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MuW Nachrichten 2419

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GESUNDHEIT IN DER ZEITUNG<br />

151<br />

Gesundheit in<br />

der Zeitung<br />

Zecken: Klein, aber gefährlich<br />

So schützen Sie sich bestmöglich vor den Parasiten<br />

Zecken sind kleine,<br />

blutsaugende Parasiten,<br />

die weltweit vorkommen<br />

und eine potenzielle<br />

Gefahr für die Gesundheit<br />

darstellen. Sie ernähren<br />

sich vom Blut verschiedener<br />

Wirte - dabei machen<br />

sie weder vor Menschen,<br />

noch vor Haus- und Wildtieren<br />

Halt. Während des<br />

Saugvorgangs können Zecken<br />

gefährliche Krankheitserreger<br />

auf den Wirt<br />

übertragen. Lesen Sie,<br />

was es mit FSME und Lyme-Borreliose<br />

auf sich hat<br />

und wie Sie sich bestmöglich<br />

vor Zecken schützen.<br />

Foto: AdobeStock<br />

Zecken haben ausgeklügelte<br />

Sinnesorgane, die es<br />

ihnen ermöglichen, potenzielle<br />

Wirte zu erkennen.<br />

Sie können Wärme, Feuchtigkeit,<br />

Kohlendioxid und<br />

Gerüche wahrnehmen, die<br />

von Lebewesen abgegeben<br />

werden. Typischerweise<br />

warten Zecken in hohem<br />

Gras oder im Unterholz<br />

darauf, dass ein Wirt in<br />

ihre Nähe kommt. Sobald<br />

dieser in Reichweite ist,<br />

erklimmen sie ihn und<br />

suchen nach einer geeigneten<br />

Stelle, um sich festzubeißen<br />

und Blut zu saugen.<br />

Dieser Prozess bleibt<br />

bei Menschen häufig unbemerkt,<br />

da Zecken winzig<br />

sind und sich geschickt an<br />

die Haut anpassen können.<br />

Daher ist es wichtig, sich<br />

bewusst zu machen, wenn<br />

man sich möglicherweise<br />

in einer von Zecken besiedelten<br />

Umgebung aufhält<br />

(insbesondere in Grasflächen<br />

oder Wäldern) und<br />

entsprechende Vorsichtsmaßnahmen<br />

zu treffen.<br />

Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />

(FSME)<br />

Zu den von Zecken übertragenen<br />

Krankheiten<br />

gehört die Frühsom-<br />

mer-Meningoenzephali-<br />

tis (FSME), die durch das<br />

FSME-Virus verursacht<br />

wird. Diese Krankheit<br />

kann Entzündungen des<br />

Gehirns und des Rückenmarks<br />

verursachen und in<br />

schweren Fällen zu bleibenden<br />

neurologischen<br />

Schäden oder sogar zum<br />

Tod führen.<br />

Für Menschen, die in Gebieten<br />

mit hohem Risiko<br />

für FSME leben oder häufig<br />

Zeit im Freien verbringen<br />

ist es durchaus ratsam,<br />

über eine Impfung gegen<br />

FSME nachzudenken. Diese<br />

bietet einen wirksamen<br />

Schutz vor der Krankheit<br />

und kann dazu beitragen,<br />

schwere Komplikationen<br />

zu verhindern. Indem sie<br />

das Immunsystem gegen<br />

das FSME-Virus stärkt,<br />

reduziert die Impfung das<br />

Risiko einer Infektion und<br />

minimiert die damit verbundenen<br />

Gesundheitsrisiken.<br />

Lyme-Borreliose<br />

Eine weitere bedeutende,<br />

durch Zecken übertragene<br />

Krankheit ist die Lyme-Borreliose,<br />

verursacht<br />

durch das Bakterium Borrelia<br />

burgdorferi. Symptome<br />

dieser Krankheit<br />

können Hautausschlag,<br />

Gelenkschmerzen, Fieber<br />

und Müdigkeit umfassen.<br />

