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f+h fördern und heben 5/2024

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2884<br />

05<br />

Mai <strong>2024</strong><br />

€ 16,50<br />

TITEL<br />

Lagerlifte minimieren<br />

16 Logistikfläche <strong>und</strong><br />

beschleunigen Materialfluss<br />

Fraunhofer-Forscher arbeiten<br />

08 an Palette der Zukunft<br />

Roboter optimieren<br />

30 den Klingen-Transport<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SYSTEMORIENTIERT<br />

DENKEN<br />

VERNETZT<br />

HANDELN<br />

10 Print-Ausgaben<br />

im Jahr<br />

2884<br />

LOGISTIK UNTER STROM<br />

Logistikzentrum mit automatischen Lagern sichert<br />

Wachstum des Elektrogroßhändlers Emil Löffelhardt<br />

+<br />

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Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 146,- (Ausland € 156,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit, mit einer Frist von einem Monat,<br />

schriftlich gekündigt werden.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen <strong>und</strong> vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung <strong>und</strong> Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich <strong>und</strong> beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene <strong>und</strong> VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Gr<strong>und</strong>lage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-200<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

GUT INVESTIERTES GELD?<br />

Der B<strong>und</strong> will den Bau der Intel-Chipfabrik in Magdeburg mit<br />

nahezu zehn Milliarden Euro <strong>fördern</strong>. Manche Ökonomen<br />

sehen diese Subvention durchaus kritisch: Sie sei zu hoch <strong>und</strong><br />

das Geld besser in anderen Bereichen angelegt. Für die B<strong>und</strong>esregierung<br />

ist dies in erster Linie aber eine strategische Entscheidung.<br />

In Berlin <strong>und</strong> auch in Brüssel argumentieren Minister <strong>und</strong><br />

Kommissare mit der strategischen Bedeutung. Mikrochips sind<br />

für viele Bereiche der Industrie <strong>und</strong> deren Wertschöpfung<br />

unermesslich. An dieser Stelle will sich Europa unabhängiger<br />

machen. Aktuell kommen circa 80 Prozent der weltweit<br />

produzierten Chips aus Asien. Ziel der EU ist es, bis zum Jahr<br />

2030 r<strong>und</strong> 20 Prozent der globalen<br />

DIE SICHTWEISE AUF<br />

SUBVENTIONEN IST<br />

UNTERSCHIEDLICH<br />

Produktion in Europa anzusiedeln.<br />

Das wäre etwa doppelt so viel wie<br />

jetzt. Die angestrebte Unabhängigkeit<br />

hat einen Preis. Zwar<br />

sitzen die Platzhirsche des Halbleitergeschäfts in Taiwan, also<br />

auf jener Insel die China immer wieder mit Zwangsvereinigung<br />

zu einem China bedroht. TSMC heißt das Unternehmen in<br />

Taiwan, das aktuell die Halbleiterhochburg auf der Welt ist.<br />

Eine Eskalation der Spannungen wäre verheerend für die<br />

Wirtschaft. Es bedarf entweder einer Arbeitsteilung auf dieser<br />

Welt unter friedlichen Rahmenbedingungen, um als Gesellschaft<br />

oder Volkswirtschaft mit den Themen einer technologisierten<br />

Industrie umzugehen. Doch nach dieser Arbeitsteilung<br />

sieht es nicht aus. Oder Volkswirtschaften<br />

versuchen mit eigenen Industrien in der<br />

Zukunft unabhängig zu werden. Wir<br />

haben an dieser Stelle noch viel<br />

aufzuholen, vor allem die Erkenntnis<br />

wie wichtig Unabhängigkeit ist.<br />

Winfried Bauer<br />

– Chefredakteur –<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

Freiraum<br />

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INHALT<br />

EDITORIAL<br />

03 Gut investiertes Geld?<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

06 Präferenzbasierte Schichtplanung<br />

Nicht nur die Mitarbeiter profitieren<br />

08 Sensorbasierte Aktivitätserkennung<br />

„Pal2Rec“: Ein wichtiger Schritt zur Palette der Zukunft<br />

06<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

10 Kunststoffpalette mit Ausgleichskissen<br />

Was die Kartoffelernte mit einem neu entwickelten<br />

Ladehilfsmittel zu tun hat<br />

12 Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus in<br />

Verschieberegalanlage<br />

Sicherheit an erster Stelle<br />

16 TITELSTORY Hardinge Kellenberger setzt auf<br />

Lagerverdichtung <strong>und</strong> digitalisierte Prozesse<br />

mit SSI Schäfer<br />

Vier Standorte vereint<br />

20 Schulte Lagertechnik in neuem Corporate Design<br />

„Wir regalen das“<br />

22 STAPLERTEST Gut gerüstet für den Routine-Einsatz<br />

Die B-Serie von Jungheinrich ‒ viel Power<br />

im Basissegment<br />

27 Überlastungsschutz für Stapler<br />

Assistenzsystem sichert Gleichgewicht auf der Gabel<br />

28 Per FTS Lagersysteme automatisieren<br />

Eine Frage des Know-hows <strong>und</strong> der Geräteausstattung<br />

30 Roboter optimieren den Klingen-Transport<br />

Smart & sharp<br />

32 F+H VOR ORT Auf Stippvisite im Mechatronic<br />

Competence Campus (MCC) von Lenze<br />

„Mit unseren Produkten gestalten wir die Zukunft der<br />

Intralogistik“<br />

12<br />

BEILAGE<br />

Diese Ausgabe enthält eine Beilage von<br />

easyfairs, München.<br />

22


36 Breites Lösungsportfolio deckt vielfältige<br />

Anwendungen ab<br />

Damit es in der Verpackungsindustrie<br />

r<strong>und</strong> läuft<br />

38 Logistics & Automation<br />

Die komplette Prozesskette der Intralogistik<br />

an einem Ort<br />

39 Werkzeugwender bewegt aufgr<strong>und</strong><br />

individueller Adaptionen auch komplexe Teile<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Effizienz erhöht<br />

40 Digitale Highlights<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

42 F+H PERSÖNLICH Max Meister<br />

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TITELBILD<br />

SSI Schäfer<br />

SERVICE<br />

19 Impressum<br />

43 Vorschau auf Heft <strong>f+h</strong> 06/<strong>2024</strong><br />

28<br />

Bis zu<br />

Mobile<br />

Reifenpresse<br />

Reifen <strong>und</strong> Service<br />

für Gabelstapler <strong>und</strong> Flurförderzeuge<br />

■ Individuelle Bereifungskonzepte für alle Einsätze<br />

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32<br />

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

PRÄFERENZBASIERTE SCHICHTPLANUNG<br />

NICHT NUR DIE MITARBEITER PROFITIEREN<br />

Der zunehmende Einsatz von datenerfassenden<br />

Technologien in der Logistik führt zu einer<br />

großen verfügbaren Datenmenge. Je nach<br />

Endgerät werden auch personenbezogene Daten<br />

erfasst. Auf diesem Weg lassen sich Leistungen<br />

von Mitarbeitern berechnen <strong>und</strong> vergleichen<br />

oder es können auch persönliche Fitnessdaten in<br />

Unternehmen landen. Das Thema künstliche<br />

Intelligenz (KI) spielt dabei eine wichtige Rolle:<br />

KI-Algorithmen können die Daten hoch<br />

performant verarbeiten <strong>und</strong> schnelle, detaillierte<br />

Datenanalysen erstellen. Aber die Verwendung<br />

von personenbezogenen Daten im<br />

Zusammenhang mit KI birgt auch viele Risiken<br />

<strong>und</strong> Ängste. Wie lässt sich eine<br />

mitarbeiterfre<strong>und</strong>liche Datennutzung gestalten?<br />

Das Forschungsprojekt „Human preference-aware optimization<br />

system“ hat in den vergangenen drei Jahren<br />

untersucht, wie Prozessdaten von Mitarbeitern in der<br />

Logistik ethisch angemessen verwendet werden können.<br />

Im gewählten Anwendungsbeispiel, der Schichtplanung in<br />

der Logistik, wurde ein Fragebogen entwickelt, um Präferenzen<br />

von Mitarbeitern zu erfassen. Anschließend wurde ein KI-basier-<br />

ter Algorithmus erstellt, um Mitarbeiter auf Basis ihrer Wünsche<br />

zu Schichten zuzuteilen. Dies erleichtert die heute vielfach manuelle<br />

Schichtplanung. So kann zum Beispiel ein Mitarbeiter, der<br />

sein Kind aus dem Kindergarten abholen muss, angeben, dass er<br />

an diesem Tag in der Frühschicht arbeiten möchte. Oder eine<br />

Mitarbeiterin, die einen Arzttermin hat, ihre Schicht mit jemandem<br />

tauschen. Auch Wünsche für Arbeitsplätze sind möglich:<br />

wer gerne sitzt, bekommt eher einen Arbeitsplatz auf einem<br />

Fahrzeug zugewiesen <strong>und</strong> wer gerne läuft, eher einen Kommissionierarbeitsplatz.<br />

Regelmäßige Rotationen der Arbeitsplätze<br />

werden berücksichtigt. Der Aufwand für Führungskräfte einen<br />

Schichtplan zu erstellen, sinkt so erheblich <strong>und</strong> lässt sich statt<br />

manuell oder auf der Bürosoftware Excel basierend zukünftig digital<br />

durchführen. Auch Umplanungen bei kurzfristigen Ausfällen<br />

sind aufgr<strong>und</strong> der schnellen Berechnungszeit neuer Schichtpläne<br />

einfacher möglich.<br />

Die Präferenzdaten der Mitarbeiter werden über einen Fragebogen<br />

erhoben <strong>und</strong> anonymisiert in den Algorithmus eingespeist.<br />

Der Algorithmus berücksichtigt nicht nur die individuellen<br />

Wünsche der Mitarbeiter, sondern auch betriebliche Anforderungen<br />

wie Arbeitszeitregelungen, Verfügbarkeiten <strong>und</strong> Qualifikationen.<br />

Nach Erstellung des Schichtplans können die<br />

Mitarbeiter Feedback zum Schichtplan geben, zum Beispiel, ob<br />

die Präferenzen ihrer Ansicht nach ausreichend berücksichtigt<br />

wurden. Eine Optimierung des Schichtplans auf Basis des Feedbacks<br />

von Mitarbeitern geschieht nur mit ausdrücklicher Zustimmung<br />

der Betroffenen.<br />

TRANSPARENT KOMMUNIZIEREN UND<br />

ALLE BETEILIGTEN EINBINDEN<br />

Die Implementierung eines solchen Systems in einem Unternehmen<br />

erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Personalabteilungen,<br />

den IT-Abteilungen sowie den Mitarbeitern <strong>und</strong><br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


Führungskräften selbst. Auch der Betriebsrat sollte involviert werden. Schulungen<br />

<strong>und</strong> Informationsveranstaltungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten<br />

das System verstehen <strong>und</strong> effektiv nutzen können. Darüber hinaus ist es<br />

wichtig, transparent zu kommunizieren <strong>und</strong> die Mitarbeiter über den Zweck <strong>und</strong> die<br />

Funktionsweise des Systems aufzuklären. Ein partizipatives Design, also die Integration<br />

von Mitarbeitern in das Entwicklungsteam, oder eine regelmäßige Diskussion zu<br />

Zwischenergebnissen hilft, Verständnis <strong>und</strong> Akzeptanz bei den Nutzern zu erhöhen.<br />

MERKMALE PRÄFERENZBASIERTER SCHICHTPLANUNG<br />

Funktionale Sicherheit<br />

– Wireless Safety<br />

Bidirektionales sicherheitsgerichtetes<br />

Funksystem<br />

Die präferenzbasierte Schichtplanung verbessert die Mitarbeiterzufriedenheit, weil<br />

individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Gleichzeitig steigert sie die Effizienz<br />

<strong>und</strong> Produktivität, da die Schichtplanung automatisiert <strong>und</strong> optimiert wird. Unternehmen,<br />

die eine präferenzbasierte Schichtplanung nutzen, können einen Wettbewerbsvorteil<br />

realisieren <strong>und</strong> gleichzeitig eine positive Arbeitsumgebung für ihre Mitarbeiter<br />

schaffen.<br />

Ethische Überlegungen sind bei der Implementierung solcher Systeme von größter<br />

Bedeutung. Die Voraussetzungen für Datenschutz <strong>und</strong> Transparenz müssen gegeben<br />

sein, <strong>und</strong> die Mitarbeiter müssen in den Prozess eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> darüber<br />

informiert werden. Das Wohlergehen der Mitarbeiter sollte an oberster Stelle stehen,<br />

um sie langfristig an das Unternehmen binden zu können.<br />

Das Forschungsprojekt wurde vom Lehrstuhl fml der TU München (Prof. Dr.-Ing.<br />

Johannes Fottner <strong>und</strong> Charlotte Haid, M.Sc.) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl<br />

für International Relations der TU München (Prof. Tim Büthe <strong>und</strong> Dr. Charlotte Unruh)<br />

durchgeführt. Prof. Fottner leitet den Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss,<br />

Logistik seit dem Jahr 2016. Mit seiner langjährigen Expertise in verschiedenen<br />

Managementpositionen in Logistikunternehmen hat er das Projekt mit Fachwissen<br />

<strong>und</strong> aktuellen Lösungsmöglichkeiten unterstützt. Haid hat als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin die technische Anforderungsanalyse sowie die spätere Umsetzung des<br />

Personalzuteilungssystems übernommen. Dr. Unruh hat mit ihrem Hintergr<strong>und</strong> in<br />

angewandter Ethik die Auswirkungen der algorithmischen Personalplanung auf Mitarbeiter<br />

in der Logistik untersucht. Beide haben das System gemeinsam in zwei<br />

Anwendungsfällen in der Praxis evaluiert. Prof. Büthe, Professor für Internationale<br />

Beziehungen an der TUM <strong>und</strong> Senior Fellow des Kenan Institute for Ethics, hat sich<br />

mit seiner Expertise im Bereich der ethischen Auswirkungen beim Einsatz neuer<br />

Technologien in das Projekt eingebracht.<br />

Das Forscherteam bedankt sich für die Förderung des Projekts durch das Institute<br />

for Ethics in Artificial Intelligence der TU München. Bei Interesse am Handbuch für<br />

präferenzbasierte Schichtplanung oder einer Nutzung des Algorithmus finden Sie<br />

die Kontaktdaten auf der Webseite des Lehrstuhls fml.<br />

Foto/Bearbeitung: stock.adobe.com/VFV Layout<br />

www.mec.ed.tum.de/fml<br />

Funk-Sicherheitssystem<br />

UH 6900<br />

Quelle: Lehrstuhl fml<br />

SO KÖNNEN SIE IHRE SCHICHTPLANUNG<br />

OPTIMIEREN<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Human preference-aware optimization<br />

system“ wurde ein Handbuch mit allen wichtigen Schritten zur Erstellung<br />

einer präferenzbasierten Schichtplanung erstellt. Dieses Handbuch bietet<br />

praktische Anleitungen <strong>und</strong> Empfehlungen für Unternehmen, die ihre<br />

Schichtplanung optimieren möchten. Neben den technischen Aspekten<br />

werden ethisch relevante Themen wie Wohltätigkeit, das Prinzip des<br />

Nicht-Schadens oder der Gerechtigkeit einfach <strong>und</strong> kurz erklärt. Leser mit<br />

technischem Hintergr<strong>und</strong> sollen so einen Zugang zum Thema Ethik finden<br />

<strong>und</strong> ermutigt werden, sich damit auseinander zu setzen. Das Handbuch<br />

steht kostenlos zum Herunterladen auf der Webseite des<br />

Lehrstuhls fml bereit. Geben Sie hierfür einfach den Link<br />

in Ihren Browser ein oder Scannen Sie mit Ihrem mobilen<br />

Endgerät den QR-Code.<br />

www.mec.ed.tum.de/fml/forschung/studien/<br />

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SENSORBASIERTE AKTIVITÄTSERKENNUNG<br />

„PAL2REC“: EIN WICHTIGER SCHRITT<br />

ZUR PALETTE DER ZUKUNFT<br />

Paletten bilden als millionenfach genutzte<br />

Ladungsträger das Herzstück der Logistik.<br />

Obwohl sie eng in viele logistische Prozesse<br />

eingeb<strong>und</strong>en sind, ist es aktuell nahezu<br />

unmöglich, ihren Bewegungsverlauf<br />

kleinschrittig zu erfassen. Als ständiger Begleiter<br />

des Transportguts bleibt so wertvolles<br />

Analysepotenzial ungenutzt. Das<br />

Forschungsprojekt „Pal2Rec“ (Sensorbasierte<br />

logistische Aktivitätskennung von (Euro-)<br />

Paletten) untersucht, ob <strong>und</strong> wie sich<br />

Bewegungsdaten von Paletten mithilfe von<br />

Beschleunigungssensorik erkennen <strong>und</strong><br />

interpretieren lassen. Diese Technologie eröffnet<br />

neue Perspektiven für eine umfassende<br />

Prozessdokumentation <strong>und</strong> -analyse <strong>und</strong><br />

markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg<br />

zum intelligenten Ladungsträger.<br />

1<br />

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung nimmt die Optimierung<br />

logistischer Prozesse eine zentrale Rolle ein. Eine der<br />

größten Herausforderungen hierbei ist die ganzheitliche Analyse<br />

von Lager- <strong>und</strong> Transportketten, die durch ihre Komplexität<br />

<strong>und</strong> Vielschichtigkeit geprägt sind. In diesem dynamischen<br />

Umfeld hat sich die Palette als unverzichtbarer Ladungsträger<br />

seit Jahrzehnten bewährt <strong>und</strong> ist aus der Logistik nicht mehr<br />

wegzudenken. Trotz ihrer starken Präsenz bleiben viele ihrer<br />

Potenziale ungenutzt, hauptsächlich in Bezug auf die Datenerfassung<br />

<strong>und</strong> digitale Vernetzung.<br />

2<br />

DER PROJEKTINHALT<br />

DAS PROJEKTZIEL<br />

In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Initiativen, Paletten<br />

zu einem intelligenten Bestandteil der Logistikkette weiterzuentwickeln.<br />

Diese digitale Transformation umfasst Bemühungen<br />

wie die Serialisierung mit 2D-Codes, die automatisierte<br />

Erfassung per RFID sowie den Einsatz unterschiedlicher<br />

Sensorik zur Temperaturüberwachung oder Lokalisierung. Die<br />

Ansätze zeigen das breite Spektrum an Möglichkeiten auf, wie<br />

die Digitalisierung dazu beitragen kann, die Palette von einem<br />

simplen Träger zu einem intelligenten, datengenerierenden<br />

<strong>und</strong> -nutzenden Instrument zu transformieren. Dennoch<br />

bleibt die Herausforderung bestehen, eine detaillierte <strong>und</strong><br />

8 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts wird überprüft, ob sich die Bewegungsdaten von<br />

