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Kunstbulletin Mai 2024

Unsere Mai Ausgabe für 2024 mit Beiträgen zu Shahryar Nashat, Edit Oderbolz, Apropos Hodler, Kunst und Klima, uvm.

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<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> Fr. 12.– / € 10.–


Freiheit | Auftrag<br />

Augusto Giacometti<br />

Aargauer Kunsthaus 27.01.–20.5.<strong>2024</strong>


FOKUS<br />

20 Shahryar Nashat — In der rosa Zone. Claudia Spinelli<br />

30 Edit Oderbolz — Denkfiguren aus Stoff und Stahl. Andrin Uetz<br />

40 Apropos Hodler — Blickbefreiung statt Ikonenanbetung. J. Emil Sennewald<br />

52 Kunst und Klima — Museen als Zukunftsarchitekten. Raphael Portmann, Deborah Keller<br />

56 A Cosmic Movie Camera — Tant d’images à voir. Nicolas Garait-Leavenworth<br />

60 Underground — Rizomi invisibili come fonte di speranza. Barbara Fässler<br />

HINWEISE<br />

62 Animation — Ugly / Basel — Klára Hosnedlovà<br />

63 Basel / Münchenstein — Libby Heaney<br />

64 Basel — New Ideas for Other Times<br />

65 Chur — Jan Kiefer<br />

66 Freiburg i.Br. — 20 Jahre PEAC Museum<br />

67 Genf — Tishan Hsu<br />

68 Genf — Erica Pedretti / Grenchen — Ptolemäus — Die Welt im Griff?<br />

69 Minusio — Riccardo Arena<br />

70 München — The Gift / München — Liliane Lijn<br />

72 Murten — Grégory Sugnaux<br />

73 Rapperswil — Felix Stöckle / Winterthur — Der Sammlung zugeneigt<br />

74 Winterthur — Blut & Staub<br />

75 Zürich — Yoshinori Mizutani<br />

76 Zürich — Körper im Mittelalter<br />

77 Zürich — Cathy Josefowitz<br />

78 Zürich — Tatiana Bilbao Estudio<br />

79 Zürich — Where I End and You Begin<br />

BESPRECHUNGEN<br />

80 Basel — Dan Flavin — Summendes Licht<br />

82 Bern — Sarah Morris — Intensität der Gegensätze<br />

84 Biel — Price / Sveta Mordovskaya — Versteckte Erinnerungen<br />

86 Greyerz — Sonia Kacem — Ein Fest für die Sinne<br />

88 Sion — Grand Nord — Alle im gleichen Boot<br />

90 Stein am Rhein — Aykan Safoğlu — Verletzlichkeit statt Gewissheit<br />

92 Sursee — Mickry 3 / Jeremias Bucher — Gewitzter Ernst und intime Einblicke<br />

94 Vaduz — Bethan Huws — Rund um Duchamp und Urinal<br />

96 Winterthur — Bienvenue! — Endlich wieder Villa Flora<br />

NOTIERT<br />

98 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

102 PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

112 AGENDA<br />

151 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />

EN PASSANT<br />

152 Thun — Daniela Keiser / Arno Hassler, Scheibenstrasse — Kurzcheck auf der langen Bank<br />

1


23.3.<strong>2024</strong> – 5.1.2025<br />

Vincent van Gogh, Le Café de nuit à Arles, 1888


Editorial — Körper formen<br />

Sie haben richtig gesehen: Ein rohes Stück Fleisch prangt auf unserem<br />

Cover – abstossend und faszinierend zugleich. Das Foto legt<br />

die anatomische Eleganz eines nicht näher identifizierbaren, tierischen<br />

Brustkorbs offen und entfaltet in der speziellen Bearbeitung<br />

durch Shahryar Nashat eine malerische Qualität. Gleichzeitig<br />

zeugt es von Brutalität und von einer Verletztheit, die sich beim<br />

Betrachten in ein latentes Bewusstsein der eigenen Verwundbarkeit<br />

wandeln kann. Es ist der klassische Effekt des Memento mori,<br />

den Nashat mit diesem eigentümlichen Stillleben evoziert – und<br />

mit der gesamten Ausstellung, die der gebürtige Genfer derzeit in<br />

Lugano zeigt. Mit fragmentarischen Bildern und Objekten, die auf<br />

Tierisches oder Menschliches Bezug nehmen, macht er Physis als<br />

vergängliche Fleischlichkeit wahrnehmbar und fragt, so unsere<br />

Autorin, welche Formen von Körperlichkeit im musealen Kontext<br />

Gültigkeit haben und welche nicht.<br />

Dorian Sari hingegen fragt: Was tun wir angesichts der Klimakatastrophe?<br />

Gemeinsam mit drei Klimaaktivist:innen sucht Sari<br />

in einem neuen Film das Gespräch darüber mit Vertreter:innen aus<br />

Basels Kultur und Politik. Das dialogische Prinzip prägt auch die<br />

Doppelausstellung der Plastikerin Edit Oderbolz und der Malerin<br />

Irma Ineichen in Altdorf sowie die grosse Gruppenschau rund um<br />

Ferdinand Hodler im Kunsthaus Zürich. Letztere wurde im Kollektiv<br />

von zwei Kunsthaus-Kuratorinnen und eingeladenen Künstler:innen<br />

organisiert. Unter anderem stellt sie dem kraftstrotzenden Figurenideal<br />

Hodlers den fragilen und marginalisierten Körper in zeitgenössischen<br />

Kunstwerken zur Seite und verdeutlicht – wie schon<br />

Nashat –, dass die Parameter der Körperdarstellung gerade neu<br />

verhandelt werden. Deborah Keller<br />

TITELBILD · Shahryar Nashat, ‹Brother_03.JPEG›, 2023 (Ausschnitt), Acrylgel, Tinte auf Papier,<br />

Sperrholz, 38 x 32,5 x 4,3 cm, Courtesy Gladstone Gallery, New York<br />

3


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L’artista è rappresentata<br />

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Galerie Bernhard<br />

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Bern<br />

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Galleria Doppia V,<br />

Lugano<br />

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PEARLIE FRISCH<br />

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CHRISTINE GRÜNENFELDER<br />

BARBARA HENNIG MARQUES<br />

SILVIA HINTERMANN-HUSER<br />

HEIDI HOSTETTLER<br />

JUDITH HUBER<br />

KATJA KUNZ<br />

NIKLAUS LENHERR<br />

MARIA JOSEFA LICHTSTEINER<br />

SARA MASÜGER<br />

BEA MERKEL<br />

VICTORINE MÜLLER<br />

IRENE NAEF<br />

SADHYO NIEDERBERGER<br />

MARLÈNE PICHLER<br />

URSINA GABRIELA ROESCH<br />

DIANE ROTACH<br />

FRANZISKA RUTISHAUSER<br />

LUKAS SALZMANN<br />

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DANIELA STIERLI-STALDER<br />

ELDA TREYER<br />

PAT TREYER<br />

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Abb.: huber.huber, Das Verschwinden der Inseln, <strong>2024</strong>.


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Vernissage: Sonntag, 12. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 11 Uhr<br />

Zeit für Gespräche: Sonntag, 26. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 13 – 17 Uhr<br />

Anna Ninck, Kunstvermittlerin, beantwortet im Einzelgespräch<br />

spontane Fragen oder führt durch die Ausstellung<br />

«L’homme du théâtre» – Zum 90. Geburtstag von Toni Businger:<br />

Sonntag, 2. Juni, 14 Uhr<br />

Elisabeth Feller, freie Autorin und Kulturredakteurin und Urs Bilgerig, langjähriger<br />

enger Freund im Gespräch. Moderation: Nadine Stutz, Speakerin und Unternehmerin<br />

Finissage: Sonntag, 30. Juni, 15 Uhr<br />

Ausstellungsrundgang und Gespräch mit Antonina Businger und Sarah Merten<br />

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Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr<br />

Abb.: Antonina Businger, Lily, Media auf ESG, 145 x 100 cm (Ausschnitt)l<br />

Grafik: aorta.design, Baden


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FOKUS<br />

Shahryar Nashat — In der rosa<br />

Zone<br />

Shahryar Nashat. Foto: Gaëtan Malaparte, Courtesy Gladstone Gallery<br />

Shahryar Nashat stellt die Repräsentation des menschlichen<br />

Körpers in ein neues, zeitgemässes Licht. Und schafft damit<br />

Zonen, in denen existenzielle Fragen Thema werden. Digitale<br />

Technologien haben an seinen multimedialen Setzungen ebenso<br />

ihren Anteil wie Marmor, Kunstharz und Körperflüssigkeiten.<br />

Der Genfer, der nach mehreren Jahren in den USA wieder nach<br />

Europa zurückgekehrt ist, hat sich im internationalen Kunstbetrieb<br />

als feste Grösse etabliert. Jetzt hat ihn das MASI in Lugano<br />

zu seiner bisher umfangreichsten Einzelausstellung in der<br />

Schweiz eingeladen. Claudia Spinelli<br />

20 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


‹Shahryar Nashat – Streams of Spleen›, Ausstellungsansicht MASI, Lugano. Foto: Luca Meneghel<br />

FOKUS // SHAHRYAR NASHAT<br />

21


‹Shahryar Nashat – Streams of Spleen›, Ausstellungsansicht MASI, Lugano. Foto: Luca Meneghel<br />

22 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Fliesen aus hellrosa Kunststoff tauchen das Untergeschoss des MASI in ein weiches<br />

Zwielicht. Der Belag überdeckt den Boden des grossen Ausstellungssaales vollständig<br />

und auch die Aussenseiten der grossen Raumstruktur, die der Künstler ins Zentrum<br />

gesetzt hat. Mit ihren dicken Wänden erinnert sie ein wenig an ein Mausoleum.<br />

Der tiefe Plafond und das im Kontrast zur Stimmung im Umraum prosaisch anmutende<br />

Innere – Büroatmosphäre mit kaltem Licht, modularer Decke und Wänden aus roh<br />

belassenem Gipskarton – brechen ihre Monumentalität indessen schon im Ansatz. In<br />

dieser eigenartigen Räumlichkeit dümpeln körperliche Hinterlassenschaften wie in<br />

einem Gedärm vor sich hin. Sechs Wandobjekte, die an rohe Fleischmocken erinnern,<br />

und drei elegante Bodenskulpturen aus pastellfarbenem Kunststoff präsentieren sich<br />

im nüchternen Ambiente. Von der Decke hängen dicke Staubknäuel.<br />

Latent irreal<br />

«Die Idee, in Lugano mit einer Beschichtung zu arbeiten, kam mir beim Umbau<br />

meiner Küche in L.A.», erklärt Shahryar Nashat im Gespräch. Beim Herausreissen<br />

sei ein rosafarbener Linoleumbelag hervorgekommen, der so über Boden und Einbaumobiliar<br />

gezogen war, dass sie eine Einheit bildeten, ähnlich wie bei diesen 3D-<br />

Gestaltungsprogrammen. Diesen Effekt aus der digitalen Welt wollte er in der Ausstellung<br />

nachbauen.<br />

Die Schau ist wie ein Parcours konzipiert, in den die materiell und formal höchst<br />

unterschiedlichen Skulpturen des Künstlers sauber eingefügt sind. Elektronische<br />

Klänge – sie gehören zu einem Video, das auf der Rückseite der architektonischen<br />

Setzung läuft – verstärken den Eindruck latenter Irrealität: Die Ausstellung entfaltet<br />

sich in einer Zwischenzone. Sie beschwört eine in vielerlei Hinsicht künstliche Realität<br />

und berührt uns doch sehr real in einem emotionalen, existenziellen Kern.<br />

Auch die pastellfarbenen Bodenskulpturen, vom Künstler am Computer gezeichnet<br />

und anschliessend in Polyester und Fiberglas gegossen, zeugen von der Verquickung<br />

von digitaler und physischer Wirklichkeit. Von der Grösse her evozieren sie<br />

menschliche Körper, gleichzeitig erinnern sie an Teile einer demolierten Karosserie.<br />

Minimalistisch reduziert einerseits, sind sie durch den Titel ‹Boyfriend› andererseits<br />

mit Vorstellungen von Körperlichkeit und Intimität verbunden. «Als Künstler lebst du<br />

in einem konstanten Kampf zwischen deinen künstlerischen Interessen und deinem<br />

privaten Leben. Die Dinge werden oft dann interessant, wenn beides zusammenkommt»,<br />

erläutert der Künstler. «Mit dieser Serie begann ich in der Zeit einer privaten<br />

Trennung. Die einzige Möglichkeit, die Spannung auszuhalten, mit meiner privaten<br />

Situation klarzukommen und gleichzeitig eine Ausstellung zu realisieren, war, diese<br />

Skulpturen zu machen und ihnen allen den Titel ‹Boyfriend› zu geben.»<br />

Trickkiste des Illusionären<br />

Das Auffallende an den Skulpturen, die Shahryar Nashat in der Installation versammelt,<br />

ist ihre Verschiedenartigkeit. Er arbeitet mit Fleischattrappen aus bemaltem<br />

Kunstharz, aufgereiht an der Wand wie im Schlachthof, und präsentiert gleich-<br />

FOKUS // SHAHRYAR NASHAT<br />

23


Shahryar Nashat, ‹Brother_03.JPEG›, 2023 (links), Acrylgel, Tinte auf Papier, Sperrholz,<br />

38 x 32,5 x 4,3 cm; ‹Boyfriend_15.JPG›, 2022 (rechts), Polyesterharz, Fiberglas, 57 x 190 x 123 cm,<br />

Courtesy Gladstone Gallery, New York, Ausstellungsansicht MASI, Lugano. Foto: Luca Meneghel<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


FOKUS // SHAHRYAR NASHAT<br />

25


Shahryar Nashat, ‹Warnings›, <strong>2024</strong>, HD-Video, Loop auf LED-Wand, 9’59’’, Ausstellungsansicht MASI,<br />

Lugano. Foto: Luca Meneghel<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


FOKUS // SHAHRYAR NASHAT<br />

27


zeitig elegante Skulpturen aus Marmor. Diese können an vergrösserte Körperteile<br />

erinnern, entziehen sich aber, wie so vieles bei ihm, endgültiger Identifizierbarkeit.<br />

An der Aussenwand der architektonischen Struktur hängen wie aus Fleisch collagierte<br />

Abbildungen von offenen Brustkörben. In ihrer Machart – gedruckte Fotografien,<br />

überdeckt mit glibberiger Acrylgelatine – schrammen sie hart an der Grenze zum<br />

Kitsch und sind doch in keinem Moment abgeschmackt. Denn obwohl Nashat ganz<br />

offensichtlich mit Genuss in die Trickkiste des Illusionären greift, gaukelt er uns nie<br />

Gewissheit vor. Im Gegenteil: Indem er eine Vielzahl an Möglichkeiten der Darstellung<br />

von Fleischlichkeit nebeneinanderstellt, spielt er sie kritisch gegeneinander aus.<br />

Zwischen klassischer Malerei, Medizin und Pornografie<br />

Die Repräsentation des Körpers ist ein altes kunsthistorisches Thema, dem Nashat<br />

in seinen multimedialen Installationen eine kluge, zeitgemässe Wendung verpasst.<br />

Immer wieder spricht er die Gleichwertigkeit unterschiedlichster Formen des<br />

Körperlichen an. Das Brechen herkömmlicher Hierarchisierungen interessierte ihn<br />

schon früh. Für das Video ‹The Regulating Line› liess er einen Kunstturner durch einen<br />

Gemäldesaal im Louvre wirbeln. Den Film zeigte er 2005 im Schweizer Pavillon an<br />

der Biennale von Venedig. Ein paar Jahre später richtete er in ‹Prosthetic Everyday›<br />

(2013) seine Kamera auf das Knie eines Mannes, der vorbei an Gemälden durch ein<br />

Kunstmuseum spaziert. Am zweiten Knie trägt der Protagonist – so suggeriert es eine<br />

medizinische Illustration, die unvermittelt im Video auftaucht – eine prothetische<br />

Stütze. Zwischendurch fällt der Kamerablick auf ein Pornobild mit einem Mann in<br />

aufreizender Pose. Indem Nashat hier verschiedenste Darstellungsebenen – klassische<br />

Malerei, medizinische Illustration und Pornografie – miteinander konfrontiert,<br />

transportiert er auch eine gute Portion Institutionskritik. Welche Formen von Kör-<br />

Shahryar Nashat (*1975, Genf) lebt in Paris und Genf<br />

1995–2000 Ėcole Supérieure des Beaux-Arts, Genf<br />

2001/02 Rijksakademie, Amsterdam<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2024</strong> ‹It’s Not Up To You›, Gladstone Gallery, Brüssel<br />

2023 ‹It’s All Just Stories›, Renaissance Society, Chicago<br />

2023 ‹Reverse Rorschach›, Luma Arles<br />

2020 ‹Force Life›, The Museum of Modern Art, New York<br />

2019 ‹Shahryar Nashat›, Swiss Institute, New York<br />

2017 ‹The Cold Horizontals›, Kunsthalle Basel<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2023 ‹Ecstatic – Selections from the Hammer Contemporary Collection›, The Hammer Museum, L.A.<br />

2022 ‹Schweizer Skulptur seit 1945›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

2011 ‹Illuminations›, 54. Biennale Venedig<br />

2005 ‹Shadows Collide With People› (mit Gianni Motti, Marco Polini, Ingrid Wildi),<br />

Schweizer Pavillon, 51. Biennale Venedig<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


perlichkeit haben im musealen Kontext ihre Gültigkeit, welche nicht? Konkret geht<br />

es um den lebendigen, leidenden, begehrenden und auch begehrten Männerkörper,<br />

der – so der Schluss, zu dem man kommen könnte – im traditionellen Bilderkanon,<br />

aber auch in der heteronormativen Gesellschaft marginalisiert wird.<br />

Der Drang, Normen zu hinterfragen und Grenzen zu überschreiten, findet sich bei<br />

Shahryar Nashat bis heute: zum Beispiel, wenn er mit menschlichen Ausscheidungen<br />

arbeitet. Gleich drei Plastikkanister, die mit Urin in unterschiedlichen Gelbtönen gefüllt<br />

sind, hat der Künstler ins Entrée vor dem Ausstellungssaal gestellt. «Körperliche Hinterlassenschaften»,<br />

sagt er, «sind ein sehr direkter Weg, die Vorstellung eines Körpers –<br />

meines Körpers – heraufzubeschwören.» Da vollkommen geruchlos, sind die Container,<br />

obwohl sie echten Urin enthalten, interessanterweise überhaupt nicht abstossend. Dies<br />

ganz im Gegensatz zu den Werken der Serie ‹Bone Out›, den bereits erwähnten «Fleischkadavern»,<br />

die – obwohl gar nicht echt – ausgesprochen unappetitlich sind.<br />

Bilderströme<br />

Höhepunkt der Schau und Gegenstück zur morbid erstarrten Zone, die Nashat im<br />

ungemütlichen Innenraum aufgebaut hat, ist die Videowand auf der Rückseite der<br />

architektonischen Struktur. Der Film zeigt Aufnahmen von Wölfen – lebendig und dynamisch<br />

in echten Bildern, aber auch in digital generierten, animierten Sequenzen.<br />

Wir sehen einen einzelnen Wolf oder ein ganzes Rudel. Die Bilder sind mitreissend,<br />

ebenso der sich beschleunigende Rhythmus der zugehörigen, elektronischen Musik.<br />

«Im Innern des Raumes ist so viel Zerfall», erläutert der Künstler. «Das Video ist eine<br />

Geste, um den Prozess umzukehren. Deshalb wollte ich dieses wilde Tier zeigen.»<br />

Aus dem Off spricht eine künstliche Stimme: «No one leaves home without being<br />

wounded.» – Keiner verlässt sein zu Hause, ohne verwundet zu werden. Und: «Every<br />

moment takes us further from you and your bodies.» – Jeder Moment bringt uns weiter<br />

weg von euch und euren Körpern. Wie ist das zu verstehen? Geht es darum, die<br />

Grenzen einer erstarrten, mithin gar quälenden Körperlichkeit, die Shahryar Nashat<br />

in der Ausstellung so facettenreich präsentiert, endgültig zu überwinden? In die Ströme<br />

von Bildern abzutauchen, die – egal ob echt oder nicht – unbestritten ein Faktor<br />

sind, der unser Erleben heute bestimmt?<br />

Im Titel der Ausstellung ‹Streams of Spleen› – Milzströme – wird ein interessantes<br />

Bild heraufbeschworen. Denn mit der Milz wird dasjenige Organ ins Spiel gebracht,<br />

das in früheren Zeiten für psychische Stimmungen verantwortlich gemacht wurde.<br />

Wir können die Ausstellung also durchaus als Synonym für das menschliche Innenleben<br />

lesen, in dem die verschiedensten Impulse wirksam sind. Denken und Fühlen<br />

entfalten sich aus einem Zusammenspiel physiologischer, emotionaler und sogar<br />

technischer Faktoren. Shahryar Nashat lässt uns in seiner Inszenierung jedoch nicht<br />

rationalen Kriterien folgen. Er zielt vielmehr auf unsere intuitiven Empfindungen.<br />

Claudia Spinelli, Autorin und Kuratorin, lebt in Basel. claudia.spinelli@me.com<br />

→ ‹Shahryar Nashat – Streams of Spleen›, MASI, Lugano, bis 18.8.; Ausstellung in Kooperation mit dem<br />

Istituto Svizzero, Rom, 31.10.<strong>2024</strong>–23.2.2025 ↗ masilugano.ch ↗ istitutosvizzero.it<br />

FOKUS // SHAHRYAR NASHAT<br />

29


Edit Oderbolz — Denkfiguren aus Stoff<br />

Edit Oderbolz, ‹I Hear The Cold›, <strong>2024</strong>, Metall, Glas, Acrystal, Holz, Stoff, 4-teilig, je 2 x 2 x 2 m,<br />

Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri, Altdorf. Foto: FX Brun<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


und Stahl<br />

FOKUS // EDIT ODERBOLZ<br />

31


Mit einfachen und alltäglichen Materialien schafft die Basler<br />

Künstlerin Edit Oderbolz Objekte und Installationen, die gleichsam<br />

Resonanzkörper sind. In einer feinsinnig und sorgfältig kuratierten<br />

Ausstellung im Haus für Kunst Uri, wo sie den Dialog<br />

mit Malereien von Irma Ineichen aufnehmen, zeigt sich das auf<br />

besonders prägnante Weise. Andrin Uetz<br />

Vier geometrisierende Skulpturen aus Eisenstangen stehen raumfüllend und doch<br />

durchlässig im Danioth Pavillon im Haus für Kunst Uri in Altdorf. Einer modularen<br />

Variation folgend sind ihre Kanten unterschiedlich schräg gesetzt und lassen doch<br />

immer eine kubische Grundform erkennen. Je nach Blickwinkel und Bewegung durch<br />

den Saal ergeben sich andere Kombinationen von Linien im Raum. Gleichzeitig bilden<br />

die Stangen ein dreidimensionales Raster, das den Abgüssen von Orangen, die<br />

scheinbar zufällig in der quadratischen Grundfläche des hintersten Gebildes am Boden<br />

platziert sind, eine besondere Präsenz verleiht. Andernorts ist an dem Gestänge<br />

ein beiges Tuch befestigt, das ein wenig wie ein Sichtschutz in einem Operationssaal<br />

anmutet. Zwei Glasplatten sind ähnlich einem losen Deckel auf der vordersten Konstruktion<br />

aufgelegt. Bei näherer Betrachtung wird im Oblicht erkennbar, dass sich<br />

etwas Erde und einige Zweige darauf angesammelt haben, ganz so, als handle es sich<br />

um ein Dachfenster, das schon länger nicht mehr gereinigt wurde.<br />

Raum für Interaktion<br />

Diese eigens für die Ausstellung geschaffene, vierteilige Installation ‹I Hear The<br />

Cold› (<strong>2024</strong>) vereint mehrere Aspekte, die im Schaffen von Edit Oderbolz (*1966)<br />

wesentlich sind und in der dialogisch inszenierten Ausstellung mit der Luzerner<br />

Malerin Irma Ineichen (*1929) besonders zur Geltung kommen. So einerseits das<br />

Wechselspiel zwischen architektonischer Formgebung und intuitiver Spontaneität,<br />

von starrem Metall und weichem Stoff, von klaren Linien und leuchtenden Farben.<br />

Mit Eisenstangen übersetzt Oderbolz immer wieder zeichnerische Formen in die<br />

Dreidimensionalität. Farbige Jersey-Stoffe von T-Shirts oder Frotteetücher hängen<br />

an diesen Strukturen und erinnern zuweilen an verloren gegangene Wäsche irgendwo<br />

im Stadtraum. Die Künstlerin sagt dazu: «Stoff und Tücher schaffen einen Bezug<br />

zum Körper. Die haptische Ebene ist dabei zentral.»<br />

Andererseits zeigt sich in der Installation im Danioth Pavillon exemplarisch<br />

Oderbolz’ umfassender und grosszügig angelegter Umgang mit Raum und Dreidimensionalität,<br />

der mit offenen Strukturen den Blick für Zwischenräume und Details<br />

«Mich beschäftigen in Bezug auf Raum und Architektur ganz grundlegende<br />

Fragen: Was brauchen wir? Was sind die Grundbedürfnisse? Ich denke hier<br />

an improvisierte Zeltlager, an einfache Vorrichtungen, welche uns Schutz vor<br />

Nässe oder Kälte bieten.» Edit Oderbolz, Basel, 25.3.<strong>2024</strong><br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Edit Oderbolz, ‹There Is Always A Cup of Water To Sail In›, <strong>2024</strong> (Detail, vorne); Irma Ineichen, ‹Schalen›,<br />

1995 (hinten), Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri, Altdorf. Foto: FX Brun<br />

FOKUS // EDIT ODERBOLZ<br />

33


Edit Oderbolz, ‹VorhangVorhang›, 2022, Stoff, Reissverschluss, Bleiband, Masse variabel,<br />

Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri, Altdorf. Foto: FX Brun<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


FOKUS // EDIT ODERBOLZ<br />

35


schärft. Damit einher geht eine gewisse Kompatibilität mit den Werken anderer<br />

Künstler:innen, in diesem Fall mit dem Œuvre von Irma Ineichen, welches in Altdorf<br />

thematisch und nach Schaffensphasen geordnet präsentiert wird. Die vier von Oderbolz<br />

handgefertigten Körper beispielsweise verstärken die Schwingungen zwischen<br />

geometrischer Strenge und leuchtender Farbigkeit, die Ineichen in einer Serie von<br />

Farb- und Lichtstudien japanischer Teehäuser an den Wänden darum herum auslotet.<br />

Wie die Besuchenden eines solchen Teehauses in einem der Gärten Japans ist<br />

das Publikum des Museums eingeladen, sich in und um die Installation zu bewegen<br />

und so die durch Licht und Perspektive intensivierten Farben der Malereien und der<br />

Orangenskulpturen neu zu entdecken.<br />

Zeigen und Verbergen<br />

Textilien nehmen nicht nur bei Oderbolz, sondern auch bei Ineichen eine zentrale<br />

Rolle ein, und so gibt es mehrere Ausstellungsräume, in denen Stoffe die Verbindung<br />

zwischen den Werken der beiden Künstlerinnen schaffen. Besonders wirksam<br />

kommt das im Vorraum zum Danioth Pavillon zur Geltung. Dessen grosse Fensterfront<br />

hat Edit Oderbolz mit einem planen Tuch verhängt, auf den das Bild eines faltenwerfenden<br />

Vorhangs gedruckt ist. Drei abgerundete Reissverschlüsse sind in ‹Vorhang-<br />

Vorhang› (2022) wie Öffnungen eines Zeltes eingearbeitet. Einer ist leicht geöffnet,<br />

wodurch sich ein Blick in den begrünten Hinterhof des Gebäudes werfen lässt.<br />

Diese ein wenig absurd anmutende Intervention hat gleichsam etwas Humorvolles<br />

wie Beklemmendes, das sich als Bildwirkung auch in den beiden kleinformatigen<br />

Gemälden von Ineichen findet. Sie zeigen aus verschiedenen Perspektiven ein türkisblaues<br />

Zimmer mit einem lachsfarbenen Vorhang, dessen üppige Faltungen in ambivalenter<br />

Weise den Blick und das Licht von draussen fernhalten und den Innenraum<br />

vom Aussen trennen. Dieses Motiv von offenen und geschlossenen Räumen, Türen<br />

und Fenstern wird von beiden Künstlerinnen immer wieder aufgenommen. Edit Oderbolz<br />

erzählt im Gespräch: «Irma Ineichen arbeitet in ihrer Malerei mit Licht, das sie<br />

verwendet, um ihre Räume zu modulieren; Licht übersetzt in Farbe und Fläche. Es gibt<br />

Fenster, Türen und Vorhänge; Schnittstellen zwischen Innen und Aussen. Daran kann<br />

ich mit meinen Arbeiten anknüpfen.»<br />

Erweiterte Linien aus Stahl<br />

Gleich mehrere Arbeiten von Oderbolz sind aus Armierungseisen gefertigt, welche<br />

die Künstlerin als Raster oder einzelne Stangen mit dem Raum verbindet. Armierungseisen<br />

sind als Bestandteile des Stahlbetons für gewöhnlich nicht sichtbar,<br />

«Wenn ich durch eine Stadt gehe, so orientiere ich mich stark an der Architektur.<br />

Das Leben einer Stadt nehme ich auch über einen weit gefassten Begriff von<br />

Architektur wahr. Hat es Licht in den Fenstern? Wie sind soziale Räume beschaffen?<br />

Wo gibt es Begegnungszonen? Ich denke, dass ich in meiner Kunst etwas<br />

von dieser Sensibilität für Räume übernehme.» Edit Oderbolz, Basel, 25.3.<strong>2024</strong><br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Edit Oderbolz, ‹Ohne Titel›, 2017, Armierungsstahl, Lack, Stoffe, 90 x 90 x 2 cm. Foto: FX Brun<br />

FOKUS // EDIT ODERBOLZ<br />

37


Edit Oderbolz (*1966, Stein am Rhein) lebt in Basel<br />

1996–1999 Hochschule für Bildende Künste HGK, Basel<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹A Day Rinsed Out Floods the Waves at Night (mit Marie Raffn)›, Mayday, Basel<br />

2018 ‹Water Your Garden in The Morning›, CRAC Alsace, Altkirch<br />

2017 ‹The Moon is Shining from the Left›, Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft<br />

2016 ‹Edit Oderbolz›, Kunsthaus Baselland, Muttenz<br />

2013 ‹einszehn, zweizehn, dreizehn #2›, Kunstverein Friedrichshafen<br />

2009 ‹Dancing On The Roof Of My House›, Centrum Sztuki Wspolczesnej, Torun (PL)<br />

2008 ‹Don’t Look Back in Anger›, Kunsthaus Langental<br />

2004 ‹Now Bring Me That Horizon›, Museum für Gegenwartskunst, Basel<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2024</strong> ‹Friendship – That Shiver, That Aspen›, le Crédac, Ivry-sur-Seine<br />

2023 ‹Touch and Fire›, Kunstraum Riehen; ‹Guter Stoff›, Sammlungspräsentation,<br />

Textilmuseum St. Gallen<br />

2022 ‹The Taste On Your Lips – Christine Streuli, Anne-Lise Coste, Edit Oderbolz›,<br />

Galerie FeldbuschWiesnerRudolph, Berlin<br />

2021 ‹Schweizer Skulptur seit 1945›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

2018 ‹Lucie Schenker, Edit Oderbolz, Reto Pulfer – Weiche Raster›, Kunstmuseum Olten;<br />

‹Die Zelle›, Kunsthalle Bern<br />

2016 ‹Optic Mountaineering›, Tent, Rotterdam<br />

2015 ‹Diamonds Always Come in Small Packages›, Kunstmuseum Luzern<br />

Edit Oderbolz, Arbon. Foto: Ladina Bischof<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


und wenn sie es sind, dann verweisen sie auf die Unfertigkeit oder Baufälligkeit eines<br />

Gebäudes. In Handarbeit formt und schweisst Oderbolz daraus filigrane Objekte, die<br />

sie dann zumeist mit einem Lack veredelt, wobei sie immer als Baumaterial erkennbar<br />

bleiben. Sie können durchaus auch grossformatige Dimensionen annehmen, wie<br />

etwa 2016 im Kunsthaus Baselland mit der Arbeit ‹Pose› (2016).<br />

Fast ausschliesslich arbeitet Oderbolz mit solch einfachen Materialien oder gefundenen<br />

Objekten. Beim Werk ‹There Is Always A Cup of Water To Sail In› (<strong>2024</strong>) im<br />

Obergeschoss des Museums ist an Kleiderständern und Kleiderbügeln mit Kabeln<br />

eine Art Girlande installiert, wobei anstelle der Glühbirnen Brotscheiben aufgehängt<br />

sind: «Die Brotscheiben stehen stellvertretend für unseren Umgang mit Ressourcen,<br />

unseren Umgang mit der Natur. Aber es klingt auch das komplizierte Verhältnis zwischen<br />

Broterwerb und Kunst an», erklärt die Künstlerin.<br />

Einfache Gesten mit grosser Wirkung<br />

Zum Zeitpunkt meines Museumsbesuchs führt eine Kunstpädagogin eine Primarschulklasse<br />

durch die Ausstellung. Im Foyer vor der Serie ‹Folded Blue› setzen sich<br />

die Kinder auf den Boden und erhalten je ein blaues Blatt, welches sie in der Mitte<br />

falten sollen. Als die Gruppe weiterzieht, bleiben rund zwanzig kleine Zelte zurück, die<br />

mit den blautonigen, an Faltungen erinnernden Collagen von Oderbolz in Korrespondenz<br />

treten. «Im Buch zur gleichnamigen Ausstellung im MoMA, ‹Architecture without<br />

Architects› von 1964, schreibt Bernard Rudofsky, dass Architektur bereits mit einer<br />

gefalteten Zeitung über dem Kopf, mit der man sich vor dem Regen schütze, anfange»,<br />

sagt Oderbolz. «Die einfache Geste des Faltens, in der ein zweidimensionales Blatt in<br />

eine dreidimensionale Skulptur verwandelt wird, fasziniert mich sehr.»<br />

Diese Faszination prägt als wesentliches Moment die Kunst von Edit Oderbolz:<br />

Es ist die Intention, in möglichst unaufdringlicher und unprätentiöser Weise Formen,<br />

Farben und Materialien in eine Konstellation zu bringen, die uns auf Augenhöhe begegnet<br />

und durch eine eigentümliche Präsenz zu bewegen vermag. So kennen wir<br />

Armierungseisen als einfaches Baumaterial und sind überrascht über die elegante<br />

Finesse, die Oderbolz damit erzeugen kann. Jerseys und Handtücher sind mit unserer<br />

Haut in Berührung, sind nah und vertraut. Die Kombination mit dem Eisen ist gleichsam<br />

aufreibend wie poetisch.<br />

Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin in ihrem Atelier in Basel am 25.3.<strong>2024</strong>.<br />

Andrin Uetz, Musiker, Kulturjournalist und Klanganthropologe, lebt in Basel und Wien.<br />

andrin.uetz@gmail.com<br />

→ ‹Irma Ineichen, Edit Oderbolz – Andere Räume›, Haus für Kunst Uri, Altdorf, bis 19.5.<br />

↗ hausfuerkunsturi.ch<br />

→ ‹Edit Oderbolz – I Have No Roots in This Life›, Kunsthalle Arbon, 9.6.–20.5. ↗ kunsthallearbon.ch<br />

FOKUS // EDIT ODERBOLZ<br />

39


Apropos Hodler — Blickbefreiung<br />

statt Ikonenanbetung<br />

Im kulturindustriellen Starsystem verstellen oft Wunschprojektionen<br />

die Kunst. Ferdinand Hodler (1853–1918) wurde vom libertären<br />

Skandalkünstler zur nationalen Symbolfigur der Schweiz.<br />

So mächtig haftet das Abziehbild, dass es abzureissen schwerfällt.<br />

Kunstschaffende können das, dachten die beiden Zürcher<br />

Kunsthaus-Kuratorinnen Sandra Gianfreda und Cathérine Hug<br />

und luden, beraten von vier Künstler:innen, dreissig zeitgenössische<br />

Positionen zur Klischeelüftung ein. Der erhellende Dialog<br />

macht auch Hodler wieder als werkenden und zweifelnden<br />

Künstler wahrnehmbar. Im Gespräch erläutern Sandra Gianfreda<br />

und Sabian Baumann aus dem künstlerischen Beirat Konzept,<br />

Zielrichtung und Grenzen von ‹Apropos Hodler›. J. Emil Sennewald<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Ferdinand Hodler, ‹Lied in der Ferne›, 1914, Öl auf Leinwand, 180 x 129 cm, vor einer Szenografie /<br />

Wandbemalung von Nicolas Party, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich. Foto: Franca Candrian<br />

FOKUS // APROPOS HODLER<br />

41


‹Apropos Hodler – Aktuelle Blicke auf eine Ikone›, Ansicht Kunsthaus Zürich, Werke u. a. von<br />

Sabian Baumann (links), Ugo Rondinone (vorne), Ferdinand Hodler (rechts). Foto: F. Candrian<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


FOKUS // APROPOS HODLER<br />

43


‹Apropos Hodler – Aktuelle Blicke auf eine Ikone›, Ansicht Kunsthaus Zürich, Werke von Ugo Rondinone,<br />

Ferdinand Hodler, Andriu Deplazes, Sabian Baumann © ProLitteris. Foto: Franca Candrian<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


FOKUS // APROPOS HODLER<br />

45


J. Emil Sennewald: Ferdinand Hodler wurde bereits 2018 mit grossen Retrospektiven in<br />

Bern und Genf gewürdigt. Jetzt präsentiert ihr ihn im Kunsthaus, mit rund fünfzig<br />

Werken, zusammengestellt mit etwas über siebzig zeitgenössischen Arbeiten und<br />

der erklärten Absicht, seinen «ikonenhaften» Charakter zu problematisieren. Zur<br />

Vorbereitung wurde ein Konzeptteam bestehend aus vier Künstler:innen dazugebeten:<br />

Sabian Baumann, Ishita Chakraborty und Relax (chiarenza & hauser & co).<br />

Können zwei Kunsthaus-Kuratorinnen den Hodler-Riesen nicht selbst schultern?<br />

Sandra Gianfreda: (lacht) Natürlich hätten wir das auch gekonnt. Wie kaum ein anderer<br />

Maler seiner Generation hat er das kulturelle Selbstverständnis der Schweiz geprägt.<br />

Cathérine und ich blicken auf sein Werk als Kunsthistorikerinnen, in einem Museum,<br />

das eine der grössten Hodler-Sammlungen weltweit beherbergt. Beim Umgang mit<br />

diesem Werk ist uns natürlich wissenschaftliche Expertise wichtig …<br />

Sennewald: … die Künstler:innen nicht so einbringen?<br />

Gianfreda: Künstler:innen haben andere Möglichkeiten, können andere Facetten betonen,<br />

andere Spielräume im Umgang mit den Werken ausloten. Zum Beispiel Asim Abdulaziz<br />

aus dem Jemen, der jüngste Teilnehmer: Er macht mit seiner von Heimatverlust<br />

geprägten Praxis eine Dimension von Hodler sichtbar, die mit kunsthistorischen<br />

Methoden so nicht greifbar wäre. Wir haben auch Hodler-Expert:innen wie Monika<br />

Brunner und Matthias Frehner hinzugezogen – wichtig war, auf das Monument Hodler<br />

vielstimmig zu antworten.<br />

Hodler gemeinsam neu entdecken<br />

Sennewald: Das Kollektiv ist eine Besonderheit, ihr wolltet gemeinsam «neben und<br />

mit» Hodler arbeiten. Hat die Zusammenarbeit geklappt?<br />

Sabian Baumann: Vertraglich entschied in letzter Instanz das Kunsthaus-Team. Wir haben<br />

uns konzeptuell sehr gut ergänzt: Relax und ich kannten Hodler, für mich war er<br />

so etwas wie ein patriarchales Feindbild. Ishita Chakraborty, die noch nicht so lange<br />

in der Schweiz lebt, hat ihn erst durch die Vorbereitung dieser Ausstellung so richtig<br />

entdeckt, war teils überrascht und hatte einen frischen Blick auf die Werke, das war<br />

sehr bereichernd.<br />

Gianfreda: Und dann war da ja auch noch der Künstler Nicolas Party. Seine Erfahrung<br />

mit monumentalen Wandgemälden und Raumgestaltung machten ihn in der Szenografie<br />

zum spannenden Gesprächspartner für die Frage, wie wir die teils sehr unterschiedlichen<br />

Werke räumlich in einen Dialog bringen.<br />

Sennewald: Im Ergebnis ergibt das gewagte Hängungen, wie die des sehr bekannten<br />

Gemäldes ‹Lied in der Ferne› von Hodler auf eine gemalte poppige Berglandschaft<br />

von Party. Das hätten Museumsleute allein vielleicht nicht gewagt.<br />

Baumann: Viele Entscheidungen wurden miteinander abgesprochen. Wichtig war zuerst<br />

die Auswahl der zeitgenössischen Positionen. Im Beirat konnte anfangs jede:r<br />

sieben Künstler:innen vorschlagen, die der Meinung des jeweiligen Mitglieds nach<br />

gut in Resonanz zu dem treten, was Hodlers Kunst zu heutigen Fragen beiträgt. Dann<br />

haben wir diskutiert und ausgewählt. Am Ende hat jede:r fünf einladen können.<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Sennewald: Es gab keine Konflikte?<br />

Baumann: Naja, es gab ein oder zwei strittige Positionen: Manchmal hatten wir Kunstschaffende<br />

Mühe zu verstehen, warum die Kuratorinnen genau diese Position wollten,<br />

andererseits brachten Sandra Gianfreda und Cathérine Hug Aspekte ins Spiel,<br />

die wir nicht so gesehen haben. Vonseiten des Kunsthauses wurde nur ein Vorschlag<br />

nicht akzeptiert. Am Ende haben wir einen Konsens gefunden. Wir vom konzeptuellen<br />

Beirat waren uns eigentlich immer einig meiner Erinnerung nach, aber ich kann hier<br />

nur für mich sprechen.<br />

Sennewald: Und hat denn jemand der eingeladenen Künstler:innen abgelehnt?<br />

Gianfreda: Alle haben unsere Einladung angenommen. Bei der Auswahl der Werke war<br />

es uns wichtig, verschiedene Medien zu haben. Heute wird viel mit Video gearbeitet,<br />

es sollten aber auch Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Installation sowie Performancekunst<br />

vertreten sein.<br />

Heterogene Dialogpartner:innen<br />

Sennewald: Sicherlich bringt David Hockney den Blick einer anderen Generation<br />

ein als der Performer Nils Amadeus Lange. Und Susan Schupplis künstlerische<br />

Forschung ist ästhetisch anders als die von Denise Bertschi. Auch Urs Lüthi und<br />

Latifa Echakhch sind zwei sehr verschiedene Positionen. Nach welchen Kriterien<br />

wurde eingeladen?<br />

Gianfreda: Es sollten nicht nur in der Schweiz geborene oder tätige Künstler:innen sein,<br />

sondern allgemein zeitgenössische Positionen, die sich mit den vier Themenfeldern<br />

verbinden lassen, die wir vorher anhand von Hodlers Werk herausgearbeitet hatten:<br />

Landschaften, Körperlichkeiten, Zugehörigkeiten sowie Rätselhaftigkeit und Transzendenz.<br />

Und wir haben auf eine Balance der Geschlechter, der Herkunft, des Alters<br />

geachtet …<br />

Baumann: … oder ganz allgemein auf eine Vielfalt von Identitäten.<br />

Gianfreda: Als ich während der Vorbereitung in meinem Umfeld über die zu präsentierenden<br />

Werke sprach, wurde ich bisweilen gefragt: «Und was hat das mit Hodler zu<br />

tun?» Wir wollen diesen Künstler aus dem Stereotyp lösen, sein Werk nicht nur mit<br />

Malerei, sondern mit verschiedenen künstlerischen Praktiken so in Dialog setzen,<br />

dass dessen Eigenheit und auch dessen Widersprüche sichtbar werden. Es geht vor<br />

allem um seine Rezeption: Wie wird Hodler heute wahrgenommen? Was können wir<br />

tun, um der eindimensionalen Lesart seines Werks etwas entgegenzuhalten?<br />

Sennewald: Vom Skandalkünstler zum Nationaldenkmal, zwischendurch wurde er<br />

fast ein bisschen vergessen, dann in den 1980ern wiederentdeckt und hochstilisiert,<br />

heute ist er sozusagen heimgeholt ins Reich nationalkonservativer Vorbilder.<br />

Sabian sprach vorhin von «Feindbild» – die Texte zur Ausstellung nennen ihn<br />

oft eine «Ikone». Wieso ist es wichtig, ihn erst als Grossfigur zu bestätigen?<br />

Baumann: Also ich persönlich hätte ja nie die Idee gehabt, über Hodler zu arbeiten.<br />

Bei der Vorbereitung und näheren Beschäftigung habe ich aber eine facettenreiche<br />

Persönlichkeit entdeckt: Da geht es zum Beispiel auch um Geschlechterrollen, Krieg<br />

FOKUS // APROPOS HODLER<br />

47


‹Apropos Hodler – Aktuelle Blicke auf eine Ikone›, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, Werke von<br />

Ugo Rondinone (links u. rechts aussen), Ferdinand Hodler, Marianne Flotron. Foto: Franca Candrian<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


FOKUS // APROPOS HODLER<br />

49


und Spiritualität, und dies nicht nur eindimensional. Die Idee, auch die Identitäten<br />

einzubringen, die Hodler nicht war, fanden wir sehr wichtig. Wobei niemand nur auf<br />

eine Facette seiner Identität festgelegt werden sollte, auch Hodler nicht.<br />

Zwischentöne hineinbringen<br />

Sennewald: Hodler liebte klare Worte, war konfliktbereit. Hätte man da nicht kräftiger<br />

