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PINwand 363

Weinmagazin Nr. 363 | Mai 2024 | Pinard de Picard – Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen – Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 | Weinfachhandel und Weinversender

Weinmagazin Nr. 363 | Mai 2024 | Pinard de Picard – Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen – Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 | Weinfachhandel und Weinversender

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<strong>PINwand</strong><br />

Fontauriol / Domaine de Triennes / Lionel Osmin / Sylvain Pataille / Jakob Schneider /<br />

Dönnhoff / Stefan Müller / Moric / Giulia Negri / Remelluri / Claude Vialade<br />

№ <strong>363</strong><br />

www.pinard.de<br />

GG 2023<br />

Erlesene Weine & Feinkost | Mai 2024<br />

„Dönnhoffs Große Gewächse<br />

sind Legende“ – Der Feinschmecker<br />

© Weingut Dönnhoff<br />

WEINGUT HERMANN DÖNNHOFF | NAHE<br />

„Höher und besser geht es kaum.“<br />

– Falstaff Weinguide 2024


INHALTSVERZEICHNIS<br />

90<br />

FRANKREICH<br />

04 | Fontauriol | Languedoc<br />

Claude Vialade und Fontauriol sind<br />

eine der wichtigen Referenzen des<br />

französischen Südens. Ihre Weine<br />

erfreuen sich dauerhafter Beliebtheit<br />

– und sind dazu noch veritable<br />

Schnäppchen!<br />

8 | Domaine de Triennes |<br />

Provence<br />

Wenn sich große Winzer zusammentun,<br />

um in der Provence kaum minder große<br />

Weine für den Alltag zu vinifizieren,<br />

… dann wird das Warten auf die neuen<br />

Jahrgänge zu einer echten Geduldsprobe.<br />

Aber jetzt sind sie endlich da!<br />

12 | NEU:<br />

Lionel Osmin |<br />

Jurançon (Sud-Ouest)<br />

Lionel Osmin, der Mann hinter Berthoumieu,<br />

kennt den Südwesten wie<br />

kein anderer. Im Jurançon hat er mit<br />

dem „Clos de la Vierge“ ein absolutes<br />

Juwel der Region entdeckt!.<br />

16 | NEU:<br />

Domaine Sylvain Pataille |<br />

Marsannay (Burgund)<br />

Sylvain, von seinen Freunden „der<br />

Lockenkopf“ genannt, begründet<br />

mit nur einem Hektar Reben seine<br />

Domaine und gilt heute als Vordenker<br />

einer ganzen Bewegung im Burgund.<br />

Und wir sind in unseren Neuzugang<br />

schockverliebt!<br />

DEUTSCHLAND<br />

24 | Jakob Schneider | Nahe<br />

Jakob ist begeistert vom aktuellen Jahrgang<br />

an der Nahe: „2023 bringt beim<br />

Riesling die Mineralität zum Klingen!“<br />

– eine bärenstarke Kollektion!<br />

36 | Weingut<br />

Hermann Dönnhoff | Nahe<br />

Gemeinsam mit Helmut Dönnhoff<br />

begeben wir uns auf Reise an die Nahe.<br />

Und kehren mit vielen Anekdoten und<br />

einer der stärksten Dönnhoff-Kollektionen<br />

der letzten Jahre zurück!<br />

60 | Stefan Müller | Saar (Mosel)<br />

Jedes Mal, wenn Stefan im Keller seine<br />

2023er verkostet hat, war er hochzufrieden:<br />

Seine Rieslinge haben Schliff,<br />

Spannung und einen kühlen Charakter.<br />

Top-Tipp!<br />

ÖSTERREICH<br />

72 | Weingut Moric | Burgenland<br />

Blaufränkisch-Magier Roland Velich<br />

ist der beste Botschafter, den sich die<br />

Rebsorte und das Burgenland wünschen<br />

können. Und mit seinen<br />

„Hidden Treasures“ beweist er, das<br />

gewisse Grenzen nur in unseren<br />

Köpfen existieren!<br />

ITALIEN<br />

82 | Giulia Negri | Piemont<br />

In La Morra befindet sich die höchste<br />

Lage Piemonts. Gipfelstürmerin Giulia<br />

Negri, die zu den Ausnahmetalenten<br />

der Region zählt, greift mit ihren<br />

Weinen – Langhe, Barbera und Barolo<br />

– nach den Sternen!<br />

SPANIEN<br />

90 | Bodegas Remelluri –<br />

Telmo Rodríguez | Rioja<br />

Telmos jüngstes Projekt ist ein 8000er,<br />

möglicherweise sogar die Krönung<br />

seiner Karriere und der Beginn einer<br />

Neuvermessung der Rioja. Fantastisch,<br />

wenn Verantwortung und Passion für<br />

Landschaft und Leute solch schöne<br />

Blüten treiben!<br />

EXTRAS<br />

99 | Kennenlern-Offerte:<br />

Belles du Sud | Pays d’Oc<br />

Grandioser, rekordverdächtig leichter<br />

Rosé, der mit 10 Vol.-% zu den besonderen<br />

Schönheiten des französischen<br />

Südens zählt. Ein in vielfacher Hinsicht<br />

einzigartiger Sommerwein von<br />

Claude Vialade!<br />

100 | Spargelweinpaket<br />

36<br />

2 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Vorwort<br />

PINWAND № <strong>363</strong><br />

16<br />

Liebe Freunde von Pinard de Picard,<br />

unsere <strong>PINwand</strong> wird tatsächlich mit Argusaugen gelesen!<br />

Wir möchten uns hiermit bei einem treuen Kunden bedanken,<br />

dem beim „Anno 1811“ von Seehof – dem Lateinunterricht<br />

sei Dank – ein fälschlicherweise Goethe zugeschriebenes<br />

Zitat auffiel. Wer hat’s gesagt? Ovid! Doppelt dankbar<br />

sind wir für den Mail-Wechsel, der sich daraus entspann. Ein<br />

Satz daraus hat uns nachdrücklich inspiriert: „Der schönste<br />

Ort, um Wein zu lagern, ist halt immer noch das Gedächtnis.“ Und<br />

so hoffen wir sehr, dass die Ausgabe No <strong>363</strong> den einen oder<br />

anderen denkwürdigen, ja unvergesslichen Schatz für Sie bereithält.<br />

Denn für uns ist es immer eine große Freude, wenn<br />

wir Ihnen mit unseren Weinen (und sei es nur eine Flasche<br />

lang) Momente des Glücks bereiten konnten.<br />

Was gibt es Neues? Der Jahrgang 2023 steht ins Haus, wir sind<br />

schon fleißig durch die zum Teil schon prachtvoll blühenden<br />

Weinanbaugebiete gepilgert und haben feststellen können,<br />

dass die Qualität beim Riesling vielerorts enorm hoch ist.<br />

2023 glänzt durch sehr balancierte und finessenreiche Weißweine,<br />

deren Lagerpotenzial beträchtlich sein wird. Wie<br />

immer über jeden Zweifel erhaben: Dönnhoff! Für uns steht<br />

die Nahe in Sachen 2023 ganz vorne, die unglaublich starke<br />

Kollektion des Vater-Sohn-Gespanns hat es in sich – und wir<br />

sind nun um viele köstliche Anekdoten von Helmut reicher,<br />

der sich besonders viel Zeit für uns genommen hat. Merci,<br />

lieber Helmut! Stefan Müller trumpft indes mit seinen wunderbar<br />

prägnanten Saar-Rieslingen auf, die (sagen Sie’s gerne<br />

weiter) immer noch (!) zu staunenswert niedrigen Preisen zu<br />

haben sind! Außerdem darf nicht unerwähnt bleiben, welch<br />

– hier ist der Terminus wirklich gerechtfertigt – visionäres<br />

Projekt Telmo Rodríguez in der Rioja mit seiner Lindes-<br />

Serie umsetzt: Hier wird eines der klassischen Anbaugebiete<br />

Spaniens neu vermessen, werden Weichen für eine fabelhafte<br />

Zukunft gestellt!<br />

PS: Ganz frisch eingetroffen (und schon wieder fast vergriffen<br />

…) sind die Weine von Sylvain Pataille (Marsannay),<br />

unserem jüngsten Burgund-Neuzugang!<br />

Versandkonditionen<br />

innerhalb von Deutschland<br />

& Österreich!<br />

Frei Haus ab 95,00 €<br />

oder ab 12 Flaschen<br />

(Weine, Spirituosen & Olivenöle)<br />

Für Bestellungen unterhalb der Freihausgrenze<br />

erheben wir eine Versandkostenpauschale von 6,50 €<br />

KONTAKT<br />

Tel.: 06838/97950-0<br />

Email: info@pinard.de<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre unserer<br />

<strong>PINwand</strong><br />

und das Team von Pinard de Picard<br />

Mai 2024<br />

3


FRANKREICH LANGUEDOC<br />

Claude Vialade<br />

und Sohn Jordi<br />

FONTAURIOL<br />

LÉZIGNAN CORBIÈRES<br />

FONTAURIOL-PROBIERPAKET 2023<br />

(10 + 2 FLASCHEN GRATIS)<br />

FLA269923-P | 12 FLASCHEN | 10,00 €/L | STATT 90,00 € NUR 75,00 €<br />

Lernen Sie den neuen Jahrgang von Fontauriol kennen!<br />

Zum attraktiven Angebotspreis!<br />

Für alle, die sich nicht entscheiden können oder die diese<br />

Weine aus den vergangenen Jahren noch nicht kennen,<br />

bieten wir Ihnen hier ein gemischtes Kennenlernpaket mit<br />

den neuen Jahrgängen an: Finden Sie Ihren Favoriten!<br />

Jeweils 4 Flaschen der Rebsorten-Klassiker:<br />

· Rosé Syrah Reserve 2023<br />

· Marsanne-Roussanne Reserve 2023<br />

· Grenache-Syrah Reserve 2023<br />

4 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Fontauriol<br />

Unser Dauerbrenner aus<br />

Frankreich gefällt mit<br />

authentischen Weinen<br />

des französischen Südens<br />

zu unverändert dramatisch<br />

niedrigen Preisen!<br />

Unsere Kunden wissen: Das Languedoc ist eine Wiege des Weingeschäfts<br />

Pinard de Picard. Viele Kenner der Szene sagen uns<br />

eine der besten Selektionen Europas nach, regelmäßig werden<br />

unsere Spitzengewächse in der Fachpresse mit den höchsten Bewertungen<br />

bedacht und räumen Testsiege ab. Doch genau so wichtig sind für<br />

uns die Entdeckungen von Weinen, die zu kleinem Preis wunderbare Alltagsqualitäten<br />

bieten! So wie die Exklusiv-Füllung unserer Entdeckung,<br />

der Domaine Fontauriol, die wir Ihnen als attraktive Schnäppchenpakete<br />

anbieten können. Sommerweine für ein fröhliches Gelage und exzellente<br />

Essensbegleiter!<br />

Jean Vialade, Gründer der heutigen Domaines Auriol und Vater der heutigen<br />

Geschäftsführerin Claude Vialade, war einer der Pioniere des biologischen<br />

Weinbaus in Europa! In den 1960er-Jahren war er war auch einer<br />

der Ersten im Midi, der seine Weine selbst abgefüllt und dann eigenständig<br />

die Flaschen in die ganze Welt exportiert hat, 1980 markiert dann den<br />

Zeitpunkt der Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. Jean Vialade<br />

hat sich von Anfang an, teilweise sogar mit militanten Aktionen (ja, sie<br />

sind manchmal speziell, unsere französischen Freunde), für die Interessen<br />

der Winzer des Languedoc-Roussillon eingesetzt, da diese damals (zum<br />

Teil auch heute noch) die ärmsten vignerons in Frankreich waren. Seine<br />

Liebe galt stets der Heimat, zu der er, wie seine Tochter heute auch, einen<br />

starken emotionalen Bezug hat. Mit einer ganz klaren Zielsetzung: Weine<br />

für jedermann zu produzieren, die den Stil des Languedoc „seelenvoll“<br />

widerspiegeln, die möglicherweise stilistisch nicht bis ins Letzte ausgereizt,<br />

aber auf sehr hohem Niveau und in Relation dazu unglaublich<br />

preiswert sind!<br />

PS: Fontauriol bedeutet so viel wie „Goldbrunnen“ und bezeichnet den<br />

eisen- und goldhaltigen Teil der Corbières. Hier werden ungemein typische<br />

Weine mit mediterranem Profil geboren, die fruchtig und würzig<br />

ausfallen aber auch fein und elegant am Gaumen ausfallen.<br />

Unsere Empfehlung: Kistenweise kaufen, liebe Kunden, erst recht, angesichts<br />

unserer attraktiven Paketpreise!<br />

Mai 2024<br />

5


FRANKREICH LANGUEDOC<br />

MARSANNE ROUSSANNE RESERVE<br />

IGP PAYS D’OC, BLANC 2023<br />

Marsanne, Roussanne und<br />

eine vorzügliche Reserve!<br />

MARSANNE, ROUSSANNE<br />

FLA260123 | 13,5% VOL. |10,00 €/L | 7,50 €<br />

FLA260123-P | 10 + 2 FLASCHEN GRATIS | 10,00 €/L<br />

STATT 90,00 € NUR 75,00 €<br />

10+2 GRATIS!<br />

SYRAH „ROSÉ“ RESERVE<br />

IGP PAYS D’OC, ROSÉ 2023<br />

Geschmackswunder von den Terrasses<br />

du Canal du Midi!<br />

SYRAH<br />

FLA260223 | 13% VOL. | 10,00 €/L | 7,50 €<br />

FLA260223-P | 10 + 2 FLASCHEN GRATIS | 10,00 €/L<br />

STATT 90,00 € NUR 75,00 €<br />

In den vergangenen sieben (!) Jahren ging kein anderer Rosé<br />

aus Frankreichs häufiger über die Ladentheke! Was nicht allzu<br />

verwunderlich ist, angesichts des Trinkspaßes, den dieser<br />

Wein förmlich versprüht. Der Reserve-Rosé von Fontauriol<br />

stammt wie gewohnt von besten Syrahtrauben von den Terrasses<br />

du Canal du Midi (im vorrevolutionären Frankreich<br />

noch „Canal royal en Languedoc“), der zu Zeiten des Sonnenkönigs<br />

Ludwig XIV angelegten Wasserstraße, die sich<br />

über 240 Kilometern von Toulouse über Carcassonne, bis<br />

Sète in Okzitanien erstreckt und heute zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

gezählt wird. Claude Vialade, die femme du vin,<br />

legt hier den Fokus auf einen typisch südländischen Rosé,<br />

der sich nicht nur herrlich frisch ausnimmt, sondern genauso<br />

animierend schmeckt und Lust auf mehr macht. Der apricotfarbene<br />

Wein duftet nach Nektarinen, Orangenschalen und<br />

hellen Blüten, am Gaumen dann enorm saftig und anregend<br />

intensiv, dabei unverkitscht fruchtig (Erdbeer- und schönste<br />

Grapefruitnoten). Ein herrlich energetisierender „Muntermacher“,<br />

der angenehm trocken seine Bahn zieht, sich dabei<br />

von seiner nobelsten, seidigen Seite zeigt. Im Nachhall dann<br />

die betörende Verbindung aus Erdbeeraromen, Johannisbeeren<br />

und angenehm milden kräutrigen Akzenten: Dieser Rosé<br />

verkörpert einfach den französischen Süden! Ein Wein für<br />

jeden Tag, jede Zeit und jeden Anlass! Zu diesem Tarif bekommt<br />

man das nur hier!<br />

Zu genießen ab sofort und bis zum Erscheinen des Folgejahrgangs!<br />

Die Chefin des Hauses, Claude Vialade, setzt sich dafür ein,<br />

dass die „Occitanie“, die der Zentralregierung geschuldete<br />

Fusion von Roussillon und Midi-Pyrénées, auch über den<br />

Verwaltungsakt hinaus eine gesellschaftliche Relevanz hat<br />

und positiven sozialen und ökonomischen Entwicklungen<br />

förderlich ist. Daher bündelt sie die Kräfte und das Potenzial<br />

vieler eifriger kleinerer Winzer, die zu ihrem großen Projekt<br />

beitragen. Gemeinsam mit ihrem Sohn Jordi Salvagnac gelingt<br />

es ihr auf bemerkenswerte Weise, weltweit die Stärke<br />

ihrer geliebten Heimat zu veranschaulichen. Wenn sie trockenen<br />

Weißwein mit zartherbem Blütenduft und intensiver<br />

Aromatik mögen, werden Sie diese Cuvée aus Marsanne<br />

und Roussanne lieben! Hier duftet es nach Quitten, gelben<br />

Äpfeln und Heu!<br />

Die beiden Rebsorten von den Terrasses du Canal du Midi,<br />

einer träumerischen Landschaft, die sich von Toulouse bis<br />

zum Mittelmeer entlangschlängelt, vereinen am Gaumen<br />

eine intensive Aromatik und vibrierende Frische, sodass man<br />

sich wünscht, dieses Gefühl nie mehr loszuwerden. Man erwartet<br />

eine pralle Frucht, doch diese Reserve antwortet mit<br />

würzig-herben Aromen und feiner Mineralität. Die Cuvée<br />

aus Marsanne und Roussanne legt einen recht fulminanten<br />

Trinkfluss an den Tag und wäre ein ganz famoser Kandidat<br />

für den schon legendären „JLF-Test“ des Magazins Merum:<br />

je leerer die Flasche … – desto besser der Wein! Grandioser<br />

Trinkspaß und ideal zum weißfleischigen Fisch auf dem Grill<br />

oder Kalbsfleisch. Auf jeden Fall ein ziemlich genialer Tropfen<br />

zum kleinen Preis. So etwas gibt es in Frankreich nur im<br />

Pays d’Oc, wo schon vor 2.600 Jahren von den Griechen und<br />

Römern Weinbau betrieben wurde. Ein idealer Terrassen-<br />

Grill-Begleiter, seit dem Jahrgang 2013 einer unserer meistverkauften<br />

Weine der Region und Kundenliebling für den<br />

täglichen Weingenuss. Und auch im nun elften Durchgang<br />

ist Fontauriol wieder eine seiner animierendsten Cuvées gelungen:<br />

bravo und encore!<br />

Zu genießen jetzt und mühelos bis 2025.<br />

6 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


GRENACHE SYRAH RESERVE<br />

IGP PAYS D’OC, ROUGE 2023<br />

Perfektes Beispiel für die Preiswürdigkeit<br />

des Languedoc!<br />

Fontauriol<br />

GRENACHE, SYRAH<br />

FLA260423 | 13,5% VOL. | 10,00 €/L | 7,50 €<br />

FLA260423-P | 10 + 2 FLASCHEN GRATIS | 10,00 €/L<br />

STATT 90,00 € NUR 75,00 €<br />

Wir lehnen uns mal ganz weit aus dem Fenster. Massenweine<br />

zum kleinen Preis findet man zuhauf in Spanien, in der Rioja<br />

und Ribera del Duero, in Chile oder auch in Argentinien.<br />

Aber für Rotweine mit Charakter zum ebenso kleinen Preis<br />

ist nach wie vor der Süden Frankreichs das Anbaugebiet<br />

Nummer eins! Aus dieser Fundgrube überzeugender Weine<br />

hebt sich Claude Vialades Cuvée von den Terrasses du Canal<br />

du Midi aus Grenache und Syrah nochmals ab. Ein perfektes<br />

Beispiel für die Preiswürdigkeit der Region. Wir haben<br />

hier die für die IGP Pays d’Oc typischen Rebsorten und<br />

einen ebensolch urtypischen Wein im Glas, der seine Herkunft<br />

wunderbar zum Ausdruck bringt. Dieser verführerisch<br />

warme Duft nach Herzkirschen, Veilchen und Orangeat,<br />

unterlegt von getrockneten Kräutern wie Bohnenkraut und<br />

Thymian. Diese Kraft am Gaumen, die Saftigkeit der Frucht<br />

und die schmeichelnd cremige Art. Das alles ist in dieser<br />

Preisklasse nicht oft in dieser Qualität zu finden. Durch und<br />

durch selbstbewusst steht diese Cuvée da und sagt: Ich bin<br />

ein Franzose aus dem Süden. Das schmeckt man! Und sie<br />

sagt: Trink’ mich! Diese leckere Cuvée aus zwei klassischen<br />

Rebsorten des Languedoc ist wie stets ein Publikumsrenner<br />

bei unseren Verkostungen in Saarwellingen, den begeisterte<br />

Kunden kistenweise mit nach Hause nehmen! Denn er<br />

erzählt die Geschichte seiner Herkunft im Glas. Für wenig<br />

Geld. Ein stolzer Südfranzose, der vor Selbstbewusstsein nur<br />

so strotzt!<br />

Zu genießen jetzt und unbeschwert bis 2024.<br />

CARIGNAN VIEILLES VIGNES<br />

IGP PAYS D’OC, ROUGE 2021<br />

Die Weisheit über 50-jähriger Reben im Glas!<br />

CARIGNAN<br />

FLA260721 | 13% VOL. | 10,53 €/L | 7,90 €<br />

Es gibt Weine, die riechen derartig intensiv und offenbaren<br />

immer wieder neue Facetten, dass man kaum dazu<br />

kommt, diese zu trinken. Man bleibt einfach hängen. Mit<br />

einem Schwenker und kurzen Riechen transportiert dieser<br />

feine Carignan einen direkt in den Süden Frankreichs. Und<br />

zwar mit dem TGV, nicht mit der Deutschen Bahn … Der<br />

satt violette Carignan von den Coteaux de la Nielle, einem<br />

Flüsschen südwestlich vom malerischen Narbonne in Okzitanien,<br />

duftet nach schwarzen Beeren, Brombeeren und zarten<br />

Kräutern. Das ist ein weiches, warmes Bouquet, sinnlich<br />

und anschmiegsam. Doch wir möchten herzlich dazu appellieren,<br />

nicht nur am Glas zu riechen. Es lohnt sich der große<br />

Schluck. Denn genau so facettenreich geht es am Gaumen<br />

weiter. Kein Wunder, stammen die Trauben doch von über<br />

50-jährigen Reben. Ein Wunder in dieser absoluten Preiseinstiegsklasse!<br />

Wenn der Wein sich auf der Zunge ausbreitet, dann wie<br />

ein weiches Kissen. Die Tannine sind für einen kräftigen<br />

Carignan beeindruckend weich, ja geradezu „flauschig“. Im<br />

Zentrum steht die satte und beerige Frucht der Rebsorte.<br />

Zwetschge, Cassis, Brombeeren, umhüllt von Kräutern<br />

der Provence. Nichts Sperriges steht dem Weingenuss im<br />

Wege. Das ist ein herrlich komplexer und doch zugänglicher<br />

Wein, der von der Frische und Reife der Frucht lebt. Beeindruckend!<br />

Und so behauptet sich dieser Carignan mühelos<br />

unter Kollegen, die oftmals zum doppelten Preis angeboten<br />

werden. Das ist große Klasse zum kleinstmöglichen Tarif. Er<br />

tritt auf wie ein Großer! Günstiger geht „gut“ nicht und wie<br />

die Franzosen das machen, wird uns ewig ein Rätsel bleiben.<br />

Da bleibt genug über, um ein perfekt abgehangenes Steak<br />

apart zu servieren, oder ein schönes Spanferkel vom Grill,<br />

eine Wurstplatte oder einfach nur ein paar Nüsse. Denn der<br />

Wein wird dem Essen die Show stehlen!<br />

Zu genießen jetzt und unbeschwert bis 2024.<br />

Mai 2024<br />

7


FRANKREICH PROVENCE<br />

DOMAINE DE<br />

TRIENNES<br />

NANS-LES-PINS<br />

Die Kultdomainen Romanée-Conti und Dujac vinifizieren<br />

im Herzen der Provence betörend südliche Weine mit<br />

burgundischem Esprit!<br />

Wir sind wieder einmal im Herzen der wildromantischen Provence: Helle Kalkböden kontrastieren<br />

mit dem azurblauen Himmel und tiefgrünen Pinien, die mit den zahlreichen Wildkräutern<br />

die Flora bestimmen und ihre faszinierenden Düfte in die Außenhaut der kerngesunden Träubchen<br />

der hier wachsenden Edelreben übertragen. Gänsehautatmosphäre!<br />

Und dieses malerisch-magische Terroir bewog zwei der berühmtesten Winzerpersönlichkeiten<br />

Frankreichs zu einem gemeinsamen Projekt auf diesem gesegneten Stückchen<br />

Erde: Jacques Seysses von der Domaine Dujac in Morey-Saint-Denis, dessen<br />

schwebende Pinot Noirs weltweit als Inkarnation der sprichwörtlichen burgundischen Eleganz<br />

und Finesse gelten, und Aubert de Villaine von Romanée-Conti. Die beiden charismatischen<br />

Männer gehören zu den lebenden Legenden des burgundischen Weinanbaus und haben<br />

es sich zum Ziel gesetzt, mit der gleichen Qualitätsphilosophie, die ihre bereits Jahrzehnte<br />

währende Reputation im Burgund begründet hat, in der lieblichen Landschaft der Provence<br />

große Weine zu erzeugen. Diese sollen allerding – im Unterschied zu ihren zum Teil exorbitant<br />

teuren burgundischen Weinmonumenten – für jedermann erschwinglich sein. Probieren<br />

Sie die frisch eingetroffenen Preziosen aus den neuen Jahrgängen: ganz viel Wein für ganz<br />

wenig Geld! Der traumhaft wildromantische französischen Südens in Kombination mit einer<br />

verführerischen Leichtigkeit, betörenden Duftigkeit und feinster Präzision – santé!<br />

8 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Triennes<br />

„ROSÉ“ IGP MÉDITERRANÉE, ROSÉ 2023<br />

Ein Kurzurlaub auf Flaschen – sommers wie winters!<br />

CINSAULT, GRENACHE, MERLOT, SYRAH<br />

FPR020523 | 13% Vol. | 14,40 €/l | 10,80 €<br />

FPR020523-M | MAGNUM | 13% Vol. | 15,33 €/l | 23,00 €<br />

FPR020523-D | DOPPELMAGNUM | 13% Vol. | 19,96 €/l | 59,90 €<br />

Wenn es so etwas wie einen großen, immerwährenden Sommerklassiker<br />

gibt, dann ist es Rosé-Wein. Nachdem dieser<br />

Weintyp eine Zeit lang teilweise eine Spur zu lieblos gekeltert<br />

wurde, hat seit einiger Zeit eine erfreuliche Gegenbewegung<br />

eingesetzt. Viele Winzerinnen und Winzer geben sich<br />

wieder richtig Mühe mit ihrem Rosé! Und wenn das so ist<br />

– beim südfranzösischen Vorzeigeweingut Triennes war das<br />

übrigens nie anders –, dann bezaubert uns Rosé mit Charme<br />

und frischer Geschmeidigkeit. Genau das tut der großartige<br />

2023er von Triennes. Und egal, wo wir sind, hält dann auf<br />

einmal der Sommer Einzug, zumindest ein paar Gläser lang.<br />

Wie herrlich. Das Weingut gibt es seit 1989, es entstammt<br />

einem Gemeinschaftsprojekt von Jacques Seysses, dem Gründer<br />

der inzwischen weltberühmten Domaine Dujac im Burgund,<br />

und Aubert de Villaine, Miteigentümer der noch berühmteren<br />

Domaine de la Romanée-Conti ebenfalls aus dem<br />

Burgund sowie einem Pariser Freund. Zu dritt machten sie<br />

sich auf die Suche nach einem Weingut in Südfrankreich,<br />

weil sie vom Potential der Weine aus dem Süden überzeugt<br />

waren. Und vielleicht auch, aber das ist Spekulation, weil sie<br />

einen gewissen Gegenpol zu ihren über alle Maßen edlen und<br />

verfeinerten – und entsprechend teuren – Weinen aus dem<br />

Burgund suchten. Fündig wurde das Dreigestirn schließlich<br />

in Nans-les-Pins, gut 30 Kilometer nordöstlich von Marseille<br />

– die Domaine de Triennes war geboren. Das Ziel der Partner<br />

war es, zugängliche, delikate und fruchtbetonte Weine<br />

zu keltern – und respektvoll mit der Natur umzugehen.<br />

Die nach biologischen Richtlinien bewirtschafteten Reben<br />

wachsen auf Lehm- und Kalksteinböden, der Ertrag liegt bei<br />

moderaten 45 bis maximal 55 Hektoliter pro Hektar. Nach<br />

der Lese werden die Trauben gekühlt zur Kelter gefahren,<br />

das ist wichtig, um die reine, klare Frucht zu erreichen. Die<br />

temperaturregulierte Vergärung sowie der weitere Ausbau<br />

finden in Edelstahlfässern statt. Der von Cinsault dominierte<br />

Wein ist zart rosa und duftet wunderbar frisch nach delikaten<br />

roten Früchten, Kirsche, Himbeere, etwas Walderdbeere,<br />

dahinter eine zarte, delikate Kräuterwürze, herrlich<br />

spielerisch ist das, aber niemals banal. Am Gaumen dann<br />

eine feine, subtile Säure, die für genau die richtige Spannung<br />

sorgt, dazu wieder eine ganz feine, rote Frucht. Das ist ein<br />

Rosé mit schöner innerer Spannung, da ist nichts weich, sondern<br />

alles klar und sauber definiert – und dennoch herrlich<br />

schmelzend charmant. Der Triennes bietet großes Trinkvergnügen<br />

und das zu einem überaus attraktiven Preis! Hoch<br />

lebe der Süden!<br />

Ab sofort, die ganze „Saison“ hindurch und sicher bis 2026.<br />

VIOGNIER „SAINTE FLEUR“<br />

IGP MÉDITERRANÉE, BLANC 2022 (BIO)<br />

Viognier in herrlich erfrischender, weil<br />

mediterraner Interpretation!<br />

VIOGNIER |<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020622 | 13,5% VOL. | 21,26 €/L | 15,95 €<br />

Viognier gilt als eine der ungewöhnlichsten weißen Rebsorten<br />

schlechthin, die im Idealfall komplexe und tiefgründe<br />

Weine mit faszinierend reichhaltiger Aromatik ergibt. Ihr<br />

ursprüngliches Habitat ist das Rhônetal, als Condrieu hat<br />

sie dort ein beinahe mystisches Ansehen erlangt. Inzwischen<br />

ist Viognier auch in anderen französischen Anbaugebieten<br />

wie dem Languedoc, Roussillon oder der Provence heimisch<br />

geworden und wird in Kalifornien, Australien, Südamerika<br />

und sogar in Deutschland angebaut. Wer mit Viognier arbeitet,<br />

muss sich auf Herausforderungen einstellen: Sie ist sehr<br />

anfällig für Mehltau und liefert oft nur geringen Ertrag. Sie<br />

bildet eine auffällig kräftige Farbe aus, die vom tiefen Goldgelb<br />

ins Bräunliche spielen kann. Erntet man sie zu reif, fällt<br />

der Alkoholanteil hoch aus und die Weine wirken schwerfällig<br />

und hüftsteif. Erntet man sie zu früh, wirken die Weine<br />

banal und oberflächlich. Um auf Nummer sicher zu gehen,<br />

wird Viognier häufig im Verschnitt mit anderen Weißweinen<br />

ausgebaut. Wer sich aber auf die kapriziöse Rebe einlässt,<br />

ihr Wesen versteht und im Weinberg penibel arbeitet,<br />

wird mit großartigen Weinen belohnt. Früher hat man den<br />

„Sainte Fleur“, wie in dieser Region üblich, im Holz ausgebaut,<br />

doch in den letzten Jahren ist man auf der domaine<br />

dazu übergegangen, die biologisch erzeugten Trauben sanft<br />

und über längere Zeit zu pressen und den Saft spontan und<br />

kühl zu vergären, um den Wein dann im Edelstahl auszubauen.<br />

So ist der „Sainte Fleur“ im Laufe der Zeit immer frischer<br />

und lebendiger geworden, und man bekommt unwillkürlich<br />

den Eindruck, als habe man einen Riesling von der Rhône<br />

im Glas, was allerdings kaum möglich ist. Der „Sainte Fleur“<br />

duftet sehr fein, sehr elegant und sehr frisch, er erinnert an<br />

Pfirsiche und Aprikosen, an Mandarinen und Birnen. Darüber<br />

liegen Noten von Zitronengras und ein Hauch der typischen<br />

Maiglöckchennote, die fast jeder Viognier besitzt. Am<br />

Gaumen saftig, lebendig dazu eine wunderbar präzise Säurestruktur,<br />

eine elegante, cremige Textur und feine Würze.<br />

Frische, Substanz, aromatische Komplexität und Mineralität<br />

stehen hier eindeutig im Vordergrund und sorgen für eine<br />

fruchtbetont animierende einerseits südliche, andererseits<br />

finessenreiche und frische Interpretation dieser wunderbaren<br />

Sorte. Eine starke Reklame für Viognier aus dem Süden<br />

Frankreichs in Bio-Qualität!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2028+ ein Genuss.<br />

Mai 2024<br />

9


FRANKREICH PROVENCE<br />

„LES AURÉLIENS“<br />

IGT MÉDITERRANÉE, BLANC 2022 (BIO)<br />

Südliche Lässigkeit mit Präzision –<br />

Trinkfreude auf hohem Niveau!<br />

CHARDONNAY, VIOGNIER, ROLLE, UGNI BLANC,<br />

GRENACHE BLANC |<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020122 | 13% Vol. | 15,86 €/l | 11,90 €<br />

„LES AURÉLIENS“<br />

IGP MÉDITERRANÉE, ROUGE 2021 (BIO)<br />

Syrah und Cabernet Sauvigon, von burgundischen<br />

Händen gekonnt vereint!<br />

SYRAH, CABERNET SAUVIGNON |<br />

FPR020221 | 13,5% VOL. | 15,93 €/L | 11,95 €<br />

FR-BIO-01<br />

Wenn man mit sehr viel mit Verfeinerung zu tun hat, entsteht<br />

manchmal eine zwar etwas diffuse, aber doch starke Sehnsucht<br />

nach einer gewissen Einfachheit, dem Guten, bei dem<br />

man keine Komplexität verstehen und keine zweite oder dritte<br />

Ebene entdecken muss. Auf die Welt des Weins übertragen<br />

bedeutet das die Zuwendung zu Tropfen, von dem manche<br />

sagen, sie seien lecker, andere schenken sich ungefragt das<br />

nächste Glas ein – kurz und gut: Das Trinken macht einfach<br />

Spaß. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das ist manchmal<br />

genau das, was es braucht. Vielleicht waren es unter anderem<br />

solche Gedanken und Gefühle, die Jacques Seysses, Gründer<br />

der inzwischen weltberühmten Domaine Dujac im Burgund,<br />

und Aubert de Villaine, Miteigentümer der noch berühmteren<br />

Domaine de la Romanée-Conti umgetrieben haben, als sie sich<br />

zusammen mit einem Pariser Freund Ende der 1980er-Jahre<br />

auf die Suche nach einem Weingut in Südfrankreich machten.<br />

Daneben, das ist verbürgt, waren die drei auf jeden Fall<br />

vom Potential der Weine aus dem Süden überzeugt. Fündig<br />

wurden sie in Nans-les-Pins, gut 30 Kilometer nordöstlich<br />

von Marseille – die Domaine de Triennes war geboren, das<br />

war 1989. Das Ziel der Winzer war von Anfang an, im Süden,<br />

zugängliche, delikate und fruchtbetonte Weine zu keltern –<br />

komplexe Weine der Luxusklasse hatten sie bei sich zuhause<br />

in ausreichendem Maß in den Kellern liegen. Der Weiße „Les<br />

Auréliens“ ist eine Cuvée aus Chardonnay (mit dem sich die<br />

Herren aus dem Burgund bekanntermaßen sehr gut auskennen),<br />

Rolle (auch Vermentino genannt), Grenache Blanc, Viognier<br />

und Ugni Blanc (ebenfalls als Trebbiano Toscana bekannt).<br />

Die nach biologischen Richtlinien bewirtschafteten<br />

Reben wachsen auf Lehm- und Kalksteinböden, der Ertrag<br />

liegt bei moderaten 30 bis maximal 40 Hektoliter pro Hektar.<br />

Die Vergärung und der Ausbau des Weißweins finden im<br />

Edelstahl, großen Holzfässern und zum Teil in Barriques statt<br />

– ganz ohne Schnickschnack. Das Bezaubernde an dem Wein<br />

ist, dass er wunderbar zugänglich, aber doch nicht banal ist. Er<br />

duftet nach Zitronenmelisse, reifer Grapefruit, grünem Apfel<br />

und Minze, etwas Lindenblüte und Melone, alles ganz frisch<br />

und klar, herrlich transparent. Am Gaumen dann diese leicht<br />

cremige Geschmeidigkeit, die Weißweine aus dem Süden so<br />

besonders macht, dazu eine wohl temperierte Säure. Helle<br />

Früchte dominieren, vor allem Apfel und Birne, dazu kommt<br />

feine Würze. Das ist eine maximal trinkfreudige Kombination<br />

aus südlicher Lässigkeit und burgundischer Präzision. „Les<br />

Auréliens“ ist ein Spaßmacher auf Topniveau!<br />

Ab sofort bis mindestens 2025+.<br />

Die Geschichte der Domaine de Triennes beginnt im Jahre<br />

1989 als Jacques Seysses und Aubert de Villaine beschlossen ein<br />

gemeinsames Weinprojekt zu starten. Die Suche nach den passenden<br />

Weinbergen brachte sie in den Süden von Frankreich<br />

und ließ sie schließlich im Méditerranée landen, eine Region,<br />

die zum Weinbaugebiet der Provence gezählt wird. So weit so<br />

mittelspektakulär. Spannender wird es, wenn wir uns genauer<br />

anschauen, wer die beiden Herren denn genau sind. Nun, zunächst<br />

kommen beide aus dem Burgund und haben dort „etwas<br />

mit Wein“ zu tun. Jacques Seysses ist der Gründer der renommierten<br />

Domaine Dujac und Aubert de Villaine ist Mitinhaber<br />

des weltbekannten Weinguts Romanée-Conti. Es kommt also<br />

geballtes Wein-Know-how und die Erfahrung mit Weinen der<br />

allerhöchsten Qualität zusammen – und das lässt Großes und<br />

Teures erwarten. Bei der zweiten Annahme („teuer“) liegt man<br />

zum Glück komplett daneben. Das Preis-Niveau der Domaine<br />

de Triennes hat nichts mit den vielen Dezimalstellen der Preise<br />

bei den beiden Granden aus dem Burgund zu tun. Gar nichts!<br />

Nichtsdestoweniger setzen die beiden Herren bei der Qualität<br />

ihres gemeinsamen Projekts auf allerhöchste Standards und<br />

gehen an ihre Weine vom Mittelmeer mit großer Sorgfalt und<br />

Akribie heran. Nordöstlich von Marseille bewirtschaften sie<br />

ihre Weinberge biologisch mit viel Handarbeit und reduziertem<br />

Ertrag. Syrah und Cabernet Sauvignon für diese Cuvée<br />

werden getrennt gelesen, separat ausgebaut und erst dann zur<br />

Cuvée vermählt. Der Ausbau erfolgt für zwölf Monate in gebrauchter<br />

französischer Eiche, die zuvor in den Kellern von Domaine<br />

Dujac im Einsatz war. Beim Einschenken zieht der Wein<br />

sehr schöne Fenster an der Glaswand und funkelt einladend in<br />

einem dunklen Purpurrot. In der Nase finden die charakteristischen<br />

Merkmale der beiden Trauben vornehm zusammen und<br />

es passt so gut, dass der Idealfall der Cuvée eintritt: Zusammen<br />

ist das mehr als die Summe aller Teile! Der Syrah bringt eine<br />

kräftige Würze von Nelke und Wacholder, etwas Pfeffer und<br />

eine Idee von Zimt mit, während Cabernet Sauvignon gekonnt<br />

seine dunkle Fruchtigkeit von Brombeere und Cassis ausspielt,<br />

zudem noch eine leichte Graphit-Note, Kräuter und eine Idee<br />

von dunkler Schokolade. Die durchaus kräftigen Tannine sind<br />

selbstbewusst adstringend, offenbaren einen angenehmen, fast<br />

Bordeaux-artigen grip. Die roten Beeren haben eine wunderbar<br />

klare Säure, sehr saftig und frisch. Die Gewürznoten sind<br />

perfekt balanciert und fügen sich schlank und elegant in das<br />

Geschmacksbild ein. Die leicht kühle Mineralität gibt Zug und<br />

eine große Trinkfreude, die weniger nach kontemplativem<br />

Schwenken als mehr nach großen Schlucken verlangt. Leicht<br />

gekühlt ist das zu gegrilltem Fleisch und mediterranem Gemüse<br />

schlichtweg eine Wucht! Ab sofort bis 2028+.<br />

10 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Triennes<br />

MERLOT<br />

IGP MÉDITERRANÉE, ROUGE 2020 (BIO)<br />

Ein so mediterranes wie ernsthaftes Merlot-Erlebnis!<br />

„SAINT-AUGUSTE“<br />

IGP MÉDITERRANÉE, ROUGE 2019 (BIO)<br />

Spektakuläres Kleinod aus der Provence!<br />

MERLOT |<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020320 | 14% VOL. | 15,93 €/L | 11,95 €<br />

SYRAH, CABERNET SAUVIGNON, MERLOT |<br />

FPR020419 | 13% VOL. | 21,26 €/L | 15,95 €<br />

FR-BIO-01<br />

Wenn Jancis Robinson in ihrem bekannten Rebsortenführer<br />

schreibt, es sei einfacher, aufzulisten, wo Merlot nicht angebaut<br />

wird, als die vielen Regionen und Länder zu nennen, die<br />

ihn anbauen, dann ist das für jeden Winzer dort eine Herausforderung.<br />

Eine eigene Version dieses „Klassikers“ hervorzubringen,<br />

scheint für viele Weinbauern schwierig zu sein.<br />

Vielen Weinkennern wird die Austauschbarkeit von Merlots<br />

bekannt sein und sie entsprechend auf Distanz gehen lassen.<br />

Für die Winzer bei Triennes gilt dies allerdings alles so überhaupt<br />

nicht!<br />

Wenn schon der bloße Anblick die Sorgfalt und Liebe der<br />

Weinbereitung verrät, fällt es leicht, derlei Hypotheken zu<br />

vergessen. Dieses dunkel-samtene Granatrot in all seiner Wärme<br />

kommt nur zustande, wenn ein langsamer Extraktionsprozess<br />

voranging (hier 15 bis 30 Tage, bei regelmäßiger pigeage).<br />

Der Nase schenkt dieser Merlot zuerst einmal ein wundersames<br />

und aufregendes Schauspiel. Die Frucht (Cassis, Pflaume)<br />

scheint zur Introduktion erst einmal hinter einem Vorhang<br />

verborgen und quasi von hinten beleuchtet zu sein, so<br />

dass sie als Kontur, als Schattenriss wirkt. Dieser Vorhang<br />

scheint in Bewegung; die Süße im Duft zieht auf und verbirgt<br />

sich sofort wieder – eine spannungsreiche Präsenz könnte<br />

man das nennen. Da immer in Bewegung, ist der Charakter<br />

des Vorhanges selbst ausgesprochen schwer zu benennen. Er<br />

besteht aus Würznoten (Erdtöne, dunkler Tabak, ja in seiner<br />

Rauchigkeit gar Latakia, Pfeffer, Kakao und Leder) und lässt<br />

in seiner Gazehaftigkeit und Bewegung alle Noten in einem<br />

schillerndem Verbund.<br />

Ein wahrhaft mediterranes Merlot-Erlebnis bietet Triennes<br />

dann auch dem Gaumen. Das vorhangartige Gebilde setzt<br />

sich hier als Bild flirrender Sommerhitze fort, durch die der<br />

geneigte Genießer die durchwanderte Garrigue-Landschaft<br />

in Ruhe betrachten kann. Unterstützt von der makellosangenehmen<br />

Säure gewinnt die Frucht an Intensität. Dann<br />

erobert die nun von warmen Tanninen inszenierte Würze<br />

den Vordergrund. Der zwölfmonatige Ausbau in Eichenfässern,<br />

vormals im Gebrauch der Domaine Dujac im Burgund<br />

(Jacques Seysses, ein Initiator von Triennes führte einst diese<br />

gerühmte Domaine), verschafft unserem Merlot eine einzigartige<br />

Ernsthaftigkeit. Hier ist der Dialog aus Würze und<br />

Frucht keine bloße Plauderei, sondern hochspannend geraten.<br />

Ein wirklich lebendiger Abgang, immer noch in Bewegung,<br />

fordert von Neugierde und Aufmerksamkeit schon fast<br />

platzende zweite Schlucke heraus. Toll!<br />

Zwei burgundische Star-Winzer und ein Freund aus Paris<br />

heben in der idyllischen Provence ein Weingut aus der Taufe,<br />

um herausragende Weine zu einem bezahlbaren Preis zu<br />

produzieren. Was sich wie der Beginn einer Erfolgsgeschichte<br />

anhört, ist längst eine. Jene ominösen Herren sind die für<br />

ihre Pinot Noirs weltberühmten Jacques Seysses (Domaine<br />

Dujac) und Aubert de Villaine (Domaine Romanée-Conti)<br />

sowie der Freund der beiden Michel Macaux. Seit 1989<br />

produzieren sie in der Gemeinde Nans-les-Pins (gelegen zwischen<br />

Marseille und Toulon) auf 46 Hektar südfranzösische<br />

Weine mit burgundischem Einschlag. Inspiriert von ihrer<br />

Überzeugung, dass die Qualität großer Weine im Weinberg<br />

entsteht, arbeitet die Domaine biologisch und ist seit 2013<br />

von Ecocert zertifiziert. Der Fokus auf gesunde Weinberge<br />

und Reben, geringe Erträge (30 bis 35 hl/ha beim „Saint-Auguste“),<br />

das vergleichsweise kühle Mikroklima und die nötige<br />

Sorgfalt im Keller, lassen bei Triennes konzentrierte, aber<br />

dennoch frische Weine entstehen, die so wirklich gar nichts<br />

mit ihren ab und an doch sehr marmeladigen südfranzösischen<br />

Artgenossen zu tun haben.<br />

Der „Saint-Auguste“ ist das Flaggschiff des Hauses und<br />

stammt aus den besten Parzellen der Domaine. Die Trauben<br />

werden für bis zu 35 Tage auf den Schalen vergoren, dann<br />

gepresst und verschnitten. Anschließend reift der Wein für<br />

zwölf Monate in gebrauchten Barriques der Domaine Dujac<br />

und wird unfiltriert abgefüllt. Kaum hat er die Flasche verlassen,<br />

zeigt sich der „Saint-Auguste“ von seiner kraftvollen,<br />

eleganten Seite. Gehüllt in edles Rubinrot verweben sich<br />

dunkle, ledrig, erdige Töne und balsamisch, kräutrige Würze<br />

mit Brombeernoten, Schattenmorellen und Kakao. Am Gaumen<br />

entfaltet die Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Syrah und<br />

Merlot ihre ungeheure Kraft. Sehr konzentriert und mit reifem<br />

Tannin-Gerüst, lässt sie Rückschlüsse auf ein wärmeres<br />

Klima zu, bleibt dabei aber dank frischer Säure stets elegant.<br />

So entfalten sich Pflaumenkompott, Himbeeren, schwarze<br />

Johannisbeeren und Kirschen. Gepaart mit der besagten, für<br />

Tiefe sorgenden Würze und der frischen Säure wirkt das ungemein<br />

komplex und elegant – und sorgt für entsprechende<br />

Begeisterung! Dieser Wein hat die Substanz, um bedenkenlos<br />

für einige Jahre im Keller zu verschwinden. Aber wer würde<br />

solange warten wollen? Wir mit Sicherheit nicht!<br />

Ab sofort bis 2030+.<br />

Ab sofort bis mindestens 2028+<br />

Mai 2024<br />

11


FRANKREICH JURANÇON<br />

LIONEL OSMIN<br />

JURANÇON (SUD-OUEST)<br />

Lionel Osmin – vom „négociant“ zum „vigneron“<br />

Sie haben noch nie von Lionel Osmin gehört? Dann ist<br />

das die Gelegenheit sich mit dem rührigen Winzer und<br />

seinen beseelten Weinen aus dem Südwesten Frankreichs<br />

zu beschäftigen, der mit seinen Weißweinen aus dem<br />

Jurançon neu in unserem Programm ist – Sie könnten sonst<br />

etwas verpassen. Hierzulande beinahe unbekannt, ist das<br />

umtriebige Multitalent in Frankreich zu einer einflussreichen<br />

Persönlichkeit gereift, die sich als Winzer, Weinhändler<br />

und Berater einen Namen gemacht hat. Im Sud-Ouest,<br />

im Schatten berühmter Wein-Regionen wie dem Bordelais,<br />

liegen Anbaugebiete wie Jurançon in einem traumhaften<br />

Ambiente mit ungebändigter Natur und den Pyrenäen als<br />

Kulisse, auch zum Atlantik ist es nicht weit: Man kann am<br />

Morgen in den Pyrenäen Ski fahren, danach im Atlantik<br />

schwimmen und zum gerne ausgiebig zelebrierten Mittagessen<br />

wieder am Tisch sitzen.<br />

Die außergewöhnliche Qualität seiner Weine verdankt sich<br />

dem einzigartigen Mikroklima im burgenländischen Seewinkel<br />

und der dortigen Bodenstruktur. An der Ostseite des<br />

Neusiedler Sees finden sich eine Vielzahl kleinerer Seen, die<br />

sogenannten „Lacken“, die in dieser Form im europäischen<br />

Binnenland fast nur hier und in Zentralungarn vorkommen.<br />

Anhand der schwankenden Wasserstände des Sees, im Frühjahr<br />

hoch, im Sommer dagegen trocknen vereinzelt einige<br />

Lacke sogar fast aus, lässt sich das extreme Kleinklima gut<br />

beobachten. Der See bedingt aber auch ein ausgeglichenes<br />

Tagesklima, hält tagsüber die Temperaturen und sorgt für<br />

kühle Nächte, die für die ideale Traubenreife so wichtig sind.<br />

12 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Außerdem ist es der teils feucht-nebligen Natur zu verdanken,<br />

dass dort mit großer Regelmäßigkeit ganz exzellente<br />

edelsüße Weine produziert werden können. Der Edelpilz<br />

Botrytis cincerea bildet sich auf den reifen Trauben bei warmem<br />

Herbstwetter aus und veredelt durch das Rosinieren<br />

deren Most. Während dieser Periode müssen die Tage noch<br />

warm sein, damit die Beeren gut trocknen. Nur ganz wenige<br />

Weinregionen bieten diese idealen Voraussetzungen mit<br />

einer solchen Zuverlässigkeit wie der Neusiedlersee.<br />

Lionel Osmin<br />

Das Jurançon ist für seine Süßweine aus Rebsorten wie Petit<br />

Manseng und Gros Manseng bekannt, die auch Lionel Osmin<br />

schätzt und selbst erzeugt. Sie zeigen eine großartige Balance<br />

von Frische, Lebendigkeit und Süße mit Aromen wie<br />

Ingwer, Akazienhonig und Bitterorange – dabei kosten sie<br />

nur einen Bruchteil der berühmten edelsüßen Sauternes.<br />

Aber Osmin sieht die Zukunft der Appellation in den trockenen<br />

Weißweinen, die 1975 als Jurançon sec klassifiziert<br />

wurden und mit Aromen von reifer gelber Frucht, weißen<br />

Trüffeln, Nüssen und Feuerstein begeistern können. „Aber<br />

nur wenige Winzer schöpfen die riesigen Möglichkeiten bislang<br />

aus“, findet Osmin und geht mit seinen Weinen voran,<br />

die Substanz, Energie, Mineralik und Größe zeigen – eine<br />

absolute Entdeckung!<br />

Im Südwesten Frankreichs hat der Weinbau eine lange Tradition.<br />

Im Süden begrenzt von den Pyrenäen, im Osten von<br />

der Garonne, im Norden vom Zentralmassiv und im Westen<br />

vom Atlantik, hat sich hier ein faszinierendes, kleines Weinuniversum<br />

entwickelt mit einer über Jahrhunderte gewachsenen<br />

eigenen Kultur. Warme Sommer, milde Winter, reichlich<br />

Niederschlag und eine lange Reifeperiode im warmen<br />

Herbst ermöglichen ausdrucksstarke und unverwechselbare<br />

Wein-Unikate.<br />

Seit er 2010 mit seinen Partnern Damiens Sartori und Benoît<br />

Vettorel in Pau das Handelshaus Lionel Osmin & Cie<br />

gegründet hat, setzt der Wein-Unternehmer hier markante<br />

Akzente: Seitdem hat Osmin im Südwesten auch Weingüter<br />

übernommen, er arbeitet mit kleinen Familien-Gütern und<br />

Vertragswinzern zusammen, die er auch berät und Wein-Linien<br />

für sie entwickelt und vertreibt. Der ruhelose Tausendsassa<br />

ist bestens vernetzt in der Weinszene und hat ein feines<br />

Gespür für besondere Lagen und außergewöhnliche Terroirs.<br />

Inzwischen ist Lionel Osmin auch in den Appellationen<br />

Bergerac, Cahors, Buzet, Fronton, Gaillac, Marcillac, Madiran<br />

und Armagnac tätig. Wichtig ist ihm dabei immer, die<br />

vielerorts noch unverbrauchte Natur im wilden Südwesten<br />

zu bewahren: „Der Respekt für die Natur steht an oberster<br />

Stelle. Wir setzen auf nachhaltige Anbaumethoden und streben<br />

danach, Weine zu produzieren, die das Terroir ihrer jeweiligen<br />

Regionen zum Ausdruck bringen“, erklärt er. Sein<br />

Ziel sei es, Produkte mit „keinerlei Rückständen zu erzeugen,<br />

weder im Wein, noch in den Böden“. Osmin begleitet<br />

auch die Winzerpartner auf dem Weg dahin, dafür wird der<br />

Einsatz von Pflanzenschutzmitteln möglichst reduziert und<br />

Alternativen entwickelt.<br />

Um Wachstum um des Wachstums willen ging es ihm bei<br />

seiner Expansion nie, Lionel Osmin hat eine ganz besondere<br />

Mission, die er mit voller Überzeugung umsetzen will: „Ich<br />

wollte von Anfang an unsere einheimischen Rebsorten und<br />

Terroirs im Südwesten Frankreichs in den Mittelpunkt stellen<br />

und ihr großes Potenzial herausstellen.“ Denn für Osmin ist<br />

Sud-Ouest noch immer eine verkannte Landschaft, deren<br />

Stärken und Möglichkeiten gerne abgewertet werden – wie<br />

nicht nur er empfindet. „Wir möchten, dass die Weinregionen<br />

im Südwesten Frankreichs als das anerkannt werden,<br />

was sie sind: Frankreichs größter ampelografischer Schatz.“<br />

Es sind eigenwillige autochthone Rebsorten aus dem französisch-spanischen<br />

Grenzgebiet wie die Mansois, Fer Servadou,<br />

Mauzac, Loin de l’Oeil, oder Petit Courbu, die für Lionel<br />

Osmin auch für die Kultur und Lebensweise der Einheimischen<br />

stehen: Es ist kein Zufall, dass der Winzer einen seiner<br />

Weine aus diesen in Vergessenheit geratenen Rebsorten<br />

„Cantèra“ nennt, eine Tradition des spontanen Gesangs, der<br />

die Mahlzeiten und Zusammenkünfte in Aquitanien belebt.<br />

Wichtigster Begleiter Osmins ist sein langjähriger Chef-<br />

Önologe und Weinmacher Damiens Sartori, der auch 2010<br />

das Unternehmen mitgegründet hatte. Er wolle die „Traditionen<br />

der Weinherstellung respektieren und den natürlichen<br />

Ausdruck der einheimischen Rebsorten zeigen“. Sartori, der<br />

auch Weine der kooperierenden Weingüter ausbaut, sucht<br />

immer „nach der aromatischen Reinheit in einem Wein. Ich<br />

will zeigen, was in einer Rebsorte steckt und ihren besten<br />

Ausdruck herausstellen.“ Damiens Sartori setzt dabei auf<br />

eine möglichst „sanfte und maßvolle Vinifikation, bei mir<br />

gibt es sehr wenige Eingriffe“.<br />

Der ehrgeizige Lionel Osmin hat „bei Null angefangen, ohne<br />

Vermögen und großen Namen“, in wenigen Jahren hat er sich<br />

zu einem bedeutenden Entrepreneur in der Weinlandschaft<br />

des Südwestens entwickelt, der weiß, was er will: „Wir müssen<br />

durch unsere Weine die emotionale Geschichte der Rebsorten,<br />

Landschaften und Kulturen erzählen, die den Südwesten<br />

Frankreichs prägen.“ Die Pyrenäen, zwischen Frankreich und<br />

Spanien gelegen, „spiegeln die Herkunft meiner Familie wider,<br />

hier liegen unsere Wurzeln, ich will nie vergessen, woher<br />

wir kommen.“ Diese tiefe Verbundenheit zu seiner Heimat<br />

hindert ihn aber nicht daran, „vom Südwesten in die Ferne<br />

zu blicken, über den Tellerrand zu schauen und große Träume<br />

zu haben“. Lassen Sie sich bei einer Flasche Jurançon vom<br />

eloquenten Kulturbotschafter Lionel Osmin mitnehmen auf<br />

der Reise durch den Südwesten, der noch etliche Überraschungen<br />

birgt!<br />

Mai 2024<br />

13


FRANKREICH JURANÇON<br />

CLOS DE LA VIERGE „CARÉE DE PEÈS“<br />

AOP JURANÇON SEC, BLANC 2022<br />

Ein Wein wie der heiße, ungebändigte<br />

Südwesten Frankreichs<br />

GROS MANSENG<br />

FSW140122 | 14,5% VOL. | 18,60 €/L | 13,95 €<br />

Schon die Ausstattung des „Carée de Peès“ legt nahe, dass<br />

Lionel Osmin nicht jeder beliebigen Mode und jedem kurzlebigen<br />

Trend hinterherlaufen muss: Das mit Ornamenten<br />

geschmückte Etikett in Schwarz-Weiß wirkt getragen wie<br />

auch die Flasche, die sich nicht gerade als Leichtgewicht präsentiert.<br />

Auch der substanzvolle Inhalt, der „Carée de Peès“,<br />

wurde nach den traditionellen Methoden im sonnenreichen<br />

Sud-Ouest – dem Südwesten Frankreichs – vinifiziert, ohne<br />

Zugeständnisse an die Hypes der aufgeregten Weinszene. Die<br />

rund 15 Hektar umfassende Lage Clos de la Vierge, von deren<br />

Gros-Manseng-Reben der „Carée de Peès“ erzeugt wird, erstreckt<br />

sich in der Appellation Jurançon über die beiden Gemeinden<br />

Lahourcade und Cuqueron. Der malerische und in<br />

Terrassen angelegte Weinberg, mit Blick auf die oft Schneegepuderten<br />

Pyrenäen, erinnert an ein von der ungebändigten<br />

Natur entworfenes Amphitheater. Manseng ist eine hierzulande<br />

wenig bekannte und recht eigenwillige Rebsorte, vermutlich<br />

baskischer Provenienz, die es in zwei Varietäten gibt<br />

und im heißen Südwesten über Jahrhunderte bevorzugt in<br />

der edelsüßen Variante ausgebaut wurde: Gros Manseng und<br />

Petit Manseng, die neben einem reichen Körper auch eine<br />

stabile Säure aufweisen. Lionel Osmin glaubt fest daran,<br />

dass Manseng in der trockenen Interpretation die Zukunft<br />

gehört. Die nach Kriterien des nachhaltigen Weinbaus kultivierten<br />

Reben stehen auf tonigem Lehmboden mit reichlich<br />

Kieselsteinen, die vom Schmelzwasser der Pyrenäen-Gletscher<br />

transportiert wurden. Die zuverlässig wehenden Südwinde<br />

sorgen dafür, dass sich die Trauben in einer langen<br />

Vegetationsperiode perfekt entwickeln können: Über einen<br />

Mangel an Substanz und Reife können die Winzer im Sud-<br />

Ouest gewöhnlich nicht klagen. Nach der manuellen Ernte<br />

wurde das Traubengut sanft gepresst und in Edelstahl- und<br />

Betontanks vergoren und ausgebaut, mit der regelmäßigen<br />

bâtonnage – dem Aufrühren der Hefe – wurde das cremige<br />

Mundgefühl unterstützt. In der Farbe helles Goldgelb mit<br />

grünen Reflexen. Im opulenten Duftbild dominieren Aromen<br />

von reifen Früchten wie Pfirsich, Aprikose, Honigmelone<br />

und getrockneten Mango-Scheiben, Birnen-Mark,<br />

Mandarinensorbet, auch getrocknete Kamillen-Blüten, frischer<br />

Bärlauch, gerösteter weißer Sesam, Karamell, Baklava,<br />

nasse Kieselsteine, Feuerstein und Jasmin-Blüten. Entfaltet<br />

sich im Mund stoffig auf weichem Fond mit kräftigem, süßlichem<br />

Extrakt, vollmundig mit Schmelz, leicht viskos in der<br />

Textur, reife Frucht, Ananas, Honigmelone, weiße Birne und<br />

Litschi. Die Säure ist reif, hat aber genügend Durchschlag,<br />

um für Leben und Länge zu sorgen, hintergründige, leicht<br />

salzige Mineralik. Würze und eine feine pfeffrige Schärfe mit<br />

Ingwernoten setzen Akzente im Ausklang. Ein großzügiger<br />

Wein, der ein exaktes Bild seiner Herkunft zeichnet im heißen,<br />

ungebändigten Sud-Ouest: Eine echte Entdeckung zum<br />

kleinen Preis aus dem Jurançon!<br />

Sofort im Glas genussbereit, mit mindestens 10 Jahren Reifepotenzial.<br />

CLOS CANCAILLAÜ „AU LAVOIR“<br />

AOP JURANÇON SEC, BLANC 2021<br />

Es muss nicht immer edelsüß sein:<br />

„Au Lavoir“ beweist, dass im Jurançon große<br />

trockene Weißweine entstehen können!<br />

PETIT MANSENG<br />

FSW140221 | 15% VOL. | 26,60 €/L | 19,95 €<br />

Der rührige Wein-Unternehmer und Tausendsassa Lionel<br />

Osmin ist von seiner Mission überzeugt, dass im Jurançon<br />

im Südwesten Frankreichs, das seit Generationen für seine<br />

edelsüßen Weine berühmt ist, auch große trockene Weißweine<br />

entstehen können. „Wir sind von der Größe unserer<br />

Terroirs und der Qualität unserer Rebsorten absolut überzeugt“,<br />

erklärt Osmin und denkt dabei vor allem an die Petit<br />

Manseng. „Sie wurde angeblich für die Herstellung großartiger<br />

Süßweine geboren. Aber wir wollen zeigen, dass sie noch<br />

viel mehr kann.“ Die vor allem im Jurançon verbreitete Petit<br />

Manseng gilt als die edlere Variante in der Sortenfamilie, zu<br />

der auch die Gros Manseng zählt. Sie hat besonders kleine,<br />

dickschalige Beeren, die nur sehr wenig Saft abgeben, der Ertrag<br />

fällt dementsprechend übersichtlich aus. Petit Manseng<br />

ist keine diätetisch veranlagte Rebsorte: Durch den Schutz<br />

ihrer Schalen können die Trauben sehr lange am Stock reifen,<br />

was auch den Zuckergehalt der Beeren ansteigen lässt –<br />

gleichzeitig sorgt eine lebhafte Säure für Gleichgewicht. Die<br />

rund 50 Jahre alten Reben stehen auf Lehm-Kalkstein-Terrassen<br />

im Clos Cancaillaü in Cuqueron, einem nach Süden<br />

ausgerichteten Weinberg in einem großartigen Panorama,<br />

den Lionel Osmin zu den großen Terroirs im Jurançon zählt.<br />

Das nahe gelegene Meer sorgt für Kühle und Feuchte, gleichzeitig<br />

halten die Föhnartigen Südwinde die Trauben trocken<br />

und gesund. Die wurden per Handlese von Mitte September<br />

bis Anfang Oktober eingebracht, nach kurzem Schalenkontakt<br />

erfolgte die Gärung im Edelstahl und in Holzfässern.<br />

Um die Frische des Weines zu erhalten, wurde auf die malolaktische<br />

Gärung verzichtet, bei der die Apfelsäure in die<br />

weichere Milchsäure umgewandelt wird. „Au Lavoir“ reifte<br />

über zehn Monate in Edelstahlgebinden und Barriques. In<br />

der Farbe intensives Gelb mit goldenen Reflexen. Ausdrucksstarkes<br />

und vielschichtiges Bukett mit Noten von Papaya,<br />

Mango, Aprikose, Birne, Mandarine, getrocknete Zitronenschale,<br />

geschälter Rhabarber, Estragon Akazienblüten. Auch<br />

rauchig, Feuerstein, mineralisch. Am Gaumen wird einiges<br />

geboten, druckvoll mit engmaschig gewobenem Extrakt, füllig,<br />

cremig, konzentriert und dabei geradlinig und präzise,<br />

der tragende Säurestrang strebt nach vorne und ist gekonnt<br />

eingefügt in das kompakte Amalgam. Reife Birne, kandierte<br />

Melone, vibrierende, tiefgründige Mineralik, feine Würze<br />

und Salzigkeit, beachtliche Spannung, im langen Finale auch<br />

zitrisch-herb, ein Schuss Yuzu, Grapefruit und grüne Kiwi.<br />

Famose Balance, kein unnötiger Ballast, Substanz, Stil und<br />

Noblesse sind auf Augenhöhe, komplexer, spannungsreicher,<br />

tiefgründiger und kontemplativer Petit Manseng zum erstaunlich<br />

fairen Tarif. „Grand Vin Pyrénéen“ steht auf dem<br />

Rückenetikett. Man kann es nicht treffender formulieren:<br />

Mission erfüllt, Monsieur Osmin!<br />

Im großen Glas jetzt schon mit viel Genuss zu trinken, birgt aber<br />

Reserven für gut 10–15 Jahre.<br />

14 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


CLOS CANCAILLAÜ<br />

„LE DERNIÈRE CARÉE“ AOP JURANÇON<br />

(MOELLEUX), BLANC 2016<br />

Ein Prachtexemplar und Antwort auf die Frage,<br />

warum die Süßweine aus Jurançon weltweit so<br />

gefragt sind<br />

Lionel Osmin<br />

PETIT MANSENG, GROS MANSENG<br />

FSW140316 | 13% VOL. | 22,60 €/L | 16,95 €<br />

Auch wenn Lionel Osmin angetreten ist, um trockene Weißweine<br />

in der Süßwein-Region Jurançon zu erzeugen, sind<br />

ihm die Traditionen im tiefen Südwesten Frankreichs nicht<br />

gleichgültig: Lange Zeit stammten die besten Weine von<br />

edelfaulen Trauben, die auf spektakulär liegenden Terrassenweinbergen<br />

am Fuße der Pyrenäen in rund 600 bis 1000<br />

Metern Höhe heranreiften. Noch heute genießen Jurançon<br />

moelleux einen hervorragenden Ruf, die meistens aus den<br />

Rebsorten Petit Manseng und Gros Manseng gewonnen<br />

werden und die im Sud Ouest eine ganz eigene Stilistik hervorbringen<br />

mit ausgeprägter Frische – was an den exponierten<br />

Höhenlagen und auch den von Natur aus säurestarken<br />

Rebsorten liegt. Manseng soll sich vom lateinischen Mansus<br />

ableiten, das sich auf imposante Bauten wie Herrenhäuser<br />

bezieht, dadurch sollte wohl die Noblesse und Wertigkeit<br />

der Rebsorte unterstrichen werden. Im Clos Cancaillaü in<br />

Cuqueron, einem nach Süden ausgerichteten Weinberg mit<br />

den Gebirgszügen der Pyrenäen im Hintergrund, wurzeln<br />

die Reben auf mühsam geschaffenen Terrassen auf einem Boden<br />

aus Lehm und Kalkstein. Clos Cancaillaü zählt zu den<br />

privilegiertesten Lagen im Jurançon: Im kühlen Klima mit<br />

maritimen Einflüssen entwickeln die Trauben Frische und<br />

eine pure Frucht-Aromatik, gleichzeitig sorgen im Herbst<br />

warme Südwinde aus Spanien für hohe Zuckerwerte und<br />

Konzentration: Perfekte Bedingungen für die Erzeugung von<br />

ausdrucksstarken Süßweinen. Spät im Oktober konnte das<br />

Lese-Team vollreife Trauben ohne Botrytis ernten, die langsam<br />

und sanft gepresst wurden, um einen puren Saft und<br />

klaren Fruchtausdruck zu bekommen. Für den „Le dernière<br />

carée“ wurden 60 % Petit Manseng und 40 % Gros Manseng<br />

miteinander liiert, er reifte 18 Monate auf der Feinhefe im<br />

Edelstahl, ein kleiner Anteil auch im Holzfass. Leuchtet im<br />

Glas in sattem, brillantem Gold. Duftet vornehm nach Akazienhonig,<br />

gebackenem Pfirsich, Mango, Maracuja, Ananas,<br />

Papaya, Bananenschale, Aprikosengelee und englischer Marmelade<br />

mit Pfefferminze. Aber auch ein Kontrast mit Salbei,<br />

weißem Trüffel und Grüntee sorgt für zusätzlichen Reiz. Am<br />

Gaumen mit delikater Fruchtsüße und straffen Säure-Zug,<br />

die sich bestens verstehen. Nicht pappig und klebrig, sehr<br />

saftig und vollmundig, weiche Textur, honigsüße Aprikose,<br />

Mango, Karamell, kandierter Ingwer, behält seine Eleganz.<br />

Großartige Säureader, die nach vorne strebt und auch Länge<br />

schafft. Im aparten Finish zunehmend würzig, Pfeffer, Ingwer<br />

und Piment, auch reife Zitrusfrucht, weiße Grapefruit.<br />

Aristokratisch, nobel, beschwingt. So bereitet auch die süße<br />

Seite des Jurançon viel Vergnügen, die weit über Frankreichs<br />

Südwesten hinaus nachgefragt wird: Jurançon moelleux gelten<br />

weltweit als die besten Weinwerte im Süßwein-Segment..<br />

Lässt sich durch seine Frische schon gut genießen, hat aber auch<br />

sicheres Potenzial für rund 15 Jahre.<br />

Mai 2024<br />

15


FRANKREICH BURGUND<br />

DOMAINE<br />

SYLVAIN PATAILLE<br />

MARSANNAY-LA-CÔTE<br />

Mit einem Hektar Reben zum Vordenker<br />

einer ganzen Bewegung in Burgund<br />

„Sylvain Pataille erzeugt brillante Weine, die zu den besten der Côte d'Or zählen.<br />

