f+h fördern und heben 5/2024
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2884<br />
05<br />
Mai <strong>2024</strong><br />
€ 16,50<br />
TITEL<br />
Lagerlifte minimieren<br />
16 Logistikfläche <strong>und</strong><br />
beschleunigen Materialfluss<br />
Fraunhofer-Forscher arbeiten<br />
08 an Palette der Zukunft<br />
Roboter optimieren<br />
30 den Klingen-Transport<br />
foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SYSTEMORIENTIERT<br />
DENKEN<br />
VERNETZT<br />
HANDELN<br />
10 Print-Ausgaben<br />
im Jahr<br />
2884<br />
LOGISTIK UNTER STROM<br />
Logistikzentrum mit automatischen Lagern sichert<br />
Wachstum des Elektrogroßhändlers Emil Löffelhardt<br />
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Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-200<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />
„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
GUT INVESTIERTES GELD?<br />
Der B<strong>und</strong> will den Bau der Intel-Chipfabrik in Magdeburg mit<br />
nahezu zehn Milliarden Euro <strong>fördern</strong>. Manche Ökonomen<br />
sehen diese Subvention durchaus kritisch: Sie sei zu hoch <strong>und</strong><br />
das Geld besser in anderen Bereichen angelegt. Für die B<strong>und</strong>esregierung<br />
ist dies in erster Linie aber eine strategische Entscheidung.<br />
In Berlin <strong>und</strong> auch in Brüssel argumentieren Minister <strong>und</strong><br />
Kommissare mit der strategischen Bedeutung. Mikrochips sind<br />
für viele Bereiche der Industrie <strong>und</strong> deren Wertschöpfung<br />
unermesslich. An dieser Stelle will sich Europa unabhängiger<br />
machen. Aktuell kommen circa 80 Prozent der weltweit<br />
produzierten Chips aus Asien. Ziel der EU ist es, bis zum Jahr<br />
2030 r<strong>und</strong> 20 Prozent der globalen<br />
DIE SICHTWEISE AUF<br />
SUBVENTIONEN IST<br />
UNTERSCHIEDLICH<br />
Produktion in Europa anzusiedeln.<br />
Das wäre etwa doppelt so viel wie<br />
jetzt. Die angestrebte Unabhängigkeit<br />
hat einen Preis. Zwar<br />
sitzen die Platzhirsche des Halbleitergeschäfts in Taiwan, also<br />
auf jener Insel die China immer wieder mit Zwangsvereinigung<br />
zu einem China bedroht. TSMC heißt das Unternehmen in<br />
Taiwan, das aktuell die Halbleiterhochburg auf der Welt ist.<br />
Eine Eskalation der Spannungen wäre verheerend für die<br />
Wirtschaft. Es bedarf entweder einer Arbeitsteilung auf dieser<br />
Welt unter friedlichen Rahmenbedingungen, um als Gesellschaft<br />
oder Volkswirtschaft mit den Themen einer technologisierten<br />
Industrie umzugehen. Doch nach dieser Arbeitsteilung<br />
sieht es nicht aus. Oder Volkswirtschaften<br />
versuchen mit eigenen Industrien in der<br />
Zukunft unabhängig zu werden. Wir<br />
haben an dieser Stelle noch viel<br />
aufzuholen, vor allem die Erkenntnis<br />
wie wichtig Unabhängigkeit ist.<br />
Winfried Bauer<br />
– Chefredakteur –<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
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INHALT<br />
EDITORIAL<br />
03 Gut investiertes Geld?<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
06 Präferenzbasierte Schichtplanung<br />
Nicht nur die Mitarbeiter profitieren<br />
08 Sensorbasierte Aktivitätserkennung<br />
„Pal2Rec“: Ein wichtiger Schritt zur Palette der Zukunft<br />
06<br />
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
10 Kunststoffpalette mit Ausgleichskissen<br />
Was die Kartoffelernte mit einem neu entwickelten<br />
Ladehilfsmittel zu tun hat<br />
12 Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus in<br />
Verschieberegalanlage<br />
Sicherheit an erster Stelle<br />
16 TITELSTORY Hardinge Kellenberger setzt auf<br />
Lagerverdichtung <strong>und</strong> digitalisierte Prozesse<br />
mit SSI Schäfer<br />
Vier Standorte vereint<br />
20 Schulte Lagertechnik in neuem Corporate Design<br />
„Wir regalen das“<br />
22 STAPLERTEST Gut gerüstet für den Routine-Einsatz<br />
Die B-Serie von Jungheinrich ‒ viel Power<br />
im Basissegment<br />
27 Überlastungsschutz für Stapler<br />
Assistenzsystem sichert Gleichgewicht auf der Gabel<br />
28 Per FTS Lagersysteme automatisieren<br />
Eine Frage des Know-hows <strong>und</strong> der Geräteausstattung<br />
30 Roboter optimieren den Klingen-Transport<br />
Smart & sharp<br />
32 F+H VOR ORT Auf Stippvisite im Mechatronic<br />
Competence Campus (MCC) von Lenze<br />
„Mit unseren Produkten gestalten wir die Zukunft der<br />
Intralogistik“<br />
12<br />
BEILAGE<br />
Diese Ausgabe enthält eine Beilage von<br />
easyfairs, München.<br />
22
36 Breites Lösungsportfolio deckt vielfältige<br />
Anwendungen ab<br />
Damit es in der Verpackungsindustrie<br />
r<strong>und</strong> läuft<br />
38 Logistics & Automation<br />
Die komplette Prozesskette der Intralogistik<br />
an einem Ort<br />
39 Werkzeugwender bewegt aufgr<strong>und</strong><br />
individueller Adaptionen auch komplexe Teile<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Effizienz erhöht<br />
40 Digitale Highlights<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
42 F+H PERSÖNLICH Max Meister<br />
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TITELBILD<br />
SSI Schäfer<br />
SERVICE<br />
19 Impressum<br />
43 Vorschau auf Heft <strong>f+h</strong> 06/<strong>2024</strong><br />
28<br />
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32<br />
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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
PRÄFERENZBASIERTE SCHICHTPLANUNG<br />
NICHT NUR DIE MITARBEITER PROFITIEREN<br />
Der zunehmende Einsatz von datenerfassenden<br />
Technologien in der Logistik führt zu einer<br />
großen verfügbaren Datenmenge. Je nach<br />
Endgerät werden auch personenbezogene Daten<br />
erfasst. Auf diesem Weg lassen sich Leistungen<br />
von Mitarbeitern berechnen <strong>und</strong> vergleichen<br />
oder es können auch persönliche Fitnessdaten in<br />
Unternehmen landen. Das Thema künstliche<br />
Intelligenz (KI) spielt dabei eine wichtige Rolle:<br />
KI-Algorithmen können die Daten hoch<br />
performant verarbeiten <strong>und</strong> schnelle, detaillierte<br />
Datenanalysen erstellen. Aber die Verwendung<br />
von personenbezogenen Daten im<br />
Zusammenhang mit KI birgt auch viele Risiken<br />
<strong>und</strong> Ängste. Wie lässt sich eine<br />
mitarbeiterfre<strong>und</strong>liche Datennutzung gestalten?<br />
Das Forschungsprojekt „Human preference-aware optimization<br />
system“ hat in den vergangenen drei Jahren<br />
untersucht, wie Prozessdaten von Mitarbeitern in der<br />
Logistik ethisch angemessen verwendet werden können.<br />
Im gewählten Anwendungsbeispiel, der Schichtplanung in<br />
der Logistik, wurde ein Fragebogen entwickelt, um Präferenzen<br />
von Mitarbeitern zu erfassen. Anschließend wurde ein KI-basier-<br />
ter Algorithmus erstellt, um Mitarbeiter auf Basis ihrer Wünsche<br />
zu Schichten zuzuteilen. Dies erleichtert die heute vielfach manuelle<br />
Schichtplanung. So kann zum Beispiel ein Mitarbeiter, der<br />
sein Kind aus dem Kindergarten abholen muss, angeben, dass er<br />
an diesem Tag in der Frühschicht arbeiten möchte. Oder eine<br />
Mitarbeiterin, die einen Arzttermin hat, ihre Schicht mit jemandem<br />
tauschen. Auch Wünsche für Arbeitsplätze sind möglich:<br />
wer gerne sitzt, bekommt eher einen Arbeitsplatz auf einem<br />
Fahrzeug zugewiesen <strong>und</strong> wer gerne läuft, eher einen Kommissionierarbeitsplatz.<br />
Regelmäßige Rotationen der Arbeitsplätze<br />
werden berücksichtigt. Der Aufwand für Führungskräfte einen<br />
Schichtplan zu erstellen, sinkt so erheblich <strong>und</strong> lässt sich statt<br />
manuell oder auf der Bürosoftware Excel basierend zukünftig digital<br />
durchführen. Auch Umplanungen bei kurzfristigen Ausfällen<br />
sind aufgr<strong>und</strong> der schnellen Berechnungszeit neuer Schichtpläne<br />
einfacher möglich.<br />
Die Präferenzdaten der Mitarbeiter werden über einen Fragebogen<br />
erhoben <strong>und</strong> anonymisiert in den Algorithmus eingespeist.<br />
Der Algorithmus berücksichtigt nicht nur die individuellen<br />
Wünsche der Mitarbeiter, sondern auch betriebliche Anforderungen<br />
wie Arbeitszeitregelungen, Verfügbarkeiten <strong>und</strong> Qualifikationen.<br />
Nach Erstellung des Schichtplans können die<br />
Mitarbeiter Feedback zum Schichtplan geben, zum Beispiel, ob<br />
die Präferenzen ihrer Ansicht nach ausreichend berücksichtigt<br />
wurden. Eine Optimierung des Schichtplans auf Basis des Feedbacks<br />
von Mitarbeitern geschieht nur mit ausdrücklicher Zustimmung<br />
der Betroffenen.<br />
TRANSPARENT KOMMUNIZIEREN UND<br />
ALLE BETEILIGTEN EINBINDEN<br />
Die Implementierung eines solchen Systems in einem Unternehmen<br />
erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Personalabteilungen,<br />
den IT-Abteilungen sowie den Mitarbeitern <strong>und</strong><br />
6 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Führungskräften selbst. Auch der Betriebsrat sollte involviert werden. Schulungen<br />
<strong>und</strong> Informationsveranstaltungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten<br />
das System verstehen <strong>und</strong> effektiv nutzen können. Darüber hinaus ist es<br />
wichtig, transparent zu kommunizieren <strong>und</strong> die Mitarbeiter über den Zweck <strong>und</strong> die<br />
Funktionsweise des Systems aufzuklären. Ein partizipatives Design, also die Integration<br />
von Mitarbeitern in das Entwicklungsteam, oder eine regelmäßige Diskussion zu<br />
Zwischenergebnissen hilft, Verständnis <strong>und</strong> Akzeptanz bei den Nutzern zu erhöhen.<br />
MERKMALE PRÄFERENZBASIERTER SCHICHTPLANUNG<br />
Funktionale Sicherheit<br />
– Wireless Safety<br />
Bidirektionales sicherheitsgerichtetes<br />
Funksystem<br />
Die präferenzbasierte Schichtplanung verbessert die Mitarbeiterzufriedenheit, weil<br />
individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Gleichzeitig steigert sie die Effizienz<br />
<strong>und</strong> Produktivität, da die Schichtplanung automatisiert <strong>und</strong> optimiert wird. Unternehmen,<br />
die eine präferenzbasierte Schichtplanung nutzen, können einen Wettbewerbsvorteil<br />
realisieren <strong>und</strong> gleichzeitig eine positive Arbeitsumgebung für ihre Mitarbeiter<br />
schaffen.<br />
Ethische Überlegungen sind bei der Implementierung solcher Systeme von größter<br />
Bedeutung. Die Voraussetzungen für Datenschutz <strong>und</strong> Transparenz müssen gegeben<br />
sein, <strong>und</strong> die Mitarbeiter müssen in den Prozess eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> darüber<br />
informiert werden. Das Wohlergehen der Mitarbeiter sollte an oberster Stelle stehen,<br />
um sie langfristig an das Unternehmen binden zu können.<br />
Das Forschungsprojekt wurde vom Lehrstuhl fml der TU München (Prof. Dr.-Ing.<br />
Johannes Fottner <strong>und</strong> Charlotte Haid, M.Sc.) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl<br />
für International Relations der TU München (Prof. Tim Büthe <strong>und</strong> Dr. Charlotte Unruh)<br />
durchgeführt. Prof. Fottner leitet den Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss,<br />
Logistik seit dem Jahr 2016. Mit seiner langjährigen Expertise in verschiedenen<br />
Managementpositionen in Logistikunternehmen hat er das Projekt mit Fachwissen<br />
<strong>und</strong> aktuellen Lösungsmöglichkeiten unterstützt. Haid hat als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin die technische Anforderungsanalyse sowie die spätere Umsetzung des<br />
Personalzuteilungssystems übernommen. Dr. Unruh hat mit ihrem Hintergr<strong>und</strong> in<br />
angewandter Ethik die Auswirkungen der algorithmischen Personalplanung auf Mitarbeiter<br />
in der Logistik untersucht. Beide haben das System gemeinsam in zwei<br />
Anwendungsfällen in der Praxis evaluiert. Prof. Büthe, Professor für Internationale<br />
Beziehungen an der TUM <strong>und</strong> Senior Fellow des Kenan Institute for Ethics, hat sich<br />
mit seiner Expertise im Bereich der ethischen Auswirkungen beim Einsatz neuer<br />
Technologien in das Projekt eingebracht.<br />
Das Forscherteam bedankt sich für die Förderung des Projekts durch das Institute<br />
for Ethics in Artificial Intelligence der TU München. Bei Interesse am Handbuch für<br />
präferenzbasierte Schichtplanung oder einer Nutzung des Algorithmus finden Sie<br />
die Kontaktdaten auf der Webseite des Lehrstuhls fml.<br />
Foto/Bearbeitung: stock.adobe.com/VFV Layout<br />
www.mec.ed.tum.de/fml<br />
Funk-Sicherheitssystem<br />
UH 6900<br />
Quelle: Lehrstuhl fml<br />
SO KÖNNEN SIE IHRE SCHICHTPLANUNG<br />
OPTIMIEREN<br />
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Human preference-aware optimization<br />
system“ wurde ein Handbuch mit allen wichtigen Schritten zur Erstellung<br />
einer präferenzbasierten Schichtplanung erstellt. Dieses Handbuch bietet<br />
praktische Anleitungen <strong>und</strong> Empfehlungen für Unternehmen, die ihre<br />
Schichtplanung optimieren möchten. Neben den technischen Aspekten<br />
werden ethisch relevante Themen wie Wohltätigkeit, das Prinzip des<br />
Nicht-Schadens oder der Gerechtigkeit einfach <strong>und</strong> kurz erklärt. Leser mit<br />
technischem Hintergr<strong>und</strong> sollen so einen Zugang zum Thema Ethik finden<br />
<strong>und</strong> ermutigt werden, sich damit auseinander zu setzen. Das Handbuch<br />
steht kostenlos zum Herunterladen auf der Webseite des<br />
Lehrstuhls fml bereit. Geben Sie hierfür einfach den Link<br />
in Ihren Browser ein oder Scannen Sie mit Ihrem mobilen<br />
Endgerät den QR-Code.<br />
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SENSORBASIERTE AKTIVITÄTSERKENNUNG<br />
„PAL2REC“: EIN WICHTIGER SCHRITT<br />
ZUR PALETTE DER ZUKUNFT<br />
Paletten bilden als millionenfach genutzte<br />
Ladungsträger das Herzstück der Logistik.<br />
Obwohl sie eng in viele logistische Prozesse<br />
eingeb<strong>und</strong>en sind, ist es aktuell nahezu<br />
unmöglich, ihren Bewegungsverlauf<br />
kleinschrittig zu erfassen. Als ständiger Begleiter<br />
des Transportguts bleibt so wertvolles<br />
Analysepotenzial ungenutzt. Das<br />
Forschungsprojekt „Pal2Rec“ (Sensorbasierte<br />
logistische Aktivitätskennung von (Euro-)<br />
Paletten) untersucht, ob <strong>und</strong> wie sich<br />
Bewegungsdaten von Paletten mithilfe von<br />
Beschleunigungssensorik erkennen <strong>und</strong><br />
interpretieren lassen. Diese Technologie eröffnet<br />
neue Perspektiven für eine umfassende<br />
Prozessdokumentation <strong>und</strong> -analyse <strong>und</strong><br />
markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg<br />
zum intelligenten Ladungsträger.<br />
1<br />
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung nimmt die Optimierung<br />
logistischer Prozesse eine zentrale Rolle ein. Eine der<br />
größten Herausforderungen hierbei ist die ganzheitliche Analyse<br />
von Lager- <strong>und</strong> Transportketten, die durch ihre Komplexität<br />
<strong>und</strong> Vielschichtigkeit geprägt sind. In diesem dynamischen<br />
Umfeld hat sich die Palette als unverzichtbarer Ladungsträger<br />
seit Jahrzehnten bewährt <strong>und</strong> ist aus der Logistik nicht mehr<br />
wegzudenken. Trotz ihrer starken Präsenz bleiben viele ihrer<br />
Potenziale ungenutzt, hauptsächlich in Bezug auf die Datenerfassung<br />
<strong>und</strong> digitale Vernetzung.<br />
2<br />
DER PROJEKTINHALT<br />
DAS PROJEKTZIEL<br />
In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Initiativen, Paletten<br />
zu einem intelligenten Bestandteil der Logistikkette weiterzuentwickeln.<br />
Diese digitale Transformation umfasst Bemühungen<br />
wie die Serialisierung mit 2D-Codes, die automatisierte<br />
Erfassung per RFID sowie den Einsatz unterschiedlicher<br />
Sensorik zur Temperaturüberwachung oder Lokalisierung. Die<br />
Ansätze zeigen das breite Spektrum an Möglichkeiten auf, wie<br />
die Digitalisierung dazu beitragen kann, die Palette von einem<br />
simplen Träger zu einem intelligenten, datengenerierenden<br />
<strong>und</strong> -nutzenden Instrument zu transformieren. Dennoch<br />
