02.05.2024 Aufrufe

Hygiene Report 2/2024

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

2·24<br />

Qualitätsmanagement in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Themen<br />

Hygienic Design · Schädlingsbekämpfung · Baumaßnahmen · Fremdkörperdetektion


Abonnieren Sie jetzt<br />

… und verpassen Sie keine Ausgabe!<br />

Sichern Sie sich den regelmäßigen Bezug<br />

Ihres kompetenten Forums zum Thema <strong>Hygiene</strong>.<br />

Ihre Abonnement-Bestellung:<br />

www.harnisch.com<br />

Per E-Mail: hygiene@harnisch.com<br />

Per Fax: 0911 2018-100<br />

Internet: www.harnisch.com<br />

5 Ausgaben<br />

im Jahr für<br />

30,–<br />

Euro (+ MwSt)<br />

Neue Wege bestreiten.<br />

Ergänzend zu unseren Print-Medien<br />

haben wir unseren Internet-Auftritt gestaltet.<br />

Neben hoher Funk tionalität und frischem<br />

Design wurde alles daran gesetzt,<br />

unseren Lesern und Kunden eine optimale<br />

Plattform zu bieten.<br />

Firma ...........................................................<br />

Name, Vorname ...........................................................<br />

Straße, Nummer ...........................................................<br />

PLZ, Ort ...........................................................<br />

Telefon ...........................................................<br />

E-Mail ...........................................................<br />

Datum ...........................................................<br />

Unterschrift ...........................................................<br />

Hiermit bestelle ich zum Preis von 30,– Euro inkl. Versandkosten<br />

im Jahr 5 Ausgaben von <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong> aus<br />

dem Dr. Harnisch Verlag, Eschenstraße 25, 90441 Nürnberg.<br />

Das Abonnement wird um ein weiteres Jahr verlängert,<br />

falls ich es nicht sechs Wochen vor Ablauf kündige. Ich<br />

kann diese Bestellung innerhalb von 2 Wochen wider rufen.<br />

Unsere Stärken – Ihre Vorteile.<br />

· Breit gefächertes Angebot an<br />

Fachmagazinen<br />

· Branchenrelevante Themen<br />

· Nationale und internationale Verbreitung<br />

· Fachbeiträge, <strong>Report</strong>agen, aktuelle<br />

Studien sowie Produktvorstellungen<br />

Alle Ausgaben – immer auf<br />

dem Laufenden.<br />

Ein Jahr lang aktuelle News aus den für Sie<br />

relevan ten Branchen, denn Entscheidungen<br />

erfordern zuverlässige und kontinuierliche<br />

Informationen.<br />

Ein Abonnement bei uns gibt Ihnen<br />

diese Sicherheit.<br />

Überzeugen Sie sich<br />

selbst !<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstr. 25 · D-90441 Nürnberg<br />

Tel: +49 (0) 911- 2018 - 0 · Fax: +49 (0) 911- 2018 -100 · E-Mail: info@harnisch.com · www.harnisch.com


2·24<br />

<strong>Report</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

4<br />

7<br />

12<br />

14<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

Schwerpunkt: Hygienic Design<br />

Prävention von persistenten Pathogenen in der Lebensmittelproduktion<br />

Kampf gegen Kontaminationen mit Hightech-Komponenten<br />

Joghurt & Edelstahl in hygienischer Perfektion<br />

Adwy van den Berg & Hein Timmermann (EHEDG):<br />

„Hygienic Design muss international funktionieren“<br />

Vegane Delikatessen aus dem Hygienic-Secure-Kutter<br />

Wissenschaft<br />

Effizientere industrielle Reinigung durch Cybertechnologien<br />

Peressigsäure als Reinigungsmittel verursacht Nelkengeruch bei Orangensaft<br />

Lebensmittel via SMMS zerstörungsfrei analysieren<br />

<strong>Hygiene</strong>orientierte Baumaßnahmen<br />

Gravitationswein entsteht auf verlässlichem Grund<br />

Trinkwasserhygiene<br />

Trinkwasser mit Membranen aus VaCNT reinigen<br />

Interview<br />

Alexander Klupp (Groschopp AG Drives & More):<br />

„Motorendesign ohne Ecken und Kanten reduziert Schmutz<br />

und Keimansammlungen“<br />

Aktuelles<br />

EFSA warnt vor anorganischem Arsen<br />

Leitlinie zur Prävention von Listeria monocytogenes<br />

News kompakt<br />

Vom Reinigungs- bis Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Schädlingsmanagement 2.0<br />

Schädlingskontrolle mit RNA-Spray<br />

Schädlingen den Weg abschneiden<br />

Praxis<br />

E-Behälter im Durchlaufverfahren reinigen<br />

Mit Ultraschall Ablagerungen reduzieren<br />

Was in echter Butter (nicht) drin sein darf<br />

Fremdkörperdetektion<br />

Mit Röntgen-Inspektionssystemen die Lebensmittelsicherheit erhöhen<br />

Qualitätsmanagement<br />

86 Prozent halten Lebensmittel für sicher<br />

In 7 Schritten zur autonomen Instandhaltung<br />

Fachforen/Messen<br />

CIP-fähige Pumpen, Reinigungspistolen und Clipper im Hygienic Design<br />

Produkte & Partner<br />

Weltmarktführer für <strong>Hygiene</strong>schleusen aus Südwestfalen<br />

Scheuersaugroboter KIRA B 50 erhält iF Design Award<br />

Sortierer für Proteinprodukte wie Nuggets, Tenders & Co.<br />

Veranstaltungen<br />

Fit für das optimierte Verpacken<br />

16. Food Safety Kongress in Berlin<br />

Horst Buchmann<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wer beschäftigt sich schon gern mit Gesetzen?<br />

Vermutlich nur Juristen. Oder<br />

wie vertraut sind Ihnen die Europäische<br />

Maschinenrichtlinie (98/37/EG)<br />

und das deutsche Geräte- und Produktsicherheitsgesetz?<br />

Etwas näher im<br />

Blick der Branche dürfte wohl die Lebensmittelhygiene-Verordnung<br />

(EG)<br />

Nr. 852/2004 stehen. Vielleicht ahnen<br />

Sie es schon – diesen Strauß von Vorschriften<br />

verbindet etwas: In ihnen finden<br />

sich die Grundlagen für das Hygienic<br />

Design von Geräten und Anlagen in<br />

der Lebensmittelproduktion.<br />

Das Risiko einer (mikrobiellen) Kontamination<br />

so gering wie möglich zu halten,<br />

sollte in Nahrungsmittelunternehmen<br />

grundsätzlich oberstes Gebot sein.<br />

Wie gut entsprechend gestaltete Kutter,<br />

Teigmischer oder auch nur Armaturen<br />

an Arbeitsgegenständen dazu beitragen<br />

können, haben nicht zuletzt Organisationen<br />

wie die EHEDG bekannt gemacht.<br />

Wenn sich Verschmutzungen<br />

auf Oberflächen nicht festsetzen können<br />

bzw. sie leicht zu entfernen und zu<br />

reinigen sind, trägt das entscheidend<br />

zur Lebensmittelsicherheit bei. Deshalb<br />

haben wir das Schwerpunktthema dieser<br />

Ausgabe dem „Hygienic Design“<br />

gewidmet. Theorie und Praxis, neueste<br />

Entwicklungen in Wissenschaft und<br />

Technik, Produkte für den Arbeitsalltag<br />

und Interviews mit Kennern der Materie<br />

– all das soll Sie überzeugen, dass<br />

„Food Safety“ nicht nur per Gesetz verordnet<br />

werden sollte.<br />

Ihr<br />

3


schwerpunkt<br />

2·24<br />

Dr.-Ing. Marc Mauermann<br />

Prävention von persistenten Pathogenen<br />

in der Lebensmittelproduktion<br />

Hygienic Design: eine Schlüsselkomponente, um mikrobiellen Kontaminationen vorzubeugen<br />

Hygienic Design von Maschinen und Anlagen in der Lebensmittelproduktion ist eine der Schlüsselkomponenten, um mikrobiellen<br />

Kontaminationen und damit verbundenen Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Eine besondere Herausforderung liegt in<br />

der Persistenz von Mikroorganismen in Produktionsumgebungen, die trotz Reinigung und Desinfektion länger sowohl unter<br />

trockenen als auch feuchten Bedingungen auftreten können. Wie Hygienic Design die Bildung von Persistenzen verhindern<br />

und die Betriebshygiene verbessern helfen kann, erläutert Dr.-Ing. Marc Mauermann, stv. Leiter des Institutsteils Verarbeitungstechnik<br />

am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV (Dresden), im folgenden Fachbeitrag.<br />

Herausforderung für die<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

Mikrobielle Kontaminationen<br />

sind die häufigste Ursache für<br />

Lebensmittelsicherheitsvorfälle<br />

in der Europäischen Union. Dabei<br />

liegt eine besondere Herausforderung<br />

für das Management<br />

mikrobieller Gefahren in der<br />

Persistenz von Mikroorganismen<br />

in Produktionsumgebungen.<br />

Darunter wird verstanden, dass<br />

ein und derselbe Mikroorganismenstamm<br />

trotz Reinigung<br />

und Desinfektion über einen<br />

längeren Zeitraum in der Produktionsumgebung<br />

nachgewiesen<br />

wird. Persistenzen können<br />

sowohl in trockenen als auch<br />

in feuchten Produktionsbedingungen<br />

auftreten.<br />

So wurde beispielsweise einer<br />

der größten Ausbrüche von<br />

Listerose zwischen 2013 bis<br />

2018 mit persistenten Pathogenen<br />

in der Produktion eines<br />

Produzenten von ready-to-eat-<br />

Fleischbällchen in Verbindung<br />

gebracht (Luth et al. 2020). Für<br />

Salmonellen sind Persistenzen<br />

in trockenen Produktionsumgebungen<br />

von Lebensmitteln<br />

mit niedrigem Feuchtegehalt<br />

wie z.B. Schokolade, Cerealien,<br />

Milchpulver oder Gewürzen<br />

bekannt (Finn et al., 2013).<br />

Als Beispiele für Maschinen und<br />

Anlagen, bei denen persistente<br />

Mikroorganismen nachgewiesen<br />

wurden, werden von der<br />

Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) für<br />

Abb. 1: Robotergreifer im Hygienic<br />

Design. Foto: © Fraunhofer IVV<br />

Listeria Monocytogenes Slicer<br />

und Cutter und für Cronobacter<br />

Sakazakii Trockner aufgeführt.<br />

Darüber, welche Faktoren die<br />

Persistenz von Mikroorganismen<br />

in Produktionsumgebungen der<br />

Lebensmittelindustrie beeinflussen,<br />

wird in Fachkreisen<br />

intensiv diskutiert. Unstrittig<br />

ist in jedem Fall, dass unzureichendes<br />

Hygienic Design von<br />

Maschinen und Anlagen der<br />

Hauptrisikofaktor für die Persistenz<br />

von mikrobiellen Gefahren<br />

in der Lebensmittelproduktion<br />

ist. Das wurde von der EFSA in<br />

einer Scientific Opinion bestätigt<br />

(EFSA <strong>2024</strong>). Mangelhaftes<br />

Hygienic Design begünstigt das<br />

Ansammeln von Lebensmittelresten<br />

sowie Feuchtigkeit und<br />

schafft damit günstige Voraussetzungen<br />

für das Überleben<br />

und das Wachstum von Mikroorganismen<br />

sowie die Ausbildung<br />

von Persistenzen.<br />

Gestaltungsprinzipien<br />

des Hygienic Designs<br />

Unter dem Begriff „Hygienic<br />

Design“ ist die reinigungsgerechte<br />

Gestaltung von Maschinen,<br />

Anlagen und Kompo nen -<br />

ten zu verstehen. Für eine effiziente<br />

Reinigung und Desinfektion<br />

ist es unerlässlich und<br />

unterstützt die Wirksamkeit von<br />

Lebensmittelsicherheitsprogrammen.<br />

Im Kern geht es darum,<br />

bei der Konstruktion bzw.<br />

Entwicklung durch entspre-<br />

chende konstruktive Maßnahmen<br />

hygienekritische Schwachstellen<br />

bzw. hygienebezogene<br />

Gefährdungen zu vermeiden.<br />

Als funktionelle <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

an Maschinen und<br />

Fabriken in der Lebensmittelproduktion<br />

gelten<br />

1. leichte Reinigbarkeit<br />

2. Vermeidung des Eindringens<br />

von physikalischen, chemischen<br />

und biologischen/mikrobiologischen<br />

Gefahren<br />

3. Verhinderung der Vermehrung<br />

von Mikroorganismen und<br />

4. Vermeidung der Akkumulation<br />

von Gefährdungen für<br />

die Lebensmittelsicherheit.<br />

Aseptische Anlagen müssen<br />

zudem sterilisierbar sein und<br />

das Eindringen von Mikroorganismen<br />

in den Produktbereich<br />

verhindern.<br />

Die funktionellen Anforderungen<br />

werden erfüllt, indem bei der<br />

Konstruktion und Entwicklung<br />

von Anlagen sowie der Gestaltung<br />

der Produktionsumgebungen<br />

folgende Prinzipien<br />

berücksichtigt werden:<br />

1. Oberflächen<br />

Alle Oberflächen, die mit Le -<br />

bensmitteln in Berührung kom-<br />

4 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

schwerpunkt<br />

Abb. 2: Adaptiver Zielstahlreiniger „AJCsens“ in Hygienic Design.<br />

men oder von denen Lebensmittel<br />

kontaminiert werden kön -<br />

nen, müssen glatt, leicht zu rei -<br />

nigen und desinfizierbar sein.<br />

Vertiefungen, Erhöhungen,<br />

Hohlräume und schwer zugängliche<br />

Stellen, in denen sich Le -<br />

bensmittel, Verschmutzungen<br />

und Mikroorganismen ansammeln<br />

können, sind zu vermeiden.<br />

Insbesondere sind Spalten<br />

und Metall-Metall-Kontaktstellen<br />

zu verhindern. Letztere sollten<br />

durch geeignete Elastomere<br />

abgedichtet werden (vgl. Abb. 1<br />

und 2). Für Oberflächen im produktberührenden<br />

Bereich wird<br />

eine Rauigkeit von Ra ≤ 0,8 µm<br />

empfohlen. Die gleichen Anforderungen<br />

gelten für hygienische<br />

Schweißverbindungen.<br />

2. Konstruktionsmaterialien<br />

Es sind korrosionsbeständige,<br />

nicht toxische, nicht absorbierende<br />

und mechanisch beständige<br />

Materialien auszuwählen.<br />

Bei der anwendungsgerechten<br />

Auswahl von nicht rostenden,<br />

austenitischen Edelstahlsorten<br />

ist auf die Korrosionsbeständigkeit<br />

zu achten, wobei<br />

Lochkorrosion in der Lebensmittelproduktion<br />

die häufigste<br />

Korrosionsart ist. Kritische Bedingungen<br />

für das Auftreten von<br />

Lochkorrosion sind der Chloridgehalt<br />

im flüssigen Medium<br />

sowie die Anwendungstemperatur.<br />

Höhere Werte von beiden<br />

Parametern begünstigen die<br />

Bildung von Lochkorrosion und<br />

bedingen die Wahl von höherlegierten<br />

Stählen. Beispielsweise<br />

werden durch die Zugabe von<br />

Molybdän Chrom-Nickel-Stähle<br />

beständiger gemacht. Leitungswasser,<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmittel,<br />

Salzlaugen und<br />

salzhaltige Lebensmittel sind<br />

typische Chloridquellen.<br />

3. Reinigbarkeit<br />

Es gilt das Grundprinzip der<br />

leichten Reinigbarkeit: Alle<br />

Oberflächen und Maschinenelemente<br />

müssen effektiv und<br />

effizient gereinigt werden können.<br />

Als beispielhaft für ihren<br />

Einfluss auf die Reinigbarkeit<br />

sollen in diesem Artikel Gewinde<br />

und T-Stücke genannt<br />

werden. Da offene Gewinde<br />

sowohl manuell als auch mit<br />

automatischen Reinigungsverfahren<br />

nur sehr schwer zu<br />

reinigen sind, müssen diese im<br />

produktberührenden Bereich<br />

unbedingt vermieden werden<br />

(Abb. 4). Zu vermeiden sind<br />

auch T-Stücke in Rohrleitun gen.<br />

Diese sind aber bis zu ei nem<br />

Verhältnis von Länge / Durchmes<br />

ser ≤ 1 tolerierbar. Bei Ver -<br />

hältnissen > 1 nimmt die Strömungsgeschwindigkeit<br />

und der<br />

Stoffaustausch in den T-Stücken<br />

stark ab. Dadurch sinkt erst die<br />

Reinigungseffizienz und die Reinigungskosten<br />

steigen. Bei län -<br />

ge ren T-Stücken ist die effek tive<br />

Reinigung nicht mehr möglich.<br />

4. Restentleerbarkeit<br />

Um das Ansammeln von<br />

Flüssigkeiten zu verhindern,<br />

müssen alle Oberflächen, die<br />

mit Lebensmitteln in Berührung<br />

kommen, vollständig restentleerbar<br />

sein. Stehende Flüssigkeiten<br />

sind zu vermeiden, da<br />

sie ein ideales Umfeld für das<br />

Wachstum von Mikroorganismen<br />

darstellen. Anstelle von<br />

horizontalen Oberflächen wird<br />

empfohlen, alle relevanten<br />

Oberflächen, einschließlich der<br />

Unterseite von Maschinen, um<br />

Maschinenabmessung in cm Mindestabstand in cm<br />

(Breite oder Tiefe)<br />

< 90 20<br />

90 – 150 30<br />

150 – 210 45<br />

> 210 60<br />

Mindestabstände unterhalb von Maschinen und Anlagen zur Gewährleistung<br />

der Zugänglichkeit für Reinigung und Inspektion, nach EHEDG.<br />

mindestens 3 ° zu neigen. Bei<br />

der konstruktiven Auslegung<br />

von Maschinenrahmen führt<br />

eine Neigung von mindestens<br />

30 ° zu einer Verminderung der<br />

Verschmutzung.<br />

5. Zugänglichkeit für<br />

Reinigung und Inspektion<br />

Alle Bereiche von Maschinen,<br />

Ausrüstungsgegenständen und<br />

das Produktionsumfeld müssen<br />

leicht zugänglich sein, um<br />

eine gründliche Reinigung und<br />

Wartung zu ermöglichen. Damit<br />

Maschinenunterseiten und<br />

Fußböden unter Maschinen zugänglich<br />

und leicht zu reinigen<br />

sind, werden von der European<br />

Hygienic Engineering and Design<br />

Group (EHEDG) Mindestabstände<br />

in Abhängigkeit der<br />

Abb. 3: Sechsachs-Industrieroboter mit flexibler, leicht zu reinigender Hülle<br />

für den Einsatz im direkten Lebensmittelkontakt. Fotos: © Fraunhofer IVV<br />

Maschinengröße empfohlen<br />

(vgl. Tabelle).<br />

6. Trennung<br />

Um das Eindringen bzw. Übergehen<br />

von Gefahren sowie<br />

Kreuzkontaminationen zu<br />

verhindern, sind Bereiche von<br />

Maschinen, Anlagen sowie<br />

Gebäuden mit unterschiedlichen<br />

Risiken für die Lebensmittelsicherheit<br />

durch geeignete<br />

Maßnahmen (physisch<br />

oder prozedural) zu trennen.<br />

Z.B. stellen Industrieroboter<br />

im direkten Lebensmittelkontakt<br />

mit ihren Spalten in den<br />

Drehgelenken zurzeit noch eine<br />

5


schwerpunkt<br />

2·24<br />

Abb. 4: Ergebnis der Untersuchung eines nicht-hygienegerechten Maschinenfußes. Links: vor der Reinigung unter UV-Licht, Mitte: nach der Reinigung unter<br />

UV-Licht, rechts: die softwaretechnisch erkannte Restverschmutzung dient als Grundlage für die Bewertung der Reinigbarkeit. Foto: © Fraunhofer IVV<br />

Herausforderung für die Reinigung<br />

dar. Zur Reduzierung der<br />

Reinigungszeiten und Lebensmittelsicherheitsrisiken<br />

werden<br />

diese deshalb mit dichten und<br />

leicht zu reinigenden Hüllen<br />

ausgestattet (Abb. 3).<br />

Grundlage für die Auswahl von<br />

Konstruktionsvarianten bilden<br />

Risikobewertungen, in denen<br />

physikalische, chemische und<br />

mikro-/biologische Gefährdungen<br />

für Lebensmittel und deren<br />

Risiko betrachtet werden. Wenn<br />

die Hygienic-Design-Prinzipien<br />

z.B. aus funktionalen oder<br />

arbeitssicherheitstechnischen<br />

Gründen nicht umzusetzen<br />

sind, sollten in den Reinigungsvorschriften<br />

spezifische Anweisungen<br />

z.B. zum Auseinanderbauen<br />

und Reinigen der Teile<br />

gegeben werden.<br />

Hygienic-Design-Bewertung<br />

durch Reinigbarkeitstests<br />

Die Bewertung der hygienegerechten<br />

Konstruktion kann<br />

anhand der technischen Zeichnungen<br />

und Konstruktionsunterlagen<br />

erfolgen. Wenn nicht<br />

alle Hygienic-Design-Prinzipien<br />

eingehalten werden können und<br />

somit nicht ausgeschlossen werden<br />

kann, dass ein <strong>Hygiene</strong>risiko<br />

besteht, ist die Reinigbarkeit<br />

durch Tests nachzuweisen.<br />

Für geschlossene Systeme, z.B.<br />

Rohrleitungen mit Komponenten<br />

wie Pumpen oder Ventile,<br />

bietet die EHEDG seit längerem<br />

einen Test zum Nachweis der<br />

leichten Reinigbarkeit an. Dieser<br />

Test kann allerdings für Maschinenkomponenten<br />

und Bauteile,<br />

die in offenen Systemen mit<br />

Spritz- und Schaumreinigungsprozessen<br />

eingesetzt werden,<br />

nicht genutzt werden. Durch die<br />

komplexen Reinigungsmechanismen<br />

bei diesen Reinigungsprozessen<br />

kann mit dem Test<br />

für geschlossene Systeme keine<br />

eindeutige Aussage zur leichten<br />

Reinigbarkeit getroffen werden.<br />

Ab Mitte <strong>2024</strong> wird die EHEDG<br />

eine neuentwickelte Testmethode<br />

zum Nachweis der leichten<br />

Reinigbarkeit von Bauteilen für<br />

Referenzen:<br />

l Luth, S., Halbedel, S., Rosner, B., Wilking, H., Holzer, A., Roedel, A., Dieckmann, R., Vincze, S.,<br />

Prager, R., Flieger, A., Al Dahouk, S., & Kleta, S. (2020). Backtracking and forward checking of human<br />

listeriosis clusters identified a multiclonal outbreak linked to Listeria monocytogenesin meat products of<br />

a single producer. Emerging Microbes & Infections, 9, 1600–1608. https://doi.org/10.1080/22221751.<br />

2020.1784044<br />

l Finn, S., Condell, O., McClure, P., Amezquita, A., & Fanning, S. (2013). Mechanisms of survival,<br />

responses and sources of Salmonella in low-moisture environments. Frontiers in Microbiology, 4, 331.<br />

https://doi.org/10.3389/fmicb.2013.00331<br />

l EFSA Journal (<strong>2024</strong>). Persistence of microbiological hazards in food and feed production and processing<br />

environments. https://doi.org/10.2903/j.efsa.<strong>2024</strong>.8521<br />

l Mauermann, M., Beckmann, S., Murcek, R., & Hanisch, T. (<strong>2024</strong>). Minimizing the environmental<br />

footprint in food production: A case study on the improvement of an industrial tank cleaning process<br />

through adaptive cleaning devices. Journal of Food Process Engineering, 47(3), e14594. https://doi.<br />

org/10.1111/jfpe.14594<br />

offene Systeme anbieten und<br />

für bestandene Tests Zertifizierungen<br />

ausstellen. Abbildung 4<br />

zeigt beispielhaft das Reinigungsresultat<br />

im Ergebnis des<br />

EHEDG-Reinigbarkeitstests für<br />

offene Systeme. Das Fraunhofer<br />

IVV in Dresden hat diesen Test<br />

federführend entwickelt und<br />

verfügt über die Versuchsstände<br />

zur Durchführung des Reinigbarkeitstests.<br />

Durch die Minimierung von<br />

Hy gienerisiken und die Unterstützung<br />

der Wirksamkeit von<br />

Lebensmittelsicherheitsprogrammen<br />

hat Hygienic Design<br />

nicht nur eine fundamentale<br />

Bedeutung für die Lebensmittelsicherheit<br />

und die Einhaltung<br />

der Produktqualität. Es ist<br />

darü ber hinaus unerlässlich<br />

für effiziente Reinigungs- und<br />

Desinfektionsvorgänge und<br />

damit für die Nachhaltigkeit der<br />

Produktionsprozesse (Mauermann<br />

et al. <strong>2024</strong>).<br />

Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung<br />

IVV – Institutsteil Verarbeitungstechnik<br />

Heidelberger Straße 20<br />

D-01189 Dresden<br />

www.ivv.fraunhofer.de<br />

6 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

schwerpunkt<br />

Kampf gegen Kontaminationen mit Hightech-Komponenten<br />

Breite Auswahl von Lösungen im Hygienic Design für Einsätze in der Lebensmittel-/Getränkeindustrie<br />

Hygienisch optimiertes Design von Bauteilen,<br />

Komponenten und Produktionsanlagen<br />

soll Kontaminationen in hygienekritischen<br />

Umgebungen wie der Lebensmittel- und<br />

Getränkeproduktion verhindern, z.B. Anhaftungen<br />

an Oberflächen vermeiden und<br />

die Reinigung erleichtern. Die große Zahl<br />

technischer Lösungen reicht von „totraumfreien“<br />

Normelementen über Kupplungen<br />

und Getriebe aus Edelstahl bis zu reinigungschemieresistenten<br />

Pumpen oder Detektionsgeräten<br />

sowie High-Tech-Sensoren<br />

für den Einsatz mit Lebensmittelkon takt.<br />

Wir haben namhafte Hersteller zu ihren<br />

Neuheiten im Jahr <strong>2024</strong> befragt und geben<br />

Ihnen hier eine Übersicht.<br />

Aschl (1A Edelstahl GmbH)<br />

Der österreichische Entwässerungs- und<br />

Rohrleitungsspezialist Aschl (1A Edelstahl<br />

GmbH) aus Pichl bei Wels bietet hilfreiche,<br />

effiziente <strong>Hygiene</strong>lösungen für den Ablauf<br />

der industriellen Herstellung von Lebensund<br />

Genussmitteln. Die breite Produktpalette<br />

reicht von vielen Varianten einzelner<br />

Bo den abläufe über Rinnen bis zu Schmutzwannen<br />

oder Stiefelwaschanlagen.<br />

<strong>Hygiene</strong>anforderungen gerecht wird. Der<br />

Ablauf aus korrosionsfreiem Edelstahl hat<br />

eine hohe Ablaufleistung von bis zu 4 l/s.<br />

Für besonders wasseraufnahmefähige<br />

Böden eignen sich z.B. zweiteilige höhenverstellbare<br />

Bodenabläufe und -wannen<br />

mit Abdeckungen. Robuste Kombi- oder<br />

Kastenrinnen verfügen über eine spezielle<br />

Driving the world<br />

Randverstärkung. An Grobschmutzwannen<br />

für große und verschmutzte Flüssigkeitsmengen<br />

können zwei Entwässerungsrinnen,<br />

wie Schlitz-, Kombi- oder Kastenrinnen,<br />

angeschlossen werden, an Bodenabläufe<br />

sogar vier. Und in einer HD-Stiefelwaschanlage<br />

mit optionalem Spritzschutz lassen sich<br />

Arbeitsschuhe in kürzester Zeit reinigen.<br />

www.aschl-edelstahl.com<br />

Eine saubere Sache<br />

für die Automatisierung<br />

Diese robusten Kombi- oder Kastenrinnen punkten<br />

mit ihrer speziellen Randverstärkung. Foto: Aschl<br />

Beim Waschen von Obst und Gemüse<br />

oder bei der Weinproduktion – in der<br />

Lebensmittelindustrie fallen schnell größere<br />

Wassermengen an, die zuverlässig abfließen<br />

müssen, um die Bodensubstanz z.B.<br />

von Weinkellern oder Gemüselagerhallen<br />

zu schützen. Hierfür bietet Aschl Bodenabläufe<br />

und Rinnen in diversen Längen an.<br />

Charakteristisch für den Bodenablauf „Eurosink<br />

Junior“ ist dessen flache Bauweise,<br />

die keine Toträume zulässt und höchsten<br />

Edelstahl-Servogetriebemotoren der Baureihe PSH..CM2H..<br />

Unsere Lösung für höchste hygienische Maschinenanforderungen. Die neuen Edelstahl-<br />

Servo getriebemotoren sind speziell für die Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie<br />

optimiert – mit extrem hohem Anspruch an die <strong>Hygiene</strong> und Reinigbarkeit.<br />

Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />

• erfüllen die Schutzart IP69K für die Reinigung mit Hochdruck<br />

• FDA-konform und nach Hygienic-Design-Richtlinien der EHEDG entwickelt<br />

• resistent gegen korrosive Reinigungsmittel und Heißdampf<br />

• glatte Oberflächen für die rückstandslose und schnelle Reinigung<br />

7<br />

www.sew-eurodrive.de/edelstahl-servogetriebemotoren<br />

7


schwerpunkt<br />

2·24<br />

Enemac<br />

In der dynamischen Welt der<br />

Getränkeindustrie ist Effizienz<br />

ein entscheidender Faktor für<br />

den Unternehmenserfolg. Die<br />

Anschaffung moderner Getränkeabfüllmaschinen<br />

spielt<br />

dabei eine zentrale Rolle, um<br />

die Produktivität zu steigern und<br />

höchste Qualitätsstandards zu<br />

gewährleisten. Laut Antriebstechnik-Spezialist<br />

Enemac<br />

(Kleinwallstadt) kann die Sicherheitskupplung<br />

ECR im Hygienic<br />

Design dabei helfen.<br />

Edelstahl: Sicherheitskupplung ECR<br />

im Hygienic Design. Foto: Enemac<br />

Fasswender und Kastenwender<br />

sind weit verbreitet in<br />

der Getränkeindustrie. KEG-<br />

Fasswender ermöglichen das<br />

einfache und effiziente Handling<br />

von KEG-Fässern, die für<br />

Transport und Lagerung von<br />

Getränken wie Bier, Wein oder<br />

Softdrinks verwendet werden.<br />

Der Antriebsstrang eines KEG-<br />

Fasswenders muss robust,<br />

zuverlässig, präzise und flexibel<br />

sein. Seine Sicherheitskupplung<br />

ist dabei eine entscheidende<br />

Komponente, da sie unerwartete<br />

Überlastungen oder Blockaden<br />

erkennen und verhindern soll,<br />

dass Schäden im Motorstrang<br />

oder den Produkten auftreten.<br />

Sicherheitskupplungen aus<br />

Edelstahl wie die Type ECR<br />

von Enemac sind laut Hersteller<br />

besonders langlebig<br />

und gegenüber Korrosion und<br />

Oxidation widerstandsfähig. Sie<br />

sind in Umgebungen mit hoher<br />

Luftfeuchte oder aggressiven<br />

Substanzen zuverlässig<br />

in ihrer Funktion,<br />

ohne durch äußere<br />

Einflüsse beeinträchtigt<br />

zu werden. V.a. in der<br />

Getränke- und Lebensmittelverarbeitung<br />

oder<br />

Pharmazie, in denen<br />

strenge <strong>Hygiene</strong>standards<br />

gelten, sind<br />

rostfreie Sicherheitskupplungen<br />

aufgrund<br />

ihrer leicht zu reinigenden<br />

Oberflächen<br />

von großem Nutzen.<br />

Die Type ECR wurde für höchste<br />

Leistung und Zuverlässigkeit in<br />

anspruchsvollen Anwendungen<br />

entwickelt. Mit einem Einstellbereich<br />

von 15 bis 350 Nm<br />

eignet sich die Kupplung für die<br />

präzise Drehmomentübertragung<br />

in einem breiten Temperaturbereich<br />

zwischen -30 °C und<br />

+150 °C. Dank ihres Designs ist<br />

sie einfach zu installieren und<br />

erfordert minimale Wartung,<br />

da sie mit Lebensmittelfett<br />

lebensdauergeschmiert ist. Eine<br />

Demontage nach dem Ausrücken<br />

ist nicht erforderlich, da<br />

sie durch langsames Anfahren<br />

der Maschine wieder eingerastet<br />

wird und die Anlage somit sofort<br />

wieder betriebsbereit ist.<br />

www.enemac.de<br />

Ganter<br />

Wo kaum Schmutz anhaftet<br />

und an Ort und Stelle gereinigt<br />

werden kann, reduziert sich der<br />

Bedarf an Zeit und Reinigungsmedien.<br />

Die Betriebssicherheit<br />

in den Produktionsanlagen wird<br />

zudem erhöht. Vor diesem Hintergrund<br />

baut die Otto Ganter<br />

GmbH (Furtwangen) ihr Portfolio<br />

von Normelementen in<br />

Hygienic Design kontinuierlich<br />

aus und unterstützt mit den<br />

Verriegelungen GN 1150 in Hygienic<br />

Design das Reinigungskonzept<br />

„Clean in Place“ (CIP)<br />

für Maschinen und Anlagen.<br />

Verriegelungen GN 1150 samt Zweikantschlüssel<br />

1151 im Hygienic Design. Foto: Ganter<br />

Die jüngste HD-Norm GN 1150<br />

bezeichnet Vorreiber aus Edelstahl<br />

mit speziellen FDA-konformen<br />

Dichtungen aus EPDM<br />

und TPU. Dank der Dichtungen<br />

sind die Verriegelungen von<br />

schmutzsammelnden Toträumen<br />

befreit. Beim Drehen<br />

des Riegels um 90 Grad baut<br />

dessen Anlaufschräge eine Vorspannung<br />

auf, die Klappen, Luken,<br />

Türen oder Abdeckungen<br />

zuverlässig an die Gegenseite<br />

(Zarge oder Korpus) presst.<br />

Ausgeführt wird die Drehung<br />

aktuell mit einem normalen<br />

Zweikantschlüssel aus blauem<br />

Kunststoff, der unter der Norm<br />

GN 1151 als Zubehör lieferbar<br />

ist. Weitere Antriebsarten befinden<br />

sich in der Entwicklung.<br />

Die Norm GN 1150 ist in zwei<br />

Ausführungen unterteilt: Die<br />

Ausführung „Fronthygiene“ FH<br />

bietet auf der Betätigungsseite<br />

HD-Standard, während innenseitig<br />

normale Anforderungen<br />

erfüllt werden. Anwendungen<br />

sind z.B. Schaltschränke, die<br />

hygienische Anforderungen nur<br />

außen stellen. Die Ausführung<br />

„Vollhygiene“ VH dagegen bietet<br />

mit zusätzlichen Dichtungen<br />

auch auf der Riegelseite HD-<br />

Qualität. Beide Varianten entsprechen<br />

nach DIN EN 60529<br />

der Schutzart IP 66, schützen<br />

also vor dem Eindringen von<br />

Staub und starken Wasserstrahlen<br />

aus beliebigen Winkeln. Beide<br />

Normelemente sind durch<br />

ihre Kons truktion besonders<br />

langlebig. Auf Anfrage können<br />

die Dichtungen auch in anderen<br />

Werkstoffen geliefert werden, je<br />

nach Medienbeanspruchung.<br />

www.ganternorm.com<br />

HEINRICH KIPP WERK<br />

Die visuell- oder metalldetektierbaren<br />

Norm- und Bedienteile<br />

aus dem HEINRICH<br />

KIPP WERK (Sulz am Neckar)<br />

unterstützen die komplexen Sicherheitskonzepte<br />

der Lebensmittelindustrie.<br />

Auch kleinste<br />

Bruchstücke dieser Komponenten<br />

lassen sich schnell und<br />

zuverlässig aufspüren und aus<br />

dem Prozess ausschleusen –<br />

größere Ausfälle und Fehlchargen<br />

werden so verhindert.<br />

Die visuell detektierbaren Bedienteile<br />

von KIPP sind ultramarinblau<br />

(ähnlich RAL5002)<br />

eingefärbt. Der Hintergrund:<br />

Die Farbe Blau ist im Lebensmittelbereich<br />

eher untypisch,<br />

sodass sich diese Produkte bei<br />

Kontakt mit Nahrungsmitteln<br />

einfach identifizieren lassen.<br />

Darüber hinaus entsprechen<br />

die Bedienteile den erhöhten<br />

<strong>Hygiene</strong>anforderungen. „Unsere<br />

detektierbaren Bedienteile<br />

Detektierbare Bedienteile von KIPP: Verfügbar sind sowohl visuell- als auch<br />

metall-detektierbare Produkte.<br />

Foto: KIPP<br />

erfüllen alle relevante Normen<br />

und sind somit für den Kontakt<br />

mit Lebensmitteln bestens geeignet“,<br />

erklärt Samuel Rasch,<br />

Produktmanager bei KIPP.<br />

8 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

xxx<br />

MINIMALER AUFWAND FÜR MAXIMAL<br />

HYGIENISCHE PROZESSE.<br />

THE 6X ® . VON VEGA.<br />

Perfekte <strong>Hygiene</strong>anwendungen erreicht man entweder mit sehr viel<br />

