grenzenlos_Sommer_2024
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46 KRAUT & LISL 47<br />
KRAUT & LISL –<br />
KRÄUTERWANDERUNGEN<br />
Lisa Strakeljahn<br />
82467 Garmisch-Partenkirchen<br />
+49 176 63200948<br />
hallo@krautundlisl.de<br />
krautundlisl.de<br />
krautundlisl<br />
kraut_und_lisl<br />
Termine: Ende Mai bis Mitte<br />
September samstags, genaue<br />
Termine auf der Website;<br />
maßgeschneiderte Events nach<br />
Vereinbarung<br />
Preise: Die Kräuterwanderung<br />
inklusive Kräutersnack und<br />
Getränk kostet 39 Euro pro Person,<br />
der Kräuterspaziergang im Tal<br />
29 Euro. Junggesellinnenabschiede,<br />
Firmenevents und andere<br />
Erlebnisse je nach Programm und<br />
Teilnehmerzahl.<br />
Ein leckeres Rezept wartet<br />
IN DER KOSTEN LOSEN<br />
GRENZENLOS APP.<br />
nachhaltige Entwicklung“ (BNE)<br />
zertifiziert ist. Anschließend konnte<br />
sie ihre Leidenschaft zum Beruf<br />
machen, denn die passt perfekt zu<br />
ihrem Hauptjob: Im Winter arbeitet<br />
Lisl Vollzeit im Büro der Skischule Garmisch-<br />
Partenkirchen, wo sie in den <strong>Sommer</strong>monaten nur<br />
einen Tag pro Woche gebraucht wird. Perfekt also, um<br />
sich im <strong>Sommer</strong> ganz den Kräutern zu widmen.<br />
Vielfalt der Natur hautnah erleben<br />
Seit sechs Jahren führt Lisl nun Gäste und Einheimische<br />
direkt hinein in die Pflanzenwelt der Zugspitz-Region.<br />
Bei den Kräuterwanderungen geht es meist vom Floriansbrunnen<br />
in Partenkirchen hinauf zur Tannenhütte am<br />
Wank. Eineinhalb bis zwei Stunden spaziert man gemütlich<br />
bergauf durch offene Wiesen und hinein in den<br />
Wald. Mit normaler Kondition und gutem Schuhwerk ist<br />
die Tour leicht zu bewältigen. Immer wieder präsentiert<br />
Lisl ein neues Schätzchen: silbern glitzernde Tropfen<br />
im Blatt des Frauenmantels, die Schafgarbe mit ihren<br />
fiedrigen Blättern oder eine Hummel auf der Löwenzahnblüte.<br />
„Mir geht es nicht darum, auf einer Tour<br />
50 Pflanzen zu erklären“, betont die Kräuterpädagogin,<br />
„das kann sich kein Mensch merken. Viel wichtiger<br />
ist mir die Rückbesinnung auf die Natur und dass die<br />
Leute aus ihrem schnelllebigen Alltag rauskommen und<br />
entschleunigen. Es hat wirklich etwas Meditatives, sich<br />
die Natur mal etwas näher anzuschauen.“<br />
Ganz nebenbei vermittelt die Kräuterpädagogin auch<br />
noch den achtsamen Umgang mit der Natur. Von Ostern<br />
bis Oktober ist nämlich Hegezeit. Das heißt, dass die<br />
Wiesen zum Schutz der Tiere und Pflanzen nicht betreten<br />
werden dürfen, wie sie erklärt: „Ich möchte mit<br />
meinen Wanderungen nicht dazu animieren, dass jeder<br />
wahllos auf Wiesen rennt und alles Mögliche abreißt.<br />
Vor allem mag ich den Leuten mitgeben, dass man die<br />
Natur achtet.“<br />
Brennnesselsamen: das Viagra des Mittelalters<br />
Am Ende der sinnlichen Erkundung steht bei jedem<br />
Kräutlein natürlich der Geschmack: „Wenn ich mir zu<br />
100 Prozent sicher bin, dass ich eine essbare Pflanze<br />
vor mir habe, dann kann ich sie auch probieren“, sagt<br />
Lisl. Immer wieder staunen die Gäste, wie viele der teils<br />
unscheinbaren Pflanzen man tatsächlich in der Küche<br />