Position beziehen können?<br />

Baumann: All das aufgeregte Geschrei, der gehässige Tonfall und die Spiegelgefechte<br />

dieser Tage hängen mir ehrlich gesagt zum Hals raus. Wir brauchen nicht noch<br />

mehr Provokation, wir brauchen Respekt, sollten besonnen, umsichtig mit anderen<br />

und auch mit den Vorstellungen umgehen, die man von anderen hat. Nicht Hodler ist<br />

fragwürdig, sondern der Umgang mit ihm.<br />

Gianfreda: Wir wollten Hodler nicht als «Säulenheiligen» vom Sockel stossen, sondern<br />

ihn anders wahrnehmbar machen. Mit dieser Ausstellung wollen wir im Kunsthaus<br />

Brücken bauen, einem breiten Publikum die Hand reichen, es dazu einladen, eigene<br />

Auffassungen infrage zu stellen. Wir wollen uns nicht auf eine Seite schlagen oder<br />

provozieren, sondern vermitteln.<br />

Sennewald: Das ist angesichts des Womanizers Hodler, der viele Geliebte hatte und<br />

oft mit dem Ausspruch zitiert wird «Mir wei känner Wiiber» (Wir wollen keine Weiber),<br />

heute sicher nicht immer einfach.<br />

Baumann: Er war diesbezüglich ein Kind seiner Zeit. Fragen wir doch lieber, was diese<br />

Zeit und deren Setzungen an Leid erzeugt haben und welche brauchbaren Konzepte<br />

es heute gäbe für Zugehörigkeit, Liebe und Beziehungen.<br />

Sabian Baumann (*1962, Zug) lebt in Zürich<br />

1987–1991 Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich<br />

Seit 1992 zahlreiche Preise sowie Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland; diverse<br />

kollaborative, transdisziplinäre Projekte mit queer-feministischem Ansatz, u. a. zwei Dokfilme<br />

Seit 2001 diverse Lehrtätigkeiten, u. a. 2001–2021 an der F+F Schule für Kunst und Design, Zürich<br />

Seit 2021 Mitglied der Kunstkommission des Kantons Zürich<br />

Sandra Gianfreda (*1972, Biel) lebt in Zürich<br />

Studium der Kunstgeschichte, Architekturgeschichte und Psychologie in Bern und Rom<br />

1998–2002 Wissenschaftliche Assistentin, Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Neuzeit, Universität Bern<br />

2005–2009 Kuratorin am Kunstmuseum Winterthur<br />

2009–2015 Kuratorin am Museum Folkwang Essen<br />

Seit 2015 Kuratorin am Kunsthaus Zürich<br />

Sabian Baumann. Foto: Yvon Baumann; Sandra Gianfreda. Foto: Lena Huber<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Gianfreda: Mit dem Gemälde ‹Der bewunderte Jüngling› von 1903 hat Hodler durchaus<br />

Geschlechterrollen thematisiert und statt dem gängigen Frauenakt vier bekleidete<br />

weibliche Figuren einen nackten jungen Mann betrachten lassen.<br />

Sennewald: Die Rezeption dreht ihn so, wie er ihr gefällt?<br />

Baumann: Der Umgang mit dem starken, gesunden Körper wird bis heute anhand der<br />

Hodler-Bilder instrumentalisiert. In der Ausstellung setzt das Video von Eva Egermann<br />

und Cordula Thym Körper mit Behinderungen und allgemein unsichtbar gemachte<br />

Körper dem Klischee des starken Naturmenschen entgegen. Das bringt Zwischentöne<br />

und ermöglicht auch, Hodlers Körperbilder anders zu sehen. Oder Laura<br />

Aguilar rückt als queere Chicana mit ihrer Fotografie marginalisierte Menschen ins<br />

Bild. Bei Hodler ist das verdrängt. Die Rezeption beachtet viel zu wenig seine Klassenzugehörigkeit:<br />

Er kam aus dem Arbeitermilieu.<br />

Neue Zugänge öffnen<br />

Sennewald: Als einziges von sechs Kindern hat er überlebt, die Familie war arm, die<br />

Eltern starben an Schwindsucht – Hodler war gewissermassen «Social Climber»,<br />

wollte vielleicht nicht mit seiner Herkunft identifiziert werden. Wo seht ihr die<br />

Grenzen dieser Ausstellung?<br />

Gianfreda: Natürlich mussten wir uns inhaltlich und räumlich begrenzen, durch Hodler<br />

und die Zusammenarbeit mit Party waren zudem zwei klare Achsen gesetzt.<br />

Baumann: Ich hätte noch weitere Ideen gehabt, zum Beispiel die Frage, welche Rolle<br />

die soziale Schicht bis heute in der Kunst spielt, oder aber das Kolonialthema: Der<br />

1917 verstorbene Mäzen Fritz Meyer-Fierz machte sein Geld als Plantagenbesitzer<br />

in Sumatra. Er gehörte zu den wichtigsten Privatsammlern Hodlers – welche Verbindungen<br />

sich da herstellen lassen und wie das auf die Kunstpolitik heute ausstrahlt,<br />

wären weitere wichtige Themen.<br />

Sennewald: Auch die Rolle einer solchen Ausstellung im Kunsthaus nach all dem<br />

Lärm um die Bührle-Sammlung wäre zu beleuchten, böse Zungen könnten von<br />

Hodler-Washing sprechen.<br />

Gianfreda: Die Bührle-Sammlung ist Teil des Kunsthauses, sowie es auch die Ausstellungen<br />

zu jeweils unterschiedlichen Themen sind. Die ‹Apropos Hodler›-Ausstellung<br />

ist eine von vielen in diesem Jahr. Durch die kuratorische Arbeit mit Werken und Raum<br />

wurde hier ein Dialog zwischen Alt und Neu möglich. Das finde ich extrem gelungen<br />

und wertvoll. Die Arbeit im Konzeptteam erlaubte eine bereichernde Vielstimmigkeit.<br />

Wir wollen nicht ablenken, sondern vielfältige Stimmen und Positionen zeitgenössischer<br />

Kunst sichtbar machen, den Blick öffnen, auch für Kritik, eine breitere Sicht auf<br />

Realitäten, auch jene der Kunst.<br />

J. Emil Sennewald ist Kritiker, Journalist und Professor an der Université Paris 8 und an der F+F Schule für<br />

Kunst und Design, Zürich. Er lebt in Paris. emil@weiswald.com<br />

→ ‹Apropos Hodler – Aktuelle Blicke auf eine Ikone›, kuratiert von Sandra Gianfreda und Cathérine Hug<br />

gemeinsam mit Sabian Baumann, Ishita Chakraborty, Relax (chiarenza & hauser & co.) sowie Nicolas<br />

Party (Szenografie), Kunsthaus Zürich, bis 30.6. ↗ kunsthaus.ch<br />

FOKUS // APROPOS HODLER<br />

51


Kunst und Klima — Museen als Zukunf<br />

Dorian Sari & Klimastreik Schweiz, ‹What Are We Doing? Art in the face of climate change›, 2023/24,<br />

Stills aus Film, Farbe, Ton, 55’<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


tsarchitekten<br />

FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />

53


Der neue Dokfilm von Dorian Sari eröffnet mit einer klaren Botschaft:<br />

Täglich sterben Menschen aufgrund der Klimakatastrophe.<br />

Darum hat die Bevölkerung von Basel-Stadt entschieden,<br />

dass Basel 2037 Netto-Null erreichen soll. Was können Museen<br />

dazu beitragen? Raphael Portmann, Deborah Keller<br />

Schon kurz nach Abschluss des Kunststudiums fand Dorian Sari (*1989) Beachtung<br />

im Kunstbetrieb. Bei Präsentationen anlässlich der Swiss Art Awards 2019 oder des<br />

Manor Kunstpreises 2021 in Basel zeigten symbolisch aufgeladene Objekte und Videos<br />

eine Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Befindlichkeiten und politische<br />

Machtverhältnisse. So erstaunt es nicht, dass Sari nun einen explizit aktivistischen<br />

Film vorlegt. Das Setting von ‹What Are We Doing?›, derzeit bei City Salts in einer<br />

gleichnamigen Gruppenschau zu sehen, ist schlicht: Im feudalen, leeren Oberlichtsaal<br />

der Kunsthalle Basel trafen sich Sari und drei Klimaaktivist:innen im <strong>Mai</strong> 2023<br />

mit hochrangigen Vertreter:innen aus Basels Kultur und Politik: Josef Helfenstein,<br />

damals noch Direktor des Kunstmuseum Basel, Elena Filipovic, zu dem Zeitpunkt<br />

noch Direktorin der Kunsthalle Basel, Beat Jans, Noch-Regierungspräsident des<br />

Kantons Basel-Stadt, sowie Théo-Mario Coppola, freischaffender Publizist und Kurator.<br />

In dokumentarischer Manier folgt der knapp einstündige Film dem Gespräch<br />

über ökologische und soziale Verantwortung der Museen und darüber, ob diese beiden<br />

Aspekte einander widersprechen oder nicht.<br />

Den rahmenden Kontext bildet die wegweisende Abstimmung von 2022, bei der<br />

die Basler Stimmbevölkerung entschied, die kantonalen CO 2 -Emissionen bis 2037<br />

auf Netto-Null zu senken. Eine gewaltige Aufgabe, zu der die Museen – so eine Botschaft<br />

der Aktivist:innen im Film – als Kommunikatoren und als «social architects»<br />

beitragen können, aber auch, indem sie modellhaft voranschreiten.<br />

Eine seriöse Klimabilanz als Orientierungspunkt<br />

Was also würde es bedeuten, ein Museum auf Netto-Null zu bringen? Grundsätzlich<br />

heisst Netto-Null, dass langfristig nicht mehr Treibhausgase ausgestossen werden<br />

als durch sogenannte negative Emissionen 1 wieder eingefangen und langfristig<br />

gebunden werden. Beispiele für negative Emissionen sind Aufforstung oder direkte<br />

CO 2 -Entnahme aus der Atmosphäre mit anschliessender permanenter Speicherung<br />

in Beton oder einem geologischen Reservoir. Zu diesen Technologien ist zu sagen: Sie<br />

sind wichtig, aber auch teuer, und es besteht aktuell und auch in Zukunft global gesehen<br />

nur ein sehr limitiertes Potenzial dafür. Was zudem oft vergessen geht: Indem<br />

wir aus der Schweiz anderswo Emissionsreduktion finanzieren, etwa via Solarkocher<br />

in Bolivien, tragen wir nicht zu negativen Emissionen bei, sondern verschieben die<br />

Reduktion dorthin, wo sie billiger zu haben ist. Die Agenda muss also sein, die Restemissionen<br />

massiv auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, wenn ernsthaft über<br />

Netto-Null gesprochen wird.<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Wie kann ein Museum sich auf diesen Weg machen? 2 Der Start führt zweifelsohne<br />

über eine schlichte Bilanzierung aller Emissionen, die dem Museum angerechnet<br />

werden. So können die grossen Hebel identifiziert und gezielt angegangen werden.<br />

Hier wird es ein erstes Mal knifflig: Man benötigt Klarheit über die Systemgrenzen.<br />

Bilanzieren wir eine bestimmte Ausstellung oder das ganze Museum? Berücksichtigen<br />

wir nur die direkten Emissionen, etwa durch die Verbrennung von Erdgas – wissenschaftlich<br />

Scope 1 genannt –, sowie indirekte Emissionen, wie solche von importiertem<br />

Strom (Scope 2)? Oder betrachten wir auch die Emissionen des Transports<br />

von Leihgaben, Dienstreisen oder Publikumsverkehr (Scope 3)? Sind Scope 1 und 2<br />

meist relativ einfach zu bestimmen, wird es bei Scope 3 schon schwieriger. Die entsprechenden<br />

Daten müssen oft mühsam zusammengesucht und Annahmen getroffen<br />

werden. Aber sie sind wichtig: Gemäss der Klimabilanz des Museum Wiesbaden 3<br />

liegen mehr als die Hälfte der Emissionen im Bereich Scope 3.<br />

Ein Kompass für Netto-Null<br />

Müssen wir also zugunsten der Nachhaltigkeit auf internationale Ausstellungen –<br />

oder gar auf Kunst überhaupt – verzichten? Die Frage ist ähnlich absurd wie die, ob<br />

wir künftig nicht lieber ohne Strom leben sollen. Auch die Runde in Dorian Saris Film<br />

scheint sich einig, dass der supranationale Austausch, den Kultur fördert, und die<br />

Botschafterfunktion der Museen tragend sind für die Gesellschaft. Doch ein kantonales<br />

«Climate Desk», das Kulturinstitutionen in Klimafragen berät, ist – nebst der<br />

Forderung nach Transparenz und Dialog – ein zentrales Anliegen der Aktivist:innen.<br />

Denn klar ist: Das Inhouse-Know-how der Museen bezüglich Nachhaltigkeit ist relativ<br />

beschränkt. Und ohne seriöse Klimabilanzierung ist ein Museum auf dem Weg zu<br />

Netto-Null wie ein Schiff im Ozean ohne Kompass: orientierungslos.<br />

Nach 55 Minuten wird das Podium in der Kunsthalle Basel aufgelöst. Auch wenn<br />

die Institutionen zwischenzeitlich in der Defensive waren und auf (finanzielle) Grenzen<br />

des Machbaren verwiesen, ist die Stimmung am Ende optimistisch. Man möchte<br />

das Gespräch in regelmässigen Abständen weiterführen, sich gegenseitig motivieren<br />

für konkrete Schritte, vielleicht sogar einen Klimafonds erwirken. Ein Jahr später ist<br />

die Bilanz ernüchternd: Die Verantwortlichen der betreffenden Institutionen haben<br />

gewechselt, die je eigenen Herausforderungen der neuen Amtsinhaber:innen drängen<br />

gemäss Sari die Klimafragen in den Hintergrund. Ein Kompass für Netto-Null<br />

fehlt noch immer ...<br />

1 ↗ carbon-removal.ch/de/qa<br />

2 Vgl. Aktivitäten von VMS u. ICOM: ↗ museums.ch/de/unser-engagement/schwerpunkte/nachhaltigkeit<br />

3 ↗ museum-wiesbaden.de/klimabilanz<br />

Raphael Portmann, Klimawissenschaftler, Projektleiter bei Planval AG. raphael.portmann@alumni.ethz.ch<br />

Deborah Keller, Chefredakteurin des <strong>Kunstbulletin</strong>. redaktion@kunstbulletin.ch<br />

→ Kunst und Klima: Ein Klimaforscher kommentiert eine visuelle Vorlage seiner Wahl.<br />

→ ‹What Are We Doing?›, Gruppenausstellung mit Maya Hottarek, Uriel Orlow, Dorian Sari & Klimastreik<br />

Schweiz, City Salts, Birsfelden, bis 2.6. ↗ salts.ch<br />

FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />

55


A Cosmic Movie Camera — Tant<br />

d’images à voir<br />

Emmanuel Van der Auwera, ‹VideoSculpture XXX (The Gospel)›, <strong>2024</strong>, vue d’exposition, CAC Genève,<br />

Courtesy Harlan Levey Projects & Centre d’Art Contemporain Genève pour la BIM’24. Foto: Mathilda Olmi<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Organisée par le Centre d’Art Contemporain Genève, la 18 e Biennale<br />

de l’Image en Mouvement s’intéresse aux manières de fabriquer<br />

les images comme à leur perception. Tour à tour physique et<br />

virtuelle, au centre d’art et dans tout Genève, la BIM’24 propose<br />

une solide réflexion autour de la manipulation technologique du<br />

réel et de ses représentations. Nicolas Garait-Leavenworth<br />

‹A Cosmic Movie Camera› : c’est de la récente découverte en astrophysique selon laquelle<br />

les anneaux de photons qui bordent les trous noirs pourraient « enregistrer et<br />

contenir une succession d’images de l’univers tout entier », jouant ainsi le rôle de caméra<br />

comme d’écran, que provient cette caméra cosmique qui donne son titre à la<br />

Biennale. Et c’est à partir de ce postulat, pour l’heure difficilement vérifiable mais ô<br />

combien séduisant, que l’essayiste et curatrice indépendante Norah N. Kahn a conçu,<br />

en collaboration avec Andrea Bellini, le directeur du CAC, une exposition de 15 artistes<br />

toute en ramifications qui déborde et grignote le centre d’art et va même jusqu’à s’exporter<br />

dans sa recréation virtuelle conçue par le studio Epoch. <strong>Mai</strong>s le virtuel n’est<br />

pas le sujet : ce qui frappe d’entrée de jeu, c’est l’incarnation charnelle des œuvres<br />

réunies ici – toutes créées spécialement pour la Biennale –, que celles-ci se fondent<br />

sur les appareillages les plus pointues ou sur des images tirées de smartphones.<br />

American Artist présente ainsi, en guise d’introduction générale, ‹Yannis Window›,<br />

une installation vidéo qui révèle, lorsque cesse la projection, un écran translucide<br />

tendu sur une structure en bois arts and craft. En trois parties – écologie, politique,<br />

communauté – le film se place sous les auspices de l’écrivaine de science-fiction<br />

Octavia Butler et interroge aussi bien les avancées technologiques que leurs conséquences<br />

immédiates d’un point de vue environnemental et social. En mettant notamment<br />

en scène l’histoire, tirée d’un roman d’anticipation de Butler publié en 1993,<br />

d’une astronaute morte sur la planète Mars à travers les yeux de celles et ceux qui<br />

sont restés ici-bas, American Artist soulève une question essentielle que l’on pourrait<br />

qualifier de satisfaction égotique : à quoi sert-il d’aller explorer de nouvelles planètes<br />

où se réfugier quand il faudrait déjà commencer par réparer la nôtre ? Pourquoi<br />

dépenser autant d’argent pour aller sur Mars quand plus personne sur Terre n’est<br />

capable de couvrir ses frais médicaux ? Et surtout, quel rôle jouent les petits soldats<br />

de ces avancées technologiques – scientifiques issu·es des minorités ethniques, mineurs<br />

de fond ou ouvriers du clic ?<br />

Car plane partout dans l’exposition le spectre des rêves d’une Silicon Valley manipulée<br />

par un capitalisme dévoyé qui ne s’intéresse qu’au résultat et surtout pas à<br />

ses conséquences ni aux moyens d’y parvenir. L’ombre d’Elon Musk s’étend ainsi sur<br />

‹Empty Rider›, une œuvre de Lawrence Lek qui interroge la responsabilité juridique,<br />

sous la forme faussement plaisante de ce qui s’apparente à un jeu vidéo, des machines<br />

programmées pour nous faciliter la vie. Au cours d’un procès qui pourrait être celui<br />

de Terminator, une voiture autonome est jugée pour avoir kidnappé sa conceptrice, et<br />

FOKUS // A COSMIC MOVIE CAMERA<br />

57


c’est la question des intentions réelles ou supposées de ces machines, les accidents<br />

qu’elles provoquent, l’impact de ces événements sur leur apprentissage permanent<br />

et surtout, leur responsabilité potentielle, que soulève une œuvre passionnante aussi<br />

bien dans sa forme que dans son discours juridique implacable.<br />

Une représentation atomisée de la réalité<br />

D’apprentissage et de boucle, il est également question dans l’œuvre extraordinairement<br />

frappante d’Emmanuel Van der Auwera, ‹Video Sculpture XXX (The Gospel)›,<br />

du nom d’un logiciel de reconnaissance faciale développé pour reconnaître non<br />

plus des chiens ou des fleurs, mais des soldats. Austère monolithe de huit écrans<br />

verticaux parfaitement blancs, l’œuvre n’est visible que dans le reflet d’un verre noir<br />

déposé au sol, comme si l’accumulation des images les rendait invisibles et nécessitait<br />

un temps de recul pour être de nouveau perceptibles. En utilisant des réseaux de<br />

neurones capables de recréer en 3D des scènes photographiques en se fondant sur<br />

la luminosité des scènes plutôt que sur leur géométrie, en jouant sur les techniques<br />

dites adversariales de création d’images (où une image se créée à partir d’un jeu de<br />

ping-pong entre ce qu’elle tente de représenter et l’idée qu’elle s’en fait), en interrogeant<br />

les liens entre extraction minière et avancées technologiques et militaires,<br />

Van der Auwera propose une œuvre infiniment poétique qui pose comme hypothèse<br />

Lauren Lee McCarthy, ‹Saliva Retreat›, <strong>2024</strong>, installation et vidéo, 6’, scénographie conçue par<br />

Formafantasma, vue d’exposition, CAC Genève. Foto: Mathilda Olmi<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


l’équation impossible d’images ahurissantes nécessairement produites dans des<br />

conditions épouvantables : mines de Mongolie exploitées par des ouvriers chinois<br />

pour en extraire les terres rares nécessaires à la constitution des machines permettant<br />

justement de générer ces images, champs de bataille aussi virtuels que mortifères,<br />

paysages ‹naturels› sublimes racontés, tels des prompts, par la voix off du<br />

chatbot Caryn AI, forment un paysage à la fois hypnotique et politique qui constitue<br />

l’une des grandes réussites de cette Biennale.<br />

Des images faites par et pour les machines<br />

C’est dans la distorsion de ces outils de réalité virtuelle, dans leur usage dévoyé,<br />

dans leur finitude aussi (certaines technologies de production d’images par apprentissage<br />

profond ne sont âgées que d’une poignée d’années mais semblent déjà vintage<br />

face aux avancées quotidiennes de nouveaux outils) que se glisse une véritable<br />

poésie du monde contemporain. Un échange potentiel de salive (et donc d’ADN) mis en<br />

scène par Lauren Lee McCarthy interroge aussi bien la question de l’identité que celle<br />

du contact le plus physique qui soit dans une mise en scène au design volontairement<br />

glacial signée Formafantasma, qu’on retrouve en fin de parcours avec un ensemble<br />

de réflexions visuelles et intellectuelles sur le devenir des déchets électroniques, leur<br />

réutilisation potentielle et leur aspect esthétique. Introduit par des dessins qui rappellent<br />

les planches d’entomologie des siècles passés, le jeu vidéo de Sahej Rahal<br />

tourne en boucle dans un paysage désolé et met en scène la représentation virtuelle<br />

d’une créature informe par ailleurs présente, telle une ombre maléfique, à proximité<br />

des manettes de jeu mises à disposition. Ailleurs, Haziz Hazara met en scène avec<br />

délicatesse les tentatives infructueuses d’un immigré tentant sans succès de se faire<br />

comprendre d’un logiciel d’apprentissage de langues, tandis que les grandes tours<br />

vidéo du collectif Interspecifics imaginent des créatures qui semblent vues au microscope<br />

et évoluent juste assez lentement pour donner l’illusion d’une réalité qui n’a<br />

d’autre socle que les millions d’images qui les ont précédées.<br />

<strong>Mai</strong>s la conclusion imparable de l’exposition, on la retrouve plus loin dans Genève,<br />

avec l’œuvre installée dans le cadre du projet Mire à la station Lancy-Bachet du<br />

Léman Express par Emmanuel Van der Auwera. Intitulée ‹Birds›, la pièce est un extrait<br />

de celle que présente l’artiste au centre d’art. Découpée en deux dans le sens de la<br />

longueur, elle habite les deux écrans gigantesques situés de part et d’autre des voies<br />

ferrées et montre des nuées d’oiseaux électroniques produits par une machine qui<br />

tente, dans le même temps, de les reconnaître et d’apprendre de ce qu’elle crée : une<br />

boucle hypnotisante, infernale et sublime, qui résume l’exposition toute entière et la<br />

renvoie dans le monde, comme pour le régénérer.<br />

Nicolas Garait-Leavenworth, artiste et traducteur, vit vers Genève. ncls@nclsgrt.net<br />

→ ‹Biennale de l’Image en Mouvement <strong>2024</strong> – A Cosmic Movie Camera›, Centre d’Art Contemporain<br />

Genève (et virtuel), jusqu’au 16.5.<br />

↗ centre.ch ↗ epoch.gallery/ACosmicMovieCamera<br />

FOKUS // A COSMIC MOVIE CAMERA<br />

59


Underground — Rizomi invisibili<br />

come fonte di speranza<br />

Mirko Baselgia, ‹path of self-dissolution›, <strong>2024</strong>, geoglifo in situ con pacciamatura di tiglio, in collaborazione<br />

con Buletti Giardini Sagl, Parco di Villa dei Cedri, Bellinzona © ProLitteris. Foto: Sabrina Montiglia<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Nel Museo Villa dei Cedri di Bellinzona, nove artisti internazionali<br />

indagano i nessi tra l’essere umano e la natura. Ispirati dagli<br />

organismi rizomatici del sottosuolo e dai loro cicli biologici,<br />

cercano nuove forme di interazione e di collaborazione – come<br />

modelli per un futuro sostenibile. Barbara Fässler<br />

La struttura rizomatica del micelio, l’invisibile radice del fungo in forma di rete filiforme<br />

situata nel sottosuolo, serve da concetto visionario di un mondo collaborativo e<br />

solidale, un universo di mutuo scambio e sostegno. Le forme di convivenza e simbiosi<br />

presenti in natura vengono prese e inscenate come metafora di un mondo equo, non<br />

gerarchico, basato sul rispetto e sull’integrazione.<br />

Con la mostra ‹Underground – Ecosistemi da esplorare›, il Museo Villa dei Cedri<br />

di Bellinzona, approfondisce l’indagine sui rapporti tra essere umano e natura e invita<br />

nove artisti internazionali a sviluppare opere tematiche e in situ per gli spazi sia<br />

interni che esterni. La ricerca a largo spettro di Gabriela Albergaria si sviluppa dalla<br />

terra all’argilla, passando per il ricamo e il legno. L’artista portoghese prende spunto<br />

dalle piante nel Parco dei Cedri e riflette sul riciclaggio e la riparazione. Come una<br />

scienziata, Albergaria trascrive campioni di forme e colori, esplora materie e strutture<br />

in installazioni pluriformi di grande varietà ed inventiva.<br />

Al secondo piano, la coppia Landra (Sara Rodrigues e Rodrigo Camacho) indaga il<br />

sottosuolo della Villa e lo rende visibile al pubblico nella forma di diapositive e fotografie<br />

su acetato che possono essere manipolate da chi visita la mostra. Stephen Gill,<br />

invece, ha seppellito le sue fotografie nel quartiere di Hackney Wick a Londra, dove<br />

le aveva scattate per catturarne il «genius loci»; mentre i funghi di ceramica nell’installazione<br />

‹Europa› di Ishita Chakraborty sono stati prodotti in vari workshops con<br />

persone rifugiate, migranti e locali: la varietà dei colori tra bianco, ruggine, marrone<br />

e nero rappresenta le diverse tonalità della pelle umana. Mirko Baselgia disegna con<br />

l’inchiostro estratto dal fungo Coprinus Comatus e Marion Neumann spiega il mondo<br />

dei miceti nel suo suggestivo documentario ‹The Mushroom Speaks›. La mostra<br />

prosegue nel parco, dove Gabriela Albergaria ha costruito un orto alimurgico, ossia<br />

dedicato a vegetali commestibili che crescono spontaneamente, e Landra ha creato<br />

un vivaio di piante che saranno in seguito trapiantate in diversi luoghi del comune<br />

di Bellinzona. Mirko Baselgia, infine, ha composto un gigantesco geoglifo con pacciamatura<br />

di tiglio, una tecnica utilizzata per mantenere umido il terreno e al tempo<br />

stesso proteggerlo dalle intemperie e dalle malerbe.<br />

Le proposte artistiche nella mostra sono complesse e diversificate. La presentazione<br />

rende percepibile l’invisibile con un tocco di magia. Chissà se i rizomi ci mostreranno<br />

una via di uscita dall’attuale impasse socioeconomico?<br />

Barbara Fässler è artista, critica d’arte e docente di arti visive alla KMSU. barbarasic.faessler@gmail.com<br />

→ ‹Underground – Ecosistemi da esplorare›, Museo Villa dei Cedri, Bellinzona, fino al 4.8.<br />

↗ museovilladeicedri.ch<br />

FOKUS // UNDERGROUND<br />

61


HINWEISE<br />

Ugly<br />

Animation — Im Zentrum von ‹Ugly› stehen<br />

eine hässliche, streunende Katze und ein Native<br />

American, der gerne morgens auf seinem<br />

Balkon raucht. Die Katze sucht ihren Weg in<br />

einer Welt aus Bruchstücken, die nicht so<br />

wirklich zusammenpassen wollen. Verträumt<br />

und gutmütig streunt sie durch die Nachbarschaft,<br />

nur um eine Zurückweisung nach der<br />

anderen zu erfahren. Kinder, die Feuerwehr<br />

und andere Tiere meiden die Katze im besten<br />

und misshandeln sie im schlimmsten Fall. Erst<br />

als die Katze dem Native begegnet, erlebt sie<br />

Zuneigung und Freundlichkeit.<br />

Nikita Diakur beschreibt seinen ersten<br />

Film ‹Ugly› als eine kaputte Animation über<br />

Herzlichkeit und Respekt gegenüber unseren<br />

Mitmenschen und Lebewesen. Bei der Wahl<br />

der Animationstechnik scheute er nicht vor<br />

Experimenten zurück und fand so schon mit<br />

diesem Erstling seinen unverwechselbaren Stil.<br />

‹Ugly› basiert auf einer anonymen Geschichte<br />

aus dem Internet. Der Titel ist Programm,<br />

weder die Protagonist:innen noch die Ästhetik<br />

des Films möchten schön sein. In einer Welt, in<br />

der vieles hässlich, unfreundlich und geradezu<br />

feindselig erscheint, liegt die Schönheit hier im<br />

Unerwarteten, Authentischen und der Herzlichkeit,<br />

die anderen Lebewesen gegenüber gezeigt<br />

wird. Die Botschaft hinter ‹Ugly› ist sieben<br />

Jahre nach Erscheinen des Films so wichtig wie<br />

damals: Seid alle ein bisschen netter zueinander.<br />

Dominique Marconi<br />

Nikita Diakur, ‹Ugly›, 2017, 11’54’’<br />

↗ vimeo.com/281529369<br />

Klára Hosnedlovà<br />

Basel — 2021 bot die Installation ‹Sakura<br />

Silk Moth› in der brutalistischen Architektur<br />

der Maurerhalle während des Art Parcours<br />

Gelegenheit, um auf die tschechische Künstlerin<br />

Klára Hosnedlovà (*1990) aufmerksam<br />

zu werden. Hosnedlovà implantierte Elemente<br />

eines Interieurs mit Sci-Fi-Ästhetik in die retrofuturistische<br />

Architektur der späten 1950er-<br />

Jahre, stattete sie mit kokonartigen, amorphen<br />

Polyester-Objekten aus, auf die Stickereien aus<br />

Baumwoll- und Seidengarn appliziert waren,<br />

die sie selbst nach Vorlagen ausgeführt hatte.<br />

Von ihr gecastete Performer:innen erkundeten<br />

noch vor der Eröffnung dieses künstliche<br />

Habitat. Ihre Handlungen und Interaktionen<br />

mit den Objekten dokumentierte die Künstlerin<br />

in fotografischen Szenenbildern. Aus diesen<br />

Aufnahmen wählte sie Ausschnitte als Motive<br />

für nächste Stickereien.<br />

Dieses Prinzip behält Hosnedlovà, die in Prag<br />

beim tschechischen Konzeptkünstler Jiři<br />

Kovanda studierte, in Brno promoviert und in<br />

Berlin lebt, bei. In diesen selbst gestickten, medaillonhaften<br />

Szenen schreibt sich der Subtext<br />

einer fragmentarischen Erzählung fort. Zu den<br />

wiederkehrenden Motiven gehören Konstellationen,<br />

bei denen Hände zu sehen sind, die<br />

Gefundenes analysieren: Falter und steinzeitliches<br />

Werkzeug, in meditativer Konzentration<br />

mit technischen Geräten hantierend, beim<br />

Schein eines Feuerzeugs.<br />

Drei Jahre später ist Hosnedlovà auf Einladung<br />

von Elena Filipovic in der Kunsthalle Basel<br />

angekommen. Selbstbewusst. Ausstellungsvorbereitend<br />

visualisierte sie das Konzept<br />

der Szenografie als eine Folge von fünf<br />

landschafts ähnlichen Installationen in Handzeichnungen,<br />

produzierte neue Arbeiten, unter<br />

anderem meteoritenartige Skulpturen mit<br />

Glasintarsien in organischen Formen. Es ist<br />

eine Reise in Welten, die über eigens importierte<br />

Betonplatten zu betreten ist, wie sie als Bodenbelag<br />

für öffentliche Räume in Ländern des<br />

ehemaligen Ostblocks typisch sind. Sie führt<br />

vorbei an hochpigmentierten Glaselementen<br />

in einen grottenähnlichen Wald. Von der Decke<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


sind skulpturale, wesenhafte Bearbeitungen<br />

von Flachs- und Leinenwerg abgehängt, das<br />

aus einer spezialisierten Gobelinmanufaktur in<br />

Tschechien stammt. Verwandte Werke waren in<br />

ihrer jüngsten Einzelausstellung ‹To Infintity›<br />

2023 in der Kestner-Gesellschaft in Hannover<br />

zu sehen, zu der jüngst im Distanz Verlag die<br />

erste Publikation der Künstlerin erschienen ist.<br />

Die Ausstellung bestätigt, dass sie Arbeiten<br />

macht, die «buchstäblich auf jemanden warten,<br />

der gerade im Begriff ist einzutreten». Die Spuren,<br />

diese Grenze zu überschreiten, sind Teil<br />

unserer Geschichte. SM<br />

‹Klára Hosnedlová – Growth›, Ausstellungsansicht<br />

(mit Performenden) Kunsthalle Basel.<br />

Fotos: Zdeněk Porcal, Studio Flusser<br />

→ Kunsthalle Basel, bis 20.5.<br />

↗ kunsthallebasel.ch<br />

Libby Heaney<br />

Basel / Münchenstein — «Are you ready?», fragt<br />

die Künstlerin und promovierte Quantenphysikerin<br />

Libby Heaney im Video im Eingangsbereich<br />

ihrer Ausstellung ‹Quantensuppe› im Haus<br />

der Elektronischen Künste. Sind wir bereit für<br />

eine Technologie, deren Potenzial grenzenlos<br />

zu sein scheint? Sind wir bereit, mit dieser<br />

Grenzenlosigkeit umzugehen?<br />

Die Quantenphysik beschreibt die mikroskopische<br />

Welt der Atome und unterscheidet sich<br />

fundamental von der Newton’schen Physik<br />

unserer alltäglichen Welt. Quantenteilchen<br />

existieren in widersprüchlichen Zuständen. Sie<br />

beeinflussen sich über grosse Entfernungen<br />

gegenseitig, obwohl es keinen greifbaren Weg<br />

gibt, ein Signal zu übertragen. Das Konzept dieser<br />

unerklärbaren Verschränkung hat Heaney<br />

während acht Jahren erforscht. Heute macht<br />

sie die gleichzeitigen Zustände der Quantenwelt<br />

bildhaft und gilt als Pionierin in der künstlerischen<br />

Arbeit mit Quantencomputern.<br />

Ihre Video-, VR- und Game-Installationen wie<br />

auch die neuen Glasobjekte lassen uns unsere<br />

materialistische Welt als fluide und nichtbinär<br />

wahrnehmen. Inspiration gewinnt die<br />

Künstlerin aus der Arbeit an Aquarellen, deren<br />

wässrige Eigenschaften den Bezug zur Quantenrealität<br />

herstellen. ‹all my colours for you›<br />

(<strong>2024</strong>) lässt Skizzen und Kommentare ineinanderfliessen,<br />

im künstlerischen Entstehungsprozess<br />

ist alles in Bewegung. Auf eingescannten,<br />

durch einen Quantencode bearbeiteten<br />

Aquarellen basieren die Effekte der 360-Grad-<br />

Videoinstallation ‹Ent-› (2022). Inspiriert von<br />

Boschs ‹Garten der Lüste› (1490–1510), schuf<br />

Heaney Szenarien, die unseren Blick auf die<br />

ambivalenten Glaubenssysteme rund um das<br />

Quantencomputing richten. Wie das spätmittelalterliche<br />

Triptychon auf die parallele Existenz<br />

von Himmel und Hölle verwies, liegen Lebensfreude<br />

und Gefahr nah beieinander.<br />

«Es bestehen Verbindungen zwischen einzelnen<br />

Facetten der Realität, die wir uns nie hätten<br />

träumen lassen», schreibt die Künstlerin.<br />

Quantencomputer scheinen magisch zu sein.<br />

Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass sie uns<br />

HINWEISE // ANIMATION / BASEL<br />

63


endgültig unsere Datensicherheit kosten. Das<br />

‹QX Product Launch Video› (2022) durchbricht<br />

die Fiktion des immerwährenden Fortschritts<br />

schon am Anfang der Ausstellung und parodiert<br />

Strategien von Big-Tech-Unternehmen. Schleim<br />

quillt aus den Quantencomputern, und wir erinnern<br />

uns an die Worte des Nobelpreisträgers<br />

Niels Bohr: «Denn wenn man über die Quantentheorie<br />

nicht zunächst entsetzt ist, kann man<br />

sie doch unmöglich verstanden haben.» BW<br />

‹Libby Heaney – Quantensuppe›, Ausstellungsansicht<br />

Haus der Elektronischen Künste, Basel.<br />

Foto: Franz Wamhof<br />

Libby Heaney, ‹Ent-›, 2022, Videoinstallation,<br />

Ausstellungsansicht Haus der Elektronischen<br />

Künste, Basel. Foto: Franz Wamhof<br />

→ Haus der Elektronischen Künste, bis 26.5.<br />

↗ hek.ch<br />

New Ideas for Other Times<br />

Basel — Für ihre aktuelle Ausstellung schlüpfte<br />

die am Kannenfeldplatz gelegene Galerie von<br />

Bartha in ein neues Gewand. Jenseits der sonst<br />

so klassischen White-Cube-Ästhetik zieren<br />

vereinzelt kolorierte Wände die Ausstellungsflächen.<br />

Ein antikes Büromöbel als Empfangsdesk,<br />

verschiedenerlei Sitzgruppen, bestückte<br />

Regalbretter sowie ein grosser Konferenztisch<br />

und diverse kleinere (Beistell-)Tische verleihen<br />

der Galerie zugleich eine wohnliche, ja beinahe<br />

intime Atmosphäre, die durch zwei in den<br />

Raum eingegliederte Zimmer weiter unterstrichen<br />

wird. Ein Ort des Verweilens und Erkundens,<br />

welcher Anklänge an private, mit Kunst<br />

gespickte Räumlichkeiten von Sammlern und<br />

Sammlerinnen vermittelt.<br />

‹New Ideas for Other Times›, so der Titel der<br />

Schau, ist der eingangs platzierten Neonarbeit<br />

aus dem Jahr 2005 von Maurizio Nannucci<br />

entlehnt. Und in der Tat findet sich in den aus<br />

mehr als hundert gezeigten Werken aus den<br />

1920er-Jahren bis heute eine wiederkehrende<br />

Faszination für ähnliche Themen, Materialien<br />

und Formen, die in den Gegenüberstellungen<br />

zeitlich zu verschmelzen scheinen. So gliedert<br />

sich die hängende, transparente Skulptur<br />

‹Bodies of Abeyance› (2023) von Anita Muçolli in<br />

die geometrische Formensprache von Claudia<br />

Wiesers Wandarbeit ‹The Sense of Approach›<br />

(2023) ein, findet sich die Oberflächenbeschaffenheit<br />

von Joachim Bandaus ‹Foltergerät›<br />

(1970) in Francisco Sierras Ölgemälde ‹L’Oiseau<br />

de feu› (2015) wieder oder lässt sich Olaf<br />

Breunings ‹Heart› (2015) zusammen mit Nam<br />

June Paiks ‹Fractial Flasher› (1994) in einen<br />

gemeinsamen Diskurs über mediale (Selbst-)<br />

Darstellung setzen.<br />

Diesen formalen und ideellen Parallelen steht<br />

wiederum eine Reihe gegensätzlicher Merkmale<br />

gegenüber, die für eine lebhafte Spannung<br />

sorgen. In einem dialogischen Pingpong spielen<br />

sich harte und flauschige Materialien, geometrische<br />

und organische Formen, Abstraktion<br />

und Figuration den Ball zu, während Werke wie<br />

diejenigen von Imi Knoebel, Barry Flanagan<br />

oder Florian Slotawa Fragen zu Dimension und<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Funktionalität von Kunst aufwerfen. Letztendlich<br />

liefert die Ausstellung einen gelungenen<br />

Einblick in das reiche Portfolio der Galerie und<br />

bietet, die Kunst ein stückweit vom musealen<br />

Sockel stossend, einen Freiraum für eigene<br />

mannigfaltige Assoziationen. RM<br />

‹New Ideas for Other Times›, Ausstellungsansicht<br />

Galerie von Bartha, Basel, mit Werken<br />

von Athene Galiciadis, Ted Stamm und Caroline<br />

Achaintre (v.l.n.r.). Foto: Philipp Hänger<br />

Jan Kiefer<br />

Chur — Die Gemäldeserie ‹Einsichten, Aussichten,<br />

Ansichten› (2023/24) von Jan Kiefer (*1979)<br />

erstreckt sich friesartig über drei Wände des<br />

Labors im Bündner Kunstmuseum und zeigt<br />

eine maritime Szenerie. Auf hoher See flottiert<br />

ein mit Weinfässern beladenes Holzschiff. Die<br />

Mannschaft: miteinander diskutierende Männer,<br />

deren Roben sie als Römer entlarven. In<br />

Sprechblasen über ihren Köpfen wechseln sich<br />

Porträts bekannter Kurator:innen, darunter Elena<br />

Filipovic, Simon Castets, Hans Ulrich Obrist,<br />

mit vom Aussterben bedrohten oder bereits<br />

ausgestorbenen Tieren ab – Mammut, Orang-<br />

Utan oder Koala. Der überlange Mittelteil des<br />

Schiffs in 22 Einzelbildern unterstreicht den<br />

karikaturesken Charakter. Ausgangspunkt der<br />

Serie ist eine 1878 bei Ausgrabungen gefundene<br />

Steinskulptur eines römischen Weinschiffs<br />

sowie Kiefers Interesse an der gesellschaftlichen<br />

Bedeutung von Kunst.<br />

In welchem Verhältnis stehen die illustren<br />

Persönlichkeiten zu den bedrohten Tieren?<br />

Wird ihre Spezies aussterben? Die Frage bleibt<br />

offen. Oder doch nicht? Kann der Ausstellungstitel<br />

‹Lieber Lachen› als Antwort gewertet<br />

werden? Vielleicht ist das überinterpretiert. ‹Zu<br />

viel ist nicht gesund›, so der Titel des gläsernen<br />

Obelix auf der anderen Raumseite, der sich<br />

auf Mensch und Tier, aber genauso gut auf den<br />

Wein beziehen könnte. Salute! SP<br />

Maurizio Nannucci, ‹New ideas for other times›,<br />

2005, Ausstellungsansicht Galerie von Bartha,<br />

Basel. Foto: Philipp Hänger<br />

→ Galerie von Bartha, bis 18.5.<br />

↗ vonbartha.com<br />

Jan Kiefer, ‹Einsichten, Aussichten,<br />

Ansichten›, 2023/24, Öl auf Baumwollpapier,<br />

22 Teile, je 64 x 50 cm, Ausstellungsansicht<br />

Bündner Kunstmuseum Chur<br />

→ Bündner Kunstmuseum Chur, bis 7.7.<br />

↗ kunstmuseum.gr.ch<br />

HINWEISE // BASEL / CHUR<br />

65


20 Jahre PEAC Museum<br />

Freiburg i.Br. — Minimal Art, monochrome<br />

Malerei und Konzeptkunst – der Dreiklang aus<br />

in der Sammlung des PEAC Museum in Freiburg<br />

i. Br. vertretenen Kunstrichtungen gibt auch in<br />

der aktuellen Jubiläumsschau ‹Zwischen weissen<br />

Wänden› zum zwanzigjährigen Bestehen<br />

des Ausstellungshauses den Ton an. Aufgebaut<br />

hatte die Sammlung der 2019 verstorbene Freiburger<br />

Unternehmer und Kunstsammler Paul<br />

Ege mit Ehefrau Helga. In wechselnden Ausschnitten<br />

wird seit der Eröffnung des Museums<br />

2004 das kontinuierlich wachsende Ensemble<br />

präsentiert. Auf dem Gebiet der Farbmalerei<br />

ist die Paul Ege Art Collection PEAC europaweit<br />

von Bedeutung.<br />

Nicht alles an Kunstwerken von Rang und Namen<br />

wird im ersten Akt der Ausstellung aufgeboten.<br />

So fehlen Agnes Martin, Dan Flavin und<br />

Carl Andre – oder ein Steinkreis von Richard<br />

Long. Aber auch so bilden die gut siebzig ausgestellten<br />

Werke einen glänzenden Reigen zeitgenössischer<br />

Kunst. Arbeiten von acht Schweizer<br />

Künstler:innen zeigen die nicht nur räumliche<br />

Nähe der beiden Sammler zur Schweiz. Auch<br />

bei dem gemeinsam mit der Stadt Freiburg<br />

finanzierten Kunstpreis ist die Schweiz gut<br />

vertreten: Zwei der sechs Preisträger:innen seit<br />

2007 sind Schweizerinnen. Maria Tackmann,<br />

einstige Meisterschülerin von Silvia Bächli, ist<br />

gleich im ersten Saal mit Experimenten in Papier<br />

und Stofffarbe zu sehen. Von Judith Kakon<br />

finden sich zwei in Stahl gerahmte «Bilder», die<br />

aus mit Pigmenten bemaltem Beton bestehen.<br />

Ab Juni gilt der zweite Akt der Schau der Gewinnerin,<br />

dem Gewinner des Kunstpreises <strong>2024</strong>.<br />

Material, Verdichtung, Immersion: So lauten<br />

Überschriften zu verschiedenen Sektionen.<br />

Einer der neun hohen, geräumigen Säle bietet<br />

Farbuntersuchungen des amerikanischen<br />

Radical Painting von Joseph Mariano, Marcia<br />

Hafif oder Phil Sims; ein zweiter Farbmalerei,<br />

etwa von Günter Umberg und Rudolf de Crignis.<br />

Andernorts tritt eine Installation der indischen<br />

Künstlerin Asta Butail in Bezug zu einer<br />

Bodenplastik aus Stahl von David Rabinowitch.<br />

Den Werken von Reiner Ruthenbeck sitzt auch<br />

schon mal der Schalk im Nacken. Wogegen<br />

Michael Reischs grossformatige Landschaftsaufnahmen<br />

die digitale Bearbeitung erahnen<br />

lassen und Reto Bollers ‹Stage Diver› gerade<br />

in diesen Zeiten unwillkürlich an Krieg und<br />

Versehrtheit erinnern. Donald Judds Wandplastik<br />

erinnert an einen industriell gefertigten<br />

Gebrauchsgegenstand. In Adrian Schiess’ am<br />

Boden liegenden, glatt lackierten Farbflächen<br />

spiegelt sich die Umgebung. HDF<br />

‹Zwischen weissen Wänden ... 20 Jahre PEAC<br />

Museum›, Ausstellungsansichten PEAC<br />

Museum, Freiburg i.Br. Fotos: Bernhard Strauss<br />

→ PEAC Museum, bis 21.7.; ab 7.6. zweiter Akt<br />

mit Paul Ege Kunstpreisträger:in <strong>2024</strong><br />

↗ peac.digital<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Tishan Hsu<br />

