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food TECHNOLOGIE 2/2024

Food Technologie, Magazin für Inhaltsstoffe, Herstellung und Verpackung ist die Fachpublikation für Führungskräfte im deutschsprachigen Raum, sowie einigen Ländern Osteuropas. In praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen berichten wir über Roh- und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen und Märkte, Herstellungstechnologie, Verfahrenstechnik sowie Verpackungstechnologien und -material.

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35. Jahrgang · ISSN 1616-2323 · ZKZ30360 · www.<strong>food</strong>-technologie.de<br />

2· <strong>2024</strong> MAI<br />

Magazin für Inhaltsstoffe, Herstellung und Verpackung<br />

INGREDIENTS<br />

Buchweizen als<br />

funktioneller und<br />

innovativer Rohstoff<br />

in Backwaren<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

Durch digitale Services<br />

Wartungskosten sparen –<br />

BUSCH Vakuumtechnik<br />

bei Emsland<br />

Frischgeflügel<br />

MESSEN<br />

Verpackungslösungen<br />

für die Region:<br />

EMPACK <strong>2024</strong> in<br />

Dortmund und Hamburg<br />

VERPACKUNG<br />

Automatisierung:<br />

Integrierte Linienlösungen<br />

von MULTIVAC für die<br />

Lebensmittelproduktion<br />

von morgen<br />

2<br />

TITELTHEMA<br />

Das Crailsheimer Manifest<br />

Modernisierung des Milchwerks Crailsheim


eady to<br />

REDEFINE<br />

PACKAGING?<br />

28. Mai – 7. Juni <strong>2024</strong><br />

Düsseldorf<br />

Programm und<br />

Informationen:<br />

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und erhalten Sie wertvolle Einblicke sowie kreative Ideen zu den aktuellen Themen Neoecology,<br />

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2 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> #drupa<strong>2024</strong> 2 · drupa.com/blog<br />

<strong>2024</strong> MAI<br />

www.drupa.de


EDITORIAL<br />

Sebastian Martinek, Objektleiter<br />

fleisch aus dem Labor –<br />

Segen oder Fluch?<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Zukunft der Lebensmittelindustrie wird<br />

zunehmend von innovativen Technologien<br />

und neuen Ansätzen geprägt. Ein Bereich,<br />

der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen<br />

hat, ist die Entwicklung von Genfleisch,<br />

auch bekannt als kultiviertes Fleisch<br />

oder Laborfleisch.<br />

Dieses Fleisch wird durch die Kultivierung<br />

von tierischen Zellen außerhalb des Tieres<br />

hergestellt, was eine nachhaltigere und<br />

ethischere Alternative zur konventionellen<br />

Fleischproduktion darstellen soll. Die Technologie<br />

verspricht, den ökologischen Fußabdruck<br />

der Fleischindustrie zu reduzieren,<br />

Tierleid zu minimieren und die Lebensmittelsicherheit<br />

zu verbessern.<br />

Tatsächlich steckt das so genannte Genfleisch<br />

noch in den Kinderschuhen. Unternehmen<br />

investieren in Forschung und Entwicklung,<br />

um die Herstellung von Genfleisch<br />

zu skalieren und die Kosten zu senken, was<br />

den Weg für eine breitere Akzeptanz und<br />

Verfügbarkeit ebnen soll.<br />

Neben den erklärten positiven Aspekten, äußern<br />

Experten aber auch Kritik am so genannten<br />

„kultivierten Fleisch.“<br />

Ein Hauptanliegen der Kritiker ist die Frage<br />

nach der Sicherheit und Langzeitwirkung<br />

von Genfleisch auf die menschliche<br />

Gesundheit. Die Herstellung dieses Produkts<br />

erfolgt in Laborumgebungen unter<br />

Verwendung von Zellkulturen und Chemikalien,<br />

deren Auswirkungen auf den menschlichen<br />

Körper nicht vollständig erforscht sind.<br />

Die Förderung von derartigem Fleisch könnte<br />

zudem dazu führen, dass traditionelle Landwirte<br />

und kleinere Betriebe, die auf die Tierhaltung<br />

spezialisiert sind, zunehmend unter<br />

Druck geraten. Dies würde nicht nur zu einem<br />

weiteren Rückgang der bäuerlichen Strukturen<br />

führen, sondern auch die Vielfalt in der<br />

Lebensmittelproduktion und die regionale<br />

Selbstversorgung gefährden. Die fortschreitende<br />

Industrialisierung der Landwirtschaft<br />

würde außerdem zu einer weiteren Entfremdung<br />

der Verbraucher von den Produktionsprozessen<br />

und zu einer zunehmenden Abhängigkeit<br />

von wenigen großen Akteuren in der<br />

Lebensmittelindustrie führen.<br />

Zusätzlich zu den gesundheitlichen Bedenken<br />

ist die Umweltbilanz von Genfleisch<br />

zweifelhaft. Die Herstellung erfordert einen<br />

erheblichen Energieaufwand und den Einsatz<br />

von Ressourcen wie Wasser und Land.<br />

Es bleibt abzuwarten, ob Genfleisch tatsächlich<br />

zu einer nachhaltigeren und ethischeren<br />

Zukunft der Lebensmittelproduktion beitragen<br />

kann. Wünschenswert wäre eine Unterstützung<br />

der einheimischen Landwirtschaft,<br />

damit diese sich zukunftssicher aufstellen<br />

kann und der Verbraucher mehr Regionalität<br />

bei den Lebensmitteln haben kann.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

REMBE®<br />

Druckentlastung<br />

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Explosionsschutz.<br />

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MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

3


INHALT<br />

TITELTHEMA<br />

Seite<br />

Das Crailsheimer<br />

Manifest<br />

Modernisierung des Milchwerks Crailsheim<br />

Das Milchwerk Crailsheim sattelfest für die Zukunft zu machen,<br />

soll sein Lebenswerk sichern: Geschäftsführer Josef Vögele<br />

brachte mit GEA den Betriebsraum auf den neuesten Stand der<br />

Technik und digitalisiert die Käserei – ressourceneffizient und<br />

robust soll sie die Basis für den Erfolg des Unternehmens legen…<br />

6 – 8<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

INGREDIENTS<br />

Buchweizen – Ein Super<strong>food</strong> im Fokus<br />

Buchweizen als funktioneller und innovativer Rohstoff<br />

in Backwaren<br />

Mit Kohlendioxid hochwertige Extrakte nachhaltig gewinnen<br />

Vielfalt an Extrakten aus Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

Seite<br />

10 – 12<br />

14 – 15<br />

„Wir begleiten den Mittelstand ins Zeitalter der<br />

nachhaltigen Automation“<br />

Integrierte Linienlösungen von MULTIVAC für die Lebensmittelproduktion<br />

von morgen<br />

Automatisierung trifft Nachhaltigkeit<br />

Antriebs- und Steuerungstechnik für horizontale<br />

Schlauchbeutelmaschine<br />

VERPACKUNGSMASCHINEN<br />

28 – 30<br />

32 – 34<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

ENERGIEMANAGEMENT<br />

Durch digitale Services Wartungskosten sparen<br />

BUSCH Vakuumtechnik bei Emsland Frischgefl ügel<br />

ANLAGEN/KOMPONENTEN<br />

Sauber brauen<br />

Hygienisch sicher und hoch widerstandsfähig –<br />

StoFloor Food KU 601 für Brauerei in Györ<br />

Seite<br />

16 – 17<br />

18<br />

PVDC-freie Snackverpackungen<br />

Siegel-Clip-Maschine TSCA 120 produziert innovative<br />

Verpackung mit Easy-opening Aufreißhilfe für Wurst-Snacks<br />

und Kleinportionen<br />

Ein Erfolgsrezept<br />

Verpackungsmaschinen und Klebstoff für Kochboxen von Gousto<br />

KONTROLL- UND PRÜFSYSTEME<br />

Schutz vor teuren Produktrückrufen<br />

Wie Röntgeninspektionssysteme die Lebensmittelsicherheit erhöhen<br />

35<br />

36 – 37<br />

38 – 39<br />

Linearachsen für die Lebensmittelindustrie<br />

Das Plus-System von Rollon – Sicher, zuverlässig und leistungsstark<br />

19<br />

NEWS/EVENTS<br />

Seite<br />

MESSEN<br />

Seite<br />

Revolutionäre Proteinproduktion<br />

Innovative Partnerschaft zwischen NETZSCH und ProteinDistillery<br />

40<br />

Verantwortung trifft Fortschritt<br />

Anuga FoodTec <strong>2024</strong> als Wegweiser für die Lebensmittel- und<br />

Getränkebranche<br />

Vielfältiges Vortragsprogramm für die Welt der Prozessindustrie<br />

Die ACHEMA <strong>2024</strong> von 10. – 14. Juni in Frankfurt am Main<br />

Praxisnah und persönlich: Verpackungslösungen für die Region<br />

EMPACK <strong>2024</strong> in Dortmund und Hamburg<br />

20 – 21<br />

22 – 23<br />

24<br />

Landwirtschaft mit Präzision<br />

Nachhaltiger Anbau und gesundheitliche Vorteile von Avocados<br />

Starke Partnerschaft<br />

VEMAG Maschinenbau GmbH und die Maschinenfabrik<br />

Seydelmann KG gründen Vertriebs- und Servicegesellschaft<br />

41 – 43<br />

Kalender <strong>2024</strong>, Mai – September 44<br />

TRENDS & EMOTIONEN<br />

44<br />

Seite<br />

VERPACKUNG<br />

LOGISTIK<br />

Seite<br />

Erst Erfolgskurs, dann die Talfahrt – Lieferdienste<br />

in schwerer Krise<br />

45<br />

Automatisches Reifelager mit 2.500 Stellplätzen in Badbergen<br />

Tönnies setzt auch in neuem Rindfl eischzentrum<br />

auf Westfalia-Technologie<br />

26 – 27<br />

Bezugsquellenverzeichnis 46 – 47<br />

Impressum 47<br />

4 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


TITELTHEMA · GEA<br />

Das Crailsheimer Manifest<br />

Modernisierung des Milchwerks Crailsheim<br />

Das Milchwerk Crailsheim sattelfest für die Zukunft zu machen, soll sein Lebenswerk sichern: Geschäftsführer Josef Vögele<br />

brachte mit GEA den Betriebsraum auf den neuesten Stand der Technik und digitalisiert die Käserei – ressourceneffizient<br />

und robust soll sie die Basis für den Erfolg des Unternehmens legen.<br />

W<br />

er im Supermarkt zu den beliebten<br />

Grillkäsen oder Kashkaval greift, könnte<br />

in der Hand ein Produkt des Milchwerks<br />

Crailsheim-Dinkelsbühl halten. Die mittelständische<br />

Molkerei aus Baden-Württemberg<br />

verfügt über eine der modernsten Käseproduktionen<br />

Deutschlands – mit einem vollständig<br />

modernisierten Betriebsraum und<br />

komplett digitalisierten Abläufen.<br />

„Wir wollen beweisen, dass wir auch in Zukunft<br />

ernstzunehmender Akteur auf dem<br />

Milchmarkt sind. Also haben wir hart daran<br />

gearbeitet, mehr Milch aufnehmen und mehr<br />

Käse produzieren zu können“, erklärt Josef<br />

Vögele, Geschäftsführer des Milchwerks.<br />

Heute verarbeitet das Unternehmen jährlich<br />

rund 150.000 Tonnen Rohmilch von genossenschaftlichen<br />

Lieferanten und stellt etwa<br />

21.000 Tonnen Käse her: Balkankäse, Pasta-<br />

Filata-Käse (Kashkaval) und Grillkäse.<br />

Geschäftsführer Josef Vögele (links) und Molkereimeister Jean-Claude Werner verkosten den beliebten Grillkäse des Milchwerks<br />

Crailsheim-Dinkelsbühl. Mit der größten Investition in der Firmengeschichte baute das Milchwerk das Werk in eine nachhaltige<br />

und effiziente Anlage um, auch mit Hilfe von GEA. Im Fokus: Hygiene, Automatisierung und Energieeffizienz.<br />

Vorwärts immer<br />

50 Jahre ist es her, dass Vögele den Beruf<br />

Molkereifachmann erlernt hat. Seither hat<br />

er sich dem Wohl der Genossenschaft und<br />

der Käserei verschrieben. Mit der größten<br />

Die Crailsheimer Molkerei verarbeitet jährlich ca. 150.000<br />

Tonnen Rohmilch der genossenschaftlichen Lieferanten und<br />

bereitet die Milchmengen zum Herstellen von Balkan-Käse,<br />

dem Pasta-Filata-Käse Kashkaval und Grillkäse vor.<br />

Investition in der Firmengeschichte sichert<br />

er, seit 2012 an der Spitze des Milchwerks<br />

Crailsheim-Dinkelsbühl, nun sein Lebenswerk<br />

genauso wie den Fortbestand der Molkerei.<br />

Als im Jahr 2019 eine umfangreiche<br />

Erneuerung der Anlagen aus den 1980er und<br />

1990er Jahren anstand, investierte das Unternehmen<br />

rund fünf Millionen Euro für das<br />

Modernisierungsprogramm. Die Kapazität<br />

des Betriebsraums wurde um zirka 30 Prozent<br />

gesteigert. Noch bedeutsamer war für<br />

Vögele und seine Mitarbeiter, das Werk generell<br />

in eine nachhaltige und effiziente Anlage<br />

umzubauen. Im Fokus: Hygiene, Automatisierung<br />

und Energieeffizienz.<br />

Technologie und Digitalisierung<br />

verheiraten<br />

GEA erwies sich auf diesem Weg als perfekter<br />

Reisepartner, der die Bedürfnisse der Milchindustrie<br />

und unsere Erwartungen genau verstand.<br />

Steigende Energie- und Rohstoffkosten,<br />

Fachkräftemangel und Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

zwingen die Branche zum Aufrüsten –<br />

und zum Umdenken. „Die Crailsheimer standen<br />

vor ähnlichen Herausforderungen wie viele<br />

andere kleinere und mittelständische Molkereien:<br />

Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />

halten Einzug – und dies lässt sich nur durch<br />

den Einsatz effizienter, leistungsfähiger Technologien<br />

und konsequente Prozessplanung<br />

umsetzen“, erinnert sich Steffen Rathmann,<br />

Geschäftsführer von GEA TDS.<br />

Diese allgegenwärtigen Themen der Branche<br />

berücksichtigte GEA im Prozess- und Technologiedesign<br />

für die Gegebenheiten vor<br />

Ort. Im Gesamtpaket gehen deshalb technische<br />

Modernisierungen und eine ausgefeilte<br />

Automatisierung Hand in Hand. Gemeinsam<br />

steigern sie die Energieeffizienz, senken<br />

Produktionskosten und verbessern die<br />

Prozesssicherheit sowie Produktqualität.<br />

Vögele überzeugte, dass Schlüsseltechnolo-<br />

6 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


GEA · TITELTHEMA<br />

Die Automatisierung mit dem GEA Codex Plant Playback hat enorm geholfen, die Parameter der Molkerei zu optimieren<br />

und Anlagenzustände jederzeit sichtbar zu machen.<br />

Durch die Verbindung von Tradition und Innovation schafft das<br />

Milchwerk eine solide Basis für nachhaltigen Erfolg.<br />

gie und Komponenten wie Entrahmer, Ventile<br />

und Plattenwärmetauscher aus GEA-Hand<br />

stammen und eine saubere Produktionsdokumentation<br />

ergeben.<br />

„Wir sind mit Stolz das technische Rückgrat<br />

für den künftigen Erfolg der Molkerei. Das Projekt<br />

ist für uns ein Beispiel für eine fruchtbare<br />

Zusammenarbeit und ein tiefes Vertrauen –<br />

nur so gelingt es, einen Maschinenraum bei<br />

laufendem Betrieb auf links zu drehen.“ Und<br />

nur so gelingt der Sprung in eine neue Wettbewerbsfähigkeit,<br />

den sich Milchwerk Crailsheim<br />

mit dem Großvorhaben vornahm.<br />

Energieeffiziente Rohmilchverarbeitung<br />

„Mit der technischen Modernisierung am<br />

Standort Crailsheim erfüllen wir uns einen<br />

langgehegten Traum“, sagt Josef Vögele, Geschäftsführer<br />

des Milchwerks Crailsheim.<br />

„Das Thema Energieeffizienz ist uns am wichtigsten,<br />

wenn wir an die Zukunft unserer Molkerei<br />

denken.“ Gerade die Wärmebehandlung<br />

von Rohmilch ist für eine hygienische Käsefertigung<br />

immens wichtig, gleichzeitig aber energieintensiv,<br />

wenn Technologie und Prozesseinbindung<br />

nicht perfekt geplant sind.<br />

Der neue Rahmpasteur behandelt 7.500 Liter<br />

Milch pro Stunde. Die meisten Pasteure, berichtet<br />

der technische Produktionsleiter und<br />

Molkereimeister Jean-Claude Werner, fahren<br />

kalte Sahne gegen warme Sahne im Gegenstrom,<br />

was den Wärmeeintrag deutlich<br />

aggressiver macht und die Anhaftungen im<br />

Plattenwärmetauscher intensiver sind. So erhöht<br />

sich der Reinigungsaufwand – die Anlage<br />

steht längere Zeit still. Der Rahmpasteur<br />

von GEA nutzt zwei Heißwasserkreisläufe, die<br />

die Wärme langsamer und schonender übertragen<br />

und somit die Standzeit erhöhen.<br />

Flexibilität und Produktionszeit erhöhen<br />

Zur Sicherung der mikrobiologischen Qualität<br />

erhielt die Molkerei neben dem Pasteur<br />

mit Überschussrahmkühlung auch zwei neue<br />

Thermiseure, die parallel angelegt sind. Je<br />

nach Käsesorten wird die Milch aus dem Tank<br />

pasteurisiert oder thermisiert – ein Prozess,<br />

der normalerweise durch Reinigung alle paar<br />

Stunden unterbrochen werden muss, damit<br />

die thermophilen Keime nicht unkontrolliert<br />

wachsen. In Crailsheim aber greifen die Anlagen<br />

im fliegenden Wechsel von einer Käsefertigung<br />

zur nächsten, durchgängig von 6 bis<br />

21 Uhr ohne große Zwischenreinigung. Dadurch<br />

entfallen Rüstzeiten für eine vielfache<br />

Reinigung, wie sonst üblich.<br />

Die Entscheidung für ein Tandem-System<br />

war dem Unternehmen besonders wichtig,<br />

weil es den Käsemeistern viel Flexibilität für<br />

schnelle Produkt- und Rezeptwechsel vor allem<br />

der Weißkäsesorten gibt. So lassen sich<br />

individuelle Qualitäten für die Käsebruchbereitung<br />

punktgenau in die Zellen, also<br />

Kunststoffwannen, des Koagulators geben.<br />

Auch weitere Systeme machen die Produktion<br />

flexibler und weniger anfällig für Bedienfehler:<br />

Dazu gehört, dass sich die Crailsheimer<br />

je nach Käsesorte die Milch mit eingestelltem<br />

Fett- und Eiweißgehalt und Sahne inline<br />

mischen und für die einzelnen Käsefertiger<br />

zusammenstellen können, statt wie üblich<br />

aus Einzeltanks zu stapeln.<br />

Inline-Systeme hat GEA nun ebenfalls für<br />

die Teilstromdenaturierung der Molkeproteine<br />

installiert, bei dem Molke vom Käsebruch<br />

getrennt wird und der Käsebruch seine<br />

Bindung erhält. Die Käsereitechnik wird<br />

durch zwei neue Calciumchlorid-Stationen<br />

ergänzt, die inline mengenproportional zudosieren.<br />

Ziel ist es, die Ausbeute zu steigern<br />

und die Produktqualität durch eine stabilisierte<br />

Labgallerte zu verbessern.<br />

Dokumentation und Rückverfolgbarkeit<br />

durch GEA-Codex-Automatisierung<br />

Vögele unterstreicht die Bedeutung der Automatisierung<br />

für zum Optimieren der Hygienepraktiken<br />

und Vermeiden von Fehlern im Käseproduktionsprozess.<br />

Codex ® Plant Playback<br />

von GEA, eine Überwachungslösung, wurde<br />

zu einem wertvollen Werkzeug für das Team,<br />

das Anlagenhistorie aufzeichnet und für das<br />

Personal aufbereitet. Diese spezielle GEA-<br />

Automatisierung analysiert industrielle Prozesse<br />

chargenweise als ein softwarebasierter<br />

Videorekorder. Dadurch werden Abhängigkeiten,<br />

Fehler und ihre Ursachen einsehbar,<br />

die sich einfach beheben lassen. Die<br />

Software animiert SCADA-Historian-Daten<br />

in Echtzeit oder im Zeitraffer. Dadurch ver-<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

7


TITELTHEMA · GEA<br />

bessern sich sowohl die Produktion als auch<br />

die Produkt- und Prozesssicherheit. Werner<br />

ergänzt, dass diese Effekte bereits die Installation<br />

erheblich beschleunigten.<br />

Fünf Fragen an …<br />

Jean-Claude Werner, Technischer Produktionsleiter des Milchwerks Crailsheim-Dinkelsbühl<br />

Betriebsraum der Molkerei<br />

an Käserei anbinden<br />

Der Betriebsraum versorgt die angeschlossenen<br />

Käsereien mit vorbehandelter – gereinigter,<br />

erhitzter und gemischter – Milch.<br />

Um die Käserei an den Crailsheimer Maschinenraum<br />

anzubinden, hat GEA auch diverse<br />

Tankläger technologisch umgerüstet<br />

und dabei alle Ventilknoten und das Kesselmilchtanklager<br />

grundlegend neu aufgebaut.<br />

Zum Thema Prozessintegration gehört auch<br />

ein abgestimmtes Wärmekonzept: Zum Beispiel<br />

wärmt die überschüssige Abwärme aus<br />

dem Eindampfprozess nun die Milch in<br />

Richtung Käserei an.<br />

Die bestehende CIP-Station wird im Zuge<br />

dieses Projektes auf den neuesten technischen<br />

Stand gebracht. Der Laugenwärmetauscher,<br />

der zuvor früh durch Laugenstein<br />

dichtgefahren hat, läuft nun im Wechsel mit<br />

einem Säurewärmetauscher. Das neues System<br />

im CIP-Depot ist ein effektives Verfahren,<br />

um die Standzeiten zu erhöhen.<br />

FT: Wie garantieren Sie das Hygieneniveau in Ihrer Käseproduktion?<br />

Jean-Claude Werner: Wir haben den gesamten Prozess automatisiert, um menschliches Versagen zu minimieren.<br />

Speziell haben wir eine Ringleitung am Kesselmischknoten installiert, die einen gleichmäßigen Durchfluss sicherstellt<br />

und Toträume eliminiert.<br />

FT: Welche Rolle spielt Automatisierung bei Ihnen?<br />

Jean-Claude Werner: Die Automatisierung ist entscheidend. Der Neuaufbau mit GEA Codex Plant Playback hat<br />

enorm geholfen, unsere Parameter besser zu optimieren und Anlagenzustände jederzeit sichtbar zu machen.<br />

FT: Wie sparen Sie Wasser in Ihrer Produktion?<br />

Jean-Claude Werner: Jeder Tank verfügt über eine Tankdusche, die Produktreste effektiv ausspült. Dies spart<br />

jährlich etwa drei Millionen Liter Vorspülwasser und reduziert unsere Reinigungszeiten.<br />

