Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 24
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Macher & Märkte |<br />
Mit neuen Thermolyseanlagen lassen sich<br />
Gummi und diverse Kunststoffe effizient<br />
wiederverwerten. Rezyklate wie Polyester<br />
aus alten PET-Flaschen oder Abfällen aus<br />
der Landwirtschaft haben einen wachsenden<br />
Anteil am Reifenmaterial. Neue Modelle<br />
bestehen teilweise schon zu einem<br />
überwiegenden Teil aus recycelten Materialien.<br />
Auch im Rennsport wird die Integration<br />
nachhaltiger Reifenkomponenten<br />
beschleunigt.<br />
Natürlich inspiriert:<br />
wachsender Anteil<br />
an Biomaterialien<br />
Für mehr Nachhaltigkeit setzt die Reifenbranche<br />
auch vermehrt auf biologische<br />
Inhaltsstoffe. Viele Hersteller zielen langfristig<br />
auf eine Produktion von Reifen aus<br />
vollständig recycelten oder biologisch erzeugten<br />
Materialien. Schon heute erfüllen<br />
Reifen mit einem hohen Anteil an Biomaterialien<br />
die gleichen Anforderungen wie konventionelle<br />
Modelle. Unter anderem werden<br />
die Vorprodukte für synthetischen Kautschuk<br />
aus Biomasse gewonnen. Auch biologische<br />
Materialien wie Naturkautschuk,<br />
Orangenschalen und Reishülsen oder Reifeninnenlack<br />
auf Wasserbasis kommen<br />
als umweltverträgliche Komponenten zum<br />
Einsatz. Von der Natur inspiriert sind indes<br />
nicht nur Biomaterialien, sondern auch<br />
neue Reifenprofile, die mehr Komfort und<br />
leisere Fahrtgeräusche ermöglichen.<br />
Gemeinsam für<br />
die Kreislaufwirtschaft<br />
Für eine noch effektivere Umsetzung der<br />
Nachhaltigkeitsbestrebungen innerhalb<br />
der Branche werden auch politische Regelungen<br />
auf europäischer Ebene angestrebt.<br />
Neben anderen Organisationen verfolgt das<br />
Innovationsforum Allianz Zukunft Altreifen<br />
(AZuR) diese Absicht. Hierfür soll eine<br />
Altreifen-Resolution unterzeichnet werden.<br />
Gefordert wird unter anderem, dass alle in<br />
der EU eingesetzten Reifen auch wiederverwendet<br />
oder Neureifen möglichst nachhaltig<br />
hergestellt werden müssen.<br />
Auch Koelnmesse<br />
setzt auf Nachhaltigkeit<br />
Ganz auf Nachhaltigkeit setzt auch die Koelnmesse<br />
und hat dazu eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie<br />
entwickelt. „Seit einem<br />
knappen Jahrzehnt nutzen wir am<br />
Messeplatz <strong>Köln</strong> bereits zahlreiche Möglichkeiten,<br />
um nachhaltig zu arbeiten.<br />
Jetzt kommen uns weitere technische Innovationen<br />
zugute, mit denen wir unser<br />
Messegelände noch klimaschonender<br />
bewirtschaften können. Nachhaltiges<br />
Messegeschäft wird so zum Treiber einer<br />
nachhaltigen <strong>Wirtschaft</strong>, in der die Koelnmesse<br />
zusätzlich zur eigenen Optimierung<br />
auch Ausstellenden hilft, ihre eigenen<br />
Klimaziele zu erreichen“, erläutert Prof.<br />
Dr. Christian Glasmacher, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung und Geschäftsbereichsleiter<br />
Corporate Development & Sustainability,<br />
am Ende des umfassenden Erarbeitungsprozesses<br />
der Strategie. Und ergänzt:<br />
„Nature, Events und Community – in<br />
diesen drei zentralen Handlungsfeldern<br />
bündeln wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten.<br />
Unser Ziel ist es, mit konkreten<br />
Schritten über die reine Klimaneutralität<br />
hinauszugehen und gemeinsam eine Zukunft<br />
zu gestalten, in der Verantwortung<br />
und Innovation zu konkreten Verbesserungen<br />
führen – im sozialen Umfeld oder<br />
in der Schonung wertvoller Ressourcen.“<br />
Bis 2028 Einsparung von<br />
5.800 Tonnen CO2<br />
Das Unternehmen plant unter anderem, seine<br />
Vorreiterrolle gemeinsam mit E.ON auszubauen.<br />
Ab 2028 – fünf Jahre früher als<br />
gedacht – sollen auf einem der größten innerstädtischen<br />
Messeareale der Welt jährlich<br />
5.800 Tonnen CO2 eingespart werden.<br />
E.ON und RheinEnergie ermöglichen dazu<br />
in Kooperation eine innovative und effektive<br />
Kombination von dezentraler Erzeugung<br />
und zentraler Fernwärmeversorgung.<br />
„Wir gehen die Verwirklichung unserer<br />
Nachhaltigkeitsziele mit einer konkreten<br />
Strategie an, die alle wirklich wesentlichen<br />
Hebel, mit denen Messegesellschaften den<br />
ökologischen Wandel vorantreiben können,<br />
optimiert. Der Energiebezug ist der<br />
wichtigste: Dafür stehen E.ON und RheinEnergie<br />
als starke Partner an unserer Seite.<br />
Gemeinsam gestalten wir eine Zukunft, in<br />
der Nachhaltigkeit und unternehmerischer<br />
Erfolg Hand in Hand gehen“, so Gerald Böse,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
Koelnmesse GmbH.<br />
Auch für die Stadt <strong>Köln</strong> habe die Reduzierung<br />
von Treibhausgasen hohe Priorität,<br />
so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.<br />
„<strong>Köln</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2<strong>03</strong>5<br />
klimaneutral zu werden. <strong>Die</strong>ses sehr ambitionierte<br />
Ziel werden wir nur erreichen,<br />
wenn viele konsequent und mutig handeln.<br />
<strong>Die</strong> Nachhaltigkeitsstrategie der Koelnmesse<br />
ist ein wichtiger Baustein auf<br />
unserem gemeinsamen Weg hin zur Klimaneutralität.“<br />
W<br />
Monika Eiden<br />
Foto: Koelnmesse GmbH/Thomas Klerx<br />
Foto: Koelnmesse GmbH/ Harald Fleissner<br />
Vom 4. bis 6. Juni 20<strong>24</strong> findet die Reifen-Messe THE TIRE COLOGNE statt<br />
Auf der TTC steht das Thema Nachhaltigkeit im Fokus<br />
www.diewirtschaft-koeln.de 13