Genf — Gutgläubig haben wir uns auf kommunizierende<br />

Maschinen eingelassen mit immer<br />

grösserer Leistungsfähigkeit. Vor allem die<br />

sogenannte künstliche Intelligenz verblüfft und<br />

beunruhigt. Sie verknüpft unsere Fragen mit Informationen<br />

aus dem Internet, bis uns eine Lösung<br />

befriedigt. Das aber lässt an uns zweifeln:<br />

Verlernen wir, die Welt mit den verschiedenen<br />

Kulturtechniken selbst zu spiegeln? Unterwerfen<br />

wir uns noch mehr normierten Vorstellungen?<br />

Droht gar, dass wir durch autonome<br />

Maschinen ersetzt werden? Viele glauben an<br />

eine goldene Zukunft mit KI, während andere<br />

gleichzeitig vor ihrer masslosen Überschätzung<br />

warnen. Kein Wunder, wendet man sich in diesem<br />

Zwiespalt auch an Kunstschaffende, die<br />

seit den Anfängen kreativ mit Computern und<br />

Robotern arbeiten.<br />

Das MAMCO zeigt zurzeit eine wuchtige Etagenausstellung<br />

des US-Amerikaners Tishan<br />

Hsu (*1951) zu diesem Thema. Der künstlerische<br />

Autodidakt – ein Abgänger des Massachusetts<br />

Institute of Technology – ruft seit<br />

Jahrzehnten mit verstörenden Bildern dazu auf,<br />

die Apparate abzuschalten: Wir sollen darüber<br />

debattieren, ob wir ohne Unterbruch mit<br />

elektronischen Geräten in «Hautfühlung» und<br />

Augenkontakt bleiben wollen, die über Wort,<br />

Bild und Ton unser Verhalten beeinflussen.<br />

Es ist faszinierend, wie unter seiner Hand<br />

schon früh Bilder mit abgerundeten Ecken, die<br />

heute an Mobiltelefone oder Laptops denken<br />

lassen, zum Begegnungsort von biologischer<br />

und dem menschlichen Hirn entsprungener<br />

Evolution geworden sind. Vieles ist Interface-<br />

Kunst und wirkt surrealistisch mit all den<br />

Augen und Lippen und Tiermustern, die neben<br />

geometrischen, an Produktdesign mahnenden<br />

Löchern auf minimalistischen Gemälden<br />

und Skulpturen oder auch auf Drucken mit<br />

vergrösserten Benday Dots auftauchen. Bei den<br />

späteren, mit Bildverarbeitungsprogrammen<br />

erstellten Fotomontagen, die als Tapeten oder<br />

luftgefüllte Kunststoffobjekte ganze Räume<br />

auskleiden oder verstellen, kommen schwindelerregende<br />

Verzerrungen hinzu. Myriaden<br />

kleiner Hautgebilde, welche Brustwarzen oder<br />

Bauchnabeln ähneln, werden darauf zum Raster<br />

visueller Botschaften.<br />

Tishan Hsu führt uns in Albträume, in denen<br />

die Maschine den Alb ersetzt hat und uns nicht<br />

mehr nur auf der Brust sitzt. Sie durchdringt<br />

unser ganzes Wesen. In den letzten Arbeiten<br />

ist die Auflösung des Körpers in abstrakte<br />

Elaborate vollzogen, was wie seinem Tod als<br />

Ich gleichkommt. Aber diese Angst wie auch<br />

umgekehrt eine Sehnsucht nach Entgrenzung<br />

war dem Menschen schon immer eigen. KHO<br />

‹Tishan Hsu›, Ausstellungsansichten MAMCO,<br />

Genf © ProLitteris. Fotos: Annik Wetter<br />

→ MAMCO, bis 9.6.<br />

↗ mamco.ch<br />

HINWEISE // FREIBURG I.BR. / GENF<br />

67


Erica Pedretti<br />

Genf — Das MAMCO macht zurzeit das bildnerische<br />

und indirekt das literarische Schaffen<br />

der grossen Erica Pedretti (1930–2022) in der<br />

Romandie bekannter. Für die Sudetendeutsche<br />

wurde der Boden unter den Füssen für immer<br />

brüchig, als sie 1945 mit einem Rotkreuz-Transport,<br />

der auch Ausschwitz-Überlebende aufnahm,<br />

in die Schweiz kam, von wo aus sie 1950<br />

in die USA weiterreisen musste. Der Künstler<br />

Gian Pedretti (*1926), den sie bei ihrer Ausbildung<br />

zur Silberschmiedin an der Kunstgewerbeschule<br />

Zürich getroffen hatte, konnte sie erst<br />

1952 als Ehefrau aus den Staaten zurückholen.<br />

Die kleine Schau beginnt mit Zeichnungen<br />

von Fisch-Vogel-Mischwesen und filigranen,<br />

von Paul Klee angeregten Engeln. Sie deuten<br />

auf die ätherischen Imaginationsräume hin,<br />

die sich Pedretti seit ihrer Zeit als Landlose<br />

aufbaute. Als ihre fünf Kinder grösser wurden,<br />

gaben sie ihr die Kraft, ihre existenziellen<br />

Erfahrungen fiktional zu verarbeiten. Zugleich<br />

entstand ein fragiles Skulpturenwerk, aus dem<br />

im MAMCO die ‹Objets à suspendre› gezeigt<br />

werden: Neben skelettartigen Figuren, die nicht<br />

ohne Humor sind, gehören dazu vor allem die<br />

ergreifenden Engelsflügel aus Latex und Stoff,<br />

die sie ab 1980 über Drahtgestelle zog. Für die<br />

Frauenbewegung waren Letztere ein Symbol<br />

des Aufbruchs, zu dem auch die Texte der<br />

Schriftstellerin Pedretti beitrugen, mit der sie<br />

ihre Situation in sensible Worte fasste. KHO<br />

Erica Pedretti, ‹Objets à suspendre›, ca.<br />

1970er-/1980er-Jahre © ProLitteris, Ausstellungsansicht<br />

MAMCO, Genf. Foto: Annik Wetter<br />

→ MAMCO, bis 9.6. ↗ mamco.ch<br />

Ptolemäus — Die Welt im Griff?<br />

Grenchen — Der Geograf und Astronom<br />

Ptolemäus versuchte zu seiner Zeit (er lebte<br />

ca. 100 bis 170 n. Chr.), die bisher bekannte<br />

Welt vollständig zu kartografieren. Mit seinem<br />

Atlasprojekt ‹Geographike Hyphegesis› gingen<br />

unter anderem die Einführung eines fixen Koordinatensystems<br />

und eines definierten Meridians<br />

einher – und eine umfangreiche Sammlung<br />

an Landkarten, die den Anspruch hatten, die<br />

Welt zu vermessen, zu verstehen, zu erklären<br />

und gewissermassen zu beherrschen. ‹Die Welt<br />

im Griff? Antike Kartographie und zeitgenössische<br />

Kunst› heisst die Ausstellung in Grenchen;<br />

Ptolemäus’ Arbeit ist der Ausgangspunkt dazu.<br />

Faksimileabzüge seiner und anderer kürzlich<br />

restaurierter antiker Karten aus dem Atlas<br />

wurden 13 zeitgenössischen Künstler:innen zur<br />

Bearbeitung überlassen.<br />

Die neuen Werke bringen sanft unser festgefahrenes<br />

Weltbild ins Wanken, sind oft überraschend,<br />

poetisch und meistens politisch.<br />

Der argentinische Künstler Jorge Macchi<br />

(*1963) faltet beispielsweise seine Karten und<br />

verschiebt so vermeintlich starre Grenzen,<br />

versenkt Landstücke und macht die Karte<br />

zum dreidimensionalen, haptischen Objekt.<br />

Bei der Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger<br />

(*1968) steht eine menschliche Figur<br />

im Zentrum, welche die Karte abschreitet<br />

und nur durch ihr Sichtfeld als Lichtkegel die<br />

Landschaft beleuchtet – was diese Figur nicht<br />

sieht, ist inexistent.<br />

Inhaltlich üben die Werke oft Kritik am<br />

menschlichen Bedürfnis nach Kontrolle und<br />

Dominanz, gleichzeitig wird durch den künstlerischen<br />

Eingriff an den alten Karten diese<br />

Kontrolle auch immer reproduziert. Die unterschiedlichen<br />

Umsetzungen schaffen neuen<br />

Raum für diverse Perspektiven und fordern die<br />

Besucher:innen dazu auf, gewohnte Sichtweisen<br />

zu überdenken. Die Fragen, wer hier<br />

eingreifen darf und warum, aus welchem Grund<br />

beispielsweise mehr Männer- als Frauenpositionen<br />

gezeigt werden und weshalb Schweizer<br />

Künstler:innen in der Überzahl sind, bleiben<br />

dabei unbeantwortet.<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


In der Ausstellung werden die Karten durch<br />

ausgewählte ältere Werke der jeweiligen<br />

Künstler:innen ergänzt und so in ihrem<br />

künstlerischen Schaffen verortet. «Die Welt<br />

im Griff?», fragt die Ausstellung. Die Arbeit des<br />

Schweizer Künstlers Jörg Lenzlinger (*1964)<br />

findet darauf eine relativ klare Antwort: Durch<br />

Einsatz von organischen Substanzen wie<br />

Säuren und Salzen wird seine Karte lebendig,<br />

verändert sich in der Ausstellung weiter und<br />

übernimmt die Autorinnenschaft. AS<br />

Jörg Lenzlinger, ‹Prima Asie I›, 2023, Salz,<br />

Säuren, Putzmittel, Beeren, Farbstoffe, Kunstdünger,<br />

Öl u. a. auf Landkarte in Hochdruck<br />

auf Büttenpapier, 50 x 65 cm. Foto: Philipp Hitz<br />

Zilla Leutenegger, aus der Serie ‹Ms Moneypenny›,<br />

IV, 2023, Monotypie auf Landkarte in<br />

Hochdruck auf Büttenpapier, 50 x 65 cm.<br />

Foto: Sebastian Schaub<br />

→ Kunsthaus Grenchen, bis 26.5.<br />

↗ kunsthausgrenchen.ch<br />

Riccardo Arena<br />

Minusio — Im magischen Tempel des Klarismus,<br />

den der estnische Künstler Elisàr von<br />

Kupffer und sein Lebenspartner Eduard von<br />

Mayer 1927–1939 in Minusio für ihre neu gegründete<br />

Religion erbaut hatten, verdichtet der<br />

italienische Künstler Riccardo Arena visuelle<br />

Archetypen zu einem erstaunlich vielseitigen<br />

und differenzierten Reigen von Zeichnungen,<br />

Skulpturen, Vitrinen und ortsspezifischen Installationen.<br />

‹Geranos Planomenon Dance – Monumento<br />

II› ist eine Weiterentwicklung seiner<br />

Residenzschau 2022 auf dem Monte Verità,<br />

ebenfalls von Noah Stolz kuratiert. Sie orientiert<br />

sich einerseits an der Bildersammlung der<br />

Eranos Foundation, welche im Warburg Institute<br />

der London University aufbewahrt wird.<br />

Andererseits greift sie zurück auf Geranos, den<br />

primordialen Tanz des Theseus, nachdem dieser<br />

den Minotaurus im Labyrinth getötet hatte.<br />

Die Betrachtenden werden im ersten runden<br />

Raum des Elisarion von einer Stonehenge-artigen<br />

Komposition ‹Adrift on the Tortoise Carapace›<br />

empfangen: Gefundene Steine angeordnet<br />

in konzentrischen Kreisen, sind durch eine<br />

runde Öffnung an der Decke sanft beleuchtet.<br />

Im ersten und zweiten Stockwerk hat Arena in<br />

pseudowissenschaftlichen Vitrinen Collagen<br />

aus bunten Papieren mit historischen Fotografien<br />

überlagert. Zeichnungen, die er aus<br />

feinsten Löchlein schuf, wechseln sich ab mit<br />

Skulpturen aus dünnen Holzstäbchen. Tanzwirbelfiguren<br />

gehen über in den Sog der Spiralen<br />

und die Wirrnis der Labyrinthe. Auf grossen<br />

Blättern verbindet er historische Fotografien<br />

und von künstlicher Intelligenz visualisierte<br />

dynamische Tanzrhythmen mit Zeichnungen,<br />

die durchdrungen sind von unleserlichen<br />

Wortschwallen. Den runden Raum dominiert<br />

das vogelähnliche Werk ‹Foundation Image› aus<br />

Holz, das an Skulpturen der amerikanischen<br />

Ureinwohner:innen erinnert. Auf feinen Regalen<br />

sind kleine Fotografien archetypischer Formen<br />

aus der Eranos Foundation ‹Archives of the<br />

Lost Presence› an die Wände gelehnt. Es sind<br />

Urbilder aus den entferntesten Kulturen, die<br />

sich erstaunlich ähneln.<br />

HINWEISE // GENF / GRENCHEN / MINUSIO<br />

69


Im Kuppelsaal, wo früher das homoerotische,<br />

klaristische Rundgemälde ‹Die Klarwelt der Seligen›<br />

von Kupffer hing, welches heute auf dem<br />

Monte Verità bewundert werden kann, breiten<br />

sich Hunderte filigrane Scherenschnitte in<br />

unterschiedlichsten Formen und Farben aus.<br />

Riccardo Arena demonstriert seine Fähigkeit<br />

der Verdichtung und Weiterentwicklung von<br />

recherchierten Materialien, ohne dabei die gestalterische<br />

Freiheit und Differenziertheit einer<br />

wissenschaftlichen Strenge zu opfern. BF<br />

Riccardo Arena, ‹Planomenon – Danzando<br />

Equorei›, <strong>2024</strong>, Scherenschnitte, Wandcollage,<br />

Masse variabel, Ausstellungsansicht<br />

Elisarion, Minusio<br />

Riccardo Arena, ‹Adrift on the Tortoise<br />

Carapace›, <strong>2024</strong>, Kurmachit-Suiseki-<br />

Installation, Masse variabel, Ausstellungsansicht<br />

Elisarion, Minusio<br />

→ Elisarion, bis 19.5.<br />

↗ minusio.ch/elisarion<br />

The Gift<br />

München — Schenken mache glücklich, und<br />

zwar die Schenkenden mindestens so sehr wie<br />

die Beschenkten. Das belegen zahlreiche und<br />

oft zitierte wissenschaftliche Forschungen der<br />

Psychologie. Die Architekturforschung ergänzt<br />

diese Erkenntnisse mit einer provokativen<br />

These, die jetzt im Rahmen der Ausstellung<br />

‹The Gift – Grosszügigkeit und Gewalt in der<br />

Architektur› vorgestellt wird: Geschenkte Gebäude<br />

seien Wohltat und Gewalttat zugleich.<br />

«Ein Geschenk abzulehnen ist riskant, es<br />

anzunehmen ebenso», heisst es prägnant im<br />

Videostatement der Ausstellungsmacher eingangs<br />

der Raumsequenz in der Pinakothek der<br />

Moderne, in der die vier Fallstudien aus Ostasien,<br />

Westafrika, den USA und Osteuropa präsentiert<br />

werden. Diese Resultate ausführlicher<br />

Forschungsarbeiten in Ulaanbaatar, Kumasi,<br />

East Palo Alto und Skopje sind ergänzt durch<br />

Kurzporträts weiterer geschenkter Gebäude in<br />

Deutschland und den USA. Die Schenkungen<br />

sind sehr unterschiedlich, die Motivationen<br />

reichen von diplomatisch oder humanitär bis<br />

bildungs- und sozialpolitisch.<br />

Der in den Vereinigten Staaten propagierte<br />

Philanthrokapitalismus, dessen Erfolg in «sozialer<br />

Rendite» gemessen wird, erklärt sich am<br />

besten in den Berichten aus dem kalifornischen<br />

East Palo Alto. Die Verheiratung von Philanthropie<br />

und Kapitalismus, Thema des Buchs<br />

‹Philanthrocapitalism – How the Rich Can Save<br />

the World› (2008) von Matthew Bishop und Michael<br />

Green, verstärkt bei allen guten Absichten<br />

zuweilen das Ungleichgewicht an Macht<br />

zwischen Gebenden und Empfangenden. Das<br />

verdeutlichen Berichte der Bewohner:innen<br />

von East Palo Alto: In einem der zahlreichen<br />

Videointerviews wird beispielsweise erklärt,<br />

dass der Vandalismus an den gespendeten<br />

Begegnungszentren und Bibliotheken in den<br />

armen Wohnquartieren eben kein Zufall sei. Er<br />

ist eine Form des Widerstands gegen die Macht<br />

und die leeren Versprechen der Megakonzerne,<br />

die sich in East Palo Alto niederlassen.<br />

Die Dynamiken des Schenkens sind in der<br />

begleitenden E-Publikation theoretisch<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


eflektiert. Dort beschreibt beispielsweise die<br />

slowenische Filmkünstlerin Jasmina Gibic, bezugnehmend<br />

auf den französischen Soziologen<br />

Marcel Mauss, wie die Praxis des Schenkens<br />

einem System von impliziten und expliziten<br />

Regeln folgt, die auch Verpflichtungen<br />

durch die Annahme eines Geschenks und die<br />

Einwilligung zu einem Austausch beinhalten.<br />

Schenkungen, so gut sie gemeint sein mögen,<br />

verändern die etablierten Beziehungen und das<br />

soziopolitische Gefüge. Gibic ist die Autorin des<br />

Films ‹The Gift›, der im Begleitprogramm der<br />

Ausstellung gezeigt wird. SvF<br />

‹The Gift – Grosszügigkeit und Gewalt in der<br />

Architektur›, Ausstellungsansichten Architekturmuseum<br />

der TUM in der Pinakothek der<br />

Moderne, München. Foto: Architekturmuseum<br />

der TUM / Ulrike Myrzik<br />

→ Architekturmuseum der TUM in der<br />

Pinokathek der Moderne, bis 8.9.;<br />

↗ architekturmuseum.de<br />

↗ e-flux.com/ architecture/the-gift<br />

(Essays zur Ausstellung)<br />

Liliane Lijn<br />

München — Aus den Augen der ‹Lady of the<br />

Wild Things› schiessen rote Lichtstrahlen,<br />

ihr gegenüber glimmt hinter Nebelschwaden<br />

das gelbe Besenkleid der ‹Woman of War›. Die<br />

beiden Skulpturen der Londoner Künstlerin<br />

Liliane Lijn (*1939, New York) stammen aus<br />

den 1980er-Jahren, sind mit Farbborsten wie<br />

mit Pelz bestückt und stehen sich im Dämmer<br />

majestätisch gegenüber.<br />

Die totemartigen Wesen setzen einen Knalleffekt<br />

in der Ausstellung ‹Arise Alive›, die das<br />

Münchner Haus der Kunst Lijn in Kooperation<br />

mit dem Wiener MUMOK widmet. Die Künstlerin,<br />

die in Paris Archäologie und Kunstgeschichte<br />

studierte, lebt seit 1966 in London – und reiht<br />

sich ein in die Riege der (weiblichen) Wiederentdeckungen<br />

des Hauses unter Andrea Lissoni.<br />

In ihrem Werk treffen sich Physisches und<br />

Metaphysisches, Wissenschaft und Spiritualität,<br />

Feminismus und Mythologie. Es umfasst<br />

alle Gattungen von der Zeichnung bis zum<br />

Environment, ein Schwerpunkt liegt auf der<br />

kinetischen Kunst. Am Anfang stehen überbordende<br />

Zeichnungen, die Mensch und Kosmos<br />

im Blick haben. Dann das Gegenteil: Grafiken<br />

wie ‹Dream Machine› oder ‹Electronic Goddess›,<br />

beide von 1971, sind aus elektronischen Symbolen<br />

von Letraset zusammengesetzt.<br />

Doch bald wurde die Schwingung selbst Lijns<br />

Lebensthema – in Form von Licht, Klang und<br />

Bewegung. Das Unsichtbare sichtbar machen<br />

ist ihr erklärtes Ziel. Da helfen auch fernöstliche<br />

Erkenntniswege, etwa das Rätsel des<br />

Koan in Gestalt überdimensionierter Kegel mit<br />

Farblinien aus Plexiglas. Die 1970-/1980er-<br />

Jahre sampelten auf dem Pfad der Erleuchtung<br />

diverse spirituelle Weisheiten und Techniken.<br />

Beim Blick auf die Arbeiten von Lijn hat man<br />

den starken Eindruck, dass sie ein Kind ihrer<br />

Zeit ist, was Material wie Inhalte angeht.<br />

Im Dreidimensionalen ist viel filigranes, biegsames,<br />

kaltes Metall zu sehen, dazu (Plexi-)Glas<br />

in Form von Kugeln, Prismen, Scheiben. Da werden<br />

Spektralfarben sichtbar und Lichtpunkte<br />

projiziert (‹Cosmic Flares›). Dem liegt schon einiges<br />

an experimenteller Physik zugrunde, etwa<br />

HINWEISE // MINUSIO / MÜNCHEN<br />

71


den ‹Liquid Reflections›: Darin kreisen zwei<br />

Glaskugeln wie Planet und Trabant mithilfe von<br />

Kondensation auf einer Scheibe.<br />

Lijns Interesse am Genderfluiden führt zur<br />

bildnerischen Verschmelzung der Geschlechter<br />

etwa in der Skulptur ‹Heshe›, zuletzt auf der<br />

Venedig-Biennale 2022 zu sehen. Ihre pastelligen<br />

Bilder wiederum machen zwar das Sujet<br />

sichtbar (‹Flying She›, ‹Medusa›), bleiben aber<br />

unausgegoren. Was am Ende vor allem hängen<br />

bleibt, ist der Eindruck von Liliane Lijn als einer<br />

unermüdlichen, neugierigen Suchenden in<br />

einem schier grenzenlosen geistig-künstlerischen<br />

Terrain. RDR<br />

‹Liliane Lijn – Arise Alive›, Ausstellungsansicht<br />

Haus der Kunst, München © ProLitteris.<br />

Foto: Maximilian Geuter<br />

Grégory Sugnaux<br />

Murten — Die Geschichte ist tragisch, makaber<br />

und grotesk zugleich: 1866 geriet ein Elefant<br />

eines Zirkusses ausser Kontrolle, wurde per<br />

Kanone erlegt und das Fleisch gar gegessen.<br />

Pläne, ihn auszustopfen, scheiterten, dennoch<br />

bewegt das Ereignis die Kleinstadt bis heute.<br />

Grégory Sugnaux (*1989, lebt in Fribourg) spürt<br />

diesem in der Wechselausstellung ‹Griserie› im<br />

Museum Murten mit assoziativen Bildfindungen,<br />

neben Originalobjekten wie der Kanonenkugel,<br />

nach. Der Maler arbeitet dabei mit<br />

ausgebleichten Farben, die bisweilen fast einen<br />

Sepia-Ton erhalten, was gut in die historische<br />

Mühle passt. Dabei treten die eingangs genannten<br />

Charakterisierungen hervor: Im obersten<br />

Stock etwa brennt sich die flammende Kugel in<br />

den Körper des Tieres. Der Kadaver begegnet<br />

uns einmal skizzenhaft oder als Höhlenmalerei.<br />

Weiter unten feiert das Tier in wilden Szenerien<br />

seine Auferstehung, sei es, um im Kunststück<br />

fliegend jede Schwerkraft zu überwinden, sei<br />

es, um mit einem Haus zu verschmelzen oder<br />

als riesiges, feuerspeiendes Untier in Bern<br />

einen schwarzen Reiter zu bekämpfen.<br />

Bei Sugnaux, der sonst Vorlagen in den unappetitlichen<br />

Untiefen des Netzes ausgräbt,<br />

entspinnt sich ein fantastischer Kosmos. Die<br />

wilden Assoziationen der Schau taumeln zwar<br />

manchmal – frei nach dem Titel ‹Griserie›<br />

(«Taumel», «Rausch») –, fallen aber nie komplett<br />

aus dem Rahmen. AD<br />

Liliane Lijn ‹Conjunction of Opposites: Woman<br />

of War and Lady of the Wild Things›, 1986<br />

© ProLitteris. Foto: Stephen Weiss<br />

→ Haus der Kunst, bis 22.9.<br />

↗ hausderkunst.de<br />

→ MUMOK, Wien, ab 15.11.<br />

↗ mumok.at<br />

Grégory Sugnaux, ‹Griserie›, <strong>2024</strong>, Öl und Acryl<br />

auf Leinwand, 54 x 65 cm<br />

→ Museum Murten, bis 2.6.<br />

↗ museummurten.ch<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Felix Stöckle<br />

Rapperswil — Die Schlange schwebt. An<br />

dünnen Schnüren hängt sie mittig im «Seitenwagen»<br />

des Kunst(Zeug)Haus und blickt mit<br />

grossen Augen in die Welt. Sie ist weder doppelzüngig<br />

noch wendig, eher etwas aufgedunsen<br />

– und steif wie ein Brett. Das Schlängeln<br />

überlässt Felix Stöckle (*1994) den Buchstaben:<br />

‹Basssselisk› nennt der gebürtige St. Galler<br />

seine Schau und feiert mit dem vierfachen,<br />

schlangenförmigen S den König der Schlangen.<br />

Der stinkende, Unheil bringende Basilisk mit<br />

seinem tödlichen Blick hat es von antiken<br />

Schriften über die mittelalterliche Überlieferung<br />

bis ins zeitgenössische Fantasy-Genre<br />

geschafft und ist immer der Böse geblieben.<br />

Das wirkt bis ins reale Leben: Die Ophidiophobie<br />

ist die häufigste registrierte Angststörung<br />

in Mitteleuropa. Diesem schlechten Ruf stellt<br />

Stöckle seine Ausstellung entgegen. Er erinnert<br />

daran, dass die Schlange das Attribut des Heilgottes<br />

Asklepios ist, konstruiert Querbezüge zu<br />

anderen Kriechtieren und zeigt Ambivalenzen<br />

auf, etwa anhand der Erzählung des Heiligen<br />

Georg. Macht und Ohnmacht, Verteidigung und<br />

Angriff, Gut und Böse – diese Dualitäten bieten<br />

Raum für Zwischentöne. Stöckle bearbeitet sie<br />

mit einer an Kinderzeichnungen angelehnten<br />

Formensprache und elaboriertem Handwerk.<br />

Keramik, Kupfer, Wachs, gravierte und eloxierte<br />

Aluminiumplatten sorgen für reiche Eindrücke<br />

in dieser kleinen, sehenswerten Schau. KS<br />

‹Felix Stöckle – Basssselisk›, Ansicht Kunst-<br />

(Zeug)Haus, Rapperswil-Jona. Foto: A. Stadler<br />

→ Kunst(Zeug)Haus, bis 4.8.<br />

↗ kunstzeughaus.ch<br />

Der Sammlung zugeneigt<br />

Winterthur — Nach welchen Kriterien sucht<br />

sich ein Spartenhaus wie das Fotomuseum<br />

Kunstwerke für die Sammlung aus – und wozu?<br />

Diese Fragestellung dient als Grundlage der<br />

aktuellen Gastausstellung in der Fotostiftung.<br />

Während seiner sanierungsbedingten Schliessung<br />

thematisiert das Fotomuseum in der<br />

benachbarten Institution die eigene Sammlung,<br />

deren Eigenschaften, Auswahlkriterien<br />

und Ziele. Die Frage, was «relevante» Kunst<br />

sei, ist nicht neu, aber hier wird sie explizit<br />

gestellt: Sind die Werke eingebettet in einen<br />

zeitgenössisch-künstlerischen Kontext und<br />

repräsentieren sie die Wahrnehmung relevanter<br />

Zusammenhänge aktueller Strukturen?<br />

Das fotografische Bildnis eines brennenden<br />

Himmels – ein hyper-emotionales Werk der<br />

US-amerikanischen Künstlerin Nan Goldin<br />

(*1953) – bildet den Auftakt zur Ausstellung. Im<br />

sorgfältig gestalteten Begleitheft werden die<br />

gezeigten Sammlungswerke fünf Kategorien zugeordnet:<br />

Neben der dokumentarisch-erzählerischen,<br />

wie bei Goldin, sind es die konzeptuelle,<br />

die post-fotografische und die junge Fotografie<br />

sowie gedruckte Unikate. Die theoretischen<br />

Ausführungen im Heft befassen sich mit der<br />

sogenannten «Heteronormativität des Blickes»<br />

und hinterfragen dabei auch die Manifestation<br />

und Macht der Bildwirkung. Indem das riesige<br />

Spektrum der digitalen Fotografie im Netz miteinbezogen<br />

wird, öffnet sich die Fotografie weit<br />

über ihre eigentliche Begrifflichkeit.<br />

Als Beispiel einer konzeptuellen Arbeit gilt<br />

Cindy Shermans Serie der ‹Untitled Film<br />

Stills› (1978). In feinen Schwarz-Weiss-Tönen<br />

inkarniert Sherman eine Filmfigur, gefangen in<br />

einem Klischee von Weiblichkeit. Ebenfalls mit<br />

dem Blick der Betrachter:innen spielt die Afroamerikanerin<br />

Lorna Simpson (*1960), welche<br />

sich in der Reihe ‹Summer ’57 / Summer ’09› als<br />

verführerische Schwarze Frau feiert.<br />

Eine weitere Perspektive stellen die Arbeiten<br />

der Schweizer Künstler Stefan Burger (*1977)<br />

und Matthias Gabi (*1981) dar. Burgers «performative»<br />

Fotografie illustriert im ‹Bilderbuch<br />

No. 1–6› (2021) ein distanziert ironisches Bild<br />

HINWEISE // MÜNCHEN / MURTEN / RAPPERSWIL / WINTERTHUR<br />

73


der Welt, die Kamera dient als Schaltstelle zwischen<br />

dem Ich und allem, was um den Künstler<br />

geschieht. Gabi setzt in seinem Bilderreigen<br />

auf das vorhandene Bilderwissen aus Silva-<br />

Büchern und ähnlichen Enzyklopädien und<br />

zeigt in ‹Buchdruck› (2010) die Aspekte des<br />

Bildes als Zusammenhang von Wahrnehmung<br />

und Erinnerung. Auch neu gesehen erweist sich<br />

die Sammlung – jenseits aller theoretischen<br />

Fragen – als Hort geballter Bilderkraft. JEN<br />

‹Der Sammlung zugeneigt – Konstellation 1›,<br />

Ausstellungsansicht Fotomuseum Winterthur<br />

in der Fotostiftung, mit Werken von Shirana<br />

Shahbazi (links hinten) und Roc Herms<br />

Lorna Simpson, ‹Summer ’57/Summer ’09›,<br />

2009, 4 von 10 Silbergelatine-Abzügen,<br />

je 18 x 18 cm. Foto: Conradin Frei<br />

→ Fotomuseum zu Gast in der Fotostiftung,<br />

bis 20.5.<br />

↗ fotomuseum.ch ↗ fotostiftung.ch<br />

Blut & Staub<br />

Winterthur — Wie nützlich ist doch Aluminium.<br />

Etwas in den Kühlschrank legen? – Alufolie. Ein<br />

‹Chopfab›-Bier trinkfertig verpacken? – Aludose.<br />

Rostfreie Fensterrahmen? – Aluminiumprofile.<br />

Und so weiter. Der Abbau von Bauxit<br />

und die Gewinnung dieses Metalls sind nicht<br />

nur äusserst energieintensiv, sondern ergeben<br />

weltweit auch einen Berg von vier Milliarden<br />

Tonnen ungenutzten roten Schlamms. Doch<br />

entgiftet und getrocknet wird daraus ein Pulver,<br />

aus dem zum Beispiel Kacheln gebrannt<br />

werden, die als Baumaterial neue Verwendung<br />

finden können. Das ist nur ein Beispiel aus<br />

der in Kooperation mit dem Materialarchiv der<br />

ZHdK gestalteten Ausstellung ‹Blut & Staub –<br />

wenn Reststoffe zu Werkstoffen werden› im<br />

Gewerbemuseum Winterthur.<br />

Sieben Themenbereiche sind darin mit zahlreichen<br />

Exponaten aufgefächert. Im neu konzipierten<br />

hauseigenen Material-Labor können<br />

sie zudem praktisch erforscht werden. Kunst<br />

und Wissenschaft treffen sich hier. Einige<br />

Beispiele würden in der Realität wohl etwas<br />

Überwindung brauchen, wie die Zahnpasta-Tabs<br />

unter anderem aus Fäkalkohle. Ein anderes<br />

menschliches Abfallprodukt hingegen findet<br />

bereits praktische Anwendung als Dünger: Aurin<br />

heisst die aus behandeltem menschlichem Urin<br />

gewonnene Flüssigkeit und ist das Resultat von<br />

Forschungen an der EAWAG.<br />

Eine zirkuläre Materialnutzung ergibt sich auch<br />

mit Kaffeesatz. Getrocknet, mit Holzfasern<br />

verstärkt und mit pflanzlichem Bindemittel<br />

gefestigt, entstehen aus dieser Mischung neue,<br />

spülmaschinenfeste Tassen. Wieder problematisch<br />

ist, dass bei Geschirr aus Pflanzenfasern<br />

nicht-pflanzliche Bindemittel verwendet werden,<br />

sodass die Produkte nicht mehr biologisch<br />

abbaubar sind und trotzdem im normalen<br />

Abfall enden. Schalen von Tomaten könnten<br />

hier Abhilfe schaffen.<br />

Ebenfalls (noch) nicht gelöst ist der Energiebedarf,<br />

der jedem Fertigungsprozess eigen ist.<br />

Viel Müll entsteht auch durch unsere Kleidung.<br />

Mehr als 50’000 Tonnen Textilien werden jedes<br />

Jahr in der Schweiz gesammelt. In der Ausstel-<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


lung sind Prototypen von Socken und Pullovern<br />

aus dem ‹Texcircle research project› der HSLU<br />

präsentiert, die aus geschredderten Altkleidern<br />

und neuer Baumwolle gewoben wurden.<br />

Wohin nun also mit unserer gebrauchten Alufolie?<br />

In die Abfallsammelstelle. Und auf dem<br />

Weg nach Winterthur schaute der Schreibende<br />

aus dem Zug just auf eine solche Einrichtung,<br />

vor der sich Autos stauten. Früher traf man<br />

sich am Dorfbrunnen zum Schwatz, heute beim<br />

Alucontainer. TS<br />

‹Blut & Staub›, Ausstellungsansicht Gewerbemuseum<br />

Winterthur. Foto: Hans Schürmann<br />

Yoshinori Mizutani<br />

Zürich — Ist’s eine Kalligrafie, oder sehen wir<br />

Vögel auf Freileitungen sitzen? Laut Werktitel<br />

sind es sogenannte Kawaus – japanisch für<br />

«Kormoran». Ihre Überpopulation verursacht<br />

Probleme für das Ökosystem. Dessen ungeachtet<br />

ist Yoshinori Mizutani (*1987) von den<br />

Vogelschwärmen fasziniert, ihre unübersehbare<br />

Präsenz über dem Himmel von Tokio hat der<br />

japanische Fotokünstler in ein zeichenhaftes<br />

System übersetzt. Den ebenso unzählbaren<br />

Wellensittichen widmet er poetische Aufsichten<br />

in zarten Farben. Die ‹Yusurikas›, winzige,<br />

in Gewässern lebende Schmetterlingsmücken,<br />

erfasst er bei seinen Streifzügen durch<br />

urbane «Natur» mit Blitzlicht. Dessen Reflexion<br />

verwandelt die Mücken in ein irrlichterndes<br />

Flirren von flockenartigen Lichtpunkten, das<br />

ein schwindelerregendes Unendlichkeitsgefühl<br />

auslöst. Einen betörenden Zauber strahlt die<br />

Kirschblütenpracht aus, die das Bildgeviert<br />

sprengt und sich als Symbol für Schönheit,<br />

Aufbruch und Vergänglichkeit zu erkennen gibt.<br />

Mizutani arbeitet in Serien, um die vollkommen<br />

menschenleeren Motive in verschiedenen Perspektiven<br />

zu erfassen. Die malerisch komponierten<br />

Fotografien zeichnen sich durch einen<br />

engen Bezug zur Natur sowie durch Minimalismus,<br />

Ausschnitthaftigkeit und partielle Leere<br />

aus und verraten so ihre Verbundenheit mit der<br />

japanischen Tradition. DvB<br />

Studio Thus That, ‹Red Mud›, 2019, Keramikobjekte<br />

aus Rotschlamm, Reststoff aus der<br />

Aluminiumindustrie<br />

→ Gewerbemuseum Winterthur, bis 1.9.<br />

↗ gewerbemuseum.ch<br />

Yoshinori Mizutani, ‹Tokyo Parrots 056›, 2013,<br />

Archiv-Pigmentdruck auf Hahnemühle FineArt<br />

Baryta, 145,6 x 97 cm<br />

→ Christophe Guye Galerie, bis 1.6.<br />

↗ christopheguye.com<br />

HINWEISE // WINTERTHUR / ZÜRICH<br />

75


Körper im Mittelalter<br />

Zürich — Ein Sündenfall steht am Anfang<br />

der christlichen Menschheitsgeschichte. Eva,<br />

soeben erst von Gott zur Gesellschaft von<br />

Adam in die Welt gesetzt, lässt sich von einer<br />

Schlange verführen, einen Apfel vom Baum<br />

der Erkenntnis zu essen, und Adam tut es ihr<br />

gleich. Die ersten Menschen können nun Gut<br />

und Böse unterscheiden, zugleich verlieren sie<br />

die Unschuld und schämen sich ihrer Nacktheit.<br />

Kaum erschaffen, ist der menschliche<br />

Körper also mit Scham und Schuld befrachtet.<br />

Im Mittelalter bestimmte die Kirche, wie alles<br />

Körperliche zu sehen und zu behandeln sei.<br />

Körper wurden kontrolliert und gezüchtigt, gemartert<br />

und umgebracht. Schwere körperliche<br />

Arbeit, schlechte Ernährung, Krankheiten und<br />

Seuchen trugen darüber hinaus zu den Leiden<br />

der Körper bei. Auf der anderen Seite allerdings<br />

gab es eine erstaunliche Sorge, ein ausgeprägtes<br />

und wohl kostenfreies Care-System rund<br />

um den kranken und toten Körper. Zudem gab<br />

es das Zelebrieren leiblicher Freuden, dargestellt<br />

vor allem in Form von Badevergnügungen.<br />

Teilweise stundenlang hielten sich Frauen<br />

und Männer im Wasser auf, man trank und<br />

ass, spielte Karten, hörte Musik, und auch der<br />

geschlechtliche Austausch kam nicht zu kurz –<br />

weshalb dann zu Beginn des 16. Jahrhunderts<br />

wegen des «Sittenzerfalls» und wegen der<br />

Verbreitung der Syphilis die gemischten Badehäuser<br />

geschlossen wurden.<br />

Anhand von vielfältigen visuellen und sprachlichen<br />

Materialien zeigt das Landesmuseum<br />

mit ‹begehrt. umsorgt. gemartert› in sieben<br />

Kapiteln, wie der Köper im Mittelalter, von<br />

etwa 800 n. Chr. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts,<br />

gesehen und dargestellt wurde. Alte,<br />

aufgeschlagene Folianten liegen in gläsernen<br />

Schaukästen, Ölbilder, Skulpturen und Kupferstiche<br />

begleiten den verwinkelten Parcours<br />

von der Geburt bis zum Tod. Unbedingt sollen<br />

Sie sich, geschätzte Leser:innen, Zeit lassen!<br />

Mit Vergnügen bin ich in die verschiedenen<br />

Animationen eingetaucht, etwa in die von<br />

Hieronymus Boschs ‹Garten der Lüste›, in der<br />

detailliert gezeigt wird, wo die Menschen an<br />

den roten Früchten der Verführung naschen<br />

oder welch seltsam wunderbare «Kapseln der<br />

Fruchtbarkeit» zur Verfügung stehen. Auch<br />

die Hörstationen sind empfehlenswert. So<br />

wird zum Beispiel aus dem im 13. Jahrhundert<br />

verfassten ‹Rosenroman› vorgelesen und an anderer<br />

Stelle informiert, dass Kleinwüchsige am<br />

Hof als «Wunder der Natur» gesehen wurden<br />

und wie die Wunderkammern von der Lust der<br />

Mächtigen am Exotischen zeugen. BP<br />

Hans Bock d.Ä., Bad zu Leuk (vermutlich),<br />

um 1597, Öl auf Leinwand, 78,4 x 109,6 cm,<br />

Kunstmuseum Basel<br />

Unbekannt, Die hl. Verena wäscht einem Pestkranken<br />

die Haare, ca. 1525, Tempera auf Holz,<br />

63,5 x 49,7 cm, Landesmuseum Württemberg<br />

→ Landesmuseum Zürich, bis 14.7.;<br />

mit Begleitkatalog<br />

↗ landesmuseum.ch<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Cathy Josefowitz<br />

Zürich — Tizians ‹Venus von Urbino›, Goyas<br />

‹Nackte Maya›, die ‹Olympia› Manets: die Malerin<br />

Tänzerin und Performerin Cathy Josefowitz<br />

(*1957, New York, †2014, Genf) zitiert in drei<br />

monumentalen Gemälden unbekleideter<br />

Frauen aus der Kunstgeschichte die ganz<br />

Gros sen ihrer Zunft. Sie fallen auf in der Reihe<br />

von 29 Arbeiten, die als repräsentativer Querschnitt<br />

ihres malerischen Werks in der Galerie<br />

Hauser & Wirth im Löwenbräukunst-Areal<br />

Zürich gezeigt werden.<br />

Wofür stehen diese fröhlichen Appropriationen?<br />

Sie muten als feministischer Befreiungsschlag<br />

an. Der weibliche Körper erscheint als<br />

zeichnerisch-distanzierter Umriss in einer abstrakten<br />

malerischen Fläche, nicht als lüstern<br />

dargebotenes Inkarnat des männlichen Blicks<br />

samt delikater Umgebung.<br />

Vor dem biografischen Hintergrund Cathy<br />

Josefowitz’ bietet sich jedoch eine zweite, nicht<br />

minder spannende Lesart an: die des ‹Dramas<br />

des begabten Kindes› nach der Psychoanalytikerin<br />

Alice Miller und seiner künstlerischen<br />

Verarbeitungsanstrengungen, die Josefowitz<br />

meiner Ansicht nach zeitlebens unternahm.<br />

Auch das eine Emanzipationsbewegung.<br />

Cathy Josefowitz kam als eine von drei Töchtern<br />

von David Josefowitz aus Charkiw in der<br />

heutigen Ukraine und seiner Frau Tanya Kagan<br />

aus Worms, beide jüdisch-stämmig, in den<br />

USA zur Welt. Ihr Vater war ein hochbegabter,<br />

kunstsinniger Violinist und Dirigent. Unter anderem<br />

an der ETH-Zürich als Chemiker ausgebildet,<br />

avancierte er im britischen Königreich<br />

zum hochdekorierten Musikproduzenten. Die<br />

Mutter war eine passionierte Designerin und<br />

Künstlerin. Die Eltern überleben die Tochter,<br />

der Vater um ein Jahr.<br />

Das Werk von Cathy Josefowitz als kraftvolle<br />

Rebellion gegen die Eltern zu lesen liegt nahe.<br />

Die frühen Wasserfarben, Gouache-Skizzen à<br />

la Pechstein/Kirchner, wie ‹Untitled› (ca. 1974<br />

und ca. 1977), können als Darreichungen einer<br />

talentierten, im Grunde aber missachteten<br />

Tochter, die sich wenig um die künstlerischen<br />

Strömungen, aber umso mehr um die Anerkennung<br />

ihrer Eltern kümmert, gedeutet und<br />

gewürdigt werden. Sie malt und tanzt zeitlebens<br />

als Harlekin wie in ‹Untitled› (ca. 1974) auf<br />

gemalten, als konkrete Form wahrgenommenen<br />

Tapisserien, etwa in ‹Patisserie Égyptienne›<br />

(1999), oder performt clownesk und körperbetont<br />

in Videos wie ‹Release› (1988). Sie bleibt<br />

dabei bei sich, aber, so scheint mir, auch in<br />

ihrem Anerkennungskampf. Das beeindruckt<br />

in seiner Konstanz, stimmt wohlgemut, macht<br />

jedoch auch ein wenig traurig. MG<br />

Cathy Josefowitz, ‹Untitled›, ca. 1974, Öl auf<br />

Karton, 96,3 x 68 cm. Foto: Sarah Muehlbauer<br />

Cathy Josefowitz, ‹D’après l’Olympia de<br />

Manet›, 2004/05, Öl und Pastell auf Leinwand,<br />

194 x 158,8 x 2,7 cm. Foto: Jon Etter<br />

→ Galerie Hauser & Wirth, bis 17.5.<br />

↗ hauserwirth.com<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

77


Tatiana Bilbao Estudio<br />

Zürich — Man flaniert nicht alle Tage durch eine<br />

begehbare Collage, aber genau diese Situation<br />

bietet das Museum für Gestaltung im Toni in der<br />

Ausstellung ‹Tatiana Bilbao Estudio – Architektur<br />

für die Gemeinschaft›. Das 2004 in Mexiko-<br />

Stadt gegründete Architekturbüro verschreibt<br />

sich ganz dem Credo seiner namensgebenden<br />

Gründerin, in dem die Architektur der Gemeinschaft<br />

zu dienen hat und eine interdisziplinäre<br />

Basis haben sollte. «Everyone is an architect»,<br />

sagt Bilbao. Sie und die gut vierzig Mitarbeitenden<br />

geben analogem Schaffen den Vorzug und<br />

bauen Collagen, um Projekte zu visualisieren.<br />

Computerbasierte Renderings seien sogar<br />

«gefährlich», weil sie Kund:innen auf bestimmte<br />

Bilder fixieren würden, von denen sie nicht mehr<br />

abrücken könnten.<br />

Und so entwarf das Studio auch die als raumgreifende<br />

Installation konzipierte Ausstellung<br />

in bewährter Manier selbst, wie der Begleitfilm<br />

zeigt. Analog dominiert: von den täuschend<br />

echten und zum Berühren verführenden<br />

Bauelementen bis zu den Skizzen und Plänen<br />

an den Wänden. Sieben «Baustellen» sind zu<br />

erkunden, Überraschungen nicht ausgeschlossen<br />

– wer zwischen Treppe und Wandausschnitt<br />

hindurchgeht, findet sich unversehens<br />

Auge in Auge mit einem Fisch, der an Dory aus<br />

‹Finding Nemo› erinnert.<br />

Die Arbeiten zeigen eine Auswahl aus laufenden<br />

Projekten. Sie führen uns zu den Überlegungen<br />

für die Aufwertung eines beliebten<br />

Pilgerweges in Mexiko, lassen uns zeitgemässes<br />

Wohnen in Olive West, St. Louis, Missouri,<br />

erkunden und illustrieren, wie der Jardin<br />

Botánico in Culiacán sanft modernisiert wurde.<br />

Sozialer Wohnungsbau ist der Schwerpunkt<br />

einer Arbeit in Acuña, wo nach einem Tornado<br />

günstige Wohneinheiten konzipiert wurden, die<br />

von den Bewohner:innen mit lokalem Material<br />

selbst gebaut oder erweitert werden konnten.<br />

In Europa vielleicht eher bekannt ist das grosse<br />

Bauvorhaben La Confluence in Lyon, wo auf der<br />

Landspitze beim Zusammenfluss von Rhone<br />

und Saône ein neuer Stadtteil entsteht. Eine<br />

leise Tonspur erfüllt den Raum, zwitschernde<br />

Vögel wechseln sich mit Hufgetrappel ab, und<br />

manchmal ertönen gregorianische Gesänge. Sie<br />

erklingen aus einer Nische, in der ein Modell<br />

des Neubaus des Zisterzienserklosters Maria<br />

Friedenshort aufgebaut ist. In der anderen<br />

Nische sind Materialmuster aus dem umfassenden<br />

Fundus des Studios aufgefächert.<br />

Exponate aus dessen Archiv komplettieren den<br />

Rundgang, in dem nicht nur Studierende der Architektur<br />

manche Inspiration finden können. TS<br />

Tatiana Bilbao Estudio, Botanischer Garten,<br />

Culiacán, Sinaloa, Mexiko, 2023. Foto: Onnis<br />

Luque<br />

Tatiana Bilbao Estudio, La Confluence<br />

Bâtiment 8, Lyon, Frankreich, 2018.<br />

Foto: Jonathan Letoublon<br />

→ Museum für Gestaltung im Toni-Areal,<br />

bis 2.6.<br />

↗ museum-gestaltung.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Where I End and You Begin<br />

