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Langer Tag der StadtNatur Berlin 2024

Der von der Stiftung Naturschutz Berlin organisierte Lange Tag der StadtNatur richtet in diesem Jahr einen besonderen Blick auf das Thema Wasser. Die Veranstaltungen reichen hierbei von der Moorführung in Köpenick bis zur Schiffstour auf dem Tegeler See. Dieses Magazin widmet sich ebenfalls dem Schwerpunktthema Wasser und stellt sehr unterschiedliche Teilaspekte vor. Selbstverständlich bietet Berlins Naturfestival darüber hinaus auch zu weiteren Themen ein abwechslungsreiches Programm. Expert*innen aus den verschiedenen Bereichen des Naturschutzes zeigen in rund 500 Veranstaltungen die schönsten und spannendsten Naturschauplätze Berlins.

Der von der Stiftung Naturschutz Berlin organisierte Lange Tag der StadtNatur richtet in diesem Jahr einen besonderen Blick auf das Thema Wasser. Die Veranstaltungen reichen hierbei von der Moorführung in Köpenick bis zur Schiffstour auf dem Tegeler See. Dieses Magazin widmet sich ebenfalls dem Schwerpunktthema Wasser und stellt sehr unterschiedliche Teilaspekte vor. Selbstverständlich bietet Berlins Naturfestival darüber hinaus auch zu weiteren Themen ein abwechslungsreiches Programm. Expert*innen aus den verschiedenen Bereichen des Naturschutzes zeigen in rund 500 Veranstaltungen die schönsten und spannendsten Naturschauplätze Berlins.

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<strong>Langer</strong> <strong>Tag</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong><br />

MAGAZIN ZUM BERLINER NATURFESTIVAL<br />

8./9.<br />

Juni <strong>2024</strong><br />

Von Flussdarstellern<br />

und Kreislaufsystemen<br />

<strong>Berlin</strong>er Wasserbetriebe<br />

Ein Liebeslied<br />

<strong>der</strong> Karpfen<br />

Freilandlabor Britz<br />

Clean River Projekt<br />

Müll fischen auf dem<br />

Landwehrkanal<br />

Eintauchen ins<br />

wilde <strong>Berlin</strong>


Grußwort des Schirmherrn Kai Wegner<br />

Liebe <strong>Berlin</strong>erinnen<br />

und <strong>Berlin</strong>er, liebe Gäste,<br />

<strong>Berlin</strong>s grüne Seite ist so vielfältig wie die Stadt<br />

selbst: Historische Parkanlagen, Gärten und Friedhöfe,<br />

ausgedehnte Wäl<strong>der</strong> und Wasserlandschaften,<br />

weltbekannte Erholungsorte wie <strong>der</strong> Tiergarten o<strong>der</strong><br />

das Tempelhofer Feld, aber auch die vielen kleineren<br />

Parks in den Kiezen und natürlich <strong>Berlin</strong>s typische<br />

Kleingartenanlagen – das alles und mehr zeichnet das<br />

grüne <strong>Berlin</strong> aus und macht es zu einer <strong>der</strong> grünsten<br />

Metropolen Europas. Hinzu kommt ein für eine Großstadt<br />

erstaunlicher Reichtum an Tier- und Pflanzenarten.<br />

Wer <strong>Berlin</strong>s natürliche Schönheiten noch besser kennen<br />

und verstehen lernen möchte, <strong>der</strong> ist beim Langen <strong>Tag</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> genau richtig. Seit 2007 gibt es dieses<br />

außergewöhnliche Ereignis bereits. Und <strong>der</strong> große<br />

Publikumszuspruch jedes Jahr beweist: Menschen aller<br />

Generationen sind begeistert mit dabei, wenn es darum<br />

geht, <strong>Berlin</strong>s Fauna und Flora bei ganz unterschiedlichen<br />

Touren und Programmpunkten gemeinsam zu erkunden.<br />

In diesem Sinne: Herzlich willkommen zum Langen <strong>Tag</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> <strong>2024</strong>! Ich wünsche Ihnen ebenso spannende<br />

wie lehrreiche Exkursionen durch <strong>Berlin</strong>s Naturschönheiten<br />

und vor allem natürlich sehr viel Vergnügen!<br />

Zugleich danke ich allen, die diesen „Langen <strong>Tag</strong>“ auch<br />

diesmal wie<strong>der</strong> mit großem Engagement und zahlreichen<br />

Veranstaltungen in allen Bezirken zu einem Erfolg machen<br />

werden – insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong><br />

sowie den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.<br />

Kai Wegner<br />

Regieren<strong>der</strong> Bürgermeister von <strong>Berlin</strong><br />

2


lnhalt<br />

4 <strong>Langer</strong> <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong><br />

