05 / 2024
Die Fachzeitschrift ORTHOPÄDIE TECHNIK ist die maßgebliche Publikation für das OT-Handwerk und ein wichtiger Kompass für die gesamte Hilfsmittelbranche.
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Berufsbildung<br />
Auszubildende sammeln Ski-Erfahrungen<br />
Rund 60 Schüler:innen des Max-Born-Berufskollegs nahmen<br />
Mitte Februar an einer Ski-Fortbildung teil. Diese<br />
fand in der Gemeinde Ahrntal in Südtirol statt – über 900 Kilometer<br />
entfernt von Recklinghausen. Zunächst stand für die<br />
Schüler:innen und ihre begleitenden Lehrer:innen das Skifahren<br />
im Vordergrund. Knapp die Hälfte aller Schüler:innen<br />
stand zuvor noch nie auf Skiern und wurde daher in die Basics<br />
des Skifahrens eingeführt, während die Fortgeschrittenen<br />
ihre Fähigkeiten im Schnee verbessern konnten.<br />
Nachdem die Schüler:innen ihre sportlichen Fähigkeiten<br />
trainiert hatten, widmeten sie sich der fachspezifischen<br />
Annährung an das Thema Skifahren. Im Rahmen der<br />
Maßnahme wurde ein theoretisches und praktisches Fachseminar<br />
zum Prothesensystem „ProCarve“ aus dem Hause<br />
Otto bock angeboten. Elisabeth Kecht, Orthopädietechnik-<br />
Meisterin bei der Firma Pohlig in Traunstein, führte gemeinsam<br />
mit Anwender Klaus Rother die Auszubildenden und<br />
Lehrer:innen der Orthopädie-Technik zunächst in einem<br />
Theorieseminar in die Produktlinie ein. Mit diesem System<br />
ist es möglich, sowohl als unter- als auch oberschenkelamputierter<br />
Anwender mit einer Prothese Ski zu fahren.<br />
Wie Kecht berichtet, ging sie mit ungewisser Erwartung<br />
in dieses Seminar, da es ihre erste Veranstaltung war, die sich<br />
um das „ProCarve“-System drehte. „Somit wusste ich nicht,<br />
wie hoch das Interesse der Azubis sein würde. Ich wurde jedoch<br />
sehr positiv überrascht“, erzählt sie. „Die Azubis waren<br />
sehr aufgeschlossen. Mit so vielen Fragen und einem so<br />
hohen Interesse habe ich gar nicht gerechnet. Das hat mich<br />
sehr gefreut!“ Auch für den Anwender Klaus Rother war es<br />
eine Premiere.<br />
Grau ist bekanntlich alle Theorie, daher folgte als zweiter<br />
Teil des Seminars der Feldversuch auf der Piste. Hier<br />
waren die Auszubildenden erstaunt, welchen sehenswerten<br />
Fahrstil Rother mit diesem Prothesensystem präsentieren<br />
konnte. Vor Kleingruppen berichtete er direkt auf<br />
der Piste von den praktischen Details, die durch Angaben<br />
für die orthopädie-technischen Umsetzungen von Kecht<br />
ergänzt wurden. Hier fasst Kecht zusammen: „Die Fragen<br />
der Teilnehmer:innen waren sehr gut bedacht und<br />
die Neugier der Auszubildenden war groß. Ich denke, es<br />
war gut, den Schüler:innen die Antworten aus orthopädietechnischer<br />
und von der Anwenderansicht zu geben,<br />
um die Vor- und Nachteile der Passteile im Alltag aufzuzeigen.“<br />
Auf die Frage, ob beide Referenten im nächsten Jahr<br />
noch einmal ein solches Seminar durchführen würden,<br />
antworteten sie einstimmig: „Auf jeden Fall! Wir würden<br />
uns beide sehr über eine erneute Anfrage freuen und wären<br />
nächstes Jahr gerne wieder mit dabei!“ Matthias Quante,<br />
Organisator der Fahrt und Lehrer am Max-Born-Berufskolleg,<br />
bedankte sich im Namen aller Auszubildenden<br />
und Lehrer:innen sehr herzlich. Er hob hervor, dass viele<br />
Ausbildungsbetriebe ihre Auszubildenden für diese Fahrt<br />
finanziell unterstützt haben, und dankte auch der Firma<br />
Ottobock für die Unterstützung. Noch direkt auf der Piste<br />
stellte Quante bereits die Anfrage für ein weiteres Seminar<br />
im nächsten Schuljahr.<br />
Daniel Schulze Frenking<br />
Max-Born-Berufskolleg, Recklinghausen<br />
Fotos [3]: Daniel Schulze Frenking<br />
Anwender Klaus Rother zeigte den<br />
Auszubildenden auf der Piste, wie das<br />
vorgestellte Prothesensystem in der<br />
Praxis funktioniert.<br />
Premiere: Elisabeth Kecht kam aus Traunstein nach Ahrntal, um den Schüler:innen<br />
das Prothesensystem vorzustellen.<br />
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ORTHOPÄDIE TECHNIK <strong>05</strong>/24