SACHWERTANLAGEN / IMMOBILIEN 2024
Gute Zeiten für Goldanleger Logistik bewegt die Welt: Wie Anleger profitieren können Geschlossene Publikumsfonds: Angebotsvolumen und Platzierungszahlen 2023 Immobilien in deutschen Großstädten sind bis zu 47 Prozent teurer als vor 5 Jahren Europäischer ELTIF-Markt wächst solide – weiterer Zuwachs durch neue Regulierung erwartet Kernthemen für europäische Immobilieninvestoren: Preisfindung, Energie, ESG sowie KI
Gute Zeiten für Goldanleger
Logistik bewegt die Welt: Wie Anleger profitieren können
Geschlossene Publikumsfonds: Angebotsvolumen und Platzierungszahlen 2023
Immobilien in deutschen Großstädten sind bis zu 47 Prozent teurer als vor 5 Jahren
Europäischer ELTIF-Markt wächst solide – weiterer Zuwachs durch neue Regulierung erwartet
Kernthemen für europäische Immobilieninvestoren: Preisfindung, Energie, ESG sowie KI
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FinanzBusinessMagazin I <strong>IMMOBILIEN</strong> - Markt<br />
Zudem wurden im Rahmen der Studie Experteninterviews<br />
mit Projektentwickler:innen,<br />
Garten- und Landschaftsarchitekt:innen,<br />
Architekt:innen sowie einer Stiftung für<br />
Nachhaltigkeit und Naturschutz zur Ermittlung<br />
von Handlungsempfehlungen<br />
geführt. Des Weiteren wurde eine zweite<br />
Gruppe befragt, um den Status quo des<br />
Einbezugs von Biodiversität in Objektstrategien<br />
zu bestimmen. Dazu wurden mit<br />
verschiedenen Stakeholdern der deutschen<br />
Immobilienwirtschaft, insb. Asset<br />
Manager, Gespräche geführt, wie sie derzeit<br />
Biodiversitätsstrategien in ihrem täglichen<br />
Geschäft berücksichtigen.<br />
Christiane Conrads, Partner und Global Real<br />
Estate ESG Leader bei PwC Deutschland:<br />
„Die Klima- und die Biodiversitätskrise<br />
sind eng miteinander verbunden. Nicht nur<br />
die veränderte Flächennutzung, Übernutzung<br />
von Ressourcen und Verschmutzung<br />
setzen die Lebensräume von Pflanzen und<br />
Tiere zunehmend unter Druck, auch ganze<br />
Ökosysteme sind u.a. aufgrund von<br />
steigenden Temperaturen gefährdet. Das<br />
gilt besonders für den urbanen Raum.<br />
Städte heizen sich durch die Bildung von<br />
Wärmeinseln auf. Die gute Nachricht: Die<br />
Immobilienwirtschaft kann hier auch mit<br />
kleineren Maßnahmen einen großen Beitrag<br />
zum Erhalt der Biodiversität leisten.“<br />
Ergebnisse der Umfrage im Überblick<br />
Die Bedeutung von Biodiversität im urbanen<br />
Raum wird von den Expert:innen<br />
mehrheitlich als „sehr wichtig“ (82 Prozent)<br />
aber mindestens „eher wichtig“ (18<br />
Prozent) eingestuft.<br />
Dennoch spielt in derer täglichen Arbeit<br />
Biodiversität entweder eine untergeordnete<br />
Rolle (27 Prozent), eine extrem geringe<br />
Rolle (neun Prozent) oder sogar keine<br />
Rolle (18 Prozent). Lediglich bei 15 Prozent<br />
spielt sie eine große Rolle, bei 27 Prozent<br />
eine mittlere.<br />
Hindernisse bei der Implementierung von<br />
Biodiversität auf Gebäudeebene bestehen<br />
vor allem durch entgegenstehende Interessen<br />
der Mietparteien (86 Prozent) oder<br />
fehlendem Druck der Politik bzw. Regulatorik<br />
(57 Prozent). Weiterhin genannt<br />
wurden mit je 43 Prozent Kosten für die<br />
Umsetzung, technische Hindernisse, fehlende<br />
Vorgaben und Guidelines, sowie<br />
die Nichtanerkennung als werterhöhende<br />
Maßnahme.<br />
Bei der Frage nach einem Faktor, der die<br />
Bedeutung der Biodiversität in der Immobilienwirtschaft<br />
steigert, sahen 73 Prozent<br />
der Befragten die Regulatorik als wichtigsten<br />
Faktor, gleichauf mit Kommunikation.<br />
Anreize und Förderprogramme<br />
wurden gemeinsam mit der Nachfragesteigerung<br />
am Markt von 27 Prozent der<br />
Befragten genannt. Neun Prozent der Befragten<br />
sahen die Verantwortung nicht bei<br />
der Immobilienwirtschaft.<br />
Wen sehen die Expert:innen in der Verantwortung,<br />
die Bedeutung der Biodiversität<br />
zu steigern? 73 Prozent sehen den Gesetzgeber<br />
in der Pflicht, 5 Prozent sehen<br />
die Politik in der Pflicht, etwa durch das<br />
Schaffen von Anreizen. Je neun Prozent<br />
waren der Meinung, die Branche müsse<br />
ohne regulatorischen Druck freiwillige<br />
Maßnahmen ergreifen oder die Branche<br />
sei nicht in der Verantwortung.<br />
Welche Rolle wird die Immobilienwirtschaft<br />
in Zukunft spielen? Die Expert:innen sind<br />
sich einig, dass ihre Bedeutung steigen<br />
wird. 46 Prozent sind der Meinung, dass<br />
die Bedeutung „auf jeden Fall“ steigt,<br />
während 36 Prozent „ja, bestimmt“ sagen.<br />
Neun Prozent sehen den Fall immer noch<br />
als „wahrscheinlich“, lediglich weiteren<br />
neun Prozent sagten „auf keinen Fall“.<br />
Der Druck von Seiten der Politik und Regulatorik<br />
wird sich demnächst erhöhen.<br />
Eine Tendenz zur Verschärfung der Vorgaben<br />
– insbesondere zur Umsetzung des<br />
Beschlusses der internationalen Staatengemeinschaft<br />
von Montreal von Dezember<br />
2022 – ist deutlich erkennbar. Die EU-<br />
Biodiversitätsstrategie bis 2030 und das<br />
Global Biodiversity Framework legen klare<br />
Vorgaben zur Begrenzung des Flächenverbrauchs<br />
fest. Zwar wurden die Vorgaben<br />
in der EU-Taxonomie-Verordnung zuletzt<br />
für die Immobilienwirtschaft immer weiter<br />
aufgeweicht, dennoch deutet vieles darauf<br />
hin, dass die Anforderungen angezogen<br />
werden. Auch die Anforderungen an die<br />
Berichterstattung steigen stetig.<br />
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