bleibt die Herausforderung bestehen, eine detaillierte <strong>und</strong><br />
8 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Im Rahmen des Forschungsprojekts wird überprüft, ob sich die Bewegungsdaten von<br />
Paletten durch den Einsatz von Sensoren erkennen <strong>und</strong> interpretieren lassen<br />
kontinuierliche Erfassung sowie Analyse der Bewegungsdaten<br />
zu ermöglichen. Das Forschungsprojekt Pal2Rec adressiert genau<br />
dieses Bedürfnis, indem es einen neuen Weg einschlägt:<br />
die Nutzung von Beschleunigungssensoren zur kleinschrittigen<br />
Aktivitätserkennung <strong>und</strong> -zuordnung entlang der kompletten<br />
logistischen Kette.<br />
Pal2Rec startete im Februar <strong>2024</strong> als Machbarkeitsstudie, die<br />
das Ziel verfolgt, die Integration <strong>und</strong> Effektivität von Beschleunigungssensoren<br />
in Paletten zu untersuchen. Um diesen Nachweis<br />
zu erbringen, wird eine Demonstrator-Palette mit den nötigen<br />
Sensoren ausgestattet. In einem experimentellen Rahmen<br />
soll herausgef<strong>und</strong>en werden, welche Sensoren geeignet<br />
sind <strong>und</strong> welche Daten gesammelt werden sollen. Darüber hinaus<br />
werden die Prozessschritte identifiziert, die im Mittelpunkt<br />
der Datenerhebung stehen sollen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />
wird ein Skript entwickelt, das die Aufbereitung der Daten <strong>und</strong><br />
eine manuelle Aktivitätserkennung ermöglicht. Schließlich<br />
sollen die Erkenntnisse großflächig unter Realbedingungen<br />
getestet werden.<br />
Im Fokus der Studie steht die Frage, ob <strong>und</strong> wie sich die gesammelten<br />
Beschleunigungsdaten nutzen lassen, um die Voraussetzungen<br />
für die automatisierte Zuweisung von „logistischen<br />
Aktivitäten“ zu schaffen. Eine Aktivität reicht dabei von<br />
allgemeinen Bewegungen hin zu spezifischen Prozessschritten<br />
zum Beispiel das An<strong>heben</strong> <strong>und</strong> Ablegen der Palette oder der<br />
Transport mit einem Flurförderzeug. So soll als Ergebnis der<br />
Prozess lückenlos aufgezeichnet <strong>und</strong> allein anhand der Beschleunigungsmessungen<br />
automatisch in die jeweiligen Einzelschritte<br />
zerlegt werden können.<br />
Diese Aufschlüsselung ermöglicht es, aus den durch Pal2Rec<br />
erfassten Beschleunigungsdaten vielfältige Nutzen zu ziehen.<br />
Einerseits könnte sie die Basis für tiefgreifende Prozessanalysen<br />
<strong>und</strong> -bewertungen bilden, indem sie detaillierte Einblicke<br />
in die jeweiligen Abläufe bietet. Durch das Identifizieren von<br />
Ineffizienzen <strong>und</strong> Fehlern eröffnet sich die Chance zur zielgerichteten<br />
Prozessoptimierung, was letztlich die Leistung <strong>und</strong><br />
Zuverlässigkeit der kompletten Logistikkette verbessert. Außerdem<br />
bieten die Daten im Falle eines Schadens eine wertvolle<br />
Ressource, um genau nachvollziehen zu können, wann <strong>und</strong><br />
unter welchen Umständen der Schaden entstanden ist. Diese<br />
präzise Dokumentation kann nicht nur zur Klärung von Haftungsfragen<br />
beitragen, sondern auch dazu dienen, ähnliche<br />
Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.<br />
3<br />
Die Durchführung des Projekts profitiert von der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit der Konsortialpartner: Das Fraunhofer-Institut<br />
für Materialfluss <strong>und</strong> Logistik (IML) bringt seine<br />
umfangreiche Expertise in der praktischen Anwendung digitaler<br />
Technologien im Kontext der Logistik ein, während der<br />
Lehrstuhl für Förder- <strong>und</strong> Lagerwesen (FLW) der TU Dortm<strong>und</strong><br />
seine spezialisierten Kenntnisse in der Analyse von Bewegungsdaten<br />
beisteuert. Die Verbindung von theoretischem<br />
Know-how mit der praktischen Erfahrung schafft das F<strong>und</strong>ament,<br />
um die Ziele von Pal2Rec zu erreichen.<br />
4<br />
DIE PROJEKTPARTNER<br />
DER FÖRDERHINWEIS<br />
Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND<br />
durch das B<strong>und</strong>esministerium für Digitales <strong>und</strong> Verkehr<br />
(BMDV) mit circa 200.000 Euro gefördert. Seit dem Jahr 2016<br />
fördert die Initiative datenbasierte Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekte<br />
für die digitale <strong>und</strong> vernetzte Mobilität der Zukunft.<br />
Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive<br />
fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft,<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Forschung. Die gewonnenen Daten<br />
werden offen in der Mobilithek bereitgestellt (www.mobilithek.info).<br />
Basierend auf den Ergebnissen des Projekts, werden<br />
weitere Forschungsprojekte angestoßen.<br />
Autoren: Jean Lenard Kuhlmann <strong>und</strong> Marc Julian Brandt, beide Abteilung<br />
Verpackungs- <strong>und</strong> Handelslogistik <strong>und</strong> AutoID-Technologien, Fraunhofer<br />
IML, Dortm<strong>und</strong>, sowie Lukas Lehmann, Teamleiter Verpackungslogistik,<br />
Fraunhofer IML<br />
Fotos: Fraunhofer IML, Sebastian Beierle<br />
www.iml.fraunhofer.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 9
KUNSTSTOFFPALETTE MIT AUSGLEICHSKISSEN<br />
WAS DIE KARTOFFELERNTE MIT EINEM NEU<br />
ENTWICKELTEN LADEHILFSMITTEL ZU TUN HAT<br />
Innovationen werden heutzutage vielfach<br />
gleichgesetzt mit Neuentwicklungen im Bereich<br />
Automatisierung <strong>und</strong> Digitalisierung. Doch es<br />
gibt auch in anderen Bereichen Neuheiten, die<br />
dem Anwender dabei helfen können, nicht<br />
genutztes Potenzial zu erschließen. Ein Beispiel<br />
dafür ist die trala-Palette.<br />
Auf die Frage, was den Impuls für die Entwicklung der<br />
trala-Palette gegeben hat, muss Thomas Klümper,<br />
Geschäftsführer der trala innovation GmbH, Gronau-Epe,<br />
schmunzeln. „Die Idee kam mir beim<br />
Absacken meiner frisch geernteten Kartoffeln. Mein<br />
Schwager <strong>und</strong> ich beschäftigen uns im Nebenerwerb<br />
mit dem Anbau <strong>und</strong> Verkauf verschiedener<br />
Kartoffelsorten. Uns fehlte jedoch Abstellfläche<br />
für die verschiedenen Sorten. Ich wollte die Erdäpfel<br />
in Säcken stapeln, sie aber gleichzeitig<br />
nicht beschädigen. Da kam mir die Idee, dafür<br />
ein Kissen unter einer Europalette anzubringen.<br />
Doch leichter gesagt als getan.“<br />
Klümper fing also an zu tüfteln <strong>und</strong> baute den<br />
ersten Prototypen. Dazu diente ihm eine vorhandene<br />
Kunststoffpalette, ein Markisenstoff <strong>und</strong><br />
eine Sitzsackfüllung. Der Prototyp erfüllte auf<br />
Anhieb seinen Zweck. Das Kissen verteilte sich<br />
gleichmäßig auf den Kartoffeln <strong>und</strong> es entstand eine<br />
neue Abstellfläche.<br />
Eher zufällig kam der Tüftler aus dem Münsterland einige<br />
Zeit später mit seinen beiden heutigen Geschäftspartnern<br />
Prof. Dr. Franz Vallée <strong>und</strong> Dr. Colin Schulz in Kontakt. Aufgr<strong>und</strong><br />
der Berufserfahrungen, die beiden Kompagnons kommen wie<br />
Klümper aus der Logistikbranche, konnte man schnell das Potenzial<br />
des neuen Ladehilfsmittels erahnen. Klümper: „Angefangen<br />
bei meinem Arbeitgeber in der Futtermittelherstellung, über Zementwerke<br />
bis hin zu Unternehmen aus der Baustoffbranche –<br />
oder auf den Punkt gebracht: wir sehen überall dort Anwendungsmöglichkeiten,<br />
wo Palettenware gestapelt werden kann.“<br />
PILOTANWENDER BESTÄTIGT EINSCHÄTZUNGEN<br />
Der erste Nutzer der trala-Palette ist die Eurobaustoff Zentrallager<br />
Westfalen GmbH & Co. KG <strong>und</strong> die Rückmeldungen aus dem Unternehmen<br />
lassen den Entwickler zuversichtlich nach vorne blicken.<br />
„Wir haben während der Testphase festgestellt, dass sich<br />
mithilfe der trala-Palette zwei Paletten mit Sackware im Lager <strong>und</strong><br />
auch auf der Lkw-Ladefläche sicher übereinander stapeln lassen“,<br />
so Tobias Möllers, Geschäftsleitung Eurobaustoff Zentrallager<br />
Westfalen. Darüber hinaus habe die Palette aufgr<strong>und</strong> der Möglichkeiten<br />
einer besseren Ladungssicherung zu einer Reduzierung<br />
der Transportschäden in nennenswertem Umfang beigetragen.<br />
THOMAS KLÜMPER,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER,<br />
TRALA INNOVATION GMBH<br />
Mithilfe der trala-Palette<br />
wird der Lagerplatzbedarf<br />
verringert<br />
10 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02<br />
01<br />
03<br />
Dem Argument der höheren Anschaffungskosten einer Kunststoffpalette<br />
gegenüber einer Holzpalette begegnet Klümper mit<br />
dem Hinweis darauf, dass sich das Ladevolumen eines Lkw mit<br />
dem Einsatz seiner Palette besser nutzen ließe. Hinzu komme die<br />
von Möllers genannte Reduzierung der Transportschäden. „Man<br />
muss sich zum Beispiel nur den monetären Wert einer Palette mit<br />
Badezimmerfliesen vergegenwärtigen. Im Allgemeinen werden<br />
Fliesen per Lkw oder in Eisenbahnwaggons aus den Werken der<br />
Hersteller in die Logistikzentren zum Beispiel der Baumärkte<br />
transportiert. Die Fliesen befinden sich dabei in dünnen Verpackungen<br />
direkt auf einer mitunter gebrauchten Holzpalette – da<br />
ist Bruch quasi vorprogrammiert.“<br />
DIE ENTWICKLUNG GEHT WEITER<br />
Das Ausgleichskissen besteht aus dem stabilen, aber noch mithilfe<br />
einer Industrienähmaschine bearbeitbaren Stoff Cordura. Verfügbar<br />
sind die Kissen in verschiedenen Ausfertigungen. Das<br />
Ausgleichskissen, gefüllt mit recyceltem Granulat, sorgt für eine<br />
optimale Gewichtsverteilung. Die Antirutschbeschichtung verhindert<br />
ein Verrutschen der gestapelten Ware. Um die Dauerfestigkeit<br />
der Kissen nachzuweisen, wurden an verschiedenen trala-<br />
Paletten ausführliche Belastungstests mit einer Stauchdruckpresse<br />
durchgeführt. Klümper: „Die Kissen rissen oder platzten selbst<br />
bei einer Maximalbelastung von mehr als elf Tonnen nicht.“<br />
Bis zur achten Prototypenvariante, diente Klümper als Refugium<br />
für alle Arbeiten r<strong>und</strong> um die trala-Palette die heimische Garage.<br />
Mittlerweile findet die Montage aus Platzgründen auf einem<br />
Firmengelände im Münsterland statt. Darüber hinaus werden<br />
01 Die trala-Palette ist vielseitig einsetzbar <strong>und</strong> ermöglicht es, Ware<br />
sicher <strong>und</strong> gerade zu stapeln<br />
02+03 Eine weitere Neuentwicklung ist das Wurfkissen, mit dem<br />
sich die Ware schützen <strong>und</strong> Unebenheiten ausgleichen lassen. Somit<br />
entsteht eine neue Abstellfläche für weitere Waren<br />
potenzielle Vertriebspartner kontaktiert. „Aber auch mit weiteren<br />
Varianten der trala-Palette, zum Beispiel für die temperaturgeführte<br />
Logistik <strong>und</strong> Transporte in der Chemiebranche, beschäftigen<br />
wir uns momentan.“<br />
In der Zwischenzeit liegt für die trala-Palette ein Patent für<br />
Deutschland vor. Eine Erweiterung auf ganz Europa wurde beantragt.<br />
Apropos Abr<strong>und</strong>ung des Angebots. Seit kurzem hat das Unternehmen<br />
trala innovation mit einer Art „Wurfkissen“ ein weiteres<br />
Produkt im Portfolio. Das Kissen, im Aufbau mit dem Ausgleichskissen<br />
der Palette vergleichbar, wird über die auf einer Palette<br />
gestapelte Ware geworfen. Der Stoff, aus dem das Wurfkissen<br />
besteht, ist auf einer Seite mit einer Antirutschbeschichtung versehen.<br />
Das Granulat im Wurfkissen schafft die Voraussetzungen<br />
dafür, dass die Ware geschützt wird <strong>und</strong> Unebenheiten ausgeglichen<br />
werden. Somit entsteht eine neue Abstellfläche für weitere<br />
Waren.<br />
Winfried Bauer<br />
Fotos: trala innovation<br />
www.trala-palette.de<br />
Intralogistik<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
LAGERUNG VON LITHIUM-IONEN-AKKUS IN VERSCHIEBEREGALANLAGE<br />
SICHERHEIT AN ERSTER STELLE<br />
Im Neubau ihrer Gefahrgut-Lagerhalle in Schwäbisch-Hall (Sulzdorf) bevorratet<br />
die Schmitt Logistik GmbH Lithium-Ionen-Batterien <strong>und</strong> Zellmodule für K<strong>und</strong>en<br />
aus der Automotive-Branche. Zur sicheren, brandschutzkonformen <strong>und</strong><br />
effizienten Lagerung der Energiespeicher hat der Logistikdienstleister die Halle<br />
mit einer Verschieberegalanlage der Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH,<br />
Meisenheim, ausgestattet.<br />
12 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
Die Schmitt Gruppe mit Hauptsitz in Vellberg zählt zu den<br />
führenden Logistikspezialisten in ihrer Region. Das im<br />
Jahr 1935 gegründete <strong>und</strong> nunmehr in dritter Generation<br />
geführte, mittelständische Familienunternehmen<br />
steht für nachhaltiges, innovatives Handeln. Das Unternehmen<br />
bietet alle logistische Dienstleistungen sowie Speditionsleistungen<br />
an. Die K<strong>und</strong>en kommen aus Branchen wie Automotive, Maschinenbau,<br />
Reinigungsgeräte <strong>und</strong> Lebensmittelhandel. Ein Teil<br />
der Gruppe ist die Schmitt Logistik GmbH, zu deren Angebot neben<br />
Versand <strong>und</strong> Lagerhaltung auch Montagelösungen, Etikettierung,<br />
Verpackungsmanagement, Gefahrstoffmanagement sowie<br />
Beratung <strong>und</strong> Inhouse-Lösungen aller Art gehören.<br />
Im Bereich der Gefahrstofflagerung hat sich das Unternehmen<br />
auf Automobilbatterien spezialisiert. „Die Nachfrage nach Lagermöglichkeiten<br />
im Gefahrgutbereich, vor allem für die Lagerung<br />
DIE REALISIERUNG EINES<br />
GEFAHRSTOFFLAGERS<br />
ERFORDERT FACHWISSEN<br />
von Automotive-Batterien, steigt ständig. Immer mehr Automobilzulieferer<br />
<strong>und</strong> -hersteller setzen aufgr<strong>und</strong> veränderter Marktbedingungen<br />
sowie neuer Klimaziele ihren Fokus zunehmend<br />
auf Elektromobilität <strong>und</strong> wir möchten hier die Zukunft aktiv mitgestalten“,<br />
so Sascha Weniger, Geschäftsführer der Schmitt Logistik<br />
GmbH. „Um diesem Trend gerecht zu werden, benötigten wir<br />
Platz für neue <strong>und</strong> auch für die Lagerung von Automotive-Batterien<br />
ausgelegte Lagerkapazitäten.“<br />
Der Logistikdienstleister entschied sich daher für den Bau<br />
einer Gefahrstofflagerhalle mit einer Fläche von 5.500 m² in<br />
Schwäbisch-Hall (Sulzdorf), die zudem ein Bekenntnis zum regionalen<br />
Standort ist. Mit dem im Oktober 2023 in Betrieb genommenen<br />
Hallenneubau hat die Firmengruppe die Lagerfläche auf<br />
r<strong>und</strong> 250.000 m² erweitert.<br />
IM EINKLANG MIT DEN UNTERNEHMENSWERTEN<br />
Die Logistikhalle wurde als Effizienz-Gebäude 55 errichtet <strong>und</strong><br />
mit einer Pelletheizung sowie einer 700-kWp-Photovoltaikanlage<br />
ausgestattet. Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Effizienz waren für die Verantwortlichen<br />
des Logistikdienstleisters daher auch entscheidende<br />
Faktoren bei der Ausstattung. So sollte nicht nur so viel Lagerplatz<br />
wie möglich für die sichere Einlagerung von Lithium-Ionen-Batterien,<br />
sondern auch für andere Güter entstehen, für den<br />
Fall, dass Kapazitäten frei werden.<br />
Weniger: „Uns war es wichtig, die neu gewonnene Lagerfläche<br />
optimal auszunutzen. Daher waren wir auf der Suche nach einer<br />
Verschieberegal-Lösung. Außerdem musste die Anlage die<br />
Brandschutzauflagen, die es bei der Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien<br />
einzuhalten gilt, erfüllen. Auch die Tatsache, dass<br />
verschiedene Ladungsträger unterzubringen sind, war eine Herausforderung.<br />
Zum einen werden die Akkus der E-Fahrzeuge von<br />
den Automobilzulieferern direkt auf dafür ausgelegte Stahlgestelle<br />
bei uns angeliefert, die wir dann genau so, wie sie ankommen,<br />
einlagern. Zum anderen lagern wir kleinere Lithium-Ionen-Batterien<br />
in Kartonagen verpackt auf Europaletten. Wir benötigten<br />
also ein Regalsystem, das für die unterschiedlichen Ladungsträger<br />
ausgelegt ist.“<br />
FORTSETZUNG DER ZUSAMMENARBEIT<br />
Schmitt Logistik hat sich für das Verschieberegalsystem von Bito-<br />
Lagertechnik entschieden. Der Logistikdienstleister arbeitet bereits<br />
seit vielen Jahren mit dem Unternehmen aus Meisenheim<br />