Einige Themen und Highlights<br />

8 Ein Liebeslied <strong>der</strong> Karpfen<br />

Die Wasserwelt des Freilandlabors Britz<br />

11 Von Flussdarstellern und Kreislaufsystemen<br />

Ein Besuch bei den <strong>Berlin</strong>er Wasserbetrieben<br />

8<br />

14 Der Mann, <strong>der</strong> über Tegels Wäl<strong>der</strong> wacht<br />

Interview mit Forstamtsleiter Marc Franusch<br />

16 Matsch Mooor!<br />

Die große Freiheit, in <strong>der</strong> Natur zu spielen<br />

18 Interview<br />

mit Senatorin Manja Schreiner<br />

20 Paddeln gegen Plastik<br />

Unterwegs auf dem Landwehrkanal<br />

23 Nachtaktive Wasserdrachen<br />

<strong>Berlin</strong>er Molche<br />

26 Biber in <strong>Berlin</strong><br />

Kin<strong>der</strong> fragen den Wildtierexperten Derk Ehlert<br />

14<br />

16<br />

28 <strong>Berlin</strong>er Zeitreise<br />

Von Mammuts und Toteisseen<br />

30 Das schwimmende Klassenzimmer<br />

Ein Ausflug zum Jugendforschungsschiff Cormoran<br />

20<br />

32 Vom Vierling bis zum Ceciliengraben<br />

Mitmachen für lebendiges Wasser<br />

34 Unsere Partner<br />

34 Impressum<br />

36 Alle wichtigen Infos zum Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong><br />

23<br />

3


<strong>Langer</strong> <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong><br />

Einige Themen und Highlights<br />

8./9. JUNl <strong>2024</strong><br />

Der von <strong>der</strong> Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong> organisierte<br />

Lange <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> richtet in diesem Jahr einen<br />

beson<strong>der</strong>en Blick auf das Thema Wasser. Die Veranstaltungen<br />

unter dem Motto „Eintauchen ins wilde <strong>Berlin</strong>“ reichen hierbei von <strong>der</strong> Moorführung<br />

in Köpenick bis zur Schiffstour auf dem Tegeler See. Dieses Magazin widmet sich ebenfalls dem<br />

Schwerpunktthema Wasser und stellt sehr unterschiedliche Teilaspekte vor. Selbstverständlich<br />

bietet <strong>Berlin</strong>s Naturfestival darüber hinaus auch zu weiteren Themen ein abwechslungsreiches<br />

Programm. Expert*innen aus den verschiedenen Bereichen des Naturschutzes zeigen in rund<br />

500 Veranstaltungen die schönsten und spannendsten Naturschauplätze <strong>Berlin</strong>s.<br />

Das gesamte Programm finden Sie unter www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

Schwerpunkt Wasser<br />

Ob am Havelufer, am Teich im Ökowerk o<strong>der</strong> im<br />

Neuköllner Auenland, ob Fische, Frösche, Enten<br />

o<strong>der</strong> Libellen – im, am und über dem Wasser gibt<br />

es viel Natur zu entdecken. Das Erlebnisangebot<br />

reicht von CleanUps auf dem Landwehrkanal bis<br />

zur Schlammschlacht auf <strong>der</strong> Moorwiese.<br />

4


Auf dem Tegeler See<br />

mit Derk Ehlert<br />

Der Wildtierexperte des<br />

<strong>Berlin</strong>er Senats nimmt Sie<br />

mit aufs Schiff und erkundet<br />

mit Ihnen den Lebensraum<br />

von Biber und Seeadler.<br />

Auf <strong>der</strong> Fahrt um die kleinen<br />

Inseln gibt es immer wie<strong>der</strong><br />

etwas zu entdecken. Vergessen<br />

Sie Ihr Fernglas nicht!<br />

Ortsbesichtigung<br />

Die ganze Stadt ist voller<br />

Naturschätze. Ob auf dem<br />

ehemaligen Bahngelände<br />

Natur Park Südgelände,<br />

auf einem begrünten Parkhausdeck<br />

in Neukölln o<strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Waldschule in<br />

