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Standpunkt 578, 3. Mai 2024

Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland.

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SCHWEIZERISCHE<br />

<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> Die Zeitung für KMU | Regionalbund | <strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>578</strong> | 27. Jahrgang<br />

AZA 4133 Pratteln<br />

Post CH AG<br />

DIE MEINUNG<br />

Impulse für die<br />

Wirtschaft<br />

Von Christoph Buser,<br />

Direktor<br />

Wirtschaftskammer<br />

Baselland<br />

Wir sind stets dabei, als Verband unsere Kompetenz<br />

auszubauen und bei unseren vielfältigen<br />

Angeboten eine hohe Qualität anzustreben. Man<br />

soll uns zurecht als Kompetenzzentrum bezeichnen<br />

können. Das Haus der Wirtschaft in Pratteln<br />

steht sinnbildlich für diese Ambition – ein Ort für<br />

Events und Erlebnisse, ein Ort, wo KMU wichtige<br />

und notwendige Dienstleistungen beziehen können<br />

und ein erstklassiges Netzwerk vorhanden<br />

ist, von dem alle profitieren können. Wir wollen<br />

den KMU mit Professionalität und Know-how zur<br />

Seite stehen. Ein anderer Fokus von uns ist und<br />

bleibt die wirtschaftspolitische Interessenvertretung.<br />

Die sich verschlechternden wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen spüren viele KMU bereits<br />

deutlich. Viele Betriebe kämpfen mit dem Fachkräftemangel,<br />

immer öfter aber auch mit einer<br />

Behördenverwaltung. Die KMU-Verantwortlichen<br />

erzählen von Staatsangestellten, die schlecht<br />

oder nicht rasch genug verfügbar sind, weil sie<br />

entweder im Homeoffice weilen oder Teilzeit<br />

arbeiten. Aufgrund eingeschränkter Erreichbarkeit<br />

müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

draussen in den KMU-Betrieben oft warten,<br />

umdisponieren und neu organisieren, wenn die<br />

Angelegenheit drängt.<br />

Auch die kantonale Politik beschäftigt uns<br />

weiter: Denn im Landrat behandelt eine politische<br />

Mehrheit nach wie vor lieber Nebensächlich keiten<br />

statt der wirklich wichtigen Themen, die uns als<br />

Wirtschaftsvertreter betreffen, anzupacken. Zwar<br />

hören wir oft, wie wichtig der Wirtschaftsstandort<br />

Basel-Landschaft sei, einen wirklichen Fürsprecher<br />

für wirtschaftliche Anliegen spüren wir<br />

in der Regierung nicht. Es macht den Anschein,<br />

dass die Politik zurzeit alles daransetzt, um den<br />

links geprägten Medien zu gefallen oder zumindest<br />

nicht zur Zielscheibe zu werden.<br />

Wirtschaftsfreundliche Politik ist gerade wenig<br />

«en vogue», denn zur Lösung von komplexen Problemen<br />

braucht es solide Sachpolitik und keine<br />

Ideologie. Und damit Sachpolitik entstehen kann,<br />

benötigt es eine eingehende Auseinandersetzung<br />

mit den Themen sowie ein Verständnis dafür, dass<br />

es um unser aller Wohlstand und Zukunft geht.<br />

In der jüngeren Vergangenheit haben wir wirtschaftspolitisch<br />

eher zurückhaltend agiert. Von<br />

der Regierung kam nicht viel, weder Gutes noch<br />

Schlechtes. Und aus KMU-Sicht sind die wichtigen<br />

Themen aufgegleist. Nun zieht aber schlechtes<br />

Wetter auf, und es gilt, den Wirtschaftsanliegen<br />

Gehör zu verschaffen. Ein Beispiel sind unsere<br />

geplanten Initiativen für einen vitaleren Baselbieter<br />

Wirtschaftsstandort. Wir wollen damit<br />

Verbesserungen in sechs wichtigen Standortfaktoren<br />

herbeiführen: Staatswesen, Arbeitsmarkt,<br />

Berufsbildung, Mobilität, Bürokratie und<br />

Energie. Die Initiativen werden zurzeit ausgearbeitet<br />

und juristisch geprüft. Der Wandel, der damit<br />

geschafft werden soll, hat ein oberstes Ziel: den<br />

Kanton Basel-Landschaft und seinen Wirtschaftsstandort<br />

zurück in die Erfolgsspur zu bringen.<br />

DELEGIERTENVERSAMMLUNG – Der Präsident der Wirtschaftskammer Baselland, Roman Mayer, sowie<br />

die übrigen neun Mitglieder des Zentralvorstands wurden für weitere vier Jahre in ihren Ämtern bestätigt.<br />

Vertrauensbeweis für<br />

Zentralvorstand<br />

Als oberstes Organ der Wirtschaftskammer<br />

trifft sich die Delegiertenversammlung<br />

alle zwei Jahre und<br />

wählt dabei unter anderem den Präsidenten<br />

und die übrigen Mitglieder<br />

des Zentralvorstands für die folgenden<br />

vier Jahre. Dies geschah auch<br />

am vergangenen 2<strong>3.</strong> April. Und bereits<br />

jetzt sei verraten: Alle Bisherigen<br />

wurden wiedergewählt.<br />

Doch der Reihe nach. Aufgrund<br />

der krankheitsbedingten Abwesenheit<br />

von Präsident Roman Mayer<br />

leitete Vizepräsident Hansruedi<br />

Wirz die Versammlung im Haus der<br />

Wirtschaft in Pratteln. In seiner Eröffnungsrede<br />

betonte Wirz, dass<br />

der Wirtschaftsstandort Basel-Landschaft<br />

zwar robust und gut positioniert<br />

sei, aber dennoch mit ungelösten<br />

Herausforderungen zu kämpfen<br />

habe. Insbesondere sei der Umgang<br />

der Politik sowohl mit dem<br />

Volkswillen als auch mit den KMU<br />

unverständlich und eine reine<br />

Machtdemonstration.<br />

Anschliessend erhielten die etwa<br />

100 anwesenden Delegierten einen<br />

detaillierten Einblick in die Tätigkeiten<br />

der verschiedenen Abteilungen<br />

der Wirtschaftskammer. Die<br />

Leiter der Ressorts – Tobias Eggimann<br />

(Verbandsmanagement),<br />

Marc Scherrer (Berufsbildung),<br />

Patrick Gross (Digitalisierung) und<br />

Michael Köhn (KMU-Förderung) –<br />

nutzten die Gelegenheit, um anhand<br />

von Bildern und Videos die<br />

Ereignisse der letzten beiden ereignisreichen<br />

Jahre Revue passieren<br />

zu lassen und einen Ausblick<br />

auf die bevorstehenden Herausforderungen<br />

zu geben.Vertieft auf die<br />

Der für die nächsten vier Jahre gewählte Zentralvorstand der Wirtschaftskammer (v.l.): Lucian Hell, Hansruedi Wirz,<br />

Roland Tischhauser, Mirko Tozzo, Richard Weber, Nicole Ott, Peter Meier, Beat Huesler und Rolf Blatter. Bilder: Uta Grütter<br />

wirtschaftspolitischen Aktivitäten<br />

der Wirtschaftskammer Baselland<br />

ging Direktor Christoph Buser danach<br />

in einem Talk mit Michael<br />

Köhn ein. Dabei standen die Themen<br />

im Stakeholder-Umfeld sowie<br />

die geplanten Initiativen zu den<br />

sechs zentralen Standortfaktoren<br />

im Vordergrund, die unter dem<br />

Motto «Wirtschaftsstandort Baselland:<br />

Zurück in die Erfolgsspur»<br />

lanciert werden sollen (der <strong>Standpunkt</strong><br />

berichtete).<br />

Das zentrale Thema der Delegiertenversammlung<br />

<strong>2024</strong>, die Gesamterneuerungswahlen<br />

des Zentralvorstands,<br />

bildeten den Abschluss des<br />

offiziellen Teils. Wie bereits erwähnt,<br />

werden in der Periode von<br />

<strong>2024</strong> bis 2028 dieselben Mitglieder<br />

wie zuvor im strategischen Organ<br />

der Wirtschaftskammer vertreten<br />

sein: Präsident Roman Mayer sowie<br />

Nicole Ott, Rolf Blatter, Lucian Hell,<br />

Beat Huesler, Peter Meier, Roland<br />

Tischhauser, Mirko Tozzo, Richard E.<br />

Weber und Hansruedi Wirz. Der<br />

Tages präsident und alt Regierungsrat<br />

Jörg Krähenbühl gratulierte den<br />

gewählten Mitgliedern herzlich zur<br />

Wiederwahl.<br />

Traditionsgemäss wurde die Versammlung<br />

mit dem gemeinsamen<br />

Singen des Baselbieter Lieds abgeschlossen.<br />

Anschliessend trafen sich<br />

die Delegierten zu einem feinen Apéro<br />

und liessen in angenehmer Atmosphäre<br />

den gelungenen Anlass ausklingen.<br />

Loris Vernarelli<br />

HEUTE IM STANDPUNKT<br />

2 | FRAGEN zu den Kosten des<br />

Baselbieter Kulturengagements.<br />

Die Delegierten hatten über mehrere Anträge und Geschäfte abzustimmen,<br />

was mittels Stimmkarte geschah.<br />

Beim Apéro im Foyer vom Haus der Wirtschaft gab es Gelegenheit, sich<br />

auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.


2 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft POLITIK <strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

KULTURVERTRAG – Der Landkanton bezahlt jährlich hohe Summen nach Basel. Alleine 9,6 Mio. Franken gehen an drei kulturelle<br />

Institutionen, unter anderem die Kaserne. Diese Praxis soll angesichts der tiefroten Zahlen in der Baselbieter Finanzrechnung nun auf<br />

den Prüfstand. Dies fordern Mitte-Landrat Marc Scherrer sowie Markus Brunner von der Liga der Baselbieter Steuerzahler.<br />

Warum fast 1Million für die Kaserne?<br />

Die Kaserne in Basel bietet ein breites Kulturprogramm an, finanziert auch vom Baselbiet. Angesichts der<br />

angespannten Finanzsituation im Landkanton soll das Engagement gekappt werden.Bild: Kaserne/© Donata Ettlin<br />

ken für das Theater Basel, 1 Mio.<br />

für das Sinfonieorchester Basel und<br />

978 000 Franken für die Kaserne Basel.<br />

«Gesamthaft betrug die Institutionsförderung<br />

im Kulturbereich<br />

durch den Kanton Basel-Landschaft<br />

im Jahr 2023 12 Mio. Franken»,<br />

schreibt Mitte-Landrat Marc Scherrer<br />

in seinem Vorstoss «Kulturvertrag<br />

mit Basel-Stadt: Finanzielle Beteiligung<br />

des Kantons Basel-Landschaft».<br />

Kündigung des Kulturvertrages<br />

Genau zu dieser Beteiligung hat<br />

Scherrer Fragen. Zum Beispiel<br />

Die finanzielle Lage im Baselbiet ist<br />

alles andere als entspannt – in der<br />

Jahressrechnung von 2023 klafft ein<br />

Loch von 94 Mio. Franken. Budgetiert<br />

indes war lediglich ein Minus<br />

von 6 Mio. Franken. Dass der Kanton<br />

das fehlende Geld jetzt einsparen<br />

muss, ohne einen Schuldenberg<br />

anzuhäufen, ist für die bürgerlichen<br />

Parteien klar. Aber welche Einsparungen<br />

und Kürzungen von Ausgaben<br />

werden unumgänglich sein?<br />

Eine Ausgabe, die bislang kaum<br />

auf dem Rotstift-Radar war, betrifft<br />

den Kulturvertrag zwischen Basel-<br />

Landschaft und Basel-Stadt. Dieser<br />

regelt die Abgeltungen, die das Baselbiet<br />

für «erbrachte Zentrumsleistungen<br />

im Kulturbereich» an Basel<br />

abliefert. Pro Jahr sind das 9,6 Mio.<br />

Franken.<br />

Unterstützt werden damit nicht<br />

Kulturbetriebe und kulturelle Institutionen<br />

per se, sondern jene drei,<br />

welche die Baselbieterinnen und Baselbieter<br />

in Basel am meisten besuchen.<br />

Zurzeit sind das das Sinfonieorchester,<br />

das Theater Basel und die<br />

Kaserne. «Die Bestimmung der drei<br />

Institutionen und die Verteilung der<br />

Mittel basiert auf einer periodischen<br />

Erhebung des Publikumsaufkommens,<br />

welche im Auftrag beider<br />

Kantone durch das Statistische Amt<br />

des Kantons Basel-Stadt alle vier<br />

Jahre durchgeführt wird», heisst es<br />

dazu im Budget des Kantons Basel-<br />

Landschaft. Die letzte Erhebung<br />

wurde 2019/2020 durchgeführt, woraus<br />

sich für das Jahr 2023 der Verteilschlüssel<br />

ableitete: 7,7 Mio. Franmöchte<br />

er genauer wissen, wie denn<br />

die Erhebung abläuft und wie die<br />

Behörden wissen, wer aus dem Baselbiet<br />

stammt und wer nicht, wenn<br />

er eine der drei Institutionen besucht.<br />

Ganz grundsätzlich stellt sich<br />

für Scherrer die Frage nach dem Verhältnis:<br />

Ist es sinnvoll, Gelder in<br />

einem Verhältnis von 80 zu 20 eines<br />

Gesamtbudgets zu sprechen und<br />

drei Institutionen so stark zu fördern?<br />

Besonders bezüglich Kaserne will<br />

es Scherrer genauer wissen. Wenn<br />

für die Auswahl der Institutionen<br />

davon abhängt, wie gross ihre<br />

«nachweislich regionale Ausstrahlung»<br />

ist, so stellt sich diese Frage<br />

insbesondere bei der Kaserne.<br />

Wenn 3672 Personen pro Jahr aus<br />

dem Baselbiet die Kaserne besuchen,<br />

bedeutet dies laut Scherrer,<br />

dass Basel-Landschaft 266.50 Franken<br />

pro Person an die Stadt bezahlt.<br />

Ist das noch verhältnismässig? Und<br />

eine weitere Frage stellt sich für den<br />

Mitte-Landrat: Weshalb hat der Kanton<br />

Basel-Landschaft eine Delegierte<br />

im Vorstand der Kaserne, also<br />

einer basel-städtischen Kulturinstitution,<br />

und welche Interessen werden<br />

hierbei vertreten?<br />

Angesichts des in Schieflage geratenen<br />

Baselbieter Budgets hat auch<br />

die Liga der Baselbieter Steuerzahler<br />

den Fokus auf diesen Kulturvertrag<br />

gelegt. SVP-Landrat Markus Brunner<br />

aus Muttenz ist dort im Vorstand.<br />

«Wir möchten eine Kündigung ins<br />

Auge fassen», sagt er auf Anfrage.<br />

Für Brunner ist klar, dass angesichts<br />

der Finanzlage nicht einfach weitergemacht<br />

werden kann wie vorher.<br />

Den Kulturvertrag sieht er «als Möglichkeit»,<br />

Geld einzusparen. «Zumal<br />

es im Baselbiet Kultur betriebe gibt,<br />

die im Moment nicht oder nicht optimal<br />

gefördert werden können, weil<br />

keine Finanzen verfügbar sind», so<br />

Brunner.<br />

Für ihn ist die Zeit gekommen,<br />

grundsätzlicher über die Zahlungen<br />

von Basel-Landschaft an Basel-Stadt<br />

nachzudenken. Bei den<br />

Spitälern, bei der Bildung, bei der<br />

Uni – Brunner möchte, dass hier<br />

die Verträge und die damit verbundenen<br />

finanziellen Belastungen für<br />

das Baselbiet Stück für Stück<br />

durchleuchtet werden. «Man sieht<br />

es beim Klinikum II in Basel, wo<br />

ohne Einbezug des Kantons Basel-<br />

Landschaft und trotz gemeinsamer<br />

Gesundheitsregion geplant und<br />

hinterher die hohle Hand gemacht<br />

wird», erklärt Brunner.<br />

Bei der Uni Basel kommen ab<br />

2030 gewaltige finanzielle Belastungen<br />

auf den Landkanton zu.<br />

«Spätestens dann vermag Baselland<br />

das nicht mehr zu stemmen»,<br />

sagt Brunner. Mischa Hauswirth<br />

ENERGIEGESETZ-ABSTIMMUNG – Die Anlässe zum Energiegesetz stiessen auf grosses Interesse. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer<br />

beginnen zu verstehen: Dieses Gesetz ist nicht nur falsch und bevormundend, vor allem wird es viele finanziell in Bedrängnis bringen.<br />