zusammen. „Wir wussten, dass große Herausforderungen auf uns<br />
zu kommen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> brauchten wir einen zuverlässigen<br />
Partner. Da wir in der Vergangenheit schon viele große Projekte<br />
gemeinsam realisiert haben, konnten wir sicher gehen, dass<br />
wir auch bei der Umsetzung dieses Projekts den richtigen Begleiter<br />
an unserer Seite haben werden“, so Weniger.<br />
Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />
Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />
direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />
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Typ BK - Mittelachsrampe<br />
01 Die Verschieberegalanlage ist in zwei platzsparende<br />
Lagerblöcke eingeteilt<br />
BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />
Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02 Alle Ebenen der Regalanlage sind mit einer Sprinkleranlage,<br />
Gitterrosten <strong>und</strong> Wärmestaublechen ausgestattet<br />
Blöcken per automatischer Bedienung verfahren. Somit ist der<br />
Zugriff auf jedes Regal schnell sichergestellt. „Das Verschieberegalsystem<br />
fügt sich nahtlos in unsere Betriebsabläufe ein <strong>und</strong><br />
verbessert somit unsere Effizienz bei der Lagerung“, so Weniger.<br />
Die Verschieberegale haben jeweils eine Länge von 61 m <strong>und</strong><br />
sind 9,70 m hoch, bei einer lichten Raumhöhe der Halle von etwa<br />
12 m. Alle Regalreihen sind in vier unterschiedlich hohe Ebenen<br />
unterteilt. Somit sind auf einer Lagerhallengr<strong>und</strong>fläche von<br />
5.500 m2 in der Summe 12.500 Lagerplätze entstanden.<br />
SASCHA WENIGER,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER,<br />
SCHMITT LOGISTIK GMBH<br />
Das automatische Verschieberegalsystem<br />
ist einfach zu bedienen<br />
<strong>und</strong> fügt sich nahtlos in die<br />
Betriebsabläufe ein<br />
In der Logistikhalle sind zwei platzsparende Lagerblöcke aus verfahrbaren<br />
Palettenregalen entstanden, die durch ein feststehendes<br />
Doppel-Palettenregal voneinander abgegrenzt sind. Gänge in<br />
einer Breite von 7,30 m zwischen feststehendem Doppel-Palettenregal<br />
<strong>und</strong> dem jeweiligen Block bieten genug Platz für das Verschieben<br />
der Verfahrwagen. Ferner werden so die Voraussetzungen<br />
für die Durchfahrt unterschiedlich großer Flurförderzeuge<br />
oder ein komfortables Handling bei der Ein- <strong>und</strong> Auslagerung<br />
der Batterien geschaffen.<br />
Block A besteht aus zehn, Block B aus sechs Verfahrwagen. Sie<br />
lassen sich auf Rollen in den nach Brandschutzrichtlinien gefertigten<br />
Gefahrstoffboden eingelassenen Schienen einzeln oder in<br />
UMFASSENDES BRANDSCHUTZKONZEPT<br />
In der Verschieberegalanlage werden alle Arten von Automotive-<br />
Batterien für Elektrofahrzeuge, das heißt Lithium-Ionen-Batterien<br />
<strong>und</strong> Zellmodule unterschiedlicher Größen, auf unterschiedlichen<br />
Ladungsträgern bevorratet. Für die Lagerung der Energiespeicher<br />
gelten besondere Auflagen, die das Lagersystem erfüllen<br />
muss <strong>und</strong> die mit den Brandschutzbehörden abgestimmt wurden.<br />
Eine vollflächige Sprinkleranlage sorgt für den Brandschutz.<br />
In das Brandschutzkonzept sind alle Ebenen der Regalanlage, alle<br />
Verbindungen entlang der Verschieberegale <strong>und</strong> jeder einzelne<br />
Lagerplatz eingeb<strong>und</strong>en. Zudem wurden alle Ebenen mit Gitterrosten<br />
ausgestattet, die dem Brandschutzkonzept entsprechend<br />
mit Wärmestaublechen kombiniert sind. Je nach Größe der Batterien<br />
werden ein oder zwei Ladungsträger hintereinander in den<br />
einzelnen Ebenen eingelagert.<br />
Weniger: „Bei der Umsetzung des Projekts waren viele Stellen<br />
<strong>und</strong> Personen beteiligt. Bauamt, Statiker, Bodenplaner, Feuerwehr,<br />
Wasserwirtschaftsamt <strong>und</strong> die ausführenden Gewerke. Für<br />
uns war es ein großes Projekt, das wir zusammen mit Bito-Lagertechnik<br />
in nur 427 Tagen gemeistert haben.“<br />
Fotos: Patric Dressel<br />
www.bito.com<br />
14 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
<br />
FÜR ZAHLREICHE ANWENDUNGSSZENARIEN<br />
KONZIPIERT<br />
Fahrerlose Transportsysteme (FTS) eignen sich für die Automatisierung<br />
von sich wiederholenden, standardisierten Intralogistikprozessen.<br />
Mit der A-Mate-Produktfamilie deckt das<br />
Unternehmen<br />
K.Hartwall den<br />
Bedarf an niedrigeren<br />
Handhabungskosten<br />
<strong>und</strong> größerer<br />
Prozesseffizienz. Die<br />
fahrerlosen Transportfahrzeuge<br />
A Mate FreeLift <strong>und</strong><br />
A Mate Counter sind mit einem elektrischen Freihub ausgestattet,<br />
der bis zu 1 Tonne auf eine Höhe von 1,1 m handhaben<br />
kann. Ladungsträger lassen sich zum Beispiel vom<br />
Hallenboden <strong>und</strong> aus Regalen aufnehmen. Das Fahrzeug<br />
A-Mate FreeLift verfügt über ein omnidirektionales Antriebssystem,<br />
das auch in engen Betriebsumgebungen für Beweglichkeit<br />
sorgt. Ausgestattet sind die Fahrzeuge unter anderem<br />
mit Sicherheitsscanner <strong>und</strong> 3D-Hinderniserkennung. Ihre<br />
Leistungsfähigkeit beweisen die Fahrzeuge unter anderem bei<br />
Danfoss Drives in Gråsten/Dänemark. In dem Werk sorgen vier<br />
A-Mate FreeLift für den Palettentransport aus dem Pufferlager<br />
im Wareneingang zu den Montagestationen. Dabei interagieren<br />
die Geräte mit den Werkern, manuell betriebenen<br />
Gabelstaplern sowie anderen fahrerlosen Transportsystemen.<br />
k-hartwall.de<br />
NEUE LÖSUNG ERMÖGLICHT EFFIZIENTES<br />
WORKFLOWMANAGEMENT<br />
Das Tool Workflowmanagement (WFM) ergänzt das Angebot des<br />
Unternehmens Cargoclix. Mit der Software lassen sich Logistikprozesse<br />
unabhängig von einer Zeitfensterbuchung darstellen,<br />
zum Beispiel die Kommissionierung oder die Verplombung von<br />
Behältern. WFM lässt sich mit dem Zeitfenstermanagementsystem<br />
Slot des Anbieters koppeln, funktioniert jedoch auch als<br />
Stand-alone-Lösung. Die<br />
Einsatzmöglichkeiten des<br />
webbasierten <strong>und</strong> geräteneutralen<br />
WFM lassen sich individuell<br />
auf die Bedürfnisse eines<br />
Standorts anpassen.<br />
Anwender können die gewünschten<br />
Prozesse, zum<br />
Beispiel die Ladungssicherung,<br />
digital dokumentieren oder ein<br />
Ladungsträgermanagement im neuen Tool darstellen. Lieferanten<br />
können Bestellungen bestätigen <strong>und</strong> Anlieferungen planen.<br />
Alle Daten können mit den ERP-Systemen der Nutzer geteilt <strong>und</strong><br />
Prozesse automatisiert werden. Damit dabei kein wichtiger<br />
Arbeitsschritt vergessen wird, besteht die Möglichkeit zur<br />
sequenziellen Verarbeitung: Erst wenn ein Arbeitsschritt<br />
ausgeführt wurde, lässt sich in der Anwendung der nächste<br />
durchführen. Der Anwender wird Schritt für Schritt durch das<br />
Menü geführt. Auch Unterlagen für obligatorische Sicherheitsverfahren<br />
können über das System erfasst werden.<br />
www.cargoclix.com<br />
PNEUMATISCHES BREMSSYSTEM<br />
Das Unternehmen KTR hat sein Bremsenportfolio um eine<br />
pneumatische Zangenbremse erweitert. Die neue Baureihe<br />
„KTR-Stop PB“ lässt sich als Betriebs- oder Haltebremse<br />
einsetzen <strong>und</strong> dabei aktiv oder passiv betreiben. Ausgelegt ist<br />
die Bremse als Baukastensystem <strong>und</strong> in sieben Baugrößen mit<br />
Bremskräften bis zu 31 kN verfügbar. Einige Baugrößen<br />
können mit einem Sensor zur Prüfung des Bremsenzustands<br />
ausgestattet werden. Je nach Anwendung wird die pneumatische<br />
Zangenbremse mit unterschiedlichen Bremsbelägen<br />
ausgestattet; dabei stehen verschiedene Mischungen zur<br />
Verfügung: Standard, Sintermetall,<br />
erhöhter Kautschukanteil<br />
<strong>und</strong> graphitiert. Der Belagverschleiß<br />
lässt sich optional mit<br />
einem Sensor in den Bremsbelägen<br />
überwachen. Einsatzgebiete<br />
sind die Automation <strong>und</strong><br />
Verpackungsmaschinen.<br />
www.ktr-systems.com<br />
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der Auftragsabwicklung<br />
um mehr als 20 % steigern<br />
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITELSTORY<br />
HARDINGE KELLENBERGER SETZT AUF LAGERVERDICHTUNG<br />
UND DIGITALISIERTE PROZESSE MIT SSI SCHÄFER<br />
VIER STANDORTE VEREINT<br />
Das Unternehmen Hardinge Kellenberger,<br />
Goldach/Schweiz, Hersteller von<br />
Präzisionsschleifmaschinen, hat sich ganz<br />
bewusst dafür entschieden, dem Standort<br />
Schweiz die Treue zu halten. Eine zentrale Rolle<br />
in den Überlegungen spielte die Konzentration<br />
mehrerer Standorte in einem neuen Werk. Als<br />
Partner in Sachen Intralogistik wurde das<br />
Unternehmen SSI Schäfer in das Projekt<br />
eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Innerhalb der Hardinge Gruppe, einem internationalen Anbieter<br />
von Lösungen für die Metallzerspanung, hat sich die Hardinge<br />
Kellenberger AG mit Sitz in Goldach/Schweiz seit ihrer<br />
Gründung im Jahr 1917 als Vorreiter in der Herstellung von<br />
Präzisionsschleifmaschinen etabliert. Zu den angebotenen Marken<br />
gehören neben Kellenberger auch Voumard, Hauser <strong>und</strong><br />
Tschudin. Um auch in Zukunft lukrativ an einem Hochkostenstandort<br />
wie der Schweiz produzieren zu können, beschloss das<br />
Unternehmen im Jahr 2021, einen Schritt in Richtung Digitalisierung<br />
<strong>und</strong> moderner Lagerlogistik mit optimierter Raumnutzung<br />
zu gehen <strong>und</strong> vier Produktionsstandorte in einem neu zu errichtenden<br />
Werk in Goldach zusammenzuführen. Der Umzug bei<br />
laufendem Betrieb fand im Juli 2023 statt.
TITELSTORY<br />
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
01 Sechs SSI Logimat<br />
Lagerlifte beherbergen<br />
r<strong>und</strong> 8.000 unterschiedliche<br />
Bauteile <strong>und</strong> werden<br />
von durchschnittlich drei<br />
Mitarbeitern bedient<br />
SPÜRBARE ANFORDERUNG: DOUBLE IT!<br />
Double it! So lautete die Vorgabe der Geschäftsleitung. Genauer<br />
gesagt galt es, die Produktionskapazität zu verdoppeln, die vier<br />
bisherigen Produktionsstandorte in einem Neubau zusammenzuführen<br />
<strong>und</strong> die Logistikprozesse zu digitalisieren <strong>und</strong> effizient zu<br />
gestalten. Das Ziel war ein schlanker <strong>und</strong> transparenter Materialfluss<br />
in der getakteten Maschinenmontage von Hardinge Kellenberger.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Intralogistik-Spezialisten<br />
SSI Schäfer wurde ein Konzept erarbeitet, wie diese Anforderungen<br />
am künftigen Standort umgesetzt werden konnten.<br />
INTRALOGISTIKLÖSUNG BASIEREND<br />
AUF SSI LOGIMAT LAGERLIFT<br />
MIT DER RICHTIGEN INTRA-<br />
LOGISTIK STEHEN DIE ZEICHEN<br />
AUF WACHSTUM<br />
Eine Schlüsselrolle am neuen Standort kommt den SSI Schäfer<br />
Lagerliften zu. Durch die kompakte vertikale Bauweise der Lagerlifte<br />
<strong>und</strong> die Nutzung der Hallenhöhe wurde eine Lagerverdichtung<br />
realisiert <strong>und</strong> die Logistikfläche um 35 Prozent reduziert.<br />
Sechs Lagerlifte <strong>und</strong> die Software Wamas Lift & Store wurden implementiert,<br />
welche dabei helfen, die Prozesse zu digitalisieren<br />
<strong>und</strong> den Materialfluss zur Montageversorgung zu optimieren.<br />
Mithilfe der zusätzlichen Installation von Kragarm- <strong>und</strong> Palettenregalen<br />
(PR 600) ließ sich weiterer kompakter Lagerraum für Paletten<br />
<strong>und</strong> Langgut schaffen.<br />
Vor dem Einzug in das neue Lager in Goldach verbrachten die<br />
Mitarbeiter im Bereich Montage zu viel Zeit mit der Suche von<br />
Artikeln an verschiedenen Standorten <strong>und</strong> in mehreren Stockwerken.<br />
Hinzu kamen Fehler, wenn zum Beispiel die Anzahl der<br />
Artikel im Lager nicht mit dem ERP-System übereinstimmte.<br />
Auch die Inventur gestaltete sich zunehmend zeitaufwendig <strong>und</strong><br />
ineffizient. Mit der in den Lagerliften zusammengeführten Kleinteilelagerung<br />
der r<strong>und</strong> 8.000 unterschiedlichen Bauteile ist eine<br />
schnelle Materialverfügbarkeit künftig sichergestellt.<br />
GAMECHANGER IN DER KLEINTEILELAGERUNG<br />
ZUR MONTAGE<br />
Platz sparen, Effizienz gewinnen, Ergonomie steigern <strong>und</strong> Prozesse<br />
digitalisieren <strong>und</strong> beschleunigen – der Lagerlift SSI Logimat<br />
ist eine Lösung, um Kleinteile kompakt auf geringer Gr<strong>und</strong>fläche<br />
unter Nutzung der Gebäudehöhe zu lagern <strong>und</strong> dennoch schnellen<br />
Zugriff zu ermöglichen. Das bei Hardinge Kellenberger für die<br />
Montage benötigte Produktspektrum eignet sich für die Lagerung<br />
in einem Lagerliftsystem, da es sich um eine hohe k<strong>und</strong>enspezifische<br />
Teile- <strong>und</strong> Variantenvielfalt handelt, mit Bauteilen, die sich<br />
in Größe <strong>und</strong> Gewicht stark unterscheiden <strong>und</strong> oftmals präzise<br />
<strong>und</strong> sensibel sind <strong>und</strong> daher in erster Linie geschützt gelagert<br />
<strong>und</strong> gehandhabt werden müssen.<br />
FEATURES FÜR PROBLEMLOSE WIE<br />
ERGONOMISCHE PROZESSE<br />
Die sechs Lagerlifte werden von durchschnittlich drei Mitarbeitern<br />
bedient. Dabei sorgen neben der intuitiven Bedienerführung<br />
am Touchscreen zwei Features für eine effiziente <strong>und</strong> transparente<br />
Kommissionierung: So sorgt der Einsatz des Logipointer durch<br />
den eingebauten Laserpointer für eine Markierung des zu entnehmenden<br />
Produkts <strong>und</strong> macht eine falsche Entnahme nahezu<br />
unmöglich. Quittiert wird der Prozess mit einer durchgehenden<br />
Bestätigungslichtschranke unter der Bedienöffnung (Logibar).<br />
Mit Logitilt wurde die Ergonomie weiter verbessert. Neben der<br />
individuell einstellbaren Entnahmehöhe lassen sich die Tablare<br />
im Entnahmebereich zusätzlich um bis zu 30° kippen, um die<br />
Entnahme von Teilen aus den hinteren Tablarbereichen zu<br />
erleichtern. Ergänzt werden die Features durch Sicherheitsfunk-<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 17
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITELSTORY<br />
02 Aufgr<strong>und</strong> der<br />
Nutzung der Hallenhöhe<br />
ließ sich das Lager<br />
verdichten <strong>und</strong> die<br />
Logistikfläche um<br />
35 Prozent<br />
reduzieren<br />
VIKTOR GASPAR, CEO,<br />
HARDINGE KELLENBERGER AG<br />
Mit der Optimierung unserer Lagerlogistik<br />
haben wir eine signifikante<br />
Verbesserung der Produktionsabläufe<br />
<strong>und</strong> eine effizientere Belieferung<br />
unserer Produktionslinien realisiert<br />
PUNKTGENAUE EINHALTUNG<br />
DER TERMINVORGABEN<br />
tionen zum Beispiel die Gewichts- <strong>und</strong> Höhenüberwachung.<br />
Erwähnenswert ist bei Hardinge Kellenberger darüber hinaus die<br />
intelligente Verteilung gleicher Artikel auf mehrere Lagerlifte, um<br />
sicherzustellen, dass bei einer Wartung oder selbst im Fall eines<br />
Lagerliftausfalls der Zugriff auf die benötigten Artikel immer gegeben<br />
ist.<br />
NAHTLOSE INTEGRATION VON WAMAS<br />
LIFT & STORE INS VORHANDENE ERP-SYSTEM<br />
Die Software Wamas Lift & Store steuert die Lagerlifte. Sie wurde<br />
einfach an das vorhandene ERP-System angeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> vereint<br />
Stammdaten, Auftrags- <strong>und</strong> Bestandsverwaltung in einer Software.<br />
Die Integration geschieht in Echtzeit <strong>und</strong> durch die direkte<br />
Anbindung <strong>und</strong> Kommunikation mit dem ERP-System lassen<br />
sich Bestandsführung, Materialplanung <strong>und</strong> Buchung an einem<br />
zentralen Ort durchführen. Dies schafft die Voraussetzungen für<br />
eine optimale Verwaltung, die den Anforderungen einer modernen<br />
wie effizienten Lagerlogistik gerecht wird <strong>und</strong> Inventur- <strong>und</strong><br />
Reportfunktionen einschließt. Zudem findet die Abwicklung<br />
nachhaltig papierlos statt.<br />
Hardinge Kellenberger hatte sich das Ziel gesetzt, den Umzug bei<br />