Reinigungsaufwand – oder einfach mit dem Radar-Füllstandsensor VEGAPULS 6X.<br />

Gemacht für alle Medien, alle Umgebungsbedingungen und<br />

für kompromisslose <strong>Hygiene</strong>.<br />

VEGA. HOME OF VALUES.<br />

www.vega.com/radar<br />

9


schwerpunkt<br />

2·24<br />

„Außerdem haben wir großen<br />

Wert auf reinigungsoptimierte<br />

Geometrien gelegt – ein Beispiel<br />

dafür ist unser Kreuzgriff mit<br />

geschlossener Griffkontur mit<br />

glatter Oberfläche.“<br />

Einen Schritt weiter gehen die<br />

metalldetektierbaren Bedienteile<br />

aus dem KIPP-Portfolio. Deren<br />

Bestandteile lassen sich mittels<br />

der Induktionstechnologie erfassen.<br />

Gelangen Bruchstücke<br />

oder komplette Komponenten in<br />

den Prozess, können spezielle<br />

Detektieranlagen die Fremdkörper<br />

zuverlässig ausselektieren –<br />

auch wenn diese für das bloße<br />

Auge unsichtbar sind. So lassen<br />

sich Bruchstücke von bis zu<br />

0,027 cm³ (Größe ca. 3 x 3 x<br />

3 mm) erfassen und ausschleusen,<br />

sodass keine größeren<br />

Produktionsmengen entsorgt<br />

werden müssen.<br />

Alle detektierbaren Bedienteile<br />

von KIPP bestehen laut<br />

Hersteller aus EU10/2011- und<br />

FDA-konformem, glasfaserverstärktem<br />

Thermoplast, die<br />

Einlegeteile sind aus Edelstahl<br />

1.4404 gefertigt. Die maximale<br />

Betriebstemperatur liegt bei<br />

120 °C. Verfügbar sind sowohl<br />

Bügel-, Flügel-, Stern- und<br />

Kreuzgriffe als auch Rändelknöpfe<br />

und Klemmhebel.<br />

www.kippwerk.de<br />

JUMO<br />

Neben Hammermühlen in der<br />

Futterindustrie haben sich in<br />

der Müllereitechnologie, aber<br />

auch in Brauereien Walzenmühlen<br />

etabliert. Ein wichtiger<br />

Bestandteil für deren Effizienz<br />

ist die vorgelagerte Dosiereinrichtung.<br />

Sie besteht im Wesentlichen<br />

aus einem Vorbehälter<br />

mit Aspirationsanschluss,<br />

Schwerteilausleser und auch<br />

einem Magneten, um sicherzustellen,<br />

dass keine Fremdkörper<br />

in die Mühle gelangen. Die<br />

JUMO GmbH (Fulda) hat für<br />

viele solcher Anforderungen<br />

Produkte im Portfolio. So ist<br />

der JUMO DICON touch ein<br />

mehrkanaliger Prozess- und<br />

Programmregler mit modular<br />

aufgebautem Hardwarekonzept,<br />

das den Einsatz in vielfältigen<br />

Steuerung über den Screen: ein Blick<br />

auf den DICON touch. Foto: JUMO<br />

Applikationen ermöglicht. Vier<br />

analoge Universaleingänge zum<br />

Anschluss an Widerstandssensoren<br />

und Thermoelemente<br />

sowie Einheitssignale und bis zu<br />

acht externe Eingänge können<br />

unterschiedliche physikalische<br />

Messwerte mit hoher Präzision<br />

erfassen.<br />

Für eine sichere Prozessbedienung<br />

verfügt der Prozessregler<br />

über eine passwortgeschützte<br />

Benutzerverwaltung mit individueller<br />

Rechtevergabe für<br />

Ebenen oder Steuerbefehle. Bis<br />

zu vier frei editierbare Prozessbilder<br />

ermöglichen individuelle<br />

Visualisierungen, schnellen<br />

Zugriff auf Prozesszustände<br />

und einfache, übersichtliche<br />

Bedienung. Für die Applikation<br />

in den Dosieranlagen wird der<br />

JUMO DICON touch als stetiger<br />

PD-Regler eingesetzt.<br />

Die Regelgrößen Sollwert und<br />

Istwert werden registriert, um<br />

sie für Inbetriebnahme und<br />

spätere Optimierungen nutzen<br />

zu können. Eine Webapplikation<br />

(HTML-Bedienseiten) für den<br />

Webserver des JUMO DICON<br />

touch wurde entwickelt, um<br />

Anwendern zu ermöglichen, die<br />

Anlage über Tablet oder Smartphone<br />

beim Endkunden in Betrieb<br />

zu nehmen oder sich per<br />

Fernaufschaltung durch Kolle-<br />

gen unterstützen zu lassen. Via<br />

Webapplikation können Sollwert<br />

und Handstellsignal vorgegeben,<br />

der Regler in Handbetrieb<br />

genommen, Alarm-/ Ereignisliste<br />

aufgerufen werden. Die<br />

Temperaturanzeige kann am<br />

Schaltschrank der Mühle mithilfe<br />

digitaler JUMO diraVIEW<br />

Anzeigegeräte realisiert werden.<br />

Der Multifunktions mess eingang<br />

des JUMO diraVIEW ermöglicht<br />

den Anschluss von Thermoelementen,<br />

Widerstandsthermometern,<br />

-ferngebern und -potis<br />

sowie Einheitssignalen 0(2) bis<br />

10V / 0(4) bis 20mA.<br />

www.jumo.net<br />

Pflitsch<br />

Mit der neuen „Cleanplus“<br />

ergänzt Spezialhersteller Pflitsch<br />

(Hückeswagen) sein Hygienic-<br />

Design-Portfolio um eine inno -<br />

vative Kabelverschraubung, die<br />

mit weniger Einzelteilen und<br />

größeren Dichtbereichen pro<br />

Anschlussgewinde eine einfache<br />

Montage und bestes Hand -<br />

ling ermöglicht. Sie ist laut Her -<br />

steller die erste zertifizierte Ka -<br />

belverschraubung nach verschärften<br />

EHEDG-Richtlinien.<br />

Kompakt, einfach, sicher: die Kabelverschraubung<br />

Cleanplus, zertifiziert nach den verschärften<br />

EHEDG-Vorgaben. Foto: Pflitsch<br />

Die neue „Cleanplus“ verfügt<br />

laut Pflitsch über eine glatte<br />

Edelstahl-Optik und lässt sich<br />

mit ihrem EHEDG-konformen<br />

Design perfekt reinigen. Zum<br />

Produktstart gibt es die Kabelverschraubung<br />

in den gängigen<br />

fünf Größen M12 bis M32.<br />

Damit lassen sich Kabeldurchmesser<br />

von 4,0 bis 23,0 mm<br />

zuverlässig abdichten. Die<br />

Dichteinsätze aus HTS-Silikon<br />

verfügen über einen Verdrehschutz,<br />

sodass beim Anziehen<br />

der Druckschraube das Kabel<br />

sicher in Position bleibt. Die<br />

„Cleanplus“ hat einen sehr<br />

weiten Temperaturbereich von<br />

-55 °C bis +180 °C, sodass<br />

die Einsatzfähigkeit in allen<br />

Bereichen der Lebensmittel-,<br />

Getränke- und Pharma-Produktion<br />

gegeben ist.<br />

Die kompakte „Cleanplus“ aus<br />

Edelstahl mit glatten Ober- und<br />

gerundeten Schlüsselflächenwurde<br />

so konzipiert, dass sich<br />

bei der Montage keine Spalten<br />

bilden oder Gewindegänge<br />

offenliegen. Die aktuell von der<br />

EHEDG geforderten maximalen<br />

Spaltmaße von +/-0,2 mm<br />

werden eingehalten. Das stellt<br />

sicher, dass Anhaftungen von<br />

Schmutzpartikeln vermieden<br />

werden und eine perfekte Reinigung<br />

möglich ist.<br />

Für Dichteinsätze verwendet<br />

PFLITSCH ein Ecolabzertifiziertes<br />

Silikon-Material<br />

entsprechend der FDA 21<br />

CFR §177.2600, das für den<br />

Kontakt mit Lebensmitteln<br />

zugelassen ist.<br />

Technische Features<br />

sind die hohen Schutzarten<br />

IP 68 und IP 69,<br />

die kabelschonende<br />

Abdichtung durch den<br />

großen Dichteinsatz und<br />

die hohe Zugent las tung,<br />

die ein Herausrutschen<br />

des Kabels aus der<br />

Kabelverschraubung<br />

verhindert.<br />

www.pflitsch.de<br />

ProMinent<br />

Die Niederdruck-Dosierpumpen<br />

von Spezialanbieter ProMinent<br />

(Heidelberg) können ab sofort<br />

im direkten Kontakt mit Lebensmitteln<br />

eingesetzt werden. Die<br />

Konstruktion und verwendeten<br />

Materialien entsprechen allesamt<br />

der Europäischen Lebensmittelverordnung<br />

1935/2004.<br />

10 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

schwerpunkt<br />

Als Anbieter für Dosiertechnik<br />

und Wasseraufbereitung legt<br />

ProMinent nach eigenen Angaben<br />

hohen Wert auf Qualität<br />

und Sicherheit seiner Produkte.<br />

Eine Pumpen-Konstruktion<br />

nach strengen Vorgaben der<br />

EU-Lebensmittel-Verordnung<br />

1935/2004 biete daher Kunden<br />

aus der Lebensmittelindustrie<br />

die Gewissheit, dass die Geräte<br />

Für Einsätze mit Lebensmittelkontakt: die neuen<br />

Niederdruck-Dosierpumpen. Foto: ProMinent<br />

den Anforderungen für den sensiblen<br />

Einsatz in lebensmittelnahen<br />

Anwendungen entsprechen.<br />

Die Lebensmittel-Eignung<br />

erstreckt sich auf diverse<br />

Pumpentypen, dazu gehören<br />

Membranpumpen mit einer<br />

Dosierleistung von 1 ml/h bis<br />

1000 l/h, wie die Modelle beta,<br />

gamma/ X, gamma/ XL und sigma,<br />

sowie Schlauchpumpen mit<br />

einer Dosierleistung zwischen<br />

10 ml/h und 410 l/h, wie die<br />

Modelle DULCOFLEX DFXa und<br />

DULCOFLEX DFYa.<br />

Der Hersteller hebt die Motor-<br />

Membrandosierpumpe sigma<br />

Hygienic hervor, die im Hygienic<br />

Design gestaltet ist. Dies bedeutet,<br />

dass alle Komponenten den<br />

geltenden Richtlinien und Normen<br />

für den Einsatz in hygienisch<br />

sensiblen Produktionsbereichen<br />

entsprechen, inklusive<br />

der Europäischen Richtlinien<br />

für Maschinen mit Lebensmittelkontakt.<br />

Der einfache Aufbau<br />

und die glatten, nahezu spaltfreien<br />

und totraumoptimierten<br />

Oberflächen der Fördereinheit<br />

bilden die Grundlage für das<br />

Hygienic Design,<br />

das eine einfache<br />

CIP-Reinigung und<br />

schnelle Demontage<br />

ermöglicht. Dank<br />

dieser zusätzlichen<br />

Option können Nahrungsmittelhersteller<br />

Medien in lebensmittelnahen<br />

Anwendungen<br />

sicher und<br />

hygienegerecht dosieren.<br />

www.prominent.com<br />

RK Rose+Krieger<br />

Seit über 50 Jahren ist die RK<br />

Rose+Krieger GmbH (Minden)<br />

ein Komplettanbieter von Komponenten<br />

und Systemen für die<br />

industrielle Produktion und Automatisierung.<br />

Ein breites Produktportfolio<br />

an Linear-, Profil-,<br />

Verbindungs- und Modultechnik<br />

liefert man als Serienprodukte,<br />

Maßanfertigungen, Systemlösungen<br />

und Sonderentwicklungen<br />

an diverse Industriebranchen<br />

– im Hygienic Design<br />

bzw. in Reinraumqualität.<br />

Jüngste Produktaktualisierungen<br />

betreffen die Reinraumachse<br />

RK DuoLine clean, die<br />

zum zweiten Mal erfolgreich für<br />

die ISO-Klasse 1 zugelassen<br />

wurde, und die Achsbaureihe<br />

RK MonoLine MT für das<br />

mittlere Belastungssegment,<br />

die um Modelle mit integriertem<br />

Haltesystem zur Sicherung der<br />

Last ergänzt wurde. Die neuen<br />

Generationen beider Baureihen<br />

sind leicht, dabei äußerst stabil<br />

und energieeffizient sowie –<br />

dank variablem Anbaukonzept<br />

– flexibel einsetzbar und auf<br />

Wunsch in Schutzart IP40.<br />

Die High-end-Achse RK DuoLine<br />

wurde in den Baugrößen 60<br />

und 80 für den Reinraumeinsatz<br />

optimiert. Anpassungen<br />

sind u.a. ein modifiziertes Führungsprofil<br />

und Umlenkungen,<br />

ein besonders abriebarmer Materialmix<br />

aus PU-Zahnriemen,<br />

Edelstahlabdeckband sowie vernickelten<br />

oder Edelstahlaußenseiten<br />

und ein optionaler Unterdruckanschluss.<br />

Die Baureihe<br />

umfasst heute acht spindel- und<br />

zahnriemengetriebene Lineareinheiten<br />

(60/80/120/160),<br />

die erfolgreich nach EN ISO<br />

14644-1 getestet wurden und<br />

die Zertifizierung für Reinräume<br />

der weltweit gültigen Iso-Klassen<br />

1 (RK DuoLine Clean 60 S mit<br />

Unterdruckanschluss bei<br />

0,5 m/s) bis 5 (RK DuoLine<br />

Clean 80 Z ohne Unterdruckanschluss<br />

bei 0,5 m/s) erhielten.<br />

Die kompakten, zahnriemengetriebenen<br />

Lineareinheiten<br />

Aus Aluminium-Schwerlastprofilen<br />

und Linearachsen vom Typ RK Duo-<br />

Line 160 Z RK: zwei leistungsstarke<br />

Handlingportale für eine Leergutsortieranlage.<br />

Foto: RK Rose+Krieger<br />

der RK MonoLine Baureihe in<br />

den Baugrößen 40/60/80/120<br />

wurden speziell für wiederholgenaue<br />

Pick&Place-, Palettiersowie<br />

Be- und Entladevorgänge<br />

ausgelegt und kombinieren<br />

ho he Steifigkeit mit gleichmäßigem<br />

Laufverhalten und einer<br />

Wiederholgenauigkeit von<br />

+/- 0,1 mm und einer maximalen<br />

Beschleunigung von<br />

20 m/s². Seit einiger Zeit<br />

ergänzen Lineareinheiten mit<br />

Omega-Antrieb die Baureihe.<br />

Und speziell für vertikalen Einsatz<br />

kombinierte RK die Achse<br />

nun mit dem Safelock-Sicherungselement,<br />

das als Absturzsicherung<br />

bereits für die Achsen<br />

der Baureihe RK DuoLine zur<br />

Verfügung stand.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

SPANNTECHNIK | NORMELEMENTE | BEDIENTEILE<br />

DETEKTIERBAR<br />

Schnelle und zuverlässige Aufspürung von Fremdkörpern.<br />

Besonders geeignet für die Lebensmittelindustrie.<br />

kipp.com<br />

11


schwerpunkt<br />

2·24<br />

Joghurt & Edelstahl in hygienischer Perfektion<br />

SEW-Eurodrive: Servomotoren in „HD“ bei VMS und im Milchhof Sterzing im Einsatz<br />

Glatte Oberflächen, die sich leicht reinigen lassen, säure- und laugenbeständige Materialien, flexibler Aufbau: All diese<br />

Anforderungen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie erfüllt das breite Portfolio der Edelstahl-Servomotoren von SEW-<br />

Eurodrive (Bruchsal). Wie flexibel und modular sich Automatisierungslösungen des Unternehmens für den aseptischen und<br />

UltraClean-Bereich an die kundenspezifischen Anforderungen anpassen lassen, wird im folgenden Beitrag am Beispiel von<br />

VMS-Maschinenbau (Obersontheim) und der Genossenschaft Milchhof Sterzing (Südtirol) beschrieben.<br />

Erdbeer- oder doch lieber<br />

Naturjoghurt? Während sich die<br />

Auswahl im Supermarkt noch<br />

vor wenigen Jahren oft auf diese<br />

simple Frage beschränkte, zeigt<br />

sich heute ein ganz anderes<br />

Bild: Das Joghurtregal im<br />

Frischebereich gleicht<br />

mittlerweile eher einer<br />

ganzen Abteilung. Von<br />

laktosefreien Produkten<br />

über veganen Kefir<br />

und andere Milchersatzprodukte<br />

bis hin<br />

zu ausgefallenen<br />

Geschmacksrichtungen<br />

– die Ansprüche der<br />

Verbraucher an Qualität<br />

und Auswahl steigen<br />

stetig. Auch Themen<br />

wie nachhaltige Verpackungen,<br />

schonende<br />

Herstellung und Bioprodukte<br />

rücken immer<br />

mehr in den Fokus.<br />

Was kaum jemand auf den<br />

ersten Blick sieht: Die Herausforderungen,<br />

die sich daraus für<br />

die Produktion ergeben. Kleine<br />

Chargen, flexible Produktionslinien<br />

und schnelles Umrüsten<br />

der Maschinen sind nur einige<br />

Punkte, die die Lebensmittelindustrie,<br />

aber auch die Maschinenbauer<br />

erfüllen müssen.<br />

Flexibles Maschinendesign ist<br />

hier ebenso gefragt wie einfache<br />

und schnelle Reinigung der<br />

Maschinen. Denn auch die hygienischen<br />

Anforderungen und<br />

die gesetzlichen Vorschriften<br />

werden immer strenger.<br />

Edelstahl: Flexibel und sauber<br />

für den <strong>Hygiene</strong>bereich<br />

Ob im UltraClean- oder im aseptischen<br />

Bereich, die Maschinen<br />

müssen resistent gegen die eingesetzten<br />

Reinigungsmittel sein<br />

– eine Anforderung, die auch<br />

die Automatisierungskomponenten<br />

in den Maschinen erfüllen<br />

müssen. „Wir haben die se<br />

Entwicklungen im Blick und<br />

bieten vielfältige und flexible<br />

Hard- und Softwarebaukästen<br />

an. Jetzt haben wir sie für den<br />

Ultra Clean- und aseptischen<br />

Bereich um ein breites Portfolio<br />

an Edelstahl-Servomotoren<br />

erweitert“, erläutert Sarah<br />

Herberger, Product Life Cycle<br />

Managerin bei SEW-Eurodrive.<br />

Das Produktportfolio für den<br />

hygienischen Bereich umfasst<br />

u.a. Edelstahlgetriebe vom Planeten-<br />

bis zum Winkelgetriebe<br />

(PSH.. / RES.. / KES.. / WES..)<br />

und Edelstahl-Servomotoren<br />

(CM2H).<br />

Robuste und flexible Edelstahl-Servomotoren von SEW-Eurodrive<br />

sind als passende Antriebslösung für hohe Anforderungen der Lebensmittelindustrie<br />

im Hygenic- und UltraClean-Bereich konzipiert.<br />

Das Produktportfolio muss den<br />

Anforderungen<br />

der<br />

hygienesensiblen<br />

und<br />

reinigungsintensiven<br />

Lebensmittel-,<br />

Getränkeund<br />

Pharmaindus<br />

trie<br />

gerecht<br />

werden und<br />

in dauerhaft<br />

feuchter<br />

Umgebung<br />

zuverlässig<br />

funktionieren.<br />

Daher werden<br />

spezielle<br />

Gehäusedesigns und besonders<br />

hochwertige Edelstähle verwendet.<br />

Z.B. weist das Gehäuse<br />

keine Vertiefungen auf.<br />

Schmutznester und Feuchtigkeitsansammlungen<br />

werden so<br />

vermieden und die glatten Oberflächen<br />

sind leicht zu reinigen,<br />

säure- und laugenbeständig.<br />

„Weil unsere Lösungen dieser<br />

Linie komplett aus Edelstahl bestehen,<br />

sind sie korrosionsfrei,<br />

bis Schutzart IP 69K erhältlich<br />

und erfüllen zudem die strengen<br />

Richtlinien der European<br />

Hygienic Engineering Design<br />

Group“ (EHEDG), weiß Herberger.<br />

Das modular aufgebaute<br />

Angebot von SEW-Eurodrive<br />

umfasst neben der Antriebstechnik<br />

auch die Elektronik<br />

und die dazugehörige Software.<br />

Motto: Alles aus einer Hand –<br />

passgenau und auf individuelle<br />

Bedürfnisse zugeschnitten.<br />

Noch flexibler: B5-Flansch<br />

erleichtert Montage<br />

Ein neues Highlight ist der<br />

B5-Flansch als Option am<br />

Edelstahl-Servomotor für den<br />

<strong>Hygiene</strong>bereich. Die Product<br />

Life Cycle Managerin betont:<br />

„Damit schaffen wir noch mehr<br />

Flexibilität im Maschinendesign,<br />

zum Beispiel durch den Einsatz<br />

eines Winkelgetriebes.“ Dieser<br />

Flansch erleichtert den Anbau<br />

verschiedener Edelstahlgetriebe<br />

Innovativ: Edelstahl-Servomotoren von SEW-Eurodrive mit B5-Flansch.<br />

aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

von SEW-Eurodrive und<br />

erweitert damit die Lösungsvielfalt<br />

für den Kunden.<br />

12 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

schwerpunkt<br />

Das durchdachte Gehäusedesign der<br />

Edelstahl-Servomotoren von SEW-<br />

Eurodrive verhindert Schmutznester<br />

und Feuchtigkeitsansammlungen.<br />

GmbH, einem renommierten<br />

Maschinenbau-Unternehmen<br />

für aseptische Abfüll- und<br />

Verschließmaschinen für die<br />

Lebensmittelindus trie. Um<br />

hohe Produktqualität und<br />

Effizienz in der Produktion zu<br />

gewährleisten, setzt VMS auf<br />

Automatisierungslösungen von<br />

SEW-Eurodrive. Weil die Nachfrage<br />

nach umweltfreundlichen<br />

Verpackungen steigt, hat man<br />

das Maschinenportfolio um die<br />

KONTIFILL Glassline erweitert<br />

– Abfüll- und Verschließmaschinen,<br />

die u.a. das Abfüllen von<br />

Milchprodukten wie Joghurt in<br />

Glasbehälter ermöglichen.<br />

Nachhaltig abfüllen mit<br />

der KONTIFILL Glassline<br />

VMS-Maschinenbau hat die<br />

Glassline erfolgreich am Markt<br />

platziert – u.a. bei der Genossenschaft<br />

Milchhof Sterzing.<br />

Das Südtiroler Unternehmen<br />

setzt bei seinen Molkereiprodukten<br />

auf Qualität und<br />

Nachhaltigkeit und bietet<br />

u.a. Bio-Produkte an. Darüber<br />

hinaus legt der Milchhof<br />

Sterzing Wert auf nachhaltige<br />

Verpackung seiner Produkte.<br />

Für den Bio-Joghurt kommen<br />

deshalb u.a. Glasbehälter zum<br />

Einsatz. Die Glassline von VMS<br />

rungen des Endkunden mitgedacht.<br />

So ist es uns gelungen,<br />

eine vollautomatische Abfüllanlage<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

die flexibel im aseptischen Bereich<br />

eingesetzt werden kann“,<br />

verdeutlicht Sarah Herberger.<br />

Lösungen von SEW-Eurodrive<br />

sind beim Milchhof bereits in<br />

weiteren Bereichen im Einsatz<br />

– z.B. in der Fördertechnik der<br />

Verpackungslinie, wo die Antriebs-<br />

und Automatisierungslösungen<br />

für reibungslose Abläufe<br />

und hohe Effizienz sorgen.<br />

Die Zukunft: Innovationskraft<br />

und Anpassungsfähigkeit<br />

Ein weiteres Plus: Das Produktportfolio<br />

für den <strong>Hygiene</strong>bereich<br />

ist auch als StarterSET erhältlich<br />

– also als eine Art Baukasten,<br />

in Form einer ganzheitlichen<br />

Automatisierungslösung. „Für<br />

Maschinenbauer ist es oft<br />

sehr zeitaufwendig, die einzelnen<br />

Komponenten, die für<br />

die Automatisierung benötigt<br />

werden, zu einer perfekten<br />

Lösung zusammenzustellen“,<br />

sagt Sarah Herberger. „Hier<br />

ist viel Know-how gefragt, um<br />

die passende Soft- und Hardware<br />

zu identifizieren, die auch<br />

für den aseptischen Bereich<br />

geeignet ist.“ SEW-Eurodrive<br />

hat sich dieser Herausforderung<br />

angenommen und mit dem<br />

StarterSET Horizontal Fill and<br />

Seal progressiv – Hygienic (637)<br />

eine ganzheitliche Automatisierungslösung<br />

für horizontale Füllund<br />

Verschließmaschinen für<br />

den aseptischen Bereich entwickelt<br />

– eine Komplettlösung, die<br />

nahtlos ineinandergreift.<br />

Anwendung in der Praxis:<br />

VMS und Milchhof Sterzing<br />

SEW-Eurodrive entwickelt<br />

Lösungen in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Kunden. Dass<br />

die Produkte im <strong>Hygiene</strong>bereich<br />

auch in der Praxis überzeugen<br />

können, zeigt das Beispiel<br />

der VMS-Maschinenbau<br />

Besonders wichtig ist dabei die<br />

vorschriftsmäßige Reinigung der<br />

Maschine im laufenden Betrieb.<br />

Hier kommt es auf Robustheit<br />

an, um Korrosion zu vermeiden<br />

und den Anforderungen des<br />

aseptischen Bereichs gerecht<br />

zu werden – denn alle produktberührenden<br />

Teile werden<br />

mit 143 °C heißem Sattdampf<br />

sterilisiert. „Gemeinsam mit<br />

VMS-Maschinenbau haben wir<br />

eine individuelle und flexible<br />

Automatisierungslösung entwickelt,<br />

die diese Ansprüche<br />

erfüllt“, erläutert Sarah Herberger.<br />

Die Lösung erfüllt höchste<br />

<strong>Hygiene</strong>anforderungen bis log6<br />

und ist darüber hinaus für CIP-<br />

(Cleaning in Place) und SIP-<br />

(Sterilizing in Place) Prozesse<br />

geeignet, um die Anforderungen<br />

der Validierung im aseptischen<br />

Bereich zu erfüllen.<br />

„Wichtig war auch, dass VMS-<br />

Maschinenbau die Anforderungen<br />

der Endkunden nach<br />

Modularität und Flexibilität auch<br />

bei der Automatisierung erfüllen<br />

konnte, um ein schnelles Umrüsten<br />

der Maschinen auf unterschiedliche<br />

Produkte und kleine<br />

Chargen zu ermöglichen“, so<br />

Herberger. Die Komponenten<br />

von SEW-Eurodrive ermöglichen<br />

die flexible Konfiguration<br />

der Anlagen und tragen so zur<br />

Effizienz der Produktion bei.<br />

Die KONTIFILL Glassline von VMS<br />

sorgt für die flexible Automatisierung<br />

der Abfüll- und Verschließprozesse<br />

im <strong>Hygiene</strong>bereich des Milchhofs<br />

Sterzing. Fotos: SEW Eurodrive<br />

erfüllt die hohen hygienischen<br />

Anforderungen und bietet die<br />

nötige Robustheit, um den<br />

anspruchsvollen Reinigungsprozessen<br />

standzuhalten. Und<br />

die Automatisierungslösung von<br />

SEW-Eurodrive bietet sowohl<br />

die nötige Widerstandsfähigkeit<br />

für den aseptischen Bereich als<br />

auch die Flexibilität für die sich<br />

schnell ändernden Kundenanforderungen.<br />

„Der Milchhof Sterzing ist ein<br />

gutes Beispiel dafür, wie wichtig<br />

eine enge Zusammenarbeit ist.<br />

Das Unternehmen profitiert von<br />

der Kooperation zwischen VMS<br />

und SEW-Eurodrive. Wir haben<br />

hier von Anfang an die Anforde-<br />

Die Anforderungen der Kunden<br />

steigen stetig, aber auch neue<br />

gesetzliche Vorgaben und sich<br />

schnell verändernde Technologietrends<br />

prägen das Bild. Maschinenbauer<br />

und Produzenten<br />

müssen darauf in Zukunft noch<br />

flexibler reagieren. Die Dynamik<br />

der Branche erfordert ein hohes<br />

Maß an Anpassungsfähigkeit<br />

und Innovationsbereitschaft.<br />

Daniela Kraft, Leiterin Vertrieb<br />

und Marketing bei VMS-Maschinenbau<br />

sagt dazu: „SEW-Eurodrive<br />

ist für uns der Automatisierungspartner<br />

der Gegenwart<br />

und der Zukunft. Hier bekommen<br />

wir alle Komponenten zur<br />

Automatisierung von Hard- und<br />

Software über die Beratung bis<br />

zum Support aus einer Hand.<br />

Bei Innovationen oder neuen<br />

Marktanforderungen arbeiten<br />

wir Hand in Hand.“<br />

SEW-EURODRIVE GmbH<br />

& Co KG<br />

Ernst-Blickle-Straße 42<br />

D-76646 Bruchsal<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

VMS-Maschinenbau GmbH<br />

Irene-Kärcher-Straße 39<br />

D-74423 Obersontheim<br />

www.vms-maschinenbau.de<br />

Gen. Milchhof Sterzing<br />

Jaufenstraße 108<br />

I-39049 Sterzing<br />

www.milchhof-sterzing.it<br />

13


schwerpunkt<br />

2·24<br />

„Hygienic Design muss international funktionieren“<br />

Adwy van den Berg & Hein Timmermann (EHEDG) über Guidelines und Zertifizierungen<br />

Im Jahr 1989 haben sich einige Lebensmittelhersteller und Ausrüster zur EHEDG – European Hygienic Engineering &<br />

Design Group zusammengeschlossen, um eine hygienegerechte Produktion weltweit sicherzustellen. Neben der Zentrale in<br />

Amsterdam gibt es zahlreiche Regionalgruppen als Vertretungen im In- und Ausland (Vorsitzender in Deutschland: Dr. Jür -<br />

gen Hofmann, Hygienic Design Weihenstephan). Inzwischen umfasst das Netzwerk rund 750 Mitglieder. Anlässlich der<br />

jüngsten Fachmesse Anuga FoodTec im März in Köln äußerten sich EHEDG-Präsident Hein Timmermann und Operational<br />

