Jahresbericht 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich

Im Schwerpunkt-Teil des Jahresberichts 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich, dem Verband der gemeinnützigen Bauträger im Kanton Zürich, kommen vor allem die Agglomeration und die Gemeinden auf dem Land zu Wort. Wie gehen sie mit den Anforderungen, die das Bevölkerungswachstum an sie stellt, um? Im Schwerpunkt-Teil des Jahresberichts 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich, dem Verband der gemeinnützigen Bauträger im Kanton Zürich, kommen vor allem die Agglomeration und die Gemeinden auf dem Land zu Wort. Wie gehen sie mit den Anforderungen, die das Bevölkerungswachstum an sie stellt, um?

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29.04.2024 Aufrufe

WIR BLEIBEN IN BEWEGUNG 2023 war ein Jahr der Weichenstellungen. So gab es nicht nur in Vorstand und Präsidium des Regionalverbands Wechsel, auch die Geschäftsführung wurde in neue Hände ge geben. Und da 2023 auch ein Jahr des personellen Wachstums war, wurde es Zeit, in grössere Räumlichkeiten zu ziehen. Bereits Anfang Jahr war – aufgrund des erfolgreichen Geschäftsverlaufs und der damit verbundenen Personalaufstockungen im Bereich Netz Genossenschaften – klar, dass der Regionalverband sich nach grösseren Büros umsehen musste. Damit tauchte auch die Idee eines «Haus des Wohnens» wieder auf. Gespräche mit dem Dachverband über gemeinsame Räumlichkeiten wurden aufgenommen und parallel dazu die Suche nach geeigneten Büroflächen gestartet. Führungswechsel Am 15. Mai übergab Christian Portmann nach fünf ereignisreichen Jahren das Präsidium des Regionalverbands an Andreas Wirz. Gleichzeitig hatte sich ein Wechsel in der Geschäftsführung angekündigt. Reto Klink, der 2018 – ein Jahr vor dem 100-Jahr-Jubiläum – die Geschicke von Wohnbaugenossenschaften Zürich übernommen hatte –, wollte sich nach fünf erfolgreichen und intensiven Jahren neu orientieren. Von der Stellenausschreibung fühlte sich auch Stefan Schneider angesprochen. Ein gemeinsamer Nenner wurde – nach den gemeinsamen Workshops der verschiedenen Bewerbenden und den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle sowie dem neuen Vorstand – schnell gefunden. Anfang Oktober, kurz nach dem Umzug in die neue Geschäftsstelle, übernahm der neue Geschäftsführer seine Aufgaben. Neue Perspektive: Gemeinsam unter einem Dach Auf der Suche nach neuen Geschäftsräumlichkeiten besichtigte der Regionalverband verschiedene Objekte, die sich auch für einen gemeinsamen Geschäftssitz mit Wohnbaugenossenschaften Schweiz eignen. An der Hofackerstrasse oberhalb des Hegibachplatzes in Zürich fand man eine Liegenschaft, welche die Flächenbedürfnisse beider Organisationen erfüllt. Mit dem Einzug des Dachverbands per Ende Jahr wurde die Hofackerstrasse 32 zum «Haus des Wohnens». Von hier aus werden sich der Dach- und der Regionalverband für die Anliegen des gemeinnützigen Wohnens in Zürich und der Schweiz einsetzen. Die enge räumliche Nähe wird die Zusammenarbeit stärken und nebst der Nutzung von Synergien auch neue Perspektiven eröffnen. Zusätzlich bietet das Mietobjekt die Möglichkeit, dass der Verband für Veranstaltungen wie Informationsanlässe oder die beliebten ERFAs (Er - fahrungsaustausch) nicht zwingend auf externe Räumlichkeiten angewiesen ist, was wiederum das Budget entlastet. Wir freuen uns, Sie demnächst bei uns begrüssen zu dürfen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, was sich in den verschiedenen Geschäftsbereichen des Regionalverbands 2023 ausserdem getan hat. 20