laufendem Betrieb ohne Produktionsausfall zu realisieren. Dies<br />
bedeutete nicht nur einen hohen Anspruch ans Projektmanagement,<br />
sondern auch an die Zuverlässigkeit der beauftragten Unternehmen.<br />
SSI Schäfer konnte dabei den erforderlichen Zeitrahmen<br />
punktgenau einhalten – aufgr<strong>und</strong> einer flexiblen <strong>und</strong> kooperativen<br />
Zusammenarbeit. So vergingen von Montagebeginn bis<br />
zur Übergabe inklusive Schulung der Software nur sechs Wochen.<br />
Dazu Rico Bonaconsa, Director Order Fulfillment Process<br />
bei Hardinge Kellenberger: „Wir haben Hand in Hand gearbeitet<br />
<strong>und</strong> uns eng abgestimmt, um nach der Bauphase auch den Umzug<br />
bei laufendem Betrieb <strong>und</strong> kurzem Zeitfenster zu realisieren.<br />
So wurden zum Beispiel die Mitarbeiter an den SSI Logimat Lagerliften<br />
von SSI Schäfer geschult <strong>und</strong> parallel im Hintergr<strong>und</strong><br />
die Regale befüllt.“<br />
ZUKUNFTSFÄHIGE LAGERLOGISTIK<br />
Auch Viktor Gaspar, CEO der Hardinge Kellenberger AG, freut<br />
sich über den gelungenen Umzug ins neue Werk in Goldach: „Mit<br />
der Optimierung unserer Lagerlogistik haben wir eine signifikante<br />
Verbesserung der Produktionsabläufe <strong>und</strong> eine effizientere Belieferung<br />
unserer Produktionslinien realisiert. Dadurch haben<br />
wir jetzt schon deutliche Kapazitäts- <strong>und</strong> Effizienzsteigerungen<br />
erreicht. Zurzeit sind die Lagerlifte zu r<strong>und</strong> 60 Prozent befüllt.<br />
Durch die laufende Optimierung erwarten wir in den kommenden<br />
Monaten eine Effizienzsteigerung von bis zu 20 Prozent.“ Eine<br />
Annäherung an die Vorgabe „Double it“ in puncto Produktionskapazitäten<br />
dürfte ein nächster Schritt werden.<br />
Fotos: SSI Schäfer<br />
www.ssi-schaefer.com<br />
18 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
<br />
LOGISTIKASSISTENT UNTERSTÜTZT TRANSPORT<br />
VON PALETTEN UND GITTERBOXEN<br />
Die mobilen Logistikassistenten, so bezeichnet das Unternehmen<br />
SEW-Eurodrive seine fahrerlosen Transportfahrzeuge, für<br />
den Transport von Paletten <strong>und</strong> Gitterboxen sind für Lasten bis<br />
1.500 kg<br />
konzipiert. Der<br />
Hubweg der<br />
Unterfahrgeräte<br />
beträgt 150 mm.<br />
Der Einsatz<br />
applikationsspezifischer<br />
Lastaufnahmemittel<br />
ist<br />
möglich. Das<br />
Antriebsmodul mit Differenzialantrieb ermöglicht eine bidirektionale<br />
Fahrweise. Als maximale Geschwindigkeit nennt der<br />
Hersteller 1,5 m/s. Die Orientierung der Fahrzeuge in Produktions-<br />
<strong>und</strong> Logistikbereichen geschieht mithilfe der freien<br />
Laserkonturnavigation, einschließlich der Feinpositionierung<br />
<strong>und</strong> einer Parking-Funktion relativ zum Objekt. Die Lithium-Ionen-Batterie<br />
wird mithilfe des Energieversorgungssystems<br />
Movitrans induktiv <strong>und</strong> wartungsfrei geladen. Optional lässt<br />
sich auch ein Kondensatorspeicher einsetzen. Die Kommunikation<br />
geschieht per WiFi <strong>und</strong> 5G. Der Flottenmanager „Maxolution<br />
connected fleet manager“ fungiert als FTS-Leitsystem.<br />
Verfügbar sind die Logistikassistenten auch in Reinraumausführungen.<br />
www.sew-eurodrive.de/transportfahrzeuge<br />
STILL ENTWICKELT DIGITALES SERVICEKONZEPT<br />
FÜR FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME<br />
Das Unternehmen Still<br />
baut sein Servicekonzept<br />
aus <strong>und</strong> macht schnellen<br />
<strong>und</strong> flexiblen Vor-Ort-<br />
Service künftig auch für<br />
automatisierte Fahrzeuge<br />
möglich. Dazu tragen<br />
neben dem flächendeckenden<br />
Servicenetz <strong>und</strong><br />
den Servicetechnikern in<br />
erster Linie ein neues, digitales Servicekonzept <strong>und</strong> der Einsatz<br />
standardisierter Komponenten bei. Die Basis des Konzepts liegt<br />
in der Industrialisierung der Komponenten <strong>und</strong> Serviceprozesse.<br />
Dies ermöglicht für automatisierte Fahrzeuge ein Handling,<br />
das mit dem von Serienfahrzeugen vergleichbar ist. Aufgr<strong>und</strong><br />
der Standardisierung von Komponenten <strong>und</strong> Produktion lassen<br />
sich diverse Ersatzteile über das zentrale Ersatzteillager des<br />
Unternehmens bestellen.<br />
Für jedes automatisierte Fahrzeug wird ein digitaler Zwilling in<br />
der firmeneigenen Cloud erstellt. Wird bei einer Störung der<br />
Austausch von Komponenten mit Software nötig, können die<br />
Servicetechniker neue Hardware mit einem Back-up aus der<br />
Cloud konfigurieren <strong>und</strong> direkt vor Ort einbauen. Das digitale<br />
Servicekonzept der automatisierten Produkte ist in das<br />
unternehmensinterne Qualitätssicherungstool integriert. So<br />
fließen Serviceerfahrungen der Betreiber in den kontinuierlichen<br />
Produktoptimierungsprozess ein.<br />
www.still.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 74. Jahrgang,<br />
ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 19
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
SCHULTE LAGERTECHNIK IN NEUEM CORPORATE DESIGN<br />
„WIR REGALEN DAS“<br />
Das Traditionsunternehmen Gebrüder Schulte<br />
aus S<strong>und</strong>ern präsentiert sich digital <strong>und</strong> analog<br />
erstmals mit einem zukunftsweisenden<br />
Gestaltungssystem <strong>und</strong> dem selbstbewussten<br />
Claim „Wir regalen das“. Mit dem<br />
nutzerfre<strong>und</strong>lichen Markenauftritt sollen<br />
relevante Mehrwerte <strong>und</strong> kreative Freiräume<br />
geschaffen <strong>und</strong> gleichzeitig damit ein Zeichen für<br />
Innovationskraft <strong>und</strong> den Mut zur Veränderung<br />
gesetzt werden.<br />
Mit dem neuen Markenauftritt reagiert das Unternehmen<br />
auf die Herausforderungen einer Kommunikationswelt<br />
im Wandel. Online-Medien <strong>und</strong> digitale<br />
Technologien machen Informationen in Sek<strong>und</strong>enschnelle<br />
verfügbar, während gleichzeitig die Aufmerksamkeit der<br />
Zielgruppen sinkt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sorgt das übersichtliche<br />
Gestaltungssystem von Schulte für klare Botschaften. Eine<br />
leichte Navigation dient der besseren Orientierung <strong>und</strong> raschen<br />
Entscheidungshilfe. Darüber hinaus lässt das Gestaltungssystem<br />
auch spürbar mehr persönlichen <strong>und</strong> kreativen Freiraum in der<br />
direkten Zusammenarbeit mit den Lagertechnikexperten aus<br />
dem Sauerland.<br />
MARKENERLEBNIS AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />
Der neue Claim „Wir regalen das“ bringt das Markenerlebnis verbal<br />
auf den Punkt <strong>und</strong> schafft unmittelbares Verständnis für die<br />
Leistungen des Unternehmens: Der Hersteller hat die Produkte,<br />
20 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
RODUKTE UND SYSTEME<br />
Mit einem neuen, zukunftsweisenden Gestaltungssystem möchte das<br />
Unternehmen Schulte relevante Mehrwerte <strong>und</strong> kreative Freiräume<br />
schaffen<br />
Das neue Signet mit dem variablen „H“ im Firmennamen symbolisiert<br />
die Kernkompetenz des Unternehmens, <strong>und</strong> zwar den Freiraum<br />
<strong>und</strong> die Flexibilität, die man schafft. Aufgr<strong>und</strong> der klaren<br />
Formensprache wird die Essenz des Regalspezialisten erkennbar.<br />
Die neue Hausschrift baut auf den geometrischen Gr<strong>und</strong>formen<br />
Kreis <strong>und</strong> Quadrat auf <strong>und</strong> schlägt eine gestalterische Brücke zu<br />
den geometrischen Aufbauten der Regalsysteme. Sie verbindet<br />
Technik mit menschlichen Zügen <strong>und</strong> ist dadurch zeitlos elegant.<br />
Bei der Entwicklung des grafischen Gesamtkonzepts für den Aufbau<br />
von Katalogen <strong>und</strong> Prospekten ließ sich das Designteam von<br />
Regalsystemen inspirieren <strong>und</strong> schuf die „Schulte-Spaces“: geometrische<br />
Linien, modulare Systeme, klare Strukturen.<br />
die Erfahrung <strong>und</strong> die Kompetenz, für die Ausarbeitung der richtigen<br />
Lagerlösung.<br />
„Wir“ meint aber nicht nur das Unternehmen selbst, sondern<br />
lädt Partner <strong>und</strong> Auftraggeber gleichzeitig dazu mit ein, Lagertechnikprojekte<br />
gemeinsam mit Schulte anzupacken, das heißt<br />
zu regalen. Auch die neue Firmenfarbe Aktivrot unterstreicht diesen<br />
Anspruch.<br />
UNTERNEHMENSWERTE BLEIBEN BESTEHEN<br />
Das Unternehmen Schulte präsentiert sich mit dem neuen Markenauftritt<br />
bewusst moderner <strong>und</strong> digitaler. Und bunter, denn<br />
das Setzen farbiger Akzente in den oftmals grauen Lagerwelten<br />
zählt zu den Leidenschaften des Regalspezialisten. Trotz aller<br />
Veränderungen hält man im Sauerland weiterhin an den bekannten<br />
Werten des traditionsreichen Familienunternehmens fest.<br />
Denn auch, wenn das Lagertechnik aus dem Markennamen verschwindet,<br />
bleibt Schulte weiterhin Schulte.<br />
Fotos: Gebrüder Schulte<br />
www.schulte-lagertechnik.de<br />
25<br />
Sicheres, platzsparendes <strong>und</strong><br />
produktives Handling<br />
combilift.com
GUT GERÜSTET FÜR DEN ROUTINE-EINSATZ<br />
DIE B-SERIE VON JUNGHEINRICH –<br />
VIEL POWER IM BASISSEGMENT<br />
Die EFG B-Serie von Jungheinrich umfasst die<br />
BA-, BB- <strong>und</strong> BC-Modelle. Die Elektro-<br />
Gegengewichtsstapler sind für einen leichten bis<br />
regelmäßigen Einsatz ausgelegt. Im Jahr 2022<br />
testeten wir aus der B-Serie bereits den Elektro-<br />
Dreiradstapler BB 216k mit einer Tragfähigkeit<br />
von 1,6 Tonnen. Dieses Mal stehen das Dreirad-<br />
Einstiegsmodell BA 113 mit 1,3 Tonnen<br />
Hubleistung sowie die kraftvolleren<br />
Vierradstapler BC 325k <strong>und</strong> BC 330 mit<br />
Tragfähigkeiten bis drei Tonnen im Fokus<br />
unseres Tests.<br />
rung ist robust – mutet allerdings etwas altbacken an. Die Lenksäule<br />
sowie die Hebel zur Hubmaststeuerung kommen uns von<br />
älteren Modellen des Anbieters bekannt vor. Aus Sicht des Herstellers<br />
haben sich diese bewährt. Die Lenksäule ist verstellbar,<br />
fällt aber aufgr<strong>und</strong> des rein hydraulisch-mechanischen Systems<br />
größer aus als die „steer by wire“-Variante der Premium-Modelle.<br />
Das gilt auch für die Hubmaststeuerung: Die Hebel sind herkömmlich<br />
gestaltet <strong>und</strong> funktionieren direkt über die Ventile. Die<br />
Steuerung ist weniger elegant als bei den Staplern mit „solo pilot“-<br />
<strong>und</strong> „multi pilot“-Steuerung, jedoch berechenbar <strong>und</strong> präzise.<br />
Selbst mit dicken Handschuhen lassen sich alle Hubmastfunktionen<br />
problemlos steuern.<br />
EINSTIEG UND FAHRERSITZ<br />
Bei unseren Testkandidaten – mit Ausnahme des BC 330 – beträgt<br />
die Einstiegshöhe satte 540 mm, eine zusätzliches Trittstufe<br />
wäre sicherlich angebracht. Diese findet sich beim BC 330.<br />
Nicht weil die Bodenplatte höher angesiedelt ist, sondern weil<br />
Die EFG B-Serie bedient den Bedarf an Gabelstapler jenseits<br />
des Premium-Preissegments. Die „Basis“-Stapler<br />
sind ausgelegt für den vielfältigen Routine-Einsatz. Wer<br />
allerdings Geräte für den intensiven Arbeitsalltag benötigt,<br />
greift besser auf die EFG Premium-Modelle zurück, die der<br />
Hersteller in Europa produziert.<br />
Die EFG B-Serie wird im chinesischen Jungheinrich-Werk in<br />
Qingpu gemäß den Richtlinien <strong>und</strong> Qualitätsanforderungen des<br />
Herstellers gefertigt. Es gibt keine Abstriche in Sachen Qualitätsgarantien,<br />
K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> Ersatzteilservice.<br />
SOLIDE UND BEDARFSGERECHT KONSTRUIERT<br />
Alle Staplermodelle der B-Serie basieren auf der gleichen Gr<strong>und</strong>konstruktion<br />
was sich unter anderem in der Ausführung der Fahrerkabine<br />
sowie den Bedienelementen zeigt. Die verwendeten<br />
Kunststoff- <strong>und</strong> Stahlteile sind solide <strong>und</strong> die technische Ausfüh-<br />
01<br />
22 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
Fahrgeschwindigkeit<br />
mit 1.000 kg Last<br />
[km/h]<br />
Hubgeschwindigkeit<br />
mit 1.000 kg Last<br />
[cm/s]<br />
Sprint über<br />
27,2 m<br />
[in s]<br />
Praktische<br />
Einsatzdauer<br />
max Bat. [ss:mm]<br />
Jungheinrich EFG BC 325k P3<br />
12,9<br />
31,3<br />
9,1<br />
07:55<br />
625 Ah<br />
Jungheinrich EFG BC 325k P5<br />
12,9<br />
46,3<br />
8<br />
05:30<br />
625 Ah<br />
Jungheinrich EFG BC 330 P3<br />
10,47 24,5 9,3 08:13<br />
750 Ah<br />
Jungheinrich EFG BC 330 P5<br />
12,5 37 8,2 05:56<br />
750 Ah<br />
ø<br />
17,03<br />
48,46<br />
8,18<br />
08:31<br />
650 Ah<br />
ø = der von uns getesteten 2,5 bis 3 t 48-V-Elektrogegengewichtsstapler (2023)<br />
das Fahrgestell etwas weiter herausragt <strong>und</strong> die Vorderachse mit<br />
Zwillingsreifen bestückt ist. Mithilfe der zusätzlichen Trittstufe in<br />
einer Höhe von 380 mm gelangen wir ohne Anstrengung in die<br />
Fahrerkabine.<br />
Sobald wir auf dem Fahrersitz Platz nehmen – verfügbar sind<br />
eine markenlose Standardvariante oder optional der Fahrersitz<br />
einer Premium-Marke – ärgert uns bei allen Modellen die unpraktische<br />
Ausführung des Verschlusses der Batteriefachabdeckung.<br />
Der Verschluss „zwickt“ während der Fahrt ständig in der<br />
rechten Wade. Eine minimale Verlagerung nach links <strong>und</strong> das<br />
Problem wäre aus unserer Sicht gelöst. Ideal wäre ein Verschluss,<br />
der erst gar nicht über die Batteriefachabdeckung hinausragt.<br />
01 Der Einstiegshöhe fällt mit 540 mm beim BC 325 (Bild) <strong>und</strong> BA 113<br />
recht hoch aus, eine zusätzliche Trittstufe wäre angebracht<br />
02 Aufgr<strong>und</strong> der Vorderachse mit Zwillingsbereifung <strong>und</strong> dem<br />
dadurch ausladenden Fahrgestell hat der BC 330 eine zusätzliche<br />
Trittstufe in einer Höhe von 380 mm<br />
03 Die Beinfreiheit ist für einen kompakten Stapler in Ordnung<br />
Auch die wuchtige Lenksäule hat so ihre Tücken in Sachen Fahrkomfort.<br />
Sobald man sich beim Rückwärtsfahren etwas drehen<br />
muss, berührt das linke Bein den Verstellhebel der Säule.<br />
02 03<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 23
04 05<br />
Verbesserungswürdig ist der Verschluss der Batteriefachabdeckung – in<br />
dieser Position ärgert er unsere rechte Wade beim Fahren<br />
„Old school“ aber im Praxisalltag bewährt: herkömmliche Hebel für<br />
die Hubmaststeuerung inklusive Fahrtrichtungs-Schalter<br />
Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />
Zu den Teststaplern<br />
Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />
Länge bis zur Vorderseite des<br />
Gabelrückens<br />
EFG BC 330 EFG BC 325k EFG BA113<br />
2.469 mm 2.213 mm 1.732 mm<br />
Gerätebreite 1.313 mm 1.170 mm 990 mm<br />
Hubmasthöhe (eingezogen) 2.160 mm 2.200 mm 2.255 mm<br />
Rahmenhöhe 2.080 mm 2.080 mm 2.080 mm<br />
Gabeln (L × B × T) 990 × 125 ×<br />
45 mm<br />
1.150 × 100 ×<br />
40 mm<br />
1.150 × 100 ×<br />
35 mm<br />
Radstand 1.700 mm 1.453 mm 1.156 mm<br />
Bodenfreiheit 88 mm 88 mm 88 mm<br />
Überhang Vorderachse bis zur<br />
Vorderseite des Gabelrückens<br />
472 mm 467 mm 387 mm<br />
Überhang Rückseite 297 mm 293 mm 189 mm<br />
Arbeitsgangbreite 4.097 mm 3.807 mm 3.182 mm<br />
Maximal zulässige Traglast 3.000 kg 2.500 kg 1.300 kg<br />
Lastschwerpunkt 500 mm 500 mm 500 mm<br />
Maximale Hubhöhe 4.700 mm 3.100 mm 4.715 mm<br />
Freihub 1.440 mm 150 mm 1.620 mm<br />
Neigungswinkel Hubmast<br />
vorwärts/rückwärts<br />
Antriebstechnik<br />
7° / 5° 7° / 5° 7° / 5°<br />
Fahrmotor 4,6 kW 4,6 kW 3,7 kW<br />
Hubmotor 15,5 kW 15,5 kW 10 kW<br />
Batteriekapazität 48 V, 750 Ah 48 V, 625 Ah 48 V, 375 Ah<br />
Stabilität<br />
Eigengewicht/Prozentsatz<br />
Hinterachse<br />
Gewicht bei max. Last/<br />
Prozentsatz Hinterachse<br />
Reifen<br />
4.742 kg/53,08 % 4.351 kg/57,87 % 3.045 kg/53,3 %<br />
7.742 kg/10,0 % 6.851 kg/9,6 % 4.345 kg/13,62 %<br />
Maß vorne 18 × 16 × 12 18 × 18 × 12 18 × 6 × 12<br />
Maß hinten 16 × 7 × 10 16 × 7 × 10 140/55-9<br />
Hersteller Solideal Solideal Solideal<br />
Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können Abweichungen zu den<br />
