Keramische Rundschau 4-24
BEST Österreichische Post AG MZ 23Z043776 M Impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien KERAMISCHE RUNDSCHAU 4 l 2024 93. JAHRGANG Offizielle Fachzeitschrift der Bundesinnung der Hafner, Platten-/Fliesenleger und Keramiker, des Kachelofenverbandes und Österreichischen Fliesenverbandes Udo Baumgartner Firmeninhaber, fix verfliest e.U. , St. Stefan, Kärnten Dieser Kleber hält immer. Mehr erfahren über die BEST4YOU Produkt-Reihe unter murexin.at/best4you Das Verlegen von großformatigen Fliesen und Platten auf Wand und Boden ist mit dem Hybrid Kleber HX 1 eine sichere Sache: Er ist sehr standfest und bei ihm gibt es kein Abrutschen oder Einsinken von schwerem Verlegegut. Außerdem lässt er sich einfach aufzahnen und geschmeidig verarbeiten. Das hält.
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BEST<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 23Z043776 M<br />
Impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien<br />
KERAMISCHE RUNDSCHAU<br />
4 l 20<strong>24</strong><br />
93. JAHRGANG Offizielle Fachzeitschrift der Bundesinnung der Hafner, Platten-/Fliesenleger und Keramiker, des Kachelofenverbandes und Österreichischen Fliesenverbandes<br />
Udo Baumgartner<br />
Firmeninhaber,<br />
fix verfliest e.U. ,<br />
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93. JAHRGANG Offizie le Fachzeitschrift der Bundesinnung der Hafner, Pla ten-/Fliesenleger und Keramiker, des Kachelofenverbandes und Öste reichischen Fliesenverbandes<br />
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INHALT<br />
Progetto Fuoco 20<strong>24</strong>: Die Trends und Neuheiten aus Verona, Teil 1<br />
AKTUELL & WISSENSWERT<br />
6 Verbrennungsluftzufuhr für Feuerstätten aus dem Hafnerhandwerk bei<br />
Sanierungsprojekten in Gebäuden<br />
In diesem Fachartikel erläutert Ing. Rudolf Haselböck mögliche Szenarien.<br />
9 KOB: Nutzungsrechte & Haftungsrisiken<br />
Aus aktuellem Anlass nehmen Dr. Schiffert und SV Ing. Kohlroser zu den<br />
Nutzungsbedingungen und Haftungsrisiken rund um das Kachelofenberechnungsprogramm<br />
Stellung.<br />
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
20 Cybersecurity: wo beginnen und wo aufhören? Teil 2<br />
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Details und der Anwendbarkeit in der Praxis.<br />
26 Kundenfeedback nutzen<br />
Rückmeldungen von Kunden sind enorm wichtig, um Produkte und<br />
Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern.<br />
22<br />
Öste reichische Post AG<br />
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Impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien<br />
4 l 20<strong>24</strong><br />
KERAMISCHE RUNDSCHAU<br />
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4 l 20<strong>24</strong><br />
BRANCHE & PRODUKTE<br />
27 Feinste Bauchemie im Kollerhof<br />
Das beispielhafte Projekt, wie Tradition und Nachhaltigkeit miteinander in Einklang<br />
gebracht werden konnten, wurde gleich doppelt ausgezeichnet.<br />
29 Frust mit dem Frost?<br />
Planung und Ausführung von Outdoor-Schwimmbädern erfordern viel Know-How.<br />
89. BUNDESTAGUNG<br />
Hafner, Platten- und<br />
Fliesenleger und Keramiker<br />
Sei dabei!<br />
Kufstein 9.–11.5.<strong>24</strong>
EDITORIAL<br />
Foto Fischer<br />
die kR online<br />
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GRIASS ENK IN TIROL!<br />
Es ist mir eine Riesenfreude, euch als Landesinnungsmeister zur 89. Bundestagung<br />
der Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker in Kufstein, einladen zu dürfen.<br />
Inmitten der malerischen Kulisse Tirols erwartet euch nicht nur ein hochwertiges Programm,<br />
sondern auch die herzliche Gastfreundschaft unseres Landes!<br />
Diese wunderbare Traditionsveranstaltung bietet uns schon lange die Möglichkeit in<br />
geselliger Atmosphäre aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in unserem<br />
Handwerk auszutauschen, viel mehr, aber neue Kontakte zu knüpfen und entstandene<br />
Freundschaften zu pflegen.<br />
Vom 9. bis 11. Mai 20<strong>24</strong> verspricht diese Tagung nicht nur die Möglichkeit zum Austausch,<br />
sondern auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das die Schönheit<br />
und Vielfalt Tirols widerspiegelt.<br />
Von Betriebsbesichtigungen bei Traditionsunternehmen wie Riedel Glas bis hin zu<br />
kulturellen Highlights, wie beispielsweise den Tiroler Abend und das Gala Dinner auf<br />
der Festung Kufstein, und Unterhaltungsprogrammen mit Musik und Luis aus Südtirol,<br />
werden wir diese drei Tage mit einen Umzug durch Kufstein, begleitet von Schützen<br />
und Musikkapellen, gerecht ausklingen lassen und wir sind überzeugt, dass der Raum<br />
für den persönlichen Austausch und gesellige Begegnungen mehr als genug sein wird!<br />
Wir sind stolz darauf, diese Veranstaltung in Kufstein ausrichten zu dürfen und sind<br />
überzeugt, dass sie für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.<br />
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Beteiligten, Organisatoren und Unterstützern,<br />
die zum Gelingen dieser Tagung beitragen, denn nur miteinander schaffen wir es, die<br />
Tagung zu einem inspirierenden und erfolgreichen Event für alle zu machen.<br />
Wir freuen uns euch am 09. Mai in Kufstein begrüßen zu dürfen, lasst es euch gut<br />
gehen und vor allem, genießt die Gastfreundschaft Tirols!<br />
MMst. Manfred Hober<br />
Landesinnungsmeister Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker<br />
IMPRESSUM<br />
4 4 l 2015<br />
Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien, Tel.: +43 (01) 478 81 70, www.impactmedia.at<br />
Mitherausgeber: Österreichischer Kachelofenverband Chefredaktion: Silvia Rothböck, BA Redaktionelle Mitarbeit: Eva Fürtbauer, Martin Henze, Cornelia Becker<br />
Anzeigenberatung: Richard Fassl, E-Mail: r.fassl@impactmedia.at, Tel.: +43 (0)676 7753903; Satz + Layout: Thomas Schörghuber-Haider, office@grafication.at<br />
Abonnementverwaltung: Daniela Brany, Jahresabonnement: Inland Euro 112,00, Ausland Euro 147,00 | Das Abonnement ist jeweils einen Monat vor Jahresende<br />
kündbar, sonst gilt die Bestellung für das folgende Jahr weiter. Druck: Druckerei Piacek Ges.m.b.H., 1100 Wien, Favoritner Gewerbering 19,<br />
Bankverbindung: Volksbank Wien, Konto Nr.: 45002570005, Erscheinungsweise: Monatlich, Blattlinie: Fachliche Information der Angehörigen<br />
keramischer Berufe, der Zulieferindustrie und des Fachhandels. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Bilder werden nicht zurückgeschickt. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe<br />
besagt nicht, dass sie die Meinung der Redaktion oder eine Empfehlung darstellen. Sprachliche Bezeichnungen in der männlichen Form gelten sinn-gemäß auch in<br />
der weiblichen. Offenlegung der Eigentumsverhältnisse gemäß § 25 des Mediengesetzes: Alleinige Medieninhaberin ist Mag. Alexandra Lehrer.
SCHWERPUNKTE AKTUELL && WISSENSWERT<br />
REPORTAGEN<br />
TERMINE<br />
AKTUELLES AUS DEM KACHELOFENVERBAND<br />
KOV Fotowettbewerb -<br />
Gewinnerin 20<strong>24</strong><br />
Bundestagung Tirol<br />
9. - 11. Mai 20<strong>24</strong><br />
Kufstein<br />
Der Werbeausschuss des Kachelofenverbandes<br />
hat in seiner Sitzung am 20.<br />
März die Jahres-Gewinnerin des KOV-<br />
Fotowettbewerbs gekürt. Siegerin wurde<br />
Carmen Mair aus Südtirol, deren Siegesprojekt<br />
Anfang vergangenen Jahres<br />
bereits in der kR vorgestellt wurde. Wir<br />
gratulieren Carmen zum Hauptpreis, einer<br />
kostenlosen Jahreslizenz 20<strong>24</strong> für<br />
das Kachelofenberechnungsprogramm.<br />
Der Fotowettbewerb geht aber weiter. Auch<br />
KOV Schulungsprogramm<br />
heuer wieder laden wir Sie herzlich ein,<br />
uns Fotos schöner Werke mit einer wirklich<br />
kurzen Beschreibung zu übermitteln. Wir<br />
werden die Quartalssieger in der kR mit<br />
einem Kurzportrait vorstellen. Der Jahressieger<br />
bzw. die Jahressiegerin erhalten eine<br />
kostenlose Lizenz 2025 für das Kachelofenberechnungsprogramm.<br />
Übermitteln<br />
Sie die Fotos bitte an graf@kachelofenverband.at.<br />
Karin Graf steht auch für Rückfragen<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Töpfermarkt Gmunden 20<strong>24</strong><br />
23. - 25. August 2025<br />
Gmunden<br />
www.toepfermarkt.at<br />
18. Claydays Graz<br />
30. August - 1. September 20<strong>24</strong><br />
Graz, Karmelitermarkt<br />
www.toepfermarkt-graz.at<br />
World Skills 20<strong>24</strong><br />
10. - 15. September 20<strong>24</strong><br />
Lyon<br />
www.worldskills20<strong>24</strong>.com/en<br />
Der Kachelofenverband bietet nun laufend<br />
online Schulungen an. Am 17. April<br />
stellte Ing. Josip Zekic die Neuerungen im<br />
Berechnungsprogramm – insbesondere den<br />
Kachelofen mit Herdfunktion – von 13:00<br />
bis ca. 16:00 vor. Eine Schulung von Ing.<br />
Rudolf Haselböck zum Thema Verbrennungsluftversorgung<br />
mit Schwerpunkt auf<br />
den Sanierungsbereich wurde am 25. April<br />
von 15:00 bis ca. 17:00 durchgeführt. Am<br />
16. Mai wird Josip Zekic alle Versionen –<br />
Desktop- und Onlineberechnung – wiederum<br />
von 13:00 bis ca. 16:00 vorstellen.<br />
Eine Anmeldung für diese Schulungen ist<br />
nicht erforderlich. Nähere Informationen<br />
finden Sie auf der Verbandswebseite kachelofenverband.at<br />
unter Veranstaltungen.<br />
Der Link zur online Schulung wird wie gewohnt<br />
zwei Tage vorher übermittelt.<br />
Cersaie 20<strong>24</strong><br />
23. - 27. September 20<strong>24</strong><br />
Bologna<br />
www.cersaie.it<br />
BAU 2025<br />
13. - 17. Jänner 2025<br />
München<br />
www.bau-muenchen.com<br />
Meisterkurs endete am 12. April<br />
Nach zehn intensiven Kurswochen endete<br />
der Meisterkurs für Hafner im Kachelofenverband<br />
am 12. April. Nun stehen für<br />
die Kursteilnehmer die Lernphase und die<br />
Vorbereitung auf die Meisterprüfungen an.<br />
Wir wünschen den Absolventen und der<br />
Absolventin des Kurses bereits jetzt alles<br />
Gute für die bevorstehende Prüfung und<br />
freuen uns, viele von Ihnen bald als Mitglieder<br />
im Verband begrüßen zu dürfen.<br />
World of Fireplaces 2025<br />
28. - 30. April 2025<br />
Leipzig<br />
www.world-of-fireplaces.de<br />
Nächste Ausgabe: kR 5/20<strong>24</strong><br />
Anzeigenschluss: 08.Mai 20<strong>24</strong><br />
Erscheinungsdatum: 23.Mai 20<strong>24</strong><br />
4 l 20<strong>24</strong> 5
SCHWERPUNKTE AKTUELL & WISSENSWERT & REPORTAGEN<br />
AKTUELLES AUS DEM KACHELOFENVERBAND<br />
Verbrennungsluftzufuhr für Feuerstätten<br />
aus dem Hafnerhandwerk bei Sanierungsprojekten<br />
in Gebäuden<br />
ALLGEMEINES<br />
Der aktuelle Trend im Wohnbau geht in<br />
Richtung Sanierung. Sollte ein Kachelofen<br />
vorhanden sein, so wird dieser in vielen<br />
Fällen ebenfalls saniert oder umgebaut. Bei<br />
Umbau eines Kachelofens wird mehrheitlich<br />
eine große Feuerungstür oder eine automatische<br />
Absperrung eingebaut. Ebenso<br />
werden neue Öfen im Zuge der Sanierung<br />
des Wohngebäudes eingebaut.<br />
Folgende Szenarien sind möglich:<br />
• Sanierung ohne Umbau der Feuerstätte<br />
• Sanierung mit Umbau der Feuerstätte<br />
• Sanierung mit Neubau der Feuerstätte<br />
Jedenfalls ist nach der Sanierung eines<br />
Wohngebäudes damit zu rechnen, dass die<br />
Gebäude eine hohe Luftdichtheit aufweisen,<br />
wodurch die Verbrennungsluftversorgung<br />
bei Entnahme aus dem Aufstellraum<br />
bzw. dem Verbrennungsluftverbund nicht<br />
mehr gewährleistet werden kann.<br />
GESETZLICHE UND NORMATIVE RAHMEN-<br />
BEDINGUNGEN<br />
Unabhängig, ob es sich um einen Neubau<br />
oder um eine Sanierung handelt, muss<br />
eine ausreichende Verbrennungsluftversorgung<br />
gewährleistet werden. Hierzu sagt die<br />
OIB Richtlinie Teil 3 „Hygiene, Gesundheit<br />
und Umweltschutz“, für Feuerstätten<br />
im Wohnraum:<br />
„Bei sonstigen Aufstellungsräumen kann<br />
die Verbrennungsluftzufuhr auch aus anderen<br />
Räumen erfolgen, wenn nachweislich<br />
beim Betrieb aller mechanischen und natürlichen<br />
Be- und Entlüftungsanlagen ausreichende<br />
Verbrennungsluft nachströmen<br />
kann“.<br />
Vorweg ist zu sagen, dass es am einfachsten<br />
wäre, eine externe Luftleitung zur<br />
Verbrennungsluftversorgung auszuführen,<br />
wodurch auch kein Nachweis zu erbringen<br />
wäre. Wenn der Hafner von Beginn an am<br />
Sanierungsprojekt beteiligt ist, kann dann<br />
in der Regel recht einfach eine externe Luftleitung<br />
realisiert werden. Sollte der Hafner<br />
jedoch nach dem Abschluss der Sanierung<br />
geholt werden, so wird es in vielen Fällen<br />
schwierig sein, eine externe Luftleitung auszuführen.<br />
Hierzu gibt die ÖNORM B8311 „Installation<br />
und Errichtung von häuslichen<br />
Feuerstätten“ folgende Möglichkeiten:<br />
• Verbrennungsluftversorgung aus dem<br />
Aufstellraum bzw. dem Verbrennungsluftverbund<br />
nach positivem Abschluss<br />
der 4 Pa Messung,<br />
• oder die Möglichkeit einer „Sonderlösung“<br />
DIE 4 PA MESSUNG<br />
Aus der Praxis kann berichtet werden,<br />
dass ein positiver Abschluss der 4 Pa Messung<br />
nach einer Sanierung genauso wie<br />
beim Neubau sehr selten gelingt. Die Gebäude<br />
sind zu dicht, um ausreichend Verbrennungsluft<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Eine Chance für einen positiven Abschluss<br />
besteht fallweise bei Feuerstätten<br />
sehr kleiner Leistung und der sich daraus<br />