Ganztraubenvinifikation, lange Mazerationen, geringer Schwefelgehalt und eine ausgedehnte<br />

élevage sind die Grundpfeiler seines Ansatzes.“– William Kelley (Robert Parker Wine Advocate)<br />

„Sylvain Pataille ist einer der jungen Tiger Burgunds, schon jetzt ein Superstar.“<br />

– Clive Coates MW („The Wines of Burgundy“)<br />

„So wurde Pataille zu einem Evangelisten, der das Potenzial vermeintlich unbedeutender<br />

Terroirs und unterschätzter Rebsorten verkündete und sich all der Verstoßenen annahm.“<br />

– Jon Bonné („The New French Wine“)<br />

Sylvain Pataille ist ein echter Charakterkopf aus dem Burgund,<br />

einer der wohl bestvernetzten Winzer der Region<br />

und vor allem eine hochgeschätzte Persönlichkeit. Der<br />

charismatische „Lockenkopf“ ist – anders als Pierre Richard<br />

– nicht „der große Blonde mit dem schwarzen , sondern der mit<br />

der schwarzen Brille. Sein trockener Humor, blitzt, ohne dass<br />

Sylvain eine Miene verzöge, bei unseren Kellerproben immer<br />

wieder und ohne Vorwarnung auf und nimmt gerne und häufig<br />

die seltsamen Auswüchse des Weinmikrokosmos Burgund<br />

aus Korn. Aber das ist nur eine Facette des sympathischen<br />

Endvierzigers. Doch wie kommt es, dass jemand, der erst 1999<br />

mit einem Hektar Reben angefangen hat, zu einer Institution<br />

16 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


geworden? Pataille, ein Winzer, der ganz im Norden der Côte<br />

d’Or, in der bescheidenen Gemeinde Marsannay Weinbau betreibt,<br />

in einer Appellation, die nicht einmal einen Premier<br />

Cru aufweisen kann?<br />

Jon Bonné, der in seinem beeindruckend schwergewichtigen<br />

Doppelband „The New French Wine“ über die seiner Meinung<br />

nach zukunftsprägenden Betriebe Frankreichs und deren Entwicklung<br />

schreibt, erklärt es sich wie folgt: „Möglicherweise<br />

kann nur jemand, der sich seinen Weg im Marsannay, wo die<br />

Weine schon immer um Anerkennung ringen mussten, gebahnt<br />

hat, richtig einschätzen, wie sich das Burgund weiterentwickeln<br />

muss.“<br />

Man mag es sich heute, 25 Jahre später kaum noch vorstellen,<br />

doch Pataille, Sohn eines Busfahrers, dessen Vorfahren seit Generationen<br />

keinen Weinbau mehr betrieben, musste jahrelang<br />

kämpfen, um Wein zu verkaufen; Wein der aus einem weniger<br />

bekannten Dorf stammt und keine nennenswert hohen Preise<br />

erzielte. Doch wurde dem Jungwinzer damals schnell die Anerkennung<br />

seiner Kollegen zuteil, als er nach abgeschlossenem<br />

Weinbaustudium in Beaune und Bordeaux in der Heimat als<br />

Önologe tätig wurde, jahrelang in einem der größten Beaunes<br />

arbeitete und sich zuletzt als Consultant einen Namen<br />

machte. Parallel dazu setzte Sylvain, der übrigens heute von<br />

seinem jüngeren Bruder Laurent begleitet wird (die blonden<br />

Locken und der Humor sind augenscheinlich Teil der Pataille’schen<br />

Erbanlagen) viele der heutigen Trends und prägte die<br />

Weinbewegung. Zum einen schuf er für vermeintlich kleinere<br />

Appellationen aus kühleren Tälern und Herkünften ein Bewusstsein,<br />

prägte mit seinem „Clos du Roy“ in Marsannay so<br />

etwas wie einen inoffiziellen Premier Cru und setzte sich für<br />

die biologische und teils biodynamische Bewirtschaftung als<br />

gewichtigen Eckpfeiler für Exzellenz im Burgund ein, verhalf<br />

vielen Betrieben die „extra mile“ zu gehen und nachhaltigeren<br />

Weinbau zu etablieren. Darüber hinaus ist er für den wohl besten<br />

Rosé Burgunds („Fleur de Pinot“) verantwortlich und hegt<br />

eine ganz besondere Leidenschaft für den Aligoté, eine autochthone<br />

Rebsorte, die mittlerweile einen echten Hype erfährt.<br />

Sylvain Pataille war einer der ersten Winzer, der einen Aligoté<br />

von alten Reben aus echten Crus (und nicht, wie häufig süffisant<br />

angemerkt, von der „falschen Seite der Route Nationale“<br />

und gerade gut genug für einen Kir) als Einzellagenwein abgefüllt<br />

hat. Was wiederum andere Winzer dazu inspiriert hat,<br />

sich der alten, fast vergessenen Rebsorte mit neuer Muße zu<br />

widmen und daraus Weine mit Reifepotenzial und Terroircharakter<br />

zu vinifizieren.<br />

extrem frühe Lese als Allheilmittel gegen die klimatischen<br />

Veränderungen schwören, betont er die wichtige Rolle der<br />

physiologischen und sensorischen Reife für Weine, die auch<br />

nach Dekaden noch Frische ausstrahlen. Seine Weine zeichnet<br />

– ganz gleich ob Pinot Noir, Chardonnay oder Aligoté –<br />

stets eine hervorragende Struktur und große Frische aus. Seine<br />

Spitzenweine reifen souverän, wobei speziell die Pinot Noirs<br />

aus Marsannay eine Finesse und Eleganz, oft von roter Sauerkirschfrucht<br />

begleitet, ausstrahlen, wie man sie in dieser Konstanz<br />

und Klarheit selten findet. Wer Aligoté für einen kleinen<br />

Wein hält, muss sich mit Patailles Crus (teils aus 1932 gepflanzten<br />

Reben) eines Besseren belehren lassen. Diese Kult-Aligotés<br />

sind unter Kennern heiß begehrt und erzielen mittlerweile<br />

faire Preise, die man gerne bereit ist zu zahlen, wenn man die<br />

Güte der Rebsorte einmal verstanden hat. Bei den Chardonnays<br />

findet man extraktreiche Weißweine vor, die aromatisch<br />

gen Streuobstwiese (Quitten inklusive) tendieren und glücklicherweise<br />

ohne Neuholz oder modischen Kellertechniken<br />

nebst aufgesetzten Reduktionen auskommen. Weine allerdings,<br />

an die man sich erst einmal herantasten muss, die mit<br />

ihrer iodig-phenolischen Komponente eine ganz eigene Klasse<br />

besitzen. Die langsam spontanvergorenen Weißweine reifen<br />

wie bei Boisson-Vadot bis zu 24 Monate im gebrauchten Holz<br />

und werden dabei nicht angefasst. Seine Crus „Clos du Roy“<br />

(Zeitzeuge einer Bewegung einer ganzen Appellation) und<br />

„Chapitre“ (für Sylvain das beste Terroir Marsannays, das heute<br />

als Bourgogne gefüllt wird und im 17. Jahrhundert auf dem<br />

Niveau der Grand Crus lag und entsprechend bezahlt wurde)<br />

gehören zum festen Kanon der Evergreens jenseits der einschlägigen<br />

Gemeinden wie Vosne-Romanée, Gevrey-Chambertin<br />

und Chambolle-Musigny.<br />

Wir sind sehr glücklich, dass wir Sylvain mittlerweile über<br />

viele Jahre kennen und ihn nun trotz der geringen Mengen<br />

zur Zusammenarbeit bewegen konnten. Der „Lockenkopf“,<br />

wie er von vielen Kollegen genannt wird, ist eine jener an Bedeutung<br />

nicht zu überschätzenden Persönlichkeiten, die das<br />

Burgund in höchstem Maße bereichern und formen.<br />

Sylvain Pataille<br />

Vinifikation<br />

Die rund 15 Hektar Rebfläche konzentrieren sich auf Sylvains<br />

Heimat, Marsannay. Hier bewirtschaftet er mit Fokus auf<br />

Pinot Noir zunehmend Chardonnay und sein Steckenpferd<br />

den autochthonen Aligoté. Alle Trauben stammen hier selbstredend<br />

aus kontrolliert biologischem Anbau. Der nicht nur<br />

in Freundeskreisen als brillanter Verkoster bekannte Sylvain<br />

kehrte schon bald der in der Region in den 1990er-Jahren fest<br />

gefügten Erfolgsformel den Rücken. Die Suche nach Extraktion,<br />

Kraft aus neuem Holz und intensiver bâtonnage legte er ad<br />

acta und setzte sich für minimalinvasiven Weinbau und zarte,<br />

aber lange Infusion sowie eine minimale Schwefelung zum<br />

Zeitpunkt der Abfüllung ein. Allesamt Methoden, die wegweisend<br />

wurden. Heute wiederum, wo viele Winzer auf eine<br />

Mai 2024<br />

17


FRANKREICH BURGUND<br />

BOURGOGNE PINOT NOIR, ROUGE 2021<br />

Was für ein Duft, was für ein Einstieg<br />

in Patailles Pinot-Welt!<br />

PINOT NOIR<br />

FBU310121 | 12,5% VOL. | 46,00 €/L | 34,50 €<br />

Die Geschichte vom einfachsten Wein, der die Visitenkarte<br />

eines Winzers ist, haben Sie sicher schon oft gelesen oder gehört.<br />

Wir auch, aber sie ist in diesem Falle wieder einmal<br />

so zutreffend, dass wir sie wiederholen müssen. In diesem<br />

Fall in Bezug auf Sylvain Pataille, diesem Ausnahmewinzer,<br />

der eigentlich nur beratender Önologe werden wollte. Dann<br />

aber hat er fast im Alleingang den Bekanntheitsgrad der Appellation<br />

Marsannay und der Rebsorte Aligoté in ungeahnte<br />

Höhen getrieben und darüber hinaus gezeigt, wie großartig<br />

ein Rosé aus dem Burgund sein kann. Dieser Mann scheut<br />

sich nicht, für seinen einfachsten Rotwein, einen schlicht als<br />

„Bourgogne“ etikettierten Pinot Noir, Trauben aus einer 1,07<br />

Hektar großen Parzelle zu wählen, die bereits 1956 bepflanzt<br />

wurde. Der Pinot Noir wurde zum optimalen Zeitpunkt von<br />

Hand gelesen und mit etwa 15 % ganzen Trauben spontan<br />

vergoren. Die Extraktion erfolgt bei Pataille stets sehr scho-<br />

nend, so dass die Weine recht transparent sind. Die Gärung<br />

und der Ausbau erfolgen überwiegend in gebrauchten Barriques<br />

und Halbstückfässern mit einem Neuholzanteil von<br />

ca. 15 %. Während der Gärung und des etwa einjährigen Ausbaus<br />

wird dem Wein nichts zugesetzt oder entzogen. Lediglich<br />

bei der Flaschenabfüllung setzt Sylvain einige Gramm<br />

Sulfite hinzu, um den Wein zu stabilisieren.<br />

Der Bourgogne ist ein duftender Wein, in dem sich einige<br />

Rosenblüten mit Süß- und Sauerkirschen, Walderdbeeren,<br />

Himbeeren und Preiselbeeren vermischen. Dazu kommt ein<br />

wenig herbstliches Unterholz mit trockenem Moos. Etwas<br />

reife Trauben und ein Hauch von spontaner Gärung sind<br />

ebenfalls vorhanden. Am Gaumen setzt sich dieser aromatische<br />

Eindruck von süßen und säuerlichen Aromen fort,<br />

begleitet von kreidigen Tanninen und einer Festigkeit, die<br />

ebenfalls von den mitvergorenen Trauben herrührt. Die<br />

Säure ist frisch, klar und präsent. Es ist ein Wein, der schon<br />

jetzt sehr gut zu trinken ist, aber dank der Kombination<br />

von Säure, Rappen und Tanninen noch über Jahre hinweg<br />

Potenzial besitzt.<br />

Ab sofort und sicher bis 2028 mit großem Genuss zu trinken.<br />

MARSANNAY, ROUGE 2021<br />

Einfach wunderschöner Pinot Noir<br />

– und so herrlich trinkanimierend!<br />

PINOT NOIR<br />

FBU310221 | 13% VOL. | 66,66 €/L | 50,00 €<br />

Neben Bruno Clair ist Sylvain Pataille wohl der bedeutendste<br />

Winzer der Appellation Marsannay. Er hat nicht unwesentlich<br />

dazu beigetragen, dass diese Appellation weltweit<br />

bekannter geworden ist, als sie es noch vor 20 Jahren war.<br />

Appellationen leben schließlich von den Winzern, die dort<br />

Wein machen, und lange Zeit gab es dort nur wenig guten<br />

Wein. Das hat auch damit zu tun, dass Marsannay mit seinen<br />

Nachbarorten Chênove und Couchey keine Premier<br />

Cru- oder Grand Cru-Lagen besitzt und dementsprechend<br />

renommierte Betriebe rar oder gar nicht vorhanden waren.<br />

So bot sich die Chance für weniger begüterte Winzer wie<br />

Sylvain Pataille, dort Weinberge mit oft sehr alten Rebstöcken<br />

zu erwerben. Heute verfügt Marsannay über 368 Hektar<br />

Village-Lagen plus 100 Hektar, die für den traditionsreichen<br />

Marsannay Rosé reserviert sind. Hinzu kommen Flächen für<br />

Bourgogne-Côte Dijonnaise, denn die Appellation liegt direkt<br />

an der Stadtgrenze zu Dijon und droht zunehmend von<br />

der wachsenden Stadt eingemeindet zu werden. Dabei hat<br />

der Weinbau hier eine Tradition, die bis ins 6. Jahrhundert<br />

zurückreicht.<br />

Sylvain Pataille besitzt rund 15 Hektar, die bis auf wenige<br />

Ausnahmen in der Gemeinde Marsannay liegen. Neben einer<br />

großen Anzahl von Aligoté-Reben und etwas Chardonnay<br />

ist es vor allem der Pinot Noir, der in verschiedenen Weinbergen<br />

und Parzellen angebaut wird. Für seinen Marsannay<br />

Village nutzt er 2,4 Hektar aus verschiedenen Parzellen, die<br />

aber alle aus alten Reben bestehen, die zwischen 1950 und<br />

1980 gepflanzt wurden. Nach der Handlese wird der Pinot<br />

mit 30 % Ganztrauben vergoren, wobei Pataille nur dezent<br />

extrahiert und eher lange gären lässt. Der Ausbau erfolgt<br />

über 18 Monate in überwiegend gebrauchten Barriques mit<br />

nur 15 % neuem Holz. Die Gärung erfolgt spontan, es wird<br />

nichts zugesetzt und nichts entfernt. Erst bei der Flaschenabfüllung<br />

werden minimale Mengen an Sulfiten zugesetzt,<br />

um den Wein später stabil zu halten.<br />

Dieses natürliche Verfahren schmeckt man dem Marsannay<br />

an. Es ist ein Pinot Noir, der offen und einladend wirkt, klar<br />

und präzise, strahlend und doch erdverbunden. Die Nase<br />

ist geprägt von roten und schwarzen Früchten, von säuerlicher<br />

Frische und süßer Reife. Es ist ein reiner Marsannay<br />

mit hauptsächlich süßen, aber auch säuerlichen Kirschen,<br />

mit einigen Himbeeren und violetten Blumen, mit einem<br />

Hauch von warmem Waldboden, warmem Hefeteig, kühlem<br />

Gestein und Kräutern, in die sich warme Lakritznoten einschleichen.<br />

Am Gaumen präsentiert sich der Pinot saftig,<br />

geradezu köstlich in dieser Mischung aus süßer und leicht<br />

säuerlicher Frucht, dieser charmanten Tanninstruktur und<br />

einer lebendigen Säure. Obwohl noch so jung, passt hier eigentlich<br />

schon alles zusammen und man möchte ihn einfach<br />

trinken und wird auch bewusst dazu eingeladen. Gleichzeitig<br />

merkt man sofort, dass dieser Wein nicht oberflächlich oder<br />

gar banal ist. Hier findet man Substanz, eine untergründige<br />

Form von Spannung und Mineralität und ein Tannin, das<br />

zwar rund und sinnlich wirkt, aber dennoch eine angenehme<br />

Festigkeit besitzt. Ein traumhaft schöner Wein!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2030 mit großem Genuss zu trinken.<br />

18 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


„Pataille ist seit Generationen<br />

der erste in seiner Familie, der wieder<br />

Weinbau betreibt.“<br />

Sylvain Pataille<br />

– JASPER MORRIS MW („INSIDE BURGUNDY“)<br />

MARSANNAY „EN CLÉMENGEOTS“,<br />

ROUGE 2021<br />

Großzügig und doch präzise,<br />

saftig und lebendig, straff und würzig<br />

PINOT NOIR<br />

FBU310321 | 13% VOL. | 90,00 €/L | 67,50 €<br />

Die Lage En Clémengeots gehört zu den weniger bekannten<br />

im Portfolio von Sylvain Pataille und wohl auch in der Appellation<br />

Marsannay AOP, was vielleicht daran liegt, dass sie<br />

eigentlich zur Nachbargemeinde Couchey gehört. Pataille<br />

besitzt einen Hektar dieses wunderschönen, sanft nach Osten<br />

ausgerichteten Weinbergs auf 280 Metern Höhe, der 1951,<br />

1989 und 2006 bepflanzt wurde. Der Boden besteht aus einer<br />

Schicht von etwa 20 Zentimetern rötlich-braunem Lehm<br />

auf fossilem Kalk, dem harten Kalk von Comblanchien und<br />

Premeaux, der vor Urzeiten auf dem Untergrund abgelagert<br />

wurde. Letzterer besteht aus einer Versteinerung von Ostrea<br />

acuminata, wie sie auch in Gevrey-Chambertin vorkommt.<br />

Nach der Handlese vergärt Pataille den Wein normalerweise<br />

mit etwa 50 % ganzen Trauben. Dies geschieht spontan mit<br />

einer langen Gärung ohne große Extraktion, so dass immer<br />

ein recht transparenter Wein entsteht. Anschließend lagert<br />

der Wein 18 Monate im Barrique, wobei Pataille nur 15 %<br />

neues Holz verwendet, denn er möchte nicht, dass der Eindruck<br />

des Holzes den Wein zu sehr prägt.<br />

Tatsächlich kann man das Holz schmecken, aber man muss<br />

sich schon anstrengen. Es ist schon in jungen Jahren ebenso<br />

gut eingebunden wie die Tannine. Der recht dunkle, aber<br />

noch leicht transparente Pinot zeigt ein dichtes Bukett von<br />

Früchten wie Schwarzkirschen, Himbeeren und Zwetschgen,<br />

aber auch Preiselbeeren. Dazu kommen Noten von warmer,<br />

dunkler Schokolade, etwas Malz und Torf. Am Gaumen<br />

wirkt der „En Clémengeots“ kraftvoll und angenehm straff<br />

mit kreidigen Tanninen, einer frischen Spur Säure, saftiger,<br />

wiederum eher dunkler, teils noch knackiger Frucht und<br />

einer leicht grünen, aber nicht unreifen Festigkeit, die von<br />

der teilweisen Ganztraubenvergärung herrühren könnte. Es<br />

ist ein großzügiger, präziser Wein, dem man noch einige Jahre<br />

Reife gönnen sollte. Dann wird die innere Harmonie, die<br />

diesen Wein jetzt schon so begehrenswert macht, noch ausgeprägter<br />

sein.<br />

Ab 2027 und sicher bis 2037 mit großem Genuss zu trinken.<br />

Mai 2024<br />

19


FRANKREICH BURGUND<br />

„Sylvain Pataille ist ein leidenschaftlicher<br />

Mensch. Erwähnen Sie Marsannay, und<br />

er wird stundenlang sein umfangreiches<br />

Wissen mit Ihnen teilen.“<br />

– BERGMAN’S BOURGOGNE<br />

MARSANNAY „CLOS DU ROY“, ROUGE 2021<br />

Ein Meisterwerk der Sinnlichkeit!<br />

PINOT NOIR<br />

FBU310721 | 13% VOL. | 99,33 €/L | 74,50 €<br />

Der „Clos du Roy“ ist wohl der bekannteste Pinot Noir von Sylvain Pataille und vielleicht<br />

sogar die beste Lage der Appellation Marsannay. Auf jeden Fall ist er der erste Anwärter auf<br />

den Premier Cru-Status, der vielleicht im nächsten Jahr Realität wird. Die Lage heißt nicht<br />

von ungefähr „Clos du Roy“. Der Clos, also der ummauerte Weinberg, war seit 1238 im Besitz<br />

der Erzherzöge von Burgund. Nach der Niederlage Karls des Kühnen bei Nancy und der<br />

anschließenden Angliederung seiner Ländereien an das Königreich Frankreich wurde der<br />

Weinberg 1477 in Clos du Roy umbenannt, da er von da an dem König gehörte. Der Weinberg<br />

liegt in der Gemeinde Chenôve, wurde aber 1987 in die Appellation Marsannay aufgenommen.<br />

Lange Zeit war er der nördlichste Weinberg der AOP, bis 2019 auch der benachbarte<br />

Le Chapitre integriert wurde. Beide Weinberge profitieren von einem leicht rötlichen, eisenhaltigen<br />

und kiesigen Boden, der grèzes litée genannt wird, der auf einem Untergrund aus<br />

weißem Oolith-Kalkstein im oberen Teil des Hangs und rotem sandigem Mergel im unteren<br />

Teil zu finden ist. Der untere Teil des Hanges besteht aus altem Schwemmland des ehemaligen<br />

Flussbettes der Ouche. Die 2,25 Hektar, die Sylvain Pataille auf 270 Metern Höhe besitzt,<br />

wurden 1952, 1965, 1978 bestockt und zwischen 2001 und 2006 nachbepflanzt. Nach der Lese<br />

von Hand lässt Pataille den Most spontan gären, mit einer Zugabe von etwa 50 % ganzer<br />

Trauben. Die Gärung dauert lange und gleicht eher einer Infusion. Starke Extraktionen oder<br />

Umpumpen sind seine Sache nicht. Schließlich ist der „Clos du Roy“ der einzige Wein, der<br />

zwei Jahre im Fass bleibt. Allerdings beträgt der Neuholzanteil, wie bei den anderen Lagen-<br />

Pinots auch, nur 15 %. Dem Wein wird nichts entzogen und nichts hinzugefügt, außer ein<br />

wenig Schwefel nach etwa einem Jahr Reifezeit, um dem Pinot Noir die nötige Stabilität für<br />

lange Reisen zu geben.<br />

Schon im Duft spürt man das Yin und Yang dieses Weines, der reif und doch zart, der intensiv<br />

und doch schwebend wirkt. Man findet Noten von Kornblumen und anderen Blüten, von<br />

Süß- und Sauerkirschen, von roten Johannisbeeren und dunklen Waldbeeren. Dazu kommt<br />

etwas gemahlener Kalkstein und Austernschale, aber auch warmer Waldboden und etwas<br />

weicher, schokoladiger Biskuitteig. Alles wirkt im Fluss, alles wirkt fein und elegant, aber<br />

auch bodenständig. Und genau das macht den „Clos du Roy“ schon im Duft so bezaubernd<br />

schön. Am Gaumen setzt sich dieser Eindruck nahtlos fort. Die Textur ist sinnlich, die Frucht<br />

reif und saftig, gleichzeitig durchzogen von einer zunächst ruhigen und reif wirkenden Säure,<br />

die aber von Sekunde zu Sekunde agiler wird und sich mit einer lebendigen, energischen<br />

Mineralität verbindet. Das Kalkige, Kreidige wird immer deutlicher. Bei Vinous erhält der<br />

Wein „nur“ 91 bis 93 Punkte. Das ist in gewisser Weise verständlich, denn es ist kein großer<br />

Wein im klassischen Sinne, aber wenn man ihn im Glas hat, möchte man einfach die ganze<br />

Punktevergabe verdammen, denn dieser „Clos du Roy“ berührt, ist ein Seelenwein, der eine<br />

schwer zu beschreibende Harmonie und Ausgewogenheit in sich trägt. Weder wuchtig noch<br />

übermäßig kräftig, sondern ein elegant, dazu jede Menge Spannung, Transparenz, Leben<br />

und Sinnlichkeit!<br />

Der „Clos du Roy“ wirkt schon sehr offen, trotzdem wird er ab 2027 noch einmal deutlich zulegen und<br />

sicher bis 2037 mit großem Genuss zu trinken sein.<br />

20 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


MARSANNAY „LE CHAPITRE“, ROUGE 2021<br />

Viel Pinot, viel Frucht, viel Charme und eine agile Säurestruktur<br />

Sylvain Pataille<br />

PINOT NOIR<br />

FBU310821 | 13% VOL. | 99,86 €/L | 74,90 €<br />

Von Dijon kommend ist „Le Chapitre“ der zweite Weinberg der Côte de Nuits. Der Name<br />

„Chapitre“ deutet darauf hin, dass er einst der Kirche gehörte, in diesem Fall dem Erzbischof<br />

von Autun, der hier im Mittelalter die Reben anpflanzen ließ. Der Weinberg liegt am nördlichen<br />

Ortsrand von Chenôve in einer Höhe von 270 bis 300 Metern und ist nach Osten ausgerichtet.<br />

Als 1987 die Appellation Marsannay Village geschaffen wurde, wurden die Dörfer<br />

Couchey und Marsannay, aber nur der südliche Teil von Chenôve einbezogen. Dort liegt der<br />

Clos du Roy. Da Le Chapitre nördlich des Dorfes liegt, wurde er ausgelassen, obwohl er unbestreitbar<br />

einer der besten Weinberge der Region ist. Seit 2019 gehört nun auch dieser Weinberg<br />

zur Appellation Marsannay. Von den fünf Hektar besitzt Sylvain Pataille dort 1,05 Hektar<br />

Pinot Noir und 0,7 Hektar Aligoté. Der Pinot Noir wurde 1951, 1989 und 2006 gepflanzt.<br />

Er wurzelt in einem leicht rosafarbenen, kiesigen Boden, den sogenannten grèzes litées. Diese<br />

Schicht aus brüchigem Kalkstein liegt auf einem Untergrund aus weißem Oolith-Kalkstein.<br />

Der Comblanchien-Kalkstein befindet sich am oberen Ende des Hangs über den Weinbergen,<br />

wurde aber im Laufe der Zeit teilweise in die Weinberge geschwemmt.<br />

Nach der Handlese der inoffiziell biologisch und biodynamisch bewirtschafteten Weinberge<br />

wurden die Trauben spontan vergoren. Sylvain Pataille vergärt die Trauben dieses Weines<br />

in der Regel zu 100 % als Ganztrauben und presst sie nach der langen Gärung, bei der nur<br />

ganz dezent extrahiert wird, langsam ab. Der Ausbau erfolgt dann über eineinhalb Jahre in<br />

Barriques, die jedes Jahr zu 15 % durch neues Holz ersetzt werden. Nach einem Jahr wird der<br />

Wein leicht geschwefelt. Mehr passiert nicht.<br />

Der Marsannay „Le Chapitre“ rouge ist einer von vielen beeindruckenden Weinen, die Pataille<br />

in diesem eher schwierigen Jahrgang 2021 geschaffen hat. Vom kühlen, oft regnerischen Klima<br />

des Jahres ist hier nichts zu spüren. Es ist fast unglaublich, wie fein und stoffig, saftig und<br />

reif dieser Wein wirkt. Und doch wird all die herrliche Frucht und Würze von einer lebendigen<br />

und agilen Säure durchzogen, die für einen großen Trinkfluss sorgt. Im Antrunk findet<br />

man eine dunkle Frucht von Schwarzkirschen, etwas Holunder und Zwetschken, dazu Zimt,<br />

Pfeffer, Tabak und Graphit. Dazu kommen etwas Holz, Waldboden und ein dunkler Biskuitboden.<br />

Am Gaumen ist „Le Chapitre“ ein absolut präziser, feiner und agiler Pinot Noir. Er<br />

bietet eine wunderbar offene und einladende Frucht, eine feine Tanninstruktur und eine<br />

fantastische Harmonie zwischen Frucht, Säure, Tannin und Energie.<br />

Schon jetzt, besser wohl ab 2026 und sicher bis 2036.<br />

95 Punkte<br />

Decanter<br />

Mai 2024<br />

21


FRANKREICH BURGUND<br />

MARSANNAY ROSÉ „FLEUR DE PINOT“, ROSÉ 2021<br />

Der für uns beste Pinot-Noir-Rosé, den wir kennen – ein exzellenter Wein!<br />

PINOT NOIR<br />

FBU311021 | 13,5% VOL. | 99,33 €/L | 74,50 €<br />

Eine Besonderheit von Marsannay ist die lange Tradition des Roséweins. Eigentlich ist es<br />

im Burgund sonst nicht üblich, Rosé zu erzeugen, obwohl historisch gesehen die Weine des<br />

Burgunds früher meist roséfarben waren, da man keine langen Maischegärungen durchführte.<br />

Dennoch: Rosé gibt es fast ausschließlich in Marsannay und dementsprechend gibt es dort<br />

sogar eine eigene Rosé-Appellation namens „Marsannay Rosé“ mit rund 100 Hektar. Dass<br />

man dort trotzdem nur selten auf wirklich gute Rosés stößt, ist eigentlich ein Trauerspiel.<br />

Doch zum Glück gibt es Sylvain Pataille, der mit seinem „Fleur de Pinot“ einen der besten<br />

Rosés produziert, die wir kennen –- nicht nur im Burgund, sondern weltweit! Einen Rosé,<br />

der wie ein sehr guter burgundischer Weiß- oder Rotwein ausgebaut wird und eben auch entsprechendes<br />

Reifepotenzial besitzt.<br />

Der „Fleur de Pinot“ ist eine Cuvée aus etwa 85 % Pinot Noir und 15 % Pinot Beurot, wie der<br />

Grauburgunder im Burgund traditionell genannt wird. Die Trauben stammen aus der Lage<br />

En Blungey, gepflanzt 1932, der Lage Champ Foreys, gepflanzt 1934, und der Lage Charme<br />

Aux Prêtres, gepflanzt 1949. Charme Aux Prêtres zeichnet sich durch kalkhaltige Böden aus,<br />

Champ Foreys durch Lehmböden und En Blungey durch Mergel. Hier wächst der Pinot Beurot.<br />

Sylvain presst etwa 50% der Trauben direkt in einer Korbpresse, der Rest wird drei Tage<br />

eingemaischt. Danach erfolgt die Spontangärung und der Wein reift auf der Hefe zur Hälfte<br />

im demi-muids mit einem Drittel Neuholz und zur anderen Hälfte im Tank.<br />

94 Punkte<br />

Decanter<br />

Die Farbe des Rosé ist eher zurückhaltend mit einem dunklen Corail, der jedoch eine innere<br />

Leuchtkraft besitzt. Im Duft erinnert der „Fleur de Rosé“ an Sauerkirschen und zerdrückte<br />

Walderdbeeren mit einem Hauch von Rhabarber. Dazu kommen weiße und violette Blüten,<br />

etwas Blutorangenschale und ein Hauch von Rauch und Gebäck. Am Gaumen erinnert dieser<br />

Wein an die perfekte Cuvée eines Rotweins mit einem hervorragenden Weißwein. Die rote<br />

Frucht und das leichte Tannin stammen vom Pinot Noir, aber die Agilität, die Mineralität<br />

und die Strenge sind eher die eines Weißweins. Und das ist nicht verwunderlich, wenn man<br />

die Lage Charme Aux Prêtres kennt, die für Weißwein und Rosé prädestiniert ist, mit ihrem<br />

starken Kalkgehalt, der den alten Reben viel Mineralität verleiht. Das Ergebnis ist ein Rosé,<br />

der bei aller Frische und Vitalität komplex, dicht und ausgewogen ist. Er besitzt eine beeindruckende<br />

Spannung, Länge und Salzigkeit. Die Frucht von Sauerkirschen, roten Johannisbeeren,<br />

Berberitzen, Hagebutten und Cranberries ist wunderbar sinnlich und tiefgründig<br />

zugleich. „Fleur de Pinot“: ein besonderer, ein einzigartiger Rosé!<br />

Idealerweise ab 2025 und sicher bis 2035 mit großem Genuss zu trinken.<br />

Für die Liebhaber der Pataille-Weine haben wir noch zwei ganz besondere „Schmankerl“: wir haben für Sie<br />

zwei Lagen-Pakete geschnürt, einmal mit Pinot Noir, einmal mit Aligoté, mit ganz raren Flaschen, die wir Ihnen<br />

exklusiv nur in dieser Zusammenstellung anbieten. „First come, first served …“ – die Mengen sind sehr begrenzt!<br />

„PINOT-NOIR-LAGENPAKET 2021<br />

PINOT NOIR | FBU319821 | 3 FLASCHEN | 96,22 €/L | 216,90 €<br />

• Marsannay „La Montagne“, rouge 2021<br />

• Marsannay „Longeroies“, rouge 2021<br />

• Marsannay „Les Grases Têtes“, rouge 2021<br />

„ALIGOTÉ-LAGENPAKET 2021“<br />

ALIGOTÉ | FBU319921 | 3 FLASCHEN | 91,77 €/L | 206,50 €<br />

• Bourgogne Aligoté „les Auvonnes au Pépé“, blanc 2021<br />

• Bourgogne Aligoté „Clos du Roy“, blanc 2021<br />

• Bourgogne Aligoté „La Charme aux Prêtres“, blanc 2021<br />

22 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


„Pataille ist der Vorreiter der »Les Aligoteurs«-Bewegung, ganz zu schweigen von<br />

seinem faszinierenden Portfolio an ortsspezifischen Marsannay-Cuvées.“<br />

– NEAL MARTIN (Vinous)<br />

Sylvain Pataille<br />

BOURGOGNE ALIGOTÉ, BLANC 2022<br />

Der feine Basis-Wein des Aligoté-Magiers<br />

ALIGOTÉ<br />

FBU311122 | 12% VOL. | 32,66 €/L | 24,50 €<br />

Wenn es um den Aligoté geht, die lange verschmähte und inzwischen wieder in Mode gekommene<br />

weiße Rebsorte aus dem Burgund, gibt es einen Winzer, dem niemand etwas vormacht:<br />

Sylvain Pataille. Er hat es mit dem Aligoté zu großer Meisterschaft gebracht, und kein<br />

anderer baut den Aligoté Doré, wie er mit vollem Namen heißt, in so vielen Varianten aus,<br />

denn neben diesem Aligoté gibt es noch ein halbes Dutzend Lagenweine! Sein Basis-Aligoté<br />

stammt zu 60 % aus der Lage Champ Forey mit kalkhaltigen, steinigen Böden und zu 40 % aus<br />

der Lage Auvonnes mit lehmigen, mergeligen und steinigen Böden. Beide liegen in Marsannay,<br />

dem Heimatort der Domaine. Die Rebstöcke sind um die 50 Jahre alt und liefern einen<br />

konzentrierten Saft. Nach der Lese von Hand werden die leicht gequetschten ganzen Trauben<br />

in einer Korbpresse langsam gepresst und der Saft spontan vergoren. Zwei Drittel gären in gebrauchten<br />

Fässern, ein Drittel im Tank. Danach kommt der Wein mit der Hefe in gebrauchte<br />

Barriques und tonneaux. Bis zur Abfüllung wird nichts geklärt, geschwefelt oder filtriert, was<br />

man an der leichten Trübung des Weins erkennen kann. Bei der Abfüllung wird der Wein<br />

minimal geschwefelt, damit er stabil bleibt.<br />

Der hellgoldene 2022er-Aligoté ist ein vollmundiger, saftiger und sinnlicher Wein mit intensiven<br />

Aromen von reifen Birnen, Zitronenconfit und Mandelkuchen. Dazu gesellt sich ein<br />

Hauch von jodhaltiger Brise vom Meer. Am Gaumen einerseits straff, andererseits mit einer<br />

wunderbaren Fülle und einer schönen Länge. Ein Aligoté mit Spannung, leicht zitrischer<br />

Herbheit und prägnanter Frische, ist aber auch ein sinnlicher Schmeichler mit einem Hauch<br />

Lakritze, der eine seidige Textur mit salziger Mineralität verbindet. Das macht Lust auf mehr!<br />

Begeistert uns jetzt schon und sicher bis 2028.<br />

BOURGOGNE ALIGOTÉ „CHAMP FOREY“, BLANC 2021<br />

Aligoté von mehr als 90 Jahre alten Reben. Eine wunderschöne Rarität.<br />

ALIGOTÉ<br />

FBU311321 | 12,5% VOL. | 76,66 €/L | 57,50 €<br />

Zu den Einzellagenweinen des Aligoté-Großmeisters Sylvain Pataille gehört der Bourgogne<br />

Aligoté „Champ Forey“. Pataille hatte in den letzten zwei Jahrzehnten das Glück, alte Parzellen<br />

zu erwerben, denn in Marsannay wollte kaum noch jemand Aligoté. Heute sieht das etwas<br />

anders aus, aber das Portfolio von Pataille ist weitgehend komplett. Die Frucht stammt von<br />

einer 0,3 Hektar großen Parzelle mit Reben, die zwischen 1932 und 1961 gepflanzt wurden.<br />

Der Weinberg liegt auf einer Höhe von etwa 350 Metern, ist nach Osten ausgerichtet und<br />

zeichnet sich durch einen kalkhaltigen Schotterboden aus. Der Aligoté Doré, so der vollständige<br />

Name der Rebsorte, wurde von Hand gelesen, leicht angequetscht und als ganze Trauben<br />

langsam in einer Korbpresse gepresst. Gärung und Ausbau erfolgten in alten Eichenfässern.<br />

Der Wein wurde weder filtriert noch geklärt, sondern nur zur Füllung leicht geschwefelt.<br />

Dieser seltene Wein, von dem jährlich nur 75 Kisten mit 12 Flaschen produziert werden, ist<br />

enorm saftig, zitronig und spiegelt natürlich den kühlen Jahrgang 2021 wider. In der Nase<br />

erinnert der Aligoté an Minze und Eisenkraut, an besagte Zitronen, einen Hauch von Limette,<br />

Mirabellen und Renekloden, dazu herbe Zitronenzesten und etwas Austernschale. Am<br />

Gaumen ist der Wein seidiger und cremiger als erwartet. Aber Champ Forey ist eine sonnige<br />

Lage, die auch in kühleren Jahren mit ihrem Charme zu überzeugen weiß. Insgesamt ist derAligoté<br />

von einer pulsierenden Mineralität und einem zitrischen Nerv, etwas Straffheit und<br />

Frische, gepaart mit einer famosen Länge und Präzision geprägt.<br />

Ab jetzt und sicher bis 2030 ein großer Genuss.<br />

Mai 2024<br />

23


DEUTSCHLAND NAHE<br />

JAKOB SCHNEIDER<br />

NIEDERHAUSEN<br />

24 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


„2023 bringt beim Riesling<br />

die Mineralität zum Klingen!“<br />

Jakob Schneider<br />

– JAKOB SCHNEIDER<br />

„Diese Weine verdienen jede Aufmerksamkeit.“ – Vinum Weinguide Deutschland 2024<br />

„In Sachen Preis-Qualitäts-Verhältnis spielt Jakob Schneider nach wie vor<br />

in seiner eigenen Liga.“ – Stephan Reinhardt (Robert Parker Wine Advocate)<br />

„Jakob Schneider ist vielleicht nicht einer der bekanntesten Namen an der<br />

Nahe – wenn Sie außerhalb Deutschlands leben – aber vielleicht sollte er es sein.“<br />

– Julia Harding MW (Jancis Robinson)<br />

Das kleine idyllische Anbaugebiet Nahe ist die Heimat<br />

einiger der besten Weingüter der Welt, deren Namen<br />

für Weinliebhaber – weltweit! – einen zum Teil mythischen<br />

Klang haben. Hier hat sich eine bodenständige, sympathische<br />

Familie, seit 1575 an der mittleren Nahe ansässig, in<br />

den letzten Jahren qualitativ in den Weinolymp katapultiert.<br />

Mit solch dramatisch guten Qualitäten, dass sie natürlich auch<br />

den Testern des Gault&Millau nicht verborgen geblieben sind<br />

(„Mittlerweile haben sie sich in der Gebietsspitze etabliert ...<br />

viele Weine können mit den Kreszenzen von Kollegen mithalten,<br />

die das Doppelte oder noch mehr kosten). Sie kürten<br />

zudem Jakob Schneider völlig zu Recht zum „Aufsteiger des<br />

Jahres 2017“ und verliehen ihm zusätzlich die vierte von fünf<br />

Trauben für einen der besten Betriebe Deutschlands. Mit der<br />

Kollektion des Jahrgangs 2020 erzielte Jakob Schneider auch<br />

die Aufmerksamkeit von Parker- Verkoster Stephan Reinhardt,<br />

der ob der Preisattraktivität der Rieslinge aus höchst renommierten<br />

Lagen der Nahe euphorisch feststellt: „In Sachen<br />

Preis-Qualitäts-Verhältnis spielt Jakob Schneider nach wie vor<br />

in seiner eigenen Liga“. Auch der internationale Markt schaut<br />

sich ob der steigenden Preise für Spitzenweine um, fühlt nach<br />

und wird auf die Weine Jakobs aufmerksam. So widmete jüngst<br />

Master of Wine Julia Harding (Jancis Robinson) Jakobs<br />

Hermannshöhle einen eigenen Artikel und stellte fest: „Jakob<br />

Schneider ist vielleicht nicht einer der bekanntesten Namen<br />

an der Nahe – wenn Sie außerhalb Deutschlands leben –, aber<br />

vielleicht sollte er es sein.“ Wenn das kein Wink für alle Importeure<br />

ist?<br />

Es bleibt festzuhalten: Jakobs Rieslinge gewinnen von Jahr zu<br />

Jahr an Feinschliff und überzeugen durch lagengetreue Abbildungen<br />

ihres einzigartigen Terroirs. Sie sind an sich schon bemerkenswerte<br />

Erzeugnisse einer eindrucksvollen Region, stellt<br />

man sie jedoch in den Kontext der aufgerufenen Preise, so gibt<br />

es an der Nahe wohl keinen anderen Betrieb, der so viel bietet<br />

und im Gegenzug nur so wenig verlangt. Ganz besonders freuen<br />

wir uns mit der Jury des Vinum Weinguides, die unserer<br />

Meinung nach den Nagel auf den Kopf treffen:<br />

„Dass Jakob Schneider längst in der absoluten Spitze des Anbaugebiets<br />

Nahe angekommen ist, hatten wir an dieser Stelle<br />

schon mehrfach konstatiert. Mittlerweile kommt zu seiner<br />

Könnerschaft noch eine weitere wichtige Eigenschaft, die sich<br />

sonst oft erst nach Jahrzehnten Erfahrung bei den Besten der<br />

Branche einstellt: jene Gelassenheit und Gewissheit im täglichen<br />

Tun, alles richtig zu machen, was dann eben auch in den<br />

Weinen schmeckbar wird.“<br />

Die fulminanten Qualitäten dieses aktuell 32 Hektar umfassenden<br />

Traditionshauses sind der gemeinsame Erfolg einer<br />

weinbegeisterten Familie. Mit viel Liebe zu den Reben, großem<br />

Fingerspitzengefühl und aufwändiger Arbeit kümmert sich<br />

Jakob Schneider um die Weinberge, die zu den besten Steillagen<br />

Deutschlands gehören. Nachhaltigkeit ist bei ihm keine<br />

leere Worthülse, sondern gelebter Alltag. Jakob trägt die Verantwortung<br />

für den Ausbau der Weine im Keller und die Pflege<br />

der Weinberge. Er besitzt enormes Feingefühl, weiß unendlich<br />

viel und trifft auch intuitiv aus dem Bauch heraus seine Entscheidungen,<br />

vor dem Hintergrund der jeweiligen Jahrgangsgegebenheiten.<br />

Es ist stets eine große Freude, bei den Fassproben<br />

zu schmecken, mit wieviel handwerklicher Präzision er die Stilistik<br />

unterschiedlicher Terroirs kristallklar herausarbeitet. Das<br />

ist ganz große Winzerkunst, die sich nicht einfach nur erlernen<br />

lässt, sondern die man auch im Blut haben muss!“, konstatiert<br />

man bei Gault&Millau.<br />

Mittlerweile haben sich die beiden Exklusivfüllungen von der<br />

„Roten Erde“ zu Ihren Lieblingsweinen entwickelt. Sowohl der<br />

saftige und tänzelnde Weißburgunder mit seinem starken mineralischen<br />

Fundament als auch der Riesling mit einer großartigen<br />

Komplexität und Tiefe haben Potenzial für den Titel<br />

„Gutswein des Jahres“!<br />

Mai 2024<br />

25


DEUTSCHLAND NAHE<br />

WEISSBURGUNDER & CHARDONNAY<br />

TROCKEN, 2023<br />

Perfekte Cuvée von roten Kieselund<br />

Sandsteinböden!<br />

WEISSBURGUNDER, CHARDONNAY<br />

DNA061323 | 12,5% VOL. | 10,60 €/L | 7,95 €<br />

EXKLUSIV bei<br />

Pinard de Picard<br />

Jakob Schneider jüngster Zuwachs im Weinportfolio verzeichnet<br />

bei Ihnen, werte Kunden, höchste Erfolgswerte.<br />

Kein Wunder, denn es schmeckt einfach genial und auch<br />

die Winzer hierzulande finden zunehmend Gefallen an der<br />

Kombination aus Weißburgunder und Chardonnay. Gewiss<br />

auch, weil die internationale Rebsorte mit zunehmend wärmeren<br />

Sommern und kürzeren Lesefenstern mehr Komfort<br />

und Spielraum bietet aber vor allem, weil der Chardonnay<br />

einen rasanten Siegeszug einnimmt, immer vielversprechendere<br />

Ergebnisse liefert. Besonders in der Kombination<br />

mit dem regionalen Weißburgunder lassen sich so Weißweine<br />

erzielen, die fruchtig und schwebend ausfallen und<br />

zugleich Kraft und Intensität versprechen. Möglich wurde<br />

dieser Coup durch eine für Jakob hochinteressante Parzelle<br />

(er wollte sie haben … – und hat sie bekommen!) mit rund<br />

25 Jahre alten Chardonnay-Reben, die auf rotem Kieselsteinboden<br />

wachsen. „Wir haben hier tolles Rebmaterial im besten<br />

Alter aus einem guterhaltenem Weinberg“ freut sich der<br />

Nahe-Winzer. Nach separatem Ausbau der beiden Rebsorten<br />

(der Weißburgunder zu 70 % im Stahltank, abgerundet durch<br />

Chardonnay, ausgebaut in neuem und altem 1.200-Liter-<br />

Stückfass), wurden sie zu einer wirklich pfiffigen Cuvée zusammengeführt,<br />

die im Jahrgang 2023 vor allem durch Frucht<br />

und Intensität überzeugt.<br />

Im Glas duftet es nach weißen Blüten, Birnenspalten sowie<br />

gelben Äpfeln. Die feine Würze macht’s dann letztlich so interessant,<br />

dass man auch nach dem zweiten und dritten Glas<br />

immer wieder etwas Faszinierendes findet. Weil das Holz<br />

völlig im Hintergrund ist (es dient Jakob eher als Strukturgeber),<br />

kann man den Versuch wagen, die Fruchtfülle zu ergründen<br />

und der Faszination dieses Weines auf den Grund<br />

zu gehen oder einfach den weisen Worten des Winzers zu<br />

lauschen: „Das Geheimnis sind die speziellen Klone aus der<br />

Chardonnay-Anlage“ verrät Jakob, „ein Duftklon, der hier<br />

gepflanzt wurde“, und der dieser Cuvée eine angenehme<br />

Leichtigkeit und noble Aromatik verleiht, die man einfach<br />

lieben muss!<br />

Jakobs Neuzugang trinkt sich bei 9–10 °C herrlich und ganz sicher<br />

stilecht über die nächsten beiden Sommer. Gerne aus etwas bauchigeren<br />

Weißweingläsern.<br />

26 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Die Evergreens zum nach wie vor<br />

unschlagbar günstigen Preis:<br />

Unsere beiden Exklusiv-Füllungen<br />

Weißburgunder und die „best ever“<br />

Riesling-Cuvée „Rote Erde“ 2023!<br />

Jakob Schneider<br />

WEISSBURGUNDER „ROTE ERDE“ TROCKEN, 2023<br />

Ein am Gaumen leichtfüßig tänzelnder Weißburgunder<br />

WEISSBURGUNDER<br />

DNA060123 | 12,5% VOL. | 11,33 €/L | 8,50 €<br />

DNA060123-P | 12 FLASCHEN (10 + 2 GRATIS) | 11,33 €/L | STATT 102,00 € NUR 85,00 €<br />

10 + 2 FLASCHEN GRATIS!<br />

Mit Jakob Schneider einen Nachmittag zusammenzusitzen und unsere beiden Exklusiv-Füllungen<br />

von der „Roten Erde“ zu cuvéetieren, ist jedes Jahr eine Lehrstunde, Quell großer<br />

Freude und ebenso Demut erweckendes Erlebnis vor dem Winzerhandwerk. Wir dürfen hier<br />

auf den vollen Keller des Jahrgangs zurückgreifen, assemblieren unterschiedlichste Fässer, mit<br />

dem (durchaus sportlichen) Ehrgeiz, für Sie liebe Kunden, die beste aller möglichen Cuvées<br />

zu komponieren! Wir haben im Jahrgang 2023, der generell eher feine und verspielte Burgunder<br />

hervorgebracht hat, eine Cuvée gefunden, die sowohl die Leichtigkeit des Jahrgangs widerspiegelt<br />

als auch für den von so vielen geschätzten Trinkfluss der Weine Jakob Schneiders<br />

steht. Kurzum, der Ansatz ist immer gleich: immer etwas mehr fürs Geld zu liefern als man<br />

erwarten würde und dabei immer die Herkunft, die roten Vulkangesteinsböden zu betonen.<br />

Die Partien für den Weißburgunder wurden allesamt zwischen dem 20. September und 5.<br />

Oktober gelesen, boten also ein breites Spektrum an Weißburgunder, die teils im Stahl und<br />

eben auch im großen Holz unterschiedlicher Gebinde, bis zum 3.000Liter-Fass lagen. Besonders<br />

prägend für die Dramaturgie dürfte aber die Mischung aus teils früh und teils später<br />

gelesenen Weißburgunder-Trauben sein.<br />

Jakobs „Rote Erde“ zeigt sich hellgold im Glas und duftet einfach herrlich blumig und würzig<br />

aus dem Glas. „Wir lieben es, wenn sich die Qualität einer Kollektion schon im Einstiegsbereich<br />

zeigt. So lässt sich Jakob Schneiders Klasse schon an seinen beiden Gutsweinen glasklar<br />

erkennen.“ heißt es im aktuellen Vinum Weinguide Deutschland 2024. Für unsere Exklusiv-<br />

Füllung versuchen wir dann für einen Gutswein noch mehr Fokus auf die Mineralität zu<br />

setzen. Und so zeigt sich dieser nach Forellen-Birnen, Sternfrucht und gelben Pampelmusen<br />

duftende Weißburgunder am Gaumen ungemein würzig und intensiv. Eine feine Cremigkeit<br />

verleiht Tiefe und Geschmeidigkeit, wenngleich besonders die mineralische Ader pocht und<br />

hier das steile und bergige Terroir der Nahe-Landschaft zur Geltung kommt.<br />

Die Textur unterstützt das feine Mundgefühl dieses seidigen Weißburgunders, der sehr birnig<br />

und apfelig schmeckt und im Nachhall erfrischend aushallt. Das ist ein schlanker und äußerst<br />

süffiger Gutswein, der in seiner Preisklasse schon extrem viel zu bieten hat. All dies ohne<br />

Schminke wie neues Holz, sondern schlichtweg durch seine perfekten Proportionen und die<br />

feinen mineralischen Noten der roten Böden, die hier so elegant zur Geltung kommen. 2023<br />

ist ein wahrliches Finesse-Wunder und Jakobs Cuvée gewiss einer der feinsten Weißburgunder,<br />

die man für 8,50 Euro aus Deutschland im Glas haben kann.<br />

Dieser an lauen Sommerabenden auf der Terrasse brillierende Weißburgunder besitzt Potenzial bis<br />

2026. Für eine ideale Trinktemperatur einfach direkt aus dem Kühlschrank servieren.<br />

Mai 2024<br />

27


DEUTSCHLAND NAHE<br />

RIESLING „ROTE ERDE“ TROCKEN, 2023<br />

Bahn frei für die best ever Cuvée vom Riesling „Rote Erde“!<br />

„2023 mit so einem Wein zu kommen, ist schon Luxus!“ – Jakob Schneider<br />

RIESLING<br />

DNA060223 | 12% VOL. | 11,33 €/L | 8,50 €<br />

DNA060223-P | 12 FLASCHEN (10 + 2 GRATIS) | 11,33 €/L<br />

STATT 102,00 € NUR 85,00 €<br />

„Mittlerweile hat sich Jakob Schneider mit seinem etwa 25 Hektar großen Betrieb in der<br />

absoluten Spitze der Naheregion etabliert.“ schreibt die Jury im Vinum Weinguide 2021<br />