Wenn sie nicht rechtzeitig<br />

behandelt wird, kann die<br />

Lyme-Borreliose zu langfristigen<br />

gesundheitlichen<br />

Problemen führen, die Gelenke,<br />

das Nervensystem<br />

und das Herz betreffen<br />

können.<br />

Gegen diese Krankheit<br />

gibt es bisher noch keine<br />

Impfung. Die Borreliose<br />

kann aber, im Gegensatz<br />

zur FSME, mit bestimmten<br />

Antibiotika behandelt<br />

werden. Da die Erreger<br />

meist erst nach einer<br />

mehrstündigen Saugzeit<br />

von der Zecke auf den<br />

Menschen über gehen, ist<br />

es besonders wichtig, den<br />

Körper nach einem längeren<br />

Aufenthalt im Freien<br />

gründlich auf Zecken zu<br />

kontrollieren.<br />

Schutz vor Zecken:<br />

Es gibt verschiedene Maßnahmen,<br />

die Menschen<br />

ergreifen können, um<br />

sich vor Zeckenbissen und<br />

den damit verbundenen<br />

Krankheiten zu schützen:<br />

Vermeidung von zeckenreichen<br />

Gebieten: Versuchen<br />

Sie möglichst, dichte<br />

Wälder, hohes Gras und<br />

Unterholz zu meiden, in<br />

denen Zecken häufig vorkommen.<br />

Tragen von schützender<br />

Kleidung: Lange Hosen,<br />

langärmlige Hemden und<br />

geschlossene Schuhe<br />

minimieren die Exposition<br />

gegenüber Zecken.<br />

Stecken Sie Ihre Hosen<br />

außerdem in die Socken,<br />

um den Zugang für Zecken<br />

zu erschweren.<br />

Verwendung von Schutzmi˜<br />

eln: Bestimmte Insektenschutzmittel,<br />

die DEET<br />

oder Picaridin enthalten,<br />

helfen dabei, Zecken abzuwehren.<br />

Tragen Sie diese<br />

gemäß den Anweisungen<br />

auf die Haut und Kleidung<br />

auf.<br />

Regelmäßige Überprüfung<br />

auf Zecken: Nach einem<br />

Aufenthalt im Freien,<br />

insbesondere in zeckenreichen<br />

Gebieten, sollte<br />

der Körper gründlich auf<br />

Zecken überprüft werden.<br />

Vergessen Sie dabei nicht,<br />

auch schwer zugängliche<br />

Stellen wie die Kopfhaut,<br />

die Achselhöhlen und<br />

den Leistenbereich abzusuchen.<br />

Sofortige Entfernung von<br />

Zecken: Wenn Sie eine Zecke<br />

entdecken, entfernen<br />

Sie diese sofort mit einer<br />

Pinzette. Greifen Sie die<br />

Zecke nahe der Haut und<br />

ziehen Sie sie langsam und<br />

gleichmäßig heraus, um<br />

sicherzustellen, dass kein<br />

Teil des Mundwerkzeugs<br />

in der Haut verbleibt.<br />

Auch Haustiere<br />

sind betroffen<br />

Die Prävention von Zeckenbissen<br />

und die frühzeitige<br />

Erkennung von Zeckenstichen<br />

sind entscheidend,<br />

um sich vor Krankheiten<br />

wie FSME oder Lyme-Borreliose<br />

zu schützen. Durch<br />

die Kombination von<br />

Schutzmaßnahmen und gegebenenfalls<br />

einer Impfung<br />

können Menschen ihre<br />

Risiken minimieren und<br />

ihre Gesundheit bewahren.<br />

Ähnlich wie Menschen<br />

können auch Tiere – vor allem<br />

Hunde – an Borreliose<br />

erkranken. Zwar tritt die<br />

Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />

bei Hunden und<br />

Katzen nur sehr selten auf,<br />

eine Übertragung ist jedoch<br />

nicht ausgeschlossen. Deshalb<br />

sollten Sie auch Ihre<br />

vierbeinigen Begleiter vor<br />

Zecken schützen.

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