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grenzenlos_Sommer_2024

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58 ALPENKLIMAGIPFEL 59<br />

KLEINE SCHRITTE<br />

FUHREN<br />

ZUM ZIEL<br />

Beim<br />

FRAU FRAUNE, WELCHE ROLLE SPIELT NACHHALTIG-<br />

KEIT FÜR DIE TIROLER ZUGSPITZ ARENA?<br />

PETRA FRAUNE: Das Thema liegt uns sehr<br />

am Herzen. Es ist Teil der Landestourismusstrategie<br />

„Der Tiroler Weg – Perspektiven für eine<br />

verantwortungsvolle Tourismusentwicklung“. Erst<br />

kürzlich wurde die Entscheidung gefällt, dass wir<br />

für den Bezirk Reutte das österreichische Umweltzeichen<br />

beantragen werden. Seit letztem Jahr haben<br />

wir sogar eine Nachhaltigkeits koordinatorin, die sich<br />

um solche Belange kümmert. Eine solche Position<br />

ist nun verpflichtend für alle Tourismusverbände<br />

(TVB) in Tirol. Die TVBs Lechtal, Naturparkregion<br />

Reutte, Tann heimer Tal und Tiroler Zugspitz<br />

Arena haben das gemeinsam umgesetzt, da wir vor<br />

vergleich baren Heraus forderungen im Hinblick auf die<br />

Nachhaltigkeit stehen. Das bezieht sich beispielsweise<br />

AlpenKlimaGipfel auf dem<br />

höchsten Berg Deutschlands<br />

tauschten sich Experten über den<br />

Klimawandel aus. Petra Fraune,<br />

Geschäftsführerin der Tiroler Zugspitz<br />

Arena, gewährt einen Einblick in das<br />

neue Veranstaltungsformat.<br />

auf Mobilitätsaspekte, wie die Anreise der Gäste. Derzeit<br />

arbeiten wir außerdem an einem Strategie- und Leitbildprozess<br />

für unseren Tourismusverband. In diesem werden<br />

die Themen Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Umweltschonung<br />