Zürich — Die Galerie Haas zeigt in der Schau<br />

‹Where I End and You Begin› etwas, das Zürich<br />

in dieser Intensität schon länger nicht gesehen<br />

hat: vier Positionen radikaler Malerei, die im<br />

weitesten Sinne in der Tradition des amerikanischen<br />

Abstrakten Expressionismus stehen.<br />

Die vier vorgestellten Künstlerinnen stammen<br />

aus Deutschland, Südkorea und der Schweiz.<br />

Begegnet sind sie sich schon in Düsseldorf,<br />

Berlin oder New York. Dort leben und arbeiten<br />

sie oder haben sie schon ausgestellt. Über alle<br />

Grenzen hinweg ist ihnen eines gemeinsam:<br />

die Vorliebe für das grosse Format und die<br />

schnelle Geste, mittels der Farbe auf die Leinwand<br />

gehaucht (Jongsuk Yoon) oder geschleudert<br />

wird (Anke Weyer).<br />

Jongsuk Yoon (*1965), kam zum Studium nach<br />

Europa, unter anderem an die Kunstakademie<br />

Düsseldorf, wo auch Ina Gerken (*1987) studiert<br />

hat. Beide leben und arbeiten bis heute<br />

dort, haben aber längst den Sprung in wichtige<br />

New Yorker Galerien geschafft.<br />

Anke Weyer (*1974) absolvierte die Städelschule<br />

in Frankfurt a. M. und blieb nach einem<br />

Austauschsemester an der Cooper Union in<br />

New York hängen. In ihrer urwüchsigen, wildgestischen<br />

Malerei klingt die amerikanische<br />

Nachkriegskunst, etwa einer Joan Mitchell,<br />

wohl am stärksten an. Weyer bevorzugt einen<br />

deckenden Farbauftrag, bei dem die Linie<br />

dominiert, wogegen Jongsuk Yoon zarte Farbfelder<br />

wie Watte über die Leinwand verteilt,<br />

Fläche gegen Fläche setzt. Die seltenen Linien<br />

erscheinen wie Relikte einer verschwundenen<br />

Gegenständlichkeit.<br />

Ina Gerken hat, dank des renommierten<br />

Pollock-Krasner Grants, das Jahr 2023 in<br />

New York verbracht. Ihre luftige, feinstrukturierte<br />

Malerei entfaltet eine ganz eigene<br />

Tiefenräumlichkeit. Bei ihr fügt sich die Linie zu<br />

einem zarten Gewebe. In ‹Hydro› (<strong>2024</strong>) werden<br />

Assoziationen an parkähnliche Landschaften<br />

wach, bleiben aber zunächst im Vagen. Wären<br />

da nicht die pastos aufgetragenen roten Tupfer<br />

in der Bildmitte, die in dem wässrig bläulichen<br />

Ambiente markante Akzente setzen. Die Seerosen<br />

Claude Monets scheinen nicht fern – wer<br />

sich überzeugen möchte, sollte den Abstecher<br />

ins Kunsthaus Zürich, wo sie Teil der Sammlungspräsentation<br />

sind, nicht scheuen.<br />

Gabriele Herzog (*1965) studierte in Basel und<br />

London, lebt und arbeitet jetzt in Berlin. Bei<br />

ihr bleibt ein Teil der Leinwand unbehandelt,<br />

nackt. Dort, wo Ölkreide aufgetragen wird,<br />

geschieht dies ganz gezielt und in grosser<br />

Dichte. So leuchten fast reine Farbflächen auf<br />

rohem Leinen und bilden einen maximalen<br />

Kontrast. MH<br />

Anke Weyer, ‹Truck›, 2023, Öl und Acryl auf<br />

Leinwand, 172,7 x 121,9 cm<br />

Ina Gerken, ‹Hydro›, 2023, Acryl, Pastellkreide<br />

und Seidenpapier auf Leinwand, 210 x 200 cm<br />

→ Galerie Haas, bis 25.5.<br />

↗ galleryhaasag.com<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

79


BESPRECHUNGEN<br />

Dan Flavin — Summendes Licht<br />

Josef Helfenstein verabschiedet sich mit einer Ausstellung von<br />

Dan Flavin aus dem Kunstmuseum Basel. Der US-amerikanische<br />

Minimal-Art-Künstler schuf sein Œuvre aus Fluoreszenzröhren.<br />

Im Leuchtstoff liess er aber auch Persönliches anklingen, das in<br />

seinen titelgebenden Widmungen subtil mitsummt.<br />

Basel — Von meinem ersten Besuch der Dan-Flavin-Ausstellung nahm ich eine Wolke<br />

mit. Ich war spontan eine Schleife durch das Kunstmuseum Basel gelaufen, und<br />

als ich wieder draussen in den Abend spazierte, folgten mir Flavins Lichtschwaden<br />

aus Gelb, Grün, Rot, Rosa, Blau und Weisstönen. Es ist die Farbpalette, die dem Lichtkünstler<br />

durch sein Material – normierte Fluoreszenzröhren – zur Verfügung stand.<br />

Doch erzielte er damit Wirkungen, die weit entfernt waren von der konzeptuellen<br />

Strenge, der Reduktion und der industriellen Atmosphäre der Minimal Art. Flavin<br />

mischte die Farben wie ein Maler, etwa zu einem intensiven Violett, schuf Kontraste<br />

oder monochrome Arbeiten. Das Licht, mal hart glänzend, mal wie aus Watte, enthob<br />

die Röhren ihrem funktionalen Kontext zugunsten von «schwebenden und anhaltenden<br />

gasförmigen Bildern» (Flavin).<br />

‹Widmungen aus Licht› heisst die Ausstellung, die unser Augenmerk auf die Würdigungen<br />

in den Werktiteln richtet, mit denen Dan Flavin (1933–1996) sein persönliches<br />

Beziehungs- und Bezugsnetz einbrachte: Kunstschaffende, seine Ehefrau, Galeristen,<br />

Präsidentschaftskandidaten oder seine Hündin Airily. Der Fokus macht deutlich,<br />

wie sich die Zeit verändert hat, seit der Autodidakt 1963 seine erste Leuchtstoffröhre<br />

diagonal in den Raum setzte und damit Furore machte. Wurde er anfänglich im Kontext<br />

der damals neuen Minimal Art rezipiert, interessiert ein halbes Jahrhundert später die<br />

«emotionale Dimension», die das Kunstmuseum Basel mit dieser Schau offenlegen will.<br />

An der Präsentation der Werke ändert dies allerdings nichts. In der unmittelbaren<br />

Erfahrung entfalten sie noch immer ihre zeitlose Kraft. So war ich bei meinem zweiten<br />

Besuch nachhaltig beeindruckt vom Frühwerk ‹the diagonal of May 25, 1963 (to<br />

Constantin Brancusi)›. Es nimmt die Bewegung von Brancusis ‹Unendlicher Säule›<br />

(1938) auf, führt sie weiter und verstofflicht damit gleichsam den Akt des Gedenkens.<br />

Insgesamt sind, neben einem Saal mit Arbeiten auf Papier und zwei frühen Gemälden,<br />

35 Lichtinstallationen zu sehen. Die Formen und Reihungen werden immer<br />

komplexer, und die Lichter überwältigen einen in der dichten Hängung denn auch zusehends.<br />

Vielleicht ist das aber auch ein «eingebauter» Sicherungsmechanismus von<br />

Flavin – der immer mit viel Ironie ans Werk ging –, damit man bei diesen «Widmungen<br />

aus Licht» nicht in andächtige Ehrerbietung verfällt. Meret Arnold<br />

→ ‹Dan Flavin – Widmungen aus Licht›, Kunstmuseum Basel, bis 18.8. ↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Dan Flavin, ‹pink out of a corner (to Jasper Johns)›, 1963, pinke Fluoreszenzröhre, Länge 244 cm,<br />

The Museum of Modern Art, New York © Stephen Flavin / ProLitteris. Foto: Florian Holzherr<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

81


Sarah Morris — Intensität der Gegensätze<br />

Mit hochglänzender Farbfeldmalerei und aufwendigen Filmproduktionen,<br />

die von den Kehrseiten der Metropolen rund um die<br />

Welt künden, erscheint die bisher grösste Retrospektive der USamerikanischen<br />

Künstlerin Sarah Morris einnehmend intensiv.<br />

Nicht ohne Kalkül und beabsichtigte Gegensätze.<br />

Bern — Klare Konturen und wirkungsvolle Farbkontraste prägten bereits die frühen<br />

Textbilder auf Papier und Leinwand von Sarah Morris (*1967). Ihr Studium der Semiotik<br />

und der politischen Philosophie legte die künstlerische Auseinandersetzung<br />

mit Schlagzeilen aus der Tagespresse oder mit Warnschildern, wie sie in den USA<br />

weit verbreitet sind, gleichsam nahe. So stehen Werke wie ‹Beware of the Dog› (1994)<br />

oder ‹Dead End› (1994) auch am Anfang des Ausstellungsrundgangs. Auf gleissend<br />

weissen Wänden wirken die farbintensiven Bilder der gesamten Retrospektive geradezu<br />

rauschhaft auf uns ein – ähnlich wie zuvor in den Deichtorhallen in Hamburg,<br />

der ersten Station der gemeinsam mit Martin Waldmeier vom Zentrum Paul Klee, den<br />

Kunstmuseen Krefeld und dem Kunstmuseum Stuttgart konzipierten Ausstellung.<br />

Sie beinhaltet über hundert Werke der Künstlerin sowie einen umfassenden Katalog,<br />

wobei ihr Titel ‹All Systems Fail› mit einer grundlegenden Systemkritik aufwartet.<br />

Sarah Morris indes versteht es als konstruktiven Akt, aus dem System heraus Gegebenheiten<br />

zu hinterfragen. Und geht selber mit der Zeit: Mitte der 1990er-Jahre<br />

bezieht sie ein Atelier nahe am Times Square und assistiert nebenher bei Jeff Koons.<br />

Wie er und andere angesagte Künstler:innen damals setzt sie sich mit der Populärkultur<br />

und der Abstraktion der Nachkriegsmoderne auseinander. Sind es zuerst Motive<br />

aus der Werbe- und Warenindustrie, so malt sie später abstrahierte Grossstadtbilder,<br />

inspiriert von ihrem filmischen Schaffen: Hochhausfassaden in Form bunter Rasterbilder<br />

etwa, wie bei der Serie ‹Midtown› (1998/99). Im gleichnamigen Film richtet sie<br />

den Blick aber auch hinter die Fassaden, auf den nicht bloss «glänzenden» Alltag der<br />

Bevölkerung. Für Gegensätze und Verflechtungen von Gesellschaft, Wirtschaft, Politik<br />

und Macht stehen ebenso ihre weiteren Filme und geometrischen Bilder zu Metropolen<br />

wie Washington D.C., Los Angeles, Rio de Janeiro oder Abu Dhabi. Dabei wird<br />

die Malerei zunehmend komplexer, mit gerundeten, ineinander verzahnten oder in<br />

Rotation versetzten Formen. Bei der Serie ‹Origami› (2009) sind es Faltungen, die metaphorisch<br />

von der ambivalenten Situation Pekings während der Olympischen Sommerspiele<br />

2008 zeugen. In ihren jüngsten Arbeiten ‹Lunar› und ‹Spiderweb› aus den<br />

Jahren 2020 und 2021 verhandelt Morris weiterhin das Ferne wie das Naheliegende:<br />

den Lauf der Gestirne, aber auch der Spinnen, die beständig ihre Netze weben, weltumspannend,<br />

wie das Geflecht der Grossstädte rund um den Erdball. Marc Munter<br />

→ ‹Sarah Morris – All Systems Fail›, Zentrum Paul Klee, bis 4.8. ↗ zpk.org<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Sarah Morris, ‹Industry [Spiderweb]›, 2021, Haushaltslack auf Leinwand, 165,3 x 122 cm.<br />

Foto: Rolf Siegenthaler<br />

BESPRECHUNGEN // BERN<br />

83


Price / Sveta Mordovskaya — Versteckte Erinnerungen<br />

Das Kunsthaus Pasquart zeigt aktuell vier Ausstellungen, zwei<br />

davon haben wir uns näher angeschaut: das neue Werk des Manor-Kunstpreisträgers<br />

Price und die Soloschau der Künstlerin<br />

Sveta Mordovskaya. Beide Ausstellungen triggern persönliche<br />

Erinnerungen – auf komplett unterschiedliche Art.<br />

Biel — In dem hohen Raum hängen an drei Seiten riesige Planen von der Decke und<br />

schlagen in der zirkulierenden Luft sachte Wellen. Dahinter leuchten Aquarien mit<br />

grünlichem Wasser, in denen teilweise überdimensionale Parfümflakons versinken.<br />

Und, was erst nach und nach auffällt: Irgendwie riecht es hier anders. Price (*1986),<br />

Gewinner des Manor Kunstpreises des Kantons Bern, bespielt mit ‹L’Air du Temps<br />

(air conditions)› die Salle Poma im Kunsthaus Pasquart. Die Arbeit ist eine installative<br />

Version einer Performance, die Price im Februar <strong>2024</strong> in Zürich und in Lausanne<br />

aufgeführt hatte. Der Werktitel bezieht sich auf das bekannte, gleichnamige Parfüm<br />

von Nina Ricci von 1948. In der Installation wird durch das Lüftungssystem allerdings<br />

ein anderer, an Desinfektionsmittel erinnernder Geruch zerstäubt. Er bildet quasi die<br />

Grundnote und vermischt sich mit den süsslichen Dämpfen aus den Aquarien. Von<br />

einem löst sich deutlich die synthetische Imitation von Tuberose, einer Blume, die<br />

in der griechischen Mythologie der Liebesgöttin Aphrodite zugeordnet wird. In den<br />

beiden anderen Aquarien ist das Wasser trüber, der daraus evaporierende Duft wirkt<br />

süsser, beissender, bis er mich zuletzt an ein verwesendes Tier erinnert. Die Gerüche<br />

werfen einen auf sich selbst zurück: Welche Erinnerungen und Gefühle evozieren diese<br />

Düfte? Was stösst mich ab, woran rieche ich länger? Und wie steuern diese diffusen<br />

Vorlieben meinen Gang durch den Ausstellungsraum – oder durch meinen Alltag?<br />

Der süssliche Geruch setzt sich in der Nase fest und begleitet mich in die Einzelausstellung<br />

‹Costume› von Sveta Mordovskaya (*1989) im unteren Geschoss. Die<br />

in Zürich wohnhafte Künstlerin verhandelt Themen wie Zugehörigkeit, Verfremdung,<br />

Status und Aneignung. «Kostüme» werden dabei zu eigenständigen, charakterstarken<br />

Gestalten. Mordovskaya arbeitet für ihre Skulpturen mit gefundenen und gesammelten<br />

Gegenständen und Materialien. Stofftierteile, Tüll, Bürsten, Spiegel, Schminke<br />

– vieles erinnert an eine weiblich sozialisierte Kindheit. Das scheint zunächst<br />

lieblich oder lustig, dann aber fällt auf, wie die unterschiedlichen Komponenten<br />

teilweise fast gewaltvoll zusammengezurrt und aneinandergezwängt wurden. Den<br />

skulpturalen Arbeiten werden Fotografien gegenübergestellt, die Einblicke in die Familienalben<br />

der Künstlerin gewähren. Ein Gruppenfoto unter Teenagerinnen wurde<br />

in ‹Group Portrait› (2023) radikal vergrössert. Private, intime Momente werden hier<br />

öffentlich – und erhalten neue Schlagkraft. Ava Slappnig<br />

→ ‹Price – L’Air du Temps (air conditions)› und ‹Sveta Mordovskaya – Costume›, Kunsthaus Pasquart,<br />

bis 19.5. ↗ pasquart.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


‹Price – L’Air du Temps (air conditions)›, Ausstellungsansicht Kunsthaus Pasquart, Biel. Foto: Lea Kunz<br />

Sveta Mordovskaya, ‹Untitled›, <strong>2024</strong>, Textilien, Plastik, 200 x 100 x 70 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthaus Pasquart, Biel. Foto: Cedric Eisenring<br />

BESPRECHUNGEN // BIEL<br />

85


Sonia Kacem — Ein Fest für die Sinne<br />

Seit Jahren wird die Saison im Schloss Greyerz von Direktor<br />

Filipe Dos Santos mit viel Fingerspitzengefühl durch zwei Ausstellungen<br />

mit Gegenwartskunst bereichert. In der heuer ersten<br />

bringt die Genfer Plastikerin mit tunesischen Wurzeln, Sonia<br />

Kacem, südländisches Flair in die alten Mauern.<br />

Greyerz — Sonia Kacem reflektiert die mediterrane Welt nicht nur geografisch. Sie<br />

erscheint in ihrem Werk auch als Metapher für alternative Lebenshaltungen in Kontrast<br />

zum vorwärts- und aufwärtsgewandten Blick der Moderne. Ihre Ausstellung<br />

im Schloss Greyerz, deren Titel ‹La chute› einem Roman von Albert Camus entliehen<br />

ist, geht sofort ins Gericht mit dem Grossbürgertum, das scheinheilig eine Ökonomie<br />

aufrechterhält, die bezüglich Ressourcenverschleiss alles andere als rational ist.<br />

Die Ausstellung beginnt im Keller mit der Installation ‹Amsterdam› (2017). Ein<br />

hölzernes Gerüst deutet deren ringförmige Stadtarchitektur an, in welcher dem<br />

Protagonisten aus Camus’ Roman – ein erfolgreicher und angesehener Pariser Anwalt<br />

– plötzlich klar wird, wie eitel und moralisch oft verwerflich sein Streben nach<br />

sozialem Aufstieg gewesen ist. Auch das Modell von Tatlins Turm klingt an, den der<br />

Avantgardekünstler um 1920 den Sowjets als Ausdruck des Triumphs der Moderne<br />

bauen wollte. Auffällig sind zudem die Stoffbahnen, mit denen Kacems Architektur<br />

im Raum befestigt ist, sowie deren schlaff herabfallende «chutes», was auf Französisch<br />

auch Reste oder Abfälle bedeutet.<br />

In der Küche und den Gemächern des Schloss Greyerz folgt ein Rückblick auf das<br />

Werk der seit 2012 auftretenden Plastikerin, das tatsächlich oft aus rezykliertem<br />

Holz und Metall, Textilien und Plastik besteht. Aus Hartem formt sie Gerüste in sehr<br />

klaren Grund- oder auch mysteriösen Formen. Fliessende Stoffe legt sie entweder in<br />

Falten darüber oder spannt sie darum herum. Haut- und Fleischfarben betonen dabei<br />

den Körperbezug. Nicht selten tauchen Streifen auf, die, wie der bekannte Farbund<br />

Motivhistoriker Michel Pastoureau in seiner Studie zu Streifen analysierte, lange<br />

ein teuflisches Motiv waren. Man markierte damit Aussenseiter, ehe sie auf – südländisch<br />

konnotierter – Baumwollwäsche, Sonnenstoren und Liegestühlen auftauchten.<br />

Auf dem Tisch im Rittersaal steht indes die Skulptur ‹L’écume› (<strong>2024</strong>) wie eine mit<br />

Double crème de Gruyère gefüllte Meringue: eine Hülle aus silbrigem, modulierbarem<br />

Karton, die üppig mit fast gleichfarbiger Folie gefüllt ist. Ornamentale Lithografien,<br />

die schliesslich am Altar in der Kapelle auftauchen und von Zeichen der teils uralten<br />

Graffitis im Schloss ausgehen, runden die Ausstellung ab. Sie birgt eine kritische<br />

Auseinandersetzung mit dem Unterschied zwischen Kunst und Kunstgewerbe, Zentrum<br />

und Peripherie, Moderne und Tradition, die ein Ideal nahelegt, in dem das Ewig-<br />

Menschliche über dem Fortschritt-um-jeden-Preis steht. Katharina Holderegger<br />

→ ‹Sonia Kacem – La chute›, Schloss Greyerz, bis 9.6. ↗ chateau-gruyeres.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Sonia Kacem, ‹Amsterdam›, 2017, Holz, Metall, Stoff, Vinyl, Ausstellungsansicht Schloss Greyerz,<br />

Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich<br />

BESPRECHUNGEN // GREYERZ<br />

87


Grand Nord — Alle im gleichen Boot<br />

Spitzbergen, Grönland, Alaska: In dieser eisigen Region finden<br />

Künstlerresidenzen der besonderen Art statt – auf einem<br />

Segelschiff. Für ‹Grand Nord› hat Alexia Turlin 27 Expeditionsteilnehmer:innen<br />

eingeladen, ihre vielfältigen Werke im neuen<br />

Ausstellungsort der Ferme-Asile, La Grenette, zu zeigen.<br />

Sion — Seit 2015 bieten die Westschweizer Vereinigungen MaréMotrice und Fondation<br />

Pacifique gemeinsam Artist Residencies auf einem Segelboot rund um den<br />

Polarkreis an. Diese Expeditionen, die zwei- bis dreimal im Jahr mit jeweils drei bis<br />

vier Künstler:innen stattfinden, haben zum Ziel, die Auswirkung des Klimawandels<br />

im Ozean und in der Polarregion künstlerisch subjektiv zu dokumentieren. Das Segelboot,<br />

das lautlos und fast ohne Umweltverschmutzung reist, dient als Haus, Werkstatt<br />

und Transportmittel und wird dabei zu einem sozialen Mikrokosmos. Davon<br />

zeugt die Ausstellung in La Grenette, die von Alexia Turlin, Künstlerin, Kuratorin und<br />

selbst frühere Expeditionsteilnehmerin, initiiert wurde.<br />

Die Mitte des ersten Ausstellungsraums dominiert, umgeben von Hockern, ein<br />

langer, schmaler Tisch. Die Möbel aus Schwemmholz, von Marylaure Décurnex und<br />

Laure Akkash entworfen, erinnern an das «Carré», den Gemeinschaftsraum des<br />

Schiffs, der als Wohn- und Esszimmer sowie als Atelier diente. Das Publikum ist eingeladen,<br />

sich hinzusetzen und in den ausgelegten Notizbüchern voller Zeichnungen,<br />

Collagen und handgeschriebener Texte zu stöbern. Diese künstlerischen Reisetagebücher<br />

bieten einen einzigartigen Zugang zu den Beobachtungen, intimen Gedanken<br />

und spontanen Empfindungen der Künstler:innen.<br />

Das Segelschiff ist ihnen eine wertvolle Plattform zur Beobachtung einer sich<br />

verändernden Natur: Schmelzende Eisberge, weite und klare Himmel, ruhiges oder<br />

raues Meer, einsame Inseln und hier und da Tiere, etwa der majestätische Grönland-<br />

Seehund in einer Cyanotypie von Fanny Zambaz, sind die Hauptmotive der vielfältigen<br />

Werke – Zeichnungen, Aquarelle, Fotografien, Wandmalereien, Videos. Die Schau<br />

soll auch ein totales Eintauchen in diese Meeres- und Eiswüste sein: Viertelstündlich<br />

wird ein Klangwerk der französischen Musikerin Colline Grosjean aktiviert. Das<br />

furchterregende Grollen, einem Donner ähnlich, ist eine Aufnahme des Geräuschs,<br />

das ein zerbrechender Eisberg macht. Die jurassische Künstlerin Laure Gonthier<br />

schliesslich hat zusammen mit Alexia Turlin und Céline Ducret die Installation ‹Le<br />

chant des sirènes› geschaffen: Lange, gefärbte Textilien, die mit collagierten Bildund<br />

Textelementen bedruckt sind, hängen vor den hohen Fenstern im Hauptraum und<br />

überragen die Besucher:innen wie riesige Eisberge. Sie lassen das natürliche Licht<br />

durch und verwandeln den Raum in eine sehr helle und doch trübe Szenerie – vielleicht<br />

eine Erinnerung an die endlosen Polarnächte … Ingrid Dubach-Lemainque<br />

→ ‹Grand Nord›, La Grenette, Ferme-Asile, bis 26.6. ↗ ferme-asile.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Claire Frachebourg, ‹Le rêve de la pierre›, <strong>2024</strong>, Klanginstallation mit Felsen geschliffen durch<br />

Gletschererosion; Alexia Turlin, Céline Ducret, Laure Gonthier, ‹Le chant des sirènes›, <strong>2024</strong>, Farbe,<br />

Druckcollage und Stickerei auf Textilien, Ansicht La Grenette, Ferme-Asile, Sion. Foto: Olivier Lovey<br />

‹Grand Nord›, Ausstellungsansicht La Grenette, Ferme-Asile, Sion. Foto: Olivier Lovey<br />

BESPRECHUNGEN // SION<br />

89


Aykan Safoğlu — Verletzlichkeit statt Gewissheit<br />

Aykan Safoğlu bricht mit dem festgehaltenen Moment. Denkmäler<br />

oder Historienbilder sind für den in Istanbul geborenen<br />

Künstler keine Sinnbilder für die Ewigkeit, sondern Zeitzeugnisse<br />

fragiler Zustände. Brüche und Wendepunkte stehen im Zentrum<br />

seiner Arbeit, die er nun im Kulturhaus Obere Stube zeigt.<br />

Stein am Rhein — Aykan Safoğlus Schulweg führte ihn täglich durch den Istanbuler<br />

Tophane-Park. Dort ging er immer an einem steinernen Denkmal vorüber. Es war jenen<br />

Menschen gewidmet, die seit Anfang der 1960er zu Hunderttausenden von der Türkei<br />

aus nach Deutschland emigriert waren, um dort zu arbeiten. Die Figur – ein Arbeiter<br />

mit freiem Oberkörper, einen Hammer in beiden Händen haltend – hatte der Bildhauer<br />

Muzaffer Ertoran 1973 im Geiste des Sozialismus geschaffen. In den 1990ern wurde<br />

sie das Ziel zahlreicher rechter Angriffe, bis sie 2016 aus dem Park verschwand.<br />

Für ‹Wiedervereinigung› (2022) hat Safoğlu aus einem Foto der demolierten Skulptur<br />

ein Puzzle herstellen lassen. Teilweise sind die Puzzlestücke zusammengesetzt, teilweise<br />

breiten sie sich lose auf dem Parkett des Ausstellungsraums im Kulturhaus<br />

Obere Stube aus. Mit dieser Installation leistet der Künstler zweifache Erinnerungsarbeit:<br />

Einerseits thematisiert er die Zerstörung und das Verschwinden der Figur, und<br />

andererseits findet er ein Bild für den Einfluss der Migration auf Gemeinschaften. Sie<br />

lösen sich auf, werden verletzlicher, finden teilweise wieder zueinander.<br />

Aykan Safoğlu (*1984) hat Film und Fotografie in Istanbul, Berlin und New York<br />

studiert und geht in seinen Arbeiten oft von Gedächtnisorten und Monumenten aus.<br />

Die Berliner Siegessäule hat er über Jahre hinweg aufgenommen und gestaltete aus<br />

diesen Ansichten eine multiperspektivische, digitale Collage. Die Vielansichtigkeit<br />

verweist auf die Deutungs- und Aneignungsverschiebungen in der Geschichte des<br />

Wahrzeichens. Auch in Stein am Rhein hat der Künstler visuelle Ausgangspunkte für<br />

seine Recherchen zu historischen Ereignissen und ihrer Verewigung in Bildwerken<br />

gefunden. Er hat hier mehrere Monate als «Artist in Residence Chretzeturm» verbracht<br />

und die reich bemalten Fassaden der kleinen Stadt studiert. So illustriert ein<br />

Wandbild am Haus zur Sonne die Begegnung zwischen Alexander dem Grossen und<br />

Diogenes. Safoğlu übersetzt es in eine lang gestreckte Fotografie, die er über mehrere<br />

Stützen gelegt wellenartig in den Raum gleiten lässt. Die steinernen Dohlendeckel,<br />

die in Stein am Rhein den Kampf des Heiligen Georg gegen den Drachen abbilden,<br />

überträgt er ebenfalls in ein Puzzle. Auch in diesen Werken gerät die festgeschriebene<br />

Geschichte wieder in Bewegung. Gezielt sucht Safoğlu die fragilen Momente<br />

in der Geschichtsschreibung und in deren Repräsentation und übersetzt sie in eine<br />

treffende Bildsprache. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Aykan Safoğlu – un·be·son·nen›, Kulturhaus Obere Stube, bis 9.6. ↗ kulturhaus-oberestube.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Aykan Safoğlu, ‹Diogenes_high_res_low_res.jpg›, <strong>2024</strong>, Installation, Ausstellungsansicht<br />

Kulturhaus Obere Stube, Stein am Rhein. Foto: Roberta Fele<br />

Aykan Safoğlu, ‹Sankt Georg und der Drache, der Sonne entgegen (Stein am Rhein, 15. November 2023,<br />

15:57 Uhr)›, <strong>2024</strong>, Puzzle, Masse variabel. Foto: Roberta Fele<br />

BESPRECHUNGEN // STEIN AM RHEIN<br />

91


Mickry 3 / Jeremias Bucher — Gewitzter Ernst und intime Einblicke<br />

Das Museum Sankturbanhof in Sursee zeigt aktuell zwei Ausstellungen.<br />

Das Künstlerinnen-Kollektiv Mickry 3 beleuchtet<br />

mit humorvollen Werken aktuelle gesellschaftliche Themen.<br />

Derweil nutzt der Surseer Jeremias Bucher das Museum als Arbeitsort<br />

und gibt einen Einblick in seinen Schaffensprozess.<br />

Sursee — Im Museum Sankturbanhof steht die Welt Kopf: Ein Hund führt eine nackte<br />

Frau unterm Arm Gassi, eine Pastinake schlägt lasziv ihre «Beine» übereinander, ein<br />

Staubsauger trägt Hemd und Krawatte. Dass Kunst nicht immer schwer und verkopft<br />

daherkommen muss, zeigt das Zürcher Künstlerinnen-Trio Mickry 3 in gewohnter Manier<br />

in der Ausstellung ‹Sincerely, Mickry 3›. Die Fotografien, Gemälde und Skulpturen<br />

aus den letzten fünf Jahren sind leichtfüssig, humorvoll und zuweilen absurd.<br />

Auf das Schmunzeln folgt die Reflexion, und schon bald entpuppen sich die Werke<br />

von Mickry 3 als pointierte Kommentare zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen.<br />

Ein Ausstellungsraum etwa gehört dem Thema Nachhaltigkeit. Was<br />

im Atelier normalerweise verstaut oder entsorgt würde, nutzt das seit 1998 aktive<br />

Kollektiv kurzerhand für eine Installation: alte Pizzaschachteln, ein Staubsauger, ein<br />

zerknülltes Hemd. Die Gemälde an den Wänden nehmen ausserdem verschiedene<br />

Motive der Ausstellung auf und recyceln sie so gleichsam – inklusive adrett bekleidetem<br />

Staubsauger. Einen ernsten Hintergrund hat auch jene amüsante Fotoserie,<br />

in der Mickry 3 ungewöhnlich geformte, an menschliche Körper erinnernde Karotten<br />

und Pastinaken beim «Baden» im Spülbecken oder beim lässigen Posieren präsentieren.<br />

Die Arbeit verweist auf eine mittlerweile abgeschaffte EU-Norm, die für Gurken<br />

eine maximale Krümmung vorschrieb. Und wer hat sich nicht schon selbst dabei<br />

ertappt, beim Einkaufen das unförmige Gemüse links liegen zu lassen? Fast beiläufig<br />

verhandelt die Serie so das Thema Foodwaste und kann gleichzeitig als Plädoyer für<br />

Toleranz gegenüber allem, was nicht der Norm entspricht, gelesen werden.<br />

Flankiert wird ‹Sincerely, Mickry 3› vom neuen Format ‹Im Atelier›, das mit dem<br />

Künstler Jeremias Bucher (*1984) Premiere feiert. Für drei Monate hat der konzeptuell<br />

arbeitende Surseer seinen Arbeitsplatz in den Sankturbanhof verlegt. Es ist ein<br />

intimer Einblick: An der Wand hängt ein grosses Mindmap, in dem Bucher über sein<br />

künstlerisches Schaffen nachdenkt. Auf dem Tisch finden sich Arbeitsmaterialien,<br />

Notizen, Skizzen – und Zeitungsseiten, deren Strukturen Bucher mit Lineal auf Papier<br />

überträgt. Daraus resultieren komplexe, geometrisch anmutende und sich überlagernde<br />

Liniengeflechte, die in einem zweiten Raum ausgestellt sind. Jeweils am<br />

Donnerstagabend ist er zudem persönlich vor Ort. So lässt sich Buchers Schaffensprozess<br />

hautnah miterleben – und jeder Besuch ist ein bisschen anders. Tobias Söldi<br />

→ ‹Sincerely, Mickry 3› und ‹Jeremias Bucher – Im Atelier›, Museum Sankturbanhof, bis 15.9. bzw. 9.6.<br />

↗ sankturbanhof.ch<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Mickry 3, ‹Karotte mit schwarzen Stiefeln›, 2020, Fotodruck, 59,4 x 42 cm<br />

BESPRECHUNGEN // SURSEE<br />

93


Bethan Huws — Rund um Duchamp und Urinal<br />

Die ‹Artist’s Choice› spielt den Ball den Künstlerinnen und<br />

Künstlern zu. Das Kunstmuseum Liechtenstein lädt sie ein,<br />

ihren Blick auf die Sammlung zu zeigen und eine Ausstellung<br />

zu kuratieren. Bethan Huws realisiert nach Martina Morger die<br />

zweite Ausgabe dieser Reihe und stellt Duchamp ins Zentrum.<br />

Vaduz — Eine Ausstellung im richtigen Moment: In den Feuilletons wurde kürzlich<br />

ausgiebig diskutiert, ob nun Marcel Duchamp tatsächlich Schöpfer des ‹Fountain›<br />

(1917) sei oder nicht vielmehr Elsa von Freytag-Loringhoven. Das Geraune mündete<br />

zumeist im Zugeständnis, er – und nicht sie – habe eben doch das Pissoir zum<br />

Kunstwerk erklärt und ausgestellt. Bethan Huws (*1961) ist von diesen Diskussionen<br />

unbeeindruckt. Schliesslich hat sie sich intensiv mit dem Werk Duchamps beschäftigt<br />

und tut dies noch. Sowohl theoretisch als auch in ihrer Kunst – zu trennen ist das<br />

eine ohnehin nicht vom anderen, wie ihre Ausstellung in der Reihe ‹Artist’s Choice›<br />

im Kunstmuseum Liechtenstein zeigt. Eigens für die Präsentation hat die in Berlin<br />

lebende Waliserin vier neue Videos produziert. Sie zeigen die Künstlerin in ihrem<br />

Atelier, umgeben von Reproduktionen grosser Werke von Antonello da Messina, Caravaggio,<br />

Matthias Grünewald oder eben Duchamp. Sie referiert über ihre Auseinandersetzung<br />

mit ‹Fountain›, mit dem Readymade, der Beziehung zwischen Duchamp<br />

und dem Kunstkritiker Guillaume Apollinaire und fasst schliesslich ihre Recherchen<br />

zu Duchamp zusammen, die bereits 2014 als Forschungsnotizen veröffentlicht wurden.<br />

Die vier Videos verstehen sich als eigenständige künstlerische Arbeiten und sind<br />

zugleich Dokumentationen einer kunsttheoretischen Investigation. Huws erweitert<br />

Duchamps Gedankengebäude in viele Richtungen ausgehend von seinen bevorzugten<br />

Farben, von Homonymen, von Zahlensystemen oder dem Schachspiel. Prominent<br />

platziert ist ‹Winter (or Reason)› (2018), eine Schneekugel mit einer originalgrossen<br />

Replik des Duchamp’schen Urinals. Es dreht sich in unregelmässigen Abständen<br />

um die eigene Achse und wirbelt Styroporschnee auf. Bezug nimmt Huws damit beispielsweise<br />

auf die zahlreichen Verweise auf den Winter in Duchamps Werk.<br />

Duchamps ‹Boîtes› und ‹Boîtes-en-valises› aus der Sammlung des Kunstmuseum<br />

Liechtenstein sind ebenso Teil der Schau wie Arbeiten von Thomas Struth, Pablo<br />

Picasso, Josef Albers oder Lucio Fontana, die von der Künstlerin in Analogie zu<br />

Duchamp gesetzt werden. Zu ihrer freien und assoziativen Zusammenstellung gehören<br />

auch kleine Abbildungen von Sammlungswerken, die hier nicht gezeigt werden.<br />

Mit diesen Hinweisen öffnet Bethan Huws den Denkraum für weitere Werke: Alles,<br />

was nicht zu sehen ist, gehört trotzdem dazu, wenn es sich mit Duchamp in Verbindung<br />

bringen lässt. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Artist’s Choice – Bethan Huws›, Kunstmuseum Liechtenstein, bis 1.9. ↗ kunstmuseum.li<br />

→ ‹Bethan Huws›, Galerie Tschudi, Zürich, bis 25.5. ↗ galerie-tschudi.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Bethan Huws, ‹Reason (or Winter)›, 2018, Acrylkugel, Keramikurinal, Wasser, Polystyrol, Plexiglas,<br />

Elektromotor, Metall, 146 x 107,5 x 107,5 cm © ProLitteris. Foto: Galerie Tschudi, Zuoz / Zürich<br />

BESPRECHUNGEN // VADUZ<br />

95


Bienvenue! — Endlich wieder Villa Flora<br />

Die Villa Flora ist «ein Haus der gelebten Kunstfreude», das als<br />

Gesamtkunstwerk beeindruckt. Das erneuerte Museum überzeugt<br />

mit unaufdringlicher Eleganz, hervorragendem Farbkonzept<br />

und der Eröffnungsschau ‹Bienvenue! Meisterwerke von<br />

Cézanne, van Gogh und Manet zurück in Winterthur›.<br />

Winterthur — Es war ein grosser Tag, als Ende März die Villa Flora wiedereröffnete.<br />

Endlich wurde das Museumskonzept, das drei Winterthurer Kunsthäuser – das<br />

Museum Beim Stadthaus, das Reinhart am Stadtgarten und die Villa Flora – vereint,<br />

sichtbare Wirklichkeit. Und endlich sind die Werke aus der Hahnloser / Jaeggli Stiftung<br />

nach zehn Jahren zurück in ihrem neu-alten Zuhause. Grossartige Werke, die<br />

lange nicht in Winterthur zu sehen waren, sondern Kunstinteressierte in Hamburg,<br />

Paris, Wien erfreuten, bevor sie als befristete Dauerleihgabe im Kunstmuseum Bern<br />

unterkamen. Bis Anfang 2021 blieb die Flora ein Museum mit durchaus spannendem<br />

(Fremd-)Ausstellungsbetrieb, dann wurde der Umbau in Angriff genommen.<br />

Und jetzt? So schön hätten es sich wohl die wenigsten vorgestellt. Das Gebäude,<br />

1846 als klassizistische Stadtvilla erbaut, ein halbes Jahrhundert später vom Augenarzt<br />

Arthur Hahnloser und seiner Frau Hedy Hahnloser-Bühler als Domizil und<br />

Wirkstätte bezogen, hat sich schon immer den Bedürfnissen angepasst, welche die<br />

zwischen 1907 und 1936 entstandene Sammlung mit sich brachte. Nun ist aus dem<br />

von 1995 bis 2018 von einem Trägerverein geführten Privatmuseum, das danach samt<br />

der ebenfalls denkmalgeschützten Gartenanlage vom Kanton Zürich übernommen<br />

wurde, ein hinreissendes öffentliches Museum geworden. Alles, was den Geist der<br />

einstigen Bewohner:innen wachhält, wurde bis ins kleinste Detail bedacht. Einiges<br />

hat sich verändert. Die Ausstellungsfläche ist grösser geworden, weil die im Hause<br />

wohnenden Nachkommen des Sammlerehepaars ausgezogen sind. Neu betritt man<br />

die Villa vom Garten her über einen Pavillon. Das Architekturbüro jessenvollenweider<br />

liess sich dafür von der Pergola inspirieren, wie sie auf Manguins Gemälde von 1912<br />

zu sehen ist; Manguin, der wie Vallotton häufig in der Flora zu Gast war. Der Anbau<br />

besticht durch seine filigrane Selbstverständlichkeit, nicht anders als die zurückhaltend<br />

bespielten, von allem Beiwerk befreiten Ausstellungsräume. 71 Exponate<br />

umfasst die erste Schau, welche jene Künstler feiert, für welche die Flora berühmt<br />

ist: Bonnard, Redon, Vuillard, Vallotton, Renoir, Matisse – französische Moderne um<br />

die Jahrhundertwende, ergänzt durch Vorgänger wie Cézanne oder van Gogh, die die<br />

Hahnlosers, sonst gern direkt aus dem Atelier kaufend, nicht mehr persönlich kennenlernten.<br />

Die Hahnlosers, von denen der alte Vollard wusste: «Ils content parmis<br />

les plus élus propagandistes de l’art français en Suisse.» Angelika Maass<br />

→ ‹Bienvenue! Meisterwerke von Cézanne, van Gogh und Manet zurück in Winterthur›,<br />

Kunst Museum Winterthur | Villa Flora, bis 5.1. ↗ kmw.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Villa Flora, Aussenansicht mit Park und Pavillon-Anbau, <strong>2024</strong>. Foto: Reto Kaufmann<br />

‹Bienvenue!›, Ausstellungsansicht Kunst Museum Winterthur | Villa Flora. Foto: Reto Kaufmann<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />

97


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Neues Kunsthaus Baselland auf dem Dreispitz<br />