Paletten durch den Einsatz von Sensoren erkennen <strong>und</strong> interpretieren lassen<br />

kontinuierliche Erfassung sowie Analyse der Bewegungsdaten<br />

zu ermöglichen. Das Forschungsprojekt Pal2Rec adressiert genau<br />

dieses Bedürfnis, indem es einen neuen Weg einschlägt:<br />

die Nutzung von Beschleunigungssensoren zur kleinschrittigen<br />

Aktivitätserkennung <strong>und</strong> -zuordnung entlang der kompletten<br />

logistischen Kette.<br />

Pal2Rec startete im Februar <strong>2024</strong> als Machbarkeitsstudie, die<br />

das Ziel verfolgt, die Integration <strong>und</strong> Effektivität von Beschleunigungssensoren<br />

in Paletten zu untersuchen. Um diesen Nachweis<br />

zu erbringen, wird eine Demonstrator-Palette mit den nötigen<br />

Sensoren ausgestattet. In einem experimentellen Rahmen<br />

soll herausgef<strong>und</strong>en werden, welche Sensoren geeignet<br />

sind <strong>und</strong> welche Daten gesammelt werden sollen. Darüber hinaus<br />

werden die Prozessschritte identifiziert, die im Mittelpunkt<br />

der Datenerhebung stehen sollen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />

wird ein Skript entwickelt, das die Aufbereitung der Daten <strong>und</strong><br />

eine manuelle Aktivitätserkennung ermöglicht. Schließlich<br />

sollen die Erkenntnisse großflächig unter Realbedingungen<br />

getestet werden.<br />

Im Fokus der Studie steht die Frage, ob <strong>und</strong> wie sich die gesammelten<br />

Beschleunigungsdaten nutzen lassen, um die Voraussetzungen<br />

für die automatisierte Zuweisung von „logistischen<br />

Aktivitäten“ zu schaffen. Eine Aktivität reicht dabei von<br />

allgemeinen Bewegungen hin zu spezifischen Prozessschritten<br />

zum Beispiel das An<strong>heben</strong> <strong>und</strong> Ablegen der Palette oder der<br />

Transport mit einem Flurförderzeug. So soll als Ergebnis der<br />

Prozess lückenlos aufgezeichnet <strong>und</strong> allein anhand der Beschleunigungsmessungen<br />

automatisch in die jeweiligen Einzelschritte<br />

zerlegt werden können.<br />

Diese Aufschlüsselung ermöglicht es, aus den durch Pal2Rec<br />

erfassten Beschleunigungsdaten vielfältige Nutzen zu ziehen.<br />

Einerseits könnte sie die Basis für tiefgreifende Prozessanalysen<br />

<strong>und</strong> -bewertungen bilden, indem sie detaillierte Einblicke<br />

in die jeweiligen Abläufe bietet. Durch das Identifizieren von<br />

Ineffizienzen <strong>und</strong> Fehlern eröffnet sich die Chance zur zielgerichteten<br />

Prozessoptimierung, was letztlich die Leistung <strong>und</strong><br />

Zuverlässigkeit der kompletten Logistikkette verbessert. Außerdem<br />

bieten die Daten im Falle eines Schadens eine wertvolle<br />

Ressource, um genau nachvollziehen zu können, wann <strong>und</strong><br />

unter welchen Umständen der Schaden entstanden ist. Diese<br />

präzise Dokumentation kann nicht nur zur Klärung von Haftungsfragen<br />

beitragen, sondern auch dazu dienen, ähnliche<br />

Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.<br />

3<br />

Die Durchführung des Projekts profitiert von der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit der Konsortialpartner: Das Fraunhofer-Institut<br />

für Materialfluss <strong>und</strong> Logistik (IML) bringt seine<br />

umfangreiche Expertise in der praktischen Anwendung digitaler<br />

Technologien im Kontext der Logistik ein, während der<br />

Lehrstuhl für Förder- <strong>und</strong> Lagerwesen (FLW) der TU Dortm<strong>und</strong><br />

seine spezialisierten Kenntnisse in der Analyse von Bewegungsdaten<br />

beisteuert. Die Verbindung von theoretischem<br />

Know-how mit der praktischen Erfahrung schafft das F<strong>und</strong>ament,<br />

um die Ziele von Pal2Rec zu erreichen.<br />

4<br />

DIE PROJEKTPARTNER<br />

DER FÖRDERHINWEIS<br />

Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND<br />

durch das B<strong>und</strong>esministerium für Digitales <strong>und</strong> Verkehr<br />

(BMDV) mit circa 200.000 Euro gefördert. Seit dem Jahr 2016<br />

fördert die Initiative datenbasierte Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekte<br />

für die digitale <strong>und</strong> vernetzte Mobilität der Zukunft.<br />

Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive<br />

fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft,<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Forschung. Die gewonnenen Daten<br />

werden offen in der Mobilithek bereitgestellt (www.mobilithek.info).<br />

Basierend auf den Ergebnissen des Projekts, werden<br />

weitere Forschungsprojekte angestoßen.<br />

Autoren: Jean Lenard Kuhlmann <strong>und</strong> Marc Julian Brandt, beide Abteilung<br />

Verpackungs- <strong>und</strong> Handelslogistik <strong>und</strong> AutoID-Technologien, Fraunhofer<br />

IML, Dortm<strong>und</strong>, sowie Lukas Lehmann, Teamleiter Verpackungslogistik,<br />

Fraunhofer IML<br />

Fotos: Fraunhofer IML, Sebastian Beierle<br />

www.iml.fraunhofer.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 9


KUNSTSTOFFPALETTE MIT AUSGLEICHSKISSEN<br />

WAS DIE KARTOFFELERNTE MIT EINEM NEU<br />

ENTWICKELTEN LADEHILFSMITTEL ZU TUN HAT<br />

Innovationen werden heutzutage vielfach<br />

gleichgesetzt mit Neuentwicklungen im Bereich<br />

Automatisierung <strong>und</strong> Digitalisierung. Doch es<br />

gibt auch in anderen Bereichen Neuheiten, die<br />

dem Anwender dabei helfen können, nicht<br />

genutztes Potenzial zu erschließen. Ein Beispiel<br />

dafür ist die trala-Palette.<br />

Auf die Frage, was den Impuls für die Entwicklung der<br />

trala-Palette gegeben hat, muss Thomas Klümper,<br />

Geschäftsführer der trala innovation GmbH, Gronau-Epe,<br />

schmunzeln. „Die Idee kam mir beim<br />

Absacken meiner frisch geernteten Kartoffeln. Mein<br />

Schwager <strong>und</strong> ich beschäftigen uns im Nebenerwerb<br />

mit dem Anbau <strong>und</strong> Verkauf verschiedener<br />

Kartoffelsorten. Uns fehlte jedoch Abstellfläche<br />

für die verschiedenen Sorten. Ich wollte die Erdäpfel<br />

in Säcken stapeln, sie aber gleichzeitig<br />

nicht beschädigen. Da kam mir die Idee, dafür<br />

ein Kissen unter einer Europalette anzubringen.<br />

Doch leichter gesagt als getan.“<br />

Klümper fing also an zu tüfteln <strong>und</strong> baute den<br />

ersten Prototypen. Dazu diente ihm eine vorhandene<br />

Kunststoffpalette, ein Markisenstoff <strong>und</strong><br />

eine Sitzsackfüllung. Der Prototyp erfüllte auf<br />

Anhieb seinen Zweck. Das Kissen verteilte sich<br />

gleichmäßig auf den Kartoffeln <strong>und</strong> es entstand eine<br />

neue Abstellfläche.<br />

Eher zufällig kam der Tüftler aus dem Münsterland einige<br />

Zeit später mit seinen beiden heutigen Geschäftspartnern<br />

Prof. Dr. Franz Vallée <strong>und</strong> Dr. Colin Schulz in Kontakt. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Berufserfahrungen, die beiden Kompagnons kommen wie<br />

Klümper aus der Logistikbranche, konnte man schnell das Potenzial<br />

des neuen Ladehilfsmittels erahnen. Klümper: „Angefangen<br />

bei meinem Arbeitgeber in der Futtermittelherstellung, über Zementwerke<br />

bis hin zu Unternehmen aus der Baustoffbranche –<br />

oder auf den Punkt gebracht: wir sehen überall dort Anwendungsmöglichkeiten,<br />

wo Palettenware gestapelt werden kann.“<br />

PILOTANWENDER BESTÄTIGT EINSCHÄTZUNGEN<br />

Der erste Nutzer der trala-Palette ist die Eurobaustoff Zentrallager<br />

Westfalen GmbH & Co. KG <strong>und</strong> die Rückmeldungen aus dem Unternehmen<br />

lassen den Entwickler zuversichtlich nach vorne blicken.<br />

„Wir haben während der Testphase festgestellt, dass sich<br />

mithilfe der trala-Palette zwei Paletten mit Sackware im Lager <strong>und</strong><br />

auch auf der Lkw-Ladefläche sicher übereinander stapeln lassen“,<br />

so Tobias Möllers, Geschäftsleitung Eurobaustoff Zentrallager<br />

Westfalen. Darüber hinaus habe die Palette aufgr<strong>und</strong> der Möglichkeiten<br />

einer besseren Ladungssicherung zu einer Reduzierung<br />

der Transportschäden in nennenswertem Umfang beigetragen.<br />

THOMAS KLÜMPER,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER,<br />

TRALA INNOVATION GMBH<br />

Mithilfe der trala-Palette<br />

wird der Lagerplatzbedarf<br />

verringert<br />

10 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02<br />

01<br />

03<br />

Dem Argument der höheren Anschaffungskosten einer Kunststoffpalette<br />

gegenüber einer Holzpalette begegnet Klümper mit<br />

dem Hinweis darauf, dass sich das Ladevolumen eines Lkw mit<br />

dem Einsatz seiner Palette besser nutzen ließe. Hinzu komme die<br />

von Möllers genannte Reduzierung der Transportschäden. „Man<br />

muss sich zum Beispiel nur den monetären Wert einer Palette mit<br />

Badezimmerfliesen vergegenwärtigen. Im Allgemeinen werden<br />

Fliesen per Lkw oder in Eisenbahnwaggons aus den Werken der<br />

Hersteller in die Logistikzentren zum Beispiel der Baumärkte<br />

transportiert. Die Fliesen befinden sich dabei in dünnen Verpackungen<br />

direkt auf einer mitunter gebrauchten Holzpalette – da<br />

ist Bruch quasi vorprogrammiert.“<br />

DIE ENTWICKLUNG GEHT WEITER<br />

Das Ausgleichskissen besteht aus dem stabilen, aber noch mithilfe<br />

einer Industrienähmaschine bearbeitbaren Stoff Cordura. Verfügbar<br />

sind die Kissen in verschiedenen Ausfertigungen. Das<br />

Ausgleichskissen, gefüllt mit recyceltem Granulat, sorgt für eine<br />

optimale Gewichtsverteilung. Die Antirutschbeschichtung verhindert<br />

ein Verrutschen der gestapelten Ware. Um die Dauerfestigkeit<br />

der Kissen nachzuweisen, wurden an verschiedenen trala-<br />

Paletten ausführliche Belastungstests mit einer Stauchdruckpresse<br />

durchgeführt. Klümper: „Die Kissen rissen oder platzten selbst<br />

bei einer Maximalbelastung von mehr als elf Tonnen nicht.“<br />

Bis zur achten Prototypenvariante, diente Klümper als Refugium<br />

für alle Arbeiten r<strong>und</strong> um die trala-Palette die heimische Garage.<br />

Mittlerweile findet die Montage aus Platzgründen auf einem<br />

Firmengelände im Münsterland statt. Darüber hinaus werden<br />

01 Die trala-Palette ist vielseitig einsetzbar <strong>und</strong> ermöglicht es, Ware<br />

sicher <strong>und</strong> gerade zu stapeln<br />

02+03 Eine weitere Neuentwicklung ist das Wurfkissen, mit dem<br />

sich die Ware schützen <strong>und</strong> Unebenheiten ausgleichen lassen. Somit<br />

entsteht eine neue Abstellfläche für weitere Waren<br />

potenzielle Vertriebspartner kontaktiert. „Aber auch mit weiteren<br />

Varianten der trala-Palette, zum Beispiel für die temperaturgeführte<br />

Logistik <strong>und</strong> Transporte in der Chemiebranche, beschäftigen<br />

wir uns momentan.“<br />

In der Zwischenzeit liegt für die trala-Palette ein Patent für<br />

Deutschland vor. Eine Erweiterung auf ganz Europa wurde beantragt.<br />

Apropos Abr<strong>und</strong>ung des Angebots. Seit kurzem hat das Unternehmen<br />

trala innovation mit einer Art „Wurfkissen“ ein weiteres<br />

Produkt im Portfolio. Das Kissen, im Aufbau mit dem Ausgleichskissen<br />

der Palette vergleichbar, wird über die auf einer Palette<br />

gestapelte Ware geworfen. Der Stoff, aus dem das Wurfkissen<br />

besteht, ist auf einer Seite mit einer Antirutschbeschichtung versehen.<br />

Das Granulat im Wurfkissen schafft die Voraussetzungen<br />

dafür, dass die Ware geschützt wird <strong>und</strong> Unebenheiten ausgeglichen<br />

werden. Somit entsteht eine neue Abstellfläche für weitere<br />

Waren.<br />

Winfried Bauer<br />

Fotos: trala innovation<br />

www.trala-palette.de<br />

Intralogistik<br />

Flottenmanagement<br />

Wir machen das.<br />

Sicher <strong>und</strong> effizient.<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

LAGERUNG VON LITHIUM-IONEN-AKKUS IN VERSCHIEBEREGALANLAGE<br />

SICHERHEIT AN ERSTER STELLE<br />

Im Neubau ihrer Gefahrgut-Lagerhalle in Schwäbisch-Hall (Sulzdorf) bevorratet<br />

die Schmitt Logistik GmbH Lithium-Ionen-Batterien <strong>und</strong> Zellmodule für K<strong>und</strong>en<br />

aus der Automotive-Branche. Zur sicheren, brandschutzkonformen <strong>und</strong><br />

effizienten Lagerung der Energiespeicher hat der Logistikdienstleister die Halle<br />

mit einer Verschieberegalanlage der Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH,<br />

Meisenheim, ausgestattet.<br />

12 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Die Schmitt Gruppe mit Hauptsitz in Vellberg zählt zu den<br />

führenden Logistikspezialisten in ihrer Region. Das im<br />

Jahr 1935 gegründete <strong>und</strong> nunmehr in dritter Generation<br />

geführte, mittelständische Familienunternehmen<br />

steht für nachhaltiges, innovatives Handeln. Das Unternehmen<br />

bietet alle logistische Dienstleistungen sowie Speditionsleistungen<br />

an. Die K<strong>und</strong>en kommen aus Branchen wie Automotive, Maschinenbau,<br />

Reinigungsgeräte <strong>und</strong> Lebensmittelhandel. Ein Teil<br />

der Gruppe ist die Schmitt Logistik GmbH, zu deren Angebot neben<br />

Versand <strong>und</strong> Lagerhaltung auch Montagelösungen, Etikettierung,<br />

Verpackungsmanagement, Gefahrstoffmanagement sowie<br />

Beratung <strong>und</strong> Inhouse-Lösungen aller Art gehören.<br />

Im Bereich der Gefahrstofflagerung hat sich das Unternehmen<br />

auf Automobilbatterien spezialisiert. „Die Nachfrage nach Lagermöglichkeiten<br />

im Gefahrgutbereich, vor allem für die Lagerung<br />

DIE REALISIERUNG EINES<br />

GEFAHRSTOFFLAGERS<br />

ERFORDERT FACHWISSEN<br />

von Automotive-Batterien, steigt ständig. Immer mehr Automobilzulieferer<br />

<strong>und</strong> -hersteller setzen aufgr<strong>und</strong> veränderter Marktbedingungen<br />

sowie neuer Klimaziele ihren Fokus zunehmend<br />

auf Elektromobilität <strong>und</strong> wir möchten hier die Zukunft aktiv mitgestalten“,<br />

so Sascha Weniger, Geschäftsführer der Schmitt Logistik<br />

GmbH. „Um diesem Trend gerecht zu werden, benötigten wir<br />

Platz für neue <strong>und</strong> auch für die Lagerung von Automotive-Batterien<br />

ausgelegte Lagerkapazitäten.“<br />

Der Logistikdienstleister entschied sich daher für den Bau<br />

einer Gefahrstofflagerhalle mit einer Fläche von 5.500 m² in<br />

Schwäbisch-Hall (Sulzdorf), die zudem ein Bekenntnis zum regionalen<br />

Standort ist. Mit dem im Oktober 2023 in Betrieb genommenen<br />

Hallenneubau hat die Firmengruppe die Lagerfläche auf<br />

r<strong>und</strong> 250.000 m² erweitert.<br />

IM EINKLANG MIT DEN UNTERNEHMENSWERTEN<br />

Die Logistikhalle wurde als Effizienz-Gebäude 55 errichtet <strong>und</strong><br />

mit einer Pelletheizung sowie einer 700-kWp-Photovoltaikanlage<br />

ausgestattet. Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Effizienz waren für die Verantwortlichen<br />

des Logistikdienstleisters daher auch entscheidende<br />

Faktoren bei der Ausstattung. So sollte nicht nur so viel Lagerplatz<br />

wie möglich für die sichere Einlagerung von Lithium-Ionen-Batterien,<br />

sondern auch für andere Güter entstehen, für den<br />

Fall, dass Kapazitäten frei werden.<br />

Weniger: „Uns war es wichtig, die neu gewonnene Lagerfläche<br />

optimal auszunutzen. Daher waren wir auf der Suche nach einer<br />

Verschieberegal-Lösung. Außerdem musste die Anlage die<br />

Brandschutzauflagen, die es bei der Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien<br />

einzuhalten gilt, erfüllen. Auch die Tatsache, dass<br />

verschiedene Ladungsträger unterzubringen sind, war eine Herausforderung.<br />

Zum einen werden die Akkus der E-Fahrzeuge von<br />

den Automobilzulieferern direkt auf dafür ausgelegte Stahlgestelle<br />

bei uns angeliefert, die wir dann genau so, wie sie ankommen,<br />

einlagern. Zum anderen lagern wir kleinere Lithium-Ionen-Batterien<br />

in Kartonagen verpackt auf Europaletten. Wir benötigten<br />

also ein Regalsystem, das für die unterschiedlichen Ladungsträger<br />

ausgelegt ist.“<br />

FORTSETZUNG DER ZUSAMMENARBEIT<br />

Schmitt Logistik hat sich für das Verschieberegalsystem von Bito-<br />

Lagertechnik entschieden. Der Logistikdienstleister arbeitet bereits<br />

seit vielen Jahren mit dem Unternehmen aus Meisenheim<br />

zusammen. „Wir wussten, dass große Herausforderungen auf uns<br />

zu kommen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> brauchten wir einen zuverlässigen<br />

Partner. Da wir in der Vergangenheit schon viele große Projekte<br />

gemeinsam realisiert haben, konnten wir sicher gehen, dass<br />

wir auch bei der Umsetzung dieses Projekts den richtigen Begleiter<br />

an unserer Seite haben werden“, so Weniger.<br />

Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />

Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />

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Typ BK - Mittelachsrampe<br />