ergebenden geringen Holzauflagemenge bis<br />
zu max. 10 kg. Wichtig zu erwähnen wäre,<br />
dass der öffentlich zugelassene Rauchfangkehrer<br />
verpflichtet ist, die Nachströmung<br />
von ausreichend Verbrennungsluft zu überprüfen.<br />
Am Beispiel von Niederösterreich<br />
ist dies in der „Verordnung über die Überprüfungs-<br />
und Kehrperioden“ geregelt:<br />
Die Überprüfung über das ausreichende<br />
Nachströmen von Verbrennungsluft bei<br />
raumluftabhängig betriebenen Feuerstätten<br />
ist nach den Regeln der Technik<br />
• vor der erstmaligen Inbetriebnahme,<br />
• nach einer über ein Jahr hinausgehenden<br />
Nichtbenützung,<br />
• sowie bei einer baulichen Veränderung,<br />
die den Luftverbund beeinflussen,<br />
durchzuführen.<br />
Auch wenn eine vorhandene Feuerstätte<br />
nicht um- oder neugebaut wurde, so wird<br />
nach der Sanierung des Wohngebäudes mit<br />
Sicherheit die notwendige Verbrennungsluft<br />
nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />
DIE „SONDERLÖSUNG“<br />
Wie vorher beschrieben bietet als weitere<br />
und letzte Möglichkeit für die Verbrennungsluftversorgung<br />
die ÖNORM B8311<br />
eine Sonderlösung, wie z.B. das Kippen<br />
eines Fensters während des Abbrandes, an:<br />
„Ist die Verbrennungsluftversorgung<br />
über den Aufstellungsraum als auch die<br />
Ausführung einer externen Verbrennungsluftzufuhr<br />
mit Verbrennungsluftkanälen in<br />
vertretbarem technischem Aufwand nicht<br />
möglich, so darf der Nachweis der Verbrennungsluftversorgung<br />
auch über Sonderlösungen<br />
erfolgen. Unter Sonderlösungen<br />
werden Maßnahmen verstanden, welche<br />
eine ausreichende Verbrennungsluftversorgung<br />
nachweislich sicherstellen (gekipptes<br />
Fenster, Luftklappe zur Vergrößerung des<br />
Verbrennungsluftverbundes u. dgl.). Die<br />
Funktion der Sonderlösung ist durch eine<br />
Differenzdruckmessung nachzuweisen.“<br />
Hierzu gibt es auf der Homepage des<br />
Kachelofenverbandes unter https://www.<br />
kachelofenverband.at/wp-content/uploads/2023/07/Vereinbarung-zur-Sonderloesung-2022_10.pdf<br />
die Möglichkeit, das<br />
Formular über die Vereinbarung zur Sonderlösung<br />
herunterzuladen.<br />
6<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE AKTUELL && WISSENSWERT<br />
REPORTAGEN<br />
Bitte beachten Sie, dass eine „Sonderlösung“<br />
nur unter Zustimmung bzw. Kenntnisnahme<br />
des öffentlich zugelassen Rauchfangkehrers<br />
erfolgen kann.<br />
Vereinbarung für Sonderlösungen<br />
der Verbrennungsluftzufuhr<br />
Seite 2 / 2<br />
Ausgabe<br />
März 2022<br />
RAUMLUFTABSAUGENDE ANLAGEN<br />
Auch für raumluftabsaugende Anlagen<br />
wird nach der der Sanierung des Wohngebäudes<br />
nicht mehr ausreichend Zuluft<br />
nachströmen, um eine ordnungsgemäße<br />
Funktion zu gewährleisten. Bei raumluftabsaugenden<br />
Anlagen handelt es sich z.B.<br />
um eine kontrollierte Wohnraumlüftung,<br />
einen Dunstabzug, einen Kochfeldabzug<br />
und auch um WC oder Bad Ventilator.<br />
Wenn keine Feuerstätte im Wohngebäude<br />
vorhanden ist, bauen die raumluftabsaugenden<br />
Anlagen zwar einen großen Unterdruck<br />
auf, welcher sich aber nur auf die<br />
nicht korrekte Funktion z.B. des Dunstabzuges<br />
auswirkt.<br />
Sind Feuerstätten vorhanden, besteht<br />
jedoch die Gefahr, dass die raumluftabsaugende<br />
Anlage gesundheitsschädliches Abgas,<br />
bzw. Kohlenmonoxid aus der Feuerstätte<br />
saugt.<br />
Wie damit umzugehen ist, ist wiederum<br />
in der ÖNORM B8311 „Installation<br />
und Errichtung von häuslichen Feuerstätten“<br />
geregelt:<br />
„Bei Vorhandensein von raumluftabsaugenden<br />
Anlagen ist eine der folgenden Anforderungen<br />
einzuhalten:<br />
• Ein gleichzeitiger Betrieb der Feuerstätten<br />
und der luftabsaugenden Anlagen<br />
wird durch Sicherheitseinrichtungen<br />
verhindert.<br />
• Durch die Bemessung der Anlage (z.<br />
B. Lüftungsanlagen in eigensicherer<br />
Bauart mit einer Überwachung der<br />
Strömungsverhältnisse) ist nachweislich<br />
sichergestellt, dass kein gefährlicher<br />
Unterdruck entstehen kann.<br />
• Die Abgasführung wird durch besondere<br />
Sicherheitseinrichtungen (z. B.<br />
Differenzdruckwächter zwischen dem<br />
Verbindungsstück und dem Aufstellungsraum)<br />
überwacht und die raumluftabsaugenden<br />
Anlagen ggf. abschaltet<br />
bzw. verriegelt.“<br />
Vereinbarte Sonderlösung<br />
□ Die Feuerstätte entnimmt die Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum, wo während der<br />
gesamten Abbrandzeit ein Außenfenster / Außentüre zur Verbrennungsluftversorgung<br />
geöffnet bzw. gekippt sein muss.<br />
□ Die Feuerstätte entnimmt die Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum, wo in einem<br />
innenliegenden Bauteil (Geschossdecke, Wand, etc.) Verbrennungsluftöffnungen eingebaut<br />
werden, um einen ausreichenden Verbrennungsluftverbund zu erlangen.<br />
□ Die Feuerstätte entnimmt die Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum wo in einem<br />
außenliegenden Bauteil (Außenwand, Dach etc.) eine Verbrennungsluftklappe oder<br />
Verbrennungsluftöffnung eingebaut wird, welche, während der gesamten Abbrandzeit geöffnet<br />
sein muss.<br />
□ Die Feuerstätte entnimmt die Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum, wo über eine<br />
entsprechende Anlagentechnik eine ausreichende Verbrennungsluftzufuhr sichergestellt wird<br />
(z.B. eine Luftklappe in einem außenliegenden Bauteil, welche bei einem Unterdruck im Raum<br />
öffnet).<br />
Hinweise zum Betrieb der Feuerstätte<br />
Zusätzlich zu den Angaben der ausgehändigten Bedienungsanleitung sind aufgrund der<br />
ausgeführten Sonderlösung folgende Punkte bei Betrieb der Feuerstätte zu beachten:<br />
Bestätigungen<br />
Bestätigung des Errichters / Herstellers der Feuerstätte<br />
Hiermit wird bestätigt, dass die Vorgaben der ÖNORM B8311 „Installation und Errichtung<br />
von häuslichen Feuerstätten“ eingehalten werden.<br />
Ort, Datum, Unterschrift und Stempel des Errichters/Herstellers<br />
Bestätigung des Betreibers / Eigentümers<br />
Hiermit wird bestätigt, dass eine Erklärung der Sonderlösung zur Verbrennungsluft-zufuhr<br />
durch den Errichter/Hersteller der Feuerstätte erfolgte. Die Betriebsweise und die Maßnahme<br />
für eine ausreichende Verbrennungsluftzufuhr für die Feuerstätte wurden verstanden.<br />
Ort, Datum und Unterschrift des Betreibers/Eigentümers<br />
Bestätigung des öffentlich zugelassenen Rauchfangkehrers<br />
Hiermit wird bestätigt, dass die Vereinbarung für Sonderlösung für die Verbrennungsluftzufuhr<br />
nach ÖNORM B8311 „Installation und Errichtung von häuslichen Feuer-stätten“ zur<br />
Kenntnis genommen wird.<br />
Ort, Datum, Unterschrift und Stempel des öffentlich zugelassenen Rauchfangkehrers<br />
Bild 1: Zweite Seite der Vereinbarung für Sonderlösungen<br />
Tabelle 1: Beispiele von Volumenströmen von luftabsaugenden Anlagen<br />
Alle Anforderungen der ÖNORM<br />
B8311 sind im Merkblatt 5 „Verbrennungsluftzufuhr“<br />
beschreiben. Das Merkblatt<br />
kann unter https://www.kachelofenverband.at/technische-merkblaetter/<br />
runtergeladen werden.<br />
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Für den Praktiker bedeutet dies den Einbau<br />
von Sicherheitseinrichtungen wie eine<br />
Abluftsteuerung (=Fensterschalter) oder einen<br />
4 Pa Differenzdruckwächter, welche einen<br />
Betrieb der raumluftabsaugenden Anlagen<br />
nur bei ausreichend nachströmender<br />
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SCHWERPUNKTE AKTUELL & WISSENSWERT & REPORTAGEN<br />
Bild 2: mögliches Szenario bei raumluftabsaugenden Anlagen in Kombination mit Feuerstätten bei<br />
dichten Gebäudehüllen nach Sanierung.<br />
Bild 3: Verbrennungsluftleitung zum Ofen unter<br />
dem Estrich bei Sanierung Wohngebäude.<br />
Fotos: © Harald Müller<br />
Foto: © Martin Greisberger<br />
Bild 4: Automatische Fensterkippeinrichtung zur Zuluftversorgung gesteuert<br />
durch die Abbrandsteuerung.<br />
Bild 5: Detail automatische Fensterkippeinrichtung.<br />
Zuluft zulassen. Eine weitere Möglichkeit<br />
wäre, die raumluftabsaugenden Anlagen<br />
gemeinsam mit der Feuerstätte einer 4 Pa<br />
Messung zu unterziehen. Wie vorher beschrieben,<br />
ist es schon schwierig, den Test<br />
positiv für die Feuerstätte zu absolvieren,<br />
geschweige denn in Kombination mit<br />
raumluftabsaugenden Anlagen, welche einen<br />
vielfachen Luftbedarf im Vergleich zu<br />
Feuerstätten aufweisen.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Nach der Sanierung eines Wohngebäudes<br />
ist mit einer Dichtheit wie in einem<br />
Neubau zu rechnen. Es sind daher die gleichen<br />
Maßnahmen hinsichtlich Verbrennungsluftzufuhr<br />
und Sicherheit bei raumluftabsaugenden<br />
Anlagen erforderlich. Wie<br />
hiermit umzugehen ist, regelt die ÖNORM<br />
B8311 „Installation und Errichtung von<br />
häuslichen Feuerstätten“.<br />
Alle Anforderungen der ÖNORM<br />
B8311 sowie weitere Detailangaben zur<br />
Ausführung der Verbrennungsluftzufuhr<br />
sind im Merkblatt 5 „Verbrennungsluftzufuhr“<br />
beschreiben, welches auf der Website<br />
zum Download bereitsteht.<br />
Für Fragen können Sie den Autor<br />
kontaktieren.<br />
AUTOR: ING. RUDOLF HASELBÖCK ist Mitarbeiter<br />
in der Versuchs- und Forschungsanstalt des<br />
Österreichischen Kachelofenverbandes. Zu seinen<br />
Aufgaben gehören Untersuchungen von feuerfesten<br />
Materialien und Werkstoffen, Schulungen<br />
und die Mitarbeit im Technischen Ausschuss des<br />
Verbandes.<br />
8<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE AKTUELL && WISSENSWERT<br />
REPORTAGEN<br />
AKTUELLES AUS DEM KACHELOFENVERBAND<br />
KOB: Nutzungsrechte & Haftungsrisiken<br />
Neben einem umfassenden Dienstleistungsangebot<br />
stellt das Kachelofenberechnungsprogramm<br />
(KOB) als unkomplizierter<br />
gesetzlicher Nachweis für das<br />
Inverkehrbringen von Kachelöfen einen<br />
Grundpfeiler der Tätigkeiten des Österreichischen<br />
Kachelofenverbandes dar. Gemäß<br />
EN 15544 muss für jeden Kachelofen<br />
nachgewiesen werden, dass dieser<br />
den Wirkungsgradanforderungen und den<br />
vorgegebenen Emissionsgrenzwerten entspricht.<br />
Aus aktuellem Anlass beantwortet<br />
Dr. Schiffert an dieser Stelle Fragen zu<br />
den Nutzungsbedingungen und nimmt zu<br />
Unklarheiten in diesem Zusammenhang<br />
Stellung.<br />
kR: Was zeichnet das KOB aus?<br />
Dr. Schiffert: Die ursprüngliche Idee war<br />
– und ist es auch heute noch – die Kompetenz<br />
beim jeweiligen Hafner zu belassen.<br />
Deshalb ist das Programm so ausgelegt,<br />
dass möglichst viele Hafner es verwenden.<br />
Daher stand die maximale Bedienungsfreundlichkeit<br />
immer im Mittelpunkt.<br />
Wir legen größten Wert auf eine permanente<br />
Weiterentwicklung des Programms:<br />
Der Aufwand für die Betreuung und Neuprogrammierung<br />
liegt pro Jahr im sechsstelligen<br />
Euro-Bereich. Wir werden dabei<br />
intensiv vom Technischen Ausschuss des<br />
Verbandes begleitet, der die Wünsche der<br />
Hafner an uns heranträgt. Wir sind sehr<br />
nahe am Puls und wissen, welche Features<br />
benötigt werden. Bis zur fertigen Umsetzung<br />
neuer Features dauert es ca. ein halbes<br />
Jahr. Ein gutes Beispiel: Die jüngste Neuerung<br />
ist die Berechnungsmöglichkeit von<br />
Kachelöfen mit Herdfunktion – im Unterschied<br />
zur Berechnung des reinen Herdes.<br />
kR: Welchen Support bieten Sie für Anwender<br />
im Umgang mit der Software?<br />
Dr. Schiffert: Das KOB ist das Hauptaufgabengebiet<br />
von unserem Mitarbeiter,<br />
Herrn Ing. Josip Zekic, der auch für den<br />
Support zuständig ist und pro Tag durchschnittlich<br />
10 Anfragen zu verschiedenen<br />
IT-Problemstellungen – auch außerhalb des<br />
KOB - beantwortet. Er bietet ein „Full Service“<br />
rund um die Hafnercomputer und<br />
kann auch bei Virenprogrammen, Schadsoftware,<br />
falsch installierten Dateien und<br />
vielem mehr rasch und unkompliziert helfen.<br />
kR: Welche Probleme gibt es nun mit den<br />
Nutzungsrechten?<br />
Dr. Schiffert: Es hat Fälle gegeben, wo<br />
Hafner für nicht gewerbeberechtigte Kollegen<br />
gerechnet haben. In anderen Fällen<br />
wurden Berechnungen von technischen<br />
Büros und Hafnerbetrieben für andere Hafner<br />
durchgeführt. Das ist natürlich nicht<br />
im Sinne des Erfinders und verstößt klar<br />
gegen die Lizenzbedingungen. Diese können<br />
auf kachelofen.pro unter dem Menüpunkt<br />
„Nutzungsbedingungen“ auch ohne<br />
Login eingesehen werden. Entscheidend<br />
ist, dass Berechnungen für andere nur mit<br />
Zustimmung des KOV und gegen Entgelt<br />
für den KOV - als Inhaber der Urheberrechte<br />
- zulässig sind. Berechnungen für<br />
nicht gewerbeberechtigte Hafner sind aus<br />
unserer Sicht ohnehin ein „No Go“. Das ist<br />
in den Lizenzbedingungen auch ausdrücklich<br />
festgehalten. Wir behalten uns vor, bei<br />
Nichtbeachtung dieser Bedingungen einen<br />
Lizenzentzug vorzunehmen.<br />
kR: Was ist aus Ihrer Sicht der Grund für<br />
eine solche Vorgangsweise?<br />
Dr. Schiffert: Einzelne Hafner wollen sich<br />
die Lizenzgebühren sparen.<br />
kR: Welche Alternative schlagen Sie diesen<br />
Betrieben vor?<br />
Dr. Schiffert: Die Lizenzen für das KOB<br />
gibt es in unterschiedlichen Ausführungen<br />
zu unterschiedlichen Preisen: vom Basicprogramm<br />
