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Thermenland_05-2024

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RAT & TAT<br />

Nach „Shrinkflation“ jetzt „Skimpflation“ bei Lebensmitteln:<br />

Weiterhin Trend zu Qualitätsverschlechterung<br />

Steigende Preise, sinkende Füllmengen – und<br />

außerdem noch „Skimpflation“. Das englische<br />

Wort „skimp“ heißt „knausern“ oder „einsparen“<br />

und bedeutet nicht, dass versteckt der Preis für<br />

ein Produkt steigt (wie bei der „Shrinkflation“),<br />

sondern dessen Qualität sinkt. Um Kosten zu<br />

senken, sparen Lebensmittelhersteller an wertgebenden,<br />

oft teureren Zutaten in ihren Produkten.<br />

Dank zahlreicher Hinweise von Verbraucherinnen<br />

und Verbrauchern deckt die Verbraucherzentrale<br />

Hamburg immer wieder Beispiele für<br />

Qualitätsverschlechterungen bei Lebensmitteln<br />

auf, die sogenannte Skimpflation. Die neuesten<br />

Fälle sind jetzt auf der Internetseite der Verbraucherschützer<br />

abruar:<br />

www.vzhh.de/skimpflation<br />

Vorsicht bei „Neue Rezeptur“<br />

Ein Beispiel von vielen: Im Sahne-Geschnetzelten von Gut & Günstig (Edeka) steckt jetzt weniger<br />

Schweinefleisch. Der Anteil sank von 32 auf 24 Prozent. Dafür gibt es etwas mehr Pilze und Sahne,<br />

die preiswerter sind.<br />

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg<br />

In welchem Ausmaß Skimpflation von Herstellern<br />

angewendet wird, ist den Verbraucherschützern<br />

nicht bekannt. Die Anzahl der Beschwerden<br />

von Verbraucherinnen und Verbrauchern dazu<br />

seien deutlich weniger häufig als zur Shrinkflation.<br />

„Das ist aber auch nicht verwunderlich, weil<br />

diese Trickserei noch schwerer zu erkennen ist“,<br />

so die Hamburger Verbraucherzentrale. „Wir<br />

gehen aber davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer<br />

gibt. Zusätzlich sind wir der Meinung, dass<br />

Skimpflation nicht so attraktiv für Hersteller<br />

und Händler ist. Die Gewinnmarge lässt sich<br />

über reduzierte Packungsinhalte wohl deutlich<br />

besser steigern.“<br />

Wollen Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

Skimpflation bei Produkten entlarven, müssen<br />

sie alte und neue Zutatenliste miteinander vergleichen.<br />

Im Verbraucheralltag ist das jedoch<br />

kaum möglich. Eine Auslobung wie etwa „Neue<br />

Rezeptur“ könnte ein Hinweis darauf sein, dass<br />

sich die bisherige Produktqualität verschlechtert<br />

hat oder der Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen<br />

reduziert wurde.<br />

Angebliche Kundenwünsche<br />

„Wasser statt Orangensaft, weniger passierte Tomaten<br />

in der Tomatensuppe oder Fleischklöpse<br />

mit weniger Schweinefleisch sind für uns Qualitätsdumping.<br />

Die Lebensmittelkonzerne wollen<br />

Rohstoosten sparen“, erklärt Armin Valet von<br />

der Verbraucherzentrale Hamburg. Das würden<br />

viele Unternehmen aber nicht zugeben, sondern<br />

als Grund für die Rezepturänderung die Berücksichtigung<br />

von Kundenwünschen vorschieben.<br />

Weitere Informationen und zahlreiche Produktbeispiele<br />

finden Interessierte auf der Internetseite<br />

der Verbraucherzentrale Hamburg unter:<br />

www.vzhh.de/skimpflation<br />

VZHH<br />

Neue Masche: Vorsicht vor Abzocke beim Fahrradkauf im Internet!<br />

Betrüger-Shops für Fahrräder und Zubehör<br />

Mit dem warmen Frühlingswetter hat die Fahrradsaison<br />

begonnen. Doch Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher, die ein neues Fahrrad kaufen<br />

wollen, sollten vorsichtig sein. Die Verbraucherzentrale<br />

Hamburg erhält zurzeit regelmäßig<br />

Hinweise auf gefälschte Online-Shops, die angeblich<br />

Fahrräder und Fahrradzubehör anbieten.<br />

Wo günstig richtig<br />

teuer wird<br />

Die betrügerischen Online-Händler locken potenzielle<br />

Käuferinnen und Käufer mit vermeintlich<br />

günstigen Angeboten für hochwertige Räder<br />

und E-Bikes. Auch Ersatzteile und Zubehör wie<br />

Fahrradtaschen von Markenherstellern werden<br />

angeblich preiswerter angeboten. Aber nach<br />

Bezahlung der Ware per Überweisung oder<br />

Kreditkarte werden die Bestellungen nicht geliefert<br />

und die vermeintlichen Betreiber der Shops<br />

sind nicht erreichbar. Zuletzt wurden unter<br />

anderen die Adressen<br />

eradprofi.com,<br />

gravelbikede.com,<br />

fahrradmeierigm.com, und<br />

bikeboysonlineshop.net<br />

gemeldet und von der Verbraucherzentrale<br />

Hamburg als dubios eingestuft.<br />

Professionell gefälscht<br />

„Gerade beim Kauf von Saisonware ist Vorsicht<br />

geboten. Je attraktiver das Angebot, desto genauer<br />

sollte ein Shop geprüft werden“, rät Julia<br />

Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg.<br />

„Ein kurzer Blick ins Impressum der oft professionell<br />

gestalteten Internetseiten reicht leider oft<br />

nicht mehr aus.“ Meist würden plausible Adressen<br />

in Deutschland mit Telefonnummer, Registernummer<br />

und Namen der Geschäftsführung<br />

angegeben. Verbraucherschützerin Rehberg<br />

empfiehlt, vor einer Bestellung zu kontrollieren,<br />

ob das Unternehmen tatsächlich unter<br />

der angegebenen Handelsregisternummer im<br />

Registerportal geführt wird und die Telefonnummer<br />

testweise anzurufen.<br />

Aktuelle Liste online<br />

Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht<br />

auf ihrer Internetseite regelmäßig die URLs fragwürdiger<br />

Online-Shops und gibt Hinweise zum<br />

Erkennen von Fake-Shops:<br />

www.vzhh.de/fake-shop-liste<br />

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