)<br />
• efe Hirnsmulaon<br />
Dystoner Tremor • Botulinumtoxin • efe Hirnsmulaon<br />
Verstärkter physiologischer Diagnostik und Behandlung der Ursache (z. B. Hyperthyreose, B-12-Mangel, Medikamente)<br />
Tremor<br />
Orthostatischer Tremor • Gabapentin* • Clonazepam*<br />
• efe Hirnsmulaon<br />
• Perampanel*<br />
neuropathischer Tremor Diagnostik und Behandlung der Ursache<br />
Propranolol*, Primidon*<br />
Holmes-Tremor • L-Dopa* • Leveracetam*<br />
• Trihexyphenidyl*<br />
• efe Hirnsmulaon<br />
• Medikamente* die in Studien einen posiven Effekt auf die Beeinflussung des Tremors zeigen aber hierfür nicht zugelassen sind (off label).<br />
• Medikamente der 2. und 3. Wahl sollten nur bei fehlendem Therapieerfolg eingesetzt werden. Eine ergänzende Therapie ist zu erwägen.<br />
• Invasivere Therapieverfahren sollten ausschließlich in Kliniken mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden<br />
Fazit<br />
Dystoner Tremor<br />
schen Ausfällen vor.<br />
und nicht invasive Therapien zur Verfügung,<br />
die zu erwägen sind. Hierzu<br />
Vom dystonen Tremor spricht man,<br />
wenn ein • Halte- Tremor oder ist ein Aktionstremor<br />
zwar ein häufiges Symptom des M. Parkinson kommt aber auch gehören bei anderen Ergotherapie, Physiotherapie<br />
in Muskeln auftritt, Erkrankungen welche vor. von einer Diagnostik<br />
und adaptive Verfahren.<br />
Dystonie • betroffen Nicht jeder sind. Tremor Bestimmte ist ein Parkinsontremor und nicht jeder Parkinson Paent hat auch einen<br />
Winkelstellungen Tremor. der Gelenke können Um die Ursachen näher einzugrenzen,<br />
das Zittern • verstärken Es gibt vielfälge oder auch Therapiemöglichkeiten, die werden die die typischen aber der Ursache Merkmale des Tremors der zugeordnet Fazit werden<br />
Amplitude des Tremors senken. Meist unterschiedlichen Tremorformen überprüft.<br />
Hierzu gehört zunächst eine aus-<br />
• Tremor ist ein zwar ein häufiges<br />
müssen.<br />
tritt dieser Tremor einseitig und auf<br />
eine oder • mehrere Die Verordnung Muskelgruppen von Medikamenten, führliche die Erhebung nicht primär der zur Auslöser Behandlung des des Tremors Symptom zugelassen des M. Parkinson kommt<br />
begrenzt auf. sind, ist bei Leitlinienorienerung Tremors, durch den des Arzt Entstehungszeitpunktes<br />
möglich.<br />
aber auch bei anderen Erkrankungen<br />
Beispiele sind der dystone Kopftremor und möglicher Erfahrungen, welche<br />
vor.<br />
(der sich durch Literatur: eine Deuschl Geste G., Schwingenschuh antagonistique<br />
z. B. Finger der gesunden Hand können.<br />
• Nicht jeder Tremor ist ein Parkins-<br />
P. et al., Maßnahmen Tremor, S2k-Leitlinie, den 2022; in: Tremor Deutsche korrigieren<br />
Gesellscha für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für<br />
Diagnosk und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien<br />
an das Kinn legen bessert) oder der<br />
dystone Schreib- oder Stimmtremor.<br />
Die Ursache des dystonen Tremors ist<br />
meistens unbekannt.<br />
Außerdem sollte immer eine internistische<br />
und neurologische Untersuchung<br />
erfolgen und die Beobachtung des<br />
Tremors.<br />
Zusätzlich werden technische Verfahren<br />
•<br />
ontremor und nicht jeder Parkinson<br />
Patient hat auch einen Tremor.<br />
Es gibt vielfältige Therapiemöglichkeiten,<br />
die aber der Ursache<br />
Cerebellärer Tremor<br />
Bei diesem Tremor handelt sich um<br />
einen kinetischen Aktionstremor der<br />
