Versicherungsbote 1-2020
- Leitfaden: Zukauf von Maklerbeständen und Firmen - Krankenkasse: Die hohen Überschüsse führten zu Begehrlichkeiten - Wie man sich gegen das Wetter versichert
- Leitfaden: Zukauf von Maklerbeständen und Firmen
- Krankenkasse: Die hohen Überschüsse führten zu Begehrlichkeiten
- Wie man sich gegen das Wetter versichert
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Gibt es Sonderkonzepte, beispielsweise Verträge der<br />
Genossenschaft VEMA? Dann ist die Übertragung<br />
schwierig, besonders zu einem anderen Pool.<br />
Gibt es Gesellschaften, die kein CoC akzeptieren?<br />
Dann müssen direkt neue Vollmachten eingeholt<br />
werden.<br />
Liegen bei Gesellschaften weniger als fünf bis zehn<br />
Verträge? Dann wird meist auch direkt eine neue<br />
Maklervollmacht notwendig.<br />
Die Umgehung der Fallstricke ist machbar – es<br />
stellen sich mit den Problemen lösbare Aufgaben.<br />
Der Zeitaufwand sollte aber nicht unterschätzt<br />
werden.<br />
Hier weitere nützliche Tipps und Tricks, die<br />
bei einem Bestandskauf beachtet werden<br />
sollten:<br />
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E-Mail Weiterleitung und Telefon-Umleitung: Die<br />
Kunden finden in Ihren Unterlagen noch die<br />
Verkäufer-Kontaktdaten. Diese leiten wir zu uns um<br />
auf eine separate Nummer. So verlieren wir keine<br />
Kunden, weil sie „uns“ nicht mehr erreichen.<br />
Provisionsweitergabe: Bis Geld nach der Bestandsübertragung<br />
bei uns ankommt, dauert es sechs bis<br />
zwölf Monate. In der Zeit muss der Verkäufer<br />
monatlich eine Abrechnung erstellen. Wir geben ihm<br />
dafür Vorlagen an die Hand und überprüfen die<br />
Daten mit ihm.<br />
Import Kundendaten: Wir importieren nur aktuelle<br />
GDV- oder CSV-Daten, die wir von den Gesellschaften<br />
erhalten, in unser System – also KEINE<br />
Excel-Datei aus dem Maklerverwaltungsprogramm<br />
(MVP) des Verkäufers. Wir unterstützen den<br />
Verkäufer lieber beim Besorgen aktueller<br />
GDV-Daten – weil es uns nützt. Halten Sie das MVP<br />
möglichst sauber und aktuell – das erhöht dann<br />
später auch den Wert der eigenen Firma.<br />
To-Do-Liste nach dem Kauf einer GmbH<br />
Sobald Sie überlegen, anstelle des „einfachen<br />
Bestandskaufs“ die ganze Firma eines Verkäufers zu<br />
übernehmen, sind die Aufgaben nach Unterschrift unter<br />
dem Kaufvertrag gänzlich andere. Hier kurz eine<br />
Zusammenstellung am Beispiel eines GmbH-Kaufs,<br />
worauf zu achten ist.<br />
1. Formalitäten:<br />
▷ Handelsregistereintragung prüfen: Sind Gesellschafter,<br />
Geschäftsführer, Adresse, Tätigkeit korrekt<br />
eingetragen? Bei uns gab es einmal die Situation, dass<br />
noch eine Prokura an einen bereits ausgeschiedenen<br />
Mitarbeiter im Handelsregister eingetragen war.<br />
Daher empfiehlt es sich, immer VOR dem<br />
Notarvertrag den Handelsregisterauszug genau<br />
anzuschauen. Wir haben das versäumt und mussten<br />
dann ein zweites Mal zum Notar, um die Prokura zu<br />
entfernen – ärgerlich, da zusätzlich Zeit und Geld.<br />
▷ IHK-Registrierung: Wechselt der Geschäftsführer,<br />
der die Erlaubnis hatte (was ja meist der Fall ist),<br />
müssen bei der IHK wieder alle Unterlagen für die<br />
Erlaubnis 34d (oder weitere) eingereicht werden<br />
– also von Sachkundenachweis bis Führungszeugnis.<br />
Eine Checkliste hierzu gibt es bei der IHK. Wichtig:<br />
Alle Unterlagen sollten im Original vorliegen und<br />
nicht älter als drei Monate sein.<br />
▷ Gewerbeummeldung: Die Mitteilung des neuen<br />
Geschäftsführers mit Handelsregister-Auszug per<br />
Mail an das Gewerbeamt genügt hierfür.<br />
▷ Webseiten, Briefpapier, Signaturen, Impressum,<br />
Datenschutzerklärung, Erstinformation, Maklermandat<br />
& Maklervollmacht: Wichtig – überall<br />
aktualisieren und anpassen. Manchmal vergisst man<br />
da schnell die eine oder andere Änderung.<br />
2. Bankkonten:<br />
Wenn möglich, empfiehlt sich der persönliche Besuch mit<br />
dem Verkäufer bei der jeweiligen Bank. Personalausweis<br />
und Handelsregister-Auszug sowie alle wirtschaftlich<br />
Berechtigten sind vorher der Bank mitzuteilen, dann geht<br />
der Termin schneller. Persönlich ist besser, weil es dann<br />
auch ‚reibungslos‘ funktioniert. Bei der Volksbank haben<br />
wir bisher zum Beispiel sehr gute Erfahrungen gemacht.<br />
Die Deutsche Bank hingegen war eher eine Katastrophe.<br />
Hier hat es fünf bis sechs Wochen gedauert, ehe ich<br />
Kontozugriff hatte. Empfehlung: die Kontovollmacht/<br />
den Online-Zugang des Verkäufers erst sperren, wenn Sie<br />
selbst Zugang haben. Das setzt natürlich ein gewisses<br />
Vertrauen voraus.<br />
3. Mitteilung an Gesellschaften/ Pools:<br />
Ziemlich nervig bei vielen Direktanbindungen ist es, alle<br />
Gesellschaften über den Wechsel der Gesellschafter und<br />
Geschäftsführer zu unterrichten. Die Courtagezusagen<br />
bleiben bestehen, die Gesellschaften wollen aber<br />
mindestens den Ausweis des Geschäftsführers und<br />
Handelsregister-Auszug. Viele kommen dann mit<br />
Zusatzunterlagen bzw. wollen eine Bürgschaft. Das<br />
vermeiden wir, indem wir über die Direktanbindungen<br />
keine vordiskontierten Provisionen mehr auszahlen<br />
lassen. Der Verkäufer wird aber auch aus der Bürgschaft<br />
raus wollen, was zu beachten ist.<br />
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