Hauseigentümer sollen Klimapolitik berappen<br />

An den Themenabenden, organisiert<br />

vom überparteilichen Komitee gegen<br />

das Energiegesetz, traten SVP-Landrat<br />

Peter Riebli, FDP-Landrätin<br />

Christine Frey sowie Christoph<br />

Buser, Präsident des Baselbieter<br />

HEV, auf, und alle drei hatten viel<br />

Wichtiges zu erzählen. Sie präsentierten<br />

eine geballte Ladung an Fakten<br />

rund ums Energiegesetz, welche<br />

die politische Mehrheit im Landrat<br />

und die Baselbieter Regierung bislang<br />

verschweigten.<br />

Peter Riebli zeigte auf, was die einzelnen<br />

Positionen, die das Energiegesetz<br />

einführen will, eigentlich konkret<br />

bedeuten. Sein Augenmerk lag<br />

dabei vor allem auf dem Gebäudeenergiewert<br />

von 40 kWh pro Quadratmeter<br />

und Jahr. Die Entrüstung<br />

stand den Besucherinnen und Besuchern<br />

des Anlasses regelrecht ins Gesichtgeschrieben,<br />

und viele schüttelten<br />

mehrfach den Kopf.<br />

Riebli fand für das, was auf die<br />

Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer<br />

zukommt, klare Worte:<br />

«Sie werden fremdbestimmt. Sie haben<br />

nichts mehr dazu sagen. Und<br />

wieder einmal trifft es die Hauseigentümer.<br />

Die sollen die grössten Kosten<br />

dieser Energie- und Klimapolitik tragen.»<br />

Dabei sei dieser Aktionismus<br />

gar nicht notwendig, wie Riebli sagte.<br />

Die Schweiz habe von 1990 bis<br />

2022 den CO 2 -Ausstoss um 24 Prozent<br />

minimiert. Und ganz vorbildlich<br />

seien da die Hauseigentümer, die den<br />

Gebäudeausstoss um 44 Prozent verringert<br />

hätten, obwohl die beheizte<br />

Im Anschluss zu den Vorträgen erläuterten Peter Riebli (2.v.l.), Christine Frey und Christoph Buser (r.) in<br />

einem Talk mit Michael Köhn (l.) ihre Argumente, warum sie gegen das neue Energiegesetz sind. Bild: hws<br />

Gesamtwohnfläche gestiegen sei.<br />

Das also zeige, dass die Verbesserung<br />

der CO 2 -Bilanz durchaus schon als<br />

Thema bei den Hauseigentümern angekommen<br />

sei.<br />

Verwirrspiel mit Gesetz und Dekret<br />

Riebli wurde auch politisch: Regierung<br />

und Verwaltung hätten für dieses<br />

Gesetz und das dazugehörende<br />

Dekret gar keinen politischen Auftrag,<br />

sagte er, weder durch eine Initiative<br />

noch durch eine Abstimmung.<br />

Es missfiel dem SVP-Politiker auch,<br />

dass das Dekret, in dem das faktische<br />

Verbot von Öl- und Gasheizungen<br />

festgeschrieben ist, selbst dann eingesetzt<br />

werden soll, wenn der Baselbieter<br />

Souverän das Energiegesetz<br />

am 9. Juni bachab schicken sollte.<br />

Denn Verordnungen und Dekrete<br />

müssten auf ein Gesetz abgestellt<br />

sein, so Riebli, und was hier bei den<br />

Befürwortern des Energiegesetzes<br />

gemacht werde, sei «ein Verwirrspiel<br />

von Gesetz und Dekret». Für seine<br />

Ausführungen erhielt Riebli viel<br />

Applaus und Bravo-Rufe.<br />

FDP-Landrätin Christine Frey, die<br />

auch Präsidentin der Energieliga ist,<br />

beschäftigte sich mit den Kosten, die<br />

diese Energiepolitik verursacht.<br />

Während das nationale Stromgesetz<br />

nur von einem «Ausbau» der E-Energie<br />

spreche, wolle der Kanton Basel-<br />

Landschaft den Hauseigentümerinnen<br />

und Hauseigentümern bezüglich<br />

Öl- und Gasheizungen Vorschriften<br />

machen, so Frey.<br />

Umstieg nicht kostenlos<br />

Die Landrätin verwies auf die weltweite<br />

Ölnachfrage, die bis 2028 um<br />

6 Prozent auf knapp 106 Barrel pro<br />

Tag steigen wird, während die<br />

Schweiz immer weniger braucht und<br />

lediglich 0,2 Prozent oder 181 000<br />

Barrel pro Tag benötigt. Ein Umstieg<br />

auf Strom sei ausserdem nicht einfach<br />

so kostenlos zu haben, erklärte<br />

Frey: Es brauche Back-up-Systeme<br />

wie Gaskraftwerke und hohe Investitionen<br />

in die Stromnetzmodernisierung.<br />

Denn die heutige Infrastruktur<br />

sei nicht auf einen deutlichen Mehrbedarf<br />

an Strom ausgelegt, weshalb<br />

die Landrätin lieber auf eine nachhaltige<br />

Entwicklung setzt, wie sie<br />

das Baselbieter Energiepaket mit<br />

ihren Förderungen seit Jahren umsetzt.<br />

«Ich halte nichts von Hauruck-<br />

Übungen, die teuer und unverhältnismässig<br />

sind», sagte Frey.<br />

Im Baselbiet werden zurzeit 64<br />

Prozent der 45 177 Wohngebäude<br />

mit fossilen Energieträgern beheizt.<br />

«Der Umstieg auf erneuerbare Energien<br />

hat begonnen und der Trend<br />

gehe in die richtige Richtung», sagte<br />

Frey, «aber es braucht Zeit.»<br />

<br />

Mischa Hauswirth<br />

MEHR ZUM ENERGIEGESETZ


<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> INTERVIEW <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 3<br />

INTERVIEW – Mit Pascal Loepfe-Brügger (45) übernahm nach 50 Jahren wieder ein Mitglied der Aktionärsfamilie die Leitung<br />

der Appenzeller Alpenbitter AG. Was macht man anders, wenn man so stark in Tradition und Familie verankert ist? Ein Gespräch<br />

über Kräuter, Markenidentität, Verbundenheit und den Begriff «Enkeltauglichkeit».<br />

«Ein Quartal hat bei uns 25 Jahre»<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Herr Loepfe-Brügger,<br />

für alle, die noch nie Appenzeller<br />

Alpenbitter probiert haben: Wie<br />

schmeckt er – bitter ist klar, aber<br />

sonst?<br />

Pascal Loepfe-Brügger: Im Jahr<br />

2022 wurde der Appenzeller Alpenbitter<br />

beim «Meininger’s International<br />

Spirits Award ISW» mit der Auszeichnung<br />

«Kräuterlikör des Jahres»<br />

gekürt. Aussehen, Aroma, Harmonie<br />

im Geschmack, Gesamteindruck:<br />

Bei sämtlichen Beurteilungskriterien<br />

erhielt der Appenzeller<br />

Alpenbitter Bestnoten. Die Jury<br />

hielt fest: «Die volle Frische und<br />

aromatische Bandbreite der Alpenkräuter<br />

kommt hier zusammen und<br />

erinnert an die schmackhafteste<br />

Medizin, die man sich vorstellen<br />

kann.» Der Appenzeller Alpenbitter<br />

ist also weit mehr als «nur» ein Bitter<br />

– er ist die perfekte Harmonie<br />

edler Zutaten.<br />

Und zu welcher Gelegenheit<br />

sollte man den Appenzeller<br />

Alpenbitter am besten trinken?<br />

Ein Appenzeller Alpenbitter passt<br />

eigentlich immer – ausser vielleicht<br />

zum Frühstück. Spass beiseite, ich<br />

persönlich trinke ihn am liebsten<br />

eisgekühlt als Aperitif oder als Digestif<br />

nach einem feinen Essen oder<br />

abends in Gesellschaft mit guten<br />

Freunden.<br />

Was ist der Unterschied zum<br />

deutschen Konkurrenten Jägermeister?<br />

Der Appenzeller Alpenbitter ist ein<br />

Destillat des ganzen Appenzellerlands<br />

und vereint alle Elemente mit<br />

Charakter, Stil und Persönlichkeit.<br />

Er ist ein Naturprodukt von hervorragender<br />

Qualität und unvergleichlichem<br />

Aroma. Diese Mischung<br />

macht ihn zum beliebtesten Bitter<br />

der Schweiz. Viele verbinden den<br />

Appenzeller Alpenbitter mit Genuss,<br />

während andere Produkte eher mit<br />

Party assoziiert werden. Bewundernswert<br />

am Jägermeister ist sein<br />

Erfolg auf internationalen Märkten<br />

dank geschicktem Marketing.<br />

«IN DER TAT SIND NUR<br />

ZWEI MITGLIEDER<br />

UNSERER FAMILIE IN<br />

DAS ORIGINALREZEPT<br />

EINGEWEIHT.»<br />

Beim Appenzeller Käse ist die<br />

exakte Kräuterrezeptur geheim,<br />

ebenso beim Appenzeller Alpenbitter.<br />

Nur zwei Personen der<br />

Gründerfamilie würden beim<br />

Alpenbitter den genauen Mix<br />

kennen, heisst es. Wieviel dieses<br />

öffentlichen Geheimhaltungsbekenntnisses<br />

ist dem Marketing<br />

geschuldet?<br />

In der Tat sind nur zwei Mitglieder<br />

unserer Familie in das Geheimnis<br />

eingeweiht. Das Originalrezept ist<br />

seit bald 125 Jahren nahezu unverändert.<br />

Das Rezept unserer Gründerväter<br />

ist die Basis für den Appenzeller<br />

Alpenbitter und damit äusserst<br />

wertvoll. Es ist die Grundlage<br />

für unseren Erfolg. Das Originalrezept<br />

liegt wohlbehütet in einem Safe<br />

der Appenzeller Kantonalbank. Das<br />

Geheimnis ist also kein Marketing-<br />

Gag, sondern ein Merkmal der<br />

Marke Appenzeller Alpenbitter und<br />

unserer langfristig ausgerichteten<br />

Unternehmenskultur.<br />

Das Traditionsprodukt aus dem Appenzell trifft mit den vielen Kräutern und dem Bekenntnis zur<br />