über unseren Niederhäuser Winzer, der bereits 2017 als, „Deutschlands Aufsteiger des<br />

Jahres“ (Gault&Millau) ausgezeichnet wurde. Das Erfolgsrezept: Bodenständigkeit und<br />

Handwerk. Klingt ganz unspektakulär, erklärt aber, warum Jakob Schneider für viele<br />

als absoluter Vorzeigebetrieb an der Nahe gilt. Hier „sitzt“ jeder Wein, zeigt sich einfach<br />

klar herkunftstypisch. Eines der „Kunststücke“ der Kollektion – und da klopfen<br />

wir uns verstohlen auch selbst auf die Schulter – ist die Cuvéetierung unseres Rieslings<br />

„Rote Erde“ (exklusiv bei Pinard de Picard!), an der wir gemeinsam mit Jakob<br />

„geschraubt“ haben.<br />

Um es kurz zu machen: Die Nahe hat im Jahrgang 2023 beim Riesling für uns meist<br />

eine Nasenlänge vorn. Gleich in der Probierstube eingetroffen, berichtete uns Jakob<br />

begeistert von der Klasse der Rieslinge, die er im Keller sein Eigen nennen darf. „2023<br />

bringt beim Riesling die Mineralität zum Klingen!“ verkündete Jakob mit sichtlichem<br />

Stolz. Sehr hoch waren folglich unsere Erwartungen beim jährlichen gemeinsamen<br />

Cuvéetieren der Exklusivfüllung „Rote Erde“. Wir probierten uns durch einige<br />

Partien, teils aus dem Niederhäuser Pfaffenstein, besonders von der Spontanvergärung<br />

geprägten Partien und jüngeren Anlagen aus der Hermannshöhle. Zur Mitte<br />

unserer Probe hatten wir einen Riesling im Glas, der einfach in seiner Komplexität<br />

und Tiefe eine Kategorie über einem Gutswein schmeckte und zudem aus besonders<br />

hochwertigen Partien stammte. Ein generöser Riesling, vor Mineralität berstend, aus<br />

exzellenter Provenienz, leider eben bereits ein wenig zu edel und anspruchsvoll. Wir tüftelten noch eine<br />

gute Stunde weiter, kehrten dabei immer wieder zur bereits ins Herz geschlossenen Referenz zurück.<br />

Man konnte einen Gedanken förmlich beim Reifen zusehen, bis Jakob letztendlich einschlug: diese<br />

Cuvée ist vermutlich die hochwertigste, die es jemals gab und in einem generösen Jahrgang wie 2023<br />

Luxus, doch waren wir uns schnell einig, den Versuch zu wagen und in Zeiten, in denen Winzer zunehmend<br />

mit Preiserhöhungen kommen einfach einen Gang runterzuschalten und eine Qualität zu füllen,<br />

die sich mehr als sehen lassen kann. Und so entstand der Gedanke, werte Kunden, mit der Cuvée „Rote<br />

Erde“ 2023 mal ein Zeichen zu setzen und möglichst viele begeisterte Rieslingfreunde zu gewinnen. Das<br />

ist hoch gepokert, denn an diesem Goldstandard muss sich unser Jakob im nächsten Jahrgang wohl messen<br />

wie er selbst bemerkte, doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Wem diese Visitenkarte dann nicht<br />

schmeckt, dem ist auch mit den höherwertigen Rieslingen aus Niederhausen nicht mehr zu helfen – so<br />

viel Selbstbewusstsein muss sein. Für alle anderen gilt: Bühne frei für die best ever Cuvée „Rote Erde“!<br />

Die „Rote Erde“ 2023: Zeigt sich bereits in der Nase hochmineralisch und würzig. Die hohe Schule der<br />

Vulkanstein-Terroirs ist hier bereits ausgeprägt. Eine zarte Rauchigkeit ummantelt Amalfi-Zitronen,<br />

frischen Ingwer, Zitronenmelisse und zwei leicht angedeutete Bäckchen an Pfirsichfrucht. Am Gaumen<br />

besticht dieser wie an der Schnur gezogene Riesling ob seiner Brisanz und Intensität. Rieslingtypizität<br />

par excellence, die durch Rasse und Leichtfüßigkeit besticht, Spannung am Gaumen beschert, dabei<br />

aber auch angenehm saftig und verspielt ist aber, ganz typisch 2023, in perfekter Harmonie und Zugänglichkeit<br />

quasi auf dem Serviertablett präsentiert wird. So muss ein Gutsriesling schmecken? So<br />

schmeckt großartiger Naheriesling! Wie gesagt, bei Jakob Schneider „sitzt“ eben jeder Wein. Ein Highlight<br />

der Kollektion, mehr denn je zuvor!<br />

10 + 2 FLASCHEN GRATIS!<br />

Bester Trinkspaß ab sofort, Reifepotenzial bis 2028+, wahrscheinlich gar etwas mehr.<br />

28 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


5 + 1 FLASCHE GRATIS!<br />

Jakob Schneider<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE<br />

RIESLING TROCKEN, 2023<br />

Eine Nahelage von Weltruf zum weltlichen Tarif!<br />

„Kein Eigenlob – aber die Nahe steht 2023 einfach<br />

sehr stark da!“ – Jakob Schneider<br />

4 Sterne, deutsche Spitze:<br />

„Wir lieben es, wenn sich die<br />

Qualität einer Kollektion schon im<br />

Einstiegsbereich zeigt. So lässt sich Jakob<br />

Schneiders Klasse schon an seinen beiden<br />

Gutsweinen glasklar erkennen.“<br />

– VINUM WEINGUIDE DEUTSCHLAND 2024<br />

RIESLING<br />

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Die Hermannshöhle ist die Spitzenlage an der Nahe. Der<br />

steile (und steil heißt hier wirklich steil – mit bis 60 % Steigung!),<br />

rund acht Hektar große Südhang mit grauem Schiefer<br />

und Vulkangestein ist der Ursprungsort einiger der besten<br />

Weine aus dem gesamten Anbaugebiet. Das Niederhäuser<br />

Traditionsweingut Jakob Schneider, seit rund 440 (ja, vierhundertvierzig!)<br />

Jahren im Familienbesitz, hat in dieser<br />

hervorragenden Lage die rund 35 Jahre alten Trauben ihrer<br />

Premiumrieslinge und einiger edelsüßer Spitzenkreszensen<br />

stehen. Diesem Lobgesang auf die Lage wird der Lagenwein<br />

Hermannshöhle spielend gerecht (der große Bruder „Magnus“<br />

setzt dann sogar noch ein Quäntchen drauf!). Auf die recht<br />

frühe Lese im September folgt eine kurze Maische, dann wird<br />

spontan vergoren ohne weitere Hefezusätze und der Ausbau<br />

erfolgt im Edelstahltank und im großen Holzfass.<br />

Jakob ist ein echter Tüftler und versierter Winzer, den so<br />

schnell nichts aus der Ruhe bringt. Er weiß, wie er die Dinge<br />

anzugehen hat und zögert nicht, wenn es anzupacken gilt.<br />

Wie die meisten Winzer bangt er in den letzten Jahren mit<br />

der Trockenheit im Sommer. Die schleichend zunehmend<br />

heißen Sommer sind für ihn daher keine Überraschung,<br />

sondern eine Beobachtung, der er sich anzupassen hilft. Beispielsweise<br />

in dem er in den Steillagen mühevoll, aber effektiv<br />

Stroh ausbringt und den Weinbergen so Feuchtigkeitsreserven<br />

spendiert. „Das Gefühl der Machtlosigkeit ist nicht<br />

schön“ so der Winzer. Ein Humusaufbau sowie das Fahren<br />

von Kompost sind allesamt kleine Stellschräubchen, die im<br />

Gesamten große Effekte erzielen. Doch klar war für Jakob im<br />

Jahrgang 2023 auch „Das Gewitter um Nieder- und Oberhausen<br />

sowie Schloss Böckelheim hat uns gerettet, es war ein Segen.“<br />

Und so resümiert der Winzer, der bei den Rieslingen beeindruckt<br />

ist von den Resultaten seines Anbaugebiets: „Ganz<br />

frei von Eigenlob aber die Nahe steht 2023 einfach sehr stark<br />

da!“ Jakobs „Weine verdienen jede Aufmerksamkeit“ (Vinum<br />

Weinguide Deutschland). Auf den Trichter gekommen sind<br />

mittlerweile nicht nur die regionalen Weinguides, die in ihrer<br />

Strahlkraft wohl weniger Bedeutung besitzen, zeitlich dafür<br />

aber vielleicht etwas schneller den Zahn der Zeit treffen,<br />

gewiss auch weil Jakobs Weine seit jeher anerkennend von<br />

anderen Winzern ob ihrer Seriosität und preislichen Attraktivität<br />

gern empfohlen und anerkannt werden. So widmete<br />

Master of Wine Julia Harding ihrem englischssprachigen<br />

Klientel einen ganzen Artikel zu Jakobs Hermannshöhle und<br />

schrieb auf Jancis Robinson: „Jakob Schneider ist vielleicht<br />

nicht einer der bekanntesten Namen an der Nahe – wenn Sie<br />

außerhalb Deutschlands leben –, aber vielleicht sollte er es<br />

sein, wie doch dieser ausgezeichnete pure und trockene deutsche<br />

Riesling zeigt.“<br />

Das gilt gewiss auch für den aktuellen Jahrgang 2023 aus der<br />

Hermannshöhle, der ungemein mineralisch schmeckt aber<br />

eben die gewisse Seidigkeit und Balance des Jahrgangs besitzt.<br />

Im Bouquet zeigt sich bereits diese Ausgewogenheit<br />

aus minimalistischer Frucht in Form von Zitrusnoten sowie<br />

einer feinen Würze, die an Wacholder und Melisse erinnert.<br />

Am Gaumen wirkt die Hermannshöhle seidig und pur, mit<br />

feiner Säure und kühler Anmutung eines konzentrierten Zitronensorbets.<br />

Das ist mineralisch, puristisch aber ungemein<br />

tief und wie Jakob anmerkt: „Von besonderer Klarheit. Die<br />

Hermannshöhle ist nie der Blender mit viel Frucht; Würze,<br />

Salzigkeit und Klarheit machen die Lage aus.“<br />

Ab sofort, kann aber problemlos noch ein paar Jahren reifen und<br />

gewinnt auch mit Reife sicher dazu. Bis ca. 2036.<br />

Mai 2024<br />

29


DEUTSCHLAND NAHE<br />

„JAKOB SCHNEIDER<br />

PROBIER-PAKET“ 2023<br />

DNA069923-P | 12 FLASCHEN | 29,64 €/L |<br />

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Alle faszinierenden Weine in einem attraktiven Probierpaket!<br />

Neben unseren beiden Exklusiv-Füllungen „Rote Erde“<br />

Weißburgunder und Riesling (aus dem „best ever“-Rote-<br />

Erde-Jahrgang 2023!) gibt es mit der „Weißburgunder & Chardonnay“-Cuvée<br />

noch einen dritten absoluten Publikumsliebling.<br />

Außerdem zeigt Jakob mit seinem Kabinett sowie den<br />

beiden Niederhäuser Lagenwein die beeindruckende Vielfalt<br />

der Nahe auf kleinstem Raum.<br />

Sie erhalten je 1 Flasche:<br />

• Weißburgunder „Rote Erde trocken 2023<br />

• Riesling „Rote Erde“ trocken 2023<br />

• Weißburgunder & Chardonnay trocken 2023<br />

• Riesling Niederhäuser Hermannshöhle trocken 2023<br />

• Riesling Niederhäuser Felsensteyer trocken 2023<br />

• Riesling Kabinett Niederhäuser Klamm 2023<br />

© Peter Bender<br />

NIEDERHÄUSER FELSENSTEYER RIESLING TROCKEN, 2023<br />

„Das ist wirklich der perfekte Felsensteyer“ – Jakob Schneider<br />

RIESLING<br />

DNA060523 | 12,5% VOL. | 22,00 €/L | 16,50 €<br />

Gewissermaßen schaut man von hier aus auf das Dellchen und umgekehrt. Beim Blick auf<br />

die Lagenkarte fällt dann auch direkt auf, dass beide Crus fast schon im rechten Winkel<br />

zueinander angelegt sind, sich in ihrer Exposition also deutlich unterscheiden. Verwitterte<br />

Melaphyrböden und ein hoher Feinerde-Anteil prägen den lediglich rund sechs Hektar umfassenden<br />

Steilhang. Die umliegenden Felsmassive strahlen hier Wärme ab, was für ausgewogene<br />

Tag-Nacht-Temperaturen des bis zu 60 % (!) steilen Berghangs sorgt. Jakobs Riesling<br />

vom „Felsensteyer“ stellt eine gelungene Mischung aus klarer Frucht und purem Terroir dar.<br />

Das Gestein bettet hier die Frucht, in etwa so wie ein gut passender Wanderstiefel, welcher<br />

sich an den Fuß schmiegt und ihn so zu ungeahnte Distanzen führt. Vermählt hat Jakob im<br />

Jahrgang zwei Partien („Das hat ihm sehr gutgetan!“), eine die besonders von der Spontanvergärung<br />

geprägt war sowie eine Partie, die im großen Holz reifte. Ganz typisch für die Lage ist<br />

die eher reduktive und würzige Art, die sich deutlich vom eher voluminösen und generösen,<br />

ja offenherzigen Dellchen unterscheidet. Für Jakob eines der Insignien des 2023er Jahrgangs<br />

an der Nahe. „Die Lagen klingen von Natur aus so glockenklar und stimmig.“ Die Frucht<br />

spielt hier eine weniger dominante Rolle. Es duftet subtil nach Karambole, Zitronen und<br />

auch etwas Limettensorbet. Die reduzierte Frucht deutet dann an, was sich am Gaumen fortzieht.<br />

Hier besticht der Niederhäuser Riesling durch Druck am Gaumen und Mineralität, die<br />

tatsächlich an Meersalz erinnert und dem eher zitrischen Riesling eine pikante Note verleiht.<br />

Aromatische Feinheit statt exotischer Fruchtexzesse lautet hier das Credo. Das ist gewiss<br />

anspruchsvoll und wie meist bei Jakob Schneider immer bereits etwas komplexer als man<br />

es in der aufgerufenen Preisklasse bereits erwarten würde. Jakob Schneider ist ein Weingut,<br />

das überrascht und begeistert und die Lagenrieslinge stehen in besonderem Maße für diese<br />

Eigenschaften. Sie erzählen Geschichten, die im Kern immer Gesteinskunde sind. Der Felsensteyer<br />

gefällt uns als Liebhaber puristischer und rauer Riesling ihres enormen Tiefgangs und<br />

Aromenspektrums wegen ganz besonders!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2026 bis 2036+.<br />

30 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


NORHEIMER DELLCHEN<br />

RIESLING TROCKEN, 2023<br />

Wer Dellchen einmal im Glas hatte, wird diese<br />

Lage auf alle Ewigkeiten ins Herz schließen!<br />

Jakob Schneider<br />

RIESLING<br />

DNA060623 | 31,86 €/L | 23,90 €<br />

IN SUBSKRIPTION, AUSLIEFERUNG VORAUSSICHTLICH<br />

AB SEPTEMBER 2024<br />

Ein Genie seiner Zeit zu sein, bedeutet oft eben auch lange<br />

verkannt zu bleiben. Der nahezu vergessene Schriftsteller<br />

Hans Henny Jahn verglich die großen Werke einst mit<br />

einem Wal, der auf zu flachem Wasser strandete. „Mit Entsetzen<br />

schaue ich auf das hilflose Tier, und da es sich nicht<br />

rührt, fürchte ich sogar, es ist bereits tot, und wir werden<br />

demnächst den Geruch merken.“ Mit dem Dellchen verhält<br />

es sich ganz und gar nicht so und doch hilft der Vergleich<br />

vielleicht dem Charakter und der intrinsischen Attraktivität<br />

dieser wahrlich Großen Lage, dieses Grand Crus der<br />

Nahe näherzukommen. Denn wo manch Wein von Experten<br />

und versierten Weinfreunden hochfliegend angesiedelt<br />

wird und dessen Größe für viele nur abstrahiert erkennbar<br />

ist, empfängt einen ein Riesling aus dem Dellchen mit offenen<br />

Armen, in die man sich gerne und ohne Zögern begibt.<br />

Dellchen, diese warme und fruchtintensive Steillage muss<br />

man einfach im Glas gehabt haben, dann sind keine weiteren<br />

Erklärungen nötig. Jedes Glas liefert einen garantierten Erfolg<br />

und treuen Weggefährten dieser einzigartigen Lage von<br />

starker Persönlichkeit. Da Sie, werte Kunden, den Wein aktuell<br />

nicht im Glas haben, erlaubten wir uns der Nutzung der<br />

Metapher als Vehikel um den einmalig soghaften Charakter<br />

der Norheimer Lage zu veranschaulichen, die wohl zu den<br />

populärsten der Nahe zählt und äußerst viele Freunde hat.<br />

Blicken wir genauer hin: entlang dieses Flusses schlängeln<br />

sich linksseitig von Niederhausen bis Norheim eindrucksvolle<br />

Lagen. Entlang dieser route des grands crus präsentiert<br />

sich das Gros des Who’s who der Nahe. Die Hermannshöhle<br />

führt hier weiter zum Rosenheck, der Felsensteyer ebnet<br />

die letzte Biegung vor dem Norheimer Dellchen, eine Lage,<br />

die rund 6 Hektar umfasst. Vulkanisches Gestein und grauer<br />

Schiefer bilden hier eine Symbiose für einen Wein, der zum<br />

Oberhaus deutscher Rieslingkunst gezählt werden darf. Das<br />

Dellchen –ganz anders als die aristokratische Hermannshöhle<br />

– verströmt puren Charme, auch weil die Trauben hier seit<br />

jeher bestens ausreifen, die Terrassen und ihre Mauern für<br />

eine ideale Exposition sorgen. Hier besitzt Jakob Schneider<br />

einige Parzellen, aus deren Trauben er eines der Highlights<br />

seiner Kollektion einfuhr. Wir waren selbst überrascht, dass<br />

wir Ihnen, werte Kunden, den Riesling aus dem Dellchen so<br />

lange verwehrt haben und erst seit wenigen Jahren offerieren.<br />

Vielleicht, weil man diese Lage so sehr mit dem Weingut<br />

Dönnhoff assoziiert und Jakob Schneiders Schwerpunkt auf<br />

der Hermannshöhle liegt, die er mit dem Magnus krönt?<br />

Wir haben es hier im Jahrgang 2023 mit einem Riesling zu<br />

tun, dessen Vollkommenheit und Warmherzigkeit uns begeistert<br />

und gewiss an die ebenso charismatischen trockenen<br />

Rieslinge der Mittelhaardt erinnert. Das Dellchen zeigt sich<br />

so lagentypisch, geradezu exemplarisch, bietet im Bouquet<br />

Aprikosen und Pfirsichhaut, auch einen Anflug von Sternfrucht<br />

und Zitronengras. Am Gaumen seidiger, runder und<br />

geschmeidiger als die Hermannshöhle, aber eben auch komplexer,<br />

dichter, tiefgreifender. Es handelt sich hierbei nicht<br />

um einen aufs Puristischste zugespitzten Riesling, sondern<br />

um einen, der ob seiner Perfektion und Ausgewogenheit zu<br />

überzeugen weiß. Man trinkt ein Glas und spürt, dass man es<br />

hier mit einem komplexen und enorm hochwertigen Wein zu<br />

tun hat. Dabei ist auch besonders der Nachhall des Dellchens<br />

zu erwähnen, der immer feiner werdend, sich enorm langgezogen<br />

über Minuten erstreckt und einen famosen, bleibenden<br />

Eindruck hinterlässt. So kennen wir das Dellchen auch<br />

aus dem Hause Dönnhoff. Oder erkennen wir hier Dönnhoff<br />

im Glas, weil sich das Dellchen über die Weingüter hinweg<br />

als Unikat abzeichnet? Ein Gedankenspiel, das wir gerne mit<br />

einem weiteren Glas aufzulösen suchen. Aristoteles sagt, dass<br />

in der Natur nichts Vollkommenes erreicht werden kann, allenfalls<br />

in der Kunst. Folglich muss Jakob Schneiders diesjähriger<br />

Riesling aus dem Dellchen ein Kunstwerk sein!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2026, Potenzial bis 2043.<br />

SUBSKRIPTION<br />

Mai 2024<br />

31


DEUTSCHLAND NAHE<br />

„MAGNUS“<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE<br />

RIESLING TROCKEN, 2023<br />

Magnus: Jakobs Spitzenwein aus einer 1939<br />

gepflanzten Partie – die beste Selektion goldgelber<br />

Hermannshöhle-Trauben, ausgebaut<br />

im großen Holz.<br />

RIESLING<br />

DNA060723 | 34,00 €/L | 25,50 €<br />

DNA060723-M | MAGNUM | 37,33 €/L | 56,00 €<br />

IN SUBSKRIPTION, AUSLIEFERUNG VORAUSSICHTLICH<br />

AB SEPTEMBER 2024<br />

Der „Magnus“ ist ein echter Wein der Superlative. Qualitativ,<br />

nicht preislich! Nur allerbestes Lesegut wird für diesen außergewöhnlichen<br />

Riesling von der legendären Lage der mittleren<br />

Nahe selektiert und mit sensibler Hand verarbeitet.<br />

Für den Magnus werden ausschließlich vollreife, lockerbeerige<br />

und kerngesunde Trauben aus den ältesten Parzellen der<br />

Hermannshöhle verwendet. Eine Partie wurde bereits 1939<br />

gepflanzt und galt bereits damals als erstklassige Herkunft,<br />

war die Hermannshöhle doch schon 1904 als Nahe-Paradelage<br />

klassifiziert. Kurzum: Das ist eindeutig Jakobs Spitzenwein,<br />

sein Grand-Cru-Riesling!<br />

Gegenüber der „normalen“ Hermannshöhle von Jakob<br />

Schneider zeigt sich der „Magnus“ in allen Details nochmals<br />

vielschichtiger und definierter. Opulenz wäre eine falsche<br />

Definition für den „Magnus, für diese stets bis ins Detail ausgearbeitete<br />

Version der Hermannshöhle. Er hat von allem<br />

deutlich mehr, ohne aber an Schwere zuzunehmen. Er wird<br />

kompakter, ja dichter! Ein großer Riesling, der reifen kann,<br />

aber auch schon jetzt beweist, warum ihn Jakob an der Spitze<br />

seiner Kollektion platziert. Für uns ist der Magnus so etwas<br />

wie die barockere Variante der Hermannshöhle oder im jugendlichen<br />

Stadium vergleichbar mit dem Charakter des generöseren<br />

Dellchens. Was wir beispielsweise am Pfälzer Riesling<br />

aus dem Forster Ungeheuer lieben, die Saftigkeit, die<br />

Fülle, der hedonistische Funke, der stets direkt überspringt<br />

aber eben auch die berstende Mineralität als Rückgrat, all<br />

dies verkörpert der Magnus. Er ist das intensivere aber auch<br />

hedonistischere Erlebnis der Lage Hermannshöhle, ein Elixier<br />

dieser aristokratischen Paradelage der Nahe.<br />

Für den Jahrgang 2023 gilt, dass der „Magnus“ ein herrliches<br />

erstes Trinkfenster besitzt. Er zeigt sich schon im frühen<br />

Stadium unserer Fassprobe voller Intensität und Präsenz. Es<br />

duftet hier nach Steinobst aber auch nach Zitronenmelisse,<br />

sogar etwas Thymian und eingelegten Salzzitronen. Mit Belüftung<br />

gewinnt der Wein an Pfirsichfrucht sowie Würze.<br />

2023 funkelt gelbgolden, aber mit blattgrünen Reflexen im<br />

Glas, wirkt jugendlich und lebendig. Man kann sich kaum<br />

entscheiden, ob man seine Ration direkt nach Freigabe vertilgen<br />

möchte oder nicht doch für weitere Jahre reifen lassen<br />

sollte – es gibt keinen Königsweg, 2023 vermählt beide Perspektiven<br />

und das gefällt uns so am Jahrgang, der an der Nahe<br />

vielleicht die besten Rieslinge in Deutschland hervorbrachte.<br />

Am Gaumen kreist der „Magnus“ souverän, besonders danke<br />

der Cremigkeit, die ihm immer eigen ist. Auch hier wechseln<br />

sich Steinobst nebst zitrischen Noten und Kräutern ab,<br />

die vor allem durch eine intensive Zitrussorbet-Note frisch<br />

und kühl wirken, ja förmlich elektrisierend. Nur besitzt der<br />

Jahrgang eine Seidigkeit und Finesse, die in säurelastigeren<br />

Jahren wie 2021 oder 2010 niemals erreicht wurde, hat aber<br />

trotzdem den Druck am Gaumen, den wir an beiden Jahrgängen<br />

so lieben.<br />

Bei aller Kraft wirkt auch dieser Wein elegant und fein, ja<br />

nobel. Seine Pikanz ist „gaumenfällig“, das Format eines Pendants<br />

zum Großen Gewächs, wie der trockene Spitzenwein<br />

bei den Mitgliedern des renommierten VDPs ausschließlich<br />

benannt wird, steht hier im Raum (und Glas). Besonders beeindruckend<br />

aber ist – und dies unterscheidet den Wein vom<br />

„kleinen“ Riesling aus der Hermannshöhle – die stoffigere<br />

und festere Textur des „Magnus“. Hier stimmt einfach alles:<br />

der feine Extrakt, die finessenreiche und niemals plumpe<br />

Frucht, die geradlinige und klare Textur des Weins sowie<br />

eine ausgereift und fein verwobene Säure, die als Rückgrat<br />

dient, ohne jedoch herauszustechen.<br />

Zu genießen ab Freigabe im Herbst 2024, Höhepunkt wohl 2026<br />

bis nach 2044.<br />

32 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


© Peter Bender<br />

Jakob Schneider<br />

Mai 2024<br />

33


DEUTSCHLAND NAHE<br />

NIEDERHÄUSER KLAMM<br />

RIESLING KABINETT, 2023<br />

„Ein absoluter Archetyp der Klamm“<br />

– Jakob Schneider<br />

RIESLING<br />

DNA060823 | 9,5% VOL. | 15,93 €/L | 11,95 €<br />

Der Jahrgang 2023 erwies sich als ziemlich generös im Kabinett-Bereich.<br />

Hier stimmten einfach die Proportionen! Ein<br />

guter Kabinett, sollte er anspruchsvoll sein und Tiefe besitzen,<br />

muss genau so aus guter Lage stammen, darf allerdings<br />

nicht zu üppig ausfallen, denn dann gerät er in die Bredouille<br />

eine verkappte Spätlese zu sein, sozusagen unterm Deckmantel<br />

zu agieren. Das kann unmittelbar beeindrucken, wenn<br />

man den Wein im Glas hat, geht aber im Prinzip am Thema<br />

vorbei.<br />

Die Niederhäuser Klamm ist eine geniale Lage. Jakob Schneider<br />

besitzt hier fantastische Parzellen, aus der er einige seiner<br />

besten Weine herausholt. Und auch Dönnhoffs sehen in<br />

der Lage großes Potenzial. Das Spannende: Jakob Schneider<br />

besitzt hier die oberen Parzellen und Cornelius Dönnhoff die<br />

tiefer gelegenen Parzellen. Doch im Schatten der legendären<br />

Niederhäuser Hermannshöhle vergisst man die Klamm nur<br />

allzu leicht. Aber diese steilste Lage der Nahe (bis zu 70%ige<br />

Steigung!) mit ihrem porphyrhaltigen Vulkanverwitterungsgestein<br />

und Schiefer ist prädestiniert für große Rieslinge.<br />

PRÄDIKATSWEINE<br />

Jakobs Klamm-Kabinett zeigt sich im Jahrgang 2023 intensiv<br />

und mit betonter Frucht. Es duftet nach Steinobst aus<br />

dem Glas, besonders nach reifen Aprikosen. Doch da ist auch<br />

diese feine rauchige Note, die vom Vulkan- und Schiefer erzählt,<br />

dem Riesling eine weitere Facette verleiht. Am Gaumen<br />

zeigt sich der Kabinett mit gut konzentrierter Säure,<br />

allerdings deutlich weniger pikant als in Jahrgängen wie 2021<br />

oder 2010 und damit sehr stimmig im jugendlichen Stadium<br />

dieses Weißweins. 2023 besticht durch Finesse und Balance.<br />

Die Fruchtsüße ist hier intensiv, wird zeitgleich von der zitrischen<br />

Säure ausbalanciert. Im Nachhall federt der Riesling<br />

aus, bleibt seidig und hält besonders lange an. Hohe Mostgewichte<br />

sind für Jakob schon lange kein Qualitätskriterium<br />

mehr. Beim Kabinett geht es ihm stets um den Trinkfluss,<br />

und so hat er die Trauben möglichst früh gelesen, um ihre<br />

Frische zu erhalten. So macht federleichter „Kabi“ Freude<br />

und könnte flaschenweise getrunken werden!<br />

Ab sofort bis etwa 2038.<br />

34 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Jakob Schneider<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE<br />

„EDITION EDITH ELISABETH“<br />

RIESLING SPÄTLESE, 2023<br />

Der Lieblingswein von „Omma“ Liesel<br />

RIESLING<br />

DNA061023 | 8,5% VOL. | 21,33 €/L | 16,00 €<br />

„Die Selektion der Trauben per Handlese war wichtiger denn<br />

je und extrem aufwändig. Der Lohn: Weine mit feiner Aromatik,<br />

moderatem Alkohol und einer lebendigen Frische.“<br />

heißt es im Jahrgangsbericht von Laura und Jakob Schneider.<br />

Bei fruchtsüßen Weinen wie den Spätlesen galt dies wohl im<br />

besonderen Maße. Nur die feinsten reifen Trauben sollen<br />

hier eingehen, die dank des nicht trocken vergorenen Ausbaus<br />

einen Riesling hervorbringen, der in seiner Vielschichtigkeit<br />

einzigartig ist und dabei eine Finesse und animierende<br />

Art besitzt, wie ihn eben nur eine Spätlese erreicht.<br />

Hierzu muss diese wie auch großer trockener Riesling von<br />

exzellenten Lagen stammen, die mit alten Reben tief wurzeln<br />

und das Terroir widerspiegeln. Keine Lage kommt hier mehr<br />

in Frage als die Hermannshöhle in Niederhausen.<br />

Diesen fruchtsüßen Riesling widmet Jakob der Oma Liesel,<br />

der Seele des Hauses. Denn wer in der Probierstube in Niederhausen<br />

anklopft, dem wird aller Voraussicht nach Oma<br />

Liesel die Türe öffnen. Seit über 40 Jahren steht die Seniorchefin<br />

noch so gut es geht und fast jeden Tag im Weingut und<br />

hält Jakob und Laura Schneider den Rücken frei! Über sie hat<br />

die FAZ einen lieben Kommentar geschrieben: „Oma Liesel,<br />

eine Figur wie aus einem Brüder-Grimm-Märchen, quietschfidel<br />

und im Kopf so klar wie die Nahe an der Quelle.“<br />

Was diesen Riesling ausmacht ist seine zarte Süße, die bereits<br />

im Bouquet eine feine Pfirsichnote und den Duft nach<br />

Zitronen besitzt und wahrlich nur waschechte Pessimisten<br />

nicht dazu ermuntern könnte diesen Riesling eiskalt an einem<br />

warmen Sommertag „wegzuzischen“. Am Gaumen hat<br />

sie wunderbar Fruchtfleisch auf den Rippen, nämlich von<br />

der Aprikose und auch ein wenig von reifen Äpfeln. Diese<br />

Mischung aus Frucht erweist sich in Verbindung mit dem<br />

lebendigen Säurespiel als absolut berückende Spätlese. Ein<br />

Riesling voller Harmonie, der die Sonnenstrahlen eingefangen<br />

hat, aber eben auch zeigt, dass er von kühlem Terroir der<br />

Nahe stammt.<br />

Zu genießen ab sofort bis ca. 2045. Das Gute: Auch jung genossen<br />

ist die Niederhäuser Hermannshöhle bei Jakob Schneider stets ein<br />

Hochgenuss und pure Rieslinglust!<br />

„JUNIOR“<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE<br />

RIESLING AUSLESE, 2023 (0,375L)<br />

Ein echter Goldstandard für edelsüße Rieslinge<br />

RIESLING<br />

DNA061423-H | 0,375L | 8% VOL. | 44,00 €/L | 16,50 €<br />

„Der Jahrgang 2023 brachte so manch tänzelnden Kabinett<br />

hervor – bei den Auslesen, so viel sei gesagt, wird man sich<br />

mit deutlich weniger Preziosen zufrieden stellen müssen,<br />

denn gesundes botrytisiertes Material war nur rar gesät und<br />

in der Selektion enorm. Umso mehr freuen wir uns, dass es<br />

Jakob gelang auch dieses Jahr seine beliebte Auslese „Junior“<br />

abzufüllen. Und für die gab es keine prädestiniertere Lage<br />

als die berüchtigte Hermannshöhle, trocken wie edelsüß eine<br />

der wohl genialsten Steillagen für Riesling an der Nahe, die<br />

überregionale Bedeutung besitzt, ja Weltruf!<br />

Süßweine sind weingewordene Elixiere aus Trauben. Sie<br />

bilden die Komplexität der Traube in ihrer vielschichtigen<br />

Ausdrucksweise ab. Kein Wunder, dass noch vor rund zwei<br />

Jahrzehnten, bevor der Siegeszug deutscher trockener Weine<br />

und die Großen Gewächse eine echte Revolution auslösten,<br />

überwiegend edelsüße Weine von Weinguides wie dem<br />

Gault&Millau mit absoluten Höchstnoten ausgezeichnet<br />

wurden, wohingegen Prädikate wie Kabinette oder trockene<br />

Weine selten dieses Punkteniveau erreichten. Mögen sich<br />

die Zeiten auch ändern, so haben Süßweine im Allgemeinen<br />

nichts an ihrer Rarität und Faszination eingebüßt.<br />

Es fällt auch nicht schwer, wenn man diese komplexe Auslese<br />

im Glas hat, die Begeisterung für edelsüße Weine nachzuvollziehen.<br />

Das Bouquet ist eine Einladung zur Reise, mit seiner<br />

komplexen wie exotischen Fruchtfülle ein Quell ewiger<br />

Freude. Reife Pampelmusen, Passionsfrucht und Steinobst<br />

lugen hier hervor, auch Zitrusfrüchte in frischer wie kandierter<br />

Form. Am Gaumen besticht diese fruchtige Offenbarung<br />

durch Intensität, Fruchtfülle und eine balancierende Säure,<br />

welche die Süße perfekt austariert und so für Spannung und<br />

Leichtigkeit trotz der fast viskosen Struktur des Rieslings<br />

sorgt. Ein Hedonist, kein Brutalist, dessen Frucht-Potpourri<br />

absolut entzückend ist!<br />

Jederzeit ein Genuss, Reifepotenzial von mühelos zwei bis drei Dekaden<br />

gehört zum Grundanspruch einer solchen Auslese.<br />

Mai 2024<br />

35


DEUTSCHLAND NAHE<br />

WEINGUT<br />

HERMANN<br />

DÖNNHOFF<br />

OBERHAUSEN AN DER NAHE<br />

© Peter Bender<br />

„Über das Weingut Dönnhoff<br />

zu schreiben, bedeutet über den<br />

Olymp des deutschen Rieslings<br />

zu räsonieren.“ – FALSTAFF WEINGUIDE 2024<br />

„Zu einer Institution wie dem Weingut Dönnhoff fällt es schwer,<br />

etwas zu sagen, das nicht schon allgemein bekannt ist. Kein Riesling-<br />

Liebhaber, der bei Verstand ist, möchte sich eine Weinwelt ohne<br />

Dönnhoff vorstellen. Von der Basis bis in die Spitze, trocken, süß<br />

oder edelsüß – hier ist alles erstklassig.“ – Wein.Plus<br />

„Helmut Dönnhoff hat die Nahe bekannt gemacht, gezeigt, welches<br />

Potenzial die Region besitzt und als Erster bewiesen, dass die Region<br />

Weine von großer Klasse erzeugen kann. Schon in der ersten Ausgabe<br />

dieses Buches gehörte Dönnhoff für uns zu einer Handvoll deutscher<br />

Winzer mit Weltformat. Seitdem ist deutscher Wein in der Spitze<br />

dramatisch besser geworden. Aber auch die Weine von Helmut Dönnhoff<br />

sind immer noch faszinierender geworden. “<br />

– Eichelmann Deutschlands Weine 2022<br />

5 STERNE<br />

Falstaff Weinguide 2024<br />

5 STERNE<br />

Eichelmann<br />

Deutschlands Weine 2024<br />

5 STERNE<br />

– Vinum<br />

Weinguide Deutschland 2024<br />

5 F<br />

Der Feinschmecker<br />

(„Die 555 besten Weingüter<br />

in Deutschland 2024)<br />

5 ROTE TRAUBEN<br />

„HALL OF FAME“<br />

Gault&Millau<br />

Weinguide Deutschland 2024<br />

FAIR’N-GREEN<br />

-MITGLIED<br />

WEINBAU<br />

SEIT 1750<br />

36 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Liebe Kunden: Das Weingut Dönnhoff ist national wie international<br />

einer der Top-Stars der Weinszene. Lobpreisungen<br />

und euphorische Zitate über die Weine und die Persönlichkeiten<br />

dahinter finden sich in der langjährigen Weingutsgeschichte<br />

zuhauf. Wir möchten an dieser Stelle darauf verzichten,<br />

all die Topbewertungen aufzulisten, die Vater und Sohn<br />

Dönnhoff für die letzten Jahrgänge verdientermaßen eingeheimst<br />

haben. Stattdessen soll unsere Aufmerksamkeit ganz<br />

dem neuen Jahrgang 2023, dessen Weine nun alle gefüllt sind<br />

und dessen Großen Gewächse wir Ihnen nun heute in Subskription<br />

anbieten, gelten.<br />

Die Nahe hat im Jahrgang 2023 besonders beim Riesling eine<br />

enorme Qualitätsdichte! Diese definieren Betriebe wie das<br />

Weingut Dönnhoff. Für uns haben speziell die Großen Gewächse<br />

sogar gegenüber der Vorjahreskollektion nochmals an<br />

Intensität und Fokus zugelegt. Eine der stärksten Kollektionen<br />

der letzten Jahre, die wir aus Oberhausen verkosten konnten!<br />

Wir sind uns gewiss, dass diese Kollektion die Herzen aller<br />

Dönnhoff-Liebhaber höher schlagen lassen wird!<br />

Darüber waren wir uns mit Helmut Dönnhoff einig, nachdem<br />

uns dieser über mehrere Stunden in seiner Probierstube sensorisch<br />

durchs Nahetal führte. Dabei zeichnete sich übers Jahr gar<br />

nicht so klar ab, welch Güte die Weine letztendlich besäßen.<br />

„2023 war ein Wechselspiel der Gefühle“ so Helmuts prägnante<br />

Einleitung. „Die Lese war ja warm, es herrschte Feuchtigkeit<br />

und hohe Temperaturen, da hat man als Winzer natürlich<br />

gleich Angst, dass was passiert.“ Wie seit nunmehr einer guten<br />

Dekade wurde es bis Ende Oktober nicht viel kälter. „Es war<br />

ein Herbsten mit freiem Oberkörper, wie im Hochsommer.“ so<br />

der Winzer, der seine Erfahrung in Dekaden zählen kann. Sich<br />

über die Bedingungen im Klaren seiend, bestellten Cornelius<br />

und Helmut ihr Team von über 35 schlagkräftigen Erntehelferinnen<br />

und -helfern schon besonders früh ein und starteten<br />

die fünfwöchige Lese am 8. September mit Sektgrundwein. „Es<br />

war ein Segen, dass alle so früh einsatzbereit waren, wir hatten<br />

die volle Manpower, konnten so mit der ganzen Truppe<br />

in den Wingerten vorlesen. Ich konnte so schauen, wo potenzielle<br />

Fäulnisnester entstehen, die später nicht gelesen wurden.“<br />

Dabei begann das Jahr wunderbar, besaß gute Wasserreserven,<br />

perfekt befruchtete Blütenstände, auch wenn der vorausgehende<br />

Winter eher mild war. Er eignete sich für vereinzelte Tage<br />

zum Schlittenfahren, doch fror die Nahe nicht im Ansatz zu<br />

wie man es von Früher gewohnt war. Man ging zunächst von<br />

einem quantitativ großen Jahrgang aus („In kürzester Zeit erstrahlte<br />

das Nahetal in einem saftigen, kraftvollen Grün“) und<br />

hatte alle Hände voll zu tun, doch dezimierten Trockenheit<br />

und später Feuchtigkeit die Ernte schnell. Und so resümiert der<br />

Winzer: „Wir haben nur rund die Hälfte des Möglichen gelesen,<br />

waren rigoros und restriktiv. Es war tatsächlich die Ernte, die<br />

das Volumen dezimierte, so lagen wir gar unter 2022. Von einer<br />

Missernte zu reden wäre allerdings falsch. Es war absolut möglich<br />

eine gute Lese einzufahren aber noch nie waren die Lohnkosten<br />

so hoch, der Aufwand so enorm. Es war einfach eine der<br />

teuersten Weinlesen.“ In der Champions-League, in der Dönnhoff<br />

spielt, kann man sich keine Abstriche erlauben. Hier wird<br />

letztlich festgelegt, wie hoch die Qualität eines Jahrgangs sein<br />

kann, auch wenn dies zugunsten der Menge geht. 2023 brachte<br />

hier nochmals einen Frischeschub durch den Regen vor der<br />

Lese, jene Niederschläge, die man im Vorjahr schmerzlich vermisste<br />

nach dem trockenen Sommer. Was diesen Traditions-<br />

„Natürlich kann man<br />

den von verschiedenen<br />

Positionen beleuchten,<br />

aber der Befund bleibt<br />

sich gleich: Höher und<br />

besser geht es kaum.“<br />

– FALSTAFF WEINGUIDE 2024<br />

und Familienbetrieb so einzigartig macht, hat Gault&Millau<br />

im jüngst erschienenen Band „Die Besten Weine Deutschlands“<br />

wunderbar auf den Punkt gebracht: „Es ist diese Verbindung<br />

zwischen lange gewachsenem Detailwissen und frischem Wind,<br />

die das Weingut Dönnhoff so interessant macht.“<br />

Die Kollektion des Jahrgangs 2023 überzeugt mit ungemein<br />

präzisen und prägnanten Weißweinen, die im Schnitt allesamt<br />

sehr trocken (kein Wein verfügt über mehr als 4g Restzucker/<br />

Liter) vergoren und dies mit Leichtigkeit, denn die Gärung<br />

vollzog sich dieses Jahr bei den meisten Betrieben höchst entspannt<br />

und zügig. Die Burgunder besitzen Leichtigkeit und<br />

Finesse, die Rieslinge Dramaturgie und seidige Haptik am<br />

Gaumen. Die Säuren sind perfekt austariert, nirgendwo vermisst<br />

man die gewisse Prägnanz. Dabei zeigen sich die Rieslinge<br />

perfekt integriert und zugänglich. Ein dynamischer Jahrgang<br />

mit tiefen, mineralischen, aber nicht abweisenden Weinen. Einige<br />

der Großen Gewächse könnten zu den besten der letzten<br />

5 Jahre zählen! Dabei zeigen die Weine vor allem Finesse! Den<br />

Stolz der reifen Trauben, die Jagd nach höheren Mostgewichten<br />

Anfang der 2000er-Jahre betrachtet Helmut Dönnhoff als<br />

überholt, genauso wie den Vergleich mit Wachauer Kollegen.<br />

Riesling schmecke heutzutage deutlich eleganter und vor allem<br />

trockener als noch vor 15 bis 20 Jahren. „Zum Glück mag die<br />

Welt das nicht mehr. Wir auch nicht.“<br />

Auch Cornelius, der zu dieser Jahreszeit und bei unserer Probe<br />

meist gut mit dem Abfüllen der Gutsweine beschäftigt ist<br />

(hier zeigt sich der makellose Techniker, der jeden Parameter<br />

zur Qualitätsoptimierung kontrolliert) war begeistert von<br />

den Rieslingen, die eingefahren wurden („Reife, gesunde und<br />

hocharomatische Trauben konnten wir in unseren Lagen ernten.<br />

Der spätreifende Riesling hatte das wechselhafte Wetter<br />

bestens vertragen.“). Er bezeichnete insbesondere die ertragsmindernden<br />

Maßnahmen im Weinberg (hierzu zählt auch das<br />

Traubenteilen und Auflockern der Beeren) als „goldrichtig“. Er<br />

konnte bei der Erkenntnis seines Vaters nur zustimmen, die<br />

auch wir immer wieder bestätigen können: „Insgesamt hat der<br />

Jahrgang Spaß gemacht. Wenn alles zu einfach von der Hand<br />

geht, macht es uns einfach wenig Freude.“ Wir sind der Meinung,<br />

diese Dramaturgie des Jahrgangs, das Austarieren und<br />

Pokern, die ewige Suche nach der Exzellenz spiegeln sich letztendlich<br />

im Glas wider. Bei Dönnhoff wird die Geschichte stets<br />

positiv fortgeschrieben und dies mit einer Konstanz, die beeindruckt.<br />

Das Geheimnis ist nur scheinbar einfach und zeugt<br />

– wenn man die Maxime konsequent zu Ende denkt – von<br />

großer Weisheit: „Die Lagen sprechen für sich. Man muss nur<br />

genau hinhören.“<br />

Dönnhoff<br />

Mai 2024<br />

37


GUTSWEINE<br />

DEUTSCHLAND NAHE<br />

RIESLING TROCKEN, 2023<br />

Ein wunderbar frischer Gutsriesling,<br />

zum Träumen schön!<br />

RIESLING<br />

DNA020123 | 12% VOL. | 18,00 €/L | 13,50 €<br />

Ein Weingut kann in der Spitze noch so gut sein, aber im Endeffekt<br />

gilt selbst für die renommiertesten Betriebe der gute alte<br />

Spruch, den sich viele Bewerberinnen und Bewerber vor dem<br />

ersten Treffen mit der Personalabteilung wie ein Mantra vorbeten:<br />

You’ve only got one chance to make a first impression – Du<br />

hast nur eine Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen.<br />

Und dieser zählt, weil er oft über den weiteren Verlauf des Gesprächs<br />

bestimmt. Auf Weingüter übertragen heißt das: Wenn<br />

die Basis nicht gut ist, macht das weitere Verkosten nur halb so<br />

viel Spaß. Helmut Dönnhoff, der den Betrieb an der Nahe zu<br />

Weltruhm geführt hat und nun die Geschäfte an Sohn Cornelius<br />

abgegeben hat, hat immer wieder betont, wie wichtig ihm<br />

der Einstiegswein ist. Also kein Wunder, dass der Basis-Riesling<br />

von Dönnhoff wieder einmal großartig geraten ist: Eine Art Visitenkarte,<br />

in der schon alles angelegt ist, was bei den hochwertigeren<br />

Ausbaustufen dann viel ausgeprägter zu begutachten ist.<br />

Die Trauben für diesen trockenen Riesling wachsen in Steillagen<br />

der mittleren Nahe, wo die Reben auf steinigen, vulkanischen<br />

Verwitterungsböden gedeihen, jeweils mit Anteilen von<br />

Schiefer und Quarzit. Der Ertrag liegt bei etwa 50 Hektolitern<br />

pro Hektar, gelesen wird von Hand, die Reben sind zwischen 15<br />

und 40 Jahre alt. In den Wein gelangen auch Trauben aus Vorlesen<br />

für Große Gewächse. Die Vergärung und Reifung erfolgen<br />

in Edelstahlbehältern und großen Eichenholzfässern. Der Wein<br />

duftet wunderbar nach gelben Früchten, Aprikose, Pfirsich sind<br />

dabei, dazu reifer Apfel, aber auch Mandarine und Limettenabrieb<br />

sowie eine herrlich minzige Note. Auch bei diesem Wein<br />

spüren wir wieder diese feine Mineralität, die sie bei Dönnhoffs<br />

so wunderbar herausarbeiten. Am Gaumen erleben wir eine<br />

großartige Frische, die Säure ist lebendig und reif, dann viel Zitrusfrucht,<br />

Limone, Orange, zarte Phenole, das hat bereits einen<br />

schönen Zug, das macht Spaß, ist saftig und perfekt balanciert.<br />

Welch großartiges Entrée eines Gutsrieslings, der die absolute<br />

Güte des Jahrgangs 2023 bei den Rieslingen unterstreicht!<br />

Jetzt bis 2030.<br />

RIESLING (FEINHERB), 2023<br />

Extrem beschwingtes Trinkvergnügen<br />

für alle Lebenslagen<br />

RIESLING<br />

DNA022923 | 10,5% VOL. | 18,00 €/L | 13,50 €<br />

Der exzessive Einsatz von Süßreserve in der Vergangenheit<br />

hat das Image der feinherben, also leicht restsüßen Weine in<br />

Deutschland massiv ramponiert. Von diesem Schock in den<br />

1970er und 1980er Jahren hat sich dieser Weintyp bis heute<br />

nicht ganz erholt, was sehr schade ist. Wer restsüße Weine<br />

trinkt, gilt in einigen Kreisen immer noch als ziemlich bräsig<br />

– es ist, als führe man einen Dackel mit wackelndem Kopf<br />

auf der Hutablage seines Autos spazieren. Dabei haben diese<br />

Tropfen absolut ihre Berechtigung und bereiten hohes Trinkvergnügen.<br />

Gerade in nördlicheren Weinregionen, in denen<br />

der Säuregehalt der Weine etwas höher ist, trägt die schmelzende<br />

– manche sagen auch: dienende – Süße zu einem absolut<br />

harmonischen Genusserlebnis bei. Netter Nebeneffekt:<br />

Weil die Gärung bei diesen Weinen abgestoppt und der<br />

Zucker nicht komplett vergoren und damit auch nicht vollständig<br />

in Alkohol umgewandelt wird, sind sie recht leicht<br />

im Alkohol – im vorliegenden Fall landen wir bei schlanken<br />

10,5 Vol.-%. Zu Zeiten der Süßreserve war das nicht so, denn<br />

damals wurde die Gärung nicht gestoppt, sondern es wurde<br />

süßer Verschnittwein zugegeben. Wir hatten also stabilen<br />

Alkohol – der teilweise durch Chaptalisierung sogar noch<br />

aufgepumpt wurde – plus die Süße. Aber das nur als Exkurs.<br />

Der feinherbe Riesling des Spitzenweinguts Dönnhoff spielt<br />

natürlich in einer komplett anderen Liga, hier geht es darum,<br />

ein möglichst balanciertes Trinkvergnügen zu bieten. Die<br />

Trauben für diesen feinherben Riesling stammen aus Steillagen<br />

der mittleren Nahe, wo die Reben auf steinigen, vulkanischen<br />

Verwitterungsböden gedeihen, jeweils mit Anteilen<br />

von Schiefer und Quarzit. Die Vergärung und Reifung erfolgen<br />

in Edelstahlbehältern und großen Eichenholzfässern,<br />

das Holz sorgt dabei für etwas mehr Fülle und Komplexität.<br />

Der Riesling duftet wunderbar frisch nach reifen Zitrusfrüchten,<br />

Südfrüchte wie Mango und Papaya sind ebenfalls<br />

dabei, dazu feine Melisse und Minze, alles wunderbar frisch.<br />

Am Gaumen erleben wir dann das fließend-elegante, überaus<br />

leichte Trinkerlebnis, dass wir möchten, wenn wir zum<br />

feinherben Riesling greifen: Die Säure ist stabil, das sorgt für<br />

Zug und Frische, die Aromen sind von Orange und Limone<br />

geprägt, ein Hauch von Phenolen sorgt für zusätzlichen<br />

grip. Das ist ein extrem harmonisch komponierter Wein, der<br />

voller frischer Lebensfreude steckt. Einfach einschenken und<br />

genießen – das ist Genuss pur in allen Lebenslagen zu einem<br />

wahrlich günstigen Preis. Jetzt bis 2028.<br />

38 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Dönnhoff<br />

„TONSCHIEFER“<br />

RIESLING TROCKEN, 2023<br />

Wunderbar würziger-mineralischer Riesling –<br />

und ein großer Weinwert!<br />

RIESLING<br />

DNA021823 | 12% VOL. | 22,00 €/L | 16,50 €<br />

Helmut Dönnhoff, der das Weingut an der Nahe in die Weltspitze<br />

geführt hat, war immer davon überzeugt, dass ein<br />

Weingut nur so gut ist wie sein Einstiegswein. Eine Maxime,<br />

die selbst die günstigeren Tropfen aus diesem genialen Gut<br />

stets zu extrem sicheren Werten gemacht hat. Inzwischen<br />

führt bei Dönnhoffs Sohn Cornelius die Geschäfte, er setzt<br />

die fantastische Arbeit des Vaters auf exzellente Art und<br />

Weise fort. Auch wenn man unter der Ägide von Helmut<br />

manchmal gedacht hat, es gehe eigentlich gar nicht mehr<br />

besser, hat Cornelius doch die eine oder andere Schraube<br />

gefunden, an der er drehen konnte. Und das gilt nicht nur<br />

für die sagenumwobenen Großen Gewächse des Guts, sondern<br />

genauso für das Basis-Sortiment und damit natürlich<br />

auch für den exzellenten Riesling „Tonschiefer“. Die Trauben<br />

für diesen Wein wachsen vorwiegend auf Tonschieferböden<br />

rund um den Leistenberg, also ganz in der Nähe des Gutshauses.<br />

Der trockene schwarz-graue Schiefer in den Steillagen<br />

ist perfekt, um elegante, tiefgründige Weine zu keltern.<br />

Die Reben sind zwischen 25 und 45 Jahre alt, bei anderen<br />

Winzern prangt in so einem Fall ein gefettetes „Alte Reben“<br />

auf dem Etikett, aber das nur nebenbei. Bei den Dönnhoffs<br />

ist ein gediegenes Alter der Rebstöcke schlicht eine Selbstverständlichkeit<br />

genau wie der bescheidene Ertrag von etwa<br />

45 Hektolitern pro Hektar. Gelesen wird selbstverständlich<br />

von Hand, die Gärung findet im Edelstahl statt, danach folgt<br />

eine kurze Reifezeit im großen Eichenholzfass. Wenn man<br />

nun diese Rahmendaten zusammenzählt, wird schnell klar,<br />

dass wir es hier mit einem Riesling zu tun haben, der in der<br />

Topliga spielt. Und genau das bestätigt bereits der pikante<br />

Duft nach reifen Zitrusfrüchten: Grapefruit, Limette und<br />

Orangenzeste sind dabei, dann kommen Aprikose und Pfirsich<br />

dazu, alles durchzogen von einer feinen mineralischen<br />

Würze. Das ist sehr subtil-pikant, immer elegant und wunderbar<br />

klar. Am Gaumen sorgt eine stabile, klar ausgerichtete<br />

Säure für spektakulären Zug, der Wein hat mit seiner fast<br />

kristallinen Struktur unheimlich viel Grip. Erneut dominieren<br />

Zitrusfrüchte, aber ganz viel Schiefer ist ebenfalls dabei,<br />

das ist ungemein delikat und trinkig. Um es kurz zu machen:<br />

Der „Tonschiefer“ ist ein ziemlich großer Riesling zu einem<br />

ziemlich sensationellen Preis! Kaufen und genießen.<br />

Jetzt bis 2030.<br />

© Andreas Durst<br />

Mai 2024<br />

39


DEUTSCHLAND NAHE<br />

GRAUBURGUNDER TROCKEN, 2023<br />

„Die Burgunder sind dieses Jahr sehr früh<br />

trinkfertig. Ist das nicht schön?“<br />

– Helmut Dönnhoff<br />

BURGUNDER<br />

WEISSBURGUNDER TROCKEN, 2023<br />

Ein Weißburgunder zum Verlieben – maximaler<br />

Trinkspaß und herrliche Frische<br />

WEISSBURGUNDER<br />

DNA022423 | 12% VOL. | 17,20 €/L | 12,90 €<br />

Eine der großen Besonderheiten des kleinen, aber sehr feinen<br />

Anbaugebiets Nahe ist, dass wir hier auf sehr begrenztem<br />

Raum eine großartige Vielfalt an Bodenformationen erleben<br />

dürfen – das gilt für die gesamte Region genauso wie<br />

für einzelne Weingüter. So befinden sich auch im Besitz der<br />

legendären Winzerfamilie Dönnhoff nicht nur vom Schiefer<br />

dominierte Top-Rieslinglagen, sondern ebenso Weinberge<br />

an der mittleren Nahe bei Bad Kreuznach, die von verwittertem<br />

Vulkangestein und wasserhaltendem Lösslehm geprägt<br />

sind, also Bodenformationen, die bei den Trauben für<br />

mehr Schub und Druck sorgen als kargere Bodenvarianten.<br />

Und das ist genau das, was der Weißburgunder besonders<br />

mag und dann zu großer Form aufläuft. Dann vergisst man,<br />

dass diese Sorte viel zu oft im Schatten seiner prominenten<br />

Geschwister Spätburgunder und Grauburgunder steht. Auch<br />

der weltberühmte Chardonnay, dem der Weißburgunder übrigens<br />

ziemlich ähnlich sieht, gehört übrigens noch zur Sippe.<br />

Wenn die Bedingungen stimmen, können jedoch auch aus<br />

Weißburgunder großartige Weine voller Frische und zartem<br />

Schmelz gekeltert werden, mit etwas weniger Säure als bei<br />

einem Chardonnay und weniger Wucht als bei einem Grauburgunder.<br />

Das klingt bereits sehr ausgewogen und genau das<br />

ist es auch beim Weißburgunder aus dem exzellenten Haus<br />

Dönnhoff. Die Trauben dafür wachsen an 20 bis 45 Jahre alten<br />

Reben, der Ertrag liegt bei etwa 50 Hektolitern pro Hektar,<br />

gelesen wird natürlich von Hand. Der Ausbau findet für<br />

fünf Monate in großen, gebrauchten deutschen Eichenholzfässern<br />

mit einem Fassungsvermögen von 1200 und 2400 Litern<br />

statt. Der Wein duftet delikat nach frischer Birne, rotem<br />

Apfel und knackiger Aprikose, dahinter lugt frische Minze<br />

hervor genauso wie zarte Mandel, das alles ist sehr appetitanregend!<br />

Am Gaumen dann eine frische, sehr stimmige Säure,<br />

helle, klare Frucht wieder mit Apfel und Pfirsich, unterlegt<br />

mit schönem, feingliedrigem Grip. Das ist sehr elegant, sehr<br />

feingliedrig, dabei angenehm im Alkohol, was auch Helmut<br />

dieses Jahr begeisterte: „Alle Burgunder tanzen so um die 12<br />

Vol.-% herum!“ Ein Weißburgunder für fast alle Gelegenheiten<br />

und Anlässe, der bei Tisch eine exzellente Figur abgibt.<br />

Typisch Dönnhoff: ein toller Weinwert!<br />

Ab sofort und bis 2027.<br />

GRAUBURGUNDER<br />

DNA021123 | 12% VOL. | 18,00 €/L | 13,50 €<br />

Der Grauburgunder ist eine wunderbar vielseitige Rebsorte,<br />

die es in sehr vielen Varianten gibt. Von eher beschwingt mit<br />

mittlerer Kraft bis zu extrem druckvoll. Auch Naturweinwinzer<br />

haben das Potenzial der Rebsorte längst für sich entdeckt<br />

und arbeiten mit langen Maischestandzeiten, was den<br />

Weinen eine tief ins Rötliche changierende Farbe und ein bisweilen<br />

stabiles Gerbstoffgerüst verleiht. Eine übrigens ziemlich<br />

interessante Spielart! All das sollte man sich vor Augen<br />

führen, wenn man den Grauburgunder von Riesling-Guru<br />

Cornelius Dönnhoff im Glas hat, der so gar nicht in die klassische<br />

Typenklasse der Grauburgunder fällt – in der großen<br />

Grauburgunderfamilie ist er der sportlich-schlanke Typ, der<br />

immer einen klaren Kopf behält. Stimmt, wer es besonders<br />

druckvoll und satt mag, der könnte nun ein wenig enttäuscht<br />

sein. Aber ehrlich: Der- oder diejenige sucht bestimmt nicht<br />

bei Dönnhoffs nach einem Dampfhammer-Wein, sondern<br />

guckt nach Power-Burgundern vom Kaiserstuhl oder aus der<br />

Pfalz. Uns fallen da spontan ein paar wunderbare Adressen<br />

ein, die man bei Gelegenheit besuchen könnte! Bei Dönnhoffs<br />

gibt es dagegen die ganz feine Klinge – und zwar traditionell<br />

in ziemlicher Perfektion. Die Trauben für den Grauburgunder<br />

trocken wachsen in den Hanglagen der Mittleren<br />

Nahe auf vulkanischem Verwitterungsboden und Lösslehm,<br />

also ein Untergrund, den die Burgundersorten schätzen. Die<br />

Reben sind im Schnitt bereits 45 Jahre alt, was ziemlich gewaltig<br />

ist und erklärt, weshalb der Wein bei aller Frische so<br />

tiefgründig ist. Der Ertrag liegt bei zirka 50 Hektolitern pro<br />

Hektar, das ist sehr überschaubar, gelesen wird von Hand<br />

und dabei schon kräftig selektiert, nur gesunde Trauben<br />

schaffen es in die Kelter. Die Gärung sowie die etwa fünfmonatige<br />

Reifung finden in klassischen großen Holzfässern<br />

aus deutscher Eiche statt, und zwar in Stückfässern und<br />

Doppelstückfässern, wir sprechen dann von einem Volumen<br />

von 1200 beziehungsweise 2400 Litern. Der Wein duftet<br />

ungemein würzig, Minze, frische Kräuter, aber auch Birne<br />

und Apfel sind dabei, dazu ein ganz zarter Hauch Mandel,<br />

wunderbar fein und delikat ist das, nach Belüftung zeigt sich<br />

die Mineralität. Ob wir bei diesem Duft in einer Blindprobe<br />

gleich auf einen Grauburgunder kommen würden? Egal, auf<br />

jeden Fall ist das ungemein appetitlich. Am Gaumen dann<br />

eine lebendige Säure, viel Zug, jetzt kommt der Schmelz und<br />

diese lässige Kraft, die diese Rebsorte auszeichnet. Wieder<br />

Birne, aber auch etwas Pfirsich und Limone, dazu Kräuterwürze,<br />

das ist herrlich frisch und trinkig und dennoch so gut<br />

strukturiert. Eine fantastische Interpretation der Rebsorte<br />

und ein großer Spaß! Und zwar bei Tisch – der Wein ist maximal<br />

vielseitig – genau wie solo. Prädikat: Unbedingt probieren!<br />

Zumal der Kurs extrem freundlich ist.<br />

Jetzt bis 2028.<br />

40 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


© Andreas Durst<br />

Dönnhoff<br />

CHARDONNAY „STÜCKFASS“ TROCKEN, 2023<br />

Ein genial frischer, ungemein trinkfreudiger Chardonnay<br />

vom Riesling-Genius – unbedingt probieren!<br />

CHARDONNAY<br />

DNA023223 | 12% VOL. | 24,66 €/L | 18,50 €<br />

Wenn klassische Riesling-Winzer – und als solche würden wir die genialen Dönnhoffs einfach<br />

mal einstufen, schließlich gehören ihre Top-Rieslinge zu den besten Weinen des gesamten<br />

