Melange No30
Melange - Das Lifestyle Magazin der Agentur Melange aus Murnau in Oberbayern.
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MIT DEM GASTRONOMIEHERZ<br />
Marco Pollinis Augen und Ohren sind überall. Während<br />
er den Kaffee serviert, hört er seinen Mitarbeitern zu und<br />
sagt ihnen ein paar Sätze auf Italienisch. Während er am<br />
Tisch erzählt, schaut er, ob sie ordentlich putzen. Und als<br />
das junge Paar kommt, das morgen bei ihm im „al lago“<br />
Hochzeit feiert, springt er gleich auf und berät sie zur<br />
Frage der Sitzordnung. Das Restaurant am Staffelsee ist<br />
noch ein bisschen Baustelle. Doch schon morgen, an einem<br />
Frühlingssamstag im März, nach zwei Monaten Umbau,<br />
soll alles in neuem Glanz erstrahlen.<br />
Marco Pollini (34), Murnauer Gastronom aus Leidenschaft,<br />
wird nicht ruhen, ehe er sein Ziel erreicht hat: Die<br />
Hochzeitsgesellschaft soll voll und ganz die Torte und den<br />
Seeblick genießen. So hat er es schon immer gemacht. Er<br />
hatte eine Vision, er hat Gas gegeben, er hat gearbeitet.<br />
Und er hat es geschafft. Von „minus null“, wie er sagt, auf<br />
hundert. Inzwischen führt er zwei der beliebtesten Lokale<br />
am Staffelsee: das „da noi“ im Murnauer Untermarkt und<br />
das „al lago“ am Seehauser Strandbad.<br />
Italienisch-bayerische<br />
Gastfreundschaft<br />
Marco Pollini – der Name allein lässt einen an Spaghetti, Gelato und<br />
Amore denken. Tatsächlich stammt er aus einer italienischen Gastronomenfamilie.<br />
Zumindest ist Papa Pollini Italiener, der mit 20 Jahren<br />
nach Deutschland kam und 1968 sein erstes Restaurant in Bad Tölz<br />
eröffnete. Die Mama stammt vom Bodensee. Kennengelernt haben<br />
sich die Eltern aber am Tegernsee. Eine europäische Mischung.<br />
Doch Marco Pollini sieht sich ganz klar als Bayer, geboren in Possen-<br />
hofen am Starnberger See, aufgewachsen in Garmisch-Partenkirchen.<br />
„Ich bin stolz auf Bayern. Ich bin glücklich, dass ich hier lebe.“ Wenn er<br />
in seinem Zimmer in Garmisch-Partenkirchen aufgewacht ist, sah<br />
er den Waxenstein durchs Fenster. „Ich durfte alles machen.“ Fußballspielen,<br />
Skifahren, Skispringen. „Ich hatte die schönste Kindheit, die man<br />
sich vorstellen kann.“<br />
Auf dem Werdenfels-Gymnasium war es manchmal aber nicht so<br />
lustig. Da wurde der italienische Bayer auch mal gehänselt. Die<br />
Isartaler nannten ihn „Tortellini“ oder „Cipollini“. Aber das kann<br />
einen Marco Pollini nicht erschüttern. Er machte Abitur, wenn<br />
auch „mit Ach und Krach, weil ich eine faule Socke war“. Danach wollte er<br />
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