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Thermenland_05-2024

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Grüne Kreistagsfraktion diskutierte regionale Energie-Fragen<br />

„Landkreis soll Vorreiter beim Klimaschutz werden“<br />

Große Chancen sieht die grüne Kreistagsfraktion im Regionalwerk, das<br />

der Landkreis mit Unterstützung der Kommunen in diesem Jahr auf<br />

den Weg bringen will. Die Pockinger Kreisrätin Susanne Brandhuber<br />

erho sich laut einer Pressemitteilung der Grünen-Fraktion dadurch<br />

auch einen Durchbruch bei der Windenergie. Die Messungen zeigten<br />

sehr deutlich, dass sich Windkraft und Sonne im gesamten Jahresablauf<br />

Monat für Monat sehr gut ergänzen, so Brandhuber: „Mit Sonne<br />

UND Wind können wir den Klimaschutz auch bei uns zur Wirklichkeit<br />

machen – und zugleich für mehr Energiesicherheit für unsere<br />

Unternehmen sorgen. Das ist auch eine wirtschaftliche Chance für die<br />

Bäuerinnen und Bauern im südlichen Landkreis. Denn die landwirtschaftlich<br />

geprägten Gebiete oberhalb des Inntales sind durchaus<br />

windhöffig.“ Noch in diesem Sommer werde hoffentlich die aktualisierte<br />

Festlegung der Vorranggebiete für Windkraftnutzung veröffentlicht,<br />

ergänzte der Umweltexperte der Fraktion, Sascha Müller. „Wir<br />

sind schon sehr gespannt!“<br />

Große Chancen mit Regionalwerk<br />

„Wir wollen dazu beitragen, dass unser Landkreis künftig eine Vorreiterrolle<br />

beim Klimaschutz einnimmt – im Interesse unserer Bürgerinnen und<br />

Bürger, der Umwelt und der regionalen Wirtschaft“, hatte Bad Füssings stv.<br />

Bürgermeisterin und grüne Kreisrätin bereits in der März-Sitzung der Fraktion<br />

beton. Das geplante Regionalwerk biete dazu große Chancen, die das<br />

Passauer Land tatkräftig ergreifen müsse. Darin sei sich die gesamte Kreistagsfraktion<br />

der Grünen einig.<br />

– viel teurer als Windenergie, Speicherung und Steuerungselektronik. „Nach<br />

den aktuellen Planungen kostet das britische Hinkley Point rund 50 Mrd.<br />

Euro, wobei mit einer Bauzeit von rund 20 Jahren gerechnet wird. Und in<br />

Tschechien wird derzeit überlegt, zum Bau der AKWs die allgemeinen Steuern<br />

zu erhöhen, weil man sonst das Geld dafür nicht hat. Im Jahre 2021<br />

lagen die durchschnittlichen Stromgestehungskosten bei Windkraft und<br />

Photovoltaik um die 6 Cent je Kilowattstunde, bei Kohle und Gas zwischen<br />

15 und 20 Cent, bei Atomkraft knapp unter 40 Cent.“ Deshalb sei Atomkraft<br />

keine Lösung, sind sich die Grünen mit nahezu allen Energieexperten einig.<br />

Kreisrat Robert Steinbauer: „Uran haben wir in Deutschland übrigens auch<br />

nicht. Und die bei „Jetzt red I“ dahingeworfene Behauptung Söders, es gäbe<br />

AKWs, die ein Endlager überflüssig machen, stimmt auch nicht. Diesen Unsinn<br />

hat sich Söder einfach mal so ausgedacht.“ Fraktionsvorsitzender Eike<br />

Hallitzky bemerkte dazu: „Atomenergie ist ein totes Pferd, von dem man<br />

besser absteigt.“<br />

sam<br />

Das Regionalwerk soll ähnlich eines Stadtwerk-Versorgungsbetriebs regionale,<br />

umweltfreundliche Energie -Strom und Wärme- erzeugen, vor Ort vermarkten<br />

und so regionale Wertschöpfung und günstige Energiepreise<br />

ermöglichen.<br />

Regionalwerk als Klima-Booster<br />

Peter Ranzinger, Klimaschutzbeauftragter des Landkreises, hatte in der<br />

März-Sitzung des Kreisausschusses klargestellt, dass nur wirtschaftliche<br />

Projekte infrage kämen. Einnahmeüberschüsse würden in neue Projekte<br />

investiert oder an die Kommunen ausgeschüttet, erläuterte Ranzinger. Das<br />

Regionalwerk könne bei der Umsetzung von Projekten zur kommunalen<br />

Wärmeplanung helfen, die Wasserstoff-Offensive im Landkreis sowie das<br />

Ziel eines CO 2 -freien ÖPNV unterstützen und außerdem die Klärschlammverwertung<br />

übernehmen. Die Mitglieder aller Fraktionen zeigten sich zuversichtlich<br />

und stimmten der Gründung des Regionalwerks noch in diesem<br />

Jahr zu, so dass bereits 2025 erste Projekte begonnen werden können.<br />

Atomdiskussion macht Strom teuer<br />

In der März-Sitzung der Grünen-Fraktion hatte auch Umweltexperte Sascha<br />

Müller bereits arge Beschwerde wegen der Versäumnisse der konservativen<br />

Landespolitik geführt: „Insbesondere die bayerische Staatsregierung von<br />

CSU und FW blockierte den dringend notwendigen Ausbau der Windenergie.<br />

Schlimmer noch: Sie verschlief nicht nur den Auau leistungsstarker<br />

Verteilernetze, sondern sie blockierte, verzögerte und verteuerte den Bau<br />

von HGÜ (Höchstspannungsübertragungsleitungen), die den von unserer<br />

Wirtschaft dringend benötigten Strom vom Norden Deutschlands nach<br />

Bayern bringen können. Die HGÜ sollten pünktlich zum Atomausstieg 2022<br />

fertig sein, nun frühestens 2028. Die Folge: Der Norden hat viel Strom, wir<br />

viel zu wenig. Deshalb siedeln sich schon jetzt energieintensive Betriebe<br />

lieber im energiesicheren Norden Deutschlands an. Bayerns Wirtschaft<br />

leidet unter dem Versagen von CSU und FW.“<br />

Atomstrom zu teuer und zu spät<br />

Kreisrätin Susanne Brandhuber betonte in dieser Sitzung auch, dass der<br />

Neubau von AKWs zudem viel zu lange dauern würde und extrem teuer sei<br />

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