Basel — Beim Besuch des Kunsthaus Baselland<br />

in Muttenz fühlte man sich stets als<br />

Eingeweihte:r. Am Joggeli vorbei überquerte<br />

man die Birs, um im verwinkelten Gebäude zwischen<br />

Automobilclub und einem Geschäft für<br />

den Heimtierbedarf aufregende und aufstrebende<br />

zeitgenössische Kunst zu entdecken.<br />

Nun ist das Museum auf den Dreispitz gezogen<br />

und damit ins Zentrum eines lebendigen Clusters<br />

aus Kunst, Bildung und Kreativwirtschaft.<br />

Es steht in unmittelbarer Nähe zum Haus für<br />

Elektronische Künste und der Hochschule für<br />

Gestaltung. Drei Türme, die hinter dem HEK in<br />

den Himmel ragen, markieren das neue Haus<br />

und holen Licht ins Innere. Nachdem anfänglich<br />

auch ein Neubau zur Diskussion stand, wurde<br />

mit Buchner Bründler Architekten ein Projekt<br />

entwickelt, das die historische Lagerhalle<br />

transformierte. Die Verschiedenartigkeit der<br />

Räume, die den Charme des Gebäudes in<br />

Muttenz ausmachte, wurde auch hier angestrebt.<br />

Wie das neue Haus bespielt werden<br />

kann, zeigt die Eröffnungsschau ‹Rewilding›<br />

mit über dreis sig Künstler:innen (mehr dazu<br />

im Juni-Heft). Genauso wichtig ist aber die<br />

Öffnung hin zum Quartier. Das Foyer soll einen<br />

niederschwelligen Zugang bieten, mit Raum für<br />

Veranstaltungen, Bibliothek und einem Aufenthaltsraum,<br />

der nahtlos in die Kunst übergeht.<br />

annex 14<br />

Zollikofen / Bern — Die Galerie annex14 war<br />

fünf Jahre lang im Zürcher Löwenbräu einquartiert,<br />

wo sie Künstler:innen vertrat und<br />

präsentierte, die einen konzeptuellen, tendenziell<br />

minimalistischen Ansatz verfolgten. Mit<br />

dem Umzug des Museum Haus Konstruktiv und<br />

der damit verbundenen Rochade im Löwenbräu<br />

haben Suzanne Friedli und Andreas Furrer<br />

ihre Galerie temporär ins ehemalige Haus des<br />

Künstlerpaars Margrit und Walter Linck verlegt.<br />

Der Unterschied zum Kunstzentrum in der<br />

ehemaligen Brauerei könnte grösser nicht sein.<br />

Das einstige Haus der Lincks liegt umgeben von<br />

einem grossen Garten an einer Aareschleife<br />

in Reichenbach nördlich von Bern. Ein intimes<br />

Setting, das andere Begegnungen mit der<br />

Kunst ermöglicht. Zwei Malerei-Ausstellungen,<br />

erst eine von Peter Iseli (*1947), dann von dem<br />

US-Amerikaner Bret Slater (*1987), sind dort zu<br />

erleben. Im Frühsommer kehrt die Galerie für<br />

ein Gastspiel in die Limmatstadt zurück – an<br />

den Hirschengraben 3 unweit des Kunsthaus<br />

Zürich, um das sich das aktuelle Kunst- und<br />

Galerienzentrum herausgebildet hat. Dort stellt<br />

sie unter anderem neue Arbeiten von Struan<br />

Teague und Paul Czerlitzki vor.<br />

Der temporäre Standort von annex14 in<br />

Zollikofen bei Bern. Foto: Andreas Furrer<br />

Das Kunsthaus Baselland auf dem Dreispitz.<br />

Foto: Finn Curry<br />

→ Eröffnungsausstellung ‹Rewilding›, bis 18.8.<br />

↗ kunsthausbaselland.ch<br />

→ Schlossmattweg 7, Zollikofen / Bern:<br />

‹Peter Iseli›, bis 11.5.; Bret Slater›, 25.5.–29.6.,<br />

Besuch auf Vereinbarung: +41 76 426 98 94<br />

oder info@annex.com<br />

↗ annex14.com<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


oto sound museum<br />

Zürich — Ganze 2375 Stunden dauerte der<br />

Non-Stop-Gottesdienst in der Bethel-Kapelle<br />

in Den Haag, mit dem die Pfarrer:innen vor<br />

etwa fünf Jahren die Ausschaffung einer<br />

armenischen Familie erfolgreich verhinderten.<br />

Die Künstlerin Margherita Moscardini schuf<br />

aus dem drei Monate währenden Ritual des<br />

Widerstands eine Soundarbeit, die nun auf der<br />

Website des oto sound museum zu hören ist.<br />

Die digitale Verbreitung ist nur ein Weg des<br />

2020 gegründeten Kunstraums, Sound Art zu<br />

fördern. Immer wieder unternimmt er Interventionen<br />

im urbanen Kontext, mit Vorliebe<br />

in vernachlässigten Resträumen, die eine<br />

historische Bedeutung haben. So realisierte<br />

das kuratorische Kollektiv Zaira Oram, das für<br />

das Programm zuständig ist, beim Wasserturm<br />

in Zürich mit Kunstschaffenden verschiedene<br />

Werke, die auf der Website filmisch dokumentiert<br />

sind. Nun ist das oto sound museum ins<br />

Zürcher Zeughausareal gezogen, wo Rahel<br />

Kraft die erste einer Reihe von Interventionen<br />

durchführen wird. Ausgehend von Fotografien<br />

aus den 1960er-Jahren, welche angehende Soldaten<br />

beim Anziehen der Uniform zeigen, hat<br />

sie eine ortsspezifische Klanginstallation und<br />

eine Performance über Kontrolle und Kontrollverlust<br />

für zwei Trommler entwickelt.<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Bieler Fototage — Commonplaces<br />

Biel — In der 27. Ausgabe der Bieler Fototage<br />

sind unter dem Titel ‹Commonplaces› an elf Orten<br />

nationale und internationale Positionen zu<br />

sehen, die ihren Fokus auf Alltägliches richten,<br />

das sich unseren scannenden und zappenden<br />

Augen entzieht. Die Bilder der diesjährigen<br />

Ausgabe seien verlangsamt entstanden und<br />

brächten eine gewisse Zerbrechlichkeit zum<br />

Ausdruck. Dies zeigen zum Beispiel die Ergebnisse<br />

aus der Zusammenarbeit von Rebecca<br />

Bowring (*1985) mit sechs Seniorinnen. Sorgfalt<br />

und Aufmerksamkeit sprechen aber auch<br />

aus Tamara Eckhardts (*1995) Porträts von<br />

jungen Bewohner:innen des benachteiligten<br />

Stadtteils St. Mary’s Park im irischen Limerick<br />

oder aus Léa Habourdins (*1985) Waldbildern,<br />

die sie mithilfe von Pigmenten aus selbst<br />

gepflückten Pflanzen gedruckt hat. Auf dem<br />

Spaziergang durch Biel begegnet man auch<br />

Werken im Stadtraum, so etwa Lalie Thébault<br />

Maviels enzyklopädischen Brot-Aufnahmen.<br />

Das fotografische Bild, so scheint es, kann immer<br />

noch dazu dienen, der Zeit, den Menschen,<br />

Tieren, Landschaften und Objekten zu einem<br />

spezifischen Gewicht zu verhelfen.<br />

Das oto sound museum auf dem Zeughausareal,<br />

Zürich. Foto: Sebastian Lendenmann<br />

→ Margherita Moscardini, ‹Anywhere and<br />

Anytime›, digitale Ausstellung, bis 19.5.<br />

→ Rahel Kraft, ‹Changing of the Guard›, Sound-<br />

Installation / Performance, Zeughausareal,<br />

11.5., 11–17 Uhr ↗ oto.museum<br />

Tamara Eckhardt, ‹Jaden in his front yard›,<br />

Limerick, 2021, aus der Serie ‹Youth of the<br />

Island Field›, 2019–2021<br />

→ Diverse Orte, 3.–26.5.<br />

↗ bielerfototage.ch<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE<br />

99


1. Klima Biennale<br />

Wien — Temperaturen um die dreissig Grad am<br />

Eröffnungswochenende Anfang April sind das<br />

alarmierende Fanal für ein Ausstellungsfestival,<br />

das sich dem Klimawandel und dessen<br />

planetarischen Konsequenzen widmet. Die<br />

Klima Biennale, organisiert von der Stadt Wien<br />

in Zusammenarbeit mit angekündigten hundert<br />

Kooperationspartnern, ist ein Versuchsprojekt,<br />

bei dem Kunst und ökologisches Engagement<br />

zusammengebracht werden sollen. Ausstellungen<br />

in Kunstmuseen finden ebenso statt wie<br />

ein breites Rahmenprogramm mit Vorträgen,<br />

Workshops und Exkursionen.<br />

Einer der Hauptaustragungsorte ist das Kunst-<br />

HausWien, vor Kurzem nachhaltig generalsaniert,<br />

in dessen Hof ein wiederverwendeter<br />

Holzpavillon als Klima-Kultur-Pavillon für<br />

Veranstaltungen im Freien genutzt wird. Das<br />

Leitungsteam Claudius Schulze und Sithara<br />

Pathirana scheint es mit Inklusion und<br />

Nachhaltigkeit ernst zu meinen. So wird ein<br />

Pay-as-you-wish-Festivalpass angeboten,<br />

mit dem man seine Unterstützung auch durch<br />

einen vielmaligen Besuch demonstrieren kann.<br />

Ein weiteres Festivalgelände befindet sich<br />

auf einem ehemaligen Güterbahnhof, wo die<br />

internationale Gruppenschau ‹Songs for the<br />

Changing Seasons›, kuratiert von Filipa Ramos<br />

und Lucia Pietroiusti, gezeigt wird: Arbeiten,<br />

die Formen von Liebe und Wiedergutmachung<br />

im Angesicht ökologischer Verwüstungen zum<br />

Inhalt haben. So eine Brot-Installation der<br />

chilenischen Künstlerin Natalia Montoya mit<br />

Motiven indigener Heilriten, die in Zusammenarbeit<br />

mit einer lokalen Bäckerei entstanden<br />

sind, oder die dystopische Filminstallation mit<br />

Webcam-Aufnahmen von Adrián Villar Rojas,<br />

in denen Wildtiere als Akteure erscheinen. Im<br />

«Ökogarten» wurde der Asphalt aufgebrochen<br />

und mit invasiven Bäumen bepflanzt, während<br />

vor der Halle Studierende der Kunstuniversitäten<br />

mit recycelten Materialien experimentieren.<br />

Die Biofabrique Vienna, eine Initiative, bei der<br />

unter anderem das Atelier Luma beteiligt ist,<br />

startet hier ein Pilotprojekt, um ungenutzte<br />

Ressourcen im Bauschutt als Ausgangsmaterial<br />

für neue Bauprodukte zu entwickeln. Weitere<br />

Museen wie das Belvedere 21 partizipieren<br />

mit sehenswerten österreichischen Beiträgen<br />

von Angelika Loderer und Oliver Ressler – einer<br />

Künstlerin und einem Künstler, die sich in ihrer<br />

Praxis nicht nur zu Festivalzeiten dezidiert mit<br />

den vom Menschen verursachten Umweltveränderungen<br />

und -zerstörungen befassen. PG<br />

‹Songs for the Changing Seasons›, Ausstellungsansicht<br />

KunstHausWien. Foto: Joanna Pianka<br />

→ Diverse Orte, bis 14.7.<br />

↗ biennale.wien<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Bad Ragartz<br />

Bad Ragaz / Vaduz — Bereits zum neunten<br />

Mal findet die Schweizerische Triennale der<br />

Skulptur Bad Ragartz statt. In Bad Ragaz und in<br />

Vaduz werden Werke von achtzig Künstler:innen<br />

aus aller Welt gezeigt. Viele kommen aus der<br />

Schweiz, aus dem südlichen und nördlichen<br />

Nachbarland, aber auch eine Position aus den<br />

Niederlanden, aus Kolumbien und China findet<br />

sich in der Liste. Organisiert wird die Ausstellung<br />

vom Team um Esther und Rolf Hohmeister,<br />

in dem bereits ihre Kinder und Enkelkinder<br />

mitwirken. Für das Fortbestehen dieser Freiluftausstellung<br />

scheint gesorgt und vielleicht<br />

auch für den Anteil an weiblichen Kunstschaffenden,<br />

die noch ziemlich untervertreten sind.<br />

Eine Plattform erhalten dafür in diesem Jahr<br />

Künstler:innen unter dreissig Jahren mit dem<br />

neu eingeführten Labor für junge Kunst.<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


uns die ‹Soothsayers›? Den Kopf im Tunnel, ist<br />

es dunkel: Es bleibt einem zu lauschen und zu<br />

summen und wieder zu lauschen.<br />

Micha Aregger, ‹Neuer Fruchtkörper›, 2020,<br />

diverse Kunststoffe, Holz, Acrylfarbe,<br />

Höhe 3,2 m, Ausstellungsansicht Bad Ragartz,<br />

<strong>2024</strong>. Foto: Armando Bianco<br />

→ 4.5.–30.10. ↗ badragartz.ch<br />

Julian Charrière — Soothsayers<br />

Horgen — Die «Wahrsager» sitzen leicht versteckt<br />

im Zwischengrün der zwei Wohnhäuser:<br />

drei grosse Steine, die mit kubischen Stahlgerüsten<br />

verwachsen zu sein scheinen. Menschgemachte<br />

Geometrie versus geologische<br />

Metamorphosen? Rationale Struktur versus<br />

sinnliche Körperlichkeit? In jeden Stein ist ein<br />

kreisrundes Loch gefräst, das einen anlockt und<br />

hineinzieht. Was werde ich erfahren, wenn ich<br />

meinen Kopf in diesen Tunnel stecke? ‹Soothsayers›<br />

nennt Julian Charrière diese Skulpturen,<br />

die im Aussenraum der neuen Wohnanlage<br />

Wannenthal Platz gefunden haben. Sein Projekt<br />

wurde aus einem Wettbewerbsverfahren unter<br />

mehreren Vorschlägen ausgewählt. Doch hier<br />

wird nicht im Kaffeesatz gelesen; die drei<br />

Findlinge lassen uns vielmehr in die Tiefe der<br />

Zeit blicken, um daraus vielleicht eine neue<br />

Perspektive für die Zukunft zu gewinnen. Jeder<br />

Findling ist ein mit den Eismassen transportierter<br />

Reisender. Er ist Ausdruck einer Bewegung,<br />

die aus dem menschlichen Massstab<br />

hinaus in geologische Zeitskalen führt. Das<br />

Gestein, darunter Gneis und Marmor, ist das<br />

Ergebnis einer langsamen Metamorphose, die<br />

sich in den Zeichnungen der geschliffenen Innenwände<br />

ablesen lässt. Aber was prophezeien<br />

Julian Charrière, ‹Soothsayers›, 2022, 1 von 3<br />

Werken, Wannenthal, Horgen. Foto: Beat Fühler<br />

↗ wannenthal.ch<br />

Kunstkästen<br />

Schaffhausen — Vielleicht gibt es sie ja<br />

wirklich, die Insel Lemusa. Ihre geografischen<br />

Angaben sind akkurat, sie liegt exakt<br />

auf 33° N und 44° B mitten im Atlantischen<br />

Ozean. Samuel Herzog hat bereits einiges von<br />

diesem fiktiven Ort berichtet, nun zeigt er uns<br />

endemische Käfer, die er auf Lemusa entdeckt<br />

und studiert hat. Die eigenartigen Insekten<br />

lassen sich in den Kunstkästen bestaunen,<br />

die zwischen Bahnhof Schaffhausen und der<br />

Rheinpromenade installiert sind. So etwa ‹Baula›,<br />

wissenschaftlich ‹Kuelix sipiens› genannt,<br />

ein Käfer, der als Rückenpanzer eine bemalte,<br />

kopfstehende Dessertschale aufweist. Die<br />

Schau ‹Karabé› macht den Auftakt zur neuen<br />

Ausstellungsreihe, die für die nächsten zwei<br />

Jahre von Marianne Burki mit der Assistenz von<br />

Paula Knill kuratiert wird. Acht Künstler:innen<br />

präsentieren während jeweils drei Monaten<br />

Werke, die sich im Zusammenspiel von Kunst<br />

und Natur bewegen. Auf Herzog folgen der<br />

in Berlin lebende Künstler Liao Wenfeng, der<br />

sich mit Pilzen beschäftigt, und Bigna Wehrli,<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 101


die mittels selbst entwickelter Instrumente<br />

Sonnenlicht in Zeichen übersetzt. Das Projekt<br />

findet in Zusammenarbeit mit der Initiative<br />

Sequerciani Arte Clima statt, die Ruedi Gerber<br />

auf einem Weingut in der Toscana lancierte und<br />

von Marianne Burki kuratiert wird.<br />

verändernden Objekte von Simone Steinegger<br />

in knallbuntem, gelborangem Lackkleid in die<br />

bestehende Figurengruppe von Ruedi Mösch.<br />

Die Schau befragt das Gleichgewicht des<br />

Ökosystems und konstatiert gleichzeitig: «Das<br />

ist Kunst und kann nicht weg!» Ob bei diesem<br />

Statement Ironie mitschwingt, bleibt offen.<br />

Samuel Herzog, ‹Baula (Kuelix sipiens)›,<br />

erstmals beschrieben im 3. Jh., einer von<br />

10 Käfern aus Lemusa. Zeichnung: Hana Bosk<br />

→ ‹Samuel Herzog – Karabé›, bis 22.6.<br />

→ Liao Wenfeng, 29.6.–21.9.<br />

↗ vebikus-kunsthalle-schaffhausen.ch<br />

Depot24<br />

Steinmaur — Kunst ist wie die Birke eine Pionierpflanze.<br />

Sie wächst auch dort, wo das Land<br />

versehrt wurde. Im Skulpturenpark Steinmaur<br />

wurde einst Kalk abgebaut. Inzwischen ist Gras<br />

und Wald über den Bauschutt gewachsen. Und<br />

dazwischen begegnet man Skulpturen aller<br />

Art. Doch noch immer entwachsen dem Boden<br />

Ideen. Das Thema für die diesjährige Gruppenausstellung<br />

zeigte sich beim Einsammeln von<br />

Müll, der achtlos in den Park geworfen wird.<br />

Und so heisst die Schau ‹Depot24›, für die der<br />

Untergrund metaphorisch erneut aufgebrochen<br />

wird. 16 Kunstschaffende haben die zwei<br />

Organisator:innen Maja Hürst und Ruedi Mösch<br />

dazu eingeladen. Die beiden Künstler:innen arbeiten<br />

in den Ateliers, die sich auf dem Gelände<br />

befinden, und werden ebenfalls etwas zur Ausstellung<br />

beitragen. Die «eingesessenen Skulpturen»,<br />

die schon lange im Park zu Hause sind,<br />

erhalten neue Gegenüber. So integrieren sich<br />

zum Beispiel die fluiden, sich mit jeder Schau<br />

Simone Steinegger, ‹nomvula›, 2022–<strong>2024</strong>,<br />

Stahl, MDF, EPS, Polyurethan, Epoxidharz,<br />

Pigmente, versch. Masse; Ruedi Mösch,<br />

‹Dreiergruppe Homo Sapiens›, 2019–2025,<br />

Kersantit (Vogesen), Höhe 200 cm<br />

→ Ateliers und Skulpturenpark, bis 26.10.,<br />

Katalog-Release mit Musik: 15.6., 16 Uhr<br />

↗ skulpturenpark-steinmaur.ch<br />

PREISE<br />

Helvetia Kunstpreis<br />

Basel — Virginie Sistek (*1999) gewinnt den<br />

Helvetia Kunstpreis <strong>2024</strong>. Sie hat an der<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel<br />

den Master Art Nature Gender absolviert. Ihre<br />

künstlerische Praxis umfasst Installationen,<br />

Performances und Videos. Inhaltlich setzt sie<br />

einen besonderen Fokus auf das Thema der Domestikation,<br />

auf Formen der Unterwerfung und<br />

deren Selbstlegitimierung. Was das heissen<br />

kann, zeigt ihr Werk ‹Resurrection Ranch›, welches<br />

sie jüngst für die Ausstellung Plattform24<br />

im Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell realisierte.<br />

Die raumfüllende Installation ist eine<br />

Hommage an die ausgebeuteten weiblichen<br />

Pferde in der sogenannten Blutfarm-Industrie.<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Dort werden Stuten in beinahe ununterbrochener<br />

Zwangsträchtigkeit gehalten, um verschiedene<br />

Hormone zu extrahieren, die sowohl für<br />

die Nutztierhaltung als auch in der Humanmedizin<br />

eingesetzt werden. Der Förderpreis der<br />

Helvetia Versicherungen richtet sich an junge<br />

Kunstschaffende im Bereich bildende Kunst<br />

und Medienkunst, die am Anfang ihrer beruflichen<br />

Karriere stehen. Er ist mit CHF 15’000<br />

dotiert und mit der Möglichkeit einer Soloschau<br />

an der Liste während der Art Basel verbunden.<br />

Einzelausstellung im KW Institute for Contemporary<br />

Art in Berlin, für die ein neues Werk und<br />

eine Begleitpublikation entstehen.<br />

Sung Tieu. Foto: Nadine Fraczkowski<br />

Stipendium Vordemberge-Gildewart<br />

Virginie Sistek<br />

Schering Stiftung — Preis für künstlerische<br />

Forschung<br />

Berlin — Sung Tieu (*1987) erhält den Preis für<br />

künstlerische Forschung der Schering Stiftung.<br />

Die in Berlin lebende, deutsch-vietnamesische<br />

Künstlerin hat sich international einen Namen<br />

gemacht mit einem Werk, das sich in aufwendigen<br />

Recherchearbeiten mit wenig beachteten<br />

soziopolitischen Geschichten auseinandersetzt.<br />

Häufig stehen diese in Zusammenhang<br />

mit dem Kalten Krieg, wie auch jüngst im<br />

Kunst Museum Winterthur am Stadtgarten<br />

(→ KB 11/2023, S. 96/97). Dort präsentierte sie<br />

den Umgang der DDR mit vietnamesischen<br />

Gastarbeiter:innen in Rauminstallationen aus<br />

Objekten, architektonischen Interventionen,<br />

Dokumenten, Zeichnungen, Videos und Sounds.<br />

Sung Tieu hat an der Hochschule für Bildende<br />

Künste in Hamburg, am Goldsmiths College und<br />

an der Royal Academy of Arts in London studiert<br />

und bereits einige Preise erhalten, darunter<br />

2021 den Frieze Artist Award. Die Schering<br />

Stiftung hat vor fünf Jahren ihren Kunstpreis<br />

neu auf künstlerische Forschung ausgerichtet,<br />

um zu zeigen, auf welche Weise Kunst einen<br />

Beitrag zum Wissen in der Gesellschaft leistet.<br />

Der mit € 15’000 dotierte Preis umfasst eine<br />

Bozen — Monia Ben Hamouda erhält das<br />

Stipendium Vordemberge-Gildewart <strong>2024</strong>. Die<br />

tunesisch-italienische Künstlerin überzeugte<br />

die Jury mit ihrem Werk ‹Aniconism as Figuration<br />

Urgency›, einer sinnlichen Installation aus<br />

filigranen Eisenskulpturen, Gewürzen, Licht<br />

und Schatten. Es sei faszinierend, wie sie die<br />

Tradition der arabischen Kalligrafie würdige<br />

und gleichzeitig der Dringlichkeit des figurativen<br />

Ausdrucks trotz islamischen Bilderverbots<br />

(Anikonismus) eine Form gebe. Monia Ben<br />

Hamouda hat an der Accademia die Belle Arti di<br />

Brera in <strong>Mai</strong>land studiert und in verschiedenen<br />

europäischen Städten, darunter Wien, Rom und<br />

Berlin, ausgestellt. Die Künstlerin begreift ihr<br />

Schaffen als «schamanischen Prozess», in dem<br />

sie familiäre Einflüsse sowie an sie gestellte<br />

gesellschaftliche Erwartungen verarbeitet. Der<br />

mit CHF 60’000 hoch dotierte Preis wird jährlich<br />

von der Stiftung Vordemberge-Gildewart mit<br />

Sitz in Rapperswil in Zusammenarbeit mit einer<br />

europäischen Ausstellungsinstitution an eine:n<br />

Künstler:in unter 35 Jahren aus der jeweiligen<br />

Region vergeben. Dieses Jahr war das Museion –<br />

Museum für moderne und zeitgenössische Kunst<br />

Bozen an der Reihe. Leonie Radine, Kuratorin<br />

am Museion, wählte 15 Künstler:innen aus, die<br />

in der Ausstellung ‹Renaissance› ein Werk präsentierten.<br />

Diese bildete die Grundlage für die<br />

Arbeit der Jury unter dem Vorsitz der Schweizer<br />

Künstlerin Isabelle Krieg, der aus der Schweiz<br />

auch Alexandra Blättler (Sammlungskonservatorin<br />

Kunstmuseum Luzern) und Deborah Keller<br />

(Chefredakteurin <strong>Kunstbulletin</strong>) angehören.<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / PREISE 103


AUSSCHREIBUNGEN<br />

Atelier Mondial — Internationale Stipendien<br />

2025<br />

Monia Ben Hamouda. Foto: Luca Guadagnini<br />

Bally Artist Award <strong>2024</strong><br />

Lugano — Monika Emmanuelle Kazi (*1991,<br />

Paris) heisst die Gewinnerin des Bally Award<br />

<strong>2024</strong>. Die zwischen Pointe-Noire in der Republik<br />

Kongo und Paris aufgewachsene Künstlerin<br />

lebt heute in Genf. Dort absolvierte sie nach<br />

ihrer Ausbildung zur Innenarchitektin ein Studium<br />

in bildender Kunst an der HEAD, das sie<br />

2021 mit Auszeichnung abschloss. Kazis Praxis<br />

umfasst Installationen, Video, Performance und<br />

Text, die sich mit dem Privaten und Häuslichen<br />

im Spannungsfeld von ökonomischen und<br />

sozialen Fragen beschäftigen. In ihrer jüngsten<br />

Soloschau in der Zürcher Galerie Philipp<br />

Zollinger überlagerte sie gefundene Fotografien,<br />

die Innenräume von Luxus-Wolkenkratzern<br />

zeigten, mit privaten Innenräumen, ersetzte<br />

die Silhouetten der Models aus den Real-<br />

Estate-Broschüren mit Personen aus ihrem<br />

Umfeld. Als Preisträgerin des Kiefer Hablitzel |<br />

Göhner Kunstpreis 2021 erhielt sie 2022 in der<br />

Kunsthalle Friart Fribourg eine grössere institutionelle<br />

Einzelausstellung, zu der auch eine<br />

Publikation erschien. Der Bally Artist Award<br />

zeichnet seit 2006 wegweisende Künstler:innen<br />

in der Schweiz aus. Fünf Persönlichkeiten<br />

der internationalen Kunstszene nominieren<br />

eine:n Kunstschaffende:n. Seit 2021 können<br />

die Preisträger:innen ihr Schaffen in einer<br />

zweimonatigen Ausstellung im MASI Lugano<br />

präsentieren, das ausserdem Werke daraus für<br />

die Sammlung ankauft.<br />

Basel — Das internationale Austauschprogramm<br />

Atelier Mondial bietet Kunstschaffenden<br />

der Region Basel, Südbaden, des Kantons<br />

Solothurn und dem Elsass die Möglichkeit zu<br />

einem mehrmonatigen Werkaufenthalt wie<br />

auch zu einem Reisestipendium im Ausland<br />

an. Im Austauschprogramm für visuelle Künste<br />

stehen Destinationen wie Jerewan, Kinshasa,<br />

Kairo und Tokio offen, dazu ein Atelier in Paris<br />

und Berlin sowie ein freies Reisestipendium.<br />

Weiter gibt’s für Autor:innen zwei Stipendien in<br />

Paris, für Kulturvermittelnde aller Sparten ein<br />

freies Recherchestipendium, ein Tanzstipendium<br />

sowie ein Stipendium im Bereich Mode und<br />

Textil in Oaxaca.<br />

→ Eingabeschluss: 18.6.<br />

↗ ateliermondial.com/stipendien<br />

Jungck Künstlerinnenpreis<br />

Bern — Der Frauenkunstpreis, dessen Name<br />

mitunter kontrovers diskutiert wurde, heisst<br />

neu Jungck Künstlerinnenpreis, in Referenz<br />

auf Matthias Jungck, den Gründer der Stiftung<br />

Frauenkunstpreis. Auch dieses Jahr können<br />

sich Künstlerinnen oder Kollektive mit Werkplatz<br />

im Kanton Bern für den mit CHF 15’000<br />

dotierten Preis bewerben. Je nach Eingaben<br />

kann die Jury zwei weitere Künstlerinnen mit<br />

einem Förderpreis von je CHF 5000 auszeichnen.<br />

Berücksichtigt werden Künstlerinnen, die<br />

über bescheidene Mittel verfügen oder deren<br />

Projekte aufgrund der fehlenden Mittel nicht<br />

realisiert werden können.<br />

→ Eingabeschluss: 30.6.<br />

↗ jungckkünstlerinnenpreis.ch<br />

Emerging Photographer Award<br />

Monika Emmanuelle Kazi. Foto: Pauline Humbert<br />

Köln — Die Sektion ‹Kunst, Markt und Recht›<br />

der Deutschen Gesellschaft für Photographie<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


DGPh schreibt mit Unterstützung des Fotolabors<br />

WhiteWall einen Förderpreis für aufstrebende<br />

Fotokünstler:innen aus. Galerist:innen,<br />

Sammler:innen und Mitarbeitende von Institutionen<br />

sind eingeladen, eine künstlerische<br />

Position aus dem Bereich der Fotografie zu<br />

nominieren, die nicht länger als drei Jahre am<br />

Fotokunstmarkt präsent ist. Der Preis ist mit<br />

€ 3000 dotiert; seine Verleihung findet zur Paris<br />

Photo in der Leica Galerie in Paris statt.<br />

→ Eingabeschluss: 23.5.<br />

↗ dgph.de<br />

Gebert Stiftung für Kultur — Kurator*in<br />

Rapperswil-Jona — Die Gebert Stiftung für<br />

Kultur sucht für 2025/26 junge Kurator:innen,<br />

die ein persönlich gewähltes Thema während<br />

16 Monaten vertiefen und einem breiten Publikum<br />

zugänglich machen. Interessent:innen, die<br />

bereits über erste Erfahrungen im Kuratieren<br />

und Vermitteln sowie über einen Studienabschluss<br />

verfügen, können sich mit ihrem Portfolio<br />

und kurzen Skizzen zu vier Ausstellungen<br />

für die erste Runde bewerben. Eine Jury wählt<br />

die Bewerber:innen für die zweite Runde aus, in<br />

der diese ihr Vorhaben detaillierter ausarbeiten<br />

und präsentieren. Im Vorfeld des Stipendiums<br />

besteht die Möglichkeit, die Diplomausstellung<br />

der Zürcher F+F Schule zu kuratieren.<br />

→ Eingabefrist: 31.5., bewerbung@kurator.ch;<br />

Beginn des Stipendiums: 1.8.2025<br />

↗ kurator.in<br />

Gebert Stiftung für Kultur — Designpreis<br />

Rapperswil-Jona — Im Zweijahresrhythmus<br />

bietet die Gebert Stiftung für Kultur Schweizer<br />

Designschaffenden eine Plattform, um aktuelle<br />

Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Im Rahmen der Ausstellung vergibt sie<br />

zudem den mit CHF 10’000 dotierten Christa<br />

Gebert / Ambiente Designpreis. Professionelle<br />

Gestalter:innen aus der Schweiz oder seit mindestens<br />

fünf Jahren hier wohnhaft können sich<br />

mit Projekten bewerben, die in Realisierung<br />

oder nicht älter als drei Jahre sind. Zugelassen<br />

sind die Bereiche Produktdesign, Craft Design<br />

(Keramik, Glas, Schmuck), Mode und Accessoires<br />

sowie Textildesign.<br />

→ Eingabefrist: 31.5.<br />

↗ gebert-ambiente-designpreis.ch<br />

Schwyzer Werkbeiträge<br />

Schwyz — Der Kanton Schwyz schreibt die<br />

Werkbeiträge für die Sparten bildende Kunst,<br />

Musik, Tanz und Theater sowie Kurz- und<br />

Animationsfilm aus. Die Bewerbung kann,<br />

muss aber nicht an ein Projekt gebunden sein.<br />

Gefragt ist eine überzeugende künstlerische<br />

Absichtserklärung. Die Kunstschaffenden<br />

sollen mit dem Beitrag eine künstlerische Idee<br />

verfolgen oder künstlerische Kompetenzen<br />

vertiefen oder entwickeln können. Teilnahmeberechtigt<br />

sind professionelle Kulturschaffende,<br />

die seit mindestens zwei Jahren im Kanton<br />

Schwyz wohnhaft sind oder durch Herkunft<br />

oder Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens<br />

einen engen Bezug zum Kanton haben.<br />

→ Eingabeschluss: 28.6.<br />

↗ sz.ch (Kulturförderung)<br />

Haus zur Glocke — Call for Artists<br />

Steckborn — Was reizt uns? Woran reiben<br />

wir uns? Was zieht uns an? Die Kulturinstitution<br />

Haus zur Glocke am Bodensee sucht<br />

Projektvorschläge für die Gruppenausstellung<br />

‹Reizende Aussichten!? Reizen: verlocken –<br />

stimulieren – provozieren›, die im nächsten Jahr<br />

stattfindet. Kunstschaffende sind eingeladen,<br />

sich mit einem Projektvorschlag oder Statement<br />

zu den Leitfragen der Ausstellung zu<br />

bewerben. Die ausgewählten Künstler:innen<br />

erhalten ein Honorar von CHF 1500 (inklusiv<br />

Material-, Produktions- und Transportkosten).<br />

→ Eingabeschluss: 10.6.<br />

↗ hauszurglocke.ch<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 105


Pro Helvetia — Ko-Kreation<br />

Zürich — Mit dem Pilotprojekt ‹Ko-Kreation›<br />

fördert Pro Helvetia die Zusammenarbeit<br />

zwischen Kunstschaffenden oder Kollektiven<br />

aus den Regionen der Verbindungsbüros<br />

von Pro Helvetia und der Schweiz. Es können<br />

sich Tandems aus allen geförderten Sparten<br />

bewerben, wobei ein Teil in der Schweiz und ein<br />

Teil in einer der folgenden Regionen verankert<br />

ist: arabische Region, Ostasien, Südamerika,<br />

Südasien, West-, Zentral-, Ost- und Südafrika.<br />

Eine Liste der Länder findet sich auf der<br />

Website. Ausserdem muss mindestens ein Teil<br />

des Tandems eine Recherchereise oder eine<br />

Residenz absolviert haben (digital, live oder<br />

hybrid), die von Pro Helvetia unterstützt wurde.<br />

Alternativ können frühere Kollaborationen<br />

geltend gemacht werden.<br />

→ Eingabeschluss: 1.6.<br />

↗ prohelvetia.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Bildrausch Filmfest<br />

Basel — Die 13. Ausgabe des Bildrausch<br />

Filmfest Basel beleuchtet unter dem Titel<br />

‹Technology, my Love› den Einfluss der Technologie<br />

in Form von Computer, Smartphone<br />

und Applikationen auf unseren Alltag und<br />

unsere Beziehungen. Es werden internationale<br />

Langfilme gezeigt, die den Spuren künstlicher<br />

Intelligenz nachgehen, dem Leben mit Robotern<br />

und Maschinen. Die ‹Shorts› präsentieren<br />

Kurzfilme aus der Schweiz. Wie immer werden<br />

diverse Preise vergeben, dieses Jahr zum ersten<br />

Mal der Film- und Medienkunstpreis der Region<br />

Basel. Ein begleitendes Veranstaltungsprogramm<br />

enthält neben Workshops, Podien und<br />

Talks auch Performances und Installationen.<br />

So wird im Foyer des Stadtkino die Videoinstallation<br />

‹Digital Extensions, Me & Myself› von<br />

Brigitte Fässler zu sehen sein, die sich in einer<br />

von Technologie durchdrungenen Realität auf<br />

die Suche nach der eigenen hybriden Identität<br />

macht. Ebenfalls im Stadtkino wird der Dokumentarfilm<br />

‹Last Things› von Deborah Stratman<br />

gezeigt, der sich um Geologie und ihre Ausformungen<br />

in Chondriten, Kristallen und Mineralien<br />

dreht. Danach führt das Schweizer Kollektiv<br />

unsorted.love eine Live-Coding-Performance<br />

durch, in der sie mit Ausschnitten aus dem eben<br />

gesehenen Film generative Muster kreieren.<br />

Deborah Stratman, ‹Last Things›, 2023,<br />

Still aus Film, 50’<br />

→ Diverse Orte, 29.5.–2.6.<br />

↗ bildrausch-basel.ch<br />

Lab in Lab<br />

Brugg — Das Zimmermannhaus befindet sich<br />

im Laborzustand. Seit die Stadtbibliothek ausgezogen<br />

ist, erprobt es verschiedene Formate.<br />

So war die Institution in gewisser Weise schon<br />

aufgewärmt, als sie nach einem krankheitsbedingten<br />

Ausfall in kurzer Zeit eine neue Ausstellung<br />

auf die Beine stellen musste. Entstanden<br />

ist ein ‹Lab in Lab›, ein Labor im Labor: Über<br />

eine Ausschreibung wurden Kunstschaffende<br />

gesucht, die einen Raum im Zimmermannhaus<br />

als Laborsituation nutzen. Wichtiges Kriterium<br />

war, dass die Projekte den direkten Austausch<br />

mit dem Publikum suchten. Schliesslich wurden<br />

13 Positionen aus Kunst, Tanz, Theater, Musik<br />

und Design ausgewählt, die während ein bis drei<br />

Wochen gemeinsam mit den Besucher:innen<br />

einer bestimmten Fragestellung nachgehen.<br />

Die Themen sind vielfältig und reichen von der<br />

Erforschung des Materials Papier über eine<br />

Recherche zum Badezimmer oder zur Beziehung<br />

Tier und Mensch bis zum Experimentieren<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


mit Klängen. Eine einzigartige Chance, einem<br />

künstlerischen Prozess nicht nur beizuwohnen,<br />

sondern sich auch selbst einzubringen.<br />

das Bild. Parallel zu den Fotografien zeigt das<br />

Kunsthaus Interlaken den Film ‹21 Schweizer<br />

Künstler› (1968) von Herbert Distel, Balthasar<br />

Burkhard und Peter von Gunten, der 21 einminütige<br />

Porträts aneinanderreiht.<br />

Camille Hafner, Katharina Wittenbrink, Marcus<br />

Morgenstern, ‹Papier›, <strong>2024</strong>, Referenzbild.<br />

Foto: Camille Hafner<br />

→ Zimmermannhaus, 6.5.–30.6.<br />

↗ zimmermannhaus.ch<br />

Schwanden — Santa Monica<br />

Interlaken — Fotografische Porträts von<br />

Künstler:innen üben eine eigene Anziehungskraft<br />

aus. Wie inszenieren sie sich? In Aktion,<br />

in Denkerpose oder mit direktem Blickkontakt?<br />

Wie sieht das Atelier aus, der Ort, wo die<br />

Kunst entsteht? Das Kunsthaus Interlaken<br />

widmet dem Genre eine eigene Ausstellung<br />

mit Beispielen von Schwanden bis Santa<br />

Monica. Gegen hundert Künstlerporträts aus<br />

den Anfängen der Fotografie bis heute zeigen<br />

zahlreiche Heroen des 20. Jahrhunderts. Im<br />

Zentrum stehen Aufnahmen des französischen<br />

Fotografen Michel Sima (1912–1982), der in<br />

der Nachkriegszeit mit Picasso, Matisse, Giacometti<br />

und weiteren das vornehmlich männliche<br />

Who’s Who der Pariser Kunstszene fotografierte.<br />

Im Vergleich mit zeitgenössischen<br />

Porträts zeigen sich die Veränderungen, die<br />

nicht nur das Medium, sondern auch das Bild<br />

des Künstlers in der Gesellschaft durchlaufen<br />

hat. In den gelassenen Aufnahmen, die Yoshiko<br />

Kusano für das Jubiläum des Frauenkunstpreis<br />

(heute Jungck Künstlerinnenpreis) aufgenommen<br />

hat, teilen sich zwei Künstlerinnen<br />

Peter von Gunten, ‹Lucio Fontana in seinem<br />

Atelier in <strong>Mai</strong>land›, Schwarz-Weiss-Fotografie,<br />

29 x 29 cm, späterer Inkjet-Print auf Fine-Art-<br />

Papier<br />

→ Kunsthaus Interlaken, bis 12.5.<br />

↗ kunsthausinterlaken.ch<br />

Dear2050 — Entangled Forests<br />

Langenthal / Lausanne — 2015 schloss sich<br />

in Zürich eine Gruppe von Klima wissenschaftler:innen<br />

zusammen, um sich bei den<br />

Herausforderungen, die der Klimawandel an die<br />

Gesellschaft stellt, zu engagieren. Sie gründeten<br />

Dear2050 mit dem Ziel, das neueste Wissen<br />

aus der Klimaforschung in verständlicher Form<br />

und mithilfe zeitgenössischer Kunst der Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen. Die Initiative ist<br />

Teil der gemeinnützigen Organisation Climanosco,<br />

der eine weltweite Gemeinschaft von<br />

über 200 Wissenschaftler:innen angehört. Das<br />

jüngste der bisher drei realisierten Projekte ist<br />

die vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte<br />

Wanderausstellung ‹Entangled Forests›.<br />

Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Plant<br />

Ecology Research Lab der EPFL entstanden, das<br />

die Anpassung von Pflanzen unter klimatischem<br />

Stress untersucht. Die Schau versammelt<br />

Schweizer und internationale Kunstschaffende<br />

sowie wissenschaftliche Beiträge zum Thema<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 107


Wald: Dieser bietet nicht nur ein Zuhause für<br />

mehr als drei Viertel aller Lebewesen an Land,<br />

sondern leistet auch einen unverzichtbaren<br />

Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zur<br />

Regulierung des globalen Klimas.<br />

Luzern — Vor dem Internet zeigten Enzyklopädien<br />

das gesammelte Wissen über die Welt. Die<br />

Herausgabe dieser Bände, die ganze Regalwände<br />

einnahmen, waren mehrjährige Mammutprojekte.<br />

Die berühmte Enzyklopädie aus der<br />

Zeit der Aufklärung, die von Denis Diderot und<br />

Jean Baptiste le Ron d’Alembert zwischen 1751<br />

und 1772 herausgegeben wurde, enthält über<br />

70’000 Beiträge von 142 Enzyklopädisten – dies<br />

berichtet auf Knopfdruck Wikipedia, die Enzyklopädie<br />

des digitalen Zeitalters. (Dass unter<br />

den Autoren eine einzige Frau zu finden ist, gab<br />

dann erst eine kurze Recherche im Internet<br />

preis.) Im Vergleich zu den 35 Bänden umfasste<br />

die ‹Macdonald Illustrated Library› (1960–1965)<br />

lediglich deren zehn, doch diese durfte alle ein<br />

einziger Künstler illustrieren, in diesem Fall<br />

Hans Erni. Das Hans Erni Museum besitzt neben<br />

einer grossen Zahl an Illustrationsvorlagen<br />

auch eine Ausgabe der ‹Encyclopédie›. In einer<br />

Sonderausstellung stellt sie die beiden Publikationen<br />

einander gegenüber und erweitert<br />

sie mit Werken der zeitgenössischen Kunst. So<br />

ist unter anderem Anne Guttormsen Frasers<br />

Acrylbild ‹Schlangenbibliothek› zu sehen. Die<br />

farben- und musterreichen Buchrücken zeigen<br />

nicht nur die Vielfalt von Schlangen auf, sondern<br />

halfen der Künstlerin auch, ihre Angst vor<br />

den Reptilien zu überwinden. Auch das kann<br />

eine Enzyklopädie leisten.<br />

Krzysztof Wronski, ‹Autonomous Tree›, 2023,<br />

Ausstellungsansicht ‹Dear2050 – Entangled<br />

Forests›, Kornhausforum Bern, 2023.<br />

Foto: Caroline Glock<br />

→ Forum de l’Hôtel de Ville, Lausanne, bis 10.5.<br />

→ Kunstraum CRMI im Chrämerhuus, Langenthal,<br />

18.5.–2.6. ↗ dear2050.org<br />

Weltwissen — Die Enzyklopädie von Diderot<br />

über Hans Erni bis heute<br />

Hans Erni, ‹Die Sprache der Wissenschaft›,<br />

1964, Vorlage zur Illustration in: ‹The Macdonald<br />

Illustrated Library, Communication and<br />

Language›, Bd. 8, 1965, S. 177., Tempera auf<br />

Papier, 46 x 37,3 cm. Foto: Andri Stadler<br />

→ Hans Erni Museum, bis 16.6.<br />

↗ verkehrshaus.ch<br />

Kobesenmühle — Jubiläumsausstellung<br />

Niederhelfenschwil — Auf dem Hochplateau<br />

über dem Thurtal, ausserhalb der Dreitausend-<br />

Seelen-Gemeinde Niederhelfenschwil liegt die<br />

Kobesenmühle. Drei Ws stehen hier nicht für<br />

das World Wide Web, sondern für Weiher, Wiesen<br />

und Wald. Land und Haus stehen unter Schutz,<br />

sodass die Zeit im einstigen Kehlhof des Kloster<br />

St. Gallen tatsächlich stillzustehen scheint. Genau<br />

diese Abgeschiedenheit suchte der Künstler<br />

Wilhelm Lehmann (1884–1974), als er 1917 mit<br />

seiner Frau Klara in die Mühle zog, um sich hier<br />

seinem Schaffen zu widmen. Nach seinem Tod<br />

gründeten seine Kinder die Wilhelm-Lehmann-<br />

Stiftung, die bis heute sein Erbe und die Mühle<br />

verwaltet. Sie bauten die Mühle zum Ausstel-<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


lungsraum um, in dem die Wurzelskulpturen,<br />

Holzdrucke und Tuffsteinfiguren des Künstlers<br />

in wechselnden Präsentationen zu besichtigen<br />

sind. Zum 40-Jahre-Jubiläum der Stiftung öffnet<br />

sich das Haus, aber auch dies ohne grosses<br />

Tamtam. Stille lautet das Thema der Gruppenausstellung<br />

mit Ostschweizer Kunstschaffenden<br />

und ausgewählten Skulpturen Lehmanns, die<br />

aus diesem Anlass stattfindet. Sie wird gerahmt<br />

von Lesungen an lauschigen, sonst nicht zugänglichen<br />

Orten auf dem Anwesen sowie Yoga-<br />

Stunden, ebenfalls in freier Natur.<br />

Die Kobesenmühle mit viel grünem Umschwung.<br />

Foto: Sharon Holenstein<br />

→ Kobesenmühle, bis 6.10., jeweils am ersten<br />

Sonntag des Monats; Natur-Lesung mit<br />

Gardi Hutter und Denise Schmid: 5.5., 10 Uhr<br />

↗ kobesenmuehle.ch<br />

Internationaler Museumstag<br />

Schweiz — Zum 18. Mal findet der Internationale<br />

Museumstag statt, dieses Jahr zum Thema<br />

Bildung und Forschung. Er wurde von ICOM<br />

(International Council of Museums) ins Leben<br />

gerufen und dient als Plattform, um die Rolle<br />

der Museen in der Gesellschaft zu fördern. In<br />

der Schweiz wird der Anlass von ICOM Schweiz<br />

und dem Verband der Museen der Schweiz<br />

VMS organisiert und bietet die Gelegenheit, die<br />

Vielfalt der hiesigen Museumslandschaft zu<br />

entdecken. Einige Institutionen bieten Sonderprogramme<br />

an und spendieren freien Eintritt.<br />

Einen Überblick bietet die Verbandswebsite.<br />

→ Diverse Museen, 19.5.<br />

↗ museums.ch<br />

Drüüü — Kulturmonat im Müsigricht<br />

Steinen (SZ) — Ein langgezogenes, klingendes<br />

«ü» im Ausstellungstitel kündigt den Kulturmonat<br />

im Weiler Müsigricht an: ‹Drüüü› umspannt<br />

mit drei Künstlerinnen drei Generationen. Die<br />

Frauen Elisabetha Günthardt (*1943), Barbara<br />

Gwerder (*1967) und Andrea Gwerder (*1987)<br />

haben ihre Wurzeln im Muotatal. Sie leben heute<br />

nicht mehr dort, aber das Tal oder das Thema<br />

Heimat taucht doch bei allen in ihrem künstlerischen<br />

Schaffen auf. Die Ausstellung für Müsigricht<br />

haben sie in einem kollaborativen Prozess<br />

entwickelt. Elisabetha Günthardt, die sich<br />

seit zwanzig Jahren mit der Camera obscura<br />

beschäftigt, setzte sich in den letzten Jahren<br />

fotografisch mit ihrem Heimattal auseinander.<br />

Auf ihren Wunsch reagierte Barbara Gwerder,<br />

die mit ihrer Pleinairmalerei aus dem Muotatal<br />

Bekanntheit erlangt hat, malerisch auf die<br />

Lochkamera-Bilder. Darüber hinaus sorgen<br />

ihre anatomisch akkuraten Filzherzen und eine<br />

Toninstallation für den Herzschlag. Die Heimat<br />

der Jüngsten im Bunde, Andrea Gwerder, liegt<br />

nicht nur in der Innerschweiz, sondern auch in<br />

Rumänien. Aus ihren Erinnerungen an die dortige<br />

Architektur und ihre Zierelemente transformiert<br />

sie Fragmente davon in Skulpturen,<br />

indem sie Stuckobjekte auch mal mit Autolack<br />

bemalt und so das traditionelle Handwerk mit<br />

industriellen Materialien verbindet. Begleitet<br />

wird die Ausstellung von einem Darbietungsprogramm<br />

auf der Müsigricht-Bühne.<br />

Die drei Künstlerinnen vor dem Müsigricht.<br />

Foto: Hans-Ulrich Blöchliger<br />

→ Müsigricht, 18.5.–16.6., Vernissage: 18.5.,<br />

15–17 Uhr ↗ müsigricht.ch<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 109