sowie Digitalisierung verankert sein.<br />

2023 FAND DIE PROLOGVERANSTALTUNG ZUM NEUEN ALPEN-<br />

KLIMAGIPFEL AUF DER ZUGSPITZE STATT. WIE ENTSTAND DIE IDEE<br />

HIERFÜR, UND WORUM GEHT ES DABEI?<br />

PETRA FRAUNE: Wir haben uns die grundsätzliche Frage<br />

gestellt, warum wir nicht dezidierter über Klimawandel<br />

und Nachhaltigkeit reden sollten – so entstand die Idee<br />

für eine Gesprächsrunde auf der Zugspitze, dem Grenzort<br />

zwischen Bayern und Tirol. Auf der Tiroler Seite<br />

der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands,<br />

diskutierten Expertinnen und Experten über die aktuell<br />

größte Herausforderung unserer Zeit im höchsten<br />

Bilder: ProMedia<br />

TV-Studio der Alpen auf knapp 3.000 Metern. Die<br />

Agentur, mit der das ins Leben gerufen wurde, ist die<br />

ProMedia Kommunikation GmbH in Innsbruck. Bei der<br />

Kooperation waren ebenfalls die Lebensraum Tirol<br />

Holding mit Tirol Werbung, die Standortagentur Tirol<br />

und das Agrarmarketing Tirol beteiligt. Wir möchten der<br />

Bevölkerung vermitteln, dass wir den Schutz unserer<br />

Erde bei unserer Destinationsentwicklung sehr ernst<br />

nehmen. Beim AlpenKlimaGipfel kommen Fachleute<br />

aus Meteorologie, Tourismus, Wirtschaft, Politik und<br />

Autoren von wissenschaftlichen Leitmedien zusammen,<br />

um sich zu vernetzen und auszutauschen. Jeder<br />

bringt seine individuelle Sichtweise mit ein, sodass<br />

dem Ganzen eine globale Perspektive verliehen wird.<br />

WELCHE INNOVATIVEN LÖSUNGSANSÄTZE STELLTEN DIE<br />

TEILNEHMER ZUM BEISPIEL VOR?<br />

PETRA FRAUNE: Patricio Hetfleisch, Prokurist der Tirol<br />

Werbung, zeigte die neue Anreise-Informations-<br />

Plattform „GRETA“ – das steht für Green Travel<br />

Alternatives. Schon bei der Urlaubsbuchung sehen<br />

Nutzer dadurch, welche Anreiseroute mit dem geringsten<br />

ökologischen Fußabdruck verbunden ist. Marcus<br />

Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol,<br />

präsentierte das EU-Projekt „MountResilience“, bei<br />

dem sich das Land Tirol, die Universität Innsbruck<br />

und unter anderem die Energieagentur Tirol beteiligen.<br />

Ziel ist es, Lösungen zu entwickeln, welche die Resi lienz<br />

– also Widerstandsfähigkeit – der euro päischen Gebirgsregionen<br />

gegenüber dem Klimawandel steigern. Tirol<br />

punktet hier etwa mit umweltfreundlichen Ideen für<br />

die Zukunft der Skigebiete. Das Start-up- Unternehmen<br />

Terawind entwickelt Windenergie anlagen speziell für<br />

Starkwinde, wie sie auch in den Alpen vorkommen, um<br />

diese in Strom umzuwandeln.<br />

WER NICHT VOR ORT WAR, KONNTE DAS EVENT ÜBER DEN<br />

HEIMISCHEN BILDSCHIRM VERFOLGEN ...<br />

PETRA FRAUNE: ... Genau. Starmoderator Thore Schölermann<br />

moderierte den ProSieben-Talk, der im Rahmen der<br />

15. Green Seven Week im Fernsehen und im Livestream<br />

ausgestrahlt wurde. Verena Schneider hat ein ähnliches<br />

Format im Rahmen von Gamechanger abgehalten, das in<br />

der Vimeo-Mediathek verfügbar ist. Wir konnten dadurch<br />

das Bewusstsein der Zuschauer sensibilisieren und<br />

verdeutlichen: Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern wirklich<br />

zwölf. Diese Herausforderung betrifft uns alle, sodass<br />

wir an einem Strang ziehen müssen.<br />

WELCHES FAZIT ZIEHEN SIE AUS DER DISKUSSIONSRUNDE?<br />

PETRA FRAUNE: Für uns war entscheidend, Ansatzpunkte<br />

zu finden, mit denen wir aktive Veränderungen<br />

an stoßen können – das ist uns durch die neuen Impulse<br />

definitiv gelungen. Die gab uns auch Gabriel Baunach,<br />

Buchautor von „Hoch die Hände, Klimawende!“,<br />

der nicht vom ökologischen Fußabdruck, sondern<br />

vom ökologischen Handabdruck spricht. Ersteres ist<br />

laut ihm mit Verzicht verbunden und dadurch negativ<br />

konnotiert. Wenn wir es jedoch schaffen, uns mit -<br />

ei nander zu vernetzen und uns zu engagieren, können<br />

wir das Ganze in eine positive Normalität überführen.<br />

Das gelingt jedoch nur, wenn wir im täglichen Leben<br />

selbst „Hand anlegen“.<br />

DER ALPENKLIMAGIPFEL SOLL AB JETZT JEDES JAHR STATTFINDEN.<br />

WAS IST FÜR <strong>2024</strong> GEPLANT?<br />

PETRA FRAUNE: Vom 27. bis zum 28. Juni <strong>2024</strong> wird die<br />

Veranstaltung erstmals in vollem Umfang stattfinden.<br />

Neben dem medial begleiteten Expertentalk<br />

auf der Zugspitze wird es kleinere Diskussionsforen<br />

geben. Auch Einheimische sind herzlich willkommen.<br />

Interessierte können sich auf ein ein buntes Potpourri<br />

an Themen und Teilnehmern freuen. Alle Teilnehmer<br />

des Prologs haben ihr Interesse bekundet, beim jetzigen<br />

Event dabei zu sein – allein das zeigt schon, wie wichtig<br />

diese Fragestellungen für uns alle sind. <br />

GRENZENLOS · SOMMER <strong>2024</strong> GRENZENLOS · SOMMER <strong>2024</strong>

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