Director Adwy van den Berg im Interview mit dem „Anuga FoodTec-Magazin“ zu erreichten und anstehenden Aufgaben.<br />

Die Umsetzung der Europäischen<br />

Vorgaben und Lebensmittelgesetze<br />

obliegt den Betrieben<br />

selbst. Ihre Organisation will<br />

aber dafür unter Berücksichtigung<br />

geltender Regelungen<br />

einheitliche Handlungskonzepte<br />

liefern. Auf welche Weise?<br />

Hein Timmermann: Einen<br />

Schwerpunkt bilden unsere Guidelines,<br />

die einmal den Bereich<br />

der Hersteller von technischem<br />

Equipment und einmal den der<br />

Lebensmittelhersteller als Anwender<br />

umfassen. Diese mittlerweile<br />

über 50 Leitlinien betreffen<br />

unter anderem Materialien,<br />

Oberflächen, Geräte, wie zum<br />

Beispiel Ventile, Sensoren, Filter<br />

oder ganze Prozesssysteme für<br />

partikelförmige Produkte und<br />

Flüssigkeiten. Wichtig ist deren<br />

Harmonisierung, damit es bei<br />

Überschneidungen von Themenbereichen<br />

keine Widersprüche<br />

gibt.<br />

Inwieweit haben die Guidelines<br />

in unterschiedlichen Ländern<br />

Einzug gehalten?<br />

Adwy van den Berg: Die<br />

Dokumente stehen unseren<br />

Mitgliedern frei und kostenlos<br />

zur Verfügung. Daher kann man<br />

das zahlenmäßig nur schwer<br />

einschätzen. Ein gutes Beispiel<br />

ist vielleicht Polen, wo EHEDG<br />

seit letztem Jahr wieder präsent<br />

ist. Trotz vieler Lebensmittelbetriebe<br />

sind unsere Leitlinien<br />

und sogar das Thema Hygienic<br />

Design selbst im Land generell<br />

noch wenig bekannt. Anders<br />

sieht es bei großen, internationalen<br />

Konzernen aus. So hat<br />

Coca-Cola zwar den Hauptsitz in<br />

Amerika, aber auch ein Werk in<br />

Polen. Da ist es selbstverständlich,<br />

dass das Qualitätsmanagement<br />

des Konzerns genauso wie<br />

andernorts eine Einhaltung der<br />

Guidelines anstrebt.<br />

Adwy van den Berg (l.) und Hein<br />

Timmermann (r.)<br />

Operational Director und Präsident<br />

der EHEDG mit Sitz in Amsterdam<br />

Als ein weiteres Beispiel lässt<br />

sich DSM aus den Niederlanden<br />

nennen. Als diese jetzt<br />

mit dem Bau eines Werks in<br />

Südamerika begonnen haben,<br />

erkundigten sie sich im Vorfeld<br />

bei der EHEDG, welche Leitlinien<br />

sie ihren lokalen Partnern<br />

zur Verfügung stellen sollten.<br />

So etwas ist zwar nicht an der<br />

Tagesordnung. Es zeigt aber,<br />

dass Lebensmittelunternehmen<br />

unsere Arbeit und Empfehlungen<br />

auch bei internationalen<br />

Aktivitäten im Kopf haben.<br />

Was ansonsten die Anzahl der<br />

verkauften Guidelines für Nicht-<br />

Mitglieder betrifft, kamen 2022<br />

die meisten Bestellungen aus<br />

Deutschland. Dann folgten Ir -<br />

land und UK, Norwegen, Finnland<br />

… außerhalb Europas standen<br />

Japan, Chile, Brasilien und<br />

Argentinien am weitesten vorn.<br />

Lässt sich anhand dessen<br />

trotzdem etwas zur Entwicklung<br />

sagen?<br />

Adwy van den Berg: Theoretisch<br />

schon. Ein objektiver Vergleich<br />

mit den Vorjahren scheitert allerdings<br />

an den Corona-Jahren.<br />

Das betrifft zum einen die Arbeit<br />

an den Guidelines und den<br />

Austausch der Arbeitsgruppen<br />

untereinander: Üblicherweise<br />

werden die Guidelines alle fünf<br />

Jahre überarbeitet und an die<br />

aktuelle Situation beziehungsweise<br />

Herausforderungen angepasst.<br />

Die EHEDG setzt dabei<br />

auf reale Treffen der jeweiligen<br />

Arbeitsgruppen – der direkte<br />

Austausch ist einfach immer<br />

effektiver. Seit 2020 mussten<br />

diese Aktivitäten weitgehend<br />

ruhen und sich auf Online-<br />

Veranstaltungen beschränken.<br />

Jetzt laufen sie aber wieder.<br />

Das zeigt sich auch an neuen<br />

Dokumenten unter anderem zu<br />

Themen wie Schokoladenverarbeitung<br />

als einen Arbeitsbereich<br />

mit besonderen produktspezifischen<br />

Erfordernissen oder<br />

Robotics und Nachhaltigkeit als<br />

übergreifende Herausforderung.<br />

Zum anderen betrifft es die<br />

beiden anderen Schwerpunkte<br />

unserer Arbeit: praxisnahe Trainings<br />

sowie die Zertifizierungen<br />

in Theorie und nach modernen,<br />

praktischen Testverfahren. Auch<br />

hier bewegt sich wieder viel.<br />

Danone zum Beispiel ist noch<br />

nicht lange, seit zwei Jahren,<br />

ein offizielles Firmenmitglied.<br />

Und das Management möchte,<br />

dass auch Angestellte in nichteuropäischen<br />

Zweigstellen wie<br />

etwa Indonesien von EHEDG-<br />

Experten geschult wurden.<br />

Es wurden dabei auch schon<br />

indonesische Mitarbeiter an<br />

Bord geholt, die nun Zugang zu<br />

den Guidelines haben.<br />

Bei entsprechender Personenzahl<br />

geben wir dazu gern auch<br />

maßgeschneiderte Schulungen<br />

direkt vor Ort. Ein großer Vorteil<br />

ist, dass wir in unserem Pool<br />

oft Experten mit guten Sprachkenntnissen<br />

des jeweiligen<br />

Landes haben. Einmal mehr<br />

zeigt sich, dass die Netzwerkarbeit<br />

bei uns nicht von ungefähr<br />

eine große Rolle spielt!<br />

Kann es zu Problemen kommen,<br />

wenn Unternehmen mit<br />

EHEDG-Guidlines arbeiten<br />

wollen und zugleich eine<br />

14 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

schwerpunkt<br />

Zertifizierung nach einem der<br />

großen Food Safety Standards<br />

anstreben?<br />

Adwy van den Berg: Keinesfalls!<br />

Obwohl EHEDG als Stiftung<br />

organisiert ist, gilt sie als ist<br />

eines der führenden Wissenszentren<br />

für Hygienic Design<br />

und ist weltweit anerkannt.<br />

Die etablierten Standards wie<br />

IFS, BCR und FSSC 22000<br />

nehmen als Grundlage immer<br />

ein Risk Assessment – und in<br />

diese sind unsere Grundsätze<br />

durchaus eingeflossen. Das<br />

bietet sich nicht zuletzt an,<br />

weil die Standards eher ein<br />

allgemeines Handlungsgerüst<br />

bilden. Unsere Guidelines sagen<br />

dagegen, warum, wie und<br />

womit die notwendigen Schritte<br />

konkret umgesetzt werden können.<br />

Dabei sollen sie bewusst<br />

allgemein Gültigkeit haben, also<br />

in unterschiedlichen Ländern<br />

gleichermaßen anwendbar sein.<br />

Hein Timmermann: Außerdem<br />

sehen wir große Fortschritte in<br />

der Entwicklung von entsprechendem<br />

hygienischem Equipment:<br />

Immer häufiger zeigt das<br />

EHEDG-Logo, dass Maschinen,<br />

Instrumente oder Zubehör den<br />

Leitlinien entsprechen. Derzeit<br />

zum Risiko durch PFAS, also<br />

Per- und Polyfluorinierte Alkylverbindungen,<br />

nennen. Da<br />

muss eine Balance zwischen<br />

Nachhaltigkeit, Sicherheit und<br />

Innovationen in der Food-Industrie<br />

gefunden werden. Maßnahmen<br />

zum Schutz von Gesundheit<br />

und Umwelt stehen außer<br />

Frage. Das gilt auch bei den<br />

Polyfluorierten Alkylen. EHEDG<br />

hält es aber für sinnvoll, hier risikoorientiert<br />

zu unterscheiden.<br />

Speziell die fluorierten Polymere<br />

wie VDF und VDF-co-HFP zäharbeiten<br />

wir an Leitlinien für den<br />

Bau und die Instandhaltung<br />

kompletter Fabriken. So oder so<br />

Hein Timmermann: Hier lässt<br />

sich beispielsweise ein Positionspapier<br />

unserer Experten<br />

Hygienic Design in der Praxis: Blick in eine Halle mit Tanks für flüssige Lebensmittel<br />

und Getränke.<br />

Fotos: EHEDG<br />

lässt sich festhalten, dass sich<br />

eine Mitgliedschaft lohnt. Die<br />

anfallenden Kosten amortisieren<br />

sich immer – und das oft sehr<br />

deutlich und schnell. Schon<br />

allein deshalb, weil die Betriebe<br />

Zeit für Reinigungsarbeiten sparen<br />

und indem viele Rückrufe<br />

verhindert werden können.<br />

EHEDG engagiert sich ggf. auch<br />

politisch und sorgt ansonsten<br />

mit den großen Jahreskongressen<br />

für Aufmerksamkeit.<br />

Gibt es dazu Neuigkeiten?<br />

len zu den unbedenklicheren<br />

Stoffen, da sie stabil und nichtwasserlöslich<br />

sind. EHEDG hat<br />

daher vorgeschlagen, diese<br />

Untergruppe vom generellen<br />

PFAS-Verbot auszunehmen.<br />

Das gilt auch für den Einsatz<br />

von Fluoropolymer-Dichtungen<br />

in geschlossenen Maschinen<br />

der Lebensmittelindustrie.<br />

Dieses Positionspapier wurde an<br />

die Europäische Chemikalienagentur<br />

ECHA geschickt – mit<br />

dem Angebot, gemeinsam an<br />

einer Lösung des Problems zu<br />

arbeiten.<br />

Stichwort Kongress: Eine<br />

Verbesserung der Lebensmittelsicherheit<br />

und -qualität sowie<br />

Produktivität und Nachhaltigkeit<br />

werden wieder die Basis der<br />

Agenda bilden – so wie 2023,<br />

als mehr als 600 Stakeholder<br />

aus 74 Ländern mit dabei waren.<br />

<strong>2024</strong> findet der Kongress<br />

am 2. und 3. Oktober in Nantes<br />

statt. Dabei geht es unter anderem<br />

konkret um die Themen<br />

Mikrobiologie, Toxikologie und<br />

„Open Cleaning“.<br />

EHEDG Head Office<br />

Karspeldreef 8<br />

NL-Amsterdam 1101CJ<br />

www.ehedg.org<br />

Sichere und<br />

hygienische Böden?<br />

Machen wir!<br />

Unsere Crete-Systeme –<br />

Die verlässliche Lösung<br />

für High Performance<br />

Böden im Bereich der<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

15


schwerpunkt<br />

2·24<br />

Vegane Delikatessen aus dem Hygienic-Secure-Kutter<br />

Tress GmbH (Zwiefalten) setzt reinigungsoptimierten VCM 120 von K+G Wetter ein<br />

Currywurst, Hackbällchen und<br />

Frikadellen, Gyros, Chicken<br />

Curry und Gulascheintopf – das<br />

klingt nach der Mittagskarte<br />

beim Metzger oder im Schnellimbiss<br />

ums Eck. Tatsächlich<br />

ist es ein Auszug aus dem<br />

Produktportfolio der Tress<br />

Lebensmittel GmbH &<br />

Co. KG (Zwiefalten). Seit<br />

Herbst 2022 produziert<br />

der Traditionsbetrieb auf<br />

der Schwäbischen Alb<br />

Bio-Fertiggerichte mit<br />

überwiegend regionalen<br />

Zutaten – und zwar<br />

komplett vegan. Mit im<br />

Spiel bei der Produktion<br />

und verantwortlich für die<br />

Verarbeitung der pflanzlichen<br />

Proteine ist der<br />

Vakuum-Kutter VCM 120<br />

Hygienic Secure von K+G Wetter<br />

(Biedenkopf-Breidenstein).<br />

Mit FoodTec Award geehrt<br />

Der VCM 120 Typ 506 war bei<br />

K+G Wetter der erste in der<br />

Baureihe Hygienic Secure.<br />

Deren <strong>Hygiene</strong>features wurden<br />

u.a. mit dem FoodTec Award<br />

2021 ausgezeichnet. Entsprechend<br />

leicht und schnell wird<br />

der Vakuumkutter nach einer<br />

Verarbeitung von Zutaten wie<br />

Soja, Lupinen, Sonnenblumenkernen<br />

oder Leinsamen wieder<br />

sauber und einsatzbereit für das<br />

nächste Produkt. Aurelian-Denis<br />

Der VCM 120 Hygienic Secure kommt ohne Dichtung<br />

zwischen Kessel und Schüssel aus. Fotos: K+G Wetter<br />

Cocan, einer der Mitarbeiter<br />

von Produktionsleiter Benjamin<br />

Bross, öffnet den Deckel<br />

der Maschine komplett, spült<br />

alles mit heißem Wasser ab.<br />

Durch die handpolierten und<br />

vollständig schrägen Flächen<br />

läuft die Reinigungsflüssigkeit<br />

dabei ohne Pfützenbildung ab<br />

und nimmt Produktreste mit.<br />

Aus der Kutterschüssel läuft<br />

das Wasser durch die Wasserablassöffnung<br />

in den Vakuumkessel<br />

und von dort über große<br />

Reinigungsklappen heraus.<br />

Diese beiden werkzeuglos zu<br />

öffnenden Klappen ermöglichen<br />

es, die Unterseite der<br />

Schüssel wie auch den<br />

Vakuumkesselraum<br />

bis in die letzte Ecke<br />

hygienisch sicher und<br />

einfach zu reinigen.<br />

Aufgrund der Größe<br />

der Klappen kann das<br />

Ergebnis auch leicht<br />

kontrolliert werden.<br />

<strong>Hygiene</strong> ohne Dichtung<br />

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal<br />

mit<br />

<strong>Hygiene</strong>vorteil: Zwischen Vakuumkessel<br />

und Kutterschüssel ist<br />

keine Dichtung mehr verbaut.<br />

Dort, wo sich klassischerweise<br />

eine Dichtung befindet, kann<br />

dieser sonst nicht sicher zu<br />

reinigende Bereich nun ganz<br />

einfach mit der Reinigungslanze,<br />

einem Sprühkopf oder mit<br />

Große Reinigungsklappen und ein<br />

patentierter Messerdeckelstreifen erleichtern<br />

die hygienische Säuberung.<br />

dem Wasserschlauch ausgespült<br />

werden. „Das machen<br />

unsere Leute, jeder reinigt seine<br />

Maschine. Man kennt ja die<br />

Ecken, wo es besonders wichtig<br />

ist“, sagt Benjamin Bross.<br />

Auch andere sensible Bereiche<br />

lassen sich perfekt reinigen. So<br />

werden die Schüsselpilzauflage,<br />

der Schüsselabstreifer und<br />

sogar der patentierte Messerdeckelstreifen<br />

mit jeweils einem<br />

Handgriff vom Kutter genommen<br />

– <strong>Hygiene</strong>-Lösungen, die<br />

sichere Produkte garantieren.<br />

Kutter- und Gerätebau Wetter<br />

Goldbergstrasse 21<br />

D-35216 Biedenkopf-Breidenstein<br />

www.kgwetter.de<br />

EHEDH-Richtlinien 53 und 2 für bessere <strong>Hygiene</strong> in Verpackung und Verarbeitung<br />

Großverpackungssysteme werden in der<br />

Lebensmittelverarbeitung häufig eingesetzt.<br />

Da es sich bei der Produkthandhabung<br />

typischerweise um einen Produktfluss<br />

handelt, der mit der Umgebung<br />

in Kontakt kommen kann, können potenzielle<br />

Gefahren für die <strong>Hygiene</strong> entstehen.<br />

Die EHEDG hat deshalb ihre Richtlinie 53<br />

„<strong>Hygiene</strong>technik von Bulk-Pack-off-Systemen<br />

in Prozesslinien für trockene Partikelmaterialien“<br />

neu veröffentlicht.<br />

Erarbeitet wurde die Guideline von der<br />

Arbeitsgruppe „Handhabung trockener<br />

Materialien“ unter Vorsitz von Dr. Gabrie<br />

Meesters. Edyta Margas, Global Head of<br />

Food Safety (Bühler) und Mitglied der<br />

Arbeitsgruppe, sagt dazu: „Bei richtiger<br />

Konstruktion in Übereinstimmung mit<br />

dieser EHEDG-Richtlinie werden Abpacksysteme<br />

effektiver gereinigt und schützen<br />

die trockenen Materialien.“<br />

Zudem wurde die EHEDG-<br />

Richtlinie 2 „Eine Metho de<br />

zur Beurteilung der Reinigungsfähigkeit<br />

von Lebensmittelverarbeitungsgeräten vor<br />

Ort“ vom Unterausschuss Zertifizierung<br />

unter Vorsitz von Andy Timperley neu<br />

erstellt. Es ist über 30 Jahre her, seit ihre<br />

erste Version veröffentlicht wurde. Das<br />

Schlüsseldokument umfasst die benötigten<br />

Materialien (z.B. Mikroorganismen und<br />

Substrate), das Verfahren des Verschmutzens<br />

und Trocknens der Ausrüstung, das<br />

Verfahren zur Reinigung, das Verfahren<br />

zum Auftragen von Agar und Inkubation<br />

der gereinigten Ausrüstung zum Nachweis<br />

verbleibender Mikroorganismen – und<br />

schließlich das<br />

Verfahren zur<br />

Bewertung die<br />

Ergebnisse des<br />

Reinigungsfähigkeitstests. Die Optimierungen<br />

basieren auf Daten aus der empi -<br />

rischen Testerfahrung und sollen die<br />

Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit<br />

verbessern, um die Qualitätssicherung der<br />

Tests für alle EHEDG Authorized Testing<br />

Laboratories (ATLs) weiter zu stärken.<br />

Übersicht der EHEDG-Arbeitsgruppen der<br />

Guidelines: https://www.ehedg.org/guidelines-working-groups/guidelines/guidelines<br />

16 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

Wissenschaft<br />

Effizientere industrielle Reinigung durch Cybertechnologien<br />

Fraunhofer IVV zeigt auf der Interclean <strong>Hygiene</strong>-Roboter, Digital-Lanzen und Verschmutzungssensoren<br />

Vom 14. bis 17. Mai präsentiert<br />

das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung<br />

IVV auf der Reinigungs-Fachmesse<br />

Interclean in Amsterdam<br />

cyberphysische Reinigungssysteme<br />

für qualitätssichernde,<br />

effiziente und resiliente Produktionsprozesse.<br />

In der „Robot<br />

Arena“ haben Besucher zudem<br />

Gelegenheit, die Funktionsweise<br />

des im Fraunhofer IVV entwickelten<br />

Reinigungsroboters mit<br />

sensorgestütztem Zielstrahlreinigungssystem<br />

kennenzulernen.<br />

Um den Qualitätsrisiken bei<br />

manuellen Reinigungsprozessen<br />

und der Herausforderung durch<br />

den Fachkräftemangel zu begegnen,<br />

entwickelt das Fraunhofer<br />

IVV innovative Sensortechnik<br />

und digitale Anwendungen<br />

für adaptive Reinigungsprozesse.<br />

Das „Exo-MCD“ ist ein<br />

modularer Reinigungsroboter,<br />

der als autonom fahrendes<br />

Gerät zur automatisierten Reinigung<br />

hygienekritischer Anlagen<br />

und Produktionsumgebungen<br />

eingesetzt werden kann. Die<br />

hochintegrierte Verschmutzungssensorik<br />

des MCD erfasst<br />

automatisch den Verschmutzungsgrad<br />

und ermöglicht so<br />

eine durchgängige Dokumentation<br />

des Reinigungsprozesses.<br />

Reinigungs-Zielstrahl rotiert<br />

Die Reinigung erfolgt durch ein<br />

innovatives, um drei Achsen<br />

rotierendes Zielstrahlreinigungssystem<br />

(AJC). Auch dessen<br />

Weiterentwicklung „AJCsens“ ist<br />

auf der Messe zu erleben. Der<br />

adaptive, autonom operierende<br />

Zielstrahlreiniger ermöglicht mit<br />

hochintegrierter Sensortechnik<br />

erstmals ein permanentes Inline-Monitoring<br />

des Reinigungsprozesses<br />

und hocheffiziente,<br />

bedarfsgerechte Reinigung.<br />

Mit der Entwicklung „Clean<br />

Assist“ gibt das Fraunhofer<br />

IVV Impulse für die manuelle<br />

strahlbasierte Reinigung: Virtuelle<br />

Assistenz, Digitaler Zwilling<br />

und neuartige Sensortechnik<br />

erlauben vollständige, vollautomatisierte<br />

Dokumentation<br />

der Reinigung und schnelle,<br />

aufwandsarme Qualifikation des<br />

Personals. Die Reinigungslanze<br />

verfügt über Trackingsensoren,<br />

mit denen die Reinigungsleistung<br />

wie auch z.B. Sprühschatten<br />

visualisiert werden. Ein<br />

Digitaler Zwilling überträgt den<br />

Reinigungsfortschritt und zeigt<br />

ihn in Quasi-Echtzeit auf Endgeräten<br />

wie Tablet oder AR-Brille.<br />

So werden Bedienern vergessene<br />

oder unter- bzw. überreinigte<br />

Bereiche visualisiert.<br />

Ziel der Forschungsarbeit im<br />

Bereich Verschmutzungssensorik<br />

ist die Bereitstellung von<br />

leistungsfähigen Technologielösungen<br />

hin zu einer bedarfsgerechten<br />

Prozessführung. Nicht<br />

nur, um Reinigungsressourcen<br />

einzusparen: Durch stetig<br />

anspruchsvollere Herausforderungen,<br />

die aus der steigenden<br />

Vielfalt an Produkten und damit<br />

einhergehenden häufigen Umrüst-<br />

und Reinigungsvorgängen<br />

resultieren, ist v.a. der Gewinn<br />

an Produktionszeit von großer<br />

Bedeutung. Dafür präsentiert<br />

man nun zwei Sensorlösungen<br />

aus der CoControl-Reihe.<br />

CleanAssist: Die Verbindung von Tracking-Sensorik, Sprühreinigungssimulation<br />

und Digitalem Zwilling ermöglicht<br />

verlässliche Qualitätssicherung und durchgängige Dokumentation<br />

bei manuellen Reinigungsprozessen. Fotos: IVV<br />

Beste Schmutz-Detektion<br />

„CoControl-LumiHD“ ist ein<br />

ultra-kompakter und zugleich<br />

enorm leistungsstarker optischer<br />

Verschmutzungssensor<br />

für filmische wie partikuläre<br />

Verschmutzungen. Als hybrides<br />

System wertet der Sensor für<br />

die Verschmutzungsdetektion<br />

sowohl Informationen unter UVals<br />

auch Weißlichtanregung aus.<br />

Durch diese Kombination von<br />

Fluoreszenzeigenschaften mit<br />

charakteris tischen optischen<br />

Merkmalen ist laut Fraunhofer<br />

IVV eine zuverlässige Detektion<br />

von einer<br />

bisher nicht<br />

erreichbaren<br />

Bandbreite<br />

an unterschiedlichen<br />

Verschmutzungsarten<br />

und -zuständen<br />

kontaktlos<br />

und<br />

großflächig<br />

möglich.<br />

Selbst nichtfluoreszierende<br />

Rückstände<br />

wie eingebrannte Lebensmittel<br />

können erkannt werden. Dank<br />

Ausführung im Hygienic Design<br />

und mittels eines universellen,<br />

hygienegerechten Anschlusses<br />

kann das Sensorsystem aufwandsarm<br />

in den Reinigungsprozess<br />

integriert werden. Damit<br />

ist eine durchgehende, automatisierte<br />

Inline-Kontrolle und<br />

Dokumentation der Reinigung<br />

und des Verschmutzungszustands<br />

möglich.<br />

Exo-MCD: ein intelligenter Reinigungsroboter<br />

für automatisierte und<br />

reproduzierbare Reinigung von Anlagen<br />

und Produktionsumgebungen.<br />

Auch in Rohren und Tanks<br />

„CoControl-QCM“ ist eine<br />

Sensorlösung zur zuverlässigen<br />

Detektion von Verschmutzungen<br />

in Wandbereichen von<br />

geschlossenen Systemen wie<br />

Rohrleitungen oder Tanks.<br />

Der auf dem piezoelektrischen<br />

Effekt basierende Dickenscherschwinger<br />

erhebt Informationen<br />

zur Schmutzschicht anhand<br />

von spezifischen Änderungen<br />

des Schwingverhaltens. Mithilfe<br />

eines Auswertungsalgorithmus<br />

kann dann das Erreichen des<br />

Reinigungsziels signalisiert<br />

werden. Damit wird es möglich,<br />

den Verschmutzungszustand<br />

direkt während der Fouling- und<br />

Reinigungsprozesse zu messen<br />

und daraus verlässliche Rückschlüsse<br />

auf den tatsächlichen<br />

Reinigungsbedarf und Reinigungserfolg<br />

zu ziehen, anstatt<br />

nur indirekt über die Auswertung<br />

des Reinigungsfluids. Auch<br />

diese kleine, kompakte Sensorlösung<br />

kann mit geringem Aufwand<br />

hygienisch in bestehende<br />

Systeme nachgerüstet werden.<br />

Fraunhofer IVV auf der interclean:<br />

Halle 5/Stand 530<br />

www.ivv.fraunhofer.de<br />

www.intercleanshow.com<br />

17


Wissenschaft<br />

2·24<br />

Peressigsäure als Reinigungsmittel verursacht Nelkengeruch bei Orangensaft<br />

Industriell hergestellter Orangensaft riecht<br />

bisweilen unangenehm nach Nelken.<br />

Ein Forschungsteam unter Leitung des<br />

Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie<br />

an der Technischen Universität<br />

München hat das Rätsel um diesen unerwünschten<br />

Fehlgeruch nun<br />

gelöst. Die im Fachmagazin<br />

Food Chemistry veröffentlichte<br />

Studie ergibt als Ursache<br />

den Einsatz von Peressigsäure<br />

als Reinigungsmittel für<br />

die Produktionsmaschinen in<br />

der Orangensaftherstellung.<br />

Es ist nicht das erste Mal,<br />

dass die Orangensaftindustrie<br />

mit Nelkengeruch zu<br />

kämpfen hat. Der bisher dafür bekannte<br />

Stoff 4-Vinylguajacol entsteht, wenn Saft<br />

zu lange gelagert wurde. Die Untersuchung<br />

darauf ist seit längerem etablierter<br />

Bestandteil routinemäßiger Qualitätskontrollen.<br />

Die Forschungsgruppe um Martin<br />

Steinhaus, Leiter der Arbeitsgruppe Food<br />

Metabolome Chemistry am Leibniz-Institut,<br />

und Doktorandin Eva Bauersachs führte<br />

nun mit der TU weitere Untersuchungen<br />

mit Techniken wie Gaschromatographie-<br />

Olfaktometrie und Aromaextraktverdünnungsanalyse<br />

durch. So identifizierte<br />

man in einem Saft<br />

mit Nelkenaroma den<br />

Geruchsstoff 5-Vinylguajacol<br />

als Quelle des<br />

Fehlgeruchs. Das Auftreten<br />

dieser Substanz<br />

war bisher in Orangensaft<br />

unbekannt.<br />

Eva Bauersachs bei der Probenuntersuchung<br />

im Labor. Foto: Joseph<br />

Krpelan/Leibniz-LSB@TUM<br />

Wie die Studienergebnisse<br />

zeigen, entsteht<br />

die Substanz v.a. während<br />

des Pasteurisierungsprozesses, wenn<br />

Rückstände eines Reinigungsmittels mit<br />

Hesperidin, einem natürlichen Inhaltsstoff<br />

des Orangensafts, unter Hitzeeinwirkung<br />

reagieren. „Eine unzureichende Spülung<br />

der Maschinen könnte somit zu einer<br />

Kontamination des Orangensaftes mit<br />

Peressigsäure geführt und die Bildung von<br />

5-Vinylguajacol bei der Weiterverarbeitung<br />

verursacht haben“, so Steinhaus. Daher<br />

raten die Forscher Orangensaft verarbeitenden<br />

Betrieben, Peressigsäure nicht<br />

mehr als Reinigungsmittel zu verwenden.<br />

4- und 5-Vinylguajacol sind nicht die<br />

einzigen Geruchsstoffe, die als Ursache<br />

für Fehlaromen in Orangensaft in Frage<br />

kommen. So kann bei der Erhitzung von<br />

Orangensaft kohlartig riechendes Dimethylsulfid<br />

entstehen. Ebenso kann die längere<br />

Lagerung des Safts zu chemischen<br />

Reaktionen führen, bei denen α-Terpineol<br />

entsteht, das nach Terpentin riecht. Dieser<br />

Geruchsstoff entsteht unter Säureeinfluss<br />

aus den in hohen Konzentrationen im<br />

Orangensaft vorhandenen Verbindungen<br />

Limonen und Linalool. Zusätzlich können<br />

bei der Lagerung Oxidationsreaktionen<br />

dazu führen, dass sich aus Limonen (S)-<br />

Carvon bildet, das nach Kümmel riecht.<br />

www.leibniz-lsb.de<br />

www.tum.de<br />

Foodscanner ermittelt Fruchtqualität<br />

QS-Wissenschaftsfonds unterstützte Projekt der HSWT<br />

Hygienic Study Award <strong>2024</strong><br />

Bewerbung mit Forschungsarbeiten bis zum 30. Juni<br />

Im Normalfall lassen sich bei<br />

Früchten wie Avocados und<br />

Mangos Reifegrad und Qualität<br />

nur bestimmen, indem die<br />

Früchte aufgeschnitten werden.<br />

Aber wie kann man Qualitätsparameter<br />

messen, ohne Früchte<br />

zu zerstören und zugleich Food<br />

Waste vermieden werden? Ein<br />

durch den Wissenschaftsfonds<br />

Obst, Gemüse und Kartoffeln<br />

des Qualitätssicherungssystems<br />

QS (Bonn) gefördertes Projekt<br />

der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />

(HSWT) ging<br />

genau diesen Fragen nach.<br />

Das Team um Professorin Heike<br />

Mempel setzte sich das Ziel,<br />

Modelle zur zerstörungsfreien<br />

Messung von Qualitätsparametern<br />

für Avocados und Mangos<br />

zu entwickeln. Dabei erwiesen<br />

sich Nahinfrarot-Foodscanner<br />

als mögliche praktikable und für<br />

die Breite standardisiert einsetzbare<br />

Lösung. Die handlichen<br />

Geräte nutzen die Analyse der<br />

Nahinfrarotspektren (NIRS) und<br />

In wenigen Sekunden lässt sich mittels<br />

Foodscanner die Fruchtqualität<br />

bestimmen. Foto: Simon Goisser<br />

bieten so eine zerstörungsfreie<br />

und schonende Messtechnik,<br />

die auf der Wechselwirkung<br />

von Nahinfrarotlicht (NIR) und<br />

Materie basiert.<br />

www.q-s.de<br />

In der weltweiten „Hygienic<br />

Engineering Community“<br />

leisten Wissenschaft und Forschung<br />

wichtige Beiträge für<br />

die stetige Weiterentwicklung<br />

auf dem Gebiet<br />

der hygienegerechten<br />

Verarbeitung.<br />

Mit<br />

dem „Hygienic Study Award“<br />

würdigen Fraunhofer Institut,<br />

EHEDG und VDMA seit 2009<br />

junge Forschende für ihre<br />

herausragenden, innovativen<br />

Arbeiten auf dem Gebiet Hygienic<br />

Engineering und Design<br />

gewürdigt. Nun werden die<br />

Preisträger <strong>2024</strong> gesucht.<br />

Bewerbungen sind bis zum<br />

30. Juni <strong>2024</strong> möglich.<br />

Zur Teilnahme eingereicht<br />

werden können Diplom-, Bachelor-,<br />

Master- und Doktorarbeiten<br />

sowie Studien aus dem<br />

Gebiet der hygienischen Gestaltung<br />

von Maschinen und<br />

Gebäuden, der Verschmutzung<br />

(Fouling),<br />

Reinigung und<br />

Desinfektion,<br />

der Lebensmittelkontaktmaterialien,<br />

Oberflächengestaltung,<br />

Strömungsmechanik und<br />

Lebensmittelsicherheit oder<br />

verwandter Themen.<br />

Auf die von einer Fachjury<br />

gekürten Sieger warten Geldpreise<br />

in Höhe von 1000, 500<br />

250 Euro. Der Hygienic Study<br />

Award wird auf dem EHEDG<br />

Weltkongress am 2./3. Oktober<br />

in Nantes verliehen.<br />

Info und Bewerbungsformular<br />

unter: www.ivv.fraunhofer.de<br />

18 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

Wissenschaft<br />

Lebensmittel via SMMS zerstörungsfrei analysieren<br />

Fraunhofer IPMS entwickelte Plattform als kompakte, kostengünstige Alternative<br />