01 Die Verschieberegalanlage ist in zwei platzsparende<br />

Lagerblöcke eingeteilt<br />

BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />

Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02 Alle Ebenen der Regalanlage sind mit einer Sprinkleranlage,<br />

Gitterrosten <strong>und</strong> Wärmestaublechen ausgestattet<br />

Blöcken per automatischer Bedienung verfahren. Somit ist der<br />

Zugriff auf jedes Regal schnell sichergestellt. „Das Verschieberegalsystem<br />

fügt sich nahtlos in unsere Betriebsabläufe ein <strong>und</strong><br />

verbessert somit unsere Effizienz bei der Lagerung“, so Weniger.<br />

Die Verschieberegale haben jeweils eine Länge von 61 m <strong>und</strong><br />

sind 9,70 m hoch, bei einer lichten Raumhöhe der Halle von etwa<br />

12 m. Alle Regalreihen sind in vier unterschiedlich hohe Ebenen<br />

unterteilt. Somit sind auf einer Lagerhallengr<strong>und</strong>fläche von<br />

5.500 m2 in der Summe 12.500 Lagerplätze entstanden.<br />

SASCHA WENIGER,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER,<br />

SCHMITT LOGISTIK GMBH<br />

Das automatische Verschieberegalsystem<br />

ist einfach zu bedienen<br />

<strong>und</strong> fügt sich nahtlos in die<br />

Betriebsabläufe ein<br />

In der Logistikhalle sind zwei platzsparende Lagerblöcke aus verfahrbaren<br />

Palettenregalen entstanden, die durch ein feststehendes<br />

Doppel-Palettenregal voneinander abgegrenzt sind. Gänge in<br />

einer Breite von 7,30 m zwischen feststehendem Doppel-Palettenregal<br />

<strong>und</strong> dem jeweiligen Block bieten genug Platz für das Verschieben<br />

der Verfahrwagen. Ferner werden so die Voraussetzungen<br />

für die Durchfahrt unterschiedlich großer Flurförderzeuge<br />

oder ein komfortables Handling bei der Ein- <strong>und</strong> Auslagerung<br />

der Batterien geschaffen.<br />

Block A besteht aus zehn, Block B aus sechs Verfahrwagen. Sie<br />

lassen sich auf Rollen in den nach Brandschutzrichtlinien gefertigten<br />

Gefahrstoffboden eingelassenen Schienen einzeln oder in<br />

UMFASSENDES BRANDSCHUTZKONZEPT<br />

In der Verschieberegalanlage werden alle Arten von Automotive-<br />

Batterien für Elektrofahrzeuge, das heißt Lithium-Ionen-Batterien<br />

<strong>und</strong> Zellmodule unterschiedlicher Größen, auf unterschiedlichen<br />

Ladungsträgern bevorratet. Für die Lagerung der Energiespeicher<br />

gelten besondere Auflagen, die das Lagersystem erfüllen<br />

muss <strong>und</strong> die mit den Brandschutzbehörden abgestimmt wurden.<br />

Eine vollflächige Sprinkleranlage sorgt für den Brandschutz.<br />

In das Brandschutzkonzept sind alle Ebenen der Regalanlage, alle<br />

Verbindungen entlang der Verschieberegale <strong>und</strong> jeder einzelne<br />

Lagerplatz eingeb<strong>und</strong>en. Zudem wurden alle Ebenen mit Gitterrosten<br />

ausgestattet, die dem Brandschutzkonzept entsprechend<br />

mit Wärmestaublechen kombiniert sind. Je nach Größe der Batterien<br />

werden ein oder zwei Ladungsträger hintereinander in den<br />

einzelnen Ebenen eingelagert.<br />

Weniger: „Bei der Umsetzung des Projekts waren viele Stellen<br />

<strong>und</strong> Personen beteiligt. Bauamt, Statiker, Bodenplaner, Feuerwehr,<br />

Wasserwirtschaftsamt <strong>und</strong> die ausführenden Gewerke. Für<br />

uns war es ein großes Projekt, das wir zusammen mit Bito-Lagertechnik<br />

in nur 427 Tagen gemeistert haben.“<br />

Fotos: Patric Dressel<br />

www.bito.com<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

<br />

FÜR ZAHLREICHE ANWENDUNGSSZENARIEN<br />

KONZIPIERT<br />

Fahrerlose Transportsysteme (FTS) eignen sich für die Automatisierung<br />

von sich wiederholenden, standardisierten Intralogistikprozessen.<br />

Mit der A-Mate-Produktfamilie deckt das<br />

Unternehmen<br />

K.Hartwall den<br />

Bedarf an niedrigeren<br />

Handhabungskosten<br />

<strong>und</strong> größerer<br />

Prozesseffizienz. Die<br />

fahrerlosen Transportfahrzeuge<br />

A Mate FreeLift <strong>und</strong><br />

A Mate Counter sind mit einem elektrischen Freihub ausgestattet,<br />

der bis zu 1 Tonne auf eine Höhe von 1,1 m handhaben<br />

kann. Ladungsträger lassen sich zum Beispiel vom<br />

Hallenboden <strong>und</strong> aus Regalen aufnehmen. Das Fahrzeug<br />

A-Mate FreeLift verfügt über ein omnidirektionales Antriebssystem,<br />

das auch in engen Betriebsumgebungen für Beweglichkeit<br />

sorgt. Ausgestattet sind die Fahrzeuge unter anderem<br />

mit Sicherheitsscanner <strong>und</strong> 3D-Hinderniserkennung. Ihre<br />

Leistungsfähigkeit beweisen die Fahrzeuge unter anderem bei<br />

Danfoss Drives in Gråsten/Dänemark. In dem Werk sorgen vier<br />

A-Mate FreeLift für den Palettentransport aus dem Pufferlager<br />

im Wareneingang zu den Montagestationen. Dabei interagieren<br />

die Geräte mit den Werkern, manuell betriebenen<br />

Gabelstaplern sowie anderen fahrerlosen Transportsystemen.<br />

k-hartwall.de<br />

NEUE LÖSUNG ERMÖGLICHT EFFIZIENTES<br />

WORKFLOWMANAGEMENT<br />

Das Tool Workflowmanagement (WFM) ergänzt das Angebot des<br />

Unternehmens Cargoclix. Mit der Software lassen sich Logistikprozesse<br />

unabhängig von einer Zeitfensterbuchung darstellen,<br />

zum Beispiel die Kommissionierung oder die Verplombung von<br />

Behältern. WFM lässt sich mit dem Zeitfenstermanagementsystem<br />

Slot des Anbieters koppeln, funktioniert jedoch auch als<br />

Stand-alone-Lösung. Die<br />

Einsatzmöglichkeiten des<br />

webbasierten <strong>und</strong> geräteneutralen<br />

WFM lassen sich individuell<br />

auf die Bedürfnisse eines<br />

Standorts anpassen.<br />

Anwender können die gewünschten<br />

Prozesse, zum<br />

Beispiel die Ladungssicherung,<br />

digital dokumentieren oder ein<br />

Ladungsträgermanagement im neuen Tool darstellen. Lieferanten<br />

können Bestellungen bestätigen <strong>und</strong> Anlieferungen planen.<br />

Alle Daten können mit den ERP-Systemen der Nutzer geteilt <strong>und</strong><br />

Prozesse automatisiert werden. Damit dabei kein wichtiger<br />

Arbeitsschritt vergessen wird, besteht die Möglichkeit zur<br />

sequenziellen Verarbeitung: Erst wenn ein Arbeitsschritt<br />

ausgeführt wurde, lässt sich in der Anwendung der nächste<br />

durchführen. Der Anwender wird Schritt für Schritt durch das<br />

Menü geführt. Auch Unterlagen für obligatorische Sicherheitsverfahren<br />

können über das System erfasst werden.<br />

www.cargoclix.com<br />

PNEUMATISCHES BREMSSYSTEM<br />

Das Unternehmen KTR hat sein Bremsenportfolio um eine<br />

pneumatische Zangenbremse erweitert. Die neue Baureihe<br />

„KTR-Stop PB“ lässt sich als Betriebs- oder Haltebremse<br />

einsetzen <strong>und</strong> dabei aktiv oder passiv betreiben. Ausgelegt ist<br />

die Bremse als Baukastensystem <strong>und</strong> in sieben Baugrößen mit<br />

Bremskräften bis zu 31 kN verfügbar. Einige Baugrößen<br />

können mit einem Sensor zur Prüfung des Bremsenzustands<br />

ausgestattet werden. Je nach Anwendung wird die pneumatische<br />

Zangenbremse mit unterschiedlichen Bremsbelägen<br />

ausgestattet; dabei stehen verschiedene Mischungen zur<br />

Verfügung: Standard, Sintermetall,<br />

erhöhter Kautschukanteil<br />

<strong>und</strong> graphitiert. Der Belagverschleiß<br />

lässt sich optional mit<br />

einem Sensor in den Bremsbelägen<br />

überwachen. Einsatzgebiete<br />

sind die Automation <strong>und</strong><br />

Verpackungsmaschinen.<br />

www.ktr-systems.com<br />

Mit PSIwms AI Effizienz<br />

der Auftragsabwicklung<br />

um mehr als 20 % steigern<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;<br />

Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart<br />

www.psilogistics.com/wms<br />

Software for Logistics Industry Leaders


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITELSTORY<br />

HARDINGE KELLENBERGER SETZT AUF LAGERVERDICHTUNG<br />

UND DIGITALISIERTE PROZESSE MIT SSI SCHÄFER<br />

VIER STANDORTE VEREINT<br />

Das Unternehmen Hardinge Kellenberger,<br />

Goldach/Schweiz, Hersteller von<br />

Präzisionsschleifmaschinen, hat sich ganz<br />

bewusst dafür entschieden, dem Standort<br />

Schweiz die Treue zu halten. Eine zentrale Rolle<br />

in den Überlegungen spielte die Konzentration<br />

mehrerer Standorte in einem neuen Werk. Als<br />

Partner in Sachen Intralogistik wurde das<br />

Unternehmen SSI Schäfer in das Projekt<br />

eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Innerhalb der Hardinge Gruppe, einem internationalen Anbieter<br />

von Lösungen für die Metallzerspanung, hat sich die Hardinge<br />

Kellenberger AG mit Sitz in Goldach/Schweiz seit ihrer<br />

Gründung im Jahr 1917 als Vorreiter in der Herstellung von<br />

Präzisionsschleifmaschinen etabliert. Zu den angebotenen Marken<br />

gehören neben Kellenberger auch Voumard, Hauser <strong>und</strong><br />

Tschudin. Um auch in Zukunft lukrativ an einem Hochkostenstandort<br />

wie der Schweiz produzieren zu können, beschloss das<br />

Unternehmen im Jahr 2021, einen Schritt in Richtung Digitalisierung<br />

<strong>und</strong> moderner Lagerlogistik mit optimierter Raumnutzung<br />

zu gehen <strong>und</strong> vier Produktionsstandorte in einem neu zu errichtenden<br />

Werk in Goldach zusammenzuführen. Der Umzug bei<br />

laufendem Betrieb fand im Juli 2023 statt.


TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

01 Sechs SSI Logimat<br />

Lagerlifte beherbergen<br />

r<strong>und</strong> 8.000 unterschiedliche<br />

Bauteile <strong>und</strong> werden<br />

von durchschnittlich drei<br />

Mitarbeitern bedient<br />

SPÜRBARE ANFORDERUNG: DOUBLE IT!<br />

Double it! So lautete die Vorgabe der Geschäftsleitung. Genauer<br />

gesagt galt es, die Produktionskapazität zu verdoppeln, die vier<br />

bisherigen Produktionsstandorte in einem Neubau zusammenzuführen<br />

<strong>und</strong> die Logistikprozesse zu digitalisieren <strong>und</strong> effizient zu<br />

gestalten. Das Ziel war ein schlanker <strong>und</strong> transparenter Materialfluss<br />

in der getakteten Maschinenmontage von Hardinge Kellenberger.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Intralogistik-Spezialisten<br />

SSI Schäfer wurde ein Konzept erarbeitet, wie diese Anforderungen<br />

am künftigen Standort umgesetzt werden konnten.<br />

INTRALOGISTIKLÖSUNG BASIEREND<br />

AUF SSI LOGIMAT LAGERLIFT<br />

MIT DER RICHTIGEN INTRA-<br />

LOGISTIK STEHEN DIE ZEICHEN<br />

AUF WACHSTUM<br />

Eine Schlüsselrolle am neuen Standort kommt den SSI Schäfer<br />

Lagerliften zu. Durch die kompakte vertikale Bauweise der Lagerlifte<br />

<strong>und</strong> die Nutzung der Hallenhöhe wurde eine Lagerverdichtung<br />

realisiert <strong>und</strong> die Logistikfläche um 35 Prozent reduziert.<br />

Sechs Lagerlifte <strong>und</strong> die Software Wamas Lift & Store wurden implementiert,<br />

welche dabei helfen, die Prozesse zu digitalisieren<br />

<strong>und</strong> den Materialfluss zur Montageversorgung zu optimieren.<br />

Mithilfe der zusätzlichen Installation von Kragarm- <strong>und</strong> Palettenregalen<br />

(PR 600) ließ sich weiterer kompakter Lagerraum für Paletten<br />

<strong>und</strong> Langgut schaffen.<br />

Vor dem Einzug in das neue Lager in Goldach verbrachten die<br />

Mitarbeiter im Bereich Montage zu viel Zeit mit der Suche von<br />

Artikeln an verschiedenen Standorten <strong>und</strong> in mehreren Stockwerken.<br />

Hinzu kamen Fehler, wenn zum Beispiel die Anzahl der<br />

Artikel im Lager nicht mit dem ERP-System übereinstimmte.<br />

Auch die Inventur gestaltete sich zunehmend zeitaufwendig <strong>und</strong><br />

ineffizient. Mit der in den Lagerliften zusammengeführten Kleinteilelagerung<br />

der r<strong>und</strong> 8.000 unterschiedlichen Bauteile ist eine<br />

schnelle Materialverfügbarkeit künftig sichergestellt.<br />

GAMECHANGER IN DER KLEINTEILELAGERUNG<br />

ZUR MONTAGE<br />

Platz sparen, Effizienz gewinnen, Ergonomie steigern <strong>und</strong> Prozesse<br />

digitalisieren <strong>und</strong> beschleunigen – der Lagerlift SSI Logimat<br />

ist eine Lösung, um Kleinteile kompakt auf geringer Gr<strong>und</strong>fläche<br />

unter Nutzung der Gebäudehöhe zu lagern <strong>und</strong> dennoch schnellen<br />

Zugriff zu ermöglichen. Das bei Hardinge Kellenberger für die<br />

Montage benötigte Produktspektrum eignet sich für die Lagerung<br />

in einem Lagerliftsystem, da es sich um eine hohe k<strong>und</strong>enspezifische<br />

Teile- <strong>und</strong> Variantenvielfalt handelt, mit Bauteilen, die sich<br />

in Größe <strong>und</strong> Gewicht stark unterscheiden <strong>und</strong> oftmals präzise<br />

<strong>und</strong> sensibel sind <strong>und</strong> daher in erster Linie geschützt gelagert<br />

<strong>und</strong> gehandhabt werden müssen.<br />

FEATURES FÜR PROBLEMLOSE WIE<br />

ERGONOMISCHE PROZESSE<br />

Die sechs Lagerlifte werden von durchschnittlich drei Mitarbeitern<br />

bedient. Dabei sorgen neben der intuitiven Bedienerführung<br />

am Touchscreen zwei Features für eine effiziente <strong>und</strong> transparente<br />

Kommissionierung: So sorgt der Einsatz des Logipointer durch<br />

den eingebauten Laserpointer für eine Markierung des zu entnehmenden<br />

Produkts <strong>und</strong> macht eine falsche Entnahme nahezu<br />

unmöglich. Quittiert wird der Prozess mit einer durchgehenden<br />

Bestätigungslichtschranke unter der Bedienöffnung (Logibar).<br />

Mit Logitilt wurde die Ergonomie weiter verbessert. Neben der<br />

individuell einstellbaren Entnahmehöhe lassen sich die Tablare<br />

im Entnahmebereich zusätzlich um bis zu 30° kippen, um die<br />

Entnahme von Teilen aus den hinteren Tablarbereichen zu<br />

erleichtern. Ergänzt werden die Features durch Sicherheitsfunk-<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 17


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITELSTORY<br />

02 Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Nutzung der Hallenhöhe<br />

ließ sich das Lager<br />

verdichten <strong>und</strong> die<br />

Logistikfläche um<br />

35 Prozent<br />

reduzieren<br />

VIKTOR GASPAR, CEO,<br />

HARDINGE KELLENBERGER AG<br />

Mit der Optimierung unserer Lagerlogistik<br />

haben wir eine signifikante<br />

Verbesserung der Produktionsabläufe<br />

<strong>und</strong> eine effizientere Belieferung<br />

unserer Produktionslinien realisiert<br />

PUNKTGENAUE EINHALTUNG<br />

DER TERMINVORGABEN<br />

tionen zum Beispiel die Gewichts- <strong>und</strong> Höhenüberwachung.<br />

Erwähnenswert ist bei Hardinge Kellenberger darüber hinaus die<br />

intelligente Verteilung gleicher Artikel auf mehrere Lagerlifte, um<br />

sicherzustellen, dass bei einer Wartung oder selbst im Fall eines<br />

Lagerliftausfalls der Zugriff auf die benötigten Artikel immer gegeben<br />

ist.<br />

NAHTLOSE INTEGRATION VON WAMAS<br />

LIFT & STORE INS VORHANDENE ERP-SYSTEM<br />

Die Software Wamas Lift & Store steuert die Lagerlifte. Sie wurde<br />

einfach an das vorhandene ERP-System angeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> vereint<br />

Stammdaten, Auftrags- <strong>und</strong> Bestandsverwaltung in einer Software.<br />

Die Integration geschieht in Echtzeit <strong>und</strong> durch die direkte<br />

Anbindung <strong>und</strong> Kommunikation mit dem ERP-System lassen<br />

sich Bestandsführung, Materialplanung <strong>und</strong> Buchung an einem<br />

zentralen Ort durchführen. Dies schafft die Voraussetzungen für<br />

eine optimale Verwaltung, die den Anforderungen einer modernen<br />

wie effizienten Lagerlogistik gerecht wird <strong>und</strong> Inventur- <strong>und</strong><br />

Reportfunktionen einschließt. Zudem findet die Abwicklung<br />

nachhaltig papierlos statt.<br />

Hardinge Kellenberger hatte sich das Ziel gesetzt, den Umzug bei<br />

laufendem Betrieb ohne Produktionsausfall zu realisieren. Dies<br />

bedeutete nicht nur einen hohen Anspruch ans Projektmanagement,<br />

sondern auch an die Zuverlässigkeit der beauftragten Unternehmen.<br />

SSI Schäfer konnte dabei den erforderlichen Zeitrahmen<br />

punktgenau einhalten – aufgr<strong>und</strong> einer flexiblen <strong>und</strong> kooperativen<br />