Protest / Architektur<br />

Teufen — Wenige Stunden bis mehrere Jahre,<br />

ein paar Dutzend Menschen oder Tausende –<br />

Proteste im öffentlichen Raum haben unterschiedliche<br />

Intensitäten. Und sie manifestieren<br />

sich mit unterschiedlich grossen baulichen<br />

Interventionen. Letzteren widmet sich die<br />

Ausstellung ‹Protest / Architektur›. Sie wurde<br />

vom Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt<br />

am <strong>Mai</strong>n und dem Museum für angewandte<br />

Kunst in Wien entwickelt. Derzeit ist sie in einer<br />

für die Schweiz ergänzten und angepassten<br />

Variante auch im Zeughaus Teufen zu sehen.<br />

Die Ausstellung präsentiert einerseits eine<br />

Chronologie der Proteste von 1830 bis heute und<br />

setzt andererseits Schwerpunkte bei einzelnen<br />

Fällen, darunter die Anti-Waffenplatz-Bewegung<br />

Neuchlen-Anschwilen 1990/91, Shantytown in<br />

Zürich 2005 oder Occupy Genf 2011. Die analysierten<br />

Architekturen reichen von der Zeltstadt<br />

bis zur Jurte, von Barrikaden aus Fernsehgeräten<br />

wie bei den Jugendrevolten 1981 in Zürich<br />

bis hin zu Protesten im digitalen Raum: Auch<br />

Computerspiele werden für Menschenrechts-<br />

Projekte genutzt. Für die Ausstellung wurde aus<br />

Holzlatten der vorhergehenden Ausstellung ein<br />

Gerüst gebaut, an dem die Exponate – Fotografien<br />

und Infoplakate – montiert sind. Ein Film<br />

und eine Diainstallation zu juristischen Fragen<br />

ergänzen diese Präsentation. Sie biedert sich<br />

den Protestarchitekturen nicht an und wertet<br />

nicht, sondern leistet einen umfassenden Überblick<br />

über ein globales Thema. KS<br />

Kunst Sarganserland-Walensee + VIII<br />

Walenstadt — Alle drei Jahre zeigt die Kunst<br />

Sarganserland-Walensee Kunstschaffende<br />

aus der Region. In dieser achten Ausgabe<br />

wurde das Gebiet unter anderem auf den<br />

Kanton Glarus, die Bündner Herrschaft und<br />

das St. Galler Linthgebiet ausgedehnt und auch<br />

auswärtige Künstler:innen mit starkem Bezug<br />

zur Region zugelassen. In der Industriearchitektur<br />

des museumbickel, einer ehemaligen<br />

Textilfabrik, sind nun die jurierten Positionen<br />

in einer sorgfältig kuratierten Ausstellung zu<br />

sehen. Trotz der Vielfalt kommen die einzelnen<br />

Werke wirkungsvoll zur Geltung: Objekte aus<br />

Porzellan, die wie textil erscheinen, farbstarke<br />

Linolschnitte von alten Bäumen, grafische<br />

Zeichen als visuelle Codes einer Erinnerung.<br />

Ein spezieller Fokus liegt auf Aramis Navarro,<br />

der vor drei Jahren den Forumsplatz erhielt und<br />

nun sein Werk prominent zeigen darf. Seine<br />

Installation ‹Supernatural Standby› besteht<br />

aus vier diversen Arbeiten, die sich als Ganzes<br />

zu einer einnehmenden Szenografie fügen. Sie<br />

strahlt eine ambivalente Stimmung aus, ähnlich<br />

dem titelgebenden Standby-Modus, der<br />

Abwesenheit und Bereitschaft in einem vereint.<br />

In drei Jahren wird Evelina Cajacob das Forum<br />

bespielen, die in der aktuellen Ausstellung<br />

die Jury mit ihren Zeichnungen von Geweben,<br />

Schattenwürfen und Gewächsen überzeugte.<br />

Hüttendorf Startbahn West, Frankfurt am<br />

<strong>Mai</strong>n, 1980/81. Foto: Walter Keber<br />

→ Zeughaus Teufen, bis 9.6.<br />

↗ zeughausteufen.ch<br />

Aramis Navarro, ‹Supernatural Standby›,<br />

<strong>2024</strong> (Ausschnitt), Ausstellungsansicht<br />

museumbickel, Walenstadt<br />

→ museumbickel, Finissage: 19.5., 14 Uhr<br />

↗ museumbickel.ch<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Provenienzforschung — Datenbank zu<br />

Kunstimporten in die Schweiz<br />

Zürich — Der Schweizer Maler und Kulturpolitiker<br />

Sigismund Righini (1870–1937) war<br />

als Kunstgutachter für das Eidgenössische<br />

Departement des Innern tätig. Auf seine Anregung<br />

beschloss der Bundesrat, die Einfuhr von<br />

Kunst- und Kulturgütern zu beschränken, um<br />

die prekäre Situation der Schweizer Kunstschaffenden<br />

nach dem Ersten Weltkrieg zu<br />

verbessern. 1935 wurde die protektionistische<br />

Massnahme erneut aktiviert. Righini beurteilte<br />

die Kunstwerke, die Privatpersonen oder<br />

Galerien in die Schweiz importieren wollten,<br />

und gab Empfehlungen über Zulassung oder<br />

Ablehnung ab. Seine Tätigkeit hat er minutiös<br />

dokumentiert. Seine Exzerpte und Skizzen,<br />

die er aus den Gesuchen erstellte, hielt er auf<br />

grossen braunen Umschlägen fest. Nun hat die<br />

Stiftung Righini-Fries mit Unterstützung des<br />

Bundesamts für Kultur die aus den Quellen gewonnenen<br />

Informationen zu Gesuchstellenden,<br />

Lieferant:innen und Werken in einer Datenbank<br />

aufgearbeitet und stellt sie für Recherchezwecke<br />

frei zur Verfügung.<br />

Fotoateliers in Zürich<br />

Zürich — Heute tragen wir ein jederzeit<br />

verfügbares Fotostudio in der Hand herum, im<br />

19. Jahrhundert war das noch ganz anders.<br />

Da ging man «zum Photographen», der seine<br />

Sujets sorgfältig arrangierte und dann hinter<br />

der grossen Kamera unter dem schwarzen Tuch<br />

verschwand. Im ‹Haus zum Rech› am Neumarkt<br />

bietet eine schmucke kleine Ausstellung des<br />

Baugeschichtlichen Archivs Einblick in die<br />

‹Fotoateliers in Zürich› im 19. Jahrhundert.<br />

Schon im Oktober 1839 gab es in Zürich die<br />

erste Fotoausstellung, ab 1850 liessen sich<br />

Wanderfotograf:innen zunehmend in Städten<br />

nieder und gründeten ihre Ateliers, die helle<br />

Räume brauchten. Zwischen 1855 und 1915<br />

sind mehr als hundert solche Standorte in<br />

Zürich bekannt. Die Ausstellung konzentriert<br />

sich auf die Geschichte der aus Sachsen stammenden<br />

Familien Meiner und Schucht, deren<br />

Nachlässe sich im Baugeschichtlichen Archiv<br />

befinden. Teile daraus werden hier zum ersten<br />

Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Begleitende<br />

Texte zeigen zudem auf, wie gross die<br />

Rolle der Frauen war. Sie fotografierten nicht<br />

nur selbst, sondern führten auch teilweise die<br />

Betriebe. Für eine Reisekamera und die dazugehörende<br />

Ausrüstung nahm man zu jener Zeit<br />

aber mit Vorteil ein Packpferd mit. TS<br />

Exzerpte aus Einfuhrgesuchen von Sigismund<br />

Righini, 12.11.1936 © Stiftung Righini-Fries,<br />

Zürich<br />

↗ righini-fries.ch/die-forschung (Link zur<br />

Datenbank unter «Provenienzforschung»)<br />

‹Fotoateliers in Zürich›, Ausstellungsansicht<br />

Haus zum Rech, Zürich, mit einer «Reisekamera»<br />

für Glasnegative (vorne)<br />

→ Haus zum Rech, bis 31.5.<br />

↗ zuercher-museen.ch/museen/haus-zum-rech<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 111


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz, *62 835 2330 Augusto Giacometti –<br />

–ı 19.5.<br />

Freiheit | Auftrag<br />

Hugo Suter – Sammlung im Fokus –ı 24.8.<br />

Sammlung 24. Kunst aus der<br />

–ı 26.10.<br />

Schweiz vom 18. Jahrhundert bis<br />

in die Gegenwart<br />

Schau, wie der Gletscher<br />

–ı 24.8.<br />

schwindet.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4, *62 822 6511 Residenz Residenz –ı 5.5.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck,<br />

Mensch, Tier! –ı 24.5.<br />

Ecke Metzgergasse / Zollrain, *78 830 33 44<br />

Adliswil Galerie Kunst Zürich Süd, 1 Zürichstrasse Fantasie pur –ı 1.6.<br />

Agno Museo plebano, Piazza San Provino Fabiola Di Fulvio –ı 30.6.<br />

Albinen Galleria Graziosa Giger Albinen, Rosutrukelti Thomas Andenmatten –ı 2.6.<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Irma Ineichen, Edit Oderbolz –ı 19.5.<br />

Appenzell Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5,<br />

Allianzen – Arp, Taeuber-Arp, Bill 5.5.–6.10.<br />

*71 788 1800<br />

Arbon Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Cartography of Identities –ı 20.5.<br />

Ascona Fondazione Rolf Gérard, Via Carrà dei Nasi 1, *91 791 1982 Rolf Gérard, Peter Brook – amicizia 25.5.–27.10.<br />

e creatività<br />

Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Die Sammlung der Kulturstiftung 26.5.–29.9.<br />

Kurt und Barbara Alten<br />

Karl Hofer – Figuren, Stillleben,<br />

Landschaften<br />

26.5.–29.9.<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

*91 759 81 40<br />

Kandinsky, Klee, Marc, Münter …<br />

e altri<br />

Marianne Werefkin –ı 2.6.<br />

Galleria Sacchetti, Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 Percezione –ı 15.6.<br />

Assens Espace culturel Assens, Rte du Moulin 9, *21 881 1677 Armin Göhringer – sculpture –ı 2.6.<br />

Baar foryouandyourcustomers, Bahnhofstrasse 4 Fraenzi Neuhaus –ı 14.5.<br />

Zuger Kantonsspital, Landhausstr. 11 Pat Treyer und Stephan Wittmer –ı 19.5.<br />

Bad Ragaz Öffentlicher Raum Bad Ragartz, Grossfeldstrasse 10, 9. Triennale der Skulptur 4.5.–30.10.<br />

*81 330 1433<br />

Baden Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal Jan Prengel – Wirklichkeiten –ı 4.5.<br />

Nelly Frei, Guido Gläser –<br />

16.5.–29.6.<br />

Gotthardsüd<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36 Susanne Hofer – as it happens –ı 23.6.<br />

Kunstraum Baden, Merker-Areal, Bruggerstrasse, 37, einziehen umräumen 25.5.–1.12.<br />

*56 200 84 48<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8 Stephanie Grob – wunderlich –ı 19.5.<br />

Basel<br />

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig,<br />

Iberer –ı 26.5.<br />

St. Alban-Graben 5, *61 201 12 12<br />

Cartoonmuseum Basel, St. Alban-Vorstadt 28,<br />

Dominique Goblet – Untiefen –ı 26.5.<br />

*61 226 3360<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, The End of Aging –ı 21.7.<br />

*61 262 01 66<br />

Kunstforum Baloise Park, Aeschengraben 33 25 Jahre Baloise Kunst-Preis –ı 30.5.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Ghislaine Leung 17.5.–11.8.<br />

Klára Hosnedlová – Growth –ı 20.5.<br />

Nolan Oswald Dennis –ı 11.8.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 62 62<br />

–ı 2.6.<br />

Dan Flavin<br />

–ı 18.8.<br />

Geniale Frauen –ı 30.6.<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Arbon — Viviana González Méndez,<br />

Kunsthalle Arbon<br />

Basel / Liestal — Franziska<br />

Baumgartner, Kunsthalle Palazzo<br />

Bern — Sarah Morris, Zentrum<br />

Paul Klee<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Made in Japan –ı 21.7.<br />

When We See Us 25.5.–27.10.<br />

Basler Fasnacht<br />

–ı 31.12.<br />

Memory –ı 5.7.<br />

Nacht – träumen oder wachen –ı 19.1.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1, *61 681 93 20 La roue = c’est tout –ı 1.2.<br />

Otto Piene – Wege zum Paradies –ı 12.5.<br />

Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 Hommage à Vera Molnar –<br />

32-jährige Zusammenarbeit<br />

–ı 27.6.<br />

–ı 7.5.<br />

Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />

*61 681 6698<br />

50 Jahre Ausstellungsraum<br />

Klingental<br />

ATC –ı 19.5.<br />

Bildrausch – Filmfest Basel, Theaterstrasse 22 Bildrausch <strong>2024</strong> 29.05.–02.06.<br />

BelleVue – Ort für Fotografie, Breisacherstrasse 50<br />

Lichtblick – Fotografien<br />

–ı 16.6.<br />

politischer Bewegungen in den<br />

1970ern und heute<br />

Eleven Ten Studio, Feldbergstrasse 86, *79 171 11 10 Eden of today by Liliya Mano 8.5.–1.6.<br />

Igigo Wu –ı 4.5.<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 507,<br />

*61 263 70 80<br />

Fabrizio Ceccardi,<br />

Hans Georg Müller<br />

16.5.–22.6.<br />

Jochen Kitzbihler –ı 11.5.<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 A Group Show 4.5.–16.6.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Atelier McClane – Collective<br />

Support<br />

–ı 18.5.<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *(0)61 321 1503 Frank Piasta – Fuzzy –ı 4.5.<br />

Messeplatz Basel, Messeplatz 22 Utopia Today I – Shared Planet –ı 20.5.<br />

Utopia Today II – Flower Power 21.5.–11.8.<br />

Peripherie 8, das Kunstzimmer, Holeestrasse 8<br />

Angles & Angels, Clemens<br />

25.5.–21.6.<br />

Fellmann – Art Basel <strong>2024</strong><br />

Projektraum M54, Mörsbergerstr. 54, *61 683 0595 Chelsea Galerie Reloaded –<br />

12.5.–19.5.<br />

Jeannette Schmid<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Momentum – Nanja Heid –ı 15.6.<br />

see you next tuesday, Rosentalstrasse 24, *792293306 Therese Weber 16.5.–29.6.<br />

space25, Rebgasse 25<br />

Beat Brogle, Gabriele Herzog,<br />

–ı 24.5.<br />

Susanne Schwieter<br />

von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6, *61 322 1000 New Ideas for Other Times –ı 18.5.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37 Seline Burn – Familiarities –ı 25.5.<br />

Basel / Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Le Sacre du Printemps –ı 23.6.<br />

Basel /<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Libby Heaney – Quantensuppe –ı 25.5.<br />

Basel / Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101, *61 645 9700 Sommerausstellung 19.5.–11.8.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71, *61 641 2029<br />

Entropia – Von den Zeichen der<br />

4.5.–7.7.<br />

Irreversibilität<br />

AGENDA // SCHWEIZ 113


Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Leuchtende Farben –<br />

–ı 19.5.<br />

Claire Ochsner<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12, *61 641 09 09 Uwe Gräbner – Fliegen machen<br />

–ı 26.5.<br />

Sachen<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 70 Jahre Beat Breitenstein 12.5.–23.6.<br />

Andreas Durrer – Ausstellung und<br />

–ı 5.5.<br />

work in progress<br />

Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Underground. Ecosistemi da<br />

–ı 4.8.<br />

esplorare<br />

Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4,<br />

Check-in Check-out –ı 19.5.<br />

*31 350 0440<br />

Grosse Halle, Schützenmattstrasse 7 Kulturesk – Festival der Künste 16.5.–18.5.<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1, *31 350 0040 Aeschlimann Corti-Stipendium 4.5.–26.5.<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12, *31 328 0944 Albert Anker – Lesende Mädchen –ı 21.7.<br />

Tracey Rose – Shooting Down<br />

–ı 11.8.<br />

Babylon<br />

Museum für Kommunikation Bern, Helvetiastr. 16,<br />

*31 357 5555<br />

Nichts –ı 21.7.<br />

Bern /<br />

Wichtrach<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3,<br />

*31 359 0101<br />

Kosmos Klee – Hamed Abdalla<br />

–ı 26.5.<br />

Sarah Morris – All Systems Fail –ı 4.8.<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31, *31 311 9021 Frühlingsausstellung –ı 11.5.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Reflektionen – Patric Sandri –ı 31.7.<br />

Bundesgasse 35, *31 389 61 11<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *31 311 4262 Callisthénie – Simon Deppierraz –ı 25.5.<br />

DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 311 4262 79 423 75 50<br />

Sabbatical – Matthias Wyss –ı 25.5.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Martin Kasper – Contained<br />

17.5.–29.6.<br />

Sereina Steinemann – Tag im Leben –ı 11.5.<br />

Galerie Béatrice Brunner, Nydeggstalden 26, *31 312 4012 20 Jahre Galerie Béatrice Brunner –ı 4.5.<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Willi Müller – Spurensuche –ı 15.6.<br />

*31 332 11 90<br />

Galerie Glaab, Gerechtigkeitsgasse, 52, *79 502 01 53 Ona Sadkowsky 17.5.–8.6.<br />

Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Michel Loth, Esther Tschudin 11.5.–15.6.<br />

Videocity x REX Box, Schwanengasse 9<br />

Simply Nature – To the Point<br />

–ı 5.6.<br />

of Illusion<br />

videokunst.ch, PROGR, Waisenhausplatz 30 Jürg Straumann – Transsaturnia 17.5.–29.6.<br />

Kollektiv Beton – Future // Now,<br />

–ı 11.5.<br />

<strong>2024</strong><br />

volume Kunstraum, Lorrainestrasse 14<br />

Maggie Fishell – creature<br />

features & other stories<br />

–ı 25.5.<br />

Galerie Henze und Ketterer, Kirchstrasse 26<br />

Panta rhei – Alles fliesst<br />

–ı 20.12.<br />

Weltkunst für Frieden & Freiheit –ı 20.12.<br />

XXL Grossformatige Werke der<br />

–ı 20.12.<br />

Moderne und Gegenwart<br />

Eveline Stauffer, Peter Christensen –ı 19.5.<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist, Asylweg 15,<br />

*32 672 29 89<br />

Biel A13, Faubourg Du Jura / Juravorstadt, 7 Thomas Hauri –ı 4.5.<br />

Biel / Bienne Kunsthaus Biel Centre d’art Bienne, Seevorstadt 71, Debbie Alagen<br />

–ı 19.5.<br />

*32 322 5586<br />

Price – L’Air du Temps<br />

(air conditions)<br />

–ı 19.5.<br />

Stephen Felton –ı 19.5.<br />

Sveta Mordovskaya –ı 19.5.<br />

Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Bieler Fototage <strong>2024</strong> –ı 28.5.<br />

‹Stammtisch› Collectif<br />

–ı 25.8.<br />

Le Salon & Guests<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Beat Breitenstein –<br />

Holzskulpturen<br />

–ı 26.5.<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Biel — PRICE, Kunsthaus Pasquart<br />

Brugg — LAB in LAB,<br />

Zimmermannhaus Brugg<br />

Stefan Werthmüller – Bilder –ı 26.5.<br />

Stöh Grünig – Fotografie –ı 26.5.<br />

Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Box: Maya Hottarek, Uriel Orlow,<br />

–ı 2.6.<br />

Dorian Sari<br />

Garage: Mohamed Harb –<br />

–ı 2.6.<br />

The Epichorus<br />

Wassertank: Virginie Sistek –ı 2.6.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Folge – Landschaft 25.5.–7.7.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 LAB in LAB 6.5.–30.6.<br />

«Wunschgarten» Phase 1 –<br />

12.5.–23.5.<br />

Offene Präsentation<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Dijan Kahrimanovic –ı 8.6.<br />

Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Esther Ernst – Verzeichnungen –ı 2.6.<br />

Franz Gertsch – Rüschegger Erde –ı 1.9.<br />

Karin Kneffel – Face of a Woman,<br />

–ı 1.9.<br />

Head of a Child<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4 Pascal Fehr –ı 13.10.<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, Via Principale 4 Mondi Costruiti –ı 25.8.<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6, *58 122 4252 Fortunato Depero e Gilbert Clavel –ı 5.5.<br />

Giuliano Vangi – il disegno 26.5.–21.7.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35,<br />

*81 257 28 70<br />

Jan Kiefer – Lieber Lachen<br />

–ı 7.7.<br />

Wie Sprache die Welt erfindet –ı 28.7.<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Vorbild – Nachbild –ı 20.10.<br />

Sala Capauliana, Sennhofstrasse 19 Wald! –ı 11.5.<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *81 253 3635 Sag mir, wo die Blumen sind –ı 3.5.<br />

Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch,<br />

Heydips –ı 26.5.<br />

Rue de Fer 8, *32 423 4585<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Holy Wow! Den Klostergarten<br />

–ı 30.11.<br />

neu entdecken<br />

Objektinstallation «Die Glocke»<br />

–ı 31.12.<br />

mit kuratierten Performances<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Klaus Born – Arbeiten auf Papier –ı 25.5.<br />

Erlenbach Python Gallery, Dorfstrasse 2 Jill Winnie Moser –ı 9.5.<br />

Flims Dorf Das Gelbe Haus, Via Nova 60, *81 936 7414 Räumliche Solidaritäten –ı 27.10.<br />

Frauenfeld Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Ray Hegelbach –ı 5.5.<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle,<br />

Rue de Morat 2, *26 305 5140<br />

Rico Weber –ı 23.6.<br />

Kunsthalle Friart Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12,<br />

*26 305 5140<br />

Sid Iandovka, Anya Tsyrlina,<br />

18.5.–28.7.<br />

Leslie Thornton, Thomas Zummer<br />

200 ans du musée / 200 Jahre des 17.5.–22.9.<br />

Museums<br />

Beat Fasel –ı 2.6.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 115


Genève<br />

Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403<br />

Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux-<br />

Grenadiers, *22 329 1842<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois,<br />

*22 310 5170<br />

Gaby Studer, Regula Verdet-Fierz,<br />

–ı 1.6.<br />

Marie-Laure Beun<br />

Biennale de l’Image en Mouvement –ı 16.5.<br />

<strong>2024</strong><br />

Denis Savary – Quiet Clubbing 17.5.–23.8.<br />

John M Armleder – Encore Trop –ı 3.5.<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle La fête de Méropé – Agnès Ferla –ı 12.5.<br />

FMAC, Rue du 23-Août 5, *22 418 45 30<br />

coalitions – ever ever expanding<br />

–ı 5.5.<br />

waves<br />

ever ever expanding waves –<br />

16.5.–23.6.<br />

2 e exposition<br />

MAMCO, 10, rue des Vieux-Grenadiers Hannah Villiger –ı 9.6.<br />

Manon –ı 9.6.<br />

Erica Pedretti –ı 9.6.<br />

Paul Neagu –ı 9.6.<br />

Paul Thek –ı 9.6.<br />

Tishan Hsu –ı 9.6.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix, *22 418 5450 Nicolas Muller –ı 22.9.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland,<br />

*22 418 2600<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée,<br />

*22 310 4102<br />

galerie lange + pult Geneva, Rue des Bains 22,<br />

*22 345 22 22<br />

De bleu, de blanc, de rouge<br />

–ı 18.8.<br />

Wim Delvoye –ı 16.6.<br />

Bastien Gachet –ı 18.5.<br />

Didier Marcel –ı 4.5.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Endlich Skulptur 17.5.–5.7.<br />

Renée Levi –ı 10.5.<br />

Olivier Varenne, 37–39 rue des Bains, *22 810 27 27<br />

Retroviseur – Autoportraits<br />

–ı 20.7.<br />

Surréalistes<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9, *22 321 6161<br />

As Close as Possible – As Far as<br />

–ı 4.5.<br />

you Know<br />

Leanne Picthall 17.5.–29.6.<br />

Wilde | Genève, Boulevard Georges-Favon 19 Charlotte Herzig – Santé menthol 16.5.–19.6.<br />

Joachim Perez 16.5.–19.6.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Shifts and Phases 16.5.–13.7.<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Galleria Nicola Jaeggli –ı 30.6.<br />

Spazio 2 – Museo: René Moser –ı 30.6.<br />

Spazio 3 – Museo: Domenico<br />

–ı 30.6.<br />

Angelica<br />

Spazio 4 – Biblioteca –ı 30.6.<br />

Spazio 5 – Archivio –ı 30.6.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, Postfach 1636,<br />

*55 640 2535<br />

Emanuel Rossetti – Stimmung<br />

–ı 30.6.<br />

Megan Francis Sullivan –ı 30.6.<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

Therese Bertschi<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

–ı 31.5.<br />

Ptolemäus – Die Welt im Griff?<br />

–ı 26.5.<br />

Qualität verbindet –ı 26.5.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8, *26 921 2102 Sonia Kacem – La chute –ı 9.6.<br />

Heiden Museum Henry Dunant, Asylstrasse 2, *71 891 44 04 Flagge zeigen –ı 26.5.<br />

Herrliberg MOOS fine art, Forchstrasse 20 In Touch With The World –<br />

–ı 16.5.<br />

Alberto Venzago<br />

Alberto Venzago — Do you dare? –ı 16.5.<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 project_Objects 5.5.–2.6.<br />

Hombrechtikon art-noser, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Marcel Schaffner –ı 30.6.<br />

Huttwil Galerie Artdirekt, Marktgasse 14 Anita Nydegger 30.5.–23.6.<br />

Serge Nyfeler –ı 26.5.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Schwanden – Santa Monika –ı 12.5.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16, *33 822 4653 Hansueli Urwyler –ı 28.6.<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Castasegna — Isabelle Krieg,<br />

Sala Viaggiatori © ProLitteris<br />

Laufenburg — Landra, C. Robbins,<br />

Rehmann-Museum © ProLitteris<br />

Luzern — Constanza Giuliani,<br />

Kunstmuseum Luzern<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF, *41 310 33 81 Lucius Burckhardt –ı 7.7.<br />

Ramification –ı 7.7.<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Helen Eggenschwiler 24.5.–23.6.<br />

zehnmal neu –ı 12.5.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds,<br />

Rue des Musées 33, *32 967 6077<br />

CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,<br />

rue du Bugnon 46, *21 314 1817<br />

Temps de Mars –ı 9.6.<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158, *61 706 7676 Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger –ı 3.11.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13, *62 922 6055 Vom Körper im digitalen Leben –ı 23.6.<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Schimelrych bis Chrottehalde –ı 27.9.<br />

Lausanne<br />

–ı 9.6.<br />

Clare Goodwin, Marie Ilse<br />

Bourlanges, Valérie Alonso,<br />

Maëlle Gross<br />

Rafael Kouto –ı 9.6.<br />

Fondation de l’Hermitage, Route du Signal 2, *21320 5001 Nicolas de Staël –ı 9.6.<br />

Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17, *21 315 2530 Dialog zwischen einem Kraken und<br />

einer Zitronenpresse<br />

–ı 15.3.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 318 44 00<br />

Esther Shalev-Gerz<br />

–ı 4.8.<br />

Surrealismus – Le Grand Jeu –ı 25.8.<br />

Photo Elysée, Place de la gare 17, *21 316 99 11 Aurélie Pétrel –ı 2.6.<br />

Christian Marclay –ı 2.6.<br />

Cindy Sherman –ı 4.8.<br />

Fabienne Levy Lausanne, Avenue Louis-Ruchonnet 6,<br />

*21 711 43 20<br />

Anna Fasshauer<br />

16.5.–29.6.<br />

From Print to Presence –ı 4.5.<br />

Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Natur – Und wir? –ı 29.6.<br />

Leuk-Stadt Galleria Graziosa Giger, Badnerstrasse 1, *27 473 2442 Thomas Andenmatten –ı 2.6.<br />

Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela, *58 481 30 44 Casa d’artista e mostre<br />

–ı 31.12.<br />

temporanee<br />

Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Corrispondenze –ı 7.7.<br />

Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543<br />

–ı 3.11.<br />

Locarno-<br />

Solduno<br />

Jean Arp, Sophie Taeuber-Arp,<br />

Max Bill<br />

Lucerne Max Wandeler Stiftung, Brüggligasse, 2 Die letzte Bohémienne –<br />

–ı 6.7.<br />

Eliška Bartek<br />

Lugano Bally Foundation, 24 Via Cortivo Arcadia 29.5.–12.1.<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia,<br />

Riva Antonio Caccia 6/a, *91 980 08 88<br />

Emil Nolde – Herbert Beck –ı 13.7.<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Auge in Auge – Hommage an<br />

–ı 21.7.<br />

Ernst Scheidegger<br />

Black or White –ı 1.12.<br />

Calder – Sculpting Time 5.5.–6.10.<br />

Monika Emmanuelle Kazi.<br />

25.5.–11.8.<br />

Bally Artist Award <strong>2024</strong><br />

AGENDA // SCHWEIZ 117


Luzern<br />

Luzern-<br />

Emmenbrücke<br />

Hans Erni Museum, Haldenstrasse 44, c/o Verkehrshaus<br />

der Schweiz, *041 370 44 44<br />

Sentiment and observation – Art in<br />

Ticino 1850–1950<br />

Shahryar Nashat – Streams<br />

of Spleen<br />

Die Enzyklopädie von Diderot über<br />

Hans Erni bis heute<br />

–ı 30.12.<br />

–ı 18.8.<br />

–ı 16.6.<br />

Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Lukas Hoffmann – Strassenbilder –ı 2.6.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00<br />

Barbara Probst – Subjective<br />

–ı 16.6.<br />

Evidence<br />

Constanza Giuliani – Was steckt –ı 26.5.<br />

im Körper der Poetin?<br />

Woher kommst du? –ı 17.11.<br />

Verkehrshaus, Lidostrasse 5<br />

Planetarium – Nicole Schmölzer,<br />

–ı 22.6.<br />

Bernhard Dittmann<br />

APROPOS, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78<br />

Marianne Halter &<br />

–ı 10.5.<br />

Mario Machisella<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4, *41 420 33 18 Ju Ting –ı 30.7.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4<br />

Carmela Gander, Sepideh<br />

–ı 25.5.<br />

Nourmanesh<br />

marytwo, Mariahilfgasse 2A The House That Judd Built –ı 8.6.<br />

Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse Milica Langhart –ı 5.5.<br />

sic! Raum für Kunst, Elephanthouse / Neustadtstrasse Caroline Ventura – More Beautiful<br />

Than They Are<br />

–ı 18.5.<br />

Hochschule Luzern – Design Film Kunst, Nylsuisseplatz 1,<br />

745 Viscosistadt, *41 248 64 64<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, Rue du Manoir 3,<br />

*27 721 2230<br />

Jahresausstellung Gestalterischer<br />

Vorkurs<br />

ArtPro Nouvelle génération<br />

Martigny-Vaison-la-Romaine<br />

jumelles, Identité·s en question<br />

8.5.–11.5.<br />

–ı 12.5.<br />

–ı 12.5.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Benzeholzplatz 2, Ramon Feller, Andreas Weber 18.5.–7.7.<br />

*377 1365<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Banksy at a Glance –ı 31.5.<br />

Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1,<br />

Enrico Castellani –ı 7.7.<br />

*58 688 3350<br />

Minusio Centro culturale Elisarion, Via Rinaldo Simen 3 Riccardo Arena –ı 19.5.<br />

Moutier Musée jurassien des Arts, Rue Centrale 4, *32 493 36 77 Bernd Nicolaisen,<br />

–ı 26.5.<br />

Amedeo Baumgartner<br />

Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Venus von Muri – eine Spurensuche –ı 3.11.<br />

Münchenstein Kunsthaus Baselland, Helsinki-Strasse, 5, *61 563 15 10 Rewilding –ı 18.8.<br />

Murten Museum Murten, Ryf 4 Grégory Sugnaux –ı 2.6.<br />

Neerach Cosmopolitan Art GmbH, Juchstrasse 9 ARTdeSuisse Luzern <strong>2024</strong> 30.5.–2.6.<br />

ARTdeSuisse Zug <strong>2024</strong> –ı 5.5.<br />

–ı 19.5.<br />

Neuchâtel Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*58 466 70 60<br />

Neuhausen am<br />

Rheinfall<br />

Niederhelfenschwil<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Dürrenmatt, Hesse, Rilke und<br />

der Wein<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 31.12.<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

Frédéric Clot – Digital –ı 8.6.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Ma rage est de couleur égarée –ı 31.5.<br />

Kunstraum Reinart, Laufengasse 17 ForTuna –ı 12.5.<br />

Kobesenmühle / Stiftung Wilhelm Lehmann,<br />

Kobesenstrasse, 60<br />

Stille –ı 6.10.<br />

Olten IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10 Vivian <strong>Mai</strong>er –ı 19.5.<br />

Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 huber.huber – Das Verschwinden –ı 12.5.<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Schatzkammer Sammlung #7 –ı 12.5.<br />

Ukrainisches Fototagebuch –ı 12.5.<br />

Kunstverein Olten, Hübelistr. 30<br />

Christiane <strong>Mai</strong>er Reinhard,<br />

24.5.–23.6.<br />

Ruth Berger<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14, *55 416 1125 Was Macht mit uns macht –ı 22.9.<br />

Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles),<br />

Hot Shots! 4.5.–23.6.<br />

rue Pierre-Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Vivre l’oeuvre –ı 16.6.<br />

*Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74<br />

–ı 16.6.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

We the Parasites – A Playbook to<br />

Complicity Page #2<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1, *55 220 20 80 Benoît Billotte – Humaine Nature –ı 4.5.<br />

Ein Wiegenlied vom Gold –ı 6.6.<br />

Karin Schwarzbek – Hilo Glow 26.5.–4.8.<br />

Mein Garten –ı 6.4.<br />

Seitenwagen – Felix Stöckle –ı 3.8.<br />

We the Parasites – A Playbook to<br />

Complicity Part #3<br />

26.5.–4.8.<br />

Galerie Textilaltro an der OST, Gebäude 5, 1. Stock<br />

(Bibliothek), Oberseestrasse 10, *58 257 45 31<br />

Fakten und Prognosen zum<br />

Klimawandel<br />

–ı 14.6.<br />

Richterswil Ortmuseum Richterswil, Dorfbachstrasse 12 Artlove 4.5.–12.5.<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67, *31 808 1201 Augentäuschung –ı 10.11.<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

*71 463 1811<br />

Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11<br />

Ludwig Demarmels –<br />

Retrospektive<br />

Lilian Muheim – Kunst für<br />

die Blumen<br />

–ı 31.12.<br />

26.5.–23.6.<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Markus Kuhn – Variationen –ı 1.6.<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Gunter Damisch –ı 2.6.<br />

Wasser, Wolken, Wind –ı 16.2.<br />

–ı 18.8.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

*41 660 55 83<br />

Giuseppe Haas-Triverio &<br />

M.C. Escher<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Einiges Blinzeln – Maximilian<br />

Lederer<br />

Savièse<br />

Espace d’exposition de la collection communale,<br />

Route de Saint Germain 50, *273951018<br />

–ı 12.5.<br />

Alfred Rehfous – Sommets<br />

–ı 28.7.<br />

Saisons –ı 28.7.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16, *52 633 0777 Moche –ı 26.5.<br />

Femme Artist Table (FAT) / FATpermanent Art Space,<br />

Kammgarn West, 4. Stock<br />

Galerie Artsimone, Grabenstrasse, beim Diebsturm,<br />

nähe Rhein<br />

Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen /<br />

Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

let’s meet<br />

–ı 12.5.<br />

Nebelzeiten – Sandra Becker –ı 10.5.<br />

Jeannette Keller –ı 25.5.<br />

Samuel Herzog –ı 22.6.<br />

Asi Föcker, Cristina Witzig,<br />

Fank Lüling<br />

Schüpfheim Entlebucherhaus MuseumKultur, Kapuzinerweg 5 Körperschaften –ı 12.5.<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Tourismusplakate vom<br />

–ı 12.5.<br />

Berner Oberland<br />

Urkuh und Kühe 26.5.–25.8.<br />

Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 You Name It – Sasha Huber –ı 14.7.<br />

La Grenette de la Ferme-Asile, Rue du Grand-Pont 24,<br />

*27 203 21 11<br />

Grand Nord –ı 22.6.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

–ı 5.5.<br />

Berge versetzen<br />

–ı 9.3.<br />

Daniel Schwartz –ı 12.5.<br />

Yves Netzhammer –ı 12.5.<br />

Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof Marianne Emmenegger – Malerei –ı 11.5.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 09 80 Marius Lüscher –ı 26.5.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 in constant change II 4.5.–15.6.<br />

Johan Tahon 4.5.–15.6.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 119


Moutier — B. Nicolaisen, A. Baumgartner,<br />

MJA. Foto: B. Nicolaisen<br />

St. Gallen — Erwin Schatzmann,<br />

open art museum<br />

Sursee — Mickry 3,<br />

Museum Sankturbanhof<br />

Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *32 622 8171 Jean Pfaff 5.5.–6.7.<br />

St. Gallen Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40, *71 222 1014 Marta Margnetti, JPP & Alexandra –ı 12.5.<br />

Sheherezade Salem<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7, Arthur Simms – Chair with my Hair –ı 7.7.<br />

*71 277 8840<br />

Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32, *71 242 0671 Experimental Ecology –ı 24.11.<br />

Neuerwerbungen und<br />

–ı 5.5.<br />

Schenkungen<br />

Sammlungsfieber –ı 5.5.<br />

Vorwärts in die Vergangenheit –ı 5.5.<br />

open art museum, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 collage – collection –ı 4.8.<br />

versammelt –ı 4.8.<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

Hans Josephsohn –ı 31.12.<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

Verein Geiler Block, Mühlensteg 3 Bock Location 47A 4.5.–26.5.<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

*81 830 0070<br />

Arvenskulpturen – Not Bott<br />

–ı 31.12.<br />

Das Feuer des Engadiner Winters –ı 31.12.<br />

Ernestina Abbühl –ı 31.12.<br />

Graubünden pur – Patrick Nyfeler –ı 31.12.<br />

Silser See – Thomas Seilnacht –ı 31.12.<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 31.5.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23, Alles Theater! Spiellust auf der<br />

–ı 26.10.<br />

*618 73 60<br />

Laienbühne<br />

Mutig, Trotzig, Selbstbestimmt –ı 26.10.<br />

–ı 26.5.<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*618 73 60<br />

Roland Heini – Dimension<br />

Proportion Rotation<br />

Selbst und Welt – Werke aus<br />

–ı 31.12.<br />

der Sammlung<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11<br />

Anna Margrit Annen – Wo sind 26.5.–30.6.<br />

die Farben in der Nacht?<br />

Roland Heini – und sie dreht<br />

–ı 12.5.<br />

sich doch<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Staunen und Ordnen –ı 4.5.<br />

Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Aykan Safoglu – Unbesonnen –ı 9.6.<br />

Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.<br />

Kris Martin – Altar 4.5.–31.10.<br />

Stone in Three Phases 2022 –<br />

–ı 31.12.<br />

Jamie North<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Im Atelier – Jeremias Bucher –ı 9.6.<br />

Sincerely, Mickry 3 –ı 15.9.<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Anu Põder –ı 30.6.<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6,<br />

Bahnhof Thalwil<br />

ArtBox#117<br />

–ı 6.5.<br />

ArtBox#118 –ı 1.7.<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Giacomo Santiago Rogado –<br />

All That You See<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />

*33 223 2462<br />

Giacomo Santiago Rogado –<br />

Ausser Sicht<br />

11.5.–28.7.<br />

11.5.–1.12.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Christian Helmle –ı 5.6.<br />

Trun Spazi Spescha, Via Fabrica 13 Espaces Imaginaires –<br />

11.5.–27.10.<br />

Matias Spescha, Esther Mathis<br />

Tschiertschen Aux Losanges, Rözabord 47 Beaux_Losanges Da_Sein –ı 12.5.<br />

Unterseen bei Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />

bkbeo – stellen aus –ı 12.5.<br />

Interlaken Untere Gasse 2<br />

Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1, *44 521 25 20 Karla Black –ı 6.10.<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree<br />

–ı 31.12.<br />

with you more<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

akku künstleratelier uster, Zeughausgasse Kunstkiste N° 55 – Željka Marušić –ı 6.6.<br />

foryouandyourcustomers, Bankstrasse 1 Susanne Lyner –ı 30.11.<br />

Zeughausareal Uster, Berchtoldstrasse 10, *44 244 41 30 Zeughausfest <strong>2024</strong> 25.5.–26.5.<br />

Waldenburg Kulturraum Waldenburg, Hauptstrasse 70/72,<br />

Ehemaliges Bezirksgerichtsgebäude<br />

SGBK Gruppen-Ausstellung –<br />

Weltgeschichte<br />

Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Kunst Sarganserland-Walensee+<br />

VIII<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

–ı 5.5.<br />

–ı 19.5.<br />

Claudio Hils<br />

–ı 18.4.<br />

Hans Krüsi –ı 9.6.<br />

Olga Titus –ı 15.12.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Toni Businger, Antonina Businger 12.5.–30.6.<br />

Museum Eduard Spörri, Bifangstrasse 17a, *56 221 5353 Wau! – Tiere als Kunst –ı 16.6.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Drift – Kilian Rüthemann –ı 29.6.<br />

Winterthur Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Jakob Tuggener –<br />

–ı 19.5.<br />

Die 4 Jahreszeiten<br />

Der Sammlung zugeneigt –<br />

–ı 20.5.<br />

Konstellation 1<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Blut & Staub – Wenn Reststoffe zu<br />

–ı 1.9.<br />

Werkstoffen werden<br />

Perfectly Imperfect – Makel,<br />

–ı 12.5.<br />

Mankos und Defekte<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Burhan Doğançay –ı 2.6.<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Kunst Museum Winterthur | Villa Flora, Tösstalstr. 44, Bienvenue! –ı 5.1.<br />

*52 212 9966<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Script – Memory –ı 14.7.<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

<strong>Mai</strong>llol und Sintenis<br />

18.5.–15.9.<br />

Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

Amsel WerkGalerie, Stadthausstrasse 51, *76 411 92 92 Vrendli Amsler –ı 30.11.<br />

Antiquariat und Galerie im Rathausdurchgang,<br />

Alfons Metzler –ı 11.5.<br />

Stadthausstrasse 57, *52 212 7488<br />

AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Pedro Rodrigues –ı 3.6.<br />

Coalmine – Raum für Fotografie, Turnerstr. 1, *52 268 6868 Laura Bielau – Druck –ı 30.6.<br />

Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32<br />

Hortus conclusus – im Garten<br />

26.5.–8.9.<br />

der Sinne<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz Maja Bringolf – Kneader –ı 9.6.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4,<br />

*52 316 29 20<br />

Chanted Water – Angela Anzi 30.5.–28.7.<br />

Art Contemporain Kaminska & Stocker,<br />

Andrea Dora Wolfskämpf,<br />

16.5.–1.6.<br />

Rue de la Plaine 22, *77 443 99 85<br />

Max Roth, Pierre Oulevay<br />

AGENDA // SCHWEIZ 121


Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 D. Bracher, C. Gähler, S. Lemberg, –ı 26.5.<br />

S. Peyer<br />

Zollikofen annex14, Schlossmattweg, 52, *44 202 44 22 Czerlitzki & Teague –ı 1.6.<br />

Peter Iseli –ı 11.5.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27, *41 725 3344 Friedrich Kiesler – Us, You, Me –ı 25.5.<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8, *711 95 68 Judith Albert – Loop & Layers 18.5.–29.6.<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133, *41 763 1411 Rachel Lumsden – Turn of<br />

–ı 6.7.<br />

the Huntress<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47 Pianissimo Forte –ı 17.5.<br />