Landes – Chardonnay keltern, wird es naturgemäß spannend. Die klassische Burgundersorte<br />

wird dann oft besonders knackig und frisch interpretiert, jede Schwere ist verschwunden<br />

– die dichte Struktur, die guten Chardonnays innewohnt, ist aber erhalten geblieben. Zum<br />

einen liegt das daran, dass Top-Riesling-Lagen für den Chardonnay mitunter etwas kühl sein<br />

können. Der Riesling flirtet ja gerne mit der nördlichen Grenze des Weinbaus. Gleichzeitig<br />

lieben Riesling-Spezialisten oft kühle, klare Weine, der Einsatz von Barriques muss bei Ihnen<br />

ebenfalls nicht unbedingt sein. Insofern sind diese Chardonnays oft herrliche Stilübungen<br />

und wunderbare Erweiterungen des bekannten Kosmos – und, das nur als kleine Randbemerkung:<br />

Das gilt auch für Spätburgunder aus Riesling-Hochburgen wie der Mosel! Diese stilistische<br />

Feinheit kommt freilich besonders stark zum Tragen, wenn ein so feinsinniger Winzer<br />

wie Cornelius Dönnhoff am Werk ist. Er hat mit dem „Stückfass“ einen zauberhaften Chardonnay<br />

gekeltert, der in gewisser Weise ein Riesling mit anderen Mitteln ist, aber gleichzeitig<br />

als wunderbar strukturierter Burgund Freude macht. Was für ein schönes Chamäleon! Die<br />

Trauben für das „Stückfass“ wachsen in der Steillage des Roxheimer Höllenpfads auf rotem<br />

Sandstein-Verwitterungsboden. Gelesen wird von Hand, dabei wird überaus sorgfältig selektiert,<br />

schließlich ist gesundes Traubengut ein absolutes Muss für einen so kristallklaren<br />

Wein. Nach der schonenden Pressung folgen Gärung und Reifung über sechs Monate in traditionellen<br />

Stückfässern, das sind Eichenfässer mit einem Fassungsvermögen von etwa 1200<br />

Litern. Der Chardonnay von Dönnhoffs duftet ungemein frisch nach Pfirsich, rotem Apfel,<br />

etwas Mandel ist dabei, genau wie ein Hauch Vanille und Rauch, in der aktuellen Jugend auch<br />

noch eine Spur Brioche, alles ganz fein. Am Gaumen dann eine sehr lebendige, delikate Säure,<br />

die von Anfang an die Richtung weist, Apfel kommt wieder nach vorn, helles Steinobst, das<br />

hat einen ganz feinen Schmelz, unglaublich frisch ist das und doch dicht gewoben. Der Wein<br />

ist in perfekter Balance, das ist Eleganz und Zug auf hohem Niveau. Es wird schwer, einen<br />

vielseitigeren Essensbegleiter zu finden – das ist wirklich stark und das bei freundlichen 12<br />

Vol.-%. Es darf nachgeschenkt werden!<br />

Ab sofort und bis 2034.<br />

Mai 2024<br />

41


DEUTSCHLAND NAHE<br />

WEISSBURGUNDER „S“, 2023<br />

S-Klasse: Selektion allerfeinster Trauben,<br />

mit Reifung im neuen Stückfass<br />

WEISSBURGUNDER<br />

DNA023523 | 33,20 €/L | 24,90 €<br />

ZUR RESERVIERUNG, AUSLIEFERUNG AB JUNI 2024<br />

Anders als die Gutsweine erscheint die „S-Klasse“ erst im<br />

Juni nach der Lese. „Das »S« steht im Prinzip für die Selektion.<br />

Und zwar die der allerbesten Trauben, die meist etwas<br />

länger am Stock hängen. Ausgebaut wird der Weißburgunder<br />

dann im neuen Stückfass. Dort liegt er dann bis zur Füllung<br />

auf der Vollhefe, ohne bewegt zu werden.“ Wenn Cornelius<br />

die Trauben für den Gutswein gelesen hat, behält er sich<br />

die allerfeinsten Trauben für diese Füllung vor. Die Trauben<br />

reifen meist noch eine Woche mehr am Stock, entwickeln<br />

dann eine noch komplexere Aromatik. Noch länger können<br />

die Trauben meist nicht hängen bleiben, denn dann verlieren<br />

sie an Brillanz und Frische. Diesen sweet spot zu spüren,<br />

unterscheidet einen guten Handwerker vom Weltklassewinzer.<br />

Cornelius Dönnhoff darf sich – allerlei Auszeichnungen<br />

bescheinigen das – zweifelsfrei zu letzterer Kategorie zählen.<br />

Im Jahrgang 2023 blühten die weißen Burgundersorten besonders<br />

rasch, was zu einer Verdichtung der Trauben führte.<br />

Die Regenschauer vor dem Herbst waren daher potenzielle<br />

Katalysatoren für Essig. Um so intensiver war der Aufwand<br />

beim Weißburgunder während und vor der Lese. Cornelius<br />

und Helmut bedanken sich daher im Jahrgangsbericht bei<br />

ihrem langjährigen Team, welches diese Qualität ermöglichte:<br />

„Nun zahlte sich die penible Sommerarbeit aus, ebenso<br />

wie die Erfahrung unserer teilweise seit Jahren geschulten<br />

Lesehelfer. Ohne ihre Erfahrung und ohne eine schlagkräftige,<br />

eingespielte Mannschaft wäre es auch dieses Jahr nicht<br />

möglich gewesen, beste Qualitäten zu ernten.“<br />

„DÖNNHOFFS S-KLASSE 2023“<br />

PROBIERPAKET (3 FLASCHEN)<br />

DNA029923-P | 3 FLASCHEN | 30,66 €/L |<br />

STATT 74,70 € NUR 69,00 €<br />

ZUR RESERVIERUNG, AUSLIEFERUNG AB JUNI 2024<br />

Cornelius kann nicht nur Riesling, auch seine<br />

Burgunder-Weine zählen zu überragenden Vetretern<br />

ihrer Gattung. Überzeugen Sie sich selbst!<br />

Je 1 Flasche<br />

· Weißburgunder „S“, 2023<br />

· Grauburgunder „S“, 2023<br />

· Chardonnay „S“, 2023<br />

Cornelius möchte bei seiner Königsklasse der Burgunder<br />

„nicht nur die Frucht transportieren, sondern seriös daherkommen<br />

und Flaschenreife ermöglichen.“ Das Ziel ist es, hier<br />

zudem eine größere Cremigkeit und Dichte zu provozieren<br />

als im Basis-Weißburgunder. Quasi ein Weißburgunder, der<br />

gegenüber dem Einstiegswein noch die Seidenkrawatte anlegt.<br />

Allerdings merkt Helmut an wo die wahre Stärke der<br />

Rebsorte liegt: „Mit Weißburgunder macht man nie einen<br />

Fehler aber man philosophiert nicht darüber!“.<br />

Was wir im Glas haben, riecht und schmeckt einfach köstlich!<br />

Man hat hier Apfelspalten und Quitten und den süßlich-erdigen<br />

Duft nach warmen gerösteten Maronen. Am<br />

Gaumen zeigt sich die S-Klasse cremig und souverän. Reife<br />

Williams-Birnen, auch ein Hauch frisch geschlagene Salzbutter<br />

und dank des knochentrockenen Ausbaus eine angenehm<br />

herbe Note im Nachhall definieren diesen intensiven und äußerst<br />

zugänglichen Weißburgunder, der in seiner Tiefe eine<br />

Kategorie für sich darstellt! Ein perfekter Essensbegleiter<br />

zum Kalb, Pfifferlingen oder Steinbutt und allerlei herzhafteren<br />

Gemüsegerichten.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2025 bis 2028+<br />

42 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Dönnhoff<br />

CHARDONNAY „S“, 2023<br />

„Er hat eine klare, schöne Struktur –<br />

das gefällt mir!“ – Helmut Dönnhoff<br />

CHARDONNAY<br />

DNA025123 | 33,20 €/L | 24,90 €<br />

ZUR RESERVIERUNG, AUSLIEFERUNG AB JUNI 2024<br />

GRAUBURGUNDER „S“, 2023<br />

Intensiver Grauburgunder aus dem Stückfass<br />

GRAUBURGUNDER<br />

DNA023623 | 33,20 €/L | 24,90 €<br />

ZUR RESERVIERUNG, AUSLIEFERUNG AB JUNI 2024<br />

Im Stückfass ausgebaut wurde der Grauburgunder „S“ von<br />

Dönnhoff. 1.200 Liter fasst es, entsprechend rar der Wein.<br />

Cornelius legte ihn in ein neues Fass – und der Grauburgunder<br />

hat es enorm gut vertragen. Damit ist auch gesetzt,<br />

welche Qualität das Ausgangsmaterial hatte, denn<br />

um gegen neues Holz so zu bestehen, muss der Grundwein<br />

komplex und kraftvoll genug sein. Allerdings steht hier der<br />

Geschmack der Eiche nicht im Vordergrund, denn anders<br />

als im 228-Liter-Barrique, dreht sich beim Stückfass alles<br />

um die Mikrooxidation. Sie sorgt für eine andere Tiefe im<br />

Wein als der Ausbau im reinen Stahltank. Doch Cornelius<br />

Dönnhoffs Grauburgunder „S“ unterscheidet sich nicht nur<br />

im Ausbau vom Gutswein. Die Vorauswahl beginnt bereits<br />

draußen im Weinberg. Nur die besten und schönsten<br />

Trauben des Grauburgunders schaffen es durch die strenge<br />

Selektion. Sie stammen aus einer Parzelle Namens Hinkelstein.<br />

Hier liest Cornelius stets die reifsten und besten Trauben<br />

für seine „S-Klasse“ unter den Grauburgundern. Denn<br />

dieser Wein darf, ja muss reifen, um seine volle Qualität zu<br />

zeigen. Es liegen meist nur vier Tage zwischen der Basis und<br />

dem Spitzenwein, doch was hier innerhalb dieser Zeit geschieht,<br />

ist maßgeblich verantwortlich für die Struktur des<br />

Weins. Was wir an Cornelius Interpretation der Burgunderrebsorten<br />

lieben, ist die Frische und Klarheit, die er ins Glas<br />

zu zaubern vermag.<br />

Im Glas haben wir etwas Charentaiser Melone, Williams-<br />

Birnen und sogar etwas Zitronenmelisse. Das Holz sorgt<br />

nur für eine minimale Rauchigkeit, vanillige Noten findet<br />

man hier nicht. Am Gaumen zeigt sich der Burgunder geschmeidig<br />

und cremig, ohne an feiner Stoffigkeit einzubüßen<br />

aber typisch für den Jahrgang 2023 eher zurückhaltend<br />

und elegant als überbordend barock. Ein bezaubernd erdigwürziger<br />

Grauburgunder aus unserem Traditionsbetrieb der<br />

Nahe, der mit einem Jahr Flaschenreife so richtig schön aufblühen<br />

wird.<br />

© Peter Bender<br />

© Andreas Durst<br />

Traditionell ist die Nahe absolutes Hoheitsgebiet des Rieslings.<br />

Und mit ganz oben auf der Rangliste der Hohepriester<br />

dieser brillanten Rebsorte steht die Familie Dönnhoff – das<br />

natürlich völlig zu Recht. Aber plötzlich funkelt dieser großartige<br />

Chardonnay „S“ im Glas, vinifiziert von Cornelius<br />

Dönnhoff, dem Sohn des legendären Helmut Dönnhoff. Die<br />

Ikonen-Rebsorte aus dem Burgund also in der Hand des<br />

Riesling-Spezialisten. Was für eine großartige Kombination!<br />

Vom Potenzial der Rebsorte zeigt sich auch Helmut mittlerweile<br />

höchst überzeugt und plauderte bei unserem Besuch<br />

aus dem (viele Jahrzehnte tiefen) Nähkästchen: „Weiß- und<br />

Grauburgunder gab es an der Nahe ja schon immer. Das war<br />

nie so fokussiert wie der Riesling, blühte dann aber auf als die<br />

Gastronomie sich vermehrt dafür interessierte. Für uns waren<br />

die Burgunder keine neue Erfindung. Der Chardonnay,<br />

muss man wissen, war ja früher an der Nahe nicht zugelassen,<br />

man wusste zwar, es gab einige Rebstöcke, die wurden aber<br />

gern als Weißburgunder zugelassen. Der Chardonnay meiner<br />

Jugend war noch zu sauer, allein die Trauben schmeckten bereits<br />

so. Beim Weißburgunder war das anders.“ Heute erzielt<br />

der Chardonnay für ihn fast durchgehend bessere Ergebnisse,<br />

kommt mit den klimatischen Bedingungen leichter zurecht.<br />

Die Trauben für die Chardonnay Selektion von Dönnhoff<br />

stammen aus Lagen um Bad Kreuznach, die im Schnitt etwa<br />

35 Jahre alt sind und über eine gewisse Löss-Lehm-Auflage<br />

und einen höheren Kalkanteil verfügen als die Rebberge direkt<br />

beim Weingut der Dönnhoffs in Oberhausen. 35 Jahre ist<br />

für Reben zwar nicht uralt, aber die Wurzeln reichen dann<br />

schon tief in den Boden, wir dürfen uns also auf Mineralik<br />

freuen! Gelesen und selektiert wird von Hand, vergoren und<br />

auf der Hefe gereift im klassischen Stückfass, das 1200 Liter<br />

fasst. Das sind doch schon mal tolle Voraussetzungen!<br />

Im Glas zeigt der Chardonnay gegenüber seinen Burgunderkollegen<br />

etwas mehr Fokus auf Textur und Mineralität. Die<br />

Frucht ist hier kaum auszumachen, so dezent schwirrt sie im<br />

würzigen Hintergrund. Ein Hauch Pomelo und Forellen-Birne,<br />

auch gelbe Melone vermischen sich hier. Die feine Säurestruktur<br />

am Gaumen verleiht dem Wein Intensität, seine<br />

zarte Gerbstoffstruktur Intensität und ein geniales Mundgefühl.<br />

Ein Hauch Haselnüsse und Sternfrucht gesellen sich<br />

dazu. Insgesamt wirkt der Chardonnay intensiv aber weniger<br />

cremig als der Grauburgunder. Ein ebenso großer, wie tiefgründiger<br />

Spaß, der die nächsten Jahren noch größer wird<br />

und zeigt welches zukunftsträchtige Rolle die Rebsorte an<br />

der Nahe spielen kann!<br />

Ab sofort und bis 2030+, gern aus bauchigen Weißweingläsern und<br />

bei 10-12 Grad Celsius.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2025 bis nach 2029.<br />

Mai 2024<br />

43


VDP. 1. LAGE<br />

DEUTSCHLAND NAHE<br />

KREUZNACHER KAHLENBERG<br />

RIESLING 1. LAGE TROCKEN, 2023<br />

Kahlenberg: eine völlig andere Ecke als die Lagen<br />

in Oberhausen<br />

RIESLING<br />

DNA021523 | 12,5% VOL. | 30,00 €/L | 22,50 €<br />

Als Winzer liebt man die Vielfalt der Lagen und nahezu jeder<br />

Winzer träumt davon insgeheim mal in einer anderen<br />

Region oder Ortschaft Wein nach Gusto zu vinifizieren. Für<br />

die Dönnhoffs bilden die in der Nähe zum Weingut gelegenen<br />

Lagen Oberhausens den festen Anker. In Bad Kreuznach<br />

gehen sie auf Expedition! Unsere Wortwahl ist hier keineswegs<br />

übertrieben, denn lauscht man Helmut Dönnhoffs Geschichten,<br />

die bis weit in die Jugend zurückreichen, so fühlen<br />

wir uns stets so gefesselt, wie beim Lesen der abenteuerlichen<br />

Romane von Jules Verne – wobei Helmuts Anekdoten<br />

kaum weniger fantastisch klingen! Niemals hätte er auch nur<br />

im Traum daran gedacht, einst diesen, seinen Lehrlingsweinberg,<br />

als Eigentümer zu besitzen und hier eigene Weine anzubauen.<br />

So konnte er sein Glück vor knapp 20 Jahren gar<br />

nicht fassen, als er dieses „neue Kind“ in seinen Betrieb eingliedern<br />

konnte.<br />

In Bad Kreuznach kommt vom Rhein her der Frühling stets<br />

früher ins Tal und ergibt so eine frühere Reife der kleinbeerigen<br />

Trauben. Und mit diesem vor 50 Jahren so renommierten<br />

Kahlenberg, in dem sein verehrter Lehrmeister dem jungen<br />

Winzer so viel über den Weinbau beigebracht hat, fasst Helmut<br />

jetzt zwei Entwicklungslinien zusammen. Er hat sein<br />

väterliches Weinbergserbe vermählt mit den Besitztümern<br />

seines alten Lehrmeisters und dieses jetzt an Cornelius weitergegeben.<br />

Ein Kreis, Helmuts Lebenskreis quasi, hat sich<br />

geschlossen. Und die Familie Dönnhoff gibt jetzt einer uralten<br />

Renommierlage der Nahe ihre hohe weltweite Reputation<br />

zurück.<br />

Diese Südlage mit viel Lösslehm und Quarzit ist klimatisch<br />

ganz anders als die dem Weingut in Oberhausen nahegelegeneren<br />

Weinberge. Im engen Tal um Oberhausen ist die Luft<br />

nachts kälter und tagsüber extrem warm. In Bad Kreuznach,<br />

etwas 10 Kilometer Luftlinie vom Weingut entfernt, beim<br />

Kahlenberg, ist das Tal breiter geöffnet, es gibt weniger krasse<br />

Tag-Nacht-Unterschiede und in den steilen Lagen wird<br />

es nicht so warm. Die unterschiedlichen Temperaturverläufe<br />

ergeben folglich einen anderen Typ Riesling. „Wir arbeiten<br />

uns ja immer von der unteren Nahe bei Bad Kreuznach über<br />

Norheim und Niederhausen nach oben. Daher beginnen wir<br />

im Kahlenberg immer vier bis fünf Tage früher mit der Ernte<br />

als bei den Lagen ums Weingut.“ Cornelius, der Weinbautechniker.<br />

Kahlenberg 2023: Diese Lage bringt immer einen intensiven<br />

und total geschmeidigen Rieslingtyp hervor, der mit viel<br />

Extrakt und intensiver Frucht glänzt. Dieses Jahr duftet er<br />

zwar reduziert im Glas (Karambole, gelbe Pampelmuse, weiße<br />

Blüten). Doch am Gaumen geht dann die Post ab! Der<br />

dieses Jahr besonders konsequent trockene Ausbau bringt<br />

den Riesling auf Spur, zieht ihn wie an der Schnur. Kahlenberg<br />

hat Druck am Gaumen, den Fokus auf die Mineralität<br />

und da ist dann noch diese feine Note, die an grünen Curry<br />

errinnert, von der man einfach nicht loskommt. Und bei aller<br />

Steinigkeit gleitet der trockene Riesling mit Leichtigkeit<br />

über den Gaumen. Eine Klasse für sich und Riesling, der entdeckt<br />

werden will, wie die Romane Jules Vernes!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2024 bis nach 2038<br />

44 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Dönnhoff<br />

ROXHEIMER HÖLLENPFAD RIESLING<br />

1. LAGE TROCKEN, 2023<br />

„So trocken auszubauen ist riskant, das ist nackiger<br />

Wein, da muss alles passen.“<br />

– Helmut Dönnhoff<br />

RIESLING<br />

DNA024123 | 12,5% VOL. | 33,33 €/L | 25,00 €<br />

Mindestens einmal im Jahr besuchen wir die Dönnhoffs in<br />

Oberhausen an der Nahe, vor allem dann, wenn wir den neuen<br />

Jahrgang durchsprechen. Während Cornelius als Weingutsleiter<br />

oft „busy“ ist, hat Helmut, der Senior, heute alle<br />

Zeit der Welt. Und da Helmut ein begnadeter Erzähler ist,<br />

vergehen schnell Stunden. Natürlich hat er uns bei einer dieser<br />

Begegnungen auch die Geschichte des Roxheimer Höllenpfades<br />

erzählt. Schon als Kind bewunderte er diesen verwunschenen<br />

Ort und diese sehr steile, komplett nach Süden<br />

ausgerichtete Lage in einem Seitental der Nahe mit ihren<br />

alten Reben. Es war immer ein Traum von ihm, dort einmal<br />

ein paar Zeilen bewirtschaften zu können. Dass er dort ab<br />

2009 mit seinem Sohn Cornelius einmal eigene Trauben würde<br />

ernten können, hätte der Winzer, der stets jeden Lagenzugewinn<br />

als Glücksfall betrachtete und dankbar annahm, sich<br />

zuvor nicht ausmalen können. Mit dieser exquisiten Rieslinglage<br />

hat Helmut sich jedoch damals seinen letzten offen<br />

gebliebenen Jugendtraum erfüllen können. Der steile Wingert<br />

gehörte noch im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

zu den besten Lagen der Nahe. Auch wenn er heute „nur“<br />

als „Erste Lage“ klassifiziert ist, attestiert ihr Helmut Grand-<br />

Cru-Niveau. Es ist der rote Fels im Roxheimer Höllenpfad,<br />

der diesen stilistisch singulären Riesling so unverwechselbar<br />

macht wegen seiner salzigen Mineralität, seiner schier<br />

unfassbar tänzelnden Art auf der Zunge, seinen komplexen<br />

Aromen und seiner knochentrockenen Stilistik. Die Lage<br />

Höllenpfad erinnert uns zudem wegen ihrer Steilheit und<br />

ihres roten Untergrunds ein bisschen an die zuletzt erworbenen<br />

Weinberge Klaus Peter Kellers im weltberühmten Roten<br />

Hang bei Nierstein. Der Name „Höllenpfad“ leitet sich wohl<br />

von zwei Phänomen her: Einmal scheint dieser Steilhang im<br />

Abendlicht einer „roten Hölle“ nicht unähnlich zu sein, und<br />

zudem ist es höllisch schwer, darin zu arbeiten. Klimatisch<br />

fällt der Höllenpfad ähnlich aus wie die Lage Kahlenberg.<br />

Doch ist die Lagenstruktur etwas windoffener und dadurch<br />

kühler. Beide Lagen vereint der frühe Vegetationsverlauf.<br />

Und wenn Helmut vom Höllenpfad spricht, gerät er trotz<br />

aller physisch anstrengenden Bearbeitung der Lage schnell<br />

ins Schwärmen; denn für trockenen Riesling ist die Lage<br />

geradezu prädestiniert, sie schreit geradezu danach, einen<br />

großen trockenen Wein hervorzubringen. Es herrscht kaum<br />

Botrytisgefahr, die Trauben sind lockerbeerig, und selbst bei<br />

Regen trocknet der Boden schnell, da er so leicht ist.<br />

Auch Cornelius hat eine innige Verbindung zum „Höllenpfad“<br />

und zählt ihn zu seinen Lieblingsweinen: „Schon wenn<br />

man den Most probiert, schmeckt man »Roxheim« direkt<br />

heraus. Das haben nicht viele Weinberge, aber hier ist die<br />

Herkunft ganz deutlich.“ Das Etikett des Weines zeigt ein<br />

kleines Teufelchen– eine Hommage an das Etikett des Vorbesitzers,<br />

der heute nur noch Landwirtschaft betreibt. Tatsächlich<br />

schmeckt dieser Wein ganz anders als der Rest des<br />

Portfolios. Im Jahrgang 2023 wirkt er wie aus einem Guss,<br />

betont mineralisch und schlank. Die Aromatik ist zitronig,<br />

der Riesling von kristalliner Klarheit und knochentrocken,<br />

weil die Weine dieses Jahr enorm gut goren. „So trocken<br />

auszubauen ist riskant, das ist nackiger Wein, da muss alles<br />

passen.“ betont Helmut. Hier passt alles, finden wir! Ja, wir<br />

finden sogar, dass der Höllenpfad dieses Jahr den Großen<br />

Gewächsen dichter auf den Fersen ist als je zuvor!<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2043 mit<br />

Hochgenuss trinken.<br />

Mai 2024<br />

45


DEUTSCHLAND NAHE<br />

„Dönnhoffs Große Gewächse sind Legende“<br />

– DER FEINSCHMECKER<br />

(DIE 555 BESTEN WEINGÜTER IN DEUTSCHLAND 2024)<br />

SUBSKRIPTION<br />

© Johannes Grau<br />

46 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Dönnhoff<br />

KRÖTENPFUHL RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2023<br />

„Krötenpfuhl ist ein schroffer Wingert und das spiegelt sich auch<br />

exemplarisch im Wein wider.“ – Cornelius Dönnhoff<br />

RIESLING<br />

DNA024623 | 56,00 €/L | 42,00 €<br />

IN SUBSKRIPTION, DIE AUSLIEFERUNG DIESES WEINS IST VORGESEHEN AB SEPTEMBER 2024<br />

Wein erscheint uns allgemein mit seinen Traditionen, der über Generationen weitergereichten<br />

Erfahrung und seinem Reifevermögen als ein zeitloses Kulturgut. Dass steht allerdings im<br />

völligen Widerspruch zum Winzeralltag, der viel mehr von Hier und Jetzt geprägt ist, als man<br />

vermuten mag. Seit fünf Jahren gibt es nun ein Großes Gewächs aus dem Krötenpfuhl, jener<br />

Kreuznacher Lage, die für Furore sorgte und in Windeseile ausverkauft war. Zuvor war das<br />

unmöglich! Denn der Krötenpfuhl teilt sich in zwei wesentliche Abschnitte, einem Plateau<br />

und einen relativ steilen, nach Süden ausgerichteten Hang. Bis vor kurzem haben Vater und<br />

Sohn hier noch aus beiden Parzellen ihren Kabinett gelesen. Doch im Zuge der Klimaveränderung<br />

entdeckten sie das Potenzial für große Weine. „Hier gibt es nie Trockenheitsprobleme.<br />

In Jahren wie 2018, 2019 und 2020 ist das Gold wert“ erklärt Cornelius. Und Helmut fügt<br />

bei unserer 2023er Probe hinzu, dass die Trauben hier mittlerweile einfach zu gut wären, um<br />

Kabinett daraus zu machen.<br />

Der Krötenpfuhl ist mit dem Kahlenberg vergleichbar, liegt auch nur rund 200 Meter entfernt,<br />

hat jedoch einen höheren Gehalt an Kieseln und ist steiniger. Krötenpfuhl ist aus noch<br />

einem anderen Grund eine ganz besondere Lage, denn hier steht ein Brunnen. Dieser stellt<br />

die Dönnhoffs vor spezielle Herausforderungen, gelten dort doch absolut strenge Regularien<br />

zur Bewirtschaftung aufgrund des Brunnenwassers, das hier abfließt. Somit kann man sagen,<br />

dass diese Parzelle schon fast unter biodynamischer Gesichtspunkten gepflegt wird. Cornelius<br />

und Helmut haben hier enorm selektiert, sodass das Lesegut extrem sauber und kerngesund<br />

war. Aus diesem anderthalb Hektar großen Weinberg stammt nun das Große Gewächs,<br />

welches im Doppelstückfass ausgebaut wurde.<br />

Wir kennen die Lage nun von Anfang an und besitzen nun ein immer feiner gezeichnetes<br />

Bild ihrer Stilistik. Für uns handelt es sich um die kühlere Version des Kahlenbergs. Auch der<br />

Jahrgang 2023 zieht die Linie konsequent fort: Fruchtfreie Zone ist hier angesagt. Der Krötenpfuhl<br />

ist ein Steinwein. Es duftet ganz fein würzig aus dem Glas, nach nassem Kiesel, sogar<br />

frischem Hopfen und allenfalls etwas Birnenschale. Für Helmut ist der 2023er „ein leichter<br />

trockener Riesling, der mehr auf Würze und Stoffigkeit als auf Frucht basiert“. In der Tat<br />

wirkt er schlank und elegant. Seine reduzierte Bauweise wird allen Fans puristischer Rieslinge<br />

begeistert, das Gegenstück zum Dellchen wurde hier abgefüllt. Wir lieben diesen Wein, der<br />

gewiss etwas für versiertere Rieslingliebhaber ist, die gerne die Komfortzone verlassen und<br />

mit seinen Noten von grünem Curry, Anis und Quilten völlig eigenständig ausfällt.<br />

Dieses Große Gewächs darf gerne für einige Stunden in die Karaffe wandern. Wir schätzen das Potenzial<br />

auf mindestens 15 Jahre ein, Höhepunkt voraussichtlich mit 3-5 Jahren Flaschenreife.<br />

Mai 2024<br />

47


DEUTSCHLAND NAHE<br />

„Schlossböckelheim … –<br />

jetzt wird’s wilder!“<br />

– HELMUT DÖNNHOFF<br />

FELSENBERG „FELSENTÜRMCHEN“<br />

RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2023<br />

Felsenberg: Der pure vulkanische Verwitterungsboden<br />

RIESLING<br />

DNA021623 | 73,33 €/L | 55,00 €<br />

DNA021623-M | MAGNUM | 76,66 €/L | 115,00 €<br />

IN SUBSKRIPTION, DIE AUSLIEFERUNG DIESES WEINS IST VORGESEHEN AB SEPTEMBER 2024<br />

Was bei der Winzerdynastie Dönnhoff aus der Flasche fließt, ist natürlich nicht einfach der<br />

Geschmack der Heimat, sondern Dönnhoffs Interpretation davon. So wie erst die vollendete<br />

Kunstfertigkeit des Malers es ermöglicht das Bild einer Landschaft zu erschaffen, das natürlich<br />

aussieht und nicht gemalt. Um die Vision präzise umzusetzen, wird bei den Dönnhoffs<br />

jede Parzelle einzeln ausgebaut. Dabei ist Intuition gefragt. „Man kann Weine machen nicht<br />

aus einem Buch lernen, man braucht Bauchgefühl, ein Gefühl für die Landschaft, ein Gefühl<br />

für jedes einzelne Stückchen Erde, das im Verlaufe weniger Meter so unterschiedlich sein<br />

kann wie im Burgund“, sagt Cornelius aus tiefer Überzeugung. „Man muss spüren, was man<br />

einem Weinberg zutrauen kann.“ Und das Felsentürmchen spürt jahraus, jahrein dieses absolute<br />

Vertrauen. Es ist ein wahres Schmuckstück der Nahe. Cornelius weiß genau: „Wenn die<br />

Trauben nach Hause kommen, dann haben wir nach einer strengen Selektion der Träubchen<br />

100% der Qualität. Dann ist die Kunst, diese 100% im Keller zu bewahren“.<br />

In einem Jahrgang wie 2023 ist dies vielleicht leichter gesagt als getan: der Leseaufwand war<br />

enorm, die Arbeitsstunden im Weinberg signifikant höher. Doch wissen Winzer wie Cornelius,<br />

dass hier die Qualität gemacht wird. Es ist letztlich immer ein Abwägen aus Quantität<br />

und Qualität. Bei Betrieben der Spitzenklasse gibt es beim Großen Gewächs keine Kompromisse.<br />

Für den Riesling galt allerdings eine andere Herangehensweise als bei den Burgundersorten.<br />

„Der spätreifende Riesling hatte das wechselhafte Wetter bestens vertragen.“ heißt<br />

es im Jahrgangsbericht der Familie. Hier erstrahlten die Weinberge auch dank der Niederschläge<br />

ab Ende Juli, ein krasser Gegensatz zum „Wüstenjahrgang 2022“, dem im Sommer der<br />

Regen fehlte.<br />

Nun zum Großen Gewächs: der Felsenberg müsste eigentlich viel passender als Felsenwand<br />

bezeichnet werden. Denn genau dieser Eindruck entsteht, wenn man vor der imposanten<br />

Schlossböckelheimer Steillage mit bis zu 60 % Steigung steht. Wir nähern uns geographisch<br />

dem Weingut. Die Faustregel bei Dönnhoffs bedeutet, je näher zum Weingut gelegen, desto<br />

kühler die Rieslinge. Nicht nur das Etikett ziert ein Felsentürmchen. Es befindet sich tatsächlich<br />

genau so idyllisch in der Lage und bildet gar das Herzstück. Hier liest Cornelius die<br />

mineralischsten und besten Trauben für sein Großes Gewächs.<br />

Der steile Hang aus Porphyr, Melaphyr und Vulkanverwitterungsgestein bietet ein ganz anderes<br />

Terroir, als wir es im Dellchen und der Hermannshöhle haben. Es gibt nur eine dünne<br />

Auflage, die sehr steinig ist, danach knarzt und staubt das Gestein. Das zeigt sich auch gleich<br />

im Bouquet, welches viel wilder ist und in der Tat einen Grundcharakter besitzt, den wir<br />

auch aus den Schlossböckelheimer Rieslingen von Schäfer-Fröhlich kennen. Die Rauchigkeit<br />

verbindet sich hier mit geröstetem Sesam, Zitrusfrucht und etwas Williams-Birne. Eine milde<br />

Frucht, die nur angedeutet wird. Am Gaumen unterstreicht 2023 die Finesse und Seidigkeit,<br />

wenngleich der Grundton des Weins eine ungestüme Note besitzt. Doch schmeckt all dies<br />

ungemein fein und balanciert. Eine perfekte Interpretation dieser eindrucksvollen Lage, deren<br />

Terroir weingutsübergreifend durchfärbt.<br />

Ab Freigabe im Herbst 2024, Höhepunkt 2026 bis etwa 2044.<br />

48 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


HÖLLENPFAD IM MÜHLENBERG<br />

RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2023<br />

Ein Gewann aus dem Herzstück der vier Hektar<br />

großen Lage<br />

Dönnhoff<br />

RIESLING<br />

DNA024723 | 73,33 €/L | 55,00 €<br />

DNA024723-M | MAGNUM | 76,66 €/L | 115,00 €<br />

IN SUBSKRIPTION, DIE AUSLIEFERUNG DIESES WEINS IST<br />

VORGESEHEN AB SEPTEMBER 2024<br />

Beim Größen Gewächs aus dem „Höllenpfad im Mühlenberg“<br />

handelt es sich gewiss um keinen Lagennamen, der leicht von<br />

den Lippen geht. Diese doppelte Ortszuschreibung deutet<br />

aber bereits an, dass wir es hier mit einer Parzelle innerhalb<br />

einer Parzelle zu tun haben. Genauer gesagt handelt es sich<br />

um ein Gewann in der 4,62 Hektar umfassenden GG-Lage<br />

Höllenpfad mit der Bezeichnung „Im Mühlenberg“. Es liegt<br />

mittig im Roxheimer Höllenpfad und wurde bereits seit einiger<br />

Zeit von den Dönnhoffs so kultiviert, dass es nun eines<br />

Großen Gewächses würdig ist. Denn im Weingut Dönnhoff<br />

ticken die Uhren langsamer, Helmut selbst sagt „Wir produzieren<br />

keine Maschinen und Schrauben“, und so wollten sich<br />

die beiden erst mal mit dem neuen Gewann vertraut machen,<br />

es verstehen. 2017 war es dann endlich soweit, und mit<br />

einem grandiosen Riesling haben uns die beiden sofort mit<br />

ihrem Enthusiasmus angesteckt.<br />

Der Höllenpfad stammt aus Reben, die in den 1960er- und<br />

70er-Jahren gepflanzt wurden. Sie waren das ganze Jahr über<br />

bestens versorgt und erbrachten exzellente ausgereifte Rieslingtrauben<br />

in Bilderbuchqualität, die im Jahrgang 2023 auch<br />

dank der Sommerschauer nochmals einen richtigen Reifeschub<br />

erzielten und kerngesund waren. Die von Hand gelesenen<br />

Träubchen erzielten einen Ertrag von rund 40 hl/ha<br />

und reifen teils im Stahl aber auch im großen Holzfass. Dabei<br />

belässt Cornelius den Wein zunächst in halbes Jahr auf der<br />

Vollhefe um ihn dann für weitere zwei Monate auf der Feinhefe<br />

reifen zu lassen und die nötige Langlebigkeit zu verleihen.<br />

Diese Monopollage hat ein unglaublich attraktives Bouquet.<br />

Es duftet hier in der Tat nach Vulkangestein, nassen<br />

Kieseln und Äpfeln aus dem Glas. Am Gaumen zeigt sich das<br />

Große Gewächs kraftvoll und besonders konzentriert. Der<br />

im Weingut Dönnhoff durch Cornelius zunehmend trockenere<br />

Ausbau aller Weine sorgt für weiteren Fokus und Präzision.<br />

Und dann ist da diese Seidigkeit und Finesse, die den<br />

Jahrgang 2023 so sehr auszeichnet, die uns durch die Bank begeistert.<br />

Cornelius hat ganz große Riesling eingefahren, der<br />

„Höllenpfad im Mühlenberg“ zählt zu jenen Weinen, welche<br />

die Spitze der Kollektion bedeutend hoch angesetzt haben<br />

und man spürt regelrecht wie sich dieser Riesling mit Luft<br />

und Reife nochmals im Potenzial ausweiten wird!<br />

Großes Potenzial! Höhepunkt voraussichtlich ab 2026 bis 2045+<br />

© VDP<br />

Mai 2024<br />

49


DEUTSCHLAND NAHE<br />

DELLCHEN RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2023<br />

Rekultivierung einer Ikone: Im Dellchen wird Geschichte geschrieben!<br />

Von hier stammt der „faszinierendste trockene Riesling“,<br />

den Stephan Reinhardt jemals im Glas hatte<br />

RIESLING<br />

DNA020923 | 85,33 €/L | 64,00 €<br />

DNA020923-M | MAGNUM | 88,00 €/L | 132,00 €<br />

IN SUBSKRIPTION, DIE AUSLIEFERUNG DIESES WEINS IST VORGESEHEN AB SEPTEMBER 2024<br />

„Dies ist ein perfekter, hochemotionaler Riesling. Das ist nicht nur das schönste Dellchen,<br />

das ich je gekostet habe, sondern sicherlich auch der faszinierendste trockene Riesling, den<br />

ich je hatte.“ schrieb, ja jubelte Stephan Reinhardt (Robert Parker Wine Advocate) beim<br />

2021er Jahrgang des Großen Gewächses aus dem Norheimer Dellchen. Wir reden hier vom<br />

langjährigen Parker-Verkoster für Deutschland, der schon so manch großen trockenen Riesling<br />

im Glas hatte und auch mehrfach 100 Punkte vergab. Doch dieses Statement setzt noch<br />

eins drauf! Natürlich ist das Dellchen kein Unbekannter, wenn es um die Liste der großen<br />

trockenen Rieslinge Deutschlands geht und kann auf eine lange, recht glorreiche Geschichte<br />

zurückblicken. Cornelius Dönnhoff sieht nebst der Hermannshöhle hier im Zuge des Klimawandels<br />

nochmals Potenzial. Doch dazu später mehr, denn bei dieser historischen Lage muss<br />

man ausholen:<br />

Bereits in den 1960er-Jahren, als Helmut Dönnhoff noch Lehrling war (Sie wissen ja, auch<br />

große Meister fallen nicht vom Himmel!), stand er Jahr für Jahr aufgeregt und voller Neugier<br />

vor den Fässern mit den Weinen aus Norheim, von dessen berühmter Vergangenheit<br />

im Mittelalter (die bedeutendsten Klöster Deutschlands hatten hier kostbare Besitzungen!)<br />

er damals noch gar nichts wusste. Und während die großen Winzerkoryphäen Flaschen aus<br />

allen Spitzenlagen der mittleren Nahe nebeneinanderstellten und sich darüber ereiferten, ob<br />

die Schlossböckelheimer Kupfergrube besser sei als die Niederhäuser Hermannshöhle, prägte<br />

sich der Geschmack der Norheimer Weine, vor allem der aus dem bizarren Felsenland des<br />

Dellchen, unauslöschlich in das Gedächtnis des jungen Helmut ein. Es war von Beginn an eine<br />

Herzensangelegenheit!<br />

Denn als in den 70er-Jahren die damalige Krise des deutschen Weinbaus auch die Nahe erfasste,<br />

gehörte das Norheimer Dellchen – trotz seines einzigartigen Terroirs mit optimalen<br />

mikroklimatischen Bedingungen – aufgrund seiner schwer zu bearbeitenden Steillage zu den<br />

ersten Wingerten, die wegen zu hoher Bewirtschaftungskosten aufgegeben wurden. Bis zur<br />

50 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


© Andreas Durst<br />

Dönnhoff<br />

Unkenntlichkeit mit Sträuchern überwuchert, einige Trockenmauern eingefallen: So kläglich<br />

bot sich Helmut Dönnhoff Ende der 1980er das Herzstück des Dellchens dar, als er sich<br />

einen seiner Jugendträume erfüllen und dieses Filetstück erwerben konnte. Terrassen mussten<br />

entbuscht und wieder mit Riesling bepflanzt werden. Doch heute haben sich alle Mühen<br />

und Entbehrungen gelohnt: „Die Trauben, die an den mittlerweile älter gewordenen Reben<br />

wachsen, geben von Jahr zu Jahr mehr die Mysterien des Dellchens preis.“<br />

Ganz in jüngster Zeit erfährt die ohnehin zur Ikone gewordene Lage nochmals einen frischen<br />

Aufwind. Erneut schreiben die Dönnhoffs die Erfolgsgeschichte fort. 2022 begann Cornelius<br />

dann ein Wahnsinnsprojekt, indem er weitere 45 bis 40 Ar historische Weinberge erschloss,<br />

die zuvor über Jahrzehnte durch Büsche und Gestrüpp verwildert waren. Bereits 1992 erwarb<br />

die Familie vom Weingut Anheuser einen Hektar im Dellchen, übrigens das Herzstück für<br />

Helmut: „Es wird nie trocken, im Untergrund befinden sich Wasserstellen, die Blätter fallen<br />

hier nie ab bei Trockenheit.“ Über das Wagnis ist sich Cornelius wohl bewusst. So äußerte er<br />

gegenüber der Allgemeinen Zeitung: „Ich traue mich da jetzt daran, weil die Wertigkeit<br />

des deutschen Weins zugenommen hat, auch wenn er im internationalen Vergleich noch immer<br />

sehr günstig ist.“ und schätzt die Investitionskosten auf bis zu 250.000 Euro für zukünftig<br />

und wohl ab dem Jahrgang 2026 weitere 2.000 Liter Wein. Zudem vermutet Cornelius, dass<br />

in Norheim gemäß dem „Lorscher Codex“ von (vermutlich) 766 n. Chr. die älteste Weinbaugemeinde<br />

stellt, deren Ursprünge am Dellchen gelegt wurden. Aktuell wurden aufwändig meterdicke<br />

Trockenmauern gebaut und altes Klonmaterial gepflanzt, um die zwischen 50 und<br />

70 % steile Lage zu rekultivieren. Im Weingut Dönnhoff ruht man sich nie auf den Lorbeeren<br />

aus – es bleibt also spannend!<br />

2023: Von steilen Schieferterrassen in einer Felsmulde in Norheim, in der auch vulkanische<br />

Elemente (Porphyr!) eingeschlossen sind, stammt dieser phänomenale Riesling mit seinen<br />

wunderbar komplexen, subtilen Aromen. Typisch für die Norheimer Lagen ist, dass sie stets<br />

femininer ausfallen. Und das Dellchen ist der Inbegriff des Tänzerischen. Es duftet hier harmonisch,<br />

aber höchst belebend nach Amalfizitronen, etwas Wachholder und gelber Pomelo.<br />

Die Zitrusfrucht dominiert, schwebt dabei wie eine Kopfnote aus dem Glas, zerstäubt sich<br />

regelrecht vor der Nase. Im Jahrgang 2023, deutlich unter 4 g/R vergoren, wirkt es nochmals<br />

spannungsgeladener und weniger rund als in Jahren wie 2022 oder 2018. Und doch besitzt es<br />

eine Tiefe und Seidigkeit, die sich ganz anders ausdrückt als bei der Hermannshöhle. Das<br />

steckt so viel Charme im Glas und so subtil! „Das Dellchen hat Wasser im Weinberg. Das erklärt<br />

viel. Ich habe gebraucht, um das zu verstehen.“ so Helmut.<br />

Dieser große Riesling darf gerne zehn oder 15 Jahre reifen. Dann dominiert die Schieferwürze<br />

und die seidige Frucht weicht zur Seite. Es kann dann auch mal vorkommen, dass das Dellchen<br />

gar die Hermannshöhle schlägt, weil es mehr Charme und Fruchtausprägung besitzt, bei<br />

all den Jahren der Flaschenreife. Das Dellchen ist eine Goldgrube für perfekte Trauben und<br />

genießt höchste Wertschätzung in der Familie.<br />

Ab Freigabe im Herbst 2024, Höhepunkt 2026 bis nach 2044.<br />

Mai 2024<br />

51


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Hermannshöhle: „Einfach immer ein<br />

großer Wein. Das Phänomen haben<br />

wir hier jedes Jahr, trocken wie süß.“<br />

– CORNELIUS DÖNNHOFF<br />

HERMANNSHÖHLE RIESLING<br />

GROSSES GEWÄCHS, 2023<br />

Helmut Dönnhoff:<br />

„Stets der aristokratischste Riesling.“<br />

„Hier. Ist. Oben ...“<br />

– Marcus „Sam“ Hofschuster (Wein.Plus)<br />

RIESLING<br />

DNA020323 | 90,66 €/L | 68,00 €<br />

DNA020323-M | MAGNUM | 92,66 €/L | 139,00 €<br />

DNA020323-D | DOPPELMAGNUM | 96,66 €/L | 290,00 €<br />

IN SUBSKRIPTION, DIE AUSLIEFERUNG DIESES WEINS IST<br />

VORGESEHEN AB SEPTEMBER<br />

Hermannshöhle! Welch magischer Klang erfüllt den gesamten<br />

Weinkosmos: Diese traumhafte, weltberühmte Lage mit<br />

ihren bis zu über 60 Jahre alten Reben bringt intensiv mineralische<br />

Weine hervor, sehr komplex, ungemein konzentriert,<br />

dicht, extraktreich, gleichwohl aber gleichzeitig herrlich verspielt,<br />

elegant und aristokratisch, extrem tiefgründig, mit<br />

verführerischen Aromen von Birnen, Zitronentarte, sowie<br />

eine Rauchigkeit und Tabaknoten, wie sie nur ganz große<br />

Rieslinge hervorbringen. 2023, vielleicht eine der stärksten<br />

Rieslingkollektionen im Weingut Dönnhoff seit Jahren,<br />

auch dank des starken Jahrgangs an der Nahe, thront die<br />

Hermannshöhle ganz ob auf dem Siegerplätzchen der Kollektion.<br />

Die Balance und Finesse sind hier einfach stets eine<br />

Nasenlänge voraus. Die Frucht, noch reduziert auf zitrische<br />

Noten und eine helle Würzigkeit, gleitet über den Gaumen<br />

und führt zu einem Wein, der im Nachhall immer feiner<br />

nachhallt. Wie eine Signatur zieht sich dabei der ausgeprägte<br />

Schieferton durch den schier endlosen und immer feiner<br />

werdenden Riesling. Dieser betörende Riesling demonstriert<br />

wie seine fabelhaften Vorgänger absolute Weltklassequalität<br />

und unterstreicht eindrucksvoll, warum in Weinbauregionen<br />

kalte Nächte und somit große Temperaturunterschiede<br />

zu warmen Tagen so eminent wichtig sind: welch<br />

fabelhafte Frische, welch große Eleganz und Finesse, welch<br />

unvergleichliche Rasse und vibrierende Stahligkeit, welch<br />

beeindruckende mineralisch-salzige Strahlkraft und welch<br />

perfekte Säurestruktur bei gebirgsquellartiger, kristallklarer<br />

Frucht. Das macht großen deutschen Rieslingen in der gesamten<br />

Weinwelt so schnell keiner nach, das ist Rieslingduft,<br />

wie man ihn sich schöner nicht vorstellen kann! Und dazu<br />

ein grandioses, unendlich langes mineralisches Finale. Welch<br />

traumhaftes, mythisches Großes Gewächs: aristokratisch<br />

und edel!<br />

Helmut Dönnhoff zeichnet auf ganz eigene verschmitzte Art<br />

ein Bild des Entwicklungspotenzials seiner Großen Gewächse:<br />

„Wahre Genießer und Liebhaber großer Rieslinge leben<br />

mit ihren favorisierten Weinen aus großen Lagen wie mit<br />

einem heranwachsenden Menschen. In der Kindheit sind<br />

sie einfach nur süß und knuddelig, im jugendlichen Alter<br />

bekommen sie Pickel und revoltieren, entwickeln Charakter<br />

und zeigen sich über eine gewisse Lebensphase (oft im<br />

dritten oder vierten Jahr nach der Füllung) mal in schönster<br />

Laune (Trinkspaß pur!), mal unnahbar. Rühr mich jetzt nur<br />

nicht an! Als Erwachsener sind die Turbulenzen vorbei und<br />

wir genießen große Weine der Welt in vollendeter Harmonie“.<br />

Recht hat er, unser Freigeist von der Nahe. Und wir<br />

laden Sie herzlich ein, dieses geniale Rieslingbaby auf seinem<br />

spannenden Weg zu begleiten! Es hat alle Anlagen zum<br />

Nobelpreisträger! Noblesse, Harmonie, eine irre Mineralität,<br />

eine reife Säure und eine emotional berührende innere<br />

Balanciertheit kennzeichnen diesen aristokratischen, magischen<br />

Riesling, der sich wie ein Adler majestätisch in die<br />

Lüfte erhebt und seine Schwingen ausbreitet. Und hoch oben<br />

am Himmel zieht er ruhig und unaufgeregt seine Kreise. Eine<br />

absolut sinnliche Verführung – und Tropfen für Tropfen eine<br />

Riesling-Legende!<br />

Liebe Kunden: Moden kommen und gehen und Akzente verschieben<br />

sich, im Wein wie in allen anderen Bereichen des<br />

Lebens, aber der erhabene, vibrierende Stil der Hermannshöhle<br />

ist stets derselbe geblieben: Aristokratische Rieslinge<br />

edelster Art mit innerer Stärke und aufrechtem Gang! 2023<br />

und die Hermannshöhle sind Kult, darauf wetten wir mit<br />

unserer Erfahrung zu dieser einzigartigen Lage. Gewiss einer<br />

der Referenzrieslinge des Jahrgangs!<br />

Höhepunkt wohl ab 2026 bis 2045. Allerdings gilt: große Weine wie<br />

dieser sind stets ein Hochgenuss!<br />

52 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


© Peter Bender<br />

Dönnhoff<br />

KREUZNACHER KRÖTENPFUHL RIESLING KABINETT, 2023<br />

Würzig-frischer Weltklasse-Kabinett zum maximal fairen Preis –<br />

ein toller Trinkspaß<br />

RIESLING<br />

DNA024323 | 8,5% VOL. | 22,66 €/L | 17,00 €<br />

Die Lage Krötenpfuhl ist in der Hierarchie der allesamt wunderschönen Kabinett-Weine aus den<br />

Zauberhänden des Cornelius Dönnhoff so etwas wie der Primus inter Pares, der Wein, der ein<br />

wenig herausragt – wobei man beim Schreiben gerade ein wenig zusammenzuckt. Was ist mit<br />

der tollen Klamm? Und dem Leistenberg? Sei’s drum, die Wahl ist extrem schwierig, aber immerhin<br />

lässt sich sagen, dass dieser Kabinett eigentlich aus einen GG-Lage stammt. Die Trauben aus<br />

dem oberen Part des Gewanns Krötenpfuhl verwenden die Dönnhoffs für das Große Gewächs,<br />

der untere Teil geht in den Kabinett. Das kann man dann wohl mit Fug und Recht eine sehr edle<br />

Herkunft nennen, die obendrein einen wirklich bezaubernden Namen trägt; der Weiher, an dem<br />

sich die Kröten tummeln – Wein und Poesie! Wir bleiben deshalb dabei: Allein aufgrund der<br />

Bezeichnung muss man diesen Wein lieben. Der warme Lößlehmboden der Lage zeichnet sich<br />

besonders durch seine Vielzahl an kleinen Quarzit-Kieselsteinen aus. In Kombination mit der<br />

Südlage erwärmen sich Steine und Boden besonders zügig, was dazu führt, dass die Vegetation<br />

hier immer einen Schritt voraus ist. Gleichzeitig fungiert der Lösslehm-Untergrund als ausgezeichneter<br />

Wasserspeicher, weshalb die 15 bis 35 Jahre alten Reben auch in trockenen Jahren<br />

ausreichend mit Wasser versorgt werden. Die Trauben im Krötenpfuhl bleiben aufgrund des<br />

kiesigen Bodens gleichzeitig wunderbar kleinbeerig und entwickeln ein besonders feines Aroma<br />

sowie eine pikante Säure.<br />

Wie üblich wird bei Dönnhoffs selektiv von Hand gelesen, der Wein gärt in kleinen Edelstahlbehältern,<br />

im Edelstahl findet auch die kurze Reifung statt – alles ganz auf Frische und Brillanz<br />

ausgerichtet. Der Ertrag fällt mit etwa 45 Hektolitern pro Hektar sehr vernünftig aus. Der Wein<br />

duftet ungemein würzig, die mineralische Grundierung zeigt sich sofort, gleichzeitig ist da diese<br />

fantastische Vielfalt an Fruchtaromen, die von reifer Grapefruit, Limettenschale und einer Spur<br />

Pfirsich geprägt ist. Mit Belüftung dann wieder heißer Stein, das ist schon sehr besonders. Am<br />

Gaumen ist der Wein ungemein saftig und dicht, die frische Säure sorgt für Zug, die Süße ist<br />

herrlich cremig, Aprikose, Pfirsich, Orange sind schnell da, dann wieder diese feine Mineralik.<br />

Der Krötenpfuhl ist ungemein dicht gewoben und lang, das ist halb Wein, halb Kunstwerk –<br />

und ein großer hedonistischer Spaß. Zu einem Spottpreis! Helmut Dönnhoff fand bei unserer<br />

Verkostung klare Worte: „2023 hat genau das, was ich als Krötenpfuhl im Kopf habe. So muss er<br />

schmecken!“<br />

Ab sofort bis 2035.<br />

PRÄDIKATSWEINE<br />

Mai 2024<br />

53


DEUTSCHLAND NAHE<br />

NIEDERHÄUSER KLAMM<br />

RIESLING KABINETT, 2023<br />

Ein Kabinett mit gigantischer Mineralität – aus der<br />

Toplage Klamm kommt ein großartiger Weinwert<br />

RIESLING<br />

DNA024823 | 9% VOL. | 24,66 €/L | 18,50 €<br />

Eine – von uns außerordentlich geschätzte – Besonderheit des<br />

Weinbaus in Deutschland ist, dass die meisten Erzeuger eine<br />

zur Unübersichtlichkeit neigende Vielzahl an Weinen keltern<br />

und abfüllen. Die Rechnung ist dabei simpel, sie lautet: Wir<br />

multiplizieren die Anzahl der Rebsorten mit der Anzahl der<br />

Lagen unter zusätzlicher Berücksichtigung des Restzuckergehalts.<br />

Denn ja, es stimmt: Manche Rebsorten gibt es in den<br />

Ausbaustufen trocken, Kabinett und Spät- oder Auslese. Die<br />

ganz hohen Klassifizierungen wie Beerenauslese, Trockenbeerenauslese<br />

und Eiswein klammern wir einmal aus! Für Leute,<br />

die es beim Weinkauf einfach haben wollen – aber wer möchte<br />

das schon? Die Befassung mit der Materie ist doch der halbe<br />

Genuss! – sorgt das ab und an für Verwirrung. Wir jubilieren<br />

jedoch und freuen uns von Herzen, dass die genialen Dönnhoffs<br />

uns gleich mit drei fantastischen Riesling Kabinett-Weinen<br />

verwöhnen über die Helmut bei unserer Verkostung in<br />

Verzückung geriet: „Die Kabis sind dieses Jahr analytisch nahezu<br />

identisch, geschmacklich ergeben sich aber stets andere<br />

Welten, daran hab’ ich meinen Spaß!“. Es überrascht daher<br />

nicht, dass sie Preislich alle auf einem Niveau – und das heißt:<br />

maximal erschwinglich! – ausfallen. Also ab in den Keller mit<br />

dem Trio!<br />

Den klaren, fast puristischen Leistenberg gibt es nach einem<br />

schönen Menü zur Erfrischung und zum Entspannen der Geschmacksnerven,<br />

den geschmeidigen-saftigen Krötenpfuhl<br />

öffnen wir an einem gemütlichen Abend zu zweit und den<br />

Klamm, wenn man sich einem Wein einfach mal in Ruhe hingeben<br />

möchte, um seine ganzen Nuancen, seine Ecken und<br />

Kanten, seine individuelle Art zu erkunden und zu verstehen.<br />

Dieses als Große Lage klassifizierte Gewann befindet sich in<br />

direkter Nachbarschaft zur legendären Hermannshöhle. Der<br />

alte Name Klamm beschreibt die Landschaft und bezeichnet<br />

einen tiefen Einschnitt in die Felsen des Berges – wer ab und an<br />

in Bayern oder Österreich wandert, weiß ohnehin, was gemeint<br />

ist. Die Böden der sehr steilen Rebberge sind vor allem von<br />

vulkanischem Gestein geprägt, das mit schiefrigen Elementen<br />

durchmischt ist. Die Reben sind zwischen 15 und 35 Jahre alt,<br />

der Ertrag liegt bei rund 40 Hektolitern pro Hektar, das ist<br />

ein bescheidener Wert, gelesen und selektiert wird von Hand.<br />

Die Vergärung und Reifung findet in kleinen Edelstahlfässern<br />

statt. Der Wein duftet sehr würzig und ungemein mineralisch.<br />

Nasser, heißer Stein ist dabei, aber auch Zündholz, dann süße<br />

Mandarine, Limettenabrieb, Aprikose und ein Hauch Papaya.<br />

Das ist faszinierend wild und schön. Am Gaumen dann eine<br />

umwerfende Saftigkeit, der Wein ist sehr dicht, aber dennoch<br />

ungemein elegant, die Säure packt zu, dann kommen reife<br />

Früchte mit roter Grapefruit, leicht süßer Yuzu, Orangenblüte,<br />

dazu eine Spur Waldmeister: welch Reichtum! Der Klamm hat<br />

eine immense Spannung, da ist ganz viel Zug und Druck – und<br />

eine extrem tiefgründige Mineralität. Ein großartiger Kabinett<br />

für Fortgeschrittene mit toller Länge, ein Wein, der extrem gut<br />

reifen wird. Unbedingt probieren!<br />

OBERHÄUSER LEISTENBERG<br />

RIESLING KABINETT, 2023<br />

Ein perfekt balancierter Riesling-Kabinett mit<br />

Tiefe und betörender, aristokratischer Feinheit<br />

RIESLING<br />

DNA020523 | 9% VOL. | 24,66 €/L | 18,50 €<br />

Aufgrund seiner südöstlichen, also nicht maximal der Sonne<br />

zugeneigten Exposition stand der Oberhäuser Leistenberg<br />

in der Vergangenheit oft nicht so stark im Fokus, wenn es<br />

um die Toplagen an der Nahe ging. Das aus gutem Grund:<br />

Schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass die Nahe zu den<br />

nördlicheren Anbaugebieten zählt und die Winzer nicht<br />

nur dort bis vor etwa zwei Jahrzehnten – das Hitzejahr<br />

2003 kann in gewisser Weise als Wendepunkt begriffen werden<br />

– alles darangesetzt haben, die Trauben möglichst reif<br />

zu bekommen, denn die Sonne war früher in nicht wenigen<br />

deutschen Sommern ein rares und dringend herbeigesehntes<br />

Gut! Umso wichtiger waren da reine Süd- oder eben Südwestlagen,<br />

in denen die Abendsonne für den Extra-Schub<br />

sorgt. Doch heute hat sich das Blatt gewendet und in den<br />

maximal von der Sonne beschienenen Lagen droht es mitunter<br />

zu heiß zu werden, sodass Helmuts Fazit klar ausfällt:<br />

„Süd-Ost-Hänge sind genial!“<br />

Kurz und gut: Der als Große Lage klassifizierte Oberhäuser<br />

Leistenberg, der bereits seit Generationen im Besitz der Familie<br />

Dönnhoff ist, hat mit seiner Südoststeillage und seinem<br />

grauem Tonschieferboden – hier wachsen auch die Trauben<br />

für den vorzüglichen, trockenen Riesling Tonschiefer – von<br />

der Klimaerwärmung durchaus profitiert: Die Morgensonne<br />

trocknet die Trauben rasch ab, am Nachmittag ist die Einstrahlung<br />

aber nicht mehr so intensiv, was dazu führt, dass<br />

die Trauben langsam reifen, Botrytis ist selten. Das sind perfekte<br />

Grundvoraussetzungen für exzellente Kabinettweine.<br />

Die Reben sind zwischen 25 und 45 Jahre alt, der Ertrag liegt<br />

bei etwa 45 Hektolitern pro Hektar, gelesen wird von Hand,<br />

die Vergärung und Reife findet in Edelstahl und in großen<br />

Eichenholzfässern statt. Der Leistenberg duftet würzig nach<br />

Orangenzeste, Limettenschale, etwas Minze ist dabei, alles<br />

dezent mineralisch unterlegt und von herrlicher Feinheit geprägt.<br />

Am Gaumen zeigt sich dann eine enorm saftige Frucht<br />

mit Birne, rotem, reifen Apfel, aber auch Aprikose. Die Säure<br />

ist wunderbar lebendig, dazu eine schmelzende, delikate<br />

Süße, die auch etwas Pfirsich und reife Zitrusfrüchte transportiert.<br />

Unterlegt wird dieser überaus präzise Gaumen mit<br />

dicht gewobener Mineralik, das ist ein ungemein edler, eleganter<br />

Wein, der schon fast etwas Aristokratisches an sich<br />

hat und dabei grandiosen Trinkspaß bietet – jetzt und in den<br />

nächsten Jahren!<br />

Ab sofort und bis 2040.<br />

Jetzt bis 2034.<br />

54 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


NORHEIMER KIRSCHHECK RIESLING SPÄTLESE, 2023<br />

Kirschheck: die urkundlich älteste Lage der Nahe und Nachbar<br />

des Dellchens<br />

Dönnhoff<br />

RIESLING<br />

DNA023923 | 8,5% VOL. | 32,00 €/L | 24,00 €<br />

Lange Jahre führte diese Schiefersteillage, die urkundlich älteste Weinberglage der Nahe, ein<br />