FT: Wie verbessern Sie die Energieeffizienz beim Sahnepasteurisieren?<br />

Jean-Claude Werner: Unser neuer Sahnepasteur nutzt zwei Heißwasserkreisläufe,<br />

die die Wärme schonender übertragen und die Standzeiten<br />

erhöhen, ohne den Energiebedarf zu steigern.<br />

FT: Welchen Vorteil sehen Sie in diesen Optimierungen?<br />

Jean-Claude Werner: Die Kombination aus Energie- und Wassereinsparungen<br />

sowie effizienteren Produktionsprozessen führt zu erheblichen<br />

Kosteneinsparungen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und<br />

zugleich die Umwelt schonen.<br />

Jean-Claude Werner<br />

Zukunftsthema Wassersparen<br />

Während die Energie- und Rohstoffkosten für<br />

das Milchwerk Crailsheim heute bereits beherrschendes<br />

Thema sind, berücksichtigen<br />

die GEA-Lösungen auch Wassereinsparungen,<br />

die in Zukunft an Bedeutung gewinnen<br />

werden. Käsemeister Jean-Claude Werner<br />

nennt die Tankduschen als Beispiel. Sie waschen<br />

den Sahnefilm von der Tankoberfläche<br />

zum Ende des Entleerprozesses ab. Das<br />

Produkt wird aufgefangen und kann beim<br />

Käsen problemlos weiterverwendet werden.<br />

Gleich einem vorgewaschenen Teller in der<br />

Spülmaschine werden auf diese Weise starke<br />

Anhaftungen im Tank vermieden, die Reinigung<br />

wird erleichtert und verkürzt. Im Jahr<br />

spart das Unternehmen allein mit diesem<br />

Schritt drei Millionen Liter Wasser.<br />

Zwei Lösungen reduzieren darüber hinaus<br />

den Wasserverbrauch des neuen GEA-Entrahmungsseparators<br />

im Werk: Dieser ist mit<br />

GEA proplus ausgestattet, das durch verlängerte<br />

Entleerungsintervalle für den Milchseparator<br />

den Produktertrag erhöht und<br />

den Frischwasserverbrauch – für die Haubenspülung<br />

und das Steuerwasser für die<br />

Trommelentleerung – um bis zu 28 Prozent<br />

senkt. Zudem wird GEA die Centrifuge Water<br />

Saving Unit in Crailsheim installieren, eine<br />

Zentrifugenkühlung, die die Abwärme auf<br />

rezirkulierendes Glykol oder Eiswasser überträgt.<br />

Im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren<br />

spart das Prinzip 99,9 Prozent des<br />

Kühlwassers. Als eine der ressourceneffizientesten<br />

GEA-Lösungen trägt die GEA<br />

Centrifuge Water Saving Unit das TÜV-validierte<br />

Add Better-Label. GEA errechnet Einsparungen<br />

generell von 1,3 Millionen Litern<br />

Wasser pro Jahr und Separator.<br />

Gemeinsam zum Besten herausfordern<br />

Das Milchwerk Crailsheim-Dinkelsbühl ist ein<br />

Beispiel dafür, wie traditionelle Industrien<br />

durch den Einsatz moderner Technologien und<br />

nachhaltiger Praktiken zukunftsfähig gemacht<br />

werden können. Mit der umfassenden Modernisierung<br />

stellt das Unternehmen sicher, dass<br />

es auch in den kommenden Jahren ein erfolgreicher<br />

Akteur auf dem Milchmarkt bleibt.<br />

„In der Zusammenarbeit mit GEA haben<br />

wir uns gegenseitig stark herausgefordert“,<br />

sagt Josef Vögele zusammenfassend. Im<br />

Rückblick auf die Reise äußert er sich zuversichtlich<br />

über die getroffenen Entscheidungen.<br />

Die Beziehung zu GEA ginge über<br />

eine reine Lieferanten-Kunden-Dynamik hinaus;<br />

es ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit,<br />

die die Position des Milchwerks<br />

Crailsheim-Dinkelsbühl als wertvoller Akteur<br />

auf dem Molkereimarkt für die kommenden<br />

Jahre sichert. „Und ich bin stolz darauf, dass<br />

ich ein gutes Unternehmen an jüngere Hände<br />

übergeben kann.“<br />

Autorin:<br />

Fanny Förster,<br />

Media Relations, GEA<br />

Weitere Informationen:<br />

video.gea.com/a-future-proof-cheese-factory<br />

Bildquelle: GEA/The Nutshell<br />

8 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


MOVE YOUR<br />

BUSINESS<br />

FORWARD<br />

AT THE WORLDWIDE<br />

FAIR FOR SAVOURY<br />

SNACKS<br />

XX International Trade Fair for Savoury Snacks & Nuts<br />

STOCKHOLMÄSSEN<br />

STOCKHOLM<br />

19-20 JUNE <strong>2024</strong><br />

TRENDS<br />

TASTES<br />

<strong>TECHNOLOGIE</strong>S<br />

SUPPLIERS<br />

DECISION-MAKERS<br />

DISTRIBUTORS<br />

TRADE PARTNERS<br />

CUSTOMERS<br />

SNACKEX.COM<br />

Stockholmsmässan<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

9


INGREDIENTS<br />

Buchweizen – Ein Super<strong>food</strong> im Fokus<br />

Buchweizen als funktioneller und innovativer Rohstoff in Backwaren<br />

Immer häufiger werden Buchweizenmehl und -körner aufgrund ihrer zahlreichen gesundheitsfördernden Vorteile als<br />

funktionelle Zutaten in Backwaren verwendet. Aktuelle Studien bestätigen diesen anhaltenden Trend. Zusätzlich verbessert<br />

die Zugabe von Buchweizen nicht nur die Backqualität, sondern auch den Geschmack eines Produktes.<br />

Unter den rund fünfzehn bekannten Buchweizensorten<br />

haben lediglich zwei eine<br />

wirtschaftliche Relevanz: der Echte Buchweizen<br />

(Fagopyrum esculentum) und der Tatarische<br />

Buchweizen. Die genauen Proportionen<br />

der vorhandenen Aminosäuren, der Stärkegehalt<br />

(ungefähr 50 - 70 Prozent) und die Fettanteile<br />

(etwa 1,5 - 3,7 Prozent) variieren abhängig<br />

von den Anbau- und Klimabedingungen.<br />

Die beiden Buchweizensorten ähneln<br />

sich optisch stark. Jedoch sind die Körner des<br />

tatarischen Buchweizens im Vergleich zum<br />

echten (grünen) Buchweizen (siehe Abb. 1)<br />

etwas kleiner und besitzen einen bitteren Geschmack,<br />

was in vielen Ländern als problematisch<br />

betrachtet wird. Die tatarische Variante<br />

zeichnet sich durch eine größere Samenmenge<br />

aus, was zu einer höheren Ernte führt. Darüber<br />

hinaus enthält sie einen erhöhten Gehalt<br />

an Rutin, einem Flavonoid, das antioxidative<br />

Eigenschaften für den menschlichen Körper<br />

aufweist (vgl. Ölschläger, 2006).<br />

Nachhaltiger Anbau<br />

Während des Mittelalters diente Buchweizen<br />

hauptsächlich als Grundnahrungsmittel<br />

für Bauern und die ärmeren Bevölkerungsschichten,<br />

da er auf nährstoffarmen Böden<br />

gut gedieh. Die Vegetationsperiode des<br />

Buchweizens erstreckt sich lediglich über<br />

bis zu 100 Tage. Sein geringer Stickstoffbedarf<br />

ermöglicht es in der Regel, auf zusätzliche<br />

Düngung zu verzichten, da der im Boden<br />

vorhandene Stickstoff ausreicht. Dennoch<br />

liegt das Ertragspotenzial von Buchweizen<br />

bei etwa 20 - 25 dt/ha und ist somit<br />

nur halb so hoch wie das von Sommergetreide<br />

(vgl. Schmid, 2021).<br />

nur in begrenzten Mengen angebaut wird,<br />

zeichnet er sich durch die genannten positiven<br />

Merkmale aus. Der Anbau erstreckt sich<br />

über verschiedene Regionen Deutschlands,<br />

darunter die Lüneburger Heide, Schleswig-<br />

Holstein, Westfalen, der Niederrhein, die Eifel,<br />

der Hunsrück, Oberfranken, die Schwäbische<br />

Alb sowie einige Alpentäler.<br />

Gesundheitsfördernde Aspekte<br />

Die Körner von Fagopyrum esculentums weisen<br />

einen hohen Proteingehalt von etwa 13 g<br />

pro 100 g auf, wobei der Großteil auf zwei<br />

Proteine entfällt: Albumine und Globuline.<br />

Diese Proteine enthalten zahlreiche wichtige<br />

und essentielle Aminosäuren wie Leucin,<br />

Isoleucin, Valin, Methionin, Threonin und<br />

Lysin. Wie von Zhao et al. im Jahr 2023 gezeigt<br />

wurde, ist dieses Pseudogetreide besonders<br />

reich an Spurenelementen wie Kupfer<br />

(Cu), Magnesium (Mg) und Molybdän (Mo).<br />

Des Weiteren sind auch andere Elemente wie<br />

Calcium, Eisen, Phosphor und Zink vorhanden,<br />

sowie ein erhöhter Gehalt an B-Vitaminen<br />

wie Thiamin, Riboflavin, Pantothensäure,<br />

Cholin, Niacin und Pyridoxin (vgl. Campbell,<br />

1998). Diese Vitamine arbeiten gemeinsam,<br />

um verschiedene Stoffwechselprozesse im<br />

Körper zu unterstützen, darunter die Energieproduktion,<br />

die Synthese von Proteinen, die<br />

Zellteilung sowie die Funktion des Nervensystems.<br />

Untersuchungen zeigen, dass die Integration<br />

von Pseudocerealien wie Buchweizen<br />

in die Ernährung zu einem Anstieg von wasserlöslichen<br />

Ballaststoffen und kurzkettigen<br />

Fettsäuren führt. Diese Aspekte haben positive<br />

Auswirkungen auf die Darmmikrobiota<br />

(Markova et al., 2022). Produkte auf Buchweizenbasis<br />

werden aufgrund ihrer glutenfreien<br />

Natur zunehmend beliebter bei Zielgruppen<br />

mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes<br />

und Zöliakie. Die Körner und Sprossen<br />

werden in Kombination mit Milchsäurebakterien<br />

fermentiert, was zu probiotischen Eigenschaften<br />

führt. Bereits auf dem europäischen<br />

Lebensmittelmarkt sind probiotische Getränke<br />

erhältlich, darunter laktosefrei Kefir-Produkte.<br />

Buchweizen ist reich an antioxidativen<br />

Verbindungen wie Flavonoiden und Phenolsäuren.<br />

Die Studien von Zielinski et al.<br />

(2022) und Zhu et al. (2016) zeigen, dass<br />

die Fermentation von Buchweizenkörnern<br />

und -mehl mit Milchsäurebakterien nicht nur<br />

die probiotischen Eigenschaften verstärkt,<br />

sondern auch zu einer erhöhten Konzentration<br />

antioxidativer Verbindungen führt. Dieser<br />

Der Echte Buchweizen erfüllt die wesentlichen<br />

Kriterien einer nachhaltigen Anbauweise,<br />

wie die Schonung des Bodens, die Bienenfreundlichkeit,<br />

die sparsame Nutzung von<br />

Wasser und die Unterstützung der Biodiversität.<br />

Obwohl der Buchweizen in Deutschland<br />

Abb 1.: Die<br />

echten Buchweizenkörner<br />

(Fagopyrum esculentum) links,<br />

naturbelassen und rechts, geröstet.<br />

10 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


INGREDIENTS<br />

Effekt macht Buchweizen als<br />

funktionelle Zutat noch attraktiver<br />

(Grafik Seite 10).<br />

mehl bestehen und ohne Hefe<br />

und Eier hergestellt werden. Es<br />

handelt sich um zarte, sanft geröstete<br />

Knäckebrote, die eine äußerst<br />

knusprige Textur und den<br />

charakteristisch nussigen Geschmack<br />

aufweisen.<br />

Im Einzelhandel ist das Buchweizenbrot<br />

der Firma Alnavit<br />

GmbH verfügbar. Es setzt zu<br />

33 Prozent auf Buchweizennatursauerteig<br />

und enthält eine<br />

ausgewogene Mischung aus<br />

Maismehl, Leinsamen, Hirsevollkornmehl<br />

und Sojamehl.<br />

Die Kombination von Buchweizenvollkornmehl<br />

und Apfelfaser<br />

verleiht dem Brot eine nährstoffreiche<br />

Textur. Eine weitere<br />

Option ist das Buchweizen-<br />

Knusperbrot von Le Pain des<br />

Fleurs, einer Marke der französischen<br />

EKIBIO-Gruppe (siehe<br />

Bild 3). Dieses Brot wird<br />

aus Pseudogetreidemehl hergestellt<br />

und kommt ohne Zugabe<br />

von Hefe und Eiern aus. Die Firma<br />

AHO BIO GmbH bietet darüber<br />

hinaus glutenfreie Pasta<br />

aus Buchweizensprossen an, angereichert<br />

mit Leinsamen für einen<br />

zusätzlichen Proteingehalt.<br />

Abb 2.: Nudeln aus Buchweizenmehl.<br />

Marktübersicht über<br />

Buchweizenprodukte<br />

Neben der traditionellen Verarbeitung<br />

von Buchweizen zu<br />

Mehl werden auch Flocken,<br />

Grütze, Granulate und Nudeln<br />

hergestellt. Insbesondere in der<br />

asiatischen Küche ist der Einfluss<br />

von Buchweizenprodukten<br />

spürbar: In der japanischen<br />

Küche erfreuen sich Buchweizennudeln,<br />

als Soba bekannt<br />

(siehe Abb. 2), seit langem großer<br />

Beliebtheit und sind weit verbreitet.<br />

Auch in der Backindustrie<br />

gewinnt die Verwendung von<br />

Buchweizenprodukten zunehmend<br />

an Bedeutung. Die Tabelle<br />

(Seite 10) zeigt eine Übersicht<br />

an Backwaren, die bereits heute<br />

auf dem deutschen Markt erhältlich<br />

sind. Die Firma IREKS bietet<br />

mit „MEIN BUCHWEIZEN“<br />

ein Produkt auf Basis von Buchweizen<br />

an, das in Kombination<br />

mit Dinkel, Weizen oder Roggen<br />

die Herstellung verschiedenster<br />

Buchweizengebäcke ermöglicht.<br />

Der hohe Anteil an Buchweizen<br />

im Produkt gewährleistet<br />

die Auslobung „Buchweizenbrot“<br />

bzw. „-kleingebäck“ bei<br />

einer variablen Anwendungsmenge<br />

von 35 - 50 Prozent. Darüber<br />

hinaus sind knusprige Brote<br />

auf dem Markt erhältlich, die bis<br />

zu 99 Prozent aus Buchweizen-<br />

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MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

11


INGREDIENTS<br />

Insgesamt zeigen diese vielfältigen Buchweizenprodukte<br />

im Einzelhandel, dass sie<br />

eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährungsoption<br />

darstellen.<br />

Aktueller Forschungsstand zum Zusatz<br />

von Buchweizen im Brot<br />

Die Entwicklung der Ernährungskultur führt<br />

zu einem zunehmenden Konsum gesunder<br />

Lebensmittel und fördert die Forschung nach<br />

neuen, innovativen Inhaltsstoffen mit funktionalen<br />

Eigenschaften. Die Lebensmittelindustrie<br />

betrachtet Buchweizen als potenziellen<br />

Bestandteil für funktionale Lebensmittel,<br />

da ein wachsender Trend in der Verbrauchernachfrage<br />

die Entwicklung von Mehlmischungen<br />

für Backprodukte vorantreibt.<br />

Aktuelle Studien bieten Einblicke in die<br />

komplexe Wechselwirkung zwischen unterschiedlichen<br />

Anteilen von Buchweizen- und<br />

Weizenmehl sowie deren Auswirkungen auf<br />

die Backqualität und Teigeigenschaften.<br />

Zum Beispiel haben Coțovanu et al. im Jahr<br />

2021 den Einfluss von Mahlfraktionen von<br />

Buchweizenkörnern und deren Zugabe auf<br />

die Teigrheologie bei Weizenbrot untersucht.<br />

Die Forscher stellten fest, dass eine mittelgroße<br />

Partikelfraktion von Buchweizenmehl<br />

in einer Menge von 10,75 Prozent optimale<br />

rheologische Eigenschaften im Weißbrotteig<br />

bewirkt. Dies führte zu einer Verbesserung<br />

der Wasseraufnahme und der Viskosität<br />

im Teig. Die gleiche Forschungsgruppe<br />

setzte im Jahr 2022 ihre Untersuchungen<br />

zu Buchweizenkörnerfraktionen fort. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass diese Fraktionen den<br />

Proteingehalt im Weizenmehl erhöhen, wobei<br />

mittlere und große Partikelgrößen die positivsten<br />

Auswirkungen auf die Teigfestigkeit<br />

und das Brotvolumen aufweisen. Darüber hinaus<br />

fassten die jüngsten Erkenntnisse Folgendes<br />

zusammen:<br />

Grafik: Überblick über die gesundheitsfördernden Aspekte des Buchweizens.<br />

*<br />

Probiotische Eigenschaften treten nur bei fermentierten Buchweizensamen auf.<br />

• I. Die Substitution von Weizenmehl<br />

durch Buchweizenmehl in optimalen<br />

Mengen, mit einem Buchweizenanteil<br />

von bis zu 15 Prozent, führt zu einer<br />

Verbesserung der Brotqualität und des<br />

Nährwerts.<br />

• II. Hierbei spielt die mittlere Partikelgröße<br />

(M > 180 µm) eine entscheidende<br />

Rolle, da sie den höchsten Proteingehalt<br />

im Endprodukt gewährleistet.<br />

• III. Mit zunehmender Menge an<br />

Buchweizen verringert sich die Dehnbarkeit<br />

des Weißbrotteigs; dies lässt<br />

Tabelle: Marktübersicht von Buchweizen-Produkten in der Backbranche (Quelle: FES)<br />

sich auf die insgesamt im Teig<br />

vorhandene Glutenmenge zurückführen.<br />

• IV. Der Gehalt an Fett, Asche bzw.<br />

Mineralien steigt mit wachsender<br />

Menge der Buchweizenfraktion<br />

an (Coțovanu et al., 2022).<br />

Gemäß den deutschen Leitsätzen für Brot<br />

und Backwaren ist es erforderlich, dass der<br />

Buchweizenanteil mindestens 20 Prozent<br />

beträgt, damit das Produkt als „Buchweizenbrot“<br />

bezeichnet werden kann. Die Zugabemenge<br />

von Buchweizenmehl kann durch<br />

die Verwendung von starkem Weizenmehl<br />

oder Vitalkleber weiter erhöht werden. Allerdings<br />

wird aus wirtschaftlichen, geschmacklichen<br />

und backtechnischen Gründen selten<br />

ein Anteil von 30 Prozent Buchweizenmehl<br />

oder vorgequollener Buchweizengrütze<br />

überschritten (IREKS, Wissensforum Back-<br />

12 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


INGREDIENTS<br />

Abb. 3: Das Le Pain des Fleurs Bio Knusperbrot –<br />

Buchweizen (Quelle: EKIBIO)<br />

waren). Auf dem Markt hat sich das Buchweizenbrot<br />

der Alnavit GmbH als Produkt mit<br />

dem höchsten Anteil an Buchweizennatursauerteig<br />

(33 Prozent) etabliert. Ein geringerer<br />

Buchweizenanteil führt zu einem größeren<br />

Volumen des Endprodukts. Eine höhere Menge<br />

an Buchweizen führt zwar zu einem kleineren<br />

Volumen und einer geringeren Dehnbarkeit<br />

des Teigs, bietet jedoch mehr wertvolle<br />

Nährstoffe. Ebenso berichtete Rumbler et<br />

al. (2023), dass eine Mischung von starkem<br />

Gluten-Weizenmehl mit speziellen Getreidesorten<br />

wie Sorghum, Hirse, Amaranth oder<br />

Buchweizen die rheologischen und Backeigenschaften<br />

verbessert. Des Weiteren ergab<br />

die Studie von Wang et al. (2023), dass<br />

die Zugabe von Calcium zu Nudeln mit Natriumalginat<br />

deren Qualität verbessert, indem<br />

sie während des Kochens weniger Wasser<br />

aufnehmen und gleichzeitig eine bessere<br />

Textur aufweisen.<br />

Zusammenfassend lässt sich konstatieren,<br />

dass Buchweizen eine Vielzahl positiver Eigenschaften<br />

aufweist, die sowohl die Gesundheit<br />

fördern als auch für die Backtechnologie<br />

relevant sind. Aufgrund seiner ausgewogenen<br />

Nährstoffzusammensetzung, des<br />

hohen Proteingehalts, der Fülle an essentiellen<br />

Aminosäuren und des Gehalts an wichtigen<br />

Spurenelementen stellt Buchweizen<br />

einen ernährungsphysiologisch wertvollen<br />

Rohstoff dar. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

sind besonders relevant für Hersteller<br />

von Backwaren, die innovative Brotmischungen<br />

mit vordefinierten Eigenschaften<br />

und verbessertem Nährstoffprofil entwickeln<br />

möchten.<br />

Die Integration von Buchweizen als innovativem<br />

Rohstoff in Backwaren trägt nicht nur zur<br />

geschmacklichen Vielfalt bei, sondern leistet<br />

auch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung<br />

des gesamten Backergebnisses.<br />

Autorin:<br />

Zhanar Sadyk,<br />

Lebensmitteltechnologin, M. Sc. und<br />

freie Fachredakteurin<br />

Weitere Informationen und Referenzen:<br />

sadyk@<strong>food</strong>-editorial-solutions.de<br />

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MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

13


Mit Kohlendioxid hochwertige<br />

Extrakte nachhaltig gewinnen<br />

Vielfalt an Extrakten aus Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

Natürliche Extrakte kommen in der Lebensmittelproduktion vielfach zum Einsatz. Sie werden für ihr Aroma geschätzt, als<br />

natürliche Färbungsvariante genutzt und in Nahrungsergänzungsmitteln, zum Beispiel, aufgrund ihrer gesundheitsfördernden<br />

Eigenschaften verwendet. Das Sortiment an Extrakten aus Entwicklungs- und Schwellenländern ist riesig und bereichert<br />

das Angebot auf dem EU-Markt. Das Import Promotion Desk (IPD), ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), arbeitet mit kleinen und mittelständischen Unternehmen in 21 Partnerländern<br />

zusammen, die sich auf die Herstellung von hochwertigen Extrakten spezialisiert haben. Sie verwerten einheimische Pflanzen<br />

und regionale landwirtschaftliche Produkte, wie zum Beispiel Ingwer, Kurkuma, Schwarzkümmel, Koriander, Kardamom<br />

und Kaffee. Darunter sind auch Unternehmen wie „Apotec Bay Botanical Solutions“ aus Ägypten und „Actifs Précieux“ aus<br />

Tunesien, die das Verfahren der CO 2<br />

-Extraktion nutzen, um aus dem pflanzlichen Rohmaterial Extrakte zu gewinnen.<br />

Bei der CO 2<br />

-Extraktion wird Kohlendioxid<br />

als natürliches und umweltfreundliches<br />

Lösungsmittel eingesetzt. In dem Extrahierungsverfahren<br />

kommt CO 2<br />

im sogenannten<br />

„überkritischem“ Aggregatzustand zum<br />

Einsatz. In diesem Zustand weist CO 2<br />

die<br />

Merkmale sowohl eines Gases als auch einer<br />

Flüssigkeit auf. Erwärmt und unter sehr<br />

hohem Druck verdichtet, dringt das CO 2<br />

nun<br />

in die kleinsten Poren des Rohmaterials ein<br />

und löst die gewünschte Substanz heraus.<br />

Durch das Absenken des Drucks und Erwärmen<br />

wird das CO 2<br />

wieder gasförmig und verflüchtigt<br />

sich vollständig. So wird der reine<br />

Extrakt freigesetzt. Der Vorteil von CO 2<br />

ist es, dass es als Lösungsmittel sehr vielseitig<br />

einsetzbar ist. Durch die Steuerung<br />

von Temperatur und Druck kann CO 2<br />

für viele<br />

Extraktionsprozesse genutzt werden und<br />

sehr unterschiedliche Extrakte herstellen.<br />

Die Weiterentwicklung der Technologie hat es<br />

ermöglicht, den Druck deutlich zu erhöhen<br />

und somit die Dauer des Verfahrens zu verkürzen.<br />

Der Einsatz von CO 2<br />

ist somit nicht nur<br />

nachhaltig, sondern auch sehr effizient.<br />

Schonende Ölgewinnung durch<br />

CO 2<br />

-Extraktion<br />

Die CO 2<br />

-Extraktion ermöglicht die Herstellung<br />

eines reinen Öls, das wenig bis gar keine<br />

Nachbearbeitung benötigt. Das tunesische<br />

Unternehmen „Actifs Précieux“ setzt auf diese<br />

nachhaltige und energieeffiziente Methode<br />

zur Gewinnung hochwertiger natürlicher Inhaltsstoffe.<br />

„Dieser umweltfreundliche Ansatz<br />

bietet zahlreiche Vorteile, wie zum Beispiel<br />

den Erhalt hitzeempfindlicher Komponenten,<br />

keine Lösungsmittelrückstände und eine längere<br />

Haltbarkeit, was letztlich zu saubereren<br />

und sichereren Produkten führt“, fasst Hajer<br />

Derouiche von „Actifs Précieux“ zusammen.<br />

Das tunesische Unternehmen hat sich auf Extrakte<br />

spezialisiert, die auf natürlichem Rohmaterial<br />

aus dem Mittelmeerraum und aus Afrika<br />

basieren. Sie stellen unter anderem Produkte<br />

aus Ingwer, Schwarzkümmel, Minze,<br />

Koriandersamen und -früchten sowie Samen<br />

der Aleppo-Kiefer her.<br />

Wirksame Trennung: Reine Extrakte<br />

„Apotec Bay Botanical Solutions“ aus Ägypten<br />

nutzt das CO 2<br />

-Verfahren für seine natürlichen<br />

Extrakte, wie Extrakten von Kaffee, Paprika,<br />

schwarzem Pfeffer, Kardamom, Zimt und vieles<br />

mehr. „Das Verfahren gilt nicht nur als<br />

die sauberste und schonendste Methode der<br />

14 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


INGREDIENTS<br />

Auch hitzeempfindliche Bestandteile bleiben beim schonenden Verfahren der CO 2<br />

