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grenzenlos_Sommer_2024

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06 TOUR ZUGSPITZE<br />

RUBRIK 07<br />

ABENTEUER ZUGSPITZE:<br />

AUFFI GEHT’S!<br />

Egal, ob von deutscher oder österreichischer Seite aus: Für den Aufstieg<br />

auf den höchsten Berg Deutschlands stehen erfahrenen Bergsportlern<br />

verschiedene Routen zur Auswahl. Damit die Tour auf die Zugspitze<br />

ein voller Erfolg wird, gibt es vorab wichtige Aspekte zu beachten.<br />

Bilder: Roadtrip the World; Tiroler Zugspitz Arena/K. Perktold, C. Jorda; Nicky Fischer;<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol/Thomas Marzusch<br />

Mit 2.962 Metern Höhe ist die Zugspitze als<br />

höchster Gipfel des Wettersteingebirges<br />

und Deutschlands eine Herausforderung<br />

für alle Wander begeisterten. Aus eigener<br />

Kraft am Gipfelkreuz ankommen, ist das große Ziel von<br />

vielen Bergfexen – das aber auch scheitern kann. Eine<br />

gründ liche Planung des Aufstiegs ist essenziell, denn<br />

das Risiko am Berg sollte nicht unterschätzt werden.<br />

Eine sportliche Grundkondition und Erfahrungen im<br />

alpinen Wandern sind Grundvoraussetzungen. Um die<br />

eigene Sicherheit zu gewährleisten, ist eine Besteigung<br />

als Gruppe gemeinsam mit einem Bergführer die beste<br />

Lösung. Angehörige und Hüttenpächter sollten über<br />

Aufstiegspläne und Abweichungen Bescheid wissen.<br />

Kleidung und Schuhe sollten für schlechtes Wetter<br />

geeignet sein.<br />

Vorab gilt es, sich gründlich über die geplante Route<br />

zu informieren und sich diese einzuprägen. Die Gegebenheiten<br />

am Berg können sich schnell und unerwartet<br />

ändern. Neben der Hauptroute sollten daher Alternativen<br />

bekannt sein. Sie werden genutzt, wenn die<br />

Strecke nicht den Vorstellungen entspricht. Auch bei<br />

unerwarteten Ereignissen – wie beispielsweise Wetterumschwünge<br />

oder anderweitige Schwierigkeiten –<br />

ist Umsicht gefragt. Die Entscheidung zur Umkehr<br />

ist manchmal der sicherste Weg. Schließlich können<br />

dichter Nebel und rasch aufziehende Wolken die Sicht<br />

beeinträchtigen und die Orientierung einschränken.<br />

Regen und Schnee erschweren das Begehen von Bergwegen,<br />

sodass die Rutsch- und Sturzgefahr steigt –<br />

selbst im <strong>Sommer</strong> sind Schneefall und eisiger Wind<br />

möglich. Aufziehende Gewitter müssen Alpinisten<br />

ebenso ernst nehmen, denn es besteht Lebensgefahr.<br />

Kluge Voraussicht<br />

Bei Wegbeschädigungen und kniffligen Passagen sollte<br />

kritisch hinterfragt werden, ob man dieser Herausforderung<br />

gewachsen ist. Dabei sollte bedacht werden,<br />

wie der Weg nach der Passage weitergehen könnte,<br />

und ob eine Rückkehr möglich ist. Keinesfalls sollten<br />

Wanderer versuchen, sich durch unbekanntes Gelände<br />

abseits der ausgeschilderten Wege zu bewegen. Wer sich<br />

unsicher ist, geht einfach zum letzten bekannten Punkt<br />

zurück und orientiert sich neu.<br />

Neben Verhaltensregeln spielt das Gepäck eine wichtige<br />

Rolle. Man darf nicht zu voll beladen sein, denn ein<br />

schwerer Rucksack kann zum Sicherheitsrisiko werden.<br />

Ein Erste-Hilfe-Set gehört genauso zur Grundausstattung<br />

dazu wie Wetterschutz, Wechselkleidung und<br />

Verpflegung. Je nach anvisierter Tour muss zudem die<br />

Kletterausrüstung eingepackt werden.<br />

Wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann<br />

das Abenteuer Zugspitze beginnen. Insgesamt stehen<br />

vier Wege zur Auswahl: ab Garmisch-Partenkirchen<br />

durch das Reintal, ab Hammersbach durch das<br />

Höllental, ab Ehrwald über das Gatterl und vom Eibsee<br />

oder Obermoos aus über das Österreichische Schneekar<br />

und den „Stopselzieher“. Bei einer zweitägigen<br />

Wander tour können Bergsteiger in den Alpenvereinshütten<br />

übernachten – auf der Höllentaleingangshütte<br />

ist das jedoch nicht möglich. Aufgrund der hohen<br />

Nachfrage an Wochenenden und in den Ferien ist eine<br />

früh zeitige telefonische Reservierung bei den Hüttenwirten<br />

empfohlen.<br />

Zurück zu den Ursprüngen<br />

Im Jahr 1820 bestieg Leutnant Joseph Naus den Zugspitzgipfel<br />

als Erster. Um auf seinen historischen Spuren zu<br />

wandern, nehmen Wanderer von Juni bis September die<br />

Reintalroute. Sie ist die einfachste, mit 21,4 Kilo metern<br />

auch die längste Variante. Innerhalb von zehn Stunden<br />

werden 2.266 Höhenmeter bergauf und 85 Höhenmeter<br />

bergab überwunden. Eine gute Kondi tion ist<br />

entscheidend, denn die Entfernung zum nächsten Ort<br />

ist weit. Der Schlussanstieg stellt eine Herausforderung<br />

dar. Wer die Tour an einem Tag wandert, sollte um circa<br />

6:00 Uhr früh losstarten, um beim Abstieg die letzte<br />

Gondel nach unten zu erwischen. Dank der Einkehr- und<br />

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