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05 / 2024

Die Fachzeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK ist die maßgebliche Publikation für das OT-Handwerk und ein wichtiger Kompass für die gesamte Hilfsmittelbranche.

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Prothetik<br />

Abb. 3 „Box and<br />

Block Test“.<br />

geeigneten Griffvarianten gefunden<br />

werden müssen. Ziel ist es, dass der<br />

Klient Erfahrungen sammelt, mit welchen<br />

Griffvariationen er die für ihn<br />

notwendigen Tätigkeiten am besten<br />

durchführen kann. Im Laufe der Zeit<br />

sammelt man als Therapeut Erfahrungen,<br />

welche Griffe für die jeweiligen<br />

Tätigkeiten geeignet sind, dies kann<br />

allerdings nicht verallgemeinert werden.<br />

So nutzen manche Betroffene<br />

zum Greifen von kleinen Gegenständen<br />

eher einen Spitzgriff, andere hingegen<br />

präferieren den Dreipunktgriff.<br />

gilt zu beachten, dass die Belastung<br />

von einfachen zu schweren Tätigkeiten<br />

langsam gesteigert werden soll. So<br />

beginnen wir beispielsweise mit großen,<br />

festen Gegenständen und tasten<br />

uns langsam an kleine, weiche oder<br />

teils auch zerbrechliche Gegenstände<br />

heran. Um für die Betroffenen eigene<br />

Vergleichswerte zu generieren,<br />

nutzen wir unter anderem den „Box<br />

and Block Test“ (Abb. 3). Diese Werte<br />

werden in einer Verlaufsdokumentation<br />

festgehalten und können zur Beurteilung<br />

der Lernfortschritte der Klienten<br />

genutzt werden. Hierbei soll der<br />

Betroffene innerhalb einer Minute so<br />

viele Holzblöcke wie möglich von der<br />

einen Seite der Box auf die andere Seite<br />

legen. Dabei können verschiedene<br />

Griffvarianten genutzt werden. Dies ist<br />

von Klient zu Klient unterschiedlich.<br />

Des Weiteren bietet der „Clothespin<br />

Relocation Test“ eine Möglichkeit,<br />

die Nutzung der Prothese in allen<br />

Ebenen und mit Einschluss aller Komponenten<br />

zu überprüfen (Abb. 4). Dabei<br />

muss mit Wäscheklammern, die<br />

einen unterschiedlich starken Widerstand<br />

haben, in verschiedenen Positionen<br />

hantiert werden. Somit muss<br />

der Ellbogen teilweise gestreckt oder<br />

gebeugt, die Hand gedreht sowie aufund<br />

zugemacht werden.<br />

Teilhabetraining<br />

In dem zu Beginn ausgefüllten Anforderungsprofil<br />

stehen die Tätigkeiten,<br />

die der Betroffene mit der Prothese im<br />

Alltag ausführen möchte, und somit<br />

auch die nächsten Therapieschritte<br />

(Abb. 5). Hierfür wird oft eine längere<br />

Trainingsphase benötigt, da hier die<br />

a.<br />

a.<br />

Fazit<br />

Durch die Versorgung mit einer Exoprothese<br />

haben Klienten die Möglichkeit,<br />

ihre Selbstständigkeit zu verbessern.<br />

Nach unserer Überzeugung<br />

kann die Integration dieses technischen<br />

Hilfsmittels nur in enger Zusammenarbeit<br />

spezialisierter Orthopädietechniker<br />

und Therapeuten<br />

stattfinden.<br />

Mit einer früh einsetzenden Prothesengebrauchsschulung<br />

schafft<br />

man für Klienten die Voraussetzun-<br />

Abb. 4a u. b „Clothespin Relocation<br />

Test“ zur Evaluation der Prothesennutzung<br />

in allen Ebenen.<br />

Abb. 5a u. b Training der Aktivitäten des täglichen Lebens sowie der beruflichen<br />

Tätigkeiten/Hobbys.<br />

b.<br />

b.<br />

Zitation: Fürst A, Baumgärtler HP. Schulung im Umgang mit Exoprothesenpassteilen an der oberen Extremität (Armprothesen).<br />

Orthopädie Technik. <strong>2024</strong>; 75 (5): 74–79<br />

78<br />

ORTHOPÄDIE TECHNIK <strong>05</strong>/24

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