verwenden kann: Schafgarbe und Gundermann, Rotklee<br />
und Kornblume sowie natürlich die Brennnessel, die<br />
heute bei vielen gesundheitsbewussten Menschen wieder<br />
auf dem Speisezettel steht. Im Mittelalter allerdings<br />
war das Kraut für Kirchenleute tabu, wie Lisl erzählt:<br />
„Die Pflanze galt innerlich und äußerlich angewendet<br />
Es hat wirklich etwas<br />
Meditatives, sich die Natur<br />
mal näher anzuschauen.<br />
Lisa Strakeljahn<br />
als Mittel, um die Liebesfähigkeit<br />
zu steigern – quasi das grüne Viagra<br />
des Mittelalters. Es heißt, dass vor<br />
allem die Brennnesselsamen deswegen<br />
für Mönche verboten waren,<br />
weil ihr Genuss im Ruf stand, ‚Begierde und Unkeuschheit‘<br />
zu fördern.“ Heute genießt man die jungen Brennnesselblätter<br />
vor allem als gesundes Frühlingsgemüse,<br />
und natürlich liefert Lisl auch jede Menge praktische<br />
Tipps für zu Hause. Sie erzählt, wie man eine Spitzwegerichsalbe<br />
zubereitet oder mit bunten Blüten leckere<br />
Cracker backt – am besten noch ergänzt durch einen<br />
Frischkäse mit selbst gesammelten Kräutern. Als Alternative<br />
zur Wanderung am Berg bietet Lisl einen Kräuterspaziergang<br />
in der Ebene an. Die Erkundung der Pflanzen<br />
und ihrer Geschichten ist hier genauso spannend<br />
wie am Berg – allerdings noch weniger anstrengend.<br />
Vergnügliches mit frischen Kräutern:<br />
Junggesellinnenabschiede und Firmenevents<br />
Außerdem organisiert die Kräuterhexe auch maßgeschneiderte<br />
Veranstaltungen für Gruppen. Bei Firmenevents<br />
gibt’s die Kräuterwanderung je nach Wunsch<br />
inklusive Herstellung von Kräuterschnaps, Einkehr<br />
in einer Hütte oder Essen im Restaurant. Der Mädelstag<br />
wendet sich ausschließlich an Frauen, etwa für<br />
Geburtstage oder als kleine Auszeit unter Freundinnen.<br />
„Da beschäftigen wir uns vor allem mit Kräutern, die<br />
uns Frauen gesundheitlich guttun“, erklärt Lisl. „Zum<br />
Beispiel kann der Frauenmantel bei Zyklusproblemen<br />
unterstützen. Er begleitet uns Frauen von der ersten Periode<br />
bis in die Wechseljahre mit seiner ausgleichenden<br />
Wirkung. Außerdem soll er entzündungshemmend und<br />
krampflindernd wirken.“<br />
Lisls absolutes Lieblingsevent sind jedoch die etwas<br />
anderen Junggesellinnenabschiede: Statt mit Bier<br />
und Bauchladen durch die Stadt zu ziehen, wandern<br />
die Braut und ihre Freundinnen auf grünen Pfaden<br />
in die Berge. Unterwegs sammeln sie frische Kräuter<br />
und Blumen, aus denen sie später unter Lisls Anleitung<br />
bunte Haarkränze binden und für die Braut einen<br />
Hochzeitsschnaps ansetzen – es sei denn, die Braut ist<br />
schwanger oder mag keinen Alkohol. Dann mischen<br />
die Mädels einen Frauentee oder ein Räucherbündel,<br />
das bei der Hochzeit abgebrannt wird – für Glück in der<br />
Liebe und eine lange Ehe. Auch Schafgarbe im Brautstrauß<br />
soll Glück bringen, und für die Hochzeitsnacht<br />
hat Lisl ebenfalls einen Tipp parat: „Wenn man sich ein<br />
Sträußchen Schafgarbe übers Bett hängt, soll das die<br />
Liebe für zwei Jahre frisch halten. Danach kann man es<br />
ja wieder austauschen. Aber bitte das Sträußchen – und<br />
nicht den Mann.“ <br />
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