Schattendasein in der Wahrnehmung der Dönnhoff’schen Kollektion, ihr Potential wurde<br />

vielfach verkannt. Doch nach herausragenden Jahrgängen Anfang der 2000er, erbrachte sie<br />

derart traumhafte Weine, dass ihr Image, aber nicht ihr Preis, sich dramatisch veränderte: die<br />

reine Südlage, fasziniert mit expressiver Frucht. Cornelius Dönnhoff erklärt uns die Charakteristik<br />

des Kirschhecks: „Der Nachbarweinberg des Dellchens, das Kirschheck, ist ja südausgerichtet<br />

und windoffen, ganz anders als das windstille, da fast schon versteckte Dellchen.<br />

Die Windoffenheit ergibt folglich Rieslingtrauben mit höherer Säure, daher ist die Lage ideal<br />

geeignet für fruchtsüße Weine im Spätlesebereich.“<br />

Helmut liebt das Prädikat der Spätlesen und möchte dies entgegen dem allgemeinen Trend<br />

zum Kabinett und trockeneren Weinen auch weiterhin pflegen. Denn jener Winzer erlebte<br />

noch Zeiten, lange bevor es Große Gewächse gab und der trockene Riesling aus Deutschland<br />

sein Renommee besaß, als Pfälzer Winzer jene von der Nahe schadenfreudig als „Eskimo-<br />

Winzer“ betitelten. Denn hier wurden die Trauben nur selten reif. Wie stolz war man da als<br />

Winzer, wenn man eine komplexe Spätlese einfahren konnte! Das wohl absurde ist, dass<br />

heutzutage die sogenannte Spätlese meist zuerst gelesen wird. Denn das lange hängen lassen<br />

im Spätherbst ist nur noch selten möglich, die Trauben werden zu schlaff oder bekommen<br />

Essigstich. Geblieben ist beim Kirschheck dessen Prädikat. Für Cornelius ist klar: „Das Talent<br />

des Weinbergs liegt eindeutig im Fruchtsüßen.“<br />

2023: Auch dieses Jahr würden die Trauben für diesen Wein früh eingefahren („Man muss<br />

mittlerweile ja mehr darauf achten, dass noch genügend Säure vorhanden ist“, so Helmut).<br />

Im Bouquet zeigt sich der Riesling intensiv und von besonderer Fruchtfülle. Reife Ananas,<br />

Mirabellen und ein Hauch roter Winteräpfel tummeln sich hier. Wir wissen nicht ob uns<br />

unser Hirn hier stets etwa vorspielt, doch nehmen wir tatsächlich nicht selten rotfruchtige,<br />

ja kirschige Aromen wahr. Speziell am Gaumen zeigt sich dies, eine Aromenanalogie, die wir<br />

auch oft bei den Spätlesen aus dem Graacher Domprobst im Hause Willi Schaefer notieren.<br />

Der Charakter des Rieslings ist süffig, die Aromatik beeindruckend kraftvoll. Ein intensives<br />

Rieslingerlebnis mit Jahrzehnten Reifepotenzial. Das ist ein echter Gänsehautwein, der klar<br />

zeigt, dass gerade im fruchtsüßen Bereich diese Lage zu den feinsten des Dönnhoff’schen Sortiments<br />

zählt und hier ihre wahre Stärke beweist.<br />

Zu genießen ab sofort, sicheres Potenzial bis 2048+.<br />

Mai 2024<br />

55


DEUTSCHLAND NAHE<br />

OBERHÄUSER BRÜCKE „MONOPOL“<br />

RIESLING SPÄTLESE, 2023<br />

Brücke: Hohe Schule der Spätlese<br />

RIESLING<br />

DNA022223 | 9% VOL. | 39,33 €/L | 29,50 €<br />

„Die Brücke hat viele einzigartige Merkmale. Es handelt sich hierbei um einen flachen Wingert,<br />

der am Fuße zum Tal liegt. Dann ist da die Nähe zum Fluss, der Nahe. Dieser hat einen<br />

Rieseneinfluss aufs Mikroklima und zeichnet letztendlich auch verantwortlich für die besondere<br />

Bodenvielfalt der Lage, denn die Brücke vereint durch ihr angeschwemmtes Material<br />

sämtliche wichtigen Bodenarten des Nahetals. Hier herrschen perfekte Bedingungen für Süßweine.<br />

Am Boden sammeln sich nachts kühle Winde, tagsüber wird es nicht zu warm, weil es<br />

sich um eine Steillage mit Flussnähe handelt. Dies verlangsamt auch die Reifeentwicklung,<br />

man hat hier stets das Gefühl, als würde einer auf die Bremse drücken.“, schwärmt Cornelius.<br />

Aus der Brücke kommen gemeinsam mit der Hermannshöhle die größten fruchtsüßen Weine.<br />

Und zwar seit Jahrzehnten. Vielleicht liegt es auch daran, wie Helmut einst erzählte, dass Vater<br />

wie Sohn hier besonders oft im Wingert stehen, liegt die Brücke doch direkt hinter dem<br />

Weingut. Hier hat man alles im Blick, die Lage gilt als wichtiger Indikator für viele Entscheidungen.<br />

Dieser „ewige Rivale“ der Hermannshöhle stammt aus einer nur einem Hektar großen,<br />

in unmittelbarer Nähe des Flusses liegenden Parzelle in Dönnhoff’schem Monopolbesitz<br />

(bestes Rebmaterial, von Cornelius’ Urgroßvater bereits angepflanzt). Auch bei späterer Lese<br />

herrscht hier immer noch eine enorme Säurestruktur vor. Das Ergebnis ist beeindruckend:<br />

Ananas und Mirabellen im Bouquet, Schieferwürze und eine fast sorbetartige Zitrusfruchtkonzentration.<br />

Am Gaumen, ja besonders im Mittelgaumen mit einer größeren Dichte als<br />

das Kirschheck ausgestattet, zeigt sich die ganze Intensität dieser Lage. Die Brücke wirkt<br />

mineralisch und strukturiert, von Süße wagt man kaum zu sprechen, denn diese Balance ist<br />

derartig betörend, dass man hier gar nicht mehr daran denkt einzelne Aspekte zu bewerten.<br />

Die Gesamtwirkung ist so beeindruckend, ja diese Spätlese ragt einfach heraus und zeigt<br />

eindrucksvoll ihre exzellente Provenienz. Die alte Weisheit der Dönnhoffs erweist sich hier<br />

wieder als Naturgesetz: Die Spätlese schmeckt einfach wie eine süße Variante des Großen<br />

Gewächs aus der Brücke!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2030, Potenzial bis nach 2055.<br />

© Stefan Haehnel<br />

56 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Dönnhoff<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE<br />

RIESLING SPÄTLESE, 2023<br />

„Hier setzt sich einfach das Terroir durch.“<br />

– Helmut Dönnhoff<br />

RIESLING<br />

DNA020623 | 8,5% VOL. | 46,00 €/L | 34,50 €<br />

Die Hermannshöhle ist die große Liebe der ganzen Familie<br />

Dönnhoff. In frühen Jahren erkannte Helmut das Potenzial<br />

der Lage, lernte sie kennen, pflegte sie und brachte sie zum<br />

Glanz. Mit welch liebkosenden und beschützenden Worten<br />

er über seine Hermannshöhle spricht, sagt viel über<br />

das enge Verhältnis von Winzer und Lage. Man braucht<br />

sich nur durch die weltbesten Crus zu probieren, um zu<br />

erkennen, dass diese stets nur dann strahlen können, wenn<br />

die Symbiose von Mensch und Natur funktioniert wie ein<br />

Schweizer Uhrwerk. Dabei spricht Helmut aber auch ehrfürchtig<br />

und devot, wohlwissend, dass es die Natur und das<br />

Terroir sind, die große Weine definieren und man diese als<br />

Winzer nur bestenfalls herausarbeiten kann, wie sie sind.<br />

„Hermannshöhle ist hohe Schule, schwer zu knacken.“ resümiert<br />

die Winzer-Ikone. Auch Cornelius hat dieses Feingefühl<br />

für die Lagen, kennt sie alle bis in den letzten Winkel.<br />

So vergleicht er die Hermannshöhle mit der Brücke in der<br />

Jugend: „Die Brücke ist gut, sagt es aber nicht, die Hermannshöhle<br />

posaunt es raus.“<br />

Dabei schätzen beide ihre Hermannshöhle, weil sie seit<br />

Jahrzehnten sowohl trockene als auch fruchtsüße Weine<br />

von Weltklasse Format hervorbringt. Es ist die komplexeste<br />

Lage im Weingut Dönnhoff. Wie ein großes Werk der<br />

Literatur wächst sie mit der Rezeptionsgeschichte, neue<br />

Generationen finden immer wieder neue Facetten an ihr.<br />

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass dieser spezielle Flecken<br />

Erde etwas Magisches hat. Diese Spätlese spielt in ihrer<br />

eigenen Liga. Es erklärt sich einem nicht von selbst, aber<br />

man spürt es. Das Bouquet ist dabei überraschend zugenagelt,<br />

zeigt sich leicht mineralisch und deutet subtil Steinfrüchte<br />

an. Man spürt aber bereits die Tiefe der Spätlese,<br />

den Sog, den dieser Riesling besitzt. Am Gaumen nochmals<br />

komplexer, vor allem feiner definiert als die Brücke, dabei<br />

aber leiser, hat man es mit berstender Mineralität zu tun.<br />

Salzzitronen, kandierter Ingwer, Birnensaft und Zitronensorbet<br />

vermischen sich hier und Schieferwürze. Die Fruchtausprägung<br />

bewegt sich hierbei im hellfruchtigeren Bereich<br />

als bei der steinobstlastigen Spätlese aus der Oberhauser<br />

Brücke. „Hermannshöhle hat immer diese aristokratische<br />

Seite, diese edlere Art. Das ist bei der Spätlese ähnlich; hier<br />

setzt sich einfach das Terroir durch.“, so Helmut. Ein Wein,<br />

der Maßstäbe setzt!<br />

Das eindrucksvolle an einer Spätlese dieser Kategorie ist, dass<br />

man sie nahezu jederzeit genießen kann, sofern man sich ausgiebig<br />

Zeit nimmt. Höhepunkt aber voraussichtlich mit 10 Jahren Reife.<br />

Potenzial bis 2055+.<br />

Mai 2024<br />

57


© VDP<br />

DEUTSCHLAND NAHE<br />

OBERHÄUSER BRÜCKE<br />

RIESLING AUSLESE GOLDKAPSEL, 2023 (0,375L)<br />

Auslese im Jahrgang 2023 – ein echtes Liebhaberprojekt<br />

RIESLING<br />

DNA023823-H | 0,375L | 7,5%VOL. | 78,66 €/L | 29,50 €<br />

Die in handliche Halbflaschen gefüllten und mit Goldkapsel verzierten Auslesen aus dem<br />

Hause Dönnhoff genießen Kultstatus. Auch wenn vor 50 Jahren bedeutsam mehr Süßwein, allen<br />

voran Riesling Auslesen, produziert wurden, so erfreuen sich die beiden Prädikate aus der<br />

Brücke und Hermannshöhle nach wie vor einer ungebrochenen Beliebtheit. Kein Wunder,<br />

sind diese aus größter Detailverliebtheit gewonnen und von Hand gelesenen Meisterwerke<br />

doch mittlerweile echte Zeugnisse der Auslese-Liebhaberschaft von Cornelius und Helmut,<br />

denn wirtschaftlich sind sie für bei all dem Aufwand kaum, zählen sie doch für ein Weingut<br />

diesen Renommees seit Jahren zu den preiswertesten Auslesen. Wie ein Uhrmacher, der sich<br />

aus Liebhaberei der Restauration alter Handaufzugswerke annimmt, dabei die Meisterstunden<br />

nicht mehr zählt, aber über jede Begeisterung eines abgegebenen Erbstücks freut, pflegen<br />

die Dönnhoffs das Prädikat der Auslese. Das war im Jahrgang 2023 eine Sisyphos-Aufgabe,<br />

denn der Aufwand, botrytisiertes Lesegut von Graufäule zu unterscheiden und Essig zu lesen<br />

war enorm. In ihrer rund einen Hektar umfassenden Monopollage haben die Dönnhoffs samt<br />

rund 40-köpfigem Team daher die Trauben gelesen, und zwar eher zu Beginn der Lese. „Es<br />

ist nicht die dickste Auslese, sondern ein sauberer edelsüßer Wein; eine Auslese ohne Fett<br />

sozusagen. Hochprädikate waren 2023 nicht möglich, keine Chance!“, so Helmut.<br />

Dieser Riesling, der so intensiv gelbgrün aus dem Glas leuchtet und von bis zu 55-jährigen<br />

Reben stammt, duftet intensiv nach Schiefer, Safranbirnen, kandierten Zitrus- sowie Orangenschalen<br />

und reifen Aprikosen nebst gegrillter Ananas. Ein Potpourri reifer Früchte, welches<br />

sich ebenfalls am Gaumen zeigt und dort intensiviert. Das ist eine glockenklare Auslese,<br />

deren intensives Erlebnis durch die vibrierende Säurestruktur und hohen Extrakt erzeugt<br />

wird. Die Süße hebt hier und da Fruchtaromen an, während sich mineralische Töne sachte zurückziehen.<br />

Ein Rieslingwunder eben, dem wir noch für Dekaden nachspüren können: Einen<br />

Endpunkt, ein Höchstalter für diese Auslese festzulegen, scheint unvorstellbar.<br />

Ab sofort bis mindestens 2065+.<br />

58 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Dönnhoff<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE<br />

RIESLING AUSLESE GOLDKAPSEL, 2023<br />

(0,375L)<br />

„Eine Liga für sich!“ – Helmut Dönnhoff<br />

RIESLING<br />

DNA024023-H | 0,375L | 7,5%VOL. | 92,00 €/L | 34,50 €<br />

Für Helmut Dönnhoff war bereits in den 2000er-Jahren die<br />

ewige Suche nach noch mehr Reife, also die Faszination<br />

hoher Oechsle-Grade eine gefährliche Entwicklung. Die<br />

seinerzeit im Gault&Millau höchstbewerteten edelsüßen<br />

Weine, die „dicken Auslesen“ sah er kritisch und bringt es,<br />

in seiner gewohnten Manier, prägnant auf den Punkt: „Vorsicht<br />

Süße, sage ich gerne beim Verkosten. Manchmal hat’s<br />

klassische Musik schwer neben Rambazamba.“<br />

Auch die diesjährige Auslese aus der Niederhäuser Hermannshöhle<br />

zeigt sich eher leichtfüßig. „Es war gar nicht<br />

anders möglich, man kann nicht gegen die Natur arbeiten.“<br />

Bei diesem Prädikat haben sich Cornelius und Helmut<br />

mehrfach neu erfinden müssen, lesen die Trauben deutlich<br />

früher, denn sie sind auch früher reif und besitzen neben<br />

guten Säurewerten auch die notwenige Gesundheit. Die<br />

Hermannshöhle zeigt sich gegenüber der Auslese aus der<br />

Brücke intensiver in ihrer Säurestruktur, wirkt dabei wunderbar<br />

exotisch (Mango, Sternfrucht, Marillen, Quitten)<br />

ohne zu fett auszufallen. Wenn wir solch lebende Legenden<br />

im Glas haben, spüren wir Demut vor der Natur und dem<br />

Winzerhandwerk. Aber auch Freude über die von schierem<br />

„Qualitätswahnsinn“ getriebenen Methoden der allerbesten<br />

Winzer. Und was hier auf die Flasche gezogen wurde,<br />

gehört definitiv zum Allerbesten des Jahrgangs.<br />

Es ist einfach unglaublich, welche Tiefgründigkeit in dieser<br />

kleinen Flasche Wein steckt. Das funktioniert nach<br />

dem Zwiebelschalen-Effekt. Und genau so wird sich diese<br />

fantastische Auslese auch über die Jahrzehnte entwickeln.<br />

Sie wird immer wieder neue Aspekte zeigen, uns neue Aromenwelten<br />

erkunden lassen, dabei aber in jedem Jahrzehnt<br />

eine besondere Attraktivität besitzen. Das ist die Stärke<br />

der allerbesten Auslesen, dass sie zu jeder Zeit unglaublichen<br />

Trinkgenuss bieten.<br />

Ab sofort bis weit nach 2065+.<br />

© Andreas Durst<br />

Mai 2024<br />

59


DEUTSCHLAND SAAR<br />

„Ich bin bei den 23ern abends immer<br />

zufrieden aus dem Keller zurückgekommen.“<br />

– STEFAN MÜLLER<br />

STEFAN MÜLLER<br />

KONZ-KRETTNACH<br />

60 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Stefan Müller<br />

Charakterweine von der Saar<br />

4 Sterne, deutsche Spitze: „eine grandiose Kollektion“<br />

– Vinum Weinguide Deutschland 2024<br />

Unserer Meinung nach herrscht momentan in Deutschland vielleicht nirgendwo ein<br />

derartiger Drive und eine solche Aufbruchsstimmung wie an der Saar. Der stille<br />

Nebenfluss der Mosel hat sich in den vergangenen Jahren zum echten Hotspot einer<br />

jungen Winzergeneration entwickelt. Kein Wunder, denn die Saar verkörpert – als eine der<br />

kühlsten Regionen mit spätausreifenden Rieslingen – einen kühlen und präzisen, dabei im<br />

Alkohol niedrigen Stil, wie er auf der ganzen Welt geschätzt wird, allerdings nur in wenig<br />

anderen Weinregionen ähnlich vinifiziert werden kann. Und dann ist da der Schiefer, das<br />

in Kombination mit der Rebsorte Riesling perfekte Terroir, um die Lagenunterschiede und<br />

Kleinklimata perfekt herauszuarbeiten.<br />

Die Saar hat eine der größten Weinbauhistorien Deutschlands. Das erkannte schon Roman<br />

Niewodniczanski, der diese mit seinem Weingut Van Volxem als Pionier der Region quasi<br />

wiederauferstehen ließ, den Blick fest auf die historische Größe der Saar-Rieslinge gerichtet,<br />

die zu Beginn des 20. Jahrhunderts weitaus höhere Preise erzielten als die Spitzengewächse<br />

der Bordelaiser Châteaux wie Mouton-Rothschild, Margaux und Co. In Anbetracht der Klimaveränderungen,<br />

von denen deutsche Weine besonders profitieren – man muss dabei bedenken,<br />

dass noch bis in die 1980er-Jahre Winzer hierzulande überwiegend damit kämpften,<br />

dass ihre Trauben nicht reif genug wurden – steht die Saar heute als eine der attraktivsten<br />

Weinbauregionen Deutschlands da und ist dabei in den Fokus aufmerksamer Weinliebhaber<br />

gerückt, die sich von der dortigen Aufbruchsstimmung anstecken lassen und das enorme<br />

Potenzial der Region für sich entdeckt haben.<br />

Einer der heißesten Kandidaten ist Stefan Müller aus Konz- Krettnach. Der 35-Jährige sorgte<br />

erstmals 2017 für große Aufmerksamkeit, als der Gault&Millau ihn als „Entdeckung des Jahres<br />

2018“ auszeichnete. Dabei existiert das Weingut erst in dritter Generation! Stefan Müller<br />

absolvierte eine Ausbildung als Weinbautechniker, so wie etwa auch Cornelius Dönnhoff. Er<br />

ist ein Pragmatiker und Handwerker, der intuitiv agiert. Er weiß, welch großartige und noch<br />

erschwingliche Lagen an der Saar und insbesondere im Konzer Becken zu finden sind: „Wo<br />

immer er kann, tauscht er außerdem flache Lagen gegen steile Parzellen aus.“ (Gault&Millau).<br />

Vergessen wir auch nicht: noch vor 15 bis 20 Jahren befand man sich hier an der geografischen<br />

und klimatischen Grenze des Weinbaus. Viele Winzer gaben ihren Beruf auf oder stellten<br />

auf Nebenerwerb um. Denn Regen, Feuchtigkeit und mangelnde Reife beeinträchtigten die<br />

Ernten, die erzielten Traubenpreise wogen die Arbeitskosten kaum auf. Diese Situation ermöglichte<br />

es Stefan, den Betrieb auf 11,5 Hektar aufzustocken (aktuell kann er sich, dank<br />

seines Onkels, über einen guten Hektar Zugewinn freuen). Heute besitzt Stefan exzellente,<br />

überwiegend alte Reben in einigen der besten Lagen der Saar, wie etwa dem Krettnacher<br />

Euchariusberg und Niedermenniger Herrenberg. Zudem nennt er noch Parzellen im Krettnacher<br />

Altenberg und Niedermenniger Sonnenberg sein Eigen.<br />

Seine präzisen und höchst animierenden Rieslinge, die zudem extrem erschwinglich sind<br />

(und dies gilt nach wie vor und aktuell wohl mehr denn je!), haben uns neugierig gemacht<br />

– und nach der Verkostung des neuen Jahrgangs waren wir seinerzeit begeistert und Sie,<br />

liebe Kunden, haben Stefans Weine auch sofort ins Herz geschlossen! Zumindest konnten<br />

wir nach nur wenigen Monaten keine einzige Flasche mehr anbieten, denn Stefan war<br />

komplett ausverkauft!<br />

Mai 2024<br />

61


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Der Jahrgang 2023<br />

„Ich bin bei den 23ern abends immer zufrieden aus dem Keller<br />

zurückgekommen.“ fasste Stefan Müller bei unserer Jahrgangsprobe<br />

im neuen Gutsgebäude samt Kelterhaus zusammen.<br />

Auch der Anfang gestaltete sich gut, „Das letzte Jahr<br />

startete für uns sehr unkompliziert. Kein Frost und keine<br />

sonstigen Wetterextreme ließen die Saison sehr entspannt<br />

verlaufen und die Reben entwickelten sich gut.“ heißt es im<br />

Jahrgangsbericht. Dazwischen gab es leider – und als Winzer<br />

gewöhnt man sich daran zunehmend – einige unruhige Momente,<br />

nervenaufreibende wie physisch belastende. Denn<br />

fast der ganze Juli blieb an der Saar ohne Niederschlag –<br />

immerhin war kein Pflanzenschutz nötig. Bundesweit stellte<br />

man sich auf einen großen Jahrgang ein, der gute Erträge liefern<br />

würde, musste aber dann doch der Trockenheit wegen<br />

bangen. Und dann regnete es. 230 Millimeter Niederschlag<br />

bis Anfang September schienen die Dürre kompensieren zu<br />

wollen. Was in dieser Phase ziemlich gefährlich war, denn<br />

die, wie bei Stefan Müller wegen des warmen Sommers<br />

weitgehend nicht entlaubten Weinberge, die wie Sonnenprotektoren<br />

funktionieren und die Trauben schützen sollen,<br />

sind so potenzielle Nester für Krankheiten. Doch glücklicherweise<br />

stoppte der Regen ausreichend vor der großen<br />

Leseperiode (vom 11. September bis zum 7. Oktober), sodass<br />

die Trauben nochmals einen Reifeschub erhielten und gestärkt<br />

in den Herbst gingen. Stefans Resümee: „Der Sortieraufwand<br />

war enorm, wir haben über 500 Stunden mehr in<br />

den Weinbergen benötigt und viel auf den Boden geschnitten,<br />

was unseren Ansprüchen nicht genügt hat. Das ist für<br />

die ganze Lesemannschaft natürlich ermüdend, wenn man<br />

in den Zeilen nicht vorankommt und wenig Ergebnis im Eimer<br />

sieht. Dafür ärgert man sich später nicht im Keller und<br />

den Rest vom Jahr. Das ist die Wahrheit. Die Qualität im<br />

Keller ist nämlich toll. Außerdem, und da bin ich mir sicher,<br />

hätten wir ohne den langersehnten Regen wohl kaum etwas<br />

geerntet. Und auch das hätte niemand gewollt. Es war gut,<br />

dass der Regen kam, auch wenn man über die Menge der<br />

Niederschläge streiten kann. Man hat das im Weinberg auch<br />

einfach gesehen. Nach den Schauern war die Begrünung<br />

wieder intakter, saftiger, und es roch feucht im Weinberg.<br />

Diese Vitalität hat gutgetan. Mir jedenfalls hat 2023 immer<br />

große Freude gemacht, wenn ich die Weine aus dem Fass<br />

probiert habe.“ Es ist gewiss von großem Vorteil, dass Müller<br />

lediglich 11 Hektar Weinberge besitzt. So kann er schnell<br />

agieren und den so wichtigen Reifepunkt der Trauben abpassen.<br />

„Unser Hauptvorteil ist, dass wir alles selbst in der<br />

Hand haben. Wir können die steilen Lagen begehen, wann es<br />

nötig ist, auch am Wochenende. Das ist ein Riesenvorteil!“<br />

Wir haben hier – wie zu erwarten – eine hinreißend schöne<br />

Rieslingkollektion probiert, zumal diese Rebsorte 2023 ganz<br />

besonders stark ist. Dieser Jahrgang besticht durch Finesse<br />

und Balance, wobei die Weißweine enorm zugänglich sind<br />

und, wenn man wie Stefan Müller so gute Trauben hat einfahren<br />

können, großes Reifepotenzial haben. Dass die Preise<br />

seiner Weine nach wie vor nahezu unverändert sind, macht<br />

unseren Betrieb von der Saar zu einem der attraktivsten<br />

Weingüter unseres Sortiments!<br />

Traditionelle Arbeitsweise, makelloser Stil<br />

Stefan Müllers Weine entsprechen stilistisch ganz unserem<br />

Ideal. Feine Rieslinge, die sich durch Frische und Leichtigkeit<br />

auszeichnen, Eleganz und Lagentypizität aufweisen.<br />

Stefan vermeidet Überreife, will klassische Mostgewichte<br />

und Finesse im Wein. Keiner anderen Rebsorte stehen diese<br />

Eigenschaften derart gut zu Gesicht wie dem Riesling. Dieser<br />

Stil st auch Ausdruck des guten Terroirs. Das Konzer Tälchen<br />

ist seit rund 2000 Jahren vom Weinbau geprägt. Das<br />

außergewöhnliche Klima und die Bodenverhältnisse, überwiegend<br />

Blau- und Rotschiefer sowie der Diabas, ein basisches<br />

Gestein, prägen die steile Reblandschaft, die von der<br />

Saar klimatisch beeinflusst wird.<br />

Um aus dem Riesling den vollen Terroircharakter herauszukitzeln,<br />

verzichtet Stefan auf synthetische Dünger und<br />

Herbizide. Seine Reben stärkt und behandelt er mit natürlichen<br />

Präparaten wie Ackerschachtelhalm oder Orangenöl,<br />

so wie es auch bei biologischer Bewirtschaftung praktiziert<br />

wird, die seiner Erfahrung nach aber im kalt-nassen Tälchen<br />

nicht gänzlich umgesetzt werden kann. Er setzt den Fokus<br />

auf eine starke Ertragseinschränkung, um aromatische Tiefe<br />

zu erzielen. Dieser Weg ist durch die überwiegend alten Reben<br />

bereits natürlich angelegt. Im Keller presst er die ganzen<br />

Trauben direkt ab, verzichtet auf Maischestandzeiten, um<br />

die Frische zu erhalten. Die spontanvergorenen Weine baut<br />

er dann überwiegend im großen Holz aus. Dabei musste er<br />

diese erst wieder mühsam nach und nach erwerben, denn<br />

sein Vater hatte die alten Fuderfässer aus seinem Keller verbannt<br />

und durch Stahltanks ersetzt. Auch beim Schwefel übt<br />

sich der Jungwinzer in Zurückhaltung. So fügt er diesen seinen<br />

Weinen nur mit Bedacht zu und stoppt die Gärung der<br />

fruchtsüßen Weine lediglich durch Herunterkühlen. Hier<br />

kommt dann wieder der Techniker zum Vorschein. Stefan ist<br />

zwar auch ein „Wein-Philosoph“ durch und durch, weiß aber<br />

eben auch, wie man Theorien und Überzeugungen in die Praxis<br />

umsetzt. Hier hat einfach alles Hand und Fuß, hier passt<br />

alles, ganz so wie bei einem etablierten Traditionsbetrieb.<br />

Als Weinliebhaber sollte man Stefan Müller dringend „auf<br />

dem Schirm haben“, und es ist ratsam sich mit seinen Weinen<br />

vertraut zu machen. Das sah auch der Gault&Millau so,<br />

der ganz unmissverständlich verkündete: „Stefan Müller ist<br />

unsere Entdeckung des Jahres – und unsere Wette auf die<br />

Zukunft: Die Lernkurve dieses jungen Winzers ist so steil,<br />

das weist den Weg von Gut zu Groß.“ Diese Wette hat der<br />

Gaul&Millau definitiv gewonnen und Sie, werte Kunden, haben<br />

sie vielfach bestätigt!<br />

„Ein junger Produzent, den<br />

es zu beobachten gilt.“<br />

– STEPHAN REINHARDT<br />

(PARKER WINE AVOCATE)<br />

62 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Stefan Müller<br />

RIESLING TROCKEN, 2023<br />

So gut geht Gutsriesling: Stefan Müller<br />

überrascht schon mit dem Einstiegswein<br />

RIESLING<br />

DMO270123 | 11,5% VOL. | 12,00 €/L | 9,00 €<br />

Schon vor Jahren hat der Kritiker Manfred Klimek darauf<br />

hingewiesen, dass sich unter den deutschen Gutsrieslingen<br />

Juwelen fänden, die dauerhaft übersehen würden und doch<br />

von beeindruckender Qualität seien. Kurz: Hier bei uns in<br />

Deutschland gebe es die „irrsten Schnäppchen der Weinwelt“<br />

(Klimek) – sie warteten nur darauf, entdeckt zu werden. Um<br />

genau einen solchen verborgenen Schatz mit unschlagbarem<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis handelt es sich bei diesem trockenen<br />

Riesling von Stefan Müller aus dem 500-Seelen-Dorf<br />

Krettnach, gerade mal zehn Kilometer vor den Toren von<br />

Trier. Vermeintlich am unteren Ende der Qualitätspyramide<br />

angesiedelt, bietet dieser „Einstiegswein“ ein Genusspotenzial,<br />

das weit über seinen bescheidenen Endverbraucher-<br />

Preis hinausreicht. Aus der renommierten Lage Euchariusberg<br />

stammend, die für ihre trockenen, kargen Grau- und<br />

Blauschiefer-Böden bekannt ist, offenbart dieser Wein in der<br />

Nase Aromen von frisch aufgeschnittenen Birnenspalten,<br />

Mirabellen und etwas Grapefruit. Die feine, traubige Nase<br />

verspricht pure Eleganz, mit Noten von weißen Blüten, die<br />

das Bouquet klar und offen definieren. Am Gaumen reichlich<br />

Zitrus, gefolgt von beeindruckend fruchtbetonter, intensiver<br />

mineralischer Würze. Knackig-kernige Säure gibt<br />

dem Wein Struktur, während eine leichte Cremigkeit ihn<br />

zugleich abrundet. Ein saftiger, intensiver, lange lagerfähiger<br />

Gutsriesling von bemerkenswerter Struktur, der sein Terroir<br />

auf faszinierende Weise widerspiegelt. Und dessen beinahe<br />

unverschämt günstiger Preis am besten unter uns bleibt.<br />

Ab sofort und bis 2033+.<br />

RIESLING FEINHERB, 2023<br />

Die Kunst der Balance: Maestro Müller<br />

und der feinherbe Weinstil<br />

RIESLING<br />

DMO270223 | 11% VOL. | 12,00 €/L | 9,00 €<br />

Der weit verbreitete Begriff „feinherb“ wurde vor gut einem<br />

Vierteljahrhundert keine zehn Kilometer Luftlinie von der<br />

Heimat dieses Weines erfunden: Annegret Reh-Gartner,<br />

die inzwischen verstorbene Chefin des Traditionshauses<br />

Reichsgraf von Kesselstatt in Morscheid, fand die bis dahin<br />

übliche Bezeichnung „halbtrocken“ irreführend und setzte<br />

gegen viele Widerstände das Adjektiv „feinherb“ durch.<br />

Freilich erklärt sich auch diese Wortschöpfung nicht von<br />

selbst. Der emsigen Winzerin schwebten Weine vor, die eine<br />

gute Balance zwischen Frucht und Säure aufweisen und von<br />

der Restsüße her eher im unteren Bereich der Geschmacksrichtung<br />

halbtrocken angesiedelt sind. Nicht ganz wie dieser<br />

saftige, golden schimmernde Gutsriesling also, der mit<br />

seinen 24 Gramm Restzucker zwar etwas süßer ist, dessen<br />

pikante, zitrusfrische Säure aber ein Abdriften vom Feinherben<br />

ins Feinsüße oder gar Liebliche gekonnt verhindert.<br />

In der Nase pochierte Birne, mit Lorbeerblättern und Gewürznelken<br />

in duftendem Birnensirup eingelegt, dazu eine<br />

Spur Limettenabrieb, leicht kräuterige Noten, am Gaumen<br />

wieder Limette und herbe Nuancen von unreifer Quitte, die<br />

einen willkommenen Kontrapunkt zur angenehm cremigen<br />

Textur setzen. Stefan Müller erweist sich mit diesem überaus<br />

trinkigen, nicht allzu komplexen Sommerwein einmal mehr<br />

als Meister der feinherben Stilistik – als jemand, der die<br />

Balance zwischen herben Aromen und zarter, aber nie dominanter<br />

Fruchtsüße zu halten versteht. Ein wahres Trinkanimationsprogramm<br />

aus der Hand eines Könners, noch<br />

dazu aus der Region, in der die Idee zu diesem Weinstil einst<br />

geboren wurde.<br />

Ab sofort und bis 2030.<br />

Mai 2024<br />

63


DEUTSCHLAND SAAR<br />

KRETTNACHER EUCHARIUSBERG<br />

RIESLING, TROCKEN 2022<br />

Sponti mit Format und ein wirklich<br />

großer Saar-Riesling!<br />

TROCKEN<br />

KRETTNACHER RIESLING TROCKEN, 2023<br />

Ein klassisches „trocken“ lässt<br />

alle Aromen aufleuchten!<br />

RIESLING<br />

DMO271523 | 11% VOL. | 14,66 €/L | 11,00 €<br />

Die Anwesenheit von Restsüße ist bei keiner anderen Rebsorte<br />

so immens notwendig wie bei Riesling. Seine ausgeprägte<br />

Säure darf einfach keine Monologe führen. Diese einfache<br />

Weisheit ist im Anbaugebiet Mosel über Jahrhunderte in einen<br />

Begriff von Klassizität integriert worden, hat dort Restsüße<br />

sogar zur Tugend gemacht und diese Tugend über alle<br />

Trockenwellen mit einer Selbstverständlichkeit reiten lassen,<br />

dass alle anderen Riesling-Gebiete unseres Landes sich von<br />

dort immer wieder Anregung holen können – ein Prototyp<br />

von trockenem Riesling! Stefan Müller von der Saar, südlich<br />

von Trier, bei Konz zeigt uns auch 2023 sein an klassischem<br />

„Riesling in trocken“ ausgerichtetes Meisterstück. Auf dem<br />

Krettnacher Euchariusberg (dieses Jahr sogar ausschließlich)<br />

finden wir seine recht jungen Reben (Pflanzjahr 2013!) auf<br />

Grauschiefer (nächtens wird diesen Reben einfach nicht so<br />

schnell kalt. Der Schiefer speichert reichlich Sonnenwärme).<br />

Die selektive Handlese, die Ganztraubenpressung und<br />

das anschließende Vollhefelager führen auch dieses Jahr<br />

zu vollendeter Perfektion in Balance, Frische und Energie.<br />

Die Feinheiten des Bouquets offenbaren sich langsam, wie<br />

es in Müllers Weinen oft anzutreffen ist. Bis die Frucht<br />

(Zitrone, Grapefruit, Birne, Apfel, Pfirsich, Ananas, Kiwi)<br />

aus Blüten (Glyzinie, Holunder, Akazie), Kräutern (Minze,<br />

Almwiese) und Gestein heraustritt braucht der Riesling Bewegung<br />

und etwas Geduld. Die Wartezeit ist aber wahrlich<br />

süß genug. Am Gaumen ist dann tatsächlich Süße das erste<br />

Merkmal. Sie wird durch sehr helle Säure so virtuos aufgelockert,<br />

dass der Gesamteindruck von Trockenheit niemals in<br />

Zweifel gezogen werden kann. Ein Eindruck von Klarheit,<br />

Finesse – ja sogar der Begriff „pur“ setzt sich im Bewusstsein<br />

fest. Wir wollen das einfach nur noch genießen und die Gläser<br />

heben. Klassizität ist ein Grund zu feiern!<br />

Ab sofort bis mindestens 2029+.<br />

RIESLING<br />

DMO270422 | 11% VOL. | 17,33 €/L | 13,00 €<br />

Dass Aromareichtum und geschmackliche Komplexität<br />

nicht zwingend mit dem Alkoholgehalt korrelieren, ist nicht<br />

unbedingt eine neue Erkenntnis. Trotzdem ist es immer wieder<br />

erstaunlich, wenn sich aus einem Wein mit gerade einmal<br />

11 Vol.-% Alkohol ein so unfassbar vielschichtiges Spiel von<br />

Geschmackseindrücken entfaltet, wie das bei dem Riesling<br />

vom Krettnacher Euchariusberg der Fall ist, den uns Stefan<br />

Müller hier beschert. Elegant und prägnant fängt er hier das<br />

Terroir vom blauen und grauen Schiefer ein und lässt die<br />

typische Saar-Salzigkeit mit leichtem Feuersteinaroma und<br />

feiner, straffer Mineralität stilsicher durch den Wein wehen.<br />

Gelesen wurden die Trauben für dieses gefühlte große Gewächs<br />

am 5. Oktober 2022, natürlich von Hand, dann wurden<br />

sie behutsam gepresst, spontan vergoren und hernach bis<br />

zur Füllung am 31. Juli 2023 auf dem Vollhefelager in Ruhe<br />

gelassen. Dieser vorsichtige und respektvolle Umgang mit<br />

der Traube, die Zeit für die Reife und das Gefühl für das<br />

richtige Timing beim Liegenlassen, sind die Basis für dieses<br />

vielschichtig-aromatische Kleinod aus Konz-Krettnach. Im<br />

Glas zeigt sich der Wein in einem ganz zarten Hellgelb und<br />

verrät damit dem Auge noch nichts, was den Gaumen erwartet.<br />

Nach dem ersten Schnuppern sieht das dann schon ganz<br />

anders aus, denn in der Nase wird es fruchtig bunt. Der Wein<br />

duftet lebendig nach Birne, Quitte und Nashi, mit einem<br />

leichten Touch von reifer Banane und gelber Steinfrucht<br />

sowie exotische Noten von Jackfrucht und Mango. Eine<br />

leichter Rauchton gesellt sich dazu, was, zusammen mit der<br />

zart kräutrigen Frische, sehr animierend wirkt. Beim ersten<br />

Schluck zeigt sich dann die erschnupperte Frische weniger<br />

kräutrig dafür kräftig zitronig, in harmonischer Gesellschaft<br />

mit Karambole und gelbem Apfel. Die Säure ist, wie es sich<br />

für einen Saar-Riesling gehört, wunderbar knackig und gibt<br />

dem feinen Stöffchen ordentlich Schwung und Drive. Die<br />

Größe des Weins zeigt sich dann im Verlauf – mit mehr Luft<br />

und etwas mehr Temperatur manifestieren sich ein geradezu<br />

erhabener Schmelz und ein rundes und saftiges Aromenspiel,<br />

in dem auch die Kräutertöne (Melisse, Eisenkraut, ein<br />

Hauch Verbene) wieder deutlich präsenter werden. Unfassbar,<br />

wie klein das Preisschild ist, das an diesem großen Riesling<br />

hängt, der eben nicht nur als Zechwein herrlich Spaß<br />

macht, sondern auch ein würdevoller Speisenbegleiter sein<br />

kann, insbesondere zu Meeresfrüchten, Sushi, Ziegenkäse<br />

oder Spargel. Perfekt für den Sommer – und gar kein Problem,<br />

wenn der Sommer schon vorbei ist. Denn dank seines<br />

großartigen Reifepotenzials hat dieser spannende Riesling<br />

von der Saar noch viele Sommer vor sich!<br />

Macht jetzt schon Spaß ist aber noch in der Aufwärtsphase –<br />

Potenzial bis leicht 2035+.<br />

64 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Stefan Müller<br />

KRETTNACHER ALTENBERG RIESLING TROCKEN, 2022<br />

Saar-Riesling in Hochform – mit Salz, Mineralik und komplexer Frucht!<br />

RIESLING<br />

DMO271822 | 12% VOL. | 19,86 €/L | 14,90 €<br />

Für Rieslingfreunde oder alle, die es werden wollen, der Tipp, die beiden Krettnacher Rieslinge<br />

von Stefan Müller gegeneinander zu trinken. Absolut faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich<br />

Riesling sein kann und wie diese Rebsorte in ganz besonderem Maße das Terroir<br />

widerspiegelt. Ein spannendes Experiment und eine ideale Beschäftigung für einen Abend<br />

mit weinbegeisterten Freunden!<br />

Der Altenberg ist von Grauschiefer und dem seltenen und besonders nährstoffreichen Diabasboden<br />

geprägt. Gelesen wurden die Trauben Ende September 2022, nach schonender<br />

Pressung wurde dann wieder, wie bei Stefan Müller üblich, spontan vergoren und es folgte<br />

ein langer Stand auf der Vollhefe. Messtechnisch ist der Wein nahezu in einem Säure-Süße-<br />

Equilibrium mit 8 Gramm Säure bei 7 Gramm Restzucker. Im Glas zeigt sich der Wein in<br />

einem fast bescheiden anmutenden, sehr hellen Weißgelb. Aber die Nase, die beeindruckt<br />

gleich, und es duftet angenehm gelbfruchtig nach Apfel, Weinbergpfirsich und Aprikose mit<br />

einem Hauch Fruchtkompott, Heu, etwas Vanille, Holunderblüten und Jasmintee. Am Gaumen<br />

wird das Apfelaroma deutlicher („boskoopiger“), dazu entfalten sich komplexe Zitrusnoten<br />

von Manderine, Yuzu und einem Hauch Kalamansi. Die Säure ist wunderbar lebendig<br />

und belebend. Bei all der unkomplizierten Frische sind die Aromen klar in ihrer Struktur,<br />

sehr sauber zu erkennen und in hervorragender harmonischer Balance. Eine ganz andere, aber<br />

nicht weniger charmante und interessante Charakteristik im Vergleich zum „Bruderwein“<br />

aus dem Kettnacher Euchariusberg – mit einem ähnlich langen Reife- und Entwicklunsgpotenzial.<br />

Als Speisenbegleiter passt der knackige Riesling vom Altenberg zu asiatischer Küche<br />

mit einer leichten Schärfe, zu cremigem Käse und durchaus auch zu Gerichten mit Ei, ist aber<br />

natürlich auch einfach solo ein großer Genuss.<br />

Ab sofort bis 2038+.<br />

Mai 2024<br />

65


DEUTSCHLAND SAAR<br />

NIEDERMENNIGER RIESLING<br />

FEINHERB, 2023<br />

Endlich! Ein Prototyp für den Begriff „feinherb“.<br />

Herrlich!<br />

NIEDERMENNIGER HERRENBERG<br />

RIESLING FEINHERB, 2023<br />

Den Herrenberg hinan: ein Wunder an<br />

Ausdrucksstärke!<br />

FEINHERB<br />

RIESLING<br />

DMO271423 | 9,5% VOL. | 14,66 €/L | 11,00 €<br />

Wie sollte ein Winzer nur diesen verrufenen Begriff, dieses<br />

zur Unmoderne in Reinform verdammte „Halbtrocken“ nur<br />

vermeiden können. Das Weingesetz hatte einen Begriff geschaffen,<br />

den nun wirklich niemand mehr auf seine Etiketten<br />

setzen wollte; aber schon aus Höflichkeit musste da was auf<br />

die Flasche, was dem Konsumenten half, was den „Trockentrinker“<br />

ausreichend vorwarnte und diejenigen anzulocken<br />

vermochte, die nicht allzu leicht abwinken, wenn Restsüße<br />

im Spiel ist. Wie also? Alsbald fanden wir immer häufiger<br />

dieses „feinherb“ auf Flaschen, das uns einen Wein versprach,<br />

der im trockeneren Bereich des restsüßen Spektrums liegt,<br />

der schlicht nicht-klebrig wirkt. Es sollte aber etwas dauern,<br />

bis sich dieses Wort erst mit echtem Sinn füllt und schließlich<br />

einen eigenständigen Informationswert entwickelt. Stefan<br />

Müller ist es gelungen, mit seinem Niedermenniger Riesling<br />

2023 diesen Begriff in den edlen Stand einer Stilistik zu<br />

erheben. Sein Ortswein von der Saar feiert alles, was dieser<br />

Begriff an positiven Assoziationen so zulässt: Mosel- genauer<br />

Saartradition der Restsüße, Moderne Weinbereitung, Aromenvielfalt,<br />

distinkte Mineralik und so vieles mehr.<br />

Aus dem kalten Glas steigt zurückhaltende Frucht und<br />

sanftes Gestein – es braucht ein wenig Handwärme und das<br />

Bouquet öffnet sich: Zitrone, Birne, Pfirsich; zarter dann<br />

Apfel, Aprikose, Limette, Ananas, Maracuja und Petrol<br />

fangen an zu leuchten. Über Allem ein zarter Schleier von<br />

Ginsterblüte und bereits „verpulvertem“ Flint. Dieses Jahr<br />

hat der Niedermenniger Herrenberg die Trauben für diesen<br />

Ortswein liefern dürfen (eine Entscheidung für den Wechsel<br />

vom Sonnenberg ergab sich während der Gärung im Keller).<br />

Wie immer hat Müller seine Trauben sorgfältig selektiert,<br />

die ganzen Trauben abgepresst, den Most spontan gären lassen<br />

(ein Markenzeichen seiner Weine – Der Begriff „Herkunft“<br />

spielt bei ihm eine wichtige Rolle). Im traditionellen<br />

Fuder (jede Lage bekommt bei Müller ihre eigenen Fässer!)<br />

reifte der Wein auf der Vollhefe bis in den Frühling. Die 21<br />

Gramm Restzucker sind so unendlich geschickt in frischeste<br />

Säure gehüllt, dass man vor Vergnügen Schmatzen möchte.<br />

Die Ganztraubenpressung hat dem Fruchtgeschehen ein<br />

wunderbares Fundament aus Herbheit gelegt, dass nie der<br />

Eindruck von Flüchtigkeit entsteht. Alles in Allem gelangt<br />

jeder, der Müllers Meisterstück probiert, zu der klaren Erkenntnis:<br />

Wer braucht schon Definitionen für den Begriff<br />

feinherb, wenn er einen Prototypen wie diesen ins Glas bekommen<br />

kann!<br />

Ab sofort bis mindestens 2030+.<br />

RIESLING<br />

DMO270323 | 9% VOL. | 16,00 €/L | 12,00 €<br />

Am Unterlauf der Saar wird, das muss man sich buchstäblich<br />

auf der Zunge zergehen lassen (ja, wirklich!) auf nur etwa 800<br />

Hektar Wein angebaut – und zwar Spitzenwein, wie Stefan<br />

Müller (er nennt ca. 11 Hektar davon sein Eigen) auch heuer<br />

wieder bewiesen hat. Auf dem Rotschiefer des Niedermenniger<br />

Herrenberges wuchsen Trauben an Rebstöcken heran<br />

die dort zum Teil in den 70er Jahren gepflanzt wurden. Auf<br />

Terrain, das zwischen fünfzig und hundert Metern höher<br />

und deutlich näher an den Hügeln der Eifel und des Hunsrücks<br />

liegt als das des Moselgebiets, herrscht damit natürlich<br />

auch ein signifikant-kühleres Klima. Große Sorge galt<br />

in der zweitausendjährigen Geschichte der Saarweine der<br />

Erreichung von Reife – eine Sorge, die heute dort kaum ein<br />

Winzer mehr hat. Auf dem Herrenberg war der Wein schon<br />

Mitte September reif für die äußerst selektive Handlese (der<br />

Regen hatte sich glücklicherweise vor der Lese aus der Region<br />

verabschiedet, ein regnerischer Spätsommer allerdings<br />

hinterließ seine Spuren an den Trauben). Müller presst immer<br />

ganze Trauben ab, die Inhaltsstoffe der Stiele sind ihm<br />

wichtig. Seine Weine dürfen spontan gären, denn die eigenen<br />

Hefen des Wingerts gehören bei ihm zum Herkunftscharakter,<br />

zum Herrenberg dazu. Die Weine jeder einzelnen Lage<br />

haben bei ihm Stammfässer (natürlich traditionelle Fuder)<br />

in denen sie auf der Vollhefe reifen dürfen – so intensiviert<br />

er den Lagencharakter noch einmal.<br />

Die so sorgfältige Selektion hat hier ein Musterbeispiel für<br />

Balance und Ausdrucksstärke in unsere Gläser gezaubert.<br />

Aus zartgelbgrünem Nektar tritt zuerst Würze von Flint<br />

und nassem Kalkstein. Die Frucht expandiert ganz wundervoll<br />

in Schritten: Auf frischem Gras und trockenerem Stroh<br />

scheinen Ananas und Mango zu ruhen, auf einem Kissen<br />

präsentiert. Orange (Saft und Zeste), Zitrone, Pfirsich, Birne,<br />

Apfel und Banane gleiten förmlich hinterher, von sehnsüchtiger<br />

Erwartung des Genießers gezogen. Am Gaumen<br />

will der Riesling dann deutlich mehr Spiel: die Süße ist recht<br />

präsent, wird aber von heller Säure so gekonnt unterspielt,<br />

damit im Wechsel verstärkt und gemildert, dass wir gerne<br />

Jubelschreie ausstoßen. Ein „Zug“ entsteht, der uns unweigerlich<br />

zu einer Reise verführt in die Saartäler und dann den<br />

Herrenberg hinan.<br />

Zu genießen ist dieser feine Kabinett jederzeit. Er besitzt allerdings<br />

ein Lagerpotenzial von mühelos 15 Jahren und wirkt mit der Reife<br />

immer trockener und entwickelt dann eine völlig neue Aromentiefe<br />

und -welt.<br />

66 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


NIEDERMENNIGER SONNENBERG „ALTE REBEN“<br />

RIESLING FEINHERB, 2023<br />

Alte Reben sind eben Routiniers im Erzeugen großer Rieslinge …<br />

Stefan Müller<br />

RIESLING<br />

DMO271023 | 9,5% VOL. | 21,20 €/L | 15,90 €<br />

Das Bild alter Reben, die sich für Dekaden in die Tiefe des Gesteins kämpfen mussten, die<br />

beinahe magiebegabt erscheinen und in der Lage sein sollen, tiefste Essenzen aus dem Boden<br />

zu ziehen – dieses Bild wird unweigerlich in das Reich der Fabeln zurückgeschickt, wenn der<br />

kühle Pragmatismus der Winzer, die sich ihrer bedienen, offenbar wird. Ja, die Alten wurzeln<br />

tief! In der Tiefe allerdings wird die Pflanze das, was sie braucht, nur in geringen Dosen finden.<br />

Nährstoffe holen sich auch diese Routiniers unter den Reben in den oberen Schichten, ja<br />

sogar in direkter Nähe der Oberfläche – da haben sie es einfacher. Erträge von Weinstöcken<br />

nehmen mit den Jahren sehr deutlich ab und die Pflanze betreibt quasi schon in Eigenregie<br />

eine Selektion, die nicht immer den Vorstellungen der Winzer entspricht. So werden vielerorts<br />

alte durch junge Pflanzen ersetzt. Die Magie verliert ihre Rolle. Stefan Müller ist dagegen<br />

glücklicherweise im Besitz von Parzellen mit teilweise sogar wurzelechten Rebstöcken, die<br />

genau das zu liefern vermögen, was er sich vorstellt. Seine „Alten Reben“ auf dem Niedermenniger<br />

Sonnenberg teilen offenbar seine Vorstellungen davon, wie diese Essenz der Tiefe<br />

auszusehen hat.<br />

Die Essenz ist im Falle des Jahrgangs 2023 zart Gelb mit deutlichem Grünanteil und verhält<br />

sich anfangs eher zurückhaltend. Auf frisch gemähter Wiese machen wir ein paar Blütentöne<br />

aus. Bienenwachs, sehr sanfter Flint und ein Hauch von Petrol bereiten den Auftritt von süßer<br />

Frucht behutsam vor. Apfel, üppige Mandarine, Birne, Pfirsich, Ananas werden langsam<br />

wach und wenn der Riesling anfängt, zu atmen wird die Frucht schließlich richtig kraftvoll.<br />

Die 29 Gramm Restzucker erleben wir perfekt eingefangen in Säure; jedwede Herbheit, alle<br />

Hindernisse auf dem Weg zum zweiten, größeren Schluck fehlen. Das zweite Glas ist schon in<br />

Planung. Die Alten haben es wie so viele Jahrgänge zuvor wieder geschafft. Die Lust wächst.<br />

Es gibt nur einen Grund, diesen feinen Riesling nicht sofort zu trinken: Mit Reife wird er noch besser!<br />

Zwei Dekaden meistert er souverän.<br />

„STEFAN MÜLLER 2023“-PROBIERPAKET<br />

Saar-Rieslinge mit „Präzision“, „Strahlkraft“ und<br />

„würzigem Schliff“ – „ein Vergnügen“! (Vinum)<br />

RIESLING<br />

DMO279923-P | 6 FLASCHEN | 15,08 €/L<br />

STATT 67,90 € NUR 59,95 €<br />

Stefan Müller gehört definitiv zu den Senkrechtstartern und<br />

Protagonisten der „neuen Saar“. Für alle Entdecker haben<br />

wir ein attraktives Kennenlern-Paket geschnürt, wir versprechen:<br />

Probieren lohnt sich!<br />

Sie erhalten je eine Flasche:<br />

• Riesling trocken, 2023<br />

• Krettnacher Riesling trocken, 2023<br />

• Riesling feinherb, 2023<br />

• Niedermenniger Riesling feinherb, 2023<br />

• Niedermenniger Herrenberg Riesling feinherb, 2023<br />

• Niedermenniger Sonnenberg „Alte Reben“<br />

Riesling feinherb, 2022<br />

Mai 2024<br />

67


DEUTSCHLAND SAAR<br />

KRETTNACHER EUCHARIUSBERG RIESLING KABINETT, 2023<br />

Ein echter Saar-Kabinett: volle Reife und Frische!<br />

RIESLING<br />

DMO271223 | 8,5% VOL. | 16,00 €/L | 12,00 €<br />

Die Saar als eine der kühlsten Anbauregionen lässt ihre Rieslinge so erfreulich spät ausreifen,<br />

dass die Weine Zeit haben, Aromen und Extrakt zu anzureichern. Gerade ein Kabinett<br />

braucht genau dieses Etwas an Zeit mehr, seine mindestens 73° Oechsle zusammenzusammeln,<br />

das eben so einen mysteriösen Zuwachs an Dichte und Intensität ausmacht. Stefan<br />

Müller aus Konz-Krettnach schreibt zu diesem Mysterium mit seinem Riesling Kabinett vom<br />

Krettnacher Euchariusberg auch 2023 ein neues Kapitel, mit dem wir uns fröhlich beschäftigen<br />

wollen. Zum Teil fast fünfzigjährige Reben (Müller bemüht sich seit seinen Anfängen um<br />

Lagen mit Alten Rebstöcken, die durch ihre geringeren Erträge schon selbst eine Art Selektion<br />

durchführen) können an dieser nach Süden geneigten Lage und durch den so heißgeliebten<br />

Grauschiefer wärmeverwöhnt volle Reife erlangen (noch vor 15 bis zwanzig Jahren war<br />

das eher selten der Fall). Wenn dann noch präzises Handwerk dazu kommt (Müller erlernte<br />

Weinbautechnik) und ein unerschütterliches Traditionsbewusstsein „den Rücken stärkt“,<br />

dann ist eine stattliche Zahl an Erfolgsfaktoren erreicht, oder? Er betreibt strenge Selektion<br />

bei der Lese, lebt das Prinzip Herkunftstreue (Spontangärung ist für Müller selbstverständlich).<br />

Das setzt sich sogar im Keller fort: Müller hat Fuder, die jedes Jahr wieder mit den Weinen<br />

der gleichen Lagen befüllt werden. Eine Reifung auf der Vollhefe gibt den Weinen dort<br />

ihre Gelegenheit, zu sich selbst zu finden.<br />

So einen prächtigen Kabinett haben wir dann auch im Glas vor uns: Die herbwürzige Frucht<br />

i st schon im allerersten Moment vollauf präsent. Der Begriff „stimmig“ drängt sich unweigerlich<br />

auf. Wenn Mandarine, Apfel, Quitte, Birne, Nektarine, Ananas, Passionsfrucht mit<br />

Akazienhonig, wilder Wiese und regennassem Schiefer in voller Deutlichkeit an die Nasen<br />

drängen, und zu keiner Zeit der Eindruck entsteht, dass ein Aroma zugunsten eines anderen<br />

in irgendeinen Hintergrund gedrängt wird, ist das schon spektakulär. Die Säure setzt am<br />

Gaumen dann reiche und kühlende Akzente auf die Süße, die alle Aromen so fabelhaft inszeniert.<br />

Stefan Müller bezeichnet diesen Kabinett als besten Wein seiner Kollektion, als seinen<br />

„coup de cœur“. Dieser Einschätzung folgen wir gerne und feiern dieses Meisterstück!<br />