Produktion in der Heimatregion den Geschmack der Kundinnen und Kunden.<br />

Kräuter sind zentral für den<br />

Appenzeller Alpenbitter. Bis 1935<br />

stand deswegen sogar «ärztlich<br />

empfohlen» auf der Etikette.<br />

Welche Rolle spielt dieser Gesundheitsaspekt<br />

heute noch?<br />

Unser Traditionsprodukt wurde früher<br />

von Ärzten als Heilmittel empfohlen.<br />

Das «A» im Schriftzug «Appenzeller<br />

Alpenbitter» erinnert noch<br />

heute an das «A» im Logo von Apotheken.<br />

Bitterstoffe gelten allgemein<br />

als appetitanregend und verdauungsfördernd<br />

und werden deshalb<br />

bei Magenproblemen und Völlegefühl<br />

angewendet. Wir sind der<br />

grösste Enzianbrenner in der<br />

Schweiz. Die Wurzel des Gelben<br />

Enzians ist ein wichtiger Bestandteil<br />

des Appenzeller Alpenbitters.<br />

Diese Wurzel hat einen hohen Anteil<br />

an Bitterstoffen und wird in der<br />

medizinischen Anwendung genutzt.<br />

Schon der berühmte Pfarrer<br />

Kneipp empfahl die Enzianwurzel<br />

für die Behandlung von Verdauungsschwierigkeiten.<br />

Leider dürfen<br />

wir heute aus rechtlichen Gründen<br />

den Zusatz «ärztlich empfohlen»<br />

nicht mehr auf die Etikette schreiben.<br />

Und stammen die 42 «Wunderchrütli»,<br />

wie sie auch genannt<br />

werden, alle aus dem Appenzell?<br />

Der Appenzeller Alpenbitter wird<br />

ausschliesslich aus natürlichen Zutaten<br />

hergestellt. Soweit möglich,<br />

beziehen wir Kräuter von Bauernfamilien<br />

aus Appenzell und Umgebung,<br />

zum Beispiel Zitronenmelisse,<br />

Lavendel und Pfefferminze. Andere<br />

Zutaten stammen aus Südeuropa,<br />

Mittel- und Südamerika sowie<br />

Asien – so Beispiel Orangenschalen<br />

und Sternanis. Das ist schon seit<br />

bald 125 Jahren so.<br />

Auf einem Werbeplakat von 1965<br />

ist ein älterer Appenzeller mit<br />

Hut und Degen zu sehen, der als<br />

«Lebenskünstler» bezeichnet<br />

wird. Wer sind heute Ihre Kunden<br />

und wo finden sich die<br />

Absatzmärkte für den Appenzeller<br />

Alpenbitter?<br />

Unser Familienunternehmen ist in<br />

Appenzell verwurzelt. Der stolze<br />

Landsgemeindemann im Logo visualisiert<br />

die enge Verbindung zum<br />

Appenzellerland. Diese Verbindung<br />

pflegen wir mit Verantwortung und<br />

Respekt. Das Erscheinungsbild<br />

strahlt Gemütlichkeit, Genuss und<br />

Freude aus. Getrunken wird der Appenzeller<br />

Alpenbitter von Jung und<br />

Alt – und auf der ganzen Welt. Unser<br />

wichtigster Absatzmarkt ist aber die<br />

Schweiz.<br />

«NATUR, BRAUCHTUM<br />

UND TRADITION<br />

GEHÖREN SEIT BALD<br />

125 JAHREN ZUM KERN<br />

UNSERER MARKE.»<br />

Die Firmengeschichte reicht bald<br />

125 Jahre zurück, mittlerweile<br />

zählt der Appenzeller Alpenbitter<br />

zum Appenzeller Kulturgut. Was<br />

bringt es einer Marke wirtschaftlich,<br />

quasi für eine Region identitätsstiftend<br />

zu sein?<br />

Das Brauchtum und die Tradition des<br />

Appenzellerlandes sind ein wichtiger<br />

Bestandteil unserer Marke. Die Beziehung<br />

zwischen dem Appenzeller<br />

Alpenbitter und dem Appenzellerland<br />

ist gegenseitig. Tradition und<br />

Brauchtum sind heute ein Garant für<br />

Erfolg – davon bin ich überzeugt.<br />

Wenn man nicht weiss, woher man<br />

kommt, kann man auch nicht wissen,<br />

wohin man geht. Appenzell ist eine<br />

Marke, die mit dem Bewusstsein für<br />

das Echte und Ursprüngliche in Verbindung<br />

gebracht wird. Wir halten<br />

nicht krampfhaft am Alten fest, leben<br />

unsere Traditionen und sind offen für<br />

Neues. Wir geniessen bei unseren<br />

Kundinnen und Kunden ein grosses<br />

Vertrauen. Vertrauen muss man sich<br />

erarbeiten – wir machen das seit 1902.<br />

Als Arbeitgeberin im bevölkerungsmässig<br />

kleinsten Kanton der Schweiz<br />

beschäftigt die Appenzeller Alpenbitter<br />

AG rund 40 Mitarbeitende. Wir<br />

haben viele langjährige Fachkräfte aus<br />

Appenzell, die mit Stolz in unserem<br />

Familienbetrieb arbeiten. Die Appenzeller<br />

Alpenbitter AG ist hier verwurzelt<br />

und trägt Sorge zu diesem wunderschönen<br />

Flecken Erde und zu ihren<br />

Angestellten.<br />

Bild: zVg<br />

Die Flaschenform ist seit der<br />

Firmengründung 1902 fast gleich<br />

geblieben. Warum kam es nie zu<br />

einer neuen Kreation?<br />

Die Marke Appenzeller Alpenbitter<br />

ist so einzigartig wie ihre Herkunft.<br />

Natur, Brauchtum und Tradition gehören<br />

seit bald 125 Jahren zum Kern<br />

unserer Marke. Mit diesen Werten<br />

liegen wir voll im Trend. Diesen Werten<br />

müssen wir auch in Zukunft Sorge<br />

tragen. Der Appenzeller Alpenbitter<br />

hat Charakter, Stil und Persönlichkeit<br />

– so wie es auf der Flasche<br />

eingeprägt ist. Unsere Flasche und<br />

ihre Etikette sind mittlerweile Kult<br />

und Teil unserer Markenidentität.<br />

Zum Glück wurde am Design der<br />

Flasche nie etwas verändert.<br />

Die Appenzeller Alpenbitter AG<br />

war immer ein KMU und ein<br />

Familienbetrieb. Ist das im heutigen<br />

wirtschaftlichen Umfeld,<br />

das ja international ist, eher<br />

ein Vor- oder ein Nachteil?<br />

Aus meiner Sicht gibt es nur Vorteile:<br />

Kurze Entscheidungswege, hohe<br />

Identifikation der Inhaber und der<br />

Mitarbeitenden mit dem Unternehmen<br />

und so weiter. Wir sprechen in<br />

unserem Familienbetrieb auch nicht<br />

von Nachhaltigkeit. Wir sprechen<br />

von «Enkeltauglichkeit». Unser Denken<br />

und unser Handeln orientieren<br />

sich nicht am nächsten Quartalsabschluss,<br />

sondern an sehr langfristigen<br />

Zielen. Ein Quartal hat bei uns<br />

nicht drei Monate – sondern 25 Jahre.<br />

Im Shop auf der Webseite bietet<br />

die Appenzeller Alpenbitter AG<br />

auch Spirituosen anderer Anbieter<br />

an. Ist eine solche Angebotsverbreiterung<br />

notwendig, um im heutigen<br />

Markt überleben zu können?<br />

Die Gastronomie und der Getränkehandel<br />

sind wichtige Partner für uns.<br />

Mit unserem Aussendienst decken<br />

wir die ganze Schweiz ab und bieten<br />

ein gepflegtes Sortiment an. Dazu<br />

gehören auch exklusive Markenvertretungen<br />

für die Schweiz.<br />

Wie wichtig ist Innovation?<br />

Wir pflegen die Brenntradition und<br />

legen gleichzeitig Wert auf Innovation<br />

– und sind am Puls der Zeit. So<br />

haben wir unser Erfolgsprodukt<br />

GIN 27 mit einer Variation ergänzt:<br />

Der GIN 27 SOUL OF WOOD ist der<br />

Premium Dry Gin für alle, die es etwas<br />

intensiver mögen. Diese Kombination<br />

kommt nicht von ungefähr:<br />

Mit der SOUL OF WOOD-Variante<br />

verbinden wir unseren herkömmlichen<br />

GIN 27 mit einer für die Ostschweiz<br />

typischen Zutat: Tannenschösslinge,<br />

also junge Tannentriebe.<br />

Die Inspiration war, aus lokalen<br />

Zutaten einen fruchtigen Gin zu erschaffen.<br />

Für den GIN 27 SOUL OF<br />

WOOD werden Tannenschösslinge<br />

aus dem firmeneigenen Wald von<br />

Hand gepflückt. Der pure Geschmack<br />

des Waldes vereint sich im<br />

GIN 27 SOUL OF WOOD mit der<br />

Sorgfalt und der Hingabe der Appenzeller<br />

Brennmeister. Wir arbeiten<br />

mit dem, was die Natur uns schenkt.<br />

Wo sehen Sie aktuell die grössten<br />

Herausforderungen?<br />

Besondere Herausforderungen sehen<br />

wir im Bereich Marketing und<br />

Kommunikation für Spirituosen aufgrund<br />

der politischen Restriktionen<br />

in der Schweiz. Dies im Gegensatz<br />

zu Wein und Bier, die davon bisher<br />

weitgehend verschont geblieben<br />

sind. Die grossen Player können mit<br />

dem Handel von internationalen<br />

Marken und länderübergreifender<br />

Werbung die Schweizer Vorschriften<br />

zumindest teilweise umgehen. Dass<br />

sich Spirituosenwerbung nicht an<br />

Minderjährige richten darf, ist auch<br />

unserer Branche absolut klar. Wir<br />

haben uns deshalb über das Gesetz<br />

hinaus zu strengen Regeln im Sinne<br />

des Jugendschutzes verpflichtet. Vor<br />

diesem Hintergrund werden der Aufbau<br />

starker Marken und die Innovationskraft<br />

in Zukunft noch wichtiger<br />

werden.<br />

Wenn Sie an die Zukunft denken:<br />

Was erhoffen Sie sich für Ihr<br />

Familienunternehmen?<br />

Dass unser Unternehmen gesund<br />

bleibt, und zwar über mehrere Generationen<br />

hinweg. Das wünsche<br />

ich mir nicht nur, dafür setze ich<br />

mich auch ein. Unsere Kinder-,<br />

Gross- und Urgrosskinder sollen<br />

einmal sagen: Unsere Vorfahren haben<br />

das toll gemacht und das Unternehmen<br />

mit grosser Weitsicht und<br />

enormem Engagement geführt. So<br />

wie das meine Generation über<br />

unsere Väter, Gross- und Urgrossväter<br />

sagt.<br />

Interview: Mischa Hauswirth<br />

ZUR PERSON<br />

Seit Oktober 2020 ist Pascal Loepfe-Brügger<br />

Geschäftsführer des Appenzeller<br />

Traditionsunternehmens.<br />

Mit ihm übernahm wieder ein Mitglied<br />

der Aktionärsfamilie die Leitung.<br />

Der 45-jährige Betriebsökonom<br />

und Urenkel des Firmengründers<br />

Beat Kölbener hat vor seiner Tätigkeit<br />

als Geschäftsführer der Appenzeller<br />

Alpenbitter AG unter anderem<br />

bei der Red Bull (Schweiz) AG und<br />

bei Coop in den Bereichen Verkauf,<br />

Marketing und Kommunikation gearbeitet.<br />

Er legt Wert darauf, dass<br />

das Brennhandwerk mit grosser Sorgfalt<br />

gepflegt wird. Ein Meilenstein in<br />

seinem ersten Jahr als Geschäftsführer<br />

war die Eröffnung des neuen Betriebsrundgangs<br />

– die «Kräuterwelt»<br />

kombiniert Wissensvermittlung rund<br />

um die 42 Kräuter und die Appenzeller<br />

Brenntradition mit Erlebnis, Spannung<br />

und Unterhaltung. Red.


4 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft POLITIK <strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

BARBERSHOPS – Der Kanton solle alles unternehmen, um allfällige Clan-Wirtschaft aufzudecken und zu unterbinden. Dies sagt<br />

FDP-Landrat Sven Inäbnit. Er hat einen Vorstoss eingereicht und erhofft sich nun nicht nur rasche Antworten – sondern auch, dass<br />

die Behörden etwas tun und die Entwicklung unterbinden.<br />

Clan-Wirtschaft: Fragen an Regierung<br />

Medienberichte über dubiose Barbershop<br />

in anderen Kantonen haben den<br />

FDP-Landrat Sven Inäbnit hellhörig<br />

gemacht. Im Aargau ging die Polizei<br />

bereits vergangenen Herbst gegen Barberbetriebe<br />

vor. Aufgedeckt wurden<br />

Missbräuche und Tricksereien bei den<br />

Sozialversicherungen wie AHV, Unfall-<br />

und Arbeitslosenversicherung.<br />

Einige Betriebe wurden auch mit<br />

Geldwäsche, Drogenhandel und dem<br />

Rotlichtmilieu in Verbindung gebracht.<br />

Inäbnit befürchtet, dass es solche<br />

Strukturen auch im Baselbiet gibt,<br />

weshalb er der Regierung Fragen<br />

stellt. Mit der Interpellation «Was<br />

unternimmt die Regierung gegen kriminelle<br />

Clans?» möchte er gerne ein<br />

klareres Bild davon, was in Sachen<br />

Bekämpfung von Clan-Strukturen im<br />

Baselbiet läuft und wie sehr diese<br />

überhaupt im Landkanton schon Fuss<br />

gefasst haben. «Ich sehe ein klares<br />

Gefahrenpotenzial , und rasches Handeln<br />

wäre angezeigt», sagt Inäbnit auf<br />

Anfrage. Es ist ihm aber auch wichtig<br />

zu unterstreichen, dass deswegen<br />

nicht jeder Barbershop unter Generalverdacht<br />

gestellt werden darf. Aber es<br />

gilt, die schwarzen Schafe zu finden.<br />

Jedenfalls will Inäbnit mehr Information<br />

darüber, wo die Behörden<br />

stehen und wie sie das Problem einschätzen,<br />

allen voran Kriminalpolizei<br />

und Staatsanwaltschaft. «Die<br />

Interpellation soll zeigen, wie der<br />

Kanton das Thema angeht und aufgreift»,<br />

sagt Inäbnit. «Mir ist bewusst,<br />

dass man aus ermittlungstaktischer<br />

Sicht nicht alles kommentieren und<br />

preisgeben kann, aber ich wünsche<br />

mir schon, mehr Details zur Situation<br />

im Baselland zu erfahren.»<br />

Wirtschaftlich von Bedeutung<br />

Aus Sicht von Inäbnit drängt die<br />

Zeit. «Sollten den Behörden Hinweise<br />

auf Gesetzesverstösse vorliegen,<br />

erwarte ich, dass sie raschmöglichst<br />

dagegen vorgehen», sagt Inäbnit.<br />

Und was könnte konkret getan werden?<br />

Einerseits brauche es Kontrollen,<br />

ob das Arbeitsrecht und der jeweiligen<br />

Branchen-GAV eingehalten<br />

würde, so Inäbnit. Andererseits sollen<br />

Polizei und Staatsanwaltschaft<br />

eruieren, ob es Anzeichen auf kriminelle<br />

Machenschaften gibt. «Dann<br />

heisst es für mich: Clanwirtschaft<br />

aufdecken und mittels geeigneter<br />

Massnahmen am weiteren Ausbrei-<br />

Der Kanton muss Clanwirtschaft bekämpfen, findet FDP-Landrat<br />

Sven Inäbnit und hat deshalb einen Vorstoss eingereicht. Bild: zVg<br />

ten hindern. Andere Kantone sind<br />

da proaktiver», so Inäbnit.<br />

Gewiss ist: Barbershops hat es mehrere<br />

im Baselbiet. Und einige sind bereits<br />

negativ aufgefallen. Der kantonsärztliche<br />

Dienst hat sie in Verbindung<br />

mit der Ausbreitung eines aggressiven<br />

Hautpilzes gebracht. Die Vermutung:<br />

Männer haben sich in Barbershops<br />

angesteckt. Zudem sind diese Billig-<br />

Haarschneide-Shops in der Vergangenheit<br />

dadurch aufgefallen, dass sie die<br />

GAV-Bestimmungen nicht eingehalten<br />

haben oder gegen das Arbeitsgesetz<br />

verstiessen (<strong>Standpunkt</strong> berichtete).<br />

Bei der Diskussion um mögliche<br />

Clan-Wirtschaft geht es nicht nur um<br />

Kriminalität, sondern auch um Wettbewerbsbedingungen.<br />

«Das Gesamte<br />

hat eine wirtschaftliche Bedeutung»,<br />

sagt Inäbnit. «Die Gesetzgebung gilt<br />

für alle, und die Marktteilnehmer in<br />

einer Branche sind darauf angewiesen,<br />

dass sie gleich lange Spiesse haben<br />

wie ihre Konkurrenz.» Dienstleistungen<br />

günstiger anbieten zu können,<br />

sei eine Sache und gehöre zu einem<br />

freien Markt, erklärt Inäbnit. «Aber<br />

nicht auf Kosten von all denen, die<br />

sich an die Regeln halten. Die müssen<br />

wir schützen.» Mischa Hauswirth<br />

WASCHEN STATT DEPONIEREN – Die habö AG will als eine der wichtigsten Akteure in der Bauzulieferer- und Logistikbranche etwas zu<br />

einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in der Region Nordwestschweiz tun und bietet deshalb einen besonderen Service an.<br />

Aushubspülanlage im Bachgraben für Öko-Kreislauf<br />

Kies ist wertvoll. Auf jeden Fall ein<br />

Rohstoff, der nicht einfach deponiert<br />

werden sollte, wenn er im Rahmen<br />

von Bauarbeiten in der Stadt aus<br />

dem Boden gehoben wird. «Früher<br />

musste man den Kies, der von Baustellen<br />

kam, entsorgen, weil er verschmutzt<br />

war», sagt Alexander Isenburg<br />

von der habö AG. «Heute können<br />

wir diese wertvolle Ressource<br />

sehr ökologisch aufbereiten und wieder<br />

dem Kreislauf zuführen.»<br />

Seit Juni 2023 betreibt die habö AG<br />

in Allschwil eine Aushubwaschanlage.<br />

Zusammen mit dem Betonproduzenten<br />

KIBAG verfolgt das Unternehmen<br />

dort das Ziel eines Zentrums für<br />

nachhaltiges Baustoff-Recycling.<br />

«Mit der Aufbereitung von kiesigem<br />

Aushubmaterial entstehen Komponenten<br />

für die Herstellung von verschiedenen<br />

Recycling-Betons», sagt<br />

Isenburg. Die kurzen Transportwege<br />

und die Partnerschaft der beiden spezialisierten<br />

Firmen würden viel zur<br />

Umsetzung der regionalen Strategie<br />

«Baustoffkreislauf Regio Basel» beitragen.<br />

Dass Aushubmaterial für einen erneuten<br />

Gebrauch aufbereitet wird,<br />

war nicht immer so. «Früher wurde<br />

Aushubmaterial, das einen hohen,<br />

wertvollen Kiesanteil besitzt, häufig<br />

sorglos in die Deponie geführt», erklärt<br />

Isenburg. «Die Kapazitäten an<br />

Deponieraum in der Region Nordwestschweiz<br />

sind aber begrenzt.<br />

Und nicht jeder Aushub muss deponiert<br />

werden.»<br />

Jährlich 3 Mio. Tonnen Bauabfälle<br />

Die werkseigene Dosieranlage ermöglicht es, Gemische verschiedenster Materialien nach exakter Sieblinie herzustellen. Aus dem gewaschenen<br />

Material werden für Garten-, Bahn- und Strassenbau bis zu 150 Tonnen pro Stunde Kies, Schotter oder Splitt hergestellt. Mittels Direktverlads<br />

ist der Lkw innert 5 Minuten befüllt und der Kies wird wieder zurück auf die Baustelle transportiert.<br />

Bild: habö AG<br />

Die Aushubwaschanlage kann pro<br />

Jahr bis zu 200 000 Tonnen Material<br />

waschen und sortieren. Das sei ökologisch<br />

nicht nur wertvoll, sondern<br />

trage auch massgeblich zu einem<br />

schonenden Umgang mit dem Deponieraum<br />

der Region bei, so Isenburg.<br />

«Der von uns verwendete Aushub<br />

stammt hauptsächlich aus Tiefbauarbeiten<br />

im nahen Stadtgebiet<br />

und in den umliegenden Gemeinden.<br />

Dieses kiesige Aushubmaterial<br />

durchläuft in unserer Aushubwaschanlage<br />

verschiedene Prozesse des<br />

Waschens und Sortierens. So entsteht<br />

ein wertvoller Rohstoff für die<br />

Bauindustrie.»<br />

Allein in der Region Basel entstehen<br />

pro Jahr über 3 Millionen Tonnen<br />

Bauabfälle. Davon ist die Hälfte<br />

Aushubmaterial mit hohem kiesigem<br />

Anteil, welches chemisch unbelastet<br />

ist und sich deshalb hervorragend<br />

zur Aufbereitung eignet. Am<br />

Standort Bachgraben in Allschwil<br />

schlägt die habö AG pro Jahr rund<br />

400 000 Tonnen Baustoffmaterial<br />

um. Bislang war die Herstellung von<br />

RC-Kiesgemischen mittels Trockenaufbereitung<br />

eine der Haupttätigkeiten<br />

der Firma. Mit der neuen Aufbereitungsanlage<br />

wird von nun an auch<br />

schwach verschmutztes Aushubmaterial<br />

gewaschen. «Wir erreichen dabei<br />

eine Aufbereitungsquote von<br />

mindestens 85 Prozent. Die restlichen<br />

15 Prozent werden als Filterkuchen<br />

einer Deponie zugeführt.<br />

«Damit schaffen wir ein Upcycling<br />

von bis zu 200 000 Tonnen Aushubmaterial<br />

zu qualitativ hochwertigen<br />

Baustoffen», so Isenburg. Aus einer<br />

Tonne gewaschenem Aushubmaterial<br />

entstehen rund 850 Kilogramm<br />

aufbereiteter Kies. Nachdem dieser<br />

von metallischen Gegenständen mittels<br />

Magnetabscheider befreit wurde,<br />

durchläuft er die Schwertwäsche<br />

der Anlage.<br />

Die Schwertwäsche hat eine Förderleistung<br />

von ca. 150 Tonnen pro<br />

Stunde. Durch die Reibung von drehenden<br />

Schwertwellen werden Verunreinigungen<br />

zerrieben und aufgelöst.<br />

Schmutzwasser und Leichtgut<br />

fliessen währenddessen im<br />

unteren Bereich des Troges ab. «Im<br />

Anschluss daran werden die gereinigten<br />

Sand- und Kiesfraktionen<br />

auf Entwässerungssieben mit Regenwasser<br />

nachgespült und über<br />

Förderbänder in Lagerboxen transportiert»,<br />

erklärt Isenburg. «Dabei<br />

wird zusätzlich ein Hydrozyklon-<br />

Abscheider eingesetzt, der den<br />

Sand aus dem Prozesswasser entfernt<br />

und austrägt.» Die Bauwirtschaft<br />

in der Region Basel benötigt<br />

pro Jahr rund 1 Million Kubikmeter<br />

Kies und Sand. «Wir mischen auf<br />

unserer Anlage Kiese, die für den<br />

Tiefbau von Bedeutung sind», sagt<br />

Isenburg. Mischa Hauswirth


<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> KMU-ORGANISATIONEN <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 5<br />