Kompakte und ultrakompakte<br />

Nahinfrarot-Spektralanalysesysteme<br />

zur Bewertung organischer<br />

Substanzen sind für Branchen<br />

wie die Lebensmittel- oder<br />

Pharmaindustrie von entscheidender<br />

Bedeutung. Denn eine<br />

zerstörungsfreie Analyse vor Ort<br />

schafft Sicherheit in der Qualitätsüberwachung<br />

und spart<br />

Zeit. Eine am Fraunhofer Institut<br />

für Photonische Mikrosysteme<br />

IPMS (Dresden) entwickelte<br />

nicht-resonante Scanning Mirror<br />

Micro Spectrometer (SMMS)-<br />

Plattform bietet eine kompakte<br />

und kostengünstige Alternative<br />

zu teuren, auf Zeilensensoren<br />

basierenden Tischgeräten und<br />

ermöglicht darüber hinaus eine<br />

individuelle Spektrometerkonfiguration.<br />

Die SMMS-Plattform basiert<br />

auf einem einachsigen MEMS<br />

(Micro Electro-Mechanical<br />

Sys tem) Scanning Mirror. Der<br />

Fasergekoppeltes Scanning Mirror<br />

Micro Spektrometer (SMMS) mit<br />

einem Spektralbereich von 1000 nm<br />

- 1900 nm. Foto: Fraunhofer IPMS<br />

nicht-resonant scannende An -<br />

satz ermög licht Messszenarien<br />

wie die Eingrenzung des<br />

Spektralbereichs mit einhergehender<br />

Messzeitverkürzung. Die<br />

Technologie erlaubt Spektrometer-Konfigurationen<br />

mit anpassbarem<br />

Spektralbereich und<br />

spektraler Auflösung. Die Standardkonfiguration<br />

reicht von<br />

1000 bis 1900 nm, kann aber<br />

durch die Wahl verschiedener<br />

Beugungsgitter und Detektoren,<br />

insbesondere mit Varianten bis<br />

2200 und 2500 nm, kundenspezifisch<br />

modifiziert werden.<br />

Die Anwendungsbereiche des<br />

Systems umfassen den nah in -<br />

fraroten Spektralbereich in Sys -<br />

temvarianten bis zu Wellenlängen<br />

von 1900 nm, 2200 nm<br />

oder 2500 nm, was Einsatzgebiete<br />

z.B. in Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie ermöglicht.<br />

www.ipms.fraunhofer.de<br />

Webvortrag zu Hasel -<br />

nuss-Fehlgeschmack<br />

Geröstete Haselnüsse sind eine<br />

wichtige Zutat für die Herstellung<br />

von Süßwaren, Schokolade<br />

u.v.m. Leider wird ihre<br />

attraktive sensorische Qualität<br />

sporadisch durch einen bitteren<br />

Fehlgeschmack beeinträchtigt.<br />

Im Vorhaben 20006 N der<br />

Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) ermöglichte eine<br />

akkurate Quantifizierung von<br />

Bitterstoffen mittels LC-MS/MS<br />

neue Einblicke in die stressbedingte<br />

Stoffwechselreaktion von<br />

Haselnussarten. Über Ergebnisse<br />

berichtet Prof. Dr. Corinna<br />

Dawid (Technische Universität<br />

München) in einem kostenlosen<br />

Webvortrag am 16. Mai.<br />

Anmeldung unter: https://www.<br />

fei-bonn.de/va-web-vortrag-<br />

<strong>2024</strong>-05-16-dawid<br />

digiline.jumo.info<br />

Intelligentes, busfähiges Anschlusssystem für digitale Sensoren in der Flüssigkeitsanalyse – JUMO digiLine<br />

• modulares System für flexible Einsatzmöglichkeiten: von der Einzel-Messstelle bis zum Sensor-Netzwerk mit 62 Sensoren<br />

• Reduktion der Installationskosten durch minimierten Verkabelungsaufwand<br />

• sichere Prozessüberwachung mittels digitale Datenübertragung<br />

• reduziert Inbetriebnahme- und Wartungszeiten durch automatische Erkennung des angeschlossenen Sensors (Plug and Play)<br />

• Kostenreduktion durch Wiederverwendbarkeit der Elektronik (nur der Sensor wird getauscht)<br />

• komfortable Verwaltung der Sensordaten mit JUMO DSM (Digitales Sensor Management)<br />

• Kalibrierlockbuch und Sensorlifetime-Management<br />

digiline.jumo.info<br />

Besuchen Sie uns vom<br />

13. – 17. Mai <strong>2024</strong> in München,<br />

Halle B2, Stand 227/326<br />

Besuchen Sie uns vom<br />

10. – 14. Juni <strong>2024</strong> in Frankfurt a.M.,<br />

Halle 11.1, Stand E43<br />

19


hygieneorientierte baumassnahmen<br />

2·24<br />

Schnelllauftor für<br />

<strong>Hygiene</strong>bereiche<br />

Das „Rapida Food“ der ALIGA-<br />

TOR GmbH (Melle) ist ein<br />

Schnelllauftor speziell für den<br />

Einsatz im Lebensmittel- und<br />

<strong>Hygiene</strong>bereich. Nach den Anforderungen<br />

der DIN 1672 für<br />

„Hygienic Design“ entwickelt,<br />

ist es laut Hersteller durch die<br />

Ausführung aller mechanischen<br />

Komponenten aus V2A-Edelstahl<br />

beständig gegen die in der<br />

Lebensmittelindustrie verwendeten<br />

Reinigungsmittel.<br />

Es ist nach Firmenangaben<br />

geeignet für den Innenbereich<br />

und hat eine standardmäßige<br />

Größe bis 5500 x 5500 mm,<br />

eine Öffnungsgeschwindigkeit<br />

bis zu 2,5 m/s und eine<br />

Schließgeschwindigkeit von<br />

1,5 m/s. Als Besonderheit in<br />

der Konstruktion ist in den<br />

Seitenteilen eine Zugfeder oder<br />

ein Ausgleichsgewicht integriert,<br />

neben einem „Anti-Crash System“<br />

ist eine Notöffnungsfunktion<br />

gemäß ASR 1.7 möglich.<br />

Der Torbehang ist aus reißfestem<br />

PES-Gewebe (thermoplastischer<br />

Hochleistungskunststoff),<br />

das Fenster aus<br />

transparentem PVC; auch<br />

volltransparenter Behang ist<br />

möglich. Die Windhaltelast gemäß<br />

EN 12424 entspricht den<br />

Klassen 0-2. Für Rapida-Tore<br />

stehen neun Standardfarben<br />

zur Wahl: grün, gelb, orange,<br />

rot, blau sowie vier Grautöne.<br />

www.aliga-tor.de<br />

Gravitationswein entsteht auf verlässlichem Grund<br />

Remmers-Industrieboden SL Floor CR 80 in tschechischer Kellerei VILAVIN<br />

Die Weinkellerei des Familienunternehmens<br />

VILAVIN (Dobré<br />

Pole) ist in der Tschechischen<br />

Republik einmalig. Dank fortschrittlichster<br />

Gravitationstechnologie<br />

kann bei der Weinherstellung<br />

komplett auf Pumpen<br />

verzichtet werden. Innerhalb<br />

der Produktionsanlage kam eine<br />

hochbelastbare PU-Beton-Fließbeschichtung<br />

SL Floor CR 80<br />

von Spezialhersteller Remmers<br />

(Löningen) zum Einsatz.<br />

Durch Schwerkraft bewegt<br />

Zum Zeitpunkt der Gründung<br />

1995 umfasste das Weingut nur<br />

einen halben Hektar Fläche.<br />

Seine Erfolgsgeschichte basiert<br />

auf der nicht traditionellen<br />

Traubenverarbeitung bei der<br />

Erzeugung der Weine. Während<br />

der Herstellung werden Trauben,<br />

Maische, Most und Weine<br />

rein durch Schwerkraft innerhalb<br />

der Produktion bewegt. Da<br />

dies den Einsatz von Pumpen<br />

überflüssig macht, werden die<br />

Zutaten schonender verarbeitet,<br />

was sich positiv auf Geschmack<br />

und Textur der Weine auswirkt.<br />

„Wir haben uns<br />

beim Bau unserer<br />

Schwerkraft-<br />

Weinkellerei von<br />

Deutschland,<br />

Frankreich und Kalifornien<br />

inspirieren<br />

lassen. Unsere Produktion<br />

ist mit sechs<br />

Ebenen eine der<br />

größten Kellereien<br />

dieser Art und innerhalb<br />

Tschechiens<br />

sogar die Einzige“, erklärt Aleš<br />

Kaspar, Kellermeister in dritter<br />

Generation. Nachhaltigkeit spielt<br />

ebenfalls eine entscheidende<br />

Rolle bei der Entscheidung, mit<br />

Schwerkraft zu produzieren, da<br />

sie eine saubere Energiequelle<br />

ist. Inzwischen baut die Familie<br />

Kaspar ihren Wein auf mehr als<br />

27 Hektar an und produziert<br />

jährlich über 25.000 Flaschen.<br />

Von 2005 bis 2020 wurden die<br />

Kellereigebäude regelmäßig<br />

erweitert, um dem steigenden<br />

Erfolg gerecht zu<br />

werden.<br />

Während der letzten<br />

Erweiterungen wurde<br />

das Weingut u.a. um<br />

neue Produktionsund<br />

Lagerhallen<br />

ergänzt. Da VILAVIN<br />

inzwischen acht<br />

Weinsorten herstellt,<br />

waren weiträumige<br />

Arbeitsflächen<br />

verlangt, auf denen<br />

die individuellen Produktionsprozesse<br />

stattfinden konnten.<br />

Einer der wichtigsten Faktoren<br />

bei der Realisierung des Bauvorhabens<br />

war die Wahl eines<br />

geeigneten Industriebodens.<br />

Die Betriebstemperaturen der<br />

Anlagen sowie das Gewicht<br />

der Tanks und fertigen Erzeugnisse<br />

als auch Chemikalien<br />

in Reinigungsmitteln können<br />

Der SL Floor CR 80 PU-Betonboden hält dem<br />

Füllgewicht der Weintanks problemlos stand.<br />

erhebliche Belastungen für den<br />

Untergrund darstellen. Verlangt<br />

war eine Rundumlösung für<br />

den Arbeitsalltag innerhalb der<br />

Lebensmittelproduktion.<br />

Bei der Wahl einer passenden<br />

Bodenbeschichtung entschied<br />

sich VILAVIN für SL Floor CR<br />

80. Dieses PU-Beton-Fließbeschichtungssystem<br />

hat eine<br />

hohe chemische, mechanische<br />

und thermische Belastbarkeit.<br />

Aufgrund einer externen<br />

Die Fließbeschichtung wurde passgenau in der<br />

Produktionshalle aufgetragen. Fotos: Remmers<br />

Prüfung ist es zudem für die<br />

Beschichtung von Flächen<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

zertifiziert. Die Verarbeiter<br />

von Benefitfloors s.r.o. trugen<br />

zunächst die Grundierung Crete<br />

TF 60 auf die Bodenfläche auf,<br />

um eine hohe Verbundhaftung<br />

zum Untergrund herzustellen.<br />

Anschließend erfolgte die<br />

Fließbeschichtung mit Crete SL<br />

80. Durch die Fließschicht ist<br />

der widerstandsfähige Boden<br />

temperaturbeständig bis 80 °C.<br />

Chemikalien keine Bedrohung<br />

„Die Crete-Systeme haben<br />

sich als verlässliche Lösung<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

etabliert. Alltägliche maschinelle<br />

Prozesse, hohe Betriebstemperaturen<br />

sowie Chemikalien<br />

in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln<br />

stellen keine Be -<br />

drohungen für den Boden dar“,<br />

erklärt Mike van Dijken, Leiter<br />

des Produktmanagements<br />

Boden bei Remmers.<br />

Remmers GmbH<br />

Bernhard-Remmers-Straße 13<br />

D-49624 Löningen<br />

www.remmers.com<br />

20 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

trinkwasserhygiene<br />

Trinkwasser mit Membranen aus VaCNT reinigen<br />

KIT: Adsorption von Mikroverunreinigungen durch Kohlenstoff-Nanoröhren<br />

Membranen aus vertikal ausgerichteten<br />

Kohlenstoff-Nanoröhren<br />

(VaCNT) ermöglichen es,<br />

Wasser bei hoher Durchflussgeschwindigkeit<br />

und niedrigem<br />

Druck zu reinigen oder zu<br />

entsalzen. Das Wechselspiel der<br />

Kräfte in den winzigen Poren<br />

haben Forschende am Karlsruher<br />

Institut für Technologie (KIT)<br />

nun mit Partnern anhand von<br />

Experimenten zur Adsorption<br />

von Steroidhormonen untersucht.<br />

Dabei stellten sie fest,<br />

dass sich VaCNT mit gezielt<br />

gestalteter Porengeometrie und<br />

Porenoberflächenstruktur für<br />

hochselektive Membranen eignen.<br />

Die Forschenden berichteten<br />

darüber in der Zeitschrift<br />

„Nature Communications“.<br />

Steriodhormone im Fokus<br />

Sauberes Trinkwasser ist für alle<br />

Menschen weltweit überlebenswichtig.<br />

Um Mikroverunreinigungen<br />

wie gesundheits- und<br />

umweltschädliche Steroidhormone<br />

effizient zu entfernen,<br />

eignen sich Membranen. Als<br />

besonders vielversprechendes<br />

Material dafür bieten sich „Vertically<br />

aligned carbon nanotube“<br />

(VaCNT) an. „Dieses Material<br />

ist genial – mit winzigen Poren,<br />

die einen Durchmesser von<br />

1,7 bis 3,3 Nanometer, eine<br />

fast perfekte zylindrische Form<br />

und eine geringe Verwindung<br />

aufweisen“, erklärt Professorin<br />

Andrea Iris Schäfer, Leiterin des<br />

Institute for Advanced Membrane<br />

Technology (IAMT) des<br />

KIT. „Die Nanoröhren sollten<br />

eigentlich stark adsorbieren,<br />

weisen jedoch eine ganz geringe<br />

Reibung auf.“ Momentan sind<br />

die Poren für einen effektiven<br />

Rückhalt zu groß, kleiner<br />

sind sie technisch noch nicht<br />

machbar.<br />

Warum VaCNT-Membranen<br />

hervorragend als Wasserfilter<br />

taugen, haben Forschende am<br />

Minh Nhat Nguyen, Doktorand am IAMT, experimentierte mit einer Membran<br />

aus vertikal ausgerichteten Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Fotos: IAMT, KIT<br />

IAMT nun anhand von Experimenten<br />

mit Steroid-Mikroverunreinigungen<br />

untersucht, und<br />

zwar mit Membranen, die am<br />

Lawrence Livermore National<br />

Laboratory (LLNL) in Livermore<br />

(Kalifornien, USA) hergestellt<br />

wurden. Ergebnis der nun veröffentlichten<br />

Studie: Die geringe<br />

Adsorption der VaCNT, das heißt<br />

die Anlagerung an der Oberfläche,<br />

ist durchaus wünschenswert<br />

für hochselektive, auf ganz<br />

bestimmte Stoffe ausgerichtete<br />

Membranen.<br />

Wie die Studie zeigt, hängt<br />

die Adsorption in Membran-<br />

Nanoporen nicht nur von der<br />

Membranen aus VaCNT sind ideal,<br />

um das Kräfte-Wechselspiel innerhalb<br />

von Nanoporen zu untersuchen.<br />

Adsorptionsoberfläche und der<br />

Begrenzung der Stoffübertragung,<br />

sondern auch vom Wechselspiel<br />

der hydrodynamischen<br />

Kräfte, der Reibung sowie der<br />

Anziehungs- und Abstoßungskräfte<br />

an der Flüssigkeit-Wand-<br />

Grenzfläche ab. Bei für Wasser<br />

sehr permeablen Nanoporen ist<br />

eine Interaktion wegen der geringen<br />

Reibung und der hohen<br />

Geschwindigkeit schwach.<br />

Ultra-/Nanofiltration profitiert<br />

Die Forscher am IAMT bauten<br />

kleine Systeme für Experimente,<br />

mit denen sie Spurenschadstoffe<br />

auf 2 qcm filtrieren kön -<br />

nen. Nun wartet man auf die<br />

Entwicklung von Membranen<br />

mit noch kleineren Poren. Profitieren<br />

von den Studienerkenntnissen<br />

zur Wasseraufbereitung<br />

können v.a. Prozesse der Ultraund<br />

Nanofiltration, wo Nanoporen<br />

die Filterung steuern.<br />

www.kit.edu<br />

DGWZ-Kurse zu <strong>Hygiene</strong>, Probenahme, RLT<br />

Die Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit (DGWZ)<br />

bietet für Fachkräfte wie <strong>Hygiene</strong>beauftragte und Techniker am 4./5. Ju -<br />

li ein Online-Seminar „Trinkwasserhygiene nach VDI/DVGW 6023<br />

Kategorie A und Kategorie B“ an, das zur Errichtung und Wartung von<br />

Trinkwasseranlagen befähigt. Präsenz-Kurse finden am 14./15. Mai in<br />

Köln und am 9./10. Juli in München statt. Eintägige Online-Seminare zur<br />

Trinkwasser-Probenahme nach aktuellen Richtlinien und Normen sind<br />

am 10. Juni und am 19. August angesetzt. Ein Seminar zur <strong>Hygiene</strong> in<br />

Raumlufttechnischen Anlagen (RLT) nach VDI 6022 der Kategorie A<br />

und B findet am 27./28. Mai als Webinar statt, als Präsenzkurs u.a. am<br />

10./11. September in Stuttgart.<br />

Nähere Infos, Termine und Anmeldung unter www.dgwz.de/seminare<br />

Bodenbeschichtungen für<br />

die Lebensmittelindustrie<br />

Zuverlässig, leistungsstark und dauerhaft<br />

• Geprüft: HACCP, FDA, ISEGA, Indirekter<br />

Kontakt mit Lebensmitteln<br />

• Rutschhemmend einstellbar<br />

• Chemisch, mechanisch und thermisch<br />

hoch beständig<br />

www.stocretec.de<br />

Foto: Dragosh / Adobe Stock<br />

21<br />

014328_01_02-24_Food_92x62.indd 1 13.02.24 09:51


interview<br />

2·24<br />

„Motorendesign ohne Ecken und Kanten<br />

reduziert Schmutz und Keimansammlungen“<br />

Alexander Klupp (Groschopp) über <strong>Hygiene</strong> und Antriebsqualität von Förderband bis Grill<br />

<strong>Hygiene</strong>optimiertes Design ist für Geräte und Anlagen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eine absolute Notwendigkeit<br />

– nicht nur für Oberflächen von Kutter & Co., sondern auch für verstecktere Komponenten. Wie wichtig z.B. langlebige,<br />

reinigungsfreundliche Elektromotoren für Förderband, Backanlage oder Sortiermaschine sind, erklärt Alexander Klupp, Leiter<br />

Konstruktion bei der Groschopp AG Drives & More (Viersen), im Interview. Der Antriebsspezialist fordert Unternehmensverantwortliche<br />

auf, auch mal „eingetretene Pfade“ zu verlassen – für ein langfristiges Plus an Lebensmittelsicherheit.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>:<br />

Am Thema <strong>Hygiene</strong> führt in<br />

Betrieben der Lebensmittelbranche<br />

kein Weg vorbei.<br />

Auch bezüglich der Motoren in<br />

diesen sensiblen Umgebungen.<br />

Wie und wann hat Groschopp<br />

diesen speziellen Markt für sich<br />

erschlossen?<br />

Alexander Klupp: Bei der<br />

industriellen Verarbeitung<br />

von Lebensmitteln steigen die<br />

Anforderungen an die hygienische<br />

Sicherheit seit einigen<br />

Jahren kontinuierlich an. Wir<br />

von Groschopp entwickeln seit<br />

1948 applikationsspezifische<br />

Kleinantriebe und haben unsere<br />

ESK-Motoren und VES-Getriebe<br />

aus Edelstahl erstmalig im Jahr<br />

2010 vorgestellt. Inzwischen<br />

lassen sich fast alle Elektromotoren<br />

aus unserem Produktportfolio,<br />

aber auch andere<br />

Antriebskomponenten wie<br />

Getriebe und Regler in ein Edelstahlgehäuse<br />

integrieren.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Wie breit ist<br />

Groschopp heute aufgestellt,<br />

was umfasst Ihr Produktportfolio<br />

und welche Branchen setzen<br />

Ihre Geräte ein?<br />

Alexander Klupp: Unser Produktportfolio<br />

im Edelstahlbereich<br />

umfasst Induktions- und<br />

Servomotoren bis 2,6 kW sowie<br />

Schnecken- und Kombinations-<br />

Alexander Klupp<br />

Konstruktionsleiter bei der<br />

Groschopp AG Drives & More<br />

getriebe. Sie kommen in<br />

verschiedenen Branchen zum<br />

Einsatz: von der Lebensmittel-,<br />

Getränke- und Verpackungsindustrie<br />

bis hin zur Chemie- und<br />

Pharmaindustrie – aber auch<br />

im Offshore-Bereich. Neben unseren<br />

Edelstahlmotoren bieten<br />

wir auch verschiedene applikationsspezifische<br />

Antriebslösungen<br />

für die Medizintechnik,<br />

Lagerlogistik, Textilindustrie,<br />

E-Mobilität, Energieverteilung<br />

oder Pumpenanwendungen an.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Welche Bedeutung<br />

haben Edelstahlmotoren<br />

für die <strong>Hygiene</strong> in der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie?<br />

Alexander Klupp: Insbesondere<br />

in Hinblick auf branchenspezifische<br />

Anforderungen<br />

bezüglich der <strong>Hygiene</strong> und<br />

Lebensmittelsicherheit gewinnen<br />

Edelstahlmotoren mehr<br />

und mehr an Bedeutung. Denn<br />

um einen bestmöglichen Grad<br />

an Sauberkeit zu erreichen,<br />

werden Produktionsanlagen mit<br />

aggressiven Reinigungsmitteln<br />

eingeschäumt und abgespritzt.<br />

Die Gründe, weshalb Antriebe<br />

aus Edelstahl hier vermehrt zum<br />

Einsatz kommen, sind ihre hohe<br />

Korrosionsbeständigkeit, guten<br />

Reinigungseigenschaften, ihre<br />

Beständigkeit gegenüber Chemikalien<br />

und ihre hohe mechanische<br />

Festigkeit. Ein weiterer<br />

Vorteil für den Endverbraucher,<br />

der beim Einsatz von Edelstahlantrieben<br />

entsteht, ist, dass<br />

dieser Werkstoff im Gegensatz<br />

zu anderen Materialien keine<br />

Gerüche oder Geschmacksstoffe<br />

an die Nahrungsmittel<br />

abgibt.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Können Sie<br />

einige Einsatz- und Praxisbeispiele<br />

nennen?<br />

Alexander Klupp: Zu den Einsatzgebieten<br />

unserer Edelstahlantriebe<br />

in der Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie zählen<br />

zum Beispiel Förderbänder,<br />

Fleischereimaschinen, Eiersortiermaschinen,<br />

Backanlagen<br />

oder der klassische Hähnchengrill.<br />

Aber auch im Trinkwasserbereich<br />

kommen unsere<br />

Edelstahlmotoren zum Einsatz<br />

– teilweise sogar unter Wasser.<br />

Neben Antriebslösungen für die<br />

Wasseraufbereitung haben wir<br />

auch Motoren für Wehre oder<br />

Schleusentore im Programm.<br />

Dafür bieten wir unsere Produkte<br />

in entsprechend hohen<br />

Schutzarten an.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Welche Rolle<br />

spielt in punkto Reinigung und<br />

Korrosionsresistenz die Konstruktion<br />

im Hygienic Design?<br />

Die nichtrostenden Edelstahlantriebe<br />

von Groschopp im Hygienic Design<br />

sind leicht zu reinigen und resistent<br />

gegenüber Reinigungsmitteln.<br />

Foto: Groschopp AG Drives & More<br />

Alexander Klupp: Nicht nur<br />

im Betrieb, sondern vor allem<br />

bei der Reinigung sind Motoren<br />

in den Maschinen und<br />

Anlagen der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie oft starken<br />

mechanischen, thermischen<br />

und chemischen Belastungen<br />

ausgesetzt. Deshalb bieten wir<br />

robuste und langlebige Antriebe<br />

an, die sich durch glatte<br />

Oberflächen aus Edelstahl<br />

22 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

interview<br />

Edelstahlmotoren von Groschopp kommen u.a. in Förderapplikationen der<br />

Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie zum Einsatz; im Bild eine Eiersortiermaschine.<br />

Foto: ©Sergey Ryzhov/AdobeStock_177636307<br />

auszeichnen. Durch das hygienegerechte<br />

Design ohne Ecken<br />

und Kanten und eine vordefinierte<br />

Rauheit der Oberfläche<br />

werden Verschmutzungen bzw.<br />

Ansammlungen von Keimen<br />

deutlich reduziert.<br />

Wenn wir Kunststoffteile<br />

verwenden, testen wir diese<br />

vorab auf ihre Verträglichkeit<br />

und Beständigkeit gegenüber<br />

den gängigsten Reinigungsmitteln.<br />

Außerdem bieten wir die<br />

Möglichkeit, alle Antriebskomponenten<br />

in das Motorgehäuse<br />

zu integrieren. Dadurch lassen<br />

sich die Kosten deutlich senken<br />

und die hygienischen Standards<br />

stark erhöhen. Ein gutes<br />

Beispiel hierfür sind unsere<br />

Edelstahlmotoren der Silver-<br />

Line ® -Baureihe mit integriertem<br />

Planetengetriebe, die zudem<br />

durch ihre besonders platzsparende<br />

Bauweise überzeugen.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Was sind Ihrer<br />

Erfahrung nach die größten Probleme<br />

im <strong>Hygiene</strong>management<br />

in Betrieben der Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie?<br />

Alexander Klupp: Der enorme<br />

Kostendruck in der Branche<br />

führt immer noch zum Einsatz<br />

von Normmotoren in der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie.<br />

Um dem Thema Hygienic-<br />

Design zumindest rudimentär<br />

gerecht zu werden, werden<br />

diese Motoren mit Abdeckhauben<br />

geschützt. Das ist aus<br />

unserer Sicht weder preiswert<br />

und schon gar nicht hygienisch.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Welche Tipps<br />

würden Sie geben, um die Probleme<br />

im Arbeitsalltag zu lösen?<br />

Alexander Klupp: Unsere verschiedenen<br />

rostfreien Edelstahlmotoren<br />

sind nicht nur robust,<br />

langlebig und vielfältig einsetzbar,<br />

sie erreichen je nach Kühlkonzept<br />

eine extrem hohe Abgabeleistung.<br />

Wir beraten unsere<br />

Kunden gern und bieten ihnen<br />

eine individuelle Antriebslösung<br />

an, die ihre Anforderun gen besser<br />

und kostengüns tiger erfüllt<br />

als herkömmliche Motoren am<br />

Markt.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Auf welche<br />

wichtigen künftigen Entwicklungen<br />

bzw. (gesetzlichen)<br />

Neuerungen sollten sich die<br />

Unternehmen im Lebensmittelbereich<br />

einstellen?<br />

Alexander Klupp: Die Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie<br />

sollte sich auf den Einsatz<br />

korrosionsbeständiger Antriebe<br />

einstellen. Denn die sind auf<br />

die Lebensdauer der Anlage<br />

gerechnet wirtschaftlicher,<br />

zuverlässiger und auch nachhaltiger.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Lassen sich<br />

hohe <strong>Hygiene</strong>vorgaben von Reinigung<br />

bis Desinfektion überhaupt<br />

100-prozentig erfüllen<br />

oder steht da der „menschliche<br />

Faktor“ dazwischen?<br />

Alexander Klupp: Technisch<br />

lassen sich die <strong>Hygiene</strong>vorgaben<br />

umsetzen. Leider kommt es<br />

durch mangelhafte Ausbildung,<br />

Nachlässigkeit oder falsch verstandenen<br />

Sparmaßnahmen zu<br />

Fehlern in der Umsetzung und<br />

vermeidbaren Kosten.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Nehmen Sie<br />

auch gelegentlich Rückmeldungen<br />

von den Betrieben in<br />

die Entwicklung neuer Produkte<br />

auf? Bitte nennen Sie Beispiele.<br />

Für Anwendungen, in denen eine hohe Sauberkeit gefor -<br />

dert wird, hat Groschopp Edelstahlstahlmotoren der<br />

ESKH-Baureihe im Hygienic Design im Portfolio.<br />

Foto: Groschopp AG Drives & More<br />

Alexander Klupp: Die Rückmeldungen<br />

unserer Kunden<br />

gehören zu den wichtigsten<br />

Aspekten bei unserer geschäftlichen<br />

Ausrichtung und der<br />

Entwicklung unserer Motoren<br />

mit Blick in die Zukunft. Die<br />

Nähe zu unseren Kunden und<br />

die Umsetzung bestimmter<br />

Branchenspezifikationen versetzt<br />

uns in die Lage, unsere<br />

Motoren stetig zu optimieren<br />

und den Anforderungen zukünftiger<br />

Standards oder Trends<br />

entsprechend anzupassen. So<br />

haben wir kostengünstige und<br />

korrosionsbeständige Antriebe<br />

mit hoher Leistungsdichte entwickelt,<br />

die den Anforderungen<br />

des Marktes gerecht werden.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Manche Unternehmen<br />

fühlen sich durch<br />

Auflagen zur „Food Safety“<br />

gegängelt und teils überfordert.<br />

Sehen Sie auch positive Tendenzen,<br />

die Mut machen?<br />

Alexander Klupp: Die Vorgaben<br />

des Hygienic Designs fordern<br />

einerseits zum Umdenken und<br />

den Einsatz reduzierter Geometrien<br />

auf. Doch andererseits lassen<br />

sich so gefertigte Motoren<br />

auch leichter reinigen und oft<br />

preiswerter herstellen.<br />

Wir bieten unsere Edelstahlmotoren<br />

optional mit Luft- oder<br />

Wasserkühlung an. Dadurch<br />

lassen sich im Vergleich zu<br />

anderen Edelstahlmotoren auf<br />

dem Markt deutlich höhere<br />

Abgabeleistungen erreichen.<br />

Unsere Motoren zeichnen sich<br />

also durch eine hohe Leistungsdichte<br />

und geringere Oberflächentemperaturen<br />

aus. Das<br />

erlaubt den Einsatz nahe am<br />

Produkt und schafft ganz neue<br />

Möglichkeiten<br />

beim Anlagendesign.<br />

Der Zwang, die<br />

eingetretenen<br />

Pfade zu verlassen,<br />

scheint<br />

zunächst<br />

un bequem.<br />

Doch dadurch<br />

bieten sich oft<br />

auch Chancen, Neues zu entdecken<br />

und innovative Produkte<br />

zu entwickeln.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Mit welchen<br />