Ab sofort bis mindestens 2043+.<br />

„KABINETT-STÜCKE STEFAN MÜLLER 2023“<br />

-PROBIERPAKET<br />

Große Kabinett-Kunst von einem, der auszog, die zeitlose<br />

Schönheit der Saar-Rieslinge wiederzuentdecken!<br />

PRÄDIKATSWEINE<br />

RIESLING<br />

DMO279823-P | 6 FLASCHEN | 17,75 €/L<br />

STATT 79,90 € NUR 72,00 €<br />

„Es wird ein Vergnügen sein, den Weg der drei Kabinette bis<br />

ins Alter zu beobachten!“ – Vinum Weinguide 2024<br />

Stefan Müller beherrscht diese Riesling-Spielart in Perfektion<br />

– überzeugen Sie sich selbst mit diesem attraktiven<br />

Probierpaket des neuen Jahrgangs 2023!<br />

Sie erhalten je zwei Flaschen:<br />

• Krettnacher Euchariusberg Riesling Kabinett, 2023<br />

• Krettnacher Euchariusberg „Alte Reben“<br />

Riesling Kabinett, 2023<br />

• Niedermenniger Sonnenberg „Alte Reben“<br />

Riesling Kabinett, 2023<br />

68 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Stefan Müller<br />

NIEDERMENNIGER SONNENBERG<br />

„ALTE REBEN“ RIESLING KABINETT, 2023<br />

Das Etikett für diesen Kabinett:<br />

traumhaft gelungenes Süße-Säure-Spiel!<br />

RIESLING<br />

DMO271323 | 8,5% VOL. | 16,00 €/L | 12,00 €<br />

Während viele Weinetiketten nur über den Erzeuger, den<br />

Jahrgang, die Region und das Land Auskunft geben, sind auf<br />

deutschen Flaschen meist auch die Qualitätsstufe, die Rebsorte,<br />

die Lage sowie der Stil bzw. die Geschmacksrichtung<br />

angegeben. Deutsche Weinetiketten können also vergleichsweise<br />

informativ sein – vorausgesetzt, die Angaben werden<br />

auch richtig gelesen und interpretiert. Die Wahrheit ist jedoch,<br />

dass „How To Read A German Wine Label“ in vielen<br />

Ländern seit jeher eine hochspezialisierte Wissenschaft für<br />

wenige Eingeweihte ist und viele Weinliebhaber rund um<br />

den Globus längst vor der Komplexität unserer Terminologie<br />

kapitulieren mussten. Schließlich gibt es Etiketten, bei denen<br />

die Verwechslung geradezu vorprogrammiert ist: Verziehen<br />

sei all jenen, die bei den Worten „Weingut Müller“ und<br />

„Saar“ zunächst an den (weltberühmten) Egon statt an den<br />

(im Vergleich nur wenig bekannten) Stefan denken. Und die<br />

im gleichen Atemzug auch noch den „Sonnenberg“ mit dem<br />

„Scharzhofberg“ verwechseln. Halb so schlimm, denn die<br />

Weinberge des Konzer Tälchens setzen schließlich das Tal<br />

fort, in dem – nur fünf Kilometer Luftlinie entfernt – auch<br />

der berühmte Scharzhofberg liegt. Im Sonnenberg stehen<br />

die 1923 gepflanzten wurzelechten Reben 200 bis 280 Meter<br />

über dem Meeresspiegel in Südwestlage, sodass es hier etwas<br />

kühler ist. Die Trauben reifen dadurch langsamer, was die<br />

Aromen nachhaltig intensiviert. Die kargen Grau- und Rotschieferböden<br />

geben ihnen eine unvergleichliche Mineralität<br />

und Tiefe. Dank Winzertalenten wie dem Shootingstar Stefan<br />

Müller erlebt das Terroir des Sonnenbergs gerade einen<br />

bemerkenswerten Aufschwung. So eröffnet ein Glas dieses<br />

Kabinetts eine Welt der Sinnesfreuden: Die Nase wird umgarnt<br />

von fein duftenden Aromen gelber Früchte, begleitet<br />

von exotischen Fruchtnoten und frischen, würzigen Schiefernuancen.<br />

Am Gaumen entfaltet sich ein straffer, erfrischender<br />

Geschmack, der durch eine rassige Säure und eine<br />

moderate Restsüße perfekt ausbalanciert ist und einen unheimlich<br />

saftigen Eindruck hinterlässt. Ein präziser, dichter<br />

und geschliffener Wein mit traumhaftem Süße-Säure-Spiel,<br />

ausgezeichneter mineralischer Struktur und langem würzigen<br />

Nachhall. Seine aromatische Vielschichtigkeit macht<br />

diesen Riesling Kabinett „Alte Reben“ vom Niedermenniger<br />

Sonnenberg zu einem beinahe zeitlosen Begleiter, der auch<br />

nach Jahren noch überraschen und begeistern wird. Ganz<br />

gleich, was auf dem Etikett steht.<br />

Ab sofort und bis 2043+.<br />

KRETTNACHER EUCHARIUSBERG<br />

„ALTE REBEN“ RIESLING KABINETT, 2023<br />

RIESLING<br />

DMO271723 | 8% VOL. | 21,26 €/L | 15,95 €<br />

In der stolzen Tradition des Heiligen Eucharius, einem<br />

Pionier des christlichen Glaubens im 3. Jahrhundert und<br />

einem der ersten Bischöfe von Trier, erhebt sich in Krettnach<br />

majestätisch der Euchariusberg. Dieser Weinberg, der<br />

in ehrfürchtiger Entfernung von nur zehn Kilometern vor<br />

den Toren Triers liegt, ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung<br />

für den Beitrag des Bischofs zur Verbreitung des<br />

Christentums, sondern auch eine Hommage an die zeitlose<br />

Verbindung zwischen Spiritualität und Genuss. Das Hofgut<br />

Falkenstein, gefeiert für seine erlesenen Weine, findet in dieser<br />

von Kritikern mit dem renommierten Scharzhofberg verglichenen<br />

Lage die perfekte Umgebung, um einige der besten<br />

Rieslinge Deutschlands zu keltern. Doch es ist nicht nur der<br />

Ruf des Hofguts, der diese Weine so begehrenswert macht.<br />

Shooting-Star Stefan Müller hat kürzlich begonnen, Weine<br />

aus einer Parzelle mit uralten Reben im besten Teil des<br />

Euchariusbergs zu keltern, und das Ergebnis ist schlichtweg<br />

hinreißend. Dieser Kabinett beeindruckt mit einem frischen,<br />

minzigen Duft von Kräutern und weißem Pfirsich, begleitet<br />

von eleganten Noten von Orangen- und Lilienblüten. Nuancen<br />

von Limette, weißer Johannisbeere und Stachelbeere<br />

verleihen ihm eine luftige Leichtigkeit, die sich am Gaumen<br />

fortsetzt. Hier verschmelzen dezente Süße, mineralische<br />

Struktur und lebendige Säure zu einer wahrhaft harmonischen<br />

Komposition. Besonders bemerkenswert ist die spielerische<br />

Balance zwischen subtiler Restsüße und erfrischender<br />

Säure, die diesem Wein eine pulsierende Dynamik verleiht.<br />

Seine klare, spannungsgeladene Nase und sein animierender<br />

Nachhall machen ihn zu einem unvergleichlich eleganten<br />

Juwel, dessen Genusspotenzial sich über Jahre, besser Jahrzehnte<br />

hinweg entfalten wird. Eine Symphonie aus delikaten<br />

Aromen und belebender Frische, die den Gaumen umschmeichelt<br />

und die Sinne betört. Und dabei steckt in jeder<br />

Flasche die Geschichte eines Weinbergs, der die segensreiche<br />

Essenz seiner Namensgebung Schluck für Schluck zelebriert.<br />

Ab sofort und bis 2042+.<br />

Der Segen des<br />

Euchariusbergs:<br />

Riesling Kabinett<br />

der Extraklasse!<br />

Mai 2024<br />

69


DEUTSCHLAND SAAR<br />

NIEDERMENNIGER SONNENBERG<br />

„ALTE REBEN“ RIESLING SPÄTLESE, 2023<br />

Wie ein Sonnenstrahl im Glas: die leichte,<br />

frische Spätlese als Tanz der Aromen<br />

KRETTNACHER EUCHARIUSBERG<br />

„ALTE REBEN“ RIESLING SPÄTLESE, 2023<br />

Mosel oder Saar? Bei dieser köstlichen<br />

Spätlese zählt nur der Genuss!<br />

RIESLING<br />

DMO270723 | 7,5% VOL. | 20,26 €/L | 15,20 €<br />

Seit nunmehr einem Jahrzehnt sind die Rieslinge von Stefan<br />

Müller eine Ode an die Frische, Leichtigkeit und Eleganz<br />

ihrer Herkunft. Wie diese Spätlese aus alten Reben<br />

vom Niedermenniger Sonnenberg verkörpern sie eine harmonische<br />

Verbindung von Tradition und Moderne, wobei<br />

Stefan Müller stets auf die Essenz des Mostgewichts und<br />

die Finesse seiner Weine setzt. Diese Spätlese zeichnet sich<br />

durch ihre erfrischende Leichtigkeit aus und offenbart eine<br />

unverkennbare Eleganz. Das Terroir, geprägt von Schieferböden<br />

und dem einzigartigen Mikroklima des Konzer Tälchens,<br />

ist die unverzichtbare Grundlage für Müllers Weine.<br />

Die vom typischen Saarklima beeinflussten Weinberge geben<br />

den Trauben einen unverwechselbaren Charakter. Hier<br />

entsteht das faszinierende Zusammenspiel von Herkunft<br />

und Geschmack, das jedem Schluck eine unvergleichliche<br />

Tiefe verleiht. Auch Stefan Müllers Engagement für nachhaltigen<br />

Weinbau spiegelt sich in jedem Glas wider: Durch<br />

den Verzicht auf synthetische Dünger und Herbizide können<br />

die Trauben das ganze Potenzial ihres Terroirs entfalten.<br />

Dieser respektvolle Umgang mit der Natur führt zu Weinen<br />

von großer Mineralität und beeindruckender Präzision. Im<br />

Keller greift Müller nur minimal ein, um die Reinheit der<br />

Trauben zu bewahren. Direktes Pressen der ganzen Trauben<br />

und der Verzicht auf Maischestandzeiten garantieren eine<br />

unverfälschte Frische. Die Spontangärung und der Ausbau in<br />

großen Holzfässern sorgen für einzigartige Komplexität und<br />

Textur. Mit ihrem strahlenden, blassen Goldgelb wird diese<br />

Spätlese ihrer Herkunft vom Sonnenberg im wahrsten Sinne<br />

des Wortes gerecht – sie wirkt wie ein in flüssiger Form eingefangener<br />

Sonnenstrahl. Die ersten Aromen steigen sanft in<br />

die Nase und eröffnen eine Welt von zitroniger Frische. Noten<br />

von saftigen Zitronen und reifen Limetten tanzen leicht<br />

und beschwingt durch die Luft. Ein Hauch von grünem Apfel<br />

verleiht der Nase eine lebendige Fruchtigkeit, während subtile<br />

mineralische Nuancen dem Bouquet eine feine Eleganz<br />

verleihen. Am Gaumen zeigt sich dieser Riesling in seiner<br />

ganzen Pracht. Seine Textur ist seidig und geschmeidig, wie<br />

ein sanfter Kuss am Gaumen. Die Aromen von Zitrusfrüchten<br />

tanzen lebhaft auf der Zunge, begleitet von einer klaren,<br />

fast transparenten Aromatik, die pure Reinheit ausstrahlt.<br />

Eine bemerkenswerte Spannung durchzieht den Wein und<br />

verleiht ihm eine unvergleichliche Lebendigkeit. Der Abgang<br />

ist lang und erfrischend. Die zitrische Frische bleibt lange<br />

am Gaumen haften und lädt immer wieder dazu ein, das Glas<br />

erneut an die Lippen zu führen. Eine gute Balance zwischen<br />

Süße und Säure hinterlässt einen bleibenden Eindruck und<br />

weckt den Wunsch nach einem weiteren Schluck.<br />

Ab sofort und bis 2050+.<br />

RIESLING<br />

DMO270923 | 7,5% VOL. | 20,26 €/L | 15,20 €<br />

Bekanntlich mündet in Konz südlich von Trier die Saar in<br />

die Mosel. Doch wenn das östlich der Stadt gelegene Konzer<br />

Tälchen mit seinen Weinorten Niedermennig, Obermennig,<br />

Krettnach und Oberemmel (heute allesamt Stadtteile<br />

von Konz) heute pauschal der Saar zugerechnet wird, so ist<br />

das nur die halbe Wahrheit. Denn vor mehr als 40 Millionen<br />

Jahren war das Konzer Tälchen noch ein Umflusstal der<br />

Mosel, die es einmal schuf. Ob nun Mosel oder Saar – der<br />

nach Westen ausgerichtete Krettnacher Euchariusberg gehört<br />

seit jeher zu den Paradelagen der Region. Dieser „Heilige<br />

Berg“ beweist, dass elegante Rieslinge nicht immer aus<br />

den steilsten und wärmsten Lagen kommen müssen. Schließlich<br />

befinden wir uns hier in einem der kühlsten Weinbaugebiete<br />

Deutschlands, in dem die Trauben sehr lange (und<br />

dadurch geschmacksintensiv) ausreifen dürfen. So offenbart<br />

diese Spätlese eine sinnliche Welt, die jeden Weinliebhaber<br />

in ihren Bann zieht. Von Anfang an entfesselt sie eine enorme<br />

Spannung, die förmlich aus dem Gestein zu entspringen<br />

scheint: Neben den typischen roten Schieferböden finden<br />

sich hier Quarzite, ergänzt durch vulkanisches Diabasgestein.<br />

Die Trauben für diesen außergewöhnlichen Tropfen stammen<br />

von alten, teils wurzelechten Reben, die auf Grau- und<br />

Blauschieferboden stehen. Diese kleinen, hocharomatischen<br />

Trauben wurden im November geerntet und anschließend<br />

direkt im traditionellen Fuderfass vergoren. Das Ergebnis ist<br />

eine bezaubernde Nase mit betörenden Zitrusfruchtaromen,<br />

Pfirsich und fein floralen Anklängen von weißem Flieder sowie<br />

kräutrigen Nuancen, die an Anis erinnern. Die Aromen<br />

steigen rassig und intensiv in die Nase, grüne Äpfel, saftige<br />

Birnen und sonnengereifte Pfirsiche vor allem. Es folgt eine<br />

wunderbare Melange aus kandierten Zitrusfrüchten, minzigen<br />

Kräutern, Anis, Lavendel und Orangenblüten. Am Gaumen,<br />

wo reife Fruchtaromen von einer zarten, reifen und pikanten<br />

Säure umhüllt werden, entfaltet sich seine herrliche<br />

Verspieltheit. Eine wahre Fruchtexplosion erfüllt den Mund,<br />

als ob man in eine vollreife Grapefruit bisse. Die Mineralsalze<br />

krallen sich förmlich an die Papillen, während sich ein<br />

Hauch von Limette und kräuterwürzige Nuancen verführerisch<br />

entfalten. Am Gaumen erreicht der Wein eine ganz eigene<br />

Dimension, getragen von einer graphitigen Würze, die<br />

ihm eine unvergleichliche Tiefe verleiht. Dieser Wein ist ein<br />

wahrer Blockbuster, der mit seiner Expressivität und Kraft<br />

jeden Rieslingfan sofort mitreißt. Der Abgang ist lang und<br />

würzig, die Süße perfekt integriert. Eine herrlich ausbalancierte<br />

Spätlese, die rassige Säure verschmilzt mit der subtilen<br />

Restsüße zu einem unheimlich saftigen Geschmackserlebnis.<br />

Ab sofort und bis 2047+.<br />

70 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Stefan Müller<br />

KRETTNACHER EUCHARIUSBERG RIESLING AUSLESE, 2023<br />

Ein Zitrus-Wunder von der Saar – einzigartig!<br />

RIESLING<br />

DMO270823 | 7,5% VOL. | 24,00 €/L | 18,00 €<br />

Im Falle dieser Auslese vom Krettnacher Euchariusberg steht eines sofort fest: die Menschheit<br />

trägt nicht mehr die ausreichende Anzahl von Hüten, die vor diesem Wunderwerk zu ziehen<br />

sind. So eine Intensität und Breite bei gleichzeitiger Frische sind selten. Immer wenn Restsüße<br />

im Spiel ist (hier verblieben immer noch 77 Gramm Zucker im Liter Wein!) stellt sich<br />

unweigerlich Viskosität ein. Die Flüssigkeit wirkt im Glas schwerfälliger, manchmal sogar<br />

träge, das Mundgefühl kann in die Klebrigkeit abrutschen – und alle Faktoren zusammen<br />

lösen dann eine fürchterliche Sättigung beim Genießer aus. Hier ist das Wunder geschehen,<br />

alle Schwere ist ausbalanciert. Stefan Müller hat im Weinberg vor der Lese die Parameter für<br />

die Selektion so gewählt, dass eine schwerelose Essenz entstehen kann. Von Botrytis befallene<br />

Beeren wurden ausselektiert (ein Teil davon später aber wieder zurückverschnitten), das<br />

Mostgewicht für eine Auslese war auch so schon erreicht. Die anschließende Spontangärung<br />

überließ den Wein den Hefen, die schon im Wingert mit ihm zusammengelebt haben, die sich<br />

also auskannten. Auf der Vollhefe in Fudern, die für die Lage am Euchariusberg reserviert<br />

sind, reifte dieser wahrhaft edelsüße Riesling heran. (Die Hälfte der Auslese 2023 hat Stefan<br />

Müller nicht mit Schraubverschluss versehen, sondern verkorkt und zurückgelegt.)<br />

Schon beim Einschenken kennt der Riesling keine Zurückhaltung. Der Zitronenton schwillt<br />

an und ebbt nicht mehr ab. Wir werden auf eine Reise an die Amalfiküste geschickt, von der<br />

wir nicht mehr so einfach wieder heimkehren wollen. Keine Angst: diese Auslese hat nichts<br />

mit Limoneddu oder Limoncello zu tun. Es ist eindeutig Riesling. Die Tropen (Ananas, Mango),<br />

die Würznoten (Flint, nasser Kies, sehr sachtes Petrol, Heu, Blütentöne) und weitere<br />

Früchte (Apfel, Birne, Grapefruit) gelangen immer wieder an die Nüstern. Die Viskosität der<br />

zart grüngelben Flüssigkeit im Glas wird zu einer lächerlichen physikalischen Nebenerscheinung,<br />

wenn der erste Schluck Gaumen und Zunge netzt. Aller Reichtum, alle Breite, die<br />

Geschlossenheit und Einheitlichkeit sind mit Säure und Mineralität so perfekt ausbalanciert,<br />

dass Frische und Kühle vorherrschen. All’ die Frucht, aller Restzucker werden zu selbstverständlichen<br />

Erscheinungen – Ermüdung, ja Sättigung treten einfach nicht ein. Wer für ähnlich<br />

wenig Geld so ein Wunderwerk findet, soll sich melden!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2028 bis 2043+.<br />

Mai 2024<br />

71


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

© Serge Chapuis<br />

WEINGUT<br />

MORIC<br />

GROSSHÖFLEIN<br />

© Peter Rigaud<br />

72<br />

<strong>PINwand</strong> № 362 <strong>363</strong>


Moric<br />

Das Burgenland & die „Hidden Treasures“ –<br />

zwei Projekte, eine Vision<br />

Best Ever: 2021 – Sensationelle Blaufränkisch mit Top-Wertungen!<br />

Werte Kunden, Roland Velich, für viele so etwas<br />

wie der spirituelle Vater des Burgenlands, in<br />

jedem Fall einer jener selten gewordenen Menschen,<br />

für die eine vergangene Generation den Begriff des<br />

„Feingeists“ verwendet hätte. Einer jedenfalls, der mit seiner<br />

– im Vergleich zu klassischen „Generationsbetrieben“ – doch<br />

noch überschaubaren, um nicht zu sagen kurzen Weingutshistorie<br />

bereits Geschichte geschrieben hat. Er hat das Burgenland,<br />

„sein“ Burgenland neu und gleichsam historisch<br />

interpretiert, die autochthone, ja „testimoniale“ Rebsorte<br />

Blaufränkisch auf einem vermutlich noch nicht dagewesenen<br />

Niveau ins kollektive Bewusstsein „zurückgerufen“ (wer<br />

nannte vor ihm die Begriffe „Terroir“ und „Lutzmannsburg“<br />

in einem Atemzug?) und damit auch eine, wenn man so will,<br />

neue geistige Grundlage für hervorragende Winzer wie Hannes<br />

Schuster und Uwe Schiefer geschaffen. Eigentlich Grund<br />

genug, sich auf diesen wohlverdienten Lorbeeren auszuruhen<br />

und vom Geschehenen zu profitieren. Doch Roland Velich<br />

ist ein Getriebener, ein „Träume-Verwirklicher“, ein Mann,<br />

dessen Ambitionen weit über das Kulturprodukt Wein hinausreichen.<br />

Daher auch die „Hidden Treasures“, ein ziemlich<br />

einzigartiges Projekt, das zum Spannendsten zählt, was wir<br />

in den letzten Jahren im Weinbau verfolgen konnten. Gezielt<br />

stellt Roland Spitzenbetriebe heute fast vergessener<br />

Regionen vor, verborgene Schätze. Sein Augenmerk gilt dabei<br />

dem Nachbar Ungarn, mit dessen einzigartiger Weinvielfalt<br />

er die burgenländische „Liebesaffäre“ weiterspinnt, den<br />

„kleinen Grenzverkehr“ einer historischen Landschaft wiederaufleben<br />

lässt. Wir sind sehr stolz darauf, Roland Velich<br />

auch hier begleiten zu dürfen und Ihnen, liebe Kunden, die<br />

Weine beider Projekte präsentieren zu können:<br />

„Zuerst war es vor allem die Faszination zum Land in dem<br />

ich geboren und aufgewachsen bin. Allerdings war es eine<br />

Begeisterung auf Raten; eine Begeisterung der es sich anzunähern<br />

galt; eine Begeisterung die auf dem Trotz und der<br />

Rebellion eines adoleszent Verwirrten heranwuchs. Eine Begeisterung,<br />

die sehr langsam aus dem Begreifen dessen, was<br />

Schönheit sein kann, keimte.<br />

Es waren die Stille, die Weite und das Flirren des Seewinkels,<br />

die Perspektive über den See, die verschlungenen Hügeln des<br />

Nordburgenlandes, der Schattenwurf letzter Gipfel der Ostalpen<br />

im Gegenlicht. Es war eine Begeisterung für den Ort<br />

und den Raum zwischen den Welten. Den Stacheldraht und<br />

die Wachtürme des Ostens buchstäblich im Rücken spürend,<br />

den Blick in die Zukunft Richtung Westen gerichtet.<br />

Später war die Idee nicht nur im, sondern vielleicht auch aus<br />

dem Land heraus leben zu können. Das Medium sollte Wein<br />

sein und dies stellte den Beginn einer »Begehung« dar. Vom<br />

Osten des Sees über das Westufer, die Hügeln von Ödenburg<br />

bis zu den Ausläufern des Günser Gebirges, voll mit<br />

neuen Ideen, dem kategorischen Ansatz Schönheit zu finden<br />

und getragen vom Imperativ verstehen zu wollen, bin ich bis<br />

heute am Gehen, Suchen, gewillt zu verstehen und zu lernen,<br />

Perspektiven und Paradigmen zu verwerfen und neue<br />

zu finden. Was ich gefunden habe, ist eine grandiose Kulturgeschichte<br />

des Weinbaus. Uraltes Kulturland das sich in<br />

den letzten hundert Jahren verloren hat. Weinschätze die zu<br />

den wertvollsten und meist gesuchten der Welt zählten, heute<br />

verstaubt und überlagert, versunken. Diese verborgenen<br />

Schätze heben zu dürfen, diese Schönheiten wieder darstellen<br />

zu können, ist Teil der Faszination, die mich von Anfang<br />

an trieb, ohne damals auch nur den Funken einer Ahnung zu<br />

haben, was auf mich warten wird; es war nur ein Gefühl und<br />

die Begeisterung eines Heranwachsenden.<br />

»Hidden Treasure« ist die Weiterführung des Gedankens der<br />

mich zur Entwicklung von Moric führte. Der Versuch eine<br />

Region zu fassen. Mit Mitteln zu fassen, die so pur und direkt<br />

sind wie möglich. Alte, traditionelle Methoden und volles<br />

Vertrauen auf die gegebene Substanz – eine uralte, über<br />

Jahrhunderte erfolgreiche und weltweit führende Weinkultur,<br />

die Böden und das Klima der pannonischen Ebene, eine<br />

Tiefebene die sich von den letzten Hügeln der Ostalpen entlang<br />

des Karpatenbogens erstreckt, die Rebsorten, die sich<br />

über lange Zeiträume als geeignet und wertvoll gezeigt haben<br />

und natürlich die Menschen, ein Mix aus Slawen, Deutschen<br />

und Ungarn, orthodox, katholisch, protestantisch,<br />

jüdisch und vermutlich noch einiges mehr … Ich habe mich<br />

entschlossen, diesen Weg gemeinsam mit jungen innovativen<br />

Winzern zu gehen. Winzer die bereit sind, sich in ähnlicher<br />

Art und Weise auf diese Reise einzulassen. Diese Reise jetzt<br />

zu starten ist wichtig – es ist Zeit diese großartige Weinkultur<br />

in originärer und authentischer Form dem geneigten<br />

Publikum wieder zugänglich zu machen.“ – Roland Velich<br />

April Mai 2024<br />

73


92 PUNKTE<br />

Falstaff<br />

ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

© Serge Chapuis<br />

„HAUSMARKE“, WEISS 2021<br />

Trinkfreude pur: die goldene Mitte<br />

zwischen Mainstream und Exzentrik.<br />

CHARDONNAY, GRÜNER VELTLINER<br />

OBL030121 | 13,5% VOL. | 29,20 €/L | 21,90 €<br />

Bereits auf seinem schlichten Etikett deutet sich die Spannung<br />

an, die dieser unkonventionelle Weißwein im Glas<br />

erzeugt. „Hausmarke“ liest man da zunächst, gefolgt von<br />

„Supernatural“ – beides in die Irre führende Begriffe, die<br />

einander im branchenüblichen Sprachgebrauch diametral<br />

entgegengesetzt sind: Bezeichnet man in der Gastronomie<br />

einen leichten, süffigen „crowd-pleaser“ von eher schlichter,<br />

neutraler Art als „Hausmarke“, so gilt ein „Supernatural“<br />

nicht nur als außergewöhnlich, sondern vielen Gästen gar<br />

als Inbegriff der Freakshow im Glas. Roland Velichs herrlich<br />

ausgewogene Cuvée aus Grünem Veltliner mit einem<br />

Hauch von Chardonnay und Riesling, der Einstiegsweiße<br />

eines Ausnahmewinzers also, hält dagegen gekonnt die Balance<br />

zwischen Mainstream und Exzentrik. Und ist gerade<br />

deshalb so lohnend. Auf den ersten Schluck noch zurückhaltend,<br />

entwickelt dieser Wein nach etwas Zeit im Glas<br />

ein Bouquet, das weniger von Früchten als von Mineralität<br />

und feiner Eleganz geprägt ist. Seine delikate Nase offenbart<br />

subtile Aromen von Nashi-Birne, erfrischender Melone<br />

und einem Hauch von Minze. Insbesondere grüne und<br />

erdige Aromen wie frisch gemähtes Gras, feuchtes Laub und<br />

Feuerstein stehen im Vordergrund. Im Hintergrund lassen<br />

sich indes subtile Noten von Papaya und Honigmelone ausmachen.<br />

Am Gaumen setzt sich der karge und puristische<br />

Charakter fort. Hier präsentiert sich dieser animierende<br />

Wein kraftvoll und komplex, doch mit eher zurückhaltender<br />

Frucht. Allenfalls etwas Birne, Boskop und Honigmelone<br />

lassen sich herausschmecken. Kalkige Mineralität, dezente<br />

Rauchigkeit und kräuterige Nuancen verschmelzen hier<br />

zu einem facetten- und finessereichen Geschmacksprofil.<br />

Fern von Süße ist dies ein saftiger, erstaunlich harmonischer<br />

Tropfen mit viel Charakter. Und daher von herkömmlichen<br />

Hausmarken ungefähr so weit entfernt wie von Naturweinen<br />

mit Freak-Faktor.<br />

Ab sofort und bis 2033.<br />

74<br />

<strong>PINwand</strong> № 362 <strong>363</strong>


Moric<br />

97 Punkte<br />

James Suckling<br />

RIED KRAINER SANKT GEORGEN<br />

GRÜNER VELTLINER, 2021<br />

Die Sorte, die jeder kennt, so wie sie keiner kannte<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

OBL031321 | 13% VOL. | 102,66 €/L | 77,00 €<br />

Als Roland Velich im Vorjahr vom Falstaff zu Österreichs<br />

„Winzer des Jahres“ gekürt wurde, stand natürlich der Rotwein<br />

im Mittelpunkt – allen voran der „100 Punkte“-Blaufränkisch<br />

„Lutzmannsburg Alte Reben“. Doch Laudator Peter<br />

Moser führte explizit auch den Grünen Veltliner an: „Der<br />

ist in St. Georgen am Leithaberg zu Höchstleistungen imstande<br />

– der weiße Topwein ist der Lagen-Veltliner »Ried<br />

Krainer«“. Und in der Tat hat dieser Wein nichts zu tun mit<br />

den bekannten, auch höchstwertigen, Sortenvertretern aus<br />

Österreich.<br />

Dass dieser Wein „anders“ ist, hatte Roland Velich bisher<br />

sogar schriftlich. Jahrelang verweigerte man dem Grünen<br />

Veltliner aus St. Georgen die staatliche Prüfnummer für<br />

Qualitätswein. Gerade dieser Wein, der quasi die Verkörperung<br />

des Leitha-Kalks darstellt, durfte seine Herkunft nicht<br />

am Etikett tragen. „Serious Wine From The Same Gorgeous<br />

Place“ stand da stattdessen und verriet dem Kenner die Herkunft<br />

mit den Initialen. Sapienti sat! Denn dass sich Velich<br />

der mit Abstand häufigsten Rebsorte Österreichs nur widmet,<br />

wenn auch Großes daraus entsteht, lag auf der Hand.<br />

Nunmehr aber hat die Weinbürokratie ein Einsehen gehabt!<br />

Am Label herrscht die neue Normalität, in der Flasche aber<br />

ein einzigartiger Stil.<br />

Reduktion wie aus dem Bilderbuch würde man bei einem<br />

Chardonnay jubeln. Bei einem Grünen Veltliner zeigt diese<br />

Nase aber an, dass es spannend wird. Denn mit den „Zischund-weg“-Vertretern<br />

der Sorte hat der 2021er von „Moric“<br />

gar nichts zu tun. Dazu stammt er noch aus dem Burgenland,<br />

nicht aus dem beim „GV“ alles – vom Glas in der Straußwirtschaft<br />

bis zum hochpreisigen „Smaragd“ aus der Wachau<br />

– definierenden Niederösterreich. Freilich verbindet ihn mit<br />

jungen „Smaragden“ auch die Genussanleitung. Denn dem<br />

„Ried Krainer“ sollte man unbedingt Zeit und Luft geben.<br />

Dann verwandelt sich die reduktive, klar mineralisch unterlegte<br />

Nase in eine fast Steinobst-intensive Duftnote. Die gerne<br />

beim Veltiner gesuchte Apfel-Aromatik hingegen zeigt<br />

sich fast nur in Form gebackener Apfel-Radln, wie man in<br />

Velichs Heimat sagen würde. Ansonsten ist in der komplexen<br />

Duft-Melange Quitte ein dominantes Element. Aber<br />

auch Zitrusfrüchte. Sie sind dann am Gaumen der Beweis für<br />

den hohen Kalkanteil der Lage oberhalb der Landeshauptstadt.<br />

Der relativ dunklen Farbe entspricht ein satter Antritt<br />

am Gaumen. Hier fächern sich die Zitruszesten farblich auf<br />

– von Kumquat bis Pomelo. Aber auch ein Quäntchen pikantes<br />

„Agrodolce“, wie man es vielleicht von französischen<br />

Zwiebelmarmeladen kennt, ist zu schmecken. Erneut muss<br />

man ein wenig warten bei diesem „Jüngling“, dann kommt<br />

nach zwei, drei Minuten ein salines Element zum Vorschein,<br />

bei dem man an Kapern erinnert wird. Vor allem dieser vom<br />

Leithakalk „gespendete“ Zug animiert bei aller Komplexität<br />

dieses Veltliners zum Weitertrinken. Hohes Niveau von<br />

einem Grenzgänger – „Krainer“ eben!<br />

„HAUSMARKE“, ROT (SOLERA)<br />

Mediokre Weine kennt Moric nicht: Die rote<br />

„Hausmarke“ zeigt auch im vermeintlich kleinen<br />

Format die virtuose Kunst von Roland Velich<br />

BLAUFRÄNKISCH, BLAUBURGUNDER, ZWEIGELT<br />

OBL030821 | 13% VOL. | 20,66 €/L | 15,50 €<br />

21, 22, 20, 19, 18, 17, 16, 14 und 12: Auch wenn Roland Velich<br />

vom Weingut Moric eine Zeitlang seinen Lebensunterhalt als<br />

Croupier verdiente, hat diese Zahlenreihe nichts mit seiner<br />

Vergangenheit in einem Wiener Casino zu tun. Sie benennt<br />

die Jahrgänge, die der Winzer im Solera-Verfahren für die<br />

aktuelle Version seiner roten „Hausmarke“ zusammengestellt<br />

hat. Das Solera-Prinzip ist bekannt von der Sherry-Erzeugung:<br />

Mehrere Reihen Fässer lagern übereinander, der<br />

zum Verkauf bestimmte Wein wird aus der untersten Reihe<br />

entnommen, die entnommene Menge wird jeweils aus der<br />

darüber liegenden Reihe aufgefüllt: So entsteht ein ergänzender<br />

Kreislauf, den Velich nutzt. Sein Grundwein stammt<br />

aus dem Jahrgang 2021und wurde mit Weinen aus den Jahren<br />

2022, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2014 und 2012 ergänzt. Die<br />

„Hausmarke“ ist auch der einzige Rotwein Velichs, der nicht<br />

nur aus Blaufränkisch gekeltert wird, Zweigelt und Pinot<br />

Noir steuern unverkennbare Facetten bei mit ihrer Fruchtigkeit<br />

und Eleganz. Bei der „Hausmarke“ geht es dem Winzer<br />

aus dem Burgenland nie darum, den Wein auf das Maximum<br />

zu trimmen, vielmehr um Frische und Trinkanimation. Die<br />

Trauben werden so gelesen, dass sie noch eine merkliche<br />

Knackigkeit aufweisen und nur zart extrahiert, damit die<br />

Gerbstoffe nicht zu wuchtig ausfallen. Die spontane Gärung<br />

erfolgte in offenen Bottichen für drei Wochen, teilweise mit<br />

Stielen, der Wein wurde in gebrauchten Holzfässern verschiedener<br />

Größen von 500 bis 4000 Litern ausgebaut. Er<br />

wurde weder geschönt noch filtriert und es wurde nur eine<br />

geringe Dosis Schwefel zugesetzt. Bei der „Hausmarke“ gibt<br />

es überhaupt keinen Grund zurückhaltend zu sein, schon<br />

die frische Frucht in der Nase ist die Aufforderung, endlich<br />

das Glas anzusetzen: Kirschen, Blaubeeren, Schlehe und<br />

Holunder, kräutrige Noten, getrockneter Thymian, feine<br />

Holzwürze, etwas rote Beete und schwarzer Pfeffer. Saftig<br />

am Gaumen mit roter Kirsche, trinkig, die Gerbstoffe sind<br />

zurückhaltend dosiert, benetzen den Gaumen, nehmen ihn<br />

nicht in Beschlag. Die Säure ist die frische Ader in der mittleren<br />

Struktur, die rotbeerige Fruchtigkeit, die in der Nase<br />

angezeigt wird, wiederholt sich auch am Gaumen, Kirschen,<br />

rote Johannisbeeren, Holunder und etwas Sauerkirsche und<br />

Tabak. Die „Hausmarke“ punktet mit unwiderstehlicher Saftigkeit<br />

und geradlinigem Zug. „Wein“, sagt Roland Velich,<br />

„muss nicht immer elaboriert sein. Wein kann simpel und<br />

wunderbar sein.“ Besser kann man seine „Hausmarke“ nicht<br />

beschreiben: Muss man nicht überhöhen, darf man aber auf<br />

gar keinen Fall unterschätzen.<br />

Ab sofort bis 2026+.<br />

Ab etwa 2025 bis 2040.<br />

April 2024 75


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

© Serge Chapuis<br />

BLAUFRÄNKISCH BURGENLAND, 2022<br />

Simplexity im Burgenland:<br />

vielschichtig und zugänglich!<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

OBL030422 | 13% VOL. | 24,66 €/L | 18,50 €<br />

Starke Ertragsreduktion und ein Ausbau in großen Holzfässern<br />

sind zwei der Parameter hinter dem Einstiegswein<br />

in die „Moric“-Blaufränkisch-Range. Die Mikrooxidation,<br />

nicht der geschmackliche Eintrag der Eichenfässer, ist das<br />

Wesentliche für diesen 2022er von Roland Velich. Er hat<br />

vielleicht die schwierigste Aufgabe von allen reinsortigen<br />

Weinen des Burgenländers: Hinzuführen zu den mittlerweile<br />

weltbekannten „Alten Reben“, ohne im Vergleich banal zu<br />

wirken. Dass das gelingt, wäre schon schwierig genug. Doch<br />

in diesem Falle schafft es der Blaufränkisch auch, generell<br />

Neugierde und Lust auf diese Sorte zu wecken. Er entspricht<br />

nahezu perfekt jenem Stil-Vorbild, das eine internationale<br />

Kritikerrunde beim ersten „Blaufränkisch-Summit“ 2022<br />

nach einer ganztägigen Verkostung burgenländischer Abfüllungen<br />

quer durch die Jahrzehnte erarbeitet hat: „Frische<br />

und Säure mit einer präzisen Fruchtigkeit und engmaschigem<br />

Körper. Die Aromen entsprechen jenen von dunklen<br />

Beeren, gemeinsam mit einer rauchigen Würzigkeit, und zeigen<br />

Noten von getrockneten Kräutern“.<br />

Freilich gäbe es noch einiges zu entdecken in der Rotwein-<br />

Riege des 2001 gegründeten Weinguts Moric. Doch auch wer<br />

nur diesen – ebenso leicht verständlichen, wie nie ganz zu enträtselnden<br />

– Sortenvertreter kennt, wird der Meinung sein,<br />

einen Blaufränkisch voller Spannung im Glas zu haben.<br />

Denn beim Trinken muss sich man sich immer wieder aktiv<br />

vor Augen halten, dass man hier den „kleinen“ Blaufränkisch<br />

von Roland Velich im Glas hat. Bereits die Nase des 2022ers<br />

ist sehr intensiv und gibt eine ganze Fülle roter Früchte preis:<br />

Schattenmorellen, Preiselbeeren und Schlehen zeigen aber<br />

bereits im Duftbild auch eine klar würzige Seite. Etwas getrockneter<br />

Thymian, vor allem aber auch Graphit und ein<br />

wenig gemahlener Piment sind zu riechen. Am Gaumen zeigt<br />

der Blaufränkisch eine runde Art, ehe die Räume dann sukzessive<br />

enger werden. Die Sorten-typische Weichsel ist als<br />

säuerliches Element präsent, das sich immer deutlicher ausprägt.<br />

Der Gerbstoff im Finish wiederum sorgt für eine leicht<br />

herbe Note. Wobei diese minime Bitterkeit die Beeren- und<br />

Kirschfrucht eher noch akzentuiert, als nur begleitet. Feiner<br />

Tee-Gerbstoff und später sogar ein wenig Rauch bilden das<br />

Finale, das dann die rotfruchtige Art endgültig in einen dunklen,<br />

Brombeer-satten Geschmack verwandelt. Faszinierend!<br />

Ab sofort bis 2030.<br />

„MORIC RESERVE“<br />

BLAUFRÄNKISCH, 2021<br />

Blaufränkisch-Buddha mit Kräuter-Geschmack<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

OBL030521 | 13,5% VOL. | 58,53 €/L | 43,90 €<br />

Anderswo würde man diesen Blaufränkisch wohl als „Zweitwein“<br />

bezeichnen. Die Reserve stellt aber mehr als nur den<br />

„kleinen Bruder“ des mittlerweile weltweit gesuchten „Alte<br />

Reben“ aus dem alten Rebland von Lutzmannsburg dar.<br />

Freilich transportiert auch diese Selektion aus den bis zu<br />

100 Jahre alten Stöcken im Mittelburgenland die Idee, mit<br />

der Roland Velich vor einem Vierteljahrhundert eine Renaissance<br />

des ungeschminkten Blaufränkisch eingeleitet hat.<br />

Die autochthone Traube in ihrer Janusköpfigkeit zwischen<br />

Eleganz und Kraft sollte man wieder schmecken können. Extrakt<br />

und Mineralik als weitere Ecksteine eines Gevierts, in<br />

dem sich das Beste der Rebsorte wiederfindet, kommen je<br />

nach Lage noch dazu. Mit Wildhefen, ohne Schönung und<br />

mit minimaler Filtrierung sollen die Weine von ihrer Herkunft<br />

erzählen. Die Reserve 2021 ist aber auch ein Wein,<br />

der ein wenig die Wartezeit auf das Reifeplateau der „Alten<br />

Reben“ verkürzt. Er stellt auf hohem Niveau und mit teils<br />

nahezu identem Traubenmaterial aber mehr als einen „Trailer“,<br />

eine Vorschau den „grand vin“ aus Lutzmannsburg dar.<br />

Wenn schon ein cineastischer Vergleich angesagt ist, dann<br />

entspricht die „Blaufränkisch Reserve“ einer Dokumentation:<br />

Wie der Welt-Blaufränkisch das wurde, was er ist.<br />

Denn die Balance, eigentlich schon ein buddhistisches „All-<br />

Eins-Sein“, dieses Weins erkennt man bereits im Geruch. Kein<br />

grüner Gerbstoff, keine übereifrige Säure ist da zu erkennen.<br />

Selbst die typische Kirschfrucht hat scheinbar den Sonntagsstaat<br />

angelegt: Amarena pur, mit einem schmückenden Pelzchen<br />

aus Bohnenkraut und einem luxuriösen Vanille-Ornat.<br />

Hier nimmt die Nase schon die Trinkfreude vorweg!<br />

Ein fast ätherischer Charakter zeigt sich dann am Gaumen,<br />

hier gruppieren sich fast irrlichternde Akzente von Wildkirsche,<br />

säurige Segmente und etwas Wildkräuter um einen<br />

dichten Kern aus dunkler, fast an Pflaume anklingender<br />

Frucht. Die kräutrige Art oszilliert zwischen frischem Salbei<br />

und etwas herberen Lorbeer-Noten und wird mit etwas<br />

Reife im Keller noch kompakter mit dem jetzt schon hoch<br />

eleganten Fruchtkörper verschmelzen. Das ist ein großartiger<br />

Rotwein, der zeigt, was mit Blaufränkisch möglich ist.<br />

Herrlicher Solist, der bereits gut antrinkbar ist und zu jedem<br />

Schmorgericht eine willkommene Ergänzung darstellt.<br />

Einen Teil der Würze bringt die „Reserve“ schon selbst mit.<br />

Ab sofort bis 2036.<br />

95 Punkte<br />

Falstaff & James Suckling<br />

76<br />

<strong>PINwand</strong> № 362 <strong>363</strong>


97 Punkte<br />

Robert Parker Wine Advocate<br />

RIED KIRCHBERG LUTZMANNSBURG<br />

BLAUFRÄNKISCH, 2021<br />

Komplexer „Waldspaziergang“ in Lutzmannsburg<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

OBL030921 | 13,5% VOL. | 96,66 €/L | 72,50 €<br />

Mit einer Rebfläche von rund 18 Hektar ist die Ried Kirchberg<br />

die kleinste der drei Lutzmannsburger Rieden. Die<br />

Weingärten sind zudem vorwiegend nach Norden ausgerichtet.<br />

Gemeinsam mit der teilweise beachtlichen Hangneigung<br />

und den kalkhaltigen Böden ergibt sich daraus eine kühlere<br />

Charakteristik der Rotweine. Es war daher auch naheliegend,<br />

dass in der kleinen, feinen Riege der Blaufränkisch-<br />

Einzellagen Roland Velichs auch der Kirchberg (neben den<br />

Rieden „Maissner“ und „Schwemmer“) eine Rolle spielen<br />

würde. Die Riede Kirchberg selbst trägt dabei zwischen 40<br />

und 100 Jahren alte Rebstöcke, die neben der Kalkmineralik<br />

auch einen Tiefgang mitbringen, der die Weine für eine lange<br />

Lagerfähigkeit prädestiniert. Man sollte es also so halten<br />

wie mit den großen Flaschen aus dem Châteauneuf-du-Pape:<br />

Entweder schon in der Jugend trinken oder zumindest<br />

zehn Jahre warten! Denn die feine, fast tänzelnde Finesse<br />

dieses würzigen und mehr der Struktur, denn der Frucht<br />

verschriebenen Blaufränkisch hat noch lange nicht ihre volle<br />

Stärke ausgespielt.<br />

Wer sich daher vor dem Kauf einen Eindruck von diesem<br />

Wein verschaffen will, sollte sich fünf Minuten auf einen<br />

moosigen Waldboden legen. Denn die Nase zeigt den Duft<br />

von Unterholz nach einem Regen – Heidelbeere, Himbeere,<br />

Moos, sogar etwas Pfifferlinge. Darüber schwebt ein Duft<br />

von jugendlicher Zwetschke, aber auch ein Quäntchen Myrrhe<br />

mengt sich in den komplexen Duft, der sich in dieser<br />

Jugend noch etwas unwillig öffnet. Am Gaumen wirkt er<br />

hingegen bereits sehr geschliffen. Aus dem cremig-rotfruchtigen<br />

Beginn entwickeln sich zwei geschmackliche Stränge.<br />

Die säuerliche Frucht, für die der Blaufränkisch von Velich<br />

ein Musterbeispiel darstellt, ist einer davon. In einer Parallelaktion<br />

– frei nach Robert Musil – tobt sich aber auch<br />

die würzige Seite dieses Rotweins aus. Ein zitrusfruchtige<br />

Element vom Kalkboden der Lutzmannsburger Riede kann<br />

nicht über die Kräutertöne hinwegtäuschen: Estragon und<br />

Lorbeer, aber auch etwas Eisenkraut mit seinem leichten<br />

Gerbstoffton, der dann den Nachklang des „Kirchberg“ beherrscht,<br />

entdeckt man im Trinkverlauf. Ein Musterbeispiel<br />

für einen „kühlen“ Blaufränkisch, mit dem Roland Velich die<br />

Sorte international wieder auf die Agenda gesetzt hat.<br />

Ab etwa 2025 bis 2038.<br />

RIED SCHWEMMER LUTZMANNSBURG<br />

BLAUFRÄNKISCH, 2021<br />

Der Lutzmannsburger Lehmboden sorgt<br />

für Schmelz<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

OBL031021 | 13,5% VOL. | 96,66 €/L | 72,50 €<br />

Mit dem „Alte Reben“ hat Roland Velich Blaufränkisch-<br />

Geschichte geschrieben. Er stammt vom Lutzmannsburger<br />

Plateau. Dort befinden sich auch die drei Rieden Maissner,<br />

Kirchberg und Schwemmer. Wie sehr sich diese drei Lagenweine<br />

durch den Boden voneinander unterscheiden, glaubt<br />

man erst, wenn man sie regelmäßig verkostet. Deshalb gibt<br />

es sie bei Moric – leider in sehr kleiner Stückzahl! – auch in<br />

eigenen Abfüllungen. In dieser Trilogie der Lutzmannsburger<br />

Einzellagen stellt die Riede Schwemmer den am tiefsten<br />

gelegenen Weingarten dar. Der Boden dieses Teils des so genannten<br />

Alten Weingebirges weist schweren, tiefgründigen<br />

Lehm auf. Damit ergibt sich eine hohe Wasserspeicherfähigkeit,<br />

was dem Blaufränkisch vor allem in den trockenen Jahrgängen<br />

zugutekommt. Die Bodenform verbindet diesen Teil<br />

des Mittelburgenlands mit den bekannt saftigen Exemplaren<br />

aus Horitschon oder Deutschkreutz. Sie zu kennen, ist nicht<br />

unwesentlich, weil sich dann auch in diesem vielleicht zugänglichsten<br />

Blaufränkisch-Typus in Moric-Spitzenliga eine<br />

ganz eigene Handschrift zeigt.<br />

Wie sagt der Kenner dieser burgenländischen Rotwein-<br />

Spezialität nach dem ersten Schnuppern? „Das ist typische,<br />

reife Blaufränkisch-Frucht“! Was er damit sagen will: Keine<br />

kantige Gerbstoff-Signatur von Schattenmorellen, sondern<br />

eine klare Amarena-Kirsch-Duftnote kommt beim Ried<br />

Schwemmer von 2021 durch. Die ganz zart ausgeprägte Säure<br />

erinnert bei geschlossenen Augen fast an frische Heidelbeere.<br />

Wenn man sich Namenswitze nicht aus Prinzip versagt,<br />

könnte man schreiben: Wie eine Fruchtflut schwemmt der<br />

„Schwemmer“ das Beste der mittelburgenländischen Paradesorte<br />

über die Zunge! Intensive, nur zart herbe Schwarzkirsche<br />

und einen Tee-feinen Gerbstoff, den man erst im Nachhall<br />

so richtig bemerkt. Und final wird dann auch noch ein<br />

ganz feiner Holzton der „alten Schule“ schmeckbar. Was den<br />

Genuss dieses Blaufränkers noch erhöht, sei nicht verschwiegen:<br />

Leicht gekühlt, zeigt der „Schwemmer“ dann im großen<br />

Glas so richtig, was er kann. Schönste Süffigkeit mit klarer<br />

Herkunft und hohem kellertechnischen Niveau!<br />

Ab etwa 2025 bis 2040.<br />

99 Punkte<br />

Moric<br />

Falstaff<br />

98 Punkte<br />

Robert Parker Wine Advocate<br />

April Mai 2024<br />

77


100 Punkte<br />

À La Carte<br />

98 Punkte<br />

Falstaff<br />

ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

RIED MAISSNER LUTZMANNSBURG<br />

BLAUFRÄNKISCH, 2021<br />

Blaufränkisch mit Brecht’scher Verfremdung<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

OBL031121 | 13,5% VOL. | 123,33 €/L | 92,50 €<br />

Nomen est omen – als Teil der Ried Sonnberg liegt die lokal<br />

auch „Maißner“ geschrieben Riede am Lutzmannsburger<br />

Hochplateau, unweit des Aussichtsturms. Wie ihre Nachbar-<br />

Weingärten ist sie von schwerem Lehmboden (Braunlehm<br />

aus kalkhaltigem Feinsediment) geprägt. Wichtiger ist aber<br />

die durchgehend ebene Ausrichtung, die eine gleichmäßiger<br />

Sonneneinstrahlung gewährt. Auch aus diesem Grund ist der<br />

Sonnberg seit jeher ausschließlich mit roten Rebsorten bestockt.<br />

Der Blaufränkisch, der von hier kommt, ist Teil von<br />

Roland Velichs Einzellagen-Kollektion rund um die Sorte,<br />

der er sich seit 2001 widmet. Zwischen dem reinen Lehm des<br />

„Ried Schwemmer“ und der kalkigen Nord-Lage des „Ried<br />

Kirchberg“ stellt diese Moric-Abfüllung eine Art „missing<br />

link“ dar. Die Würze geht weit über das hinaus, was man von<br />

den zahlreichen Mittelburgenländern auf Lehm kennt. Zum<br />

anderen verhindert aber die reife und saftige Frucht dieses<br />

2021ers einen zu cerebralen, verkopften Rotwein. Denn der<br />

gute (!) Blaufränkisch ist immer auch ein konsumfreudiger<br />

Zeitgenosse. Und da macht auch diese High-End-Version aus<br />

der Riede Maissner keine Ausnahme.<br />

Nein, auch der Mann an der Etikettiermaschine hat keinen<br />

Fehler gemacht: Das ist kein Rhône-Wein, sondern wirklich<br />

ein Burgenländer! Die aberwitzige Würze von Garrigue<br />

mit Rosmarin, Senfsaat und etwas Tapenade verleiht der<br />

ansonsten als Weichsel beschriebenen Frucht der Rebsorte<br />

eine dunkle, fast abseitige Würze. Sie wirkt so stark, dass der<br />

Duft eher als Holunder und Schwarzbeeren wahrgenommen<br />

wird. Wirklich spannend ist dieser Wein, das sei nur nebenbei<br />

erwähnt, in einem direkten Vergleich mit den anderen<br />

Lutzmannsburger Einzellagen Roland Velichs. Dann wird<br />

klar, wie Boden und Mikroklima auf engem Raum drei völlig<br />

unterschiedliche Rotweine entstehen lassen.<br />

Doch zurück zum Ried Maissner! Denn am Gaumen wird die<br />

dunkle Beerenfrucht noch massiver. Wenn jemand „Merlot“<br />

sagt und französische Vorbilder meint, kann man ihm nur<br />

Recht geben. Selbst das Tannin wächst bei diesem Blaufränkisch<br />

aus der Frucht heraus und ist weder Dekor noch die<br />

Ursache für ein „Man muss noch warten“-Caveat. Der Blaufränkisch<br />

von 2021 ist der klassische Wein zu einem Entrecôte<br />

bzw. – wenn man die Frankophilie nicht überstrapazieren<br />

will – zum Beef Wellington. Und das wird er noch etliche<br />

Jahre bleiben!<br />

Ab etwa 2025 bis 2040.<br />

78 <strong>PINwand</strong> № 362


Moric<br />

LUTZMANNSBURG „ALTE REBEN“<br />

BLAUFRÄNKISCH, 2021<br />

Echter „grand vin“, der aus<br />

dem Burgenland kommt<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

OBL030621 | 13,5% VOL. | 160,00 €/L | 120,00 €<br />

Mittlerweile gehört die „Moric-Story“ zum Legendenschatz<br />

der österreichischen Rotwein-Welt wie etwa Ernst Triebaumers<br />

Ried Mariental 1986. Die praktisch überall im Burgenland<br />

vorkommenden Rotwein-Traube zu einem internationalen<br />

Aushängeschild zu machen, ohne den „Umweg“ über<br />

Cuvées zu gehen, ist seine Leistung. Spätestens mit den 95<br />

Punkten, die seinerzeit noch Robert Parker himself für die<br />

Lutzmannsburger „Alten Reben“ (es war der Jahrgang 2006)<br />

vergab, wurde dieser Weg nicht mehr als privater Spleen<br />

eines Einzel-Winzers gesehen, sondern als Weg zur Zukunftsfähigkeit<br />

der Sorte. Ganz anders als beim ubiquitären<br />

Zweigelt als der anderen burgenländischen Rotwein-Sorte<br />

sehen Winzer nun ein Rollenmodell vor sich, das auch in den<br />

nächsten Jahren Bestand hat.<br />

Freilich lassen sich die uralten Rebanlagen am L utzmannsburger<br />

Plateau, unweit der ungarischen Grenze, nicht einfach<br />

kopieren. Der Aufwand, den Moric-Mastermind Roland<br />

Velich treibt, und seine Abkehr von Holz, hin zur Sorte<br />

und ihrem Terroir, hat aber viel Zustimmung, nicht nur<br />

unter der jungen Winzerschaft, gefunden. Das „Original“ ist<br />

da aber schon wieder einen Schritt weiter. Denn die namensgebenden<br />

„Alten Reben“, das zeigt der Jahrgang 2021, sind<br />

nicht nur noch älter und feiner geworden – auch das Wissen<br />

um diesen Schatz und seine Bedürfnisse ist bei Velich heute<br />

höher als vor 20 Jahren. Dass der Falstaff diesem Wein<br />

100 Punkte verlieh, war da nur die sichtbare Anerkennung.<br />

Die erste Duftassoziation führt weit weg von Lutzmannsburg<br />

(auch wenn im burgenländischen Thermenland auch<br />

geschwommen wird). Salzluft, geschwängert mit Algen und<br />

Treibholz, wenn an einer Felsküste der Wind aufkommt, beschreibt<br />

das würzige Element am besten. Der Tiefgang der<br />

alten Reben ist hier zunächst eine Ahnung im Duft, keine<br />

Idee und noch kein Geschmack. Diesen Moric-Rotwein sollte<br />

man in der Tat lange beschnuppern. Dann entdeckt man<br />

eher mitteleuropäische Nuancen wie getrocknete Steinpilze<br />

und Preiselbeere. Doch sie spielen hinter der mineralischen<br />

Prägung die zweite Geige – wenn auch mit einer verführerischen<br />

Melodie!<br />

Im Mund lässt die frühe Form dieses Blaufränkisch Vergangenheit<br />

(der Rebanlage) und die Zukunft (bitte noch lagern!)<br />

zugleich erkennen. Noch ist der Gerbstoff, der zwischen Assam-Tee<br />

und Preiselbeere für ein Rückgrat sorgt, ein wenig<br />

prononciert. So kommt der wohl überraschendste Zug des<br />

Moric-Flaggschiffs erst im dritten Akt dieses komplexen<br />

Gaumen-Schauspiels zum großen Auftritt: Pikante Noten<br />

von Paprikapulver sorgen für eine Lebendigkeit, die einmal<br />

mehr zeigt, dass Struktur bei großen Weinen immer über die<br />

Frucht geht. Denn von ihr war bislang nicht die Rede und<br />

– spoiler alarm! – wird es auch nicht mehr sein. Diese Reben<br />

erzählen von der Region, dem Boden und dienen nicht<br />

dem Aromen-Karaoke. Klare Empfehlung: Lagern Sie diesen<br />

Wein jetzt ein. In zwölf Jahren (ungefähr) wird jeder Sie um<br />

diesen „grand vin“ beneiden! Ab etwa 2026 bis 2042.<br />

100 Punkte<br />

À La Carte<br />

99 Punkte<br />

James Suckling<br />

„BLAUFRÄNKISCH LAGENPAKET 2021“<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

