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Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 24

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Macher & Märkte |<br />

Mit neuen Thermolyseanlagen lassen sich<br />

Gummi und diverse Kunststoffe effizient<br />

wiederverwerten. Rezyklate wie Polyester<br />

aus alten PET-Flaschen oder Abfällen aus<br />

der Landwirtschaft haben einen wachsenden<br />

Anteil am Reifenmaterial. Neue Modelle<br />

bestehen teilweise schon zu einem<br />

überwiegenden Teil aus recycelten Materialien.<br />

Auch im Rennsport wird die Integration<br />

nachhaltiger Reifenkomponenten<br />

beschleunigt.<br />

Natürlich inspiriert:<br />

wachsender Anteil<br />

an Biomaterialien<br />

Für mehr Nachhaltigkeit setzt die Reifenbranche<br />

auch vermehrt auf biologische<br />

Inhaltsstoffe. Viele Hersteller zielen langfristig<br />

auf eine Produktion von Reifen aus<br />

vollständig recycelten oder biologisch erzeugten<br />

Materialien. Schon heute erfüllen<br />

Reifen mit einem hohen Anteil an Biomaterialien<br />

die gleichen Anforderungen wie konventionelle<br />

Modelle. Unter anderem werden<br />

die Vorprodukte für synthetischen Kautschuk<br />

aus Biomasse gewonnen. Auch biologische<br />

Materialien wie Naturkautschuk,<br />

Orangenschalen und Reishülsen oder Reifeninnenlack<br />

auf Wasserbasis kommen<br />

als umweltverträgliche Komponenten zum<br />

Einsatz. Von der Natur inspiriert sind indes<br />

nicht nur Biomaterialien, sondern auch<br />

neue Reifenprofile, die mehr Komfort und<br />

leisere Fahrtgeräusche ermöglichen.<br />

Gemeinsam für<br />

die Kreislaufwirtschaft<br />

Für eine noch effektivere Umsetzung der<br />

Nachhaltigkeitsbestrebungen innerhalb<br />

der Branche werden auch politische Regelungen<br />

auf europäischer Ebene angestrebt.<br />

Neben anderen Organisationen verfolgt das<br />

Innovationsforum Allianz Zukunft Altreifen<br />

(AZuR) diese Absicht. Hierfür soll eine<br />

Altreifen-Resolution unterzeichnet werden.<br />

Gefordert wird unter anderem, dass alle in<br />

der EU eingesetzten Reifen auch wiederverwendet<br />

oder Neureifen möglichst nachhaltig<br />

hergestellt werden müssen.<br />

Auch Koelnmesse<br />

setzt auf Nachhaltigkeit<br />

Ganz auf Nachhaltigkeit setzt auch die Koelnmesse<br />

und hat dazu eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie<br />

entwickelt. „Seit einem<br />

knappen Jahrzehnt nutzen wir am<br />

Messeplatz <strong>Köln</strong> bereits zahlreiche Möglichkeiten,<br />

um nachhaltig zu arbeiten.<br />

Jetzt kommen uns weitere technische Innovationen<br />

zugute, mit denen wir unser<br />

Messegelände noch klimaschonender<br />

bewirtschaften können. Nachhaltiges<br />

Messegeschäft wird so zum Treiber einer<br />

nachhaltigen <strong>Wirtschaft</strong>, in der die Koelnmesse<br />

zusätzlich zur eigenen Optimierung<br />

auch Ausstellenden hilft, ihre eigenen<br />

Klimaziele zu erreichen“, erläutert Prof.<br />

Dr. Christian Glasmacher, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung und Geschäftsbereichsleiter<br />

Corporate Development & Sustainability,<br />

am Ende des umfassenden Erarbeitungsprozesses<br />

der Strategie. Und ergänzt:<br />

„Nature, Events und Community – in<br />

diesen drei zentralen Handlungsfeldern<br />

bündeln wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten.<br />

Unser Ziel ist es, mit konkreten<br />

Schritten über die reine Klimaneutralität<br />

hinauszugehen und gemeinsam eine Zukunft<br />

zu gestalten, in der Verantwortung<br />

und Innovation zu konkreten Verbesserungen<br />

führen – im sozialen Umfeld oder<br />

in der Schonung wertvoller Ressourcen.“<br />

Bis 2028 Einsparung von<br />

5.800 Tonnen CO2<br />

Das Unternehmen plant unter anderem, seine<br />

Vorreiterrolle gemeinsam mit E.ON auszubauen.<br />

Ab 2028 – fünf Jahre früher als<br />

gedacht – sollen auf einem der größten innerstädtischen<br />

Messeareale der Welt jährlich<br />

5.800 Tonnen CO2 eingespart werden.<br />

E.ON und RheinEnergie ermöglichen dazu<br />

in Kooperation eine innovative und effektive<br />

Kombination von dezentraler Erzeugung<br />

und zentraler Fernwärmeversorgung.<br />

„Wir gehen die Verwirklichung unserer<br />

Nachhaltigkeitsziele mit einer konkreten<br />

Strategie an, die alle wirklich wesentlichen<br />

Hebel, mit denen Messegesellschaften den<br />

ökologischen Wandel vorantreiben können,<br />

optimiert. Der Energiebezug ist der<br />

wichtigste: Dafür stehen E.ON und RheinEnergie<br />

als starke Partner an unserer Seite.<br />

Gemeinsam gestalten wir eine Zukunft, in<br />

der Nachhaltigkeit und unternehmerischer<br />

Erfolg Hand in Hand gehen“, so Gerald Böse,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Koelnmesse GmbH.<br />

Auch für die Stadt <strong>Köln</strong> habe die Reduzierung<br />

von Treibhausgasen hohe Priorität,<br />

so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.<br />

„<strong>Köln</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2<strong>03</strong>5<br />

klimaneutral zu werden. <strong>Die</strong>ses sehr ambitionierte<br />

Ziel werden wir nur erreichen,<br />

wenn viele konsequent und mutig handeln.<br />

<strong>Die</strong> Nachhaltigkeitsstrategie der Koelnmesse<br />

ist ein wichtiger Baustein auf<br />

unserem gemeinsamen Weg hin zur Klimaneutralität.“<br />

W<br />

Monika Eiden<br />

Foto: Koelnmesse GmbH/Thomas Klerx<br />

Foto: Koelnmesse GmbH/ Harald Fleissner<br />

Vom 4. bis 6. Juni 20<strong>24</strong> findet die Reifen-Messe THE TIRE COLOGNE statt<br />

Auf der TTC steht das Thema Nachhaltigkeit im Fokus<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 13

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