05 / 2024
Die Fachzeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK ist die maßgebliche Publikation für das OT-Handwerk und ein wichtiger Kompass für die gesamte Hilfsmittelbranche.
Die Fachzeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK ist die maßgebliche Publikation für das OT-Handwerk und ein wichtiger Kompass für die gesamte Hilfsmittelbranche.
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tont er. Statt hochmoderner, kostspieliger Versorgungen<br />
wird eher auf konventionelle Techniken gesetzt. „Das ist<br />
vielleicht nicht ganz so funktionell, aber es erfüllt seinen<br />
Zweck und ist nachhaltiger. Nicht nur aus finanzieller<br />
Sicht, sondern auch vom Handling her. Denn wer repariert<br />
ein C-Leg, wenn es kaputt geht?“ Ziel ist es, die bislang<br />
21 Absolvent:innen als Lehrkräfte weiterzubilden, um<br />
die Ukra ine so zu befähigen, langfristig ihre eigenen Fachkräfte<br />
auszubilden. Dafür arbeitet Human Study mit den<br />
medizinischen Universitäten in Kiew, Lwiw und Charkiw<br />
zusammen, die ein einheitliches, standardisiertes Curriculum<br />
erarbeiten. Der Startschuss soll im Herbst <strong>2024</strong> fallen,<br />
die Weiterbildung über einen Zeitraum von zwei Jahren<br />
laufen. „Bis dahin bleiben wir die Lehrer“, erklärt Schlierf.<br />
Zudem soll von einer der Universitäten das Blended-Learning-Programm<br />
übernommen, weitergeführt und parallel<br />
zum Vollzeitstudium angeboten werden. Und zwar so lange,<br />
bis der bestehende Markt befriedigt ist, also alle aktuell<br />
500 Techniker:innen die Ausbildung durchlaufen haben.<br />
„Wenn alles nach Plan läuft, haben wir in fünf Jahren die<br />
Fachkompetenz im ganzen Land verankert“, hofft Schlierf.<br />
Bislang scheint dieser Plan tatsächlich aufzugehen.<br />
„Aber es ist Krieg. Wir wissen nicht, was morgen sein wird.<br />
Das ist ein Risikofaktor, der über allem schwebt, was wir<br />
tun.“ Über den notwendigen strategischen und politischen<br />
Willen sowie über ausreichend Fundraising macht sich der<br />
Orthopädietechnik-Meister wenig Sorgen. Eine Herausforderung<br />
stellt für ihn der Fachkräftemangel dar – und zwar<br />
auf deutscher Seite. „Wir haben begrenzte Kapazitäten, was<br />
die Ausbildung der Techniker betrifft. Wir brauchen dringend<br />
Unterstützung – sowohl bei der inhaltlichen Gestaltung<br />
als auch vor Ort.“ Schlierf selbst unterstützt regelmäßig<br />
in Lwiw, fühlt sich dort – weil weit weg von der Front –<br />
sicher. „Man bewegt sich im Kriegsgebiet. Eine Garantie dafür,<br />
dass es keine Treffer gibt, gibt es aber natürlich nicht.“<br />
Wer sich bei Christian Schlierf über die Unterstützungsmöglichkeiten<br />
informieren und mit ihm austauschen<br />
möchte, hat dazu bei der OTWorld auch abseits<br />
seines Kongressvortrags die Gelegenheit. Am Stand von<br />
Human Study innerhalb des Sonderausstellungsbereichs<br />
OTWorld.campus stehen er und sein Team Rede und Antwort.<br />
Und die Chancen stehen gut, ihn hier auch tatsächlich<br />
anzutreffen, denn: „Ich habe gelernt, dass es besser ist,<br />
statisch an einem Punkt zu bleiben. Irgendwann kommen<br />
sie alle bei dir vorbei“, sagt er und lacht.<br />
ORTHOPÄDIE TECHNIK <strong>05</strong>/24<br />
Pia Engelbrecht<br />
Christian Schlierf stellt das Ausbildungsprogramm<br />
von Human Study innerhalb des<br />
OTWorld-Symposiums „Hilfsmittelversorgung<br />
im Krisengebiet: Was sind die Herausforderungen?“<br />
am Donnerstag, 16. Mai, vor. Dieses findet<br />
von 10:30 bis 11:45 Uhr statt.<br />
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