Zusammenarbeit. So vergingen von Montagebeginn bis<br />

zur Übergabe inklusive Schulung der Software nur sechs Wochen.<br />

Dazu Rico Bonaconsa, Director Order Fulfillment Process<br />

bei Hardinge Kellenberger: „Wir haben Hand in Hand gearbeitet<br />

<strong>und</strong> uns eng abgestimmt, um nach der Bauphase auch den Umzug<br />

bei laufendem Betrieb <strong>und</strong> kurzem Zeitfenster zu realisieren.<br />

So wurden zum Beispiel die Mitarbeiter an den SSI Logimat Lagerliften<br />

von SSI Schäfer geschult <strong>und</strong> parallel im Hintergr<strong>und</strong><br />

die Regale befüllt.“<br />

ZUKUNFTSFÄHIGE LAGERLOGISTIK<br />

Auch Viktor Gaspar, CEO der Hardinge Kellenberger AG, freut<br />

sich über den gelungenen Umzug ins neue Werk in Goldach: „Mit<br />

der Optimierung unserer Lagerlogistik haben wir eine signifikante<br />

Verbesserung der Produktionsabläufe <strong>und</strong> eine effizientere Belieferung<br />

unserer Produktionslinien realisiert. Dadurch haben<br />

wir jetzt schon deutliche Kapazitäts- <strong>und</strong> Effizienzsteigerungen<br />

erreicht. Zurzeit sind die Lagerlifte zu r<strong>und</strong> 60 Prozent befüllt.<br />

Durch die laufende Optimierung erwarten wir in den kommenden<br />

Monaten eine Effizienzsteigerung von bis zu 20 Prozent.“ Eine<br />

Annäherung an die Vorgabe „Double it“ in puncto Produktionskapazitäten<br />

dürfte ein nächster Schritt werden.<br />

Fotos: SSI Schäfer<br />

www.ssi-schaefer.com<br />

18 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

<br />

LOGISTIKASSISTENT UNTERSTÜTZT TRANSPORT<br />

VON PALETTEN UND GITTERBOXEN<br />

Die mobilen Logistikassistenten, so bezeichnet das Unternehmen<br />

SEW-Eurodrive seine fahrerlosen Transportfahrzeuge, für<br />

den Transport von Paletten <strong>und</strong> Gitterboxen sind für Lasten bis<br />

1.500 kg<br />

konzipiert. Der<br />

Hubweg der<br />

Unterfahrgeräte<br />

beträgt 150 mm.<br />

Der Einsatz<br />

applikationsspezifischer<br />

Lastaufnahmemittel<br />

ist<br />

möglich. Das<br />

Antriebsmodul mit Differenzialantrieb ermöglicht eine bidirektionale<br />

Fahrweise. Als maximale Geschwindigkeit nennt der<br />

Hersteller 1,5 m/s. Die Orientierung der Fahrzeuge in Produktions-<br />

<strong>und</strong> Logistikbereichen geschieht mithilfe der freien<br />

Laserkonturnavigation, einschließlich der Feinpositionierung<br />

<strong>und</strong> einer Parking-Funktion relativ zum Objekt. Die Lithium-Ionen-Batterie<br />

wird mithilfe des Energieversorgungssystems<br />

Movitrans induktiv <strong>und</strong> wartungsfrei geladen. Optional lässt<br />

sich auch ein Kondensatorspeicher einsetzen. Die Kommunikation<br />

geschieht per WiFi <strong>und</strong> 5G. Der Flottenmanager „Maxolution<br />

connected fleet manager“ fungiert als FTS-Leitsystem.<br />

Verfügbar sind die Logistikassistenten auch in Reinraumausführungen.<br />

www.sew-eurodrive.de/transportfahrzeuge<br />

STILL ENTWICKELT DIGITALES SERVICEKONZEPT<br />

FÜR FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME<br />

Das Unternehmen Still<br />

baut sein Servicekonzept<br />

aus <strong>und</strong> macht schnellen<br />

<strong>und</strong> flexiblen Vor-Ort-<br />

Service künftig auch für<br />

automatisierte Fahrzeuge<br />

möglich. Dazu tragen<br />

neben dem flächendeckenden<br />

Servicenetz <strong>und</strong><br />

den Servicetechnikern in<br />

erster Linie ein neues, digitales Servicekonzept <strong>und</strong> der Einsatz<br />

standardisierter Komponenten bei. Die Basis des Konzepts liegt<br />

in der Industrialisierung der Komponenten <strong>und</strong> Serviceprozesse.<br />

Dies ermöglicht für automatisierte Fahrzeuge ein Handling,<br />

das mit dem von Serienfahrzeugen vergleichbar ist. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Standardisierung von Komponenten <strong>und</strong> Produktion lassen<br />

sich diverse Ersatzteile über das zentrale Ersatzteillager des<br />

Unternehmens bestellen.<br />

Für jedes automatisierte Fahrzeug wird ein digitaler Zwilling in<br />

der firmeneigenen Cloud erstellt. Wird bei einer Störung der<br />

Austausch von Komponenten mit Software nötig, können die<br />

Servicetechniker neue Hardware mit einem Back-up aus der<br />

Cloud konfigurieren <strong>und</strong> direkt vor Ort einbauen. Das digitale<br />

Servicekonzept der automatisierten Produkte ist in das<br />

unternehmensinterne Qualitätssicherungstool integriert. So<br />

fließen Serviceerfahrungen der Betreiber in den kontinuierlichen<br />

Produktoptimierungsprozess ein.<br />

www.still.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 74. Jahrgang,<br />

ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)<br />

Tel.: 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

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(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong><br />

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Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

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auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

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Internet- <strong>und</strong> Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD <strong>und</strong><br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 19


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

SCHULTE LAGERTECHNIK IN NEUEM CORPORATE DESIGN<br />

„WIR REGALEN DAS“<br />

Das Traditionsunternehmen Gebrüder Schulte<br />

aus S<strong>und</strong>ern präsentiert sich digital <strong>und</strong> analog<br />

erstmals mit einem zukunftsweisenden<br />

Gestaltungssystem <strong>und</strong> dem selbstbewussten<br />

Claim „Wir regalen das“. Mit dem<br />

nutzerfre<strong>und</strong>lichen Markenauftritt sollen<br />

relevante Mehrwerte <strong>und</strong> kreative Freiräume<br />

geschaffen <strong>und</strong> gleichzeitig damit ein Zeichen für<br />

Innovationskraft <strong>und</strong> den Mut zur Veränderung<br />

gesetzt werden.<br />

Mit dem neuen Markenauftritt reagiert das Unternehmen<br />

auf die Herausforderungen einer Kommunikationswelt<br />

im Wandel. Online-Medien <strong>und</strong> digitale<br />

Technologien machen Informationen in Sek<strong>und</strong>enschnelle<br />

verfügbar, während gleichzeitig die Aufmerksamkeit der<br />

Zielgruppen sinkt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sorgt das übersichtliche<br />

Gestaltungssystem von Schulte für klare Botschaften. Eine<br />

leichte Navigation dient der besseren Orientierung <strong>und</strong> raschen<br />

Entscheidungshilfe. Darüber hinaus lässt das Gestaltungssystem<br />

auch spürbar mehr persönlichen <strong>und</strong> kreativen Freiraum in der<br />

direkten Zusammenarbeit mit den Lagertechnikexperten aus<br />

dem Sauerland.<br />

MARKENERLEBNIS AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />

Der neue Claim „Wir regalen das“ bringt das Markenerlebnis verbal<br />

auf den Punkt <strong>und</strong> schafft unmittelbares Verständnis für die<br />

Leistungen des Unternehmens: Der Hersteller hat die Produkte,<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


RODUKTE UND SYSTEME<br />

Mit einem neuen, zukunftsweisenden Gestaltungssystem möchte das<br />

Unternehmen Schulte relevante Mehrwerte <strong>und</strong> kreative Freiräume<br />

schaffen<br />

Das neue Signet mit dem variablen „H“ im Firmennamen symbolisiert<br />

die Kernkompetenz des Unternehmens, <strong>und</strong> zwar den Freiraum<br />

<strong>und</strong> die Flexibilität, die man schafft. Aufgr<strong>und</strong> der klaren<br />

Formensprache wird die Essenz des Regalspezialisten erkennbar.<br />

Die neue Hausschrift baut auf den geometrischen Gr<strong>und</strong>formen<br />

Kreis <strong>und</strong> Quadrat auf <strong>und</strong> schlägt eine gestalterische Brücke zu<br />

den geometrischen Aufbauten der Regalsysteme. Sie verbindet<br />

Technik mit menschlichen Zügen <strong>und</strong> ist dadurch zeitlos elegant.<br />

Bei der Entwicklung des grafischen Gesamtkonzepts für den Aufbau<br />

von Katalogen <strong>und</strong> Prospekten ließ sich das Designteam von<br />

Regalsystemen inspirieren <strong>und</strong> schuf die „Schulte-Spaces“: geometrische<br />

Linien, modulare Systeme, klare Strukturen.<br />

die Erfahrung <strong>und</strong> die Kompetenz, für die Ausarbeitung der richtigen<br />

Lagerlösung.<br />

„Wir“ meint aber nicht nur das Unternehmen selbst, sondern<br />

lädt Partner <strong>und</strong> Auftraggeber gleichzeitig dazu mit ein, Lagertechnikprojekte<br />

gemeinsam mit Schulte anzupacken, das heißt<br />

zu regalen. Auch die neue Firmenfarbe Aktivrot unterstreicht diesen<br />

Anspruch.<br />

UNTERNEHMENSWERTE BLEIBEN BESTEHEN<br />

Das Unternehmen Schulte präsentiert sich mit dem neuen Markenauftritt<br />

bewusst moderner <strong>und</strong> digitaler. Und bunter, denn<br />

das Setzen farbiger Akzente in den oftmals grauen Lagerwelten<br />

zählt zu den Leidenschaften des Regalspezialisten. Trotz aller<br />

Veränderungen hält man im Sauerland weiterhin an den bekannten<br />

Werten des traditionsreichen Familienunternehmens fest.<br />

Denn auch, wenn das Lagertechnik aus dem Markennamen verschwindet,<br />

bleibt Schulte weiterhin Schulte.<br />

Fotos: Gebrüder Schulte<br />

www.schulte-lagertechnik.de<br />

25<br />

Sicheres, platzsparendes <strong>und</strong><br />

produktives Handling<br />

combilift.com


GUT GERÜSTET FÜR DEN ROUTINE-EINSATZ<br />

DIE B-SERIE VON JUNGHEINRICH –<br />

VIEL POWER IM BASISSEGMENT<br />

Die EFG B-Serie von Jungheinrich umfasst die<br />

BA-, BB- <strong>und</strong> BC-Modelle. Die Elektro-<br />

Gegengewichtsstapler sind für einen leichten bis<br />

regelmäßigen Einsatz ausgelegt. Im Jahr 2022<br />

testeten wir aus der B-Serie bereits den Elektro-<br />

Dreiradstapler BB 216k mit einer Tragfähigkeit<br />

von 1,6 Tonnen. Dieses Mal stehen das Dreirad-<br />

Einstiegsmodell BA 113 mit 1,3 Tonnen<br />

Hubleistung sowie die kraftvolleren<br />

Vierradstapler BC 325k <strong>und</strong> BC 330 mit<br />

Tragfähigkeiten bis drei Tonnen im Fokus<br />

unseres Tests.<br />

rung ist robust – mutet allerdings etwas altbacken an. Die Lenksäule<br />

sowie die Hebel zur Hubmaststeuerung kommen uns von<br />

älteren Modellen des Anbieters bekannt vor. Aus Sicht des Herstellers<br />

haben sich diese bewährt. Die Lenksäule ist verstellbar,<br />

fällt aber aufgr<strong>und</strong> des rein hydraulisch-mechanischen Systems<br />

größer aus als die „steer by wire“-Variante der Premium-Modelle.<br />

Das gilt auch für die Hubmaststeuerung: Die Hebel sind herkömmlich<br />

gestaltet <strong>und</strong> funktionieren direkt über die Ventile. Die<br />

Steuerung ist weniger elegant als bei den Staplern mit „solo pilot“-<br />

<strong>und</strong> „multi pilot“-Steuerung, jedoch berechenbar <strong>und</strong> präzise.<br />

Selbst mit dicken Handschuhen lassen sich alle Hubmastfunktionen<br />

problemlos steuern.<br />

EINSTIEG UND FAHRERSITZ<br />

Bei unseren Testkandidaten – mit Ausnahme des BC 330 – beträgt<br />

die Einstiegshöhe satte 540 mm, eine zusätzliches Trittstufe<br />

wäre sicherlich angebracht. Diese findet sich beim BC 330.<br />

Nicht weil die Bodenplatte höher angesiedelt ist, sondern weil<br />

Die EFG B-Serie bedient den Bedarf an Gabelstapler jenseits<br />

des Premium-Preissegments. Die „Basis“-Stapler<br />

sind ausgelegt für den vielfältigen Routine-Einsatz. Wer<br />

allerdings Geräte für den intensiven Arbeitsalltag benötigt,<br />

greift besser auf die EFG Premium-Modelle zurück, die der<br />

Hersteller in Europa produziert.<br />

Die EFG B-Serie wird im chinesischen Jungheinrich-Werk in<br />

Qingpu gemäß den Richtlinien <strong>und</strong> Qualitätsanforderungen des<br />

Herstellers gefertigt. Es gibt keine Abstriche in Sachen Qualitätsgarantien,<br />

K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> Ersatzteilservice.<br />

SOLIDE UND BEDARFSGERECHT KONSTRUIERT<br />

Alle Staplermodelle der B-Serie basieren auf der gleichen Gr<strong>und</strong>konstruktion<br />

was sich unter anderem in der Ausführung der Fahrerkabine<br />

sowie den Bedienelementen zeigt. Die verwendeten<br />

Kunststoff- <strong>und</strong> Stahlteile sind solide <strong>und</strong> die technische Ausfüh-<br />

01<br />

22 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

mit 1.000 kg Last<br />

[km/h]<br />

Hubgeschwindigkeit<br />

mit 1.000 kg Last<br />

[cm/s]<br />

Sprint über<br />

27,2 m<br />

[in s]<br />

Praktische<br />

Einsatzdauer<br />

max Bat. [ss:mm]<br />

Jungheinrich EFG BC 325k P3<br />

12,9<br />

31,3<br />

9,1<br />

07:55<br />

625 Ah<br />

Jungheinrich EFG BC 325k P5<br />

12,9<br />

46,3<br />

8<br />

05:30<br />

625 Ah<br />

Jungheinrich EFG BC 330 P3<br />

10,47 24,5 9,3 08:13<br />

750 Ah<br />

Jungheinrich EFG BC 330 P5<br />

12,5 37 8,2 05:56<br />

750 Ah<br />

ø<br />

17,03<br />

48,46<br />

8,18<br />

08:31<br />

650 Ah<br />

ø = der von uns getesteten 2,5 bis 3 t 48-V-Elektrogegengewichtsstapler (2023)<br />

das Fahrgestell etwas weiter herausragt <strong>und</strong> die Vorderachse mit<br />

Zwillingsreifen bestückt ist. Mithilfe der zusätzlichen Trittstufe in<br />

einer Höhe von 380 mm gelangen wir ohne Anstrengung in die<br />

Fahrerkabine.<br />

Sobald wir auf dem Fahrersitz Platz nehmen – verfügbar sind<br />

eine markenlose Standardvariante oder optional der Fahrersitz<br />

einer Premium-Marke – ärgert uns bei allen Modellen die unpraktische<br />

Ausführung des Verschlusses der Batteriefachabdeckung.<br />

Der Verschluss „zwickt“ während der Fahrt ständig in der<br />

rechten Wade. Eine minimale Verlagerung nach links <strong>und</strong> das<br />

Problem wäre aus unserer Sicht gelöst. Ideal wäre ein Verschluss,<br />

der erst gar nicht über die Batteriefachabdeckung hinausragt.<br />

01 Der Einstiegshöhe fällt mit 540 mm beim BC 325 (Bild) <strong>und</strong> BA 113<br />

recht hoch aus, eine zusätzliche Trittstufe wäre angebracht<br />

02 Aufgr<strong>und</strong> der Vorderachse mit Zwillingsbereifung <strong>und</strong> dem<br />

dadurch ausladenden Fahrgestell hat der BC 330 eine zusätzliche<br />

Trittstufe in einer Höhe von 380 mm<br />

03 Die Beinfreiheit ist für einen kompakten Stapler in Ordnung<br />

Auch die wuchtige Lenksäule hat so ihre Tücken in Sachen Fahrkomfort.<br />

Sobald man sich beim Rückwärtsfahren etwas drehen<br />

muss, berührt das linke Bein den Verstellhebel der Säule.<br />

02 03<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 23


04 05<br />

Verbesserungswürdig ist der Verschluss der Batteriefachabdeckung – in<br />

dieser Position ärgert er unsere rechte Wade beim Fahren<br />

„Old school“ aber im Praxisalltag bewährt: herkömmliche Hebel für<br />

die Hubmaststeuerung inklusive Fahrtrichtungs-Schalter<br />

Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />

Zu den Teststaplern<br />

Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />

Länge bis zur Vorderseite des<br />

Gabelrückens<br />

EFG BC 330 EFG BC 325k EFG BA113<br />

2.469 mm 2.213 mm 1.732 mm<br />

Gerätebreite 1.313 mm 1.170 mm 990 mm<br />

Hubmasthöhe (eingezogen) 2.160 mm 2.200 mm 2.255 mm<br />

Rahmenhöhe 2.080 mm 2.080 mm 2.080 mm<br />

Gabeln (L × B × T) 990 × 125 ×<br />

45 mm<br />

1.150 × 100 ×<br />

40 mm<br />

1.150 × 100 ×<br />

35 mm<br />

Radstand 1.700 mm 1.453 mm 1.156 mm<br />

Bodenfreiheit 88 mm 88 mm 88 mm<br />

Überhang Vorderachse bis zur<br />

Vorderseite des Gabelrückens<br />

472 mm 467 mm 387 mm<br />

Überhang Rückseite 297 mm 293 mm 189 mm<br />

Arbeitsgangbreite 4.097 mm 3.807 mm 3.182 mm<br />

Maximal zulässige Traglast 3.000 kg 2.500 kg 1.300 kg<br />

Lastschwerpunkt 500 mm 500 mm 500 mm<br />

Maximale Hubhöhe 4.700 mm 3.100 mm 4.715 mm<br />

Freihub 1.440 mm 150 mm 1.620 mm<br />

Neigungswinkel Hubmast<br />

vorwärts/rückwärts<br />

Antriebstechnik<br />

7° / 5° 7° / 5° 7° / 5°<br />

Fahrmotor 4,6 kW 4,6 kW 3,7 kW<br />

Hubmotor 15,5 kW 15,5 kW 10 kW<br />

Batteriekapazität 48 V, 750 Ah 48 V, 625 Ah 48 V, 375 Ah<br />

Stabilität<br />

Eigengewicht/Prozentsatz<br />

Hinterachse<br />

Gewicht bei max. Last/<br />

Prozentsatz Hinterachse<br />

Reifen<br />

4.742 kg/53,08 % 4.351 kg/57,87 % 3.045 kg/53,3 %<br />

7.742 kg/10,0 % 6.851 kg/9,6 % 4.345 kg/13,62 %<br />

Maß vorne 18 × 16 × 12 18 × 18 × 12 18 × 6 × 12<br />

Maß hinten 16 × 7 × 10 16 × 7 × 10 140/55-9<br />

Hersteller Solideal Solideal Solideal<br />

Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können Abweichungen zu den<br />

