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Versicherungsbote 1-2020

- Leitfaden: Zukauf von Maklerbeständen und Firmen - Krankenkasse: Die hohen Überschüsse führten zu Begehrlichkeiten - Wie man sich gegen das Wetter versichert

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Es gibt bei der Pflegevorsorge eine<br />

Diskrepanz zwischen Vermittler- und<br />

Kundensicht<br />

Daniel Bahr<br />

Allianz-Vorstand<br />

Die Allianz bewirbt ihre privaten Pflegezusatztarife seit März 2019 mit Dieter Hallervorden –<br />

auch, um eine neue Kundenansprache für das Thema Pflegevorsorge zu finden und stärker für<br />

die drohenden finanziellen Risiken zu sensibilisieren. Der <strong>Versicherungsbote</strong> sprach mit<br />

Daniel Bahr, Vorstand der Allianz Privaten Krankenversicherungs-AG (APKV) und früherer Bundesgesundheitsminister<br />

für die FDP, der die staatliche Förderung für Pflegetarife eingeführt hat.<br />

<strong>Versicherungsbote</strong>: Bei der diesjährigen Branchenmesse<br />

DKM haben Sie gemeinsam mit Schauspieler und Allianz-Pflegebotschafter<br />

Dieter Hallervorden über das<br />

Thema Pflegevorsorge gesprochen. Sind die Deutschen<br />

aus Ihrer Sicht gut auf das Thema Pflegebedürftigkeit<br />

und ihre Folgen vorbereitet?<br />

Daniel Bahr: Sie sind zu wenig vorbereitet. Und das,<br />

obwohl das Thema präsent ist. Nahezu jeder hat schon<br />

einmal einen Pflegefall im Umfeld erlebt. Und viele<br />

werden damit – oft auch über lange Zeit – konfrontiert.<br />

Dennoch haben die wenigsten eine ausreichende<br />

Vorsorge in Form einer Pflegezusatzversicherung.<br />

Statistisch betrachtet wird jeder zweite Mann im Laufe<br />

seines Lebens pflegebedürftig, bei Frauen sind es sogar<br />

drei von vier. Das zeigt: Vorsorge ist notwendig.<br />

Paradox: Laut Allensbach-Umfrage wissen 78 Prozent<br />

der Deutschen, dass der gesetzliche Pflegeschutz im<br />

Ernstfall nicht ausreicht: Sechs von zehn Befragten halten<br />

eine Zusatzvorsorge für wichtig. Dennoch ist die<br />

private Pflegezusatzversicherung ein absolutes Nischenprodukt.<br />

Haben Sie eine Erklärung hierfür?<br />

Pflege ist ein Thema, das auch mit dem Ende des Lebens<br />

zu tun hat. Und gerade im jüngeren oder mittleren Alter<br />

denkt man oft, dass man das später noch entscheiden<br />

könne. Dass das teurer wird und falsch ist, weiß jeder, der<br />

rechnen kann. Einen solchen Widerspruch beobachten<br />

wir aber nicht nur bei der Pflege, sondern auch bei der<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung und der Altersvorsorge.<br />

Wir haben bei der Pflege jedoch auch eine Diskrepanz<br />

zwischen Vermittler- und Kundensicht: Nur 17 Prozent<br />

der Vermittler geben in Umfragen an, dass ihre Kunden<br />

eine Pflegezusatzversicherung bräuchten. Ich glaube<br />

daher, dass wir als Versicherungen eine große gesellschaftliche<br />

Aufgabe haben, das Thema anzusprechen.<br />

Mein persönlicher Eindruck: Kampagnen zu Kfz-Versicherung<br />

und zur Altersvorsorge werden weit häufiger<br />

von Versicherern platziert als Kampagnen zu Pflegezusatz-Policen.<br />

Wie ist Ihrer? Und haben Sie hierfür eine<br />

Erklärung?<br />

Auch hier ist wahrscheinlich der einfache Grund, dass<br />

Pflege als „Werbe-Thema“ erstmal abschreckt. Oft ist die<br />

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