-Extraktion erhalten. In der Anlage dringt das CO 2<br />

in die kleinsten Poren und löst die gewünschte Substanz heraus.<br />

Extraktion. Es erhöht auch die Qualität des<br />

Endprodukts, da sie eine wirksame Trennung<br />

der gewünschten Substanz von den anderen<br />

Bestandteilen der Pflanze bietet“, sagt Yousra<br />

Hafez von „Apotec Bay“.<br />

Große Auswahl an Extrakten mit<br />

vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten<br />

Die Verwendung von Extrakten in der Lebensmittelindustrie<br />

ist vielfältig: Sie kommen als<br />

natürliche Geschmacks- und Farbstoffe sowie<br />

Aromen zum Einsatz. Zudem werden Extrakte<br />

aufgrund ihres Nährstoffprofils und des damit<br />

verbundenen Zusatznutzens verwendet.<br />

Aus der Ingwerwurzel wird zum Beispiel vor<br />

allem Gingerol und Shogaol extrahiert. Gingerol<br />

und Shogaol sind verantwortlich für<br />

den scharfen Ingwer-Geschmack und wirken<br />

zugleich entzündungshemmend. Dieser Extrakt<br />

hat ein starkes, warmes und würziges<br />

Ingweraroma, mit einem scharfen und leicht<br />

bitteren Geschmack. Er wird unter anderem<br />

in funktionellen Lebensmitteln und Getränken<br />

verwendet.<br />

Das Extrakt Schwarzkümmel ist unter anderem<br />

reich an bioaktiven Verbindungen wie<br />

Thymochinon sowie essenziellen Fettsäuren,<br />

einschließlich Linol- und Ölsäure. Es<br />

wird als Zutat in Functional Food genutzt.<br />

Aus Minze der Mentha Spicata Pflanze wird<br />

durch CO 2<br />

-Extraktion ein Extrakt mit erfrischendem<br />

Minze-Aroma gewonnen. Er wird<br />

häufig in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

als natürlicher Geschmacksstoff<br />

eingesetzt.<br />

Autorin:<br />

Annegret Winzer, Freie Journalistin<br />

Weitere Informationen:<br />

www.importpromotiondesk.de<br />

Bildquelle: Actifs Precieux Tunesien<br />

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MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

15


VERFAHRENSTECHNIK · ENERGIEMANAGEMENT<br />

Durch digitale Services<br />

Wartungskosten sparen<br />

BUSCH Vakuumtechnik bei Emsland Frischgeflügel<br />

70 Prozent Wartungskosten einsparen und 30 Prozent Förderung erhalten: Wie dies der Emsland Frischgeflügel GmbH<br />

mit ihrem neuen Vakuumsystem von Busch Vacuum Solutions gelingt und weshalb ihre Techniker nun auch an den<br />

Wochenenden wieder ruhig schlafen können.<br />

Aufmerksam blicken Johannes Kohne<br />

und sein Kollege auf den großen<br />

Bildschirm in seinem Büro. Zu sehen sind<br />

sämtliche Vakuumpumpen mit ihren aktuellen<br />

Leistungsdaten. “Alles im grünen Bereich”,<br />

freut sich der Technische Leiter von<br />

Emsland Frischgeflügel. Und auch alle<br />

60 Techniker des Unternehmens haben<br />

sämtliche Pumpendaten in Echtzeit auf ihren<br />

Tablets. So sind sie stets über den Zustand<br />

der Anlage auf dem Laufenden und<br />

können gezielt eingreifen, sollte doch einmal<br />

etwas nicht ganz rund laufen. Ein paar<br />

Räume weiter stehen die 36 MINK Vakuumpumpen<br />

von Busch Vacuum Solutions und<br />

schnurren vor sich hin. Zuverlässig versorgen<br />

sie das Transportsystem des Standorts<br />

mit Vakuum. Damit Schlachtabfälle und<br />

verzehrfertige Produkte sicher, effizient und<br />

hygienisch durch pneumatische Saugförderung<br />

von A nach B gelangen.<br />

„Wir schmeißen nichts weg, alles wird verarbeitet<br />

– für uns Menschen oder als hochwertiges<br />

Tierfutter“, betont Kohne. Der bedingungslose<br />

Qualitätsanspruch gilt im ganzen<br />

Unternehmen: bei der Vakuumversorgung,<br />

beim Tierwohl, bei den Produkten,<br />

bei den Arbeitsbedingungen. Deshalb hat<br />

man bei Emsland Frischgeflügel die gesamte<br />

Prozesskette im Blick – vom Futter bis<br />

zur Fleischverarbeitung. Neben drei Mischfutterwerken<br />

gehören eine Brüterei sowie<br />

zwei Hähnchenschlacht- und -zerlegebetriebe<br />

zur Rothkötter Unternehmensgruppe, für<br />

die Franz Rothkötter 1959 mit dem Mischfutterwerk<br />

den Grundstein gelegt hat. 2003<br />

wurde der Produktionsbetrieb in Haren im<br />

Emsland von Franz-Josef Rothkötter erbaut.<br />

Rund 2.500 Beschäftigte verarbeiten hier<br />

Hähnchenteile vom Flügel bis zum Filet für<br />

den Lebensmitteleinzelhandel und die industrielle<br />

Weiterverarbeitung in verschiedenen<br />

Gewichts- und Verpackungseinheiten.<br />

Gefördert durch Bundesregierung<br />

Anfang 2022 hat Kohne die alte Vakuumanlage<br />

mit ölgeschmierten Drehschieber-<br />

Vakuumpumpen gegen die neuen MINKs austauschen<br />

lassen. „Wir haben nicht nur unglaublich<br />

viel Betreuungszeit eingespart, sondern<br />

auch 70 Prozent der Wartungskosten“,<br />

rechnet Kohne vor. „Fachkräfte, die stundenlang<br />

Pumpen putzen und am Wochenende Öl<br />

wechseln müssen – all das gehört nun endlich<br />

der Vergangenheit an!“ Außerdem können<br />

dank der modernen IE4-Motoren, mit denen<br />

die MINKs angetrieben werden, in einem Jahr<br />

274.500 kWh Energie eingespart werden.<br />

30 Prozent der Anschaffungskosten erhielt<br />

Emsland Frischgeflügel dafür vom Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) zurück, das die Umrüstung auf<br />

moderne, energieeffiziente Technologien in<br />

Deutschland fördert. Bei der Antragstellung<br />

waren die Experten von Busch behilflich.<br />

Qualität von Anfang an<br />

Auf dem großen Bildschirm in seinem Büro hat Johannes<br />

Kohne, Technischer Leiter, die Leistungsdaten aller<br />

Vakuumpumpen im Blick. (Quelle: Emsland Frischgeflügel)<br />

(Bild: photocrew)<br />

OTTO, digitale Services von Busch<br />

Aber das ist noch längst nicht alles. Denn bei<br />

der Umstellung setzte Kohne zugleich auf<br />

Digitalisierung: Alle 36 MINK Pumpen sind<br />

mit OTTO, den digitalen Services von Busch<br />

ausgestattet. Das heißt, sie senden permanent<br />

Leistungsdaten wie Pumpentemperatur,<br />

Vibrationen, Ansaugdruck in die Cloud, die<br />

von dort via PC, Tablet oder Smartphone abgerufen<br />

werden können. „Wie hoch die Temperatur<br />

des Getriebeöls ist, ob der Ansaugdruck<br />

konstant ist, wie hoch die Ablufttem-


ENERGIEMANAGEMENT · VERFAHRENSTECHNIK<br />

Ein Vakuumsystem von Busch Vacuum Solutions versorgt das Transportsystem der Emsland<br />

Frischgeflügel GmbH mit dem benötigten Vakuum. (Quelle: Busch Vacuum Solutions)<br />

Emsland Frischgeflügel verarbeitet Hähnchenteile vom Flügel bis zum Filet für den Lebensmitteleinzelhandel<br />

und die industrielle Weiterverarbeitung. (Quelle: Emsland Frischgeflügel)<br />

Vollständig vernetzt dank OTTO, digitale Services von Busch.<br />

(Quelle: Busch Vacuum Solutions)<br />

peratur ist – all das wussten wir<br />

vorher nicht. Und jetzt haben wir<br />

es dank OTTO über die App sogar<br />

auf unserem Tablet“, ist Kohne<br />

begeistert. „Und dank der guten<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

unserer IT und den Experten von<br />

Busch hat auch die Installation<br />

auf unserem System hervorragend<br />

geklappt.“ Emsland Frischgeflügel<br />

hat außerdem einen Aktiv-Service-Wartungsvertrag<br />

mit<br />

Busch abgeschlossen und vertraut<br />

auch bei der Wartung voll<br />

auf die Vakuumspezialisten aus<br />

Maulburg. Durch gezielte, vorausschauende<br />

Wartung kann so<br />

übermäßigem Verschleiß und<br />

vorzeitigem Ausfall vorgebeugt<br />

werden. Und bei einem Problem<br />

können sich die Techniker von<br />

Busch auch aus der Ferne direkt<br />

auf das System aufschalten.<br />

Zuverlässig und ausfallsicher<br />

Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit<br />

sind für Emsland Frischgeflügel<br />

absolut entscheidend, da andernfalls<br />

die Produktion zum Erliegen<br />

kommt und im schlimmsten<br />

Fall Nahrungsmittel verderben. An<br />

den Verarbeitungslinien fallen alle<br />

abgeschnittenen Hähnchenteile<br />

durch Sammeltrichter in spezielle<br />

Behälter. Ein Kugelventil öffnet<br />

sich alle sechs Minuten, und der<br />

Inhalt wird abgesaugt. Das benötigte<br />

Vakuum zur Absaugung, zum<br />

Transport und für den Reinigungsprozess<br />

am Ende der Produktionsschicht<br />

liefern die MINK Klauen-<br />

Vakuumpumpen von Busch. Anhand<br />

der Daten, die sie permanent<br />

in die Cloud senden, sollen Normzyklen<br />

ermittelt werden, die später<br />

zum Abgleich mit dem tatsächlichen<br />

Druckverlauf herangezogen<br />

werden, um Abweichungen frühzeitig<br />

erkennen und vorausschauend<br />

gegensteuern zu können. „Wir<br />

wollen die Probleme beheben, bevor<br />

sie tatsächlich entstehen“, erläutert<br />

Kohne.<br />

Fit für die Zukunft<br />

Bei Emsland Frischgeflügel in Haren<br />

sind noch andere Vakuumzentralanlagen<br />

von Busch im Einsatz.<br />

Sie versorgen weitere Transportsysteme<br />

mit Vakuum. 25 MINK<br />

Vakuumpumpen in spezieller Sauerstoffversion<br />

werden für die Verpackung<br />

unter Schutzgas mit erhöhtem<br />

Sauerstoffgehalt (MAP)<br />

eingesetzt. Alle 135 Bestandspumpen<br />

sollen in nächster Zeit<br />

mit dem IoT-Kit nachgerüstet werden.<br />

Im Schwesterbetrieb in Wietze,<br />

Niedersachsen, sind bereits<br />

alle Pumpen mit OTTO ausgestattet.<br />

„Dann ist unsere Vakuumversorgung<br />

auf dem allerneuesten<br />

Stand der Technik, und wir sind<br />

komplett digital. Es war die absolut<br />

richtige Entscheidung, unsere<br />

Anlagen geneinsam mit Busch<br />

zu modernisieren und zu digitalisieren!<br />

Für uns ist OTTO ebenso<br />

praktisch wie gewinnbringend“,<br />

fasst Kohne begeistert zusammen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.buschvacuum.com<br />

Bodenbeschichtungen für<br />

die Lebensmittelindustrie<br />

Zuverlässig, leistungsstark und dauerhaft<br />

• Geprüft: HACCP, FDA, ISEGA, Indirekter<br />

Kontakt mit Lebensmitteln<br />

• Rutschhemmend einstellbar<br />

• Chemisch, mechanisch und thermisch<br />

hoch beständig<br />

www.stocretec.de<br />

Foto: Dragosh / Adobe Stock<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

014328_01_02-24_Food_92x62.indd 1 13.02.24 09:51<br />

17


Györ liegt im nordwestlichen Ungarn. Als Teil der<br />

ungarischen Biergastronomie hat die Apátúr Brauerei<br />

die jahrhundertalte Tradition der benediktinischen<br />

Braukunst wiederbelebt und in der Innenstadt eine<br />

Schaubrauerei mit Bierhaus eröffnet.<br />

Sauber brauen<br />

Hygienisch sicher und hoch widerstandsfähig – StoFloor Food KU 601 für Brauerei in Györ<br />

Chemisch und mechanisch hoch belastbar, ausgelegt auf höchste hygienische Ansprüche: Diese Anforderungen gelten in<br />

der Lebensmittelindustrie bis zum Boden. In einer Lehr- und Schaubrauerei hat dieser auch noch gut auszusehen. Mit dem<br />

Bodensystem StoFloor Food KU 601 (StoCretec) ist das problemlos zu realisieren, wie das Beispiel Apátúr in Györ zeigt.<br />

Brautradition wiederbelebt: Mit der Lehrund<br />

Schaubrauerei der Apátúr Brauerei<br />

entstand mitten in Györ eine neue Braustätte,<br />

die mit der Produktion von Pilseni,<br />

Búza, New England IPA und Barna Ale alte<br />

Handwerkskunst modern aufleben lässt.<br />

Als Schirmherren sind die Széchenyi István<br />

Universität und die Benediktiner der Abtei<br />

Szent Mór Bencés Perjelség beteiligt –<br />

auf die die Brautradition zurück geht. Die<br />

neue Braustätte erfüllt heute die höchsten<br />

hygienischen Anforderungen. Das gilt auch<br />

für den Boden, der zudem hohen mechanischen<br />

und chemischen Belastungen widersteht.<br />

In der Lebensmittelproduktion müssen<br />

sich Böden gut reinigen lassen und den<br />

internen Verkehr problemlos tragen. Für die<br />

neue Brauerei entschied sich das Apátúr-<br />

Projektteam (gemeinsam mit der Abtei) für<br />

das zertifizierte Bodenbeschichtungssystem<br />

StoFloor Food KU 601 von StoCretec. Es<br />

zeichnet sich durch seine gute Beständigkeit<br />

gegen Medien aus, die während des<br />

Brauens anfallen können, genauso wie gegen<br />

Reinigungsmittel. Seine Oberfläche lässt<br />

sich optimal säubern und dekontaminieren.<br />

Attraktiv in der Schaubrauerei, zugleich mechanisch und chemisch hoch belastbar und für die hygienischen<br />

Standards in der Lebensmittelproduktion.<br />

StoFloor Food KU 601 ist FDA-geprüft und<br />

verfügt über die CSM Qualifizierung für den<br />

Einsatz im Reinraum. Die mechanisch hoch<br />

widerstandsfähige Beschichtung erlaubt das<br />

Befahren mit Vollgummi-, Vulkollan- und<br />

Polyamidbereifung. Als abgestreuter Belag<br />

erreicht das System die Rutschhemmklassen<br />

R11 oder R12. So bietet StoFloor Food<br />

KU 601 Sicherheit, was bei den regelmäßigen<br />

Besuchen von Studierenden und Gästen<br />

in der Lehrbrauerei besonders wichtig ist.<br />

Auch optisch überzeugt die Beschichtung.<br />

StoPox KU 601 lässt sich in zahlreichen RAL-<br />

Farben tönen und durch die guten Verlaufsund<br />

Entlüftungseigenschaften entsteht eine<br />

homogene, qualitativ hochwertige Oberfläche.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.stocretec.de<br />

Bildquelle: NexGen Pictures / Gotsik Ferenc /<br />

StoCretec GmbH<br />

18 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


ANLAGEN/KOMPONENTEN · VERFAHRENSTECHNIK<br />

Linearachsen für die Lebensmittelindustrie<br />

Das Plus-System von Rollon – Sicher, zuverlässig und leistungsstark<br />

Für die hygienesensiblen Anwendungen in<br />

der Lebensmittelindustrie liefert Rollon<br />

mit dem Plus-System eine ideale Lösung. Vor<br />

allem die Linearachsen der Baureihe ELM bieten<br />

maximalen Schutz bei gleichzeitig hoher<br />

Dynamik und geringem Wartungsbedarf. Damit<br />

werden sie den branchentypisch hohen<br />

Anforderungen an Produktivität, Sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit optimal gerecht.<br />

Bei der Baureihe ELM aus dem Rollon Plus-<br />

System handelt es sich um vollständig geschlossene<br />

Linearachsen mit Zahnriemenantrieb.<br />

Sie verfügt über eine selbsttragende<br />

Struktur mit einem robusten Profil aus stranggepresstem,<br />

eloxiertem Aluminium sowie eine<br />

integrierte Kugelumlaufführung mit hoher<br />

Tragzahl. Ein Abdeckriemen aus Polyurethan<br />

schützt den Riemenantrieb und das Linearführungssystem<br />

vor Staub, Schmutz, Fremdkörpern,<br />

Flüssigkeiten und anderen Verunreinigungen.<br />

Das optionale Druckbeaufschlagungssystem<br />

reduziert das Eindringen von Verunreinigungen<br />

weiter. Kontaminationen von<br />

Lineartechnik und Produkt werden so vermieden.<br />

Das gewährleistet ein hohes Maß an Effizienz,<br />

Sicherheit und Hygiene.<br />

Hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

Die besonders geschützten ELM-Linearachsen<br />

garantieren in allen Phasen der Lebensmittelproduktion<br />

eine hohe Produktivität: von<br />

der Produkthandhabung bis hin zu End-of-<br />

Line-Anwendungen wie Produktverfolgung,<br />

Palettierung und Verpackung. Sie ermöglichen<br />

eine hohe Steifigkeit und Tragfähigkeit und<br />

erzielen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu<br />

4 m/s sowie Beschleunigungen von bis zu<br />

50 m/s 2 . Dank Selbstschmierung ist der Wartungsbedarf<br />

minimal. Spezielle Schmierbehälter<br />

sorgen für eine kontinuierliche Schmierung<br />

der Kugellaufbahnen bis zu 5.000 km.<br />

Die Baureihe ELM ist in vier Größen verfügbar –<br />

50, 65, 80 und 110 mm – und lässt sich<br />

individuell an kundenspezifische Anforderungen<br />

anpassen. Für Applikationen mit besonders<br />

rauer Umgebung und/oder mit häufigen<br />

Waschvorgängen ist eine korrosionsbeständige<br />

Ausführung mit Edelstahlkomponenten,<br />

einer speziellen ablagerungsfreien<br />

Oberflächenbehandlung und FDA-konformen<br />

Schmiermitteln erhältlich.<br />

Hygienegerechte Linearachsen für schwere<br />

Lasten und vertikale Bewegungen<br />

Das<br />

Rollon Plus-System<br />

ist eine ideale Lösung für<br />

die hygienesensiblen Anwendungen<br />

in der Lebensmittelindustrie.<br />

Bei den beiden anderen Baureihen des Plus-<br />

Systems – ROBOT und SC – sind die Kugelumlaufführungen<br />

an den Außenseiten des<br />

Aluminiumprofils angebracht, dank Ausführungen<br />

in Edelstahl und inkl. lebensmittelverträglicher<br />

Schmierstoffe mit FDA-Zulassung<br />

gewährleisten sie dennoch einen angemessenen<br />

Grad an Hygiene und Sauberkeit. Die<br />

kugelgeführte ROBOT-Baureihe mit zwei parallelen<br />

Führungen eignet sich besonders für<br />

schwere Lasten. Die SC-Baureihe wurde speziell<br />

für vertikale Bewegungen entwickelt.<br />

Eine ideale Wahl für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Hohe Tragfähigkeit, hervorragende Dynamik,<br />

wartungsarmer Betrieb, lange Lebensdauer,<br />

hygiengerechtes Design: Die Linearachsen<br />

des Rollon Plus-Systems bringen hohe Performance<br />

mit optimalen Schutz vor Verunreingungen<br />

sowie guter Reinigbarkeit in Einklang<br />

und sind damit erste Wahl für alle lineartechnischen<br />

Anwendungen in der Lebensmittelindustrie.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.rollon.de<br />

Bildquelle: Rollon<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

19


MESSEN · ANUGA FOODTEC <strong>2024</strong><br />

Verantwortung trifft Fortschritt<br />

Die Anuga FoodTec <strong>2024</strong> als Wegweiser für die Lebensmittel- und Getränkebranche<br />

Die Anuga FoodTec <strong>2024</strong> hat erneut ihre Position als primäre Zuliefermesse und zentrale Plattform der globalen Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie gestärkt. „Responsibility“ lautete das Leitthema der Fachmesse und ihres umfangreichen<br />

Fachprogramms, das Antworten auf Fragen aus den Bereichen alternative Proteinquellen, Energie- und Wassermanagement,<br />

Digitalisierung sowie KI gab. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette wurden neue Technologien und Konzepte<br />

für den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen vorgestellt. Die Beteiligung von 1.307 Unternehmen<br />

und nahezu 40.000 Fachbesuchern aus 133 Ländern untermauert den Stellenwert der<br />

Anuga FoodTec als Vorreiter für zukunftsweisende Lösungen in der Lebensmitteltechnologie.<br />

„B<br />

ei der diesjährigen Anuga FoodTec<br />

wurde deutlich, dass echte Verantwortung<br />

weit über das Tagesgeschäft hinausgeht;<br />

sie ist die Triebkraft für nachhaltiges und langfristiges<br />

Wachstum. In jeder Diskussion, jeder<br />

Präsentation und jedem neuen Produkt sahen<br />

wir, wie entscheidend es ist, heute mutige Entscheidungen<br />

für unsere gemeinsame Zukunft<br />

zu treffen", reflektiert Oliver Frese, Chief Operating<br />

Officer der Koelnmesse.<br />

„Vernetzung von Wissenschaft und unternehmerischer<br />

Praxis sowie interdisziplinäres<br />

Networking sind vorbildlich gelungen. Das<br />

schafft Synergien, die für übergreifende Innovationen<br />

die Basis darstellen. Und diese<br />

brauchen wir verstärkt für ein tragfähiges<br />

Ernährungssystem der Zukunft, in dem die<br />

Anuga FoodTec als B2B-Innovations- und<br />

Networking-Plattform ein wesentlicher Bestandteil<br />

ist“, betont Prof. Dr. Katharina<br />

Riehn, Vorsitzende des DLG-Fachzentrums<br />

Lebensmittel und Vizepräsidentin der DLG.<br />

Eröffnungsrede vom Club of Rome<br />

Sandrine Dixson-Declève, Co-Präsidentin<br />

des Club of Rome, eröffnete die Anuga Food-<br />

Tec mit einem eindrücklichen Vortrag, der<br />

die drängenden Bedürfnisse nachhaltiger<br />

Entwicklungen hervorhob. Ihre Keynote orientierte<br />

sich eng am Leitthema „Responsibility“<br />

und an der unverzichtbaren Bedeutung<br />

von umweltschonenden Produktionsverfahren.<br />

Mit ihrer Ansprache gab Dixson-Declève<br />

einen entscheidenden Impuls in Richtung<br />

nachhaltiger Transformation. Auf der Anuga<br />

FoodTec präsentierten die Aussteller bereits,<br />

wie eine praktische Umsetzung der<br />

angesprochenen Ideale aussehen kann.<br />

Imressionen von der Anuga FoodTec <strong>2024</strong>.<br />

Umdenken der Branche ist spürbar<br />

Die Anuga FoodTec zeigte eindringlich: Kernthemen<br />

wie Verantwortung, Wertschöpfung,<br />

Klimaneutralität und Ernährungssicherheit<br />

prägen maßgeblich die Richtung der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie – weit entfernt<br />

von kurzlebigen Trends. So boten die ausgestellten<br />

Maschinen unter anderem Einblicke<br />

in innovative Strategien zur Minimierung von<br />

Lebensmittelverlusten und der Aufbereitung<br />

von Abwasser. Darüber hinaus stellten sie<br />

Verfahren wie das High Pressure Processing<br />

vor, das Lebensmittel ohne Konservierungsstoffe<br />

länger frisch hält.<br />

Ein weiterer Fokus lag auf der Reduktion von<br />

Kunststoffeinsatz sowie der Verwendung alternativer<br />

Verpackungsmaterialien. Zudem<br />

wurden Fortschritte für die Produktion von<br />

pflanzenbasierten Lebensmitteln präsentiert,<br />

die als zukunftsweisende Lösungen für nachhaltigere<br />

Ernährungsweisen dienen.<br />

Zum ersten Mal wurde eine Anlage vorgestellt,<br />

die es ermöglicht, Cultivated Food in industriellem<br />

Maßstab zu produzieren. Die Präsenta-<br />

20 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


ANUGA FOODTEC <strong>2024</strong> · MESSEN<br />

tionen vor Ort veranschaulichten<br />

eindrucksvoll, wie sich die Unternehmen<br />

den Herausforderungen<br />

einer sowohl wirtschaftlich<br />

als auch ökologisch nachhaltigen<br />

Zukunft stellen.<br />

Highlights und Neuheiten<br />

Mit dem neuen Ausstellungsbereich<br />

„Environment & Energy“<br />

wurde ein innovativer Schwerpunkt<br />

gesetzt. Dieser Bereich<br />

widmete sich den fortschrittlichen<br />

Energielösungen, die in<br />

der Lebensmittelindustrie eine<br />

wachsende Rolle spielen. Im Fokus<br />

standen dabei Technologien<br />

wie Solarthermie, Wärmepumpen,<br />

Biogas und Biomasse, die<br />

nicht nur auf die Energiewende<br />

einzahlen, sondern auch dazu<br />

beitragen, die CO 2<br />

-Emissionen<br />

von Unternehmen signifikant zu<br />

reduzieren und die Energieeffizienz<br />

umfassend zu steigern.<br />

Anuga FoodTec in Zahlen<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Achema<br />

