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Versicherungsbote 1-2020

- Leitfaden: Zukauf von Maklerbeständen und Firmen - Krankenkasse: Die hohen Überschüsse führten zu Begehrlichkeiten - Wie man sich gegen das Wetter versichert

- Leitfaden: Zukauf von Maklerbeständen und Firmen
- Krankenkasse: Die hohen Überschüsse führten zu Begehrlichkeiten
- Wie man sich gegen das Wetter versichert

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<strong>Versicherungsbote</strong>: Die Zusatzbeiträge der Krankenkassen<br />

könnten in den kommenden Jahren stark steigen,<br />

warnt der GKV-Spitzenverband. Als Ursachen werden<br />

die Alterung der Gesellschaft, medizinischer Fortschritt<br />

und Gesetzesreformen von Jens Spahn genannt, vor allem<br />

zur Stärkung der Pflege. Ihre Prognose – wird es für die<br />

gesetzlich Versicherten teurer? Und wenn ja, um wie viel?<br />

Björn Hansen<br />

Vorstand der BKK WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />

Krankenkasse:<br />

„Die hohen Überschüsse<br />

führten zu<br />

Begehrlichkeiten“<br />

Werden sich gesetzlich Versicherte auf steigende<br />

Zusatzbeiträge einstellen müssen?<br />

Welche Fehlanreize für Manipulationen<br />

und Kosten gibt es im System der gesetzlichen<br />

Krankenkassen - und können diese<br />

durch geplante Reformen des Bundesgesundheitsministeriums<br />

beseitigt werden?<br />

Über diese Fragen sprach der <strong>Versicherungsbote</strong><br />

mit Björn Hansen, Vorstandschef<br />

der BKK WIRTSCHAFT & FINANZEN.<br />

Björn Hansen: Ich teile die Prognose des<br />

GKV-Spitzenverbands zu steigenden Zusatzbeiträgen<br />

und auch die genannten Gründe. Allerdings wird sich<br />

diese Dynamik unterschiedlich auf die einzelnen<br />

Krankenkassen auswirken. An den Auswirkungen ändern<br />

auch die deutlichen Überschüsse der letzten Jahre über<br />

die gesamte gesetzliche Krankenversicherung nichts.<br />

Denn bei politischen Entscheidungen – nicht nur von<br />

Jens Spahn – führt ein solch gefüllter Topf leider zu<br />

Begehrlichkeiten. Diese haben dazu geführt , dass<br />

Leistungen zwar verbessert wurden, die Kosten aber in<br />

der Zukunft sehr hoch sein werden. Über eine<br />

nachhaltige Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

wurde leider bisher noch nicht<br />

nachgedacht.<br />

Nun gibt es Fehlanreize im Gesundheitssystem, die hohe<br />

Ausgaben der Krankenkassen begünstigen. Ein oft gehörter<br />

Kritikpunkt: In kaum einem anderen<br />

vergleichbaren OECD-Land wird so oft an Knien, Wirbelsäule<br />

und Hüfte operiert, anstatt auf ambulante<br />

Therapien zurückzugreifen – auch, weil es sich für Ärzte<br />

und Kliniken lohne. Berechtigte Kritik? Muss vielleicht<br />

die Finanzierung derartiger OPs auf den Prüfstand?<br />

Die Kritik ist durchaus berechtigt. Das Thema wird auch<br />

immer wieder angesprochen, dann aber wieder tabuisiert.<br />

In der Tat stellt sich die Frage, warum die in Deutschland<br />

lebenden Krankenversicherten deutlich häufiger zum<br />

Arzt gehen und warum die von Ihnen genannten<br />

Operationen wesentlich häufiger durchgeführt werden.<br />

Ein Thema von vielen ist dabei sicher auch die Vergütung<br />

von Ärzten und Krankenhäusern. Die gegenwärtige<br />

Finanzierung der Ärzte über Budgets wurde in den<br />

1990er Jahren vom damaligen Gesundheitsminister<br />

Horst Seehofer eingeführt. Seinerzeit war das auch<br />

richtig so. Inzwischen haben sich aber viele<br />

Voraussetzungen teilweise drastisch geändert. Ob das<br />

System noch zeitgemäß ist, ist wohl eher zu bezweifeln.<br />

Das Gleiche gilt für die Krankenhäuser. Der<br />

Krankenhausbetrieb muss sich heutzutage ökonomisch

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