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Versicherungsbote 1-2020

- Leitfaden: Zukauf von Maklerbeständen und Firmen - Krankenkasse: Die hohen Überschüsse führten zu Begehrlichkeiten - Wie man sich gegen das Wetter versichert

- Leitfaden: Zukauf von Maklerbeständen und Firmen
- Krankenkasse: Die hohen Überschüsse führten zu Begehrlichkeiten
- Wie man sich gegen das Wetter versichert

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Bundesamt (Destatis) erstellt werden oder wie sie durch<br />

private Rentenversicherer unter<br />

Berufung auf Zahlen der<br />

Deutschen Aktuarvereinigung<br />

(DAV) genutzt werden. Bei Ehepaaren<br />

als Bezieher einer<br />

gemeinsamen Leibrente greift in<br />

der Regel die Lebenserwartung<br />

der Partnerin oder des Partners<br />

mit der höchsten Lebenserwartung<br />

– zum Nachteil des<br />

Paares. Denn grundlegend gilt: Je<br />

kürzer die Lebenserwartung<br />

gemäß Sterbetafel, desto höher<br />

fällt die Leibrente aus.<br />

Die Leibrente als „Wette auf den Tod“<br />

Weil die Leibrente lebenslang garantiert wird, die<br />

Berechnung sich jedoch auf statistische Durchschnittsdaten<br />

bezieht, bezeichnet das Portal biallo.de das<br />

Geschäft auch als „Wette auf den Tod“. Denn wer<br />

besonders lang lebt und demnach besonders lang die<br />

Rente bezieht, der macht ein günstiges Geschäft.<br />

Nachteilig hingegen – nicht nur allgemein mit Blick auf<br />

die Lebensdauer, sondern auch mit Blick auf das<br />

Leibrenten-Geschäft – ist ein früher Tod: Wer zeitig nach<br />

Abschluss des Vertrags stirbt, hat in der Regel<br />

draufgezahlt. Bei Ehepaaren als Leibrenten-Bezieher wird<br />

die Leibrente freilich bis zum Tode der oder des<br />

Letztverstorbenen gewährt. Solche Details aber hängen<br />

stets auch von der Vertragsgestaltung ab und können<br />

demnach variieren.<br />

Auch bieten Anbieter wie die Leibrenten Grundbesitz<br />

AG immerhin einen Mindestschutz für Hinterbliebene<br />

an: Im Falle eines frühen Tods der Leibrentner werden<br />

über einen Zeitraum von fünf Jahren oder auf Wunsch<br />

auch länger monatliche Renten an die Erben oder andere<br />

Begünstigte weitergezahlt. Hingegen kann die Chance<br />

auf Langlebigkeit und damit auf einen langen<br />

Rentenbezug mitunter auch kosten: Manche Anbieter<br />

verlangen eine gesonderte Gebühr zur Absicherung des<br />

Langlebigkeitsrisikos, die zu Lasten der Renten gehen<br />

kann. Zumindest für die Modellrechnung von<br />

Deutschlands größtem Anbieter spielen solche<br />

Zusatzkosten aber keine Rolle. Demnach kann ein<br />

75-jähriger und alleinstehender Mann, der eine<br />

Immobilie mit Verkehrswert 250.000 Euro besitzt, laut<br />

Info-Broschüre eine Rente im Gesamtwert von<br />

84<br />

Wer zeitig nach Abschluss<br />

des Vertrags<br />

stirbt, hat in der Regel<br />

draufgezahlt.<br />

1.900 Euro pro Monat lebenslang erwarten. Jedoch:<br />

Diesen Wert bekommt er nicht<br />

ausgezahlt.<br />

Denn die Sterbetafeln sind auch<br />

ausschlaggebend, um den<br />

Wohnwert zu ermitteln:<br />

Zunächst wird ein monatlicher<br />

„Wohnwert“ bestimmt, dann für<br />

die Zeit der erwarteten<br />

Lebensdauer summiert und zu<br />

Lasten der Leibrentnerinnen und<br />

Leibrentner vom Verkaufswert<br />

der Immobilie abgezogen. Erst<br />

der reduzierte Wert dient dann als Grundlage für die<br />

ausgezahlte Rente. Dem Mann aus der Musterrechnung<br />

werden 800 Euro berechnet, so dass dieses Wohnen<br />

keineswegs wirklich als „mietfrei“ beschrieben werden<br />

kann. Ausgezahlt also bekommt dieser Leibrentner<br />

monatlich 1.900 Euro (Gesamtwert) minus 800 Euro<br />

(Wohnwert) = 1.100 Euro Leibrente auf Lebenszeit für<br />

den Verkauf seiner Immobilie.<br />

Auf diesen Betrag fallen auch Steuern an – müssen die<br />

Leibrentner die erhaltene Leibrente doch mit dem<br />

Ertragsanteil versteuern. Dieser Ertragsanteil hängt<br />

vom Alter des Empfängers ab. Die Prozentsätze sind<br />

festgeschrieben in der maßgebenden Tabelle von<br />

Paragraph 22 Einkommensteuergesetz (EStG) – so<br />

beträgt zum Beispiel der Ertragsanteil für einen<br />

75-Jährigen 11 Prozent.<br />

Immobilienverrentung: Empfehlenswert<br />

bei Restschuld und fehlenden<br />

Instandhaltungsgeldern<br />

Geht es einzig um das lukrative Geschäft, rechnet sich<br />

häufig der direkte Verkauf einer Immobilie oder die<br />

Vermietung einer Immobilie mehr als die Immobilienverrentung<br />

zum Erhalt einer Leibrente. Und doch: Es<br />

gibt Situationen, in denen die Immobilienverrentung<br />

empfehlenswert ist. Das trifft zum Beispiel dann zu,<br />

wenn man in der eigenen Immobilie wohnen möchte,<br />

aber wenig Kapital vorhanden ist. Grundbedingung:<br />

Statt eines Vererbens der Immobilie an die<br />

Nachkommen wird der Verkauf angestrebt.<br />

Und hier kommt eine weitere Möglichkeit hinzu:<br />

Anbieter ermöglichen auch Mischmodelle zwischen<br />

einer Leibrente und einer Einmalzahlung. In solchen

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