zum Einstiegspreis über<br />
Dr. Thomas Schiffert<br />
Mitgliedschaften im Hafnerplus oder<br />
Hafner-allinclusive mit vergünstigten Lizenzgebühren<br />
bis zum Profi-Programm.<br />
Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit,<br />
dass der KOV Berechnungen im<br />
Auftrag einzelner Hafner durchführt: Für<br />
Betriebe mit geringen Fallzahlen bieten wir<br />
einen kostenpflichtigen Planungsservice an.<br />
Die Kosten sind je nach Projekt individuell<br />
und betragen im Bereich von ca. € 200,- für<br />
Berechnungen bis zu ca. € 500,- inkl. technischen<br />
Zeichnungen.<br />
Die unerlaubte Berechnung für andere<br />
Betriebe hat nicht nur Auswirkungen in<br />
Bezug auf die Nutzungsrechte und Urheberrechtsverletzungen,<br />
sondern auch auf<br />
Haftungsfragen.<br />
Dazu nimmt Ing. Kohlroser aus seiner<br />
Sicht als Sachverständiger Stellung.<br />
kR: Wer kann Lizenznehmer werden?<br />
SV Ing. Kohlroser: Lizenznehmer können<br />
nur natürliche Personen mit aktiver Gewerbeberechtigung<br />
des Hafnergewerbes werden.<br />
Das KOB wurde ausschließlich für die<br />
berufliche Tätigkeit im Rahmen des Hafnerhandwerks<br />
und für Hafnerbetriebe entwickelt.<br />
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SCHWERPUNKTE AKTUELL & WISSENSWERT & REPORTAGEN<br />
kR: Verstöße gegen die Lizenzbedingungen<br />
werden direkt mit dem Lizenzentzug<br />
geahndet – ist das nicht ein bisschen<br />
übertrieben?<br />
SV Ing. Kohlroser: Das KOB bietet dem<br />
Hafnerhandwerk eine seriöse Grundlage<br />
mit entsprechenden Rechtsfolgen bei missbräuchlicher<br />
Verwendung: das Berechnungsverfahren<br />
ist europaweit anerkannt<br />
und entspricht den gesetzlichen Anforderungen<br />
für Hersteller von Einzelfeuerstätten<br />
und Raumheizgeräten, die damit die<br />
Möglichkeit haben, individuelle Ausführungen<br />
der Produkte gesetzeskonform umzusetzen<br />
und in Verkehr zu bringen.<br />
Dafür muss ein Nachweis über das ordentliche<br />
Herstellen, Versetzen und Ausführen<br />
des Werkstückes in Verbindung mit der<br />
Berechnung erbracht werden. Wenn die<br />
Berechnung zu einem positiven Ergebnis<br />
führt, kann man eine technische Dokumentation<br />
und ein Typenschild aushändigen.<br />
Unterfertigt werden diese Unterlagen<br />
zu gültigen Urkunden und Dokumenten,<br />
die z.B. einem Typenschein und einem<br />
Zulassungsschein eines Kfz entsprechen.<br />
Mit dem – notwendigen – Unterfertigen<br />
ist nicht nur die Verantwortung für diese<br />
Schriftstücke deklariert, sondern wird auch<br />
die Haftung ein Thema.<br />
kR: Was bedeutet das aus rechtlicher<br />
Sicht?<br />
SV Ing. Kohlroser: Passt die Berechnung<br />
nicht zur Ausführung, haben wir es auch<br />
mit Urkundenfälschung zu tun oder mit<br />
einem Produkt, das die gesetzlichen Anforderungen<br />
nicht oder nicht zur Gänze<br />
erfüllt. Das gilt auch für falsche Angaben<br />
bei Berechnungen und den dadurch verfälschten<br />
Ergebnissen. Grundsätzlich ist<br />
zwischen einem Mangel und einem Schaden<br />
zu unterscheiden. Ein Mangel betrifft<br />
grundsätzlich das fehlerhafte Produkt selbst<br />
- es funktioniert also nicht wie vereinbart.<br />
Ein Schaden ist ein Nachteil, den ein Produkt<br />
verursacht (zum Beispiel: Konstruktionsfehler,<br />
Brandschutzfehler und Folgeschäden).<br />
kR: Mit welchen Folgen ist zu rechnen?<br />
SV Ing. Kohlroser: Es kann das Recht<br />
auf Schadenersatz zur Anwendung kommen.<br />
Laut Gesetzgeber gilt das Recht für<br />
einen Zeitraum von 30 Jahren. Wenn also<br />
jemand für eine dritte Person eine Berechnung,<br />
Konstruktion und Planung durchführt<br />
und nicht zugleich der Hersteller des<br />
Werkstückes ist, haftet er trotzdem persönlich<br />
und uneingeschränkt.<br />
Hier kann es im Schadensfall unter Umständen<br />
zur sogenannten Solidarhaftung<br />
kommen, das heißt: mehrere Personen<br />
haften gemeinsam für den entstandenen<br />
Schaden!<br />
kR: Um welche Summen geht es bei<br />
Schadenersatzforderungen?<br />
SV Ing. Kohlroser.<br />
SV Ing. Kohlroser: Das kann man so nicht<br />
beantworten. Das hängt natürlich immer<br />
vom jeweiligen Schaden und dessen Folgen<br />
ab. Je nach Mangel bzw. Schaden kann es<br />
jedoch bis zur Wiederherstellung einer neuen<br />
Ofenanlage kommen.<br />
kR: Welches Fazit ziehen Sie aus der Diskussion<br />
um die Lizenzbedingungen?<br />
SV Ing. Kohlroser: Das KOB gibt dem<br />
Handwerk die Sicherheit, alles richtig zu<br />
machen: richtig zu berechnen, zu konstruieren,<br />
zu planen und zu bauen. Trotzdem<br />
müssen die User es richtig anwenden, mit<br />
den richtigen Angaben arbeiten und vor<br />
allem das Werkstück dann ordentlich ausführen.<br />
Wir wollen ja schließlich, dass unsere<br />
Kunden lange Freude an ihrem Kachelofen<br />
haben.<br />
NEUES AUS DEM FLIESENVERBAND<br />
Technischer Ausschuss des ÖFV<br />
Wie vom Österreichischen Fliesenverband<br />
nicht anders zu erwarten, wurde der<br />
29. Februar als „zusätzlicher“ Tag für Produktives<br />
genutzt! Der technische Ausschuss<br />
traf sich zu diesem Zweck in Brunn am<br />
Gebirge bei der Firma Mapei. Neben zwei<br />
verliehenen Gütezeichen wurden alle notwendigen<br />
Änderungen bestehender sowie<br />
die Erarbeitung neuer technischer Merkblätter<br />
behandelt und fachlicher Input zu<br />
den aktuellen Arbeitsgruppen im Normwesen<br />
diskutiert.<br />
Der technische Ausschuss des ÖFV zu Gast bei Mapei.<br />
10<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE AKTUELL && WISSENSWERT<br />
REPORTAGEN<br />
NEUES AUS DEM FLIESENVERBAND<br />
ÖFV-Sachverständigensymposium<br />
in Salzburg<br />
Von 14.-15. März 20<strong>24</strong> trafen sich rund<br />
30 österreichische Sachverständige für die<br />
Bereiche Fliese und Ofenbau in Salzburg,<br />
um im Rahmen des jährlichen SV-Symposiums<br />
des Österreichischen Fliesenverbandes<br />
die neuesten Entwicklungen in den<br />
Themenbereichen Technik, Normwesen<br />
und Material zu diskutieren und sich auf<br />
fachlicher Ebene abzustimmen. Die Veranstaltung<br />
ist seit Jahren fixer Bestandteil<br />
des ÖFV-Terminplans und ein wichtiges<br />
Instrument, um eine österreichweit lückenlose<br />
Qualitätssicherung und gemeinsame<br />
Standards unter den gerichtlich beeideten<br />
Sachverständigen sicherzustellen. Nach<br />
Das jährliche SV-Symposium ist ein wichtiges Instrument zur österreichweiten Qualitätssicherung unter<br />
den gerichtlich beeideten Sachverständigen.<br />
zwei arbeitsintensiven und wissensreichen<br />
Tagen ließ man die Veranstaltung bei Speis<br />
und Trank im kollegialen Ambiente ausklingen.<br />
NEUES AUS DEM FLIESENVERBAND<br />
Der Wettlauf um’s<br />
neue Schuljahr<br />
Mit dem Vorliegen der Semesterzeugnisse<br />
beginnt für alle 4. KlässlerInnen erfahrungsgemäß<br />
der hektische Lauf um die Anmeldung in<br />
den weiterführenden Schulen. Der Ceramico<br />
Campus, die Landesfachschule für Fliese, Keramik<br />
und Ofenbau, ist hier keine Ausnahme.<br />
Mit Hochdruck wird die Werbetrommel gerührt,<br />
die eingereichten Zeugnisse sondiert und<br />
Schnuppertage vereinbart bzw. Schulbesichtigungen<br />
durchgeführt, um junge Menschen für<br />
das Handwerk zu begeistern! Im Herbst fällt der<br />
Startschuss für den neuen Jahrgang der Star-<br />
Fachkräfte von morgen! Da sich die Schule inzwischen<br />
internationalem Zulauf erfreut, ist die<br />
Anzahl der Plätze begrenzt! Allen, die Interesse<br />
an einer vielversprechenden beruflichen Zukunft<br />
als HafnerIn, KeramikerIn oder Platten- und<br />
Fliesenlegerin haben, sei gesagt: Verpass nicht<br />
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4 l 20<strong>24</strong> 11
SCHWERPUNKTE AKTUELL & WISSENSWERT & REPORTAGEN<br />
NEUES AUS DEM FLIESENVERBAND<br />
Alles neu macht der Mai<br />
Mit dem Frühlingsbeginn startet auch<br />
die nächste Phase der Erneuerung am Ceramico<br />
Campus in Stoob. Es wird fleißig<br />
aussortiert, katalogisiert und ausgelagert,<br />
um den Zeitplan für den Mitte des Jahres<br />
startenden Abriss des Schul- bzw. Haupt-<br />
gebäudes einzuhalten. Während die alte<br />
Werkstätte weiterhin in Betrieb bleibt bis<br />
die neue Werkstätte am Standort des alten<br />
Hauptgebäudes errichtet wurde, wurde in<br />
den letzten Monaten mit Hochdruck nach<br />
geeigneten Lagerflächen und Ausweichquartieren<br />
in Schulnähe gesucht, um für<br />
die Dauer der Bautätigkeit einen reibungslosen<br />
Verwaltungs- und Unterrichtsablauf<br />
zu gewährleisten.<br />
BUNDESVERBAND KERAMISCHE FLIESEN E.V.<br />
Antidumping-Zölle auf Fliesenimporte<br />
aus China verlängert<br />
Die Europäische Kommission hat die<br />
weitere Geltung von Antidumping-Zöllen<br />
auf die Einfuhren von Keramikfliesen, die<br />
in der Volksrepublik China hergestellt wurden,<br />
für weitere fünf Jahre bestätigt. Die<br />
Antidumping-Strafzölle betragen zwischen<br />
13,9 % (für Produkte eines Unternehmens)<br />
und bis zu 69,7 % (für die meisten Unternehmen).<br />
Der Bundesverband <strong>Keramische</strong><br />
Fliesen e. V. (BKF) begrüßt den Beschluss<br />
der Europäischen Kommission und sieht<br />
darin einen wichtigen Beitrag für fairere<br />
Wettbewerbsbedingungen auf dem deutschen<br />
und europäischen Markt.<br />
Das Verfahren wurde auf Antrag des europäischen<br />
Herstellerverbandes CET, dem<br />
der BKF neben anderen Verbänden angehört,<br />
eingeleitet. Anlass waren die intensiven<br />
Exportbemühungen der Hersteller in<br />
der Volksrepublik China, wie sie zunehmend<br />
auch von anderen Herstellern aus<br />
Fernost und Indien festgestellt werden.<br />
Ausgenutzt werden nicht nur Kostenvorteile<br />
aufgrund niedriger Energie-, Personalund<br />
Umweltkosten, die wiederum auf extrem<br />
niedrigen Umweltstandards beruhen,<br />
sondern vor allem und oft, wie bei Importen<br />
aus China und Indien ausdrücklich<br />
festgestellt wurde, aufgrund unfairer Wettbewerbspraxis,<br />
wie z. B. staatlicher Exportunterstützung.<br />
Die EU-Kommission hat die Antidumping-Zölle auf Fliesenimporte aus China um weitere<br />
5 Jahre verlängert.<br />
Dementsprechend hat die Europäische<br />
Kommission als Ergebnis der Untersuchung<br />
Dumping festgestellt, also unfaire<br />
Wettbewerbspraktiken, die den europäischen<br />
Wirtschaftszweig im Falle einer<br />
Aufhebung der Maßnahmen schwer schädigen<br />
würden. Nach Einschätzung des<br />
Bundesverbands <strong>Keramische</strong> Fliesen e. V.<br />
beeinträchtigen die vorgeschlagenen Maßnahmen<br />
die Interessen der Konsumenten<br />
nicht, wie Patrick Schneider, Vorsitzender<br />
des Bundesverbands, erläutert: „Aktuell ist<br />
der deutsche Fliesenmarkt von Überkapazitäten<br />
geprägt, so dass weder eine Verknappung<br />
der Waren noch Preisnachteile, die<br />
nicht auf unfairer Praxis beruhen, zu befürchten<br />
sind“.<br />
Davon abgesehen haben die Schutzmaßnahmen<br />
einen positiven Nebeneffekt für<br />
den hiesigen Arbeitsmarkt und für Endkunden:<br />
Deutsche Hersteller sichern Arbeitsplätze<br />
in strukturschwachen Regionen<br />
des Landes und produzieren sowohl unter<br />
ökologischen als auch sozialen Gesichtspunkten<br />
vorbildlich. So können sich Bauherren<br />
und Sanierer auch ganz ohne ein<br />
„Lieferkettengesetz“ darauf verlassen, unter<br />
sozial fairen Bedingungen, klimafreundlich<br />
und ökologisch unbedenklich produzierte<br />
Fliesen zu kaufen.<br />
Foto: Adobe Stock | M Johannsen<br />
12<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE AKTUELL && WISSENSWERT<br />
REPORTAGEN<br />
LANDESINNUNG VORARLBERG<br />
Josefi-Tag im Kloster Mehrerau<br />
Foto: LI Vorarlberg<br />
Am vergangenen Josefitag versammelten<br />
sich die Teilnehmer des 334. Vorarlberger<br />
Hafner Stammtisches zu einem besonderen<br />
Anlass im Kloster Mehrerau. Traditionell<br />
wird dieser Tag nicht nur als Jahresstart der<br />
Stammtische genutzt, sondern auch mit einer<br />
Andacht und einer Klosterbesichtigung<br />
verbunden. Zu Beginn fanden sich die Teilnehmer<br />
zu einer Andacht zusammen, um<br />
gemeinsam innezuhalten und dem Josefitag<br />
entsprechend zu gedenken. Es war ein bewegender<br />
Moment der Einkehr und des gemeinsamen<br />
Gebets, der daran erinnerte, die<br />
Werte und Traditionen, die die Gemeinschaft<br />
der Hafner verbinden, zu wahren<br />
und zu pflegen. Dieses Mal hatten die Teilnehmer<br />
das Privileg, das Kloster Mehrerau<br />
zu besuchen. Dabei konnten sie nicht nur<br />
Abt Vincenz führte die Teilnehmer persönlich durch das Kloster Mehrerau.<br />
die beeindruckenden Schätze an alten Öfen<br />
bewundern, sondern auch interessante Einblicke<br />
in das Klosterleben gewinnen. Die<br />
Führung wurde von Abt Vincenz persönlich<br />
geleitet, was dem Ereignis eine ganz<br />
besondere Note verlieh.<br />
Grüner Veltliner ist nicht gleich Grüner Veltliner. Das zeigt mir vor<br />
allem die Verkostung der vier verschiedenen Grünen Veltliner vom<br />
Weingut Peter Paradeiser aus dem Wagram. Die Böden, wo die<br />
Reben stehen, sind immer gleich, denn im Wagram ist vor allem<br />
Löss vorherrschend. Und alle vier Weine wurden im Stahltank<br />
ausgebaut. Und trotzdem sind alle vier total unterschiedlich und<br />
in keinster Weise vergleichbar.<br />
Aber wo liegt dann der Unterschied? Erntezeitpunkt, Lagerdauer,<br />