BEOBACHTEN – DISKUTIEREN – AKTIV WERDEN Hinsichtlich der Erarbeitung von Grundlagen, der politischen Arbeit und der Verbandskommunikation war 2023 ein ereignisreiches Jahr. Die mediale Berichterstattung zur Wohnungsknappheit – die minimale Leer - standsziffer, lange Wartelisten von Wohnungsbewerbenden, aber auch die zahlreich publizierten «Rezepte» gegen diesen Missstand – dominierte seit Jahresbeginn. Dieses und andere Themen hielten das Team «Kommunikation, Grundlagen und Politik» auf Trab. Anfang März veröffentlichte der Regionalverband die neuste Branchenstatistik der gemeinnützigen Wohnbauträger in der Stadt Zürich. Die Zahlen des Geschäftsjahres 2021 zeigten unter anderem, dass die gemeinnützigen Wohnbauträger seit 2018 hohe Investitionen zu relativ günstigen Konditionen getätigt haben. Investiert wurde nicht nur bei Sanierungen und in Ersatzneubauten, sondern auch in eine nachhaltige Wärmeversorgung. Die erstmals erhobenen Daten zur Energieversorgung der Liegenschaften zeigen, dass die Wohnbaugenossenschaften auch hier auf dem richtigen Weg sind. Erfasst wurden auch Informationen zu Belegungsvorschriften und den Wachstumsabsichten der Wohnbaugenossenschaften. Das mit Abstand grösste Wachstumspotenzial sehen die Teilnehmenden demnach beim Ersatzneubau. Die Ergebnisse der Branchenstatistik wurden am 11. April im Rahmen einer ERFA Finanzen vorgestellt (siehe auch Veranstaltungen). Wohnbaupolitisch engagiert, auch medial Ebenfalls im März dieses Jahres wurde die von Wohnbaugenossenschaften Zürich mitlancierte Vorkaufsrecht-Initiative für «Mehr bezahlbare Wohnungen im Kanton Zürich» mit rund 13'000 Unterschriften eingereicht. Der Verband wird die Stellungnahme des Regierungsrats und die Beratungen der kantonsrätlichen Kommission zu dieser Vorlage aufmerksam begleiten und sich im Abstimmungskampf engagieren. Kurz darauf begann die Vorbereitung auf die Stadtzürcher Abstimmung über den Wohnraumfonds. Der Regionalverband unterstützte die Abstimmungskampagne finanziell und personell. Das wichtige Puzzleteil zum Erhalt von günstigem Wohnraum wurde von den Stimmberechtigten der Stadt Zürich am 18. Juni 2023 angenommen. Da sich im Zusammenhang mit der Wohnungsknappheit auch Parteiexponent:innen, Think Tanks, Architekt:innen und Städteplanende zu Wort meldeten, nahm der Regionalverband mehrmals in den Medien und an Anlässen Stellung zum Thema Wohnungsnot. Haltung zum Ersatzneubau geschärft Mit Ersatzneubauten haben die Wohnbaugenossenschaften seit der Jahrtausendwende den gemeinnützigen Wohnungsbestand erneuert, energetisch verbessert und viele zusätzliche Wohnungen an gut erschlossenen Lagen erstellt. Doch der Ersatzneubau ist in letzter Zeit in die Kritik geraten, denn mit dem Abriss von Gebäuden wird auch graue Energie vernichtet. Da die gemeinnützigen Bauträger nicht nur günstigen Wohnraum anbieten, sondern auch ökologisch eine Vorreiterrolle einnehmen wollen, hat Wohnbaugenossenschaften Zürich das Thema aufgenommen und Prinzipien und Empfehlungen erarbeitet. Sie wurden an einem Mitglieder-Anlass am 10. Juni vorgestellt, mit den Mitgliedern diskutiert und auf der Website publiziert. News aus erster Hand Selbstverständlich hielt der Regionalverband seine Mitglieder und alle am gemeinnützigen Wohnungsbau Interessierten – auch Gemeindeverwaltungen und -exekutiven im Kanton Zürich – das ganze Jahr über auf dem Laufenden. In monatlichen Newslettern an rund 2500 Abonnierende und vier «blickpunkt»-Ausgaben berichteten wir bild- und wortreich von zahlreichen Anlässen und Themen, die wichtig für den gemeinnützigen Wohnungsbau sind. Um mehr Land und Liegenschaften zur Vermittlung an gemeinnützige Bauträger zu finden, startete der Regionalverband im November eine drei Monate dauernde Online-Kampagne. Sie richtet sich an verkaufsbereite Privatpersonen und Erbengemeinschaften. Die Google-Kampagne soll – sobald erste Erkenntnisse vorliegen – 2024 fortgesetzt werden. 21

BEOBACHTEN – DISKUTIEREN –<br />

AKTIV WERDEN<br />

Hinsichtlich der Erarbeitung <strong>von</strong> Grundlagen,<br />

der politischen Arbeit und der Verbandskommunikation<br />

war <strong>2023</strong> ein ereignisreiches<br />

Jahr. Die mediale Berichterstattung zur<br />

Wohnungsknappheit – die minimale Leer -<br />

standsziffer, lange Wartelisten <strong>von</strong> Wohnungsbewerbenden,<br />

aber auch die zahlreich<br />

publizierten «Rezepte» gegen diesen<br />

Missstand – dominierte seit Jahresbeginn.<br />

Dieses und andere Themen hielten das Team<br />

«Kommunikation, Grundlagen und Politik»<br />

auf Trab.<br />

Anfang März veröffentlichte der Regionalverband<br />

die neuste Branchenstatistik der gemeinnützigen<br />

Wohnbauträger in der Stadt <strong>Zürich</strong>. Die Zahlen<br />

des Geschäftsjahres 2021 zeigten unter anderem,<br />

dass die gemeinnützigen Wohnbauträger seit 2018<br />

hohe Investitionen zu relativ günstigen Konditionen<br />

getätigt haben. Investiert wurde nicht nur bei<br />

Sanierungen und in Ersatzneubauten, sondern<br />

auch in eine nachhaltige Wärmeversorgung. Die<br />

erstmals erhobenen Daten zur Energieversorgung<br />

der Liegenschaften zeigen, dass die <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