Herstellerangaben aufweisen<br />
Wie schon bei vergangenen Tests verschiedener<br />
Marken von uns angemerkt,<br />
fehlt auch bei den Modellen der EFG B-<br />
Serie der Haltegriff an der B-Säule des<br />
Fahrerschutzdachs. Dieser ist optional<br />
verfügbar. Wir wollen an dieser Stelle<br />
nochmal darauf hinweisen, dass ein Haltegriff<br />
ein Sicherheitsmerkmal ist <strong>und</strong> unserer<br />
Auffassung nach zum Standard bei<br />
jedem Stapler gehören sollte. Die Mitarbeiter<br />
von Jungheinrich montierten uns<br />
dankenderweise kurz vor dem Test einen<br />
Haltegriff an der B-Säule des BC 330.<br />
SITZKOMFORT UND<br />
BEINFREIHEIT<br />
Den Standard-Fahrersitz des Dreiradstaplers<br />
BA 113 kennen wir bereits vom BB<br />
216k. Der Sitz ist verstellbar <strong>und</strong> bietet<br />
ausreichend Körper-Unterstützung. Die<br />
Anpassung an das Gewicht des Fahrers<br />
über einen Drehknopf erscheint uns nicht<br />
praktisch. Wir vermuten, sobald eine adäquate<br />
Gr<strong>und</strong>einstellung vorgenommen<br />
ist, kommt der Knopf kaum noch zum Einsatz.<br />
Die Gewichtseinstellung bei der optionalen<br />
Premium-Variante, den wir bei unseren<br />
Testkandidaten BC 325k <strong>und</strong> 330<br />
vorfinden, ist praktischer <strong>und</strong> gut geeignet<br />
für den wiederholten Gebrauch. In Sa-<br />
WERTUNG<br />
+ Berechenbarer Charakter<br />
+ Leistungen<br />
+ Solide Bauweise<br />
– Anordnung des Verschlusses der<br />
Batteriefachabdeckung<br />
– Position des Bremspedals<br />
– Haltegriff zum Rückwärtsfahren<br />
kein Standard<br />
24 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
chen Sitzbezug punktet allerdings der Standardsitz. Der Bezug ist<br />
aus Kunststoff, fühlt sich angenehm an <strong>und</strong> bietet etwas mehr<br />
Halt als die Premium-Ausführung.<br />
Die Beinfreiheit oberhalb der Bodenplatte ist bei allen Testkandidaten<br />
ausreichend, wobei das Platzangebot beim kompakten<br />
BA 113 erwartungsgemäß etwas geringer ausfällt. Das Fahr<strong>und</strong><br />
das Bremspedal sollten unserer Meinung nach auf gleicher<br />
Höhe montiert sein. Bei einem Bremsvorgang birgt der Höhenunterschied<br />
die Gefahr des Hängenbleibens am Pedalgummi der<br />
Fußbremse.<br />
In Sachen Stauraum überzeugen die praktisch unterteilten Fächer<br />
rechts neben dem Fahrersitz.<br />
SICHT, HUBMAST- UND FAHRLEISTUNG<br />
Die R<strong>und</strong>umsicht respektive die Sicht durch die Hubmasten<br />
unseres Testtrios sind in Ordnung. Etwas beeinträchtigt ist die<br />
Sicht beim BC 330. Dieser ist mit Triplex-Hubmast mit Lastgitter,<br />
Freihub <strong>und</strong> Seitenschieber ausgestattet. Wir messen einen toten<br />
Winkel von 63 cm, das ist etwas über dem Schnitt bei vergleichbaren<br />
Modellen aus unserer Testhistorie.<br />
Die von uns gemessenen Hubleistungen der Testkandidaten<br />
entsprechen den Erhebungen aus dem vergangenen BB 216k-<br />
Test. Die Leistungen liegen in etwa im Durchschnitt der von uns<br />
getesteten Stapler dieser Klasse. Nur das „Einsteigermodell“<br />
BA 113 hebt etwas langsamer an als der BB 216k.<br />
Bei den Vierradstaplern aus der BC-Serie schneidet der<br />
BC 325k in etwa so ab wie der von uns in vergangenen Tests gemessene<br />
Marktdurchschnitt. Die Hubleistungen des BC 330 liegen<br />
etwas darunter. Beide Vierradstapler-Modelle machen bei<br />
den Leistungstests einen angenehmen, soliden <strong>und</strong> stabilen<br />
Eindruck. Bei den Fahrleistungen messen wir bei allen Staplern<br />
aus der B-Serie gute Werte beim Vorwärtsfahren. Beim Rückwärtsfahren<br />
ist die Fahrgeschwindigkeit bei allen Modellen der<br />
B-Serie begrenzt <strong>und</strong> liegt unter dem Marktdurchschnitt. Hier<br />
lassen sich über die Software Anpassungen vornehmen.<br />
Die Geschwindigkeitsbegrenzung beim Rückwärtsfahren resultiert<br />
in eine etwas geringere Produktivität im Vergleich zum gemes-<br />
Verbrauch pro<br />
100 Paletten in kWh<br />
Jungheinrich<br />
EFG BC 325k<br />
P3<br />
Jungheinrich<br />
EFG BC 325k<br />
P5<br />
Jungheinrich<br />
EFG BC 330<br />
P3<br />
Jungheinrich<br />
EFG BC 330<br />
P5<br />
ø<br />
12,6<br />
16,44<br />
15,7<br />
19,3<br />
19,22<br />
Verbrauch während<br />
des Tests in kWh<br />
Jungheinrich<br />
EFG BC 325k<br />
P3<br />
Jungheinrich<br />
EFG BC 325k<br />
P5<br />
Jungheinrich<br />
EFG BC 330<br />
P3<br />
Jungheinrich<br />
EFG BC 330<br />
P5<br />
ø<br />
4,55<br />
6,56<br />
5,26<br />
7,28<br />
7,73<br />
ø = der von uns getesteten 2,5 bis 3 t 48-V-Elektrogegengewichtsstapler (2023)<br />
senen Marktdurchschnitt, der vor allem auf von uns getesteten Premium-Staplern<br />
basiert. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Einsatzbereichs<br />
dieser „Basic“-Stapler sehen wir das nicht als Mangel an. Sollte eine<br />
höhere Produktivität beim Rückwärtsfahren erzielt werden, lässt<br />
sich über die Einstellungen mehr Tempo rausholen. Verglichen mit<br />
einem von uns getesteten vergleichbaren „Basisstapler“ mit einer<br />
Tragfähigkeit von 2,5 Tonnen ist die Produktivität des BC 325 höher.
06 07<br />
Obwohl die Anpassung an das Fahrergewicht per Drehknopf unpraktisch<br />
ist, bietet der Standardsitz genügend Komfort für den gelegentlichen<br />
Einsatz<br />
Die Stapler der EFG B-Serie sind standardmäßig mit Fahrbeleuchtung,<br />
Bluespot-Sicherheitsleuchte, Blinkern sowie Regenschutzdach <strong>und</strong><br />
Panoramaspiegel ausgestattet<br />
Umgeschlagene Paletten in 8 St<strong>und</strong>en<br />
Jungheinrich EFG BC 325k P3 288<br />
Jungheinrich EFG BC 325k P5 319<br />
Jungheinrich EFG BC 330 P3<br />
277<br />
Jungheinrich EFG BC 330 P5 301<br />
ø 324<br />
ENERGIEVERBRAUCH UND EINSATZDAUER<br />
Die Geschwindigkeitsbegrenzung hat aber auch einen positiven<br />
Effekt: Der Energieverbrauch liegt unter dem Marktdurchschnitt.<br />
Selbst mit der bescheidenen Batteriekapazität des BA 113 erzielen<br />
wir so noch eine praktische Einsatzdauer von gut sechs St<strong>und</strong>en<br />
– für so eine lange Einsatzdauer ist der Stapler eigentlich<br />
nicht konzipiert. Eine lange praktische Einsatzdauer ist auch bei<br />
den Vierradstaplern der B-Serie nicht das primäre Ziel. Wer dennoch<br />
länger unterwegs sein will, wählt den Fahrmodus 3 statt 5.<br />
In diesem Modus hält eine Batterieladung fast den ganzen Tag.<br />
Alle Testkandidaten sind berechenbar, was ein angenehmes<br />
Fahrgefühl erzeugt. Die „curve control“-Funktion ist über alle<br />
Geräte passend eingestellt. Beim Fahren kommt das Bremspedal<br />
kaum zum Einsatz, was uns entgegenkommt, – wie schon erwähnt,<br />
die Anordnung des Bremspedals ist nicht ideal.<br />
TEST-FAZIT<br />
Mit der EFG B-Serie bringt Jungheinrich berechenbare Drei- <strong>und</strong><br />
Vierradstapler mit gutem Leistungsniveau auf den Markt. Die Kategorie<br />
„Basis“-Stapler trifft auf alle Modelle der Serie zu. Das bedeutet<br />
aber nicht, dass es Abstriche in Sachen sicherheitsrelevante<br />
Ausstattung gibt. Vom kompakten BA 113 bis zum kraftvollen<br />
<strong>und</strong> robusten BC 330 sind alle Modelle mit umfangreicher Beleuchtung<br />
sowie einem Sicherheitssystem, das das Anlegen des<br />
Beckengurts überwacht, ausgestattet.<br />
Aus unserer Sicht wird die B-Serie vor allem Nutzer ansprechen,<br />
die einen leichten bis regelmäßigen Einsatz bewältigen<br />
müssen, dafür aber nicht so tief in die Tasche greifen wollen. Mit<br />
einem Modell aus der B-Serie bekommen sie einen „echten Jungheinrich“<br />
jenseits des Premium-Preissegments.<br />
Die genannten Mängel, wie die Anordnung des Verschlusses<br />
der Batteriefachabdeckung, die Position des Bremspedals sowie<br />
der fehlende Haltegriff an der B-Säule, lassen sich aus unserer<br />
Sicht problemlos abstellen.<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Andersom Testing, Theo Egberts<br />
Grafiken: VFV, Sonja Daniel<br />
ø = der von uns getesteten 2,5 bis 3 t 48-V-Elektrogegengewichtsstapler (2023)<br />
26 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
Am Hubmast ist ein Dehnungssensor<br />
montiert, der ein<br />
Überlastungsrisiko identifiziert<br />
<strong>und</strong> das Hubabschaltventil in der<br />
Hydraulikleitung aktiviert<br />
ÜBERLASTUNGSSCHUTZ FÜR STAPLER<br />
ASSISTENZSYSTEM SICHERT<br />
GLEICHGEWICHT AUF DER GABEL<br />
Im Arbeitsalltag kann es vorkommen, dass<br />
Staplerfahrer das Gewicht respektive die Art der<br />
zu <strong>heben</strong>den Last nicht kennen <strong>und</strong> die Risiken,<br />
bei Überschreitung der Nennkapazität des<br />
Gabelstaplers unterschätzen. Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> hat das Unternehmen Combilift,<br />
Monaghan/Irland, ein Assistenzsystem<br />
entwickelt, das vor Überlastung warnt <strong>und</strong> so die<br />
Sicherheit für Staplerfahrer <strong>und</strong> Umfeld erhöht.<br />
Es gibt mehrere Faktoren, die bei Missachtung vorgegebener<br />
Parameter <strong>und</strong> Regeln dazu führen können, dass ein Gabelstapler<br />
überladen wird: der Lastschwerpunkt, das Gewicht<br />
der Last sowie die Hubhöhe <strong>und</strong> die Art der Last. Der<br />
Lastschwerpunkt, das heißt der Abstand der Last, die sich auf der<br />
Gabel befindet, vom Gabelrücken bis zum Schwerpunkt der Last,<br />
ist dabei ein maßgeblicher Faktor. Die Position des Lastschwerpunkts<br />
kann je nach Art der angehobenen Last variieren, zum<br />
Beispiel bei flüssigen oder ungleichmäßigen Lasten. Der Gabelstaplerfahrer<br />
sollte vor diesem Hintergr<strong>und</strong> das Gewicht <strong>und</strong> die<br />
Art der Last kennen, um so seine eigene Sicherheit <strong>und</strong> die seines<br />
Arbeitsumfelds nicht zu gefährden.<br />
GUT ABGESICHERT<br />
Um in Sachen Überlastungsschutz auf der sicheren Seite zu sein,<br />
bekommt der Staplerfahrer Unterstützung durch ein neues Assistenzsystem:<br />
Das Unternehmen Combilift hat mit dem „Combi Safe-Lift“<br />
einen Überlastungsschutz entwickelt, der mögliche<br />
Risiken identifiziert, Gegenmaßnahmen einleitet respektive den<br />
Staplerfahrer befähigt zeitnah zu reagieren.<br />
Das Assistenzsystem umfasst einen Dehnungssensor am<br />
Hubmast sowie ein Hubabschaltventil in der Hydraulikleitung,<br />
um den Hubvorgang im Falle einer möglichen Überlastung zu<br />
unterbrechen.<br />
Ein akustischer Alarm warnt den Staplerfahrer vor Überlastungsrisiken.<br />
Darüber hinaus ist im Armaturenbrett der Fahrerkabine<br />
eine Lastmomentanzeige montiert. Der Staplerfahrer<br />
kann anhand der grünen, gelben <strong>und</strong> roten Signalleuchten der<br />
„Ampel“ direkt erkennen, ob die Gefahr einer Überlastung besteht<br />
respektive die Gabeln nicht komplett unter der Palette eingetaucht<br />
sind, <strong>und</strong> entsprechende Maßnahmen ergreifen.<br />
Martin McVicar, Geschäftsführer, Combilift: „Wir bieten den<br />
Combi Safe-Lift derzeit als Option an, sind aber der Meinung,<br />
dass dieses einfache <strong>und</strong> kostengünstige System in Zukunft bei<br />
bei allen Gegengewichtsstaplern zur Standardausrüstung zählen<br />
sollte.“<br />
Fotos: Combilift<br />
www.combilift.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 27
PER FTS LAGERSYSTEME AUTOMATISIEREN<br />
EINE FRAGE DES KNOW-HOWS<br />
UND DER GERÄTEAUSSTATTUNG<br />
Mithilfe von fahrerlosen Transportsystemen<br />
(FTS) lassen sich neben dem Materialfluss in der<br />
Fläche bei entsprechender Ausstattung der<br />
Geräte auch unterschiedliche Lagersysteme<br />
bedienen. Anhand von Beispielen aus der Praxis<br />
zeigen wir Ihnen, worauf es dabei ankommt.<br />
Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind ein fester Bestandteil<br />
einer prozessoptimierten Intralogistik. Mit automatisierten<br />
Transportrobotern lassen sich innerbetriebliche<br />
Materialflüsse <strong>und</strong> verschiedene Abläufe in Produktions-,<br />
Lager- <strong>und</strong> Distributionszentren verbessern. FTS-Anwender profitieren<br />
außerdem von einer hohen Sicherheit: Die fahrerlosen<br />
Transportfahrzeuge (FTF) folgen vorprogrammierten Routen<br />
<strong>und</strong> sind mit Sicherheitstechnik <strong>und</strong> 3D-Hinderniserkennung<br />
zum Personen- <strong>und</strong> Objektschutz ausgestattet. Automatisierungstechnik<br />
schafft ferner die Voraussetzungen für einen effizienteren<br />
Einsatz des Personals.<br />
Mit weltweit über 1.500 installierten Anlagen <strong>und</strong> mehr als<br />
12.000 ausgelieferten Fahrzeugen gehört die ek robotics GmbH<br />
aus Hamburg seit mehr als 60 Jahren zu den führenden FTS-Herstellern.<br />
Neben der schlüsselfertigen Lieferung von FTS-Anlagen<br />
r<strong>und</strong>en Dienstleistungen wie Materialflusssimulationen, Softwarelösungen,<br />
Installation der Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik, Projektmanagement<br />
sowie ein Lifetime-Service das Portfolio ab.<br />
DURCHLAUFREGALLAGER<br />
Dass die Vielfalt <strong>und</strong> Komplexität der Automatisierungsprozesse<br />
kaum Grenzen kennen, zeigt die Transportlösung bei einem Hersteller<br />
von Deodorants, Dusch- <strong>und</strong> Hygieneprodukten. An dem<br />
Produktionsstandort bringen 17 Transportroboter der Serie<br />
Compact Move Paletten aus der Produktion zu einem Durchlaufregallager<br />
mit fünf Ebenen. Die Automatisierung von Durchlaufregalen<br />
mit Übergabehöhen von mehr als 4 m stellt an die<br />
Transportroboter hohe Anforderungen. So müssen die Fahrzeuge<br />
Toleranzen ausgleichen <strong>und</strong> die Lastübergabe in einem exakten<br />
Winkel ausführen, um einen störungsfreien Betrieb des Durchlaufregals<br />
sicherzustellen. Die Gegengewichtsstapler der Baureihe<br />
Compact Move werden für diese Applikationen entwickelt.<br />
Verfügbar sind die für den 24-St<strong>und</strong>en-Betrieb konzipierten FTF<br />
mit verschiedenen Lastaufnahmemitteln <strong>und</strong> Hubmast-Konfigurationen.<br />
Die Transportroboterflotte bei dem Hersteller von Deodorants,<br />
Dusch- <strong>und</strong> Hygieneprodukten kann Ladungsträger bis<br />
1.200 kg im erforderlichen Neigungswinkel mithilfe des integrierten<br />
Hubmast- <strong>und</strong> Gabelneigers sowie den verstellbaren Gabelzinken<br />
präzise auf- <strong>und</strong> abgeben.<br />
Bei einem Unternehmen in der Elektro-Warmwasser- <strong>und</strong> Heizgerätebranche<br />
lässt sich die Ausgangslage für eine Automatisierung<br />
des Durchlaufregals folgendermaßen beschreiben: Beengte<br />
Platzverhältnisse, zeitkritische Transportanforderungen aus der<br />
Produktion <strong>und</strong> viele Schnittstellen mit dem Lagerverwaltungssystem.<br />
Gelöst hat das Unternehmen ek robotics die Aufgabe mit<br />
einer Transportroboterflotte der Serie Smart Move. Die automatisierten<br />
Serienflurförderzeuge verantworten die Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />
entlang der Prozesskette der Montage <strong>und</strong> Fertigungslinien.<br />
Die Fahrzeuge übernehmen auch individuell initiierte Transporte<br />
28 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01<br />
02 03<br />
<strong>und</strong> liefern dem Personal die benötigten Teile aus dem Lager, die<br />
zuvor über ein Bediengerät am Arbeitsplatz geordert wurden.<br />
VERSCHIEBEREGALLAGER<br />
DEN EINSATZSZENARIEN<br />
VON FTS SIND KAUM<br />
GRENZEN GESETZT<br />
Die prozesssichere Integration eines FTS in eine Verschieberegalanlage<br />
erfordert eine langjährige Expertise in der Automatisierungstechnik.<br />
Das lässt sich am Praxisbeispiel Warema ablesen.<br />
Für die Warema Renkhoff SE, einen Hersteller von außen- <strong>und</strong><br />
innenliegenden Sonnenschutzsystemen, hat das Unternehmen<br />
ek robotics am neuen Produktionsstandort in Wertheim ein maßgeschneidertes<br />
FTS realisiert. Zwölf Transportroboter begleiten<br />
den Wertschöpfungsprozess. Von der Blechbearbeitung <strong>und</strong> Pulverbeschichtung<br />
der Sonnenschutzsysteme über die Einlagerung<br />
der Waren bis hin zum Warenausgang ist die FTF-Flotte für den<br />
Materialfluss zuständig. Die automatisierte Bereichsverknüpfung<br />