Zehlendorf – Stadtnatur<br />

ist überall „vor Ort“.<br />

5


Forschen und entdecken<br />

Woher kommt <strong>der</strong> Honig, wie viele Beine haben Käfer<br />

und was flattert nachts durch die Luft? Wer neugierig<br />

ist und etwas dazulernen möchte, findet am Langen<br />

<strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> sicher die passende Veranstaltung.<br />

Tierisch nah<br />

Ziegen kraulen, Pferde schnuppern,<br />

Schafe scheren und manchmal auch<br />

eine Taube auf dem Hut – tierische<br />

Begegnungen sind Teil unseres<br />

Programms. Zugegeben, für an<strong>der</strong>e<br />

Tiere braucht es dann doch mal den<br />

Fernblick o<strong>der</strong> aber ein Mikroskop.<br />

6


Bewegte Stunden<br />

Ein Ausflug ins Grüne ist eine gute Gelegenheit, sich<br />

mal wie<strong>der</strong> zu bewegen. Zu Fuß, per Rad o<strong>der</strong> mit<br />

dem Paddel – gemeinsam unterwegs sein und die<br />

Natur genießen gehört zum Langen <strong>Tag</strong> dazu.<br />

500<br />

Veranstaltungen<br />

350 Akteure<br />

Wer zuerst kommt …<br />

Für viele Lieblingsveranstaltungen gibt es eine<br />

begrenzte Ticketanzahl. Also rechtzeitig Plätze<br />

sichern unter www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de.<br />

Stadtnatur verbindet<br />

„Gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Aktiven sichtbar machen, was in Sachen Natur<br />

in <strong>Berlin</strong> möglich ist, und dazu die ganze Stadt einladen. Hinschauen und<br />

darauf hinweisen, wo etwas im Argen liegt, mit Ihnen und Gästen aus<br />

benachbarten Gemeinden zur Pflege gemeinsamer Naturräume ins<br />

Gespräch kommen: Für all das stehe ich, dafür steht auch <strong>der</strong> Lange<br />

<strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong>.<br />

Zusammen mit vielen an<strong>der</strong>en engagiere ich mich seit 2007 mit Führungen<br />

für das Naturfestival und lade die Besucherinnen und Besucher ein,<br />

den diesjährigen Langen <strong>Tag</strong> mit Ihren interessanten Anregungen zu<br />

einem unvergesslichen Erlebnis für alle zu machen.“<br />

Dr. Achim Förster,<br />

Diplom Chemiker, engagiert sich seit Jahrzehnten für Natur und Kultur im BUND-Südwest,<br />

Museumsdorf Düppel, Botanischen Verein, Heimatmuseum Zehlendorf und in Kleinmachnow.<br />

7


Ein Liebeslied <strong>der</strong> Karpfen<br />

Die Wasserwelt des Freilandlabors Britz<br />

Wasser ist Leben. Und davon gibt es jede Menge im Britzer Garten.<br />

Der zehn Hektar große See ruht dabei wie ein sanfter blauer Riese im<br />

Zentrum eines Naturparadieses. Als sei er schon immer da gewesen.<br />

Dabei ist hier alles künstlich angelegt.<br />

Prachtlibelle<br />

8<br />

Die steingrauen riesigen Karpfen<br />

im Hauptsee könnten die<br />

Geschichte des Parks gut erzählen,<br />

denn sie sind von Anfang an dabei: von<br />

<strong>der</strong> feierlichen Parkeröffnung 1985 im damals<br />

geteilten <strong>Berlin</strong>, vom Erfolg <strong>der</strong> Bundesgartenschau<br />

