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RAT & TAT<br />
Nach „Shrinkflation“ jetzt „Skimpflation“ bei Lebensmitteln:<br />
Weiterhin Trend zu Qualitätsverschlechterung<br />
Steigende Preise, sinkende Füllmengen – und<br />
außerdem noch „Skimpflation“. Das englische<br />
Wort „skimp“ heißt „knausern“ oder „einsparen“<br />
und bedeutet nicht, dass versteckt der Preis für<br />
ein Produkt steigt (wie bei der „Shrinkflation“),<br />
sondern dessen Qualität sinkt. Um Kosten zu<br />
senken, sparen Lebensmittelhersteller an wertgebenden,<br />
oft teureren Zutaten in ihren Produkten.<br />
Dank zahlreicher Hinweise von Verbraucherinnen<br />
und Verbrauchern deckt die Verbraucherzentrale<br />
Hamburg immer wieder Beispiele für<br />
Qualitätsverschlechterungen bei Lebensmitteln<br />
auf, die sogenannte Skimpflation. Die neuesten<br />
Fälle sind jetzt auf der Internetseite der Verbraucherschützer<br />
abruar:<br />
www.vzhh.de/skimpflation<br />
Vorsicht bei „Neue Rezeptur“<br />
Ein Beispiel von vielen: Im Sahne-Geschnetzelten von Gut & Günstig (Edeka) steckt jetzt weniger<br />
Schweinefleisch. Der Anteil sank von 32 auf 24 Prozent. Dafür gibt es etwas mehr Pilze und Sahne,<br />
die preiswerter sind.<br />
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg<br />
In welchem Ausmaß Skimpflation von Herstellern<br />
angewendet wird, ist den Verbraucherschützern<br />
nicht bekannt. Die Anzahl der Beschwerden<br />
von Verbraucherinnen und Verbrauchern dazu<br />
seien deutlich weniger häufig als zur Shrinkflation.<br />
„Das ist aber auch nicht verwunderlich, weil<br />
diese Trickserei noch schwerer zu erkennen ist“,<br />
so die Hamburger Verbraucherzentrale. „Wir<br />
gehen aber davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer<br />
gibt. Zusätzlich sind wir der Meinung, dass<br />
Skimpflation nicht so attraktiv für Hersteller<br />
und Händler ist. Die Gewinnmarge lässt sich<br />
über reduzierte Packungsinhalte wohl deutlich<br />
besser steigern.“<br />
Wollen Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
Skimpflation bei Produkten entlarven, müssen<br />
sie alte und neue Zutatenliste miteinander vergleichen.<br />
Im Verbraucheralltag ist das jedoch<br />
kaum möglich. Eine Auslobung wie etwa „Neue<br />
Rezeptur“ könnte ein Hinweis darauf sein, dass<br />
sich die bisherige Produktqualität verschlechtert<br />
hat oder der Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen<br />
reduziert wurde.<br />
Angebliche Kundenwünsche<br />
„Wasser statt Orangensaft, weniger passierte Tomaten<br />
in der Tomatensuppe oder Fleischklöpse<br />
mit weniger Schweinefleisch sind für uns Qualitätsdumping.<br />
Die Lebensmittelkonzerne wollen<br />
Rohstoosten sparen“, erklärt Armin Valet von<br />
der Verbraucherzentrale Hamburg. Das würden<br />
viele Unternehmen aber nicht zugeben, sondern<br />
als Grund für die Rezepturänderung die Berücksichtigung<br />
von Kundenwünschen vorschieben.<br />
Weitere Informationen und zahlreiche Produktbeispiele<br />
finden Interessierte auf der Internetseite<br />
der Verbraucherzentrale Hamburg unter:<br />
www.vzhh.de/skimpflation<br />
VZHH<br />
Neue Masche: Vorsicht vor Abzocke beim Fahrradkauf im Internet!<br />
Betrüger-Shops für Fahrräder und Zubehör<br />
Mit dem warmen Frühlingswetter hat die Fahrradsaison<br />
begonnen. Doch Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher, die ein neues Fahrrad kaufen<br />
wollen, sollten vorsichtig sein. Die Verbraucherzentrale<br />
Hamburg erhält zurzeit regelmäßig<br />
Hinweise auf gefälschte Online-Shops, die angeblich<br />
Fahrräder und Fahrradzubehör anbieten.<br />
Wo günstig richtig<br />
teuer wird<br />
Die betrügerischen Online-Händler locken potenzielle<br />
Käuferinnen und Käufer mit vermeintlich<br />
günstigen Angeboten für hochwertige Räder<br />
und E-Bikes. Auch Ersatzteile und Zubehör wie<br />
Fahrradtaschen von Markenherstellern werden<br />
angeblich preiswerter angeboten. Aber nach<br />
Bezahlung der Ware per Überweisung oder<br />
Kreditkarte werden die Bestellungen nicht geliefert<br />
und die vermeintlichen Betreiber der Shops<br />
sind nicht erreichbar. Zuletzt wurden unter<br />
anderen die Adressen<br />
eradprofi.com,<br />
gravelbikede.com,<br />
fahrradmeierigm.com, und<br />
bikeboysonlineshop.net<br />
gemeldet und von der Verbraucherzentrale<br />
Hamburg als dubios eingestuft.<br />
Professionell gefälscht<br />
„Gerade beim Kauf von Saisonware ist Vorsicht<br />
geboten. Je attraktiver das Angebot, desto genauer<br />
sollte ein Shop geprüft werden“, rät Julia<br />
Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg.<br />
„Ein kurzer Blick ins Impressum der oft professionell<br />
gestalteten Internetseiten reicht leider oft<br />
nicht mehr aus.“ Meist würden plausible Adressen<br />
in Deutschland mit Telefonnummer, Registernummer<br />
und Namen der Geschäftsführung<br />
angegeben. Verbraucherschützerin Rehberg<br />
empfiehlt, vor einer Bestellung zu kontrollieren,<br />
ob das Unternehmen tatsächlich unter<br />
der angegebenen Handelsregisternummer im<br />
Registerportal geführt wird und die Telefonnummer<br />
testweise anzurufen.<br />
Aktuelle Liste online<br />
Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht<br />
auf ihrer Internetseite regelmäßig die URLs fragwürdiger<br />
Online-Shops und gibt Hinweise zum<br />
Erkennen von Fake-Shops:<br />
www.vzhh.de/fake-shop-liste<br />
27 www.thermenland-magazin.de