KMU PRATTELN – 125 Jahre schon gibt es diesen Verein. Ein Grund zum Feiern, zum Rückblick halten und zum sich Freuen.<br />

Zum Beispiel auf eine grosse Gewerbeausstellung im Herbst. Dieses Jahr hielt der KMU-Pratteln seine Generalversammlung<br />

auf dem Rhein ab und dies in einer Speed-Version: Sie dauerte exakt eine Stunde und 15 Minuten.<br />

«In Marke als Arbeitgeber investieren»<br />

Rund 180 Personen tuckerten am<br />

18. April mit dem Schiff «Rhystern»<br />

auf dem Rhein und feierten den<br />

125. Geburtstag des KMU Pratteln.<br />

Ebenfalls auf dem Wasser wurde die<br />

jährliche Generalversammlung abgehalten.<br />

Diese dauerte, um der Zahl<br />

125 gerecht zu werden, exakt eine<br />

Stunde und 15 Minuten, wie Anita<br />

Fiechter-Hintermann sagt, Präsidentin<br />

des KMU Pratteln und ist Mitinhaberin<br />

der Werbe- und Kommunikationsagentur<br />

«different digital».<br />

Der <strong>Standpunkt</strong> konnte ihr ein paar<br />

Fragen stellen:<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Frau Fiechter-Hintermann,<br />

Pratteln ist einer der<br />

grossen unter den KMU-Vereinen<br />

im Baselbiet. Wer alles ist bei<br />

Ihnen dabei?<br />

Anita Fiechter-Hintermann: Wir sind<br />

primär für KMU tätig, und wie es der<br />

Name schon sagt, ist die Firmengrösse<br />

auf kleine und mittelgrosse Unternehmen<br />

beschränkt. Weil wir aber<br />

auch grössere Unternehmen nicht<br />

ausschliessen wollen, haben wir die<br />

Möglichkeit geschaffen, bei uns sogenannte<br />

Patronatsmitglieder zu<br />

werden. Diese haben zwar kein<br />

Stimmrecht, dürfen aber an den Anlässen<br />

dabei sein und auch an Gewerbeausstellungen<br />

mitmachen. Patronatsmitglieder<br />

erhalten Infomails<br />

und haben so die Möglichkeit, ihre<br />

Informationen an die KMU weiterzugeben.<br />

Hier steht die Vernetzung<br />

im Vordergrund. Da in Pratteln schon<br />

seit Jahren die Neuansiedlungen von<br />

Firmen läuft, ist unser Verein von<br />

unter 200 auf 265 Mitglieder angewachsen.<br />

Wir sind nicht nur einer<br />

der grössten Gewerbevereine im Kanton,<br />

sondern auch einer der ältesten<br />

und sind sehr aktiv. Zum Beispiel<br />

schreiben wir neugegründete Firmen<br />

direkt an und zeigen ihnen auf, welche<br />

Vorteile sie haben, wenn sie bei<br />

uns Mitglied werden.<br />

Die Generalversammlung des Gewerbevereins KMU Pratteln fand aus Anlass des 125. Geburtstags auf dem<br />

Rheinschiff «Rhystern» statt.<br />

Bild: zVg<br />

Gruppenbild des Vorstandes (v.l.): Urs Schneider, Pia Brusch, Giuseppe Puglisi (neu), Laura Santschi,<br />

Roman Schneider, Anita Fiechter-Hintermann und Stefan Kündig.<br />

re Beziehung zu den Behörden ist<br />

sehr positiv. Wir haben einen guten<br />

Austausch und können eine sehr aktive<br />

Rolle im Mitgestalten ausüben.<br />

Für mich persönlich ist die Arealentwicklung<br />

eine der dringendsten Aufgaben.<br />

Weshalb?<br />

Das Entwicklungskonzept für die<br />

Areale rund um den Bahnhof wer-<br />

Welche sind die dringlichsten<br />

Probleme, die der KMU Pratteln<br />

angehen will?<br />

Ich rede nicht gerne von Problemen,<br />

denke lieber lösungsorientiert. Unseden<br />

mittelfristig das produzierende<br />

Gewerbe verdrängen, und es wird<br />

sich mehr Dienstleistungsgewerbe<br />

ansiedeln. Natürlich stellt sich dann<br />

die Frage, wo dieses produzierende<br />

Gewerbe hin umziehen könnte. Die<br />

Gemeinde erarbeitet ein Konzept,<br />

das Lösungen aufzeigen soll. Die<br />

Hauptschwierigkeit ist nicht der<br />

Lärm, sondern das Verkehrsaufkommen,<br />

das durch die Lieferungen mit<br />

Bild: zVg<br />

LKWs entsteht. Dieser Verkehr hat<br />

künftig rund um den Bahnhof keinen<br />

Platz mehr.<br />

Wie rasch werden diese KMU<br />

umziehen müssen?<br />

Das wird nicht von heute auf morgen<br />

passieren. Es gibt Betriebe, die haben<br />

lange Verträge, bis zu 15 Jahren. Die<br />

Arealentwicklung wird uns in den<br />

nächsten 20 Jahren beschäftigen.<br />

Wie sieht es bei der Besetzung<br />

der Ausbildungs- und Lehrlingsstellen<br />

aus? Haben die KMU<br />

Pratteln ausreichend Nachwuchs?<br />

Natürlich sind auch wir vom Fachkräftemangel<br />

betroffen. Wir haben<br />

die Thematik schon vor längerer<br />

Zeit in unserem KMU-Magazin<br />

«47°» aufgenommen. Für uns steht<br />

aber im Vordergrund, dass KMU in<br />

ihre Arbeitgebermarke investieren,<br />

damit Lehrlinge wie Ausgelernte<br />

sprich Arbeitskräfte den Betrieb interessant<br />

finden. Arbeitnehmer gehen<br />

dorthin, wo es für sie am attraktivsten<br />

ist.<br />

Diesen Herbst präsentiert sich<br />

der Verein ganz besonders. Was<br />

ist geplant?<br />

Für mich ist die Ausstellung «KMU<br />

24» das Highlight in diesem Jahr.<br />

Im Herbst, vom 20. bis 22. September,<br />

präsentieren sich ganz viele<br />

KMU im Dorfkern von Pratteln. Der<br />

Verkauf der Standflächen ist schon<br />

erfreulich angelaufen, wir kommen<br />

gut voran. Wir entwickeln uns<br />

zwar zu einer Stadt, aber der Dorfcharakter<br />

bleibt erhalten, und dies<br />

widerspiegelt sich im Zusammenhalt<br />

des Gewerbes, das diese Ausstellung<br />

gemeinsam auf die Beine<br />

stellt.<br />

Interview: Mischa Hauswirth<br />

Anita Fiechter-Hintermann,<br />

Präsidentin KMU Pratteln.<br />

Bild: zVg<br />

PODCAST – Pratteln wird sich verändern, gerade im Bereich rund um den Bahnhof. Im aktuellen HDW-«Off The Record»-Podcast mit<br />

Jan Tanner geht es um ein aussergewöhnliches Arealentwicklungs-Projekt in einer Gemeinde, die sich immer mehr zur Stadt wandelt.<br />

«Menschen möchten etwas erleben»<br />

Gast im aktuellen HDW-«Off The Record»-Podcast<br />

ist Jan Tanner (Experte<br />

für Shoppingcenter- und Quartiersentwicklungen,<br />

Geschäftsführer<br />

von Bredella und des Buss Industrieparks<br />

in Pratteln. Es ist ein Gespräch<br />

zum neuen Prattler Stadtquartier<br />

Bredella, das in den nächsten<br />

20 Jahren transformiert wird. Es<br />

ist ein kurzweiliger und bisweilen<br />

auch sehr persönlicher Streifzug<br />

durch ein Projekt, das Pratteln prägen<br />

wird und auch ein Vorzeigemodell<br />

für die Region sein kann.<br />

Tanner ist in Pratteln aufgewachsen<br />

und zählt zu den führenden Experten<br />

für Shoppingcenter und<br />

Quartiersentwicklung in der<br />

Schweiz. Bredella ist nicht Tanners<br />

erstes Projekt dieser Art. «In Lausanne<br />

habe ich ein Quartiermanagement<br />

übernommen und zum ersten<br />

Mal ein Industrieareal mitten in der<br />

Stadt transformiert. Das war ein guter<br />

Ansatzpunkt für das, was ich<br />

Bredella ist ein Projekt des Prattelers Jan Tanner (l.), hier im<br />

Gespräch mit Michael Köhn.<br />

Bild: Screenshot Podcast<br />

heute in Pratteln mache», erzählt er<br />

im Talk. Er habe aus allen seinen<br />

Stationen in der Immobilienwelt<br />

Know-how mitgenommen und<br />

weiss: «Die Menschen möchten etwas<br />

erleben.»<br />

Bredella ist eine Stadtentwicklung<br />

mit dem Ziel, ein Industrieareal in<br />

ein Quartier umzuwandeln. Die<br />

Herausforderungen sind gross<br />

und vielfältig. Es gilt, den Industriepark<br />

in die Zukunft zu führen<br />

und gleichzeitig die Transformation<br />

in Angriff zu nehmen, wie<br />

Tanner erklärt. «Wir sprechen<br />

von rund 50 000 Quadratmetern<br />

Fläche. Die vermietbare Fläche wird<br />

durch die Verdichtung rund 170 000<br />

Quadratmeter betragen, davon rund<br />

70 Prozent Wohnraum plus das Gewerbe.»<br />

Tanner spricht über öffentliche<br />

Plätze, wo man spielen kann,<br />

die begrünt sind, Fussgängerzonen,<br />

Gastronomie. Geplant ist auch ein<br />

Hochhaus mit einem Hotel. «Es ist<br />

sehr vieles möglich», sagt Tanner<br />

und ergänzt: Wir sehen uns als<br />

Stadtquartier.» Ein Stadtquartier, das<br />

noch Zeit zum Wachsen braucht.<br />

Der ganze Prozess soll rund 20 Jahre<br />

dauern.<br />

Am 7. <strong>Mai</strong> findet ein erster geführter<br />

Areal-Rundgang (17 Uhr) sowie<br />

anschliessend ein interessanter Talk<br />

(19 Uhr) statt. Tanner: «Über die<br />

Sommermonate möchten wir die Bevölkerung<br />

einladen, sich mit uns auf<br />

eine Reise durch das Projekt zu begeben.»<br />

Mehr Infos dazu und weitere<br />

Termine findet man auf der Bredella-Homepage.<br />

Der HDW-«Off The Record»-Podcast<br />

kann über Apple Podcasts, Google<br />

Podcasts, Spotify oder Amazon<br />

Music gehört werden. Diese Podcast-<br />

Ausgabe wurde als Video-Podcast<br />

im Multimedia-Studio im Haus der<br />

Wirtschaft (HDW) in Pratteln aufgezeichnet<br />

und kann auch als Video<br />

auf dem YouTube-Kanal des HDW<br />

angeschaut werden. Patrick Herr<br />

ZUM PODCAST


6 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft KMU-ORGANISATIONEN <strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

GV SPLITTER – VERSAMMLUNGEN VON GEWERBEVEREINEN UND BRANCHENVERBÄNDEN<br />

L-GAV-Bestimmungen<br />

einhalten ist wichtig<br />

Der Fachkräftemangel war an der<br />

Generalversammlung von Gastro Baselland<br />

vom 17. April ein grosses<br />

Thema. Die Mitglieder trafen sich<br />

um 15 Uhr im Ausbildungszentrum<br />

Gastro Baselland in Liestal. Es sei<br />

wichtig, dass die im Gesamtarbeitsvertrag<br />

L-GAV festgelegten Rahmenbedingungen<br />

von den Betrieben auch<br />

eingehalten würden, hiess es an der<br />

Generalversammlung. Dabei gehe es<br />

nicht nur um den Lohn, sondern vor<br />

allem auch darum, dass die Mitarbeitenden<br />

gut behandelt würden. Dazu<br />

gehöre, dass die Rahmenbedingungen<br />

des L-GAV eingehalten würden.<br />

In Sachen Nachwuchsförderung mache<br />

man bereits das Richtige.<br />

Die statutarischen Geschäfte gingen<br />

reibungslos über die Bühne. Im<br />

Vorstand gab es keine Demissionen,<br />

sodass auch keine Wahlen nötig waren.<br />

Die Versammlung erhielt Besuch<br />

von Beat Imhof, einem der Kandidaten<br />

für das Präsidium von GastroSuisse.<br />

Tobias Eggimann, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung der Wirtschaftskammer,<br />

überbrachte die<br />

Grüsse des kantonalen Dachverbands.<br />

Ebenfalls anwesend war Michael<br />

Kumli, Geschäftsführer von<br />

Baselland Tourismus. fb<br />

Zuwenig Interesse<br />

am Gewerbemarkt<br />

An seiner ersten Generalversammlung<br />

als Präsident des Gewerbevereins<br />

KMU Frenkendorf/Füllinsdorf<br />

durfte das bisherige Vorstandsmitglied<br />

Raoul Wyss die Frenkendörfer<br />

Gemeinderätin Mirjam Würth<br />

und ihren Amtskollegen Christoph<br />

Keigel aus Füllinsdorf begrüssen.<br />

Mangels Interesse seitens der<br />

Mtglieder musste der geplante<br />

Gewerbemarkt abgeblasen werden.<br />

Eine Rolle gespielt haben dürfte dabei<br />

auch die Corona-Pandemie. Vor<br />

dem Corona-Unterbruch hatten sich<br />

gegen 40 KMU für den Markt angemeldet.<br />

Nach der Verschiebung waren<br />

es deutlich weniger, was zur Absage<br />

des für den 15. Juni geplanten<br />

Anlasses geführt hat. Der Vorstand<br />

sei nun daran, etwas Ähnliches auf<br />

die Beine zu stellen oder den Markt<br />

in eine andere Veranstaltung zu integrieren,<br />

hiess es an der Generalversammlung.<br />

Weit erfolgreicher als mit dem Projekt<br />

Gewerbemarkt ist der KMU<br />

Frenkendorf/Füllinsdorf jeweils mit<br />

der «Usestuhlete». Sie findet auch<br />

dieses Jahr wieder statt, und zwar<br />

am 5. Juli. Die statutarischen Geschäfte<br />

wurden diskussionslos erledigt.<br />

Hansruedi Wirz, Vizepräsident<br />

der Wirtschaftskammer Baselland,<br />

überbrachte die Grüsse des kantonalen<br />

Dachverbands. pb<br />

Generalversammlung<br />

bestätigt Vorstand<br />

An der Generalversammlung des<br />

Verbands Holzbau Schweiz Region<br />

Basel (hsrb) waren Gesamterneue-<br />

An der Generalversammlung des Schreinermeisterverbands Baselland gratuliert Verbandspräsident Dieter Zwicky<br />

(rechts) dem Präsidenten der Baukommission, Kurt Ursenbacher, zur Ehrenmitgliedschaft. Ursenbacher hatte<br />

den Bau des Berufsbildungszentrums TRIO massgebend geprägt (siehe Bericht unten). <br />

