05 / 2024
Die Fachzeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK ist die maßgebliche Publikation für das OT-Handwerk und ein wichtiger Kompass für die gesamte Hilfsmittelbranche.
Die Fachzeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK ist die maßgebliche Publikation für das OT-Handwerk und ein wichtiger Kompass für die gesamte Hilfsmittelbranche.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Info<br />
gungstermine sehr gut im Voraus planen. Dabei sind wir<br />
sehr flexibel und richten uns in erster Linie nach den Bedürfnissen<br />
unserer Kund:innen. Das heißt, wir arbeiten<br />
morgens, mittags, abends und auch mal am Wochenende,<br />
wenn es nicht anders passt.<br />
OT: Welche Ansprüche stellt der Service an die<br />
Mitarbeiter:innen?<br />
Naumann: Unsere Mitarbeiter:innen müssen sehr eigenständig<br />
arbeiten können und in der Lage sein, sich selbst<br />
gut zu organisieren. Unser Konzept bringt viele Freiräume<br />
mit sich, aber im Umkehrschluss verlangt es von uns allen<br />
viel (Eigen-)Verantwortung. Aus fachlicher Sicht sind<br />
un sere Expert:innen bestens geschult und werden laufend<br />
weitergebildet, um sicherzustellen, dass wir alle Versorgungsarten<br />
und Herstellermodelle mit unserem hohen<br />
Qualitätsanspruch anbieten können.<br />
OT: Was schätzen die Mitarbeiter:innen an dem Konzept?<br />
Welche Versorgung soll es sein? Geschäftsführer<br />
Torben Naumann und seine Schwester Maren Diekmann,<br />
fachliche Leitung, diskutieren die Optionen.<br />
Foto: Siegbert Dierke<br />
Naumann: Unsere Mitarbeiter:innen schätzen es sehr, dass<br />
wir so frei arbeiten können. Neben dem, was wir machen,<br />
ist es uns ganz wichtig, wie wir es machen. Unser Arbeitsumfeld<br />
ist sehr zeitgemäß und geht dabei auf die Bedürfnisse<br />
unserer Mitarbeiter:innen ein. Darüber hinaus schätzen<br />
sie die Nähe zu unseren Kund:innen. Unsere Expert:innen<br />
fungieren als direkte Ansprechpersonen und begleiten unsere<br />
Kund:innen in allen Belangen von A bis Z aus einer<br />
Hand. Das schafft eine sehr enge Bindung.<br />
OT: Gibt es etwas, was Ihre Mitarbeiter:innen vermissen?<br />
Naumann: Durch unsere Aufstellung ist es natürlich<br />
so, dass man nicht mal eben einen Kaffee mit seinen<br />
Kolleg:innen in der Küche trinken kann – dafür muss man<br />
sich dann schon abstimmen und „irgendwo in der Mitte“<br />
treffen. Ab und zu fehlt das, aber die Vorteile unserer Arbeitsweise<br />
wiegen das auf jeden Fall auf.<br />
OT: Mocca health versteht sich als rein mobiles Sanitätshaus.<br />
Gibt es dennoch einen zentralen Ort, an dem die<br />
Mitarbeiter:innen zusammenkommen? Hat das Auswirkungen<br />
auf das soziale Miteinander?<br />
Naumann: Es gibt in der Tat eine zentrale Geschäftsadresse,<br />
allerdings kommen unsere Mitarbeiter:innen hier nicht<br />
zusammen. Wir sind über den Außendienst bewusst dezentral<br />
organisiert, um unseren Service flächendeckend anbieten<br />
zu können. Das soziale Miteinander ist sicherlich eine<br />
Herausforderung, die unsere Arbeitsweise mit sich bringt,<br />
der wir uns aber alle von Anfang an bewusst sind. Wir<br />
haben jede Woche ein virtuelles Team-Meeting und individuelle<br />
Check-In-Gespräche mit allen Mitarbeiter:innen.<br />
Alle zwei bis drei Monate kommen wir aber auch als Team<br />
für Fortbildungen und (interne) Schulungen zusammen.<br />
Aus unserer Sicht funktioniert das sehr gut und es kommt<br />
uns nicht so vor, dass wir uns de facto nicht so häufig in<br />
Person sehen.<br />
OT: Welche Anforderungen stellt der Service an den Betrieb und<br />
an Sie als Geschäftsführer?<br />
Naumann: Meine Aufgabe ist es in erster Linie, die Rahmenbedingungen<br />
für unser Team sicherzustellen. Das<br />
heißt, ich muss dafür sorgen, dass alle Mitarbeiter:innen<br />
die Werkzeuge an die Hand bekommen, die sie benötigen,<br />
um unsere Kund:innen optimal zu versorgen – das umfasst<br />
natürlich die notwendige Grundausstattung wie Pkw und<br />
Hardware. Darüber hinaus gehören zu den Werkzeugen<br />
aber auch Fortbildungen und Schulungen, die sowohl auf<br />
das Fachliche als auch auf die Soft-Skills ausgerichtet sind.<br />
Abgesehen von diesen „direkten“ Anforderungen sehe<br />
ich es als meine Aufgabe, das Unternehmen zukunftsorientiert<br />
auszurichten und unsere Prozesse stetig zu optimieren.<br />
Wir wollen die Digitalisierung im Gesundheitswesen<br />
aktiv mitgestalten und sind dementsprechend aufgestellt.<br />
OT: Wie kommt das Konzept bei den Kund:innen an?<br />
Naumann: Das Feedback ist bisher durchweg positiv. Sie<br />
schätzen unseren flexiblen Service und die Nähe zu unseren<br />
Expert:innen sehr. Rund zwei Drittel von uns sind<br />
selbst von einem Lip- oder Lymphödem betroffen, daher<br />
wissen wir genau, wovon wir sprechen und kommunizieren<br />
auf Augenhöhe. Das ist nicht nur authentisch, sondern<br />
kommt auch sehr gut bei unseren Kund:innen an.<br />
OT: Abgesehen von der Option mobiles oder stationäres Sanitätshaus<br />
– wo sehen Sie Schwachstellen in der Versorgung von<br />
Patient:innen mit Lip- und Lymphödemen?<br />
Naumann: Aus unserer Erfahrung ist die Ödemversorgung<br />
oftmals eine Odyssee für die Betroffenen. Das fängt häufig<br />
schon bei fehlenden oder falschen Diagnosen an – insbesondere<br />
bei Lipödemen. Dadurch werden Betroffene<br />
letztlich auch häufig falsch oder gar nicht versorgt. Wenn<br />
sie dann eine Diagnose bekommen haben, geht die Suche<br />
nach einem geeigneten Versorger in ihrer Nähe los. Hier<br />
gibt es ebenfalls oft Schwachstellen in der Qualität und in<br />
der Abwicklungsgeschwindigkeit der Versorger.<br />
Die Fragen stellte Pia Engelbrecht.<br />
ORTHOPÄDIE TECHNIK <strong>05</strong>/24<br />
15