Alter der Rebanlage und Art des Veltliner Klons. Cool oder? Ich<br />
bin ehrlich gesagt sehr beeindruckt, wie viele Spielarten es da<br />
gibt. Denn erstaunlicherweise sind auch die Säurewerte bei allen<br />
vieren fast identisch und auch beim Restzucker sind jeweils zwei<br />
Weine exakt gleich.<br />
Ich würde Euch daher hiermit sehr gerne das Kostpaket dieser 4 Bio Weine ans Herz legen, denn die<br />
Preise (€ 6,50 - 8,50) sind mehr als fair und das Vergleichsverkosten echt eine Bereicherung.<br />
Foto: deutsche-steinzeug.de/Fotobonn<br />
Mir persönlich gefällt „Alte Reben" am besten, da er mit seinen exotischen und Muskat Noten, dem<br />
deutlichen Pfeffer und einer seidigen Textur aus der Serie heraussticht. Dieser Wein ist 12 Monate gereift.<br />
Die „Schwarze Katze" hingegen finde ich sehr klassisch, würzig und frisch, ein schöner mineralischer<br />
Terrassenwein. Der „Alte Franz" kommt von 80 Jahre alten Rebstöcken, liegt von den Aromen her<br />
auf der Sonnenseite - also gelbfruchtig, man merkt die Kraft und Konzentration der Trauben, die besonders<br />
viel Ausdauer geben. Der vierte im Bunde ist „Sternenstaub", der kompakt und geschliffen den Geschmack<br />
eines typischen Grünen Veltliners zeigt. „Schwarze Katze“ und „Alter Franz“ wurden jeweils mit<br />
gold bei den international organic wine awards ausgezeichnet!<br />
Viel Spaß beim Durchkosten wünscht Euch corni.winelover!<br />
4 l 20<strong>24</strong> 13
SCHWERPUNKTE AKTUELL & WISSENSWERT & REPORTAGEN<br />
BUNDESINNUNG<br />
Neue Einschränkungen bei Sachbezugsbefreiung<br />
von Spezial- und Montagefahrzeugen<br />
ALLGEMEIN:<br />
Die Sachbezugswerteverordnung in Österreich<br />
regelt die steuerliche Behandlung<br />
von Fahrzeugen, die von Arbeitgeber:innen<br />
für Mitarbeiter:innen zur Verfügung gestellt<br />
werden und auch privat genutzt<br />
werden können bzw. definiert, wie dieser<br />
steuerliche Vorteil zu bewerten ist. Die Regelungen<br />
sehen vor, dass der Sachbezug anhand<br />
des CO2-Ausstoßes des Fahrzeugs berechnet<br />
wird (2% oder 1,5% der jeweiligen<br />
Anschaffungskosten), wobei für Elektrofahrzeuge<br />
ein Sachbezug von 0% der Anschaffungskosten,<br />
bis zu einem Höchstbetrag<br />
von 48.000 Euro, angesetzt wird. Bei<br />
Fahrzeugen, die nur geringfügig privat genutzt<br />
werden, kann unter gewissen Voraussetzungen<br />
nur der halbe Sachbezugswert<br />
zur Anwendung kommen. Dies erfordert<br />
den Nachweis, dass die Privatnutzung nicht<br />
500 Kilometer pro Monat übersteigt.<br />
AUSNAHMEN FÜR „SPEZIAL- UND<br />
MONTAGE-FAHRZEUGE“:<br />
Eine wesentliche Neuerung betrifft die<br />
Behandlung von Spezial- und Montagefahrzeugen.<br />
In den Lohnsteuerrichtlinien<br />
des Finanzministeriums ist seit vielen Jahren<br />
vorgesehen, dass in der Lohnverrechnung<br />
kein Sachbezug anzusetzen ist, wenn<br />
es sich um „Spezialfahrzeuge“ handelt, die<br />
auf Grund ihrer Ausstattung eine andere<br />
private Nutzung praktisch ausschließen<br />
(z.B. Montagefahrzeuge mit fest verbauter<br />
Werkbank). Hervorzuheben ist, dass die<br />
Finanzverwaltung bei Transportern nicht<br />
grundsätzlich von einer Steuerbefreiung<br />
ausgeht. Für die Sachbezugsbefreiung von<br />
Montagefahrzeugen müssen jedenfalls Regale<br />
oder etwa eine Werkbank fest im Fahrzeug<br />
verbaut bzw. installiert sein.<br />
Die jüngsten Änderungen beschränken<br />
diese Befreiung nun jedoch wesentlich. Der<br />
Lohnsteuerrichtlinien-Wartungserlass 2022<br />
hat in Zusammenhang mit Spezialfahrzeugen<br />
eine Einschränkung insoweit gebracht,<br />
als darin explizit festgehalten wird, dass<br />
Spezialfahrzeuge nur dann keinen Sachbezug<br />
auslösen, wenn sie ausschließlich<br />
für die Fahrtstrecke Dienstort – Wohnort<br />
privat verwendet werden (können). Sollte<br />
das Spezial- bzw. Montagefahrzeug anderweitig<br />
privat genutzt werden, ist hingegen<br />
ein Sachbezug nach allgemeinen Vorgaben<br />
zu berechnen. In Zukunft wird daher ein<br />
Nachweis erforderlich sein, dass das jeweilige<br />
Spezialfahrzeug nicht privat genutzt<br />
wird, wobei ein Fahrtenbuch unter anderem<br />
als geeignetes Mittel angesehen wird.<br />
BEWEISERBRINGUNG IN DER PRAXIS:<br />
Grundsätzlich wird die Führung eines<br />
Fahrtenbuchs empfohlen, um nachweisen<br />
zu können, dass die Montagefahrzeuge,<br />
abgesehen von der Wegstrecke Dienstort<br />
– Wohnort, tatsächlich nicht für andere<br />
private Zwecke der Arbeitnehmer:innen<br />
benutzt wurden. Dies kann jedoch entfallen,<br />
wenn der Umstand, dass nicht privat<br />
mit dem Spezialfahrzeug gefahren wird, auf<br />
eine andere Art – z.B. durch ein schriftliches<br />
Verbot über Privatfahrten (Privatnutzungsverbot)<br />
mit dem Spezialfahrzeug und<br />
durch ein nachweisliches Zurückstellen der<br />
Fahrzeuge am Betriebsgelände nach Dienstschluss<br />
– bewiesen werden kann. Das bedeutet<br />
umgekehrt allerdings, dass allein ein<br />
schriftliches Nutzungsverbot ohne Kontrolle<br />
in der Regel nicht ausreicht.<br />
Liegt also kein Fahrtenbuch vor, darf das<br />
Finanzamt zwar nicht automatisch davon<br />
ausgehen, dass das Fahrzeug privat genutzt<br />
wird. In diesem Fall erfolgt allerdings eine<br />
Beweiswürdigung im konkreten Einzelfall.<br />
Dabei können beispielsweise die folgenden<br />
Faktoren eine Rolle spielen:<br />
• Marke und Ausstattung des KFZ (z.B.<br />
Klein-LKW, Klein-Bus)<br />
• (vorzugsweise schriftliches) Privatnutzungsverbot<br />
durch den Arbeitgeber,<br />
mit/ohne dessen Kontrolle<br />
• Vorhandene andere KFZ im Haushalt<br />
des Arbeitnehmers<br />
• Anzahl der gesamt gefahrenen Kilometer<br />
• Entfernung der Einsatzorte<br />
• Anzahl der Auswärtseinsätze<br />
• Art der Tätigkeit<br />
• Montagebericht und<br />
• Reisekostenaufzeichnungen<br />
Abgesehen davon muss ein Fahrtenbuch<br />
auch dann grundsätzlich nicht geführt werden,<br />
wenn es sich bei den Spezialfahrzeugen<br />
um Elektrofahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß<br />
von 0,00g handelt.<br />
FAZIT:<br />
Durch die Neuausrichtung der Finanzverwaltung<br />
entsteht für Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer ein gesteigerter administrativer<br />
Aufwand im Umgang mit Spezial-<br />
und Montagefahrzeugen, da nun die<br />
Dokumentation durch Fahrtenbücher unumgänglich<br />
scheint. Mit diesen Fahrtenbüchern<br />
soll nachgewiesen werden, dass<br />
arbeitgebereigene Fahrzeuge abseits der<br />
Fahrten zwischen Dienstort und Wohnort<br />
nicht für andere private Zwecke genutzt<br />
werden. Angesichts der zunehmend strengen<br />
Überprüfungspraxis bei Lohnabgabenprüfungen<br />
ist die sorgfältige Führung dieser<br />
Fahrtenbücher von großer Bedeutung.<br />
14<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE AKTUELL && WISSENSWERT<br />
REPORTAGEN<br />
LANDESINNUNG OBERÖSTERREICH<br />
Alles Fliese<br />
Am 4. April 20<strong>24</strong> fand der Relaunch des<br />
Branchensymposiums der Landesinnung<br />
Oberösterreich im Wifi Linz statt. Die Veranstaltung<br />
unter dem neuen Titel „Alles<br />
Fliese – News/Technik/Info“ richtete sich<br />
exklusiv an Fliesenleger. Rund 40 Fliesenleger<br />
aus Oberösterreich erhielten spannende<br />
Informationen aus erster Hand. DI Anita<br />
Wolf informierte unter dem Titel „Fliesenverband<br />
hautnah“ über Angebote und<br />
aktuelle Projekte des Fliesenverbandes. Sie<br />
stellte die neuen Merkblätter TMB 5 „Fliesenverlegung<br />
am Boden im Außenbereich“<br />
und TMB 7 „Großformatige keramische<br />
Belagselemente für Wand und Boden im<br />
Innenbereich“ vor.<br />
SV Reinhard Hirtl und KommR Peter<br />
Böckl informierten die Teilnehmer über die<br />
von den Sachverständigen gefassten Grundsatzbeschlüsse<br />
und deren Auswirkung auf<br />
die Begutachtungspraxis sowie anhand von<br />
konkreten Schadensfällen wie diese vermieden<br />
werden können.<br />
Als neue Lehrlingswartin der Landesinnung<br />
Oberösterreich wurde im Rahmen<br />
dieser Veranstaltung Frau Andrea Wegel-<br />
Wöhrer vorgestellt.<br />
Im Rahmen der Veranstaltung „Alles Fliese“ erhielten oberösterreichische Fliesenleger exklusiv spannende Informationen aus erster Hand.<br />
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59<br />
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60<br />
BALIBRO WN<br />
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4 l 20<strong>24</strong> 15
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Traditionelles Handwerk auf Social Media<br />
In der dynamischen Welt des digitalen<br />
Fortschritts stehen traditionelle Handwerksberufe<br />
wie das Fliesenlegen und<br />
Hafnern vor der spannenden Herausforderung,<br />
ihre Jahrhunderte alten Fertigkeiten<br />
in die virtuelle Arena sozialer Medien zu<br />
übertragen. Kein Handwerksmeister sollte<br />
jedoch die Kraft unterschätzen, die ein<br />
starker Social Media-Auftritt für die eigene<br />
Marke und damit für die Zukunft des<br />
Betriebs bedeutet.<br />
Wir möchten Ihnen heute aufzeigen,<br />
dass Social Media mehr als<br />
nur ein Schaufenster ist. Es ist<br />
ein Werkzeugkasten voller Chancen, die eigene<br />
Marke lebendig zu gestalten und aktiv<br />
mit Ihrer Zielgruppe zu kommunizieren,<br />
die von potenziellen Lehrlingen und neuen<br />
Mitarbeiter:innen bis hin zu neuen Kunden<br />
reicht. Für das Fliesen- und Hafnerhandwerk<br />
kann dies bedeuten, die Qualität<br />
und Sorgfalt, die in jeden Handgriff fließt,<br />
durch kreative Inhalte wie Projektvorstellungen,<br />
Kundenerfahrungen und Einblicke<br />
hinter die Kulissen zu demonstrieren.<br />
DURCHDACHTE INHALTSPLÄNE<br />
verwandeln wahllose Posts in eine wohl<br />
überlegte, markenverstärkende Kommunikationsstrategie.<br />
Ein gut durchdachter<br />
Redaktionsplan ist von entscheidender<br />
Bedeutung. Ein solcher Plan dient dazu,<br />
veröffentlichte Inhalte auf den sozialen<br />
Kanälen zu strukturieren, die Markenbotschaft<br />
zu schärfen und die Zielgruppenansprache<br />
zu optimieren. Durch systematisches<br />
Vorgehen in der Inhaltsplanung<br />
können Beiträge thematisch und zeitlich<br />
passend ausgerollt werden, um die maximale<br />
Wirkung zu erreichen.<br />
Dazu geschickt eingesetztes Storytelling<br />
kann Ihr Handwerk und Ihre Hingabe in<br />
fesselnde Geschichten verwandeln und eine<br />
persönliche Verbundenheit zu Ihrer Marke<br />
schaffen, die weit über den Bildschirm<br />
hinausreicht. Mit der richtigen Strategie<br />
werden aus Followern Fans und aus Fans<br />
Kunden.<br />
DIE PERFEKTE FLIESE AUF SOCIAL MEDIA<br />
Die Sichtbarkeit in den sozialen Medien<br />
ist wie das Verlegen einer perfekten Fliese<br />
– sorgfältige Planung und fachmännische<br />
Ausführung sind der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Die zeitliche Investition in eine digitale<br />
Präsenz lohnt sich, um die eigene Sichtbarkeit<br />
zu erhöhen und die Arbeitgebermarke<br />
zu stärken. Durch die Interaktion<br />
mit der Community entsteht ein Dialog,<br />
der mehr als nur Likes generiert – er schafft<br />
Beziehungen.<br />
RECHTLICHES AUF SOCIAL MEDIA<br />
Wie auf jeder Website haben Sie auch<br />
auf Ihren Social Media Profilen als Unternehmen<br />
die Pflicht, ein Impressum anzuführen.<br />
Ohne diesem machen Sie sich<br />
strafbar. Beachten Sie ebenfalls Bild-/Video-<br />
und Musikrechte. Als Unternehmensaccount<br />
dürfen Sie nur lizenzfreie Musik<br />
verwenden oder diese käuflich erwerben.<br />
Sie möchten die Logo’s der einzelnen Social<br />
Media Kanäle für Ihre Werbung nutzen?<br />
Dann achten Sie hier ebenfalls auf die ak-<br />
Foto: Envato<br />
Foto: Envato<br />
16<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
tuellen Bestimmungen. Jede Social Media<br />
Plattform hat diese veröffentlicht.<br />
TIPP – PROFILCHECK<br />
Sie sind mit Ihrem Unternehmen bereits<br />
auf einer der Social Media Plattformen?<br />
Dann machen Sie einen kurzen Profilcheck.<br />
• Ist Ihr Unternehmensname klar<br />
erkennbar?<br />
• Nutzen Sie dieselben Farben, wie in<br />
Ihrem Logo und restlichen Marketing<br />
Auftritt?<br />
• Haben Sie einen Steckbrief bzw. eine<br />
Info hinterlegt?<br />
• Sind Ihre Kontaktdaten gut sichtbar?<br />
• Haben Sie ihr Impressum angeführt?<br />
GEH‘ DOCH<br />
MAL RAUS!<br />
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Du bist Garten- und Landschaftsbauer<br />
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DIGITALE TRANSFORMATION –<br />
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Die digitale Transformation im Handwerk<br />
schreitet jeden Tag voran: stellen Sie als<br />
Betrieb sicher, dass Sie in diesem Wandel<br />
nicht nur mithalten, sondern als Vorreiter<br />
agieren können. So wird Ihr traditionsreiches<br />
Handwerk mit Hilfe modernster<br />
Online Marketing Strategien auch in Zukunft<br />
gut sichtbar sein.<br />
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Marketing Agentur „fresh inspire“ und zertifizierte<br />
Beraterin im Rahmen der Digitalisierungsinitiative<br />
KMU Digital. Die Agentur unterstützt Betriebe bei<br />
der Entwicklung und Umsetzung einer maßgeschneiderten<br />
Online-Marketing-Strategie von der<br />
Konzeption einer attraktiven Webseite bis zur kontinuierlichen<br />
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4 l 20<strong>24</strong><br />
17
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Das Video.