Bild: zVg<br />

rungswahlen traktandiert. Der gesamte<br />

Vorstand, inklusive Präsident<br />

David Schreiber, wurde am 19. April<br />

im hsrb Bildungszentrum in Liestal<br />

mit Akklamation für weitere vier<br />

Jahre im Amt bestätigt.<br />

Die Versammlung ehrte zudem<br />

sechs Berufsleute, die ihre höhere<br />

Fachausbildung abgeschlossen hatten.<br />

Zudem ernannten die Anwesenden<br />

Christoph Hess zum Freimitglied.<br />

Die statutarischen Geschäfte wurden<br />

ohne Probleme genehmigt.<br />

Der Gastreferent David Perreira,<br />

Pilot bei der Kunstflugstaffel Patrouille<br />

Suisse, sprach zum Thema<br />

«Teamspirit unter erschwerten Umständen».<br />

An der Generalversammlung<br />

zu Gast waren auch Landrat<br />

Matthias Ritter, Thomas Deppeler,<br />

Präsident von Holzbau Schweiz Aargau,<br />

Luca Pagnamenta, Vizepräsident<br />

Holzbau Schweiz, sowie Rolf<br />

Graf, Präsident der Bauunternehmer<br />

Region Basel.<br />

thh<br />

Ja zum Ausbau des<br />

Ausbildungszentrums<br />

Gewichtigstes Traktandum an der<br />

Generalversammlung von suissetec<br />

Nordwestschweiz war am 25. April<br />

die Genehmigung des Budgets in der<br />

Höhe von 936 000 Franken für den<br />

Umbau und Ausbau des Berufsbildungszentrums<br />

in Basel-Stadt. Ein<br />

weiteres Berufsbildungszentrum betreibt<br />

suissetec Nordwestschweiz in<br />

Liestal. Der Budgetantrag wurde an<br />

der von Präsidentin Rosi Wohlgemuth<br />

geleiteten Versammlung im<br />

Walzwerk, das auf dem Gebiet der<br />

Gemeinden Arlesheim und Münchenstein<br />

liegt, ohne Gegenstimme<br />

genehmigt.<br />

Die Vorarbeit wurde vom Architekten<br />

bereits geleistet, sodass nach Erhalt<br />

der Baubewilligung im Sommer<br />

oder Herbst mit den Bauarbeiten<br />

begonnen werden kann. Diese erstrecken<br />

sich über zwei Jahre, da<br />

nebenher der normale Schulungsbetrieb<br />

weiterlaufen soll. Die statutarischen<br />

Geschäfte gingen reibungslos<br />

über die Bühne. Die drei Vorstandsmitglieder<br />

Walter Locher,<br />

Sascha Rumpel und Giuseppe Dimase<br />

wurden in ihren Ämtern bestätigt. An<br />

der Generalversammlung nahm auch<br />

Daniel Huser, Präsident des Zentralverbands,<br />

teil.<br />

oj<br />

Verabschiedung nach<br />

17 Jahren im Vorstand<br />

Die Generalversammlung des Gewerbevereins<br />

KMU Birsfelden hat<br />

Christoph Bollinger nach 17 Jahren<br />

im Vorstand verabschiedet. Bollinger<br />

war Niederlassungsleiter der BLKB<br />

Birsfelden/Muttenz und geht nun in<br />

Pension. Als Nachfolger hat die Generalversammlung<br />

am 25. April im<br />

Alterszentrum Birsfelden Atilla<br />

Sahin gewählt. Sahin tritt auch bei<br />

der BLKB die Nachfolge auf Bollingers<br />

Posten an.<br />

Präsidentin Sabine Denner informierte<br />

über das Projekt «Ortsdurchfahrt<br />

Birsfelden». Sie ist Mitglied der<br />

KMU-Begleitgruppe und hält die Mitglieder<br />

auf dem Laufenden.<br />

Nächstes Jahr steht das 150-Jahr-<br />

Jubiläum der Gemeinde Birsfelden<br />

an. Auch KMU Birsfelden werde sich<br />

an den Festivitä ten beteiligen, sagte<br />

Denner.<br />

Das schon einmal angedachte<br />

KMU-Kino soll dieses Jahr nun<br />

Wirklichkeit werden. Am 6. und 7.<br />

September will KMU Birsfelden im<br />

«Roxy» für seine Mitglieder einen<br />

Film zeigen. Diese können Kundinnen,<br />

Kunden und Mitarbeitende einladen<br />

oder einfach einen schönen<br />

Abend in einer besonderen Location<br />

mit coolen Leuten, gutem Essen und<br />

viel Spass geniessen.<br />

ra<br />

TRIO war das<br />

«Highlight des Jahres»<br />

Neben den üblichen Traktanden war<br />

das neue Ausbildungszentrum TRIO<br />

in Itingen zentrales Thema an der<br />

General versammlung des Schreinermeisterverbands<br />

Baselland. Verbandspräsident<br />

Dieter Zwicky dankte<br />

am 24. April im Haus der Wirtschaft<br />

allen involvierten Personen,<br />

und auch er selber erntete Lob für<br />

seinen Einsatz. Kurt Ursenbacher,<br />

der als Präsident der Baukommission<br />

das Projekt massgebend geprägt hatte,<br />

wurde zum Ehrenmitglied ernannt<br />

(siehe Bild oben).<br />

Das TRIO sei «das Highlight des<br />

Jahres 2023» gewesen, sagte Präsident<br />

Zwicky. Nach 16 Monaten Bauzeit<br />

wurde es im Herbst 2023 in Betrieb<br />

genommen, und bereits im Oktober<br />

fanden die ersten Kurse statt.<br />

Die statutarischen Geschäfte gingen<br />

reibungslos über die Bühne. Die<br />

Vorstandsmitglieder und der Präsident<br />

wurden einstimmig und mit<br />

grossem Applaus bestätigt.<br />

Heinrich Hochuli, Zentralvorstand<br />

VSSM, richtete die Grüsse des nationalen<br />

Dachverbands aus. Er sprach<br />

zur Überarbeitung der Grundbildung.<br />

Romy Callegher überbrachte<br />

die Grüsse des Vorstands der Sektion<br />

VSSM Basel-Stadt und dankte für die<br />

gute Zusammenarbeit. Diese lobte<br />

auch Tobias Eggimann, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der Wirtschaftskammer.<br />

dz<br />

Generalversammlung<br />

in der Brauerei<br />

Zur 104. Generalversammlung von<br />

carrosserie suisse Nordwestschweiz<br />

hatten die Verantwortlichen um Präsident<br />

Erwin Leu am 24. April zur<br />

Führung durch die Brauerei Feldschlösschen<br />

geladen. Die formelle<br />

Generalversammlung fand vor 65<br />

Personen im Restaurant «Feldschlösschen»<br />

statt. Zu den statutarischen<br />

Geschäften gab es keine Gegenstimmen.<br />

In einer Schweigeminute gedachten<br />

die Anwesenden den verstorbenen<br />

Erika und Adolf Leu sowie<br />

Gino Babbi. Die Generalversammlung<br />

genehmigte eine Anpassung der Statuten.<br />

Damit kann der Verband einem<br />

Betrieb ohne Begründung die Mitgliedschaft<br />

verweigern, auch wenn<br />

dieser die fachlichen Aufnahmekriterien<br />

erfüllt.<br />

Der nationale Verbandsdirektor<br />

Daniel Röschli freute sich, dass nach<br />

zwei Jahren ohne allgemein gültigen<br />

GAV per 1. April <strong>2024</strong> alle Betriebe<br />

aus der Branche den Richtlinien des<br />

Gesamtarbeitsvertrags unterstellt<br />

sind. Einen Geschenkkorb erhielt<br />

Stefan Bär. Der Inhaber und Geschäftsführer<br />

der Carrosserie Hofer<br />

GmbH in Diegten tritt aus dem Vorstand<br />

zurück und gibt sein Amt als<br />

Verantwortlicher für Aussenauftritte<br />

der Sektion ab. Auf Antrag von Erwin<br />

Leu wurde Stefan Bär zum Ehrenmitglied<br />

ernannt. Für ihn wählten die<br />

Stimmberechtigten neu Bruno<br />

Mendes von der Carrosserie Falcone<br />

in Biel-Benken in den Vorstand. el<br />

Berufsbildung soll<br />

ausgebaut werden<br />

Die Hauptversammlung der Sektion<br />

beider Basel von Swissmechanic hat<br />

dem Vorstand grünes Licht gegeben,<br />

damit dieser Abklärungen für die<br />

Zukunft des Berufsbildungszentrums<br />

machen kann.<br />

Geplant ist ein massiver Ausbau<br />

des Engagements in der Berufsbildung.<br />

Derzeit betreibt Swissmechanic<br />

ihr Berufsbildungszentrum auf<br />

dem Schild-Areal in Liestal.<br />

Eine Vorstudie soll abklären, wie<br />

es in Sachen Berufsbildung weitergehen<br />

soll. Auf jeden Fall möchte<br />

Swissmechanik das Angebot erweitern.<br />

Zur Diskussion stehen die Varianten<br />

Neubau, Kauf oder Miete<br />

einer entsprechenden Liegenschaft.<br />

Vor der Generalversammlung vom<br />

25. April im Restaurant «Sonne» in<br />

Sissach besichtigten die Teilnehmenden<br />

das Werk der GF JRG. An der<br />

Hauptversammlung mit dabei waren<br />

Nicola Tettamanti, Präsident des<br />

Dachverbands Swissmechanic<br />

Schweiz, und Jürg Marti, Direktor<br />

der Geschäftsstelle von Swissmechanic<br />

Schweiz.<br />

ra<br />

IGEA kehrt nach<br />

8 Jahren Pause zurück<br />

Bei eher kühlen Temperaturen trafen<br />

sich die Mitglieder von Gewerbe &<br />

Industrie Aesch auf dem «Schürhof»<br />

der Mitgliedsfamilie Nussbaumer<br />

zur Generalversammlung. Mit einer<br />

Schweigeminute gedachten die Teilnehmenden<br />

dem verstorbenen Metzgermeister<br />

und Gründungsmitglied<br />

Kurt Hofmann.<br />

Der im März dieses Jahres erstmals<br />

durchgeführte Berufsrundgang<br />

sei ein voller Erfolg gewesen, hiess<br />

es an der Versammlung vom 25. April.<br />

An die 140 Jugendliche hätten<br />

das Angebot genutzt und sich einen<br />

der vielen Lehrberufe, die Aescher<br />

KMU anbieten, näher angeschaut.<br />

Der Vorstand informierte zudem<br />

über die Gewerbeausstellung IGEA,<br />

die im November nach acht Jahren<br />

Pause erstmals wieder veranstaltet<br />

wird. Vorgestellt wurde auch die Aktion<br />

«KMU zämme». Der Zusammenschluss<br />

der KMU-Vereine von Aesch,<br />

Reinach, Münchenstein und Arlesheim,<br />

organisiert Veranstaltungen in<br />

der Region, um die Wirtschaftsförderung<br />

voranzutreiben.<br />

Die statutarischen Geschäfte wurden<br />

kommentarlos genehmigt. Die<br />

Versammlung begrüsste mehrere<br />

Neumitglieder und ehrte die zahlreichen<br />

Jubilare.<br />

Die Aescher Gemeindepräsidentin<br />

Eveline Sprecher sprach über die<br />

Quartier- und Verkehrsplanungen in<br />

der Gemeinde, und Michael Köhn,<br />

stv. Direktor der Wirtschaftskammer,<br />

überbrachte die Grüsse des<br />

kantonalen Dachverbands. am


<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> BERUFSBILDUNG <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 7<br />

LBV PRÜFUNGSVORBEREITUNGSWOCHE – Jedes Jahr veranstaltet die KMU Lehrbetriebsverbund AG (LBV) für ihre<br />

Abschlusslernenden eine Prüfungsvorbereitungswoche, damit sich diese intensiv auf ihre Abschlussprüfung vorbereiten können.<br />

Jedoch ist es nicht nur Vorbereitung, sondern auch kollaborativer Austausch, Ermutigung und Unterstützung. Ein Lernender berichtet.<br />

«Eine gute Vorbereitung ist fast alles»<br />

Auch dieses Jahr war es im Februar<br />

wieder so weit, und ich als Abschlusslernender<br />

war dieses Mal bei<br />

der jährlichen Prüfungsvorbereitungswoche<br />

mit dabei.<br />

Die Veranstaltung begann mit dem<br />

Thema «Mein Bewerbungsdossier<br />

und mein Vorstellungsgespräch».<br />

Wir erhielten wertvolle Tipps und<br />

führten anschliessend Probevorstellungsgespräche.<br />

Auch ich nutzte die<br />

Gelegenheit, einen Dialog durchzuspielen.<br />

Ich schätzte das Feedback,<br />

das ich erhalten habe sehr und weiss<br />

nun, worauf ich künftig zu achten<br />

habe.<br />

Dann folgte die erste Deutschprüfung.<br />

Wir KVler mussten einen Aufsatz<br />

zum Thema «Die Vorteile der<br />

Berufslehre» schreiben. Dies fiel mir<br />

leicht, denn ich schreibe gerne Aufsätze.<br />

Die Aufsätze wurden korrigiert<br />

und wir erhielten ein Feedback<br />

dazu.<br />

«Letztjährige» Prüfungen<br />

Weiter ging es mit dem Schreiben<br />

von «letztjährigen» Abschlussprüfungen,<br />

welche wir im Anschluss<br />

selber korrigieren konnten. Dies<br />

schätzte ich sehr, denn so wusste<br />

ich gleich, wo es noch Defizite gibt<br />

und ich entsprechend Gas geben<br />

muss.<br />

Der Lehrbetriebsverbund organisierte<br />

für uns eine FH-Referentin,<br />

welche uns die «Bauchwehfragen»<br />

im Fach Wirtschaft und Gesellschaft<br />

beantworten konnte. Die Atmosphäre<br />

an diesem Nachmittag war locker,<br />

dennoch arbeiteten wir hart und<br />

konzentriert.<br />

Es folgten die mündlichen Prüfungen<br />

Französisch, Englisch sowie Berufspraxis.<br />

Zudem schauten wir die<br />

Themen mentale Prüfungsvorbereitung<br />

und Lernstrategien an. Dieser<br />

Teil war ein Mix aus theoretischen<br />

Inputs und gegenseitigem Austausch.<br />

Wir brachten Methoden für<br />

Auf dem Programm der Prüfungsvorbereitungswoche stand auch ein Mentaltraining und Lernworkshop<br />

mit Marcel Zumkemi, Co-Leiter der KMU Lehrbetriebsverbund AG.<br />

effektiveres Lernen in Kleingruppen<br />

zusammen und stellten sie einander<br />

im Plenum vor.<br />

Logistiker kamen auf ihre Kosten<br />

Auch unsere Logistiker kamen auf<br />

ihre Kosten. Sie profitierten von<br />

einem externen Einblick in die Betriebe<br />

der Post AG sowie der Paul<br />

Leimgruber AG und konnten so ihre<br />

Kenntnisse erweitern und ihre Fähigkeiten<br />

ausbauen. Darüber hinaus<br />

verbrachten sie Zeit mit einem externen<br />

Logistikexperten, der mit<br />

ihnen ihre theoretischen Lücken<br />

schliessen konnte. Der Freitag war<br />

etwas «chilliger». Wir hatten Zeit für<br />

selbständiges Lernen. Mein Kollege<br />

und ich gingen nochmals die Fächer<br />

Deutsch und Wirtschaft durch.<br />

Die Woche verging wie im Flug<br />

und wir schlossen diese beim gemeinsamen<br />

Pizzaessen und einer<br />

Runde Bowling ab. Wir hatten alle<br />

einen sehr tollen und lustigen Nachmittag<br />

zum Abschluss.<br />

Ja – die Woche war anspruchsvoll<br />

und herausfordernd, aber sehr<br />

lehrreich und ich konnte viel mitnehmen.<br />

Ich schätzte den Austausch<br />

mit den anderen Lernenden,<br />

die Unterstützung und Inputs der<br />

Bild: zVg<br />

verschiedenen Referenten. Am besten<br />

gefiel mir jedoch der Nachmittag<br />

mit der FH-Referentin, da sie<br />

mir dort half, wo der Schuh am<br />

meisten drückte.<br />

Alle sind im Endspurt<br />

Jetzt sind wir alle im Endspurt und<br />

wissen, dass wir unsere Abschlussprüfung<br />

gut vorbereitet angehen<br />

können und dann auch hoffentlich<br />

erfolgreich abschliessen werden.<br />

Giovani Yapi, Abschlusslernender KV<br />

Sonja Fisch, Ausbildungscoach LBV<br />

AKTUELL BEIM LBV<br />

Offene Lehrstellen: Das aktuelle<br />

Lehrstellenverzeichnis des LBV kann<br />

via folgendem QR-Code angeschaut<br />

werden:<br />

Neuigkeiten aus dem LBV sind<br />

über folgenden QR-Code abrufbar:<br />

www.kmu-lehrbetriebsverbund.ch<br />

LBV DRÜCKT DIE DAUMEN<br />

Ende <strong>Mai</strong> starten für unsere Abschlusslernenden<br />

nach einer anstrengenden<br />

Prüfungsvorbereitung die Abschlussprüfungen.<br />

Und so langsam<br />

aber sicher neigt sich eine intensive<br />

und lehrreiche Lehrzeit dem Ende zu.<br />

Wir wünschen all unseren Lernenden<br />

von Herzen viel Erfolg. Mit dieser top<br />

Vorbereitung und dem notwendigen<br />

Wettkampfglück werden sie die Prüfungen<br />

ganz sicher packen. Wir drücken<br />

ihnen auf jeden Fall die Daumen.<br />

Catherine Eng / Team LBV<br />

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8 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft DIGITAL <strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

SINGLE PAGE APPLICATIONS – Die Möglichkeiten im Internet haben sich weiterentwickelt. Neue Technologien führen dazu,<br />

dass die Art und Weise, wie Webanwendungen entwickelt und genutzt werden, sich laufend verändert. Ein Konzept, das an<br />

Bedeutung gewinnt und die Welt der Webentwicklung nachhaltig beeinflusst hat, nennt sich «Single Page Application».<br />

Beeindruckende Webentwicklung<br />

IWF-BLOGGER<br />

Patrick Gross ist CEO der IWF AG<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung der<br />

Wirtschafts kammer Baselland. Sein<br />

Blog erscheint monatlich auf der Website<br />

der IWF und hier im <strong>Standpunkt</strong><br />

der Wirtschaft.<br />

Patrick Gross erreichen Sie unter:<br />

E-<strong>Mai</strong>l: p.gross@iwf.ch<br />

Telefon: 061 927 64 76<br />

Weitere spannende Blogbeiträge<br />

finden Sie auf der Website<br />

von IWF Web Solutions:<br />

Das Funktionsprinzip von Single Page Applications (SPA) eignet sich vor allem für die Erstellung von Anwendungen, bei denen eine schnelle<br />

