29.04.2024 Aufrufe

Jahresbericht 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich

Im Schwerpunkt-Teil des Jahresberichts 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich, dem Verband der gemeinnützigen Bauträger im Kanton Zürich, kommen vor allem die Agglomeration und die Gemeinden auf dem Land zu Wort. Wie gehen sie mit den Anforderungen, die das Bevölkerungswachstum an sie stellt, um?

Im Schwerpunkt-Teil des Jahresberichts 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich, dem Verband der gemeinnützigen Bauträger im Kanton Zürich, kommen vor allem die Agglomeration und die Gemeinden auf dem Land zu Wort. Wie gehen sie mit den Anforderungen, die das Bevölkerungswachstum an sie stellt, um?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Für mich sind in diesem Zusammenhang<br />

«Wohnen im Alter» und «Freiwilligenarbeit»<br />

sehr wichtige Themen,<br />

gerade weil dieses Projekt das Dorfzentrum<br />

betrifft. Auf gemeinde eigenem<br />

Land können wir etwas Sinnvolles<br />

machen. Schliesslich ist Alterswohnen<br />

eine öffentliche Aufgabe, die in<br />

Stallikon immer drängender wird. Hier<br />

wohnen sehr viele ältere Personen.<br />

B. Nüesch (Horgen): Das ist eine<br />

ganz interessante Frage: Wer ist – aus<br />

Sicht der Gemeinde – eigentlich das<br />

Zielpublikum, wer soll hier wohnen?<br />

Wenn man nur schon unsere Nachbargemeinde<br />

Oberrieden, die älteste<br />

Gemeinde im ganzen Kanton, vom<br />

See aus betrachtet, sieht man haarscharf,<br />

obwohl unsere Gemeinden<br />

zusammengewachsen sind, wo die<br />

Grenze verläuft. Man erkennt es<br />

an der Siedlungsstruktur. Thalwil und<br />

Horgen verdichten, bauen in die<br />

Höhe, Oberrieden dazwischen bleibt<br />

einfach so, wie es ist. Aber wir wollen<br />

ein attraktives Dorfleben, wir haben<br />

150 Vereine.<br />

Apropos Unterschiede: Horgen<br />

und Wädenswil sind bei den Einwohnerzahlen<br />

in etwa gleich gross.<br />

Wädenswil hat aber nur einen<br />

Gemeinnützigen-Anteil <strong>von</strong> 3.6 %,<br />

Horgen deren 11.4 %. Liegt das an<br />

der Ausrichtung auf ein anderes<br />

Zielpublikum?<br />

Die Anziehungskraft für Wohnen<br />

in Stallikon in einem Satz: Hier<br />

hat man Ruhe. Dessen ist man sich<br />

bewusst und nimmt in Kauf, dass<br />

die Fahrt an den Hegibachplatz bis<br />

zu einer Stunde dauern kann.<br />

P. Müller (Urdorf): Entscheidend bei<br />

der Frage, ob man kommerziellen<br />

oder gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

bei sich in der Gemeinde will, ist<br />

doch der Zweck, die Ausrichtung.<br />

HORGEN<br />

Bevölkerungszahl (<strong>2023</strong>) 23589<br />

Bevölkerungszunahme 5 Jahre 5.3 %<br />

Bevölkerung Anteil 0-19 Jahre 20.8 %<br />

Bevölkerung Anteil 20-64 Jahre 60.4 %<br />

Bevölkerung Anteil 65+ Jahre 18.8 %<br />

Wohnungsbestand 11178<br />

Anteil gemeinnützige Wohnungen 11.4 %<br />

Verkäufe MFH (2022) 46<br />

Verkäufe unbebautes Land (2022) 27<br />

Bauzone nicht überbaut<br />

27.8 ha<br />

Baulandpreis 1697 CHF/m 2<br />

Steuerfuss (ohne Kirchen, <strong>2023</strong>) 90<br />

Fahrzeit nach <strong>Zürich</strong><br />

20.5 min<br />

«Schliesslich ist<br />

Alterswohnen<br />

eine öffentliche<br />

Aufgabe, die<br />

in Stallikon immer<br />

drängender wird.<br />

Hier wohnen<br />

sehr viele ältere<br />

Personen.»<br />

Monika Rohr,<br />

Vize-Gemeindepräsidentin<br />

Stallikon<br />

B. Nüesch (Horgen): Das ist historisch<br />

gewachsen. Horgen hatte vor<br />

100 Jahren viel Industrie. In den<br />

Zwischenkriegsjahren floss der<br />

grösste Teil der Steuergelder in die<br />

soziale Wohlfahrt und dazu gehörte<br />

auch der gemeinnützige Wohnungsbau.<br />

Da<strong>von</strong> haben natürlich – in<br />

Zeiten, als Pendeln noch keine<br />

Selbstverständlichkeit war – auch die<br />

ortsansässigen Arbeitgeber profitiert.<br />

M. Rohr (Stallikon): Stallikon ist ein<br />

Weilerdorf entlang und zwischen<br />

Albiskette und Reppischtal mit viel<br />

Landwirtschaft und Tieren auf den<br />

Weiden – ein Idyll und ganz nahe<br />

bei <strong>Zürich</strong>; der höchste Punkt der<br />

Gemein de liegt auf dem Üetliberg,<br />

dem Haus berg der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />

Und wenn man feststellt, dass die<br />

Gemeinde mehr Gemeinschaft will,<br />

dann kann man das mit den zur<br />

Verfügung stehenden Instrumenten<br />

ein Stück weit auch lenken.<br />

In der Stadt <strong>Zürich</strong> wird – vor allem<br />

im Zusammenhang mit dem Ersatzneubau<br />

– immer öfter <strong>von</strong> Verdrängung<br />

gesprochen. Ist das in Ihren<br />

Gemeinden auch schon ein Thema?<br />

D. Müller (Dübendorf): Das ist akut.<br />

Gefühlt drückt das Problem aus<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong> hinaus in unsere<br />

Gemeinden. Und mit jeder Aufzonung<br />

– dazu werden auch wir an -<br />

gehalten – findet innerhalb kürzester<br />

Zeit eine Erneuerung statt. Siedlungen<br />

mit vormals günstigem Wohnraum<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!