erstreckt sich über mehr als 1.000 Stationen, der Fahrkurs über<br />
500 m.<br />
Ebenfalls inkludiert ist eine Verschieberegalanlage mit 1.900<br />
Stellplätzen für unterschiedlich lange Waren. An den Übergabestationen<br />
der Verschieberegale angekommen, werden die Waren<br />
von zwei maßangefertigten 4-Wege-Staplern der Serie BHL Move<br />
ein- <strong>und</strong> ausgelagert. Für die Lastaufnahmen <strong>und</strong> -Abgaben<br />
der Shuttle-Gestelle <strong>und</strong> Blendenboxen in einer Höhe von mehr<br />
8 m sind die Transportroboter mit 3D-Objekterkennung ausgestattet.<br />
Die hierfür eigens entwickelte Software ist in der Lage,<br />
eine Vielzahl an Paletten- <strong>und</strong> Lasttypen zu klassifizieren, auszumessen<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig eine Belegt-Prüfung bei Lastab gabe<br />
durchzuführen. „Mit unseren 3D-Kameras haben wir eine<br />
Schlüsseltechnologie für die fehlertolerante Bedienung der<br />
Stellplätze realisiert. Unsere Software ermöglicht ein sicheres<br />
Handling der verschieden dimensionierten Lasten auch bei hohen<br />
Übergabepunkten“, so Felix Geibel, verantwortlicher Projektleiter<br />
bei ek robotics.<br />
01 FTF der Serie Compact Move bringen Paletten aus der Produktion<br />
zu einem Durchlaufregallager<br />
02 Zwei maßangefertigte, automatisierte 4-Wege-Stapler der Serie<br />
BHL Move übernehmen die Einlagerung der Fertigprodukte in Höhen<br />
von bis zu 8 m in das Verschieberegal<br />
03 FTF lassen sich flexibel in bestehende Schmal- <strong>und</strong> Hochregallager<br />
integrieren<br />
Mit einer Hybridnavigation können die Fahrzeuge auch außerhalb<br />
des Verschieberegallagers zum Einsatz kommen. Außerhalb<br />
der Verschieberegale orientieren sich die FTF über seitlich angebrachte<br />
Laserscanner <strong>und</strong> innerhalb einer Gasse werden die<br />
Transportroboter über seitliche Rollen mechanisch geführt. Vergleichbare<br />
Lösungen hat der FTS-Hersteller in der Getränke- <strong>und</strong><br />
Feuerfestindustrie realisiert.<br />
SCHMALGANGLAGER UND HOCHREGALLAGER<br />
In Schmalganglagern <strong>und</strong> in Hochregallagern lassen sich FTF flexibel<br />
in bestehende Lagersysteme integrieren. Die lasergeführten<br />
Fahrzeuge bewegen sich in einem Schmalganglager oder Hochregallager<br />
mit geringen Abständen zum Regal <strong>und</strong> navigieren innerhalb<br />
der Gänge mechanisch über Bodenführungsschienen<br />
oder über eine induktive Spurführung.<br />
In einem Presswerk eines deutschen Automobilherstellers hat<br />
ek robotics die Prozessabläufe der Produktion <strong>und</strong> Fördertechnik<br />
vollständig automatisiert. Zum Auftragsumfang gehörte auch die<br />
Anbindung an zwei Hochregallager, eines davon als Schmalganglager<br />
ausgeführt. Die Transportroboter übernehmen das Handling<br />
der Ladehilfsmittel in Höhen von bis zu 8 m. In einem weiteren<br />
Hochregallager mit einer Länge von 50 m werden Racks mit einem<br />
automatisierten Schmalgangstapler auf fünf Ebenen automatisiert<br />
ein- <strong>und</strong> ausgelagert. Vier verschiedene Fahrzeugtypen der Serien<br />
Vario, Heavy, Smart <strong>und</strong> BHL Move sorgen im 3-Schicht Betrieb<br />
für den Materialfluss. Mit dieser schlüsselfertigen Lösung hat der<br />
Standort einen hohen Automatisierungsgrad erreicht. WB<br />
Fotos: ek robotics<br />
www.ek-robotics.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 29
ROBOTER OPTIMIEREN DEN KLINGEN-TRANSPORT<br />
SMART & SHARP<br />
Den Materialfluss automatisieren, Mitarbeiter<br />
entlasten <strong>und</strong> gleichzeitig mehr Effizienz,<br />
Flexibilität <strong>und</strong> Sicherheit gewinnen. Diese Ziele<br />
hat der Rasierklingenhersteller Wilkinson Sword<br />
durch den Einsatz autonomer mobiler Roboter<br />
(AMR) erreicht. Vollgepackt mit Sensorik aus dem<br />
Hause Sick, Waldkirch, bringen die Fahrzeuge des<br />
AMR-Herstellers Gessmann aus Leinfelden die<br />
scharfe Ladung sicher durch alle<br />
Veredelungsprozesse.<br />
Seit mehr als 60 Jahren produziert die Wilkinson Sword<br />
GmbH in Solingen Rasierklingen. Gemäß dem Anspruch<br />
der Traditionsmarke – dem „Streben nach einer Produktgestaltung<br />
<strong>und</strong> -funktion, die perfekt auf die Konsumentenbedürfnisse<br />
ausgerichtet ist“ – entstehen aus bestem Klingenstahl<br />
durch Stanzen, Härten, Schleifen <strong>und</strong> Polieren Produkte für<br />
die Rasur. In der Fertigung treibt der Hersteller die digitale Trans-<br />
formation mit der Automatisierung von repetitiven manuellen<br />
Arbeitsabläufen kontinuierlich voran. So übernehmen seit kurzem<br />
drei AMR vom Typ Gessbot der W. Gessmann GmbH den<br />
Transport der Rasierklingen zwischen den Schleif-, Reinigungs<strong>und</strong><br />
Beschichtungsprozessen. In diesem Produktionsbereich findet<br />
die Veredelung statt, wobei die Klingen nach dem Schleifprozess<br />
gereinigt <strong>und</strong> mit einer Hartschicht aus Chromium versehen<br />
werden.<br />
Qiun Fat Diu, Projekt Engineer Manufacturing bei Wilkinson,<br />
erläutert die Hintergründe: „Vor diesem Automatisierungsschritt<br />
schoben unsere Mitarbeiter die Transportwagen <strong>und</strong> beluden die<br />
Klingen von Hand in die Anlage. Wir wollten die Ergonomie für<br />
die Werker verbessern <strong>und</strong> ihnen ermöglichen, dass sie mehr<br />
wertschöpfende Tätigkeiten übernehmen können, zum Beispiel<br />
Qualitätskontrollen.“ Die Akzeptanz der AMR im Arbeitsprozess<br />
sei unter der Belegschaft groß. „Dazu trägt nicht zuletzt auch das<br />
ansprechende visuelle <strong>und</strong> kommunikative Design der Roboter<br />
bei. Unsere Mitarbeiter verstehen, dass sie von der Neuerung<br />
profitieren, <strong>und</strong> sie haben keinerlei Berührungsängste.“<br />
ERFOLGREICHE AUTOMATISIERUNGS-<br />
PARTNERSCHAFT<br />
Für die Automatisierungsaufgabe beauftragte Wilkinson das Unternehmen<br />
Gessmann mit der Ausarbeitung einer maßgeschnei-<br />
30 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
Automatisierungspartner, die sich als Team mit viel Potenzial<br />
verstehen: Philipp Maurer, Sick, Steffen Kuhnle, Gessmann, <strong>und</strong><br />
Qiun Fat Diu, Wilkinson Sword (v. l. n. r.)<br />
SENSOREN + AMR = PERFEKTE<br />
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG<br />
derten Lösung. Gessmann hat Sick als Experten für alle Sicherheitsaspekte<br />
in das Projekt eingeb<strong>und</strong>en. Die beiden Unternehmen<br />
verbindet eine gewachsene Kooperation, schon lange löst<br />
man gemeinsam die immer neuen Herausforderungen r<strong>und</strong> um<br />
Sensorkonzepte. Da Sick sein Portfolio kontinuierlich erweitert,<br />
wächst analog der Sensorik-Anteil in den Produkten des AMR-<br />
Herstellers. Von Anfang an dabei ist Steffen Kuhnle, Projektleiter<br />
bei Gessmann. Er weiß, worauf es bei einer Partnerschaft ankommt:<br />
„Sick <strong>und</strong> Gessmann verbindet großes Vertrauen in die<br />
jeweilige technologische Kompetenz <strong>und</strong> Marktkenntnis. Nicht<br />
nur die Produkte von Sick, sondern vor allem der Systemansatz<br />
mit Hard- <strong>und</strong> Software plus Beratung <strong>und</strong> Service ermöglicht es,<br />
den individuellen Anforderungen der zukünftigen Anlagenbetreiber<br />
gerecht zu werden.“<br />
EIN KOMPLETTPAKET MODERNER SENSORIK<br />
Zur Automationslösung in Solingen gehören fünf passive Übergabestationen<br />
mit einer angepassten Aufnahme für die standardisierten<br />
Materialträger des Rasierklingenherstellers. „Dabei liefern<br />
Sicherheitssensoren dem AMR die Daten, um navigieren zu<br />
können. Gessmann hat mit Unterstützung von uns die AMR mit<br />
Sensorik <strong>und</strong> Steuerungstechnik vollgepackt, damit alle Abläufe<br />
sicher <strong>und</strong> problemlos funktionieren“, erklärt Marcus Ichters, Key<br />
Account Manager Mobile Platforms bei Sick.<br />
So findet mithilfe induktiver Sensoren der IME12-Baureihe eine<br />
Erkennung <strong>und</strong> Unterscheidung der Werkstückträger statt. Bei<br />
entsprechender Veränderung der Ressource (neuer Werkstückträger)<br />
werden über eine Ethernet-Schnittstelle automatisch<br />
neue Aufträge erstellt <strong>und</strong> ein Gessbot Gb350 über einen neuen<br />
Fahrauftrag an diese Station gesendet. Der AMR lokalisiert sich<br />
über die Sicherheitslaserscanner nanoScan3 EFI-pro <strong>und</strong> dockt<br />
an eine der passiven Stationen an. Die Voraussetzungen für den<br />
Personenschutz <strong>und</strong> die Effizienz der mobilen <strong>und</strong> stationären<br />
Applikationen schaffen Safe-Motion-Lösungen. An der jeweiligen<br />
Station wird die sichere Position mit einem Transponderschalter<br />
der TR4-Baureihe überwacht. Den Stillstand überprüft<br />
ein Sicherheits-Encoder DFS60S. Anschließend werden die<br />
Schutzfelder des Sicherheitslaserscanners automatisch umgeschaltet,<br />
sodass keine Person in den Gefahrenbereich des Hubmechanismus<br />
eintreten kann. Der AMR kann den Werkstückträger<br />
aufnehmen <strong>und</strong> ihn an den Zielort bringen. Ichters hebt außerdem<br />
die geplante Implementierung einer sicheren 3D-Vision-<br />
Kamera hervor: „Die safeVisionary2 erfasst kontinuierlich die<br />
Umgebung <strong>und</strong> überwacht ob bei Auftauchen eines Hindernisses<br />
genügend Ausweichraum vorhanden ist. Der AMR kann so das<br />
Hindernis aktiv umfahren <strong>und</strong> anschließend auf seine eigentliche<br />
Route zurückkehren.“<br />
Zum Aufbau auf dem AMR gehört ferner eine zusätzliche Sicherheitssteuerung<br />
Flexi-Soft, die mit dem Gr<strong>und</strong>fahrzeug über<br />
den Flexi-Line-Bus sicher kommuniziert. Die sichere Endlage zur<br />
Weiterfahrt wird über einen induktiven Sicherheitssensor der<br />
IME2S-Baureihe abgefragt. Mit der Möglichkeit eine Aufzugssteuerung<br />
nachzurüsten, um die Werkstückträger automatisiert<br />
in ein anderes Stockwerk bringen zu können, haben die Projektpartner<br />
die Gr<strong>und</strong>lage zur Erschließung von weiterem Automatisierungspotenzial<br />
im Blick.<br />
Diu beurteilt die Erfahrungen aus der Pilotanwendung mit drei<br />
Fahrzeugen durchweg positiv: „Unsere Mitarbeiter werden durch<br />
das System entscheidend entlastet. Wir verzeichnen Effizienzsteigerungen<br />
<strong>und</strong> Ressourcenoptimierung in diesem Bereich des<br />
Materialflusses. Eine Ausweitung auf andere Produktionsbereiche<br />
erscheint uns möglich <strong>und</strong> sinnvoll.“<br />
Fotos: Sick, Gessmann, Wilkinson Sword<br />
www.sick.com | www.gessmann.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 31
AUF STIPPVISITE IM MECHATRONIC<br />
COMPETENCE CAMPUS (MCC) VON LENZE<br />
„MIT UNSEREN PRODUKTEN<br />
GESTALTEN WIR DIE ZUKUNFT<br />
DER INTRALOGISTIK“<br />
Am Standort Extertal befindet sich der Mechatronic Competence<br />
Campus (MCC) des Unternehmens Lenze. Neben Produktion <strong>und</strong><br />
Logistik beherbergt der MCC auch ein Technikum. Die Mitarbeiter<br />
des Technikums beschäftigen sich mit Fragen wie sie mithilfe neuer<br />
oder weiterentwickelter Produkte <strong>und</strong> Lösungen aus den Bereichen<br />
Antriebstechnik <strong>und</strong> Software zum Beispiel Intralogistikanlagen in<br />
vielerlei Hinsicht effizienter machen können. Wir haben uns auf den<br />
Weg nach Nordrhein-Westfalen gemacht <strong>und</strong> dazu Informationen<br />
aus erster Hand erhalten.<br />
Mit der Investition in das MCC hat das Unternehmen<br />
Lenze die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass<br />
interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Elektronik<br />
<strong>und</strong> Elektromechanik mechatronische Systeme<br />
schnell entwickeln <strong>und</strong> produzieren können. In Extertal werden<br />
Getriebemotoren <strong>und</strong> Servomotoren gefertigt. „Die Zusammenlegung<br />
von drei Standorten löst Abteilungsgrenzen auf, fördert<br />
die Zusammenarbeit in agilen Teams <strong>und</strong> verkürzt Abstimmungswege“,<br />
so Dr. Heiko Stichweh, Abteilungsleiter Innovation<br />
der Lenze SE.<br />
Die 50-Millionen-Euro-Investition in den MCC, <strong>und</strong> damit die<br />
größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte, kommt aber auch<br />
der unternehmenseigenen Intralogistik zugute. Zur Logistik gehören<br />
ein Paletten- <strong>und</strong> Behälter-Hochregallager, die Bereiche Wareneingang<br />
<strong>und</strong> Produktionsversorgung sowie Versand. Als Schnittstelle<br />
zur externen Logistik dienen neun Hallentore. Das 24 m hohe<br />
Hochregallager bietet auf einer Fläche von 1.900 m 2 Platz für 16.300<br />
Paletten, ferner sind auf einer Fläche von 400 m 2 15.500 Behälter<br />
untergebracht. Im „Supermarkt“ kümmern sich Mitarbeiter darum,<br />
dass die Werker in der Montage die richtigen Teile bekommen<br />
<strong>und</strong> die richtigen Waren für den Versand bereitgestellt werden.<br />
terial Handling & Logistics <strong>und</strong> Head of Intralogistics Engineering<br />
von Lenze, an einer Rollenbahn in der Vorzone des Hochregallagers<br />
stehen. „In der Vergangenheit hat mich gestört, dass<br />
sich in unserem Antriebstechnik-Portfolio für die horizontale<br />
Fördertechnik eine Lücke befand. Das haben wir geändert“,<br />
schmunzelt Ricke <strong>und</strong> zeigt auf eine Motorrolle, bei der es sich<br />
mit der Motorrolle o450 um eine Neuheit aus der Ideenschmiede<br />
in Extertal handelt.<br />
01<br />
LÜCKE IM PORTFOLIO GESCHLOSSEN<br />
In den Intralogistiksystemen des Standorts kommen Lenze-eigene<br />
Produkte zum Beispiel Motoren zum Einsatz. Beim Betriebsr<strong>und</strong>gang<br />
bleibt Tim-Oliver Ricke, Global Industry Manager Ma-<br />
01 Zu den Intralogistikanlagen am Standort Extertal gehört<br />
auch ein Behälter-Hochregallager, das über eine Stellplatzkapazität<br />
von 15.500 Ladungsträgern verfügt<br />
02 Mit der neuen Motorrolle o450 lässt sich die Varianz<br />
der bisher eingesetzten Rollen deutlich reduzieren,<br />
bei gleichzeitiger Verbesserung der Energieeffizienz<br />
32 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
››<br />
<strong>und</strong><br />
WINFRIED BAUER,<br />
CHEFREDAKTEUR F+H<br />
Beeindruckend zu sehen mit welcher<br />
Leidenschaft das Team des MCC aus<br />
den Erkenntnissen des Betriebs der<br />
Intralogistikanlagen neue Produkte<br />
Lösungen kreiert<br />
Bei der Motorrolle setzt der Hersteller auf das Vernier-Prinzip,<br />
das als Außenläufermaschine im Direktantrieb umsetzbar ist.<br />
Der Motor überträgt seine Rotationsenergie über seinen Rotor direkt<br />
auf das Fördergut oder das Förderband respektive den Fördergurt.<br />
Der Verniermotor selbst kombiniert einen 3-Phasenwechselstrommotor<br />
mit einem verlustfreien magnetischen<br />
Getriebe. Die Motorrolle arbeitet mit 24 oder 48 V. Ricke: „Das<br />
bedeutet, dass auch Nicht-Elektriker den wartungsfreien Motor<br />
02<br />
DIE NEUE MOTORROLLE O450<br />
VEREINT VIELZÄHLIGE<br />
MERKMALE IN EINER EINHEIT<br />
einbauen, verdrahten <strong>und</strong> im Fehlerfall tauschen dürfen.“ Gleichzeitig<br />
sinke aufgr<strong>und</strong> des getriebelosen Antriebs die Varianz im<br />
System.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Designs hat der Motor in Summe geringe Kupfersowie<br />
Eisenverluste. Hierdurch fällt weniger Wärme in der Rolle<br />
an. „Dies wirkt sich auch positiv auf den Wirkungsgrad aus, da<br />
kühlere Kupfer-Wicklungen einen kleinen Widerstand <strong>und</strong> kühlere<br />
Magnete eine höhere magnetische Flussverkettung haben“,<br />
betont Stichweh. Je nach Drehzahl erfülle der Motor die Effizienzklassen<br />
IE7 bis IE9 <strong>und</strong> der Anlagenbetreiber spare bis zu<br />
30 Prozent Energie gegenüber klassischen Systemen. Bis zu 30 kg<br />
schaffe der MDR o450 bei den üblichen Drehzahlen problemlos,<br />
im optimalen Betrieb sogar bis zu 50 kg. „Auch bei niedrigen<br />
Drehzahlen bietet er das volle Überlastmoment, was für das Beschleunigen<br />
von Fördergut vorteilhaft ist.“<br />
DIE DATENFLUT SINNVOLL NUTZEN<br />
Zurück im „Technikum“, in dem sich alles um Innovation dreht<br />