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Die Mannschaft von BRUNNER:<br />
Ideen und nützliche Innovationen, die das Handwerk bewegen.<br />
Gestern, heute – und natürlich auch morgen.
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
CYBERSECURITY<br />
Wo beginnen und wo aufhören? Teil 2<br />
In der letzten Ausgabe haben wir uns der<br />
Fragestellung gewidmet, welche Risiken<br />
heutzutage beim Betrieb von Informations-Infrastrukturen<br />
zu beachten sind.<br />
Als wichtiges Hilfsmittel zur Evaluierung<br />
oder Planung von Informationsverbünden<br />
wurde auf den IT-Grundschutz des deutschen<br />
Bundesamtes für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik (BSI)[1] verwiesen,<br />
insbesondere auf die „IT-Grundschutz-Methodik“<br />
gem. BSI-Standard 200-2 und das<br />
IT-Grundschutz-Kompendium. Nun wollen<br />
wir dies etwas näher beleuchten und auf<br />
die Anwendbarkeit in der Praxis eingehen.<br />
Das Grundschutz-Modell besteht in<br />
der aktuellen Fassung aus insgesamt 111<br />
Bausteinen in 10 Schichten [2]. „Prozessbausteine“<br />
umfassen die Bausteine ISMS<br />
(Managementsysteme für Informationssicherheit),<br />
ORP (Organisation und Personal),<br />
CON (Konzepte und Vorgehensweisen),<br />
OPS (Betrieb), DER (Detektion und<br />
Reaktion). Die „Systembausteine“ wiederum<br />
bestehen aus den Bausteinen APP (Anwendungen<br />
und Dienste), SYS (IT-Systeme<br />
des Informationsverbunds), IND (Sicherheitsaspekte<br />
industrieller IT), NET (Netzverbindungen<br />
und Kommunikation) sowie<br />
INF (Aspekte der infrastrukturellen bzw.<br />
bautechnischen Sicherheit). Weiters enthält<br />
das Grundschutzkompendium noch einen<br />
umfangreichen Gefahrenkatalog aus aktuell<br />
47 Bedrohungen.<br />
Dabei wird zwischen Basis-, Standard-<br />
und Kern-Absicherung unterschieden.<br />
Während die empfohlene Standard-<br />
AUTOR<br />
Mag. Ing. Gottfried Schlttenkopf<br />
Geschäftsführer I-SYSTEMS<br />
IT-Service GmbH<br />
Betreut und beratet seit 25 Jahren<br />
Unternehmen beim Aufbau, dem<br />
Betrieb und der Absicherung von<br />
IT-Umgebungen.<br />
I-SYSTEMS IT-Service GmbH<br />
Sellrainer Straße 3<br />
6175 Kematen in Tirol<br />
Tel. +43 (0) 512 566961 20<br />
eMail office@iits.at<br />
www https://www.i-systems.at<br />
Absicherung im Wesentlichen die klassische<br />
IT-Grundschutz-Vorgehensweise darstellt,<br />
Abbildung 1: Checklisten-Beispiel (Auszug) mit Anforderungen aus dem System-Baustein NET [3]<br />
20<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
um eine umfassende Absicherung zu erreichen,<br />
bietet die Basis-Absicherung als<br />
Einstieg eine breite, grundlegende Erstabsicherung.<br />
Alternativ kann mit der Kern-<br />
Absicherung eine Institution als Einstieg<br />
besonders wichtige Geschäftsprozesse und<br />
Ressourcen (sogenannte „Kronjuwelen“)<br />
zeitnah schützen. Somit sind Basis- bzw.<br />
Kernabsicherung primär für Unternehmen<br />
interessant, die noch am Beginn der<br />
Umsetzung des Grundschutzes stehen, um<br />
schnellstmöglich die größten Risiken abzusichern<br />
wollen. Mittelfristig ist es jedoch<br />
dringend empfohlen, eine umfassendere<br />
Standard-Absicherung anzustreben.<br />
AUFBAU DER BAUSTEINE<br />
Die Bausteine des Grundschutzes sind<br />
alle nach dem gleichen Schema aufgebaut.<br />
Es wird mit einer Zielsetzung und Abgrenzung<br />
begonnen, dann die spezifische Gefährdungslage<br />
beschrieben. Weiters werden<br />
die Basis-Anforderungen aufgelistet, gefolgt<br />
von den Anforderungen, die darüber hinaus<br />
für die umfangreichere Standard-<br />
Absicherung erforderlich sind. Außerdem<br />
wird teilweise noch die „Anforderung bei<br />
erhöhtem Schutzbedarf“ aufgeführt.<br />
Die jeweiligen Prüfaspekte sind mit<br />
zwingenden Modalverben („muss“ / „darf<br />
nur“ / „darf nicht“ / „darf kein“), Kriterien<br />
mit Abwägungsspielraum hingegen<br />
mit „sollte“ bzw. „sollte nicht“ beschrieben.<br />
Parallel dazu bietet das BSI auf der<br />
Webseite dazu passende Checklisten (siehe<br />
Abbildung 1).<br />
VORGEHENSWEISE<br />
QUELLEN<br />
[1] https://www.bsi.bund.de/DE/<br />
Themen/Unternehmen-und-Orga-<br />
nisationen/Standards-und-Zertifi-<br />
zierung/IT-Grundschutz/it-grund-<br />
schutz_node.html, abgerufen am<br />
29.02.20<strong>24</strong><br />
[2] Bundesamt für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik; IT-Grundschutz-<br />
Kompendium, 2023, Schichtenmodell<br />
und Modellierung, S. 1<br />
[3] https://www.bsi.bund.de/<br />
SharedDocs/Downloads/DE/BSI/<br />
Grundschutz/Kompendium/ checklisten_2023.html,<br />
abgerufen am<br />
29.02.20<strong>24</strong><br />
[4] Bundesamt für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik; BSI-Standard<br />
200-2 IT-Grundschutz-Methodik,<br />
2017, S.66<br />
Der BSI-Standard 200-2 umfasst detaillierte<br />
Vorgehensweisen. Ein Grobüberblick<br />
soll hier am Beispiel der Standard-Absicherung<br />
dargestellt werden (Abbildung 2).<br />
Nach Festlegung des Geltungsbereiches<br />
(zB Infrastruktur, IT-Systeme, etc. gemäß<br />
Bausteinen) wird eine Strukturanalyse des<br />
Ist-Zustandes durchgeführt. Dann erfolgt<br />
eine Schutzbedarfsfeststellung (Kategorien<br />
„normal“, „hoch“, „sehr hoch“). Bei normalem<br />
Schutzbedarf sind die Maßnahmen<br />
nach IT-Grundschutz im Allgemeinen ausreichend<br />
und angemessen. Nun erfolgt ein<br />
erster Soll-Ist-Vergleich (anhand der Anforderungen<br />
je Baustein) mit dem Ziel,<br />
entbehrliche Anforderungen auszuscheiden.<br />
Weiters können hier im Falle von ggf.<br />
erhöhtem Schutzbedarf einzelner Bereiche<br />
zusätzliche Risikoanalysen durchgeführt<br />
werden (näheres hierzu beschreibt der BSI-<br />
Standard 200-3: Risikomanagement).<br />
Nach der Konsolidierung der Ergebnisse<br />
wird der eigentliche Grundschutz-Check<br />
durchgeführt. Hierbei wird geprüft, ob die<br />
jeweiligen Anforderungen ausreichend erfüllt<br />
sind. Falls nicht, werden daraus Maßnahmen<br />
abgeleitet und umgesetzt. Diese<br />
sollten im Rahmen einer kontinuierlichen<br />
Überprüfung (Audits, Einholung von<br />
Rückmeldungen, zeitliche Veränderung<br />
der Anforderungen, etc.) und Verbesserung<br />
wieder evaluiert werden und in die Weiterentwicklung<br />
des Informationssicherheits-<br />
Managementsystems einfließen, wodurch<br />
sich der Kreis wieder schließt.<br />
Abbildung 2: Sicherheitskonzeption nach der Vorgehensweise der Standard-Absicherung [4]<br />
FAZIT<br />
Angemessene und umfassende Informationssicherheit<br />
geht heute über das leider<br />
immer noch häufig anzutreffenden „Firewall<br />
+ Virenschutz + Backup = ausreichender<br />
Schutz“-Verständnis hinaus und<br />
aufgrund der Komplexität und dem inzwischen<br />
enormen Umfang des Themas ist<br />
es schwierig, alle möglichen Risiken und<br />
Anforderungen im Blick zu behalten. Die<br />
Frage nach dem „wo beginnen“ und „wo<br />
aufhören“ ist allgegenwärtig. Hier stellt der<br />
IT-Grundschutz aufgrund seiner Methodik<br />
und den detaillierten Anforderungen ein<br />
wertvolles Hilfsmittel dar, sowohl bei der<br />
Planung eines neuen, als auch bei der permanenten<br />
Evaluierung eines bestehenden<br />
Informationsverbundes.<br />
4 l 20<strong>24</strong><br />
21
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
PROGETTO FUOCO 20<strong>24</strong><br />
Trends und Neuheiten, Teil 1<br />
In Verona mischen sich Kultur, Design und<br />
italienische Lebensart mit einer leistungsfähigen<br />
Wirtschaft. All diese Attribute<br />
gelten auch für das, was dort jährlich auf<br />
der Feuerstättenmesse „Progetto Fuoco"<br />
gezeigt wird. Wir haben die Neuheiten für<br />
Sie zusammengetragen.<br />
Vorab noch ein, zwei Sätze zur diesjährigen<br />
Messe generell. Der erste<br />
Eindruck war: Solange es die Progetto<br />
Fuoco in dieser Form gibt, brauchen<br />
wir uns um die Zukunft der Holzfeuerung<br />
keine existenziellen Sorgen zu machen.<br />
Die gesamte europäische Branche, von den<br />
Kaminofenherstellern über die Baustoffindustrie<br />
für den individuellen Ofenbau<br />
bis hin zu den Anbietern von Schornsteinsystemen<br />
oder Ofenzubehör war hier beeindruckend<br />
stark repräsentiert. Doch<br />
tatsächlich fand man auch erstaunlich<br />
viele Produkte aus dem Bereich Elektro-<br />
„Feuer". Aus der Nische mit zum Teil billigen<br />
Ramschprodukten mit flackerndem<br />
Licht hinter Plastikholz scheint ein stabiler<br />
Trend zu wirklich hochwertigen Wärmemöbeln<br />
mit faszinierend echt wirkender<br />
Feuer-Anmutung zu werden, der überdies<br />
emissionsfrei und ohne Schornstein völlig<br />
neue Einsatzmöglichkeiten erschließt.<br />
Längst mischen in diesem Bereich auch<br />
die etablierten Holzfeuerstättenhersteller<br />
mit. Es bleibt spannend. Doch nun begleiten<br />
Sie uns auf unserem Messerundgang.<br />
Die erweiterte Range der Ekko „evo"-Familie stand bei Camina & Schmid im Vordergrund.<br />
partikeln und CO glänzen. Darüber hinaus<br />
wurden die Einsätze in Details wie der<br />
Türscheibenabdichtung und der Zuluft-<br />
Zuführung verbessert. Ausgestellt waren<br />
außerdem vier Prototypen der ebenfalls<br />
mit Katalysatortechnik ausgestatteten Kaso<br />
Kaminkassetten.<br />
BRUNNER<br />
Brunner präsentierte sich auf der Progetto<br />
Fuoco ziemlich ungewohnt – nicht<br />
in bayrischer Blockhüttentradition, son-<br />
dern stylisch-modern in einem reduziert<br />
gestalteten Kubus.<br />
Im Mittelpunkt stand beziehungsweise<br />
hing ein freier, vierseitig offener „Urfeuer"-<br />
4free-Kamin und am Kopfende unter dem<br />
prominenten Schriftzug „green" drei verschiedene<br />
BKH-Kaminausführungen mit<br />
der Ultra-Low-Emissionstechnologie, die<br />
diese zukunftsweisende Produktlinie auszeichnet.<br />
Außen seitlich am Kubus waren<br />
die urigen Gussöfen „iron dog" ausgestellt.<br />
CAMINA & SCHMID<br />
Bei Camina & Schmid stand die Erweiterung<br />
der Ekko „evo"-Familie im Vordergrund.<br />
Dabei handelt es sich um völlig<br />
neu konzipierte Kamineinsätze, die nicht<br />
nur mit einer überragenden Effizienz (85<br />
%), sondern dank optional einsetzbarer<br />
Katalysator-Platten auch mit extrem geringen<br />
Schadstoffemissionen bei Feinstaub-<br />
22<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
Verschiedene BKH-Kamineisätze der besonders emissionsarmen „green"-Linie von Brunner.<br />
Zwei Kamineinsätze der HAKA-Baureihe mit<br />
Wassertechnik erweitern das Hoxter Lieferprogramm.<br />
ATTACHED TO YOUR WORLD<br />
Zweifach dicht und<br />
doppelt sicher!<br />
Der Hybrid-Kaminofen von Ceramipiu wärmt<br />
wahlweise mit Scheitholz oder elektrisch.<br />
SYSTEMAUFBAU VERBUNDABDICHTUNG PLUS<br />
CERAMPIU<br />
Eine besonders interessante Hybridlösung<br />
eines keramikverkleideten Speicher-<br />
Kaminofens präsentierte Cerampiu auf der<br />
Messe. Alternativ zum Holzfeuer kann der<br />
Ofen nämlich auch über eine Elektroheizung<br />
angenehme Strahlungswärme erzeugen.<br />
HOXTER<br />
Bei Hoxter herrschte stets lebendiges<br />
Treiben auf dem Messestand. Nach Verona<br />
hatten sie ihre beiden neuen Speicher-<br />
Systemöfen Blox mitgebracht. Weitere<br />
Ausstellungs-Highligts waren zwei neue<br />
wasserführende Einsätze und der dreiseitige<br />
Gaskamineinsatz UKA G-115.<br />
Bei Interesse und Anfragen wenden Sie sich an Ihren zuständigen Außendienst oder<br />
Bostik GmbH, Zweigniederlassung Wöllersdorf<br />
Steinabrücklerstraße 48<br />
A-2752 Wöllersdorf<br />
Tel. +43 (0) 2633-413990<br />
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4 l 20<strong>24</strong><br />
23
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
AUSTROFLAMM<br />
Austroflamm hatte zahlreiche Neuheiten<br />
mit nach Verona gebracht – unter anderem<br />
