05 / 2024
Die Fachzeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK ist die maßgebliche Publikation für das OT-Handwerk und ein wichtiger Kompass für die gesamte Hilfsmittelbranche.
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Starpower für die OTWorld<br />
Es gibt weltweit viele Millionen Menschen, die ein Hilfsmittel<br />
benötigen, damit beispielsweise Inklusion gelingt<br />
oder Sport getrieben werden kann. Bei einigen Menschen<br />
wird jedoch ein bisschen genauer hingeschaut: Prominente<br />
stehen aufgrund außergewöhnlicher Leistungen und besonderem<br />
Interesse an ihrer Person verstärkt im Fokus der<br />
Öffentlichkeit. Unter ihnen sind natürlich auch Menschen<br />
mit Bedarf an Hilfsmitteln – und einige davon werden auf<br />
der OTWorld <strong>2024</strong> in Leipzig zu Gast sein.<br />
Dazu gehört u. a. Handball-Weltmeister Dominik Klein.<br />
Der ehemalige Handball-Profi, der während seiner aktiven<br />
Karriere viele Jahre für Deutschlands Top-Verein THW<br />
Kiel und die deutsche Nationalmannschaft auf der Platte<br />
stand, wird erzählen, wie Hilfsmittelversorgung ihm half,<br />
nach einer Verletzung wieder in den Profisport zurückzukehren.<br />
2015 hatte sich der Außenspieler quasi auf dem Höhepunkt<br />
seiner Karriere eine Kreuzbandruptur zugezogen<br />
und fiel damit monatelang aus. Klein kämpfte sich zurück<br />
in das Kieler Team des jetzigen Nationaltrainers Alfred Gislason<br />
und wagte kurz darauf sogar noch einmal den Schritt<br />
zu einem neuen sportlichen Abenteuer und heuerte beim<br />
französischen Erstligisten HBC Nantes an. Insgesamt gewann<br />
Klein neben der Weltmeisterschaft 2007 noch drei<br />
Champions-League-Titel, acht Deutsche Meisterschaften<br />
und sechsmal den DHB-Pokal. Auf der OTWorld wird er am<br />
Dienstag, 14. Mai, ab 11 Uhr auf dem Stand von Bauerfeind<br />
in Halle 5 über sein Comeback und die Rolle von Hilfsmitteln<br />
sprechen.<br />
Nach einem Motorradunfall wurde John McFall mit 19<br />
Jahren sein rechtes Bein oberhalb des Knies amputiert. Seitdem<br />
hat der Brite eindrucksvoll gezeigt, was mit moderner<br />
Hilfsmittelversorgung alles möglich ist. Er gilt als einer der<br />
schnellsten Männer der Welt über 100 Meter und 200 Meter<br />
in der Klasse der Oberschenkelamputierten. Er ist Facharzt<br />
für Traumatologie und Orthopädie. Und mit seiner Auf-<br />
Foto: Abel Aber<br />
Der Boxsport hat<br />
Abel Aber geholfen,<br />
das Tragen seiner Beinprothese<br />
zu akzeptieren.<br />
Will anderen Betroffenen Mut machen:<br />
Influencerin Caroline Sprott.<br />
nahme als Projekt-Astronaut bei der Europäischen Weltraumorganisation<br />
(European Space Agency – ESA) könnte<br />
er vielleicht der erste Mensch mit einer körperlichen Einschränkung<br />
sein, der in den Weltraum fliegt. John McFall<br />
trägt die neueste Beinprothese von Ottobock, die das Unternehmen<br />
zum Start der OTWorld erstmalig vorstellt.<br />
Frankreich ist nicht nur Partnerland der OTWorld in<br />
diesem Jahr, es ist auch Gastgeber der Olympischen und<br />
Paralympischen Spiele. Mit Sophie Loubet und Abel Aber<br />
werden zwei französische Para-Athlet:innen in Leipzig<br />
zu Gast sein. Ein Osteosarkom hat Sophie Loubets Leben<br />
grundlegend verändert: Aufgrund des bösartigen Knochentumors<br />
wurde der französischen Sportlerin 2019 das<br />
rechte Bein amputiert. Dass sie heute auf fast jedem Bild<br />
ihrer Social-Media-Kanäle neue sportliche Herausforderungen<br />
meistert und lächelnd ihre Prothese von Proteor in<br />
Szene setzt, konnte sie sich damals nicht vorstellen. Moderne<br />
Hilfsmittel haben für sie alles verändert und begleiten<br />
die erfolgreiche Para-Sportlerin auf dem erhofften Weg zu<br />
den Paralympics.<br />
Über das Boxtraining lernte Abel Aber seine Prothese<br />
nach einen Motorroller-Unfall 2003 zu akzeptieren. Doch<br />
beim Boxen blieb es nicht. Ausgerüstet mit einer Oberschenkelprothese<br />
von Proteor gehört der 38-Jährige zu den<br />
erfolgreichsten Para-Sportlern Frankreichs in der Kanu-<br />
Disziplin. Sein großes Ziel: die Goldmedaille bei den Paralympics<br />
zu gewinnen.<br />
Nach einem schweren Verkehrsunfall im Jahr 2004<br />
hat sich Sebastian Dietz ins Leben zurückgekämpft. Der<br />
damals 19-Jährige wollte nicht akzeptieren, aufgrund<br />
der schweren Verletzungen entlang der Wirbelsäule nie<br />
wieder laufen zu können. Dank engagierter Ärzt:innen,<br />
Physiotherapeut:innen und moderner Hilfsmittelversorgung<br />
mit einer Fußheberorthese von Sporlastic, aber auch<br />
Foto: Medi<br />
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ORTHOPÄDIE TECHNIK <strong>05</strong>/24