<strong>und</strong> in dem das Unternehmen seit der Eröffnung vor zwei Jahren<br />
mehr als 200 Besucher begrüßen konnte, geht Ricke auf ein Digitalisierungsprojekt<br />
ein. Rückgrat des Projekts bildet der durchgehende<br />
Datenstrom hochauflösender Motor-, Positions- <strong>und</strong> Metadaten<br />
der acht Regalbediengeräte des MCC. „Diese Daten eigenen<br />
sich nicht nur für Condition Monitoring, um den aktuellen<br />
Zustand der Geräte zu überwachen. Darüber hinaus lassen sich<br />
die Daten auch für das Training von Predictive-Maintenance-<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 33
03 05<br />
04<br />
03+04+05 Am Standort Extertal übernehmen interdisziplinäre<br />
Teams aus den Bereichen Elektronik <strong>und</strong> Elektromechanik die Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Produktion von Getriebemotoren <strong>und</strong> Servomotoren<br />
Modellen nutzen, um darauf basierend Ausfälle vorherzusagen<br />
<strong>und</strong> proaktiv zu verhindern.“<br />
Die Datenflut allein, bei acht Regalbediengeräten fallen Daten<br />
in einem Volumen von bis zu einem Petabyte pro Jahr an, stiftet<br />
nicht ohne weiteres einen Mehrwert. Im MCC werden daher nur<br />
die wichtigen Daten intelligent erfasst, bewertet <strong>und</strong> bedarfsgerecht<br />
langfristig vorgehalten. Stichweh: „Aufgr<strong>und</strong> dieser Maßnahmen<br />
reicht ein Bruchteil der Daten aus, um den gewünschten<br />
Mehrwert zu realisieren.“<br />
Werden Anomalien erfasst, werden nicht nur rückwirkend relevante<br />
Daten vorgehalten, sondern auch detaillierte Fehlerinformationen<br />
an die Asset Performance Plattform <strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Ticket-Management weitergeleitet. So werden diese auf<br />
unterschiedlichen Endgeräten verfügbar. In die Plattform sind<br />
Erkenntnisse <strong>und</strong> Entwicklungen aus verschiedenen Projekten<br />
von Lenze eingeflossen. Stichweh: „Die Asset Performance Plattform<br />
dient als zentraler Einstiegspunkt für unsere digitalen Angebote.<br />
Mithilfe der Softwarelösung können Maschinenbauer den<br />
Anlagenbetreibern intelligente Services r<strong>und</strong> um ihre Geräte <strong>und</strong><br />
Systeme anbieten.“ <br />
Winfried Bauer<br />
Fotos: Lenze, <strong>f+h</strong>, Karte auf S. 33: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,<br />
Lizenz: ODbL 1.0<br />
www.lenze.com<br />
ZAHLEN UND FAKTEN DES MECHATRONIC<br />
COMPETENCE CAMPUS<br />
Investition<br />
50 Millionen Euro<br />
Gr<strong>und</strong>fläche<br />
2.200 m² Hochregallager<br />
4.000 m² Zwischenlager- <strong>und</strong> Bereitstellungsfläche<br />
Paletten-Logistik<br />
■ Lager mit 5 Gassen, beidseitig doppelttief<br />
■ Gesamtlagerkapazität 16.300 Paletten<br />
■ Taktzeit pro Gerät: 240 Paletten/h (horizontale Fördertechnik)<br />
Behälter-Logistik<br />
■ Lager mit 3 Gassen, beidseitig, doppelttief<br />
■ Lagerkapazität insgesamt 15.500 Behälter<br />
■ Alle Behälter-RBG mit Rückspeiseeinheiten<br />
■ Ein RBG mit SuperCAPs betrieben, was 30% weniger<br />
Energie verbraucht<br />
■ Fördergeschwindigkeit: 0,5-0,7 m/s (horizontale<br />
Fördertechnik)<br />
■ 3 HUBer, doppelseitig, doppelttief<br />
■ Gesamtlagerkapazität 1.200 Kartons<br />
■ Taktzeit pro RBG: 84 Doppelspiele/h / 130 Hübe/h<br />
Quelle: Lenze<br />
34 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
CHECK, CHECK: DIE WICHTIGSTEN PUNKTE ZUM ABHAKEN<br />
Welche Schritte gehören noch gleich zur Sichtprüfung<br />
des Flurförderzeugs? Welche Funktionen<br />
müssen vor Inbetriebnahme geprüft werden? Mit<br />
der Zeit können sich bei alteingesessenen Staplerfahrern<br />
Fehler bei der täglichen Einsatzprüfung<br />
einschleichen; Neulingen fehlt dagegen häufig die<br />
Routine <strong>und</strong> schnell wird zum Beispiel die Kontrolle<br />
der Bremse vergessen. Mit der Checkliste von<br />
Staplerberater.de, die in einer Kurz- <strong>und</strong> Langversion<br />
verfügbar ist, lässt sich dem entgegenwirken.<br />
Einfach ausdrucken, kopieren, den Mitarbeitern in<br />
die Hand drücken <strong>und</strong> schon laufen Sicht- <strong>und</strong> Funktionsprüfung<br />
des Flurförderzeugs bei allen Mitarbeitern gleich. Beide Varianten, die auf der<br />
nachfolgenden Webseite kosten zum Herunterladen bereitstehen, enthalten zudem Felder, in<br />
denen Stapler-Nummer, Name des Fahrers <strong>und</strong> Datum sowie Uhrzeit eingetragen werden können.<br />
www.staplerberater.de<br />
Arnold_Verladesysteme_43x60mm_2023_04_FUH_05.indd 17.04.2023 09:59:16<br />
1<br />
KONSTRUKTIV ÜBERARBEITETE TELESKOPGABELZINKEN<br />
Die Schulte-Henke GmbH fertigt seit dem Jahr 1974 Anbaugeräte für Gabelstapler unter dem<br />
Produktnamen stabau. Die Teleskopgabeln der Modellreihe TGH haben vor kurzem eine konstruktive<br />
Überarbeitung erfahren. Die Teleskopgabelzinken sind für die Bedienung doppelttiefer<br />
Regalstellplätze sowie die einseitige Lkw-Be- <strong>und</strong> -Entladung geeignet. Zu den Merkmalen der<br />
Anbaugeräte gehören eine vergütete Innengabel, Außenschuhe aus verschleißfestem Stahl <strong>und</strong><br />
eine hochfeste Zylinderlauffläche zur Schonung der Dichtungen. Ein leichter Zugang zu den<br />
Hydraulikanschlüssen, ein auswechselbares Verschleißstück an der Gabelabschrägung sowie ein<br />
mit einem handelsüblichen Ringschlüssel einfach zu lösender Zylinderabschluss kommen den<br />
Servicetechnikern zugute. Die Teleskopgabelzinken TGH lassen sich serienmäßig mit Zinkenverstellungen<br />
kombinieren <strong>und</strong> ermöglichen die hydraulische Positionierung der Gabeln.<br />
www.stabau.com<br />
AUF DEM WEG ZU EINER LESERATE<br />
VON 100 PROZENT<br />
Bei der Text-Vision-Technologie des Unternehmens Prime<br />
Vision werden Fotos von Labeln, die sich auf zum Beispiel<br />
Paketen befinden, aufgenommen <strong>und</strong> diese in einem<br />
vorbereitenden Bearbeitungsschritt optimiert. Daraufhin<br />
wird der zu lesende Text-Block oder Datenstring ermittelt,<br />
extrahiert <strong>und</strong> schließlich mithilfe von künstlicher Intelligenz<br />
(KI) rekonstruiert. Mithilfe dieser Schritte ermöglicht Text<br />
Vision eine automatisierte Intervention bei „No Reads“ mit<br />
einer Zeichenerkennung<br />
als Ergebnis, ohne dass<br />
hierfür der maschinelle<br />
Sortierprozess unterbrochen<br />
werden muss.<br />
Dazu muss die KI-Anwendung<br />
mithilfe des<br />
Deep Learning trainiert<br />
werden. So lässt sich die<br />
entsprechende Region<br />
eines Labels ausfindig machen, die den Datenstring enthält,<br />
der für den Sortierprozess relevant ist. Das System wird<br />
anhand realer Beispiele unterschiedlicher K<strong>und</strong>enlabel<br />
trainiert, damit es lernt, sich auf den relevanten Bereich zu<br />
konzentrieren. Um die Rekonstruktion der maßgeblichen<br />
Daten zu verbessern, kann KI die extrahierten Informationen<br />
mit Datenbanken abgleichen. Letztendlich kann das Texterkennungssystem<br />
für jeden spezifischen Anwendungsbereich<br />
optimiert werden. Somit sind Leseraten von bis zu<br />
98 Prozent möglich.<br />
www.primevision.com<br />
BigForks<br />
Kraftvolle Gabelzinken für sicheres<br />
Handling schwerster Lasten<br />
Tragfähigkeiten bis zu 120 t<br />
Blattlängen bis zu 6.000 mm<br />
Hochleistungsstahl VQ 1300 für härteste Einsatzfälle<br />
High-Tech Wärmebehandlung garantiert<br />
maximale Festigkeit<br />
VETTER Industrie GmbH - www.forks.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 35
BREITES LÖSUNGSPORTFOLIO DECKT VIELFÄLTIGE ANWENDUNGEN AB<br />
DAMIT ES IN DER VERPACKUNGS-<br />
INDUSTRIE RUND LÄUFT<br />
Mithilfe der Asynchron-Servo-Lösungen des<br />
Unternehmens Getriebebau Nord, Bargteheide,<br />
die sich je nach Anwendung auch dezentral<br />
steuern lassen, werden die Anforderungen der<br />
Verpackungsindustrie an Präzision <strong>und</strong> Dynamik<br />
erfüllt. Die Lösungen sparen Platz im<br />
Schaltschrank, reduzieren den<br />
Verkabelungsaufwand <strong>und</strong> entlasten die<br />
übergeordnete SPS. Zu den Anwendern der<br />
Antriebslösungen gehört der niederländische<br />
Maschinenbauer Symach. Lesen Sie mehr!<br />
Die Lösungen des Unternehmens Getriebebau Nord für<br />
die Verpackungsindustrie umfassen den Primär-, Sek<strong>und</strong>är-<br />
<strong>und</strong> „End of Line“-Bereich. Das globale Servicenetzwerk<br />
unterstützt Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer<br />
weltweit von der Entwicklung bis zur Inbetriebnahme <strong>und</strong> realisiert<br />
zentrale <strong>und</strong> dezentrale Antriebslösungen, die mit allen üblichen<br />
Bussystemen kompatibel sind. Für Applikationen im Primärverpackungsbereich<br />
der Lebensmittel- <strong>und</strong> Getränkeindustrie<br />
stehen washdown-geeignete <strong>und</strong> FDA-zertifizierte Antriebe<br />
bis Schutzklasse IP69K zur Verfügung, die unter anderem an Förderbändern<br />
eingesetzt werden. Mit der Oberflächenveredelung<br />
nsd tupH wird das Aluminiumgehäuse ähnlich korrosionsbeständig<br />
wie Edelstahl; selbst bei Reinigung <strong>und</strong> dem Einsatz von<br />
Chemikalien in der Spritzwasserzone. Die Motoren verfügen jedoch<br />
über eine bessere Wärmeleitfähigkeit <strong>und</strong> ermöglichen somit<br />
die Verwendung kleinerer Baugrößen.<br />
Die modularen <strong>und</strong> flexiblen Schneckengetriebe der Baureihen<br />
Universal SI oder SMI mit glatten Oberflächen lassen sich<br />
ebenfalls mit nsd tupH behandeln. Zu den weiteren Merkmalen<br />
gehören das geringe Gewicht in der Aluminiumausführung, die<br />
Überlastfähigkeit sowie der geräuscharme Betrieb <strong>und</strong> sanfte<br />
Lauf. Auch der patentierte Antrieb DuoDrive im hygienefre<strong>und</strong>lichen<br />
Design, der einen IE5+ Synchronmotor mit einem einstufigen<br />
Stirnradgetriebe vereint, lässt sich in der Ausführung mit veredelter<br />
Oberfläche im Spritzwasserbereich einsetzen. Mit dem<br />
Systemwirkungsgrad, der Leistungsdichte <strong>und</strong> der Inbetriebnahme<br />
per „Plug & Play“ ergibt sich eine Senkung der Total Cost of<br />
Ownership (TCO) gegenüber anderen Antriebssystemen.<br />
Im Bereich der Sek<strong>und</strong>ärverpackungen sind Elektromotoren<br />
des Herstellers zum Beispiel eine Alternative zu Pneumatikzylindern<br />
zum Aufrichten oder Verschließen von Kartons. Die Schneckengetriebe<br />
ermöglichen die Umsetzung einfacher <strong>und</strong> schneller<br />
Bewegungen mit großen Übersetzungen.<br />
EXPERTISE FÜR DIE ENDVERPACKUNG<br />
Vielfach sind in Palettiermaschinen dynamische Antriebslösungen<br />
<strong>und</strong> eine präzise Positionierung in mehreren Achsen unerlässlich.<br />
Bei Applikationen mit großer Massenträgheit oder langen<br />
Verfahrwegen im „End of Line“-Bereich kommen in der Regel<br />
Antriebe mit zentral gesteuerten Synchronmotoren zum Ein-<br />
36 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01 Nach der Behandlung mit der Oberflächenveredelung nsd tupH<br />
lassen sich Getriebe, Glattmotoren, Frequenzumrichter <strong>und</strong><br />
Motorstarter auch im Spritzbereich einsetzen<br />
02 Der Antrieb DuoDrive vereint Motor <strong>und</strong> Getriebe<br />
in einem Gehäuse<br />
03 Beispiele für dezentrale Antriebselektronik<br />
sowie für den Schaltschrank<br />
04 Ein Umrichter, zwei Varianten: NordAC On für den Betrieb<br />
mit Asynchronmotoren (vorne im Bild) <strong>und</strong> NordAC On+<br />
für die Kombination mit Synchronmotoren<br />
satz, bei denen die Antriebselektronik im Schaltschrank<br />
untergebracht ist. Die Antriebsspezialisten aus Bargteheide bieten<br />
hierzu Alternativen mit verschiedenen Performance-Leveln<br />
– dazu gehören Synchron- <strong>und</strong> Asynchronmotoren (IE3 oder<br />
IE5+) mit Flachgetriebe, Stirnradgetriebe oder Kegelradgetriebe<br />
sowie zentralem oder dezentralem Frequenzumrichter.<br />
Servoantriebe mit Synchron- oder Asynchronmotoren <strong>und</strong> motormontiertem<br />
Frequenzumrichter ermöglichen schlankere <strong>und</strong><br />
effizientere Antriebslösungen als mit einem klassisch zentral gesteuerten<br />
Synchronmotor. Die Frequenzumrichter aus dem Baukasten<br />
des Herstellers lassen sich schnell installieren, einfach bedienen<br />
<strong>und</strong> sind mit allen marktüblichen Bussystemen <strong>und</strong> Steuerungen<br />
kompatibel. Merkmale wie die SPS-Funktionalität für antriebsnahe<br />
Funktionen, eine Energiesparfunktion für den<br />
Teillastbereich, die Positioniersteuerung Posicon, integrierte<br />
Bremschopper für den 4-Quadrantenbetrieb sowie funktionale Sicherheit<br />
mit Safe Torque Off (STO) <strong>und</strong> Sicherer Stopp 1 (SS1) unterstreichen<br />
den Anwendernutzen. Die Umrichter können mit einer<br />
Steuerung (open-loop) zusammenarbeiten oder in einem Regelkreis<br />
(closed-loop) eingesetzt werden <strong>und</strong> sind für den Betrieb<br />
von Asynchron- <strong>und</strong> Synchronmotoren ausgelegt. Die Stromvektorregelung<br />
kann dabei das Optimum an Drehmoment in unterschiedlichen<br />
Last- <strong>und</strong> Drehzahlsituationen herausholen. Darüber<br />
hinaus können die Umrichter Antriebsaufgaben übernehmen.<br />
WEITERENTWICKLUNG MIT MEHRWERT<br />
In der Vergangenheit setzte das niederländische Maschinenbauunternehmen<br />
Symach auf zentrale Antriebssteuerungen. Hierfür<br />
waren auf der Maschinenoberseite montierte Schaltkästen notwendig,<br />
die Platz beanspruchten, zusätzliche Kosten verursachten<br />
<strong>und</strong> den Zugang bei Wartungsarbeiten behinderten. Alles in<br />
allem Punkte, die das Unternehmen veranlassten, über eine Umrüstung<br />
nachzudenken. Auf Empfehlung des Antriebsexperten<br />
Nord entschied man sich dafür im Zuge der Modernisierung dynamische<br />
<strong>und</strong> schlanke Asynchrontechnik zu verwenden anstelle<br />
der zentral gesteuerten Synchronantriebe.<br />
Die Palettierer werden über ein Transportband beschickt <strong>und</strong><br />
das Stückgut von einer Zentriereinheit ausgerichtet. Ein Manipulator<br />
sorgt für die stabile Lagenbildung. Im Anschluss gelangt die<br />
Palette über eine Rollenbahn zu einer gleichfalls von Symach<br />
hergestellten Wickelmaschine.<br />
Die Getriebemotoren mit direkt auf dem Motor montierten<br />
Frequenzumrichtern der Baureihe NordAC Flex SK 200E schaffen<br />
die Voraussetzungen für die Steuerung der Bewegungsabläufe<br />
des Greifers <strong>und</strong> der Zentriereinheit. In der Quintessenz lassen<br />
sich gegenüber der in der Vergangenheit genutzten Lösung die<br />
Gesamtbetriebskosten reduzieren.<br />
Fotos: Getriebebau Nord<br />
www.nord.com<br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 37
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
LOGISTICS & AUTOMATION<br />
DIE KOMPLETTE PROZESSKETTE DER<br />
INTRALOGISTIK AN EINEM ORT<br />
DATEN UND<br />
FAKTEN<br />
Logistics & Automation <strong>und</strong><br />
Empack Hamburg<br />
Termin: 12. <strong>und</strong> 13. Juni <strong>2024</strong><br />
Öffnungszeiten: Mittwoch, 9∶00 bis<br />
17∶00 Uhr <strong>und</strong> Donnerstag, 9∶00 bis<br />
16∶00 Uhr<br />
Ort: Messehalle Hamburg-Schnelsen,<br />
Modering 1a, 22457 Hamburg<br />
Ticketpreis: 2-Tages-Ticket für 30,-<br />
Euro (gilt für beide Fachmessen)<br />
Veranstalter: Easyfairs Deutschland<br />
GmbH, München<br />
Der Code für ein kostenfreies<br />
Messeticket lautet: 1609<br />
Kompakt, regional, informativ, mit Full-Service-<br />
Paket für Aussteller <strong>und</strong> Besucher: So sind<br />
Fachmessen effizient <strong>und</strong> erfolgreich. Das wird<br />
die Branchenmesse Logistics & Automation in<br />
diesem Jahr – vom 12. bis 13. Juni <strong>2024</strong> in<br />
Hamburg. Besucher dürfen sich auf eine<br />
spannende Messe mit aktuellen<br />
Schwerpunktthemen <strong>und</strong> einem<br />
Rahmenprogramm freuen.<br />
Maria Soloveva, Projektleiterin vom Messeveranstalter<br />
Easyfairs, München: „Wir planen keine Imagemesse,<br />
sondern eine Plattform für den Austausch der Aussteller<br />
mit den Besuchern, die oft mit konkreten Fragestellungen<br />