den Holzofen Elise mit 120 kg schwerer<br />
Natursteinverkleidung, die tatsächlich<br />
auch eine Speicherfunktion erfüllt, ferner<br />
den Pelletkaminofen Ella mit smarter App-<br />
Steuerung sowie den beliebten Scheitholz-/<br />
Pellet-Hybridofen Mo Duo, der nun auch<br />
in einer „Cook"-Variante zum Kochen erhältlich<br />
ist. Eine interessante Neuheit für<br />
den handwerklichen Ofenbau ist der neue<br />
Kamineinsatz mit optionalem Backfach –<br />
ein geschmackvolles Upgrade.<br />
GREITHWALD HERDE<br />
Der österreichische Herdofen- und<br />
Küchenhersteller Greithwald Herde hatte<br />
gleich eine Reihe neuer Herd- und Küchenlösungen<br />
aufgefahren. Vom freistehenden<br />
Kochherd mit Backofen bis zur vollständigen<br />
Küchenzeile mit Schubladen- und<br />
Schrankelementen.<br />
Mehr als Dekoration: die schwere Natursteinverkleidung<br />
der Kaminöfen Elisabeth und Elise hat<br />
eine echte Speicherfunktion.<br />
Der Hybridofen Mo Duo ist jetzt auch in einer<br />
"Cook"-Ausführung erhältlich.<br />
Mit Mut zur Farbe: Die Verkleidungen der Greithwald Herde, hier ein<br />
Scheitholzherd, sind in verschiedensten Farben erhältlich.<br />
Wetterfest: Die Outdoorküche Frixo ist modulhaft ausbaufähig und bietet mit Grill<br />
oder Spülbecken-Ablauffläche alles, was die Chefin/der Chef de Cuisine begehrt.<br />
<strong>24</strong><br />
4 l 20<strong>24</strong>
BRANCHE & PRODUKTE<br />
ORTNER bietet Hüllenbaustoffe in unterschiedlichen Qualitäten und Stärken, damit Sie<br />
allen Raumanforderungen und jedem Kundenwunsch gerecht werden können. Greifen Sie<br />
also nicht immer zur gewohnten Platte, sondern optimieren Sie mit der richtigen Auswahl<br />
die Leistung Ihrer Ofenanlagen!<br />
GussSchamotteplatte Kaminbauplatte Grundofenbauplatte Hafnerschamotte<br />
Wandstärke 25 mm 35 mm 40 mm 30 mm<br />
Rohdichte kg/m 3 2.200 kg/m 3 1.400 kg/m 3 2.300 kg/m 3 1.800 kg/m 3<br />
kg/m 2 56 kg/m 2 47 kg/m 2 91 kg/m 2 54 kg/m 2<br />
spez. Speichervermögen/m<br />
55 kJ/(m 2 *K) 45 kJ/(m 2 *K) 90 kJ/(m 2 *K) 55 kJ/(m 2 *K)<br />
flächenbezogenes<br />
Speichervermögen<br />
0,8 KWh/m 2 0,6 KWh/m 2 1,3 KWh/m 2 0,8 KWh/m 2<br />
› Die GussSchamotteplatte ist dichter und leitet schneller Energie, dadurch ergibt<br />
sich eine erhöhte Oberflächenleistung.<br />
› Die Kaminbauplatte ist leichter und somit im spezifischen, flächenbezogenen<br />
Speichervermögen reduziert. Die Kaminbauplatte nimmt zwar weniger Energie auf,<br />
trotzdem bringt sie effektiv Leistung in den Raum.<br />
› Die Grundofenbauplatte ist schwer, dadurch kann sie sehr viel Energie in sich<br />
aufnehmen, aber der Energiefluss an die Plattenaußenseite wird gebremst und<br />
eine reduzierte Oberflächenleistung wird generiert. Die Energie wird dadurch<br />
besonders langanhaltend zur Verfügung gestellt.<br />
Die ORTNER Hüllenbaustoffe<br />
im Test<br />
Um zu zeigen, wie viel unsere Platten<br />
tatsächlich aushalten, haben wir sie<br />
intensiven Tests unterzogen.<br />
Scannen Sie den QR-Code und<br />
erfahren Sie mehr über die Ergebnisse<br />
unserer Belastungstests.<br />
4 l 20<strong>24</strong><br />
25
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
VERKAUFSFÖRDERUNG<br />
Kundenfeedback nutzen: Wie Rückmeldungen<br />
Ihr aktives Geschäft verbessern<br />
Für Fliesenleger, Hafnermeister oder<br />
Händler ist es im umkämpften Markt<br />
wichtig, sich ständig auf dem neuesten<br />
Stand zu halten und Produkte und Dienstleistungen<br />
kontinuierlich zu verbessern.<br />
Am einfachsten gelingt das durch Rückmeldungen<br />
Ihrer Kunden.<br />
1. WARUM IST KUNDENFEEDBACK SO<br />
WICHTIG?<br />
Kundenfeedback ist Ihr unsichtbarer<br />
Kompass für Ihr Geschäft. Es gibt Auskunft<br />
über die Erfahrungen, die Ihre Kunden<br />
gemacht haben. Diese Rückmeldungen<br />
sind wertvolle Quellen, die Ihnen helfen,<br />
Stärken zu betonen und Schwachstellen zu<br />
verbessern. Kundenfeedback ist ein fortlaufender<br />
Prozess, der in die DNA Ihres Unternehmens<br />
integriert werden muss. Verwenden<br />
Sie die erhaltenen Informationen,<br />
um kontinuierlich an der Optimierung Ihrer<br />
Produkte, Dienstleistungen und Prozesse<br />
zu arbeiten.<br />
2. WELCHE METHODEN GIBT ES?<br />
Interagieren Sie schon während und<br />
nach dem Kauf regelmäßig mit Ihren Kunden.<br />
Warten Sie nicht darauf, dass Kunden<br />
von sich aus Feedback geben. Motivieren<br />
Sie Ihre Kunden, ihre Meinung offen und<br />
ehrlich mitzuteilen. Zeigen Sie, dass Sie<br />
dieses Feedback schätzen und nutzen, um<br />
Ihr Unternehmen kontinuierlich zu verbessern.<br />
Unter den vielen nützlichen Tools zur<br />
Auswertung von Kundenfeedback empfehle<br />
ich die nachfolgenden besonders:<br />
1. Verwenden Sie QR-Codes, um Kundenfeedback<br />
zu sammeln. Sie werden auf<br />
Produkten, Verpackungen oder Mustern<br />
platziert. Durch das Scannen mit dem<br />
Smartphone können Kunden ihre Meinung<br />
direkt äußern. Das ist einfach und zeitsparend.<br />
Sie können dabei verschiedene Arten<br />
von Fragen stellen, um ein umfassendes<br />
Bild zu erhalten. Die gesammelten Antworten<br />
helfen Ihnen, Trends und Muster zu<br />
erkennen, um ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
zu verbessern und das Vertrauen<br />
der Kunden zu stärken.<br />
2. Social-Media-Plattformen wie beispielsweise<br />
Facebook, X (vormals Twitter)<br />
und Instagram ermöglichen direktes, aber<br />
auch öffentliches Feedback von Kunden.<br />
Sie haben jedoch keinerlei Kontrolle über<br />
die Qualität der öffentlichen Kommentare.<br />
Wenn Sie Kundenfeedback aktiv nutzen,<br />
können Sie Ihre Sichtbarkeit steigern und<br />
das Vertrauen potenzieller Kunden gewinnen.<br />
Positive Bewertungen und Erfahrungen<br />
können für Marketingzwecke genutzt<br />
werden, indem sie in Testimonials<br />
umgewandelt und auf der Website oder in<br />
sozialen Medien präsentiert werden.<br />
3. Umfrage- und Feedback-Plattformen<br />
wie SurveyMonkey, Google Forms,<br />
Microsoft Forms oder LamaPoll helfen,<br />
maßgeschneiderte Umfragen zu erstellen<br />
und detaillierte Einblicke in die Kundenerfahrung<br />
zu gewinnen. Sie können diese<br />
Vorlagen und Fragebögen nutzen, um<br />
strukturierte Informationen zu erhalten.<br />
Es ist dabei entscheidend, klare und präzise<br />
Fragen zu stellen, um Einblicke in die<br />
Kundenzufriedenheit und Produktverbesserungen<br />
zu gewinnen.<br />
Sie können Kundenfeedback mit verschiedenen<br />
Tools analysieren, wie zum<br />
Beispiel dem Net Promoter Score (NPS).<br />
Der NPS misst die Kundenzufriedenheit<br />
und -loyalität, indem er Kunden fragt, wie<br />
wahrscheinlich es ist, dass sie das Produkt<br />
AUTOR: ULRICH GRIESAR ist Inhaber von griesar<br />
consulting (www.griesar.com), einem Beratungsunternehmen<br />
für vertriebsorientierte Unternehmensführung<br />
in der Fliesenbranche, zertifizierter<br />
Business-Trainer und Fliesen-Fan mit mehr als<br />
30 Jahren Führungserfahrung in der Fliesenbranche<br />
in Handel und Industrie.<br />
oder die Dienstleistung weiterempfehlen<br />
würden.<br />
3. WELCHE ARTEN VON FEEDBACK GIBT ES?<br />
Positives Feedback gibt Ihnen Einblick<br />
in die Aspekte, die gut funktionieren und<br />
die Sie beibehalten sollten. Es zeigt, was die<br />
Kunden bereits schätzen und was sie dazu<br />
bringt, weiterhin mit Ihrem Unternehmen<br />
zu interagieren.<br />
Negatives Feedback hingegen deckt<br />
Schwachstellen und Bereiche auf, die verbessert<br />
werden müssen. Diese Probleme<br />
müssen Sie angehen, um Kundenbeschwerden<br />
zu lösen und die Kundenzufriedenheit<br />
zu steigern.<br />
Nicht alle Rückmeldungen sind qualitativ<br />
gleich. Nehmen Sie sich die Zeit, um<br />
das Feedback Ihrer Kunden differenziert zu<br />
betrachten. Achten Sie auf wiederkehrende<br />
Muster und Trends, aber vernachlässi-<br />
26<br />
4 l 20<strong>24</strong>
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN<br />
gen Sie auch nicht die Einzelmeinungen.<br />
Selbst scheinbar kleine Anmerkungen können<br />
wertvolle Einblicke liefern.<br />
Nehmen Sie Rückmeldungen professionell<br />
und nicht persönlich. Sie bieten die<br />
Chance zur Verbesserung. Danken Sie Ihren<br />
Kunden für ihr Feedback, egal ob positiv<br />
oder negativ und zeigen Sie ihnen, wie<br />
Sie ihre Anliegen ernst nehmen, indem Sie<br />
entsprechende Maßnahmen ergreifen.<br />
4. WIE GEHT DAS IN DER PRAXIS?<br />
Gerne berichte ich über einen Fliesenlegerbetrieb<br />
mit 7 Mitarbeitern aus meiner<br />
Beratungspraxis: Bei der Baustellenbesprechung<br />
war ein Kunde mit der Fugenfarbe<br />
des Fußbodens mit Holzoptik nicht zufrieden.<br />
Anstatt diese Kritik zu ignorieren<br />
oder abzuweisen, nutzte das Unternehmen<br />
das als Anstoß zur Verbesserung. Zunächst<br />
stellte sich heraus, dass exakt die ausgewählte<br />
Fugenfarbe geliefert und eingebaut<br />
wurde, aber vor Ort bei Baustellenbeleuchtung<br />
anders wirkte. Im fertig eingerichteten<br />
Zustand war das Thema ohne Maßnahme<br />
erledigt. Aber das Unternehmen reagierte<br />
mit seinen internen Prozessen:<br />
Bei allen künftigen Beratungen zeigten<br />
die Verkäufer ihren Kunden jetzt zum Abschluss<br />
des Beratungsgespräches mit kleinen<br />
Mustertafeln die unterschiedliche Wirkung<br />
von Fugenfarben. Alle Mitarbeiter wurden<br />
daraufhin geschult und entsprechende Muster<br />
der bauchemischen Hersteller geordert.<br />
Durch diese proaktive Herangehensweise<br />
wurden interne Prozesse verbessert und<br />
künftige Probleme vermieden.<br />
FAZIT:<br />
Kundenfeedback ist ein unschätzbares<br />
Werkzeug für Ihren Betrieb. Es bietet Einblicke,<br />
die dazu beitragen, Ihr Geschäft<br />
kontinuierlich zu verbessern und Ihren<br />
Kunden ein noch besseres Erlebnis zu bieten.<br />
Indem wir aktiv um Feedback bitten,<br />
es differenziert analysieren, konstruktiv darauf<br />
reagieren und kontinuierlich an der<br />
Verbesserung arbeiten, können wir sicherstellen,<br />
dass unser Unternehmen auf dem<br />
richtigen Kurs bleibt und langfristigen Erfolg<br />
hat. Und das schafft Kundenbindung,<br />
die zu wiederkehrenden Käufen und einer<br />
positiven Mundpropaganda führen kann.<br />
Also, hören Sie auf Ihre Kunden und<br />
lassen Sie ihr Feedback zu Ihrem Kompass<br />
für den Erfolg werden!<br />
SOPRO<br />
Feinste Bauchemie im Kollerhof<br />
Der Kollerhof ist ein jahrhundertealtes,<br />
denkmalgeschütztes Gebäude – die ältesten<br />
Gebäudeteile sind rund 800 Jahre alt. Er ist<br />
ein herausragendes Beispiel für die traditionelle<br />
Architektur der Region und wurde<br />
mit viel Liebe in knapp drei Jahren um<br />
rund 4,3 Millionen Euro restauriert.<br />
Fotos: Sopro<br />
Der renommierte Fliesenlegermeister<br />
Gerd Salzer aus St. Salvator hat mit seinem<br />
Team einen wesentlichen Beitrag zur Restaurierung<br />
und Verschönerung dieses historischen<br />
Gebäudes geleistet. Sein handwerkliches<br />
Geschick und sein Händchen<br />
für ästhetisches Design haben dazu beigetragen,<br />
den Charme und die Authentizität<br />
des Kollerhofs zu bewahren. Zusammen<br />
mit der Baumeisterin Ing. Silke Leschanz<br />
wurde sorgfältig die historische Bedeutung<br />
des Kollerhofs berücksichtigt und die Fliesenarbeiten<br />
Etage für Etage entsprechend<br />
angepasst.<br />
Tradition trifft Nachhaltigkeit<br />
Ein breites Spektrum an Fliesenmaterialien<br />
wurden in aufwendiger Recherche<br />
gesucht und verarbeitet, die sowohl die Ästhetik<br />
des Gebäudes ergänzen als auch den<br />
funktionalen Anforderungen gerecht werden.<br />
Insgesamt wurden 400 Quadratmeter<br />
Retrofliesen in trendiger Zementoptik,<br />
dazu passende Metrofliesen und 80 Quadratmeter<br />
Naturstein im Stiegenhaus mit<br />
