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05 / 2024

Die Fachzeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK ist die maßgebliche Publikation für das OT-Handwerk und ein wichtiger Kompass für die gesamte Hilfsmittelbranche.

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tative Studien haben gezeigt, dass der Einsatz von passenden<br />

Hilfsmitteln Krankheiten effektiv vorbeugen kann.<br />

So können Kosten eingespart und Ressourcen effektiv<br />

gehoben werden, indem etwa komplexe, kostspielige Operationen<br />

oder die stationäre Pflege vermieden oder hinausgezögert<br />

werden.<br />

Insgesamt zeigt sich also, dass wir den Hilfsmittelmarkt<br />

besser verstehen und ihn ganzheitlich betrachten müssen.<br />

Die bedarfsgerechte Versorgung der Patientinnen und Patienten<br />

mit innovativen Hilfsmitteln, die dem aktuellen<br />

Stand der medizinischen Erkenntnis und des technischen<br />

Fortschrittes entsprechen, ist uns als CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

ein besonders wichtiges Anliegen. Bezogen auf bereits<br />

CE-gekennzeichnete Hilfsmittel heißt das: Wir brauchen<br />

keine zusätzliche Zertifizierung der Zertifizierung. Ist<br />

der Nutzen nachgewiesen, müssen Neuerungen – und sei es<br />

als Pilot – schneller ins Hilfsmittelverzeichnis und damit in<br />

den Markt kommen. Dafür müssen wir Regularien schaffen,<br />

der Abbau einschränkender bürokratischer Regelungen<br />

muss unbedingt angegangen werden. Ferner bedarf es einer<br />

Digitalisierung, die Entlastung schafft und Innovationen<br />

fördert. Die beiden Digitalgesetze tun dies nicht, sie sind in<br />

dieser Form eher ein zusätzlicher Ballast als eine Erleichterung<br />

für Leistungserbringer und Betroffene.<br />

Es liegt auf der Hand: Der Hilfsmittelmarkt muss gestärkt<br />

werden. Denn nur durch einen voll funktionsfähigen<br />

Hilfsmittelmarkt, der die notwendige Flexibilität besitzt,<br />

kann das deutlich angeschlagene Gesundheitssystem<br />

spürbar entlastet werden. Dies ist auch für die dauerhafte<br />

internationale Anschlussfähigkeit des deutschen Hilfsmittelmarkts<br />

unerlässlich!<br />

Deswegen freut es mich sehr, dass sich Vertreterinnen<br />

und Vertreter der Hilfsmittelbranche zur OTWorld <strong>2024</strong> in<br />

Leipzig zusammenfinden werden, um sich über zukunftsfähige<br />

Lösungen in der Hilfsmittelversorgung auszutauschen.<br />

Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

viele bereichernde Erkenntnisse, spannende Diskussionen<br />

und neue Inspirationen!<br />

Foto: Kristine Lütke<br />

Kristine Lütke ist seit 2021 Bundestagsabgeordnete<br />

für die FDP und<br />

Sucht- und drogenpolitische<br />

Sprecherin und Vorsitzende<br />

der AG Gesundheit der Fraktion<br />

der Freien Demokraten<br />

im Bundestag.<br />

Etwa ein Viertel der Versicherten<br />

in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung benötigt<br />

eine Versorgung mit medizinischen<br />

Hilfsmitteln. Diese können<br />

unerlässlich sein, um Gesundheit zu erhalten oder um<br />

körperliche Defizite auszugleichen. Hier geht es beispielsweise<br />

um Brillen, Einlagen, Gehstützen oder Windeln<br />

als Inkontinenzhilfen. 2020 hatte die gesetzliche Krankenversicherung<br />

28 Millionen Hilfsmittel-Anträge zu bescheiden.<br />

Für mich bedeutet das: Eine qualitativ hochwertige<br />

Hilfsmittelversorgung ist ein wichtiger Baustein für<br />

die Sicherung der Teilhabe und der Lebensqualität der Patientinnen<br />

und Patienten. Denn selbstverständlich wollen<br />

die betroffenen Antragstellenden schnell und vor allem<br />

gut versorgt werden.<br />

Die OTWorld in Leipzig ist daher ein Schaufenster sowie<br />

die größte und international führende Branchenplattform<br />

für Hersteller, Händler und Leistungserbringer in der<br />

modernen Hilfsmittelversorgung. In ihrer einzigartigen<br />

Kombination aus Weltkongress und Weltleitmesse bringt<br />

die OTWorld alle zwei Jahre Expertinnen und Experten aus<br />

allen fünf Kontinenten zusammen. Sie alle haben das Ziel,<br />

die OTWorld als gemeinsames zentrales Innovations- und<br />

Dialogforum für eine individuelle und vor allem patientengerechte<br />

Versorgung zu präsentieren.<br />

Dabei sind eine patientenzentrierte Versorgung und gute<br />

Arbeitsbedingungen für Leistungserbringer zwei Seiten einer<br />

Medaille. Als Freidemokratin ist mir wichtig, dass auch<br />

weiterhin die freien Berufe im Gesundheitswesen gestärkt<br />

werden. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte und selbstverständlich die Heilmittelerbringerinnen<br />

und -erbringer müssen in medizinischen Fragen<br />

autonom und frei von Weisungen Dritter entscheiden<br />

können. Denn die Therapiefreiheit der Behandlung kommt<br />

am Ende den Patientinnen und Patienten zugute. Freiheit<br />

und Verantwortung sind die Basis der Vertrauensbeziehung<br />

zwischen Leistungserbringern und Patienten.<br />

Indem wir den Menschen in den Gesundheitsberufen<br />

vertrauen, schaffen wir den Raum für Innovationen. Für<br />

mich ist klar, dass diese dann auch die Patientinnen und<br />

Patienten schneller erreichen müssen. Im Hilfsmittelverzeichnis<br />

müssen die Produktgruppen schnell und kontinuierlich<br />

weitergeschrieben werden. Die bedarfsgerechte Versorgung<br />

der Patientinnen und Patienten mit innovativen<br />

Hilfsmitteln, die dem aktuellen Stand der medizinischen<br />

Erkenntnis und des technischen Fortschritts entsprechen,<br />

ist mir ein wichtiges Anliegen. Die Versicherten müssen<br />

sich auf eine Hilfsmittelversorgung verlassen können, die<br />

der individuellen Therapiesituation entspricht.<br />

Gerade der präventive Charakter von Hilfsmitteln darf<br />

nicht unterschätzt werden. Das zeigt auch eine Umfrage<br />

des Instituts für Demoskopie Allensbach aus dem vergangenen<br />

Jahr. Menschen, die medizinische Hilfsmittel nutzten,<br />

benötigten nach eigenen Angaben weniger Medikamente,<br />

konnten operative Eingriffe oft vermeiden, sind mobiler<br />

und gewinnen dadurch schlussendlich an Lebensqualität.<br />

Es zeigt sich: Hilfsmittel haben eine hohe Relevanz – für<br />

den einzelnen Betroffenen, aber auch für das Gesundheitssystem<br />

im Ganzen.<br />

ORTHOPÄDIE TECHNIK <strong>05</strong>/24<br />

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