Interaktion und die häufige Aktualisierung des Inhalts erforderlich ist. Gute Beispiele sind Social-Media-Plattformen, <strong>Mai</strong>l-Anwendungen,<br />

aber auch Google Maps oder Netflix.<br />

Bild: zVg<br />

www.iwf.ch/web-solutions/blog<br />

Was steckt genau hinter Single Page<br />

Applications (SPA), warum sind sie<br />

so revolutionär und wo werden sie<br />

zur Anwendung gebracht? Dieser Digital-Artikel<br />

liefert die wichtigsten<br />

Antworten zu dem Thema.<br />

Eine «normale» Webseite besteht<br />

aus mehreren miteinander verbunden<br />

Einzelseiten und bei jedem Klick<br />

wird jeweils eine einzelne neue Seite<br />

im Browser geladen.<br />

Die Single Page Application hingegen<br />

ist eine Webanwendung, bei<br />

der die gesamte Anwendung im<br />

Browser des Nutzers oder der Nutzerin<br />

auf einmal geladen wird. Die<br />

Inhalte einer SPA werden dabei<br />

jeweils dynamisch geladen, ohne<br />

dass eine Aktualisierung erforderlich<br />

ist.<br />

Grundlegendes Funktionsprinzip<br />

Basierend auf der Idee, dass alle Inhalte<br />

auf nur einer einzigen HTML-<br />

Seite geladen werden, sind im Folgenden<br />

die einzelnen charakteristischen<br />

Schritte einer SPA abgebildet:<br />

1. Initialer Seitenaufruf: Bei dem initialen<br />

Seitenaufruf wird die HTML-<br />

Seite vom Server geladen. Diese enthält<br />

das grundlegende Layout, Java-<br />

Script-Dateien und weitere Ressourcen<br />

wie CSS-Files und Bilder.<br />

2. Initialisierung: Während der Initialisierung<br />

wird ebenfalls das Java-<br />

Script geladen und ausgeführt. So<br />

wird die Benutzeroberfläche erstellt<br />

und das Routing-System wird eingerichtet.<br />

<strong>3.</strong> Routing: Das clientseitige Routing-<br />

System sorgt dafür, dass unterschiedliche<br />

Inhalte angezeigt werden. Je<br />

nach Benutzerverhalten werden<br />

unterschiedliche Inhalte geladen.<br />

4. Dynamische Aktualisierung: Klickt<br />

der Benutzer oder die Benutzerin auf<br />

Links, werden mithilfe einer Anfrage<br />

neue Daten vom Server oder einer<br />

Programmierschnittstelle (API) abgerufen.<br />

Das dynamische Aktualisieren<br />

erfolgt ohne neues Laden der<br />

Seite.<br />

5. Clientseitige Datenverarbeitung:<br />

Eine weitere Besonderheit besteht darin,<br />

dass die Datenverarbeitung weitestgehend<br />

clientseitig stattfindet.<br />

Clientseitig bedeutet, dass Skripts wie<br />

z.B. JavaScript auf dem Clientgerät<br />

ausgeführt werden. Datenmanipulationen<br />

können also ohne Serveranfragen<br />

erfolgen. Das führt zu geringen<br />

Antwortzeiten und reduziert die Nutzung<br />

von Serverressourcen.<br />

6. Caching und Ressourcenmanagement:<br />

Caching-Techniken, welche<br />

häufig im Rahmen von der Entwicklung<br />

von Single Page Applications<br />

implementiert werden, erhöhen die<br />

Performance ebenfalls.<br />

7. Interaktion und Benutzererfahrung:<br />

Auch die User kommen bei der<br />

Anwendung von Single Page Applications<br />

nicht zu kurz. Sie profitieren<br />

von schnellen Ladezeiten und einem<br />

guten Nutzererlebnis.<br />

8. Backend-API: Die Kommunikation<br />

führt dazu, dass alle nötigen Daten<br />

in der entsprechend formatierten und<br />

strukturierten Version vorliegen.<br />

Diese Funktionsweise führt zu einer<br />

schnelleren und reaktionsoptimierten<br />

User-Experience, da immer nur<br />

die gerade benötigten Daten abgerufen<br />

und geladen werden.<br />

Vor allem eignet sich dieses Funktionsprinzip<br />

für Anwendungen, bei<br />

denen eine schnelle Interaktion und<br />

die häufige Aktualisierung des Inhalts<br />

erforderlich ist. Gute Beispiele<br />

von Single Page Applications sind<br />

Social-Media-Plattformen, <strong>Mai</strong>l-<br />

Anwendungen, aber auch Google<br />

Maps oder Netflix basieren auf<br />

SPAs.<br />

Patrick Gross<br />

PERFORMANCE – Die Performance von Webseiten ist ein ausschlaggebendes Kriterium für die Nutzererfahrung. Genau an diesem<br />

Bedürfnis knüpft das Prinzip von SPAs an.<br />

Fünf Vorteile von Single Page Applications<br />

Verbesserte Performance<br />

Durch das Funktionsprinzip werden<br />

immer nur die Daten neu abgerufen,<br />

die gerade benötigt werden. Das führt<br />

zu einer optimierten Performance<br />

und schafft dementsprechend auch<br />

die Grundlage für eine schnellere und<br />

nahtlose Benutzererfahrung.<br />

Schnellere Benutzererfahrung<br />

Mit Single Page Applications kann<br />

diese Nutzererwartung erfüllt werden.<br />

Das liegt an dem Funktionsprinzip<br />

einer Single Page Application.<br />

Verbesserte Skalierbarkeit<br />

Aufgrund der Reduzierung von benötigten<br />

Serverkapazitäten lassen<br />

sich Single Page Applications häufig<br />

auch deutlich besser skalieren. Das<br />

liegt vor allem an der Entkopplung<br />

von Frontend und Backend. Darüber<br />

hinaus bestechen SPAs mit ihrer Modularität.<br />

So wird die Ressourcenlast<br />

auf verschiedene Server beziehungsweise<br />

Dienste verteilt. Auch das<br />

zahlt sich in verbesserter Skalierbarkeit<br />

aus.<br />

Optimale Nutzererfahrung<br />

Im Rahmen der Webentwicklung<br />

steht die optimale User-Experience<br />

im Vordergrund. Der Benutzer soll<br />

Spass im Umgang mit der Applikation<br />

haben. Natürlich ist auch hier<br />

die reduzierte Ladezeit ein wesentliches<br />

Argument. Doch auch im Hinblick<br />

auf die Gestaltung des Layouts<br />

wird durch Single Page Applications<br />

ein optischer Versatz vermieden und<br />

schafft die Grundlage für eine optisch<br />

ansprechende Webanwendung,<br />

die Spass bei der Nutzung macht.<br />

Mobile Optimierung<br />

Heute müssen Webanwendungen<br />

auf unterschiedlichen Bildschirmgrössen<br />

abrufbar und gut nutzbar<br />

sein. Sie müssen also mobil optimiert<br />

werden. In der digitalen Welt,<br />

wie auch in der Webentwicklung, ist<br />

der Mobile-First-Ansatz deshalb<br />

nicht mehr wegzudenken. Das liegt<br />

vor allem daran, dass sich das Nutzerverhalten<br />

in den letzten Jahren<br />

stark verändert hat. Viele Personen<br />

sind im Internet fast ausschliesslich<br />

mit dem Smartphone unterwegs.<br />

Dieser Trend setzt sich fort.<br />

Grenzen von SPAs<br />

Neben den vielen Vorteilen gibt es<br />

auch einige Grenzen, denen man<br />

sich im Rahmen der Entwicklung<br />

einer Webanwendung bewusst sein<br />

sollte. Welche das sind und wie Sie<br />

diese Grenzen durchbrechen können,<br />

erfahren Sie im Blogbeitrag auf<br />

der Webseite.<br />

Fazit<br />

Es lässt sich also festhalten, dass<br />

Single Page Applications eine beeindruckende<br />

Evolution in der Welt<br />

der Webentwicklung darstellen. In<br />

einer zunehmend digitalisierten<br />

Welt, in der Benutzererwartungen<br />

ständig steigen, bieten SPAs eine<br />

leistungsstarke Möglichkeit, komplexe<br />

Anwendungen zu entwickeln<br />

und gleichzeitig eine reibungslose<br />

Benutzer erfahrung zu gewährleisten.<br />

Mit einer klaren Strategie und einer<br />

sorgfältigen Umsetzung können<br />

Single Page Applications zu einer<br />

Schlüsselkomponente für innovative<br />

und ansprechende Webanwendungen<br />

werden.<br />

IWF Web Solutions unterstützt<br />

ihre Kundinnen und Kunden mit<br />

fachkundiger Beratung und innovativen<br />

Konzepten auf dem Weg zur<br />

optimalen Lösung. Patrick Gross


<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> HAUS DER WIRTSCHAFT <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 9<br />

HDW BUSINESS CLUB LUNCH – Der Präsident des Schweizerischen Fussballverbands<br />

SFV, Dominique Blanc, war am 25. April zu Gast am HDW Business<br />

Club Lunch. Er sprach über die Frauen-EM 2025 in der Schweiz und über<br />

die Chancen der Männer-Nationalmannschaft, die in diesem Jahr an der EM<br />

in Deutschland teilnimmt.<br />

Vor den EM der Frauen und der Männer<br />

www.hdw.ch<br />

Er hoffe, sein Referat in der vorgegebenen<br />

Zeit von 15 Minuten durchzuziehen,<br />

sagte Dominique Blanc am<br />

HDW Business Club Lunch. «Vielleicht<br />

gibt es noch etwas Nachspielzeit»,<br />

räumte der Präsident des<br />

Schweizerischen Fussballverbands<br />

SFV bereits zu Beginn ein.<br />

Dass die Schweiz Gastgeberin der<br />

Frauen-EM sein darf, habe auch damit<br />

zu tun, dass die Schweiz bei der<br />

Präsentation der Kandidatur als einziges<br />

Land auf zwei Frauen gesetzt<br />

habe, und auf den fulminanten Auftritt<br />

einer Zürcher Rapperin.<br />

Während des Turniers spielt dagegen<br />

Basel eine grosse Rolle: Das<br />

Auftaktspiel und der Final finden<br />

im St. Jakob-Park statt.<br />

Blanc beleuchtete in seinem Vortrag<br />

die geschäftliche Seite des<br />

Sportanlasses. Für die Organisation<br />

des Turniers wurde die «Women , s<br />

EURO 2025 SA» gegründet, an der<br />

die UEFA mit 90 Prozent und der<br />

SFV mit 10 Prozent beteiligt sind.<br />

Ziel ist ein mit 725 000 Tickets ausverkauftes<br />

Turnier. Am Fernseher<br />

sollen weltweit 500 Millionen Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer die<br />

Spiele verfolgen. Bei Einnahmen von<br />

115 Millionen Franken rechnet Blanc<br />

mit einem Reingewinn von 10 Millionen<br />

Franken. Davon profitieren<br />

soll in erster Linie der Amateurfussball,<br />

der dringend zusätzliche Spielfelder<br />

braucht.<br />

An der EURO24 ist alles möglich<br />

Mit diesen Ausführungen hatte<br />

Blanc die angekündigte Nachspielzeit<br />

weit überzogen. «Wir müssen<br />

jetzt wohl eher von einer Verlängerung<br />

reden», stellte Blanc fest. Nach<br />

Ablauf der Verlängerung griff<br />

Michael Köhn ins Spiel ein und wollte<br />

von Blanc im Talk wissen, wie es<br />

um die Chancen der Männer-Nationalmannschaft<br />

an den Europameisterschaften<br />

in Deutschland steht.<br />

«Ich bin kein Nostradamus», sagte<br />

Blanc: «Unser Ziel es, die Gruppen-<br />

Dominique Blanc sprach auch über die geschäftliche Seite<br />

der Frauen-EM 2025.<br />

phase zu überstehen, danach ist alles<br />

möglich.» Blanc wies darauf hin,<br />

dass die Nationalmannschaft gegen<br />

grosse Teams oft gut spiele. Vielleicht<br />

müsse Captain Granit Xhaka<br />

seine Haare wieder «gelb» färben,<br />

wie er dies 2021 bei der EM in Italien<br />

getan hatte, wo die Schweizer<br />

im Achtelfinal den Weltmeister<br />

Frankreich im Penaltyschiessen bezwang.<br />

Was den Trainer Murat Yakin betrifft,<br />

sei alles «absolut klar». «Wir<br />

haben einen Vertrag bis Ende<br />

EURO24, danach ist alles offen», sagte<br />

Blanc. Die Beziehung zwischen<br />

Trainer Yakin und Captain Xhaka<br />

bezeichnete Blanc als «sehr gut».<br />

«Sie haben beide harte Köpfe, aber<br />

wir gewinnen nur mit starken Charakteren»,<br />

sagte Blanc.<br />

Während des Turniers ist Dominique<br />

Blanc ständig unterwegs und<br />

beschäftigt, bei der Mannschaftsaufstellung<br />

rede er dem Trainer aber<br />

nicht hinein. Jeder habe seinen Job.<br />

«Ich kenne keinen Verbandspräsidenten,<br />

der das macht», sagte der<br />

SFV-Präsident. Reto Anklin<br />

PODCAST<br />

Bild: iwf<br />

Das Gespräch von Michael Köhn mit<br />

Dominique Blanc ist auch als «Off The<br />

Record»-Podcast zu hören.<br />

«Off The Record» kann über Apple<br />

Podcasts, Google Podcasts, Spotify<br />

oder Amazon Music gehört werden<br />

oder via folgendem QR-Code:<br />

hdw.ch/news/off-the-recordpodcast-37<br />

«RATGEBER RECHT ONLINE» – Ab dem 1<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong><br />

ergänzt das Webinar «Ratgeber Recht online»<br />

die Rubrik «Ratgeber Recht» im <strong>Standpunkt</strong>.<br />

Online-Ratgeber für<br />

rechtliche Fragestellungen<br />

In der Rubrik «Ratgeber Recht» des<br />

<strong>Standpunkt</strong> erscheinen alle zwei<br />

Wochen aktuelle Beiträge zu ausgewählten<br />

Rechtsgebieten. Ob Arbeitsrecht,<br />

Gesellschaftsrecht, Mietrecht<br />

oder Erbrecht – das Legal-Team der<br />

Wirtschaftskammer Baselland fasst<br />

Rechtsthemen praxisnah und leicht<br />

verständlich zusammen.<br />

Neu findet monatlich passend zu<br />

einem Beitrag in der Rubrik «Ratgeber<br />

Recht» ein Live-Webinar statt<br />

– «Ratgeber Recht online». Hier haben<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

die Möglichkeit, sich mit<br />

den Rechtsexperten zum jeweiligen<br />

Thema auszutauschen.<br />

Gibt es ein Webinar zu einem Beitrag<br />

im «Ratgeber Recht», erscheint<br />

neben dem Text im <strong>Standpunkt</strong> das<br />

obenstehende Logo mit Hinweis auf<br />

Thema, Datum und Uhrzeit sowie<br />

den Anmeldeinformationen.<br />

Zum Auftakt der Webinar-Reihe<br />

widmet sich David Hug am 1<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong><br />

<strong>2024</strong> von 12 bis 13 Uhr einem absoluten<br />

Klassiker, dessen Anwendungsfälle<br />

für jedes Unternehmen<br />

aber essenziell sind: «Wenn Arbeitnehmende<br />

krank werden». ra<br />

Den ersten «Ratgeber Recht online»<br />

bestreitet am 1<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> der Rechtsanwalt<br />