Herstellerangaben aufweisen<br />

Wie schon bei vergangenen Tests verschiedener<br />

Marken von uns angemerkt,<br />

fehlt auch bei den Modellen der EFG B-<br />

Serie der Haltegriff an der B-Säule des<br />

Fahrerschutzdachs. Dieser ist optional<br />

verfügbar. Wir wollen an dieser Stelle<br />

nochmal darauf hinweisen, dass ein Haltegriff<br />

ein Sicherheitsmerkmal ist <strong>und</strong> unserer<br />

Auffassung nach zum Standard bei<br />

jedem Stapler gehören sollte. Die Mitarbeiter<br />

von Jungheinrich montierten uns<br />

dankenderweise kurz vor dem Test einen<br />

Haltegriff an der B-Säule des BC 330.<br />

SITZKOMFORT UND<br />

BEINFREIHEIT<br />

Den Standard-Fahrersitz des Dreiradstaplers<br />

BA 113 kennen wir bereits vom BB<br />

216k. Der Sitz ist verstellbar <strong>und</strong> bietet<br />

ausreichend Körper-Unterstützung. Die<br />

Anpassung an das Gewicht des Fahrers<br />

über einen Drehknopf erscheint uns nicht<br />

praktisch. Wir vermuten, sobald eine adäquate<br />

Gr<strong>und</strong>einstellung vorgenommen<br />

ist, kommt der Knopf kaum noch zum Einsatz.<br />

Die Gewichtseinstellung bei der optionalen<br />

Premium-Variante, den wir bei unseren<br />

Testkandidaten BC 325k <strong>und</strong> 330<br />

vorfinden, ist praktischer <strong>und</strong> gut geeignet<br />

für den wiederholten Gebrauch. In Sa-<br />

WERTUNG<br />

+ Berechenbarer Charakter<br />

+ Leistungen<br />

+ Solide Bauweise<br />

– Anordnung des Verschlusses der<br />

Batteriefachabdeckung<br />

– Position des Bremspedals<br />

– Haltegriff zum Rückwärtsfahren<br />

kein Standard<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

chen Sitzbezug punktet allerdings der Standardsitz. Der Bezug ist<br />

aus Kunststoff, fühlt sich angenehm an <strong>und</strong> bietet etwas mehr<br />

Halt als die Premium-Ausführung.<br />

Die Beinfreiheit oberhalb der Bodenplatte ist bei allen Testkandidaten<br />

ausreichend, wobei das Platzangebot beim kompakten<br />

BA 113 erwartungsgemäß etwas geringer ausfällt. Das Fahr<strong>und</strong><br />

das Bremspedal sollten unserer Meinung nach auf gleicher<br />

Höhe montiert sein. Bei einem Bremsvorgang birgt der Höhenunterschied<br />

die Gefahr des Hängenbleibens am Pedalgummi der<br />

Fußbremse.<br />

In Sachen Stauraum überzeugen die praktisch unterteilten Fächer<br />

rechts neben dem Fahrersitz.<br />

SICHT, HUBMAST- UND FAHRLEISTUNG<br />

Die R<strong>und</strong>umsicht respektive die Sicht durch die Hubmasten<br />

unseres Testtrios sind in Ordnung. Etwas beeinträchtigt ist die<br />

Sicht beim BC 330. Dieser ist mit Triplex-Hubmast mit Lastgitter,<br />

Freihub <strong>und</strong> Seitenschieber ausgestattet. Wir messen einen toten<br />

Winkel von 63 cm, das ist etwas über dem Schnitt bei vergleichbaren<br />

Modellen aus unserer Testhistorie.<br />

Die von uns gemessenen Hubleistungen der Testkandidaten<br />

entsprechen den Erhebungen aus dem vergangenen BB 216k-<br />

Test. Die Leistungen liegen in etwa im Durchschnitt der von uns<br />

getesteten Stapler dieser Klasse. Nur das „Einsteigermodell“<br />

BA 113 hebt etwas langsamer an als der BB 216k.<br />

Bei den Vierradstaplern aus der BC-Serie schneidet der<br />

BC 325k in etwa so ab wie der von uns in vergangenen Tests gemessene<br />

Marktdurchschnitt. Die Hubleistungen des BC 330 liegen<br />

etwas darunter. Beide Vierradstapler-Modelle machen bei<br />

den Leistungstests einen angenehmen, soliden <strong>und</strong> stabilen<br />

Eindruck. Bei den Fahrleistungen messen wir bei allen Staplern<br />

aus der B-Serie gute Werte beim Vorwärtsfahren. Beim Rückwärtsfahren<br />

ist die Fahrgeschwindigkeit bei allen Modellen der<br />

B-Serie begrenzt <strong>und</strong> liegt unter dem Marktdurchschnitt. Hier<br />

lassen sich über die Software Anpassungen vornehmen.<br />

Die Geschwindigkeitsbegrenzung beim Rückwärtsfahren resultiert<br />

in eine etwas geringere Produktivität im Vergleich zum gemes-<br />

Verbrauch pro<br />

100 Paletten in kWh<br />

Jungheinrich<br />

EFG BC 325k<br />

P3<br />

Jungheinrich<br />

EFG BC 325k<br />

P5<br />

Jungheinrich<br />

EFG BC 330<br />

P3<br />

Jungheinrich<br />

EFG BC 330<br />

P5<br />

ø<br />

12,6<br />

16,44<br />

15,7<br />

19,3<br />

19,22<br />

Verbrauch während<br />

des Tests in kWh<br />

Jungheinrich<br />

EFG BC 325k<br />

P3<br />

Jungheinrich<br />

EFG BC 325k<br />

P5<br />

Jungheinrich<br />

EFG BC 330<br />

P3<br />

Jungheinrich<br />

EFG BC 330<br />

P5<br />

ø<br />

4,55<br />

6,56<br />

5,26<br />

7,28<br />

7,73<br />

ø = der von uns getesteten 2,5 bis 3 t 48-V-Elektrogegengewichtsstapler (2023)<br />

senen Marktdurchschnitt, der vor allem auf von uns getesteten Premium-Staplern<br />

basiert. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Einsatzbereichs<br />

dieser „Basic“-Stapler sehen wir das nicht als Mangel an. Sollte eine<br />

höhere Produktivität beim Rückwärtsfahren erzielt werden, lässt<br />

sich über die Einstellungen mehr Tempo rausholen. Verglichen mit<br />

einem von uns getesteten vergleichbaren „Basisstapler“ mit einer<br />

Tragfähigkeit von 2,5 Tonnen ist die Produktivität des BC 325 höher.


06 07<br />

Obwohl die Anpassung an das Fahrergewicht per Drehknopf unpraktisch<br />

ist, bietet der Standardsitz genügend Komfort für den gelegentlichen<br />

Einsatz<br />

Die Stapler der EFG B-Serie sind standardmäßig mit Fahrbeleuchtung,<br />

Bluespot-Sicherheitsleuchte, Blinkern sowie Regenschutzdach <strong>und</strong><br />

Panoramaspiegel ausgestattet<br />

Umgeschlagene Paletten in 8 St<strong>und</strong>en<br />

Jungheinrich EFG BC 325k P3 288<br />

Jungheinrich EFG BC 325k P5 319<br />

Jungheinrich EFG BC 330 P3<br />

277<br />

Jungheinrich EFG BC 330 P5 301<br />

ø 324<br />

ENERGIEVERBRAUCH UND EINSATZDAUER<br />

Die Geschwindigkeitsbegrenzung hat aber auch einen positiven<br />

Effekt: Der Energieverbrauch liegt unter dem Marktdurchschnitt.<br />

Selbst mit der bescheidenen Batteriekapazität des BA 113 erzielen<br />

wir so noch eine praktische Einsatzdauer von gut sechs St<strong>und</strong>en<br />

– für so eine lange Einsatzdauer ist der Stapler eigentlich<br />

nicht konzipiert. Eine lange praktische Einsatzdauer ist auch bei<br />

den Vierradstaplern der B-Serie nicht das primäre Ziel. Wer dennoch<br />

länger unterwegs sein will, wählt den Fahrmodus 3 statt 5.<br />

In diesem Modus hält eine Batterieladung fast den ganzen Tag.<br />

Alle Testkandidaten sind berechenbar, was ein angenehmes<br />

Fahrgefühl erzeugt. Die „curve control“-Funktion ist über alle<br />

Geräte passend eingestellt. Beim Fahren kommt das Bremspedal<br />

kaum zum Einsatz, was uns entgegenkommt, – wie schon erwähnt,<br />

die Anordnung des Bremspedals ist nicht ideal.<br />

TEST-FAZIT<br />

Mit der EFG B-Serie bringt Jungheinrich berechenbare Drei- <strong>und</strong><br />

Vierradstapler mit gutem Leistungsniveau auf den Markt. Die Kategorie<br />

„Basis“-Stapler trifft auf alle Modelle der Serie zu. Das bedeutet<br />

aber nicht, dass es Abstriche in Sachen sicherheitsrelevante<br />

Ausstattung gibt. Vom kompakten BA 113 bis zum kraftvollen<br />

<strong>und</strong> robusten BC 330 sind alle Modelle mit umfangreicher Beleuchtung<br />

sowie einem Sicherheitssystem, das das Anlegen des<br />

Beckengurts überwacht, ausgestattet.<br />

Aus unserer Sicht wird die B-Serie vor allem Nutzer ansprechen,<br />

die einen leichten bis regelmäßigen Einsatz bewältigen<br />

müssen, dafür aber nicht so tief in die Tasche greifen wollen. Mit<br />

einem Modell aus der B-Serie bekommen sie einen „echten Jungheinrich“<br />

jenseits des Premium-Preissegments.<br />

Die genannten Mängel, wie die Anordnung des Verschlusses<br />

der Batteriefachabdeckung, die Position des Bremspedals sowie<br />

der fehlende Haltegriff an der B-Säule, lassen sich aus unserer<br />

Sicht problemlos abstellen.<br />

Text <strong>und</strong> Fotos: Andersom Testing, Theo Egberts<br />

Grafiken: VFV, Sonja Daniel<br />

ø = der von uns getesteten 2,5 bis 3 t 48-V-Elektrogegengewichtsstapler (2023)<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

Am Hubmast ist ein Dehnungssensor<br />

montiert, der ein<br />

Überlastungsrisiko identifiziert<br />

<strong>und</strong> das Hubabschaltventil in der<br />

Hydraulikleitung aktiviert<br />

ÜBERLASTUNGSSCHUTZ FÜR STAPLER<br />

ASSISTENZSYSTEM SICHERT<br />

GLEICHGEWICHT AUF DER GABEL<br />

Im Arbeitsalltag kann es vorkommen, dass<br />

Staplerfahrer das Gewicht respektive die Art der<br />

zu <strong>heben</strong>den Last nicht kennen <strong>und</strong> die Risiken,<br />

bei Überschreitung der Nennkapazität des<br />

Gabelstaplers unterschätzen. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> hat das Unternehmen Combilift,<br />

Monaghan/Irland, ein Assistenzsystem<br />

entwickelt, das vor Überlastung warnt <strong>und</strong> so die<br />

Sicherheit für Staplerfahrer <strong>und</strong> Umfeld erhöht.<br />

Es gibt mehrere Faktoren, die bei Missachtung vorgegebener<br />

Parameter <strong>und</strong> Regeln dazu führen können, dass ein Gabelstapler<br />

überladen wird: der Lastschwerpunkt, das Gewicht<br />

der Last sowie die Hubhöhe <strong>und</strong> die Art der Last. Der<br />

Lastschwerpunkt, das heißt der Abstand der Last, die sich auf der<br />

Gabel befindet, vom Gabelrücken bis zum Schwerpunkt der Last,<br />

ist dabei ein maßgeblicher Faktor. Die Position des Lastschwerpunkts<br />

kann je nach Art der angehobenen Last variieren, zum<br />

Beispiel bei flüssigen oder ungleichmäßigen Lasten. Der Gabelstaplerfahrer<br />

sollte vor diesem Hintergr<strong>und</strong> das Gewicht <strong>und</strong> die<br />

Art der Last kennen, um so seine eigene Sicherheit <strong>und</strong> die seines<br />

Arbeitsumfelds nicht zu gefährden.<br />

GUT ABGESICHERT<br />

Um in Sachen Überlastungsschutz auf der sicheren Seite zu sein,<br />

bekommt der Staplerfahrer Unterstützung durch ein neues Assistenzsystem:<br />

Das Unternehmen Combilift hat mit dem „Combi Safe-Lift“<br />

einen Überlastungsschutz entwickelt, der mögliche<br />

Risiken identifiziert, Gegenmaßnahmen einleitet respektive den<br />

Staplerfahrer befähigt zeitnah zu reagieren.<br />

Das Assistenzsystem umfasst einen Dehnungssensor am<br />

Hubmast sowie ein Hubabschaltventil in der Hydraulikleitung,<br />

um den Hubvorgang im Falle einer möglichen Überlastung zu<br />

unterbrechen.<br />

Ein akustischer Alarm warnt den Staplerfahrer vor Überlastungsrisiken.<br />

Darüber hinaus ist im Armaturenbrett der Fahrerkabine<br />

eine Lastmomentanzeige montiert. Der Staplerfahrer<br />

kann anhand der grünen, gelben <strong>und</strong> roten Signalleuchten der<br />

„Ampel“ direkt erkennen, ob die Gefahr einer Überlastung besteht<br />

respektive die Gabeln nicht komplett unter der Palette eingetaucht<br />

sind, <strong>und</strong> entsprechende Maßnahmen ergreifen.<br />

Martin McVicar, Geschäftsführer, Combilift: „Wir bieten den<br />

Combi Safe-Lift derzeit als Option an, sind aber der Meinung,<br />

dass dieses einfache <strong>und</strong> kostengünstige System in Zukunft bei<br />

bei allen Gegengewichtsstaplern zur Standardausrüstung zählen<br />

sollte.“<br />

Fotos: Combilift<br />

www.combilift.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 27


PER FTS LAGERSYSTEME AUTOMATISIEREN<br />

EINE FRAGE DES KNOW-HOWS<br />

UND DER GERÄTEAUSSTATTUNG<br />

Mithilfe von fahrerlosen Transportsystemen<br />

(FTS) lassen sich neben dem Materialfluss in der<br />

Fläche bei entsprechender Ausstattung der<br />

Geräte auch unterschiedliche Lagersysteme<br />

bedienen. Anhand von Beispielen aus der Praxis<br />

zeigen wir Ihnen, worauf es dabei ankommt.<br />

Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind ein fester Bestandteil<br />

einer prozessoptimierten Intralogistik. Mit automatisierten<br />

Transportrobotern lassen sich innerbetriebliche<br />

Materialflüsse <strong>und</strong> verschiedene Abläufe in Produktions-,<br />

Lager- <strong>und</strong> Distributionszentren verbessern. FTS-Anwender profitieren<br />

außerdem von einer hohen Sicherheit: Die fahrerlosen<br />

Transportfahrzeuge (FTF) folgen vorprogrammierten Routen<br />

<strong>und</strong> sind mit Sicherheitstechnik <strong>und</strong> 3D-Hinderniserkennung<br />

zum Personen- <strong>und</strong> Objektschutz ausgestattet. Automatisierungstechnik<br />

schafft ferner die Voraussetzungen für einen effizienteren<br />

Einsatz des Personals.<br />

Mit weltweit über 1.500 installierten Anlagen <strong>und</strong> mehr als<br />

12.000 ausgelieferten Fahrzeugen gehört die ek robotics GmbH<br />

aus Hamburg seit mehr als 60 Jahren zu den führenden FTS-Herstellern.<br />

Neben der schlüsselfertigen Lieferung von FTS-Anlagen<br />

r<strong>und</strong>en Dienstleistungen wie Materialflusssimulationen, Softwarelösungen,<br />

Installation der Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik, Projektmanagement<br />

sowie ein Lifetime-Service das Portfolio ab.<br />

DURCHLAUFREGALLAGER<br />

Dass die Vielfalt <strong>und</strong> Komplexität der Automatisierungsprozesse<br />

kaum Grenzen kennen, zeigt die Transportlösung bei einem Hersteller<br />

von Deodorants, Dusch- <strong>und</strong> Hygieneprodukten. An dem<br />

Produktionsstandort bringen 17 Transportroboter der Serie<br />

Compact Move Paletten aus der Produktion zu einem Durchlaufregallager<br />

mit fünf Ebenen. Die Automatisierung von Durchlaufregalen<br />

mit Übergabehöhen von mehr als 4 m stellt an die<br />

Transportroboter hohe Anforderungen. So müssen die Fahrzeuge<br />

Toleranzen ausgleichen <strong>und</strong> die Lastübergabe in einem exakten<br />

Winkel ausführen, um einen störungsfreien Betrieb des Durchlaufregals<br />

sicherzustellen. Die Gegengewichtsstapler der Baureihe<br />

Compact Move werden für diese Applikationen entwickelt.<br />

Verfügbar sind die für den 24-St<strong>und</strong>en-Betrieb konzipierten FTF<br />

mit verschiedenen Lastaufnahmemitteln <strong>und</strong> Hubmast-Konfigurationen.<br />

Die Transportroboterflotte bei dem Hersteller von Deodorants,<br />

Dusch- <strong>und</strong> Hygieneprodukten kann Ladungsträger bis<br />

1.200 kg im erforderlichen Neigungswinkel mithilfe des integrierten<br />

Hubmast- <strong>und</strong> Gabelneigers sowie den verstellbaren Gabelzinken<br />

präzise auf- <strong>und</strong> abgeben.<br />

Bei einem Unternehmen in der Elektro-Warmwasser- <strong>und</strong> Heizgerätebranche<br />

lässt sich die Ausgangslage für eine Automatisierung<br />

des Durchlaufregals folgendermaßen beschreiben: Beengte<br />

Platzverhältnisse, zeitkritische Transportanforderungen aus der<br />

Produktion <strong>und</strong> viele Schnittstellen mit dem Lagerverwaltungssystem.<br />

Gelöst hat das Unternehmen ek robotics die Aufgabe mit<br />

einer Transportroboterflotte der Serie Smart Move. Die automatisierten<br />

Serienflurförderzeuge verantworten die Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />

entlang der Prozesskette der Montage <strong>und</strong> Fertigungslinien.<br />

Die Fahrzeuge übernehmen auch individuell initiierte Transporte<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

