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GELESEN<br />

buchtipps<br />

felix brych<br />

Aus kurzer Distanz<br />

Wenn ein promovierter Jurist insgesamt<br />

fünf Mal vom DFB zum „Schiedsrichter des<br />

Jahres“ und vom internationalen Dachverband<br />

zwei Mal zum „Weltschiedsrichter des<br />

Jahres“ ausgezeichnet wird, dann scheint er<br />

wohl in seinem sportlichen Metier etwas<br />

besonders gut zu machen. Das trifft auf<br />

den Münchener Felix Brych zu, der seine<br />

Karriere 1999 begann und seit November<br />

2023 Rekordhalter in der Bundesliga ist.<br />

In seinem gemeinsam mit dem Sportkorrespondenten<br />

Sven Haist verfassten Buch<br />

„Aus kurzer Distanz“ gibt Felix Brych tiefe<br />

Einblicke in die Welt des Profifußballs. Er<br />

teilt seine Erfahrungen und Herausforderungen<br />

und illustriert die emotionalen und<br />

psychologischen Aspekte des Schiedsrichterberufs.<br />

Brych erzählt von bedeutenden<br />

internationalen Spielen, diskutiert seine<br />

Herangehensweise an Fehlentscheidungen<br />

und die Bedeutung von Stressbewältigung.<br />

Seine Geschichte ist eine der Resilienz und<br />

des professionellen Wachstums. Sie zeigt<br />

auch, wie wichtig es ist, nach Rückschlägen<br />

wieder aufzustehen. Ein Buch, das<br />

nicht nur für Fußballfans interessant und<br />

lehrreich ist!<br />

Nevfel Cumart<br />

Econ Verlag, 2023. 253 S.<br />

tommy jaud<br />

Man müsste mal<br />

Würde Elke Heidenreich diese Rezension<br />

verfassen, würde sie wahrscheinlich kritisch<br />

anmerken, dass Tommy Jauds literarischer<br />

Stil sich stark auf Unterhaltung konzentriert<br />

und dabei manchmal die literarische<br />

Tiefe vermissen lässt. Doch eingefleischte<br />

Jaud-Fans würden Heidenreich milde belächeln<br />

und abwinken. Denn gerade diese<br />

Leichtigkeit und der unbeschwerte Ton sind<br />

es, die seine Bücher bei den Fans so beliebt<br />

machen. So auch bei „Man müsste mal“.<br />

Hier geht es nicht um tiefgründige literarische<br />

Erkundungen der Zeitenläufte, sondern<br />

um die vielfältigen Skurrilitäten des<br />

modernen Lebens, die dem Ich-Erzähler<br />

Jaud so, oder so ähnlich, widerfahren sind,<br />

oder zumindest sein könnten. Die ganzen<br />

Episoden – von dem roten Aufreißfaden<br />

der Prinzenrolle bis hin zum „Einräum-<br />

Battle an der Spülmaschine – natürlich<br />

durchtränkt von satirischem Humor und<br />

einer zusätzlichen Portion Ironie und Witz,<br />

im Volksmund auch als „Übertreibung“ bezeichnet.<br />

Nevfel Cumart<br />

Scherz Verlag, 2023. 186 S.<br />

oliver jauernig<br />

Am Scheideweg<br />

Mehr Demokratie wagen? In diesen Zeiten<br />

ein schwieriges Unterfangen. In seinem<br />

Buch „Am Scheideweg. Gefährden<br />

Verdrossenheit und (rechter) Populismus<br />

unsere Demokratie?“ zeigt Oliver Jauernig<br />

eindrucksvoll, wie und warum die Demokratie<br />

ins Schlingern geraten ist: Überalterung<br />

der Volksparteien, Komplexität<br />

herrschender Probleme, Ängste, Veränderungen<br />

der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

niedrige Wahlbeteiligung, Blasenbildung<br />

in den sozialen Netzwerken,<br />

verändertes Medienverhalten. Alles ein<br />

gefundenes Fressen für Populismus, der<br />

sich radikalisiere. Die Demokratie verliere<br />

die Fähigkeit zum Diskurs, die Gesellschaft<br />

verrohe und werde gespalten. Der Dozent<br />

in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung<br />

erklärt, warum Populist:innen<br />

so erschreckend erfolgreich sind. Trotz<br />

Bedrohung sei die Demokratie aber zu<br />

retten: mit mehr öffentlichen Bewusstsein,<br />

Formulierung realistischer Ziele,<br />

Stärkung der Medienkompetenz, inhaltliche<br />

Überzeugungsarbeit. Seine Mahnung:<br />

„Wer schweigt, stimmt zu!“ Thomas Pregl<br />

Books on Demand, 2021. 339 S.<br />

ch. Schulte-Loh<br />

Es gibt einen Gott, und ihr ist ...<br />

Weil er sich nicht traute, in Deutschland<br />

als Comedian auf die Bühne zu gehen,<br />

versuchte Christian Schulte-Loh in England<br />

sein Glück. In England! Dem Mutterland<br />

der Comedy! Dort, wo die Härte der<br />

Branche enorm ist und das derbe Publikum<br />

einen schon mal von der Bühne brüllen<br />

kann. Davon kann Schulte-Loh ein Lied singen.<br />

Doch das ist Geschichte. Mittlerweile<br />

wird er mit seiner Schlagfertigkeit und Direktheit<br />

sowie seiner Fähigkeit, kulturelle<br />

Unterschiede humorvoll zu beleuchten, in<br />

England gefeiert. Wenn man seinen Roman<br />

liest, versteht man, warum er dort als einer<br />

der „subversivsten Acts aller Zeiten“ bezeichnet<br />

wird. Darin geht es um Gott Singu,<br />

die von den nach Geld gierenden Menschen<br />

total gelangweilt ist. Daher erklärt<br />

sie kurzerhand die Kunst und Kreativität zur<br />

neuen Währung! Es trifft den obdachlosen<br />

Jazzmusiker Adam Fein in London, widerwillig<br />

zum Leiter einer skurrilen Kunstakademie<br />

zu werden, die den Überforderten<br />

und Talentlosen einen Zufluchtsort bietet.<br />

Schulte-Lohs Roman ist weit abseits des<br />

Mainstreams und ist eine Herausforderung<br />

für die Lachmuskeln! Nevfel Cumart<br />

Droemer Verlag, 2023. 335 S.<br />

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