mit insgesamt mehr als 5,2 Millionen<br />

Besucherinnen und Besuchern.<br />

Die Karpfen würden auch von Ursula Müller<br />

erzählen, die erst als Landschaftsplanerin den<br />

Park mitgestaltete und 1988 die Geschäftsführung<br />

des von ihr mitgegründeten Freilandlabors<br />

Britz e. V. übernahm. Seit über 35 Jahren setzen<br />

sich Ursula Müller und <strong>der</strong> Verein, <strong>der</strong> das Umweltbildungszentrum<br />

im Britzer Garten betreibt,<br />

für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umweltbildung ein. Vielleicht<br />

würden die Karpfen auch singen, wer weiß<br />

das schon. Sie würden einstimmen in den Sound<br />

<strong>der</strong> Natur, <strong>der</strong> über dem Park liegt. Ein kräftiges<br />

Rauschen <strong>der</strong> Schilfgürtel, das Schnattern <strong>der</strong><br />

Graugänse, die als Gäste ihre Kreise im Wasser<br />

ziehen. Dazu das Tanzen von hun<strong>der</strong>ten Libellen<br />

über <strong>der</strong> Wasseroberfläche. Das Lied <strong>der</strong> Karpfen<br />

wäre auf jeden Fall ein Liebeslied an das Leben,<br />

das hier spielt. „Wir haben hier eine Vielfalt an<br />

Lebensräumen, die für einen Park so nicht üblich<br />

ist“, sagt Ursula Müller stolz. „Das hat auch mit<br />

<strong>der</strong> Größe des Parks zu tun.“ Der See ist dabei<br />

ein beson<strong>der</strong>s naturnaher Lebensraum. Er wird<br />

künstlich gespeist und über Bäche und Wasserfälle<br />

mit Sauerstoff angereichert.<br />

Die Biologin Inga Böttner, die im Freilandlabor<br />

Britz für die Umweltbildung mit Schulen zuständig<br />

ist, weiß: „Unsere Gewässer spielen als Laichgewässer<br />

und Ersatzlebensraum eine wichtige Rolle.“<br />

Über die hier beheimateten Amphibien freuen sich<br />

die beiden Frauen beson<strong>der</strong>s. „Denn Amphibien<br />

haben es auf Grund <strong>der</strong> Dürre <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

und des Verlustes von Lebensräumen beson<strong>der</strong>s<br />

schwer“, so Böttner. Nicht nur Teichfrosch und<br />

Erdkröte fühlen sich hier wohl, auch die seltene<br />

Knoblauchkröte wurde gesichtet. „Ringelnatter,<br />

Wasserinsekten, Libellen“, zählt die Biologin weiter<br />

auf, „und natürlich die unzähligen Wasservögel


wie den farbenfrohen Eisvogel, Teichrohrsänger,<br />

Rohrammern haben wir. Mehrere Pärchen Haubentaucher<br />

brüten hier und auch vom Rothalstaucher<br />

gab es Brutversuche.“<br />

Neben <strong>der</strong> spannenden Tierwelt bietet <strong>der</strong> See<br />