10. bis 14. Juni <strong>2024</strong><br />

Halle 3 · Stand A60<br />

Insgesamt wurden fast 40.000<br />

Fachbesucher aus 133 Ländern<br />

gezählt, der Auslandsanteil lag<br />

bei über 60 Prozent. Die größten<br />

Besuchergruppen außerhalb<br />

Europas kamen aus China, USA,<br />

Korea, Israel und Japan. An der<br />

Messe beteiligten sich 1.307<br />

Aussteller. Dank einer gestiegenen<br />

Durchschnittsfläche konnten<br />

sich die Besucher dieses Jahr<br />

über eine noch größere Vielfalt an<br />

Exponaten und Live-Demonstrationen<br />

freuen. Besonders beeindruckend<br />

war das längste Exponat<br />

mit einer Länge von 35 Metern.<br />

Die nächste Anuga FoodTec findet<br />

vom 23. bis 26. Februar<br />

2027 in Köln statt. Fachlicher<br />

Partner und ideeller Träger ist die<br />

DLG, Deutsche Landwirtschafts-<br />

Gesellschaft.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.anuga<strong>food</strong>tec.de<br />

Bildquelle: Koelnmesse GmbH<br />

Ein Höhepunkt war die Verleihung<br />

des International FoodTec<br />

Awards. Im Mittelpunkt standen<br />

14 Innovationsprojekte aus<br />

der globalen Lebensmittel- und<br />

Zulieferindustrie. Für detaillierte<br />

Informationen zum International<br />

FoodTec Award verweisen<br />

wir auf eine separate Pressemitteilung<br />

der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG).<br />

Aussteller und Top-Entscheider<br />

Der hochkarätigen, internationalen<br />

Ausstellerschaft entsprach<br />

das ebenso hochklassige Messepublikum.<br />

Zu den Top-Entscheidern,<br />

die zur Anuga Food-<br />

Tec registriert waren, gehören<br />

Vertreter der Unternehmen wie<br />

AB InBev, Arla Foods, Asahi,<br />

Conagra, Danone, DMK Deutsches<br />

Milchkontor, Dr. Oetker,<br />

Friesland Campina, General<br />

Mills, Kraft Heinz, Lactalis, Mc-<br />

Cain, Meiji, Mengniu, Mondelez,<br />

Müller, Nestlé, Nomad, Plukon,<br />

Saputo, Schreiber, Sprehe, Unilever,<br />

Yili und viele weitere.<br />

Neue Kennzeichnungslösungen<br />

für die Pharmaindustrie<br />

Leistungsstarke Kennzeichnungssysteme (Inkjet, Laser),<br />

Etikettiertechnik und Code Prüfsysteme – Made in Germany<br />

www.rea-jet.com<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

21


MESSEN · ACHEMA <strong>2024</strong><br />

Vielfältiges Vortragsprogramm<br />

für die Welt der Prozessindustrie<br />

Die ACHEMA <strong>2024</strong> von 10. – 14. Juni in Frankfurt am Main<br />

Die ACHEMA <strong>2024</strong> verzahnt erneut das Vortrags- und Rahmenprogramm vollständig mit der Ausstellung. Im Jahr<br />

2022 hatte die ACHEMA den Kongress und die so genannten Innovation Stages erstmals in die Ausstellung integriert.<br />

Aufgrund des positiven Feedbacks wird das Konzept auch dieses Jahr fortgeführt. Insgesamt warten in den Vortragssälen<br />

und auf den Bühnen in der Ausstellung mehr als 750 Beiträge auf die Besucher.<br />

issenschaft und Industrie im Dialog<br />

„W ist seit jeher Credo der DECHEMA<br />

und seit der letzten ACHEMA auch gelebte<br />

Praxis im Vortrags- und Kongressprogramm.<br />

Der Erfolg gibt uns dabei recht: Mit mehr als<br />

20.000 Zuhörern waren die Besucherzahlen<br />

im Jahr 2022 deutlich höher als bei der<br />

ACHEMA 2018, die insgesamt mehr Teilnehmer<br />

hatte“, so Dr. Andreas Förster, Geschäftsführer<br />

des DECHEMA e.V. und damit Veranstalter<br />

der ACHEMA. Das Kongressprogramm<br />

setzt dieses Jahr Schwerpunkte in den Themen<br />

Wasserstoff, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft<br />

und Digitalisierung. Auf den sechs<br />

Innovation Stages in der Ausstellung und in<br />

den fünf Highlight-Sessions des Kongresses<br />

greift die ACHEMA <strong>2024</strong> diese und weitere<br />

Top-Themen der Prozessindustrie auf.<br />

Process Innovation<br />

Aktuellen Trends der Lebensmittelverarbeitung auf der ACHEMA <strong>2024</strong>.<br />

Auf der GEA Process Innovation Stage in<br />

Halle 9.0 wird es um Themen wie Elektrifizierung,<br />

Flexibilisierung und Biotechnologisierung<br />

von chemischen Prozessen sowie Beiträge<br />

zu smarten digitalen Technologien im Anlagenbau<br />

und -betrieb gehen. In der Process<br />

Highlight Session „Vorbild Natur – maximale<br />

Ressourceneffizienz in der chemischen Industrie”<br />

diskutieren Experten die Vision einer vollständig<br />

ressourceneffizienten chemischen Industrie<br />

und deren Umsetzung. Die Highlight-<br />

Session findet am Freitag, 14. Juni <strong>2024</strong> von<br />

12:00 bis 13:00 Uhr statt.<br />

Spotlight „Neue Lebensmittel“<br />

Fleisch aus Zellkulturen? Insekten als alternative<br />

Proteinquelle? Käse aus dem Fermenter?<br />

Was heute noch nach Zukunftsmusik klingen<br />

mag, wird schon bald Realität sein. Auf der<br />

ACHEMA werden die aktuellen Trends der Lebensmittelverarbeitung<br />

nicht nur auf der GEA<br />

Process Innovation Stage diskutiert, sondern<br />

es gibt auch die neueste Technik dazu zum<br />

Anfassen und Erleben.<br />

Pharma Innovation<br />

Die ZETA Pharma Innovation Stage in Halle 4.1<br />

nimmt neben vielen anderen Themen rund um<br />

Pharmaproduktion und -verpackung vor allem<br />

die biopharmazeutische Produktion in den Fokus<br />

– ebenfalls Schwerpunkt der Pharma Highlight<br />

Session am Montag, 10. Juni <strong>2024</strong> von<br />

13:00 bis 14:00 Uhr: Unter dem Titel „Pharmaproduktion<br />

der nächsten Generation – aktuelle<br />

Fortschritte in der Zell- und Gentherapie“<br />

wird es zum Auftakt der ACHEMA um die<br />

zentrale und dezentrale Herstellung von Zelltherapeutika<br />

und die aktuellen Herausforderungen<br />

der translationalen Forschung und der<br />

Vermarktung von Therapien gehen.<br />

Lab Innovation<br />

Der Erfolg im Labor wird mehr denn je durch<br />

die im Labor und an den Schnittstellen zu<br />

Technik und Produktion eingesetzten Technologien<br />

bestimmt. Darum drehen sich die Beiträge<br />

auf der Lab Innovation Stage in Halle<br />

12.0. Zusätzlich zur Lab Innovation Stage gibt<br />

es auf der ACHEMA <strong>2024</strong> eine Aktionsfläche<br />

rund um das digitalisierte, miniaturisierte und<br />

automatisierte Labor der Zukunft. Neben innovativer<br />

Bioanalytik und (bio-)pharmazeutischen<br />

Anwendungen werden auch Nachhaltigkeit<br />

sowie Planung, Bau, Einrichtung und<br />

Betrieb von Laboren intensiv beleuchtet. Letz-<br />

22 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


ACHEMA <strong>2024</strong> · MESSEN<br />

teres ist vor allem im SEFA Theatre der Scientific<br />

Equipment and Furniture Association ein<br />

Schwerpunkt: Auf der ACHEMA ist es die Anlaufstelle<br />

für Laborbetreiber, Architekten, Anwender<br />

und Experten der Labor-Community,<br />

die sich über die Laboratory-Grade-Umgebung<br />

informieren und einen Einblick in Erfolgsbeispiele<br />

aus aller Welt erhalten möchten.<br />

Green Innovation<br />

Die Herausforderung der klimaneutralen Produktion<br />

in der Prozessindustrie, zirkuläre Wirtschaft,<br />

die Integration von molekularer und<br />

industrieller Biotechnologie, nachhaltige Innovationen<br />

und Investitionen – das sind die<br />

Themen, die im Fokus der EY Green Innovation<br />

Stage in Halle 6.0 stehen. „Die Chemieindustrie<br />

setzt auf innovative Technologien, wie<br />

die grüne Chemie und Kreislaufwirtschaft, um<br />

die Nachhaltigkeit zu stärken. Die ACHEMA ist<br />

eine wichtige Plattform, um Branchenexperten<br />

zusammenzubringen, diese Herausforderungen<br />

anzugehen und Innovation zu fördern“,<br />

betont Matthias Brey, Head of Sustainability<br />

Consulting Europe West bei EY. In der Highlight-Session<br />

„Fossil-freie Produktion – auf der<br />

Suche nach alternativen Kohlenstoffquellen<br />

für die Chemieindustrie” diskutieren Experten<br />

aus Wissenschaft und Industrie am 13. Juni<br />

von 13:00 bis 14:00 Uhr, wie eine fossilfreie<br />

Produktion Realität werden kann.<br />

Digital Innovation<br />

Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, Autonome<br />

Systeme, Digitale Zwillinge und nicht zuletzt<br />

auch Cybersecurity: Die Siemens Digital<br />

Innovation Stage in Halle 11.0 bietet einen<br />

umfassenden und praxisnahen Überblick<br />

über zentrale Digitaltrends und ihren Einsatz<br />

in der Prozessindustrie. „Für die Prozessindustrie<br />

ist die ACHEMA die zentrale Plattform, auf<br />

der Innovation und praktische Anwendung zusammentreffen.<br />

Wir werden dort zeigen, wie<br />

Siemens die reale mit der digitalen Welt verbindet,<br />

um eine nachhaltigere Zukunft für unsere<br />

Kunden zu gestalten“, so Axel Lorenz,<br />

CEO Process Automation bei Siemens.<br />

Die Highlight Session „Künstliche Intelligenz<br />

und autonome Systeme in der Prozessindus -<br />

trie” am Mittwoch, 12. Juni <strong>2024</strong> von 13:00<br />

bis 14:00 Uhr erörtert die Schritte auf dem<br />

Weg hin zu autonomen Systemen und geht der<br />

Frage nach, welche technologischen und kulturellen<br />

Herausforderungen uns bevorstehen.<br />

Hydrogen Innovation<br />

Die Prozessindustrie steht wie keine andere<br />

Branche für das technologische Rückgrat einer<br />

funktionierenden Wasserstoffökonomie:<br />

Die Siemens Hydrogen Innovation Stage in<br />

Halle 6.0, die Sonderschau Wasserstoff sowie<br />

zahlreiche weitere Aussteller auf der ACHEMA<br />

präsentieren die bisherigen Meilensteine der<br />

Wasserstoffwirtschaft sowie künftige Herausforderungen.<br />

In der Highlight Session<br />

„Hyperscaling hydrogen – von Strategiezielen<br />

zur Wirklichkeit” geht es am Dienstag, 11. Juni<br />

<strong>2024</strong> von 13:00 bis 14:00 Uhr um die zentralen<br />

Fragen des Wasserstoffhochlaufs: Was bedeutet<br />

ein Hyperscaling für den Anlagenbau,<br />

seine Zulieferer und die Anwender? Welche Investitionen<br />

und Partnerschaften brauchen wir<br />

für Technologieentwicklung und Infrastruktur?<br />

Highlight-Sessions in Halle 4.0<br />

Während es in den Kongress-Sessions vor allem<br />

um anwendungsnahe Forschung und Entwicklung<br />

vom Proof-of-Concept bis an die<br />

Schwelle zum Markteintritt geht, legen die<br />

Vorträge auf den Innovation Stages in kurzen<br />

Präsentationen den Schwerpunkt auf aktuelle<br />

Fragestellungen aus der Produktion, Best<br />

Practices und Ready-to-use-Technologien –<br />

die Anwendung immer im Blick. Gemeinsam<br />

mit der Ausstellung und der engen Verzahnung<br />

gewinnen Teilnehmer dadurch eine einzigartige<br />

360-Grad-Perspektive auf alle Trends und<br />

Technologien der Prozessindustrien. Das Vortragsprogramm<br />

ist damit ein wichtiger Grund,<br />

warum auch dieses Jahr wieder Experten und<br />

Anwender aus 130 Ländern zur ACHEMA<br />

nach Frankfurt kommen werden.<br />

Forscher, Entwickler und Anwender treffen sich beim ACHEMA-<br />

Kongress, um über Themen der Prozessindustrie zu diskutieren.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.achema.de<br />

Bildquelle: DECHEMA<br />

International Magazine September 2022 ISSN 2628-5851<br />

Technology & Marketing 3/22<br />

Ingredients: Plant-Based Food, Black Soldier Flies, Fibers and Ce lulose, Grain Acceptability<br />

Processing: Wet Pet<strong>food</strong> Processing, Quality Control, Heat Exchangers, Mixing<br />

Packaging: Pouches and Alutrays, No Waste, Weighing Investment<br />

Technology & Marketing<br />

3/22<br />

Plant-Based Food, Black Soldier Flies, Fibers and Ce lulose, Grain Acceptability<br />

www.pet<strong>food</strong>pro-mag.com<br />

International Magazine May 2022 ISSN 2628-5851<br />

Technology & Marketing 2/22<br />

Ingredients: Trusting Suppliers, Stress Relief, Humic Acids for Gut Health, Wheat Textures<br />

Processing: Customized Solutions for BARF, Safe Processing, Cutting, Grinding and Mixing<br />

Packaging: Perfect Packs, Fastening Solutions, Bags and Pouches, Sustainable Sealing<br />

Marketing: Interzoo 2022, Insect Breeding, Competence in Packaging, Too Much Protein?<br />

Die Zeitschrift PetFood PRO<br />

ist ein englischsprachiges<br />

Magazin, welches aus<br />

der Überzeugung heraus<br />

entwickelt worden ist, das<br />

hohe Qualitätsniveau der<br />

Tierernährung sorgfältig<br />

abzubilden. Die Beiträge<br />

entstammen der Feder<br />

hochkarätiger Autoren<br />

und der engagierten<br />

Verlagsredaktion.<br />

Fordern Sie jetzt eine kostenlose<br />

Probeausgabe unter<br />

<strong>food</strong>@harnisch.com an!<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

23


MESSEN · EMPACK <strong>2024</strong><br />

praxisnah und persönlich:<br />

Verpackungslösungen für die Region<br />

EMPACK <strong>2024</strong> in Dortmund und Hamburg<br />

Die Verpackungsbranche ist im Umbruch: Die Kreislaufwirtschaft erfordert neue Lösungen, aktuelle gesetzliche<br />

Regelungen und Verbote ebenfalls. Umso wichtiger ist jetzt ein Überblick über den Stand der (Verpackungs-)Technik<br />

und praxisgerechte Innovationen. Diese Aufgabe übernehmen die beiden EMPACK-Messen in den Metropolregionen<br />

Dortmund (15.-16. Mai) und Hamburg (12.-13. Juni).<br />

Fachbesucher können sich schon jetzt<br />

über ausstellende Unternehmen kostenfreie<br />

Messetickets im Wert von 30 EUR sichern<br />

– auch für die jeweils parallel stattfindende<br />

LOGISTICS & AUTOMATION. Damit<br />

erhalten sie Zugang zur Messe selbst und<br />

zu den Expertenvorträgen im Konferenzprogramm<br />

einschließlich Zugriff auf Videos der<br />

Vorträge im Nachgang der EMPACK. Außerdem<br />

bekommen Fachbesucher einen smarten<br />

„TOUCH & COLLECT“-Besucherausweis, der<br />

den berührungslosen Austausch von Kontaktdaten<br />

und Informationen zwischen Ausstellern<br />

und Besuchern ermöglicht. Zugleich erhält<br />

jeder Besucher Zugang zum Online-Ausstellerkatalog<br />

von rund 150 Unternehmen<br />

mit wertvollen Informationen – von Innovationen<br />

bis zu Stellenangeboten.<br />

Was erwartet die Besucher auf der EMPACK<br />

an beiden Standorten? Ein kompakter und<br />

konzentrierter Überblick, der die gesamte<br />

Wertschöpfungskette des Verpackens abbildet.<br />

Dazu gehören die Materialien sowie<br />

Verpackungsmaschinen und -technik (Alwid,<br />

ATS Tanner, Audion Elektro, Strubl, …). Anbieter<br />

von Kunststoffverpackungen sind<br />

zahlreich vertreten u.a. Aldoplastic, Conpearl,<br />

Houweling Group, Infolio, Ströbel, Walther<br />

Faltsysteme, ebenso Hersteller von Faltschachteln:<br />

Beutler Packaging, Cosack,<br />

Hoffmann & Schelle, Mediahaus, Ribox und<br />

viele mehr. Ein weiterer Schwerpunkt sind<br />

die Kennzeichnungs- und Ident Technik<br />

(Andreas Laubner, AstroNova, Bluhm, Domino<br />

Deutschland, Logopak, Opal Solution, …).<br />

Als Großhändler für Verpackungslösungen<br />

sind u.a. adapa, Antalis, Fromm und Inapa<br />

vertreten. Abgerundet wird das Messe-Bild<br />

durch zahlreiche qualifizierte Dienstleister<br />

sowohl für die Konzeption und das Design<br />

von nachhaltigen Verpackungen als auch für<br />

die Lohnverpackung und -abfüllung.<br />

Dabei ist die EMPACK von Grund auf darauf<br />

ausgerichtet, dass Besucher und Aussteller<br />

ohne viel Aufwand ins Gespräch kommen.<br />

Maria Soloveva, Projektleiterin EMPACK-<br />

Messen: „Die Fachmessen sind eine Plattform<br />

für die Kommunikation in der Region,<br />

vor der Haustüre. Hier trifft sich die Branche<br />

und im besten Fall bringen die Besucher<br />

konkrete Projekte mit, die sie in ihrem Betrieb<br />

umsetzen möchten. Auf der EMPACK<br />

finden sie geeignete Partner und Zulieferer.“<br />

Zu den „Highlights“ des Rahmenprogramms<br />

in Dortmund wird ein Vortragsblock des<br />

Fraunhofer IML gehören. Dieses startet mit<br />

einem Überblick über aktuelle Entwicklungen<br />

bei Verpackungslösungen. Im Anschluss<br />

daran werden Startups beispielhafte Innovationen<br />

präsentieren: Die Logistikbude<br />

GmbH hat eine webbasierte Software für das<br />

Ladungsträgermanagement entwickelt. Das<br />

Unternehmen Grown-Bio bietet eine biologisch<br />

abbaubare Alternative zu Polystyrolschaum.<br />

Erzeugt wird sie durch organisches Wachstum<br />

aus Nebenprodukten der Landwirtschaft.<br />

Spannend und brandaktuell wird sicherlich<br />

auch das Thema „Cyber Resilience<br />

Act“ mitgebracht und moderiert von Philip<br />

Bittermann, Chefredakteur des Fachmagazins<br />

„neue Verpackung“, das Kompetenzpartner<br />

der EMPACK ist. Impulse gibt darüber<br />

eine Diskussionsrunde der Effizienz-<br />

Agentur NRW zum Thema: „Vorstellung der<br />

CIRCO-Methode und EFA-Power App ´Nachhaltigkeitsbewertung<br />

von Verpackungen´.“<br />

Nochmals attraktiver wird der Messebesuch<br />

durch die Möglichkeit, das Ticket auch für den<br />

Zugang zur zeitgleich an beiden Standorten<br />

stattfindenden LOGISTICS & AUTOMATION<br />

zu nutzen. Der Vorteil aus Besuchersicht:<br />

Das Messe-Duo deckt die komplette Prozesskette<br />

„Verpacken, Lagern, Fördern, Kommissionieren,<br />

Versenden“ ab.<br />

Dieses Konzept kommt bei Ausstellern und<br />

Besuchern gleichermaßen gut an. Maria<br />

Soloveva: „Die EMPACK hat sich einfach im<br />

Messekalender der Verpackungsbranche und<br />

der verpackenden Wirtschaft etabliert – als<br />

kompakte und informative Messe für die Region,<br />

die praxisnahe Lösungen vorstellt, Kontakte<br />

herstellt und eine Plattform für das<br />

persönliche Gespräch über konkrete Projekte<br />

schafft.” Deshalb sind die Messen an beiden<br />

Standorten schon gut gebucht – aber<br />

nicht ausgebucht: „Für kurz entschlossene<br />

Unternehmen aus der Verpackungsbranche,<br />

die sich neue Kundenkontakte erschließen<br />

möchten, haben wir noch wenige Plätze frei.“<br />

Weitere Informationen:<br />

www.empack-messen.de<br />

Bildquelle: Easyfairs<br />

24 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

25


VERPACKUNG · LOGISTIK<br />

AUTOMATISCHES REIFELAGER<br />

MIT 2.500 STELLPLÄTZEN IN BADBERGEN<br />

Tönnies setzt auch in neuem Rindfleischzentrum auf Westfalia-Technologie<br />

2017 übernahm die Unternehmensgruppe Tönnies den Standort Badbergen des Unternehmens Artland Fleisch, das seit<br />

den 60er-Jahren die Fleisch- und Wurstproduktion in der Niedersächsischen Region Artland geprägt hat. Das international<br />

agierende Familienunternehmen Tönnies mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück setzte 2019 weltweit rund 7,3 Milliarden Euro<br />

vorwiegend mit der Schlachtung, Zerlegung, Verarbeitung und Veredelung von Schweinen, Sauen und Rindern um.<br />