Strich für Strich – Sira Trinkler –ı 17.5.<br />

Vivida Brillante – Luzia Imhof, 23.5.–28.6.<br />

Eva Gratzl<br />

Zuoz Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Stradun 111, Markus Raetz –ı 13.7.<br />

*81 868 80 81<br />

Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 (Office) Lee Scratch Perry –ı 29.9.<br />

Monster Chetwynd –<br />

Head-Less-Ness<br />

–ı 20.7.<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />

*44 632 4046<br />

Im Rausch(en) der Dinge – Fetisch<br />

in der Kunst<br />

Intoxicating Objects – Fetishism<br />

in Art<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Jeannette Muñoz –ı 16.6.<br />

Roman Selim Khereddine –ı 16.6.<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270, *44 272 1515<br />

Dance after the Revolution,<br />

–ı 20.5.<br />

from Tehran to L. A. …<br />

Dance after the Revolution, from<br />

–ı 20.5.<br />

Tehran to L.A., and back / Bondy<br />

Maggie Lee – Magazine –ı 20.5.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz, *44 253 8484 Apropos Hodler –ı 30.6.<br />

Barbara Visser – Alreadymade –ı 12.5.<br />

Eine Zukunft für die Vergangenheit –ı 31.12.<br />

Kiki Kogelnik –ı 14.7.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

begehrt, umsorgt, gemartert –<br />

–ı 14.7.<br />

Körper im Mittelalter<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Swiss Press Photo 24 9.5.–30.6.<br />

World Press Photo <strong>2024</strong> 9.5.–9.6.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />

Limmatstrasse 270, *44 277 2050<br />

Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstr. 60,<br />

*43 446 6767<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25,<br />

*44 217 70 80<br />

–ı 7.7.<br />

–ı 7.7.<br />

Material Memories<br />

Tarek Lakhrissi – BLISS<br />

–ı 20.5.<br />

–ı 20.5.<br />

Collection Insights – Sieben<br />

–ı 1.12.<br />

Perspektiven<br />

Oliviero Toscani – Fotografie und<br />

–ı 15.9.<br />

Provokation<br />

Tatiana Bilbao Estudio –ı 2.6.<br />

Bettina Pousttchi – Progressions<br />

–ı 5.5.<br />

Hedi Mertens – Logik und Intuition –ı 5.5.<br />

Olaf Holzapfel – Zurich Art Prize 30.5.–8.9.<br />

<strong>2024</strong><br />

Stories Written – Zurich Art Prize 30.5.–8.9.<br />

Winners 2007–2023<br />

↗ kunstbulletin.ch/abo<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Winterthur — Laura Bielau, Coalmine<br />

Zürich — Damien Hirst,<br />

Galerie Thalberg © Pro Litteris<br />

Zürich — Urs Lüthi, Galerie Urs Meile<br />

© ProLitteris. Foto: Beat Brechbühl<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 (de)codiert –ı 4.8.<br />

Nordamerika Native Museum NONAM, Seefeldstr. 317, move – Idigene Kulturen in<br />

–ı 16.3.<br />

*44 413 49 90<br />

Bewegung<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse 8 Lucien Hervé – Gebautes Licht –ı 24.11.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg,<br />

Rämistrasse 30<br />

Dominik Heim 9.5.–13.7.<br />

Völkerkundemuseum der Universität Zürich,<br />

Pelikanstr. 40, *44 634 90 11<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01<br />

Plünderware? 5 Fragen an Objekte<br />

aus China am Ende der Kaiserzeit<br />

SAY Swiss Architecture Yearbook<br />

2023<br />

–ı 12.5.<br />

a publik, Geroldstrasse 11, *78 634 58 99 Anna Panek –ı 9.6.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Christa Zuberbühler –ı 10.5.<br />

Ingeborg Haas 10.5.–16.8.<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Dan Flavin, Will Insley –ı 3.5.<br />

Künstler:innen der Galerie 10.5.–5.7.<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8, *765646367 Mahroo Movahedi 23.5.–22.6.<br />

Works on Paper –ı 11.5.<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Naomi Tereza Salmon –<br />

–ı 17.5.<br />

Trompe-l’œil<br />

Bernheim Gallery, Rämistrasse 31 Bif Time Shopping Is Here –<br />

–ı 17.5.<br />

Shelley Uckotter<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Ilona Langbroek – Terra Incognita –ı 31.5.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Yoshinori Mizutani – Tokyo<br />

–ı 1.6.<br />

Whispers<br />

Edition VFO, Limmatstrasse 268, *44 241 5300 Echoes of Imagination 24.5.–14.9.<br />

On Thresholds and Boundaries –ı 11.5.<br />

F+F Schule für Kunst und Design, Flurstrasse 89,<br />

*44 444 1888<br />

F+F Diplomausstellung<br />

Studiengänge HF <strong>2024</strong><br />

–ı 2.6.<br />

30.5.–9.6.<br />

foryouandyourcustomers, Seefeldstrasse 5A Bob Gramsma 16.5.–5.9.<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof),<br />

*44 242 3727<br />

Floral unterwegs<br />

23.5.–29.6.<br />

Rownak Bose –ı 18.5.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Francesco Cusumano –ı 6.5.<br />

Katarina Waser-Ouwerkerk 28.5.–3.6.<br />

Silvain Guignard 7.5.–19.5.<br />

Victoria Rechsteiner 22.5.–26.5.<br />

Galerie Anna Bushumova, Renggerstrasse 68 Sternwärts – Nina Vitanova –ı 8.5.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, bass+ (re)modification –ı 18.5.<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />

Matthew Angelo Harrison –ı 25.5.<br />

Waldmannstrasse 6<br />

Galerie Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 Creatures & Masks –ı 25.5.<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 270, *44 271 2444 Diana – <strong>Mai</strong>-Thu Perret –ı 25.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 123


Zürich — Patrick Tagoe Turkson,<br />

Le Sud + NGALA<br />

Zürich — Bruno Jakob,<br />

Peter Kilchmann<br />

Zürich — Magali Daniaux &<br />

Cédric Pigot, We Are AIA<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

Attersee –ı 30.5.<br />

*44 226 7070<br />

Galerie Haas, Rämistrasse 35 where I end and you begin –ı 25.5.<br />

Galerie König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54 Karoline Schreiber – Variablen und –ı 11.5.<br />

Konstanten<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Déclinaisons sur papier –ı 1.6.<br />

Galerie Lange + Pult Zurich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Beyond the Looking Glass –ı 25.5.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44, *44 211 8155 Then and Now –ı 25.5.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Flavio Micheli –ı 31.5.<br />

Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *44 251 0124 Jeff Koons & Damien Hirst meet –ı 25.5.<br />

Pop Art<br />

Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Bethan Huws –ı 25.5.<br />

Galerie Urs Meile, Rämistrasse 33 Urs Lüthi – Hommage to Pier<br />

–ı 25.5.<br />

Paolo Pasolini<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, Schauspielhaus, Lift,<br />

3. Stock, *44 251 2322<br />

Bernhard Luginbühl – Frühe Grafik –ı 29.6.<br />

gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5,<br />

*44 633 2936<br />

Hauser & Wirth Zurich, Bahnhofstrasse 1,<br />

Bahnhofstrasse 1<br />

Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, Limmatstr. 270,<br />

*44 446 80 50<br />

(No) Return – Survived Buildings<br />

–ı 17.5.<br />

and Lost Lives<br />

Beverly Buchanan – I Broke<br />

–ı 17.5.<br />

the House<br />

Accrochage I –ı 25.5.<br />

Cathy Josefowitz – Release –ı 17.5.<br />

jevouspropose, Molkenstrasse 21 Maria Ceppi –ı 5.5.<br />

Kunstsichtbar, 134 Zentralstrasse 4 Frauen Unterwegs 10.5.–25.5.<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Pascale Birchler 24.5.–13.7.<br />

Le Sud + NGALA, Seestrasse 92, *44 210 0244 From Land to Sea and Back –ı 28.9.<br />

Lechbinska Gallery, 12 Mühlebachstrasse Chiaki Saito – Everything Flows –ı 1.6.<br />

Livie Gallery, Claridenstrasse 34 Sarah Bogner – Freunde des Lichts –ı 30.5.<br />

loop, Weststrasse 118, *44 200 70 70 Michael Hirschbichler –<br />

–ı 7.5.<br />

Plans / Pläne (Annahme)<br />

Stories Of Reuse 16.5.–24.5.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607<br />

Coste, Furter, Haubensak,<br />

–ı 25.5.<br />

Morgenstern, Otsubo u. a.<br />

<strong>Mai</strong> 36 Galerie, Rämistrasse 37, *44 261 6880<br />

Isabel Nuño de Buen – Garden<br />

–ı 25.5.<br />

of Time<br />

Luigi Ghirri – Nothing Old Under<br />

–ı 25.5.<br />

The Sun<br />

Maud Lecornier, Predigerplatz, 46 Maud Lecornier –ı 30.5.<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Andrea Alteneder, Joseph Egan 22.5.–7.6.<br />

Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Maja Daniels – Gertrud –ı 11.5.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21, *44 278 1010 Bruno Jakob –ı 1.6.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Belgien *0032<br />

Eva Nielsen –ı 25.5.<br />

ring-ring, Aargauerstrasse 60 Laura Paloma –ı 31.5.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Jan Czwerinski 4.5.–25.5.<br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Ingeborg Haas –ı 6.6.<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

Sentiment, Murwiesenstrasse 45 Arnaud Wohlhauser –ı 18.5.<br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 ProtoZone14 – Staying Close –ı 26.5.<br />

Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 Izidora I Lethe –ı 4.5.<br />

Tanzfestival Steps, Limmatstrasse 270 Steps – zeitgenössischer Tanz –ı 19.5.<br />

Universität Zürich, Rämistr. 71 Nicolas Buzzi – Carbon –ı 1.6.<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Andrea Alteneder –ı 4.5.<br />

Rita Maya Kaufmann 23.5.–1.6.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Sensigns – Peter Wallimann –ı 22.6.<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

Limmatstrasse 268<br />

More-Than-Planet –ı 15.7.<br />

Brüssel Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Jef Geys –ı 19.5.<br />

Brüssel / Uccle DuflonRacz Bruxelles, Chaussée de Waterloo 690 Propositions 5.5.–29.6.<br />

Charleroi B.P. S. 22, Boulevard Solvay, 22 Banks Violette –ı 5.5.<br />

Bulgarien *0359<br />

Sofia foryouandyourcustomers, 1 Pozitano Square Nevena Ekimova –ı 20.9.<br />

Deutschland *0049<br />

Aachen Ludwig Forum für internationale Kunst,<br />

Ulrike Müller –ı 9.6.<br />

Jülicher Strasse 97–109<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24, *2931 21 122 Island Innovator –ı 19.5.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1, *7191 894 477 Arthur Metz – Le jeune européen –ı 26.5.<br />

Tafelmusik No. 1 – Aufgetischt –ı 14.7.<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b ImPossible –ı 26.5.<br />

Berlin Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4,<br />

Bilderkeller –ı 18.12.<br />

*30 2 0057 1000<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung,<br />

Die Kraft der Melancholie –ı 26.7.<br />

Potsdamer Straße 98A, *30 2639 2975<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75 Alfred Ehrhardt – Ernst Barlach –ı 30.11.<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Caspar David Friedrich –ı 4.8.<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Closer to Nature –ı 14.10.<br />

Hans Uhlmann –ı 13.5.<br />

C/O Berlin Foundation. Amerika Haus,<br />

Hardenbergstraße 22–24<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin,<br />

Unter den Linden 2, *30 203 040<br />

Aladin Borioli – Bannkörbe<br />

–ı 22.5.<br />

Laia Abril –ı 22.5.<br />

Valie Export – Retrospektive –ı 22.5.<br />

Roads not Taken –ı 24.11.<br />

Georg-Kolbe-Museum, Sensburger Allee 25 Hoda Tawakol 25.5.–13.10.<br />

Noa Eshkol –ı 25.8.<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7, *30 254 860 Nancy Holt – Circles of Light –ı 21.7.<br />

Pallavi Paul – How Love Moves –ı 21.7.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51 Alexandra Pirici –ı 6.10.<br />

Joseph Beuys – Works from the<br />

–ı 22.9.<br />

Collection<br />

Marianna Simnett – Winner 17.5.–3.11.<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, *30 801 8935 Jenna Bliss / Carol Rhodes –ı 5.5.<br />

Josephine Pryde 24.5.–18.8.<br />

HKW Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-<br />

Allee 10, *30 397 870<br />

Echos der Bruderländer<br />

–ı 20.5.<br />

Sergio Zevallos –ı 14.1.<br />

ifa-Galerie Berlin, Linienstraße 139/140, *30 284 491 10 School of Casablanca –ı 12.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / BULGARIEN / DEUTSCHLAND 125


Julia Stoschek Collection Berlin, 60 Leipziger Straße<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />

Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />

Unbound – Performance<br />

–ı 28.7.<br />

as Rupture<br />

Emma Talbot<br />

–ı 26.5.<br />

Franz Wanner –ı 14.7.<br />

Ré-imaginer le passé –ı 28.7.<br />

This is poor! Patterns of Poverty –ı 14.7.<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Poetics of Encryption –ı 26.5.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2, *30 266 2187 Chronorama –ı 20.5.<br />

Michael Wesely –ı 1.9.<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50 Zerreißprobe –ı 28.9.<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Jill Mulleady & Henry Taylor –ı 19.5.<br />

Buchmann Galerie, Charlottenstr. 13 Pedro Cabrita Reis –ı 26.6.<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34,<br />

Frida Orupabo –ı 29.6.<br />

*30 206 1483<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Volker Stelzmann – Dickicht –ı 8.6.<br />

Galerie Wedding, Müllerstr. 146/147 In Nobody’s Service –ı 18.5.<br />

Lothar Wolleh Raum, Linienstraße 83A, *30 28873848 Jan Schoonhoven & Lothar Wolleh –ı 6.9.<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst, Karl-<br />

Liebknecht-Straße 11/13, 1. Etage (Zugang über<br />

Rolltreppe), *30 616 5130<br />

Kyiv Perenniale<br />

–ı 9.6.<br />

Gastarbeiter 2.0 –ı 16.6.<br />

Bielefeld Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Strasse 5 Stellung beziehen – Käthe Kollwitz –ı 16.6.<br />

Bochum Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Weltsichten. Landschaft in der<br />

–ı 1.10.<br />

Nevelstraße 29C<br />

Kunst seit dem 15. Jahrhundert<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4, *228 917 1201 Franz Erhard Walther –ı 28.7.<br />

Interactions <strong>2024</strong> –ı 27.10.<br />

Kengo Kuma –ı 1.9.<br />

Macht mit! Demokratie gestalten 30.5.–13.10.<br />

Braunschweig Kunstverein Braunschweig, Lessingplatz 12 Bärbel Lange –ı 26.5.<br />

Johanna Hedva –ı 26.5.<br />

Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21, *421 500 897 Nika Son – scatter, no turn 11.5.–4.8.<br />

Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, *421 329 080<br />

Lisa Seebach, Julia Charlotte<br />

4.5.–4.8.<br />

Richter<br />

Three by Chance –ı 28.7.<br />

Wild! Kinder – Träume – Tiere –<br />

–ı 14.7.<br />

Kunst<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 So wie wir sind –ı 30.8.<br />

Von De Stijl bis Boekie Woekie –ı 2.6.<br />

Yael Bartana – Utopia Now! 25.5.–24.11.<br />

Bremerhaven Kunsthalle Bremerhaven, Karlsburg 4, *471 468 38 In ihrer Zeit. Spuren von Gewicht –ı 14.9.<br />

Brühl Max Ernst Museum, Comesstrasse 42/Max-Ernst-Allee 1 Nevin Aladağ –ı 30.6.<br />

Chemnitz Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz,<br />

Vier Frauen. Vier Lebensläufe –ı 9.6.<br />

Theaterplatz 1, *371 488 4424<br />

Museum Gunzenhauser, Falkeplatz Chemnitz 12.5.–1.9.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A, *6151 132 778 Raumkunst –ı 27.7.<br />

Dessau Bauhaus Museum Dessau, Mies-van-der-Rohe-Platz 1 Bodies in Sync – Clément Cogitore –ı 2.2.<br />

Die Geste spricht –ı 2.2.<br />

Christina Werner –ı 6.10.<br />

Donaueschingen<br />

Dortmund<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1, *771 896 6890<br />

Hartware MedienKunstVerein (HMKV),<br />

Leonie-Reygers-Terrasse<br />

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1, *231 820 304<br />

Museum am Ostwall im Dortmunder U,<br />

Leonie-Reygers-Terrasse, *231 502 3247<br />

Nature unlimited<br />

5.5.–27.9.<br />

Reinhard Klessinger –ı 2.6.<br />

Tierisch gut – Paradise reloaded –ı 4.5.<br />

Niklas Goldbach – The Paradise<br />

–ı 11.8.<br />

Machine<br />

Raum als Ort – Spielarten<br />

–ı 19.5.<br />

räumlicher Wirklichkeiten<br />

Kopfüber in die Kunst –ı 25.8.<br />

Dortmunder Kunstverein, Rheinische Str. 1, *231 578 736 Unselfing –ı 12.5.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Dresden Residenzschloss, Taschenberg 2, *351 49 14 2000 Candida Höfer –ı 21.7.<br />

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Residenzschloss / Revolutionary Romances? –ı 2.6.<br />

Taschenberg 2<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51, *203 283 2630 Art Family – Vor Ort <strong>2024</strong> –ı 12.5.<br />

MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst,<br />

Die Sammlung Haniel –<br />

–ı 5.5.<br />

Philosophenweg 55<br />

Der eigene Weg<br />

Runde Ecke, Adlergasse, 12/Ecke Wachsbleichstrasse Let the Grassroots Grow –ı 9.6.<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf,<br />

Schanzenstrasse 54, *211 585 8840<br />

Lynn Hershman Leeson –ı 14.12.<br />

–ı 11.8.<br />

K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5,<br />

*211 8381204<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />

*211 8381204<br />

Hilma af Klint und<br />

Wassily Kandinsky<br />

Forthcoming<br />

–ı 4.8.<br />

Mike Kelley –ı 8.9.<br />

KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, *211 520 99 596 long time, lung time continuuuum!!! –ı 20.5.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, *211 899 6240 Margarete Jakschik,<br />

–ı 9.7.<br />

Friedrich Kunath<br />

Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100 Die Kleine <strong>2024</strong> –ı 26.5.<br />

Size Matters –ı 20.5.<br />

Tony Cragg – Please Touch –ı 26.5.<br />

NRW-Forum Kultur und Wirtschaft, Ehrenhof 2 Die Kleine <strong>2024</strong> –ı 26.5.<br />

Sneaker –ı 26.5.<br />

Tim Berresheim – Neue Alte Welt –ı 26.5.<br />

foryouandyourcustomers, Marienplatz 1 Aljoscha –ı 26.9.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22, *211 326 566<br />

Klaus Fussmann – Ein Fest für<br />

–ı 1.6.<br />

die Augen<br />

Neuerwerbungen Frühjahr <strong>2024</strong> –ı 31.8.<br />

Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 In Abwesenheit –ı 8.9.<br />

Sies + Höke Galerie, Poststrasse 2+3, *211 301 4360 Federico Herrero 24.5.–29.6.<br />

Fragments | mor charpentier<br />

–ı 11.5.<br />

at caprii<br />

Xie Lei 24.5.–29.6.<br />

Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 Lewis Hammond – This Glass<br />

–ı 12.5.<br />

House<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Ferne Länder, Ferne Zeiten –ı 7.7.<br />

Andreas Slominski –ı 14.7.<br />

Willi Baumeister –ı 16.6.<br />

Wolf D. Harhammer –ı 26.5.<br />

foryouandyourcustomers, 50 Zweigertstraße<br />

Crossover – Jürgen Pass,<br />

–ı 1.10.<br />

Marlon Red<br />

Frankfurt/M Museum für Angewandte Kunst Frankfurt,<br />

Schaumainkai 17, *69 2123 4037<br />

Im Garten der Zufriedenheit<br />

Meet asian art: Antik?<br />

–ı 14.7.<br />

–ı 24.11.<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

*69 2123 0447<br />

Christelle Oyiri<br />

–ı 23.6.<br />

Elizabeth Catlett –ı 16.6.<br />

There is no there there –ı 29.9.<br />

Portikus, Alte Brücke 2/<strong>Mai</strong>ninsel Iris Touliatou –ı 19.5.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg, *69 299 8820 Cosima von Bonin –ı 9.6.<br />

Melike Kara –ı 12.5.<br />

The Culture –ı 26.5.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Honoré Daumier –ı 12.5.<br />

Kollwitz –ı 9.6.<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12, *69 400 376 17 Toni Schmale – opferblech 16.5.–21.7.<br />

Freiburg / B PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str. 5, *761 510 6606 Zwischen weißen Wänden… –ı 21.7.<br />

Friedberg Galerie Hoffmann, Görbelheimer Mühle 1, *06031 2443 Raritäten –ı 15.6.<br />

Friedrichshafen Kunstverein Friedrichshafen, Buchhornplatz 6,<br />

Tamara Goehringer –ı 23.6.<br />

*7541 21 950<br />

Fulda Villa Franz Erhard Walther, Paulustor, 4 Lygia Clark und<br />

Franz Erhard Walther<br />

–ı 30.6.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 127


Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str. / Nahrungsberg, Jody Korbach –ı 8.6.<br />

*641 250 9444<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- It’s all about collecting … –ı 22.6.<br />

Bach-Platz 5, *345 212 590<br />

Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Mythos Spanien –ı 26.5.<br />

Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2, *40 321 030 Survival In The 21 st Century 17.5.–3.11.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Impressionismus<br />

–ı 1.1.<br />

Kathleen Ryan 17.5.–11.8.<br />

Making History – Hans Makart –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 15.9.<br />

something desired<br />

The Ephemeral Lake – Jakob Kudsk –ı 27.10.<br />

Steensen<br />

Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 13–15 Jakob Spengemann, Akinori Tao –ı 5.5.<br />

Lila-Zoé Krauß 18.5.–7.7.<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof, Hannoversche Strasse 85 Lucy Beech –ı 5.5.<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz,<br />

*40 4281 345 353<br />

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Strasse 71,<br />

*40 3250 6762<br />

Inspiration Japan<br />

–ı 20.5.<br />

Water Pressure –ı 13.10.<br />

Jakob Lena Knebl und<br />

–ı 15.9.<br />

Ashley Hans Scheirl<br />

Galerie Nanna Preußners, 13 Klosterwall Astrid Busch –ı 4.5.<br />

Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11, *511 701 2016 Anna K. E. –ı 30.6.<br />

Marlena Kudlicka –ı 7.7.<br />

Rebecca Ackroyd – Mirror Stage –ı 24.11.<br />

Roger Hiorns – Today –ı 30.6.<br />

Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Jean Leppien –ı 23.6.<br />

Pablo Picasso, Max Beckmann –ı 16.6.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 István Csákány –ı 19.1.<br />

The Myth of Normal 4.5.–14.7.<br />

Heidelberg foryouandyourcustomers, 37 Hauptstraße Skafte Kuhn –ı 4.7.<br />

Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Annem işçi –ı 20.5.<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*2551 69 4200<br />

Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 6,<br />

*721 20119–322<br />

Das Kloster Gravenhorst<br />

–ı 8.9.<br />

1256–1808<br />

Jugend gestaltet 15.5.–16.5.<br />

KunsthalleKarlsruhe@ZKM –ı 29.4.<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Lily Greenham –ı 26.5.<br />

Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Ulla Wiggen –ı 2.6.<br />

Kiel Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Str. 31, *431 901 3400 Dissonance –ı 26.5.<br />

Kleve Museum Kurhaus, Tiergartenstr. 41, *2821 75010 Jan Baegert –ı 23.6.<br />

Konstanz Kunstgrenze Galerie, Kreuzlinger Straße 56, *79 197 9140 Kulturgut Tarot –ı 31.5.<br />

Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />

*2151 975 580<br />

Köln<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />

Mediapark 7, *221 888 950<br />

Collection Satellite #9<br />

24.5.–6.10.<br />

Museum without Borders –ı 8.9.<br />

Blick in die Zeit – Alter und Altern<br />

–ı 7.7.<br />

im photographischen Porträt<br />

Jem Southam –ı 7.7.<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 Wort Schrift Zeichen –ı 14.8.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz<br />

Hier und jetzt – Und gestern und<br />

–ı 13.10.<br />

morgen<br />

Roni Horn –ı 11.8.<br />

ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale<br />

Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230<br />

Barbara Gross – Women Artists as<br />

Protagonists<br />

–ı 30.8.<br />

↗ kunstbulletin.ch/abo<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11, *221 257 8519 Eduardo Chillida 22.5.–20.7.<br />

Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13 Vivian Greven & Benjamin Houlihan –ı 19.5.<br />

Galerie für Zeitgenössische Kunst,<br />

Karl-Tauchnitz-Str. 9–11, *341 140 8125<br />

Sarah Pierce – Scene of the Myth<br />

–ı 26.5.<br />

Tübke und Italien –ı 16.6.<br />

Lindau/ Kunstmuseum Lindau, Maximilianstr. 52, *8382 27 47 47 Christo und Jeanne-Claude –ı 13.10.<br />

Bodensee<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a, *591 59 995 Antonia Hirsch – Phenomenal<br />

–ı 2.6.<br />

Fracture<br />

Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73, The Sustainable Institution –ı 30.11.<br />

*33714061780<br />

<strong>Mai</strong>nz Kunsthalle <strong>Mai</strong>nz, Am Zollhafen 3–5, *6131 126 936 Melanie Bonajo – Schule der<br />

–ı 16.6.<br />

Liebenden<br />

Philipp Gufler – Dis/Identification –ı 16.6.<br />

Mannheim Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Ugo Dossi – Zeichen und Wunder –ı 30.6.<br />

Marl Skulpturenmuseum Marl, Georg-Herwegh-Straße 67, Stefanie Klingemann – Progress –ı 9.6.<br />

*2365 992257<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Hex –ı 26.5.<br />

Sebastian Bühler –ı 21.7.<br />

Wolfgang Niesner –ı 23.6.<br />

Murrhardt<br />

–ı 26.5.<br />

Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus,<br />

Wolkenhof 14<br />

Videocity x Ein Fenster inmitten<br />

der Welt – Flower Power<br />

München Alte Pinakothek, Barer Straße 27 Aktmodell und Tugendheldin –ı 2.6.<br />

Alte Meister in Bewegung –ı 31.12.<br />

Von Goya bis Manet –ı 31.12.<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Das Fahrrad –ı 22.9.<br />

Türkenstraße 15<br />

ERES Stiftung, Römerstrasse 15, *89 3887 9079 The Bird Show –ı 27.7.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1,<br />

*89 211 27 113<br />

Liliane Lijn – Arise Alive<br />

–ı 19.9.<br />

Luisa Baldhuber – Afterglow –ı 14.12.<br />

Martino Gamper – Sitzung –ı 27.10.<br />

MMMHaus – Meet Make Move 9.5.–11.9.<br />

Rebecca Horn –ı 12.10.<br />

Samaneh Atef, Belén Sánches, 16.5.–13.7.<br />

Desmond Tjonako<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Viktor&Rolf – Fashion Statements –ı 6.10.<br />

Kunstraum München, Holzstr. 10, Rückgebäude Ursula Neugebauer –ı 12.5.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a Von Andy Warhol bis Kara Walker. –ı 14.7.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Flatz –ı 5.5.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus / Kunstbau, Luisenstrasse 33 / Fragment of an Infinite Discourse –ı 26.5.<br />

Königsplatz, *89 2333 2000<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

Fremde, die sich am besten kennen 7.5.–22.6.<br />

*89 220 463<br />

Galerie J. J. Heckenhauer, Markstr. 13 Vadim Vosters & Michael Aerts –ı 1.6.<br />

Kunstverein München, Galeriestrasse 4 Carissa Rodriguez 4.5.–18.8.<br />

SMUDAJESCHECK GALERIE, Schwindstr. 3 Monika Huber –ı 18.5.<br />

Münster Kunsthalle Münster, Hafenweg 28, *251 492 4191 Forms of the Surrounding Futures 4.5.–4.8.<br />

LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10,<br />

*251 590 701<br />

Esra Ersen – Konrad-von-Soest-<br />

Preis 2023<br />

Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg / Ecke Berger Weg Thomas Schütte – Prints –ı 28.7.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Gleichklang in Autonomie 18.5.–23.2.<br />

Gotthard Graubner –ı 3.11.<br />

Nürnberg Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93, *911 203 110 Unterwegs 1956–2023 –ı 23.6.<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz, *911 240 2069 Tapetenwechsel –ı 1.9.<br />

Paderborn Kunstverein Paderborn, Westernstr. 7 Sabine Autsch, Dorothea Reese-<br />

–ı 5.5.<br />

Heim, Therese Weber<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42, *7231 215 25 Gabi Dziuba & Friends –ı 26.5.<br />

Potsdam Das Minsk Kunsthaus, 17 Max-Planck-Straße Soft Power –ı 11.8.<br />

–ı 5.5.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 129


Riegel — Enrico Ghinato,<br />

Kunsthalle Messmer<br />

Völklingen — Jaune, Weltkulturerbe<br />

Völklinger Hütte<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9 Cobra nach Cobra –ı 23.6.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14, Bernard Aubertin – Rouge et plus 18.5.–20.10.<br />

*7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4, *7121 303 2322<br />

Florian Haas – Historienschnitte<br />

Holz – Skulptur, Relief und<br />

Arbeiten auf Papier<br />

–ı 28.7.<br />

–ı 23.6.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Bella Italia – Enrico Ghinato &<br />

–ı 23.6.<br />

Vespa<br />

Rostock Kunsthalle Rostock, Hamburger Strasse 40 Clemens Krauss –ı 9.6.<br />

Damals nicht, jetzt nicht, niemals! –ı 20.5.<br />

Olaf Heine – Rwandan Daughters –ı 20.5.<br />

Saarbrücken foryouandyourcustomers, Am Staden 21 Sigrún Ólafsdóttir –ı 31.7.<br />

Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Der rote Schirm –ı 16.6.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Decoding the Blackbox –ı 16.6.<br />

Expression und Geste 4.5.–30.6.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 125 x Singen – Historische<br />

4.5.–15.9.<br />

Ausstellung<br />

Marcus Schwier – Singen 4.5.–15.9.<br />

Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1,<br />

*711 216 196 00<br />

Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32<br />

Frischzelle_30 – Simone Eisele<br />

–ı 22.9.<br />

Kubus – Sparda-Kunstpreis <strong>2024</strong> 9.5.–25.8.<br />

Otto Herbert Hajek –ı 6.10.<br />

Dokumentarfotografie<br />

–ı 23.6.<br />

Förderpreise 14<br />

Florian Slotawa –ı 16.6.<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87, *711 605 584 Willi Siber –ı 6.6.<br />

Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7,<br />

Lotte Günther 4.5.–2.6.<br />

*7461 99 318<br />

Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Kunstschätze –ı 15.9.<br />

–ı 29.9.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1,<br />

*731 161 4360<br />

Wolfram Ullrich – Überwindung<br />

der Schwerkraft<br />

Unna Zentrum für Internationale Lichtkunst, Lindenplatz 1 Weithin leuchtend – Tief unter der<br />

Erde strahlend<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Rathausstraße 75–79,<br />

*6898 9100 100<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Eva Mayr-Stihl Platz 1, (ehemals<br />

Weingärtner Vorstadt 12), *7151 5001 1686<br />

–ı 1.6.<br />

Der Deutsche Film – 1859 bis Heute –ı 18.8.<br />

Urban Art Biennale –ı 10.11.<br />

Ja was denn!? Volker Kriegel –<br />

–ı 2.6.<br />

Musiker, Zeichner, Autor<br />

Weil am Rhein Städt. Galerie Stapflehus, Bläsiring 10 Colette Couleau, Verena Thürkauf, 17.5.–14.7.<br />

Gabriela Stellino<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938,<br />

Street Seen –ı 31.7.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 7a<br />

Wilhelmshaven Kunsthalle Wilhelmshaven, Adalbertstr. 28 –162°C, 450 kg/m³ – Fossile<br />

–ı 28.8.<br />

Energie, fragile Zukunft<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8, *202 563 6231 Lothar Baumgarten –ı 1.9.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Nicht viel zu sehen – Wege der<br />

Abstraktion 1920 bis heute<br />

Würzburg Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1 24! – Fragen an die Konkrete<br />

Gegenwart<br />

Frankreich *0033<br />

–ı 1.9.<br />

–ı 22.9.<br />

Aix-en- Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Bonnard et le Japon –ı 6.10.<br />

Provence<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 L’amitié – ce tremble –ı 12.5.<br />

Amilly<br />

Annecy<br />

Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des<br />

Ponts<br />

L’Abbaye – Espace d’art contemporain, 15 Chemin de<br />

l’Abbaye<br />

Clément Bagot – Multimondes<br />

–ı 5.5.<br />

multiples<br />

Iris Levasseur –ı 17.12.<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Florent Meng Lechevallier –ı 19.5.<br />

Jan Kopp – Véranda –ı 19.5.<br />

Arles LUMA foundation, Parc des Ateliers Grande Halle, 33 Bouchra Khalili –ı 26.5.<br />

avenue Victor Hugo<br />

Avignon Collection Lambert, 5, rue Violette Revenir du présent –ı 19.5.<br />

Blois Fondation du doute, 14 rue de la Paix Benoit Huot – Le peuple qui vient –ı 2.6.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 La Ribot, Attention, on danse ! –ı 27.10.<br />

Esther Ferrer –ı 27.10.<br />

Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Nina Beier – Auto –ı 8.9.<br />

Musée des arts décoratifs et du Design Bordeaux, 39, Bettina Rheims – Détenues –ı 12.5.<br />

rue Bouffard<br />

Musée des Beaux-Arts Bordeaux, 20, cours d’Albret Valérie Belin –ı 28.10.<br />

Cajarc <strong>Mai</strong>son des arts Georges Pompidou, route de Gréalou 24 La maison Georgie –ı 26.5.<br />

Clamart Fondation Arp, 21, rue des Châtaigniers Esprit d’atelier, arp et taeuber,<br />

–ı 24.11.<br />

vivre et créer<br />

Corte FRAC Korsika, La Citadelle Jordi Colomer –ı 15.6.<br />

Céret Musée d’Art Moderne Céret, 8, Boulevard Maréchal Joffre Teresa Lanceta – la mémoire tissée –ı 2.6.<br />

Delme<br />

Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré,<br />

*3 8701 4342<br />

Gina Folly – The Simple Life –ı 2.6.<br />

Douchy-les-<br />

Mines<br />

Dunkerque<br />

Flassans-sur-<br />

Issole<br />

Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />

Place des Nations<br />

Le parti pris des choses –ı 19.5.<br />

FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />

José Loureiro – Croque-couleur –ı 1.9.<br />

*3 28 65 84 20<br />

LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine,<br />

Gérard Duchêne – L’Appel du large –ı 13.10.<br />

Jardin des sculptures<br />

Commanderie de Peyrassol, Chemin de Peyrassol Bertrand Lavier –ı 3.11.<br />

Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 Infinite Women –ı 3.11.<br />

Ivry-sur-Seine Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac,<br />

L’amitié – ce tremble –ı 13.7.<br />

25–29 rue Raspail<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Mondes soutterains –ı 22.7.<br />

Lille Institut pour la photographie, 11 rue de Thionville L’automne à l’Institut –ı 24.12.<br />

Lyon Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Désordres –ı 7.7.<br />

Friends in Love and War –ı 7.7.<br />

Sylvie Selig –ı 7.7.<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Lacan, die Ausstellung –ı 27.5.<br />

CS 90490<br />

Montpellier Musée Fabre, 39, bvd. Bonne Nouvelle Toni Grand –ı 5.5.<br />

Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans herman de vries –ı 5.1.<br />

Sartoux<br />

Nantes HAB/Hangar à Bananes, Quai des Antilles 21 Caroline Mesquita 17.5.–29.9.<br />

Centre d’art contemporain Zoo, Rue Lamoricière, 12 KAY – Del Coño Sur –ı 4.5.<br />

Nice La Gaya Scienza, Rue Dalpozzo, 9 bis We Are Happy Here in<br />

A Happy House<br />

–ı 13.7.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 131


Musée Matisse Nice, 164, av. des Arènes de Cimiez Djamel Tatah –ı 27.5.<br />

Villa Arson, 20, av. Stephen Liégeard Parasite 2.0 – gently brut –ı 25.8.<br />

Noisiel La Ferme du Buisson, Allée de la Ferme Justin Fitzpatrick, Mary Reid<br />

–ı 28.7.<br />

Kelley, Patrick Kelley<br />

Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Le monde comme il va –ı 2.9.<br />

Centre Pompidou, Place Georges Pompidou, *1 4478 1233 Hannah Villiger –ı 22.7.<br />

Roberta González –ı 9.3.<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 The Centre for the Less Good Idea 13.5.–20.5.<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours<br />

Paul Ricard, *1 5330 8800<br />

Fondation Henri Cartier-Bresson, Rue des Archives 79,<br />

*1 40 61 50 50<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

*1 4069 9600<br />

Crumbling the Antiseptic Beauty 7.5.–13.7.<br />

La société des spectacles –ı 20.5.<br />

Weegee – Autopsie du spectacle –ı 19.5.<br />

Henri Matisse, Ellsworth Kelly 7.5.–9.9.<br />

Institut du Monde Arabe, 1, rue des Fossée-Saint-Bernard Aurélia Zahedi – La Rose de Jéricho –ı 30.6.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Bertille Bak –ı 12.5.<br />

Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Coming soon –ı 12.5.<br />

<strong>Mai</strong>son de l’Amérique latine, 217, bd Saint-Germain Julio Le Parc –ı 29.6.<br />

<strong>Mai</strong>son Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de Fourcy Annie Ernaux et la Photographie –ı 26.5.<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly Deborder l’anthropologie –ı 12.5.<br />

Myriam Mihindou –ı 10.11.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du<br />

Président Wilson, *1 5367 4000<br />

Ari Marcopoulos<br />

–ı 25.8.<br />

Jean Hélion – La prose du monde –ı 18.8.<br />

Présences arabes –ı 25.8.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Mohamed Bourouissa – Signal –ı 30.6.<br />

Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts, 13,<br />

autohistorias –ı 30.6.<br />

quai Malaquais<br />

Hauser & Wirth Paris, 26 Rue François 1 er Matsutani –ı 19.5.<br />

Le Bal, 6, Impasse de la Défense Marine Peixoto –ı 19.5.<br />

Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Bocar Niang – Nio Far –ı 5.5.<br />

Pontault- Centre Photographique d’île-de-France, 107,<br />

François Bellabas – Blank Memory –ı 21.7.<br />

Combault av. de la République<br />

Rennes 40mcube, 48, av. Sergent Maginot Carla Adra – Se perdre sans peur –ı 4.5.<br />

Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123, Ali Cherri –ı 19.5.<br />

*2 9937 3793<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré Commeurec Anne-Charlotte Finel – Respiro –ı 4.5.<br />

Rochechouart Musée départemental d’art contemporain,<br />

Natsuko Uchino –ı 15.9.<br />

Place du Château<br />

Roubaix Musée d’art et d’industrie – La Piscine, 26, rue des<br />

Gaëlle Choisne –ı 30.6.<br />

Champs – 23, rue de l’Espérance<br />

Pascal Barbe –ı 26.5.<br />

Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel David Hockney – Normandism –ı 22.9.<br />

Rouillé RurArt, Lycée agricole Venours, *5 4943 6259 Julien Salaud –ı 30.6.<br />

Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges Power Up –ı 12.5.<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

Saint-Paulde-Vence<br />

Sottevillelès-Rouen<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour<br />

Sentience, écouter le parfum de<br />

–ı 1.9.<br />

la couleur<br />

Fondation CAB Saint-Paul-de-Vence, Chemin des Trious Edith Dekyndt –ı 27.10.<br />

FRAC Haute-Normandie, 3, place des Martyrs-de-la-<br />

Résistance<br />

Francis Baudevin –ı 22.9.<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Gianni Pettena –ı 20.5.<br />

Sélestat FRAC Alsace, 1, espace G. Estève, *3 8858 8755 Il était une fuite –ı 2.6.<br />

Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage Fortuna –ı 22.9.<br />

Jeanne Susplugas –ı 12.5.<br />

Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines Silvana Mc Nulty –ı 2.6.<br />

Toulouse Centre culturel Bellegarde, Rue Bellegarde, 17 Jean-Christophe Norman –ı 30.5.<br />

Les Abattoirs, 76, Allées Ch.-de-Fitte Artistes et paysans –ı 25.8.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Marisa Merz –ı 22.9.<br />

d’Ascq<br />

Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la Libération Humain Autonome – Déroutes –ı 22.9.<br />

Galerie municipale de Vitry, 59, av. Guy-Môquet L’Œil vérité –ı 15.6.<br />

Wattwiller Fondation François Schneider, 27 rue de la Première<br />

Armée<br />

Aqua Terra –ı 22.9.<br />

Italien *0039<br />

Alessandria Palazzo del Monferrato, Via S. Lorenzo 21 Alessandria Preziosa –ı 6.10.<br />

Aosta Centro Saint Benin, Via Bonifacio Festaz 27 Sguardi di intesa –ı 22.9.<br />

Bagnolo di Villa Pisani Bonetti, Via Risaie 1 Dadamaino –ı 9.6.<br />

Lonigo<br />

Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Non c’è più tempo –ı 21.7.<br />

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53 Pensare come una montagna 17.5.–22.9.<br />

Una Galleria, Tante Collezioni –ı 11.1.<br />

Bologna<br />

Fondazione Artistica Collegio Venturoli, Via Centotrecento<br />

4, BO<br />

Lo sviluppo del talento<br />

–ı 15.6.<br />

New Spaces | New Entries –ı 8.12.<br />

Fondazione MAST, Via Speranza 42 Vertigo –ı 30.6.<br />

Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO,<br />

*51 649 6611<br />

Frontiera<br />

–ı 30.6.<br />

Ludovica Carbotta –ı 5.5.<br />

Museo Morandi, Palazzo Accursio Mary Ellen Bartley –ı 7.7.<br />

Museo Ottocento Bologna, Piazza San Michele 4C, BO Mario De Maria detto Marius Pictor –ı 30.6.<br />

Palazzo Albergati, via Saragozza, 28, BO Animali Fantastici –ı 5.5.<br />

Raccolta Lercaro, 57 Via Riva di Reno, BO Antonio Violetta –ı 15.9.<br />

LABS Contemporary Art, Via Santo Stefano 38, BO Metamorfosi –ı 11.5.<br />

Palazzo Fava, Via Manzoni, 2 Da Felice Giani a Luigi Serra –ı 30.6.<br />

Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, «I just don’t like eggs!» –ı 22.2.<br />

BZ, *471 971 626<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ, *471 223 413 Adolf Vallazza –ı 2.6.<br />

Ezio Gribaudo –ı 1.9.<br />

Renaissance –ı 1.9.<br />

Brescia Palazzo Martinengo, Via Musei 30 I Macchiaioli –ı 9.6.<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Namibia –ı 29.6.<br />

Catania Palazzo della Cultura, via Vittorio Emanuele II, CT Miró – La gioia del colore –ı 7.7.<br />

Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, SP 5, KM 26, VT 40 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

d’Agliano<br />

Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Stefano Tubaro –ı 30.6.<br />

Villa Manin – Il re, il Kaiser e le oche –ı 2.6.<br />

Cotignola Palazzo Sforza, 21 Corso Sforza, RA Christian Holstad – Salve –ı 30.6.<br />

Claudio Montini –ı 5.5.<br />

Faenza Museo int. delle Ceramiche, Viale Baccarini 19 Gio Ponti – Ceramiche 1922–1967 –ı 13.10.<br />

Ferrara Palazzo Bonacossi, Via Cisterna Del Follo, 5, FE XX Biennale Donna –ı 30.6.<br />

Firenze<br />

Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />

Novella 10, FI<br />

André Butzer<br />

–ı 9.6.<br />

Jannis Kounellis –ı 9.6.<br />

Ritorni – Da Modigliani a Morandi –ı 15.9.<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Anselm Kiefer – Angeli caduti –ı 21.7.<br />

BASE Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r Mario Dellavedova –ı 11.5.<br />

Forlì Complesso Monumentale di San Domenico, 2,<br />

Preraffaelliti –ı 30.6.<br />

Piazza Guido da Montefeltro<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1 Fashion Illustration –ı 1.9.<br />

Genova<br />

Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />

*10 562 440<br />

Modernità di un sentimento<br />

–ı 1.9.<br />

Sebastião Salgado –ı 14.7.<br />

Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Alice Ronchi – Amami Ancora –ı 19.5.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 ImagineWorlds –ı 19.5.<br />

Milano Centro Culturale e Galleria San Fedele, Via Hoepli 3a, MI Diango Hernández –ı 25.5.<br />

Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35 Open Studio #2 –ı 19.5.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 133


Modena<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />

Pino Pascali –ı 23.9.<br />

*25 3570 9200<br />

Fondazione Prada Osservatorio, Galleria Vittorio<br />

Miranda July – New Society –ı 14.10.<br />

Emanuele II, MI<br />

Fondazione Stelline, Corso Magenta 61 Nomadic nuances –ı 18.5.<br />

ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06 Erika Verzutti –ı 19.7.<br />

Formafantasma –ı 19.7.<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI Martin Parr –ı 30.6.<br />

Pablo Picasso –ı 30.6.<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, Masbedo – Ritratto di città –ı 30.6.<br />

*2 8844 4061<br />

Museo Diocesano, Corso di Porta Ticinese, 95 Davanti a Bellini –ı 11.5.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Brassaï<br />

–ı 2.6.<br />

Cézanne e Renoir –ı 30.6.<br />

Giuseppe De Nittis –ı 30.6.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Chiara Camoni –ı 21.7.<br />

Nari Ward –ı 28.7.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Alessandro Mendini –ı 13.10.<br />

BiM – Dove Bicocca incontra Milano, Viale<br />

David Horvitz –ı 30.6.<br />

dell’Innovazione 3, MI<br />

Giò Marconi, Via Tadino 15 Alex Da Corte –ı 31.7.<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI,<br />

