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MASCHINEN & TECHNIK | April / Mai 2024

Messeausgabe zur IFAT MUNICH 2024 Weltmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft

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Cyberkriminalität<br />

in der Baubranche<br />

© iStock<br />

Welche Maßnahmen Betriebe<br />

ergreifen können, um sich<br />

zu schützen<br />

NÜRNBERGER VERSICHERUNG >> Die Baubranche ist<br />

laut einer Studie des Datenverschlüsselungsexperten<br />

NordLocker eines der beliebtesten Ziele von Cyberkriminellen.<br />

Trotzdem unterschätzen viele Handwerksbetriebe<br />

das Risiko und vernachlässigen den Schutz<br />

ihrer Daten. Welche Folgen ein Hackerangriff für<br />

Unternehmen in der Bauindustrie haben kann, wie<br />

sich Betriebe vor Ransomware, Viren oder Phishing-<br />

Attacken schützen können und welche Versicherung<br />

für den Ernstfall nicht fehlen sollte, weiß Andrea<br />

Frohrieb, Expertin der Nürnberger Versicherung.<br />

Baubranche im Fokus der Angreifer<br />

Bei Handwerksbetrieben liegt der Fokus meist nicht<br />

auf der IT-Sicherheit. Das haben auch Hacker erkannt<br />

und so werden immer mehr Unternehmen in der Baubranche<br />

Opfer von Cyberangriffen. „Obwohl sie sensible<br />

Informationen zum Beispiel über Kunden oder<br />

Baupläne verarbeiten, vernachlässigen sie häufig den<br />

Datenschutz“, so Andrea Frohrieb, Expertin der Nürnberger<br />

Versicherung. Mögliche Sicherheitslücken<br />

sind zum Beispiel veraltete Programme und Systeme,<br />

ungesicherte WLAN-Netzwerke oder fehlende Antivirensoftware,<br />

die es Kriminellen ermöglichen, sich<br />

Zugang zu verschaffen und etwa Daten zu stehlen,<br />

Lösegeld zu erpressen oder die IT-Infrastruktur zu<br />

zerstören. „Die Kosten, die bei einem Cyberangriff unter<br />

Umständen drohen, können vor allem für Handwerksbetriebe<br />

die Insolvenz bedeuten.“<br />

RISIKEN ERKENNEN UND MITARBEITER SCHULEN<br />

Hacker entwickeln immer raffiniertere Vorgehensweisen.<br />

Eine typische Masche: sogenannte Phishing-<br />

<strong>Mai</strong>ls. „Das sind gefälschte E-<strong>Mai</strong>ls, vermeintlich von<br />

seriösen Absendern wie Banken, Subunternehmen<br />

oder Lieferanten, die Empfänger dazu auffordern,<br />

ihre Daten zu übermitteln oder Überweisungen zu tätigen.<br />

Öffnen Handwerker den Link oder Anhang einer<br />

Phishing-<strong>Mai</strong>l oder geben sie ihre Daten ein, können<br />

Hacker diese abfangen oder einen Virus aufspielen.<br />

Deshalb ist es besonders wichtig, die Mitarbeiter aufzuklären“,<br />

erklärt die Expertin der Nürnberger Versicherung.<br />

„Damit sie wissen, wie sie Cyberangriffe<br />

frühzeitig erkennen, diese verhindern und im Fall der<br />

Fälle reagieren sollten, um die Schäden eines Angriffs<br />

möglichst zu minimieren, können Betriebe zum Beispiel<br />

Schulungen durchführen.“ Außerdem ist es sinnvoll,<br />

Notfallpläne für den Ernstfall sowie Richtlinien<br />

für den korrekten Umgang mit Daten zu erstellen<br />

und an die Belegschaft auszuhändigen. Sie sollten<br />

unter anderem das richtige Verhalten im Betriebsalltag<br />

enthalten, wie das Verwenden starker Passwörter,<br />

das Prüfen von Absenderadressen, Namen und<br />

Schreibstil sowie den Hinweis, keine sensiblen Firmendaten<br />

wie Kreditkartennummern weiterzugeben.<br />

TECHNISCHE PRÄVENTIONSMASSNAHMEN<br />

Aber nicht nur die Mitarbeiter sind ein großes Sicherheitsrisiko,<br />

auch die technischen Schutzvorkehrungen<br />

kommen häufig zu kurz und sorgen<br />

für Sicherheitslücken im System. Daher empfiehlt<br />

Frohrieb, Firewall und Antivirenprogramme auf allen<br />

Geräten einzurichten und regelmäßig upzudaten. Das<br />

Betriebssystem und Programme sollten ebenfalls immer<br />

auf dem neuesten Stand gehalten werden. Damit<br />

Handwerker auch von unterwegs über einen sicheren<br />

Zugang auf das Firmennetzwerk zugreifen können,<br />

um zum Beispiel Aufträge einzusehen oder Informationen<br />

einzuholen, sollten sie einen VPN-Client nutzen.<br />

„Private Geräte auf der Baustelle zu verwenden,<br />

ist aufgrund oftmals fehlender Cybersicherheit tabu“,<br />

so die Expertin der Nürnberger Versicherung.<br />

ABSICHERUNG FÜR DEN ERNSTFALL<br />

Besonders für kleine und mittlere Unternehmen können<br />

die Kosten für Dienstleister oder Datenverluste<br />

bei einem Cyberangriff existenzbedrohend sein. Vor<br />

allem wenn Virus, Ransomware und Co. im schlimmsten<br />

Fall den Betrieb zum Stillstand gebracht haben.<br />

Doch auch Handwerksbetriebe, die alle Datenschutzvorkehrungen<br />

beachten, können Opfer von Kriminellen<br />

werden. Mit der richtigen Absicherung heißt es<br />

dann: keine Panik.<br />

Eine Cyberversicherung stellt IT-<br />

Spezialisten zur Verfügung, die dabei<br />

unterstützen, den Angriff abzuwehren<br />

und verlorengegangene Daten<br />

wiederherzustellen.<br />

Die Police der Nürnberger Versicherung kommt zum<br />

Beispiel für den finanziellen Schaden auf, etwa Kosten<br />

für die Datenwiederherstellung oder die Verluste<br />

aufgrund eines Betriebsausfalls. Zudem bietet<br />

sie Sicherheitstrainings für Mitarbeiter in Form von<br />

E-Learning sowie Phishing-Simulationen auf ihrer<br />

Online-Plattform an.<br />

ARBEITSSCHUTZ / ARBEITSSICHERHEIT 117

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