auch eine große Vielfalt an Pflanzen: verwunschene<br />

Buchten mit Seerosen und sogar Raritäten<br />

wie das streng geschützte Knabenkraut, eine<br />

Orchideenart, die hier zur Bundesgartenschau<br />

angepflanzt wurde. „Auch die Welt <strong>der</strong> Unterwasserpflanzen<br />

kann vom Ufer o<strong>der</strong> einer <strong>der</strong><br />

Brücken aus gut beobachtet werden. Hier zeigen<br />

wir Kin<strong>der</strong>n zum Beispiel, dass eine Blässralle<br />

kein Brot fressen muss, son<strong>der</strong>n dass sie tauchen<br />

kann, um sich pflanzliche Nahrung vom Seegrund<br />

zu holen.“<br />

Kitas, Unterricht im Grünen<br />

für Schulgruppen, und naturkundliche<br />

Führungen für<br />

Familien und Erwachsene<br />

an. Naturerfahrung ist<br />

hier außerdem für demenzkranke<br />

Menschen<br />

und ihre Angehörigen<br />

möglich. Vor allem im<br />

Sommer ist es für die<br />

Kleinsten ein Highlight, das<br />

Leben am Teich zu entdecken.<br />

Wie schwimmt ein Rückenschwimmer?<br />

Wie sehen Mückenlarven<br />

aus, wenn sie schlüpfen? Mit Becherlupen wird<br />

alles genau beobachtet. Die Größeren können bei<br />

Gewässeruntersuchungen ökologische Zusammenhänge<br />

experimentell begreifen. Manchmal<br />

geht auch die Natur auf Entdeckungsreise. Etwa,<br />

wenn <strong>der</strong> Rote Amerikanische Sumpfkrebs im<br />

Park spazieren geht. „Immer im Sommer kommen<br />

die Leute und sagen uns ganz aufgeregt: Bei<br />

Ihnen vor <strong>der</strong> Tür sitzt ein Krebs“, lacht Ursula<br />

Müller. So faszinierend das kleine Scherentier<br />

auch aussieht, als invasive Art bereitet es Probleme.<br />

Um den Laich <strong>der</strong> Frösche und Fische vor<br />

dem Riesenhunger <strong>der</strong> Krebse zu<br />

schützen, werden sie regelmäßig abgefischt.<br />

In manchen Jahren wurden bis<br />

zu 17.500 Tiere aus dem See geholt.<br />

Haubentaucher<br />

mit Küken<br />

oben: Ursula Müller und Inga Böttner, unten: Karpfen<br />

Ob sie einen Lieblingsplatz im Park<br />

haben? Inga Böttner antwortet blitzschnell:<br />

„Der Kopfweidenpfuhl!“ Ein<br />

idyllischer Tümpel, umsäumt von kleinen,<br />

kräftigen Weidenbäumen. Ursula<br />

Müller überlegt länger: „Ich möchte<br />

mich da gar nicht festlegen, denn<br />

ich finde alle Ecken im Park reizvoll.“<br />

Und damit ist Ursula Müller nicht allein.<br />

Die Besucherinnen und Besucher<br />

lieben ihr Parkjuwel in seiner ganzen<br />

Vielfalt. Das alles würden die Karpfen<br />

erzählen, wenn sie könnten. SB<br />

Dass das Thema Wasser als Lebensraum die<br />

Menschen begeistert, freut Ursula Müller. Die<br />

Angebote des Freilandlabors Britz sind sehr<br />

beliebt. Das Umweltbildungszentrum des Freilandlabors<br />

befindet sich im südöstlichen Teil des<br />

Parks und bietet Fortbildungen für Lehrkräfte und<br />

Erzieher*innen, Naturentdeckungsstreifzüge für<br />

Besuchen Sie das Freilandlabor Britz<br />

am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong><br />

Alle Infos unter:<br />

www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

9


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10<br />

bwb.de/je<strong>der</strong>-tropfen-zaehlt


Von Flussdarstellern<br />

und Kreislaufsystemen<br />

Ein Besuch bei den <strong>Berlin</strong>er Wasserbetrieben<br />

Mal ehrlich: Wann haben Sie das letzte Mal über Ihr Wasser nachgedacht?<br />

Wieso auch? Es kommt aus <strong>der</strong> Wand und verschwindet wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Wand.<br />

So einfach und doch so kompliziert.<br />

Führung am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> 2023<br />

Stephan Natz ist Pressesprecher <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />

Wasserbetriebe und redet mit uns – natürlich –<br />

über das <strong>Berlin</strong>er Wasser. Die Wasserbetriebe<br />

sind bereits zum 14. Mal beim Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>StadtNatur</strong> dabei und dürfen in diesem Jahr beim<br />