85 Millionen Euro investierte die Gruppe<br />

bis 2020 in Badbergen in ein ausgeklügeltes<br />

System aus Kühltechnologie, maschinengestützter<br />

Zerlegung, Veredelung sowie<br />

einen hochautomatisierten Kommissionierund<br />

Versandprozess, um dort ihre gesamte<br />

Rinderzerlegung und -Intralogistik zu bündeln.<br />

Sanierung und Neubau starteten 2019.<br />

Bestandshalle rückt ins Zentrum<br />

der Intralogistik<br />

Rund 500 Mitarbeiter leisten bis zu 5.400<br />

Schlachtungen pro Woche, 95 Prozent des<br />

Rindes werden unter der Marke Tönnies Beef<br />

zu Rinderhackfleisch, Roastbeef oder Steaks<br />

verarbeitet. Wichtiger Baustein ist ein neues<br />

automatisches Reifelager, das der ostwestfälische<br />

Intralogistik-Spezialist Westfalia<br />

klug in einer sanierten Bestandshalle geplant<br />

und trotz Corona-Einschränkungen termingerecht<br />

innerhalb von 5 Monaten realisiert<br />

hat. Seit Juni 2020 wurde das Kühllager<br />

befüllt, Produktion, Lagerung und<br />

Versand werden nun komplett vom Tönnies-<br />

Stammsitz Rheda-Wiedenbrück verlagert.<br />

Mehr als 20 verschiedene Stücke gewinnt<br />

der Zerlegebetrieb aus einem Rind und bedient<br />

damit sehr verschiedene Vorlieben weltweit:<br />

vom mageren Rindfleisch für deutsche<br />

Verbraucher über in Skandinavien beliebtes<br />

Fleisch mit dicker Fettauflage bis zu in<br />

Asien gefragten Innereien. Die verschiedenen<br />

Erzeugnisse gelangen verpackt in Kisten<br />

per Gabelhubwagen aus der Produktion in das<br />

neue, hochmoderne Reifelager von Westfalia.<br />

Kompaktlager mit niedrigem Anfahrmaß<br />

Der Borgholzhausener Spezialist für mehrfachtiefe<br />

automatische Lagersysteme, der wie<br />

Tönnies 50-jähriges Jubiläum feiert, spielt<br />

die Vorteile seiner Technologie für das Reifelager<br />

mit 2.500 Stellplätzen für pa lettierte<br />

Kisten voll aus: „Unsere vier Regalbediengeräte<br />

haben sehr niedrige Anfahrmaße“, sagt<br />

Stephan Bruns, Vertriebsleiter Technologien<br />

und Systeme bei Westfalia. „Durch diesen<br />

Entwicklungsvorsprung nutzen wir den Raum<br />

optimal aus. Die Lagerhöhe der oberen Ebene<br />

wird nur im Bereich eines Deckenbinders der<br />

Bestandshalle auf etwa einen Meter verringert,<br />

ansonsten lagern die Paletten mit Boxen<br />

mit jeweils rund 1,8 Metern Höhe pro Ebene<br />

bis unter die Hallendecke.“<br />

Die Regalbediengeräte (RBG) bedienen drei<br />

Ebenen in acht Blöcken und lagern mehrfachtief<br />

bis zu sieben Paletten in einer<br />

Reihe. Ein einziges Gerät greift dabei per<br />

Die Regalbediengeräte überzeugen durch ein besonders niedriges Anfahrmaß.<br />

(Bild: Tönnies)


LOGISTIK · VERPACKUNG<br />

Termingerecht trotz<br />

Corona-Einschränkung<br />

Ein Fördertechnik-Loop führt die Paletten den vier Lagergassen zu.<br />

„Wir standen wegen der Corona-Situation<br />

vor einer großen Herausforderung“, betont<br />

Projektleiter Mathias Spötter. „Externe<br />

Dienstleister für den Regalbau standen<br />

plötzlich nicht mehr zur Verfügung. Bei<br />

dem enormen Termindruck hatten wir mit<br />

der Projektierung im eigenen Haus und eigenen<br />

Montagekräften für den Stahlbau sowie<br />

eigenen Servicetechnikern für die Installation<br />

der Anlagen aber einen überzeugenden<br />

Vorteil. Wir konnten das automatische<br />

Reife lager trotz des ersten Lockdowns<br />

termingerecht abliefern.“ Partnerschaftlich<br />

und frühzeitig konzipiert sowie mit zielsicherem,<br />

gut vernetztem Projektmanagement<br />

ging das Lager pünktlich Ende Juni 2020<br />

in Betrieb – als automatisches Drehkreuz eines<br />

der modernsten Rindfleischproduktionsund<br />

-logistik zentren weltweit.<br />

Satellit ® auf die Reihen einer Lagergasse zu.<br />

„Durch dieses von uns konzipierte und über<br />

Jahrzehnte entwickelte Lastaufnahmemittel<br />

ist eine besonders kompakte und energieeffiziente<br />

Lagerung möglich“, so Bruns. Der<br />

Vertriebsleiter hatte die Halle für das 46 mal<br />

50 Meter umfassende sowie 8 Meter hohe<br />

Lager wegen ihrer idealen Lage zwischen<br />

Produktion und Kommissionierung gemeinsam<br />

mit Tönnies vorgeschlagen – mit Erfolg:<br />

„Es gab von Anfang an eine sehr intensive<br />

Konzeptionsphase, die sich jetzt auszahlt.“<br />

Lager und Versand automatisiert<br />

„Wir haben den kompletten Lagerungs-, Kommissionier-<br />

und Versandprozess durchleuchtet<br />

und die Standards von Tönnies auf den neuen<br />

Standort übertragen“, erläutert Westfalia-<br />

Projektleiter Mathias Spötter. „Die Boxen<br />

mit dem verpackten Fleisch werden von einem<br />

Gabelhubwagen aus der Produktion bodentief<br />

auf den Aufgabehubtisch gesetzt. Sobald<br />

der Bereich über eine Sicherheitslichtschranke<br />

freigemeldet wird, hebt der Rollenhubtisch<br />

die Kunststoff- und Holzpaletten auf<br />

das Niveau der Förderanlage.“ Im Anschluss<br />

durchlaufen die Paletten eine Konturenkontrolle.<br />

Fehlerhaft beladene Paletten werden<br />

unmittelbar für eine sofortige Abnahme<br />

ausgesondert. Alle konformen Paletten werden<br />

in einen Fördertechnik-Loop gefördert,<br />

der sie je einer der vier Lagergassen zuführt.<br />

Passgenaue Umschlagleistung durch<br />

Satelliten und doppelte Rollenbahn<br />

Hier übernehmen die RBG mit Satellit ® .<br />

„Unsere vier Geräte lagern mit einer Leistung<br />

von 34 Doppelspielen pro Stunde die<br />

bis zu einer Tonne schweren Paletten ein<br />

und nach einer gewissen Reifezeit bei 0 bis<br />

2° C wieder aus“, erläutert Mathias Spötter.<br />

Die Paletten mit gereiften Produkten werden<br />

an einen Quertransportwagen mit doppelter<br />

Rollenbahn für den Transport von bis zu zwei<br />

Paletten übergeben. Er versorgt je nach Auftrag<br />

die Kommissionierung und den Versand<br />

mit bis zu 100 Ganzpaletten pro Stunde.<br />

Und lagert bei Bedarf kommissionierte Paletten,<br />

die noch nicht verladen werden, kurzzeitig<br />

wieder ein. Alternativ können die Paletten<br />

über Rollenbahnen in Richtung Not-<br />

Abnahme befördert werden. Sollte der Querverschiebewagen<br />

etwa zu Wartungszwecken<br />

stillstehen, können auch Gabelhubwagen<br />

den Transport von der Notabnahme bis zum<br />

Versand übernehmen.<br />

Westfalias eigene Warehouse Execution Software<br />

Savanna.NET ® steuert und überwacht<br />

vollständig sowohl die Lagerverwaltung als<br />

auch den Materialfluss dieses hochspezifischen<br />

Prozesses. Es vereint als leistungsfähige<br />

Automatisierungs-Schaltzentrale die Funktionen<br />

eines Warehouse Management Systems<br />

und eines Warehouse Control Systems.<br />

Übergabe einer Palette an eines der Regalbediengeräte<br />

mit Satellit ®<br />

Weitere Informationen:<br />

www.westfaliaeurope.com<br />

Bildquelle: Westfalia Technologies<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

27


VERPACKUNG · AUTOMATISIERUNG<br />

„Wir begleiten den Mittelstand ins<br />

Zeitalter der nachhaltigen Automation“<br />

Dr. Thomas Kafka, Manager Food, Medical, Pharma and Consumer Solutions bei MULTIVAC<br />

Integrierte Linienlösungen von MULTIVAC für die Lebensmittelproduktion von morgen<br />

Auch <strong>2024</strong> wird für die weltweite Industrie zu einem Jahr multipler Herausforderungen: Umweltauflagen werden<br />

vielerorts strenger, es gestaltet sich zunehmend schwieriger, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, Preise für Energie und<br />

Materialien sind ungewiss. Umso wichtiger ist es, dass gerade kleinen und mittleren Betrieben mit begrenzten Budgets<br />

ein barrierefreier Einstieg in die Automation gelingt. Hierbei unterstützt MULTIVAC als Lösungsanbieter, welcher die<br />

Themen Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den Fokus nimmt.<br />

Die Automobilindustrie gilt als einer der<br />

Pioniere der Automationsära. Die Lebensmittelindustrie,<br />

einer der Schlüsselmärkte<br />

von MULTIVAC, hingegen eher als<br />

schlafender Riese. Hier war im traditionell<br />

geprägten Mittelstand Handarbeit trotz aller<br />

industrieller Revolutionen lange Zeit vorherrschend<br />

– etwa dann, wenn Mitarbeiter<br />

Würstchen in eine Verpackung legen und<br />

anschließend etikettieren. Doch nun scheint<br />

der Riese langsam zu erwachen. Getrieben<br />

durch die COVID-19-Pandemie mit hohen<br />

Krankenständen, einem sich verschärfenden<br />

Fachkräftemangel, dessen Höhepunkt<br />

mit dem Austritt der Babyboomer-Generation<br />

erst noch bevorsteht, sowie steigenden<br />

Kosten für Energie und Materialien rückt die<br />

Automatisierung in alle Phasen der Lebensmittelproduktion<br />

– vom Saatgut bis in die<br />

Verpackung. Das bestätigt der Trendmonitor<br />

2023* der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft<br />

(DLG) „Roboter in der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie“. Demnach<br />

nutzen mittlerweile 49 Prozent der befragten<br />

kleinen und mittelständischen Betriebe<br />

Roboter, etwa Autonome Mobile Roboter<br />

(AMR) für den Warentransport in der Logistik<br />

oder Delta- sowie Gelenkarmroboter<br />

für das Beladen von Verpackungsmaschinen.<br />

Automation scheint also kein Privileg<br />

großer finanzstarker Unternehmen mehr zu<br />

sein. „Immer mehr mittelständische Betriebe<br />

wagen den Sprung in die Automationsära,<br />

steigern ihre Produktivität und machen<br />

sich vom Arbeitskräftemangel ein Stück unabhängiger“,<br />

bestätigt Dr. Thomas Kafka,<br />

Manager Food, Medical, Pharma and Consumer<br />

Solutions bei MULTIVAC. Diese erfreuliche<br />

Entwicklung wolle man weiter vorantreiben.<br />

„Um dabei den Einstieg in die Automation<br />

so barrierefrei wie möglich zu gestalten,<br />

bauen wir unsere Rolle als weltweit agie-<br />

*https://www.dlg.org/de/lebensmittel/themen/publikationen/trendmonitor/dlg-trendmonitor-lebensmitteltechnik-2023<br />

28 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


AUTOMATISIERUNG · VERPACKUNG<br />

Produktionslinie für portioniertes Fleisch.<br />

render Lösungsanbieter weiter aus. In diesem<br />

Selbstverständnis verkaufen wir Kunden<br />

nicht nur Maschinen für das Verarbeiten<br />

und Verpacken von Lebensmitteln, Industriegütern<br />

und medizinischen sowie<br />

pharmazeutischen Produkten. Wir begleiten<br />

Betriebe als Partner, entwickeln gemeinsam<br />

maßgeschneiderte und ressourcenschonende<br />

Linienlösungen und sorgen für eine zügige<br />

Inbetriebnahme und einen verlässlichen<br />

Betrieb im Alltag. Zudem unterstützen wir<br />

Kunden durch Plug-and-Play-Lösungen dabei,<br />

von Megatrends wie Industrie 4.0 und<br />

Künstliche Intelligenz zu profitieren.“<br />

Homogenität in der Automation<br />

als Schlüssel zum Erfolg<br />

MULTIVAC ist überzeugt: Lösungsanbieter<br />

kann nur sein, wer nahe genug am Kunden<br />

ist. Das Unternehmen betreibt deshalb am<br />

Firmensitz in Wolfertschwenden das sogenannte<br />

Training and Innovation Center (TIC)<br />

sowie ein Training and Application Center<br />

(TAC). Ähnliche Multifunktionsgebäude entstehen<br />

sukzessive auf der ganzen Welt. Spezialisten<br />

entwickeln und testen dort gemeinsam<br />

mit Kunden unter anderem individuelle<br />

Linien für das automatische Verarbeiten<br />

und Verpacken von Lebensmitteln, Industriegütern<br />

und medizinischen sowie pharmazeutischen<br />

Produkten. Zudem gibt es Schulungen<br />

für Bedienpersonal. Der Clou: Gehen<br />

die Linien beim Kunden in Betrieb, sind die<br />

Hardware und Software aller Maschinen –<br />

darunter Slicer, Portioniersysteme, Traysealer,<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen, Inspektionssysteme,<br />

Etikettierer und Handlingsroboter<br />

– aufeinander abgestimmt. Dieses<br />

Dr. Thomas Kafka, Manager Food, Medical, Pharma and<br />

Consumer Solutions bei MULTIVAC.<br />

Alles-aus-einer-Hand-Prinzip bietet eine<br />

Reihe an Vorteilen. Erstens: Da in derartigen<br />

Linien alle Maschinen zuverlässig vernetzt<br />

und aufeinander abgestimmt sind, können<br />

sie ihre Taktraten und Bandgeschwindigkeiten<br />

aneinander anpassen und somit stets am<br />

optimalen Betriebspunkt bei maximaler Produktivität<br />

arbeiten. Das ist keine Selbstverständlichkeit.<br />

Stellen Betriebe Linien mit<br />

Maschinen verschiedener Hersteller zusammen,<br />

ist diese Synchronisation nicht nur<br />

deutlich zeitintensiver und teurer, sondern<br />

oft auch fehleranfälliger. Zudem ist es bei<br />

buntgewachsenen Maschinenkonstellationen<br />

zudem aufwendiger, Trendtechnologien<br />

wie Cloudsoftwares zur Produktionsoptimierung<br />

in Echtzeit zu integrieren. Zweitens:<br />

Kommt es bei einer von MULTIVAC realisierten<br />

Linie zu Problemen, sorgt ein engmaschiges<br />

Servicenetz für schnelle Reaktionszeiten<br />

und kurze Ausfälle. Auf Wunsch<br />

greifen Techniker für eine erste Fehlerdiagnose<br />

im Remote-Service auf die Linie zu.<br />

Auch das ist nicht selbstverständlich. Denn<br />

bei nicht aufeinander abgestimmten Linien<br />

müssen Betriebe oft mit Technikern zahlreicher<br />

Hersteller interagieren. Oft dauert allein<br />

die Suche nach der Fehlerquelle eine<br />

geraume Zeit, bevor sich der erste Schraubenzieher<br />

dreht. „Unsere Linienkompetenz<br />

ist somit ein Schlüssel für Produktivität und<br />

einen schnellen Return-on-Invest“, unterstreicht<br />

Dr. Kafka. Der Fokus auf diese Fähigkeit<br />

weite sich daher immer stärker auf<br />

die weltweite Geschäftsstrategie aus. „Wir<br />

werden unsere fast 90 Tochtergesellschaften<br />

in Zukunft beim Ausbau ihrer Linienkompetenz<br />

mit Experten und Projektleitern noch<br />

stärker unterstützen.“ Zudem würden strategische<br />

Partnerschaften für MULTIVAC immer<br />

wichtiger, um auch Third Party-Komponenten<br />

in einheitliche Linien integrieren zu<br />

können, die das Unternehmen selbst nicht<br />

produziert. Nahtlos integrierbar sind selbstverständlich<br />

auch Bäckereimaschinen von<br />

Fritsch und Fleischverarbeitungsmaschinen<br />

von TVI. Beide Unternehmen sind mittlerweile<br />

Teil der MULTIVAC Group.<br />

Industrie 4.0 als Antwort auf<br />

den Arbeitskräftemangel<br />

Als Lösungsanbieter adressiert MULTIVAC<br />

auch den Arbeitskräftemangel, der für immer<br />

mehr Betriebe zum Existenzrisiko wird.<br />

Hilfreich hierbei ist es, dass sich Linien<br />

für das Verarbeiten und Verpacken von Lebensmitteln,<br />

Industrieprodukten und medizinischen<br />

sowie pharmazeutischen Produkten<br />

mit möglichst wenig Personal bedienen<br />

lassen. Hier kommen Technologien wie<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

29


Multivac am Firmensitz<br />

in Wolfertschwenden.<br />

MULTIVAC Line Control (MLC) ins Spiel, eine<br />

besonders effiziente, zentrale Bedienung für<br />

Verarbeitungs- und Verpackungslinien. Beim<br />

Wechsel von Produktionschargen stellen Mitarbeiter<br />

Linien, die 30 Meter und länger<br />

sind, mit wenigen Klicks an einem zentralen<br />

Touchscreen, dem HMI, ein. Das HMI-Interface<br />

lässt sich nach kurzer Einarbeitungszeit<br />

auch von Aushilfskräften intuitiv bedienen.<br />

Alle Maschinen richten sich automatisch aufeinander<br />

aus. Ähnlich einfach ist es, die Ursache<br />

ungeplanter Linienstopps, etwa einen<br />

Materialmangel, zu identifizieren und zu lokalisieren.<br />

Die Folge: Verfügbarkeit und Output<br />

der Linien steigen, Bedienfehler sind nahezu<br />

ausgeschlossen. Die Abhängigkeit von<br />

Fachkräften sinkt. „Diesen Plug-and-Play-<br />

Ansatz verfolgen wir auch, um Kunden Trends<br />

wie Software-as-a-Service und Künstliche Intelligenz<br />

zur Verfügung zu stellen“, sagt<br />

Dr. Kafka. So ließen sich Linien mit wenigen<br />

Handgriffen in die MULTIVAC-Cloud einbinden.<br />

Mit Computer, Tablet oder Smartphone<br />

haben Kunden dann die Möglichkeit über das<br />

Kundenportal myMULTIVAC auf ihre Linie<br />

und die MULTIVAC Smart Services zuzugreifen.<br />

Die digitalen Lösungen analysieren die<br />

Gesamtanlageneffektivität, prüfen, ob sich<br />

die Produktion wie geplant verhält oder Optimierungsmaßnahmen<br />

notwendig sind. Immer<br />

mit dem Ziel vor Augen, die Performance<br />

zu erhöhen und die Verfügbarkeit zu verbessern.<br />

„Immer mehr Mittelständler begeistern<br />

sich für unseren Plug-and-Play-Ansatz, da sie<br />

die Vorzüge digitaler Lösungen erkennen und<br />

diese nutzen können, ohne vorher Entwicklungsarbeit<br />

in eigene Infrastrukturen investieren<br />

zu müssen. Schon 200 Kunden aus<br />

34 Ländern mit über 400 Linien haben sich<br />

für die Anbindung in die MULTIVAC-Cloud<br />

entschieden.“<br />

„Als Lösungsanbieter im Sinne<br />

der Agenda 2030 zu handeln,<br />

ist unser tiefstes Bestreben“<br />

Nicht zuletzt fokussiert sich MULTIVAC in<br />

seiner Rolle als Lösungsanbieter auf das Thema<br />

Nachhaltigkeit, das wie kaum ein anderes<br />

den öffentlichen Diskurs beherrscht. So<br />

ist es dem Unternehmen mit technischen<br />

Neuentwicklungen gelungen, dass Maschinen<br />

deutlich weniger Druckluft, Wasser und<br />

Energie verbrauchen als früher. Moderne Servomotoren<br />

beispielsweise geben beim Bremsen<br />

ihre Zwischenenergie an Motoren weiter,<br />

die gerade beschleunigen. Und durch Werkzeuge<br />

fließt Kühlmittel nicht mehr kontinuierlich,<br />

sondern bedarfsgerecht, also nur<br />

dann, wenn eine Grenztemperatur überschritten<br />

ist. „Kunden berichten uns immer<br />

wieder, dass sie mit unseren Lösungen den<br />

Energieverbrauch in ihrer Produktion signifikant<br />

senken konnten“, sagt Dr. Kafka. „Somit<br />

können Betriebe steigende Energiepreise<br />

zumindest teilweise kompensieren.“ Ersparnisse<br />

ließen sich auch beim Einsatz von<br />

Verpackungsmaterial erzielen. So gingen Verpackungsmaschinen<br />

mittlerweile so vorsichtig<br />

mit Folie um, dass sich ihre Dicke in den<br />

letzten Jahren um das Zehnfache reduzieren<br />

ließ. „Wir sind als Lösungsanbieter zudem<br />

darum bemüht, im geschickten Zusammenspiel<br />

von materialsparendem Design und<br />

recycelbaren Packstoffen neuartige und besonders<br />

nachhaltige Verpackungsideen zu realisieren.<br />

Kunststoff hat beim Produktschutz<br />

einzigartige Eigenschaften wie eine zuverlässige<br />

Barriere gegen Sauerstoff und Feuchtigkeit,<br />

die auch in Zukunft unentbehrlich sein<br />

werden, um Lebensmittel entlang der Supply<br />

Chain vor vorzeitigem Verderb zu schützen.<br />

Wir müssen den Einsatz allerdings auf ein<br />

Minimum reduzieren. Das gelingt, indem<br />

wir beispielsweise die Stabilisierungsfunktion<br />

der Verpackung auf papierfaserbasierte<br />

Materialien verlagern.“ Gleichzeitig müssten<br />

Wege gefunden werden, das wertvolle Material<br />

vor der Verbrennung in der Linearwirtschaft<br />

zu bewahren und in eine Kreislaufwirtschaft<br />

zu überführen. Dies funktioniert zum Beispiel<br />

durch recycelbare Monomaterialien anstelle<br />

von Verbundfolien. „Als international aufgestelltes<br />

Unternehmen sehen wir uns in der<br />

Verantwortung, zum Erhalt einer lebenswerten<br />

Umwelt für zukünftige Generationen beizutragen“,<br />

so Dr. Kafka abschließend.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.multivac.com<br />

Leitung für Absaug- und Biopsieventile.<br />

Bildquelle: MULTIVAC<br />

30 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


GREEN EFFICIENT <strong>TECHNOLOGIE</strong>S<br />

Die unabhängige Medienplattform<br />

für Energieversorgung, Effizienzsteigerung<br />

und alternative Energieträger und -speicher<br />

Nachhaltige Möglichkeiten in der<br />

Prozesstechnologie<br />

Kreislaufwirtschaft im industriellen<br />

Produktionsprozess<br />

Themenbereiche H 2<br />

, Synthetische<br />

Kraftstoffe, Wasser, Solar & Photovoltaik,<br />

Windkraft, Bioenergie, Geothermie,<br />

Batterietechnologie, Systemintegration<br />

und weitere Alternativmöglichkeiten<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com<br />

31


Neben Verpackungslösungen aus Folie legt Hugo Beck<br />

besonderen Wert auf Verpackungslösungen aus<br />

Papier, die den aktuellen Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

Rechnung tragen.<br />

Automatisierung trifft Nachhaltigkeit<br />

Antriebs- und Steuerungstechnik für horizontale Schlauchbeutelmaschine<br />

Eine Partnerschaft, die den Status quo infrage stellt: SEW-EURODRIVE und Hugo Beck schaffen gemeinsam eine<br />

zukunftsweisende und nachhaltige Automatisierungslösung. Gemeinsam setzen sie mit der horizontalen Schlauchbeutelmaschine<br />

flowpack X neue Maßstäbe in der Verpackungstechnik. Durch die Bündelung der jeweiligen Kompetenzen und<br />

Visionen entstand eine Maschine, die durch einen deutlich geringeren Energiebedarf den CO 2<br />