Neuheiten im (hygiene-)<br />

technischen Bereich können<br />

die Anwender in naher Zukunft<br />

seitens der Firma Groschopp<br />

rechnen?<br />

Alexander Klupp: Wir planen,<br />

zukünftig unsere kostengünstigen<br />

Edelstahlmotoren auch in<br />

weiteren Baugrößen anzubieten.<br />

GROSCHOPP AG Drives & More<br />

Greefsallee 49<br />

D-41747 Viersen<br />

www.groschopp.de<br />

23


aktuelles<br />

2·24<br />

EFSA warnt vor anorganischem Arsen<br />

Verbreitung u.a. durch Reis, Getreide und Trinkwasser<br />

Mineralöl-Rückstände halbiert<br />

BfR: Lebensmittelhersteller sind weiterhin gefordert<br />

Arsen ist ein weit verbreiteter<br />

Schadstoff, der sowohl natürlich<br />

als auch infolge menschlicher<br />

Aktivitäten vorkommt. Lebensmittel<br />

sind für die Bevölkerung<br />

in Europa die Hauptquelle der<br />

Exposition gegenüber anorganischem<br />

Arsen. Die Hauptquellen<br />

für die ernährungsbedingte<br />

Exposition sind laut der EU-<br />

Lebensmittelsicherheitsbehörde<br />

EFSA Reis, Reiserzeugnisse<br />

sowie Getreide und Getreideprodukte.<br />

Trinkwasser trägt ebenfalls<br />

zur Exposition bei, obwohl<br />

die Konzentrationen in Europa<br />

in der Regel niedrig sind.<br />

Die Schlussfolgerungen der<br />

neuesten Risikobewertung<br />

dieses Kontaminanten durch die<br />

EFSA geben dennoch Anlass<br />

zu gesundheitlichen Bedenken.<br />

Die langfristige Aufnahme von<br />

anorganischem Arsen wird<br />

mit einer Reihe von negativen<br />

Auswirkungen auf die mensch-<br />

Mineralölbestandteile können<br />

z.B. bei der Verarbeitung, durch<br />

Umwelteinträge oder falsche<br />

Lagerbedingungen in Nahrung<br />

gelangen. Oder durch Verpackungen<br />

aus recyceltem Karton,<br />

der Bestandteile aus Zeitungsliche<br />

Gesundheit in Verbindung<br />

gebracht, darunter auch einige<br />

Formen von Krebs. Für ihre<br />

Bewertung berücksichtigte die<br />

EFSA die erhöhte Inzidenz von<br />

Hautkrebserkrankungen im<br />

Zusammenhang mit der Exposition<br />

gegenüber anorganischem<br />

Arsen als die relevanteste<br />

schädliche Auswirkung. Die<br />

Sachverständigen kamen zu<br />

dem Schluss, dass der Schutz<br />

vor Hautkrebs auch vor anderen<br />

potenziell schädlichen Auswirkungen<br />

schützen wird.<br />

EFSA wird die Arsenrisiken weiter<br />

untersuchen und bewerten.<br />

www.efsa.europa.eu<br />

Lebensmittel können Rückstände<br />

von Mineralölen (gesättigte<br />

Kohlenwasserstoffe = MOSH /<br />

aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

= MOAH) enthalten. Positiv ist,<br />

dass sich laut Europäischer Behörde<br />

für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) die tägliche Aufnahmemenge<br />

in der Bevölkerung seit<br />

2012 etwa halbiert hat. Negativ:<br />

Aktuell nehmen Kinder die zwei<br />

bis fünf Mal so große Menge an<br />

Mineralölbestandteilen pro kg<br />

Körpergewicht auf wie Erwachsene.<br />

Sie kommen v.a. über<br />

Säuglingsanfangs- und Folgenahrung<br />

oder spezielle Kinderprodukte<br />

wie Kekse mit solchen<br />

Substanzen in Kontakt.<br />

druckfarben enthalten kann.<br />

V.a. trockene Lebensmittel mit<br />

großer Oberfläche wie Reis,<br />

Grieß, Mehl, Semmelbrösel oder<br />

Frühstückscerealien können<br />

laut Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) belastet sein.<br />

Weitere Rückstandsquellen sind<br />

pflanzliche Öle und Getränke<br />

wie Kaffee, Kakao und Tee.<br />

Das BfR fordert im Kampf<br />

gegen Mineralölrückstände<br />

z.B. bessere Verfahren bei der<br />

landwirtschaftlichen Erzeugung,<br />

bei Transport, Lagerung und<br />

Verarbeitung von Lebensmitteln,<br />

den Einsatz von Frischfaserkartons<br />

und die Verwendung<br />

mineralölfreier Druckfarben.<br />

www.bzfe.de<br />

Lektine in Pflanzenkost sind gesundheitsgefährdend<br />

Parmaschinken: Weniger<br />

Salz, längere Reifezeit<br />

Ob Hülsenfrüchte, Gemüse oder Obst – zahlreiche<br />

pflanzliche Lebensmittel enthalten<br />

Lektine. Diese Substanzen schützen Pflanzen<br />

vor Krankheiten und Schädlingen. Für den<br />

Menschen können sie aber schädlich sein. Das<br />

in rohen Hülsenfrüchten vorkommende Lektin<br />

Phasin etwa verklebt die roten Blutkörperchen,<br />

kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen und<br />

in größeren Mengen sogar tödlich sein. „Die<br />

gute Nachricht ist, dass sich Lektine durch Hitze<br />

zerstören lassen“, sagt Professorin Dr. Tanja<br />

Schwerdtle, Vizepräsidentin des Bundesinstituts<br />

für Risikobewertung (BfR). Faustregel: frische<br />

Hülsenfrüchte mindestens 30 Minuten kochen.<br />

Getrocknete Hülsenfrüchte wie Kichererbsen,<br />

Kidneybohnen und Linsen sollten mindestens<br />

fünf Stunden eingeweicht und danach in<br />

frischem Wasser gekocht werden. Schonende<br />

Garmethoden wie sanftes Dünsten oder Dämpfen<br />

eignen sich für die meisten Hülsenfrüchte<br />

nicht. Zuckerschoten und Erbsen bilden eine<br />

Ausnahme, weil sie nur wenig Lektine enthalten.<br />

Sie können in Maßen sogar roh gegessen<br />

werden. Dies gilt auch für viele andere lektinhaltige<br />

Lebensmittel, darunter Tomaten, bestimmte<br />

Pilze und Bananen. Unerwünschte Wirkungen<br />

von Lektinen treten hauptsächlich auf, weil<br />

Hülsenfrüchte falsch zubereitet werden.<br />

Gefahren lauern z.B. durch Samen und Hülsen<br />

der grünen Gartenbohne; sie enthalten das<br />

Lektin Phasin. Nach dem Verzehr weniger roher<br />

Samen treten häufig Bauchschmerzen und<br />

Übelkeit auf. In schweren Fällen kann es zu<br />

blutigen Durchfällen, Fieber und Blutdruckabfall<br />

kommen. Kinder sind aufgrund ihres geringen<br />

Körpergewichts dabei besonders gefährdet.<br />

www.bfr.bund.de<br />

Der Verband der Parmaschinken-Hersteller<br />

(Consorzio del<br />

Prosciutto di Parma) hat von der<br />

EU-Kommission Änderungen<br />

der Produktionsspezifikation genehmigt<br />

bekommen. So erhöht<br />

sich die Mindestreifezeit von 12<br />

auf 14 Monate, die Obergrenze<br />

des Salzgehalts verringert sich<br />

von 6,2 auf 6 %. Es wird nur<br />

Meersalz verwendet, wobei der<br />

Salzgehalt im Schnitt bei 5 %<br />

liegt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

für geschnittenen Schinken<br />

in der SB-Packung wurde<br />

verlängert. Schweine müssen<br />

bei der Schlachtung mindestens<br />

110,1 kg und höchstens 168 kg<br />

auf die Waage bringen.<br />

www.prosciuttodiparma.com<br />

24 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

aktuelles<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.ernaehrungsradar.de<br />

Das Kompetenzzentrum Ernäh -<br />

rung Bayern (Kulmbach/Freising)<br />

hat mit der Uni Bayreuth<br />

und der Akademie für Neue<br />

Medien (Kulmbach) den „Ernäh-<br />

rungsradar“ aufgebaut, um Pro -<br />

fis verlässliche Infos zu Fachfragen<br />

zu liefern. Es gibt drei<br />

Hauptbereiche: „E-Thema“<br />

stellt aktuelle Forschungsstände<br />

von Ernährungsthemen dar,<br />

nennt Zahlen, Grafiken und Ansprechpartner.<br />

„E-Test“ nimmt<br />

Ernährungs-Bücher, Videos,<br />

Blogbeiträge oder Portale unter<br />

die Lupe: Wie seriös sind die<br />

Infos? Wer sind die Macher?<br />

Woher kommt das Geld? Und<br />

der „E-Tutor“ mit multimedialen<br />

Inhalten listet u.a. Links zu<br />

Videos externer Anbieter auf.<br />

Fischstäbchen: Mehr als die Hälfte schadstoffbelastet<br />

Kinder lieben sie, die knuspriggoldene<br />

Panade, doch gerade<br />

diese wird den Fischstäbchen<br />

zum Verhängnis. Elf von 19 von<br />

der Stiftung Warentest ge tes tete<br />

Produkte waren deutlich mit<br />

einem kritischen Fettschadstoff<br />

belastet. Auch vier vegane<br />

Alternativen konnten nicht<br />

punkten. Von elf Fischstäbchen,<br />

vier Backfischstäbchen und<br />

vier „Veggies“ schnitten am<br />

Ende nur zwei Produkte mit der<br />

Bewertung „gut“ ab.<br />

Mehr als die Hälfte der für die<br />

März-Ausgabe der Zeitschrift<br />

„Test“ untersuchten Produkte<br />

waren v.a. mit 3-MCPD-Estern<br />

belastet. Der Fettschadstoff<br />

kommt etwa aus dem Frittieröl.<br />

Bei der Verdauung kann er zu<br />

freiem 3-MCPD umgewandelt<br />

werden, das als möglicherweise<br />

krebserregend gilt. Die Backfischstäbchen<br />

von Iglo und die<br />

Fischstäbchen von Rewe („Ja“)<br />

enthielten mehr als doppelt so<br />

viel, wie für die eingesetzten Öle<br />

Beliebt, aber oft belastet: Fischstäbchen.<br />

Foto: congerdesign/Pixabay<br />

in der EU erlaubt ist. Das ergab<br />

im Schadstoffurteil ein „mangelhaft“.<br />

Neun weitere überschritten<br />

den Grenzwert weniger<br />

stark. Die Experten bewerteten<br />

sie noch mit „ausreichend“.<br />

Die veganen Fischstäbchen von<br />

Kaufland enthielten gesättigte<br />

Mineralölkohlenwasserstoffe<br />

(MOSH) in einer Menge oberhalb<br />

des Orientierungswertes<br />

von Lebensmittelüberwachung<br />

und -wirtschaft. Sie wurden mit<br />

„ausreichend“ bewertet. Die<br />

Veggie-Produkte anderer Anbieter<br />

enthielten, wenn überhaupt,<br />

nur einen sehr geringen Anteil<br />

MOSH. Geschmacklich sollen<br />

die veganen Fischstäbchen-<br />

Alternativen auf Soja-, Gemüse-<br />

oder Getreidebasis an Fisch<br />

erinnern. Das schaffen im Test<br />

nur zwei, die Stäbchen von<br />

Kaufland und Iglo. Abgesehen<br />

von Geschmack und Optik: Die<br />

etwas bessere Nährstoffzusammensetzung<br />

haben laut Test die<br />

Originale mit Fisch.<br />

www.test.de/fischstaebchen<br />

Leitlinie zur Prävention von Listeria monocytogenes<br />

28 QS-Labore 2023 fit im<br />

Salmonellenmonitoring<br />

Listerien können sich nahezu<br />

überall ansiedeln und schnell<br />

vermehren. Gefährlich werden<br />

sie, wenn sie in hoher Konzentration<br />

auftreten. Da dies<br />

weder das Aussehen noch den<br />

Geruch oder den Verderb frischer<br />

Lebensmittel beeinflusst,<br />

verlangen die Bakterien von der<br />

Lebensmittelproduktion ganz<br />

besondere Aufmerksamkeit. Vor<br />

diesem Hintergrund hat eine<br />

von der „Arbeitsgruppe Fleischund<br />

Geflügelfleischhygiene<br />

und fachspezifische Fragen<br />

von Lebensmitteln tierischer<br />

Herkunft“ (AFFL) beauftragte<br />

Projektgruppe eine 80-seitige<br />

Leitlinie für Gute Verfahrenspraxis<br />

zum Umgang mit Listerien<br />

und Empfehlungen für Präventionsmaßnahmen<br />

erstellt.<br />

Der vom Lebensmittelverband<br />

Deutschland koordinierten<br />

Projektgruppe gehörten Sach-<br />

verständige aus der Lebensmittelproduktion,<br />

der amtlichen<br />

Lebensmittelüberwachung, aus<br />

Laboratorien und Wissenschaft<br />

an. Sehr wichtig war den Experten,<br />

ein abgestimmtes Konzept<br />

für Wirtschaft und Lebensmittelüberwachung<br />

zu erarbeiten.<br />

Kernbotschaft der notifizierten<br />

Leitlinie ist, dass Listerien nicht<br />

zwangsläufig etwas mit der Sauberkeit<br />

in einem Betrieb zu tun<br />

haben. Wichtig sei es, sich auch<br />

intensiv mit Raumplanung und<br />

Materialfluss in einer Produktionsstätte<br />

zu beschäftigen. Denn<br />

so lassen sich kritische Punkte<br />

besser identifizieren und gezielt<br />

überwachen.<br />

Die Leitlinie gibt den Stand der<br />

Technik vor. Die zusammengetragenen<br />

Maßnahmen gelten<br />

als Gute Verfahrenspraxis für<br />

Wirtschaft und amtliche Überwachung<br />

gleichermaßen. Sie<br />

ergänzen das bestehende Managementsystem<br />

für Lebensmittelsicherheit<br />

und sind freiwillig.<br />

Gratis-Download unter: www.lebensmittelverband.de/fileadmin/<br />

Publikationen/Leitfaeden_Leitlinien/2023/12/Leitlinie_Listerienpraevention_DIN_A4_final.pdf<br />

Der Laborkompetenztest 2023<br />

für das Salmonellenmonitoring<br />

bei Schweinen hat die<br />

Leistungsfähigkeit der vom<br />

Qualitätssicherungssystem QS<br />

(Bonn) anerkannten Institute<br />

bestätigt: 28 der 30 teilnehmenden<br />

Labore, u.a. aus Dänemark<br />

und Irland, schlossen<br />

den Test erfolgreich ab. Über<br />

einen Zeitraum von 14 Tagen<br />

untersuchten die Institute zehn<br />

lyophilisierte Fleischsaftproben<br />

sowie zehn lyophilisierte Serumproben<br />

mit unterschiedlichen<br />

Antikörpergehalten zur Überprüfung<br />

ihrer Analysequalität.<br />

Zwei Labore schlossen nicht<br />

erfolgreich ab – bei einem lagen<br />

zu viele Quantifizierungsfehler<br />

in der Matrix Fleischsaft vor, bei<br />

dem anderen wurde die tolerierbare<br />

Fehleranzahl in beiden<br />

Matrices überschritten.<br />

www.q-s.de<br />

25


aktuelles<br />

2·24<br />

News kompakt<br />

Weltgesundheitsorganisation und<br />

Bundesinstitut für Risikobewertung vereinbaren Kooperation<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung (BfR) haben eine zunächst auf zehn Jahre angelegte<br />

Zusammenarbeit beschlossen. Im Mittelpunkt der Kooperation<br />

stehen die Themen Lebensmittelsicherheit, globale Vernetzung für<br />

die Risikobewertung, innovative Risikobewertungen zur Bewältigung<br />

von Herausforderungen in Lebensmittelsicherheit und Ernährung,<br />

Risikokommunikation, Kapazitätsaufbau und Nachhaltigkeit<br />

in der Nahrungskette. Die Kooperationspartner beabsichtigen, mit<br />

neuartigen Methoden den Herausforderungen für die Nahrungsmittelsicherheit<br />

zu begegnen. So geht es z.B. darum, eine Risiko-<br />

Nutzen-Bewertung zu entwickeln, in der Ernährung, Sicherheit und<br />

Nachhaltigkeit integriert sind. Ein weiteres Thema ist der Aufbau<br />

von Kapazitäten für die Risikobewertung und für Empfehlungen<br />

zur Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung in Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern. Um die Ziele zu erreichen, sind gemeinsame<br />

Veranstaltungen und Vorhaben geplant. www.bfr.bund.de<br />

Verordnungsentwurf zum Verbot der Verwendung<br />

von Bisphenol A in Lebensmittelkontaktmaterialien<br />

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die<br />

Substanz Bisphenol A neu bewertet und im April 2023 ihre Ergebnisse<br />

veröffentlicht. Da eine deutliche Absenkung des bisherigen<br />

gesundheitlichen Richtwertes um den Faktor 20.000 erfolgte, hat<br />

die Europäische Kommission nun einen Verordnungsentwurf für ein<br />

Bisphenol-A-Verwendungsverbot veröffentlicht. Das Verbot soll die<br />

Verwendung von Bisphenol A bei der Herstellung von Lebensmittelkontaktmaterialien<br />

aus Kunststoffen, Lacken und Beschichtungen,<br />

Ionenaustauscherharzen, Gummi, Druckfarben und Klebstoffen<br />

umfassen. Für einzelne Verwendungen sollen längere Übergangsfristen<br />

als die allgemeine Frist von 18 Monaten eingeräumt werden.<br />

Das betrifft z.B. Beschichtungen in Metallverpackungen für besonders<br />

säurehaltige Lebensmittel oder in Produktionsgerätschaften<br />

fest einzubauende Elemente wie Ventile, Sichtfenster oder Messgeräte.<br />

Für solche bereits im Verkehr befindliche Gegenstände soll es<br />

Bestandsschutz von zehn Jahren geben.<br />

www.bmel.de<br />

ITS Food – Lebensmittelsicherheit global denken<br />

Knapp 800 Fachleute aus 95 Ländern nahmen an der zum fünften<br />

Mal vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) organisierten Fortbildung „International Training for<br />

Safer Food“ (ITS Food). Das ITS Food ist eine Fortbildungsreihe<br />

des BVL für Behördenangehörige aus Nicht-EU-Ländern. Das diesjährige<br />

ITS Food setzte einen Schwerpunkt im Bereich Rückstände<br />

und Kontaminanten in Lebensmitteln. Verschiedene Überwa-<br />

chungsprogramme auf diesem Gebiet wurden ebenso thematisiert<br />

wie das Risikomanagement im Bereich der Pflanzenschutzmittelrückstände<br />

und anderer Schadstoffe wie Mykotoxine oder Umweltkontaminanten.<br />

Nach 2022 fand die Veranstaltung zum zweiten<br />

Mal rein virtuell statt. Durch interaktive Beteiligungsmöglichkeiten<br />

wurden die Teilnehmenden in die Veranstaltung einbezogen und<br />

konnten so länderübergreifend Kontakte knüpfen. Virtuelle Einblicke<br />

in die praktische Arbeit, etwa der Referenzlabore des BVL,<br />

rundeten das Programm des ITS Food <strong>2024</strong> ab. www.bvl.bund.de<br />

KI und Smellprints: Vorratsboxen sollen Verdorbenes wittern<br />

Frischhalteboxen, die informieren, wie lange ihr Inhalt noch genießbar<br />

ist, und Messgeräte, die im Supermarkt voraussagen, bis<br />

wann Obst und Gemüse noch frisch sind: Dies sind Vorhaben des<br />

Projektes „Serenade“, bei dem das Forschungsteam der Universität<br />

des Saarlandes mit europäischen Partnern aus Wissenschaft und<br />

Industrie zusammenarbeitet. Part der Saarbrücker Forscher um<br />

Andreas Schütze und Christian Bur ist das Gas-Sensorsystem und<br />

die dazu gehörende künstliche Intelligenz. Altern Nahrungsmittel,<br />

geraten flüchtige Moleküle in die Luft – z.B. Ammoniak, Schwefelwasserstoff,<br />

Ethen oder Essigsäure. Das Sensorsystem bestimmt,<br />

worum es sich bei den Molekülen handelt und in welcher Konzentration.<br />

„Gerüche hinterlassen in der Luft eine Art persönlichen<br />

Fingerabdruck“, sagt Christian Bur. „An den individuellen Geruchs-<br />

Abdrücken, sogenannten Smellprints, wollen wir den jeweiligen<br />

Zustand der Lebensmittel ablesen. Hierfür ordnen wir die einzelnen<br />

Smellprints den verschiedenen Zuständen zu“. Die Forschenden<br />

bringen der Technik so bei, den Zustand der Lebensmittel zu bewerten<br />

und ihren Verfall vorherzusagen. www.lmt.uni-saarland.de<br />

Publikation zur Revision des Nutri-Score-Algorithmus<br />

Mit dem Start ins Jahr <strong>2024</strong> sind Änderungen am Nutri-Score-Algorithmus<br />

in Kraft getreten, die das Ergebnis der Revision der Berechnungsgrundlage<br />

sind. Strengere Bewertungen bei den Zucker- und<br />

Salzgehalten führen dazu, dass Lebensmittel mit vergleichsweise<br />

hohem Zucker- und Salzgehalt weniger günstig eingestuft werden<br />

als bisher. Ballaststoffreiche Vollkorn-Produkte können deutlich<br />

besser von ballaststoffärmeren Varianten unterschieden werden, da<br />

letztere künftig eine weniger günstige Bewertung erhalten. Pflanzliche<br />

Öle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren erzielen<br />

künftig bessere Bewertungen. Weißes Fleisch und Produkte<br />

daraus werden gegenüber rotem Fleisch bessergestellt. Künftig<br />

werden alle Produkte, die getrunken werden, nach dem Algorithmus<br />

für Getränke bewertet. Somit werden auch Milch, Milchgetränke<br />

sowie Pflanzendrinks mit dem aktualisierten Getränkealgorithmus<br />

bewertet und nicht mehr, wie bislang, mit dem Algorithmus<br />

für allgemeine Lebensmittel.<br />

www.mri.bund.de<br />

26 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

aktuelles<br />

LUM: Partikelanalyse &<br />

Testung selbst erleben<br />

Vom Reinigungs- bis Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

FiBL-Betriebsmittelliste bietet Überblick über ökologisch verträgliche Produkte<br />

Am 10. und 11. Juni veranstaltet<br />

die LUM GmbH in Berlin<br />

die nächste Internationale<br />

Konferenz zur Dispersionsanalyse<br />

und Materialtestung<br />

(ICDAMT <strong>2024</strong>). Teilnehmer<br />

sind eingeladen, zusätzliche<br />

praktische Trainingskurse am<br />

12. Juni in der LUM-Zentrale,<br />

Justus-von-Liebig-Straße 3, in<br />

Berlin-Adlershof zu belegen<br />

und so moderne Verfahren der<br />

Partikel- und Dispersionsanalyse<br />

und der Materialtestung<br />

selbst „live“ zu erleben. Die<br />

Trainingskurse stellen eine<br />

Weiterbildungsmaßnahme für<br />

Mitarbeiter zertifizierter Unternehmen<br />

(DIN ISO 9001 und<br />

andere relevante Normen) dar.<br />

Konferenz und Kurse finden in<br />

englischer Sprache statt.<br />

Infos & Anmeldung: https://conference<strong>2024</strong>.lum-gmbh.com<br />

Das Forschungsinstitut für biologischen<br />

Landbau (FiBL) erstellt<br />

seit 2006 die „Betriebsmittelliste<br />

für die ökologische Produktion<br />

in Deutschland“. In dieser Liste<br />

werden Produkte gelistet, die im<br />

Bio-Landbau eingesetzt werden<br />

dürfen. Die Produkte reichen<br />

von Düngemitteln über Pflanzenschutz-<br />

und -stärkungsmittel,<br />

Futter-, Reinigungs- und<br />

Parasitenbekämpfungsmittel bis<br />

hin zu Imkereihilfsmitteln. Das<br />

einheitliche Beurteilungssystem<br />

schafft Transparenz und bietet<br />

Landwirten, Kontrollstellen und<br />

Herstellern Hilfe bei der Beurteilung,<br />

der Auswahl und der Entwicklung<br />

von Betriebsmitteln.<br />

Seit 2009 gab das FiBL zudem<br />

eine eigen Liste zur Öko-Verarbeitung<br />

heraus: ein Verzeichnis<br />

von Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffen,<br />

Zutaten mit<br />

technologischer Funktion sowie<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmitteln,<br />

die für die Herstellung<br />

von Öko-Lebensmitteln geeignet<br />

sind. Im Jahr 2022 wurde die<br />

Liste der Öko-Verarbeitung mit<br />

der Betriebsmittelliste zusammengeführt.<br />

Strenge Aufnahmekriterien<br />

Anbieter nennen dem Expertenteam<br />

des FiBL die Inhaltsstoffe<br />

der Produkte. Anschließend<br />

wird die Zulässigkeit für den<br />

ökologischen Landbau anhand<br />

der EU-Rechtsvorschriften für<br />

den ökologischen Landbau<br />

durch das FiBL überprüft und<br />

die Angaben werden stichprobenartig<br />

kontrolliert. Bei der<br />

Beurteilung von Betriebsmitteln<br />

berücksichtigt die FiBL Projekte<br />

GmbH nach eigenen Angaben<br />

sowoehl rechtliche wie wissenschaftliche<br />

Kriterien.<br />

Die Trägerschaft für das<br />

Beurteilungssystem hat der<br />

Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft<br />

(BÖLW) mit den<br />

ihm angeschlossenen Verbänden<br />

(z.B. Demeter, Bioland,<br />

Naturland) inne. Es werden<br />

auch neue Methoden und Wirkstoffkombinationen<br />

beurteilt,<br />

die Grundsatzentscheidungen<br />

über deren Einsatz im ökologischen<br />

Landbau verlangen. Bei<br />

Zulassung werden die Produkte<br />

in die Liste aufgenommen und<br />

sowohl online als auch gedruckt<br />

veröffentlicht.<br />

Auf der Webseite der Betriebsmittelsuche<br />

gibt es seit Kurzem<br />

auch die Möglichkeiten, Listen<br />

von bis zu 300 Produkten als<br />

PDF-Datei zu exportieren sowie<br />

Archivsuchen durchzuführen.<br />

www.betriebsmittelliste.de<br />

Neues BVL-Datenportal<br />

zeigt Analyseergebnisse<br />

EFSA: Raucharomen beinhalten genotoxische Stoffe<br />

Komplexe Daten und Analyseergebnisse<br />

lassen sich ab sofort<br />

über das neue Datenportal des<br />

Bundesamtes für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) visualisieren. Vier<br />

Themenfelder sind zum Start<br />

verfügbar: Absatzmengen von<br />

Wirkstoffen in Pflanzenschutzmitteln,<br />

Antibiotikaabgabemengen<br />

an Tierärztinnen und<br />

Tierärzte, Ergebnisse aus dem<br />

Zoonosen-Monitoring, Zulassungsdaten<br />

von Transportunternehmen<br />

für lange Tiertransporte<br />

(ZuLaTT). Zudem sind Daten<br />

zu Antibiotika-Resistenzen und<br />

Listen zugelassener Betriebe<br />

für den Handel mit Lebensmitteln<br />

tierischen Ursprungs in<br />

Deutschland (BLtU) abrufbar.<br />

www.bvl.bund.de/datenportal<br />

Raucharomen dienen als Alternative zum traditionellen<br />

Räuchern, einer langjährigen Praxis, die<br />

zum Haltbarmachen bestimmter Lebensmittel<br />

wie Fisch, Fleisch und Milchprodukten eingesetzt<br />

wird. Raucharomen haben diese Konservierungsfunktion<br />

nicht,<br />

aber sie verleihen Lebensmitteln<br />

einen rauchigen Geschmack.<br />

Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde<br />

EFSA hat die Sicherheit<br />

von acht Raucharomen auf<br />

dem EU-Markt bewertet,<br />

bei denen gemäß den geltenden<br />

Rechtsvorschriften<br />

die Verlängerung der Zulassung anstand. Ergebnis:<br />

Sechs der nach neuer Methodik bewerteten<br />

Raucharomen enthielten genotoxische Stoffe<br />

und warfen daher Sicherheitsbedenken auf.<br />

Und für die zwei übrigen Raucharomen konnten<br />

aufgrund des Mangels an Daten Sicherheitsbedenken<br />

nicht ausgeschlossen werden.<br />

Genotoxizität ist die Fähigkeit einer chemischen<br />

Substanz, das genetische Material von Zellen zu<br />

schädigen. Veränderungen oder Mutationen der<br />

genetischen Informationen in einer Zelle können<br />

das Risiko der Entwicklung von Erkrankungen<br />

wie Krebs und Erbkrankheiten<br />

erhöhen. Beim Verzehr<br />

genotoxischer Stoffe kann ein<br />

erhöhtes Risiko schädlicher<br />

Wirkungen bestehen. Dies<br />

hängt jedoch von verschiedenen<br />

Faktoren ab, u.a. von der<br />

Genetik und den Verzehrgewohnheiten<br />

jedes Einzelnen.<br />

Die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten<br />

werden die EFSA-Gutachten im Rahmen der<br />

Beratungen über geeignete Risikomanagementoptionen<br />

für die Raucharomen, die derzeit auf<br />

dem Markt sind, sorgfältig berücksichtigen.<br />

www.efsa.europa.eu<br />

27


schädlingsbekämpfung<br />

2·24<br />

Thomas F. Voigt<br />

Schädlingsmanagement 2.0<br />

Es ist Zeit, Prophylaxe und Bekämpfung in allen Lebensmittelbetrieben neu zu denken<br />

Das Thema Schädlinge, Prophylaxe und Bekämpfung ist zwar mittlerweile in den Management-Etagen der Lebensmittelindustrie<br />

angekommen und dort auch fest etabliert, dennoch aber wird dieses Thema oft noch stiefmütterlich behandelt,<br />

ohne dass sich Verantwortliche großartig darum kümmern. Man lässt dem Schädlingsbekämpfer immer noch völlig freie<br />

Hand, ohne zu wissen, ob hier eine wirkliche professionelle Dienstleistung erbracht wird. Maximal schaut man sich noch<br />

die Dokumentation an, bevor man sie ablegt, aber dann ist es auch schon getan. Diese Handlungs- und Denkweise ist<br />

hoffnungslos antiquiert und sollte bzw. muss neu überdacht werden. Die Anforderungen des Gesetzgebers und der Standards<br />

haben bei dieser Thematik in den letzten Jahren massiv zugenommen und an Bedeutung gewonnen, so dass ein<br />

Laissez-faire-Stil, wie er in vielen Lebensmittelbetrieben immer noch mit Bravour praktiziert wird, nicht mehr aktuell und<br />

zeitgemäß ist. Heute im 21. Jahrhundert muss die Dienstleistung Schädlingsbekämpfung seitens der Verantwortlichen zielund<br />

qualitätsorientiert gesteuert, kontrolliert und bewertet werden. Man kann bei einem solch brisanten Thema, das durch<br />

kleinste Fehler zu Image- und/oder Existenzverlust führen kann, nicht einfach nur nichts machen.<br />

Vorgaben an den<br />

Schädlingsbekämpfer<br />

Was er bringen muss,<br />

bevor es überhaupt los geht<br />

Schon bevor die eigentlichen<br />

Aktivitäten des Schädlingsbekämpfers<br />

beginnen, sollten<br />

Lebensmittelbetriebe bestimmte<br />

Forderungen an den Schädlingsbekämpfer<br />

stellen. Die erste,<br />

sehr wichtige und mitunter<br />

entscheidende Frage ist: Verfügt<br />

das auserkorene Schädlingsbekämpfungsunternehmen<br />

über<br />

ausreichend Personal, um den<br />

eigenen Betrieb kontinuierlich<br />

betreuen zu können? Denn die<br />

meisten Schädlingsbekämpfer<br />

sind Kleinstunternehmer mit<br />

nur einem oder zwei Angestellten.<br />

Muss diese Frage mit Nein<br />

beantwortet werden, ist die<br />

beabsichtigte Konstellation zu<br />

verwerfen.<br />

Zweite Frage: Hat jeder Schädlingsbekämpfer,<br />

der künftig<br />

im Lebensmittelbetrieb tätig<br />

werden soll, einen Sachkunde-<br />

und Fortbildungsnachweis<br />

gemäß Gefahrstoffverordnung?<br />

Auch wenn keine Gefahrstoffe<br />

zum Einsatz kommen und keine<br />

Sachkunde notwendig wäre, ist<br />

jeder Lebensmittelbetrieb gut<br />

beraten, eine solche Sachkunde<br />

zu fordern.<br />

Abb. 1: Insektenschutzgitter sind nützlich und auch<br />

vorgeschrieben, dürfen aber bei der Reinigung nicht unberücksichtigt<br />

bleiben, damit sie nicht zur Kinderstube<br />

für Käfer und Motten werden.<br />

Eine weitere Sachkunde wird<br />

seitens des Tierschutzgesetzes<br />

gefordert und sollte verlangt<br />

werden. Das Tierschutzgesetz<br />

fordert vom Schädlingsbekämpfungsunternehmen<br />

zudem<br />

eine Erlaubnis der zuständigen<br />

Behörde zum Töten von Wirbeltieren,<br />

die der Lebensmittelbetrieb<br />

vor Beginn der Tätigkeit in<br />

Kopie einfordern sollte. Ferner<br />

verlangt die Gefahrstoffverordnung,<br />

dass der<br />

Schädlingsbekämpfer<br />

seine Tätigkeit<br />

bei der Gewerbeaufsicht<br />

anzeigt, damit<br />

er seitens dieser<br />

Behörde<br />

entsprechend<br />

kontrolliert<br />

werden kann.<br />

Einen Nachweis,<br />

ob diese<br />

Anzeige erfolgt<br />

ist, kann und<br />

sollte vom<br />

Dienstleister<br />

verlangt<br />

werden.<br />

Ein weiterer sehr wichtiger<br />

Aspekt ist eine Betriebshaftpflichtversicherung<br />

mit entsprechender<br />

Deckungssumme, die<br />

einspringt, wenn der Schädlingsbekämpfer<br />

im Lebensmittelbetrieb<br />

einen Schaden<br />

anrichtet. Gut beraten ist man<br />

außerdem, wenn der Lebensmittelbetrieb<br />

beim Schädlingsbekämpfer<br />

hinterfragt, ob<br />

eine Zertifizierung des Unternehmens<br />

gemäß DIN EN 16636<br />

vorliegt. Sollte eine solche<br />

Zertifizierung nicht vorliegen,<br />

empfiehlt es sich, die Vorgaben<br />

dieser DIN in die Vertragsgestaltung<br />

mit aufzunehmen. Details<br />

zur DIN 16636 waren im <strong>Hygiene</strong><br />

<strong>Report</strong> 4/2015 beschrieben.<br />

Steuerung der Dienstleistung<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Was muss der Schädlingsbekämpfer<br />

umsetzen?<br />

Ausgangspunkt bei der Steuerung<br />

der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung<br />

sind die<br />

Vorgaben des Gesetzgebers,<br />

die vornehmlich in der Verordnung<br />

(EG) 852/2004 über<br />

Lebensmittelhygiene und im<br />

Lebensmittel-, Bedarfsgenstände-<br />

und Futtermittelgesetzbuch<br />

28 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

schädlingsbekämpfung<br />

Abb. 2: Abfallsammelräume sollen und müssen schädlingsfeindlich gestaltet<br />

werden, so will es das Gesetz. Allein nur Pappen und Folienreste bieten Mäusen<br />