Themenschwerpunkt Wasser nicht fehlen.<br />

Bevor Natz mit dem Erzählen<br />

anfängt, holt er sich aus dem<br />

Trinkwasserspen<strong>der</strong> in <strong>der</strong> hauseigenen<br />

Kantine ein frisches Glas<br />

Sprudel. „Solche Spen<strong>der</strong> haben<br />

wir bereits an über 400 <strong>Berlin</strong>er<br />

Schulen aufgestellt“, sagt er ein<br />

bisschen stolz und legt dann los:<br />

„Wir sind hier die Sahelzone von<br />

Deutschland“, so Natz. „<strong>Berlin</strong> hat<br />

zwar viele Gewässer, aber trotzdem<br />

wenig Wasser.“ Die Region<br />

ist extrem nie<strong>der</strong>schlagsarm, hier<br />

fallen im Jahr durchschnittlich<br />

580 Liter Wasser vom Himmel,<br />

in München ist es fast das Doppelte.<br />

Und noch so eine Zahl, die<br />

beeindruckt: Der Rhein führt bei<br />

Köln im Schnitt 1.000 Kubikmeter<br />

Wasser pro Sekunde. Die Spree<br />

hat in ihren besten Zeiten in <strong>Berlin</strong><br />

20 Kubikmeter, an heißen Sommertagen nur 1,5<br />

Kubikmeter. Dann fließt sie ab <strong>der</strong> Mühlendammschleuse<br />

rückwärts Richtung Müggelsee*. „Die<br />

Flüsse in unserer Region sind keine Flüsse, son<strong>der</strong>n<br />

eher so Flussdarsteller“, bringt es Natz mit<br />

Humor auf den Punkt. »<br />

*Warum fließt die Spree rückwärts?<br />

Rund um den Müggelsee för<strong>der</strong>n die <strong>Berlin</strong>er Wasserbetriebe mit rund 60 Brunnen Trinkwasser.<br />

An heißen <strong>Tag</strong>en verliert <strong>der</strong> See dadurch mehr Wasser als aus dem Spreewald nachfließt.<br />

Dieses Minus gleicht <strong>der</strong> See aus, indem – wie bei einem riesengroßen Ansaugschlauch –<br />

das Wasser aus <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Innenstadt quasi „zurückgeholt“ wird und die Spree ab <strong>der</strong><br />

Mühlendammschleuse rückwärts fließt.<br />

11


Filterbecken und Maschinenhalle<br />

im Wasserwerk Tegel<br />

Was lustig klingt, könnte für die Hauptstadt<br />

allerdings schnell zum existenziellen Problem<br />

werden. Jeden <strong>Tag</strong> benötigen Gewerbe, Industrie<br />

und Privathaushalte die kaum vorstellbare Menge<br />

von fast 600.000 Kubikmetern Wasser. Doch<br />

woher kommt dieses viele Wasser, wenn nicht<br />

allein vom Himmel und aus den „Flussdarstellern“<br />

Spree und Havel? Antwort Natz: „Auch aus<br />

einem Kreislaufsystem.“<br />

Vielleicht denken Sie jetzt: „Klar! Wasserkreislauf<br />

kenn ich doch noch aus Erdkunde, ist doch<br />

Wolke – Regen – Fluss – Meer – Verdunstung –<br />

wie<strong>der</strong> Wolke.“ Aber weit gefehlt. <strong>Berlin</strong> hat einen<br />

ganz eigenen ausgeklügelten, hochtechnisierten<br />

und in Teilen automatisierten Kreislauf aus Trink-,<br />

Schmutz- und Regenwasser. Alles drei liegt – an<strong>der</strong>s<br />

als in vielen an<strong>der</strong>en Städten – in <strong>der</strong> Hand<br />

<strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Wasserbetriebe.<br />

Zu dem System gehören unter an<strong>der</strong>em 650<br />

ufernahe Tiefbrunnen mit bis zu 170 Metern<br />

Tiefe, neun Wasserwerke, beinahe 19.000 Kilometer<br />

Trinkwasserleitungen und Abwasserkanäle,<br />

221 km² Wasserschutzgebiet (1/4 <strong>der</strong> Stadt),<br />

164 Abwasserpumpwerke und sechs Klärwerke.<br />

Genutztes Wasser wird in diesen Werken aufwendig<br />

gereinigt und anschließend zurück in<br />

die Flüsse und Seen geleitet. Von dort versickert es<br />

wie<strong>der</strong> ins Grundwasser. Dieser Kreislauf versorgt<br />

die Stadt auch an heißen <strong>Tag</strong>en zuverlässig mit<br />

Wasser. Also von wegen „kommt aus <strong>der</strong> Wand<br />

und verschwindet wie<strong>der</strong> darin“.<br />

„Wasser ist wichtiger als Brot“. Noch so ein Satz<br />

von Stephan Natz, <strong>der</strong> nachdenklich macht. Als<br />

Kind, so erinnert er sich, hat er gerne an <strong>der</strong><br />

Spree gespielt, heute ist er ein erklärter Fan <strong>der</strong><br />

Flussbadidee. Ihm gefällt die Vorstellung, dass<br />

wir Stadtmenschen vielleicht irgendwann in Mitte<br />

wie<strong>der</strong> baden und so unser Wasser ganz neu erleben<br />

können. SP<br />

Am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> laden<br />

die <strong>Berlin</strong>er Wasserbetriebe ein<br />

zu Pflanzenführungen und Besuchen <strong>der</strong><br />

Oberflächenwasseraufbereitungsanlage<br />

in Tegel. Alle Infos unter:<br />

www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

12


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edenspiekermann_<br />

Der Senat pflanzt im Rahmen <strong>der</strong> Stadtbaumkampagne<br />

zusätzliche Bäume an <strong>Berlin</strong>s Straßen – wenn Sie dabei<br />

helfen. Jede Spende zählt!<br />

Weitere Informationen unter www.berlin.de/stadtbaum<br />

Kontakt per E-Mail: stadtbaum@senmvku.berlin.de<br />

Kontakt per Telefon: 030 90 25-12 34<br />

13


Der Mann, <strong>der</strong> über<br />

Tegels Wäl<strong>der</strong> wacht<br />

Interview mit Forstamtsleiter<br />

Marc Franusch<br />

Er ist Herr über 6.000 Hektar Wald. Marc Franusch ist Förster<br />

aus Leidenschaft und leitet das Forstamt Tegel im Norden <strong>Berlin</strong>s.<br />

Wir treffen den Hüter <strong>der</strong> Bäume mitten im Wald zum Interview und<br />

wollen wissen: Wie geht es unseren <strong>Berlin</strong>er Wäl<strong>der</strong>n?<br />

Herr Franusch, warum wird man heutzutage<br />

Förster?<br />

Die Frage ist ja eher: Warum wird man es nicht?<br />

(lacht) Bei mir ist das ein Kindheitstraum. Obwohl<br />

ich gebürtiger <strong>Berlin</strong>er bin, hatte ich früh einen<br />

Bezug zum Wald. Mich hat schon immer interessiert,<br />

was da krabbelt und kreucht. Später haben<br />

mich dann Themen wie das Ökosystem und seine<br />

Multifunktionalität interessiert, insbeson<strong>der</strong>e das<br />

Zusammenspiel „Wald und Mensch“ und auch<br />

„Wald und Urbanität“. Insofern war das wirklich<br />

mein Traumberuf und ist es bis heute geblieben.<br />

Was erfüllt Sie so in diesem Beruf?<br />

Die Verantwortung für so dauerhafte Lebensräume<br />

und Ökosysteme. Dabei hüten wir Förster<br />

dieses extrem unverzichtbare Eigentum <strong>der</strong> Stadt:<br />

den Wald. Der gehört uns allen. Der gehört den<br />

<strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>ern. Und wir sind verantwortlich<br />

dafür, dass damit nachhaltig und zukunftsfähig<br />

umgegangen wird. Aktuell ist <strong>der</strong> Wald eher<br />

ein Sorgenkind.<br />

Wie genau geht es unseren Wäl<strong>der</strong>n?<br />

Nicht gut. Der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt,<br />

dass die Lage besorgniserregend ist. Es sind nur<br />

noch sechs Prozent des Baumbestandes gesund –<br />

also ohne sichtbare Schäden. Gründe hierfür sind<br />

vor allem extreme Wetterereignisse und -perioden.<br />

Wir sehen ganz klare Leidens- und Stresssymptome,<br />

die durch die extremen Hitze- und Dürreperioden<br />

seit 2018 hervorgerufen wurden. Wenn ein<br />

Baum über einen längeren Zeitraum unter Wassermangel<br />

leidet, dann haben Pilze und Insekten wegen<br />

dieser Vorschädigungen ein leichtes Spiel, den<br />

Baum weiter zu schwächen – bis hin zum Absterben.<br />

14


Woran sehen Sie, dass es einem Baum nicht<br />

gut geht?<br />

Dafür gucken wir uns die Kronen <strong>der</strong> Bäume und<br />

ihre Belaubung bzw. Benadelung an. Hat er eine<br />

volle, dichte Krone o<strong>der</strong> hat er dort trockene und<br />

lichte Partien? Über ein Stichprobennetz in den<br />

<strong>Berlin</strong>er Wäl<strong>der</strong>n schauen wir uns jedes Jahr die<br />