während einer Willkürbewegung entsteht<br />
und nicht in Ruhephasen. Er<br />
manifestiert sich als Rumpf- oder Extremitätentremor<br />
und kann ein- oder<br />
beidseitig auftreten.<br />
Hierzu gehört auch der Intentionstremor<br />
der insbesondere kurz vor dem<br />
Erreichen eines Bewegungsziels vermehrt<br />
auftritt (z.B., wenn sich die Hand<br />
eingesetzt. Dabei hilft es, dass sich<br />
Tremorformen durch Ihre Frequenz unterscheiden<br />
und diese mithilfe einer<br />
elektronischen Messung (Tremor-Analyse<br />
im EMG) bestimmt werden kann.<br />
Es gibt auch Aufzeichnungsmöglichkeiten<br />
über Smarttechniken hierbei<br />
wird das Bewegungsausmaß während<br />
des Tremors gemessen und kontinuierlich<br />
aufgezeichnet.<br />
Für die Differenzialdiagnostik können<br />
darüber hinaus Laboruntersuchungen<br />
•<br />
des Tremors zugeordnet werden<br />
müssen.<br />
Die Verordnung von Medikamenten,<br />
die nicht primär zur Behandlung<br />
des Tremors zugelassen sind,<br />
ist bei Leitlinienorientierung durch<br />
den Arzt möglich.<br />
Dr. Thomas Vaterrodt<br />
mit einem Becher dem Mund nähert). und radiologische Untersuchungen<br />
Als Ursache kommen alle Erkrankungen<br />
infrage, die das Kleinhirn betreffen.<br />
(CCT, Kernspintomografie, nuklearmedizinische<br />
Verfahren) erforderlich sein.<br />
Literatur: Deuschl G., Schwingenschuh P. et al., Tremor,<br />
S2k-Leitlinie, 2022; in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie<br />
(Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie.<br />
Online: www.dgn.org/leitlinien<br />
Holmes-Tremor<br />
Der Holmes-Tremor stellt klinisch eine<br />
symptomatische Kombination aus<br />
Ruhe-, Halte– und Aktionstremor dar<br />
und führt zu schwersten Behinderungen.<br />
Er ist auf eine Schädigung im Bereich<br />
des Hirnstamms zurückzuführen<br />
und liegt meist mit weiteren neurologi-<br />
Therapie<br />
Die Therapie setzt immer eine genaue<br />
Abklärung voraus, da der Tremor sich<br />
oft durch eine erfolgreiche Therapie<br />
der Ursache deutlich bessert.<br />
Daneben stehen für alle Tremorformen<br />
und Ursachen nicht medikamentöse
28<br />
IMPRESSUM<br />
Impressum<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>Nr</strong>. <strong>26</strong> <strong>Frühjahr</strong> <strong>2024</strong><br />
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Verantwortlich i.S.d.P.: Tina Siedhoff, 1. Vorsitzende<br />
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Helmut (79), Parkinson-Patient mit Sialorrhoe<br />
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vermehrtem Speichelfluss?<br />
Sprechen Sie Ihren Arzt an.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.speichelfluss.info<br />
und www.parkinsoninfo.de<br />
© Copyright<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion.<br />
Für den Inhalt namentlich gekennzeichneter Artikel ist<br />
der Autor/ die Autorin im Sinne des Presserechts verantwortlich.<br />
Hinweis:<br />
Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten gesundheitsbezogenen<br />
Informationen stellen keinen Ersatz für eine<br />
individuelle medizinische Beratung und Behandlung<br />
durch einen Arzt dar.<br />
Gewerbliche Anzeigen bedeuten nicht, dass die darin<br />
beworbenen Produkte von der Redaktion empfohlen<br />
werden.<br />
Trotz sorgfältiger Prüfung der Einträge und Anzeigen<br />
können wir leider keine Haftung für die Richtigkeit und/<br />