4 l 20<strong>24</strong><br />
27
BRANCHE & PRODUKTE<br />
Bauchemie von Sopro verlegt. Salzer und<br />
Leschanz setzten unter Berücksichtigung<br />
der historischen Bausubstanz auf die Qualität<br />
von Sopro-Baumaterialien.<br />
Das Bürgerhaus Koller ist für seine charakteristische<br />
Fassade, seinen Innenhof<br />
und seine historische Atmosphäre bekannt.<br />
Durch das Restaurant im Erdgeschoß und<br />
die Eventlocation „Höhenkoller“ im Dachgeschoß<br />
ist das Haus wieder für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich. Der ebenerdige Boden<br />
wurde rund einen Meter tief ausgehoben<br />
und wieder komplett neu aufgebaut.<br />
Das Obergeschoß ist ein weiteres optisches<br />
Highlight. Ein 16 Meter hoher<br />
Dachboden. Die Böden wurden auch hier<br />
auf den Altbestand reduziert und mit Estrichen<br />
samt Fußbodenheizung neu aufgebaut<br />
– für 120 Quadratmeter Boden im ersten<br />
Teil österreichweit Klinkerziegel ausfindig<br />
gemacht. Jeder Ziegel, von einem Steinmetz<br />
per Hand geschnitten und geschliffen,<br />
fungiert jetzt als außergewöhnlicher<br />
Fußboden.<br />
Durch ein besonderes Auge für Details<br />
haben Silke Leschanz und Gerd Salzer gemeinsam<br />
den Charakter des Kollerhofs<br />
hervorgehoben und eine einladende Atmosphäre<br />
geschaffen. Beide sind stolz darauf,<br />
Teil des Teams gewesen zu sein, das an der<br />
Restaurierung des Kollerhofs beteiligt war.<br />
Herausragende handwerkliche Leistung<br />
– zweifach gewürdigt<br />
Die präzise Arbeit trägt dazu bei, dass<br />
dieses historische Juwel in Straßburg für<br />
zukünftige Generationen erhalten bleibt<br />
und weiterhin von Besuchern bewundert<br />
werden kann.<br />
Dies wurde bei Sopro in Österreich und<br />
Deutschland honoriert und prämiert. Der<br />
Referenz Award der Sopro Österreich, in<br />
der Kategorie „Produktwertigkeit“ wurde<br />
Gerd Salzer bereits feierlich überreicht.<br />
Anfang März überzeugte das Projekt die<br />
Jury in Wiesbaden durch seine gelungene<br />
Verbindung von traditioneller Bauweise<br />
mit modernen Nachhaltigkeitsstandards in<br />
der Sonderwertung „Tradition meets Nachhaltigkeit“.<br />
Ein beispielhaftes Projekt, wie<br />
Tradition und Nachhaltigkeit miteinander<br />
in Einklang gebracht werden können.<br />
"Goldkelle" für innovative und nachhaltige<br />
Lösungen<br />
Der Sopro Referenzaward Österreich<br />
und die "Goldkelle" in Deutschland werden<br />
jährlich vergeben. Ausgezeichnet werden<br />
herausragende Bauprojekte der Sopro-Gruppe<br />
aller im europäischen Markt<br />
tätigen Gesellschaften.<br />
WWW.SOPRO.AT<br />
WWW.KOLLER-HOF.AT<br />
Fotos: Sopro<br />
28 4 l 20<strong>24</strong>
BRANCHE & PRODUKTE<br />
AGROB BUCHTAL<br />
Frust mit<br />
dem Frost?<br />
Wasser verzeiht keine Planungs- oder<br />
Ausführungsfehler, im Gegenteil, es nutzt<br />
sie schamlos aus. Wo im Sommer heitere<br />
Schwerelosigkeit herrschte, entwickeln sich<br />
im Winter bei Frost Kräfte, die im wahrsten<br />
Sinne Sprengkraft besitzen. Schwimmbadbau<br />
erfordert hochspezifisches Planungswissen.<br />
Vom Betonfundament über<br />
die Abdichtung bis zum Fliesenbelag ist<br />
beim Beckenbau Schicht für Schicht äußerste<br />
Genauigkeit gefragt. Ein fehlerhaftes<br />
„Steinchen" in der Planungs- und<br />
Ausführungskette kann schlimmstenfalls<br />
einen Dominoeffekt auslösen, der sich als<br />
Schaden an der Oberfläche, zumeist der<br />
Keramikfliese zeigt. Sichtlich scheint der<br />
Fall gelöst, dabei lohnt, um eine maximal<br />
langlebige Konstruktion zu erhalten, die<br />
Erforschung der Tiefen. Detailarbeit ist<br />
im Schwimmbadbau das Maß aller Dinge.<br />
Zusammenarbeit von Konstruktion<br />
und Material die Voraussetzung robuster<br />
Becken. Wenn Planer, Bauchemiker und<br />
Fliesenleger von Anfang an als Team interagieren,<br />
wie es auch von ihren verbauten<br />
Materialien erwartet wird, können sie in<br />
jeder Phase sicherstellen, dass die begründete<br />
Erwartung robuster Langlebigkeit<br />
nicht dem Stresstest der Jahreszeitenwechsel<br />
erliegt. Architekturberater von Agrob<br />
Buchtal raten daher, um Außenschwimmbecken<br />
vor Auswirkungen von Frost zu<br />
schützen, zu fachübergreifenden Strategien,<br />
damit Schnittstellen nicht zu potenziellen<br />
Schwachstellen werden.<br />
Eines der Schlüsselprobleme bei Außenschwimmbecken<br />
ist die Bildung von<br />
Hohlräumen unter den Fliesen. Diese<br />
Hohlräume können sich mit Wasser füllen<br />
und gefrieren, was dazu führt, dass die<br />
darüber liegenden Fliesen untypisch für<br />
ihre beständige Beschaffenheit, reagieren.<br />
Eine hohlraumfreie Verlegung ist deshalb<br />
gleichermaßen essenziell, wie eine fachgerechte,<br />
wirksame Verbundabdichtung der<br />
Bausubstanz zur Fliese. Entscheidend für<br />
die einwandfreie Qualität der Abdichtungsarbeiten<br />
ist, dass diese nicht durch äußere<br />
Einflüsse wie Witterung etc. beeinträchtigt<br />
und ohne Zeitverzögerung ausgeführt werden.<br />
Zu lange Wartezeiten zwischen den<br />
Arbeitsgängen können dazu führen, dass<br />
sich die Abdichtungsschichten im späteren<br />
Betrieb unter Last aufspalten. Ein teamübergreifender<br />
präziser Bauzeitenplan stellt<br />
sicher, dass nach Abschluss der Abdichtungsarbeiten<br />
eine 14-tägige Dichtigkeitsprüfung<br />
eingehalten wird. Ist der Rohbau<br />
erstellt, aber die eingebauten Durchdringungen<br />
eignen sich nicht für den Anschluss<br />
der Abdichtung, sind Probleme vorprogrammiert<br />
und bedeuten im Nachhinein<br />
aufwändige Nachrüstungen. Nur die frühzeitige<br />
Einbindung der Haustechnik stellt<br />
sicher, dass alle Durchdringungen und Installationen,<br />
z.B. Geländerhülsen, Düsen<br />
etc., über entsprechende Flansche verfügen,<br />
an die angearbeitet werden kann. Bestehende<br />
Betonuntergründe sollten mindestens<br />
sechs Monate alt sein, bevor ein<br />
Fliesenbelag verlegt wird, da sich durch<br />
den Trocknungsprozess Schwindrisse bilden<br />
können, in denen sich Wasser sammeln<br />
und gefrieren kann. Auch unsaubere<br />
Betonierfugen sowie fehlerhafte Detailausbildungen<br />
können ursächlich für Undichtigkeiten<br />
und Hohlräume sein. Bei<br />
Sanierung birgt die Neuverlegung auf<br />
vorhandenem Fliesenbelag ein beachtliches<br />
Risiko, denn: Man kann von außen<br />
nicht erkennen, wie der Bestand mit Blick<br />
auf Risse und Hohlräume beschaffen ist.<br />
Fazit: Planung und Ausführung eines Outdoor-Schwimmbads<br />
erfordern vor allem<br />
technisches Know-how. Es empfiehlt sich<br />
für alle beteiligten Gewerke, von Anfang<br />
an fachübergreifende Expertisen zu nutzen.<br />
Nur gemeinsam wird die Herausforderung,<br />
Außenbecken eine langlebige und nachhaltige<br />
Gestaltung zu geben, zu einem Erfolg.<br />
Die Keramikfliese ist dabei so gut und so<br />
robust wie ihr Fundament.<br />
Was noch eine Rolle spielt, um das Outdoorbecken<br />
vor dem Frust mit dem Frost<br />
zu bewahren? Nutzer müssen unbedingt einer<br />
sachgerechten Überwinterungsstrategie<br />
folgen. Aber das ist Thema für einen anderen<br />
Beitrag.<br />
WWW.AGROB-BUCHTAL.DE<br />
AGROB BUCHTAL<br />
KERAMIK IM KÄLTETEST:<br />
Eine eingehende Qualitätsprüfung, vor<br />
allem unter härtesten Bedingungen, ist<br />
Bestandteil der Fliesenproduktion. In<br />
einer von Agrob Buchtal durchgeführten<br />
Frost-Tau-Wechsel-Prüfung nach DIN<br />
14411 mit 6- und 8-mm-Platten lag<br />
die Frostbeständigkeit im Normbereich.<br />
Bei Erhöhung auf 30 Frost-Tau-Zyklen<br />
bei -15 bis +15 Grad Celsius und 25<br />
Frost-Tau-Zyklen bei -17 bis +17 Grad<br />
Celsius lag die Wasseraufnahme der<br />
Fliese bei
BRANCHE & PRODUKTE<br />
GUTBROD KERAMIK<br />
Die Kunst, Schönes noch schöner zu machen<br />
Besonders beeindruckt waren die Messebesucher<br />
von der Fülle an Produktneuheiten<br />
und Innovationen, die die Kachelmanufaktur<br />
auf ihrem Messestand im<br />
Rahmen der KOK Austria 20<strong>24</strong> in Wels<br />
präsentierte.<br />
Die ausgestellten Muster der Dekortechnik<br />
Terra Vitra waren ein besonders augenfälliger<br />
Blickfang. Bei diesem aufwendigen<br />
Herstellungsverfahren wird ein Motiv in<br />
viele kleine Einzelflächen (nicht Einzelteile)<br />
unterteilt, die dann mit unterschiedlichen<br />
Glasuren belegt werden. Die Geometrie<br />
der Einzelflächen ist genauso individuell<br />
bestimmbar wie die jeweilige Glasur pro<br />
Flächenelement.<br />
Neben geometrischen Motiven können<br />
auch organische Formen realisiert werden.<br />
Letztendlich können alle erdenklichen Motive<br />
dargestellt werden, wie man an den<br />
Beispielen Hirsch, Schwalbe, Blume oder<br />
Pfau bestaunen konnte.<br />
Das Pfauenbild besteht aus ca. 600 Einzelflächen,<br />
glasiert mit dreizehn verschiedenen Glasuren!<br />
Neben einer Auswahl von Einzelmotiven konnten<br />
die Besucher auch einen kompletten Design-<br />
Kachelofen mit geometrisch angeordnetem Terra<br />
Vitra Dekor bewundern.<br />
Neue Großformatkachel „wave“<br />
Wie schon der Name andeutet, handelt<br />
es sich um Bauteil mit einer Wellenkontur.<br />
Diese 22 cm breite Kachel ist bis Länge<br />
90 cm erhältlich und kann sowohl liegend<br />
als auch stehend verbaut werden. Eine Besonderheit<br />
sind die sog. Eckverbinder, mit<br />
denen 90°-Ecken realisiert werden können.<br />
Ein sehr stylischer Effekt kann erzielt werden,<br />
wenn die wave-Kachel auch als Abdeckung<br />
eingesetzt wird. Weitere Akzente<br />
können gesetzt werden, wenn die Eckverbinder<br />
in einer Kontrastfarbe verwendet<br />
werden.<br />
Neue Glasurserie „edelmatt“<br />
Die beliebten „venato“- Glasuren mit<br />
der feinen Pinselstrich-Oberfläche gibt es<br />
jetzt auch als matte Glasuren ohne Pinselstrich.<br />
Diese acht edelmatt-Glasuren lassen<br />
sich gut untereinander kombinieren und<br />
Kachel K31 wave, Glasur 301 marmorato-weiß<br />
Fotos: Gutbrod Keramik<br />
30 4 l 20<strong>24</strong>
BRANCHE & PRODUKTE<br />
Die neue Glasurserie „edelmatt“ eignen sich<br />
besonders für moderne Ofenanlagen.<br />
Stets gut besucht: der Messestand von Gutbrod Keramik in Wels.<br />
kommen bei schlicht-modernen Ofenanlagen<br />
am besten zur Wirkung.<br />
Auch der liebevoll gestaltete Gutbrod-<br />
Messestand selbst mit seiner einladenden<br />
Rundtheke bekam viel Lob von der Kundschaft,<br />
die kulinarisch mit bayrischen<br />
Schmankerln verwöhnt wurde. „Alles in<br />
allem eine erfolgreiche, gelungene und gut<br />
organisierte Veranstaltung“ resümiert Geschäftsführer<br />
Norbert Müller: „Wir bedanken<br />
uns recht herzlich bei allen Kunden<br />
für ihren Messebesuch.“, und fügt hinzu:<br />
„Für 2026 ist die KOK bei uns schon vorgemerkt.“<br />
WWW.GUTBROD-OFENKERAMIK.DE<br />
RATH<br />
Lehmputz-Schulung für Hafner-Nachwuchs<br />
Foto: Rath<br />
Seit mehr als 130 Jahren ist Rath Partner<br />
der Hafner und unterstützt diese mit<br />
hochqualitativen und streng geprüften<br />
Schamottesteinen für den Kachelofenund<br />
Kaminofenbau. Damit steht auch die<br />
Nachwuchs-Förderung ganz oben auf der<br />
Agenda: Erst jüngst wurde eine Schülergruppe<br />
der Landesfachschule Ceramico im<br />
burgenländischen Stoob bei ihrer Diplomarbeit<br />
mit Material als auch Fachexpertise<br />
unterstützt.<br />
„Zwei Brennräume, ein Zugsystem“<br />
lautete der Projekttitel der Schüler:innen,<br />
wobei sich diese in Sachen Putz für einen<br />
Lehmputz entschieden. „Ein oftmals vergessener,<br />
sehr ökologischer Baustoff im<br />
Ofenbau, der einfach zu verarbeiten ist und<br />
eine unkomplizierte Oberflächen-Reparatur<br />
der derart verputzten Schamottehülle<br />
erlaubt“, so Karin Ressl (Technik Rath),<br />
die die Schulung in der Landesfachschule<br />