-Fußabdruck reduziert,<br />

ausfallsicher und zukunftsfähig ist.<br />

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein<br />

Trend. Vielmehr ist sie in der heutigen<br />

Geschäftswelt eine zwingende Handlungsweise,<br />

an der moderne Unternehmen nicht<br />

mehr vorbeikommen. Gerade im Maschinenbau,<br />

wo Energieverbrauch und Effizienz den<br />

ökologischen Fußabdruck maßgeblich beeinflussen,<br />

steht dieses Thema im Fokus.<br />

Hier sind innovative Lösungen gefragt, die<br />

Wirtschaftlichkeit mit Energieeffizienz und<br />

Umweltverträglichkeit verbinden. Die Umstellung<br />

auf modernere Prozesse, Technologien<br />

und neue Denkweisen ist unabdingbar,<br />

um die Effizienz zu steigern, den Energieverbrauch<br />

zu senken – und somit die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Firmen zu verbessern.<br />

Der gezielte Austausch und die Bündelung<br />

von Wissen über Unternehmensgrenzen hinweg<br />

schaffen hier neue Perspektiven und<br />

Raum für Innovationen.<br />

Gemeinsam Lösungen entwickeln<br />

Ein anschauliches Beispiel für Innovationskraft<br />

und nachhaltiges Denken im Maschinenbau<br />

ist die Partnerschaft der beiden<br />

Familienunternehmen SEW-EURODRIVE und<br />

Hugo Beck. Der renommierte Verpackungsmaschinenhersteller<br />

Hugo Beck in Dettingen<br />

an der Ems, eine halbe Autostunde östlich<br />

von Tübingen, schafft durch gezielten Austausch<br />

und Kooperationen mit Partnern neue<br />

Perspektiven. „Mit SEW-EURODRIVE haben<br />

wir einen verlässlichen Partner an unserer<br />

Seite, der unsere Vision von zukunftsfähigen<br />

Maschinen mit uns teilt“, so Curt-Jürgen<br />

Raiser, Geschäftsführer von Hugo Beck. Und<br />

auch bei SEW-EURODRIVE ist man sich der<br />

Verantwortung bewusst, neue Lösungen für<br />

eine umweltbewusstere Zukunft zu kreieren:<br />

„Wir haben einen Partner gesucht, mit dem wir<br />

eine von Grund auf nachhaltige und gleichzeitig<br />

effiziente Maschine entwickeln können“,<br />

sagt Alexander Hack, Projektleiter und Strategic<br />

Portfolio Manager bei SEW-EURODRIVE.<br />

„Mit Hugo Beck haben wir diese Vision zum<br />

Leben erweckt und konnten gemeinsam eine<br />

32 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


AUTOMATISIERUNG · VERPACKUNG<br />

wegweisende Lösung in Form einer horizontalen<br />

Schlauchbeutelmaschine für die Verpackungsindustrie<br />

entwickeln – die druckluftfrei<br />

und energieeffizient arbeitet.“<br />

Innovation trifft Nachhaltigkeit<br />

Ziel der Zusammenarbeit war es, den Energieverbrauch<br />

und damit den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

einer horizontalen Schlauchbeutelmaschine<br />

zu reduzieren. Das Ergebnis ist die<br />

Verpackungsmaschine flowpack X, ausgestattet<br />

mit Antriebs- und Steuerungskomponenten<br />

von SEW-EURODRIVE. Die horizontale<br />

Schlauchbeutelmaschine zeigt, dass ein<br />

nachhaltiger Ansatz in der Verpackungstechnik<br />

auch große wirtschaftliche Vorteile mit<br />

sich bringt – und dass es sich lohnt umzudenken.<br />

Diese außergewöhnliche Lösung<br />

entstand durch den intensiven Austausch<br />

zwischen SEW-EURODRIVE und Hugo Beck<br />

und ist ein gelungenes Beispiel für die organische<br />

Verbindung von Innovation und<br />

Nachhaltigkeit. Beide Familienunternehmen<br />

brachten dabei nicht nur ihre jahrzehntelange<br />

Erfahrung ein, sondern auch eine gemeinsame<br />

Vision: den CO 2<br />

-Fußabdruck zu reduzieren<br />

und den Status quo zu hinterfragen.<br />

23 Prozent geringerer Energiebedarf<br />

Das Ziel des Projekts war, traditionelle Pneumatik<br />

durch modernste elektromechanische<br />

Antriebstechnik zu ersetzen – und damit<br />

Energie und Kosten zu sparen. Mit dem<br />

Bei der Schlauchbeutelmaschine flowpack X wurde Pneumatik<br />

komplett durch elektromechanische Antriebstechnik ersetzt.<br />

Neben anderen Vorteilen sank dadurch der Gesamtenergiebedarf<br />

um 23 Prozent und der CO 2<br />

-Fußabdruck wurde reduziert.<br />

StarterSET 616 und den Erweiterungen von<br />

SEW-EURODRIVE konnte nicht nur die Pneumatik<br />

der horizontalen Schlauchbeutelmaschine<br />

substituiert, sondern auch der Gesamtenergiebedarf<br />

um 23 Prozent reduziert werden. Zudem<br />

sanken die Wartungskosten und der CO 2<br />

-<br />

Fußabdruck deutlich. „Wirtschaftlichkeit und<br />

Nachhaltigkeit gehen bei diesem Projekt Hand<br />

in Hand“, so Alexander Hack. „Es zeigt, dass<br />

umweltbewusstes Handeln weitere positive<br />

Effekte mit sich bringt, in diesem Fall eine<br />

deutliche Senkung der Energiekosten.“<br />

Synergieeffekte für wegweisende Lösung<br />

Das StarterSET 616 von SEW-EURODRIVE ist das Grundpaket<br />

für die vollständige Automatisierung einer horizontalen<br />

Schlauchbeutelmaschine, individuell und flexibel, anwendungsspezifisch<br />

und umfangreich erweiterbar.<br />

Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen<br />

erfolgte von Anfang an auf Augenhöhe<br />

und vereinte unterschiedliche Sichtweisen<br />

und Erfahrungswerte: „Sowohl SEW-<br />

EURODRIVE als auch Hugo Beck brachten<br />

neue Ideen ein. So konnten wir Synergieeffekte<br />

schaffen, die letztendlich zu dieser Gesamtlösung<br />

führten“, berichtet Geschäftsführer<br />

Curt-Jürgen Raiser. Die erfolgreiche Umsetzung<br />

des Projekts hat gezeigt, dass die richtige<br />

Kombination aus Technik, Partnerschaft und<br />

Vision zu fortschrittlichen Veränderungen und<br />

innovativen Lösungen führen kann. Der Wissenstransfer<br />

und das Engagement der beiden<br />

Teams trugen entscheidend dazu bei, in kurzer<br />

Zeit die technisch und wirtschaftlich beste Lösung<br />

zu schaffen, die die angestrebten Nachhaltigkeitsziele<br />

erreicht.<br />

Flexibler Automatisierungsbaukasten<br />

Ein Blick auf die technologische Seite verdeutlicht:<br />

Vom Servomotor über Getriebe,<br />

Umrichter, Steuerungstechnik, Speichertechnik<br />

bis hin zum Stepper konnte die gesamte<br />

Technik der Maschine aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C von SEW-<br />

EURODRIVE umgesetzt werden. Darüber hinaus<br />

ermöglicht das StarterSET 616 eine<br />

modulare Lösung. Dieses Automatisierungsgrundpaket<br />

legt mit seinen enthaltenen<br />

Komponenten und den maschinentypspezifischen<br />

Movi-C-Softwaremodulen die Basis<br />

für die Maschinenautomatisierung. Für den<br />

vollständigen Verzicht auf Druckluft wurden<br />

alle pneumatischen Komponenten durch effiziente<br />

elektrische Aktuatoren ersetzt.<br />

Bei der Schlauchbeutelmaschine flowpack X wurde Pneumatik komplett durch elektromechanische Antriebstechnik ersetzt.<br />

Neben anderen Vorteilen sank dadurch der Gesamtenergiebedarf um 23 Prozent und der CO 2<br />

-Fußabdruck wurde reduziert.<br />

Erweiterungen zum StarterSET 616 waren<br />

die Power and Energy Solutions sowie Sicherheitstechnik<br />

von SEW-EURODRIVE. Mit<br />

dem StarterSET erhielt Hugo Beck eine optimal<br />

abgestimmte Automatisierungslösung,<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

33


VERPACKUNG · AUTOMATISIERUNG<br />

Die Power and Energy Solutions von SEW-EURODRIVE reduzieren Lastspitzen und<br />

ermöglichen Kosteneinsparungen bei der Anschlussverkabelung und im Schaltschrank.<br />

In der Mitte oben ist das Versorgungsmodul MDP (grau) angeordnet, rechts daneben<br />

die Einachsmodule MDA des Applikationsumrichters Movidrive modular.<br />

Die gesamte Technik der Maschine konnte aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C von SEW-EURODRIVE umgesetzt werden: vom Servomotor über Getriebe, Umrichter,<br />

Steuerungstechnik, Speichertechnik bis hin zum Stepper (Bildmitte). Diese Motoren<br />

treiben die Arbeitsschritte im Bereich der Versiegelung an.<br />

mit der dieser innovative Schritt an der Maschine<br />

schnell umgesetzt werden konnte.<br />

„Das Ergebnis ist ein deutlich gesenkter<br />

Energieeinsatz. Zudem lässt sich die Verpackungsmaschine<br />

flowpack X sowohl für<br />

papierbasierte Packstoffe als auch für Folienverpackungen<br />

einsetzen und erfüllt damit<br />

flexibel unterschiedliche Kundenanforderungen“,<br />

betont Alexander Hack. Das ist<br />

ein wichtiger Punkt für Hugo Beck in einem<br />

schnelllebigen Markt wie der Verpackungsindustrie<br />

und den sich ständig ändernden<br />

Marktanforderungen.<br />

Speichersystem stabilisiert<br />

Energieversorgung<br />

Das neue und smarte Energiemanagementsystem,<br />

das das StarterSET ergänzt, ermöglicht<br />

die vollständige Energiekontrolle und<br />

-steuerung. Dieses System vermeidet Lastspitzen,<br />

stabilisiert die Energieversorgung<br />

und reduziert die Anschlussleistung der Maschine.<br />

Zu den herausragenden Vorteilen<br />

dieser Technologie gehört die Möglichkeit,<br />

die horizontale Schlauchbeutelmaschine<br />

netz- und spannungsunabhängig zu betreiben<br />

und selbst Netzausfälle bis 9,5 Sekunden<br />

zu überbrücken. Bei längerem Stromausfall<br />

wird die horizontale Schlauchbeutelmaschine<br />

durch einen kontrollierten Halt gestoppt,<br />

was die Maschine zusätzlich schützt.<br />

Statt Pneumatik kommen jetzt mit einer<br />

StarterSET-Erweiterung Schrittmotoren zum<br />

Einsatz, die über die neue Busklemme aus<br />

dem MOVI-PLC-I/O-System C von SEW-<br />

EURODRIVE angesteuert werden. Die Umstellung<br />

führt zu einer erheblichen Reduzierung<br />

der Wartungskosten und des CO 2<br />

-Fußabdrucks.<br />

Sie ermöglicht eine flexiblere Integration<br />

der Maschine in den Produktionsprozess<br />

durch Wegfall der Druckluft. Diese<br />

Vorteile und Weiterentwicklungen machen<br />

die Maschine zukunftssicher und ermöglichen<br />

im täglichen Betrieb signifikante Kosten-<br />

und Zeiteinsparungen.<br />

Von den Servomotoren (im Bild) über Getriebe, Umrichter,<br />

Steuerungstechnik, Speichertechnik bis hin zum Stepper konnte<br />

die gesamte Technik der Maschine aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C von SEW-EURODRIVE umgesetzt werden.<br />

Kompetenz, Verantwortung<br />

und Innovationsgeist<br />

„Wir waren wirklich sehr positiv überrascht,<br />

wie schnell das Projekt umgesetzt wurde<br />

und mit welchem Einsatz wir von SEW-<br />

EURODRIVE unterstützt wurden“, resümiert<br />

Curt-Jürgen Raiser. „Ich habe bislang keinen<br />

Tag bereut, mit SEW-EURODRIVE zusammenzuarbeiten.“<br />

Tatsächlich konnte die komplette<br />

Maschine mit Lösungen von SEW-EURODRIVE<br />

automatisiert werden.<br />

Die benannte Technologiepartnerschaft zwischen<br />

SEW-EURODRIVE und Hugo Beck ist<br />

ein gutes Beispiel für das Potenzial, das in der<br />

Kombination aus Zusammenarbeit, Vision und<br />

Engagement steckt. Die horizontale Schlauchbeutelmaschine<br />

flowpack X ist das Ergebnis<br />

dieser fruchtbaren Kooperation und zeigt, wie<br />

Kompetenz, Verantwortung und Innovationsgeist<br />

zu einer zukunftsfähigen Lösung führen<br />

können. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

legte den Grundstein für eine effizientere<br />

Verpackungstechnik und weist den Weg in<br />

eine ressourcenschonende Zukunft.<br />

Autor:<br />

Hans-Joachim Müller, Marktmanager für<br />

Antriebselektronik bei SEW-EURODRIVE, Bruchsal<br />

Weitere Informationen:<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Bildquelle: SEW-EURODRIVE<br />

34 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


VERPACKUNGSMASCHINEN · VERPACKUNG<br />

PVDC-freiE Snackverpackungen<br />

Siegel-Clip-Maschine TSCA 120 produziert innovative Verpackung mit Easy-opening Aufreißhilfe für Wurst-Snacks und Kleinportionen<br />

Snack-Verpackungen für Wurst-Snacks<br />

oder Kleinportionen lassen sich mit dem<br />

Siegel-Clip-Automaten TSCA 120 von Polyclip<br />

System effizient herstellen. Das Besondere<br />

daran: Mit einer speziell hierfür entwickelten<br />

Folienlösung entsteht ein PVCD-freies Verpackungssystem<br />

mit praktischer Aufreißhilfe –<br />

und damit eine zeitgemäße attraktive und<br />

praktische Snack-Verpackung, die auf mögliche<br />

umwelt- und gesundheitsbelastende Bestandteile<br />

komplett verzichtet.<br />

Gesund Snacken liegt im Trend. Ernährungswissenschaftler<br />

bestätigen, dass Verbraucher<br />

zunehmend Wert auf qualitativ hochwertige<br />

Snacks mit natürlichen Inhaltsstoffen legen.<br />

Auf diese Situation stellen sich Lebensmittelproduzenten<br />

mit ihrem Produktportfolio<br />

ein. Dazu gehören passende Verpackungen,<br />

die den Konsumenten ein möglichst hohes<br />

Maß an Convenience bieten. Zur Herstellung<br />

von innovativen Snack-Verpackungslösungen<br />

für Wurstprodukte und andere Kleinportionen<br />

ist der Siegel-Clip-Automat TSCA<br />

120 von Poly-clip System eine hervorragende<br />

Lösung. Großes Plus dieser Verpackungslösung:<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Verpackungen für Wurst-Snacks lässt sich<br />

die Clip-Verpackung (clip-pak ® ) aus PVCDfreien<br />

Materialien herstellen und beweist dabei<br />

höchste Leistungsfähigkeit.<br />

„Excellence in Clipping” mit dem<br />

Siegel-Clip-Automaten TSCA 120<br />

Der Siegel-Clip-Automat TSCA 120 übernimmt<br />

die zuverlässige Siegelung einer Flachfolie<br />

zum füllfähigen Schlauch sowie den anschließenden<br />

Verschluss der befüllten Verpackung<br />

mit bakteriendichten R-ID Clips. Die<br />

Maschine fertigt mit einer innovativen Folienlösung<br />

höchst kosteneffizient Verpackungen<br />

mit Aufreißhilfe, z. B. geeignet für Wurst-<br />

Snacks. Dazu verarbeitet sie bis zu 3.300 Meter<br />

Flachfolie am Stück und erreicht somit bis<br />

zu 4 Stunden Laufzeit, ohne dass ein Eingreifen<br />

des Bedienpersonals erforderlich ist. Der<br />

Clip- und Folienverbrauch wird dabei automatisch<br />

überwacht. Für höchste Prozesssicherheit<br />

sorgt die Rezepturverwaltung, in der<br />

alle Parameter hinterlegt sind. Darüber hinaus<br />

zeichnet sich die robuste Maschine durch besondere<br />

Zuverlässigkeit aus: Sie verfügt über<br />

Siegel-Clip-Maschine TSCA 120 produziert innovative Verpackung mit Easy-opening Aufreißhilfe für Wurst-Snacks und Kleinportionen.<br />

eine verbrauchsorientierte Zentralschmierung,<br />

die den Verschleiß mindert. Das führt<br />

zu geringeren Wartungs- und Stillstandzeiten<br />

und zu einer insgesamt verlängerten Lebensdauer<br />

der Maschine.<br />

Easy-Opening-Lösung – PVDC-freier<br />

Wurstdarm für Snack-Verpackung<br />

mit Aufreißhilfe<br />

Mit dem leistungsfähigen Siegel-Clip-Automaten<br />

TSCA 120 und der abgestimmten Folie<br />

lässt sich eine moderne Snack-Verpackung<br />

mit innovativer Easy-Opening-Lösung herstellen.<br />

Dabei werden heißsiegelfähige Verbundfolien,<br />

die aus einer PE (Polyethylen)-Außenschicht<br />

und einer PA (Polyamid)-Innenschicht<br />

bestehen, eingesetzt. Das Öffnungskonzept<br />

basiert auf definierten seitlichen Einstanzungen<br />

in der Flachfolie. Es wird bei der Herstellung<br />

der Flachfolie vorbereitet. Zusätzlich wird<br />

die vordefinierte Öffnung mit einem Anti-Siegellack<br />

versehen, um im weiteren Verlauf der<br />

Verarbeitung eine Aufreißlasche zu erzeugen.<br />

Der Siegel-Clip-Automat TSCA 120 verarbeitet<br />

die Flachfolie zu einem Schlauch, der mit einer<br />

Längsnaht durch Heißsiegelung verschlossen<br />

wird. Bei diesem Prozess verbindet sich<br />

die integrierte Lasche aufgrund des Anti-Siegellacks<br />

nicht mit der darunterliegenden Folie<br />

und bereitet die Öffnungshilfe vor. Nach der<br />

Befüllung wird der Schlauch in der integrierten<br />

Clipeinheit im Doppelclip-Verfahren mit bakteriendichten<br />

R-ID-Clips sicher verschlossen.<br />

Um den Snack zu verzehren, lässt sich die Verpackung<br />

später durch die Öffnungshilfe ganz<br />

bequem über die Siegelnaht hinweg aufziehen.<br />

„Mit dieser innovativen Verpackung für das<br />

weiter wachsende Snack-Segment bieten wir<br />

unseren Kunden eine attraktive und aufmerksamkeitsstarke<br />

Lösung, die sämtliche Anforderungen<br />

an moderne Convenience-Verpackungen<br />

erfüllt und dabei Materialien auf PVDC-<br />

Basis, deren Auswirkungen auf Gesundheit und<br />

Umwelt umstritten sind, überflüssig machen“,<br />

so Björn Arndt, Leitung Viscopac / Leitung<br />

Business Development bei Poly-clip System.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.polyclip.com<br />

Bildquelle: Poly-clip System<br />

„Excellence in Clipping”<br />

mit dem Siegel-Clip-<br />

Automaten TSCA 120.<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

35


Kochboxen<br />

als praktische Lösung –<br />

hochwertige Zutaten und inspirierende<br />

Rezepte direkt vor die Haustür.<br />

Ein Erfolgsrezept<br />

Verpackungsmaschinen und Klebstoff für Kochboxen von Gousto<br />

Kochboxen boomen. Das Essen zum Selberkochen wird zeitsparend im Internet bestellt und an die Haustür geliefert.<br />

Der britische Anbieter Gousto investierte in die Prozessautomatisierung, um die steigende Nachfrage zu erfüllen. Verpackungsmaschinen<br />

von Lantech und ein spezieller Klebstoff von Jowat bewähren sich jetzt im Einsatz.<br />

Der Kochboxenversender Gousto ist nach<br />

eigener Darstellung der Anbieter mit<br />

der größten Rezeptauswahl im Vereinigten<br />

Königreich. Aufgrund seines anhaltenden<br />

Wachstums hatte das Unternehmen bereits<br />

wiederholt Verpackungsmaschinen bei<br />

Lantech bestellt. Die explodierende Nachfrage<br />

während der Corona-Pandemie war dann<br />

der Auslöser für eine erneute Investition in<br />

die Verpackungstechnik. Die Produktionskapazitäten<br />

für das Aufrichten und Verschließen<br />

der als Versandkartons fungierenden Boxen<br />

mussten plötzlich deutlich erhöht werden.<br />

Gousto brauchte sofort eine umfassende<br />

Lösung und wandte sich an das Kompetenzzentrum<br />

von Lantech im niederländischen<br />

Kartonaufrichter C-1000<br />

von Lantech.<br />

Malden. Nach ausführlicher Analyse vor Ort<br />

lieferte Lantech mehrere automatische Systeme<br />

für die Kartonverarbeitung.<br />

Rechtwinkligkeit gewährleistet<br />

Die Kartonaufrichter C-1000 und CI-1000<br />

kombinieren Hochleistung mit Flexibilität<br />

und verarbeiten viele Kartonarten. Ein<br />

großer Vorteil der Maschinen ist, dass sie<br />

stets rechtwinklige Kartons produzieren. Die<br />

90-Grad-Winkel auf allen Seiten sind die Voraussetzung<br />

dafür, dass die Kartons optimal<br />

in der Logistikkette funktionieren und maximale<br />

Stabilität haben. Nicht-rechtwinklige<br />

Kartons können zudem Maschinenstaus und<br />

Stillstand verursachen. Dabei bedeuten die<br />

unterschiedliche Beschaffenheit der Wellpappe,<br />

wechselnde Temperaturen und Luftfeuchtigkeit<br />

sowie abweichende Zuschnitt-<br />

Maße Herausforderungen, die die Kartonaufrichter<br />

meistern. Vom Moment der Einlage<br />

in das Magazin bis zur Ausgabe als fertig<br />

geformter Karton mit verschlossenem Boden<br />

wird der Zuschnitt komplett kontrolliert. Ein<br />

spezieller Aufnahmerahmen zieht die Kartonage<br />

an zwei Seiten aus dem Magazin und<br />

zwingt sie in eine geöffnete und rechteckige<br />

Position. Vor der Weiterbeförderung des Kartons<br />

werden die Klappen gefaltet, wodurch<br />

er steif und in seiner Rechtwinkligkeit fixiert<br />

wird. Ein Schubbügel drückt den Karton in<br />

Richtung federbelasteter Seitenbänder, die<br />

sich zum Ausgleich von Breitenabweichungen<br />

nach innen und außen bewegen und den<br />

Karton über die Verschlussvorrichtung transportieren.<br />

Gousto kann mit den Kartonaufrichtern<br />

jeweils bis zu 30 Kartons pro Minute<br />

produzieren, deren Böden mit Klebeband<br />

oder Heißleim verschlossen werden.<br />

Sicherer Verschluss<br />

Die Kochboxen werden nach ihrer Befüllung<br />

am Ende der Linien wiederum automatisch<br />

verschlossen. Hier kommen die Lantech Sys-<br />

36 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


Kartonverschließer CS-Random HS.<br />

teme CS-1000 und CS-Random<br />

High Speed zum Einsatz. Auch<br />

bei diesem Prozessschritt bleibt<br />

die rechtwinklige Form der Kartons<br />

gewahrt. Automatisch justierte<br />

Zuführsysteme sorgen für<br />

die richtige Beschickung mit<br />

ausreichend Abstand zwischen<br />

den Kartons, wodurch Staus vermieden<br />

werden. Über Laufrollen<br />

bewegen sich die Verpackungen<br />

zu den federbelasteten seitlichen<br />

Förderbänden, die sich selbst<br />

an kleinste Abweichungen bei<br />

der Kartonbreite anpassen können.<br />

Die Bänder halten den Karton,<br />

während die Klappen präzise<br />

getaktet an den Kerblinien<br />

nach unten gefaltet und mit Klebeband<br />

verschlossen werden.<br />

Der Lantech Kartonverschließer<br />

CS-1000 Random High Speed<br />

kann sich sogar automatisch<br />

wechselnd herangeführten Kartonformaten<br />

anpassen.<br />

Spezieller Klebstoff<br />

Die Anwendung bei Gousto erforderte<br />

einen besonders leistungsstarken<br />

Klebstoff für den sicheren<br />

Verschluss der Kockboxen. Nur so<br />

konnte die Stabilität der Versandkartons<br />

gewährleistet und gleichzeitig<br />

die Kosten im Produktionsprozess<br />

gesenkt werden. Das Zusammenwirken<br />

von Maschinen<br />

und Klebstofflösungen musste<br />

erprobt sein, um von Anfang an<br />

eine reibungslose Produktion zu<br />

gewährleisten. Der Klebstoffhersteller<br />

Jowat ist ein langjähriger<br />

Partner von Lantech mit großer<br />

Erfahrung in der Versiegelung von<br />

Versandkartons. Gemeinsam erarbeiteten<br />

die Experten ein maßgeschneidertes<br />

Konzept für Gousto.<br />

Dank der gemeinsamen Entwicklung<br />

umfassender Lösungen für<br />

zahlreiche Kunden im Laufe der<br />

Jahre sind die Jowat-Klebstoffe<br />

sehr gut auf die Lantech-Maschinen<br />

abgestimmt.<br />

Vor diesem Hintergrund und der<br />

zusätzlichen Anforderung, eine<br />

nachhaltige Klebstofflösung einzusetzen,<br />

empfahl Jowat den<br />

Niedertemperatur-Produktklebstoff<br />

Jowat-Toptherm 851.99.<br />

C<br />

Das leistungsstarke und ressourceneffiziente<br />

Produkt bietet mehr<br />

M<br />

als nur die nötige Klebekraft zum Y<br />

Verschließen der Kochboxen. Aufgrund<br />

seiner Fähigkeit, bei Tem-<br />

CM<br />

MY<br />

peraturen von bis zu 100 °C verarbeitet<br />

zu werden, sorgt der Kleb-<br />

CY<br />

stoff für erhebliche Energieeinsparungen<br />

und eignet sich besonders<br />

CMY<br />

K<br />

für die Verpackung temperaturempfindlicher<br />

Lebensmittel. Darüber<br />

hinaus bietet die nachhaltige<br />

Klebelösung aufgrund der geringeren<br />

Brennbarkeit eine verbesserte<br />

Arbeitssicherheit. Das<br />

Risiko von Anlagenstillständen<br />

wird auf ein Minimum reduziert,<br />

da der Schmelzklebstoff kaum zur<br />

Bildung von oxidativen Ablagerungen<br />

neigt, welche die Ausbringungsdüsen<br />

verstopfen können.<br />

Mit der Investition in die automatische<br />

Verpackungstechnik mit<br />

spezieller Klebstofflösung schaffte<br />

Gousto die verlangte Leistungssteigerung<br />

und kann heute alle<br />

Aufträge erfüllen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.lantech.com<br />

www.jowat.com<br />

Bildquelle: Lantech<br />

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what’s new in<br />

nutraceuticals<br />

and take advantage of the latest innovations<br />

14-16 May <strong>2024</strong> Geneva<br />

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MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