oder Vollständigkeit der Informationen und Anzeigen<br />
übernehmen.<br />
Merz Therapeutics GmbH<br />
Eckenheimer Landstraße 100<br />
60318 Frankfurt<br />
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Alles unter einem Dach:<br />
Parkinson-Fachklinik in München<br />
Die Schön Klinik München Schwabing ist eine zertifizierte Parkinson-Spezialklinik<br />
und mit rund 1600 Patientinnen und Patienten im Jahr eine der größten<br />
Fachkliniken im deutschsprachigen Raum. Als spezialisiertes Zentrum bieten wir<br />
Ihnen neben einer sicheren Diagnostik ein umfassendes Behandlungsspektrum<br />
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />
Für die individuell optimale Therapie hält unser erfahrenes Team aus Ärzten,<br />
Therapeuten und Krankenpflege/Parkinson Nurses eine Vielzahl durchdachter<br />
Behandlungskonzepte bereit. Durch die langfristige und persönliche Betreuung<br />
unserer Patientinnen und Patienten können wir in der Schön Klinik München<br />
Schwabing die Therapie den jeweiligen Lebensumständen, persönlichen Zielen<br />
und dem Verlauf der Krankheit anpassen. Ob durch Medikamentenumstellung,<br />
aktivierende Therapien oder die Versorgung mit Hilfsmitteln.<br />
Unser Angebot<br />
• Tagesklinik: Tagsüber zu Therapie und Behandlung in die Klinik kommen<br />
und wie gewohnt zu Hause wohnen.<br />
• Stationäre Behandlung: Medikamentöse Neueinstellung oder Umstellung,<br />
Parkinson-Komplexbehandlung, Medikamentenpumpen, Indikationsstellung<br />
und Anpassung der tiefen Hirnstimulation<br />
• Aktivierende Therapien:<br />
° Physiotherapie und physikalische Therapie<br />
° Ergotherapie<br />
° Sprach- und Schlucktherapie<br />
° Neuropsychologie<br />
In der Schön Klinik München Schwabing wurden wegweisende Therapien und<br />
Hilfsmittel wie zum Beispiel das Münchner Anti-Freezing-Training und der Unterarm-Rollator<br />
entwickelt. Neue Technologien wie zum Beispiel virtuelle Welten<br />
kommen zum Einsatz, in Studien als hilfreich nachgewiesene Therapien wie<br />
Tanzen, Yoga und Tai Chi gehören zum Standard-Programm. Auch die Hundetherapie<br />
ist bei uns im Einsatz.<br />
Ihre Parkinson-Experten in der<br />
Schön Klinik München Schwabing<br />
Prof. Dr. Andrés<br />
Ceballos-Baumann<br />
Chefarzt<br />
Dr. Mario Paulig<br />
Leitender Oberarzt<br />
Priv.-Doz.<br />
Dr. Urban Fietzek<br />
Oberarzt<br />
KONTAKT<br />
Schön Klinik München Schwabing<br />
Parkinson Fachklinik<br />
Parzivalplatz 4 | 80804 München<br />
Tel.: +49 89 36087-0<br />
E-Mail: msw-patientenmanagement@<br />
schoen-klinik.de<br />
www.schoen-klinik.de/muenchen-schwabing.de
Vortragsreihe für Selbsthilfegruppen<br />
Besuchen Sie uns!<br />
Im Herzen des Sauerlands liegt die Neurologische Klinik Sorpe see.<br />
In der zertifizierten Parkinsonfachklinik am malerischen Sorpe see<br />
leistet ein inter disziplinäres Team multimodale Komplex behandlung<br />
von Parkinsonerkrankungen auf höchstem Niveau.<br />
Lernen Sie mit Ihrer Selbsthilfegruppe unsere Klinik kennen –<br />
informative Vorträge, spannender Austausch, köstliches Mittagsbuffet.<br />
Immer Freitags (10:30–14:30 Uhr) nach Voranmeldung.<br />
Wählen Sie eines unserer Vortragsthemen aus:<br />
Physiotherapie<br />
Ergotherapie<br />
Musiktherapie<br />
Sturzprävention<br />
Logopädie<br />
Hilfsmittelberatung<br />
Ernährungsberatung<br />
Ärztlicher Vortrag<br />
Telefon 02935 807-0<br />
www.klinik-sorpesee.de