und Ratten Versteckmöglichkeiten und Nistmaterial.<br />

zu finden sind. Ein wesentlicher<br />

Aspekt bei diesen Vorgaben ist,<br />

dass alle Lebensmittelbetriebe<br />

unabhängig von Branche und<br />

Größe zur Schädlingsprophylaxe<br />

verpflichtet sind, sodass der<br />

Schädlingsbekämpfer in jedem<br />

Fall anzuhalten ist, ein auf den<br />

jeweiligen Lebensmittelbetrieb<br />

entsprechend ausgerichtetes<br />

Prophylaxesystem einzurichten.<br />

Allerdings muss ich bei meinen<br />

Betriebsinspektionen immer<br />

wieder feststellen, dass gerade<br />

bei der Schädlingsprophylaxe<br />

die häufigsten und elementarsten<br />

Fehler, Mängel und<br />

Versäumnisse vorliegen. Wichtig<br />

ist auch hier, dass der Gesetzgeber<br />

bei der Prophylaxe nicht<br />

nur von Schädlingen spricht,<br />

sondern explizit von Tieren und<br />

Schädlingen, sodass z.B. Spinnen<br />

und Wespen, die eigentlich<br />

nicht zu den klassischen<br />

Schädlingen zählen, in einem<br />

Lebensmittelbetrieb auch nicht<br />

zu dulden sind. Zwingende<br />

Voraussetzung, um hier exakte<br />

Vorgaben geben zu können,<br />

ist eine genaue Kenntnis der<br />

entsprechenden Gesetzgebung,<br />

was vielerorts nicht gegeben ist.<br />

Aber bei den Vorgaben des<br />

Gesetzgebers und diesbezüglicher<br />

Steuerung des Dienstleisters<br />

darf man sich nicht<br />

ausschließlich auf die Gesetze<br />

konzentrieren, die vom Lebensmittelbetrieb<br />

umgesetzt werden<br />

müssen. Berücksichtigen sollte<br />

man auch hier die Gesetzgebung,<br />

die der Schädlingsbekämpfer<br />

zu beachten hat, denn<br />

letztlich haftet der Lebensmittelunternehmer<br />

für alles, was auch<br />

externe Dienstleister umsetzen.<br />

Bei Betriebsinspektionen fällt<br />

immer wieder auf, dass gerade<br />

die Umsetzung der neuen, seit<br />

2013 geltenden Anwendungsvorschriften<br />

zur Prophylaxe und<br />

Bekämpfung von Ratten und<br />

Mäusen, für die der Schädlingsbekämpfer<br />

zuständig ist, immer<br />

noch eklatante Mängel und<br />

Defizite aufweisen.<br />

Nicht zu vergessen bei der<br />

Steuerung der Dienstleistung<br />

Schädlingsbekämpfung sind<br />

die entsprechenden Vorgaben<br />

aus Lebensmittelstandards, wie<br />

z.B. der IFS. Auch diesbezüglich<br />

muss der Schädlingsbekämpfer<br />

Vorgaben bekommen,<br />

was IFS-konform hinsichtlich<br />

Schädlingsprophylaxe und -bekämpfung<br />

im jeweiligen Lebensmittelbetrieb<br />

umzusetzen ist.<br />

Ein weiterer Punkt, der in vielen<br />

Lebensmittelbetrieben nur eher<br />

stiefmütterlich abgehandelt<br />

wird, ist die Kommunikation<br />

mit dem Schädlingsbekämpfer.<br />

Nur an- und abmelden beim<br />

Pförtner, als extreme Variante,<br />

ist bei dieser brisanten Thematik<br />

keinesfalls ausreichend.<br />

Abb. 3: Die Wespe zählt zwar nicht zu den klassischen Schädlingen, im<br />

Gegenteil, ist im Lebensmittelbetrieb aber dennoch verboten.<br />

Hier muss eine lebendige und<br />

gegenseitige Kommunikation<br />

gefordert werden, die sogar so<br />

weit gehen kann, dass der oder<br />

die Verantwortliche<br />

den<br />

Schädlingsbekämpfer<br />

bei seinen<br />

Serviceterminen<br />

begleitet<br />

und sich die<br />

Tätigkeiten<br />

erklären lässt.<br />

Unmöglich<br />

ist auch, dass<br />

der Lebensmittelbetrieb<br />

Wochen auf die<br />

Dokumentation warten muss.<br />

Eine aussagekräftige Dokumentation<br />

über die Tätigkeiten des<br />

Schädlingsbekämpfers sollte<br />

spätestens eine Woche nach<br />

dem Servicetermin im Lebensmittelbetrieb<br />

vorliegen.<br />

Die interne Steuerung<br />

Was müssen die eigenen<br />

Mitarbeiter umsetzen?<br />

Beim Aspekt der Steuerung<br />

dürfen Verantwortung und<br />

Umsetzung nicht ausschließlich<br />

auf den Dienstleister abgewälzt<br />

werden – die Verantwortlichen<br />

sowie alle Mitarbeiter in einem<br />

Lebensmittelbetrieb sitzen<br />

ebenfalls mit in diesem Boot<br />

und müssen entsprechend gelenkt<br />

werden. Zunächst einmal<br />

sollte den Mitarbeitern unmissverständlich<br />

klar gemacht werden,<br />

dass Schädlinge zu jeder<br />

Zeit auftreten können und für<br />

jeden Lebensmittelbetrieb eine<br />

teils existenzielle Gefahr darstellen.<br />

Ein solches fundamentales<br />

Bewusstsein kann man sehr gut<br />

über entsprechende Personalschulungen<br />

erreichen.<br />

Sodann: <strong>Hygiene</strong> und Ordnung<br />

sind im Zusammenhang mit<br />

Schädlingen die maßgeblichen<br />

Faktoren schlechthin. Schlechte<br />

<strong>Hygiene</strong> begünstigt Schädlinge<br />

und beeinträchtigt die Schädlingsprophylaxe.<br />

Auch Unordnung<br />

begünstigt Schädlinge,<br />

indem Versteckmöglichkeiten<br />

Abb. 4: Ausgewachsene Haus- und Feldmäuse passen<br />

durch Löcher mit nur 5 mm Durchmesser, so dass alle<br />

Außentore und -türen nach unten dicht schließen müssen.<br />

29


schädlingsbekämpfung<br />

2·24<br />

Schädlingskontrolle mit RNA-Spray<br />

Projekt ViVe_Beet für ökologischeren Pflanzenschutz<br />

Die Grüne Pfirsichblattlaus ist Überträger<br />

von diversen Vergilbungsviren, die zu Einbußen<br />

in der Zuckerrübenernte führen.<br />

Foto: © Fraunhofer IME/Leonie Graser<br />

Schädlinge auf Pflanzen<br />

wirkungsvoll bekämpfen,<br />

ohne anderen Organismen<br />

zu schaden – daran arbeiten<br />

Forscher im vom Julius Kühn-<br />

Institut (JKI) koordinierten<br />

Verbundprojekt „ViVe_Beet“,<br />

das vom Bundesministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

gefördert wird. An dem<br />

Projekt beteiligt sind Wissenschaftler<br />

des JKI-Instituts für<br />

Pflanzenschutz in Ackerbau<br />

und Grünland, des Fraunhofer-Instituts<br />

für Molekularbiologie<br />

und Angewandte Oekologie<br />

IME und des Instituts für<br />

Zuckerrübenforschung (IfZ).<br />

Die Projektpartner verfolgen<br />

den Ansatz, speziell zugeschnittene<br />

doppelsträngige<br />

RNA-Moleküle zu nutzen, die<br />

mittels gängiger Auftragsmethoden<br />

in geeigneter Formulierung<br />

ausgebracht werden,<br />

um Zuckerrüben künftig vor<br />

Vergilbungsviren zu schützen.<br />

Zukunftsziel: Chemiefreiheit<br />

Der Einsatz chemisch-synthetischer<br />

Insektizide und Pestizide<br />

in der Landwirtschaft hat<br />

einen negativen Einfluss auf<br />

die Insektenvielfalt und Bienengesundheit.<br />

Deshalb ließ<br />

die EU 2019 die Zulassung<br />

von systemisch wirksamen<br />

Neonikotinoiden auslaufen,<br />

was aber zu neuen Problemen<br />

in der Landwirtschaft führte:<br />

Die Grüne Pfirsichblattlaus<br />

(Myzus persicae), eines der<br />

Insekten mit den meisten<br />

Resistenzen gegen chemischsynthetische<br />

Insektizide,<br />

lässt sich seitdem schwer<br />

bekämpfen. V.a. die Zuckerrübe<br />

ist stark betroffen, da<br />

die Laus Überträger mehrerer<br />

Vergilbungsviren ist, die zu<br />

enormen Einbußen (20-50 %)<br />

in der Rübenernte führen.<br />

Ansatz: RNA-Interferenz<br />

Fraunhofer IME, JKI und Ifz<br />

wählen einen biologischen,<br />

artspezifischen Ansatz und<br />

arbeiten gemeinsam daran,<br />

die Pflanzenlaus durch<br />

RNA-Interferenz (RNAi) zu<br />

bekämpfen. Die RNAi ist eine<br />

natürliche Immunantwort auf<br />

fremdes virales Erbgut,<br />

das oft als doppelsträngige<br />

RNA (dsRNA)<br />

vorliegt. Dafür mussten<br />

die Forscher ein Gen<br />

finden, das einen Effekt<br />

hat, wenn man es mit<br />

dem RNA-Interferenz-<br />

Mechanismus ausschaltet.<br />

Die Effekte variieren<br />

von Häutungsproblemen<br />

über Rückgang der<br />

Nachkommen bis hin<br />

zur erhöhten Mortalität<br />

der Schädlinge. In ihren<br />

Tests fanden sie mehrere<br />

Gene, deren Ausschalten<br />

zu hoher Mortalität<br />

bei der Blattlaus führt. Nach<br />

Labortests sollen Feldversuche<br />

mit dem dafür entwickelten<br />

RNA-Spray folgen.<br />

Der innovative Ansatz birgt<br />

das Potenzial, umweltverträgliche,<br />

selektive Pflanzenschutzmittel<br />

zu entwickeln.<br />

Denn die natürlichen Moleküle<br />

könnten nicht nur gegen<br />

Insekten, sondern auch gegen<br />

Viren oder Pilzerreger wirken.<br />

www.fraunhofer.de<br />

geschaffen werden. Also kann<br />

man nicht oft genug die eigenen<br />

Mitarbeiter anweisen, für <strong>Hygiene</strong><br />

und Ordnung Sorge zu tragen,<br />

um so die Räumlichkeiten<br />

schädlingsfeindlich zu gestalten.<br />

Details zur Schädlingsbekämpfung<br />

und Reinigung waren im<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong> 4/2020 abgehandelt.<br />

Aber auch<br />

bauliche<br />

Maßnahmen<br />

sind<br />

in der<br />

internen<br />

Steuerung<br />

zu berücksichtigen<br />

und bei<br />

den eigenen<br />

Mitarbeitern<br />

im<br />

Bedarfsfall<br />

anzumahnen. So fällt sehr<br />

häufig auf, dass Außentore und<br />

-türen nach unten nicht dicht<br />

abschließen, womit Mäuse und<br />

Ratten ungehindert zulaufen<br />

können. Zumal hier zu bedenken<br />

ist, dass erwachsene Mäuse<br />

durch Löcher mit nur 0,5 cm<br />

Durchmesser passen und Ratten<br />

durch Löcher mit 1,25 cm<br />

Durchmesser. I.d.R. werden<br />

Schädlinge immer mit den Rohwaren<br />

und/oder Verpackungen<br />

eingeschleppt, sodass von Zeit<br />

zu Zeit auch Lieferantenaudits<br />

durchgeführt werden sollten,<br />

um diese Möglichkeit der Zuwanderung<br />

einzugrenzen.<br />

Bewertung der Dienstleistung<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Vertrauen ist gut,<br />

Kontrolle ist besser!<br />

Wenn man nun schon dazu<br />

übergegangen ist, die Maßnahmen<br />

zur Dienstleistung Schädlingsbekämpfung<br />

ziel- und qualitätsorientiert<br />

zu steuern und zu<br />

lenken, dann ist eine regelmäßige<br />

Kontrolle und Bewertung<br />

dieser Maßnahmen eigentlich<br />

nur eine logische Konsequenz.<br />

Aber, wie schon zuvor angemerkt,<br />

geht es hier bei einer<br />

Kontrolle und Bewertung nicht<br />

nur um die externe Dienstleistung,<br />

sondern auch um Fehler,<br />

Mängel und Versäumnisse, die<br />

durch die eigenen Mitarbeiter<br />

verursacht werden.<br />

Abb. 5: Defekte Böden werden vom IFS aus gutem Grund bemängelt;<br />

sie begünstigen Schädlinge. Fotos: Thomas F. Voigt<br />

Erstens haben sich in diesem<br />

Zusammenhang auch wieder<br />

Personalschulungen bewährt,<br />

womit die Fehler der eigenen<br />

Mitarbeiter mehr oder weniger<br />

eliminiert werden können und<br />

die Fehler der externen Dienstleister<br />

eher erkannt werden.<br />

Zweitens können diese Kontrollen<br />

und Bewertungen sehr gut<br />

und ergebnisorientiert mit externen<br />

Beratern/Sachverständigen<br />

umgesetzt werden. Denn mit<br />

einer solchen Betriebsinspektion<br />

werden nicht nur Fehler,<br />

Mängel und Versäumnisse beim<br />

Thema Schädlinge, Prophylaxe<br />

und Bekämpfung erkannt,<br />

sondern auch Korrekturmaßnahmen<br />

aufgezeigt, die den<br />

richtigen Weg für die Zukunft<br />

beschreiben. Und für alle diejenigen,<br />

die nach IFS und/oder<br />

BRC zertifiziert sind, noch der<br />

Hinweis, dass diese Standards<br />

solche Betriebsinspektionen<br />

sogar einmal jährlich fordern.<br />

Pest Control Consult<br />

Postfach 12 17<br />

D-669511 Laudenbach<br />

30 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

schädlingsbekämpfung<br />

Schädlingen den Weg abschneiden<br />

Rentokil Initial: Mit Vorbeugung Lebensmittel effektiver schützen<br />

Schädlinge verursachen gerade in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie jedes Jahr enorme<br />

Kosten. Durch Kontamination und Fraß zerstören sie ganze Lagerbestände und sorgen<br />

bei Kunden und Verbrauchern für einen massiven Vertrauensverlust, der betroffenen Unternehmen<br />

lange anhaften kann. Hier ist frühzeitiges Handeln gefragt. Denn gute Schädlingsbekämpfung<br />

fängt nicht erst mit der Mausefalle an, weiß Dr. Christian Klockhaus, Director<br />

Science & Technology bei der Rentokil Initial GmbH & Co. KG (Köln), die als Teil einer<br />

international agierenden und in über 90 Ländern aktiven Gruppe auf Schädlingsbekämpfung,<br />

professionelle <strong>Hygiene</strong>dienstleistung und Vorratsschutz spezialisiert ist.<br />

Rät zu frühem Handeln: Dr. Chris tian<br />

Klockhaus. Fotos: Rentokil Initial<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

Nahrungsmittel irgendwann<br />

im Verlauf der Lieferkette von<br />

Schädlingen befallen werden,<br />

ist hoch. Rentokil Initial beziffert<br />

das Risiko eines Befalls mit<br />

Fluginsekten derzeit mit 95 %.<br />

Kriechinsekten und Schadnager<br />

belegen mit 90- bzw. 75-prozentigen<br />

Risiko die Folgeplätze.<br />

Sind die Schädlinge erst einmal<br />

im Gebäude, verunreinigen<br />

sie mit ihren Exkrementen,<br />

Gespinst- und Häutungsresten,<br />

durch ihre Larven oder Puppen<br />

den Lagerbestand und können<br />

gefährliche Krankheiten auf<br />

den Menschen übertragen. Vor<br />

Nagetieren ist selbst die Gebäudeinfrastruktur<br />

nicht sicher.<br />

Da schon kleinste Ritzen ausreichen,<br />

damit Schädlinge ins Gebäude<br />

gelangen, ist Vorbeugung<br />

Gute Schädlingsbekämpfung setzt<br />

früh an: mit dem Aussperren durch<br />

Abdichten typischer Einfallstore.<br />

das wohl wichtigste Gebot der<br />

Schädlingsbekämpfung. Fachfirmen<br />

sollten daher nicht erst<br />

zu Rate gezogen werden, wenn<br />

ein Befall vorliegt. Denn gute<br />

Schutzlösungen wirken bereits<br />

präventiv und minimieren so<br />

die Risikozonen im Innen- und<br />

Außenbereich eines Gebäudes.<br />

Populationen verringern<br />

So schafft z.B. die Flexi-Armour-<br />

Produktreihe von Rentokil Initial<br />

Barrieren, durch die Schadnager<br />

wie Ratten und Mäuse,<br />

aber auch Insekten zuverlässig<br />

ferngehalten werden. „Dies<br />

führt auf natürliche Weise zur<br />

Verringerung der Populationen,<br />

da weniger Nachkommen<br />

gezeugt werden, sobald der<br />

Weg zu Futter und möglichen<br />

Nistplätzen abgeschnitten ist“,<br />

erklärt Dr. Klockhaus.<br />

„Flexi Armour Seal“ z.B. füllt<br />

Löcher im Außen- und Innenbereich.<br />

Durch die enthaltenen<br />

Edelstahlhaken ist es widerstandsfähig<br />

gegen Nagetierfraß.<br />

Der geruchlose, flexible Dichtstoff<br />

ist umweltverträglich, nicht<br />

brennbar und kann überstrichen<br />

werden. Mit „Flexi Armour<br />

Weep“ werden Spalten in Mauerwerk<br />

und Fugen abgedichtet,<br />

ohne sie zu beschädigen. Es<br />

besteht aus flexiblem, hochbelastbarem<br />

Edelstahl, der Schadnager<br />

und Insekten hindert, in<br />

Wandöffnungen zu nisten. Und<br />

„Flexi Armour Dock“ verschließt<br />

die Lücken an Überladebrücken<br />

mit einem strapazierfähigen<br />

Netz aus Kevlar und/oder Stahl,<br />

das Ratten und Mäuse nicht<br />

durchnagen können und durch<br />

seine Flexibilität Schwingungen<br />

der Brücken standhält.<br />

Schadnager können aber auch<br />

durch schlecht eingepasste<br />

oder beschädigte Türen in Gebäude<br />

eindringen. Um das zu<br />

verhindern, bildet „Flexi Armour<br />

Doors“ eine robuste und<br />

flexible Kombination aus<br />

Drahtgestrick und Gummi,<br />

die Türspalten schadnagersicher<br />

abdichtet.<br />

Prophylaxe ist Pflicht<br />

Rentokil betreut nach<br />

eigenen Angaben<br />

weltweit tausende Lebensmittelproduzenten,<br />

Rohstoffzulieferer und<br />

Logistik unternehmen.<br />

Experte Dr. Klockhaus<br />

rät daher: „Machen Sie<br />

die Schädlingsvorbeugung zum<br />

integralen Bestandteil Ihres<br />

<strong>Hygiene</strong>managements und<br />

schulen Sie auch Ihre Mitarbeiter,<br />

mögliche Schwachstellen<br />

direkt zu erkennen.“ Denn nicht<br />

immer sind bauliche Mängel<br />

das Problem. Auch achtlos<br />

offenstehende Rolltore oder<br />

vermeidbare Fehler bei der<br />

Lagerung unterschiedlicher<br />

Warengruppen begünstigen das<br />

Einschleppen und die Verbreitung<br />

von Schädlingen.<br />

Rentokil Initial GmbH & Co. KG<br />

Am Coloneum 4<br />

50829 Köln<br />

www.rentokil-initial.com<br />

31


praxis<br />

2·24<br />

E-Behälter im Durchlaufverfahren reinigen<br />

3-Tank-Industriewaschanlage von Mohn bei Bahlmann Kalbfleisch (Lindern) im Einsatz<br />

Seit mehr als 50 Jahren produziert die Hubert Bahlmann GmbH & Co. Versandschlachterei Spezialmischfutterwerk KG<br />

(Lindern) Kalbfleisch in Premiumqualität aus Deutschland. Im August 2022 ging das niedersächsische Familienunternehmen<br />

mit ca. 300 Beschäftigten einen entscheidenden Schritt in Richtung <strong>Hygiene</strong>, Effizienz und Nachhaltigkeit, indem<br />

eine hochmoderne 3-Tank-Waschanlage mit einer Länge von 26 Metern in Betrieb genommen wurde. Diese innovative<br />

Industriewaschanlage der Mohn GmbH (Meinerzhagen) ermöglicht die Reinigung von bis zu 1000 Euronorm-Behältern pro<br />

Stunde im Durchlaufverfahren und bietet integrierte Funktionen zur Etikettenentfernung und Trocknung.<br />

Anspruchsvolle Kundenanforderungen<br />

und Aufgabenstellungen<br />

bildeten die Grundlage für die<br />

von Mohn realisierte Lösung:<br />

Reinigung und Trocknung von<br />

bis zu 1000 E1-/E2-Euronorm-<br />

Behältern pro Stunde; Behäl terbeförderung<br />

durch die Waschanlage<br />

einspurig und zunächst<br />

quer im Einlaufbereich, später<br />

in der Auslaufzone längs verlaufend;<br />

Etikettenentfernung<br />

von allen vier Behälterseiten,<br />

wobei Klebereste rückstandslos<br />

entfernt werden; Nutzung der<br />

Abwärme aus der Biogasanlage<br />

über einen Wärmetauscher;<br />

Hier werden die Etiketten auf den kurzen Kistenseiten<br />

entfernt und gesammelt.<br />

Fotos: Mohn<br />

minimaler Verbrauchswert von<br />

höchstens 0,6 l Wasser pro<br />

Behälter bei voller Auslastung;<br />

Überwachung durch Druckwächter<br />

bei Abweichungen vom<br />

vorgegebenen Druck, inkl. LED-<br />

Signalampel über Siemens S7;<br />

automatisches Befüllungssystem<br />

mittels programmierbarer<br />

Zeitsteuerung.<br />

Hygienisch und effizient: Die Waschanlage hat eine Länge von 26 m, eine Spültemperatur<br />

von 55-60 °C und eine Kapazität von bis zu 1000 Euronorm-Behältern pro Stunde.<br />

Zonen und Funktionen<br />

Die Einlaufzone der Waschanlage<br />

hat eine Länge von 800 mm<br />

sowie ein separat angetriebenes<br />

180° Förderband, um die<br />

Behälter seitlich geneigt in<br />

Querrichtung<br />

durch die Anlage<br />

zu befördern.<br />

Hier erfolgt der<br />

Grobschmutzabwurf<br />

bei einer<br />

ergonomischen<br />

Förderhöhe von<br />

+1100 mm. Die<br />

Vorwasch- und<br />

Einweichzone<br />

erstreckt sich<br />

über 10.800 mm<br />

und verfügt über<br />

einen Trommelfilter<br />

mit 1000 l Tankinhalt. Ein<br />

separater Kaltwasserzulauf ohne<br />

Beheizung wird genutzt, um<br />

die Abwärme der vorherigen<br />

Zonen effizient einzusetzen.<br />

Die Wassertemperatur erreicht<br />

ca. 40-45 °C. In der 3600 mm<br />

langen Hauptwaschzone erfolgt<br />

die Etikettenentfernung an der<br />

kurzen Seite der Behälter. Der<br />

Tank mit 1200 l Kapazität wird<br />

elektrisch beheizt (3 x 10 kW).<br />

Eine Edel stahlkreiselpumpe mit<br />

7,5 kW und 1200 l/min sorgt für<br />

die Reinigung bei ca. 50-55 °C.<br />

In der folgenden Zone erfolgt<br />

die Antriebstrennung auf ein<br />

flaches Modulband, das die<br />

Drehung der Behälter auf<br />

Längsrichtung ermöglicht. Im<br />

3600 mm langen Spülzonenmodul<br />

wird gespült und die<br />

Etiketten auf den Längsseiten<br />

der Behälter mithilfe einer<br />

Frischwasserspritzung und einer<br />

Pumpenklarspülung entfernt.<br />

Diese Zone verfügt über einen<br />

separaten Trommelfiltertank mit<br />

800 l Kapazität, der von einer<br />

EDUR Edelstahlkreiselpumpe<br />

mit 7,5 kW unterstützt wird.<br />

Eine neutrale Zone von etwa<br />

1000 mm Länge mit integrierter<br />

Absaugung entzieht den Großteil<br />

der entstehenden Wrasen<br />

nach der Heißwasser-Klarspülung.<br />

Die Trocknungszone (Gebläsezone)<br />

erstreckt sich über<br />

3600 mm und wird elektrisch<br />

beheizt. Vier Motoren<br />

mit je 5 kW Leistung<br />

sorgen dafür, dass<br />

die Behälter über<br />

Edelstahlluftdüsen<br />

abgeblasen und der<br />

Wasserfilm entfernt<br />

wird. Die Restfeuchte<br />

beträgt laut Hersteller<br />

nur 6 g (180 s nach<br />

Verlassen der Zone).<br />

Die Temperatur der auslaufenden<br />

Kisten beträgt etwa<br />

25-30 °C. Eine kurze Endpufferzone<br />

von 500 mm ermöglicht<br />

auch die Übergabe an die<br />

bauseitige Fördertechnik zum<br />

automatisierten Kistenlager.<br />

Maßnahmen gegen Keime<br />

Um sicherzustellen, dass garan -<br />

tierte Keimzahlen von 10 kbE/<br />

cm² eingehalten werden, ist<br />

es laut Mohn unerlässlich,<br />

verschmutzte Behälter in der<br />

Nähe des Trocknungsmoduls<br />

zu vermeiden. In der zweiten<br />

Waschzone (Hauptwaschung)<br />

ist es zudem wichtig, saure<br />

und alkalische Waschmittel im<br />

Wechsel zu verwenden, um die<br />

Keimzahlen innerhalb der geforderten<br />

Grenzen zu halten.<br />

MOHN GMBH<br />

Am Stadion 4<br />

D-58540 Meinerzhagen<br />

www.mohn-gmbh.com<br />

Hubert Bahlmann GmbH & Co.<br />

Mühlenweg 30<br />

D-49699 Lindern<br />

www.bahlmann-kalb.de<br />

32 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

praxis<br />

Mit Ultraschall Ablagerungen reduzieren<br />

KHS: HASYTEC Dynamic Biofilm Protection für Flaschenreinigungsmaschinen/Pasteure<br />

Mit Ultraschall lassen sich Ablagerungen – z.B. in Flaschenreinigungsmaschinen – deutlich reduzieren, Reinigungsintervalle<br />

verlängern und Stillstandszeiten verkürzen, Energie und Ressourcen einsparen. Abfüll- und<br />

Verpackungsanlagenhersteller KHS (Dortmund) bietet die HASYTEC Dynamic Biofilm Protection als einfaches<br />

Plug-and-Produce-Produkt an, bei dem Ultraschall-Aktoren an bestimmten Maschinenkomponenten die darin<br />

befindliche Flüssigkeit in minimale Schwingungen versetzen. Aktuell steht das System für Reinigungsmaschinen<br />

und für Pasteure zur Verfügung – für Neumaschinen oder auch als Umbau für bestehende Anlagen. Der<br />

deutsche Mineralbrunnen Staatlich Bad Meinberger nutzt das Verfahren seit 2022 erfolgreich in der Praxis.<br />

Bei Bad Meinberger ist das Dynamic<br />

Biofilm Protection System derzeit<br />

mit zwei Steuereinheiten und zwölf<br />

Ultraschall-Aktoren in Betrieb.<br />

Beide Firmen verbindet eine<br />

lange Technologiepartnerschaft.<br />

Immer wieder bietet sich der<br />

Abfüller für den Maschinenund<br />

Anlagenbauer als Pilotkunde<br />

an, um Neu- und Weiterentwicklungen<br />

zu testen. Dieses<br />

Mal handelte es sich nicht um<br />

eine neue Technologie, sondern<br />

um ein Verfahren, das im<br />

Schiffsbau seit Jahren bewährt<br />

ist und nun auf die Getränkeindustrie<br />

übertragen wurde. Bei<br />

Bad Meinberger verringert<br />

Dynamic Biofilm Protection z.B.<br />

in den Spritzrohren der KHS-<br />

Reinigungsmaschine Innoclean<br />

EE die Ablagerung von Biofilm,<br />

Kalk und Fasermaterial von<br />

Papieretiketten.<br />

Ohne das System kam es immer<br />

wieder zu Versteinungen, deren<br />

Entfernung mit hohem Aufwand<br />

verbunden war. „Gerade die<br />

Kombination aus Papier und<br />

Kalk hat uns vor eine echte<br />

Herausforderung gestellt“, sagt<br />

Jannis Maas, Betriebsleiter für<br />

Produktion und Versorgung bei<br />

Bad Meinberger. „Da mussten<br />

unsere Kollegen häufig mit dem<br />

Meißel ran.“ Anstrengend bei<br />

der Reinigung von Maschinenteilen<br />

ist nicht nur die körperliche<br />

Arbeit. Wenn der Betrieb<br />

an seiner Kapazitätsgrenze läuft,<br />

bereitet auch die Suche nach<br />

dem richtigen Zeitpunkt für ein<br />

Reinigungsintervall Kopfzerbrechen:<br />

„Vor der Installation der<br />

Ultraschallwandler musste die<br />

Maschine spätestens alle zwei<br />

Monate auf ihren Versteinungsgrad<br />

hin überprüft, gesäuert<br />

und teils auseinandergebaut<br />

werden, um die Ablagerungen<br />

zu entfernen. Das hat einen<br />

ganzen Tag gedauert, den man<br />

in der Produktionsplanung blocken<br />

oder auf das Wochenende<br />

schieben musste“, so Maas.<br />

Ultraschall-Aktoren an Maschinenkomponenten<br />

versetzen darin befind -<br />

liche Flüssigkeit in minimale Schwingungen,<br />

hier z.B. am Spritzrohr einer<br />

Reinigungsmaschine. Fotos: KHS<br />

Autark und wartungsfrei<br />

Seit rund 18 Monaten ist das<br />

Dynamic Biofilm Protection<br />

System bei Bad Meinberger mit<br />

zwei Steuereinheiten und zwölf<br />

Ultraschall-Aktoren nun in Betrieb.<br />

Anstelle einer konstan ten<br />

Dauerfrequenz werden nur Im -<br />

pulse benötigt, um die Flüssigkeit<br />

in Schwingung zu ver setzen<br />

und darin enthaltene Schwebstoffe<br />

in Bewegung zu halten.<br />

„Wenn wir früher häufig eine<br />

komplette Bruchkarre mit den<br />

Ablagerungen gefüllt haben, ist<br />

es nun kaum noch ein 20-Liter-<br />

Eimer. Und in diesem Jahr haben<br />

wir bisher nicht eine einzige<br />

Säuerung durchführen müssen.<br />

Das System läuft komplett<br />

autark und praktisch wartungsfrei“,<br />

sagt Robert Mühlenweg,<br />

Betriebsleiter Technik und<br />

Logistik bei dem Getränkehersteller.<br />

Maas dazu: „Der beste<br />

Service ist der, den man nicht<br />

braucht.“ Das System bringe<br />

eine erhebliche Verlängerung<br />

der Reinigungsintervalle und<br />

verkürzte Stillstandszeiten, was<br />

eine „signifikante Mehrproduktion“<br />

ermögliche, weiß Kathrin<br />

Gareis, Product Manager Service<br />

bei KHS. Zudem würden<br />

die Verbräuche von Wasser,<br />

Wärme, Strom und Chemikalien<br />

wie Zitronensäure zum Säuern<br />

der Komponenten verringert.<br />

Energie und Chemie gespart<br />

So wurden Betriebs-, Energiekosten<br />

und Ressourcen gesenkt.<br />

Mühlenweg und Maas<br />

achten z.B. penibel auf die<br />

Qualität der Lauge in ihrer<br />

Reinigungsmaschine: Deren Volumen<br />

beträgt rund 40 m 3 , die –<br />

würde man sie verwerfen – erst<br />

auf Temperatur gebracht und<br />

jedes Mal neu mit Chemikalien<br />

versetzt werden müssten. So<br />

wird im Abfüllbetrieb kontinuierlich<br />

filtriert und Frischwasser<br />

bzw. Lauge nur in dem Umfang<br />

zudosiert, wie etwa durch die<br />

abgelösten Etiketten verloren<br />

geht. Parallel hat man aufgrund<br />

spezifischer Prozessparameter<br />

mit höherem Belagsrisiko die<br />

Laugentemperatur mithilfe enger<br />

Laborbegleitung abgesenkt.<br />

KHS GmbH<br />

Juchostraße 20<br />

D-44143 Dortmund/<br />

www.khs.com<br />

Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen<br />

GmbH & Co. KG<br />

Am Waldstadion 1<br />

D-32805 Horn-Bad Meinberg<br />

www.badmeinberger.de<br />

33


praxis<br />

2·24<br />

Was in echter Butter (nicht) drin sein darf<br />

TÜV SÜD erklärt vegane und Misch-Alternativen – Foodstandards und Audits empfohlen<br />

Laut Bundesanstalt für Ernährung lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen in<br />

Deutschland im Jahr 2022 bei knapp 5,3 Kilogramm. Damit ist der Verbrauch bei dieser Produktgruppe im Vergleich zu<br />

2021 um 12,6 Prozent gesunken. Gleichzeitig hat die Nachfrage nach Butter-Alternativen in den letzten Jahren stark zugenommen.<br />

Vom veganen Butterersatz bis hin zu sogenannten Mischstreichfetten bieten Hersteller heute die unterschiedlichsten<br />

Variationen. Der TÜV SÜD erklärt in diesem Fachartikel die Eigenschaften von Butter und Butter-Alternativen.<br />

