Melange No30
Melange - Das Lifestyle Magazin der Agentur Melange aus Murnau in Oberbayern.
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SEPP SCHLEICHER<br />
KÖNIG<br />
LUDWIG II.<br />
VON BAYERN:<br />
SAMMLUNG<br />
VON SEPP SCHLEICHER<br />
Auf den Spuren König Ludwig II. von Bayern fahren wir mit unserem<br />
Team zum Rossberghof südöstlich von Nürnberg, der von Sepp<br />
Schleicher und seiner Familie mit zahlreichen Tieren bewohnt wird.<br />
An diesem besonderen Ort hütet Schleicher nach seinen Angaben<br />
ca. 3.000 originale Gegenstände aus dem Besitz Ludwig II.<br />
Die durch Fernsehen und YouTube bekannte „Sammlung Sepp<br />
Schleicher“ wurde von ihm mit viel Herzblut in einem Zeitrahmen<br />
von 40 Jahren aufgebaut. Sepp Schleicher ist Gestalttherapeut, Heilpraktiker,<br />
Ludwig II.-Sammler und Forscher, um nur einige Stichwörter<br />
zu nennen. Als er uns im Freien empfängt, entdecken wir<br />
gleich eine goldene Anstecknadel mit L und Krone an seiner Krawatte,<br />
die Ludwig II. persönlich verschenkte. Wir werden durch die<br />
Zimmer im Eingangsbereich geführt und sind überwältigt von der<br />
Fülle an historischen Gegenständen. Jede Nische des Hauses ist mit<br />
der Aura König Ludwig II. erfüllt.<br />
Ludwigseum<br />
Der Hausherr bittet uns in das Wohnzimmer und erzählt uns beim Tee von seiner großen Vision, dem „Ludwigseum“, wie er es getauft hat. Ziel<br />
dieser Stiftung soll die professionelle Ausstellung seiner Sammlung für ein breites Publikum an einem geeigneten Ort sein. Es soll ein einzigartiger<br />
Rahmen werden, „in dem jeder König Ludwig II. erleben kann und mit dessen Kostbarkeiten und königlichem Geist in Verbindung kommt“.<br />
Die 3.000 Memorabilien sollen nicht einfach nur ausgestellt werden. Es ist Sepp Schleicher ein besonderes Anliegen, dass das „Ludwigseum“<br />
ein lebendiger Treffpunkt für Menschen wird. Ein beispielloser Ort, an dem Besucher*innen das Herz aufgeht, indem sie auch die Spiritualität<br />
Ludwigs und die „Beseeltheit“ der von ihm geschaffenen Gegenstände erleben können.<br />
Reise in die faszinierende Welt König Ludwig II.<br />
Sepp Schleicher nimmt uns mit in sein Reich und wir dürfen eine unvergessene Führung erleben. Er zeigt uns einen Ring und erzählt hierzu<br />
eine Anekdote: Es ist der Geschenkring König Ludwig II. an dessen letzten Vorreiter Fritz Schwegler, von dem wir in der vorherigen Ausgabe<br />
dieser Serie erfahren haben. Wir bekommen die Totenmaske Ludwigs aus Bronze, die Kaiserin Sisi aufbewahrte, vorgeführt und zahllose<br />
kostbare Geschenke des Königs an Sisi, seine Mutter und an Freunde. Wir werden durch die Zimmer geführt, jedes ist bis in den letzten<br />
Winkel mit originalen Stücken gefüllt, die als gesamtes Konvolut für die bayerische Geschichte bedeutsam sind. Darunter befinden sich eine<br />
goldene Taschenuhr und Tabakdose Ludwig II., beides Geschenke an Richard Wagner; vom König getragene Utensilien, wie seine Uhren,<br />
Uhrenketten usw. Sepp Schleicher erklärt uns den Hintergrund von Zeichnungen, Malereien und Scherenschnitten Ludwigs aus seiner<br />
Jugendzeit. Wir kommen vorbei an goldenen Leuchtern und Kristallvasen mit Schwanengriff, die auf seinen Tischen standen, und vielem<br />
mehr. „Die Schlösser waren nicht so leer wie heute“, führt Schleicher aus. „Viele Teile wurden gestohlen, sind verschwunden oder wurden verschenkt.“ Besonders<br />
eindrucksvoll sind auch die persönlichen Tisch-Gedecke des Königs, die seinen Geschmack erleben lassen. Wir bekommen als Beleg<br />
kostbar bemalte Porzellanteller, ein goldenes Besteck, die Schwanen-Tasse und goldene Gewürzdosen für Herrenchiemsee mit Sonnen-Ornamentik<br />
zu sehen, die von König Ludwig II. eigenhändig benutzt wurden. Zu jedem Objekt gibt es eine Geschichte. Wir kommen aus dem<br />
Staunen nicht heraus. Sepp Schleicher betont, dass Ludwig auf jedes noch so kleine Detail größten Wert legte und alles für seine Schlösser<br />
selbst entwarf und neu anfertigen ließ. „Diese Mythologie und Schöpferkraft ist einzigartig in dieser Epoche Europas.“ Sepp Schleicher ist mit der Ansicht<br />
nicht allein. Das belegen der aktuelle Antrag für die Königsschlösser als UNESCO Welterbe und die kulturübergreifende Begeisterung<br />
eines Millionenpublikums. „Ludwig II. hat das Leben an sich positiv betrachtet und darüber hinaus verfeinert und zelebriert wie kaum ein anderer“, ist sich<br />
Sepp sicher, „die großzügigen Geschenke an Menschen, die dem König etwas bedeutet haben, belegen, dass er auch andere daran teilhaben hat lassen und sich<br />
intensiv um Freundschaften bemühte.“<br />
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