<strong>und</strong> Projekten auf die Messe kommen. So hat es sich<br />
bewährt, <strong>und</strong> so schätzt es die Community der Intralogistik.“<br />
EIN SMARTER STARTPUNKT FÜR DIE<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
Ziel ist es, den Besuchern aus der Intralogistik <strong>und</strong> allen relevanten<br />
Industriebranchen einen ebenso umfassenden wie konzentrierten<br />
Überblick über den Stand der Technik sowie über<br />
Neu heiten <strong>und</strong> Trends der Logistik zu geben – stressfrei, ohne<br />
große Wartezeiten, auf den Punkt gebracht. Die Stände sind<br />
klein, die Wege kurz, <strong>und</strong> die kollegiale <strong>und</strong> persönliche Atmosphäre<br />
erleichtert es den Besuchern, mit den Logistik-Experten<br />
der ausstellenden Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Das<br />
„Easy Entry“-Konzept <strong>und</strong> der Kontaktdatenaustausch per<br />
Smart Badge tragen dazu bei, dass die Besucher den Messetag<br />
effizient nutzen können. Darüber hinaus findet zeitgleich am<br />
selben Ort die Empack als regionale Fachmesse für Verpackungstechnik<br />
statt.<br />
Auf der Empack erwartet die Besucher ein kompakter <strong>und</strong> konzentrierter<br />
Überblick, der die komplette Wertschöpfungskette<br />
des Verpackens abbildet. Dazu zählen die Materialien sowie<br />
Verpackungsmaschinen <strong>und</strong> -technik. Anbieter von Kunststoffverpackungen<br />
sind zahlreich vertreten, ebenso Hersteller von<br />
Faltschachteln. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kennzeichnungs-<br />
<strong>und</strong> Identifikationstechnik. Abger<strong>und</strong>et wird das Messe-<br />
Bild durch zahlreiche qualifizierte Dienstleister sowohl für die<br />
Konzeption <strong>und</strong> das Design von nachhaltigen Verpackungen als<br />
auch für die Lohnverpackung <strong>und</strong> -abfüllung.<br />
Hamburg ist der ideale Messestandort für eine regionale Logistikmesse<br />
im Norden. In der Metropolregion werden überproportional<br />
viele Güter verpackt <strong>und</strong> umgeschlagen. Der Hafen schafft<br />
die Verbindung zu den weltweiten Warenströmen. Große Konsumgüterhersteller<br />
haben im Raum Hamburg ihren Sitz, viele<br />
Handelshäuser, international führende Maschinenbauer – <strong>und</strong><br />
nicht zuletzt namhafte Hersteller zum Beispiel von Verpackungsmaschinen<br />
<strong>und</strong> Flurförderzeugen.<br />
Fotos: Easyfairs<br />
www.intralogistik-messen.de<br />
38 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
WERKZEUGWENDER BEWEGT AUFGRUND<br />
INDIVIDUELLER ADAPTIONEN AUCH KOMPLEXE TEILE<br />
SICHERHEIT UND EFFIZIENZ ERHÖHT<br />
Für das Wenden von Spritzgußformen nutzt die<br />
Plastro Mayer GmbH aus Trochtelfingen eine<br />
Sonderkonstruktion des Kipptischs Tool Mover<br />
Protech. Mit der auf die Belange des<br />
Kunststoffherstellers abgestimmten Lösung der<br />
Leiritz Maschinenbau GmbH, Pappenheim,<br />
wurden nicht nur die Betriebsabläufe verbessert.<br />
Der Kunststoffhersteller Plastro Mayer setzte für das Wenden<br />
von Spritzgußformen in der Vergangenheit Krane<br />
<strong>und</strong> Gabelstapler ein. Der Drehvorgang der Werkzeuge<br />
<strong>und</strong> Gussformen war hierbei aufgr<strong>und</strong> ihrer Beschaffenheit<br />
<strong>und</strong> Schwerpunktlage nicht ausreichend gesichert. Beschädigungen<br />
durch die ruckartigen Bewegungen ließen sich mitunter<br />
nicht vermeiden. Vom Risiko für Leib <strong>und</strong> Leben der Werker<br />
ganz zu schweigen. Der Drehvorgang wirkte sich zudem negativ<br />
auf die Produktionsabläufe aus. Abhilfe war unerlässlich. Auf der<br />
Suche nach adäquaten Betriebsmitteln wurde man auf den elektrisch<br />
angetriebenen Kipptisch Tool Mover Protech aufmerksam.<br />
Mithilfe dieser Lösung lassen sich die Gussformen <strong>und</strong> Maschinenteile<br />
mit einem Gewicht von bis zu zehn Tonnen kontrolliert<br />
um bis zu 90° wenden. Ein Kran oder Gabelstapler wird nur noch<br />
zum Beschicken des Tischs benötigt. Die Plattformen lassen sich<br />
ferner stufenlos auch bei weniger als 90° fixieren, sodass die<br />
Werkstücke nicht unbeabsichtigt kippen können. Manuelle Tätigkeiten<br />
bei den Wendevorgängen entfallen, was sich positiv auf<br />
die Arbeitsbedingungen auswirkt. Darüber hinaus profitiert das<br />
Unternehmen gegenüber den Abläufen in der Vergangenheit von<br />
einer Zeitersparnis.<br />
PASSGENAU ANGEFERTIGT<br />
Um die Voraussetzungen für einen sicheren Drehvorgang zu<br />
schaffen, musste der Kipptisch auf die Gegebenheiten des Kunststoffherstellers<br />
angepasst werden. Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl an<br />
Werkzeugen realisierte der Maschinenbauer eine Sonderanfertigung.<br />
„Im Vorfeld hat die Inhouse-Konstruktionsabteilung von<br />
Plastro Mayer uns CAD-Daten über ihr größtes Werkzeug <strong>und</strong><br />
solche mit ungleichmäßigen Schwerpunkten, zum Beispiel äußere<br />
Hydraulikzylinder, zur Verfügung gestellt“, so Sebastian Ehard,<br />
geschäftsführender Gesellschafter der Leiritz Maschinenbau<br />
GmbH. „Anhand dieser Informationen konnten wir den Tool Mover<br />
exakt auf die Bedürfnisse der Anwendung auslegen.“<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Betriebsstruktur mit hausinterner Fertigung findet<br />
der Maschinenbauer auf derartige Anfrage rasch eine Lösung. Im<br />
Projekt Plastro Mayer vergingen von der Bestellung bis zur Lieferung<br />
<strong>und</strong> Installation nur zehn Monate.<br />
Der Tool Mover ist geschlossen ausgeführt. Auf diese Weise<br />
werden Scher- <strong>und</strong> Quetschstellen nahezu komplett vermieden.<br />
Ein optisches <strong>und</strong> ein akustisches Signal machen die Werker auf<br />
den Start des Wendevorgangs aufmerksam. Aufgr<strong>und</strong> der zum<br />
Einsatz kommenden Antriebe, Maschinenelemente <strong>und</strong> Materialien<br />
ist der Kipptisch robust <strong>und</strong> wartungsarm.<br />
WB<br />
Foto: Leiritz Maschinenbau<br />
www.leiritz-maschinenbau.de<br />
www.saar-lagertechnik.com<br />
Dynamik in allen Dimensionen.<br />
Legen Sie Ihr Projekt in unsere Hände!<br />
Wir entwickeln maßgeschneiderte Lagerlösungen für<br />
jeden Bedarf, individuell nach Ihren Anforderungen.<br />
Saar Lagertechnik GmbH | Wiesenweg 2b | 65812 Bad Soden | Telefon: +49 6196 5605 50 | info@saar-lagertechnik.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 39
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK 4.0<br />
AUF DEN<br />
PUNKT<br />
GEBRACHT<br />
MANFRED WEBER,<br />
REDAKTEUR<br />
Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />
aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />
filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />
recherchieren Inhalte mit echtem<br />
Nutzwert für den Intralogistiker<br />
Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />
schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />
entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />
Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />
an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />
MODULAR AUFGEBAUTE LAGERSCANNUNG<br />
Mithilfe der vom Unternehmen Dr. Malek Software neu entwickelten<br />
M3 Lagerscannung für das Lagerverwaltungssystem M3 LVS<br />
inklusive einer für Android entwickelten App wird die bisherige<br />
Lösung für das Scannen im Lager abgelöst. Bei der Entwicklung<br />
standen die Anwenderfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> eine moderne Optik im<br />
Vordergr<strong>und</strong>. Bislang stand die neue Technologie nur für die M3<br />
Umschlagscannung zur Verfügung. Die Scansoftware ist modular<br />
aufgebaut <strong>und</strong> lässt sich für verschiedene Prozesse beim Einlagern,<br />
Umlagern oder Auslagern konfigurieren. R<strong>und</strong> 20 Prozesse – wie<br />
das Vereinzeln oder Umpacken von Packstücken beim Einlagern –<br />
stehen vorkonfiguriert zur Verfügung. Dadurch können sich<br />
Logistikdienstleister ohne großen Aufwand auf die Wünsche ihrer<br />
Auftraggeber einstellen.<br />
WWW.DR-MALEK.DE<br />
WEBSEITE: RELAUNCH BEI STÖCKLIN<br />
Gemäß dem Unternehmensclaim „Home of<br />
Intralogistics: alles unter einem Dach“, ist die neue<br />
Stöcklin-Webseite live gegangen. In einer Visualisierung<br />
wird das Lösungsportfolio des Unternehmens<br />
für einen optimierten Material- <strong>und</strong> Datenfluss auf<br />
einem Blick präsentiert. Anhand einer großen<br />
Auswahl an Referenzen, nach Branche oder Technologien<br />
geclustert, wird das Lösungspotenzial der<br />
Systemlösungen in der Praxis aufgezeigt. Bei der<br />
Umsetzung des Relaunchs stand die Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit,<br />
Interaktivität <strong>und</strong> eine nachhaltige<br />
Lösungskompetenz im Fokus. Der Launch bildet den<br />
Startpunkt, um kontinuierlich das digitale Schaufenster<br />
mit relevanten Informationen <strong>und</strong> Lösungen<br />
zu einer Lösungsplattform auszubauen.<br />
WWW.STOECKLIN.COM<br />
40 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
STÜHLERÜCKEN BEI JUNGHEINRICH<br />
Heike Wulff als Designated CFO in den Vorstand<br />
berufen<br />
bit.ly/jungh-fuh-24<br />
DIE TOP<br />
ONLINE-ARTIKEL<br />
DER F+H WEBSITE<br />
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />
fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />
auf unserer Internetpräsenz<br />
Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />
bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />
Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />
CELLUMATION RÄUMT VDI LOGISTIK-<br />
INNOVATIONSPREIS AB<br />
Crossdock-Lösung ausgezeichnet<br />
bit.ly/cellumation-fuh-24<br />
NEUER VERTRIEBSLEITER BEI VMT<br />
Thomas Menzer verantwortet weltweiten Vertrieb<br />
bit.ly/vmt-fuh-24<br />
PER HANDSCHLAG BESIEGELT<br />
K. Hartwall <strong>und</strong> Bosch Rexroth vereinbaren<br />
Zusammenarbeit<br />
bit.ly/hartwall-fuh-24<br />
LOGIMAT ERZIELT SPITZENWERTE<br />
Zuwächse bei Besucherzuspruch, Ausstellerzahl,<br />
Ausstellungsfläche <strong>und</strong> Produktpremieren<br />
bit.ly/logimat-fuh-24<br />
EXCLUSIVE<br />
CONTENT<br />
nur online<br />
www.bit.ly/acatech-fuh-24<br />
QUALITÄTSSICHERUNG PER APP<br />
Mithilfe des Bildgebungs- <strong>und</strong> Analysetool Roastpic<br />
lassen sich Farbe, Größe <strong>und</strong> Anzahl der Defekte<br />
verschiedener Kaffeechargen vergleichen <strong>und</strong><br />
datenbasierte Entscheidungen für eine intelligente<br />
Qualitätskontrolle treffen. Die Bohnen werden auf<br />
das Roastpic Photosheet gelegt, fotografiert <strong>und</strong><br />
das Bild sowie die analysierten Daten können<br />
sofort eingesehen werden. Um den individuellen<br />
Bedürfnissen der Qualitätskontrolle im Kaffeesektor<br />
gerecht zu werden, ist die abonnementbasierte<br />
Roastpic-App in drei verschiedenen Lizenzversionen<br />
verfügbar. Sie bietet zuverlässige <strong>und</strong> unbegrenzte<br />
Daten, die in der Cloud gespeichert werden<br />
können.<br />
WWW.PROBAT.COM<br />
KI UND MENSCH SOLLTEN ALS<br />
TEAM ZUSAMMENARBEITEN<br />
In der neuen Expertise „Künstliche Intelligenz <strong>und</strong> industrielle<br />
Arbeit“ des Forschungsbeirats Industrie 4.0 zeigen das<br />
Fraunhofer IEM, Paderborn, <strong>und</strong> das Fraunhofer IML,<br />
Dortm<strong>und</strong>, Gestaltungsoptionen <strong>und</strong> Handlungsfelder auf,<br />
wie KI in der deutschen Industrie erfolgreich eingesetzt werden<br />
kann. Ziel ist sowohl eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
als auch eine Aufwertung von Arbeitsplätzen. Der KI-<br />
Einsatz beinhaltet Produktionsabläufe planen, Montagetätigkeiten<br />
übernehmen, Steuerungen programmieren oder Lager<br />
organisieren.<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 41
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
MAX MEISTER<br />
Was war die beste Entscheidung in Ihrer<br />
beruflichen Laufbahn?<br />
Die Entscheidung mich im Studium auf<br />
die Logistik zu konzentrieren war eine<br />
super Entscheidung. Ich gestehe, das<br />
wusste ich damals aber nicht.<br />
Ihre größte Herausforderung in den<br />
nächsten zwölf Monaten?<br />
Die Entscheidung über unseren geplanten<br />
Neubau zu treffen, wird nicht einfach.<br />
Es gibt viele Varianten, die alle Vor- <strong>und</strong><br />
Nachteile haben. Ich hoffe, wir sind mutig<br />
genug.<br />
Ist die Digitalisierung Segen oder Fluch?<br />
100%iger Segen. Wir haben dadurch die<br />
Chance uns zu differenzieren <strong>und</strong> Prozesse<br />
zu automatisieren, die eigentlich niemand<br />
machen möchte.<br />
Wie oft schauen Sie täglich aufs Handy?<br />
Zu oft. Ich schaue mal schnell nach. Gestern<br />
106-mal. Das war in der Vergangenheit<br />
noch schlimmer, aber ich nutze jetzt<br />
die App One Sec. Deswegen geht der<br />
Trend nach unten.<br />
Wie können Sie vom Alltag abschalten?<br />
Ich brauche lange, um abzuschalten.<br />
Deswegen liebe ich es, lange Urlaub mit<br />
meiner Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en zu machen.<br />
Schneller klappt es bei meinem Lieblingshobby:<br />
Offroad-Trophys als Beifahrer<br />
meiner Frau zu bestreiten. Da bin ich voll<br />
fokussiert <strong>und</strong> habe „Urlaub“ im Kopf.<br />
PERSON<br />
Max Meister ist Co-CEO von Ludwig Meister,<br />
technischer Großhändler <strong>und</strong> Supply-Chain-<br />
››ZUR<br />
Optimierer. Seit dem Jahr 2018 hostet er<br />
auch den Podcast Max & die Supplychainhelden.<br />
Max Meister sagt über sich selbst,<br />
er sei gut gelaunt seit dem Jahr 1982 <strong>und</strong><br />
ein Logistik-Nerd aus Leidenschaft.<br />
Was halten Sie vom aktuellen<br />
Nachhaltigkeitsboom?<br />
Ich würde mich freuen, wenn es weniger<br />
„Green Washing“ gäbe. Wir sollten in<br />
Deutschland diesen Trend als Chance<br />
begreifen <strong>und</strong> Vollgas in der Entwicklung<br />
von grünen Lösungen geben.<br />
Auf was könnten Sie in Ihrem Leben<br />
verzichten?<br />
Social Media.<br />
42 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
IM NÄCHSTEN HEFT: 06/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 06. 06. <strong>2024</strong><br />
ANZEIGENSCHLUSS: 21. 05. <strong>2024</strong><br />
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DEM CHEFREDAKTEUR:<br />
Winfried Bauer<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
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01 Um die Taktzeit <strong>und</strong> die Prozessqualität für die Montage<br />
von Membrankappen zu verbessern, hat das Unternehmen<br />
ProMinent den Ablauf mit einer Anlage aus dem Hause MiniTec<br />
automatisiert<br />
Foto: MiniTec<br />
02 Die Kloeckner Metals Germany GmbH (KMG) hat am<br />
Standort in Nürnberg eine auf virtueller Realität basierende<br />
Trainingssoftware für Kranführer eingeführt, die die Voraussetzungen<br />
für noch mehr Sicherheit schaffen soll<br />
Foto: Kloeckner Metals Germany<br />
03 Die Redaktion <strong>f+h</strong> hat sich mit Rolf Eiten getroffen. Im<br />
Interview bezieht der President <strong>und</strong> CEO von Clark Europe<br />
Stellung, wie sich der Flurförderzeughersteller gegenüber dem<br />
Megatrend Automatisierung positioniert<br />
Foto: Clark Europe<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/05 43
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Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Müller-Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
c.nawrath@vfmz.de<br />
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Praktische Informationen<br />
Öffnungszeiten<br />
Mittwoch, 15.05.<strong>2024</strong> Mittwoch, 12.06.<strong>2024</strong><br />
9:00 – 17:00 Uhr 9:00 – 17:00 Uhr<br />
Donnerstag, 16.05.<strong>2024</strong> Donnerstag, 13.06.<strong>2024</strong><br />
9:00 – 16:00 Uhr 9:00 – 16:00 Uhr<br />
Dortm<strong>und</strong><br />
Hamburg<br />
Messe Dortm<strong>und</strong><br />
MesseHalle<br />
Halle 4<br />
Hamburg-Schnelsen<br />
Rheinlanddamm 200 Halle EG <strong>und</strong> OG<br />
44139 Dortm<strong>und</strong> Modering 1a<br />
22457 Hamburg<br />
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