02 03<br />

<strong>und</strong> liefern dem Personal die benötigten Teile aus dem Lager, die<br />

zuvor über ein Bediengerät am Arbeitsplatz geordert wurden.<br />

VERSCHIEBEREGALLAGER<br />

DEN EINSATZSZENARIEN<br />

VON FTS SIND KAUM<br />

GRENZEN GESETZT<br />

Die prozesssichere Integration eines FTS in eine Verschieberegalanlage<br />

erfordert eine langjährige Expertise in der Automatisierungstechnik.<br />

Das lässt sich am Praxisbeispiel Warema ablesen.<br />

Für die Warema Renkhoff SE, einen Hersteller von außen- <strong>und</strong><br />

innenliegenden Sonnenschutzsystemen, hat das Unternehmen<br />

ek robotics am neuen Produktionsstandort in Wertheim ein maßgeschneidertes<br />

FTS realisiert. Zwölf Transportroboter begleiten<br />

den Wertschöpfungsprozess. Von der Blechbearbeitung <strong>und</strong> Pulverbeschichtung<br />

der Sonnenschutzsysteme über die Einlagerung<br />

der Waren bis hin zum Warenausgang ist die FTF-Flotte für den<br />

Materialfluss zuständig. Die automatisierte Bereichsverknüpfung<br />

erstreckt sich über mehr als 1.000 Stationen, der Fahrkurs über<br />

500 m.<br />

Ebenfalls inkludiert ist eine Verschieberegalanlage mit 1.900<br />

Stellplätzen für unterschiedlich lange Waren. An den Übergabestationen<br />

der Verschieberegale angekommen, werden die Waren<br />

von zwei maßangefertigten 4-Wege-Staplern der Serie BHL Move<br />

ein- <strong>und</strong> ausgelagert. Für die Lastaufnahmen <strong>und</strong> -Abgaben<br />

der Shuttle-Gestelle <strong>und</strong> Blendenboxen in einer Höhe von mehr<br />

8 m sind die Transportroboter mit 3D-Objekterkennung ausgestattet.<br />

Die hierfür eigens entwickelte Software ist in der Lage,<br />

eine Vielzahl an Paletten- <strong>und</strong> Lasttypen zu klassifizieren, auszumessen<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig eine Belegt-Prüfung bei Lastab gabe<br />

durchzuführen. „Mit unseren 3D-Kameras haben wir eine<br />

Schlüsseltechnologie für die fehlertolerante Bedienung der<br />

Stellplätze realisiert. Unsere Software ermöglicht ein sicheres<br />

Handling der verschieden dimensionierten Lasten auch bei hohen<br />

Übergabepunkten“, so Felix Geibel, verantwortlicher Projektleiter<br />

bei ek robotics.<br />

01 FTF der Serie Compact Move bringen Paletten aus der Produktion<br />

zu einem Durchlaufregallager<br />

02 Zwei maßangefertigte, automatisierte 4-Wege-Stapler der Serie<br />

BHL Move übernehmen die Einlagerung der Fertigprodukte in Höhen<br />

von bis zu 8 m in das Verschieberegal<br />

03 FTF lassen sich flexibel in bestehende Schmal- <strong>und</strong> Hochregallager<br />

integrieren<br />

Mit einer Hybridnavigation können die Fahrzeuge auch außerhalb<br />

des Verschieberegallagers zum Einsatz kommen. Außerhalb<br />

der Verschieberegale orientieren sich die FTF über seitlich angebrachte<br />

Laserscanner <strong>und</strong> innerhalb einer Gasse werden die<br />

Transportroboter über seitliche Rollen mechanisch geführt. Vergleichbare<br />

Lösungen hat der FTS-Hersteller in der Getränke- <strong>und</strong><br />

Feuerfestindustrie realisiert.<br />

SCHMALGANGLAGER UND HOCHREGALLAGER<br />

In Schmalganglagern <strong>und</strong> in Hochregallagern lassen sich FTF flexibel<br />

in bestehende Lagersysteme integrieren. Die lasergeführten<br />

Fahrzeuge bewegen sich in einem Schmalganglager oder Hochregallager<br />

mit geringen Abständen zum Regal <strong>und</strong> navigieren innerhalb<br />

der Gänge mechanisch über Bodenführungsschienen<br />

oder über eine induktive Spurführung.<br />

In einem Presswerk eines deutschen Automobilherstellers hat<br />

ek robotics die Prozessabläufe der Produktion <strong>und</strong> Fördertechnik<br />

vollständig automatisiert. Zum Auftragsumfang gehörte auch die<br />

Anbindung an zwei Hochregallager, eines davon als Schmalganglager<br />

ausgeführt. Die Transportroboter übernehmen das Handling<br />

der Ladehilfsmittel in Höhen von bis zu 8 m. In einem weiteren<br />

Hochregallager mit einer Länge von 50 m werden Racks mit einem<br />

automatisierten Schmalgangstapler auf fünf Ebenen automatisiert<br />

ein- <strong>und</strong> ausgelagert. Vier verschiedene Fahrzeugtypen der Serien<br />

Vario, Heavy, Smart <strong>und</strong> BHL Move sorgen im 3-Schicht­ Betrieb<br />

für den Materialfluss. Mit dieser schlüsselfertigen Lösung hat der<br />

Standort einen hohen Automatisierungsgrad erreicht. WB<br />

Fotos: ek robotics<br />

www.ek-robotics.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 29


ROBOTER OPTIMIEREN DEN KLINGEN-TRANSPORT<br />

SMART & SHARP<br />

Den Materialfluss automatisieren, Mitarbeiter<br />

entlasten <strong>und</strong> gleichzeitig mehr Effizienz,<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Sicherheit gewinnen. Diese Ziele<br />

hat der Rasierklingenhersteller Wilkinson Sword<br />

durch den Einsatz autonomer mobiler Roboter<br />

(AMR) erreicht. Vollgepackt mit Sensorik aus dem<br />

Hause Sick, Waldkirch, bringen die Fahrzeuge des<br />

AMR-Herstellers Gessmann aus Leinfelden die<br />

scharfe Ladung sicher durch alle<br />

Veredelungsprozesse.<br />

Seit mehr als 60 Jahren produziert die Wilkinson Sword<br />

GmbH in Solingen Rasierklingen. Gemäß dem Anspruch<br />

der Traditionsmarke – dem „Streben nach einer Produktgestaltung<br />

<strong>und</strong> -funktion, die perfekt auf die Konsumentenbedürfnisse<br />

ausgerichtet ist“ – entstehen aus bestem Klingenstahl<br />

durch Stanzen, Härten, Schleifen <strong>und</strong> Polieren Produkte für<br />

die Rasur. In der Fertigung treibt der Hersteller die digitale Trans-<br />

formation mit der Automatisierung von repetitiven manuellen<br />

Arbeitsabläufen kontinuierlich voran. So übernehmen seit kurzem<br />

drei AMR vom Typ Gessbot der W. Gessmann GmbH den<br />

Transport der Rasierklingen zwischen den Schleif-, Reinigungs<strong>und</strong><br />

Beschichtungsprozessen. In diesem Produktionsbereich findet<br />

die Veredelung statt, wobei die Klingen nach dem Schleifprozess<br />

gereinigt <strong>und</strong> mit einer Hartschicht aus Chromium versehen<br />

werden.<br />

Qiun Fat Diu, Projekt Engineer Manufacturing bei Wilkinson,<br />

erläutert die Hintergründe: „Vor diesem Automatisierungsschritt<br />

schoben unsere Mitarbeiter die Transportwagen <strong>und</strong> beluden die<br />

Klingen von Hand in die Anlage. Wir wollten die Ergonomie für<br />

die Werker verbessern <strong>und</strong> ihnen ermöglichen, dass sie mehr<br />

wertschöpfende Tätigkeiten übernehmen können, zum Beispiel<br />

Qualitätskontrollen.“ Die Akzeptanz der AMR im Arbeitsprozess<br />

sei unter der Belegschaft groß. „Dazu trägt nicht zuletzt auch das<br />

ansprechende visuelle <strong>und</strong> kommunikative Design der Roboter<br />

bei. Unsere Mitarbeiter verstehen, dass sie von der Neuerung<br />

profitieren, <strong>und</strong> sie haben keinerlei Berührungsängste.“<br />

ERFOLGREICHE AUTOMATISIERUNGS-<br />

PARTNERSCHAFT<br />

Für die Automatisierungsaufgabe beauftragte Wilkinson das Unternehmen<br />

Gessmann mit der Ausarbeitung einer maßgeschnei-<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Automatisierungspartner, die sich als Team mit viel Potenzial<br />

verstehen: Philipp Maurer, Sick, Steffen Kuhnle, Gessmann, <strong>und</strong><br />

Qiun Fat Diu, Wilkinson Sword (v. l. n. r.)<br />

SENSOREN + AMR = PERFEKTE<br />

AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG<br />

derten Lösung. Gessmann hat Sick als Experten für alle Sicherheitsaspekte<br />

in das Projekt eingeb<strong>und</strong>en. Die beiden Unternehmen<br />

verbindet eine gewachsene Kooperation, schon lange löst<br />

man gemeinsam die immer neuen Herausforderungen r<strong>und</strong> um<br />

Sensorkonzepte. Da Sick sein Portfolio kontinuierlich erweitert,<br />

wächst analog der Sensorik-Anteil in den Produkten des AMR-<br />

Herstellers. Von Anfang an dabei ist Steffen Kuhnle, Projektleiter<br />

bei Gessmann. Er weiß, worauf es bei einer Partnerschaft ankommt:<br />

„Sick <strong>und</strong> Gessmann verbindet großes Vertrauen in die<br />

jeweilige technologische Kompetenz <strong>und</strong> Marktkenntnis. Nicht<br />

nur die Produkte von Sick, sondern vor allem der Systemansatz<br />

mit Hard- <strong>und</strong> Software plus Beratung <strong>und</strong> Service ermöglicht es,<br />

den individuellen Anforderungen der zukünftigen Anlagenbetreiber<br />

gerecht zu werden.“<br />

EIN KOMPLETTPAKET MODERNER SENSORIK<br />

Zur Automationslösung in Solingen gehören fünf passive Übergabestationen<br />

mit einer angepassten Aufnahme für die standardisierten<br />

Materialträger des Rasierklingenherstellers. „Dabei liefern<br />

Sicherheitssensoren dem AMR die Daten, um navigieren zu<br />

können. Gessmann hat mit Unterstützung von uns die AMR mit<br />

Sensorik <strong>und</strong> Steuerungstechnik vollgepackt, damit alle Abläufe<br />

sicher <strong>und</strong> problemlos funktionieren“, erklärt Marcus Ichters, Key<br />

Account Manager Mobile Platforms bei Sick.<br />

So findet mithilfe induktiver Sensoren der IME12-Baureihe eine<br />

Erkennung <strong>und</strong> Unterscheidung der Werkstückträger statt. Bei<br />

entsprechender Veränderung der Ressource (neuer Werkstückträger)<br />

werden über eine Ethernet-Schnittstelle automatisch<br />

neue Aufträge erstellt <strong>und</strong> ein Gessbot Gb350 über einen neuen<br />

Fahrauftrag an diese Station gesendet. Der AMR lokalisiert sich<br />

über die Sicherheitslaserscanner nanoScan3 EFI-pro <strong>und</strong> dockt<br />

an eine der passiven Stationen an. Die Voraussetzungen für den<br />

Personenschutz <strong>und</strong> die Effizienz der mobilen <strong>und</strong> stationären<br />

Applikationen schaffen Safe-Motion-Lösungen. An der jeweiligen<br />

Station wird die sichere Position mit einem Transponderschalter<br />

der TR4-Baureihe überwacht. Den Stillstand überprüft<br />

ein Sicherheits-Encoder DFS60S. Anschließend werden die<br />

Schutzfelder des Sicherheitslaserscanners automatisch umgeschaltet,<br />

sodass keine Person in den Gefahrenbereich des Hubmechanismus<br />

eintreten kann. Der AMR kann den Werkstückträger<br />

aufnehmen <strong>und</strong> ihn an den Zielort bringen. Ichters hebt außerdem<br />

die geplante Implementierung einer sicheren 3D-Vision-<br />

Kamera hervor: „Die safeVisionary2 erfasst kontinuierlich die<br />

Umgebung <strong>und</strong> überwacht ob bei Auftauchen eines Hindernisses<br />

genügend Ausweichraum vorhanden ist. Der AMR kann so das<br />

Hindernis aktiv umfahren <strong>und</strong> anschließend auf seine eigentliche<br />

Route zurückkehren.“<br />

Zum Aufbau auf dem AMR gehört ferner eine zusätzliche Sicherheitssteuerung<br />

Flexi-Soft, die mit dem Gr<strong>und</strong>fahrzeug über<br />

den Flexi-Line-Bus sicher kommuniziert. Die sichere Endlage zur<br />

Weiterfahrt wird über einen induktiven Sicherheitssensor der<br />

IME2S-Baureihe abgefragt. Mit der Möglichkeit eine Aufzugssteuerung<br />

nachzurüsten, um die Werkstückträger automatisiert<br />

in ein anderes Stockwerk bringen zu können, haben die Projektpartner<br />

die Gr<strong>und</strong>lage zur Erschließung von weiterem Automatisierungspotenzial<br />

im Blick.<br />

Diu beurteilt die Erfahrungen aus der Pilotanwendung mit drei<br />

Fahrzeugen durchweg positiv: „Unsere Mitarbeiter werden durch<br />

das System entscheidend entlastet. Wir verzeichnen Effizienzsteigerungen<br />

<strong>und</strong> Ressourcenoptimierung in diesem Bereich des<br />

Materialflusses. Eine Ausweitung auf andere Produktionsbereiche<br />

erscheint uns möglich <strong>und</strong> sinnvoll.“<br />

Fotos: Sick, Gessmann, Wilkinson Sword<br />

www.sick.com | www.gessmann.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 31


AUF STIPPVISITE IM MECHATRONIC<br />

COMPETENCE CAMPUS (MCC) VON LENZE<br />

„MIT UNSEREN PRODUKTEN<br />

GESTALTEN WIR DIE ZUKUNFT<br />

DER INTRALOGISTIK“<br />

Am Standort Extertal befindet sich der Mechatronic Competence<br />

Campus (MCC) des Unternehmens Lenze. Neben Produktion <strong>und</strong><br />

Logistik beherbergt der MCC auch ein Technikum. Die Mitarbeiter<br />

des Technikums beschäftigen sich mit Fragen wie sie mithilfe neuer<br />

oder weiterentwickelter Produkte <strong>und</strong> Lösungen aus den Bereichen<br />

Antriebstechnik <strong>und</strong> Software zum Beispiel Intralogistikanlagen in<br />

vielerlei Hinsicht effizienter machen können. Wir haben uns auf den<br />

Weg nach Nordrhein-Westfalen gemacht <strong>und</strong> dazu Informationen<br />

aus erster Hand erhalten.<br />

Mit der Investition in das MCC hat das Unternehmen<br />

Lenze die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass<br />

interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Elektronik<br />

<strong>und</strong> Elektromechanik mechatronische Systeme<br />

schnell entwickeln <strong>und</strong> produzieren können. In Extertal werden<br />

Getriebemotoren <strong>und</strong> Servomotoren gefertigt. „Die Zusammenlegung<br />

von drei Standorten löst Abteilungsgrenzen auf, fördert<br />

die Zusammenarbeit in agilen Teams <strong>und</strong> verkürzt Abstimmungswege“,<br />

so Dr. Heiko Stichweh, Abteilungsleiter Innovation<br />

der Lenze SE.<br />

Die 50-Millionen-Euro-Investition in den MCC, <strong>und</strong> damit die<br />

größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte, kommt aber auch<br />

der unternehmenseigenen Intralogistik zugute. Zur Logistik gehören<br />

ein Paletten- <strong>und</strong> Behälter-Hochregallager, die Bereiche Wareneingang<br />

<strong>und</strong> Produktionsversorgung sowie Versand. Als Schnittstelle<br />

zur externen Logistik dienen neun Hallentore. Das 24 m hohe<br />

Hochregallager bietet auf einer Fläche von 1.900 m 2 Platz für 16.300<br />

Paletten, ferner sind auf einer Fläche von 400 m 2 15.500 Behälter<br />

untergebracht. Im „Supermarkt“ kümmern sich Mitarbeiter darum,<br />

dass die Werker in der Montage die richtigen Teile bekommen<br />

<strong>und</strong> die richtigen Waren für den Versand bereitgestellt werden.<br />

terial Handling & Logistics <strong>und</strong> Head of Intralogistics Engineering<br />

von Lenze, an einer Rollenbahn in der Vorzone des Hochregallagers<br />

stehen. „In der Vergangenheit hat mich gestört, dass<br />

sich in unserem Antriebstechnik-Portfolio für die horizontale<br />

Fördertechnik eine Lücke befand. Das haben wir geändert“,<br />

schmunzelt Ricke <strong>und</strong> zeigt auf eine Motorrolle, bei der es sich<br />

mit der Motorrolle o450 um eine Neuheit aus der Ideenschmiede<br />

in Extertal handelt.<br />

01<br />

LÜCKE IM PORTFOLIO GESCHLOSSEN<br />

In den Intralogistiksystemen des Standorts kommen Lenze-eigene<br />

Produkte zum Beispiel Motoren zum Einsatz. Beim Betriebsr<strong>und</strong>gang<br />

bleibt Tim-Oliver Ricke, Global Industry Manager Ma-<br />

01 Zu den Intralogistikanlagen am Standort Extertal gehört<br />

auch ein Behälter-Hochregallager, das über eine Stellplatzkapazität<br />

von 15.500 Ladungsträgern verfügt<br />

02 Mit der neuen Motorrolle o450 lässt sich die Varianz<br />

der bisher eingesetzten Rollen deutlich reduzieren,<br />

bei gleichzeitiger Verbesserung der Energieeffizienz<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

››<br />

<strong>und</strong><br />

WINFRIED BAUER,<br />

CHEFREDAKTEUR F+H<br />

Beeindruckend zu sehen mit welcher<br />

Leidenschaft das Team des MCC aus<br />

den Erkenntnissen des Betriebs der<br />

Intralogistikanlagen neue Produkte<br />

Lösungen kreiert<br />

Bei der Motorrolle setzt der Hersteller auf das Vernier-Prinzip,<br />

das als Außenläufermaschine im Direktantrieb umsetzbar ist.<br />

Der Motor überträgt seine Rotationsenergie über seinen Rotor direkt<br />

auf das Fördergut oder das Förderband respektive den Fördergurt.<br />

Der Verniermotor selbst kombiniert einen 3-Phasenwechselstrommotor<br />

mit einem verlustfreien magnetischen<br />

Getriebe. Die Motorrolle arbeitet mit 24 oder 48 V. Ricke: „Das<br />

bedeutet, dass auch Nicht-Elektriker den wartungsfreien Motor<br />

02<br />

DIE NEUE MOTORROLLE O450<br />

VEREINT VIELZÄHLIGE<br />

MERKMALE IN EINER EINHEIT<br />

einbauen, verdrahten <strong>und</strong> im Fehlerfall tauschen dürfen.“ Gleichzeitig<br />

sinke aufgr<strong>und</strong> des getriebelosen Antriebs die Varianz im<br />

System.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Designs hat der Motor in Summe geringe Kupfersowie<br />

Eisenverluste. Hierdurch fällt weniger Wärme in der Rolle<br />

an. „Dies wirkt sich auch positiv auf den Wirkungsgrad aus, da<br />

kühlere Kupfer-Wicklungen einen kleinen Widerstand <strong>und</strong> kühlere<br />