Wo Butter draufsteht …<br />

Was als Butter bezeichnet werden<br />

darf, ist in der sogenannten<br />

Butter-Verordnung gesetzlich<br />

geregelt. Sie darf nur aus Milch<br />

von Kühen, daraus unmittelbar<br />

gewonnener Sahne (Rahm)<br />

oder Molkensahne (Molkenrahm)<br />

hergestellt werden. Als<br />

Molke wird der bei der Käseherstellung<br />

zurückbleibende flüssige<br />

Anteil der Milch bezeichnet.<br />

Butter muss mindestens<br />

82 % Milchfett enthalten. Zugesetzt<br />

werden dürfen nur Salz,<br />

Jodsalz, Wasser unter Einhaltung<br />

der gesetzlichen Mengen<br />

und der Farbstoff Beta-Carotin<br />

(E 160a). Das Färben von Butter<br />

ist gesetzlich ausdrücklich<br />

erlaubt. Es dient dazu, jahreszeitliche<br />

Schwankungen des<br />

Rohstoffes Milch auszugleichen.<br />

Die Verwendung von Beta-Carotin<br />

muss im Zutatenverzeichnis<br />

angegeben werden. Dagegen<br />

ist die Zugabe von pflanzlichen<br />

Fetten oder Ölen ausgeschlossen.<br />

Butterschmalz − auch<br />

Ghee genannt − ist ein Sonderprodukt<br />

aus Butter, bei dessen<br />

Herstellung Wasser, Milcheiweiß<br />

und Milchzucker durch Erhitzen<br />

und Zentrifugieren aus der<br />

Butter entfernt werden, sodass<br />

ein zum Braten und Kochen<br />

geeignetes Fett entsteht.<br />

Margarine als Alternative<br />

Die konventionelle Alternative<br />

zu Butter war bis vor wenigen<br />

Jahren die reine Margarine. Sie<br />

enthält kein Milchfett, sondern<br />

Produkt Rohstoffe Verwendung<br />

Butter<br />

Butterschmalz<br />

Margarine<br />

Vegane<br />

Butter<br />

Mischstreichfette<br />

ausschließlich<br />

Milchfett<br />

nur Butter<br />

(ohne die<br />

Molke)<br />

Pflanzenöle<br />

und -fette, (geringmäßig<br />

tolerierter<br />

Anteil<br />

tierischer Fette)<br />

ausschließlich<br />

Pflanzenöle<br />

und -fette<br />

tierische Fette<br />

und pflanzliche<br />

Öle/Fette<br />

Tabelle: Übersicht zu Butter und Alternativen.<br />

besteht aus pflanzlichen Zutaten,<br />

wobei ein geringer Anteil<br />

an Milchfett vom Gesetzgeber<br />

zugelassen ist. Die verwendeten<br />

Pflanzenöle oder -fette können<br />

durch geeignete Verfahren gehärtet<br />

werden, was im Zutatenverzeichnis<br />

kenntlich gemacht<br />

werden muss. Margarine kann<br />

Emulgatoren, Säureregulatoren,<br />

Vitamine und Aromastoffe enthalten.<br />

Der zulässige Wassergehalt<br />

liegt bei maximal 16 %.<br />

Veganer Butterersatz<br />

Vor wenigen Jahren kam als<br />

neue pflanzliche Alternative die<br />

Brotaufstrich; zum Backen und<br />

Kochen von herzhaften und süßen<br />

Speisen; Saucen, Feinbackwaren,<br />

Buttercremes; Basis für Kräuteroder<br />

Knoblauchbutter, „Stich“ zur<br />

Verfeinerung von Gemüsen; „Lösungsmittel“<br />

z.B. für echten Kakao<br />

v.a. in der internationalen Küche;<br />

Herstellung von Saucen,<br />

Verfeinerung von Gemüsen,<br />

seltener Feinbackwaren<br />

als Butter ersetzendes Fett<br />

in Backwaren und in feinen<br />

Backwaren, Brotaufstrich<br />

vegane Küche; Schmelzen, Braten,<br />

Backen und als Brotaufstrich<br />

Brotaufstrich, laut mancher<br />

Herstellerangabe auch zum<br />

Backen oder Braten<br />

Quelle: TÜV SÜD<br />

„vegane Butter“ auf den Markt.<br />

„Der Begriff ist irreführend“,<br />

erklärt Dr. Andreas Daxenberger,<br />

Lebensmittelexperte der<br />

TÜV SÜD Management Service<br />

GmbH. Denn diese Bezeichnung<br />

ist Produkten aus Milch<br />

vorbehalten. Veganer Ersatz für<br />

Butter wird nur aus pflanzlichen<br />

Ölen und Fetten hergestellt.<br />

Die Zusammensetzung basiert<br />

v.a. auf Sonnenblumen-, Soja-,<br />

Raps-, Palm- oder Kokosöl.<br />

Sie werden durch aufwendige<br />

Lebensmittelverarbeitung in<br />

butterähnliche Konsis tenz gebracht.<br />

Der buttrige Geschmack<br />

und die Textur der Butter werden<br />

durch Aromen, Salz und<br />

Emulgatoren erzeugt.<br />

Gemischte Streichfette<br />

Mischstreichfette bestehen aus<br />

einer Mischung von tierischem<br />

Fett (i.d.R. Butter oder Milchfett)<br />

und pflanzlichem Fett (v.a.<br />

pflanzliche Öle). Diese Produkte<br />

führen die Geschmacks- und<br />

Gebrauchsqualitäten von Butter<br />

und Pflanzenölen oder -fetten<br />

zusammen. Milchstreichfette<br />

enthalten mehr Milchfett als<br />

pflanzliche Öle. Die Pflanzenstreichfette<br />

enthalten mehr<br />

pflanzliche Öle als Milchfett.<br />

Standards für Food Safety<br />

Bei Butter wie ihren Alternativen<br />

sollte laut Empfehlung des TÜV<br />

SÜD auch die Lebensmittelsicherheit<br />

nicht zu kurz kommen.<br />

Und neben gesetzlichen Vorgaben<br />

würden privatwirtschaftliche<br />

Zertifizierungsstandards wie der<br />

IFS Food immer wichtiger. Die<br />

Audit-Anforderungen umfassen<br />

u.a.: genaue Dokumentation der<br />

Verarbeitungsprozesse, Eignung<br />

von Anlagen und Geräten, Sau -<br />

berkeit und <strong>Hygiene</strong> in der Produktion,<br />

Vermeidung von Kontaminationen<br />

mit Allergenen oder<br />

Fremdkörpern, Lebensmittelkonformität<br />

von Verpackungen,<br />

Einhaltung von Füllmengen.<br />

TÜV SÜD AG<br />

Westendstraße 199<br />

D-80686 München<br />

www.tuvsud.com/de<br />

34 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

fremdkörperdetektion<br />

Mit Röntgen-Inspektionssystemen<br />

die Lebensmittelsicherheit erhöhen<br />

Minebea Intec: High-Tech gegen Splitter oder Steine im Produkt<br />

Der Einsatz von Röntgen-Inspektionssystemen in der Lebensmittelindustrie hat in den<br />

letzten Jahren deutlich zugenommen. Denn Fremdkörper wie Plastiksplitter im Joghurt oder<br />

Steine in Schüttgütern wie Cerealien können für Hersteller dramatische Folgen haben. Im<br />

folgenden Beitrag erklärt Wäge- und Inspektionstechnologieanbieter Minebea Intec (Hamburg),<br />

wie innovative Röntgensysteme als lohnende In ves tition in Produktsicherheit und<br />

-integrität die höchsten Qualitätsstandards in der Lebensmittelproduktion gewährleisten.<br />

Röntgenprüfsysteme zeichnen sich<br />

durch intuitive Bedienung über eine<br />

ikonbasierte Benutzeroberfläche aus.<br />

Röntgen-Inspektionssysteme<br />

erkennen nicht nur Produkte,<br />

die mit Metall, Glas, Gummi,<br />

Kunststoffteilen oder Knochensplittern<br />

verunreinigt sind, sie<br />

ermöglichen auch Inline-Qualitätskontrollen<br />

wie Gewichtsbestimmung,<br />

Zählen von Komponenten,<br />

Erkennung fehlender<br />

oder fehlerhafter Produkte,<br />

die Füllstandskontrolle und<br />

Überprüfung der Unversehrtheit<br />

von Verschlüssen. Als Teil des<br />

HACCP-Konzepts tragen sie<br />

dazu bei, zunehmende Anforderungen<br />

von Verbrauchern<br />

und Behörden zu erfüllen und<br />

Hersteller vor kostspieligen und<br />

markenschädigenden Produktrückrufen<br />

zu schützen.<br />

Wie die Technik funktioniert<br />

Im Lebensmittelsektor funktioniert<br />

die Technik ähnlich wie bei<br />

Gepäckstücken am Flughafen.<br />

Das Produkt läuft auf einem<br />

Förderband mit konstan ter Geschwindigkeit<br />

durch den Röntgenstrahl.<br />

Während es sich weiterbewegt,<br />

wird in regelmäßi gen<br />

Abständen (z.B. alle 0,8 mm)<br />

eine neue Bildzeile er zeugt.<br />

Ist das Produkt vollstän dig<br />

erfasst, wird das Graustufenbild<br />

analysiert und auf Fremdkörper<br />

untersucht. „Röntgen-Inspektionssysteme<br />

erkennen kontaminierte<br />

Produkte daran, dass<br />

Fremdkörper wie Metall Rönt-<br />

genstrahlen stärker absorbieren<br />

als das Lebensmittel“, sagt<br />

Liang Mengqi, Global Product<br />

Manager bei Minebea Intec.<br />

„Daher hängt der Erfolg der<br />

Fremdkörpererkennung von<br />

Das Dylight-Röntgeninspektionssystem<br />

ist ideal zur Inspektion kleiner<br />

Produkte wie Süßigkeiten, Energieriegel,<br />

Snacks. Foto: Minebea Intec<br />

deren Dichte ab.“ So könne ein<br />

Minebea-Intec-Röntgengerät<br />

z.B. einen 2 mm dicken Metalldraht<br />

in Joghurt erkennen, bei<br />

dem reine Metalldetektoren keine<br />

Chance hätten – sie würden<br />

durch die Aluminiumfolie der<br />

Joghurtverpackung gestoppt.<br />

Das Portfolio an Systemen für<br />

die Inspektion verpackter Produkte<br />

ist breit. Typische Anwendungen<br />

sind Kartons, Schachteln,<br />

Beutel, Schalen und<br />

Portionspackungen für trockene<br />

oder flüssige Lebensmittel. Um<br />

ein geeignetes Röntgensystem<br />

auszuwählen, müssen das<br />

Produkt und seine Ausrichtung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Das richtige System wählen<br />

Am häufigsten im Einsatz sind<br />

Systeme mit oben montierten<br />

Röntgengeneratoren, bei<br />

denen der Röntgenstrahl von<br />

oben auf das Produkt trifft. Sie<br />

werden i.d.R am Ende einer<br />

Produktionslinie installiert. Die<br />

Verpackungen werden flach<br />

auf dem Band positioniert,<br />

sodass der Röntgenstrahl eine<br />

möglichst geringe Verpackungsdicke<br />

durchdringen kann,<br />

was die Nachweisempfindlichkeit<br />

erhöht. Die Röntgen-<br />

Inspektionssyste me Dylight und<br />

Dymond von Minebea Intec im<br />

Hygienic Design wurden für<br />

diese Anwendungen entwickelt.<br />

Systeme, bei denen der Röntgenstrahl<br />

von der Seite auf das<br />

Förderband trifft, werden oft für<br />

stehende Produkte wie Gläser<br />

mit Babynahrung eingesetzt.<br />

Auch dabei muss das Produkt<br />

so ausgerichtet werden, dass<br />

es das Detektorsystem mit der<br />

aufrechten Seite zum Röntgenstrahl<br />

hin passiert. Das Inspektionsgerät<br />

Dymond S als Sideshooter-Röntgengerät<br />

z.B. kann<br />

optional auch in kurvenförmi ger<br />

Konfiguration geliefert wer den.<br />

Dymond D ist ein Zweistrahl-<br />

Röntgenprüfsystem, das zwei<br />

Röntgenbilder in einem Win kel<br />

von 90° erzeugt; Mehrseitenprüfung<br />

bietet sich z.B. für Dosen,<br />

Tetra Paks oder Gläser an.<br />

Kürzlich hat Minebea Intec das<br />

Röntgenprüfsystem Dypipe für<br />

viskose und flüssige Produkte<br />

auf den Markt gebracht. Es ist<br />

mit einem innovativen Prüfkörpereinführsystem<br />

ausgestattet,<br />

das eine Prüfkörperverifizierung<br />

im Live-Betrieb ermöglicht. Um<br />

den hohen <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

bei Fleischanwendungen<br />

gerecht zu werden, ist es mit<br />

einem leicht zu öffnenden<br />

Separator ausgestattet. Eine<br />

weitere Spezialausführung von<br />

Röntgenprüfsystemen ist das<br />

Dymond Bulk. Es sorgt für präzise<br />

Inspektion von Schüttgütern<br />

in der Lebensmittelin dus trie<br />

und erkennt Fremdkörper wie<br />

Steine oder Metall in Rohstoffen<br />

wie Gemüse, Nüssen, Trockenfrüchten<br />

oder Cerealien.<br />

Minebea Intec GmbH<br />

Meiendorfer Straße 205<br />

D-22145 Hamburg<br />

www.minebea-intec.com<br />

35


qualitätsmanagement<br />

2·24<br />

86 Prozent halten Lebensmittel für sicher<br />

QS-Studie zur Food Safety: Vertrauen in Hersteller hoch, Rückrufaktionen verunsichern<br />

„Wie sicher essen wir Deutschen?“ – das ist der Titel und die Kernfrage einer von der QS Qualität und Sicherheit GmbH<br />

(Bonn) initiierten repräsentativen Befragung durch das forsa Institut zur Lebensmittelsicherheit in Deutschland. Die Herausgeberin<br />

des QS-Prüfzeichens wollte von den Verbrauchern wissen, wie viel Gedanken sie sich über die Sicherheit ihrer<br />

Lebensmittel beim Einkaufen machen, was Food Safety für sie bedeutet und wie sie Rückrufaktionen bewerten. Die Ergebnisse<br />

liegen nun vor: 86 Prozent der Befragten halten die Lebensmittel in Deutschland für sicher, viele gehen jedoch auch<br />

aus Unkenntnis Gesundheitsrisiken ein. Aufklärungsbedarf besteht bei Themen wie Küchenhygiene und Rückrufaktionen.<br />

Die Deutschen haben laut QS<br />

einerseits ein Grundvertrauen in<br />

die Qualität und Sicherheit der<br />

Lebensmittel, die der deutsche<br />

Handel anbietet. Andererseits<br />

hört Lebensmittelsicherheit<br />

nicht an der Supermarktkasse<br />

auf. Wie ernst nehmen Verbraucher<br />

den Umgang mit Lebensmitteln<br />

in der eigenen Küche?<br />

Eine große Mehrheit der im Mai<br />

2023 von forsa Befragten<br />

(96 %) weiß z.B. um gesundheitliche<br />

Risiken von Salmonellen<br />

an rohem Geflügelfleisch.<br />

Aber nur 66 % derjenigen, die<br />

mit Geflügelfleisch kochen,<br />

wechseln ihre Schneidunterlagen<br />

immer, nachdem sie zuvor<br />

rohes Geflügelfleisch darauf<br />

geschnitten haben.<br />

<strong>Hygiene</strong> in der Küche<br />

17 % geben an, die Schneidunterlage<br />

immer bzw. meistens<br />

nicht zu wechseln, wenn sie anschließend<br />

das Fleisch servieren<br />

oder andere Speisen zubereiten<br />

und setzen sich und andere<br />

damit der Gefahr eines gesundheitsschädlichen<br />

Kontakts mit<br />

Bakterien, Keimen oder einer<br />

Salmonellenerkrankung aus.<br />

Tendenziell nimmt gute Küchenhygiene<br />

bei den Jüngeren<br />

ab: 31 % der Befragten in der<br />

Altersgruppe der 18-29-Jährigen<br />

bleiben immer bzw. meist<br />

bei derselben Schneidunterlage,<br />

wenn sie zuerst rohes Geflügelfleisch<br />

zerteilen und dann Zwiebeln<br />

für Salat o.Ä. schneiden.<br />

Milch/-produkte<br />

Fleisch<br />

Getreide/-produkte<br />

<strong>Hygiene</strong> im LEH erwartet<br />

Die deutschen Verbraucher<br />

vertrauen ihrer Einkaufsstätte,<br />

wenn der Lebensmittelhändler<br />

auf Sauberkeit und <strong>Hygiene</strong> sowie<br />

auf die Frische der Produkte<br />

achtet. Für jeweils 97 % der<br />

Befragten sind diese Kriterien<br />

besonders wichtig bei der Wahl<br />

der Einkaufsstätte. 89 % treffen<br />

ihre Einkaufentscheidung<br />

danach, was ihnen am besten<br />

schmeckt, ob die Produkte aus<br />

der Region stammen (75 %)<br />

und je 69 % – v.a. Frauen –<br />

achten darauf, wie gesund ihre<br />

Einkäufe sind oder ob sie ein<br />

Tierwohl-Siegel tragen.<br />

Obst/Gemüse<br />

Wurstwaren<br />

Auch Siegel, die die Qualität<br />

von Lebensmitteln bestimmen,<br />

liegen den Verbrauchern am<br />

Herzen (59 %).<br />

Frühwarnsystem funktioniert<br />

Wichtig ist den Studienteilnehmern<br />

auch die Information:<br />

42 % würden gerne mehr über<br />

Lebensmittelsicherheit erfahren<br />

und aufgeklärt werden. Dabei ist<br />

die Verunsicherung im Bereich<br />

Rückrufe besonders groß: Sie<br />

lösen beim Verbraucher einerseits<br />

Unsicherheit, andererseits<br />

verstärktes Vertrauen aus. 22 %<br />

sehen in den Rückrufaktionen<br />

einen Beleg dafür, dass das<br />

Sicherheitssystem funktioniert.<br />

Weitere 29 % der Befragten –<br />

insbesondere Frauen – fühlen<br />

sich jedoch verunsichert. 47 %<br />

tendieren weder in die eine<br />

noch in die andere Richtung.<br />

37 % haben den Eindruck, dass<br />

Rückrufaktionen im Lebensmittelbereich<br />

in den letzten Jahren<br />

vermehrt auftreten.<br />

Rückrufe als Alarmzeichen<br />

QS-Geschäftsführer Dr. Alexander<br />

Hinrichs sieht gerade in<br />

diesem Bereich deutlichen<br />

Aufklärungsbedarf: Rückrufaktionen<br />

seien quasi die<br />

Alarmanlagen in unserem funktionierenden<br />

Sicherheitssystem.<br />

Dieses Frühwarnsystem<br />

reagiere immer zuverlässiger<br />

und sensibler dank sich stetig<br />

verbessernder Laboranalytik<br />

und einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit.<br />

„Ich bin davon<br />

überzeugt, dass unsere Lebensmittel<br />

in Deutschland noch nie<br />

so sicher waren wie heute. Dies<br />

unseren Verbrauchern besser<br />

zu vermitteln, nehmen wir als<br />

eine wesentliche Erkenntnis aus<br />

dieser ersten QS-Studie mit.“<br />

Die Studie kann heruntergeladen<br />

werden unter<br />

www.lebensmittelsicherheit.de<br />

QS Qualität und<br />

Sicherheit GmbH<br />

Schwertberger Straße 14<br />

D-53177 Bonn<br />

www.q-s.de<br />

36 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

qualitätsmanagement<br />

In 7 Schritten zur autonomen Instandhaltung<br />

Augmentir: Reinigung/Gerätewartung mit Connected-Worker-Tools und KI verbessern<br />

Die Idee der autonomen Instandhaltung ist so einfach wie genial: Mitarbeiter pflegen und warten die Geräte, mit denen sie<br />

täglich arbeiten, selbst, damit es gar nicht erst zu Ausfällen und Reparaturen kommt. Treten Unregelmäßigkeiten auf, bemerken<br />

die Bediener dies zuerst. Da sie die Maschine wie kein anderer kennen, liegt es auf der Hand, ihnen grundlegende<br />

Instandhaltungsaufgaben zu übertragen. Das kommt nicht nur der Gesamtanlageneffektivität zugute. Auch die Kosten für<br />

Fremdarbeit und Ersatzteile sinken und Arbeitskräfte erhalten mehr Eigenverantwortung. Wie Unternehmen dieses Konzept<br />

in sieben Einstiegs-Schritten für sich nutzen können, erklärt der Anbieter der Connected-Worker-Plattform Augmentir.<br />

1. Klein anfangen<br />

Um an Instandhaltung heranzuführen,<br />

eignen sich Aufgaben<br />

wie Reinigen von Geräten oder<br />

Austausch einfacher Verschleißund<br />

Ersatzteile. Unternehmen<br />

sollten Mitarbeitern dazu<br />

detaillierte Schritt-für-Schritt<br />

Anleitungen an die Hand geben.<br />

Hierfür eignen sich besonders<br />

sogenannte Connected-Worker-<br />

Tools, die via Handy, Tablet<br />

oder Datenbrille am Arbeitsplatz<br />

durch die Tätigkeiten führen.<br />

Besonders praktisch: Bei<br />

Fragen können sich Mitarbeiter<br />

direkt aus der App Hilfe bei Experten<br />

und Vorgesetzten holen.<br />

2. Leichtere Ursachensuche<br />

Beim Reinigen sollten die<br />

Mitarbeiter auch auf die Ursachen<br />

für Verunreinigungen<br />

achten und sie möglichst gleich<br />

beseitigen oder wenigstens<br />

eindämmen. Haben Unternehmen<br />

Connected-Worker-Tools<br />

im Einsatz, lassen sich Ursachen<br />

und Maßnahmen direkt in<br />

der App erfassen und in einer<br />

Wissensdatenbank speichern.<br />

So profitieren auch Kollegen von<br />

den Erkenntnissen. Ein großes<br />

Plus angesichts Mitarbeiterfluktuation<br />

und Fachkräftemangel.<br />

3. Standards festlegen<br />

Dann gilt es, mit dem gesammelten<br />

Wissen die digitalen<br />

Checklisten weiter zu verbessern.<br />

KI-gestützte Systeme<br />

liefern hierfür Vorschläge. Um<br />

einheitliche Arbeitsweisen zu<br />

gewährleisten, sollten Unternehmen<br />

auch regelmäßig festlegen<br />

und prüfen, welche Tätigkeiten<br />

Mitarbeiter wie und wie oft<br />

ausführen. Moderne Betriebe<br />

dokumentieren diese Standards<br />

in elektronischen SOPs (Standardarbeitsanweisungen,<br />

engl.<br />

Standard operating procedures)<br />

– ein zentraler Baustein für voll<br />

funktionsfähige Anlagen im<br />

besten Zustand.<br />

4. Fachkenntnisse vertiefen<br />

Ein Vorteil digitaler Werkzeuge:<br />

Das Personal wird während des<br />

Arbeitens nicht nur unterstützt,<br />

sondern – fast nebenbei – auch<br />

geschult. Z.B. durch Training on<br />

the Job per Video oder bildreiche<br />

Lektionen, die auch ohne<br />

Sprachkenntnisse verständlich<br />

sind. Connected-Worker-Tools<br />

helfen so, berufsspezifische<br />

Kenntnisse zu vertiefen und zu<br />

ergänzen, Mitarbeiter bauen<br />

auch Know-how für regelmäßige<br />

Inspektionen und komplexere<br />

Instandsetzungsaufgaben auf.<br />

Moderne Suiten für vernetztes<br />

Damit nichts vergessen wird:<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitungen führen durch den Arbeitsablauf – zugeschnitten<br />

auf Wissensstand und Arbeitspraxis jedes Mitarbeiters. Foto: Augmentir<br />

Arbeiten passen Anweisungen<br />

an den Kenntnisstand der<br />

Mitarbeiter an; KI erkennt am<br />

Userverhalten, wer mehr oder<br />

weniger Hilfestellung benötigt.<br />

5. Mehr Eigenverantwortung<br />

Dank digitaler Arbeitsanleitungen<br />

können Mitarbeiter ihre<br />

Aufgaben selbstständig, sicher<br />

und in optimaler Qualität durchführen.<br />

Wartungs- und Servicetechniker<br />

werden stark entlastet,<br />

da sie nur in komplexeren<br />

Fällen hinzugezogen werden<br />

müssen. Da diese oft anreisen,<br />

sinken auch Reisekosten, Warte-<br />

und Ausfallzeiten. Weiterer<br />

Pluspunkt: Mitarbeiter übernehmen<br />

mehr Verantwortung für<br />

ihre Ausrüstung. Das reduziert<br />

das Risiko, dass Anlagen trotz<br />

erkennbarer Mängel weiterlaufen,<br />

bis sie Schaden nehmen.<br />

6. Intuitive Arbeitsumgebung<br />

Je intuitiver die Arbeitsumgebung,<br />

desto einfacher lässt sich<br />

autonome Instandhaltung umsetzen.<br />

Vor allem visuelle Hilfestellungen<br />

unterstützen Mitarbeiter<br />

dabei, die Funktionsweise<br />

von Geräten zu verstehen und<br />

Vorschriften einzuhalten. Der<br />

Einsatz von Augmented Reality<br />

mittels Tablets oder Datenbrillen<br />

bietet hier zusätzliche Unterstützung,<br />

da Rückfragen in einem<br />

direkten Chat mit einem Experten<br />

geklärt werden können.<br />

7. Datenschatz heben<br />

Die zunehmende digitale Vernetzung<br />

von Fachkräften liefert<br />

Unternehmen wertvolle Betriebsdaten.<br />

Angefangen bei der<br />

Rückmeldung erfolgter Arbeitsschritte<br />

– etwa beim Logout/<br />

Tagout – über die Fehlerdokumentation<br />

bis hin zu Einblicken<br />

in die Arbeitsausführung.<br />

Augmentir<br />

425 Kardinal Drive<br />

Horsham (USA)<br />

Pennsylvania 19044<br />

www.augmentir.com/de<br />

37


fachforen / Messen<br />

2·24<br />

CIP-fähige Pumpen, Reinigungspistolen und Clipper im Hygienic Design<br />

Fast 40.000 Fachbesucher entdeckten die Neuheiten von 1307 Ausstellern auf der Anuga FoodTec<br />

Die Anuga FoodTec Ende März<br />

in Köln hat erneut ihre Position<br />

als primäre Zuliefermesse und<br />

zentrale Plattform der globalen<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

gestärkt. 1307 Unternehmen<br />

präsentierten vor fast<br />

40.000 Fachbesuchern aus<br />

133 Ländern Zukunftstechnologien<br />

und (<strong>Hygiene</strong>-)Konzepte<br />

für den Umgang mit Lebensmitteln.<br />

Nach unserer Übersicht in<br />

Ausgabe 01/24 hier ein Blick<br />

auf weitere Messeneuheiten.<br />

Busch Vacuum Solutions<br />

Busch Vacuum Solutions<br />

(Maulburg) stellte in Köln energieeffiziente<br />

und hochvariable<br />

CIP-fähig: die Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe<br />

DOLPHIN VL. Foto: Busch<br />

Vakuumlösungen vor, die die<br />

hohen Anforderungen der<br />

Lebensmittelbranche erfüllen.<br />

Multitalente sind die Vakuumpumpen<br />

der Baureihe R5 RA:<br />

Mit Drehschiebertechnologie,<br />

die für den Dauereinsatz im<br />

Industrievakuum konzipiert ist,<br />

eignen sie sich laut Hersteller<br />

für viele Anwendungen von Gefriertrocknung,<br />

Vakuumkühlung<br />

und Vakuumverpackung bis zur<br />

pneumatischen Förderung.<br />

Bei der leistungsstarken<br />

Plug&Pump-Lösung COBRA<br />

DX setzt Busch auf hochmoderne<br />

Schraubentechnologie für<br />

Einsätze in vielen Anwendungen<br />

der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Die trockenen<br />

Schrauben-Vakuumpumpen<br />

verfügen über einen Touch-<br />

screen mit intuitiver Menüführung.<br />

Ein integrierter variabler<br />

Drehzahlantrieb mit verschiedenen<br />

Betriebsmodi sorgt für<br />

optimale Betriebsbedingungen<br />

und niedrige Betriebskosten.<br />

Die DOLPHIN VL Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen<br />

sind<br />

besonders geeignet für Anwendungen<br />

in der Getränkeabfüllung.<br />

Sie zeichnen sich durch<br />

hohe Beständigkeit gegenüber<br />

Kondensaten, zuckerhaltigen<br />

Lösungen und klebrigen Substanzen<br />

aus. Die Pumpen und<br />

Systeme können problemlos im<br />

CIP-Verfahren gereinigt werden.<br />

www.buschvacuum.com<br />

Höcker<br />

Die Höcker Gruppe (Wallenhorst)<br />

präsentierte im Reinigungsbereich<br />

ihr Portfolio an<br />

Sprühköpfen, Reinigungspistolen<br />

und Zubehör. Pistolenbrausen<br />

mit geringem Gewicht,<br />

kompakter Bauform,<br />

angenehmer Handhabung<br />

und innovativem Flachdesign<br />

sorgen für perfektes Sprühbild<br />

ohne Nachtropfen und bis zu<br />

Innovativ: die neue Reinigungsstation<br />

Cleanmaster RS 45. Foto: Höcker<br />

26 % Wasserersparnis.<br />

Neu<br />

dafür entwickelt<br />

wurde zudem<br />

ein Schauminjektor<br />

für mehr<br />

Komfort und<br />

Performance bei<br />

der Zumischung<br />

von Reinigungsmittel.<br />

Die<br />

Schaumerzeugung<br />

funktioniert<br />

ohne Druckluftanschluss.<br />

Im<br />

Einsatz kann<br />

dann komfortabel<br />

und einfach<br />

per Hebel von<br />

Schaum auf<br />

Klarwasser<br />

umgeschaltet<br />

werden.<br />

Im Hygenic Design: die halbautomatische<br />

Clipmaschine<br />

SCD 700. Foto: Poly-clip<br />

Die Cleanmaster Reinigungsstation<br />

RS 45 wurde zur Reinigung<br />

und Desinfektion von Händen<br />

und Schuhen entwickelt: Eine<br />

Kombination von Sohlenreinigungsmaschine,<br />

Sohlen- und<br />

Sohlenkantenbürste sowie<br />

einem zusätzlichen Bürstenfeld<br />

für die Schuhoberseite und<br />

darüber angebrachtem Handwaschbecken<br />

mit Sensorsteuerung<br />

und Thermomischventil,<br />

Seifenspender, Handtuchspender<br />

sowie Papierkorb. Befestigt<br />

sind alle Komponenten an einer<br />

Rückwand aus Edelstahl, die<br />

eine freie Aufstellung der Reinigungsstation<br />

ermöglicht.<br />

www.hoecker.de<br />

Poly-clip System<br />

Poly-clip System (Hattersheim),<br />

Weltmarktführer für Clipmaschinen<br />

und Anbieter kompletter<br />

Clipverschluss-Lösungen,<br />

zeigte auf der Anuga FoodTec<br />

u.a. Maschinen der besonders<br />

energieeffizienten FCA-Baureihe<br />

„Green Series“, die mit einer<br />

umweltfreundlichen<br />

Jumbo-Spule<br />

ausgestattet sind,<br />

sowie die materialsparende<br />

clip-pak<br />

Clippverschluss-<br />

Lösung für flüssige,<br />

pastöse und hochviskose<br />

Produkte.<br />

Laut Hersteller<br />

erfüllen dabei die<br />

bakteriendichten R-<br />

ID-Clipverschlüsse<br />

höchste Food-Safety-Anforderungen.<br />

Neben dem automatischen<br />

Doppelclipper<br />

FCA 80 GS<br />

(für Collagendärme<br />

bis 80 mm, Faserdärme<br />

bis 100 mm<br />

oder Kunststoffdärme<br />

bis Kaliber<br />

160 mm) stand am Messestand<br />

die Clipmaschine SCD 700 im<br />

Blickpunkt. Sie soll das halbautomatische<br />

Verschließen von<br />

Abschnittware verschiedener<br />

Art höchst effizient, und noch<br />

sicherer machen. Die einfach zu<br />

bedienende Einzelclipmaschine<br />

verschließt Kunststoff- und<br />

Naturdärme bis Kaliber 120 mm<br />

sowie Beutel und Netze.<br />

Mit einem Hygenic-Design-Upgrade<br />

hat Poly-clip System für<br />

weiter optimierte Lebensmittelsicher<br />

heit gesorgt: Mithilfe von<br />

Laser technologie, die das Stanzen<br />

im Herstellungsprozess der<br />

Maschine ersetzt, werden absolut<br />

ebene, leichter zu reinigende<br />

Oberflächen erzielt, die die Hy -<br />

gieneeigenschaften verbessern.<br />

Nach Baukastenprinzip lässt<br />

sich die halbautomatische<br />

Clipmaschine durch optionale<br />

Features ergänzen, u.a. eine<br />

Clip-Codierung, z.B. zur Rückverfolgung<br />

von Chargen.<br />

www.polyclip.com<br />

38 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

produkte & partner<br />

Weltmarktführer für <strong>Hygiene</strong>schleusen aus Südwestfalen<br />

Mohn GmbH aus Meinerzhagen von örtlicher Industrie- und Handelskammer geehrt<br />

Die Mohn GmbH (Meinerzhagen)<br />

wurde von der Südwestfälischen<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