37


VERPACKUNG · KONTROLL- UND PRÜFSYSTEME<br />

Schutz vor teuren Produktrückrufen<br />

Wie Röntgeninspektionssysteme die Lebensmittelsicherheit erhöhen<br />

Der Einsatz von Röntgeninspektionssystemen in der Lebensmittelindustrie hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.<br />

Diese Systeme haben sich als eine lohnende Investition in die Produktsicherheit, -integrität und -qualität erwiesen.<br />

Minebea Intec, ein weltweit führender Hersteller industrieller Wäge- und Inspektionstechnologien, bietet innovative Röntgensysteme<br />

an, die höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards in der Lebensmittelproduktion gewährleisten.<br />

Die Röntgenprüfsysteme von Minebea Intec<br />

zeichnen sich durch eine intuitive Bedienung über<br />

eine ikonbasierte Benutzeroberfläche aus.<br />

Z<br />

wischen dem rhythmischen Surren von<br />

Maschinen, dem Klappern von Verpackungen<br />

und dem verlockenden Duft frisch<br />

produzierter Köstlichkeiten nehmen Röntgeninspektionssysteme<br />

in vielen Produktionshallen<br />

der Welt einen wichtigen Platz<br />

ein. Röntgeninspektionssysteme erkennen<br />

nicht nur Produkte, die mit Metall, Glas,<br />

Gummi, Steinen, Kunststoffteilen oder Knochensplittern<br />

verunreinigt sind, sondern ermöglichen<br />

auch Inline-Qualitätskontrollen<br />

wie die Gewichtsbestimmung, das Zählen<br />

von Komponenten, die Erkennung von fehlenden<br />

oder fehlerhaften Produkten, die<br />

Füllstandskontrolle und die Überprüfung der<br />

Unversehrtheit von Verschlüssen. Als Teil<br />

des HACCP-Konzepts (Hazard Analysis and<br />

Critical Control Points) tragen sie dazu bei,<br />

die zunehmenden Anforderungen von Verbraucherinnen<br />

und Verbrauchern sowie Behörden<br />

zu erfüllen und die Herstellerunternehmen<br />

vor kostspieligen und markenschädigenden<br />

Produktrückrufen zu schützen.<br />

Röntgeninspektion: Wie funktioniert sie?<br />

Röntgengeräte in der Lebensmittelindustrie<br />

funktionieren ähnlich wie Röntgengeräte<br />

an Flughäfen, die aus Sicherheitsgründen<br />

Gepäckstücke kontrollieren. Das Produkt<br />

läuft auf einem Förderband mit konstanter<br />

Geschwindigkeit durch den Röntgenstrahl.<br />

Während sich das Produkt weiterbewegt,<br />

wird in regelmäßigen Abständen (z. B. alle<br />

0,8 mm) eine neue Bildzeile erzeugt. Nachdem<br />

das Produkt vollständig erfasst wurde,<br />

wird das erzeugte Graustufenbild analysiert<br />

und auf Fremdkörper untersucht.<br />

„Röntgeninspektionssysteme erkennen kontaminierte<br />

Produkte daran, dass Fremdkörper<br />

wie Metall Röntgenstrahlen stärker absorbieren<br />

als das eigentliche Lebensmittelprodukt“,<br />

sagt Liang Mengqi, Global Product Manager<br />

bei Minebea Intec. „Daher hängt der Erfolg<br />

der Fremdkörpererkennung von der Dichte<br />

der Fremdkörper ab. So kann das Röntgengerät<br />

von Minebea Intec beispielsweise einen<br />

2 mm dicken Metalldraht in einem Joghurt<br />

erkennen, bei dem ein herkömmlicher Metalldetektor<br />

keine Chance hat. Denn der Metalldetektor<br />

wird durch die Aluminiumfolie der<br />

Joghurtverpackung gestoppt.“<br />

Wie wählt man das richtige<br />

Röntgensystem aus?<br />

Minebea Intec bietet ein breites Portfolio an<br />

Röntgensystemen für die Inspektion von verpackten<br />

Produkten. Typische Anwendungen<br />

sind Kartons, Schachteln, Beutel, Schalen<br />

und Portionspackungen, die eine Vielzahl<br />

von trockenen oder flüssigen Lebensmitteln


KONTROLL- UND PRÜFSYSTEME · VERPACKUNG<br />

Mehrspurige Lösungen für bis zu 8 Linien mit einem<br />

Detektor sind möglich.<br />

enthalten können. Um ein geeignetes Röntgensystem<br />

für die Produktion auszuwählen,<br />

müssen das Produkt und seine Ausrichtung<br />

berücksichtigt werden.<br />

In der Lebensmittelindustrie sind Systeme<br />

mit oben montierten Röntgengeneratoren am<br />

häufigsten anzutreffen, bei denen der Röntgenstrahl<br />

direkt von oben auf das Produkt<br />

trifft. Diese Prüfsysteme werden in der Regel<br />

am Ende einer Produktionslinie installiert<br />

und prüfen die verpackten Produkte.<br />

Zu diesem Zweck werden die Verpackungen<br />

flach auf dem Band positioniert, sodass der<br />

Röntgenstrahl eine möglichst geringe Verpackungsdicke<br />

durchdringen kann, was zu einer<br />

höheren Nachweisempfindlichkeit führt.<br />

Die Röntgeninspektionssysteme Dylight und<br />

Dymond von Minebea Intec sind speziell<br />

für diese Anwendungen entwickelt worden.<br />

Sie zeichnen sich durch ein hygienisches<br />

Design und eine hohe Nachweisempfindlichkeit<br />

bei geringem Stromverbrauch aus.<br />

Die Röntgenprüfsysteme<br />

der<br />

Dymond-Serie.<br />

Systeme mit seitlich angebrachtem Röntgengenerator,<br />

bei denen der Röntgenstrahl<br />

von der Seite auf das Förderband trifft, werden<br />

häufig für stehende Produkte wie z. B.<br />

Gläser mit Babynahrung eingesetzt. Auch<br />

in diesem Fall muss das Produkt so ausgerichtet<br />

werden, dass es das Detektorsystem<br />

mit der aufrechten Seite zum Röntgenstrahl<br />

hin passiert. Das Röntgeninspektionsgerät<br />

Dymond S als Sideshooter-Röntgengerät<br />

z.B. kombiniert hohe Nachweisempfindlichkeit<br />

mit geringem Stromverbrauch. Optional<br />

kann das Gerät in einer kurvenförmigen Konfiguration<br />

geliefert werden. Ideal für Situationen,<br />

in denen nur sehr wenig Platz zur Verfügung<br />

steht. Dymond D ist ein Zweistrahlröntgenprüfsystem,<br />

das zwei Röntgenbilder<br />

in einem 90°-Winkel erzeugt. Ob Dosen, Tetra<br />

Paks oder Gläser, die Mehrseitenprüfung<br />

bietet ein Höchstmaß an Sicherheit und eröffnet<br />

den Herstellern eine Fülle von Möglichkeiten<br />

bei der Produktgestaltung.<br />

Spezielle Ausführungen der<br />

Röntgeninspektion<br />

Minebea Intec hat kürzlich das Röntgenprüfsystem<br />

Dypipe für viskose und flüssige Produkte<br />

auf den Markt gebracht. “Die Dypipe<br />

ist mit einem innovativen Prüfkörpereinführsystem<br />

ausgestattet, das eine Prüfkörperverifizierung<br />

im Live-Betrieb ermöglicht“, sagt<br />

Liang Mengqi. „So können produzierende<br />

Unternehmen jederzeit sicher sein, dass ihre<br />

Produktionsprozesse reibungslos und sicher<br />

ablaufen.“ Um den hohen Hygieneanforderungen<br />

bei Fleischanwendungen gerecht zu<br />

werden, ist das Dypipe mit einem leicht zu<br />

öffnenden Separator ausgestattet, der speziell<br />

für diesen Zweck entwickelt wurde. Dieses<br />

Das Dylight-Röntgen-<br />

inspektions-<br />

system.<br />

System garantiert hervorragende Ergebnisse<br />

und gibt die Gewissheit, qualitativ hochwertige<br />

Lebensmittel zu produzieren.<br />

Eine weitere Spezialausführung von Röntgenprüfsystemen<br />

ist das Dymond Bulk. Dymond<br />

Bulk garantiert eine präzise Röntgeninspektion<br />

von Schüttgütern in der Lebensmittelindustrie.<br />

Fremdkörper wie Steine oder Metall<br />

werden konsequent erkannt und aus dem Materialfluss<br />

entfernt, um sowohl Produkte als<br />

auch Maschinen zu schützen. Dymond Bulk<br />

verfügt über eine hervorragende Detektionsleistung<br />

bei Rohstoffen wie Gemüse, Nüssen,<br />

Trockenfrüchten oder Cerealien: Ein optionaler<br />

Multisegmentabscheider mit vier Segmenten<br />

garantiert zudem die gezielte und kosteneffiziente<br />

Ausschleusung von Fremdkörpern<br />

aus dem Produktstrom.<br />

Alles aus einer Hand<br />

Das Dypipe-<br />

Röntgenin-<br />

spektions-<br />

system.<br />

Die ausgefeilten Röntgenprüfsysteme, die<br />

Produktionslinien optimieren, sind nur ein<br />

Teil des umfassenden Produktportfolios von<br />

Minebea Intec. Ob Kontrollwaagen mit High-<br />

Speed-Funktion, robuste Wägezellen für Ihre<br />

Behälter- oder Siloverwiegung, hochpräzise<br />

Industriewaagen oder intuitive Softwarelösungen:<br />

Minebea Intec unterstützt seine<br />

Kunden während der gesamten Projektphase<br />

mit maßgeschneiderten Lösungen. Damit die<br />

frisch produzierten Lebensmittel der Kunden<br />

nicht nur gut riechen, sondern auch bedenkenlos<br />

verzehrt werden können.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.minebea-intec.com<br />

Bildquelle: Minebea Intec<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

39


evolutionäre Proteinproduktion<br />

Innovative Partnerschaft zwischen NETZSCH und ProteinDistillery<br />

NETZSCH Mahlen & Dispergieren, ein<br />

führender Maschinen- und Anlagenbauer<br />

in der Aufbereitung trockener und nasser<br />

Materialien, und ProteinDistillery, ein Vorreiter<br />

in der innovativen Produktion funktioneller<br />

Proteinzutaten, geben ihre langfristige<br />

Kooperation bekannt. Diese Partnerschaft<br />

markiert einen bedeutenden Schritt in der<br />

Entwicklung nachhaltiger und effizienter Proteinquellen<br />

für die Lebensmittelindustrie.<br />

Im Gegensatz zu den herkömmlichen, pflanzenbasierten<br />

Methoden der Proteinextraktion,<br />

die oft durch Eigengeschmack, suboptimale<br />

funktionale Eigenschaften, wie Texturbildung<br />

und begrenzte Verdaulichkeit charakterisiert<br />

sind, bietet ProteinDistillery‘s Ansatz signifikante<br />

Vorteile. Das aus Mikroorganismen gewonnene,<br />

funktionale Protein, Prew:tein,<br />

zeichnet sich durch neutralen Geschmack<br />

und verbesserte Texturqualitäten aus. Dies reduziert<br />

den Bedarf an künstlichen Zusatzstoffen<br />

und Aromen, die normalerweise erforderlich<br />

sind, um den Geschmack und die Textur<br />

von pflanzlichen Proteinen zu modifizieren.<br />

Entscheidende Vorteile: Verringerung der Produkt-entwicklungskosten,<br />

sowie eine höhere<br />

Akzeptanz bei den Verbrauchern durch eine<br />

„clean-label“ Kennzeichnung.<br />

Seit den ersten erfolgreichen Versuchen 2021<br />

und 2022 hat sich eine fruchtbare Zusammenarbeit<br />

entwickelt. Nach der Gründung von<br />

ProteinDistillery im Dezember 2021 folgte der<br />

Erwerb von NETZSCH Maschinen im Sommer<br />

2023, was Engagement und Fortschritte in<br />

dieser innovativen Partnerschaft verdeutlicht.<br />

Die gemeinsamen Themen konzentrierten<br />

sich auf die werttreibenden Prozessschritte,<br />

um die Optimierung der Proteinverschiebung<br />

und der Prozessskalierung, bei denen<br />

ausgeprägte Vorteile durch den Einsatz von<br />

NETZSCH-Technologie erzielt werden. Die positiven<br />

Ergebnisse führten zur Planung einer<br />

Pilotanlage, in der weitere große Maschinen<br />

von NETZSCH enthalten sind, mit dem Ziel,<br />

Massenproduktionsvolumina mit zuverlässiger<br />

und bester Qualität zu ermöglichen.<br />

Gemeinsame Ziele und Synergien<br />

Die Partnerschaft basiert auf dem Austausch<br />

von Know-how und Erfahrungen in den Bereichen<br />

Verfahrenstechnik und Proteingewinnung.<br />

NETZSCH Mahlen & Dispergieren<br />

bringt seine Expertise in der maßgeschneiderten<br />

Anpassung der Proteinverschiebung<br />

ein, während ProteinDistillery sein spezialisiertes<br />

Wissen über die Proteinextraktion<br />

und -aufreinigung aus Mikroorganismen<br />

beisteuert. Dieses Zusammenwirken eröffnet<br />

in der Zukunft neue Möglichkeiten in<br />

der Produktion von Proteinen aus mikrobieller<br />

Biomasse – mit einem neutraleren Geschmack,<br />

verbesserten Texturqualitäten und<br />

hoher Verdaulichkeit.<br />

Zukunftspläne und Ausblick<br />

Mit der geplanten Fertigstellung der Pilotanlage<br />

in <strong>2024</strong> und der Vision einer Großanlage<br />

setzen NETZSCH und ProteinDistillery neue<br />

Maßstäbe in der Lebensmitteltechnologie.<br />

Die Finanzierung des Projekts unterstreicht<br />

das langfristige Engagement beider Parteien.<br />

Die Kooperation ermöglicht nicht nur die<br />

Entwicklung und Skalierung innovativer Proteinprodukte,<br />

sondern fördert auch den Austausch<br />

von Marktinformationen und unterstützt<br />

den Marktzugang und die Vermarktung.<br />

NETZSCH sammelt durch die Partnerschaft<br />

wertvolle Erfahrungen in der Weiterentwicklung<br />

der Prozessführung, während Protein-<br />

Distillery von technischem Know-how und<br />

dem Netzwerk von NETZSCH profitiert. Diese<br />

langfristige Partnerschaft unterstreicht das<br />

Potenzial, durch innovative Verfahrenstechniken<br />

und nachhaltige Ressourcennutzung die<br />

Lebensmittelindustrie zu revolutionieren.<br />

„Wir, NETZSCH Mahlen & Dispergieren,<br />

sind hochmotiviert und freuen uns, mit einem<br />

dynamischen Team der ProteinDistillery<br />

an einer so wichtigen Herausforderung für<br />

unsere Welt zu arbeiten! Aufgrund der Erfolge<br />

von ProteinDistillery haben wir nun<br />

die Möglichkeit, unseren Beitrag zu leisten<br />

und sehen als Maschinenbauer vielfältige<br />

Chancen.“ Matthias Kapp, Vice President<br />

Business Field Food & Pharma, NETZSCH<br />

Grinding & Dispersing<br />

Weitere Informationen:<br />

www.grinding.netzsch.com<br />

Bildquelle: NETZSCH<br />

40 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


NEWS/EVENTS<br />

Landwirtschaft mit Präzision<br />

Nachhaltiger Anbau und gesundheitliche Vorteile von Avocados<br />

Avocados sind gesund und vielseitig, sie lassen sich einfach zubereiten und zu jedem Anlass genießen. Ob im Salat,<br />

als Dip oder klassisch aufs Brot – es gibt vielfältige Möglichkeiten, sie in den täglichen Speiseplan zu integrieren.<br />

Avocados bieten ein besonderes sensorisches Erlebnis aufgrund ihres leicht nussigen Geschmacks, ihrer cremigen<br />

Textur, ihres Aromas und ihres Aussehens und sind ein ernährungsphysiologisch ausgewogenes Lebensmittel.<br />

Ihre gesundheitlichen Vorteile sind unbestritten: Avocados enthalten kaum Zucker, dafür viele Vitamine, wichtige<br />

Mineralien und gesunde Fette. Sie tragen zu einer ausgewogenen Ernährung bei und sind rund ums Jahr<br />

verfügbar. Und der Anbau von Avocados wird zunehmend nachhaltiger.<br />

Seit etwa 50 Jahren gibt es Avocados in<br />

den Supermärkten, allein in Deutschland<br />

essen 40 Prozent der Haushalte regelmäßig<br />

Avocados, im vergangenen Jahr wurden<br />

1,3 kg pro Kopf verzehrt. Damit belegt<br />

Deutschland nach Frankreich den Platz 2 im<br />

Avokadokonsum. In Europa greifen Millennials<br />

und die Generation Z am häufigsten zur<br />

Avocado, eine anspruchsvolle Zielgruppe mit<br />

einem bewussten Lebensstil, die ihre Ernährungsvorlieben<br />

gerne in den sozialen Medien<br />

teilt. Insgesamt hat der Aufstieg der Avocado<br />

viel mit Social Media zu tun. Avocados werden<br />

gerne in Salaten verwendet, die meisten<br />

zum Frühstück gegessen, oft mit Brot und<br />

Ei. Hauptgrund für den Verzehr ist die Gesundheit,<br />

aber auch der Geschmack und Genuss.<br />

Als nahrhaftes Super<strong>food</strong> sind Avocados<br />

eine Alternative zu tierischen Produkten.<br />

Avocados stehen das ganze Jahr zur Verfügung.<br />

Die meisten Avocados stammen aus<br />

Ländern wie Peru, Mexiko, Kolumbien, Chile,<br />

Südafrika, Kenia, Spanien oder Israel. Immer<br />

mehr Verbraucher machen sich deshalb<br />

Gedanken über die Klimabilanz und fragen<br />

sich, ob man Avocados tatsächlich mit gutem<br />

Gewissen essen kann.<br />

Diesen Fragen haben wir an Zac Bard, Chairman<br />

der World Avocado Organization (WAO)<br />

gestellt. Diese wurde 2016 als Non-Profit-Organization<br />

gegründet und besteht aus<br />

den größten Avocadoproduzenten, -exporteuren<br />

und -importeuren aus der ganzen Welt.<br />

Ziel der WAO ist es, über die gesundheitlichen<br />

Vorteile von Avocados aufzuklären, das<br />

Bewusstsein für Avocados auf ausgewählten<br />

internationalen Märkten, vor allem in<br />

Europa anzuregen und damit den Verzehr von<br />

Avocados zu fördern. Außerdem informiert<br />

die gemeinnützige Organization über den<br />

nachhaltigen Anbau von Avoados und unterstützt<br />

Händler beim Verkauf. Hierfür betreibt<br />

die WAO groß angelegte Marketing- und<br />

Kommunikationskampagnen.<br />

Gesundes Super<strong>food</strong> mit<br />

wertvollen Nährstoffen<br />

Die vielseitige Avocado – eine gesunde Bereicherung<br />

für jede Mahlzeit, reich an essentiellen<br />

Nährstoffen und guten Fetten.<br />

Die meisten Avocados werden aus gesundheitlichen<br />

Gründen verzehrt. In verschiedenen<br />

Aufklärungskampagnen informiert die<br />

WAO über den ernähungsphysiologischen<br />

Nutzen von Avocados. Sie enthalten kaum<br />

Zucker, dafür viele lebenswichtige Vitamine<br />

und Mineralstoffe, darunter Magnesium,<br />

Kupfer, Kalium, Vitamin C, E, K und einige<br />

B-Vitamine sowie andere essenzielle Nährstoffe,<br />

die für ein gesundes Immunsystem<br />

und für die Vorbeugung vieler Krankheiten<br />

wichtig sind. Die gesundheitlichen Vorteile<br />

von Avocados sind auch in klinischen Studien<br />

belegt. Mit ihrem hohen Gehalt an einfach<br />

ungesättigten Fettsäuren können Avocados<br />

dazu beitragen, den LDL-Cholesterinspiegel<br />

im Blut zu senken und damit das Risiko<br />

eines Schlaganfalls zu verringern. Eine<br />

Studie im „Journal of American Heart Association“<br />

ergab, dass bereits der Verzehr von<br />

zwei Portionen Avocado pro Woche die Gefahr<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken<br />