David Hug.<br />

Bild: zVg<br />

JETZT ANMELDEN<br />

«Wenn Arbeitnehmende<br />

krank werden»<br />

«Ratgeber Recht online» mit David Hug<br />

1<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 12–13 Uhr<br />

Anmeldung via folgendem QR-Code:<br />

www.hdw.ch/events<br />

EVENTS IM HAUS DER WIRTSCHAFT<br />

1<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

Ratgeber Recht online. «Wenn Arbeitnehmende<br />

krank werden». Welche Rechte und Pflichten<br />

haben Arbeitgeber? Ab wann muss eine Krankheit<br />

mit Zeugnis belegt werden? Was soll im<br />

Personalreglement geregelt werden? Wann ist<br />

eine vertrauensärztliche Untersuchung angezeigt?<br />

Lohnanspruch während der Krankheit?<br />

Zum Auftakt der Webinar-Reihe «Ratgeber<br />

Recht online» widmet sich David Hug einem<br />

absoluten Klassiker, dessen Anwendungsfälle<br />

für jedes Unternehmen aber essenziell sind.<br />

12–13 Uhr, online.<br />

HDW Frühlingsapéro. Der HDW Frühlingsapéro<br />

wird bereits zum dritten Mal durchgeführt. Die<br />

Teilnehmenden erwartet ein Abend in lockerer<br />

Atmosphäre mit ausgesuchten Drinks und kleinen<br />

Köstlichkeiten vom «BOOST eat & drink».<br />

17.30–21 Uhr, Haus der Wirtschaft.<br />

14. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

Tag der Lernenden <strong>2024</strong>. Der Tag der Lernenden<br />

findet dieses Jahr im Haus der Wirtschaft<br />

statt. Das Impulsreferat zur Motivation von<br />

Lernenden hält der Autor und Wirtschaftspolitiker<br />

Rudolf Strahm. Gaby Gerber, GL-Mitglied<br />

bei Feldschlösschen AG und Vizepräsidentin<br />

des Schweizer Brauereiverbandes, zeigt, wie ihr<br />

Unternehmen die Lernenden fördert. An der<br />

Podiumsdiskussion nehmen Regierungspräsidentin<br />

Monica Gschwind, Rudolf Strahm, Gaby<br />

Gerber, Renate Wunderlin, Co-Leiterin LBV, und<br />

ein Lernender teil. 17.30–19 Uhr.<br />

16. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

HDW KMU Session mit BKB – Vol. 1. «Die<br />

Kunst der Übernahme: Ein Unternehmer berichtet».<br />

Eine einzigartige Gelegenheit, in die Welt<br />

der Nachfolgeplanung einzutauchen. Ein Unternehmer<br />

teilt seine Erfahrungen und gewährt<br />

wertvolle Einblicke in die Herausforderungen<br />

und Chancen der Unternehmensübernahme.<br />

Sandro Merino, CIO der Basler Kantonalbank,<br />

gibt einen Wirtschaftsausblick. 18–20.30 Uhr.<br />

22. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

LBV LIFE. Das Programm Life unterstützt die<br />

Lernenden bei der Weiterentwicklung von zentralen<br />

Skills fürs Leben. Beim Event «POWER UP!»<br />

lernen Teilnehmende, ihren Mindset zu ändern,<br />

ihren Körper zu stärken und so innere Stärke<br />

aufzubauen. Die Events sind buchbar für alle<br />

Ausbildungsbetriebe, welche ihre Lernenden bei<br />

der Weiterentwicklung von Lebenskompetenzen<br />

unterstützen möchten. 18–19.30 Uhr.<br />

27. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

HDW Workshop mit Bruhn & Partner AG.<br />

Praxis orientierter Workshop für KMU zum Thema<br />

Nachhaltigkeit. Es referiert die Strategieberaterin<br />

Grit Mareike Ahlers. Das Haus der Wirtschaft<br />

lanciert mit der Strategieberatung Bruhn<br />

& Partner AG ein praxisorientiertes Workshop-<br />

Format für kleine und mittelständische Unternehmen.<br />

Ziel ist ein fundierter und handlungsrelevanter<br />

Input und Austausch zu zukunftsrelevanten<br />

Themen.16–19 Uhr.<br />

Einen kompletten Eventkalender mit den Veranstaltungen im HDW<br />

finden Sie unter www.hdw.ch/besucher/events.


10 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft ARBEITGEBER BASELLAND <strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

ARBEITEN IM PENSIONSALTER<br />

Gemeinsames Papier<br />

mit Pro Senectute<br />

Pro Senectute Schweiz und der Schweizerische<br />

Arbeitgeberverband setzen sich gemeinsam<br />

für die freiwillige Weiterarbeit über das<br />

Referenzalter hinaus ein. Verschiedene Massnahmen<br />

sollen die Selbstbestimmung und eine<br />

individuellere Gestaltung der beruflichen Laufbahn<br />

fördern, wie die beiden Verbände mitteilen.<br />

Ein gemeinsamer Massnahmenkatalog<br />

zeigt mögliche Lösungswege auf.<br />

Die gestiegene Lebenserwartung, der demografische<br />

Wandel und der Wunsch nach mehr<br />

Selbstbestimmung im Alter haben die traditionelle<br />

Vorstellung über das Erwerbsleben verändert.<br />

In der Schweiz entscheiden sich immer<br />

mehr Menschen dafür, über das Referenzalter<br />

65 hinaus freiwillig weiterzuarbeiten. «Diese<br />

Entwicklung erfordert ein Umdenken bezüglich<br />

des Übergangs vom Erwerbsleben in die<br />

Pensionierung», sagt Alexander Widmer, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung von Pro Senectute<br />

Schweiz.<br />

Weiterarbeit wird heute erschwert<br />

Gegenwärtig wird die freiwillige Weiterarbeit<br />

über das Referenzalter erschwert und teilweise<br />

gar verunmöglicht – selbst, wenn dies von den<br />

Arbeitnehmenden ausdrücklich gewünscht<br />

wird. Für den Arbeitsmarkt, der bereits heute<br />

einen akuten Arbeitskräftemangel aufweist, ist<br />

dies fatal. Er verliert nicht nur die dringend benötigten<br />

Arbeitskräfte, sondern mit ihnen auch<br />

Berufserfahrung und wertvolles Wissen. Die<br />

Entscheidung für oder gegen eine freiwillige<br />

Weiterarbeit nach Erreichen des Referenzalters<br />

sollte in der heutigen Zeit eine persönliche Entscheidung<br />

sein.<br />

Pro Senectute Schweiz und der Schweizerische<br />

Arbeitgeberverband setzen sich gemeinsam<br />

für ein freiwilliges Weiterarbeiten über das<br />

Referenzalter hinaus ein. Dazu gehört im Wesentlichen,<br />

dass sie sich gemeinsam für eine<br />

Neugestaltung des Übergangs vom Erwerbsleben<br />

in die Pensionierung in Einklang mit den<br />

gesellschaftlichen Veränderungen einsetzen.<br />

Ein gemeinsamer Massnahmenkatalog zeigt<br />

Lösungswege zur Förderung der Selbstbestimmung<br />

im Alter und einem altersdiversen<br />

Arbeitsmarkt auf.<br />

Reto Anklin<br />

JETZT HERUNTERLADEN<br />

Das gemeinsame Papier von Schweizerischem<br />

Arbeitgeberverband und Pro Senectute kann via<br />

folgenden QR-Code heruntergeladen werden:<br />

SEMINAR ARBEITSRECHT – In der Reihe «Seminar Arbeitsrecht» von Arbeitgeber Baselland<br />

dreht sich dieses Jahr alles ums flexible Arbeiten. Stichworte sind «New Work», «Remote Work»,<br />

«Digital Nomad», «Workation» und «Homeoffice». Die beiden Anlässe finden im Haus der Wirtschaft statt.<br />

«New Work» birgt Stolpersteine<br />

Nach mehr als einem Jahr Pause ist<br />

es endlich wieder soweit: Arbeitgeber<br />

Baselland bietet die erfolgreiche<br />

Seminarreihe zum Arbeitsrecht<br />

wieder an. Unter dem Titel<br />

«Seminar Arbeitsrecht» werden jährlich<br />

mindestens zwei thematisch<br />

zusammenhängende Seminare im<br />

Haus der Wirtschaft durchgeführt.<br />

Im Jahr <strong>2024</strong> widmen sich zwei<br />

Seminare dem flexiblen Arbeiten.<br />

Seit Covid-19 etabliert<br />

«New Work», «Remote Work», «Digital<br />

Nomad», «Workation» usw. –<br />

spätestens seit der Covid-19-Pandemie<br />

sind alternative Arbeitsmodelle<br />

in vielen Branchen etabliert.<br />

Flexibles Arbeiten kann sowohl für<br />

Beschäftigte als auch für Unternehmen<br />

Vorteile bringen. Es birgt aber<br />

auch Stolpersteine, die vor allem für<br />

Arbeitgebende Konsequenzen haben.<br />

«Wir stellen in der Beratung<br />

fest, dass diese neue Art des Arbeitens<br />

genutzt wird», sagt Rechtsanwalt<br />

Markus Prazeller. «Damit stellen<br />

sich aus rechtlicher Sicht neue Fragen,<br />

die es zu beantworten gibt.»<br />

Arbeiten im Homeoffice<br />

Wie kann das Arbeiten im Homeoffice<br />

rechtskonform gestaltet werden?<br />

Welche Regelungen sind im<br />

grenzüberschreitenden bzw. internationalen<br />

Kontext zu beachten?<br />

Kann der Gesundheitsschutz in vollem<br />

Umfang gewährleistet werden?<br />

Wie ist der Umgang mit eigenen<br />

Arbeitsmitteln («Bring Your Own Device»)<br />

zu gestalten? Wo liegen die<br />

Grenzen flexiblen Arbeitens und was<br />

ist aus sozialversicherungsrechtlicher<br />

Sicht zu beachten?<br />

In zwei Teilen beantworten die<br />

Rechtsanwälte und Arbeitsrechtsspezialisten<br />

David Hug und Markus<br />

Prazeller (Wagner Prazeller Hug,<br />

Basel) sowie Simone Kaiser-Reber,<br />

Legal Counsel im Haus der Wirtschaft<br />

in Pratteln, die wichtigsten<br />

rechtlichen Fragen im Seminar<br />

Arbeitsrecht. Reto Anklin<br />

Unter dem Titel «Seminar Arbeitsrecht» werden jährlich mindestens zwei thematisch zusammenhängende<br />

Seminare im Haus der Wirtschaft durchgeführt.<br />

Bild: iwf<br />

JETZT ANMELDEN<br />

17. Juni <strong>2024</strong>: Rechtliche Aspekte<br />

des «New Work» – Teil 1, 16–18 Uhr<br />

mit anschliessendem Apéro<br />

Themen: Homeoffice, Arbeitsverhältnisse<br />

im internationalen Kontext, Kostentragung,<br />

Workation, Beendigung des flexiblen<br />

Arbeitens und Praxistipps<br />

Referierende: David Hug, Simone<br />

Kaiser-Reber, Markus Prazeller<br />

1<strong>3.</strong> November <strong>2024</strong>: Rechtliche<br />

Aspekte des «New Work» – Teil 2,<br />

16 - 18 Uhr, mit anschliessendem Apéro<br />

Themen: Bring Your Own Device, flexible<br />

Arbeitszeiten, Sonderfragen und Praxisbeispiele<br />

(inkl. Datenschutz)<br />

Referierende: David Hug, Simone<br />

Kaiser-Reber, Markus Prazeller<br />

Die Seminare Arbeitsrecht können<br />

einzeln oder in Kombination gebucht<br />

werden. Sie werden hybrid durchgeführt.<br />

Es besteht die Möglichkeit,<br />

entweder vor Ort im Haus der Wirtschaft<br />

teilzunehmen und sich im Anschluss<br />

an die Veranstaltung bei einem<br />

gemeinsamen Apéro mit den Expertinnen<br />

und Experten auszutauschen oder<br />

online dabei zu sein. Mitglieder der<br />

Wirtschafts kammer Baselland profitieren<br />

von vergünstigten Preisen.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

via folgendem QR-Code:<br />

www.hdw.ch/events<br />

GRENZÜBERSCHREITENDES HOMEOFFICE – Ein neues Gesetz regelt die Besteuerung von Grenzgängerinnen<br />

und Grenzgängern, die für Schweizer Arbeitgeber von zu Hause aus arbeiten. Es kommt nun in den Ständerat.<br />

Nationalrat ist für Besteuerungs-Gesetz<br />

ARBEITGEBERVERBAND BASELLAND<br />

Arbeitgeber Baselland ist die Vereinigung<br />

aller der Wirtschaftskammer angeschlossenen<br />

Arbeitgeber. Die Angebote von Arbeitgeber Baselland<br />

stehen allen arbeitgebenden Mitgliedern<br />

der Wirtschaftskammer Baselland zur Verfügung.<br />

Haus der Wirtschaft<br />

Hardstrasse 1<br />

4133 Pratteln<br />

Telefon: +41 61 927 64 64<br />

E-<strong>Mai</strong>ls: info@arbeitgeber-bl.ch<br />

www.kmu.org/arbeitgeber-bl<br />

Der Nationalrat hat an der Sondersession<br />

im April dem Bundesgesetz<br />

über die Besteuerung des Homeoffice<br />

im internationalen Verhältnis<br />

einstimmig zugestimmt. Das Geschäft<br />

kommt nun noch vor den<br />

Ständerat.<br />

Aus Arbeitgebersicht ist der Entscheid<br />

des Nationalrats zu begrüssen.<br />

Die neue gesetzliche Grundlage erhöht<br />

die Rechtssicherheit und ermöglicht,<br />

dass das grenzüberschreitende<br />

Homeoffice dauerhaft etabliert wird.<br />

Trend zu vermehrter Telearbeit<br />

Bundesrätin Karin Keller-Sutter sagte<br />

im Nationalrat, dass sich in den<br />

letzten Jahren auf dem Arbeitsmarkt<br />

unter dem Einfluss der Digitalisierung<br />

und der neuen Kommunikationstechnologien<br />

ein Trend hin zu<br />

vermehrter Telearbeit entwickelt habe.<br />

«Die Covid-19-Pandemie hat diesen<br />

Trend verstärkt, vor allem im<br />

Dienstleistungssektor», sagte Keller-<br />

Sutter. Betroffen sind aus internationaler<br />

Perspektive namentlich in der<br />

Schweiz tätige Grenzgängerinnen<br />

Der Bund regelt die Besteuerung von Grenzgängerinnen und Grenzgängern,<br />

die im Homeoffice arbeiten.<br />

Bild: Shutterstock<br />

und Grenzgänger. Sie machen mit<br />

rund 400 000 Personen das Gros der<br />

Arbeitskräfte ohne steuerrechtlichen<br />

Wohnsitz in der Schweiz aus, wobei<br />

jene aus Frankreich mit rund 220 000<br />

und aus Italien mit mehr als 90 000<br />

Personen numerisch die Hauptgruppen<br />

bilden. Der rasante Aufschwung<br />

beim Homeoffice hat dazu geführt,<br />

dass heutzutage viele Grenzgängerinnen<br />

und Grenzgänger, die bei<br />

Schweizer Unternehmen angestellt<br />

sind, einen beträchtlichen Teil ihrer<br />

Tätigkeit als Telearbeit im Ausland<br />

ausüben.<br />

Nach geltendem Recht ist die Besteuerung<br />

des Einkommens aus unselbständiger<br />

Erwerbstätigkeit in der<br />

Schweiz für Personen mit Wohnsitz<br />

im Ausland nur dann vorgesehen,<br />

wenn sie ihre Arbeit physisch in der<br />

Schweiz ausüben.<br />

Rechtslücke würde gefüllt<br />

Der vom Nationalrat genehmigte Gesetzesentwurf<br />

des Bundesrates über<br />

die Besteuerung der Telearbeit im<br />

internationalen Verhältnis würde diese<br />

Rechtslücke füllen: Er soll eine allgemein<br />

gültige Steuergrundlage für<br />

Tätigkeiten schaffen, die ohne physische<br />

Präsenz in den Räumen des<br />

Arbeitgebers in der Schweiz ausgeübt<br />

werden, insbesondere also für Telearbeit<br />

von einem Wohnort im Ausland<br />

aus.<br />

Reto Anklin


<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> RATGEBER <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 11<br />

