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Versicherungsbote 1-2020

- Leitfaden: Zukauf von Maklerbeständen und Firmen - Krankenkasse: Die hohen Überschüsse führten zu Begehrlichkeiten - Wie man sich gegen das Wetter versichert

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werden, wenn jemand einen kurzfristigen Vorteil<br />

erreichen will. Ich war ja selbst Deutschlehrer. Und es gab<br />

gefühlt in jeder zweiten Klasse einen Schüler mit<br />

Lese-Rechtschreib-Schwäche. Dieser Schüler hat dann<br />

mehr Zeit in den Proben und Klassenarbeiten. Und die<br />

Rechtschreibung darf nicht bewertet werden. Im Abitur<br />

darf er einen Laptop und einen Duden benutzen. Ich will<br />

da nicht urteilen – aber ein Schüler hat offen zugegeben,<br />

dass er sich nur deshalb die Diagnose hat stellen lassen.<br />

Ähnlich ist es im Studium, wenn sich Studenten Ritalin<br />

verschreiben lassen, um sich beim Lernen besser<br />

konzentrieren zu können. Auch hier muss der Arzt eine<br />

psychische Erkrankung diagnostizieren.<br />

Und wenn mal für eine Prüfung nicht gelernt wurde, hilft<br />

auch oft ein Erschöpfungssyndrom, um sich zu<br />

entschuldigen. Mal ganz zu schweigen von den<br />

Rückenproblemen, die jeder Erstsemester nach dem<br />

Umzug hat.<br />

Solche Fälle können den Abschluss einer BU-Police<br />

erheblich erschweren. Aber<br />

unabhängig davon ist es nur<br />

logisch, dass mit dem Alter die<br />

Wahrscheinlichkeit von<br />

Vorerkrankungen steigt. Das lässt<br />

sich auch empirisch durchaus<br />

belegen.<br />

Und je jünger ich bin, desto<br />

geringer ist die monatliche<br />

Belastung. Denn der Versicherer<br />

berechnet mein Risiko und teilt<br />

das dann, vereinfacht gesprochen,<br />

durch die Monate der Laufzeit.<br />

Deswegen kostet der Versicherungsschutz<br />

über die gesamte Laufzeit immer in<br />

etwa das gleiche. Je länger ich in jungen Jahren<br />

einbezahle, desto länger kann der Versicherer mit dem<br />

Geld arbeiten. Deshalb spare ich sogar insgesamt ein paar<br />

hundert oder gar tausend Euro.<br />

Viel mehr merke ich aber, dass ich eben monatlich eine<br />

deutlich geringere Belastung habe.<br />

Was es mit Blick auf Berufsgruppen zu<br />

beachten gilt<br />

Hinzu kommt vor allem bei Schülern, dass ich von der<br />

günstigeren Berufsgruppe profitieren kann. Denn<br />

Schüler sind günstiger zu versichern als handwerkliche<br />

Berufe. Aber eben teurer als akademische Berufe.<br />

Wenn ich nun mit großer Wahrscheinlichkeit sagen<br />

kann, dass der Junge mal die Schreinerei übernehmen<br />

Je länger ich in<br />

jungen Jahren<br />

einbezahle, desto<br />

länger kann der<br />

Versicherer mit<br />

dem Geld arbeiten.<br />

wird, ist es sinnvoll, schon als Schüler die<br />

BU-Versicherung abzuschließen. Die Ersparnis kann über<br />

die Laufzeit im 5-stelligen Bereich liegen.<br />

Sind die Eltern Akademiker, ist es eher wichtig, dass der<br />

Vertrag eine Klausel enthält, die es mir erlaubt, bei<br />

Berufseintritt prüfen zu lassen, ob ich nicht im neuen<br />

Beruf günstiger zu versichern bin. Kleiner Tipp für die<br />

Verkaufsprofis: Ich sollte dem Kunden an dieser Stelle<br />

immer die höhere Absicherung empfehlen und nicht die<br />

Beitragsersparnis. Denn tatsächlich wird mein Kunde ja<br />

auch mit Berufseintritt einen höheren Bedarf denn als<br />

Schüler haben.<br />

Die beste Versicherung – nicht so wichtig?<br />

Es gibt also für Kunden und Vermittler einige gute<br />

Gründe, um frühzeitig eine Berufsunfähigkeits-<br />

Versicherung abzuschließen. Die Frage lautet nun,<br />

welches die beste Versicherung für Schüler oder<br />

Studenten ist. Meine Antwort,<br />

und jeder ist herzlich eingeladen,<br />

eine andere Meinung zu haben,<br />

lautet: Es ist aus einigen Gründen<br />

nicht so wichtig. Vielleicht ist es<br />

sogar egal. Aber da hab ich noch<br />

nicht bis zum Ende gedacht.<br />

Der erste Grund, warum eine<br />

spezielle Klausel für Schüler und<br />

Studenten nicht so wichtig ist,<br />

lässt sich quantitativ begründen.<br />

Schließt der Schüler mit 15 oder<br />

der Student mit 20 eine BUV ab,<br />

so ist er noch zwischen drei bis<br />

zehn Jahre Schüler oder Student. Die restlichen<br />

42-49 Jahre ist er in irgendeinem Beruf. Da fühlt es sich<br />

nicht richtig an, eine Empfehlung für diese oder jene<br />

Klausel auszusprechen, die nur einen so kurzen Zeitraum<br />

betrifft. Vor allem nicht, wenn eine andere Klausel für die<br />

gesamte Laufzeit wichtiger wäre.<br />

Qualitativ unterscheidet sich der „Beruf“ des Schülers<br />

und des Studenten von allen anderen nur in einer Sache:<br />

Du verdienst damit kein Geld. Du deckst also keinen<br />

tatsächlichen Bedarf. Du bräuchtest also nur eine Art<br />

Anwartschaft, die aber schon leistet, falls du komplett<br />

und für immer aus dem Arbeitsmarkt raus bist.<br />

Alles darüber hinaus ist uninteressant. Ein Schüler muss<br />

keine 1.000 Euro oder 1.500 Euro versichert haben. Er<br />

braucht die Option, seinen Gesundheitszustand zu<br />

sichern und mit Berufseintritt eine BU-Versicherung in<br />

angemessener Höhe abschließen zu können.<br />

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