auch hier auf dem richtigen<br />

Weg sind. Erfasst wurden auch Informationen<br />

zu Belegungsvorschriften und den Wachstumsabsichten<br />

der <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong>. Das<br />

mit Abstand grösste Wachstumspotenzial sehen<br />

die Teilnehmenden demnach beim Ersatzneubau.<br />

Die Ergebnisse der Branchenstatistik wurden am 11.<br />

April im Rahmen einer ERFA Finanzen vorgestellt<br />

(siehe auch Veranstaltungen).<br />

Wohnbaupolitisch engagiert, auch medial<br />

Ebenfalls im März dieses Jahres wurde die <strong>von</strong><br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> mitlancierte<br />

Vorkaufsrecht-Initiative für «Mehr bezahlbare<br />

Wohnungen im Kanton <strong>Zürich</strong>» mit rund 13'000<br />

Unterschriften eingereicht. Der Verband wird<br />

die Stellungnahme des Regierungsrats und die<br />

Beratungen der kantonsrätlichen Kommission zu<br />

dieser Vorlage aufmerksam begleiten und sich<br />

im Abstimmungskampf engagieren.<br />

Kurz darauf begann die Vorbereitung auf die<br />

Stadtzürcher Abstimmung über den Wohnraumfonds.<br />

Der Regionalverband unterstützte die<br />

Abstimmungskampagne finanziell und personell.<br />

Das wichtige Puzzleteil zum Erhalt <strong>von</strong> günstigem<br />

Wohnraum wurde <strong>von</strong> den Stimmberechtigten<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong> am 18. Juni <strong>2023</strong> angenommen.<br />

Da sich im Zusammenhang mit der Wohnungsknappheit<br />

auch Parteiexponent:innen, Think Tanks,<br />

Architekt:innen und Städteplanende zu Wort meldeten,<br />

nahm der Regionalverband mehrmals in<br />

den Medien und an Anlässen Stellung zum Thema<br />

Wohnungsnot.<br />

Haltung zum Ersatzneubau geschärft<br />

Mit Ersatzneubauten haben die <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

seit der Jahrtausendwende den<br />

gemeinnützigen Wohnungsbestand erneuert,<br />

energetisch verbessert und viele zusätzliche<br />

Wohnungen an gut erschlossenen Lagen erstellt.<br />

Doch der Ersatzneubau ist in letzter Zeit in die<br />

Kritik geraten, denn mit dem Abriss <strong>von</strong> Gebäuden<br />

wird auch graue Energie vernichtet.<br />

Da die gemeinnützigen Bauträger nicht nur günstigen<br />

Wohnraum anbieten, sondern auch ökologisch<br />

eine Vorreiterrolle einnehmen wollen, hat<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> das Thema<br />

aufgenommen und Prinzipien und Empfehlungen<br />

erarbeitet. Sie wurden an einem Mitglieder-Anlass<br />

am 10. Juni vorgestellt, mit den Mitgliedern diskutiert<br />

und auf der Website publiziert.<br />

News aus erster Hand<br />

Selbstverständlich hielt der Regionalverband seine<br />

Mitglieder und alle am gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

Interessierten – auch Gemeindeverwaltungen<br />

und -exekutiven im Kanton <strong>Zürich</strong> – das<br />

ganze Jahr über auf dem Laufenden. In monatlichen<br />

Newslettern an rund 2500 Abonnierende<br />

und vier «blickpunkt»-Ausgaben berichteten wir<br />

bild- und wortreich <strong>von</strong> zahlreichen Anlässen<br />

und Themen, die wichtig für den gemeinnützigen<br />

Wohnungsbau sind.<br />

Um mehr Land und Liegenschaften zur Vermittlung<br />

an gemeinnützige Bauträger zu finden,<br />

startete der Regionalverband im November eine<br />

drei Monate dauernde Online-Kampagne. Sie<br />

richtet sich an verkaufsbereite Privatpersonen und<br />

Erbengemeinschaften. Die Google-Kampagne<br />

soll – sobald erste Erkenntnisse vorliegen – 2024<br />

fortgesetzt werden.<br />

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