OBL069921-P | 4 FLASCHEN | 13,5% VOL. | 119,16 €/L<br />

STATT 357,50 € NUR 339,00 €<br />

Weltklasse: Es sind die vielleicht stärksten Blaufränkisch-<br />

Weine, die Roland bisher produziert hat, vereint in diesem<br />

außergewöhnlichen Probierpaket. Lutzmannsburg at its best:<br />

Je 1 Flasche:<br />

· Ried Kirchberg Lutzmannsburg Blaufränkisch, 2021<br />

· Ried Schwemmer Lutzmannsburg Blaufränkisch, 2021<br />

· Ried Maissner Lutzmannsburg Blaufränkisch, 2021<br />

· Lutzmannsburg „Alte Reben“ Blaufränkisch, 2021<br />

April Mai 2024<br />

79


UNGARN TOKAJ | SOMLO | BALATON<br />

„HIDDEN TREASURES NR. 1 – TOKAJ“<br />

(UNGARN), WEISS 2022<br />

Gelungen! Furmint in (mineralischer) Reinkultur<br />

FURMINT<br />

OBL060122 | 12,5% VOL. | 33,20 €/L | 24,90 €<br />

Den Beweggrund für die von ihm kuratierte Weinlinie „Hidden<br />

Treasures“ schilderte Roland Velich in den für ihn typischen<br />

klaren Worten: „Es ist Zeit, diese großartige Weinkultur<br />

in originärer und authentischer Form dem geneigten<br />

Publikum wieder zugänglich zu machen“. Der Moric-Winzer<br />

bezog sich dabei auf die pannonische Weinkultur, die lange<br />

Zeit ohne Grenzziehung zwischen dem heutigen Burgenland<br />

(früher: Deutsch-Westungarn) und Ungarn auskam.<br />

Doch spätestens mit der Vertreibung der großteils jüdischen<br />

Weinhändler riss die Tradition der gemeinsamen Weinphilosophie<br />

ab; der Kommunismus tat ein Übriges. So muss man<br />

abseits von Ungarn sogar die Sorte Furmint erklären – in<br />

ihrem einstigen Stammgebiet Burgenland macht sie heute<br />

keine 20 Hektar aus.<br />

Anders im Tokaj, wo zwei Drittel der knapp 3.000 Hektar<br />

Rebfläche mit Furmint bepflanzt sind. Mit den beiden anderen<br />

Haupt-Rebsorten Hárslevelű („Lindenblättriger“) und<br />

Muskateller bildet er den weltberühmten Süßwein. Der von<br />

Gergö Filep für Roland Velichs Kollektion ausgewählte Furmint<br />

stammt aus dem Tokaj, wird aber reinsortig und vor<br />

allem knochentrocken ausgebaut. Velich schätzt die alte pannonische<br />

Sorte, die zum einen wie der Riesling das Terroir<br />

widerspiegelt, zum anderen aber mit dem Klimawandel gut<br />

zurechtkommt: „Wir machen im Rahmen des Projekts auch<br />

einen Furmint-basierten Blend mit Hárslevelű und Welschriesling<br />

(„Hidden Treasures Nr. 2“) und eine Riesling-Furmint-Cuvée<br />

am Balaton Welschriesling („Hidden Treasures<br />

Nr. 3“)“. Der 2022er Furmint „in purezza“ aber zeigt, wie<br />

eigenständig die Sorte die Weinwelt bereichert.<br />

Schmeichelnde Nase, die an das Blätterteig-Gebäck sfogliatini<br />

und Apfelstrudel erinnert. Etwas Braune Butter, zarter Marzipan-Duft<br />

und auch das leicht röstig-charmante Odeur<br />

eines Strudelblatts machen einen sortentypischen Furmint<br />

ohne Überreife aus. Spannung liefert am Gaumen die Säure,<br />

die sich wie ein Nerv durch den Trinkverlauf zieht. Hier sind<br />

die gelben Früchte eher herb konnotiert – Pomelo und mehr<br />

noch Birnenquitte ist da zu schmecken. Lang, strahlig und<br />

mit einem animierenden „Fruchtbitterl“ begleitet der 2022er<br />

Gemüsegerichte – vor allem vom Rost – wunderbar. Einkühlen<br />

sollte man ihn generell für Grillparties; denn zu Hühnchen<br />

am Spieß macht die ungarische Entdeckung Roland<br />

Velichs ebenfalls gute Figur. Besonders, wenn orientalische<br />

Würzung (Kreuzkümmel!) im Spiel ist. Besonderer Genuss-<br />

Tipp: Zu einem Hummus mit Mango.<br />

Ab sofort bis 2032.<br />

„HIDDEN TREASURES NR. 2 – SOMLO“<br />

(UNGARN), WEISS 2022<br />

Stark! Der „Riesling des Ostens“ ist wieder zurück<br />

FURMINT, WELSCHRIESLING, HARSLEVELÜ<br />

OBL060222 | 12,5% VOL. | 29,20 €/L | 21,90 €<br />

Diesmal ist es ist das kleinste Weinbaugebiet Ungarns, in<br />

dem Roland Velich für sein Projekt fündig würde. Der erloschene<br />

Vulkan Somló hebt sich in der flachen Puszta auch<br />

mit „nur“ 431 Metern Höhe deutlich ab. Der „kleine Somló“<br />

(= Nagy-Somló) stellt dabei einer der vier Subregionen<br />

dieser Landmarke dar. Ihre Hänge tragen seit Jahrhunderten<br />

die klassischen Weißweinsorten Ungarns wie Hárslevelü<br />

(Lindenblättriger) oder Olaszriesling (Welschriesling). Und<br />

natürlich den Furmint, den hier Tamás Kis mit den beiden<br />

anderen Sorten zu einer zupackenden Cuvée verbunden hat.<br />

Die erste Geige spielt aber der Furmint bei diesem „Hidden<br />

Treasure“. Er macht 75 % des 2022er Weißweins aus. 15 %<br />

Welschriesling und 10 % Prozent Hárslevelű ergeben dazu<br />

eine Mischung, die erstaunlich gut funktioniert – und den<br />

Boden dieser historischen pannonischen Weinregion stets<br />

durchschimmern lässt. Basalt und Sand bringen die Würze<br />

der Sorten neben der knackigen Säure noch stärker zur<br />

Geltung. Das wusste man schon lange, denn die trockenen<br />

Weißweine der Region wurden teilweise sogar als Medizin<br />

verabreicht. Tamás Kis begann 2010 an diese Tradition anzuschließen<br />

– dank Roland Velich kennen seine Bemühungen<br />

nun auch Weinfreunde außerhalb Ungarns.<br />

Da ist aber Apfel drin! Der Furmint-Anteil gibt mit dem<br />

dezenten Welschriesling-Gehalt die Duftspur vor. Man sieht<br />

vor dem geistigen Auge Golden Delicious in einem Kistchen,<br />

dazu auch etwas säurige Passionsfrucht und weiße Blüten.<br />

Dass der 2022er aus dem berühmten Weinort auch am Gaumen<br />

zupackend sein wird, zeichnet sich hier schon ab. Das<br />

verrät dem Kenner auch den perfekten Lesezeitpunkt, denn<br />

lasch – wofür der nicht als Süßwein gekelterte Furmint bei<br />

zu später Lese berüchtigt war – ist hier gar nichts!<br />

Ein wenig Papiernuss gibt allenfalls Schmelzigkeit, den Rest<br />

besorgen die Agrumen und final dann eine tropische, aber<br />

nie süße Mischung von Früchten. Als hätte man das Kompott,<br />

dass es im Chinarestaurant gern zum Abschluss gibt,<br />

einmal nicht gesüßt! Und dann ist da noch ein mineralischer<br />

Zug, der diese Mischung zu einem echten Allrounder macht.<br />

Ein perfektes Glas, das man direkt nach dem Heimkommen<br />

genießt, sobald man in seine Puschen geschlüpft ist! Und diesen<br />

Wein zum Ankommen muss man einmal in dieser Raffinesse<br />

finden …<br />

Ab sofort bis 2033.<br />

80 <strong>PINwand</strong> № 362 <strong>363</strong>


Moric<br />

„HIDDEN TREASURES NR. 3 –<br />

BALATON“ (UNGARN), WEISS 2021<br />

Wunderbarer „Durstwein“ aus Riesling und<br />

Furmint: Quicklebendiges Duett<br />

FURMINT, RIESLING<br />

OBL060321 | 13% VOL. | 22,60 €/L | 16,95 €<br />

Für die Region nördlich des Balatons ist der Vulkan Csobánc<br />

so prägend wie der Mount Fuji in Japan. Die Bedeutung geht<br />

dabei über eine regionale „Landmark“ hinaus, denn auch der<br />

Weinbau auf den Basalt-geprägten Hängen geht auf die antiken<br />

Römer zurück. Ein wenig schließt auch Roland Velich<br />

mit seinem „Hidden Treasures“-Projekt an den alten Begriff<br />

Pannonien an, den das Gebiet in der römischen Zeit trug.<br />

Dass es auch der „deutsche“ Riesling vor langer Zeit in dieser<br />

Region zu Beliebtheit gebracht hat, unterstreicht den Fokus<br />

auf einen Kulturraum, der älter und weiter ist, als es politische<br />

Grenzen lange erahnen ließen. Im Falle von Villa Tolnay,<br />

dem Partner für die „Nr. 3“ im Reigen der ungarischen<br />

Schätze, spielt auch der Furmint eine wichtige Rolle. Die<br />

Eignung als Süßwein macht neben seiner leichten Anfälligkeit<br />

für Fäulnis auch die Säure der alten Rebsorte aus. Sie<br />

kommt auch in dieser Cuvée – zu gleichen Teilen mit dem<br />

Riesling assembliert – zum Tragen.<br />

Man kann sich richtiggehend zurücklehnen bei einem Glas<br />

dieses 2022ers und den Fight genießen, den sich der Riesling<br />

mit dem Furmint im Duft liefert. Immer wieder nimmt der<br />

Pfirsich einen Anlauf, wird aber von Bitterkräutern und dem<br />

breiten, fast an Apfelmus anklingenden Golden-Delicious-<br />

Ton des Furmints gebremst. Ebenfalls in diesem faszinierenden<br />

Spiel präsent – wenn auch nur als Nebendarsteller – sind<br />

auch Pomelo. Wie alle Weine im „Hidden Treasures“-Portfolio<br />

ist dieser Balaton-Wein aus einem Guss. Die dezente<br />

Säure und der zitrusfruchtige Touch ziehen sich von A bis<br />

Z durch. Anhand dieser Bass-Linie reihen sich gelbe Früchte<br />

von säuerlicher Grapefruit bis zu Honigmelone aneinander.<br />

Der feine Gerbstoff im Nachhall trägt erneut zur Trinkfreude<br />

mit dieser ungewöhnlichen, aber extrem stimmigen Cuvée<br />

bei. Und immer wieder kommt auch die dunkle Würze des<br />

Basalts als stimmiger Akkord hinzu. Mit so viel Geschmacksnuancen<br />

ist dieser „Hidden Treasure“ natürlich auch für die<br />

Küche ein echtes „Schätzchen“. Wer es ungarisch authentisch<br />

liebt beim Pairing: Zander-Paprikasch mit Tarhonya passt<br />

ebenso wie die berühmte paprizierte Fischsuppe „Halászlé“!<br />

Ab jetzt bis etwa 2032.<br />

„HIDDEN TREASURES PROBIER-PAKET“<br />

(3 FLASCHEN)<br />

OBL069922-P | 3 FLASCHEN | 28,33 €/L |<br />

STATT 63,75 € NUR 58,00 €<br />

„Es ist Zeit diese großartige Weinkultur in originärer und authentischer<br />

Form dem geneigten Publikum wieder zugänglich<br />

zu machen.“ – Roland Velich<br />

Das sehen wir genauso und empfehlen allen Interessierten<br />

diese mehr als spannenden Weinunikate:<br />

Sie erhalten je eine Flasche:<br />

· „Hidden Treasures Nr. 1 – Tokaj“ (Ungarn), weiß 2022<br />

· „Hidden Treasures Nr. 2 – Somlo“ (Ungarn), weiß 2022<br />

· „Hidden Treasures Nr. 3 – Balaton“ (Ungarn), weiß 2021<br />

April 2024<br />

81


ITALIEN PIEMONT<br />

GIULIA<br />

NEGRI<br />

LA MORRA<br />

Das „Barolo-Girl“ aus La Morra<br />

„Giulia ist der rising star der Langhe-Region, der wunderschön eleganten und puren<br />

Nebbiolo produziert. Neben den bekannteren Barolo gibt es noch diese feine und seidige<br />

Version eines Langhe Nebbiolo, die zum früheren Genuss gemacht ist. Sie macht zudem<br />

einen aufregenden vom Burgund beeinflussten Chardonnay.“ – Decanter<br />

82 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Giulia Negri<br />

Alle Wege standen ihr offen. Sich mit 23 Jahren nicht in<br />

die weite Welt hinauszubegeben, sondern stattdessen<br />

frei nach dem Motto „back to the roots“ auf die Vorzüge<br />

und Schätze der naheliegenden Heimat zu konzentrieren,<br />

ist ein Zeichen von Charakterstärke und einem klaren Willen.<br />

Und Giulia Negri, das Barolo-Girl aus dem prestigeträchtigen<br />

La Morra im Herzen des Piemont ging genau diesen Weg. Damit<br />

zählt die Jungwinzerin zu einer Generation gutausgebildeter,<br />

bestens vernetzter Menschen, die eine enge Verbindung zu<br />

ihrer Geburtsregion haben, die das Potenzial in ihrer jeweiligen<br />

Heimat sehr gut kennen, und auch eine intrinsische Verpflichtung<br />

verspüren, sich genau hier zu engagieren, die Besonderheiten<br />

und Stärken ihrer Heimat bestmöglich zum Ausdruck<br />

zu bringen und diese in die weite Welt zu kommunizieren.<br />

Nachdem das junge Mädchen zunächst ihr Studium der Biotechnologie<br />

absolvierte, ging sie für einige Zeit ins Burgund.<br />

Dort bekam sie nicht nur ein meisterliches Gespür für die untrennbare<br />

Verbindung aus Vinifikationshandwerk, Kultur und<br />

Terroir, hier erwachte auch ihre Leidenschaft zum Wein und<br />

sie sah ihre neue Berufung darin, doch in die Fußstapfen ihrer<br />

Eltern zu steigen und den Familienbetrieb zu übernehmen.<br />

„Meine Eltern vertrauten mir Serradenari an, die Weinberge,<br />

den Keller, die Weinflaschen und die bestehenden Märkte,<br />

alles, welch eine Ehre. Also setzte ich alles, was ich hatte, auf<br />

den Nebbiolo, den Pinot Nero und den Chardonnay, und natürlich<br />

auf diesen Barolo-Berggipfel, umgeben von einem der<br />

letzten noch stehenden Trüffelwälder.” Bereits im jungen Alter<br />

vinifizierte sie im elterlichen Betrieb ihre eigenen Microcuvées,<br />

wuchs an und mit den täglichen Herausforderungen eines<br />

Weinguts auf. Ihren ersten eigenen Barolo brachte sie dann mit<br />

dem Jahrgang 2007 auf den Markt, der aus dem Stand gleich<br />

unter den 100 besten Weinen des Jahres im Wine Enthusiast<br />

gelistet wurde. Nicht schlecht für ein Erstlingswerk.<br />

Eine Erfolgsgeschichte, die uns in ihrem Verlauf stark an unsere<br />

geliebte Chiara Condello aus der Emilia-Romagna erinnert,<br />

denn auch deren Weinbegeisterung wurde im mythischen Burgund<br />

entfacht. Dort lernten sich die beiden Jungwinzerinnern<br />

auch kennen und schätzen, sie verbindet mittlerweile eine<br />

langjährige tiefe Freundschaft. So ist es auch kein Zufall, dass<br />

es genau Chiara war, die uns die eleganten und, wie wir es einschätzen,<br />

für die Zukunft richtungsweisenden Weine Giulia<br />

Negris empfahl. Es überrascht also nicht, dass die Stilistik Giulias<br />

Weine ebenso visionär, anspruchsvoll und von den Grundprinzipien<br />

Burgunds geprägt ist wie bei Chiara Condello.<br />

Auch Giulia zeichnet aus, dass sie aus dem Burgund lediglich<br />

die Vision mitnahm, anstatt Kopistin zu sein. Sie verstand<br />

schnell, dass für terroirgeprägte Baroli die alten und kleinen<br />

Barriques aus dem Keller des Familienbetriebs verschwinden<br />

mussten. Sie ersetzte diese durch die großen botti, wie sie auch<br />

die Traditionalisten verwenden.<br />

Ihr Qualitätsanspruch ist deutlich definiert. Wer in diesem<br />

jungen Alter einen etablierten Betrieb übernimmt, sollte klare<br />

Visionen haben. Ihre Weinberge stellt sie aktuell auf biologische<br />

Bewirtschaftung um, mit dem Jahrgang 2019 werden<br />

dann alle Weine bio-zertifiziert sein. Alle Trauben werden hier<br />

in kleinen Kisten von Hand gelesen und dann spontan vergoren.<br />

Ihren Barolo baut sie klassisch in besagten 2500-Liter-Botti<br />

(slawonische Eiche) aus, Chardonnay und Pinot Noir nach<br />

burgundischem Vorbild in Barriques, davon allerdings nur ein<br />

geringer Anteil neues Holz. Wer das Gut im Spätherbst zur<br />

Trüffelsaison besucht, blickt von der historischen Einzellage<br />

„Serradenari“, die als höchstgelegene im Barologebiet gilt, in<br />

den Morgenstunden wie von einem Balkon über die Wolkenlandschaft,<br />

unter der sich Langhe versteckt. Sechseinhalb Hektar<br />

Weinberge zählen zum Familienbesitz, zwölf weitere sind<br />

Waldstücke, die sich zwischen den verschiedenen Weinparzellen<br />

erstrecken, die allesamt auf 400 bis 530 Metern Höhe liegen.<br />

Als wir ihren Chardonnay und Pinot Noir zum ersten Mal<br />

probierten, wurde uns sofort bewusst, dass Giulia sämtliche<br />

ihrer Projekte, nicht nur die Barolo, mit höchstem Qualitätsanspruch<br />

angeht. Speziell der Chardonnay zählt, obwohl er<br />

noch nicht auf eine allzu lange Geschichte zurückblicken kann,<br />

bereits jetzt zu den allerfeinsten, die wir aus dem Piemont kennen.<br />

Der lange Ausbau über 16 Monate in 350-Liter-Fässern<br />

(lediglich 30 % Neuholzanteil), die nördliche Exposition der<br />

Reben auf über 500 Metern Höhe und natürlich das richtige<br />

Gespür für den perfekten, sprich rechtzeitigen (!) Lesezeitpunkt,<br />

bringen einen Chardonnay hervor, der (s)ein klares Vorbild<br />

vor unserem „sensorischen“ Auge aufleuchten lässt.<br />

Die Trauben für ihre Barolo wachsen meist auf sandigem Untergrund<br />

und trotz des noch relativ jungen Alters der überwiegend<br />

2001 gepflanzten Reben, erzielt Giulia eine Tiefe<br />

und Spannung in den Weinen, wie wir sie nur von etablierten<br />

Größen der Region kennen. Hier hat alles Hand und Fuß<br />

und, vor allem, allergrößtes Potenzial für die Zukunft. Es ist<br />

noch nicht lange her, dass Giulia ihren Wein noch in der Garage<br />

ausbaute, sie liebte dieses Dasein als Garagenwinzerin, ihre<br />

Winzerfreunde (die genauso tickten wie sie) und die herrlich<br />

„ketzerischen“, ideologiefreien Weine – produziert von echten<br />

Wein-Handwerkern. Irgendjemand bezeichnete sie damals als<br />

„Barolo Girl“, eine liebevolle Anspielung auf die legendären<br />

„Barolo Boys“, die in den 1980er- und 90er-Jahren den Weinbau<br />

im Piemont revolutionierten. , weil Giulia auf ihre eigene<br />

Art und Weise ihre Weine vinifizierte, frei von Dogmen und so,<br />

wie es ihren Ideen entsprach. Das „Barolo Girl“ ist die frei von<br />

jeglichen Dogmen vinifizierende Winzerin seitdem nicht mehr<br />

losgeworden. Umso selbstbewusster und stolzer trägt sie diesen<br />

Titel jetzt als Auszeichnung.<br />

Ihre Barolo werden heute als Mischung aus Tradition und Moderne,<br />

Old School und „frech“ beschrieben. Darin steckt viel<br />

Wahrheit. Schon jetzt zählt sie zu den wohl meistbeobachteten<br />

Jungwinzerinnen ihrer Generation, obwohl sie das Weingut<br />

erst seit 2014 im Alleingang leitet. Und weil die großen Themen<br />

Demut, Begeisterung und Anspruch bei ihr an oberster Stelle<br />

stehen, sind wir uns sicher, in den nächsten Jahren noch enorm<br />

viel von Giulia Negri zu hören!<br />

Mai 2024<br />

83


ITALIEN PIEMONT<br />

DER Geheimtipp des Piemont<br />

(und allerbeste Freundin von<br />

Chiara Condello!) sorgt in Italiens<br />

Vorzeigeregion für Furore!<br />

BARBERA D’ALBA DOC, ROSSO 2022<br />

Wie man ein Mauerblümchen zum Erblühen bringt:<br />

Das „Barolo-Girl” Giulia Negri kann auch Barbera – und wie!<br />

BARBERA<br />

IPI090722 | 14% VOL. | 31,33 €/L | 23,50 €<br />

Unter den Rebsorten im Piemont nimmt die Barbera die Rolle des Mauerblümchens ein: Gewöhnlich<br />

kann sie die Qualität der Nebbiolo-Traube nicht erreichen – gäbe es da nicht begnadete<br />

Winzerinnen wie Giulia Negri aus La Morra, einem kleinen Dorf in der Provinz Cuneo, das<br />

auf dem höchsten Gipfel der Bassa Langa liegt, der hügeligen Landschaft im südlichen Piemont.<br />

Giulia Negri, wenig älter als 30 Jahre, wird zu den „Barolo-Girls“ gezählt, jungen Winzerinnen,<br />

die neue Ideen und Elan in die Langhe gebracht haben, die traditionell von Winzer-Dynastien<br />

bestimmt wurde. Lange Zeit wurden aus Barbera recht derbe und ungeschliffene Weine gemacht<br />

mit unharmonischer Säure und ungelenken Tanninen. Dass es anders geht, zeigten Könner wie<br />

Giacomo Bologna, der seinen Barbera in großzügige, üppige Wonneproppen verwandelte oder<br />

eben Giulia Negri, die mit ihren Spitzen-Baroli für Aufsehen sorgt. Barbera interpretiert sie<br />

ganz anders und weniger plakativ als Giacomo Bologna. Ihre Rebstöcke stehen in La Morra auf<br />

rund 400 Metern Höhe in nördlicher Ausrichtung und werden nach Bio-Richtlinien angebaut,<br />

der Mergelboden ist leicht bläulich gefärbt und besteht aus Ton, Sand und Kalk. Die Trauben<br />

wurden von Hand gelesen, die Spontangärung erfolgte ohne Temperaturkontrolle in gebrauchten,<br />

350 Liter fassenden französischen Eichen-tonneaux, in denen der Wein bis zur Füllung 16<br />

Monate lang reifen konnte. Sehr feiner, frischer und anziehender Duft nach roten Kirschen,<br />

frischem Lorbeerblatt, Veilchen, Himbeere und Johannisbeere, Mandelkern, auch dunkle Kirsche<br />

und herbe Schokolade, Zimt, Leder, noble Holzwürze. Am Gaumen präsent und direkt mit<br />

Frische und fruchtigem Kern, saftige, dunkle Kirsche, frische Zwetschge, etwas Holunder und<br />

ein Hauch Sauerkirsche, trocken, die lebendige und feingliedrige Säure ist ein tragendes Strukturelement,<br />

die Gerbstoffe halten sich vornehm zurück und überlassen die Bühne Saftigkeit und<br />

Frucht, sie tragen trotzdem zur Eleganz und Struktur bei in ihrer feinkörnigen, gut dosierten<br />

Art mit angenehmem grip. Auch erdige, mineralische Noten, ein enorm eleganter, appetitlicher<br />

und elaborierter Barbera mit feinsinniger Deklination, ein charmantes Bravourstück mit delikater<br />

Würze von Giulia Negri! Unabhängig, von welcher Rebsorte, ihre Weine zeigen immer<br />

Klasse und eine finessenreiche Handschrift: So bekommt Barbera ein ungeahntes Ausdrucksvermögen<br />

und Stil-Empfinden.<br />

Schon jetzt köstlich, bis sicherlich 2031.<br />

84 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Giulia Negri<br />

Die pure und unverstellte<br />

Seite der Langhe mit<br />

betörender Fruchtausprägung.<br />

NEBBIOLO „PIAN DELLE MOLE“ DOC LANGHE, ROSSO 2022<br />

Nebbiolo in Reinform!<br />

NEBBIOLO<br />

IPI090322 | 13,5% VOL. | 34,00 €/L | 25,50 €<br />

Keine andere junge Winzerin im Piemont hat einen so rasanten Aufstieg hingelegt wie die<br />

aufgeschlossene und tatkräftige Giulia Negri, deren Stern in den vergangenen Jahren besonders<br />

strahlend aufgegangen ist. Unter ihren versierten Händen entstehen einige der besten<br />

und ausdrucksstärksten Weine der Langhe. Auch wenn schon ihr hochfeiner Barbera und der<br />

charaktervolle Pinot Nero „La Tartufaia“ Maßstäbe setzen, was Aromatik, Tannin-Qualität<br />

und strukturelle Balance angeht, bleibt ihre Paradedisziplin der Nebbiolo, den sie in einigen<br />

der besten Terroirs des Piemonts anbauen kann. Neben ihren emblematischen Lagen-Baroli<br />

ist der „Pian delle Mole“ die verheißungsvolle Ouvertüre in Giulia Negris spektakulärer<br />

Nebbiolo-Aufführung mit unterschiedlichen Steigerungsverläufen: Ihn einen Basis-Wein zu<br />

nennen, wäre ignorant und nahezu frevelhaft, dafür zeigt er zu viele spannende Eigenschaften<br />

und Nuancen. „Die Herausforderung bei meinem Langhe Nebbiolo“, erklärt die Winzerin,<br />

„besteht darin, die große Persönlichkeit des Nebbiolo zu respektieren, ihn aber zugleich frühzeitig<br />

trinkbar zu machen.“ Um es vorwegzunehmen: Sie meistert diese Aufgabe mit Bravour.<br />

„Pian delle Mole“ wird aus Trauben gekeltert, die von jüngeren Reben stammen, die in der<br />

berühmten Lage „Serradenari“ auf Mergelböden wachsen mit einem Mix aus Lehm, Sand und<br />

Kalk. Mit über 500 Metern ist es einer der am höchsten gelegenen Weinberge im Piemont,<br />

was ein Stil-Element garantiert, das Giulia Negri besonders wichtig ist: Frische, Präsenz und<br />

Spannung. Wie bei ihr üblich, wurden die Trauben sorgfältig von Hand gelesen und der Most<br />

mit natürlichen Hefen vergoren, die Mazeration in Stahlfässern zog sich gut zwei Wochen<br />

hin, danach reifte der Wein über ein Jahr in 500-Liter- Eichenholzfässern aus Frankreich –<br />

also länger als die meisten Langhe-Nebbioli. Ganz bewusst verzichtet Giulia Negri auf die<br />

Verwendung von Barriques, um die Aromatik und den reinen Charakter der Trauben nicht<br />

zu maskieren. Recht hell in der Farbe, im Duft die charakteristischen Noten von roten und<br />

dunklen Kirschen, Rosenblätter, Veilchen, ein wenig Menthol, Rhabarber, gestoßene Wacholderbeere,<br />

geschälte rote Beete, ein Hauch Kirschwasser, dezente Holz-Laktik, Pfeifentabak,<br />

Pfeffer, Zimtstange und steinige Anklänge. Stoffig und mit guter Substanz und auch<br />

Dynamik am Gaumen, reife, nahtlos eingebundene Säure, mittelgewichtig im Extrakt mit<br />

dichtem Kern, kompaktes Gerüst von reifen Gerbstoffen, erdig-mineralische Unterlegung.<br />

Betörende Fruchtausprägung, saftige Kirschen, Sauerkirsche und Schlehe, Rhabarber, reizvolles<br />

Spannungsverhältnis von Substanz, Straffheit und Energie. Nicht zu komplex und zu<br />

lang, entwickelt sich in der Form einer Ellipse mit gebündelter Stoffigkeit. Sehr klar, präzise,<br />

animierend und elegant, die klare Handschrift der Winzerin ist unverkennbar. „Pian delle<br />

Mole“ kann und soll gar nicht die Komplexität und Tiefe der Lagen-Baroli haben, sondern<br />

andere Eigenschaften zeigen – was er auf überzeugende Art schafft. Welch ein betörender<br />

Einstieg in das Nebbiolo-Spektrum der begnadeten Giulia Negri zum attraktiven Preis!<br />

Ab sofort, bis mindestens 2031.<br />

Mai 2024<br />

85


ITALIEN PIEMONT<br />

„LA TARTUFAIA“ DOC LANGHE PINOT NERO, ROSSO 2021<br />

Viel Piemonteser Lokalkolorit mit burgundischem Leitbild<br />

PINOT NOIR<br />

IPI090121 | 12,5% VOL. | 60,66 €/L | 45,50 €<br />

Pinot Noir oder Pinot Nero gehört zu den zugewanderten Reben im Piemont, die sich neben<br />

klassischen Sorten wie Nebbiolo, Dolcetto, Barbera, Grignolino, Croatina, Freisa, Timorasso<br />

oder Vespolina aber längst etabliert hat – auch wenn sie eher selten zu finden ist. Pinot Noir<br />

ist bekanntlich eine divenhafte Rebe, die viel Feingefühl, Empathie und Wissen erfordert<br />

und da ist sie bei Giulia Negri in allerbesten Händen: Wer wie sie so gekonnt mit Pinot Noir<br />

umzugehen weiß, der besitzt auch die Lizenz und Fähigkeit, um international gefragte Spitzen-Weine<br />

von der Nebbiolo-Rebe zu keltern. Negri zählt zu den besten und interessantesten<br />

Winzerinnen im Piemont und pflegt ein Faible für die Weine aus dem Burgund, gerade für<br />

die Pinot Noirs, die auch das stilistische Leitbild für ihren „La Tartufaia“ stellen. Dass ihr<br />

Pinot Nero in einer der besten Barolo-Lagen steht, unterstreicht noch mal die Verbundenheit<br />

und Liebe von Giulia Negri zur Bourgogne. Der Weinberg liegt auf 520 Metern Höhe in nördlicher<br />

Exposition und wird umgeben von Wäldern, in denen die berühmte weiße Alba-Trüffel<br />

zu finden ist – darauf bezieht sich auch der Name des Weinbergs. In der Höhenlage können<br />

die Trauben bei guter Durchlüftung perfekt ausreifen. Der sandig-lehmige Boden mit Kalkanteil<br />

liefert die gewünschte mineralische Note. Die Trauben wurden sorgfältig von Hand<br />

gelesen, der Wein durchlief die Spontangärung über 25 Tage in kegelstumpfförmigen Bottichen,<br />

ausgebaut wurde er 14 Monate lang in französischen Eichenfässern mit 228 und 350<br />

Litern Volumen. Transparentes Kirschrot in der Farbe, in der Nase leicht floral und kräutrig,<br />

frischer Thymian, Veilchen, Tomatenrispe, leicht rauchig, rote und dunkle Frucht, Kirschen,<br />

Maulbeeren, Brombeere, frisch gestoßene Wacholderbeere, Marzipan, auch Tinte, Nelke,<br />

Dill, Lavendel, Fichtennadeln, frischer Tabak, frische Blumenerde, scharfe Lakritz-Pastillen.<br />

Am Gaumen saftig, fruchtig und kompakt gebaut, präzise, kraftvoll und energiegeladen.<br />

Rote Kirschen und Himbeeren mit dunkleren Aromen wie Blaubeeren prägen die Aromatik.<br />

Präsenter Säurestrang und feine Gerbstoffe mit angenehmer Kante, sehr elegant, saftig und<br />

fruchtig, ohne Kitsch, seidige Textur, gekonnt proportioniert, enorm geschliffen und pur. Mit<br />

merklichen mineralischen Bodennoten, neben Sauerkirsche steinige Facetten im Ausklang.<br />

Ein faszinierender Pinot mit viel Piemonteser Lokalkolorit und burgundischem Flair!<br />

Ein Pinot Noir, der jetzt schon viel Freude macht, sich allerdings noch weiter verfeinern wird.<br />

Bis 2030+.<br />

86 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


„LA TARTUFAIA“ DOCG BAROLO, ROSSO 2020<br />

Zwischen handwerklicher Tradition und zeitgemäßer Aufgeschlossenheit:<br />

„La Tartufaia“ zeigt Temperament und Anmut!<br />

Giulia Negri<br />

NEBBIOLO<br />

IPI090420 | 14% VOL. | 66,53 €/L | 49,90 €<br />

Bevor wir uns dem Barolo „La Tartufaia“ von Giulia Negri zuwenden, gilt es das schwierige<br />

Wesen der Nebbiolo-Rebe kurz zu ergründen: Sie gilt als launische Diva, die hohe Anforderungen<br />

stellt, was die Vegetations- und Reifeperiode und ihren Standort angeht. Ihre Reife<br />

verläuft betont und manchmal provokant langsam, sie ist sehr wählerisch bei der Beschaffenheit<br />

des Terroirs, auf kalkhaltigen Mergelböden in Steillagen, ist sie bereit ihre Schönheit zu<br />

zeigen und ihre Geheimnisse preiszugeben. Kurzum: Man kann manches verkehrt machen<br />

und muss einigen Aufwand betreiben, um besagte Diva bei Laune zu halten. Das Piemont hat<br />

sich über die Jahrhunderte hinweg als absoluter Vorzugsort der Nebbiolo erwiesen, ein entscheidender<br />

Grund dafür, dass die Rebsorte hauptsächlich in Norditalien angebaut wird, wo<br />

sie Weine von internationaler Klasse schenkt. „La Tartufaia“ ist eine der drei renommierten<br />

Baroli-Lagen, über die Giulia Negri verfügen kann. Der Weinberg liegt auf rund 460 Meter<br />

Höhe in westlicher Ausrichtung und wird eingerahmt von Wäldern, in die berühmte weiße<br />

Alba-Trüffel gedeiht. Von dort oben kann man die atemberaubende Aussicht auf jeden Gipfel<br />

der Alpen von Ligurien bis zum Monte Rosa genießen. Das Terroir zeichnet sich durch<br />

tonigen Lehm, Kalk und einen hohen Anteil an Sandboden aus. Natürlich erfolgte die Trauben-Lese<br />

von Hand, die Spontangärung verlief über 40 Tage in kegelstumpfförmigen Holzfässern,<br />

die 6000 Liter fassen. Danach ruhte der Barolo 24 Monate lang in 2500-Liter-Fässern<br />

aus slawonischer Eiche. Der dichte, vielschichtige Duft ist typisch für einen noch jugendlichen<br />

Barolo: Neben roter Kirsche und Sauerkirsche viel Florales, Rosenblätter, getrocknetes<br />

Laub und auch frisches Blattgrün, Rosmarin und Rosmarin-Stengel, Unterholz, frische Blumenerde,<br />

feine ätherische Note, Kalkstaub, geröstete Kaffeebohnen, Schlehe, Pfeffer, gestoßener<br />

Kardamom. Die rote Kirsche eröffnet auch am kräftig gebauten und stoffigen Gaumen,<br />

der von feiner Säure belebt wird, die den Wein als Ader durchzieht. Kompaktes Format<br />

mit merklichem und dabei fein extrahiertem Tannin-Gerüst, nicht rustikal, aber durchaus<br />

Rebsorten-typisch. Guter Zug und Spannung, trocken, fordernd in bester Nebbiolo-Manier<br />

und gleichzeitig mit Stil und mineralischem Akzent. Verdichtet sich am mittleren Gaumen,<br />

danach geht es über in das mittlere Finale. Elegant und saftig, aber auch mit der nötigen<br />

Kantig- und Kernigkeit, die Nebbiolo bestens zu Gesicht steht. Leicht scharfe, pfeffrige Nuancen,<br />

auch im Ausklang mit saftiger Sauerkirsche. Giulia Negri hat die schwierige Nebbiolo<br />

zu einer anmutigen Diva geformt, ohne ihr Charakter und Temperament zu nehmen: „La<br />

Tartufaia“ ist ein formidabler Barolo zwischen handwerklicher Tradition und zeitgemäßer<br />

Aufgeschlossenheit!<br />

Zeigt sich noch jugendlich verschlossen, Höhepunkt wohl ab 2028, dann noch mindestens zehn Jahre<br />

Entwicklungspotenzial.<br />

Mai 2024<br />

87


ITALIEN PIEMONT<br />

„SERRADENARI“<br />

DOCG BAROLO, ROSSO 2020<br />

Wo der Zauberstab den Zauberer wählt und nicht<br />

umgekehrt: Giulia Negris „Serradenari“ ist ein<br />

Ausbund an dosierter Kraft und kühler Eleganz<br />

NEBBIOLO<br />

IPI090520 | 14% VOL. | 96,00 €/L | 72,00 €<br />

„Serradenari“ heißt die exzellente, sechs Hektar umfassende<br />

und nach Südwesten ausgerichtete Monopollage in La Morra,<br />

die seit über 100 Jahren im Alleinbesitz von der Familie<br />

Negri bewirtschaftet wird. Die Nebbiolo-Reben klettern<br />

hier bis auf 540 Meter hinauf, es ist der höchste Weinberg<br />

im Piemont, ein Umstand, der unterschiedliche Effekte bewirkt:<br />

Die Trauben bekommen oft schon Sonne ab, während<br />

tiefer stehende Rebstöcke noch vom Nebel bedeckt werden.<br />

In luftiger Höhe reifen die Trauben langsam aus und bewahren<br />

auch eine auffällige Frische. Die Böden wechseln alle<br />

paar Meter ihr Profil, man findet in unterschiedlicher Zusammensetzung<br />

Kalkstein, Lehm, Ton und sandige Auflagen<br />

mit Fossilien – ein Hinweis darauf, dass die höchste Erhebung<br />

im Barolo von Jahrmillionen eine Insel im Meer war,<br />

das die Po-Ebene bedeckte. Giulia Negri bringt die Güte<br />

und die Magie dieses außergewöhnlichen Terroirs pointiert<br />

auf den Punkt, wenn sie sagt: „Hier mache ich meine Weine,<br />

oder besser gesagt, hier stellt Serradenari seine Weine her.<br />

Nicht der Zauberer wählt den Zauberstab, sondern der Zauberstab<br />

wählt den Zauberer.“ In einer so exponierten Lage ist<br />

enorm viel Handarbeit notwendig, zumal die Weinberge von<br />

Giulia Negri seit 2019 bio-zertifiziert sein. Nach dem formidablen<br />

Jahrgang 2019 hat die umsichtige Ausnahme-Winzerin<br />

auch 2020 hervorragende Weine gekeltert, die auf Finesse<br />

und Eleganz ausgerichtet sind und mit saftiger Fruchtfülle<br />

schon Freude bereiten, trotzdem großes Reifepotenzial zeigen.<br />

Nach der manuellen Ernte wurde der Most mit natürlichen<br />

Hefen spontan über 40 Tage in kegelstumpfförmigen<br />

6000-Liter-Holzfässern vergoren, danach reifte der Barolo 30<br />

Monate lang in 2500-Liter-Fässern aus slawonischer Eiche.<br />

Nach und nach öffnet sich ein erhabenes und vielschichtiges<br />

Bukett mit floraler Würze, Himbeere, Kirsche, Pflaume,<br />

Hagebutte, Granatapfel, auch Sahnejoghurt, feiner Rauch,<br />

nasse, dunkle Erde, gemahlener schwarzer Pfeffer, gemahlener<br />

Stein, Orangenschale, Veilchen, Rosenblätter, Hibiskus-<br />

Blüte, auch Fleischsaft, geschmolzener brauner Zucker. Im<br />

Mund druckvoll mit guter Spannung in einer geschmeidigen,<br />

eleganten Textur, die raffinierte Säure ist nahtlos eingebunden,<br />

die Gerbstoffe sind reif und von hoher Qualität,<br />

ermöglichen eine lange Reife. Saftiger, fruchtiger Kern, rote<br />

Kirschen und Pflaume, würzige Mineralik, in der Gaumenmitte<br />

Struktur-betont und auch mit einnehmender Fülle<br />

und Anmut. Endet mit adretter Schärfe und etwas weißem<br />

Pfeffer. „Serradenari“ zeigt sich vielschichtiger, fokussierter,<br />

balancierter und auch länger als „La Tartufaia“, mineralisch<br />

definiert und hochelegant. Bravissimo, absoluter Spitzen-Barolo<br />

von Giulia Negri!<br />

Am besten die nächsten fünf Jahre weglegen, sonst karaffieren.<br />

Entwicklung bis sicher 2040+.<br />

„MARASSIO“<br />

DOCG BAROLO, ROSSO 2020<br />

Immer der Präzision und Verfeinerung verpflichtet:<br />

Giulia Negris monumentaler Grand Cru aus der im<br />

Barolo-Gebiet höchstgelegenen Parzelle!<br />

NEBBIOLO<br />

IPI090620 | 14% VOL. | 155,33 €/L | 116,50 €<br />

„Serradenari“ heißt die exzellente, sechs Hektar umfassende<br />

und nach Südwesten ausgerichtete Monopollage in La Morra,<br />

die seit über 100 Jahren im Alleinbesitz von der Familie<br />

Negri bewirtschaftet wird. Die Nebbiolo-Reben klettern<br />

hier bis auf 540 Meter hinauf, es ist der höchste Weinberg<br />

im Piemont, ein Umstand, der unterschiedliche Effekte bewirkt:<br />

Die Trauben bekommen oft schon Sonne ab, während<br />

tiefer stehende Rebstöcke noch vom Nebel bedeckt werden.<br />

In luftiger Höhe reifen die Trauben langsam aus und bewahren<br />

auch eine auffällige Frische. Die Böden wechseln alle paar<br />

Meter ihr Profil, man findet in unterschiedlicher Zusammensetzung<br />

Kalkstein, Lehm, Ton und sandige Auflagen mit<br />

Fossilien – ein Hinweis darauf, dass die höchste Erhebung<br />

im Barolo von Jahrmillionen eine Insel im Meer war, das die<br />

Po-Ebene bedeckte. Giulia Negri bringt die Güte und die<br />

Magie dieses außergewöhnlichen Terroirs pointiert auf den<br />

Punkt, wenn sie sagt: „Hier mache ich meine Weine, oder<br />

besser gesagt, hier stellt Serradenari seine Weine her. Nicht<br />

der Zauberer wählt den Zauberstab, sondern der Zauberstab<br />

wählt den Zauberer.“ In einer so exponierten Lage ist enorm<br />

viel Handarbeit notwendig, zumal die Weinberge von Giulia<br />

Negri seit 2019 bio-zertifiziert sein. Nach dem formidablen<br />

Jahrgang 2019 hat die umsichtige Ausnahme-Winzerin<br />

auch 2020 hervorragende Weine gekeltert, die auf Finesse<br />

und Eleganz ausgerichtet sind und mit saftiger Fruchtfülle<br />

schon Freude bereiten, trotzdem großes Reifepotenzial zeigen.<br />

Nach der manuellen Ernte wurde der Most mit natürlichen<br />

Hefen spontan über 40 Tage in kegelstumpfförmigen<br />

6000-Liter-Holzfässern vergoren, danach reifte der Barolo 30<br />

Monate lang in 2500-Liter-Fässern aus slawonischer Eiche.<br />

Nach und nach öffnet sich ein erhabenes und vielschichtiges<br />

Bukett mit floraler Würze, Himbeere, Kirsche, Pflaume,<br />

Hagebutte, Granatapfel, auch Sahnejoghurt, feiner Rauch,<br />

nasse, dunkle Erde, gemahlener schwarzer Pfeffer, gemahlener<br />

Stein, Orangenschale, Veilchen, Rosenblätter, Hibiskus-Blüte,<br />

auch Fleischsaft, geschmolzener brauner Zucker.<br />

Im Mund druckvoll mit guter Spannung in einer geschmeidigen,<br />

eleganten Textur, die raffinierte Säure ist nahtlos eingebunden,<br />

die Gerbstoffe sind reif und von hoher Qualität,<br />

ermöglichen eine lange Reife. Saftiger, fruchtiger Kern, rote<br />

Kirschen und Pflaume, würzige Mineralik, in der Gaumenmitte<br />

Struktur-betont und auch mit einnehmender Fülle<br />

und Anmut. Endet mit adretter Schärfe und etwas weißem<br />

Pfeffer. „Serradenari“ zeigt sich vielschichtiger, fokussierter,<br />

balancierter und auch länger als „La Tartufaia“, mineralisch<br />

definiert und hochelegant. Bravissimo, absoluter Spitzen-Barolo<br />

von Giulia Negri!<br />

Am besten die nächsten fünf Jahre weglegen, sonst karaffieren.<br />

Entwicklung bis sicher 2040+.<br />

88 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


„Ich widme mich dem Barolo,<br />

denn für mich ist dieser Wein<br />

ein Stück Kunst, das der Zukunft<br />

angehört – einer Zukunft, die<br />

neu geschrieben werden muss.“<br />

Giulia Negri<br />

– GIULIA NEGRI<br />

Mai 2024<br />

89


SPANIEN RIOJA<br />

BODEGAS REMELLURI<br />

BY TELMO RODRÍGUEZ<br />

LABASTIDA<br />

Wer die „Granja Nuestra Señora de Remelluri“, den<br />

„Gutshof der Muttergottes von Remelluri“ einmal<br />

besucht hat, gerät unweigerlich ins Schwärmen<br />

und kann sich (ebenso unweigerlich) nur mit Mühe von<br />

diesem wunderbaren Ort trennen. Nordöstlich des Städtchen<br />

Labastida, weit ab der Verkehrswege am Fuß der Sierra de Toloño<br />

(einer vorgelagerten Bergkette der Sierra Cantabria), in<br />

traumhafter Monopollage und von Wäldern umgeben – Amphitheater-Atmosphäre!<br />

– strahlt dieser Ort eine ganz besondere<br />

Ruhe aus.<br />

Zudem ist der Guts- oder Bauernhof, ursprünglich zum Kloster<br />

von Toloño gehörend, ein besonders geschichtsträchtiger<br />

Ort, bei Grabungen fanden sich prähistorische, romanische<br />

und gotische Artefakte, man entdeckte die Überreste Siedlungen<br />

und Gräbern aus dem zehnten und elften Jahrhundert,<br />

der Zeiten der hochmittelalterlichen Reconquista. Die Stelle<br />

an dem sich die Finca befindet, galt den Bewohnern der Region,<br />

schon immer als ein Ort der Kontemplation und Meditation.<br />

Nicht von ungefähr findet sich auf dem Gipfel des an die<br />

granja angrenzenden Bergs nicht nur besagtes Kloster sondern<br />

auch, in nicht ganz so luftiger Höhe, mehrere Einsiedeleien.<br />

Die Mönche aus dem Orden des hl. Hieronymus waren es dann<br />

auch, die auf dem Gelände der heutigen Finca ein Wirtschaftsgebäude<br />

errichteten, Nutzpflanzen anbauten und Tiere züchteten.<br />

Steuer-Urkunden aus dem Stadtarchiv belegen, dass die<br />

Mönche bereits im 16. Jahrhundert Weinbau betrieben, wenn<br />

nicht sogar früher. Im Jahr 1845 verkaufte die Kirche das Gut<br />

samt 20 Hektar umliegender Ländereien an einen vermögenden<br />

Bürger Labastidas. Über 100 weitere Jahre blieb die Finca<br />

so in Familienbesitz und wurde erst 1967 durch seine Nachfahren<br />

an einen baskischen Schriftsteller und (Hobby-)Archäologen<br />

mit unternehmerischer Ader und dessen bildhauende<br />

Frau verkauft. Sein Name: Jaime Rodríguez Salís.<br />

Don Jaime macht die granja zu seinem Lebensmittelpunkt<br />

und bewohnt das Gut mit seiner Familie und kauft die ursprünglichen<br />

Liegenschaften wieder hinzu. Die Familie führt<br />

(offensichtlich von den Hieronymiten inspiriert) ein ziemlich<br />

zurückgezogenes, fernab des Trubels der baskischen Kleinund<br />

Großstädte, mit geringem Kontakt zu den Nachbarn des<br />

Städtchens Labastida, zunächst sogar ohne Elektrizität und<br />

fließendes Wasser.<br />

90 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Mittlerweile gehören wieder über 150 Hektar Grundbesitz zur<br />

granja, und natürlich lässt sich Telmos Vater auf das Abenteuer<br />

Wein ein, 1971 bringt er – für die Appellation seinerzeit<br />

im allerhöchsten Maße untypisch – den ersten „single vineyard“-Wein<br />

der (Rioja-)Moderne heraus. Die meisten Betriebe<br />

setzen damals wie heute auf die Marke Rioja, cuvéetieren Rebsorten,<br />

sogar ganze Zonen um einen wiedererkennbaren, wiederholbaren<br />

generischen Weinstil in Endlosschleife zu produzieren.<br />

Auf Remelluri allerdings konzentrierte man sich von<br />

Beginn auf den Ort und sein Terroir, den beides sollte sich im<br />

Wein in Gänze wiederfinden.<br />

Der Magie dieses Ortes ist sich wohl keiner so bewusst wie Jaimes<br />

Sohn, Telmo Rodríguez. Zunächst studierte Telmo in Bordeaux<br />

Önologie, arbeitete drei Jahre lang bei Cos d’Estournel,<br />

bereiste das Land, um bei Clape (Cornas), Gérard Chave (Hermitage),<br />

bei den Perrins auf Château de Beaucastel und Eloï<br />

Durbachs Domaine de Trévallon (Provence) dem Geheimnis<br />

großer Weine nachzuspüren, bevor es ihn 1989 ins elterliche<br />

Weingut mit dem archetypisch-spanischen Namen zurückzog,<br />

wo er auch dann auch gleich für seinen ersten Jahrgang<br />

verantwortlich war. Zwischenzeitlich verließ er Remelluri<br />

vorübergehend und gründete gemeinsam mit Pablo Eguzkiza,<br />

Schüler von Jean-Claude Berrouet (Petrus), die Compañía de<br />

Vinos Telmo Rodríguez. Sein Hauptanliegen war auch hier,<br />

inspiriert von der granja respektive der Arbeit seines Vaters,<br />

die Rettung alter Weinberge mit großem Potenzial und Historie.<br />

Eben jene Mission sollte Telmo auch 15 Jahre später wieder<br />

zurück zu Remelluri bringen. Der Vater, inzwischen 87 Jahre<br />

alt, und Telmos Geschwister sprachen sich für den driving<br />

winemaker als legitimen Nachfolger aus.<br />

Seither hält Telmo konsequent an seinen Ideen fest. Mit seinem<br />

Wiedereinstieg hat er auf Konversion, d. h. die Umstellung<br />

auf eine biodynamische Bewirtschaftung der Flächen gedrängt,<br />

den Zukauf von Trauben eingestellt und damit sowohl<br />

Erträge als auch die produzierte Menge an Wein drastisch<br />

reduziert.<br />

Remelluri gehört heute zu den weltweit berühmtesten Adressen<br />

der Rioja und gilt paradoxerweise als moderner Vertreter<br />

der Region. Telmo Rodríguez verfolgt hier einen quasi burgundischen,<br />

stark lagenbezogenen Weg und ist nicht zuletzt<br />

auch dadurch zum Pionier und Wortführer einer neuen Generation<br />

spanischer Weinmacher geworden.<br />

Salinillas de Buradón | Labastida<br />

Das „Lindes“-Projekt – neue Grenzziehung<br />

mit historischer Perspektive<br />

Rodríguez kehrte 1998 zusammen mit Eguzkiza in die Rioja<br />

zurück und gründete in Lanciego die Bodega Lanzaga:<br />

eine moderne Inkarnation des terroirgeprägten Riojas des<br />

18. Jahrhunderts, die sich auf die singlulären Eigenschaften<br />

solcher Crus wie „Las Beatas“, „Tabuérniga“, „El Velado“<br />

und „La Estrada“ konzentriert. Die Rückkehr zu Remelluri<br />

im Jahr 2010 war etwas komplizierter. Die Weine stammten<br />

aus den eigenen Weinbergen, aber auch von einer Reihe von<br />

Winzern aus der Region. „Ich wollte Remelluri nicht verwässern“,<br />

sagt Rodríguez. „Also habe ich als Erstes die Trauben aus<br />

dem Weingut von denen getrennt, die nicht aus dem Weingut<br />

stammen.“ Allerdings konnte und vor allem wollte er die<br />

Winzer, die ihn bis dato beliefert hatten, nicht in die Wüste<br />

schicken. Kaufmännischer Ehrenkodex hin, soziales Gewissen<br />

her, Rodríguez fühlte sich verpflichtet, weiterhin Trauben zu<br />

kaufen. Und aus dieser Verpflichtung ist ein Versprechen für<br />

die Zukunft geworden, ein neues Projekt entstanden: „Lindes<br />

de Remelluri“. Das spanische Wort „linde“ (etymologisch aus<br />

dem Lateinischen „limes“ bzw. „limitis“) bedeutet „Grenze“,<br />

„(Ge-)Markung“, auch „Trennungslinie“, d. h., dass die „Lindes<br />

de Remelluri“ eine Kollektion von nun insgesamt sechs Rioja-Rotweinen<br />

ist, die von Winzern aus den Dörfern rund um<br />

Remelluri stammen, viele davon hoch in der Sierra de Toloño.<br />

Vertreten sind alte Bekannte wie Labastida und San Vicente<br />

de la Sonsierra, aber auch deutlich exotischere, fast schon esoterische<br />

Namen wie Peciña, Rivas de Tereso und Salinillas de<br />

Buradón.<br />

Sollte Rodríguez’ Mission darin bestanden haben, die kontrastierenden<br />

wie kontrastreichen Charaktere der einzelnen<br />

Lagen herauszustellen, dann hat er diese bereits erfüllt. Denn<br />

sämtliche Weine des Premierenjahrgangs 2020 wurden auf die<br />

gleiche Art und Weise hergestellt, sie basieren allesamt auf<br />

Tempranillo-lastigen Cuvées (der Anteil dieser „Leitrebsorte“<br />

changiert zwischen 57 und 89 %), aber die Unterschiede in Stil<br />

und Ausdruck sind in der Tat bemerkenswert: von der fast<br />

üppigen, dunklen „Fruchtpräzision“ von Labastida bis zu den<br />

seidigen, leicht fleischigen, süßen roten Früchten von Rivas de<br />

Tereso. Wenn wir uns auf einen oder besser zwei Coups de<br />

Cœur kaprizieren müssten – und in diesem frühen Stadium<br />

ist so ein Gaumenbekenntnis natürlich besonders subjektiv –,<br />

dann wären das möglicherweise „Peciña“ (die Kombination<br />

von ätherischem Duft, würziger Tiefe und feinkörnigen Tanninen<br />

ist schon ziemlich fantastisch!) und „Salinillas de Buradón<br />

(wer könnte der hellen Mineralität, der kühlen, fast schon<br />

atlantisch-salzigen Frische widerstehen?).<br />

„Als ich anfing, wusste ich selbst nicht, was ich mit diesen Weinen<br />

anfangen sollte“, gesteht Telmo. Ich musste einfach einen<br />

Platz für die Winzer finden, aber ich wollte keine Verschnitte<br />

machen, weil ich dachte, dass das nicht wirklich interessant<br />

wäre. Ich war mehr oder weniger ahnungslos, blind quasi, als<br />

ich diese Trauben kaufte: Ich wusste nicht, was Peciña ist, ich<br />

wusste nicht, was Ábalos bedeuten könnte.“ Daher war die<br />

© Jason Orton<br />

Remelluri<br />

Mai 2024<br />

91


SPANIEN RIOJA<br />

„Rezeptur“ für alle Weine mehr oder weniger identisch, nicht<br />

das Weingut steht im Vordergrund, sondern die Herkunft:<br />

Gärung im Edelstahltank, Ausbau für zehn bis zwölf Monate<br />

(hier eine kleine Varianz) in Fässern aus französischer Eiche<br />

mit wenig oder gar keinem Einsatz von neuem Holz (und<br />

hier die andere)]. „Ich fühlte mich wie ein Chefkoch, der ja<br />

nicht zu viel anfassen will.“<br />

Aber was bedeutet dieses Projekt für und in einer Region,<br />

in der der Wert eines Weins immer noch weitgehend davon<br />

abhängt, wie lange er im Eichenholz verweilt? „Es handelt<br />

sich um sechs sehr einfache Weine“, erklärt Telmo. „Es sind<br />

»tintos genéricos«, die von den Winzern hergestellt werden,<br />

es sind keine speziellen Etiketten, aber ich denke, dass sie<br />

der Ursprung einer sehr wichtigen Revolution sind. Und für<br />

mich sind solche Weine heute die besten Weine der Rioja.<br />

Aber bei einer Blindverkostung würde niemand sagen, dass<br />

es sich um Rioja handelt. Wir haben also ein kleines Problem:<br />

Wir kennen den Geschmack der Rioja-Dörfer oder der<br />

Rioja-Landschaft nicht wirklich, weil wir das verschleiert<br />

haben.“<br />

Lindes’ präziser Ausdruck des Orts (und – notgedrungen –<br />

des Terroirs) hat offensichtliche Anklänge an Burgund, aber<br />

Telmo sieht auch Parallelen zur Champagne: eine weitere<br />

Region, die von verschiedensten Marken dominiert wird,<br />

die nichts mit der Herkunft zu tun haben, in der die Winzer<br />

jedoch mit großem Erfolg hervorragende eigene Weine produzieren,<br />

deren Wurzeln fest in Weinberg und Cru verankert<br />

sind. Die leidenschaftliche Überzeugung, mit der er seine<br />

Vision für Lindes, die Rioja und Spanien darlegt, erinnert<br />

weniger an ein „enfant terrible“ als vielmehr an einen Priester<br />

auf der Kanzel. „Als ich den Winzern sagte, dass diese<br />

Weine von ihnen gemacht werden, war das eine große Sache.<br />

Ich glaube, das ist der Punkt, an dem sich in Spanien alles<br />

ändert. Ich denke, Rioja sollte diese Gelegenheit nutzen, um<br />

zu erklären, dass die Rioja eine der besten Weinregionen der<br />

Welt ist, sich auf die Qualität konzentrieren und eine neue<br />

Sprache rund um den Wein schaffen.<br />

der 142 Dörfer der Rioja zu lenken, hatte die Initiative jedoch<br />

einen großen Makel. Um die Bezeichnung „Vino de Municipio“<br />

verwenden zu können, musste ein Erzeuger eine Kellerei in<br />

demselben Dorf wie den Weinberg oder die Weinberge haben.<br />

Wer über Parzellen in mehr als einem Dorf verfügte, konnte<br />

keine separaten „Vinos de Municipio“ abfüllen, was eindeutig<br />

lächerlich war. […] Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />

dieses Berichts war eine Änderung der Vorschriften in Sicht.<br />

Eine Theorie besagt, dass damit Telmo Rodríguez entgegengekommen<br />

werden soll, dessen sechs der sieben Dorfmarken<br />

unter seiner Dachmarke Lindes Remelluri derzeit illegal sind.<br />

»Ich erzwinge den Wandel«, sagt Rodríguez, der dem Consejo<br />

Regulador seit 2010 und vermutlich schon früher die lange<br />

Nase zeigt. »Die Dörfer sind die Zukunft der Rioja. Das Boot<br />

beginnt zu sinken, und wir helfen, es über Wasser zu halten«.“<br />

… und wieder zurück<br />

Was das Enfant terrible angeht ... tja, Telmo hat die schöne<br />

Angewohnheit, recht deutlich seine Meinung zu sagen: „Das<br />

Rioja-Geschäft besteht darin, so viel wie möglich und so billig<br />

wie möglich zu produzieren … Wir wollen eine rote Linie zwischen<br />

dem industriellen Rioja und dem Rioja nach menschlichem<br />

Maß ziehen. Das Rioja-Modell, bei dem 400 Millionen<br />

Flaschen in drei Kategorien – altersabhängig: Crianza, Reserva<br />

und Gran Reserva – produziert werden, ist tot. Niemand<br />

in der Weinbranche kann eine solche Appellation verstehen.<br />

Stellen Sie sich Bordeaux mit drei Altersklassen vor …“<br />

Umso verständlicher sind seine Lindes-Weine, mit denen<br />

man sich Dörfer und Lanschaften „ertrinken“ kann. Und die<br />

hoffentlich?, vielleicht?, ganz sicher? nicht nur die ersten<br />

Koordinaten, der neuen, neuvermessenen Rioja markieren,<br />

sondern Vorbild für andere Winzer sein werden, die Telmos<br />

Konzept an die eigenen Verhältnisse anpassen und umsetzen<br />

werden. Um noch einmal Tim Atkins („Die zehn Dinge, die<br />

sie über die Rioja wissen müssen“) zu zitieren: „Rioja ist Spaniens<br />

weltweit berühmteste und großartigste Weinregion.“<br />

Und in Zukunft wird sie diesen Status noch übertreffen.<br />

Wenn, ja wenn der consejo regulador mitzieht. Der Erfolg<br />

der Lindes-Weine misst sich allerdings nicht an ihrem „revolutionären<br />

Potenzial“, sondern an der Umsetzung einer Idee,<br />

die vor allen Dingen erst einmal den Winzern zugutekommt.<br />

„Ich bin sehr stolz, wenn ich für meine Winzer über diese Weine<br />

spreche. Ich arbeite nicht für mich, ich arbeite für 25 Weinbauern.<br />

Der Erfolg besteht für mich darin, dass ich das getan<br />

habe, was ich tun wollte.“<br />

Vom „Medoc Alavés“ zum burgundischen Modell<br />

An dieser Stelle sei ein kleiner Exkurs erlaubt bzw. Tim Atkins<br />

zitiert, der in seinem Rioja-Report von 2024 über die<br />

noch immer etwas unbefriedigende, leicht schizophrene Situation<br />

(das sagt er so nicht) der dortigen Regularien schreibt.<br />

Es sei postiv zu bewerten, „dass die Rioja kurz davorsteht, die<br />

Regeln für ihre Kategorie „Vinos de Municipio“ (Villageweine)<br />

zu ändern, die gleichzeitig mit den „Viñedos Singulares“<br />

(Anmerkung der Redaktion: ein heikles, um nicht zu sagen<br />

halbwegs missglücktes Unterfangen) im Jahr 2017 verabschiedet<br />

wurde. Obwohl dies insofern zu begrüßen ist, als es dazu<br />

beigetragen hat, den Fokus auf einige der auf einige der besten<br />

Peciña<br />

© Jason Orton<br />

92 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


„LINDES DE REMELLURI 2020“-SAMMLERPAKET (6 FLASCHEN & LAGENKARTE)<br />

Remelluri<br />

SRI059920-P | 6 FLASCHEN | 30,00 €/L | 135,00 €<br />

Sie erhalten je eine Flasche:<br />

· „Lindes de Remelluri“<br />

Viñedos de Labastida DOCa Rioja, tinto 2020<br />

· „Lindes de Remelluri“<br />

Viñedos de Salinillas de Buradón DOCa Rioja, tinto 2020<br />

· „Lindes de Remelluri“<br />

Viñedos de Peciña DOCa Rioja, tinto 2020<br />

· „Lindes de Remelluri“<br />

Viñedos de Ábalos DOCa Rioja, tinto 2020<br />

· „Lindes de Remelluri“<br />

Viñedos de San Vicente de la Sonsierra DOCa Rioja,<br />

tinto 2020<br />

· „Lindes de Remelluri“<br />

Viñedos de Rivas de Tereso DOCa Rioja, tinto 2020<br />

· und eine „Lindes de Remelluri“-Lagenkarte<br />

Labastida<br />

• Historisch eminent wichtiger Ort, dessen Bedeutung für die Weine der Rioja gar nicht<br />

überschätzt werden kann<br />

• 1680 waren hier 330 Winzer und 260 unterirdische Weinkeller registriert<br />

• Im Jahr 1790 ließ Ramona Norberta de Álbiz in Labastida die erste moderne Bodega<br />

der Rioja im „Bordeaux-Stil“ errichten<br />

• Kalksteinterrassen und Ton-Kalk Böden vom Ebro bis auf 710 Metern Höhe, durchsetzt mit<br />

feinkörnigen bzw. steinigen Texturen<br />

• Weinberge auf 440 bis 710 Metern Höhe<br />

„LINDES DE REMELLURI“<br />

VIÑEDOS DE LABASTIDA DOCa RIOJA, TINTO 2020<br />

„Lindes“ und Labastida – Village-Rioja à la Telmo Rodríguez!<br />

TEMPRANILLO, GRACIANO, GARNACHA<br />

SRI050120 | 14% VOL. | 26,00 €/L | 19,50 €<br />

Telmo Rodríguez’ so klassische wie moderne Cuvée aus 89 % Tempranillo, 6 % Graciano und 5 %<br />

Garnacha zeigt sich, im Vergleich zum Vorjahr, griffiger und dichter. Im Duft anfangs helle Kirschfrucht,<br />

dann, immer dunkler werdend, Schwarzkirsche, Brombeere, etwas Süßholz, florale Noten<br />

(Veilchen), eine zart pfeffrige Würze und zwischen Röstnoten und Stein changierende Aromen.<br />

Wieder Kirsche, reif, dabei kühl – überhaupt ein Schlüsselbegriff bei den Remelluri-Weinen –, präsent<br />

und intensiv. Wobei sich die Intensität nicht über die perfekt integrierten 14 Vol.-% Alkohol<br />

mitteilt, sondern die einerseits ungemein straffe, andererseits elegante, ja geschmeidige Struktur,<br />

die sehr wohl (!) an klassische Riojas erinnert („Frische und Säure im Mittelpunkt des Interesses“<br />

schrieb Tim Atkin seinerzeit), ohne dass man Jahre ins Land gehen lassen oder sich einem Übermaß<br />

an Holz aussetzen müsste (hier haben wir es mit einem – nach spontaner Vergärung im Stahltank<br />

– zwölfmonatigen Ausbau in diversen Holzfässern unterschiedlicher Herkunft zu tun). Im Duft<br />

eingekochte rote Früchte, vor allem Erdbeeren werden von zartem Speckrauch, Thymian und herbem<br />

Rosmarin begleitet. Am Gaumen animierend straff, dabei dunkelfruchtig (Brombeeren satt,<br />

intensiv, ohne es an Säure, etwas Orangenschale und einer leicht pfeffrigen Würze fehlen zu lassen)<br />

und von bemerkenswerter Finesse. Diese aber eben auch, da sind wir ganz beim Wine Advocate,<br />

„ernster, zarter, aber nicht ohne Druck“. Zartbitterschokolade und Röstnoten (Kaffee) mit einem<br />

Hauch von Toffee hallen im fruchtbetonten, pikanten Abgang nach. Telmos „Labastida“ bleibt,<br />

hier haben wir den Vergleich, seiner insgesamt klassischen Stilistik treu. Wie immer exzellent!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2032+.<br />

