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ereits im Jahr 2021 als Fokusfeld identifiziert hat. “Die bayerische Landesregierung<br />

hat frühzeitig erkannt, dass es eine Strategie für Zukunftsbranchen<br />

in Deutschland braucht, damit medizinische Innovationen<br />

wieder häufiger ‘Made in Germany’ sind und wir unsere technologische<br />

Souveränität stärken.”<br />

Titelseite REINRAUM JAHRBUCH <strong>2024</strong>:<br />

WAS HAT SICH <strong>DE</strong>R KÜNSTLER DABEI GEDACHT ?<br />

Neue und zielgerichtete Therapieform für Patient:innen<br />

Viele schwere Krankheiten entstehen aufgrund von Fehlfunktionen<br />

oder Mutationen in den menschlichen Genen. Um diese zu behandeln,<br />

werden im Labor hergestellte DNA-Abschnitte oder therapeutische<br />

Gene mit korrekter Erbinformation in die betroffenen Körperzellen der<br />

Patient:innen eingeschleust. Genvektoren, beispielsweise rekombinante<br />

Adeno-assoziierte virale Vektoren (rAAV), übernehmen dabei die<br />

Aufgabe von sicheren und zugleich effizienten Transportvehikeln, mit<br />

denen diese DNA-Abschnitte genau die Zellen erreichen, die sie reparieren<br />

sollen. So haben Gentherapien das Potenzial, den Verlauf von<br />

Krankheiten und somit das Leben von Patient:innen dauerhaft deutlich<br />

zu verbessern. Das Besondere: Ein genetischer Defekt kann durch eine<br />

Gentherapie gezielt behandelt werden, sodass nicht nur die Symptome<br />

einer Krankheit gelindert, sondern deren Ursache direkt therapiert werden<br />

kann. Somit bieten Gentherapien die Möglichkeit für völlig neue<br />

Therapieformen mit dem Potenzial der Heilung von Krankheiten durch<br />

Einmalbehandlung. “Die Gentherapie steht heute noch am Anfang ihrer<br />

Möglichkeiten. Roche entwickelt sie mit einer konsequent gelebten Innovationsstrategie<br />

kontinuierlich weiter, damit sie ihren hohen Nutzen<br />

für Patient:innen entfalten kann, für die es heute keine oder nur unzureichende<br />

Behandlungsmethoden gibt”, sagt Fleischer. Davon profitieren<br />

Familien, Angehörige, die Gesundheitsversorgung sowie die Gesellschaft<br />

gleichermaßen.<br />

Laut der American Society of Gene & Cell Therapy (ASGCT) wurden<br />

Ende 2023 weltweit mehr als 2.000 Gentherapien und genetisch modifizierte<br />

Zelltherapien erforscht. In der EU und somit in Deutschland sind<br />

aktuell 15 Gentherapien zugelassen (Quelle: Verband der forschenden<br />

Arzneimittelhersteller, VfA, Februar <strong>2024</strong>). Fokus der Innovationsstrategie<br />

von Roche sind innovative, integrierte Gentherapie-Lösungen für<br />

schwere Krankheiten mit hohem ungedecktem Bedarf. So forscht Roche<br />

aktuell in der Schweiz und in den USA mit Kooperationspartnern<br />

an neuen Gen- und Zelltherapien zur Behandlung von Patient:innen mit<br />

Erkrankungen im Bereich der Neurologie, Ophthalmologie, Hämophilie<br />

und Onkologie.<br />

Roche Deutschland Holding GmbH<br />

D 79639 Grenzach-Wyhlen<br />

In der neuen High-Tech-Einrichtung bei Roche in Penzberg werden in<br />

Zukunft auf rund 2.500 Quadratmetern von<br />

etwa 100 Mitarbeiter:innen Genvektoren für neuartige<br />

Gentherapien entwickelt sowie für klinische Studien<br />

im Industriemaßstab produziert.<br />

Reinraum-Metamorphosen<br />

„Mutabor“ – „Ich werde verwandelt werden“. Den Zauberspruch<br />

kennt wohl fast jeder. Er stammt aus dem Märchen<br />

„Die Geschichte von Kalif Storch“ von Wilhelm Hauff und<br />

soll dem Kalifen aus Bagdad und seinem Großwesir die<br />

Macht verleihen, sich in Störche zu verwandeln. Für den<br />

Künstler Jörg Mandernach ist „Mutabor“ ein Leitmotiv.<br />

Seine Arbeiten, Malereien, Papierschnittinstallationen,<br />

Kollagen und Wandbilder beschäftigen sich mit Verwandlungen,<br />

Metamorphosen, Transformationen. Scherenschnittartig,<br />

schattenhaft, wie aus einem Traum – oder<br />

Märchen – sind Mensch, Tier, fabelhafte Wesen, Pflanzen<br />

und Umwelt miteinander verwoben und vernetzt, gehen<br />

ineinander über. Mandernach schöpft aus der Kulturgeschichte<br />

wie aus der aktuellen Kultur. Er lässt sich<br />

inspirieren von der Außenwelt und nicht zuletzt vom<br />

wandelbaren Selbst.<br />

Der Mensch, der sich verwandelt spielt auch im Reinraum<br />

eine große Rolle. Die Verwandlung geschieht nach für<br />

nach, Kleidungsstück für Kleidungsstück. Die individuelle<br />

Kleidung verschwindet unter Schutzanzug, Handschutz<br />

und speziellen Reinraumschuhen. Selbst die Haare sind<br />

unter Hauben, der Mund hinter einer Maske und mitunter<br />

die Augen hinter einer Brille versteckt. Alles ist exakt vorgeschrieben,<br />

genormt, kontrolliert. Sobald der Mensch den<br />

Reinraum betritt, sind seine Bewegungen aufs Notwendigste<br />

beschränkt, limitiert, einstudiert, um Luft und Partikel<br />

so wenig wie möglich aufzuwirbeln und damit die Keimund<br />

Partikelbelastung im Raum so gering wie möglich zu<br />

halten. Der Mensch wird zu einer Art Cyborg. Er agiert<br />

in einem von der lärmenden chaotischen Außenwelt<br />

hermetisch abgeriegelten Raum. Ohne „Verwandlung“<br />

wäre die präzise, mitunter filigrane Arbeit nicht machbar.<br />

Mandernach hat diese Metamorphose des Menschen<br />

zum Cyborg und – mit Blick in die Zukunft – zum<br />

humanoiden Roboter oder Androiden für das Reinraum<br />

Jahrbuch <strong>2024</strong> sinnlich in Szene gesetzt. Zur Linken steht<br />

eine Figur, noch ganz Mensch, beweglich, erkennbar<br />

geschmeidig, zur Rechten ein Android, steif in seiner<br />

Bewegung, geharnischt für den Reinraum. In der Mitte<br />

ein Wesen, das weder ganz Mensch noch Roboter zu<br />

sein scheint, abgeschirmt von der Umgebung in einer<br />

Art Blase, wie ein Embryo in der Fruchtblase, vernabelt<br />

beziehungsweise verkabelt mit der Außenwelt, mit<br />

Mensch und Maschine. . . . .<br />

Weiterlesen: REINRAUM JAHRBUCH <strong>2024</strong>, Seite U2<br />

www.reinraum.de | www.cleanroom-online.com NEWSLETTER | Ausgabe <strong>DE</strong> <strong>05</strong>-<strong>2024</strong><br />

Seite 49/94

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