KOLUMNE<br />

Warum steigen Gesundheitskosten einfach immer weiter?<br />

Alvin Toffler, der 1970 einen der berühmtesten Bestseller<br />

über die Zukunft geschrieben hat – «Future Shock»<br />

– sagte damals: «Die Definition von Vernünftigkeit<br />

(sanity) meint die Fähigkeit, das Reale vom Irrealen zu<br />

unterscheiden. Wir werden aber bald eine neue Definition<br />

brauchen.»<br />

Seit Jahren, ja Jahrzehnten wissen wir, dass die<br />

Gesundheitskosten einfach immer weiter steigen. Als<br />

Gewohnheitstiere schieben wir die Schmerzgrenze immer<br />

weiter nach oben. Die Bandbreite der Argumente<br />

liegt zwischen «Das ist unerträglich, viel zu teuer, ineffizient,<br />

verschwenderisch» bis zu « für die Qualität, die wir<br />

erhalten, ist das gar nicht so teuer».<br />

Zwischen Handlungsbedarf sehr hoch und sehr gering<br />

gibt es alles. Und je nach Akteuren – Versicherungen,<br />

Pharma, Spitäler, Apotheken usw. – liegen die Interessen<br />

anders. Der Strategieansatz heute ist antinegativ, «langsam,<br />

gut, teurer». Proaktiv wäre «schneller, gut, günstiger».<br />

Davon sind wir meilenweit entfernt. Man bleibt bei<br />

– durchaus vernünftigen – Appellen an Eigenverantwortung.<br />

Mehr Self Care und Prävention, richtige Ernährung,<br />

guter Schlaf, und immer mehr mentale Gesundheit für<br />

Jung und Alt.<br />

Fakt: Die Machtkonstellation zwischen den wichtigsten<br />

Akteuren hat sich über die Jahre kaum verändert. Demokratisierung<br />

des Gesundheitswesens scheint so weit entfernt<br />

wie Demokratisierung der Finanzwelt. Sicher haben<br />

sich unsere Ansprüche nach oben geschoben: Wir sind<br />

Prinzessinnen auf der Erbse geworden.<br />

Die Erwartungen an die anderen steigen schneller als<br />

die Erwartungen an sich selbst. Die Akteure schieben sich<br />

gegenseitig den Schwarzen Peter zu, etwa aktuell mit der<br />

Technologie diskussion: KI-Enthusiasten beklagen die konservative<br />

Natur medizinischer Institutionen. Bislang seien<br />

etwa keine Radiologen ersetzt worden durch KI. Die<br />

wichtigsten Erkenntnisse von William Baumols Ansatz<br />

«SICHER HABEN SICH UNSERE ANSPRÜCHE<br />

NACH OBEN GESCHOBEN: WIR SIND<br />

PRINZESSINNEN AUF DER ERBSE GEWORDEN.»<br />

Dr. David Bosshart*<br />

zur Kostenkrankheit, formuliert 1967, scheinen mir immer<br />

noch richtig und wichtig: Ökonom Baumol (1922–<br />

2017) erkannte, dass komplexe Dienstleistungen wie Gesundheit<br />

oder Bildung kontinuierlich steigende Kosten<br />

haben, da sie nur bedingt rationalisierbar sind und nur<br />

geringe Produktivitätsfortschritte erzielen können.<br />

Automatisierungen und KI-Andwendungen sind möglich,<br />

aber begrenzt, da man etwa im Unterschied zur verarbeitenden<br />

Industrie sehr nahe am Menschen bleibt (Medizin<br />

für und an Menschen ist ja immer noch Humanmedizin).<br />

Hohe regulatorische Anforderungen an Qualität und<br />

Sicherheit nehmen eher noch zu. Technologischer Fortschritt<br />

bringt zwar Innovation, aber auch entsprechende<br />

Kosten (Infrastrukturen, Geräte, Produkte, Medikation).<br />

Mit der Demografie kommt nun immer stärker der Personalmangel<br />

dazu.<br />

Sehr gut ausgebildetes Personal, das sich permanent<br />

weiter bildet, ist unerlässlich. Die Nachfrage steigt, und<br />

auch die Löhne steigen kontinuierlich trotz geringer Produktivitätsgewinne.<br />

Rezepte, eine wirklich integrierte Versorgung<br />

anzugehen, etwa mit Ökosystemen, scheitern<br />

bislang an den unterschiedlichen Systemlogiken («Braucht<br />

es mich dann noch?»).<br />

Was ist die wahrscheinlichste Entwicklung? Wenn wir mit<br />

der gleichen Haltung weiterfahren wie bei der AHV- Rente<br />

im März <strong>2024</strong>, werden wir mehr «Insanity» erleben, kollektive<br />

Unvernunft. Das wäre unangenehm. Aber bleiben<br />

wir unbestimmt optimistisch: Die meisten Probleme<br />

werden sich wohl von selbst lösen. Selbst erlebter Mangel<br />

und unerträglicher Druck werden lokal erfinderisch<br />

machen. Das hat dann nicht einfach nur mit Staat oder<br />

Markt zu tun, sondern auch mit «Sanity» und Zivilgesellschaft.<br />

Nicht Masterpläne und grosse Würfe. Kleine<br />

Schritte mit messbaren Verbesserungen.<br />

Die finanziellen Möglichkeiten des Wohlfahrtsstaates<br />

sind von den Totalkosten her ausgereizt: mehr Geld verteilen<br />

und umverteilen steigert Kosten. Mehr Regulierung<br />

erhöht Friktionen. Und mehr Technik, insbesondere zu<br />

schnell zu viel, erhöht mit Kostenwahrheit Komplexität<br />

und zusätzliche, nicht beabsichtigte Kosten.<br />

Die Menschen werden wieder auf sich selbst zurückgeworfen.<br />

Wir wissen, was wir nicht wollen. Aber was wir<br />

wollen, ist offener denn je. Wir werden uns anpassen,<br />

aber mit Abstrichen und neuen Realitäten. Wir lernen,<br />

aber sehr langsam.<br />

Dr. David Bosshart ist Gründer von Bosshart & Partners, Präsident<br />

der Duttweiler-Stiftung und Intl. Advisory Board Member in Retail,<br />

Hospitality und Akademie.<br />

Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich nicht<br />

mit jener der Wirtschaftskammer decken.<br />

RATGEBER RECHT – Ohne Arbeit – kein Lohn? Zum Anspruch auf Entlöhnung, wenn Arbeitnehmende krank werden. Im Wesentlichen<br />

hängt dies davon ab, ob die Arbeitgeberschaft für die Arbeitnehmenden eine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen hat oder nicht.<br />

Lohnfortzahlung bei Krankheit: Rechtliches und Praktisches<br />

Simone Kaiser-Reber Andreas Dürr Alexander Heinzelmann David Hug Markus Prazeller Philipp Rupp<br />

LEGAL-TEAM<br />

Die Wirtschaftskammer Baselland<br />

steht ihren Mitgliedern für eine juristische<br />

Erstberatung zur Verfügung.<br />

Die Frage, ob und welchen Lohnanspruch<br />

Arbeitnehmende während<br />

ihrer Arbeitsunfähigkeit haben,<br />

hängt im Wesentlichen davon ab, ob<br />

die Arbeitgeberschaft für die Arbeitnehmenden<br />

eine Krankentaggeldversicherung<br />

abgeschlossen hat oder<br />

nicht.<br />

Fortzahlung ohne Krankentaggeld<br />

Wurde keine Krankentaggeldversicherung<br />

abgeschlossen, besteht<br />

während einer Arbeitsunfähigkeit nur<br />

dann ein Lohnfortzahlungsanspruch,<br />

wenn ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />

mindestens drei Monate gedauert<br />

hat oder eine Kündigungsfrist<br />

von mehr als drei Monaten vereinbart<br />

wurde.<br />

Auch bei befristeten Arbeitsverhältnissen<br />

besteht eine Lohnfortzahlungspflicht<br />

erst dann, wenn<br />

das Arbeitsverhältnis für eine Länge<br />

von mehr als drei Monaten eingegangen<br />

wurde. Für die Bestimmung<br />

der Dauer der Lohnfortzahlungspflicht<br />

wird auf sogenannten<br />

Skalen abgestellt, welche unter Berücksichtigung<br />

der Anzahl Dienstjahre<br />

die Dauer vorgeben.<br />

So besteht nach der «Basler Skala»<br />

beispielsweise für das erste Dienstjahr<br />

eine Lohnfortzahlungspflicht<br />

von drei Wochen und danach folgt<br />

eine Abstufung bis zum 19. Dienstjahr,<br />

ab welchem die Lohnfortzahlung<br />

während der Dauer von sechs<br />

Monaten erfolgt.<br />

Fortzahlung mit Krankentaggeld<br />

Wurde zugunsten der Arbeitnehmenden<br />

eine Krankentaggeldversicherung<br />

abgeschlossen – was heutzutage<br />

der Regelfall ist –, kommt<br />

nach Ablauf der vertraglich vereinbarten<br />

Wartefrist die Versicherung<br />

für die Lohnkosten der betroffenen<br />

Person während der Arbeitsunfähigkeit<br />

auf.<br />

Abhängig von Wartefrist<br />

Sobald die Leistungspflicht der Krankentaggeldversicherung<br />

beginnt, erlischt<br />

die Lohnfortzahlungspflicht<br />

der Arbeitgeberschaft. Wann die<br />

Leistungspflicht der Krankentaggeldversicherung<br />

beginnt, ist abhängig<br />

davon, welche Wartefrist mit der<br />

Versicherung vereinbart wurde.<br />

Während der Wartefrist muss die<br />

Arbeitgeberschaft weiterhin den vollen<br />

Lohn bezahlen.<br />

Zu beachten ist, dass sämtliche<br />

Abreden über die Lohnfortzahlung<br />

während der Arbeitsunfähigkeit nur<br />

dann zulässig sind, wenn diese im<br />

Vergleich zu den gesetzlichen Vorgaben<br />

mindestens gleichwertig sind.<br />

Bei Krankentaggeldversicherungen<br />

ist dies in der Regel der Fall, auch<br />

wenn diese nur 80 Prozent des versicherten<br />

Lohns zahlen, dafür aber<br />

für eine längere Dauer als das<br />

Skalen modell (bis zu 730 Tage).<br />

Fortzahlung rechtssicher regeln<br />

Es empfiehlt sich, die Frage der<br />

Lohnfortzahlung rechtzeitig zu<br />

regeln. Vor allem wenn keine Versicherungslösung<br />

vorliegt, muss die<br />

Lohnfortzahlung präzis und rechtssicher<br />

geregelt sein.<br />

David Hug ist Rechtsanwalt und<br />

Partner in der Kanzlei Wagner Prazeller<br />

Hug. Er ist Mitglied des Legal-Teams<br />

der Wirtschaftskammer Baselland.<br />

Kontakt zum Legal-Team:<br />

Haus der Wirtschaft<br />

Kompetenzzentrum KMU<br />

Simone Kaiser-Reber<br />

Hardstrasse 1<br />

4133 Pratteln<br />

Telefon: 061 927 66 23<br />

E-Mal: s.kaiser-reber@kmu.org<br />

JETZT ANMELDEN<br />

«Wenn Arbeitnehmende<br />

krank werden», mit David Hug<br />

1<strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 12–13 Uhr, online<br />

Anmeldung via folgendem QR-Code:<br />

www.hdw.ch/events<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber ⁄ Verlag: Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />

Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />

Tel. 031 380 14 14, verlag@sgv-usam.ch<br />

Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />

Tel. 031 380 14 14, redaktion@sgv-usam.ch<br />

Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />

Herausgeber: Wirtschaftskammer Baselland<br />

Arbeitgeber Baselland, Unabhängiges Podium für eine<br />

liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />

Hardstrasse 1, 4133 Pratteln<br />

Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />

www.kmu.org, standpunkt@kmu.org<br />

Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />

Redaktion/Umbruch: Reto Anklin, Mischa<br />

Hauswirth, Patrick Herr, Adrian Jäggi<br />

Produktion: IWF, Hardstrasse 1, 4133 Pratteln<br />

Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />

Adressänderungen: standpunkt@kmu.org<br />

Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />

Quellenangabe ist erlaubt.


12 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft FIRMENREGISTER | NÜTZLICHE ADRESSEN <strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

Bauunternehmen<br />

Flachdach/Abdichtungen<br />

Integrationsfragen<br />

Transport & Logistik<br />

Treuhand/Revision<br />

Rofra Bau AG<br />

Weidenring 34, 4147 Aesch<br />

www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />

061 756 94 94<br />

Bodenbeläge<br />

Glatt & Fankhauser AG<br />

Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />

info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />

061 921 94 35<br />

Brandschutz<br />

Schneider System AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schneider-system.ch<br />

061 826 90 90<br />

Brandschutz/Wasserschutz<br />

Torbau Sissach<br />

Brandschutztore/-türen<br />

Brandschutzvorhänge<br />

Wasserschutztore/-türen<br />

www.torbau-sissach.ch<br />

061 971 89 80<br />

Briefkästen & Reparaturen<br />

ALUDESIGN AG<br />

Briefkästen, Paketboxen, Sonderanfertigungen<br />

www.aludesign.ch, info@aludesign.ch<br />

061 487 00 00<br />

Digital-, Sieb-, Offset- und Textildruck<br />

A + B Flachdach AG<br />

Reinach<br />

www.abflachdach.ch<br />

061 381 70 00<br />

Garten & Umgebung<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.frey-garten.ch<br />

061 922 12 20<br />

Haushaltgeräte<br />

M. Wagner & Co. AG<br />

Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />

www.wagnerhaushalt.ch<br />

061 821 11 12<br />

Immobilien Management<br />

Rofra Immobilien AG<br />

Weidenring 34, 4147 Aesch<br />

www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />

061 756 94 94<br />

SIGNUM AG – Rund um Immobilien<br />

Hauptstrasse 50, 4102 Binningen<br />

wwww.signum.ch<br />

061 426 96 96<br />

Informatik<br />

Ausländerdienst Baselland<br />

Bahnhofstrasse 16<br />

4133 Pratteln<br />

www.ald-bl.ch, info@ald-bl.ch<br />

061 827 99 00<br />

Internet/Telefonie<br />

ImproWare AG – Breitband.ch<br />

Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />

www.breitband.ch<br />

061 826 93 07<br />

SOWACOM «Ihr Swisscom Gold-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Patent- und Markenanwälte<br />

BOHEST AG<br />

Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />

www.bohest.ch, mail@bohest.ch<br />

061 295 57 00<br />

Reinigungsunternehmen<br />

Top Clean<br />

Reinigungen / Hauswartungen<br />

Bottmingerstrasse 52, 4102 Binningen<br />

www.top-clean.ch<br />

061 422 11 50<br />

Sanierung & Renovation<br />

Rofra Baumanagement AG<br />

Weidenring 34, 4147 Aesch<br />

www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />

061 756 94 94<br />

Alpha Sped AG<br />

Fabrikmattenweg 8, 4144 Arlesheim<br />

www.alpha-sped.ch, Schweiz und Europa<br />

061 705 25 25<br />

Felix Transport AG<br />

Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />

www.felixtransport.ch<br />

061 766 10 10<br />

Lamprecht Transport AG<br />

4052 Basel / 4133 Pratteln<br />

www.lamprecht.ch<br />

061 284 74 74<br />

Treuhand/Beratung<br />

ARBEST Treuhand AG<br />

AbschlussRevisionBeratungEvaluationSteuernTreuhand<br />

Bahnhofstr. 64, 4313 Möhlin<br />

www.arbest.ch, kontakt@arbest.ch<br />

061 855 20 00<br />

Treuhand/Revision<br />

BDO AG<br />

Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />

www.bdo.ch<br />

061 927 87 00<br />

Ramseier Treuhand AG<br />

Krummeneichstrasse 34,<br />

4133 Pratteln, www.rta.ch<br />

061 826 60 60<br />

Testor Treuhand AG<br />

Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />

www.testor.ch<br />

061 205 45 45<br />

TRETOR AG<br />

Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />

www.tretor.ch<br />

061 926 83 83<br />

TRETOR AG<br />

Aeschenplatz 4, 4052 Basel<br />

www.tretor.ch<br />

061 270 10 70<br />

Treuhand Böhi<br />

Schützenweg 3, 4102 Binningen<br />

www.treuhandboehi.ch<br />

076 507 07 67<br />

Vermessung<br />

Jermann Ing. + Geometer AG<br />

Arlesheim, Sissach, Zwingen<br />

www.jermann-ag.ch<br />

061 706 93 93<br />

Versicherungen & Vorsorge<br />

Druckerei Dietrich AG<br />

Pfarrgasse 11, 4019 Basel<br />

www.druckerei-dietrich.ch<br />

061 061 639 90 39<br />

Druckerei & Lettershop<br />

DICAD GmbH<br />

Ribigasse 5, 4434 Hölstein<br />

www.dicad.ch, info@dicad.ch<br />

061 953 00 22<br />

Fenster<br />

Gerber-Vogt AG<br />

Fenster- und Fassadenbau<br />

www.gerber-vogt.ch<br />

061 487 00 00<br />

SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Innenausbau<br />

Domino Möbel AG<br />

Homburgerstrasse 24, 4132 Muttenz<br />

www.dominoag.ch, info@dominoag.ch<br />

061 461 44 40<br />

Schreinereien<br />

Schneider System AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schneider-system.ch<br />

061 826 90 90<br />

Schwimmbad & Naturpool<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.frey-garten.ch<br />

061 922 12 20<br />

BDO AG<br />

Viaduktstrasse 42, 4051 Basel<br />

www.bdo.ch<br />

061 317 37 77<br />

BDO AG<br />

Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />

www.bdo.ch<br />

061 766 90 60<br />

Duttweiler Treuhand AG<br />

Arisdörferstrasse 2, 4410 Liestal<br />

www.duttweiler-treuhand.ch<br />

061 927 97 11<br />

ONLINE TREUHAND AG<br />

Christoph Merian-Ring 7, 4153 Reinach<br />

www.onlinetreuhand.ch<br />

061 717 81 91<br />

Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />

Generalagentur Stephan Hohl<br />

www.mobiaesch.ch<br />

061 756 56 56<br />

Webdesign & Online-Marketing<br />

Business2Web GmbH<br />

Wölferstrasse 5, 4414 Füllinsdorf<br />

www.business2web.ch<br />

061 274 10 10<br />

Weine und Destillate<br />

Siebe Dupf Kellerei AG<br />

Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal<br />

www.siebe-dupf.ch<br />

061 921 13 33<br />

Schneider System AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schneider-system.ch<br />

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