(SIHK) in einem<br />

feierlichen Rahmen<br />

zum Weltmarktführer in<br />

Südwestfalen für Personal-<strong>Hygiene</strong>schleusen<br />

ernannt. Die Urkunde,<br />

die diese herausragende<br />

Auszeichnung<br />

bekräftigt, wurde von<br />

NRW-Wirtschaftsministerin<br />

Mona Neubaur<br />

sowie dem Präsidenten<br />

der SIHK zu Hagen,<br />

Ralf Stoffels, überreicht.<br />

Diese Ehrung würdigt das<br />

jahrzehntelange Engagement<br />

und die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens,<br />

das über mehr als 25 Jah re<br />

Expertise in der Planung, Her-<br />

stellung und Montage von<br />

Personal-<strong>Hygiene</strong>schleusen<br />

verfügt. Moderatorin Nicole<br />

Flüshöh präsentierte die Mohn<br />

Urkundenübergabe: Die IHK kürte <strong>Hygiene</strong>technik-Hersteller<br />

Mohn zum Weltmarktführer<br />

aus der Region.<br />

Foto: SIHK/Mohn<br />

GmbH, gefolgt von der Vorführung<br />

des Imagevideos, das<br />

deren Innovationskraft und Qualität<br />

darstellt. Die Firma hat sich<br />

durch hochwertige Produkte<br />

und technologische Führungs-<br />

position als führender Anbieter<br />

in der Branche etabliert. Ihr<br />

Engagement für Qualität und<br />

Innovation spiegelt sich in<br />

ihren Lösungen wider, die dazu<br />

beitragen, strenge <strong>Hygiene</strong>standards<br />

in verschiedenen<br />

Branchen zu gewährleisten.<br />

Julian Pflichtenhöfer, SIHK-<br />

Teamleiter für Innovation,<br />

Nachhaltigkeit und Klimaschutz,<br />

unterstrich die Bedeutung der<br />

Weltmarktführer für die Region:<br />

Diese Firmen trügen erheblich<br />

zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts<br />

bei und machten Südwestfalen<br />

zu einem führenden<br />

deutschen Industriezentrum.<br />

MOHN GMBH<br />

Am Stadion 4<br />

D-58540 Meinerzhagen<br />

www.mohn-gmbh.com<br />

Pionier für Laborgeräte:<br />

Dr.-Ing. Herbert Knauer =<br />

Mit seiner Passion für Chemie<br />

und Ideen für Hightech-Labormessinstrumente<br />

bereicherte<br />

Dr.-Ing. Herbert Knauer (Foto)<br />

die Laborbranche und gründete<br />

1962 mit Ehefrau Roswitha in<br />

Berlin die<br />

KNAUER<br />

Wissenschaftliche<br />

Geräte<br />

GmbH. 1931<br />

in Karlshorst<br />

geboren, studierte er Betriebswirtschaft<br />

und Chemie. In seiner<br />

Firma stellte der Unternehmer<br />

zunächst Osmometer her,<br />

ab den 70ern dann erfolgreich<br />

Systemmodule für die noch junge<br />

Technik der Hochleistungs-<br />

Flüssigkeitschromatografie<br />

(HPLC). Am 18. Januar vertarb<br />

er im Alter von 92 Jahren.<br />

www.knauer.net<br />

Herr über Türen & To re:<br />

Thomas J. Hörmann =<br />

Er machte das Familienun ternehmen<br />

Hörmann (Steinhagen)<br />

zu einem weltweit agierenden<br />

Tor- und Türenhersteller: Thomas<br />

J. Hörmann (Foto), persönlich<br />

haftender Gesellschafter<br />

der Hörmann Gruppe, ist am<br />

22. März<br />

im Alter von<br />

85 Jahren<br />

verstorben.<br />

Der gebürtige<br />

Bielefelder<br />

trat 1963<br />

nach seiner Ausbildung zum<br />

Diplom-Ingenieur in die 1935<br />

vom Großvater gegründete Firma<br />

ein, seit 1994 führte er sie<br />

mit seinen Söhnen Martin und<br />

Christoph. Die Hörmann KG<br />

zählt heute 40 Werke und über<br />

6000 Mitarbeiter in 40 Ländern.<br />

www.hoermann.de<br />

VEGA: Mehrwert durch Gratis-Software<br />

Messtechnikhersteller VEGA<br />

(Schiltach) setzt bei der Entwicklung<br />

zuverlässiger Sensoren<br />

für Füllstand, Grenzstand und<br />

Druck auf Einfachheit – beim<br />

Produktdesign<br />

wie bei der<br />

Bedienung mithilfe<br />

nützlicher<br />

Tools. So hat<br />

man z.B. kürzlich<br />

die frühere<br />

kostenpflichtige<br />

Vollversion der<br />

Bediensoftware<br />

„DTM Collection“<br />

zum kostenlosen Standard<br />

für alle Nutzer gemacht.<br />

Es ermöglicht u.a. die einfache<br />

Gerätedokumentation<br />

als PDF-Datei zum Abspeichern<br />

oder Drucken. Dabei ist<br />

auch der VEGA DataViewer,<br />

Mit der DTM Collection steht<br />

Kunden ein ganzes Softwarepaket<br />

kostenlos zur Verfügung. Foto: VEGA<br />

ein Berechnungsassistent für<br />

komplexe Behälterformen. Die<br />

windowsbasierte Software dient<br />

zum komfortablen Anzeigen,<br />

Analysieren, Verwalten und<br />

Archivieren<br />

von Feldgerätedaten,<br />

die<br />

lokal gespeichert<br />

werden.<br />

Abgerundet<br />

wird das<br />

Angebot durch<br />

myVEGA<br />

als zentrale<br />

Schnittstelle<br />

sämtlicher Bedientools. Dort<br />

lassen sich alle Daten zur<br />

Parametrierung oder Diagnose,<br />

Backups, Zugangscodes sowie<br />

Test- und Prüfdokumente bequem<br />

speichern und verwalten.<br />

www.vega.com<br />

Nachhaltige Spender von<br />

Tork für Award nominiert<br />

Ein Highlight der Messe Interclean<br />

vom 14.-17. Mai wird die<br />

Verleihung des „Amsterdam Innovation<br />

Award <strong>2024</strong>“ sein. Nominiert<br />

in der Kategorie „Nachhaltigkeit<br />

und Umwelt“ sind die<br />

CO 2<br />

-neutralen Reinigungsmittelspender<br />

von <strong>Hygiene</strong>spezialist<br />

Tork (Mannheim). Hergestellt<br />

mit zertifizierter erneuerbarer<br />

Elektrizität und kompensiert<br />

durch Klimaprojekte, unterstützen<br />

die klimaneutralen Spender<br />

das Ziel, die Umweltbelastung<br />

von Betrieben zu minimieren.<br />

www.essity.de<br />

39


produkte & partner<br />

2·24<br />

Mohn: Sven Klein ist<br />

neuer Kundenbetreuer<br />

Sven Klein (Foto l.) hat die Kundenbetreuung<br />

für das Vertriebsgebiet<br />

Norddeutschland bei<br />

<strong>Hygiene</strong>technik-Anbieter Mohn<br />

(Meinerzhagen) übernommen.<br />

Er ist seit vielen Jahren Teil des<br />

Teams und hat den Staffelstab<br />

von Michael Jazbec (Foto r.)<br />

übernommen, der nach rund<br />

20 Jahren engagierter Betriebszugehörigkeit<br />

in den Ruhestand<br />

verabschiedet wurde. Jazbec<br />

trug laut Mohn seit 1. April<br />

2004 mit Engagement, Fachwissen<br />

und seiner freundlichen<br />

Art zum Erfolg der Firma bei.<br />

www.mohn-gmbh.com<br />

Scheuersaugroboter KIRA B 50 erhält iF Design Award<br />

Kärcher: Sicherheitskonzept des Gerätes von DEKRA und SySS zertifiziert<br />

Moderne Technologie vereint<br />

mit zeitlosem Design: Die autonome<br />

Scheuersaugmaschine<br />

KIRA B 50 von Reinigungsgerätehersteller<br />

Kärcher (Winnenden)<br />

hat die internatio nale<br />

Expertenjury des iF Design<br />

Awards überzeugt. Der Reinigungsroboter<br />

wurde in der<br />

Kategorie Industrie für sein<br />

Produktdesign ausgezeichnet.<br />

Der Designwettbewerb wird<br />

seit 1954 von Deutschland aus<br />

organisiert. <strong>2024</strong> bewerteten die<br />

Juroren 11.000 Einreichungen<br />

aus 72 Ländern.<br />

Die KIRA B 50 reinigt laut<br />

Hersteller ohne menschliche<br />

Unterstützung bis zu 2300 qm<br />

pro Stunde. Dank intuitivem<br />

Bedienkonzept auf großem<br />

Touchdisplay lässt sich die Maschine<br />

auch ohne Fachkenntnisse<br />

einrichten. Dabei sind<br />

die eingesetzte Wassermenge,<br />

Reinigungsmitteldosierung und<br />

Geschwindigkeit voreinstellbar.<br />

Per Dockingstation wird die<br />

KIRA B 50 selbstständig geladen<br />

und einsatzbereit.<br />

Das Sicherheitskonzept des preisgekrönten<br />

Scheuersaugroboters KIRA B<br />

50 wurde zertifiziert. Foto: Kärcher<br />

Da bei Reinigungsrobotern im<br />

Industrieumfeld ein lückenloses<br />

Sicherheitskonzept wichtig ist,<br />

wurde das Gerät mehrfach von<br />

externen Stellen geprüft. Als<br />

Beleg für Sicherheit und störungsfreien<br />

Betrieb zertifizierte<br />

die DEKRA, dass es die von den<br />

Standardisierungsgremien IEC<br />

und DIN definierten Anforderungen<br />

erfüllt, z.B. bei Themen<br />

wie Brand- oder Unfallschutz.<br />

In puncto IT-Sicherheit wurde<br />

die KIRA B 50 von SySS<br />

umfassenden Tests unterzogen<br />

und zertifiziert. Man setzte sie<br />

umfassenden Penetrationstests<br />

und Hacker-Angriffen aus. Mögliche<br />

Schwachstellen wurden<br />

behoben, auch einem Zugriff<br />

auf die Daten der 2D- und 3D-<br />

Kameras wirksam vorgebeugt.<br />

Alfred Kärcher SE & Co. KG<br />

Alfred-Kärcher-Straße 28-40<br />

D-71364 Winnenden<br />

www.kaercher.com<br />

NETZSCH erfolgreich rezertifiziert<br />

ISO 9001, 14001 und 45001 drei Jahre verlängert<br />

Die NETZSCH Pumpen &<br />

Systeme GmbH (Waldkraiburg),<br />

globaler Spezialist für<br />

die Förderung komplexer<br />

Medien, hat nach<br />

einer intensiven<br />

Prüfung durch<br />

externe Auditoren<br />

die Verlängerung<br />

der international<br />

anerkannten<br />

Normen ISO 9001,<br />

ISO 14001 und ISO<br />

45001 um weitere<br />

drei Jahre erreicht. Diese Zertifizierungen<br />

bestätigen nach<br />

Firmenangaben das anhaltende<br />

Engagement für Qualität,<br />

Umweltschutz, Nachhaltigkeit<br />

sowie Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz.<br />

„Nach der Zertifizierung ist<br />

vor der Zertifizierung“, heißt<br />

es seitens NETZSCH. Der<br />

jetzige Erfolg sein kein Grund,<br />

sich zurückzulehnen.<br />

Im<br />

Gegenteil –<br />

man arbeite in<br />

allen Bereichen<br />

kontinuierlich<br />

an Verbesserungen.<br />

Denn<br />

„Proven Excellence“<br />

sei für<br />

das Unternehmen nicht nur<br />

ein Claim, sondern Leistungsversprechen<br />

und -verpflichtung<br />

zugleich.<br />

www.pumps-systems.netzsch.<br />

com<br />

Tosaf-UV-Barriere schützt Lebensmittel<br />

Seit über drei Jahrzehnten<br />

entwickelt und produziert die<br />

israelische Firma Tosaf hochwertige<br />

Additive, Compounds<br />

und Farbmasterbatches<br />

für<br />

die Kunststoffindustrie.<br />

Ei -<br />

ne neu entwickelte<br />

Barrierelösung<br />

UV9389PE EU<br />

sorgt dafür,<br />

dass Klarsicht-<br />

Verpackungsfolien<br />

auch<br />

bei geringer<br />

Dicke eine hohe Sperrwirkung<br />

gegenüber UV-Strahlung im<br />

Wellenlängenbereich von 200<br />

nm bis 380 nm bieten.<br />

So schützt dieses Additiv<br />

Lebensmittel vor Verfärbungen,<br />

Ein neues UV-Barriereadditiv von Tosaf<br />

schützt verpackte Lebensmittel<br />

vor dem Abbau durch UV-Strahlung.<br />

Foto: © Aleksandar Karanov<br />

Vitamin- und Geschmacksverlusten<br />

als Folge der abbauenden<br />

Wirkung von künstlichem<br />

Licht, dem sie während der<br />

Lagerung, des<br />

Versands und<br />

im Verkaufsregal<br />

ausgesetzt<br />

sind. So trägt<br />

der neue UV-<br />

Blocker laut<br />

Tosaf dazu bei,<br />

die Verschwendung<br />

von<br />

Lebensmitteln<br />

durch vorzeitigen<br />

Verderb<br />

zu verhindern. Die optischen<br />

Eigenschaften und die Transparenz<br />

der mit UV9389PE EU<br />

ausgerüsteten Folien bleiben<br />

nahezu vollständig erhalten.<br />

www.tosaf.com<br />

40 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

produkte & partner<br />

Sortierer für Proteinprodukte wie Nuggets, Tenders & Co.<br />

Key: Geräte-Serien COMPASS und VERYX erkennen Objektfehler und Fremdstoffe<br />

Key Technology, ein Mitglied<br />

der Food Sorting and Handling<br />

Solutions-Gruppe von Duravant,<br />

stellt optische Sortierer für<br />

verarbeitete Proteinprodukte<br />

wie gefrorene Chicken Nuggets,<br />

Chicken Tenders, Fischstäbchen,<br />

pflanzliche Fleischal ter -<br />

nativen etc. her. Durch automatische<br />

Entfernung von<br />

Produktfehlern und Fremdmaterial<br />

tragen die Sortierer von<br />

Produktreihen wie COMPASS<br />

und VERYX dazu bei, die Qualität<br />

zu optimieren, die Ausbeute<br />

zu verbessern und den Arbeitsaufwand<br />

zu reduzieren.<br />

Die optischen Sortierer erkennen<br />

Farbe, Größe, Form und/<br />

oder Struktureigenschaften<br />

jedes Objekts, um Produktfehler<br />

zu identifizieren und zu beseitigen,<br />

darunter Produktklumpen,<br />

Panade-/Teigklumpen und<br />

Produkte, die nicht geformt oder<br />

gar sind bzw. richtig beschichtet<br />

werden. Auch Fremdstoffe wie<br />

Kunststoff, Metall, Glas und<br />

Papier, die versehentlich in die<br />

Produktionslinie gelangt sind,<br />

werden entfernt. Bei verarbeiteten<br />

Proteinanwendungen wird<br />

die optische Sortierung meist<br />

unmittelbar vor der Verpackung<br />

zur Endkontrolle eingesetzt,<br />

kann aber auch vorgelagert zur<br />

Kontrolle eingehender Zutaten<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Sortierer tragen dazu bei,<br />

die hohen <strong>Hygiene</strong>standards<br />

für die Proteinverarbeitung<br />

zu erfüllen. Sie zeichnen sich<br />

durch offene Designs und geneigte<br />

Oberflächen aus, um die<br />

Gerätehygiene zu maximieren<br />

und die Reinigung zu erleichtern.<br />

Jeder Sortierer ist mit „Key<br />

Discovery“ ausgestattet, einer<br />

Datenanalyse- und Berichtssoftware,<br />

die es ermöglicht, Daten<br />

über Objekte zu sammeln und<br />

zu analysieren, um Muster zur<br />

Verbesserung vor- und nachgelagerter<br />

Prozesse aufzudecken.<br />

Key Technology Niederlande<br />

Beijerdstraat 10<br />

NL-4112 NE Beusichem<br />

www.key.net/de<br />

DBL: Gerhard Alliger<br />

neuer Geschäftsführer<br />

Seit Jahresbeginn ist Gerhard<br />

Alliger (Foto) neuer Geschäftsführer<br />

für Vertrieb und Marke -<br />

ting der DBL – Deutsche<br />

Berufskleider-Leasing GmbH<br />

(Zirndorf) und bildet mit Andreas<br />

Iser, DBL-<br />

Geschäftsführer<br />

IT und<br />

Organisation,<br />

die neue<br />

Doppelspitze<br />

des DBL<br />

Verbundes. Der langjährige<br />

Geschäftsführer Dirk Hischemöller<br />

wird in den nächsten<br />

Monaten noch die Einarbeitung<br />

begleiten und dann aus der<br />

Geschäftsführung ausscheiden.<br />

Gerhard Alliger, diplomierter<br />

Wirtschaftsingenieur, war zuletzt<br />

im Management beim Damenwäschehersteller<br />

Speidel tätig.<br />

www.dbl.de<br />

Toussaint: Koch neuer<br />

Vertriebschef Nord/Ost<br />

Andreas Koch (Foto) ist seit<br />

1. März Vertriebsleiter Nord/<br />

Ost der Toussaint Berlin GmbH,<br />

verantwortet den vertrieblichen<br />

Ausbau des Dienstleisters und<br />

Fachgroßhändlers<br />

und<br />

führt das<br />

Vertriebsteam<br />

an dem<br />

im November<br />

bezogenen<br />

Standort Oberkrämer in Brandenburg.<br />

Der 52-jährige bringt<br />

25 Jahre Erfahrung in der Reinigungs-<br />

und <strong>Hygiene</strong>branche<br />

mit, zuletzt als Country Manager<br />

mit Prokura bei einem <strong>Hygiene</strong>hersteller.<br />

Zuvor besetzte er<br />

vertriebliche Positionen als<br />

Gebietsverkaufsleiter und im<br />

Key Account Management.<br />

www.toussaint.de<br />

LUM-Applikationslabor in Polen<br />

In Flughafennähe: der Sitz des polnischen Distributors NGLab.<br />

Mit Umzug in einen neuen Fir -<br />

mensitz in Wilcza Góra nahe<br />

dem Flughafen Warschau<br />

hat NGLab, polnischer Distributor<br />

des Berliner Messgerätespezialisten<br />

LUM, auch<br />

sein Applikationslabor für die<br />

Charakterisierung von Partikelund<br />

Dispersionseigenschaften<br />

erweitert. Auf Basis der STEP-<br />

Technologie stehen nun LUM-<br />

Messgeräte für Vorführungen,<br />

Testmessungen und Auftragsanalytik<br />

direkt in Polen bereit.<br />

Der MULTI-STEP-Ansatz, der<br />

Foto: LUM<br />

eine umfassende mehrstufige<br />

Analyse eines Produktes in nur<br />

einer Messzelle ermöglicht,<br />

kommt auch für ausgewählte<br />

Produktklassen der Lebensmittelindus<br />

trie zum Tragen. So<br />

können LUM-Kunden nun vor<br />

Ort z.B. bei der Bestimmung<br />

von Partikeloberflächeneigenschaften,<br />

-größenverteilung und<br />

-dichteverteilung unterstützt<br />

werden.<br />

www.nglab.pl<br />

www.lum-gmbh.com<br />

Miele gibt 125 Wochen<br />

Garantie zum Jubiläum<br />

Seit 1899 steht Küchengerätehersteller<br />

Miele (Gütersloh) für<br />

Premiumqualität und Nachhaltigkeit.<br />

Seinen 125. Geburtstag<br />

feiert das Unternehmen mit<br />

Sonderpreisen für Aktionsgeräte<br />

in allen Produktgruppen (von<br />

Geschirrspülern bis Backöfen)<br />

und einer Gratis-Garantieverlängerung<br />

von 125 Wochen.<br />

Diese gilt für alle Modelle der<br />

„125 Gala Edition“, zu der auch<br />

Einbaugeräte im neuen Design<br />

Obsidianschwarz matt zählen.<br />

www.miele.de/125jahre<br />

41


veranstaltungen<br />

2·24<br />

Messekalender<br />

8.-10. Mai:<br />

Logimat China – Internationale<br />

Fachmesse für Distribution,<br />

Material- und Informationsfluss,<br />

Shenzen/China<br />

13.-17. Mai:<br />

IFAT – Weltleitmesse für Wasser-,<br />

Abwasser-, Abfall- und<br />

Rohstoffwirtschaft, München<br />

14.-17. Mai:<br />

Interclean – Internationale<br />

Fachmesse der Reinigungsindustrie,<br />

Amsterdam/Holland<br />

4.-6. Juni:<br />

Surface Technology Germany<br />

– Fachmesse für Produkte,<br />

Lösungen, Dienstleistungen der<br />

Oberflächentechnik, Stuttgart<br />

10.-14. Juni:<br />

Achema – Fachmesse der<br />

Prozessindustrie für chemische<br />

Technik, Verfahrenstechnik und<br />

Biotechnologie, Frankfurt/Main<br />

11.-13. Juni<br />

Sensor+Test – Messtechnik-<br />

Messe und weltweites Forum<br />

für Sensorik, Mess- und Prüftechnik,<br />

Nürnberg<br />

Anmelden zur IFFA 2025<br />

Die internationale Fleisch- und<br />

Proteinwirtschaft trifft sich auf<br />

der „IFFA – Technology for Meat<br />

and Alternative Proteins“ vom<br />

3.-8. Mai 2025 in Frankfurt am<br />

Main. Unter dem Motto „Rethinking<br />

Meat and Proteins“ geht<br />

die Messe mit Neuerungen,<br />

eigenem Produktbereich „New<br />

Proteins“ und optimiertem<br />

Geländekonzept an den Start.<br />

Ab sofort können sich Aussteller<br />

anmelden, um beim führenden<br />

Branchenevent dabei zu sein.<br />

Nähere Infos und Anmeldung:<br />

https://iffa.messefrankfurt.com<br />

Fit für das optimierte Verpacken<br />

Schubert entwickelt digitale Schulungsplattform<br />

Von der Maschinenbedienung<br />

über VMS-Schulungen bis zu<br />

vertiefenden Veranstaltungen<br />

rund um ausgewählte Spezialthemen:<br />

Verpackungsmaschinenbauer<br />

Schubert<br />

(Crailsheim) hat <strong>2024</strong> sein<br />

Schulungsangebot<br />

um eine<br />

neuentwickelte<br />

digitale<br />

Lernplattform<br />

mit Inhalten<br />

für Maschinenbedienpersonal<br />

erweitert.<br />

Nach der Eröffnung des<br />

großen Schulungszentrums vor<br />

einem Jahr geht man damit den<br />

nächsten Schritt in Richtung<br />

moderner Schulungskonzepte.<br />

„Schubert Learning Space“<br />

heißt die digitale Lernplattform,<br />

Food Safety und Analytik im Fokus<br />

Fresenius-QS-Tagung: 13./14. Juni in Düsseldorf<br />

Die Akademie Fresenius lädt am<br />

13./14. Juni zu ihrer jährlichen<br />

Praxistagung für Qualitätssicherungs-Verantwortliche<br />

in der<br />

Lebensmittelindustrie<br />

ins Novotel Düsseldorf<br />

City West ein. In<br />

Fachvorträgen und<br />

Diskussionsrunden<br />

stehen aktuelle Themen<br />

wie Food Safety<br />

Standards, Analytik und Risikomonitoring<br />

sowie Recht und<br />

Kennzeichnung im Mittelpunkt.<br />

Weitere Termine zu Lebensmittelsicherheit/-hygiene:<br />

Online-<br />

Seminar „Food Fraud“ am 6.5.;<br />

Online-Konferenz „Regulatory<br />

Toxicology of Active Substances<br />

in Plant Protection Products“<br />

am 13./14.5.; Konferenz „Con-<br />

deren interaktive Kurse sich<br />

sowohl an die Fachkräfte der<br />

Kunden als auch an die eigenen<br />

Mitarbeitenden richten.<br />

Aktuelle Schulungstermine zu<br />

Schubert-Technologien: VMS-<br />

1-Schulungen<br />

(UNI6) vom<br />

4.-6. Juni und<br />

2.-4. Juli; VMS-<br />

2-Schulung<br />

(UNI5/UNI6)<br />

vom 16.-18.<br />

Juli; Flowmodul-Schulung<br />

(UNI6) am 5. Juli. Diese Veranstaltungen<br />

finden im Schubert-<br />

Schulungszentrum, Goldbacher<br />

Straße 81, in Crailsheim statt.<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

www.schubert.group/de/service/<br />

kundentrainings/<br />

taminants and Residues in<br />

Food“ am 15./16.5. im Radisson<br />

Blu Hotel Dortmund; Konferenz<br />

„Behaviour of Pesticides<br />

in Air, Soil and Water“ am<br />

6./7.6. im Dorint Hotel<br />

Düren; Online-Seminar<br />

„Risikobewertung von<br />

Lebensmittelverpackung“<br />

am 6./7.6.; Online-Seminar<br />

„Rückstände und<br />

Kontaminanten beherrschen“<br />

am 11.6.; Online-Seminar<br />

„Mikrobiologische Risiken beherrschen“<br />

am 27.6.; Sommer-<br />

Akademie für Einsteiger oder<br />

Fortgeschrittene zu „QS, HAC-<br />

CP & FSC“ am 3./4.7 im Parkhotel<br />

Wittekindshof Dortmund.<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Top-Themen bei Messe<br />

Cleanzone im September<br />

„Technik und Innovation“,<br />

„Ener gieeffizienz und Nachhaltigkeit“,<br />

„Fortbildung, lebenslanges<br />

Lernen und Qualifikation“<br />

sind die drei Top-Themen<br />

der internationalen Messe<br />

Cleanzone, zu der sich Branchenexperten<br />

für Reinraumund<br />

Reinheitstechnik, <strong>Hygiene</strong><br />

und Kontaminationskontrolle am<br />

25./26. September in Frankfurt/<br />

Main treffen. Lösungen für die<br />

Produktion im Reinraum (von<br />

Planung und Einrichtung über<br />

Messtechnik, Verbrauchsmateria<br />

lien, Ein- und Ausschleusung,<br />

Logistik, Verpackung bis Services)<br />

und Optimierungen der<br />

Reinheitstechnik bilden Fokuspunkte.<br />

Fester Messebestandteil<br />

ist die Cleanzone Conference<br />

mit breitem Vortragsprogramm.<br />

Nähere Infos unter www.cleanzone.messefrankfurt.com<br />

Webinare und Videos<br />

für Backbetriebe<br />

OptimoBercher (Friedrichshafen),<br />

Softwareentwicklungs- und<br />

Beratungsspezialist für Bäckereien<br />

und Konditoreien, bietet<br />

eine Reihe Online-Seminare für<br />

Stammdatenpflege, Bestellabwicklung,<br />

Kalkulation oder Filialabrechnung<br />

an und vermittelt<br />

in kurzen Einheiten die Anwendung<br />

der Software. Zudem steht<br />

für die Programme OPTIback<br />

und TURBOback eine große<br />

Auswahl neuer Schulungsvideos<br />

zur Verfügung. Info-Seminare<br />

für digitales Hygie ne- und<br />

Qualitätsmanagement mit der<br />

Software AWENKOback finden<br />

am 11. Juni, 29. August und<br />

4. Dezember statt.<br />

Nähere Infos und Anmeldung:<br />

www.optimobercher.de/webinar<br />

42 www.hygiene-report-magazin.de


Mai<br />

veranstaltungen<br />

16. Food Safety Kongress in Berlin<br />

Diskussionsforum mit Top-Referenten am 4./5. Juni<br />

Unter dem Motto „sicher.<br />

nachhaltig. innovativ.“ steht<br />

der 16. Food Safety Kongress,<br />

den der Handelsverband<br />

Deutschland<br />

(HDE) am<br />

Dienstag/Mittwoch,<br />

4./5. Juni, im Hotel<br />

Steigenberger Am<br />

Kanzleramt in Berlin<br />

veranstaltet.<br />

Die Lebensmittelbranche ist<br />

derzeit mit vielen Herausforderungen<br />

konfrontiert: Geopolitische<br />

Konflikte, Energiekrise,<br />

Rohstoffknappheit, Störungen<br />

der Lieferketten, Klima, Wandel<br />

zu einer nachhaltigeren<br />

Wirtschaft, neue gesetzliche<br />

Vorgaben. In dieser Situation<br />

sind Informationen und<br />

Austausch mit Experten aus<br />

Industrie, Handel, Wissenschaft<br />

und Politik wichtig: Der<br />

Food Safety Kongress bietet<br />

eine Plattform, um praktische<br />

Lösungen und Herausforderungen<br />

der Lebensmittelsicherheit<br />

zu<br />

diskutieren. Hochkarätige<br />

Referenten<br />

sind u.a. Dr. Gerd<br />

Fricke, Vizepräsident<br />

des Bundesamts für<br />

Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit,<br />

und Dr. Marcus<br />

Girnau, stv. Hauptgeschäftsführer<br />

des Lebensmittelverbandes<br />

Deutschland.<br />

Neben Vorträgen und Diskussionsrunden<br />

steht Netzwerken<br />

an – z.B. beim Vorabendprogramm<br />

im ifp Institut für<br />

Produktqualität am 3. Juni.<br />

Weitere Infos & Anmeldung:<br />

www.foodsafetykongress.de<br />

Kurse über Grundlagen<br />

des „Hygienic Design“<br />

Aufbauend auf Grundlagenpräsentationen,<br />

die auf der Videoplattform<br />

Youtube verfügbar<br />

sind (Dauer ca. 1,5 Stunden),<br />

veranstaltet die Hygienic Design<br />

Weihenstephan Akademie am<br />

29. Juni von 9-11 Uhr eine<br />

Online-Frage- und Diskussionsrunde<br />

(als MS Teams Meeting)<br />

„Hygienic Design kompakt“ zu<br />

dessen Vorteilen und Umsetzung.<br />

Vom 2.-4. Juli findet in<br />

Konstanz ein Hygienic-Design-<br />

Grundkurs gemäß EHEDG-<br />

Guidelines statt. Gezeigt wird<br />

(u.a. in einem Workshop), wie<br />

gesetzliche Anforderungen bei<br />

Komponenten/Anlagen umgesetzt<br />

werden – von Werkstoffen,<br />

Prozessum feld und Konstruktionsdetails<br />

bis hin zu Reinigungsvorteilen.<br />

Nähere Infos unter www.x4com.<br />

de/hygienic_design_akademie<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN: 1618-2456<br />

HYGIENE REPORT<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11/20 18-0<br />

Telefax: 09 11/20 18-100<br />

Email: hygiene@harnisch.com<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Objektleitung:<br />

Armin König<br />

Telefon: 0911/20 18-230<br />

Publisher:<br />

Benno Keller<br />

Redaktionsteam:<br />

Horst Buchmann<br />

Grazyna Schatton<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König (-230)<br />

Erscheinungsweise:<br />

5 x jährlich – März, Mai, Juli,<br />

September, November<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

LGL-Vortrag: „Wie sicher<br />

sind die Lebensmittel?“<br />

„Wie sicher sind unsere<br />

Lebensmittel? Gefühlte, reale<br />

und unbekannte Risiken.“ Zu<br />

einem Vortrag mit diesem Titel<br />

lädt das Bayerische Landesamt<br />

für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />

(LGL) im Rahmen<br />

seines LGL-Campus „Wissen für<br />

alle“ am Dienstag, 18. Juni, um<br />

14 Uhr in den Veterinärhörsaal<br />

im Erdgeschoss des Dienstgebäudes<br />

D, Veterinärstraße 2, in<br />

85764 Oberschleißheim ein.<br />

Referent ist Prof. Michael Rych -<br />

lik vom Lehrstuhl für Analytische<br />

Lebensmittelchemie an<br />

der TU München. Eine Online-<br />

Teilnahme ist per Webex-Webinar<br />

möglich; der Webex-Link<br />

wird rechtzeitig online im Veranstaltungskalender<br />

veröffentlicht.<br />

Infos und Anmeldung unter:<br />

www.lgl.bayern.de<br />

JUMO Campus: Kurse<br />

in Präsenz und online<br />

Sensor- und Automatisierungsanbieter<br />

JUMO (Fulda) bietet<br />

in seinem JUMO-Campus viele<br />

praxisorientierte Seminare an.<br />

Aktuelle Themen: „Intelligente<br />

Sensoren mit IO-Link oder<br />

Single Pair Ethernet“ (14. Mai;<br />

online); „JUMO Automatisierungssysteme<br />

variTRON 500<br />

und variTRON 300“ (4.-6. Juni,<br />

Fulda); „Regelparameter und<br />

Optimierung von Reglern“<br />

(11. Juni, Fulda); „Konfiguration<br />

und Bedienung von JUMO-<br />

Kompaktreglern“ (12. Juni,<br />

Fulda); „Analysenmesstechnik<br />

für den Praktiker“ (25. Juni,<br />

Fulda); „Arbeiten mit JUMO<br />

digiLine“ (26. Juni, Fulda).<br />

Nähere Infos und Anmeldung<br />

unter: https://campus.jumo.de<br />

Dekra-Fortbildungen für<br />

„<strong>Hygiene</strong>beauftragte“<br />

<strong>Hygiene</strong>beauftragte stellen ein<br />

wichtiges Bindeglied zwischen<br />

Betriebsführung und Mitarbeitern<br />

dar. Sie beraten zu <strong>Hygiene</strong>maßnahmen<br />

nach gesetzlichen<br />

Vorgaben und legen <strong>Hygiene</strong>-<br />

und Desinfektionsmaßnahmen<br />

fest. Die Akademie der<br />

Prüforganisation Dekra bietet<br />

Schulungen „<strong>Hygiene</strong>beauftragter<br />

(m/w/d)“ an, die sich aus<br />

zwei Teilen zusammensetzen –<br />

einer Grundschulung und einer<br />

Spezialisierung für <strong>Hygiene</strong>beauftragte.<br />

Das Grundlagenmodul<br />

wird u.a. in einer zweitägigen<br />

Präsenzveranstaltung am<br />

12./13. Juni in Erfurt, Juri-Gaga -<br />

rin-Ring 158-160, sowie in<br />

Online-Kursen am 17./18. Juni<br />

und 19./20. August vermittelt.<br />

Infos, Termine und Anmeldung<br />

unter: www.dekra-akademie.de<br />

Bezugspreis:<br />

im Jahresabonnement<br />

Inland: EUR 30,- zzgl. MwSt.<br />

Ausland: EUR 35,-<br />

Druckauflage:<br />

12.000 Exemplare<br />

Druck:<br />

Herrmann GmbH Offsetdruckerei<br />

92289 Ursensollen<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen<br />

unterliegen dem Urheberrechtsgesetz.<br />

Eine Verwendung ohne Zustimmung des<br />

Verlages ist unzulässig und wird strafrechtlich<br />

verfolgt. Dieses gilt für jede<br />

erdenkliche Form der Vervielfältigung.<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne<br />

auf Anfrage bestellt werden. Artikel,<br />

die namentlich gekennzeichnet<br />

oder durch ein Kürzel einem Autor zuzuordnen<br />

sind, geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

können nicht zurückgeschickt werden.<br />

Wird ein Manuskript von der Redaktion<br />

angenommen, gehen Verlags- und Urheberrecht<br />

sowie sämtliche Rechte zur<br />

Veröffentlichung und Verbreitung auf<br />

den Verlag über. Die Redaktion übernimmt<br />

bezüglich in diesen Beiträgen<br />

dargelegter Sachverhalte keine Haftung.<br />

43


ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

Themen Juli<br />

• Entkeimung<br />

• Berufskleidung<br />

• Reinigungsgeräte<br />

• Produkthygiene<br />

3·24<br />

Die Veröffentlichungen des Dr. Harnisch Verlages<br />

behandeln vornehmlich ausgewählte Themen der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Sie sind als interdisziplinäre Ratgeber für die<br />

Führungskräfte der Industrie unentbehrlich. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei in der Herausgabe von<br />

internationalen Fachzeitschriften. Ein hochkarätig<br />

besetztes Autorenteam unterstützt dabei<br />

stets die Verlagsredaktion.<br />

ISSN 1618-2456

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!