für Fliese, Keramik und Ofenbau leitete.<br />
Gemeinsam mit den Schüler:innen<br />
wurde der Lehmputz aufgetragen. Unterschiedliche<br />
Varianten der Armierung<br />
wurden angewendet sowie verschiedenste<br />
Oberflächengestaltungen vorgeführt und<br />
ausprobiert. „Letztendlich haben die<br />
Schüler:innen den gesamten Ofen mit einer<br />
geriebenen Putzoberfläche versehen<br />
und waren begeistert, welch vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
Lehmputz bietet“,<br />
so Karin Ressl.<br />
WWW.RATH.AT<br />
v.l.n.r.: Schüler:innen der Ceramico Stoob mit<br />
Karin Ressl, Rath<br />
4 l 20<strong>24</strong><br />
31
BRANCHE & PRODUKTE<br />
SPARTHERM<br />
Hagos Börse 20<strong>24</strong><br />
Unter dem Motto „Das Feuer deines Lebens“<br />
präsentierte Spartherm auf der Hagos<br />
Börse neueste Entwicklungen und Trends<br />
auf dem über <strong>24</strong>0 Quadratmeter großen<br />
Messestand, gemeinsam mit dem Tochterunternehmen<br />
Brula. Neben elf Exponaten<br />
wurden auf einer Simulationswand zusätzlich<br />
smarte Kamin-Assistenzfunktionen<br />
visualisiert und an einem Kamineinsatz alle<br />
gängigen Speichermöglichkeiten übersichtlich<br />
aufgezeigt.<br />
Premium – Klare Linie, klare Formensprache<br />
Die Kamineinsätze der Premiumserie<br />
präsentieren dank der großen Scheiben<br />
das Feuer in seiner ganzen Dimension.<br />
Die geschliffene und polierte Glaskeramik<br />
macht die Scheiben fast unsichtbar und<br />
bietet einen besonders freien Blick auf<br />
das Flammenspiel – ohne störenden Türrahmen<br />
oder Türgriff im Sichtfeld. Dank<br />
der raffinierten Konstruktion sind beide Elemente<br />
in die massive, umlaufende Blende<br />
integriert. So ist aus jeder Perspektive der<br />
direkte Blick in den Feuerraum garantiert.<br />
Lean – Kompakte Bauweise für kleinere<br />
Räume mit geringem Wärmebedarf<br />
Moderner Wohnraum zeichnet sich<br />
durch geringen Wärmebedarf und kompakte<br />
Bauweise aus. Mit ihrer geringen<br />
Einbautiefe und dem damit verbundenen<br />
Platzvorteil bieten die Kamineinsätze der<br />
Lean-Serie Feuergenuss auf begrenztem<br />
Raum. Feuerungstechnisch punkten sie<br />
mit Infrarot-beschichteter Brennraumverglasung<br />
für reduzierten Strahlungsabstand.<br />
Ein weiterer Vorteil: Die kompakten Feuerräume<br />
mit ihrer innovativen Verglasung<br />
gewährleisten eine besonders effiziente<br />
und damit nachhaltige Nutzung des<br />
Brennstoffes Holz. Dies merkt der Kunde<br />
an besonders sauberen Scheiben und geringem<br />
Brennstoffverbrauch. Neben dem<br />
klassischen, schwarzen Rahmen stehen zukünftig<br />
für alle Kamineinsätze auch weiße<br />
Blenden zur Auswahl. Sie schaffen ein<br />
optisch ungewöhnliches, hochmodernes<br />
Erscheinungsbild.<br />
Smarte Kamin-Assistenzfunktionen<br />
Komplexe Technik lässt sich am einfachsten<br />
live erklären, daher wurden alle<br />
Assistenzfunktionen in einem separaten Simulationsbereich<br />
präsentiert. Zahlreiche<br />
Systemerweiterungen, die für noch mehr<br />
Feuergenuss und Sicherheit sorgen und<br />
gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz<br />
leisten:<br />
• S-Thermatik NEO: Eine interaktive<br />
Steuerung via Smartphone oder<br />
Tablet, die die drei Faktoren – Brennstoff,<br />
Temperatur und Luftzufuhr<br />
– während des Heizens automatisch<br />
optimal aufeinander abstimmt.<br />
• S-USI: Schaltet sich automatisch<br />
ein, sobald die Flammen lodern und<br />
überwacht die Druckverhältnisse im<br />
Aufstellraum während des gesamten<br />
Betriebes. Im Störfall schaltet die elektronische<br />
Überwachung die Lüftungsanlage<br />
oder die Dunstabzugshaube automatisch<br />
ab.<br />
• S-ESAM: Lässt die Scheiben auf<br />
Knopfdruck hochfahren. Dank dieser<br />
App bewegt sich der komplette<br />
Glaskörper wie von Zauberhand nach<br />
oben.<br />
• S-Kamatik 2: Das Nebenluftmodul<br />
gleicht bei jeder Witterungslage die<br />
unterschiedlichen Druckverhältnisse<br />
im Schornstein aus und gewährleistet<br />
konstante Bedingungen im Brennraum.<br />
• S-ELA: Eine elektronisch geregelte<br />
Rauchgasklappe, die bei schwankenden<br />
Luftdruckverhältnissen konstante<br />
Druckverhältnisse im Brennraum sicherstellt.<br />
Fazit<br />
Dazu das abschließende Statement des<br />
Geschäftsführers Benedikt Lücke, der seit<br />
Anfang des Jahres Spartherm leitet und zuvor<br />
über 20 Jahre für internationale Unternehmen<br />
der Luft- und Raumfahrt tätig<br />
war: „Diese Branche fasziniert. Bodenständig<br />
und innovativ zugleich. Gemeinschaft<br />
wird großgeschrieben. Hier fühle ich mich<br />
wohl. Ganz nach dem Motto: ‚Wo ein Feuer<br />
brennt, da lass dich nieder‘.“<br />
WWW.SPARTHERM.COM<br />
Feuergenuss auch für kleine Räume: die Modelle der Lean-Serie von Spartherm.<br />
Foto: Spartherm<br />
32 4 l 20<strong>24</strong>
MARKTFÜHRER<br />
BAUCHEMIE<br />
Ardex Baustoff GmbH<br />
Hürmer Straße 40<br />
A-3382 Loosdorf<br />
+43-2754-7021-0<br />
office@ardex.at<br />
www.ardex.at<br />
www.teamardex.at<br />
Bostik GmbH<br />
Steinabrücklerstraße 48<br />
A-2751 Wöllersdorf<br />
+43-2633-413990<br />
info.austria@bostik.com<br />
www.bostik.de<br />
Codex GmbH & Co. KG<br />
Heuweg 5/1<br />
D-89079 Ulm<br />
+43-664-88437606<br />
info@codex-x.com<br />
www.codex-x.com<br />
GEMAR GmbH<br />
FILA Vertrieb Österreich<br />
Arthof <strong>24</strong><br />
A-4303 St. Pantaleon<br />
+43-664-9133000<br />
martin.mayr@gemar.at<br />
www.tauceramica.com | www.filasolutions.com<br />
www.natucer.es | www.kiesel.com | www.gemar.at<br />
www.vivesceramica.com | www.profilitec.com<br />
Murexin GmbH<br />
Franz von Furtenbach-Straße 1<br />
A-2700 Wiener Neustadt<br />
+43-2622-27401<br />
info@murexin.com<br />
www.murexin.com<br />
Oxiegen GmbH<br />
Hohe Kamp 23<br />
D-33175 Bad Lippspringe<br />
+49-5252-977717-0<br />
info@oxiegen.de<br />
www.oxiegen.de<br />
Patina-Fala Beizmittel GmbH<br />
Stahlstraße 5<br />
D-30916 Isernhagen bei Hannover<br />
+49-511-9738629<br />
info@patina-fala.de<br />
www.patina-fala.de<br />
SIMO GmbH<br />
Untere Lände 6, Postfach 1<br />
A-6820 Frastanz<br />
+43-5522-52652-0<br />
anfrage@silikon.at<br />
www.silikon.at<br />
Sopro Bauchemie GmbH<br />
Lagerstraße 7<br />
A-4481 Asten<br />
+43-72<strong>24</strong>-67141-0<br />
marketing@sopro.at<br />
www.sopro.at<br />
PCI Augsburg GmbH<br />
Piccardstrasse 11<br />
D-86159 Augsburg<br />
+49-821-5901-0<br />
pci-info@pci-group.eu<br />
www.pci-augsburg.de<br />
BAUSTAUBSAUGER<br />
Dustcontrol GmbH<br />
Gradnerstraße 122<br />
A-8054 Graz<br />
+43-316-428081<br />
info@dustcontrol.at<br />
www.dustcontrol.at<br />
BODENEBENES DUSCHEN<br />
TECE Österreich GmbH<br />
Betriebsring 27<br />
A-<strong>24</strong>83 Ebreichsdorf<br />
+43-2254-20702-0<br />
info@tece.at<br />
www.tece.at<br />
FLIESEN<br />
AGROB BUCHTAL GmbH<br />
Buchtal 1<br />
D-92521 Schwarzenfeld<br />
+49-9435-391-0<br />
agrob-buchtal@deutsche-steinzeug.de<br />
www.agrob-buchtal.de<br />
Mapei Austria GmbH<br />
Fräuleinmühle 2<br />
A-3134 Nußdorf ob der Traisen<br />
+43-2783-8891-0<br />
office@mapei.at<br />
www.mapei.at<br />
Saint-Gobain Austria GmbH<br />
WEBER<br />
Gleichentheilgasse 6<br />
A-1230 Wien<br />
+43-1-66150-0<br />
marketing@weber-terranova.at<br />
www.sg-weber.at<br />
Quester Baustoffhandel GmbH<br />
Heiligenstädter Straße <strong>24</strong><br />
A-1190 Wien<br />
+43-50-1616-710<br />
info@quester.at<br />
www.quester.at<br />
4 l 20<strong>24</strong> 33
MARKTFÜHRER<br />
Teubl "Fliese&Parkett"<br />
Rudersdorfer Straße 22<br />
A-8055 Graz<br />
+43-664-609152165<br />
office@teubl.at<br />
www.flieseundparkett.at<br />
FLIESENZUBEHÖR<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
Hürmer Straße 40<br />
A-3382 Loosdorf<br />
+43-2754-7021-0<br />
office@ardex.at<br />
www.ardex.at<br />
www.teamardex.at<br />
GROSSHANDEL<br />
RUTSCHHEMMUNG<br />
RAWI Rauch Wilhelm jun.<br />
Welser Straße 40<br />
A-4060 Leonding<br />
+43-732-681738<br />
office@rawi.at<br />
www.rawi.at<br />
Blanke Systems GmbH & Co KG<br />
Stenglingser Weg 68-70<br />
D-58642 Iserlohn<br />
+49-2374-507-0<br />
info@blanke-systems.de<br />
www.blanke-systems.at<br />
Hagos GmbH & Co KG<br />
Schlitpacherstraße 6<br />
A-3390 Melk<br />
+43-2752-50120-0<br />
office@hagos.at<br />
www.hagos.at<br />
H. u. R. Steinöcker OG<br />
Schauerleithen 28<br />
A-4180 Zwettl an der Rodl<br />
+43-7212-6363 Fax: DW 20<br />
office@stonegrip.at<br />
www.stonegrip.at<br />
Fila Deutschland Vertriebs GmbH<br />
FILAsolutions D/A/CH<br />
Kundenservice:<br />
+49-89-20190313<br />
filadach@filasolutions.com<br />
Technische Unterstützung:<br />
+39-340-1260138<br />
technik@filasolutions.com<br />
W&M Kachelöfen und Herde GmbH<br />
Ehring 6<br />
A-5112 Lamprechtshausen<br />
+43-6274-76628-0<br />
office@wm-kacheloefen.com<br />
www.wm-kacheloefen.com<br />
KAMINSYSTEME<br />
SCHAMOTTE<br />
Aug. Rath jun. GmbH<br />
Hafnerstraße 3<br />
A-3375 Krummnußbaum<br />
+43-2757-<strong>24</strong>01-0,<br />
Fax DW 2286<br />
info@rath.at<br />
www.rath.at<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
Hürmer Straße 40<br />
A-3382 Loosdorf<br />
+43-2754-7021-0<br />
office@ardex.at<br />
www.ardex.at<br />
www.teamardex.at<br />
EAH Hupfauf GmbH<br />
Innsbrucker Straße 68,<br />
Gewerbepark Völs, Halle 2 - Top 23<br />
A-6176 Völs<br />
+43-512-295394<br />
office@edelstahlkamine.at<br />
www.edelstahlkamine.at<br />
Schamottewerk Radeburg GmbH<br />
An den Ziegeleien 1-2<br />
D-01471 Radeburg<br />
+49-35208-80921<br />
buero@schamotte-radeburg.de<br />
www.schamotte-radeburg.de<br />
Kaltenböck Robert GmbH<br />
Daxbergerstraße 12<br />
A-4076 St. Marienkirchen<br />
+43-7<strong>24</strong>9-47022<br />
office@kaltenboeck-werkzeuge.at<br />
www.kaltenboeck-werkzeuge.at<br />
H. Stocker GmbH<br />
Stocker Weg 1<br />
A-6175 Kematen in Tirol<br />
+43-512-288881<br />
office@stocker-kaminsysteme.com<br />
www.stocker-kaminsysteme.com<br />
Mott-Schamotte<br />
Werksvertretungen GmbH<br />
Hahnemanngasse 5<br />
A-1210 Wien<br />
Lager: 3141 Kapelln, Rapoltendorf 26<br />
+43-1-2929440<br />
+43-660-4971775<br />
office@mott-schamotte.at<br />
www.mott-schamotte.at<br />
34<br />
4 l 20<strong>24</strong>
BUCHEN: +43 (0)676 775 3903 | R.FASSL@IMPACTMEDIA.AT<br />
SOFTWARE<br />
ViSoft GmbH<br />
Mercedesstraße 19<br />
D-71063 Sindelfingen<br />
info@visoft.de<br />
www.visoft.de<br />
Madia Handels GmbH<br />
Albert-Loacker-Straße 56<br />
A-6922 Wolfurt<br />
+43-5574-73703<br />
office@madia.at<br />
www.madia.at<br />
Vertrieb Österreich:<br />
Georg Wolfmayr<br />
+43-664-1619495<br />
georg.wolfmayr@visoft.de<br />
STELZLAGER<br />
Stelzlagershop<br />
Stelzlager & Unterkonstruktionen für Terrassenplatten<br />
Keramikstraße 2<br />
A-4810 Gmunden<br />
+43-7612-66668<br />
office@natursteinversand.com<br />
www.stelzlagershop.com<br />
Terra Level ®<br />
Terrassensysteme<br />
Raimundstraße 45<br />
A-4020 Linz<br />
+43-732-701091<br />
office@terra-level.com<br />
www.terra-level.at<br />
WERKZEUGE<br />
+41-62-2163363<br />
Italmont GmbH<br />
Benzstraße 20<br />
D-82178 Puchheim<br />
+49-89-804020<br />
info@italmont.de<br />
www.italmont.de<br />
Karl Dahm & Partner GmbH<br />
Ludwigstraße 5<br />
D-83358 Seebruck<br />
+49-8667-878-0<br />
info@dahm-werkzeuge.de<br />
www.karldahm.com<br />
4 l 20<strong>24</strong><br />
35
ECKA 80/35/50Sh<br />
Geringe Einbautiefe mit Speicher<br />
Alle Geräte der S-Linie sind mit dem S-Aufsatzspeicherset kompatibel.<br />
Mittlere Heizleistung ca. 1–2 kW/h bei geschlossener Bauweise und Speicherbetrieb.<br />
100% revisionsfähig und 2 Jahre Garantie auf Glas und Schamotte.<br />
60/50 60/50T 80/50 60/35/50 80/35/50 35/45/35/50 35/60/35/50 35/80/35/50<br />
www.hoxter.de