94 Punkte<br />

Robert Parker Wine Advocate<br />

Mai 2024<br />

93


SPANIEN RIOJA<br />

San Vicente de la Sonsierra<br />

• Neben Labastida der wichtigste Ort der riojanischen Sonsierra<br />

• Lange Weinbautradition, die auf die Römer zurückgeht, die anhand vieler historischer Zeugnisse<br />

in der Umgebung nachvollziehbar ist. Mit rund 20 Bodegas und 30 km² Weinbergen eine der<br />

Gemeinden mit der höchsten Weinproduktion pro Einwohner der Rioja<br />

• Hohe Bodendiversität: von Flussterrassen aus Kies in der Nähe des Ebros bis zu felsigeren und<br />

ärmeren Böden in höheren Lagen (Sandstein und Mergel tertiären Ursprungs)<br />

• Das Dorf mit dem mediterransten Charakter, Einfluss des Ebros und der Böden sehr deutlich<br />

• Weinberge auf 425 bis 695 Metern Höhe<br />

„LINDES DE REMELLURI“<br />

VIÑEDOS DE SAN VICENTE DE LA SONSIERRA<br />

DOCa RIOJA, TINTO 2020<br />

San Vicente, viel Licht und fruchtig-ätherische Frische<br />

TEMPRANILLO, GARNACHA, ANDERE<br />

SRI050820 | 13,5% VOL. | 26,00 €/L | 19,50 €<br />

Breiter, reifer, saftiger und fruchtiger als im Vorjahr präsentiert sich der zweite „alte Bekannte“<br />

aus Telmos Lindes-Kollektion: Die Cuvée aus 88 % Tempranillo und 10 % Garnacha (der Rest ist<br />

nicht genauer identifiziert) legt ein ausnehmend duftiges, raffiniert florales Bouquet an den Tag<br />

(zunächst Hibiskus, dann bald Hagebuttenmark), um dann ganz in Frucht aufzugehen (Erdbeeren,<br />

Himbeeren, Johannisbeeren), die mit Luft immer würziger zu werden scheint (Zimt, Criollo-Kakao,<br />

Kaffeenoten, ein Hauch Piment). Am Gaumen mundfüllend, fast cremig und zurückhaltend<br />

kraftvoll, zumal der süße Kern die präsenten, „leicht staubigen Tannine“ (Wine Advocate)<br />

abzufedern scheint und dem Wein – nach und nach – eine ätherisch-balsamische Frische (Minze<br />

bis fast Eukalyptus) entlockt. Auch der „San Vicente“ entspricht stilistisch seinem Vorgänger<br />

von 2019, wobei er heuer an Komplexität zuegelegt hat. Und das steht ihm ganz besonders gut!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2030+.<br />

95 Punkte<br />

James Suckling<br />

Salinillas de Buradón<br />

• In Labastida eingemeindetes Dorf (117 Einwohner)<br />

• Der Name dieses Weilers stammt von einer Solequelle, die seit dem 13. Jahrhundert (bis Ende<br />

des 19. Jh.) zur Salzgewinnung genutzt wurde und unter der gut erhaltenen Ringmauer dieser<br />

1264 gegründeten „villa“ liegt<br />

• Böden: ein sehr poröser, eisenhaltiger Ton (verleiht dem Wein mehr Frucht) von leuchtend roter<br />

Farbe, dem die Quarzsalze einen besonderen Charakter verleihen<br />

• Weinberge auf 560 bis 580 Metern Höhe<br />

„LINDES DE REMELLURI“<br />

VIÑEDOS DE SALINILLAS DE BURADÓN<br />

DOCa RIOJA, TINTO 2020<br />

Saline Mineralität vom Allerfeinsten!<br />

TEMPRANILLO, GARNACHA, ANDERE<br />

SRI050520 | 14% VOL. | 30,66 €/L | 23,00 €<br />

Bei dem sicherlich „atlantischsten“ der sechs Village-Weine der Lindes-Serie scheint die bewusste<br />

Solequelle („manantial salino“ – „salinilla“) nicht nur für den Namen Pate gestanden zu haben. Im<br />

Duft kühl, dunkel (zunächst eher nachtblau als rotschimmernd, mehr Meeresbrise als nördliche<br />

Hänge der Sierra de Toloño), dann langsam wärmer werdend, dunkle, eher säuerliche Pflaume, die<br />

von floralen Noten einerseits, pikant-steinigen Eindrücken andererseits begleitet wird. Am Gaumen<br />

wird das letztere Thema vertieft, die Frucht wirkt nun deutlich heller, beeriger, die präsente Säure<br />

hat eine ungemein animierende, fast schon energetische Qualität, die gleichzeitig das Geschehen<br />

strukturiert bzw. als Bezugsrahmen funktioniert: Die Tannine, deren noch ein wenig ungestümer<br />

grip ihre Jugendlichkeit verrät, lassen in Kombination mit besagter Säure sämtliche Frucht und<br />

salzige Mineralität auch noch im bemerkenswert langen Finish aufleuchten. Bis 2030+.<br />

95 Punkte<br />

Robert Parker Wine Advocate<br />

94 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Rivas de Tereso<br />

• Kleines Bergdorf (2021: 23 Einwohner) auf über 640 Metern Höhe am Fuße des Peñacerrada-<br />

Passes (eingemeindet in San Vicente de la Sonsierra)<br />

• Während der Desamortisation unter der Regentin Maria Cristina de Borbón und ihres Finanzministers<br />

Mendizábal (Anfang 19. Jh.), der Überführung von Kirchengütern in Staatseigentum,<br />

übernahmen Familien aus Rivas de Tereso die Weinberge und Nutzflächen des zum Kloster<br />

Sante María de Toloño gehörigen Landguts, der Granja Nuestra Señora de Remelluri<br />

• mit Kalksteinen stark durchsetzte Lehm-Böden<br />

• Bis zu 90 Jahre alte Weingärten auf 634 bis 702 Metern Höhe<br />

Remelluri<br />

„LINDES DE REMELLURI“<br />

VIÑEDOS DE RIVAS DE TERESO DOCa RIOJA, TINTO 2020<br />

Rivas de Tereso, historisches Epizentrum der Sierra de Toloño<br />

TEMPRANILLO, GARNACHA, ANDERE<br />

SRI050920 | 14% VOL. | 30,66 €/L | 23,00 €<br />

Im Vergleich zu den anderen „Remelluri-Grenzweinen“ bewegt sich der „Rivas de Tereso“ eher im<br />

wilden Außen: Tempranillo macht hier nur etwas über die Hälfte aus, dafür gibt es 38 % „Höhenlagen-Garnacha“<br />

von über 90 Jahre alten Rebanlagen, was den Kritiker des Wine Advocate,<br />

Luis Gutiérrez, dann auch – völlig zu Recht! – „more mountain character and more herbal notes“<br />

konstatieren lässt. In der Tat hat die Kombination aus Wildkirsche, zerriebenem Stein, balsamischen<br />

Eukalyptus- und Mentholnoten, Lakritz und herber Blutorangenschale zunächst etwas<br />

Wildes. Umso eleganter dann die im Kern leicht süße, dabei fleischig-kühl anmutende Frucht,<br />

die bemerkenswerte schöne Struktur sowie die ausnehmend seidig-griffigen Tannine. ¡Viva Rivas!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2030+.<br />

94 Punkte<br />

James Suckling<br />

Peciña<br />

• Das geheimnisvollste Dorf der Sierra del Toloño (fünf (!) Einwohner), dessen Name von der<br />

Kapelle Santa María de La Piscina, dem besterhaltenen Monument romanischer Baukunst in<br />

der Rioja herrührt, die kaum einen Kilometer entfernt liegt<br />

• Ein Amphitheater von terrassenförmigen Weingärten unterschiedlichster Exposition<br />

• Kalkhaltige, schwerere, recht steinige Böden (denen von Rivas ähnlich), aber anders ausgerichtet<br />

• Weinberge auf 637 bis 672 Metern Höhe<br />

„LINDES DE REMELLURI“<br />

VIÑEDOS DE PECIÑA DOCa RIOJA, TINTO 2020<br />

Vom Blindflug zur Offenbarung in Sachen komplexer Frucht<br />

TEMPRANILLO, GARNACHA<br />

SRI050620 | 14% VOL. | 31,33 €/L | 23,50 €<br />

Es ist schon bemerkenswert, wie unterschiedlich aromatische Eindrücke wohl rezipiert bzw. reproduziert<br />

werden. Bei dieser auf dem Papier gar nicht sonderlich „ausgefeilten“ Cuvée (75 %<br />

Tempranillo, 25 % Garnacha), die wie die anderen Lindes-Weine, deren Garnacha-Anteil etwas<br />

höher ausfällt, in eine Burgunderflasche abgefüllt wurde (siehe Salinillas de Buradón bzw. Rivas<br />

de Tereso), scheinen die Verkostungsnotizen einschlägiger Kritiker gänzlich unterschiedliche<br />

Kreszenzen zu beschreiben: Während sich der Wine Advocate weitgehend zurückhält („mediterrane<br />

Kräuter“ und „Kühle“ und eine gewisse „Kargheit der Tannine“), hält James Suckling<br />

„bissfeste Fruchtaromen von Himbeeren mit etwas Wassermelone und Kirschen mit einem<br />

Hauch von weißem Pfeffer“ sowie einen „Hauch von Schießpulver. […] Feste Tannine mit einem<br />

würzigen Nachgeschmack“ fest, während der Decanter „blaue Frucht, einem Hauch von Balsamico<br />

und angenehm hoher Säure“, „Veilchen“, „eine leicht fleischige Note und nur einen Hauch<br />

von Rauch“ ausmacht. Und wir? Wir konstatieren, dass der Wein bemerkenswert dunkelfruchtigkonzentriert<br />

anmutet (Brombeeren, Zwetschgen bis hin zu Johannisbeergelée), was sich in Kombination<br />

mit der animierenden Säure und dem enorm strukturierenden, weil sehr griffigen Tannin,<br />

in einer hinreißend duftig-balsmischen Frische manifestiert. Wir sind jedenfalls begeistert!<br />

Ab sofort bis 2034.<br />

94 Punkte<br />

Parker & James Suckling<br />

Mai 2024<br />

95


© Jason Orton<br />

SPANIEN RIOJA<br />

Labastida De Alava<br />

Ábalos<br />

• Das letzte von den Hängen der Sierra geprägte Dorf, ab hier beginnt sich das Tal zu weiten<br />

• In der Umgebung von Ábalos gibt es mehr als 30 aus dem nackten Fels geschlagene Keltern,<br />

sogenannte „lagares rupestres“ aus dem 10. und 11. Jahrhundert, und ein 1367 gegründetes<br />

Weingut bzw. Weinhaus (Bodega de La Real Divisa), die erste Bodega der Rioja, die bei der<br />

Exposition de Bordeaux (1895) mit einer Medaille ausgezeichnet wurde<br />

• Flachgründige Ton-Kalk-Böden auf Mergel und Kalksteinfelsen (eingeschränkte Verfügbarkeit<br />

von Nährstoffen und Wasser).<br />

• Bis zu 90 Jahre alte Weingärten auf 494–528 Metern Höhe<br />

„LINDES DE REMELLURI“<br />

VIÑEDOS DE ÁBALOS DOCa RIOJA, TINTO 2020<br />

Ábalos oder die Frage nach dem Woher<br />

TEMPRANILLO, GRACIANO, GARNACHA, ANDERE<br />

SRI050720 | 14% VOL. | 32,66 €/L | 24,50 €<br />

Laut Telmo ist der am weitesten im Osten gelegene Village-Weine der Lindes-Serie – Ábalos –<br />

auch der „würzigste“ des Sextetts („Tabak, Zistrose und Lorbeer“), was sich ohne Mühe recht<br />

eindrücklich nachvollziehen lässt, wobei das Bouquet fast parfümartige Qualitäten besitzt. Bei<br />

James Suckling, dem dem die Cuvée aus 73 % Tempranillo, 17 % Graciano und 10 % anderen<br />

Rebsorten, sagenhafte 97 (!) Punkte wert ist, liest sich das so: „Überschwänglich aromatisch mit<br />

Brombeeren, schwarzen Kirschen, Parfüm und Pfirsichen.“ Die Kopfnote ist denn auch deutlich<br />

floral, wieder eine Melange aus Veilchen und Hibiskus, dann wieder eine zart zitrische Note<br />

von Virginia-Tabak (ohne Heu). Am Gaumen dann einträchtig Sauerkirsche neben Heidelbeerund<br />

Brombeernoten sowie eine anfänglich fast ein wenig bizarr anmutende Mischung aus<br />

Garrigue und gerösteten Mandeln und Haselnüssen, die sich dann allerdings in eine fast ätherische<br />

Karamellnote und Wohlgefallen auflöst. Kraftvolles, sehr geschliffenes Tannin und ein dank seiner<br />

Binnenspannung langes, beseeltes Finish. Ab sofort bis sicherlich 2034+.<br />

97 Punkte<br />

James Suckling<br />

96 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


REMELLURI RESERVA<br />

DOCa RIOJA, TINTO 2016 (BIO)<br />

Herrlich elegante, animierend komplexe Reserva<br />

klassischen Zuschnitts<br />

TEMPRANILLO, GARNACHA, GRACIANO, MAZUELO, ANDERE<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

SRI050216 | 14% VOL. | 38,53 €/L | 28,90 €<br />

Zu den Pionieren, den Erforschern und Gründervätern einer<br />

„Rioja 2.0“ gehörte von Anfang an der junge Telmo Rodríguez,<br />

der ab 1989 mit Esprit und einem Kopf voller neuer<br />

Ideen bei Remelluri, dem elterlichen Weingut, involviert war<br />

und keine zehn Jahre später gemeinsam mit Pablo Eguzkiza,<br />

seinem kongenialen Partner, ein eigenes Weingut in der Rioja<br />

gründete. Und möglicherweise ist es genau diese zweite<br />

„Spielwiese“, die den „Château“-Charakter dieses Weinguts,<br />

dessen älteste Reben laut Prüfbericht des Consejo Regulador<br />

1876 gesetzt wurden, trotz behutsamer Neu-Interpretation<br />

erhalten hat.<br />

Telmos im Vergleich zu 2012 oder 2013 deutlich weniger „französisch“<br />

anmutender Rioja (79 % Tempranillo, 12 % Garnacha<br />

und 9 % Graciano aus den Tälern Remelluri, Valderremelluri<br />

und Villaescusa) wurde etwas über 20 Monate im Barrique<br />

ausgebaut (90 % französische, 10 % amerikanische Eiche) und<br />

im Mai 2019 abgefüllt. Diese, wenn man so will, „Flaggschiff-<br />

Reserva“, die von ihren Fans einfach nur „Remelluri“ genannt<br />

wird (und das, weil – so beschreibt es Peter Hilgard in seinem<br />

vor über 20 Jahren erschienenen Buch „Rioja mit allen<br />

Sinnen“ – „Telmo Rodríguez, der »junge Wilde« seine „Reserva<br />

1995“ als „Remelluri 1995“ ins Ausland schicken ließ)<br />

schmeckt man den für alle Beteiligten vergleichsweise entspannten<br />

Jahrgang auf sehr positive Weise an, zumal Qualität<br />

und Quantität der Erträge der Lese, die sich bis zum 29. (!)<br />

Oktober hinzog, ausgesprochen erfreulich ausfielen, was,<br />

im Vergleich zum Vorjahr, einem Plus von knapp 16 % entspricht.<br />

Die in jeder Hinsicht klassische Reserva („klassisch“ ist dann<br />

auch das erste Adjektiv, das Parker-Kritiker Luis Gutiérrez<br />

in seiner Notiz für diesen Wein verwendet) – ausgezeichnet<br />

integrierte 14 Vol.-% Alkohol, eine angenehm präzise, sehr<br />

schön leitende Säure sowie seidig-griffige Tannine – duftet<br />

nach reifen roten Beeren, dazu (Schwarz-)Kirschen (frisch<br />

bis eingelegt) und getrockneten Blüten (bis hin zu Heu und<br />

leicht zitrischem Tabak – Virginia?), etwas Brombeere, nach<br />

würzigen, leicht süßlichen („warmen“) Kräuternoten, einer<br />

Spur Süßholz sowie einer leicht rauchig-fleischigen Komponente.<br />

Am Gaumen zeichnet sich die Reserva wieder einmal durch<br />

eine bemerkenswerte Würze aus, die von einer zwar präsenten,<br />

aber nie vordergründig „obstinaten“ Frucht begleitet<br />

wird: Blaubeeren, (Sauer-)Kirschkompott mit leicht kräutrig-balsamischen<br />

Noten (Minze, Schafgarbe), florale Noten<br />

(etwas Kamille, ein Hauch Fenchelblüte), sehr elegant, sehr<br />

ausdrucksvoll. Im Finish zart salzig, komplexe Gewürznoten<br />

(mit Zeit und Luft eine Melange aus Vanille, Zimt, Piment,<br />

Pfeffer und Sternanis) und wunderbar strukturierende, lenkende<br />

Tannine, die Parker-Verkoster Luis Gutiérrez ihrer feinen<br />

Griffigkeit „Nebbiolo-ähnlich“ und ihrer Eleganz wegen<br />

schon häufiger als „Markenzeichen der Remelluri-Weine“ gedeutet<br />

hat und die hier wieder, so animierend wie angenehm,<br />

ausgeprägt vorhanden sind. Die nach 2015 und zusammen mit<br />

2014 bisher beste Remelluri-Reserva der 2000er – keine Frage!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2028+.<br />

© Jason Orton<br />

Ábalos<br />

Remelluri<br />

Mai 2024<br />

97


SPANIEN RIOJA<br />

„GRANJA REMELLURI“ GRAN RESERVA<br />

DOCa RIOJA, TINTO 2014 (BIO)<br />

Gran Reserva mit „Gran Finesse“ und<br />

„Gran Balance“!<br />

TEMPRANILLO, GARNACHA, GRACIANO, ANDERE<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

SRI050314 | 14% VOL. | 78,66 €/L | 59,00 €<br />

„Gran Reserva“ – eine Bezeichnung, von der sich Telmo Rodríguez<br />

im Grunde schon lange hatte trennen wollen, ist sie<br />

doch sehr mit einem starren, vielleicht zu starren und möglicherweise<br />

auch nicht mehr ganz zeitgemäßen (böse Zungen<br />

sagen „verstaubten“) Reglement verbunden (dem „Reglamento“<br />

von 1970), das – eine Frage des wankelmütigen Zeitgeists<br />

bzw. neuer, nicht immer glücklicher Entwicklungen –<br />

in der Rioja, ausgelöst durch die Bodega Marqués de Cáceres,<br />

zu einem Neuholz- und Vanille-Boom, führte. Und bald war<br />

diesen neuen Weinen auch der entsprechende internationale<br />

Erfolg beschieden, ihre historische Identität – angefangen<br />

bei der Zusammensetzung der Cuvées und der aromatischen<br />

„Gestalt“ der Weine – ging dabei allerdings in vielen Fällen<br />

verloren. Was wiederum zu einer Gegenbewegung führte, die<br />

mit dem Austritt einiger hervorragender Bodegas aus der<br />

D.O.Ca Rioja ihren vorläufigen Höhepunkt 2016 fand. Doch<br />

wie gesagt, hat sich Telmo Rodríguez bis heute nicht (zumindest<br />

nicht auf dem Etikett) von der „Gran Reserva“ getrennt,<br />

auch wenn sie intern nur „La Granja“ genannt wird.<br />

2014 war, und das ist kein Geheimnis, in der Rioja auch kein<br />

allzu einfaches Jahr – nach 2013 der vermutlich komplizierteste<br />

Jahrgang seit 2000. Insgesamt recht heterogen und,<br />

nach einem kühlen und trockenen Sommer, mit hohen Niederschlagsmengen<br />

zum falschen Zeitpunkt, was einen entsprechend<br />

hohen Ernteausfall zur Folge hatte. So auch auf<br />

der „Granja Nuestra Señora de Remelluri“, die statt der sonst<br />

üblichen 20.000 Flaschen wenigerals die Hälfte Ende Mai<br />

2017 hat abfüllen können. Die Trauben für die Cuvée (58 %<br />

Tempranillo, 28 % Garnacha, 11 % Graciano und ein kleiner<br />

Anteil weißer Rebsorten) stammen von einem Teil der ältesten<br />

Rebstöcke des Weinguts, die in 680 bis 780 Metern<br />

Höhe in Kalk-Sandstein- und Sandböden um Doroño, Villaescusa,<br />

San Esteban, Cascajo und Portillo wurzeln. Wine<br />

Advocate-Kritiker Luis Gutiérrez wertet die knapp 30 Monate<br />

in gebrauchtem Holz ausgebaute Gran Reserva nicht<br />

nur als Triumph über die widrigen Bedingungen des Jahrgangs,<br />

sondern auch als „Qualitätssprung“ (ähnlich auch Tim<br />

Atkin, der hier eine „beträchtliche“ Steigerung konstatiert).<br />

Die sich unter anderem in den „nur“ 13,5 Vol.-% Alkohol und<br />

einem „hellen“, fast markanten Zug, einer merklichen, aber<br />

ach so eleganten Straffheit manifestieren.<br />

Im Duft nicht ganz so „massiv“ wie die deutlich monumentalere<br />

Gran Reserva von 2010, dafür mit umso mehr Finesse<br />

und einer offensichtlicheren Eleganz (Tim Atkin: „Kein<br />

Blockbuster, hier dreht sich alles um Finesse und Balance“).<br />

Wunderbar kühle Blaubeer- und Kirschfrucht, dazu florale<br />

Elemente (Holunder, Kamille), balsamische Kräuter, zarteste<br />

Rauchnoten und – ganz klassisch – „ebanistaría“ (gediegen<br />

altes, kostbares Holz wie aus dem Anitquitätengeschäft),<br />

Süßholz, ein Hauch Vanille, der gen dunkle Kirsche nebst<br />

verhaltener Marzipannote driftet. Dann noch ein Schlenker<br />

in noch dunklere Gefilde (Fleisch und Stein), bevor sich wieder<br />

eine gewisse Blumigkeit eine zarte Bahn bricht. Am Gaumen<br />

dann „konzentrierte Transparenz“: Frucht, Säure und<br />

Gerbstoffstruktur sind perfekt proportioniert, alles wirkt<br />

trotz der Dichte, Intensität und Geschmacksfülle erstaunlich<br />

schlank, die „Wucht“ des „Granja Remelluri“ offenbart sich in<br />

seiner bemerkenswerten Textur, seiner „energetischen“ Fülle,<br />

dem schlicht wunderschönen Trinkfluss. Ein unglaublich berührender,<br />

Wein „for the long run“ (Robert Parker’s Wine<br />

Advocate), der die Stilsicherheit und Interpretationskunst<br />

des Winzers in jedem Tropfen offenbart. Remelluris Gran<br />

Reserva ist noch ein wenig größer geworden – fantastisch!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2028+.<br />

98 <strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong>


Claude Vialade – Lézignan<br />

CLAUDE VIALADE<br />

LÉZIGNAN<br />

Unsere Top-Entdeckung für den Sommer: Ultraleichter (10 Vol.-%!) und sehr feiner Rosé aus dem Midi.<br />

Unbedingt probieren – gibt’s auch im attraktiven Kennenlern-Paket (5+1 Flasche gratis)!<br />

„BELLES DU SUD“ ROSÉ GRIS IGP PAYS D’OC, ROSÉ 2023<br />

Verführerisch fruchtig: elfengleicher Sommernachtstraum aus dem Süden!<br />

CINSAULT, GRENACHE GRIS<br />

FLA300123 | 10% VOL. | 13,20 €/L | 9,90 €<br />

FLA300123-P | 6 FLASCHEN (5+1 GRATIS) | 11,00 €/L | STATT 59,40 € NUR49,50 €<br />

5 + 1 FLASCHE GRATIS!<br />

Beginnen wir sofort mit einem Verdacht auf Rekord: Das hier ist der vermutlich hellste Rosé<br />

der Welt. Die Schönheit aus dem Süden glitzert im Glas wie ein Gebirgsbach im Sonnenlicht,<br />

in dem ein pfeilschnelle vorbeischwimmender Lachs einen Hauch von funkelndem Pink auf die<br />

Netzhaut zaubert. Der Wein stammt aus der Region Pays d’Oc im Süden Frankreichs, unweit<br />

des Mittelmeers im Herzen des Languedoc. Die Trauben erfreuen sich dort an einem trockenheißen<br />

Klima und gedeihen auf einem kalkhaltigen Lehmboden, der hervorragend Feuchtigkeit<br />

für die besonders heiße Zeit speichern kann. In diesem elfengleich leichten Sommerwein<br />

kombiniert die äußerst umtriebige Claude Vialade Cinsault, eine der ältesten Trauben aus dem<br />

Languedoc, die Finesse, beerige Kraft und feine Säure in den Wein bringt mit Grenache Gris,<br />

die ursprünglich aus Spanien stammt und reife Fruchtaromen und eine gewisse Würze beisteuert.<br />

Gelesen werden die Trauben in der Kühle der Nacht, um den Gärprozess vollständig<br />

unter Kontrolle halten zu können. Mazeration und Fermentation erfolgen ebenfalls gekühlt<br />

bei 16 °C für drei Tage, dann läuft der Rosé als free run wine ganz ohne Pressdruck ab, was diese<br />

unfassbar zarthelle Färbung erklärt. In der Nase ist er dann viel opulenter und duftiger, als es<br />

sein Chroma vermuten ließe: da wirkt dann die Elfenmagie, die den Traubensaft in einen wahren<br />

Sommernachtstraum mit überraschend frisch-floralen Noten, roten Früchten, Birnenduft<br />

und Kieselmineralität verwandelt hat. Dazu dann noch die lebendige Exotik von noch nicht<br />

ganz reifer Mango und Physalis – ein wirklich bezauberndes Bouquet. Am Gaumen dann ein<br />

spannendes Aromenspiel: einerseits eine fast „cleane“, enorm helle Frische und blitzsaubere<br />

Mineralität, andererseits deutliche Fruchtaromen von reifen roten Beeren mit einer angenehm<br />

ausbalancierten Süße. Dazu noch eine energetisierende herbe Note von Pink Grapefruit und<br />

die Duftigkeit weißer Blüten. Das trinkt sich ganz ausnehmend gut und ist so süffig wie eine<br />

perfekte Sommerbowle (mit Eiswürfeln und Minze im Glas ein ebenso perfekter Apéritif!) und<br />

mit nur 10 Vol.-% Alkohol sind die Schönheiten des Südens, die „Belles du Sud“ auch wunderbar<br />

leicht. Als Speisenbegleiter ist dieser Rosé ein harmonischer Partner zu leicht scharfen Gerichten<br />

aus der Thaiküche, passt auch wunderbar zu indischen Currys oder zum BBQ.<br />

Ab sofort bis 2026+.<br />

Mai 2024 99


SPARGELWEIN-<br />

PAKET 2024<br />

ZUM KENNENLERNPREIS!<br />

SPARGEL SUCHT SPANNENDE<br />

BEGLEITUNG: UNSER BELIEBTESTES<br />

PROBIERPAKET!<br />

80237-P | 12 FLASCHEN | 12,77 €/L<br />

STATT 129,80 € NUR 115,00 €<br />

12 köstliche Spargelweine im attraktiven<br />

Probierpaket!<br />

Es ist wieder so weit – Spargelzeit! Und wie es bei uns gute<br />

Tradition ist, haben wir 12 verschiedene „Spargelweine“ für<br />

Sie zu einem „Rundum-glücklich“-Paket zusammengestellt.<br />

Viel Spaß beim Ausprobieren und eine genussreiche sowie<br />

sinnenfrohe Spargelsaison!<br />

Sie erhalten je eine Flasche:<br />

Seehof (Rheinhessen):<br />

Grüner Silvaner, 2023 (Edition Pinard de Picard)<br />

Dönnhoff (Nahe):<br />

Weißburgunder trocken, 2022<br />

Holger Koch (Baden):<br />

Grauburgunder, 2022 (Edition Pinard de Picard)<br />

Jakob Schneider (Nahe):<br />

Weißburgunder „Rote Erde“ trocken, 2023<br />

Seehof (Rheinhessen):<br />

Auxerrois „von den Kalkterrassen“, 2023<br />

Schäfer-Fröhlich (Nahe):<br />

Grauburgunder „S“ trocken, 2022<br />

Beaucastel – Famille Perrin (Rhône):<br />

„Le Grand Prébois – Blanc“ Luberon, blanc 2023<br />

Marangona (Lombardei):<br />

„Marangona“ DOC Lugana, bianco 2023 (BIO)<br />

Anselmo Mendes (Vinho Verde):<br />

„Muros Antigos – Loureiro“ DOC Vinho Verde,<br />

branco 2023<br />

Telmo Rodríguez (Rueda):<br />

„Basa“ DO Rueda, blanco 2023<br />

Pieropan (Soave):<br />

Soave Classico DOC, bianco 2023 (BIO)<br />

Cerrón (Jumilla):<br />

„Remordimiento“ DOP Jumilla, blanco 2023 (BIO)


<strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong><br />

Bitte liefern Sie mir folgende Weine<br />

Saarwellingen, im Mai 2024<br />

Bestellung per Fax: 0 68 38 / 9 79 50-30, Telefon: 0 68 38 / 9 79 50-0 oder auch per Post:<br />

Pinard de Picard • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

ITALIEN | Giulia Negri – Piemont<br />

IPI090722 Barbera d’Alba DOC, rosso 2022 23,50 €<br />

IPI090322 „Pian delle Mole“ Nebbiolo DOC Langhe, 2022 25,50 €<br />

IPI090121 „La Tartufaia“ Pinot Nero DOC Langhe, 2021 45,50 €<br />

IPI090420 „La Tartufaia“ DOCG Barolo, rosso 2020 49,90 €<br />

IPI090520 „Serradenari“ DOCG Barolo, rosso 2020 72,00 €<br />

IPI090620 „Marassio“ DOCG Barolo, rosso 2020 116,50 €<br />

FRANKREICH | Fontauriol – Languedoc<br />

FLA269923-P Fontauriol-Probierpaket 2023<br />

(10 + 2 Flaschen gratis) statt 90,00 € nur<br />

FLA260123-P 12 x Marsanne Roussanne Reserve blanc, 2023<br />

(10 + 2 Flaschen gratis) statt 90,00 € nur<br />

FLA260223-P 12 x Syrah „Rosé“ Reserve IGP Pays d’Oc, 2023<br />

(10 + 2 Flaschen gratis) statt 90,00 € nur<br />

FLA260423-P 12 x Grenache Syrah Reserve IGP, rouge 2023<br />

(10 + 2 Flaschen gratis) statt 90,00 € nur<br />

75,00 €<br />

75,00 €<br />

75,00 €<br />

75,00 €<br />

FLA260721 Carignan Vieilles Vignes IGP, rouge 2021 7,90 €<br />

FRANKREICH | Triennes – Provence<br />

FPR020523 „Rosé“ IGP Méditerranée, rosé 2023 10,80 €<br />

FPR020523-M „Rosé“ IGP Méditerranée, rosé 2023 MAGNUM 23,00 €<br />

FPR020523-D „Rosé“ IGP Méditerranée, 2023 DOPPELMAG. 59,90 €<br />

FPR020122 „Les Auréliens, blanc 2022 (BIO) 11,90 €<br />

FPR020622 Viognier „Sainte Fleur“, blanc 2022 (BIO) 15,95 €<br />

FPR020221 „Les Auréliens“, rouge 2021 (BIO) 11,95 €<br />

FPR020320 Merlot IGP Méditerranée, rouge 2020 (BIO) 11,95 €<br />

FPR020419 „Saint-Auguste“, rouge 2019 (BIO) 15,95 €<br />

FRANKREICH | NEU: Claude Vialade – Languedoc<br />

FLA300123 „Belles du Sud“ Rosé Gris IGP Pays d’Oc, 2023 9,90 €<br />

FLA300123-P 6 x „Belles du Sud“ Rosé Gris IGP, 2023<br />

(5 + 1 Flasche gratis) statt 59,40 € nur<br />

FRANKREICH | NEU: Lionel Osmin – Jurançon<br />

49,50 €<br />

FSW140122 Clos de la Vierge „Carée de Peès“, blanc 2022 13,95 €<br />

FSW140221 Clos Cancaillaü „Au Lavoir“, blanc 2021 19,95 €<br />

FSW140316 Clos Cancaillaü „Le dernière carée“, blanc 2016 16,95 €<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | NEU: Sylvain Pataille – Burgund<br />

FBU310121 Bourgogne Pinot Noir, 2021 34,50 €<br />

FBU310221 Marsannay, rouge 2021 50,00 €<br />

FBU310321 Marsannay „En Clémengeots“, rouge 2021 67,50 €<br />

FBU310721 Marsannay „Clos du Roy“, rouge 2021 74,50 €<br />

FBU310821 Marsannay „Le Chapitre“, rouge 2021 74,90 €<br />

FBU311122 Bourgogne Aligoté, blanc 2022 24,50 €<br />

FBU311321 Bourgogne Aligoté „Champ Forey“, blanc 2021 57,50 €<br />

FBU311021 Marsannay Rosé „Fleur de Pinot“, rosé 2021 74,50 €<br />

FBU319821-P „Pinot Noir-Lagenpaket 2021“ (3 Flaschen) 216,50 €<br />

FBU319921-P „Aligoté-Lagenpaket 2021“ (3 Flaschen) 206,50 €<br />

ÖSTERREICH / UNGARN | Moric – Burgenland<br />

OBL030121 „Hausmarke“, weiß 2021 Falstaff: 92 P 21,90 €<br />

OBL031321 Ried Krainer Sankt Georgen Grüner Veltl., 2021<br />

Suckling: 97 P<br />

77,00 €<br />

OBL030821 „Hausmarke“, rot (Solera) 15,50 €<br />

OBL030422 Blaufränkisch Burgenland, 2022 18,50 €<br />

OBL030521 „Moric Reserve“ Blaufränkisch, 2021<br />

Suckling: 95 P<br />

OBL030921<br />

OBL031021<br />

OBL031121<br />

OBL030621<br />

Ried Kirchberg Lutzmannsburg<br />

Blaufränkisch, 2021<br />

Parker: 97 P<br />

Ried Schwemmer Lutzmannsburg<br />

Blaufränkisch, 2021<br />

Falstaff: 99 P<br />

Ried Maissner Lutzmannsburg Blaufränkisch,<br />

2021 À la carte: 100 P, Falstaff: 98 P<br />

Lutzmannsburg „Alte Reben“ Blaufränkisch,<br />

2021 Falstaff & À la carte: 100 P<br />

OBL069921-P „Blaufränkisch Lagenpaket 2021“<br />

(4 Flaschen) statt 357,50 € nur<br />

43,90 €<br />

72,50 €<br />

72,50 €<br />

92,50 €<br />

120,00 €<br />

339,00 €<br />

OBL060321 „Hidden Treasures Nr. 3 – Balaton“, weiß 2021 16,95 €<br />

OBL060222 „Hidden Treasures Nr. 2 – Somlo“, weiß 2022 21,90 €<br />

OBL060122 „Hidden Treasures Nr. 1 – Tokaj“, weiß 2022 24,90 €<br />

OBL069922-P „Hidden Treasures“-Paket (3 Fl.) statt 63,75 € nur 58,00 €<br />

LETZTE SEITE<br />

80237-P Spargelweinpaket 2024 (12 Fl.) statt 129,80 € nu 115,00 €


<strong>PINwand</strong> № <strong>363</strong><br />

Bitte liefern Sie mir folgende Weine<br />

Bestellung per Fax: 0 68 38 / 9 79 50-30, Telefon: 0 68 38 / 9 79 50-0 oder auch per Post:<br />

Pinard de Picard • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Stefan Müller – Saar<br />

IHRE KONTAKTDATEN<br />

Name | Firma<br />

DMO279923-P<br />

„Stefan Müller 2023“-Probierpaket<br />

(6 Flaschen) statt 67,90 € nur<br />

59,95 €<br />

DMO270123 Riesling trocken, 2023 9,00 €<br />

DMO271523 Krettnacher Riesling trocken, 2023 11,00 €<br />

DMO270422 Krettnacher Euchariusberg Riesling tr., 2022 13,00 €<br />

DMO271822 Krettnacher Altenberg Riesling trocken, 2022 14,90 €<br />

DMO270223 Riesling feinherb, 2023 9,00 €<br />

DMO271423 Niedermenniger Riesling feinherb, 2023 11,00 €<br />

DMO270323 Niedermenniger Herrenberg Riesl. feinherb, 2023 12,00 €<br />

DMO271023 N. Sonnenberg „Alte Reben“ feinherb, 2023 15,90 €<br />

DMO271223 Krettnacher Euchariusberg Riesl. Kabinett, 2023 12,00 €<br />

DMO271323 N. Sonnenberg „Alte Reben“ Kabinett, 2023 12,00 €<br />

DMO271723 K. Euchariusberg „Alte Reben“ Kabinett, 2023 15,95 €<br />

DMO279823-P<br />

„Kabinett-Stücke 2023“-Probierpaket<br />

(6 Flaschen) statt 79,90 € nur<br />

79,90 €<br />

DMO270723 N. Sonnenberg „Alte Reben“ Spätlese, 2023 15,20 €<br />

DMO270923 K. Euchariusberg „Alte Reben“ Spätlese, 2023 15,20 €<br />

DMO270823 Krettnacher Euchariusberg Riesl. Auslese, 2023 18,00 €<br />

DEUTSCHLAND | Jakob Schneider – Nahe<br />

* in Subskription, Lieferung voraus. ab September 2024<br />

DNA069923-P „Probier-Paket“ 2023 (12 Fl.) statt 133,40 € nur 119,95 €<br />

DNA061323 Weißburgunder & Chardonnay trocken, 2023 7,95 €<br />

DNA060123 Weißburgunder „Rote Erde“ trocken, 2023 8,50 €<br />

DNA060123-P<br />

12 x Weißburgunder „Rote Erde“, tr.2023<br />

(10 + 2 Flaschen gratis) statt 102,00 € nur<br />

85,00 €<br />

DNA060223 Riesling „Rote Erde“ trocken, 2023 8,50 €<br />

DNA060223-P 12 x Riesling „Rote Erde“ trocken, 2023<br />

(10 + 2 Flaschen gratis) statt 102,00 € nur<br />

85,00 €<br />

DNA060423 Niederhäuser Hermannshöhle Riesling tr., 2023 15,90 €<br />

DNA060423-P 6 x Niederh.Hermannshöhle Riesl. tr., 2023<br />

(5 + 1 Flasche gratis) statt 89,40 € nur<br />

74,50 €<br />

DNA060523 Niederhäuser Felsensteyer Riesling tr., 2023 16,50 €<br />

DNA060623 Norheimer Dellchen Riesling trocken, 2023 * 23,90 €<br />

DNA060723 „Magnus“ N. Hermannshöhle Riesling tr., 2023 * 25,50 €<br />

DNA060723-M „Magnus“ Hermannshöhle tr., 2023 MAG. * 56,00 €<br />

DNA060823 Niederhäuser Klamm Riesling Kabinett, 2023 11,95 €<br />

DNA061023<br />

Niederhäuser Hermannshöhle „Edition Edith<br />

Elisabeth“ Riesling Spätlese, 2023<br />

16,00 €<br />

DNA061423-H „Junior“ Hermannshöhle Auslese, 2023 (0,375l) 16,50 €<br />

DEUTSCHLAND | Dönnhoff – Nahe<br />

* in Subskription, Lieferung voraus. ab September 2024<br />

DNA022423 Weißburgunder trocken, 2023 12,90 €<br />

DNA021123 Grauburgunder trocken, 2023 13,50 €<br />

DNA020123 Riesling trocken, 2023 13,50 €<br />

DNA022923 Riesling QbA (feinherb), 2023 13,50 €<br />

DNA021823 „Tonschiefer“ Riesling trocken, 2023 16,50 €<br />

DNA021523 Kreuznacher Kahlenberg Riesling 1. Lage tr., 2023 22,50 €<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Dönnhoff – Nahe * in Sub., Lieferung voraus. ab September 2024<br />

DNA024123 Roxheimer Höllenpfad Riesling 1. Lage tr., 2023 25,00 €<br />

DNA023523 Weißburgunder „S“ trocken, 2023<br />

zur Reservierung, lieferbar ab Juni 2024<br />

DNA023623 Grauburgunder „S“ trocken, 2023<br />

zur Reservierung, lieferbar ab Juni 2024<br />

DNA025123 Chardonnay „S“, 2023<br />

zur Reservierung, lieferbar ab Juni 2024<br />

DNA029923-P<br />

Frei Haus innerhalb Deutschland und Österreich ab 95,00 € oder 12 Flaschen (Wein,<br />

Spirituosen, Olivenöl). Unterhalb der Frei-Haus-Grenze erheben wir eine Versandkostenpauschale<br />

in Höhe von 6,50 €. Versandkosten ins Ausland auf Anfrage oder einzusehen<br />

unter www.pinard.de<br />

BITTE ANKREUZEN / AUSFÜLLEN<br />

„Dönnhoffs S-Klasse 2023“ Probierpaket (3 Fl.)<br />

Reservierbar, lieferbar ab Juni 2024 statt 74,70 € nur<br />

Lieferung per O DHL O DPD O Selbstabholer<br />

Zahlung per O Bankeinzug O Kreditkarte O Rechnung<br />

Kreditkarte O Mastercard O Visa O AMEX<br />

24,90 €<br />

24,90 €<br />

24,90 €<br />

69,00 €<br />

DNA024623 Krötenpfuhl Riesling Großes Gewächs, 2023 * 42,00 €<br />

DNA021623 Felsenberg „Felsentürmchen“ GG, 2023 * 55,00 €<br />

DNA021623-M Felsenberg „Felsentürmchen“ GG, 2023 MAGN * 115,00 €<br />

DNA024723 Höllenpfad im Mühlenberg Riesling GG, 2023 * 55,00 €<br />

DNA024723-M Höllenpfad im M. Riesling GG, 2023 MAGNUM * 115,00 €<br />

DNA020923 Dellchen Riesling Großes Gewächs, 2023 * 64,00 €<br />

DNA020923-M Dellchen Riesling GG, 2023 MAGNUM * 132,00 €<br />

DNA020323 Hermannshöhle Riesling GG, 2023 * 68,00 €<br />

DNA020323-M Hermannshöhle Riesling GG, 2023 MAGNUM * 139,00 €<br />

DNA020323-D Hermannshöhle Riesl. GG, 2023 DOPPELMAG.* 290,00 €<br />

DNA024323 Kreuznacher Krötenpfuhl Riesling Kabinett, 2023 17,00 €<br />

DNA020523 Oberhäuser Leistenberg Riesling Kabinett, 2023 18,50 €<br />

DNA023223 Chardonnay „Stückfass“ trocken, 2023 18,50 €<br />

DNA024823 Niederhäuser Klamm Riesling Kabinett, 2023 18,50 €<br />

DNA023923 Norheimer Kirschheck Riesling Spätlese, 2023 24,00 €<br />

DNA022223 Oberhäuser Brücke „Monopol” Spätlese, 2023 29,50 €<br />

DNA020623 Niederhäuser Hermannshöhle Spätlese, 2023 34,50 €<br />

DNA023823-H Oberh. Brücke Auslese Goldkapsel, 2023 (0,375l) 29,50 €<br />

DNA024023-H Hermannshöhle Ausl. Goldkapsel, 2023 (0,375l) 34,50 €<br />

SPANIEN | Remelluri „Lindes de Remelluri“ – Rioja<br />

* BIO<br />

SRI059920-P „Lindes de Remelluri 2020“-Sammlerpaket (6 Fl.) 135,00 €<br />

SRI050120 Viñedos de Labastida, tinto 2020 Parker: 94 P 19,50 €<br />

SRI050820<br />

Viñedos de San Vicente de la Sonsierra,<br />

tinto 2020<br />

Suckling: 95 P<br />

SRI050520 Viñedos de Salinillas de Buradón, tinto 2020<br />

Parker: 95 P<br />

SRI050920 Viñedos de Rivas de Tereso tinto 2020<br />

Suckling: 94 P<br />

19,50 €<br />

23,00 €<br />

23,00 €<br />

SRI050620 Viñedos de Peciña, tinto 2020 Parker: 94 P 23,50 €<br />

SRI050720 Viñedos de Ábalos, tinto 2020 Suckling: 97 P 24,50 €<br />

SRI050216 Reserva DOCa Rioja, tinto 2016 * 28,90 €<br />

SRI050314 „Granja Remelluri“ Gran Reserva, tinto 2014 * 59,00 €<br />

Kunden-Nr.<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Tel. | E-Mail<br />

Kreditkartennummer Gültig bis Prüfziffer<br />

Datum, Unterschrift<br />

Hinweis zum Datenschutz: Sollten Sie kein Interesse an der Zusendung unserer Informationen haben, können Sie jederzeit einer weiteren Verwendung Ihrer Daten für Werbezwecke widersprechen.<br />

Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die letzte<br />

Ware einer einheitlichen Bestellung in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Pinard de Picard GmbH & Co.KG, Alfred-Nobel-Allee 28, 66793 Saarwellingen, Tel.: 06838/97950-0, Fax:-30, E-Mail:<br />

info@pinard.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren. Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung<br />

über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/geschaeftsbedingungen.html einsehen. Unsere Datenschutzerklärung<br />

finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/datenschutz.html. Gerne können Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie die Datenschutzerklärung auch in schriftlicher Form bei uns anfordern. Allgemeine Informationen über<br />

den Umfang der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten und über Ihre Datenschutzrechte finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/190111_Informationspflicht_Datenerhebung_V1.10.pdf


Subskriptionskampagne: Große Gewächse 2023<br />

Der Vorverkauf der besten Weine Deutschlands hat begonnen und läuft<br />

bereits auf Hochtouren! 2023 erweist sich als ein großartiger Rieslingjahrgang<br />

mit sehr gut ausbalancierten Weinen. Die nach und nach bei uns eintreffenden<br />

Gutsweine geben bereits einen vortrefflichen Vorgeschmack auf die<br />

Großen Gewächse. Bei den Rotweinen gilt der Jahrgang 2022 als einer der<br />

besten der letzten Dekade.<br />

In dieser Liste finden Sie unser aktuelles Subskriptionsangebot, sichern Sie<br />

sich bereits jetzt Ihre Lieblingsweine. Insbesondere die Sonderformate werden<br />

größtenteils bis zur Freigabe im September diesen Jahres ausverkauft sein.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern!<br />

Alle Weine werden ab September 2024 zur Auslieferung freigegeben (die Ausnahmen sind mit einem eigenen Hinweis versehen)!<br />

Ich möchte folgende Weine subskribieren<br />

Bestellung per Fax: 0 68 38 / 9 79 50-30, Telefon: 0 68 38 / 9 79 50-0 oder auch per Post:<br />

Pinard de Picard • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Saarwellingen, im Mai 2024<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

STEFAN MÜLLER | Saar<br />

DMO270423 Krettnacher Euchariusberg Riesling tr., 2023 13,00 €<br />

DMO271823 Krettnacher Altenberg Riesling trocken, 2023 14,90 €<br />

VAN VOLXEM | Saar<br />

DMO010223 Goldberg Riesling Großes Gewächs, 2023 29,00 €<br />

DMO013123 Bockstein Riesling Großes Gewächs, 2023 32,00 €<br />

DMO013423 Schonfels Riesling Großes Gewächs, 2023 36,00 €<br />

DMO011223 Volz Riesling Großes Gewächs, 2023 39,00 €<br />

DMO011423 Altenberg „Alte Reben“ Riesling GG, 2023 42,00 €<br />

DMO010523 Scharzhofberger Riesling GG, 2023 59,00 €<br />

DMO010523-M Scharzhofberger Riesling GG, 2023 MAGNUM 124,50 €<br />

DMO011523 Gottesfuß „Alte Reben“ Riesling GG, 2023 59,00 €<br />

DMO011323<br />

DMO011323-M<br />

VOLLENWEIDER | Mosel<br />

Scharzhofberger „P“ Pergentsknopp Riesling<br />

Großes Gewächs, 2023<br />

Scharzhofberger „P“ Pergentsknopp Riesling<br />

Großes Gewächs, 2023 MAGNUM<br />

99,00 €<br />

203,00 €<br />

DMO340422 Schimbock Riesling trocken, 2022 42,00 €<br />

SEEHOF | Rheinhessen<br />

DRH051823 Morstein Weißer Burgunder „R“, 2023 18,90 €<br />

DRH055423 Chardonnay Steingrube „R“, 2023 18,90 €<br />

DRH051623 Westhofen Kirchspiel Riesling trocken, 2023 18,50 €<br />

DRH050423 Westhofen Steingrube Riesling trocken, 2023 23,50 €<br />

DRH051023<br />

WAGNER-STEMPEL | Rheinhessen<br />

Westhofen Morstein „Alte Reben“<br />

Riesling trocken, 2023<br />

29,50 €<br />

alle BIO<br />

DRH071123 Höllberg Riesling Großes Gewächs, 2023 40,00 €<br />

DRH071123-M Höllberg Riesling GG, 2023 MAGNUM 86,00 €<br />

DRH071323 Heerkretz Riesling Großes Gewächs, 2023 50,00 €<br />

DRH071323-M Heerkretz Riesling GG, 2023 MAGNUM 106,00 €<br />

BATTENFELD SPANIER | Rheinhessen<br />

alle BIO<br />

DRH020223 Kirchenstück Riesling Großes Gewächs, 2023 65,00 €<br />

DRH020323 Frauenberg Riesling Großes Gewächs, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Februar 2025<br />

DRH020323-M<br />

DRH020723<br />

DRH020723-M<br />

Frauenberg Riesling GG, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Februar 2025<br />

Am Schwarzen Herrgott Riesling<br />

Großes Gewächs, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Februar 2025<br />

Am Schwarzen Herrgott Riesling<br />

Großes Gewächs, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Februar 2025<br />

DRH021923 Kreuzberg Riesling GG trocken, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Sommer 2025<br />

DRH021923-M<br />

Kreuzberg Riesling GG trocken, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Sommer 2025<br />

85,00 €<br />

178,00 €<br />

85,00 €<br />

178,00 €<br />

235,00 €<br />

478,00 €<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

KÜHLING-GILLOT | Rheinhessen<br />

alle BIO<br />

DRH030223 Ölberg Riesling Großes Gewächs, 2023 65,00 €<br />

DRH031123 Hipping Riesling Großes Gewächs, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Februar 2025<br />

DRH030323 Pettenthal Riesling Großes Gewächs, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Februar 2025<br />

DRH030323-M<br />

Pettenthal Riesling GG, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Februar 2025<br />

DRH030423 Rothenberg Riesling Großes Gewächs, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Sommer 2025<br />

DRH030423-M<br />

RAUMLAND | Rheinhessen<br />

Rothenberg Riesling GG, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab Sommer 2025<br />

75,00 €<br />

85,00 €<br />

178,00 €<br />

235,00 €<br />

478,00 €<br />

DRH040415 15. Triumvirat – Grande Cuvée Brut 2015 54,00 €<br />

DRH040512 „MonRose“ Grande Cuvée Extra Brut, 2012 135,00 €<br />

FÜRST | Franken<br />

DFR010423 Centgrafenberg Riesling Großes Gewächs, 2023 59,00 €<br />

DFR010122 Centgrafenberg Spätburgunder GG, 2022 78,00 €<br />

DFR010122-M Centgrafenberg Spätburgunder GG, 2022<br />

MAGNUM<br />

161,00 €<br />

DFR010222-M Hundsrück SpätburgunderGG, 2022 MAGNUM 302,00 €<br />

DFR010322 Schlossberg Spätburgunder GG, 2022 105,00 €<br />

DFR010322-M Schlossberg Spätburgunder GG, 2022 MAGNUM 216,00 €<br />

LUCKERT | Franken<br />

alle BIO<br />

DFR020923 Maustal Riesling Großes Gewächs, 2023 60,00 €<br />

DFR020323 Maustal Silvaner Großes Gewächs, 2023 60,00 €<br />

DFR020623 Creutz Sylvaner ***, 2023 150,00 €<br />

DFR021022 Maustal Spätburgunder GG, 2022 75,00 €<br />

JAKOB SCHNEIDER | Nahe<br />

DNA060623 Norheimer Dellchen Riesling trocken, 2023 23,90 €<br />

DNA060723<br />

DNA060723-M<br />

CAROLINE DIEL | Nahe<br />

„Magnus“ Niederhäuser Hermannshöhle<br />

Riesling trocken, 2023<br />

„Magnus“ Niederhäuser Hermannshöhle<br />

Riesling trocken, 2023 MAGNUM<br />

25,50 €<br />

56,00 €<br />

DNA010123 Goldloch Riesling Großes Gewächs, 2023 38,00 €<br />

DNA010123-M Goldloch Riesling GG, 2023 MAGNUM 94,00 €<br />

DNA010422 Burgberg Riesling Großes Gewächs, 2022 49,00 €<br />

DNA010422-M Burgberg Riesling GG 2022 MAGNUM 118,00 €<br />

EMRICH-SCHÖNLEBER | Nahe<br />

DNA041220 Halenberg Riesling „R“, 2020 56,00 €<br />

DNA043723 Monzinger Niederberg Riesling 1. Lage tr., 2023 30,00 €<br />

DNA040723 Frühlingsplätzchen Riesling GG 2023 54,00 €<br />

DNA040723-M Frühlingsplätzchen Riesling GG, 2023 MAGNUM 111,00 €<br />

DNA040223 Halenberg Riesling Großes Gewächs, 2023 60,00 €<br />

DNA040223-M Halenberg Riesling GG, 2023 MAGNUM 123,00 €<br />

Pinard de Picard GmbH & Co. KG<br />

Campus Nobel<br />

Alfred-Nobel-Allee 28<br />

66793 Saarwellingen<br />

USt-IdNr.: DE 811881107<br />

Biozertifiziert: DE-ÖKO-003<br />

Tel.: 0049 / 6838 / 979 50-0<br />

E-Mail: info@pinard.de<br />

https://www.pinard.de<br />

Deutsche Bank AG<br />

IBAN: DE61 5907 0070 0055 6019 00<br />

Swift/ BIC: DEUTDEDB595<br />

Kreissparkasse Saarlouis<br />

IBAN: DE64 5935 0110 0076 3000 45<br />

Swift/ BIC: KRSADE55XXX<br />

UniCredit Bank - HypoVereinsbank<br />

IBAN: DE69 5902 0090 0036 8810 11<br />

Swift/ BIC: HYVEDEMM432<br />

HRA Saarbrücken 8806,<br />

persönlich haftende Gesellschafterin:<br />

Pinard de Picard Beteiligungs GmbH,<br />

HRB Saarbrücken 26594<br />

Geschäftsführer:<br />

Ralf Zimmermann, Martin Lehnen


Subskription GG 2023<br />

Ich möchte folgende Weine subskribieren<br />

Bestellung per Fax: 0 68 38 / 9 79 50-30, Telefon: 0 68 38 / 9 79 50-0 oder auch per Post:<br />

Pinard de Picard • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DÖNNHOFF | Nahe<br />

SCHÄFER-FRÖHLICH | Nahe<br />

s. Bestellliste <strong>PINwand</strong> <strong>363</strong><br />

DNA033323 Frühlingsplätzchen Riesling GG, 2023 58,00 €<br />

DNA030223 Felsenberg Riesling GG, 2023 58,00 €<br />

DNA030223-M Felsenberg Riesling GG, 2023 MAGNUM 126,00 €<br />

DNA030323 Kupfergrube Riesling Großes Gewächs, 2023 62,00 €<br />

DNA030823 Halenberg Riesling Großes Gewächs, 2023 62,00 €<br />

DNA033223 Stromberg Riesling Großes Gewächs, 2023 62,00 €<br />

DNA033223-M Stromberg Riesling GGs, 2023 MAGNUM 134,00 €<br />

DNA030523 Felseneck Riesling Großes Gewächs, 2023 68,00 €<br />

DNA030523-D Felseneck Riesling GG, 2023 DOPPELMAG. 296,00 €<br />

DNA030523-M Felseneck Riesling GG, 2023 MAGNUM 148,00 €<br />

FRITZ BECKER | Pfalz<br />

DPF010320 „KB“ (Kammerberg) Pinot Noir GG, 2020 68,00 €<br />

DPF010320-M „KB“ (Kammerb.) Pinot Noir GG, 2020 MAGNUM 170,00 €<br />

DPF010420 „Sankt Paul“ Pinot Noir GG, 2020 62,00 €<br />

DPF010420-M Sankt Paul Pinot Noir GG, 2020 MAGNUM 160,00 €<br />

DPF010620 Heydenreich Pinot Noir GG, 2020 140,00 €<br />

DPF010620-M Heydenreich Pinot NoirGG, 2020 MAGNUM 320,00 €<br />

DPF012920 „La Belle Vue“ Pinot Noir 2020 250,00 €<br />

DPF010520 „Hommage“ Pinot Noir, 2020 310,00 €<br />

DPF010520-M „Hommage“ Pinot Noir, 2020 MAGNUM 660,00 €<br />

ÖKONOMIERAT REBHOLZ | Pfalz<br />

JÜLG | Pfalz<br />

alle BIO<br />

DPF030423 Im Sonnenschein Weißer Burgunder GG, 2023 60,00 €<br />

DPF033223 Mandelberg Weißer Burgunder GG, 2023 60,00 €<br />

DPF030523 Im Sonnenschein Riesling GG, 2023 63,00 €<br />

DPF031723 Ganz Horn Riesling GG, 2023 63,00 €<br />

DPF034423 Schäwer Riesling Großes Gewächs 2023 63,00 €<br />

DPF030623 Kastanienbusch Riesling GG, 2023 70,00 €<br />

DPF030719 Im Sonnenschein Spätburgunder „R“ GG, 2019 76,00 €<br />

alle BIO<br />

DPF071022 Sonnenberg „KB“ Spätburgunder GG, 2022 75,00 €<br />

DPF072322 Sonnenberg „KT“ Spätburgunder GG, 2022 60,00 €<br />

CHRISTMANN | Pfalz<br />

DPF080223<br />

Gimmeldinger Kapellenberg Riesling<br />

Erstes Gewächs, 2023 *<br />

* BIO<br />

35,00 €<br />

DPF080323 Meerspinne Riesling Großes Gewächs, 2023 * 67,00 €<br />

DPF080323-M Meerspinne Riesling GG, 2023 MAGNUM * 144,00 €<br />

DPF080423 Ölberg-Hart Riesling GG, 2023 * 67,00 €<br />

DPF080523 Vogelsang Riesling GG, 2023 73,00 €<br />

DPF080523-M Vogelsang Riesling GG, 2023 MAGNUM 156,00 €<br />

DPF080623 Idig Riesling Großes Gewächs, 2023 * 73,00 €<br />

DPF080623-M Idig Riesling GG, 2023 MAGNUM * 156,00 €<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

BÜRKLIN-WOLF | Pfalz<br />

DPF121223<br />

DPF121323<br />

DPF120923<br />

DPF121023<br />

DPF121123<br />

Wachenheimer Goldbächel „P. C.“<br />

Riesling Erste Lage, 2023<br />

Wachenheimer Altenburg „P. C.“<br />

Riesling Erste Lage, 2023<br />

Wachenheimer Böhlig „P. C.“<br />

Riesling Erste Lage, 2023<br />

Wachenheimer Gerümpel „P. C.“<br />

Riesling Erste Lage, 2023<br />

Wachenheimer Rechbächel „P. C.“<br />

Riesling Erste Lage, 2023<br />

DPF120523 Hohenmorgen „G. C.“ Riesling GG, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120523-M Hohenmorgen „G. C.“ Riesling GG, 2023<br />

MAGNUM Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120623 Langenmorgen „G. C.“ Riesling GG, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120623-M Langenmorgen „G. C.“ Riesling GG, 2023<br />

MAGNUM Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120723 Reiterpfad „G. C.“ Riesling GG, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120723-M<br />

Frei Haus innerhalb Deutschland und Österreich ab 95,00 € oder 12 Flaschen (Wein,<br />

Spirituosen, Olivenöl). Unterhalb der Frei-Haus-Grenze erheben wir eine Versandkostenpauschale<br />

in Höhe von 6,50 €. Versandkosten ins Ausland auf Anfrage oder einzusehen<br />

unter www.pinard.de<br />

BITTE ANKREUZEN / AUSFÜLLEN<br />

Reiterpfad „G. C.“ Riesling GG, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120823 Gaisböhl „G. C.“ Riesling GG, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120823-M<br />

Gaisböhl „G. C.“ Riesling GG, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120323 Ungeheuer „G. C.“ Riesling GG, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120323-M<br />

Ungeheuer „G. C.“ Riesling GG, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120423 Kalkofen „G. C.“ Riesling GG, 2023<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025<br />

DPF120423-M<br />

SCHNAITMANN | Württemberg<br />

Kalkofen „G. C.“ Riesling GG, 2023 MAGNUM<br />

Auslieferung voraussichtlich ab April 2025-<br />

alle BIO<br />

35,00 €<br />

35,00 €<br />

38,00 €<br />

38,00 €<br />

38,00 €<br />

80,00 €<br />

170,00 €<br />

80,00 €<br />

170,00 €<br />

80,00 €<br />

170,00 €<br />

80,00 €<br />

170,00 €<br />

110,00 €<br />

230,00 €<br />

110,00 €<br />

230,00 €<br />

alle BIO<br />

DWU013122 Götzenberg Riesling Großes Gewächs, 2022 42,00 €<br />

DWU010322 Lämmler Riesling Großes Gewächs, 2022 42,00 €<br />

DWU013322<br />

DWU011122<br />

DWU013722<br />

Lämmler Grauburgunder<br />

Großes Gewächs, 2022<br />

Lämmler Lemberger<br />

Großes Gewächs, 2022<br />

Lämmler Spätburgunder<br />

Großes Gewächs, 2022<br />

42,00 €<br />

62,00 €<br />

68,00 €<br />

Lieferung per O DHL O DPD O Selbstabholer<br />

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