kann. Mit ihren hohen Anteil an ungesättigten<br />

Fettsäuren sind Avocados außerdem<br />

eine gesunde Alternative zu tierischen<br />

Lebensmitteln. Der Ersatz von gesättigten<br />

durch ungesättigte Fette kann außerdem die


NEWS/EVENTS<br />

Insulinempfindlichkeit verbessern und das<br />

Risiko für Diabetes Typ 2 reduzieren. Avocados<br />

haben einen hohen Sättigungswert und<br />

enthalten dabei wenig Kalorien (ca. 250 Kalorien<br />

pro Avocado). Sie können beim Abnehmen<br />

helfen und das Risiko von Übergewicht<br />

senken. Avocados sind reich an Ballaststoffen,<br />

die den Appetit regulieren und<br />

wichtig für die Darmgesundheit und Verdauung<br />

sind. Die Nährstoffe und bioaktiven Verbindungen<br />

in Avocados können die Gefahr<br />

eines metabolischen Syndroms (hoher Cholesterinspiegel,<br />

hoher Blutdruck, Fettleibigkeit)<br />

verringern. Bei älteren Menschen kann<br />

sich der Verzehr von Avocados positiv auf<br />

die Gehirnfunktion und die Augengesundheit<br />

auswirken. Das enthaltene Carotinoid<br />

Lutein kann das Auge vor Schäden durch<br />

das ultraviolette Licht der Sonne schützen<br />

und das Risiko einer Makuladegeneration reduzieren.<br />

Schließlich können Avocados auch<br />

äußerlich angewendet werden. Die Kombination<br />

aus einfach ungesättigten Fettsäuren,<br />

Carotinoiden, Vitaminen mit den Antioxidantien<br />

Vitamin C und E und Phenolverbindungen<br />

kann die Festigkeit der Haut verbessern.<br />

In verschiedenen Aufklärungskampagnen informiert<br />

die WAO über die gesundheitlichen<br />

Vorteile von Avocados.<br />

Präzise Bewässerungssysteme<br />

Der Anbau von Avocados wird vor allem wegen<br />

des hohen Wasserverbrauchs kritisiert.<br />

Allerdings hat sich bei der Bewässerung von<br />

Avocados in den vergangenen zehn Jahren<br />

viel getan. So konnten auch die Erzeuger<br />

in der gesamten World Avocado Organization<br />

ihren Wasserverbrauch erheblich senken.<br />

Avocados wachsen in tropischem und mediterranem<br />

Klima. Die Bewässerung ist vor<br />

allem abhängig von der Niederschlagsmenge<br />

und -häufigkeit im jeweiligen Anbaugebiet.<br />

In Ländern wie Äthiopien und Tansania<br />

beispielsweise sind die klimatischen Bedingungen<br />

für den Anbau nahezu ideal. In<br />

Regionen mit hohen Niederschlagswerten<br />

können Avocados beinahe ihren gesamten<br />

Wasserbedarf direkt aus dem Regen beziehen.<br />

Die Nutzung von Regenwasser ist eine<br />

nachhaltige Methode zur Bewässerung und<br />

ermöglicht den Landwirten einen gewissen<br />

Grad an Selbstversorgung, so dass sie ihre<br />

Pflanzen auch bei Wasserknappheit regelmäßig<br />

bewässern können. Regenwassernutzungssysteme<br />

bestehen aus einem Netz von<br />

Sammelmechanismen, Filterverfahren und<br />

Speichereinrichtungen. In Ländern wie Kenia,<br />

Kolumbien, Mexiko, Brasilien oder der<br />

Dominikanischen Republik liegt der zusätzliche<br />

Bewässerungsbedarf für etwa 1 Kilogramm<br />

Avocados bei unter 10 Litern. Wo<br />

zusätzlich bewässert werden muss, konnte<br />

der Wasserverbrauch durch moderne, präzise<br />

Bewässerungsmethoden wesentlich verringert<br />

werden, so auch bei dem Agrarbetrieb<br />

Three Farms in Südafrika, der rund die<br />

Hälfte seiner 3500 Tonnen Avocados nach<br />

Europa exportiert. Hier wird das Wasser mit<br />

einem neuen Tropfbewässerungssystem in<br />

der richtigen Menge und zum richtigen Zeitpunkt<br />

direkt in den Boden geleitet, so dass<br />

jede Pflanze genau das bekommt, was sie<br />

benötigt, ohne Wasser zu verschwenden.<br />

„Die Tropfbewässerung reduziert nicht nur<br />

den Wasserverbrauch, sondern verbessert<br />

auch die Ernteerträge. Durch intelligente<br />

Bewässerungssysteme ist der durchschnittliche<br />

globale Wasserfußabdruck von Avocados<br />

viel geringer als der anderer alltäglicher<br />

Lebensmittel, wie z.B. Rindfleisch, Schokolade,<br />

Kaffee oder Butter,“ erklärt Zac Bard.<br />

Intelligente Landwirtschaft<br />

Innovative Technologien für die digitale<br />

Landwirtschaft nutzen agronomische Algorithmen,<br />

Sensoren und künstliche Intelligenz,<br />

um Pflanzen zu überwachen und genau<br />

die benötigte Wassermenge zu liefern.<br />

Mit Hilfe neuer Landwirtschaftstechnologie<br />

konnte der Wasserverbrauch in kleineren<br />

Anbaubetrieben in Chile um 30 Prozent,<br />

in Spanien sogar um bis zu 50 Prozent<br />

reduziert werden. Intelligente Sensoren<br />

überwachen die Bodenfeuchtigkeit und<br />

sorgen dafür, dass das Wasser nur dort ausgebracht<br />

wird, wo es benötigt wird. So wird<br />

die Verschwendung durch Verdunstung minimiert<br />

und eine Überwässerung verhindert.<br />

Systeme zur Überwachung der Bodenfeuchtigkeit<br />

liefern präzise Daten in Echtzeit<br />

und ermöglichen fundierte Entscheidungen<br />

über Bewässerungssysteme. Häufig werden<br />

auch Systeme zur Fertigation eingesetzt, dabei<br />

kann mit der Bewässerung gleichzeitig<br />

Durch neue präzise Bewässerungssysteme wird der Anbau von Avocados zunehmend nachhaltiger.<br />

42 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


Düngemittel verabreicht werden. Die Nährstoffmischung<br />

kann genau auf die Bedürfnisse<br />

der einzelnen Avocadopflanze abgestimmt<br />

werden und direkt an die Wurzeln<br />

der Bäume gelangen. Dadurch können die<br />

Nährstoffe effizienter ausgenutzt und überschüssiger<br />

Dünger vermieden werden. Der<br />

Einsatz neuer Technologien kann den Wasserverbrauch<br />

senken, die Pflanzengesundheit<br />

verbessern, die Erträge steigern und den<br />

Avocadoanbau nachhaltiger gestalten.<br />

(Bild: Three Farms)<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck geringer als von<br />

anderen Lebensmitteln<br />

Viele Verbraucher machen sich außerdem<br />

Gedanken über die langen Transportwege.<br />

Mit über 300.000 Tonnen ist Peru der größte<br />

Lieferant von Avocados nach Europa, gefolgt<br />

von Kolumbien, Chile, Kenia und Südafrika.<br />

„Der Großteil der in Europa verzehrten<br />

Avocados wird aus Lateinamerika und Afrika<br />

mit dem Schiff transportiert. Das ist umweltfreundlicher<br />

und erzeugt im Vergleich zum<br />

Luft- und Straßenverkehr weniger Treibhausgasemissionen.<br />

Somit schneiden diese Avocados<br />

sogar besser ab als in Europa erzeugte<br />

Avocados, die meist mit Fahrzeugen oder<br />

mit dem Flugzeug transportiert werden“, ergänzt<br />

Zac Bard. Der CO 2<br />

-Ausstoß von Avocados<br />

ist wesentlich geringer als von anderen<br />

Lebensmitteln des täglichen Bedarfs, wie<br />

Milch, Käse oder Eier und vergleichbar mit<br />

dem anderer Früchte, zum Beispiel Äpfeln.<br />

Avocados wachsen auf mehrjährigen Bäumen,<br />

die bis zu 20 kg Kohlenstoff pro Jahr<br />

aus der Atmosphäre aufnehmen und 2,4 kg<br />

CO 2<br />

-Äquivalente pro Kilogramm erzeugen<br />

können. Im Vergleich zu vielen anderen Lebensmitteln<br />

haben Avocados insgesamt einen<br />

geringeren ökologischen Fußabdruck.<br />

Wirtschaftliche Auswirkungen<br />

in den Anbauländern<br />

Häufig wird die Avocadoproduktion auch mit<br />

negativen ökonomischen Auswirkungen in<br />

den Anbauländern in Verbindung gebracht.<br />

In verschiedenen, durch die WAO unterstützen<br />

Projekten konnte der Anbau von Avocados<br />

jedoch dazu beitragen, die Lebensbedingungen<br />

der Menschen in den jeweiligen Regionen<br />

zu verbessern. So wurde beispielsweise<br />

im Olmos-Tal in Peru Wasser, das<br />

für den Atlantischen Ozean bestimmt war,<br />

durch die Anden zu einem automatischen<br />

Bewässerungssystem umgeleitet. Dadurch<br />

Der nachhaltige Avocadoanbau verbessert nicht selten die Lebensbedingungen in den Anbauländern durch die Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen und Armutsbekämpfung.<br />

entstand aus einer ehemaligen Wüste eine<br />

fruchtbare Anbaufläche von 24.000 Hektar<br />

für Obst und Gemüse, einschließlich Avocados.<br />

Durch dieses Projekt konnten über<br />

25.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft<br />

und viele weitere indirekte Arbeitsplätze geschaffen<br />

und damit der Lebensunterhalt<br />

vieler Menschen gesichert werden. So leistet<br />

der Avocadoanbau einen wichtigen Beitrag<br />

zur Wirtschaft in vielen Anbauländern,<br />

in denen ein Großteil der Produktion noch<br />

immer in kleinbäuerlichen Betrieben erfolgt.<br />

In Peru hat das Wachstum im Agrarsektor<br />

dazu beigetragen, die Armut insbesondere<br />

in ländlichen Gemeinden wesentlich zu<br />

verringern. Dass sich der nachhaltige Avocadoanbau<br />

positiv auf die lokalen Gemeinden<br />

auswirken kann, zeigt auch das Beispiel von<br />

Three Farms. Der Agrarbetrieb zahlt konkurrenzfähige<br />

Löhne an seine 300 Mitarbeiter<br />

und fördert außerdem die beruflichen Fähigkeiten<br />

und Bildung.<br />

Auch in anderen Ländern mit günstigen klimatischen<br />

Bedingungen, wie Kenia, Äthiopien<br />

oder Tansania, hat der Anbau von Avocados<br />

in den vergangenen Jahren deutlich<br />

zugenommen. Hier kommt die aufstrebende<br />

Avocadoindustrie den Kleinbauern vor<br />

Ort zugute und kurbelt die lokale Wirtschaft<br />

an. In Chile, dem drittgrößten Avocadolieferanten<br />

nach Europa, hat die Avocadoindustrie<br />

rund 35.000 neue Arbeitsplätze geschaffen<br />

und die Armut insbesondere in ländlichen<br />

Regionen verringert. Auch hier gibt es<br />

Programme zur Unterstützung eines ökologischen<br />

Avocadoanbaus.<br />

Ausblick<br />

Der Anbau von Avocados wird immer umweltfreundlicher<br />

und hat bereits einen deutlich geringeren<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck als andere Produkte.<br />

Das macht Avocados zusammen mit ihrem hohen<br />

Nährwert zu einer nachhaltigen und gesunden<br />

Alternative zu tierischen Produkten. Zac<br />

Bard sagt: „Transport, Verpackung usw. sind<br />

nur kleine Elemente im gesamten CO 2<br />

-Fußabdruck.<br />

Sieht man sich die Nährwerte von Avocados<br />

an, hat man pro Kilo deutlich mehr davon<br />

als bei anderen Früchten bzw. Gemüse.“<br />

Die WAO erwartet auch in den kommenden<br />

Jahren ein weltweite Zunahme des Avocadoverbrauchs,<br />

vor allem in Europa sowie in Asien,<br />

insbesondere in Indien, wo die Avocado<br />

noch eine sehr neue Frucht ist.<br />

Autorin:<br />

Sabine Straka,<br />

Redaktion, Food Marketing & Technology,<br />

Dr. Harnisch Verlag<br />

Weitere Informationen:<br />

www.avocadofruitoflife.com<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

43


NEWS/EVENTS<br />

Starke Partnerschaft<br />

VEMAG Maschinenbau GmbH und die Maschinenfabrik Seydelmann KG gründen Vertriebs- und Servicegesellschaft<br />

Die VEMAG Maschinenbau GmbH, Verden/Aller,<br />

und die Maschinenfabrik<br />

Seydelmann KG, Stuttgart, haben eine Vertriebs-<br />

und Servicegesellschaft in den<br />

Niederlanden gegründet. Die neu ins Leben<br />

gerufene VEMAG-Seydelmann NL B.V. übernimmt<br />

seit dem 01.03.<strong>2024</strong> den gemeinsamen<br />

Vertrieb der Maschinenbauunternehmen.<br />

VEMAG-Geschäftsführer Andreas Bruns erklärt<br />

die Vorteile der Zusammenarbeit: „Wir<br />

bieten unseren Kundinnen und Kunden in<br />

den Niederlanden durch die neue Partnerschaft<br />

auf der einen Seite ein noch breiteres<br />

Maschinenportfolio an und auf der anderen<br />

Seite wird die Planung, die Beratung und<br />

auch der Service optimiert. So können wir unserer<br />

Kundschaft noch besser, schneller und<br />

kompetenter zur Seite stehen“.<br />

Andreas Bruns, VEMAG-Geschäftsführer.<br />

Die VEMAG Maschinenbau GmbH beschäftigt<br />

ca. 900 Mitarbeiter und bietet ein umfassendes<br />

und innovatives Leistungsspektrum für einen<br />

ständig wachsenden Kundenkreis an. Dabei<br />

besteht das VEMAG-Grundkonzept aus einem<br />

Standardfüller und maßgeschneiderten<br />

Vorsatzgeräten. Dieses Baukastensystem wird<br />

flexibel auf die speziellen Anforderungen des<br />

Anwenders zugeschnitten. So entstehen effiziente<br />

Lösungen, die sowohl die Produktionskapazitäten<br />

vom Handwerk bis hin zum Großunternehmen<br />

abdecken als auch alle Anwendungen<br />

vom Füll- bzw. Portionierprozess, den<br />

Form- und Wolfanwendungen, dem Teilen von<br />

Teigen und Massen bis hin zu innovativen<br />

Portion-to-Pack-Lösungen umfassen.<br />

Mit der Gründung der neuen Gesellschaft kommen<br />

zwei starke Partner zusammen, die den<br />

Kunden individuell aufeinander abgestimmte<br />

Prozesslösungen anbieten. Die Maschinenfabrik<br />

Seydelmann KG stellt mit rund 400 Mitarbeitern<br />

hochwertige und leistungsstarke Maschinen<br />

zur Lebensmittelverarbeitung wie<br />

Kutter, Feinstzerkleinerer und Mischer her.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.vemag.de<br />

Bildquelle: VEMAG<br />

Kalender <strong>2024</strong>, Mai – September<br />

MAI<br />

Vita<strong>food</strong>s <strong>2024</strong> – Messe, www.vita<strong>food</strong>s.eu.com Genf, CH 14. – 16. Mai<br />

EMPACK Dortmund <strong>2024</strong> – Messe, www.empack-messen.de Dortmund, DE 15. – 16. Mai<br />

JUNI<br />

EMPACK Hamburg <strong>2024</strong> – Messe, www.empack-messen.de Dortmund, DE 12. – 13. Juni<br />

JULI<br />

IFT <strong>2024</strong> – Messe, www.iftevent.org Chicago, IL, USA 14. – 17. Juli<br />

AUGUST<br />

SEPTEMBER<br />

HACCP Basis-Schulung – Seminar, www.akademie-fresenius.de Online-Seminar 17. September<br />

Vom Gesetz zur Praxis: Kennzeichnungsvorgaben im Lebensmittelrecht verstehen und umsetzen –<br />

Seminar, http://gdch.academy/c/670<br />

Online-Seminar<br />

18. – 19. September<br />

FachPack <strong>2024</strong> – Messe, www.fachpack.de Nürnberg, DE 24. – 26. September<br />

44 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


TRENDS & EMOTIONEN<br />

Erst Erfolgskurs, dann die Talfahrt –<br />

Lieferdienste in schwerer Krise<br />

Es gab Zeiten, da schossen sie wie Pilze<br />

aus dem Erdboden: Lieferdienste. Das<br />

war in der Hochphase der Corona-Krise, als<br />

uns die heftigen Diskussionen in sämtlichen<br />

Medien über die staatlich verordneten Restriktionen<br />

tagtäglich in Atem hielten wie Impfpflicht,<br />

leere Sportstätten, Restaurant- Kinound<br />

Theaterschließungen, Masken- und Testpflicht<br />

überall sowie die Angst, sich mit dem<br />

fürchterlichen Virus anzustecken. Immer weniger<br />

Menschen besuchten die traditionellen<br />

Einkaufsstätten wie Supermärkte und Discounter,<br />

um sich mit den lebensnotwendigen<br />

Produkten des täglichen Bedarfs zu versorgen<br />

und bedienten sich der Lieferdienste. Sie<br />

orderten ihre Getränke, Backwaren, Fleisch,<br />

Gemüse, Obst, Milchprodukte und Drogeriewaren<br />

per Internet oder Telefon und ließen<br />

sich ihre Einkäufe nach Hause bringen.<br />

Unternehmen wie Gorillas, Picnics, Delivery<br />

Heros, Flinks, Lieferando, Getir und viele<br />

mehr machten dicke Geschäfte. Ihre Modelle,<br />

zu einem Großteil Auslieferungen per<br />

Fahrrad, wurden als originelle Wirtschaftsbereiche<br />

der Zukunft in den Himmel gehoben.<br />

Einige Unternehmen schafften sogar<br />

den Gang an die Börse und heimsten Millionen<br />

ein. Doch dann war die Pandemie vorüber,<br />

die Menschen strömten wieder in ihre<br />

Lieblingsgeschäfte, griffen in die altbekannten<br />

Regale, erfreuten sich an der Kommunikation<br />

über die Ladentheke hinweg und an<br />

der Betrachtung von Preisschildern für Sonderangebote.<br />

Da war plötzlich Schluss mit den goldenen<br />

Zeiten der Lieferdienste. Der Aktienkurs<br />

von Lieferando zum Beispiel ist um 84 Prozent<br />

auf kürzlich knapp 13 Euro abgestürzt.<br />

Der Kurs von Delivery Hero rauschte auf<br />

120 Euro nach oben, jetzt liegt er gerade<br />

noch bei 35 Euro. Andere Bewerber stecken<br />

ebenfalls in der Krise.<br />

Nach Wiederherstellung unserer gewohnten<br />

Lebensabläufe hat sich schnell offenbart, wie<br />

schwierig das Geschäftsmodell Lieferdienst<br />

ist. Damit die Unternehmen einen akzeptablen<br />

Gewinn einfahren, müssen sie entsprechend<br />

Zustellgebühren verlangen. Das aber<br />

ist im deutschen Lebensmittelbereich nicht<br />

so einfach zu etablieren. Denn die Kundschaft<br />

in unseren Grenzen ist sehr preisbewusst<br />

und will Waren möglichst kostengünstig<br />

einkaufen. Kein Wunder also, dass den<br />

mit so viel Hoffnung gestarteten Firmen nach<br />

Pandemieende der Zulauf massiv eingebrochen<br />

ist. So zahlen die Lieferdienste vielfach<br />

drauf und treibt sie in die roten Zahlen.<br />

Einer der ganz Großen auf dem Sektor der<br />

Lieferdienste ist der türkische Anbieter Getir,<br />

der sich mittlerweile den völlig ins Straucheln<br />

geratenen Berliner Konkurrenten Gorilla einverleibt<br />

hat, für 1,2 Milliarden Dollar, wird<br />

gemunkelt. Doch auch das 2015 in Istanbul<br />

gegründete Unternehmen, das im Laufe<br />

der Jahre Milliardenzuflüsse von Geldgebern<br />

erhalten hat, gerät zunehmend in Schwierigkeiten.<br />

Aus Spanien, Portugal und Italien<br />

zieht es sich zurück. Von 23 deutschen<br />

Städten seines Tätigungsbereichs will Getir<br />

künftig nur noch in den Großstädten Berlin,<br />

Hamburg, München, Köln, Frankfurt und<br />

Düsseldorf liefern. Denn dort sind die Transportkosten<br />

geringer, weil sich mehr Kunden<br />

auf begrenztem Raum finden. Das bedeutet,<br />

Getir wird sich von 2.500 seiner insgesamt<br />

23.000 Menschen umfassenden Belegschaft<br />

trennen und sich nur noch auf die Präsenz in<br />

Deutschland, der Türkei, Großbritannien, den<br />

USA und – auch das nur vorerst noch – auf<br />

die Niederlande fokussieren.<br />

Nicht minder sind die Probleme beim Lieferdienst<br />

Flink. Das Unternehmen ist nach<br />

eigenen Angaben an mehr als 140 Standorten<br />

in über 60 Städten Europas tätig und<br />

beliefert bis zu zehn Millionen Kunden. Seit<br />

seiner Gründung 2020 hat die Firma in etlichen<br />

Finanzierungsrunden Hunderte von<br />

Millionen Dollar Kapital eingesammelt, doch<br />

auf schwarze Zahlen warten die Investoren<br />

bis heute. Zu ihnen gehört auch der große<br />

deutsche Handelskonzern Rewe, dessen Geduld<br />

mit Flink – wie man hört – dem Ende<br />

entgegen geht.<br />

So wächst allmählich die Erkenntnis, dass<br />

ein Lieferdienst nach dem anderen wegen<br />

mangelnden Bedarfs aus der Bevölkerung<br />

und Überschätzung in Zeiten der Pandemie<br />

die Segel streichen muss. Fachleute sagen,<br />

am Ende wird wohl nur ein Spieler im Bereich<br />

der Lieferdienste übrigbleiben, und<br />

das ist Getir. Der Markt ist nicht mehr als<br />

eine Nische.<br />

Autor:<br />

Bert Pflüger, Fachjournalist<br />

MAI 2 · <strong>2024</strong><br />

<strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

45


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79576 Weil am Rhein<br />

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Otto-Hahn Straße 36<br />

D-65520 Bad Camberg<br />

Tel.: 06434-9172-0<br />

E-mail: info@schaafgmbh.com<br />

www.logopak.de<br />

www.simar-int.com<br />

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46 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI


BEZUGSQUELLEN<br />

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Tel. 06291/92-0 · Fax 06291/92-9500<br />

E-Mail: azo-group@azo.com<br />

www.bremer-leguil.de<br />

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www.werbeartikel-wirken.gww.de<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstraße 25,<br />

90441 Nürnberg, Germany<br />

Telefon: +49 (0) 911-2018-0<br />

Telefax: +49 (0) 911-2018-100<br />

ftm@harnisch.com<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsleitung:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Objektleitung:<br />

Sebastian Martinek<br />

Redaktion:<br />

Sebastian Martinek<br />

Ian Healey<br />

Bert Pflüger<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Erscheinungsweise:<br />

5x jährlich:<br />

März, April, Juli, September, November<br />

Jahr/Jahrgang:<br />

35. Jahrgang <strong>2024</strong><br />

Druck:<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27, 97828 Marktheidenfeld<br />

Mediaberatung:<br />

Benno Keller<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 200<br />

keller@harnisch.com<br />

Martin Fettig<br />

(Bereich: Prozesstechnik, Verpackung)<br />

Tel.: +49 (0) 721 145080 44<br />

martin.fettig@harnisch.com<br />

Thomas Mlynarik<br />

(Bereich: Getränketechnik)<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 165<br />

Mobil: +49 (0) 151 54 818181<br />

mlynarik@harnisch.com<br />

Britta Steinberg<br />

(Bereich: Ingredients)<br />

Tel: +49 (0) 2309 5744740<br />

steinberg@harnisch.com<br />

International:<br />

Gabriele Fahlbusch<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 275<br />

fahlbusch@harnisch.com<br />

Frankreich:<br />

Benjamin Costemend<br />

Tel.: +33 (0) 6 75 64 29 73<br />

benjamin.costemend@gmail.com<br />

USA:<br />

Steve Max<br />

Tel.: +1 (0) 215 284 8787<br />

steve.max@harnisch.com<br />

Bezugspreis:<br />

Im Jahresabonnement<br />

Inland: Euro 64,– zzgl. MwSt. (Porto inkl.)<br />

Ausland: Euro 69,– (Porto inkl.)<br />

Euro 87,– (Porto inkl./Luftpost)<br />

Food Technologie<br />

ISSN 1616-2323<br />

ZKZ30360<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen unterliegen<br />

dem Urheberrecht. Eine Verwendung<br />

ohne Zustimmung des Verlages ist<br />

nicht zulässig. Dies gilt für jede erdenkliche<br />

Form der Vervielfältigung.<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne<br />

auf Anfrage bestellt werden. Artikel, die<br />

namentlich gekennzeichnet oder durch<br />

ein Kürzel einem Autor zuzuordnen sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte können<br />

nicht zurückgeschickt werden. Wird<br />

ein Manuskript von der Redaktion angenommen,<br />

gehen Verlags- und Urheberrecht<br />

wie sämtliche Rechte zur Veröffentlichung<br />

und Verbreitung auf den Verlag über.<br />

Die Redaktion übernimmt bezüglich in<br />

diesen Beiträgen dargelegter Sach verhalte<br />

keine Haftung.<br />

www.<strong>food</strong>-technologie.de<br />

Bankverbindung:<br />

HypoVereinsbank AG, Nürnberg<br />

IBAN: DE45 76020070 0000614718<br />

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MAI 2 · <strong>2024</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

47


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Registriert ISO 9001<br />

und ISO 50001<br />

48 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 2 · <strong>2024</strong> MAI

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