*2901 0068<br />

Fondazione Modena Arti Visive, Corso Cavour 2, MO,<br />

*59 203 31 66<br />

Chung Eun-Mo<br />

Project Room – Emilio Gola<br />

–ı 11.5.<br />

–ı 1.6.<br />

Corrispondenze<br />

–ı 5.5.<br />

Franco Fontana –ı 16.6.<br />

Lupo Alberto –ı 25.8.<br />

Napoli MADRE, Via Luigi Settembrini 79, NA Costruire comunità –ı 19.6.<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Valentina Medda –ı 16.6.<br />

Orani Museo Nivola, Via Gonare, 2, NU Siro Cugusi – Chimere –ı 3.6.<br />

Ortisei Biennale Gherdëina, 8 Pontives, BZ Biennale Gherdëina 9 –ı 1.9.<br />

Padova Cultural Center Altinate San Gaetano, Via Altinate, 72, PD Claude Monet –ı 4.8.<br />

Padua Palazzo Zabarella, Via San Francesco 27 Da Monet a Matisse –ı 12.5.<br />

Palermo Palazzo Branciforte, Via Bara all’Olivella 2 William Kentridge –ı 12.10.<br />

Villa Zito, 52 Via della Libertà, PA<br />

Ettore De Maria Bergler e la ricerca –ı 26.5.<br />

della modernità<br />

Parma<br />

Fondazione Magnani Rocca, Via Fondazione Magnani Bruno Munari –ı 30.6.<br />

Rocca 4, PR<br />

Pistoia Palazzo de’ Rossi, 26 Via de’ Rossi, PT ’60 Pop Art Italia –ı 14.7.<br />

Prato<br />

Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO, Alfredo Volpi –ı 9.6.<br />

*574 5317<br />

Museo del Tessuto di Prato, Via Puccetti, 3, PO Walter Albini –ı 22.9.<br />

Villa Rospigliosi, Via Firenze 83, PO Antonio Fiorentino – ad naturam 12.5.–23.6.<br />

Ravenna Fondazione Sabe, 31 Via Giovanni Pascoli, RA Massimo Baldini –ı 30.6.<br />

Reggio Emilia<br />

Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66, RE,<br />

*522 382 484<br />

Manuele Cerutti<br />

–ı 28.7.<br />

Silvia Rosi – Disintegrata –ı 28.7.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO, *11 956 522 Exposed – Torino Foto Festival –ı 2.6.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Paolo Pellion di Persano –ı 8.9.<br />

Rossella Biscotti –ı 25.11.<br />

Roma Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412 25 Jahre «Casa di Goethe» in Rom –ı 31.12.<br />

intervenzioni – Interventionen<br />

Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Emotion –ı 31.8.<br />

Galleria d’Arte Moderna Roma, 24 Via Francesco Crispi La poesia ti guarda –ı 5.5.<br />

Istituto Svizzero, Via Ludovisi 48, RM, *6 420 421 On Love –ı 30.6.<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />

*6 7107 0400<br />

Alvin Curran<br />

–ı 16.7.<br />

Pauline Curnier Jardin –ı 12.5.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via Aalto – Aino Alvar Elissa –ı 26.6.<br />

Guido Reni 2, RM, *7350<br />

Palazzo Merulana, Via Merulana 121, RM Antonio Donghi –ı 26.5.<br />

Quirinale-Scuderie Papali, Via XXIV Maggio 16, RM, *7500 Napoli Ottocento –ı 16.6.<br />

Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, RM, *67 611 Art Brut nella collezione Decharme –ı 19.5.<br />

Guglielmo Castelli –ı 19.5.<br />

Le Citron di Édouard Manet –ı 19.5.<br />

Rovereto MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />

Poetry in the box –ı 1.9.<br />

Corso Bettini 43<br />

Rovigo Palazzo Roverella, Via Laurenti 8 Henri de Toulouse-Lautrec –ı 30.6.<br />

Sabbioneta Degli Antichi Gallery, Via Galleria 5, MN Georg Baselitz –ı 24.11.<br />

Termoli MACTE Termoli Museum of Contemporary Art, Via<br />

Ersilia – Praticare l’altrove –ı 1.6.<br />

Giappone, CB, *875 808 025<br />

Torino<br />

Camera – Centro Italiano per la Fotografia,<br />

Robert Capa e Gerda Taro –ı 2.6.<br />

Via delle Rosine 18<br />

Fondazione Merz, Via Limone 24 Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114 Afrika Now –ı 30.6.<br />

Palazzina della Promotrice, Viale Balsamo Crivelli 1 Leonardo da Vinci –ı 26.5.<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Ingar Krauss –ı 20.7.<br />

Trieste Museo Revoltella, Via A. Diaz 27 Vincent van Gogh –ı 30.6.<br />

Museo Storico e il Parco del Castello di Miramare,<br />

Kosmos –ı 16.6.<br />

Viale Miramare, TS<br />

Venezia Arsenale, Campo Arsenale Massimo Bartolini –ı 24.11.<br />

Ca’ Corner della Regina, Santa Croce 2215, VE,<br />

Christoph Büchel –ı 24.11.<br />

*2 5467 0981<br />

Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Ernest Pignon-Ernest –ı 24.11.<br />

Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza<br />

Betsabeé Romero –ı 1.9.<br />

San Marco 71/c<br />

Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 A World of Many Worlds –ı 24.11.<br />

Yoo Youngkuk –ı 24.11.<br />

Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050, Willem de Kooning e l’Italia –ı 15.9.<br />

VE, *41 522 2247<br />

Giardini, Corderia dell’ Arsenale Stranieri Ovunque –ı 24.11.<br />

Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1<br />

Il Vetro di Murano e la Biennale<br />

–ı 24.11.<br />

di Venezia<br />

Le Stanze della Fotografia, Fondamenta San Giovanni, VE Helmut Newton – Legacy –ı 24.11.<br />

Patrick Mimran –ı 11.8.<br />

Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Super Superior Civilizations –ı 24.11.<br />

Palazzo Fortuny, San Beneto / 3780 San Marco, VE,<br />

Eva Jospin –ı 14.11.<br />

*41 520 0995<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Julie Mehretu –ı 6.1.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Jean Cocteau, Jean Cocteau. –ı 16.9.<br />

Procuratie Vecchie, 119 Piazza San Marco, VE Andrzej Wróblewski (1927–1957) –ı 24.11.<br />

Robert Indiana –ı 24.11.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Pierre Huyghe –ı 24.11.<br />

Salone Verde, Sestiere Santa Croce 2258,<br />

Cosmic Garden –ı 24.11.<br />

Calle della Regina, VE<br />

Spazio Berlendis, Calle Berlendis, VE Ydessa Hendeles – Grand Hotel –ı 24.11.<br />

A plus A Gallery, San Marco 3073 Double Take –ı 15.7.<br />

Arsenale Institute for Politics of Representation, Riva Dei<br />

Sette Martiri, Castello 1430/A, VE<br />

William Kentridge – Self-Portrait<br />

as a Coffee-Pot<br />

–ı 24.11.<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076 Armando Testa –ı 15.11.<br />

Chiara Dynys –ı 15.11.<br />

Capsule Venice, Sestiere Dorsoduro, 2525, VE Hovering –ı 23.6.<br />

Istituto Santa Maria della Pietà, Calle Larga De Castelo,<br />

3701, VE<br />

Above Zobeide<br />

–ı 24.11.<br />

Peter Hujar –ı 24.11.<br />

La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale La Biennale di Venezia <strong>2024</strong> –ı 24.11.<br />

AGENDA // ITALIEN 135


Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Museo di Palazzo Grimani, Ramo Grimani, 4858<br />

Karine N’guyen Van Tham,<br />

–ı 24.11.<br />

Parul Thacker<br />

Palazzo delle Prigioni, Castello, 4209 (San Marco) Yuan Goang-Ming – Everyday War –ı 24.11.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE I mondi di Marco Polo –ı 29.9.<br />

Tanarte, Castello 2125, VE Elias Sime –ı 24.11.<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32, *235 0300<br />

Artist’s Choice – Bethan Huws<br />

–ı 1.9.<br />

Barry Le Va – In a State of Flux –ı 29.9.<br />

Die ganze Palette –ı 27.10.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 The Mind has Mountains –<br />

Carol Wyss<br />

–ı 19.5.<br />

Luxemburg MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3,<br />

Park Dräi Eechelen, *4537 851<br />

Monaco *0377<br />

A Model: Prelude – Rayyane Tabet<br />

–ı 12.5.<br />

Billy Bultheel und James Richards –ı 9.6.<br />

Monaco Villa Sauber, 17 Avenue Princesse Grace Pasolini en clair-obscur –ı 29.9.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz, *5574 485 940 Günter Brus –ı 20.5.<br />

Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Martin Walde 11.5.–23.6.<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10, *5574 42 751<br />

Dornbirn foryouandyourcustomers, 6/4 Marktstraße Marbod Fritsch –ı 31.8.<br />

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Toni Schmale – Tanke –ı 9.6.<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Alicja Kwade @ Sol LeWitt’s Wall –ı 5.5.<br />

Sol LeWitt’s Wall – Performed –ı 9.6.<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Günter Brus – Ein irrer Wisch 9.5.–6.10.<br />

Janz Franz 24.5.–27.10.<br />

Show! Highlights aus der<br />

–ı 18.8.<br />

Sammlung<br />

Grazer Kunstverein, Burggasse 4 Curtis Cuffie –ı 1.6.<br />

Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Katherine Bradford –<br />

–ı 19.5.<br />

American Odyssey<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5, A Place of Our Own – Iris Hassid –ı 25.8.<br />

*5576 739 89<br />

Innsbruck Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Str. 34,<br />

When We Move, It’s A Movement –ı 21.5.<br />

*512 584 000<br />

Krems<br />

ZEIT KUNST NIEDERÖSTERREICH Krems,<br />

Monocolor – Screen – Space –ı 10.11.<br />

Dominikanerkirche/Körnermarkt 14<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36 aircube 5 selection 2008–2013 –ı 29.6.<br />

Jorge Adrian Pruna Ginesta –ı 31.10.<br />

Lustenau DOCK 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />

Planen + Falten: Schwelle 4.5.–27.7.<br />

Pontenstraße 20<br />

Salzburg Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 296 Julius Deutschbauer –ı 1.6.<br />

My Name In 100 Colophons –ı 16.5.<br />

Wolf Suschitzky Prize –ı 1.6.<br />

Wien Nitsch Foundation, Hegelgasse 5 Walter Pichler –ı 3.5.<br />

das weisse haus, Hegelgasse 14, *1 236 3775 god’s entertainment –ı 8.6.<br />

foryouandyourcustomers, Köstlergasse 6–8 Käthe Schönle –ı 26.9.<br />

Rumänien *0040<br />

Timisoara Museum of Art Timisoara, éiata unirii 1 Dieter Mammel – Lifeline 10.5.–4.8.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Spanien *0034<br />

Badajoz Meiac, C. Museo, s/n, Badajoz Pablo Reinoso –ı 10.6.<br />

Stéphane Levallois – Goya-Hellboy –ı 2.6.<br />

Barcelona<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de<br />

Domillas 6–8, B, *93 476 8600<br />

Desde la Frontera<br />

–ı 24.6.<br />

Horizonte y límite –ı 8.9.<br />

Veneradas y temidas –ı 16.6.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 L’altre costat –ı 2.6.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5, B, Suburbia –ı 8.9.<br />

*93 306 4100<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, B, *93 487 0315 Chiharu Shiota – Fils de memòria –ı 23.6.<br />

Tàpies – La empremta japonesa –ı 23.6.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, B, *93 443 9470 Inari Sandell – Lògica papallona –ı 7.7.<br />

Oriol Enguany –ı 9.6.<br />

Tuan Andrew Nguyen 10.5.–24.9.<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, B, *9349 6103 Equipo Crónica –ı 13.7.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, B,<br />

*932 723 180<br />

Consuelo Kanaga<br />

–ı 12.5.<br />

La càmera domèstica –ı 12.5.<br />

La Pedrera, Paseo de Gracia 92, B, *93 214 25 76 Barceló – Cerámicas –ı 30.6.<br />

La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, B,<br />

*93 316 1000<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1, B,<br />

*93 412 0810<br />

Jeff Wall – Contes possibles<br />

Totalmente rostro<br />

23.5.–13.10.<br />

–ı 26.5.<br />

Daniel Steegmann Mangrané<br />

–ı 20.5.<br />

Jordi Colomer 10.5.–24.9.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Suzanne Valadon –ı 1.9.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, B,<br />

Bernard Plossu –ı 16.9.<br />

*93 319 6902<br />

Sala Parés, Petritxol 5, B Alejandro Quincoces –ı 18.5.<br />

Adn galería, Enric Granados, 49 Marinella Senatore –ı 11.5.<br />

We Protect You from Yourselves –ı 11.5.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Tom Johnson –ı 4.5.<br />

Galería Zielinsky, 10 Passatge de Mercader, B Vera Chaves Barcellos 9.5.–12.6.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Muntadas – Paratopias –ı 1.6.<br />

La Capella, Hospital 56 Marta van Tartwijk – Parpella –ı 7.7.<br />

Sofía Montenegro – Maquinal –ı 7.7.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, B Tomás Saraceno –ı 31.12.<br />

ProjecteSD, Passatge Mercader 8, B, *93 488 1360 Dora García –ı 2.6.<br />

Bilbao Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Giovanni Anselmo –ı 19.5.<br />

June Crespo – Vascular –ı 9.6.<br />

Metahaven – Teoría del caos –ı 9.6.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2 Beatriz Carvaggio – Out of Control –ı 10.6.<br />

Néstor Basterretxea –ı 26.6.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Cristina Ataíde –ı 26.5.<br />

La conciencia brillante –ı 26.5.<br />

Ricardo González –ı 26.5.<br />

Castellon EACC, Plaça de l’Ajuntament 17, Valencia Nicoleta Moise – Reclinar la imatge –ı 15.6.<br />

Pilar Beltrán – Filtracions –ı 15.6.<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Victoria Gil – Coser el río –ı 1.9.<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Calo Carratalá –ı 2.6.<br />

Gráficax –ı 26.5.<br />

Cáceres Centro de Artes Visuales Fundación Helga de Alvear, Carlos Bunga – Performar la<br />

–ı 12.5.<br />

Pizarro 8, CC<br />

naturaleza<br />

Córdoba Casa Árabe Córdoba, C / Samuel de los Santos, CO,<br />

*957 498 413<br />

María Primo –ı 20.7.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial,<br />

Los Prados, 121<br />

Arte Asturiano en Residencia<br />

–ı 16.11.<br />

Motores del Clima –ı 25.5.<br />

Rodrigo Cuevas 17.5.–8.3.<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12 Apories sobre l’aire –ı 19.5.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NORWEGEN / ÖSTERREICH / … 137


Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Nicolás de Lekuona 30.5.–15.9.<br />

Miquel Mont –ı 19.5.<br />

Huarte Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte Ekoiztu 2023 II –ı 8.6.<br />

Huesca<br />

Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n,<br />

HU, *974 239 893<br />

Javier Vallhonrat<br />

–ı 13.10.<br />

Líneas en el tiempo –ı 13.10.<br />

Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, PM Roni Horn, Eduardo Chillida 11.5.–27.10.<br />

Las Palmas de CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13, Helen Acosta –ı 26.5.<br />

G.C.<br />

GC, *92 831 1824<br />

León<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, LE, *987 090 000<br />

Ana Mendieta<br />

–ı 19.5.<br />

Fenómenos –ı 15.9.<br />

Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2 Alicia Santamaría – Per amor –ı 26.5.<br />

Ignasi Aballí – White Pages –ı 26.5.<br />

Madrid Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, M,<br />

Arte y Naturaleza –ı 9.6.<br />

*91 330 7300<br />

Casa Arabe, Alcalà 62, M, *91 563 30 66 Agitación en el Nilo –ı 23.6.<br />

Sara Kamalvand –ı 26.5.<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11 Las verbenas desiertas –ı 21.7.<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Wet Dreams –ı 5.8.<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42 Colita – Antifémina –ı 5.5.<br />

Cristina García Rodero 16.5.–18.8.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77<br />

El pequeño museo más bello<br />

–ı 30.6.<br />

del mundo<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23 Chagall –ı 5.5.<br />

Christer Strömholm –ı 5.5.<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12, M, *91 480 4968 Jenna Sutela –ı 15.12.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, M, *91 420 1242 Pueblos de Colonización –ı 12.5.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Antoni Tàpies –ı 24.6.<br />

Olga de Soto –ı 1.7.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Isabel Quintanilla –ı 2.6.<br />

Stéphanie Comilang –ı 26.5.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro James Lee Byars 10.5.–1.9.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, M Eva Lootz 8.5.–21.7.<br />

Camara oscura, c / Alameda, 16 Julia Beliaeva –ı 18.5.<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125 Gonzalo Juanes 28.5.–21.7.<br />

Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, M Gerold Miller –ı 1.6.<br />

Galeria Pilar Serra, Santa Engracia 6, M, *913 08 15 69 Egdar Martins –ı 8.5.<br />

Galería Ehrhardt Flórez, 11 Calle de San Lorenzo, M André Butzer –ı 4.5.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Elena Asins –ı 14.5.<br />

Galería Marlborough, Orfila 5 Alfonso Albacete –ı 25.5.<br />

Ángela de la Cruz y Guillermo Mora –ı 25.5.<br />

Galería Silvestre, 21 Calle del Doctor Fourquet, M,<br />

Klaas Vanhee –ı 25.5.<br />

*910594112<br />

Juan Silió, 20 Calle del Doctor Fourquet, M Núria Fuster –ı 25.5.<br />

Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, M Lecuona y Hernández –ı 4.5.<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, M, *916 217 859 Ishola Akpo –ı 1.6.<br />

Y si Madrid fuera mi casa –ı 20.5.<br />

Madrid /<br />

Mostoles<br />

CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la<br />

Constitución 23, M, *91 276 0221<br />

Ana Gallardo<br />

–ı 7.7.<br />

Asunción Molinos Gordo –ı 25.8.<br />

Teresa Solar Abboud –ı 1.9.<br />

Murcia Centro Párraga, Calle Madre Elisea Oliver Molina, Murcia Clara Carvajal –ı 23.5.<br />

Málaga Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania, Günther Förg –ı 26.5.<br />

MA, *95 212 0055<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8 Maria Blanchard –ı 29.9.<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7, Navarra <strong>Mai</strong>te Vélaz –ı 2.6.<br />

Palma de Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Ana Laura Aláez<br />

–ı 1.9.<br />

Mallorca<br />

Bel Fullana –ı 9.6.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Carla Andrade –ı 23.6.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Fenómenos –ı 15.9.<br />

XXVII Premios San Marcos 7.5.–30.6.<br />

San Sebastián Tabacalera Donostia, Duque de Mandas 52 Larruak eta izurrak –ı 2.6.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, S Retratos – Esencia y Expresión –ı 7.11.<br />

Shilpa Gupta –ı 8.9.<br />

Silvia Bächli – Partitura 11.5.–20.10.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

Antón Lamazares<br />

–ı 5.5.<br />

Mayte Vieta – O son do mar 24.5.–8.9.<br />

Salto Cuántico –ı 2.2.<br />

Fondación Eugenio Granell, Plaza del Toral s/n. Philip West –ı 15.9.<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, SE, *955 037 070<br />

Delcy Morelos<br />

23.5.–13.10.<br />

Manuel Salinas 9.5.–22.9.<br />

Territorios – Arte Latinoamericano –ı 1.9.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 El poder con que saltamos juntas 16.5.–29.9.<br />

Josep Renau –ı 8.9.<br />

Julio González –ı 12.1.<br />

La fotografía en medio –ı 2.6.<br />

Llorenç Barber –ı 16.6.<br />

Sempere en París (1949–1960) –ı 9.6.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Delhy Tejero –ı 9.9.<br />

Teresa Lanceta –ı 9.6.<br />

Turno de réplica – Cuestión de piel –ı 6.10.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Bosco Caride –ı 15.9.<br />

Daniel Verbis –ı 25.8.<br />

Jordi Bernadó –ı 26.5.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Ibon Aranberri – Vista parcial –ı 29.9.<br />

Néstor Basterretxea 10.5.–22.9.<br />

Patricia Dauder – Unform –ı 29.9.<br />

Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 Mikel Otxoteko – El Plano de fondo –ı 26.5.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane Sahjan Kooner, Gary Zhexi Zhang, –ı 31.12.<br />

Sophie Chapman<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square Dion Kitson – Rue Britannia 10.5.–8.9.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Annual Schools Exhibition –ı 5.5.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road Donald Rodney – Visceral Canker 25.5.–8.9.<br />

Olu Ogunnaike – Fix Your Face –ı 5.5.<br />

Young In Hong – Five Acts –ı 5.5.<br />

Bruton<br />

Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane, Phyllida Barlow – Unscripted 25.5.–5.1.<br />

*1749 814 060<br />

Cardiff g39, Oxford St Romani Cultural & Arts Company –ı 25.5.<br />

CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St<br />

–ı 29.6.<br />

Derry~<br />

Londonderry<br />

Ieva Kotryna Ski and Roisín<br />

McGuigan<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Michael Rakowitz –ı 26.5.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Jennifer Lee Tsai –ı 31.7.<br />

Tate Gallery Liverpool, Albert Dock, *151 709 3223 Resolve Collective –ı 14.7.<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street Melanie Crean and Katrina Palmer –ı 2.6.<br />

Pilvi Takala – On the other side –ı 2.6.<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street Landscapes by Women Artists –ı 18.8.<br />

London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Soufiane Ababri –ı 30.6.<br />

Unravel –ı 26.5.<br />

Camden Arts Centre, Arkwright Road Andrew Omoding –ı 23.6.<br />

Matthew Krishanu –ı 23.6.<br />

Cell Project Space, 258 Cambridge Heath Road,<br />

Coumba Samba – Capital –ı 2.6.<br />

*20 241 3600<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Enzo Mari –ı 8.9.<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 139


Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Greater London<br />

Institute of Contemporary Arts London, Carlton House<br />

Terrace, 12<br />

Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />

Greater London<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens,<br />

*20 7402 6075<br />

Tea (Chá, Chai, Tea) –ı 7.7.<br />

Aria Dean – Abattoir –ı 5.5.<br />

Judy Chicago – Revelations 22.5.–1.9.<br />

Yinka Shonibare CBE –<br />

Suspended States<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Acts of Resistance –ı 2.6.<br />

Tate Britain, Millbank Alvaro Barrington 29.5.–10.11.<br />

John Singer Sargent –ı 7.7.<br />

Now You See Us 16.5.–13.10.<br />

Zeinab Saleh –ı 23.6.<br />

Tate Modern, Bankside Expressionists –ı 20.10.<br />

Yoko Ono – Music of the Mind –ı 1.9.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Japan – Myths to manga –ı 8.9.<br />

Thomas J Price –ı 27.5.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St., *20 7522 7888 Andrew Pierre Hart –ı 7.7.<br />

Zineb Sedira –ı 12.5.<br />

CHELSEA space, 16 John Islip Street Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Rory Pilgrim 17.5.–21.7.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Harmony Korine – Aggressive<br />

9.5.–17.7.<br />

Dr1fter Part II<br />

Isa Genzken – Wasserspeier and 9.5.–17.7.<br />

Angels<br />

Iniva (Institute of International Visual Arts), Rivington Place Maria Amidu 4.5.–8.9.<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St. Marcus Coates – Between Stories –ı 18.5.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street,<br />

*20 7724 2739<br />

–ı 1.9.<br />

Accordion Fields<br />

–ı 4.5.<br />

Jack Pierson 23.5.–3.8.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street Anne Hardy –ı 19.5.<br />

The Approach, 47 Approach Rd. Sam Windett –ı 11.5.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St., *161 228 7621 Matthew Bamber – Dream Home –ı 9.6.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Beyond Form –ı 6.5.<br />

Ed Clark 25.5.–1.9.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Jacqueline Poncelet –ı 23.6.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross Claudia Martínez Garay 25.5.–8.9.<br />

Paul Mpagi Sepuya – Exposure –ı 5.5.<br />

Focal Point Gallery, Victoria Avenue<br />

–ı 15.7.<br />

Southend-on-<br />

Sea Essex<br />

Amy Pennington, Gaby Sahhar,<br />

Maz Murray<br />

Maz Murray – Principal Boy –ı 15.7.<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton Yukihiro Akama – Basho no<br />

–ı 30.6.<br />

Kankaku<br />

The Hepworth, Gallery Walk Andrew Cranston –ı 2.6.<br />

Kim Lim – Space, Rhythm & Light –ı 2.6.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square The World That Belongs To Us –ı 9.6.<br />

Hongkong *0852<br />

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Glenn Ligon –ı 11.5.<br />

Saudi-Arabien *0966<br />

Riyadh Diriyah Biennale, King Faisal Road, Ad-Diriyah After Rain – 2. Diriyah Biennale<br />

<strong>2024</strong><br />

–ı 24.5.<br />

Südafrika *0027<br />

Kapstadt<br />

Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />

S Arm Road, *(0)87 350 4777<br />

Seekers, Seers, Soothsayers –ı 13.10.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Vereinigte Staaten *0001<br />

Boston<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Hallyu! The Korean Wave<br />

–ı 28.7.<br />

Toshiko Takaezu –ı 29.9.<br />

Chicago Smart Museum of Art, 5550 S. Greenwood Avenue Haegue Yang –ı 24.8.<br />

Houston The Menil Collection, 1515 Sul Ross Wall Drawing Series – Marc Bauer –ı 25.9.<br />

Los Angeles Hauser & Wirth Downtown Los Angeles, 901 East 3 rd Street Catherine Goodman –ı 5.5.<br />

Jason Rhoades –ı 14.1.<br />

New York Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway / Brooklyn Artland –ı 5.5.<br />

Suneil Sanzgiri –ı 5.5.<br />

Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street The Facade Commission –<br />

–ı 28.5.<br />

Nairy Baghramian<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Aki Sasamoto – Point Reflection –ı 4.7.<br />

Sonia Louise Davis –ı 4.7.<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street Harold Cohen –ı 31.5.<br />

Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Peter Caine –ı 19.5.<br />

Peter Blum Gallery, 176 Grand Street, NY, *212 244 6055 Martha Tuttle – Touch / Stone –ı 18.5.<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, Yayoi Kusama – Infinite Love –ı 7.9.<br />

CA, *415 357 4000<br />

West Hollywood Hauser & Wirth, West Hollywood, 8980 Santa Monica<br />

Boulevard, CA<br />

Pat Steir –ı 4.5.<br />

Messen und Auktionen<br />

Basel Riehenstrasse 90b June Art Fair 10.–16.6.<br />

Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b I never read, Art Book Fair Basel 12.6.–15.6.<br />

Messe Basel, Messeplatz 10, *58 200 2020 Art Basel 13.6.–16.6.<br />

Liste Art Fair Basel 10.6.–16.6.<br />

Volkshaus, Rebgasse 12–14 photo basel 10.6.–16.6.<br />

Volta Basel, 215 Elsässerstrasse Volta Basel 10.6.–16.6.<br />

Zürich Germann Auktionshaus, Stockerstrasse 38, *44 251 83 58 Auktionen Juni 24.6.–26.6.<br />

Präsenz im grössten kunst ­<br />

journalistischen Netzwerk Europas<br />

1/3 quer<br />

Jahresabo für Institutionen: CHF 165.– / € 150.– (inkl. Porto Ausland)<br />

↗ kunstbulletin.ch<br />

4 <strong>Kunstbulletin</strong> 2022<br />

Füller Agenda — Präsenz<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG / SAUDI-ARABIEN / SÜDAFRIKA / … 141


26.4. –23.6.<strong>2024</strong><br />

as it happens<br />

Susanne Hofer<br />

Vernissage, Do 25.4.<strong>2024</strong>, 18.30 h<br />

Finissage, So 23.6.<strong>2024</strong>, 15 –17 h<br />

Fr 14–17 h, Sa/So 11–17 h<br />

www.trudelhaus-baden.ch<br />

ZIMMER<br />

MANN<br />

HAUS<br />

LAB IN LAB<br />

BRUGG<br />

KUNST&<br />

MUSIK<br />

PROJEKT<br />

06.05. — 30.06.<strong>2024</strong><br />

EINE LABORANORDNUNG MIT KUNST-<br />

KOMMUNIKATIVEM ANGEBOT<br />

MIT LAURA CHIHAIA & R. SEBASTIAN SCHACHINGER, ELIANE<br />

RUTISHAUSER & BARBARA NAEGELIN, CAMILLE HAFNER &<br />

KATHARINA WITTENBRINK & MARCUS MORGENSTERN, KOL-<br />

LEKTIV HOTEL REGINA, CHARLY CIARLA & LIS KLEINER, SABI-<br />

NE TRÜB, NIKOLA ANTOLKOVIĆ, JACQUELINE WEISS & PRISKA<br />

PRAXMARER, BETTINA DIEL, ZOZOTRANSISTOR AKA ZOË<br />

BINETTI, MAJA RENN, CORNELIA ZIERHOFER, RENATE BUCHER<br />

ZIMMERMANNHAUS BRUGG<br />

KUNST&MUSIK<br />

WWW.ZIMMERMANNHAUS.CH<br />

DO 17–20, FR 14.30–18, SA–SO 13–16<br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

ENTROPIA – Von den Zeichen<br />

der Irreversibilität<br />

Rosa Barba, Vanessa Billy, Jérémie Gindre,<br />

Val Minnig, Adrien Missika, Kilian Rüthemann<br />

und ein Beitrag von Robert Smithson<br />

4. <strong>Mai</strong> – 7. Juli <strong>2024</strong><br />

Kuratiert von Simone Neuenschwander<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

GRÉGORY SUGNAUX<br />

Griserie<br />

Öffnungszeiten/Heures d’ouverture<br />

24. März/mars – 2. Juni/juin <strong>2024</strong><br />

Di–Sa/ma–sa 14h–17h<br />

So/di 10h–17h<br />

www.museummurten.ch<br />

Programm:<br />

• Grusswort: Dr. Elena Filipovic, Direktorin Kunstmuseum Basel<br />

• Unabhängige Kommission für historisch belastetes<br />

Kulturerbe in der Schweiz<br />

Prof. Dr. Felix Uhlmann, Zürich<br />

• Die Limbach-Kommission (Deutschland)<br />

Prof. Dr. Benjamin Lahusen, Frankfurt<br />

• Aktuelle Tendenzen der Provenienz / Forschung im Vergleich<br />

Prof. Dr. Dr. Antoinette Maget Dominicé, Genf<br />

• Resale Clauses im Kunsthandel – Sinn, Unsinn und<br />

Rechtmässigkeit<br />

Dr. Florian Schmidt-Gabain, Basel / Zürich<br />

• Zulässige Werknutzungen durch die Museen –<br />

Relevante Schranken des Urheberrechts<br />

Dr. Anne Laure Bandle, Genf<br />

• Fight the Power – using the law to get street<br />

artists paid for their work<br />

Alex Watt, London<br />

Anschliessend fakultativer Besuch der Art Basel<br />

(kostenlose Eintrittskarte für alle Teilnehmende).<br />

Tagungsleitung: Dr. Nicolas Mosimann, Basel;<br />

Prof. Dr. Vanessa Rüegger, Genf; Dr. Lionel Schüpbach, Basel<br />

Detailliertes Programm & Anmeldung:<br />

www.recht-aktuell.ch<br />

Weiterbildungsveranstaltungen<br />

der Juristischen Fakultät<br />

der Universität Basel<br />

Kunst & Recht <strong>2024</strong> / Art & Law <strong>2024</strong><br />

Freitag, 14. Juni <strong>2024</strong> (parallel zur Art Basel)<br />

Weitere Auskünfte: Juristische Fakultät der Universität Basel<br />

Tel. +41 61 207 25 19, recht-aktuell-ius@unibas.ch<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


is 26. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

Neubau<br />

Qualität verbindet<br />

Die Sammlung<br />

Danielle und Urs-Peter Müller<br />

im Kunsthaus Grenchen<br />

bis 26. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

Villa Girard<br />

Ptolemäus: Die Welt im Griff?<br />

Antike Kartographie und<br />

zeitgenössische Kunst<br />

Kunsthaus Grenchen<br />

Bahnhofstrasse 53, Postfach 603<br />

CH-2540 Grenchen<br />

info@kunsthausgrenchen.ch<br />

www.kunsthausgrenchen.ch<br />

augentäuschung<br />

Textile Effekte und ihre<br />

Imitation 28. 4.– 10. 11. <strong>2024</strong><br />

täglich 14.00 – 17.30 Uhr<br />

abegg-stiftung<br />

3132 Riggisberg<br />

Telefon 031 808 12 01<br />

www.abegg-stiftung.ch<br />

Christiane <strong>Mai</strong>er Reinhard<br />

Ruth Berger<br />

Alle wichtigen Kunst-Events der Woche,<br />

kompakt in Deine <strong>Mai</strong>lbox geliefert.<br />

kostenlos abonnieren<br />

Ausstellungsraum Hübelistrasse 30<br />

24. <strong>Mai</strong> bis 23. Juni <strong>2024</strong><br />

kunstbulletin.ch/weekly<br />

AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 143


GIACOMO<br />

SANTIAGO<br />

ROGADO<br />

AUSSER<br />

SICHT<br />

11.5.–<br />

1.12.<strong>2024</strong><br />

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YOU SEE<br />

11.5.–<br />

28.7.<strong>2024</strong><br />

www.kunstmuseumthun.ch<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


is 12.5.24<br />

Yves Netzhammer<br />

bis 12.5.24<br />

Fokus Sammlung<br />

Daniel Schwartz<br />

ab 26.3.24<br />

Berge versetzen:<br />

Landschaften in<br />

der Sammlung<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

4500 Solothurn<br />

DI – FR 11–17 Uhr,<br />

SA & SO 10–17 Uhr<br />

+41 32 626 93 80<br />

kunstmuseum@solothurn.ch<br />

WELTWISSEN<br />

Die Enzyklopädie<br />

von Diderot über Hans Erni bis heute<br />

25.1.<strong>2024</strong><br />

16.6.<strong>2024</strong><br />

HANS ERNI<br />

MUSEUM<br />

BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 145


ROLAND<br />

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Proportion<br />

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IM ATELIER<br />

JEREMIAS BUCHER<br />

16.<br />

03.<br />

24<br />

09.<br />

06.<br />

24<br />

Donnerstag<br />

14:00 – 20:00<br />

Freitag<br />

14:00 – 17:00<br />

Samstag / Sonntag<br />

11:00 – 17:00<br />

2. März<br />

— 26. <strong>Mai</strong><br />

<strong>2024</strong><br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

Katja<br />

Schenker<br />

Vernissage<br />

4. <strong>Mai</strong><br />

Die Augen<br />

der Hand<br />

4. <strong>Mai</strong> –<br />

1. September <strong>2024</strong><br />

Kunstraum<br />

Kreuzlingen<br />

Carfahrt West<br />

25. <strong>Mai</strong><br />

Spaziergang<br />

1. Juni<br />

Carfahrt Ost<br />

31. August<br />

Foto: Anne Morgenstern<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Noch bis 5. <strong>Mai</strong><br />

Föcker • Witzig • Lüling<br />

2. Juni bis 21. Juli<br />

Who Cares?!<br />

Aktuelle Perspektiven<br />

auf Sorgearbeit<br />

Vernissage: Samstag, 1. Juni 17 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch Fr 16 – 18 Uhr<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kunstsammlung 9320 Arbon TG<br />

www.artbon.ch sammlung@artbon.ch<br />

Besichtigungen auf Anfrage<br />

Besichtigungen jeden ersten<br />

Samstag im Monat von April bis<br />

Oktober oder auf Anfrage.<br />

Laura Bielau<br />

DRUCK<br />

19.4. – 30.6.<strong>2024</strong><br />

Vernissage: Do, 18. April, 18.30 Uhr<br />

Coalmine, Winterthur<br />

fotografie.coalmine.ch<br />

INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 147


Hot Shots!<br />

04.05 -23.06.<strong>2024</strong><br />

Caroline Bachmann - Balthazar Burkhard<br />

Lou Cohen - Elise Corpataux - Chloé Delarue<br />

David Douard - Salomé Engel - Louisa Gagliardi<br />

Nicolas Ponce - Denis Savary - Grégory Sugnaux<br />

L’exposition est curatée<br />

par Nicolas Ponce et Grégory Sugnaux<br />

espace d’art contemporain<br />

rue pierre-péquignat 9<br />

2900 porrentruy<br />

www.eac-leshalles.ch<br />

Was malen?<br />

Franz Wanner mit Francisco de Zurbarán zu<br />

Gast in der Werner-Weber-Stiftung Rüschlikon<br />

1. bis 30. Juni <strong>2024</strong>, jeweils Samstag und Sonntag<br />

Franz Wanner, Tisch I, 2012<br />

Werner-Weber-Stiftung im Brahmshaus<br />

Säumerstrasse 45 · 8803 Rüschlikon<br />

www.werner-weber-stiftung.ch<br />

Bis 16.6.<strong>2024</strong><br />

IM RAUSCH(EN)<br />

DER DINGE:<br />

FETISCH IN DER KUNST<br />

10. APRIL − 7. JULI <strong>2024</strong><br />

Roman Selim<br />

Khereddine<br />

Beiss die Hand<br />

Jeannette<br />

Muñoz<br />

Meere in Körpern<br />

Graphische Sammlung ETH Zürich<br />

Mo − So 10 − 17 Uhr, www.gs.ethz.ch<br />

Die Graphische Sammlung befindet<br />

sich im Hauptgebäude der ETH Zürich.<br />

Di–So: 11–18 Uhr<br />

Do: 11–20 Uhr<br />

Limmatquai 31<br />

8001 Zürich<br />

helmhaus.org<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


DIE BANKWERKER<br />

Die 77. Ausstellung bei foryou<br />

andyourcustomers präsentiert<br />

Werke von Bob Gramsma in<br />

Zürich Stadelhofen.<br />

Vernissage am 16. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 18 – 21 Uhr<br />

Seefeldstrasse 5a, 8008 Zürich<br />

Einführung von Christoph Doswald<br />

DOMINIK HEIM<br />

RAUSCHEN<br />

9. MAI BIS 13. JULI <strong>2024</strong><br />

Fantasie pur<br />

Alena Seva • Juyeon Gächter<br />

Shanna Kuratli-Fröhlich • Julia Kaiser<br />

VERNISSAGE<br />

Mi, 8. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 18 bis 20 Uhr<br />

KONZERT<br />

Franziska Bruecker & Dave Gisler<br />

Mi, 5. Juni <strong>2024</strong>, 19.30 Uhr<br />

READING PERFORMANCE<br />

Dominic Oppliger & Marco Papiro<br />

Mi, 26. Juni <strong>2024</strong>, 19.30 Uhr<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

Hellen Rojas • Yvette Mbenga<br />

Ursula Sulser • Julia Kaiser<br />

Ausstellung<br />

2. <strong>Mai</strong> bis 1. Juni <strong>2024</strong><br />

Vernissage: Do. 2. <strong>Mai</strong> ab 17 Uhr<br />

Kunstapéro: So. 26. <strong>Mai</strong>, 16 bis 18 Uhr<br />

Öffnungszeiten: Do. / Fr. 16 bis 19 Uhr,<br />

Sa. 11 bis 16 Uhr<br />

www.kunstzuerichsued.com<br />

Galerie kunstzürichsüd<br />

Zürichstrasse 1 • 8134 Adliswil<br />

Unsere Sponsoren<br />

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Una Szeemann<br />

Tim Zulauf/<br />

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1.6. – 27.10.<strong>2024</strong><br />

Froh Ussicht<br />

8833 Samstagern<br />

Mise au concours du Prix Anne et Robert Bloch<br />

“La Sarrazine” pour 2025<br />

La Fondation Anne et Robert Bloch pour la promotion de la création culturelle dans le Jura (FARB) met au<br />

concours, pour l’année 2025, son Prix destiné à favoriser la création artistique et culturelle en offrant aux artistes<br />

et chercheurs un lieu privilégié pour travailler, ainsi que les moyens financiers appropriés.<br />

« La Sarrazine » est une propriété, récemment rénovée, sise à 84360 Lauris (Lubéron – France).<br />

La durée du séjour est de trois à quatre mois (1 er mars au 30 juin ou 1 er juillet au 31 octobre 2025 ou selon dates<br />

à convenir).<br />

Le Prix est ouvert aux personnes d’origine suisse qui s’expriment dans les domaines suivants : la création<br />

artistique et la mise en valeur du patrimoine suisse.<br />

Les candidat-e-s devront adresser un dossier complet, comprenant notamment : description du projet, cv et<br />

références jusqu’au 30 juin <strong>2024</strong> au Conseil de fondation de la FARB, rue de Fer 8, 2800 Delémont.<br />

Mise au concours et règlement sur www.fondationfarb.ch<br />

Courriel : info@fondationfarb.ch<br />

Kanton Zürich<br />

Baudirektion<br />

Hochbauamt<br />

Ausschreibung<br />

Kunst und Bau – Studienauftrag<br />

im selektiven Verfahren<br />

ZHAW Winterthur Campus T<br />

Einreichung der Bewerbungsunterlagen bis 03. Juni <strong>2024</strong><br />

Mehr Informationen auf www.zh.ch/wettbewerbe<br />

150 Kunst<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> und Bau Campus<br />

5/<strong>2024</strong><br />

T_Inserat für <strong>Kunstbulletin</strong>.indd 1 20.03.<strong>2024</strong> 10:50:20


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch<br />

kunstbulletin.ch<br />

Onlineportal: kunstbulletin.ch<br />

Web App: artlist.net<br />

Redaktion<br />

Deborah Keller (Chefredaktion)<br />

Meret Arnold (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Online-Redaktion, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Joëlle Bischof (Redaktion <strong>Kunstbulletin</strong> weekly)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

susanne-kreuzer.com<br />

Büro Deutschland/Lektorat<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

kunstverein.ch<br />

ABONNEMENTE<br />

Abo-Service <strong>Kunstbulletin</strong><br />

Saanefeldstrasse 2, CH-3178 Bösingen<br />

Telefon 0041 (0)58 510 61 08<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi-Abo Print und digital<br />

(10 Print-Ausgaben plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 95/€ 90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + Online-Präsenz):<br />

CHF 165/€ 150*<br />

Für Künstler:innen, Professionals (+ Online-Präsenz):<br />

CHF 102/€ 98*<br />

*Auslandspreise inkl. Porto<br />

Kombi-Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 84<br />

Für Studierende: CHF 54<br />

Mit Kulturlegi: CHF 47.50<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

6 Juni 31.05.<strong>2024</strong> 02.05.<strong>2024</strong><br />

7-8 Juli/August 12.07.<strong>2024</strong> 12.06.<strong>2024</strong><br />

9 September 30.08.<strong>2024</strong> 31.07.<strong>2024</strong><br />

10 Oktober 27.09.<strong>2024</strong> 28.08.<strong>2024</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ kunstbulletin.ch/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage: ca. 7000 Exemplare<br />

Abonnemente: ca. 6300 Exemplare<br />

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ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Kundenberatung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Sachbearbeitung<br />

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kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Tiefenaustrasse 2, CH-8640 Rapperswil<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />

(AD) Adrian Dürrwang, (AS) Ava Slappnig, (BF) Barbara Fässler,<br />

(BP) Brita Polzer, (BW) Benedikt Wyss, (DvB) Dominique von<br />

Burg, (HDF) Hans-Dieter Fronz, (JEN) Johann Encrantz,<br />

(KHO) Katharina Holderegger, (KS) Kristin Schmidt, (MG) Max<br />

Glauner, (MH) Mechthild Heuser, (PG) Patricia Grzonka,<br />

(RDR) Roberta De Righi, (RM) Rani Magnani, (SM) Stefanie<br />

Manthey, (SP) Seraina Peer, (SvF) Sabine von Fischer,<br />

(TS) Thomas Schlup<br />

151


EN PASSANT<br />

Kurzcheck auf der langen Bank<br />

Daniela Keiser / Arno Hassler, ‹Lange Bank ...›, 2013, Scheibenstrasse, Thun. Foto: Samuel Herzog<br />

Mit dem Frühling erwacht der Drang zum Spiel. Kaum weicht der Winter, wollen wir<br />

wissen, wie sich die Welt ausserhalb von Wohnhöhlen, wohltemperierten Workspaces<br />

und Wollsocken anfühlt. Wir testen, ob unsere Nase draussen wieder Düfte<br />

registriert, ob man wieder am Boden sitzen, vielleicht gar die Stiefel ausziehen kann.<br />

Die lange Betonbank, die im Thuner Selve-Park parallel zur Aare verläuft, ist ein<br />

perfekter Prüfplatz für Primavera. Vor ein paar Minuten hat eine Dame mit lila Haar<br />

ihren orangen Havaneser auf der Stufe hin und her geführt. Dann hat ein Papa sein<br />

Söhnchen auf dem Podest bei ersten Gehversuchen begleitet. Und eben hat ein Jogger<br />

seinen Lauf unterbrochen, um der Schattenkante entlang zu balancieren, welche<br />

die Sitzfläche zu dieser Stunde exakt hälftig teilt. Hund, Kind und Läufer waren dabei<br />

mit fünf Hindernissen konfrontiert – Reliefs, die Daniela Keiser und Arno Hassler<br />

2013 in regelmässigen Abständen in die Sitzfläche montiert haben. Unterschiedliche<br />

Erinnerungsstücke von Thunerinnen und Thunern wurden so in Messing verewigt. Wie<br />

der Hund den Luftballon in Form eines Delfins überwunden hat, war ein Zirkusstück.<br />

Der Bub ist in der leeren Pizzaschachtel herumgestapft, als handle es sich um einen<br />

Miniatursandkasten. Und der seillose Seiltänzer hat mit der Spitze seines Fusses<br />

kurz geprüft, ob sich die zwei Eier tatsächlich nicht bewegen lassen. So haben sie<br />

alle auf ihre Weise mit dem Werk herumgetändelt. Wenn man im Spring die Spiellust<br />

spürt, ist die Kunst eben eine gute Partnerin. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Eine Textreihe zu Kunst im öffentlichen Raum. Weitere Infos zum Werk via QR-Code und artlist.net<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2024</strong>


Distribution Piece, Particles and Strips, 1968 (Detail) | Foto: Elaine Mayes | © Estate Barry Le Va, David Nolan, New York<br />

26.04.<strong>2024</strong><br />

– 29.09.<strong>2024</strong><br />

BARRY LE VA<br />

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