Magnete eine höhere magnetische Flussverkettung haben“,<br />

betont Stichweh. Je nach Drehzahl erfülle der Motor die Effizienzklassen<br />

IE7 bis IE9 <strong>und</strong> der Anlagenbetreiber spare bis zu<br />

30 Prozent Energie gegenüber klassischen Systemen. Bis zu 30 kg<br />

schaffe der MDR o450 bei den üblichen Drehzahlen problemlos,<br />

im optimalen Betrieb sogar bis zu 50 kg. „Auch bei niedrigen<br />

Drehzahlen bietet er das volle Überlastmoment, was für das Beschleunigen<br />

von Fördergut vorteilhaft ist.“<br />

DIE DATENFLUT SINNVOLL NUTZEN<br />

Zurück im „Technikum“, in dem sich alles um Innovation dreht<br />

<strong>und</strong> in dem das Unternehmen seit der Eröffnung vor zwei Jahren<br />

mehr als 200 Besucher begrüßen konnte, geht Ricke auf ein Digitalisierungsprojekt<br />

ein. Rückgrat des Projekts bildet der durchgehende<br />

Datenstrom hochauflösender Motor-, Positions- <strong>und</strong> Metadaten<br />

der acht Regalbediengeräte des MCC. „Diese Daten eigenen<br />

sich nicht nur für Condition Monitoring, um den aktuellen<br />

Zustand der Geräte zu überwachen. Darüber hinaus lassen sich<br />

die Daten auch für das Training von Predictive-Maintenance-<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 33


03 05<br />

04<br />

03+04+05 Am Standort Extertal übernehmen interdisziplinäre<br />

Teams aus den Bereichen Elektronik <strong>und</strong> Elektromechanik die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Produktion von Getriebemotoren <strong>und</strong> Servomotoren<br />

Modellen nutzen, um darauf basierend Ausfälle vorherzusagen<br />

<strong>und</strong> proaktiv zu verhindern.“<br />

Die Datenflut allein, bei acht Regalbediengeräten fallen Daten<br />

in einem Volumen von bis zu einem Petabyte pro Jahr an, stiftet<br />

nicht ohne weiteres einen Mehrwert. Im MCC werden daher nur<br />

die wichtigen Daten intelligent erfasst, bewertet <strong>und</strong> bedarfsgerecht<br />

langfristig vorgehalten. Stichweh: „Aufgr<strong>und</strong> dieser Maßnahmen<br />

reicht ein Bruchteil der Daten aus, um den gewünschten<br />

Mehrwert zu realisieren.“<br />

Werden Anomalien erfasst, werden nicht nur rückwirkend relevante<br />

Daten vorgehalten, sondern auch detaillierte Fehlerinformationen<br />

an die Asset Performance Plattform <strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Ticket-Management weitergeleitet. So werden diese auf<br />

unterschiedlichen Endgeräten verfügbar. In die Plattform sind<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> Entwicklungen aus verschiedenen Projekten<br />

von Lenze eingeflossen. Stichweh: „Die Asset Performance Plattform<br />

dient als zentraler Einstiegspunkt für unsere digitalen Angebote.<br />

Mithilfe der Softwarelösung können Maschinenbauer den<br />

Anlagenbetreibern intelligente Services r<strong>und</strong> um ihre Geräte <strong>und</strong><br />

Systeme anbieten.“ <br />

Winfried Bauer<br />

Fotos: Lenze, <strong>f+h</strong>, Karte auf S. 33: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,<br />

Lizenz: ODbL 1.0<br />

www.lenze.com<br />

ZAHLEN UND FAKTEN DES MECHATRONIC<br />

COMPETENCE CAMPUS<br />

Investition<br />

50 Millionen Euro<br />

Gr<strong>und</strong>fläche<br />

2.200 m² Hochregallager<br />

4.000 m² Zwischenlager- <strong>und</strong> Bereitstellungsfläche<br />

Paletten-Logistik<br />

■ Lager mit 5 Gassen, beidseitig doppelttief<br />

■ Gesamtlagerkapazität 16.300 Paletten<br />

■ Taktzeit pro Gerät: 240 Paletten/h (horizontale Fördertechnik)<br />

Behälter-Logistik<br />

■ Lager mit 3 Gassen, beidseitig, doppelttief<br />

■ Lagerkapazität insgesamt 15.500 Behälter<br />

■ Alle Behälter-RBG mit Rückspeiseeinheiten<br />

■ Ein RBG mit SuperCAPs betrieben, was 30% weniger<br />

Energie verbraucht<br />

■ Fördergeschwindigkeit: 0,5-0,7 m/s (horizontale<br />

Fördertechnik)<br />

■ 3 HUBer, doppelseitig, doppelttief<br />

■ Gesamtlagerkapazität 1.200 Kartons<br />

■ Taktzeit pro RBG: 84 Doppelspiele/h / 130 Hübe/h<br />

Quelle: Lenze<br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


CHECK, CHECK: DIE WICHTIGSTEN PUNKTE ZUM ABHAKEN<br />

Welche Schritte gehören noch gleich zur Sichtprüfung<br />

des Flurförderzeugs? Welche Funktionen<br />

müssen vor Inbetriebnahme geprüft werden? Mit<br />

der Zeit können sich bei alteingesessenen Staplerfahrern<br />

Fehler bei der täglichen Einsatzprüfung<br />

einschleichen; Neulingen fehlt dagegen häufig die<br />

Routine <strong>und</strong> schnell wird zum Beispiel die Kontrolle<br />

der Bremse vergessen. Mit der Checkliste von<br />

Staplerberater.de, die in einer Kurz- <strong>und</strong> Langversion<br />

verfügbar ist, lässt sich dem entgegenwirken.<br />

Einfach ausdrucken, kopieren, den Mitarbeitern in<br />

die Hand drücken <strong>und</strong> schon laufen Sicht- <strong>und</strong> Funktionsprüfung<br />

des Flurförderzeugs bei allen Mitarbeitern gleich. Beide Varianten, die auf der<br />

nachfolgenden Webseite kosten zum Herunterladen bereitstehen, enthalten zudem Felder, in<br />

denen Stapler-Nummer, Name des Fahrers <strong>und</strong> Datum sowie Uhrzeit eingetragen werden können.<br />

www.staplerberater.de<br />

Arnold_Verladesysteme_43x60mm_2023_04_FUH_05.indd 17.04.2023 09:59:16<br />

1<br />

KONSTRUKTIV ÜBERARBEITETE TELESKOPGABELZINKEN<br />

Die Schulte-Henke GmbH fertigt seit dem Jahr 1974 Anbaugeräte für Gabelstapler unter dem<br />

Produktnamen stabau. Die Teleskopgabeln der Modellreihe TGH haben vor kurzem eine konstruktive<br />

Überarbeitung erfahren. Die Teleskopgabelzinken sind für die Bedienung doppelttiefer<br />

Regalstellplätze sowie die einseitige Lkw-Be- <strong>und</strong> -Entladung geeignet. Zu den Merkmalen der<br />

Anbaugeräte gehören eine vergütete Innengabel, Außenschuhe aus verschleißfestem Stahl <strong>und</strong><br />

eine hochfeste Zylinderlauffläche zur Schonung der Dichtungen. Ein leichter Zugang zu den<br />

Hydraulikanschlüssen, ein auswechselbares Verschleißstück an der Gabelabschrägung sowie ein<br />

mit einem handelsüblichen Ringschlüssel einfach zu lösender Zylinderabschluss kommen den<br />

Servicetechnikern zugute. Die Teleskopgabelzinken TGH lassen sich serienmäßig mit Zinkenverstellungen<br />

kombinieren <strong>und</strong> ermöglichen die hydraulische Positionierung der Gabeln.<br />

www.stabau.com<br />

AUF DEM WEG ZU EINER LESERATE<br />

VON 100 PROZENT<br />

Bei der Text-Vision-Technologie des Unternehmens Prime<br />

Vision werden Fotos von Labeln, die sich auf zum Beispiel<br />

Paketen befinden, aufgenommen <strong>und</strong> diese in einem<br />

vorbereitenden Bearbeitungsschritt optimiert. Daraufhin<br />

wird der zu lesende Text-Block oder Datenstring ermittelt,<br />

extrahiert <strong>und</strong> schließlich mithilfe von künstlicher Intelligenz<br />

(KI) rekonstruiert. Mithilfe dieser Schritte ermöglicht Text<br />

Vision eine automatisierte Intervention bei „No Reads“ mit<br />

einer Zeichenerkennung<br />

als Ergebnis, ohne dass<br />

hierfür der maschinelle<br />

Sortierprozess unterbrochen<br />

werden muss.<br />

Dazu muss die KI-Anwendung<br />

mithilfe des<br />

Deep Learning trainiert<br />

werden. So lässt sich die<br />

entsprechende Region<br />

eines Labels ausfindig machen, die den Datenstring enthält,<br />

der für den Sortierprozess relevant ist. Das System wird<br />

anhand realer Beispiele unterschiedlicher K<strong>und</strong>enlabel<br />

trainiert, damit es lernt, sich auf den relevanten Bereich zu<br />

konzentrieren. Um die Rekonstruktion der maßgeblichen<br />

Daten zu verbessern, kann KI die extrahierten Informationen<br />

mit Datenbanken abgleichen. Letztendlich kann das Texterkennungssystem<br />

für jeden spezifischen Anwendungsbereich<br />

optimiert werden. Somit sind Leseraten von bis zu<br />

98 Prozent möglich.<br />

www.primevision.com<br />

BigForks<br />

Kraftvolle Gabelzinken für sicheres<br />

Handling schwerster Lasten<br />

Tragfähigkeiten bis zu 120 t<br />

Blattlängen bis zu 6.000 mm<br />

Hochleistungsstahl VQ 1300 für härteste Einsatzfälle<br />

High-Tech Wärmebehandlung garantiert<br />

maximale Festigkeit<br />

VETTER Industrie GmbH - www.forks.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 35


BREITES LÖSUNGSPORTFOLIO DECKT VIELFÄLTIGE ANWENDUNGEN AB<br />

DAMIT ES IN DER VERPACKUNGS-<br />

INDUSTRIE RUND LÄUFT<br />

Mithilfe der Asynchron-Servo-Lösungen des<br />

Unternehmens Getriebebau Nord, Bargteheide,<br />

die sich je nach Anwendung auch dezentral<br />

steuern lassen, werden die Anforderungen der<br />

Verpackungsindustrie an Präzision <strong>und</strong> Dynamik<br />

erfüllt. Die Lösungen sparen Platz im<br />

Schaltschrank, reduzieren den<br />

Verkabelungsaufwand <strong>und</strong> entlasten die<br />

übergeordnete SPS. Zu den Anwendern der<br />

Antriebslösungen gehört der niederländische<br />

Maschinenbauer Symach. Lesen Sie mehr!<br />

Die Lösungen des Unternehmens Getriebebau Nord für<br />

die Verpackungsindustrie umfassen den Primär-, Sek<strong>und</strong>är-<br />

<strong>und</strong> „End of Line“-Bereich. Das globale Servicenetzwerk<br />

unterstützt Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer<br />

weltweit von der Entwicklung bis zur Inbetriebnahme <strong>und</strong> realisiert<br />

zentrale <strong>und</strong> dezentrale Antriebslösungen, die mit allen üblichen<br />

Bussystemen kompatibel sind. Für Applikationen im Primärverpackungsbereich<br />

der Lebensmittel- <strong>und</strong> Getränkeindustrie<br />

stehen washdown-geeignete <strong>und</strong> FDA-zertifizierte Antriebe<br />

bis Schutzklasse IP69K zur Verfügung, die unter anderem an Förderbändern<br />

eingesetzt werden. Mit der Oberflächenveredelung<br />

nsd tupH wird das Aluminiumgehäuse ähnlich korrosionsbeständig<br />

wie Edelstahl; selbst bei Reinigung <strong>und</strong> dem Einsatz von<br />

Chemikalien in der Spritzwasserzone. Die Motoren verfügen jedoch<br />

über eine bessere Wärmeleitfähigkeit <strong>und</strong> ermöglichen somit<br />

die Verwendung kleinerer Baugrößen.<br />

Die modularen <strong>und</strong> flexiblen Schneckengetriebe der Baureihen<br />

Universal SI oder SMI mit glatten Oberflächen lassen sich<br />

ebenfalls mit nsd tupH behandeln. Zu den weiteren Merkmalen<br />

gehören das geringe Gewicht in der Aluminiumausführung, die<br />

Überlastfähigkeit sowie der geräuscharme Betrieb <strong>und</strong> sanfte<br />

Lauf. Auch der patentierte Antrieb DuoDrive im hygienefre<strong>und</strong>lichen<br />

Design, der einen IE5+ Synchronmotor mit einem einstufigen<br />

Stirnradgetriebe vereint, lässt sich in der Ausführung mit veredelter<br />

Oberfläche im Spritzwasserbereich einsetzen. Mit dem<br />

Systemwirkungsgrad, der Leistungsdichte <strong>und</strong> der Inbetriebnahme<br />

per „Plug & Play“ ergibt sich eine Senkung der Total Cost of<br />

Ownership (TCO) gegenüber anderen Antriebssystemen.<br />

Im Bereich der Sek<strong>und</strong>ärverpackungen sind Elektromotoren<br />

des Herstellers zum Beispiel eine Alternative zu Pneumatikzylindern<br />

zum Aufrichten oder Verschließen von Kartons. Die Schneckengetriebe<br />

ermöglichen die Umsetzung einfacher <strong>und</strong> schneller<br />

Bewegungen mit großen Übersetzungen.<br />

EXPERTISE FÜR DIE ENDVERPACKUNG<br />

Vielfach sind in Palettiermaschinen dynamische Antriebslösungen<br />

<strong>und</strong> eine präzise Positionierung in mehreren Achsen unerlässlich.<br />

Bei Applikationen mit großer Massenträgheit oder langen<br />

Verfahrwegen im „End of Line“-Bereich kommen in der Regel<br />

Antriebe mit zentral gesteuerten Synchronmotoren zum Ein-<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01 Nach der Behandlung mit der Oberflächenveredelung nsd tupH<br />

lassen sich Getriebe, Glattmotoren, Frequenzumrichter <strong>und</strong><br />

Motorstarter auch im Spritzbereich einsetzen<br />

02 Der Antrieb DuoDrive vereint Motor <strong>und</strong> Getriebe<br />

in einem Gehäuse<br />

03 Beispiele für dezentrale Antriebselektronik<br />

sowie für den Schaltschrank<br />

04 Ein Umrichter, zwei Varianten: NordAC On für den Betrieb<br />

mit Asynchronmotoren (vorne im Bild) <strong>und</strong> NordAC On+<br />

für die Kombination mit Synchronmotoren<br />

satz, bei denen die Antriebselektronik im Schaltschrank<br />

untergebracht ist. Die Antriebsspezialisten aus Bargteheide bieten<br />

hierzu Alternativen mit verschiedenen Performance-Leveln<br />

– dazu gehören Synchron- <strong>und</strong> Asynchronmotoren (IE3 oder<br />

IE5+) mit Flachgetriebe, Stirnradgetriebe oder Kegelradgetriebe<br />

sowie zentralem oder dezentralem Frequenzumrichter.<br />

Servoantriebe mit Synchron- oder Asynchronmotoren <strong>und</strong> motormontiertem<br />

Frequenzumrichter ermöglichen schlankere <strong>und</strong><br />

effizientere Antriebslösungen als mit einem klassisch zentral gesteuerten<br />

Synchronmotor. Die Frequenzumrichter aus dem Baukasten<br />

des Herstellers lassen sich schnell installieren, einfach bedienen<br />

<strong>und</strong> sind mit allen marktüblichen Bussystemen <strong>und</strong> Steuerungen<br />

kompatibel. Merkmale wie die SPS-Funktionalität für antriebsnahe<br />

Funktionen, eine Energiesparfunktion für den<br />

Teillastbereich, die Positioniersteuerung Posicon, integrierte<br />

Bremschopper für den 4-Quadrantenbetrieb sowie funktionale Sicherheit<br />

mit Safe Torque Off (STO) <strong>und</strong> Sicherer Stopp 1 (SS1) unterstreichen<br />

den Anwendernutzen. Die Umrichter können mit einer<br />

Steuerung (open-loop) zusammenarbeiten oder in einem Regelkreis<br />

(closed-loop) eingesetzt werden <strong>und</strong> sind für den Betrieb<br />

von Asynchron- <strong>und</strong> Synchronmotoren ausgelegt. Die Stromvektorregelung<br />

kann dabei das Optimum an Drehmoment in unterschiedlichen<br />

Last- <strong>und</strong> Drehzahlsituationen herausholen. Darüber<br />

hinaus können die Umrichter Antriebsaufgaben übernehmen.<br />

WEITERENTWICKLUNG MIT MEHRWERT<br />

In der Vergangenheit setzte das niederländische Maschinenbauunternehmen<br />

Symach auf zentrale Antriebssteuerungen. Hierfür<br />

waren auf der Maschinenoberseite montierte Schaltkästen notwendig,<br />

die Platz beanspruchten, zusätzliche Kosten verursachten<br />

<strong>und</strong> den Zugang bei Wartungsarbeiten behinderten. Alles in<br />

allem Punkte, die das Unternehmen veranlassten, über eine Umrüstung<br />

nachzudenken. Auf Empfehlung des Antriebsexperten<br />

Nord entschied man sich dafür im Zuge der Modernisierung dynamische<br />

<strong>und</strong> schlanke Asynchrontechnik zu verwenden anstelle<br />

der zentral gesteuerten Synchronantriebe.<br />

Die Palettierer werden über ein Transportband beschickt <strong>und</strong><br />

das Stückgut von einer Zentriereinheit ausgerichtet. Ein Manipulator<br />

sorgt für die stabile Lagenbildung. Im Anschluss gelangt die<br />

Palette über eine Rollenbahn zu einer gleichfalls von Symach<br />

hergestellten Wickelmaschine.<br />

Die Getriebemotoren mit direkt auf dem Motor montierten<br />

Frequenzumrichtern der Baureihe NordAC Flex SK 200E schaffen<br />

die Voraussetzungen für die Steuerung der Bewegungsabläufe<br />

des Greifers <strong>und</strong> der Zentriereinheit. In der Quintessenz lassen<br />

sich gegenüber der in der Vergangenheit genutzten Lösung die<br />

Gesamtbetriebskosten reduzieren.<br />

Fotos: Getriebebau Nord<br />

www.nord.com<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 37


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

LOGISTICS & AUTOMATION<br />

DIE KOMPLETTE PROZESSKETTE DER<br />

INTRALOGISTIK AN EINEM ORT<br />

DATEN UND<br />

FAKTEN<br />

Logistics & Automation <strong>und</strong><br />

Empack Hamburg<br />

Termin: 12. <strong>und</strong> 13. Juni <strong>2024</strong><br />

Öffnungszeiten: Mittwoch, 9∶00 bis<br />

17∶00 Uhr <strong>und</strong> Donnerstag, 9∶00 bis<br />

16∶00 Uhr<br />

Ort: Messehalle Hamburg-Schnelsen,<br />

Modering 1a, 22457 Hamburg<br />

Ticketpreis: 2-Tages-Ticket für 30,-<br />

Euro (gilt für beide Fachmessen)<br />

Veranstalter: Easyfairs Deutschland<br />

GmbH, München<br />

Der Code für ein kostenfreies<br />

Messeticket lautet: 1609<br />

Kompakt, regional, informativ, mit Full-Service-<br />

Paket für Aussteller <strong>und</strong> Besucher: So sind<br />

Fachmessen effizient <strong>und</strong> erfolgreich. Das wird<br />

die Branchenmesse Logistics & Automation in<br />

diesem Jahr – vom 12. bis 13. Juni <strong>2024</strong> in<br />

Hamburg. Besucher dürfen sich auf eine<br />

spannende Messe mit aktuellen<br />

Schwerpunktthemen <strong>und</strong> einem<br />

Rahmenprogramm freuen.<br />

Maria Soloveva, Projektleiterin vom Messeveranstalter<br />

Easyfairs, München: „Wir planen keine Imagemesse,<br />

sondern eine Plattform für den Austausch der Aussteller<br />

mit den Besuchern, die oft mit konkreten Fragestellungen<br />

<strong>und</strong> Projekten auf die Messe kommen. So hat es sich<br />

bewährt, <strong>und</strong> so schätzt es die Community der Intralogistik.“<br />

EIN SMARTER STARTPUNKT FÜR DIE<br />

ZUSAMMENARBEIT<br />

Ziel ist es, den Besuchern aus der Intralogistik <strong>und</strong> allen relevanten<br />

Industriebranchen einen ebenso umfassenden wie konzentrierten<br />

Überblick über den Stand der Technik sowie über<br />

Neu heiten <strong>und</strong> Trends der Logistik zu geben – stressfrei, ohne<br />

große Wartezeiten, auf den Punkt gebracht. Die Stände sind<br />

klein, die Wege kurz, <strong>und</strong> die kollegiale <strong>und</strong> persönliche Atmosphäre<br />

erleichtert es den Besuchern, mit den Logistik-Experten<br />

der ausstellenden Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Das<br />

„Easy Entry“-Konzept <strong>und</strong> der Kontaktdatenaustausch per<br />

Smart Badge tragen dazu bei, dass die Besucher den Messetag<br />

effizient nutzen können. Darüber hinaus findet zeitgleich am<br />

selben Ort die Empack als regionale Fachmesse für Verpackungstechnik<br />

statt.<br />

Auf der Empack erwartet die Besucher ein kompakter <strong>und</strong> konzentrierter<br />

Überblick, der die komplette Wertschöpfungskette<br />

des Verpackens abbildet. Dazu zählen die Materialien sowie<br />

Verpackungsmaschinen <strong>und</strong> -technik. Anbieter von Kunststoffverpackungen<br />

sind zahlreich vertreten, ebenso Hersteller von<br />

Faltschachteln. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kennzeichnungs-<br />

<strong>und</strong> Identifikationstechnik. Abger<strong>und</strong>et wird das Messe-<br />

Bild durch zahlreiche qualifizierte Dienstleister sowohl für die<br />

Konzeption <strong>und</strong> das Design von nachhaltigen Verpackungen als<br />

auch für die Lohnverpackung <strong>und</strong> -abfüllung.<br />

Hamburg ist der ideale Messestandort für eine regionale Logistikmesse<br />

im Norden. In der Metropolregion werden überproportional<br />

viele Güter verpackt <strong>und</strong> umgeschlagen. Der Hafen schafft<br />

die Verbindung zu den weltweiten Warenströmen. Große Konsumgüterhersteller<br />

haben im Raum Hamburg ihren Sitz, viele<br />

Handelshäuser, international führende Maschinenbauer – <strong>und</strong><br />

nicht zuletzt namhafte Hersteller zum Beispiel von Verpackungsmaschinen<br />

<strong>und</strong> Flurförderzeugen.<br />

Fotos: Easyfairs<br />

www.intralogistik-messen.de<br />

38 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

WERKZEUGWENDER BEWEGT AUFGRUND<br />

INDIVIDUELLER ADAPTIONEN AUCH KOMPLEXE TEILE<br />

SICHERHEIT UND EFFIZIENZ ERHÖHT<br />

Für das Wenden von Spritzgußformen nutzt die<br />

Plastro Mayer GmbH aus Trochtelfingen eine<br />

Sonderkonstruktion des Kipptischs Tool Mover<br />

Protech. Mit der auf die Belange des<br />

Kunststoffherstellers abgestimmten Lösung der<br />

Leiritz Maschinenbau GmbH, Pappenheim,<br />

wurden nicht nur die Betriebsabläufe verbessert.<br />

Der Kunststoffhersteller Plastro Mayer setzte für das Wenden<br />

von Spritzgußformen in der Vergangenheit Krane<br />

<strong>und</strong> Gabelstapler ein. Der Drehvorgang der Werkzeuge<br />

<strong>und</strong> Gussformen war hierbei aufgr<strong>und</strong> ihrer Beschaffenheit<br />

<strong>und</strong> Schwerpunktlage nicht ausreichend gesichert. Beschädigungen<br />

durch die ruckartigen Bewegungen ließen sich mitunter<br />

nicht vermeiden. Vom Risiko für Leib <strong>und</strong> Leben der Werker<br />

ganz zu schweigen. Der Drehvorgang wirkte sich zudem negativ<br />

auf die Produktionsabläufe aus. Abhilfe war unerlässlich. Auf der<br />

Suche nach adäquaten Betriebsmitteln wurde man auf den elektrisch<br />

angetriebenen Kipptisch Tool Mover Protech aufmerksam.<br />

Mithilfe dieser Lösung lassen sich die Gussformen <strong>und</strong> Maschinenteile<br />

mit einem Gewicht von bis zu zehn Tonnen kontrolliert<br />

um bis zu 90° wenden. Ein Kran oder Gabelstapler wird nur noch<br />

zum Beschicken des Tischs benötigt. Die Plattformen lassen sich<br />

ferner stufenlos auch bei weniger als 90° fixieren, sodass die<br />

Werkstücke nicht unbeabsichtigt kippen können. Manuelle Tätigkeiten<br />

bei den Wendevorgängen entfallen, was sich positiv auf<br />

die Arbeitsbedingungen auswirkt. Darüber hinaus profitiert das<br />

Unternehmen gegenüber den Abläufen in der Vergangenheit von<br />

einer Zeitersparnis.<br />

PASSGENAU ANGEFERTIGT<br />

Um die Voraussetzungen für einen sicheren Drehvorgang zu<br />

schaffen, musste der Kipptisch auf die Gegebenheiten des Kunststoffherstellers<br />

angepasst werden. Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl an<br />

Werkzeugen realisierte der Maschinenbauer eine Sonderanfertigung.<br />

„Im Vorfeld hat die Inhouse-Konstruktionsabteilung von<br />

Plastro Mayer uns CAD-Daten über ihr größtes Werkzeug <strong>und</strong><br />

solche mit ungleichmäßigen Schwerpunkten, zum Beispiel äußere<br />

Hydraulikzylinder, zur Verfügung gestellt“, so Sebastian Ehard,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der Leiritz Maschinenbau<br />

GmbH. „Anhand dieser Informationen konnten wir den Tool Mover<br />

exakt auf die Bedürfnisse der Anwendung auslegen.“<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Betriebsstruktur mit hausinterner Fertigung findet<br />

der Maschinenbauer auf derartige Anfrage rasch eine Lösung. Im<br />

Projekt Plastro Mayer vergingen von der Bestellung bis zur Lieferung<br />

<strong>und</strong> Installation nur zehn Monate.<br />

Der Tool Mover ist geschlossen ausgeführt. Auf diese Weise<br />

werden Scher- <strong>und</strong> Quetschstellen nahezu komplett vermieden.<br />

Ein optisches <strong>und</strong> ein akustisches Signal machen die Werker auf<br />

den Start des Wendevorgangs aufmerksam. Aufgr<strong>und</strong> der zum<br />

Einsatz kommenden Antriebe, Maschinenelemente <strong>und</strong> Materialien<br />

ist der Kipptisch robust <strong>und</strong> wartungsarm.<br />

WB<br />

Foto: Leiritz Maschinenbau<br />

www.leiritz-maschinenbau.de<br />

www.saar-lagertechnik.com<br />

Dynamik in allen Dimensionen.<br />

Legen Sie Ihr Projekt in unsere Hände!<br />

Wir entwickeln maßgeschneiderte Lagerlösungen für<br />

jeden Bedarf, individuell nach Ihren Anforderungen.<br />

Saar Lagertechnik GmbH | Wiesenweg 2b | 65812 Bad Soden | Telefon: +49 6196 5605 50 | info@saar-lagertechnik.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 39


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

AUF DEN<br />

PUNKT<br />

GEBRACHT<br />

MANFRED WEBER,<br />

REDAKTEUR<br />

Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />

aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />

filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />

recherchieren Inhalte mit echtem<br />

Nutzwert für den Intralogistiker<br />

Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />

schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />

entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />

Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />

an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />

MODULAR AUFGEBAUTE LAGERSCANNUNG<br />

Mithilfe der vom Unternehmen Dr. Malek Software neu entwickelten<br />

M3 Lagerscannung für das Lagerverwaltungssystem M3 LVS<br />

inklusive einer für Android entwickelten App wird die bisherige<br />

Lösung für das Scannen im Lager abgelöst. Bei der Entwicklung<br />

standen die Anwenderfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> eine moderne Optik im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Bislang stand die neue Technologie nur für die M3<br />

Umschlagscannung zur Verfügung. Die Scansoftware ist modular<br />

aufgebaut <strong>und</strong> lässt sich für verschiedene Prozesse beim Einlagern,<br />

Umlagern oder Auslagern konfigurieren. R<strong>und</strong> 20 Prozesse – wie<br />

das Vereinzeln oder Umpacken von Packstücken beim Einlagern –<br />

stehen vorkonfiguriert zur Verfügung. Dadurch können sich<br />

Logistikdienstleister ohne großen Aufwand auf die Wünsche ihrer<br />

Auftraggeber einstellen.<br />

WWW.DR-MALEK.DE<br />

WEBSEITE: RELAUNCH BEI STÖCKLIN<br />

Gemäß dem Unternehmensclaim „Home of<br />

Intralogistics: alles unter einem Dach“, ist die neue<br />

Stöcklin-Webseite live gegangen. In einer Visualisierung<br />

wird das Lösungsportfolio des Unternehmens<br />

für einen optimierten Material- <strong>und</strong> Datenfluss auf<br />

einem Blick präsentiert. Anhand einer großen<br />

Auswahl an Referenzen, nach Branche oder Technologien<br />

geclustert, wird das Lösungspotenzial der<br />

Systemlösungen in der Praxis aufgezeigt. Bei der<br />

Umsetzung des Relaunchs stand die Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit,<br />

Interaktivität <strong>und</strong> eine nachhaltige<br />

Lösungskompetenz im Fokus. Der Launch bildet den<br />

Startpunkt, um kontinuierlich das digitale Schaufenster<br />

mit relevanten Informationen <strong>und</strong> Lösungen<br />

zu einer Lösungsplattform auszubauen.<br />

WWW.STOECKLIN.COM<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

STÜHLERÜCKEN BEI JUNGHEINRICH<br />

Heike Wulff als Designated CFO in den Vorstand<br />

berufen<br />

bit.ly/jungh-fuh-24<br />

DIE TOP<br />

ONLINE-ARTIKEL<br />

DER F+H WEBSITE<br />

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />

fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />

auf unserer Internetpräsenz<br />

Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />

bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />

Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />

CELLUMATION RÄUMT VDI LOGISTIK-<br />

INNOVATIONSPREIS AB<br />

Crossdock-Lösung ausgezeichnet<br />

bit.ly/cellumation-fuh-24<br />

NEUER VERTRIEBSLEITER BEI VMT<br />

Thomas Menzer verantwortet weltweiten Vertrieb<br />

bit.ly/vmt-fuh-24<br />

PER HANDSCHLAG BESIEGELT<br />

K. Hartwall <strong>und</strong> Bosch Rexroth vereinbaren<br />

Zusammenarbeit<br />

bit.ly/hartwall-fuh-24<br />

LOGIMAT ERZIELT SPITZENWERTE<br />

Zuwächse bei Besucherzuspruch, Ausstellerzahl,<br />

Ausstellungsfläche <strong>und</strong> Produktpremieren<br />

bit.ly/logimat-fuh-24<br />

EXCLUSIVE<br />

CONTENT<br />

nur online<br />

www.bit.ly/acatech-fuh-24<br />

QUALITÄTSSICHERUNG PER APP<br />

Mithilfe des Bildgebungs- <strong>und</strong> Analysetool Roastpic<br />

lassen sich Farbe, Größe <strong>und</strong> Anzahl der Defekte<br />

verschiedener Kaffeechargen vergleichen <strong>und</strong><br />

datenbasierte Entscheidungen für eine intelligente<br />

Qualitätskontrolle treffen. Die Bohnen werden auf<br />

das Roastpic Photosheet gelegt, fotografiert <strong>und</strong><br />

das Bild sowie die analysierten Daten können<br />

sofort eingesehen werden. Um den individuellen<br />

Bedürfnissen der Qualitätskontrolle im Kaffeesektor<br />

gerecht zu werden, ist die abonnementbasierte<br />

Roastpic-App in drei verschiedenen Lizenzversionen<br />

verfügbar. Sie bietet zuverlässige <strong>und</strong> unbegrenzte<br />

Daten, die in der Cloud gespeichert werden<br />

können.<br />

WWW.PROBAT.COM<br />

KI UND MENSCH SOLLTEN ALS<br />

TEAM ZUSAMMENARBEITEN<br />

In der neuen Expertise „Künstliche Intelligenz <strong>und</strong> industrielle<br />

Arbeit“ des Forschungsbeirats Industrie 4.0 zeigen das<br />

Fraunhofer IEM, Paderborn, <strong>und</strong> das Fraunhofer IML,<br />

Dortm<strong>und</strong>, Gestaltungsoptionen <strong>und</strong> Handlungsfelder auf,<br />

wie KI in der deutschen Industrie erfolgreich eingesetzt werden<br />

kann. Ziel ist sowohl eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

als auch eine Aufwertung von Arbeitsplätzen. Der KI-<br />

Einsatz beinhaltet Produktionsabläufe planen, Montagetätigkeiten<br />

übernehmen, Steuerungen programmieren oder Lager<br />

organisieren.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 41


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

MAX MEISTER<br />

Was war die beste Entscheidung in Ihrer<br />

beruflichen Laufbahn?<br />

Die Entscheidung mich im Studium auf<br />

die Logistik zu konzentrieren war eine<br />

super Entscheidung. Ich gestehe, das<br />

wusste ich damals aber nicht.<br />

Ihre größte Herausforderung in den<br />

nächsten zwölf Monaten?<br />

Die Entscheidung über unseren geplanten<br />

Neubau zu treffen, wird nicht einfach.<br />

Es gibt viele Varianten, die alle Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile haben. Ich hoffe, wir sind mutig<br />

genug.<br />

Ist die Digitalisierung Segen oder Fluch?<br />

100%iger Segen. Wir haben dadurch die<br />

Chance uns zu differenzieren <strong>und</strong> Prozesse<br />

zu automatisieren, die eigentlich niemand<br />

machen möchte.<br />

Wie oft schauen Sie täglich aufs Handy?<br />

Zu oft. Ich schaue mal schnell nach. Gestern<br />

106-mal. Das war in der Vergangenheit<br />

noch schlimmer, aber ich nutze jetzt<br />

die App One Sec. Deswegen geht der<br />

Trend nach unten.<br />

Wie können Sie vom Alltag abschalten?<br />

Ich brauche lange, um abzuschalten.<br />

Deswegen liebe ich es, lange Urlaub mit<br />

meiner Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en zu machen.<br />

Schneller klappt es bei meinem Lieblingshobby:<br />

Offroad-Trophys als Beifahrer<br />

meiner Frau zu bestreiten. Da bin ich voll<br />

fokussiert <strong>und</strong> habe „Urlaub“ im Kopf.<br />

PERSON<br />

Max Meister ist Co-CEO von Ludwig Meister,<br />

technischer Großhändler <strong>und</strong> Supply-Chain-<br />

››ZUR<br />

Optimierer. Seit dem Jahr 2018 hostet er<br />

auch den Podcast Max & die Supplychainhelden.<br />

Max Meister sagt über sich selbst,<br />

er sei gut gelaunt seit dem Jahr 1982 <strong>und</strong><br />

ein Logistik-Nerd aus Leidenschaft.<br />

Was halten Sie vom aktuellen<br />

Nachhaltigkeitsboom?<br />

Ich würde mich freuen, wenn es weniger<br />

„Green Washing“ gäbe. Wir sollten in<br />

Deutschland diesen Trend als Chance<br />

begreifen <strong>und</strong> Vollgas in der Entwicklung<br />

von grünen Lösungen geben.<br />

Auf was könnten Sie in Ihrem Leben<br />

verzichten?<br />

Social Media.<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 06/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 06. 06. <strong>2024</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 21. 05. <strong>2024</strong><br />

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02 03<br />

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DEM CHEFREDAKTEUR:<br />

Winfried Bauer<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

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01 Um die Taktzeit <strong>und</strong> die Prozessqualität für die Montage<br />

von Membrankappen zu verbessern, hat das Unternehmen<br />

ProMinent den Ablauf mit einer Anlage aus dem Hause MiniTec<br />

automatisiert<br />

Foto: MiniTec<br />

02 Die Kloeckner Metals Germany GmbH (KMG) hat am<br />

Standort in Nürnberg eine auf virtueller Realität basierende<br />

Trainingssoftware für Kranführer eingeführt, die die Voraussetzungen<br />

für noch mehr Sicherheit schaffen soll<br />

Foto: Kloeckner Metals Germany<br />

03 Die Redaktion <strong>f+h</strong> hat sich mit Rolf Eiten getroffen. Im<br />

Interview bezieht der President <strong>und</strong> CEO von Clark Europe<br />

Stellung, wie sich der Flurförderzeughersteller gegenüber dem<br />

Megatrend Automatisierung positioniert<br />

Foto: Clark Europe<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 43


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Carmen Müller-Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

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Praktische Informationen<br />

Öffnungszeiten<br />

Mittwoch, 15.05.<strong>2024</strong> Mittwoch, 12.06.<strong>2024</strong><br />

9:00 – 17:00 Uhr 9:00 – 17:00 Uhr<br />

Donnerstag, 16.05.<strong>2024</strong> Donnerstag, 13.06.<strong>2024</strong><br />

9:00 – 16:00 Uhr 9:00 – 16:00 Uhr<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Hamburg<br />

Messe Dortm<strong>und</strong><br />

MesseHalle<br />

Halle 4<br />

Hamburg-Schnelsen<br />

Rheinlanddamm 200 Halle EG <strong>und</strong> OG<br />

44139 Dortm<strong>und</strong> Modering 1a<br />

22457 Hamburg<br />

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