gleichen Bäume an. So gewinnen wir insgesamt<br />

ein Bild vom Gesundheitszustand des Waldes.<br />

Was können Sie als Förster dem Waldsterben<br />

entgegensetzen?<br />

Wir als Förster versuchen in erster Linie den Wald<br />

zu stabilisieren. Zum Beispiel indem wir eine naturgemäße<br />

Waldbewirtschaftung und -pflege betreiben.<br />

Ein Ziel ist es auch, vielfältigere und strukturreichere<br />

und damit naturnahe Wäl<strong>der</strong> zu schaffen.<br />

Wir haben hier immer noch viele kieferndominierte<br />

Waldpartien. Da gilt es, mehr Vielfalt reinzubringen<br />

– vor allem Laubbäume. Das streut insgesamt<br />

das Risiko und macht den Wald weniger anfällig.<br />

Was wir nicht können: Regen herzaubern o<strong>der</strong><br />

gießen. Der Wald ist so ein komplexes Ökosystem,<br />

dass es keine schnelle Lösung gibt. Wir beobachten<br />

die Entwicklungen und sind einigermaßen sorgenvoll<br />

aufmerksam.<br />

Wie können die <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er<br />

ihrem Wald helfen?<br />

Erstmal ist Wertschätzung ganz wichtig. Das<br />

heißt auf den Wald achten, wenn ich darin unterwegs<br />

bin. Und dann gibt es so ein paar Selbstverständlichkeiten<br />

wie das Rauchverbot o<strong>der</strong><br />

keinen Müll abzuladen. Gemeinsam müssen wir<br />

alle Anstrengungen unternehmen, um Belastungen<br />

und Risiken für die Wäl<strong>der</strong> durch wirksame<br />

Klimaschutzmaßnahmen zu minimieren. Klimaschutz<br />

ist Waldschutz, und da kann je<strong>der</strong> bei sich<br />

selbst anfangen.<br />

Welche Rolle<br />

spielt <strong>der</strong> Wald<br />

beim Kampf gegen<br />

die Klimakrise?<br />

Er hat großes Potenzial,<br />

<strong>der</strong> Stadt genau dabei zu helfen. Ein<br />

ehemaliger Forstamtsleiter aus dem Grunewald<br />

hat in <strong>der</strong> Situation einmal treffend gesagt: „Wenn<br />

<strong>Berlin</strong> nicht den Wald hätte, hätten wir hier das<br />

Klima von Athen.“ Der Wald und seine Anordnung<br />

zur Stadt spielen bei <strong>der</strong> Frischluftentstehung und<br />

<strong>der</strong> Abkühlung des <strong>Berlin</strong>er Stadtklimas eine zentrale<br />

Rolle. Auch für den Wasserhaushalt und die<br />

Trinkwassergewinnung ist er von zentraler Bedeutung.<br />

Diese enge Verzahnung von <strong>Berlin</strong> und Wald<br />

ist relativ beispiellos.<br />

Eine Prognose: Wo sehen Sie den <strong>Berlin</strong>er Wald<br />

in zehn Jahren?<br />

Ich bin ein sehr optimistischer Mensch. Ich wünsche<br />

mir, dass unser Wald nicht unter den Hammer<br />

kommt. Wir brauchen Platz für Wohnungsbau und<br />

alles an<strong>der</strong>e, aber <strong>der</strong> Wald sollte nicht die Reserve<br />

sein, auf die wir zurückgreifen. Ich hoffe auch,<br />

dass wir in zehn Jahren ein paar Schritte weiter<br />

sind, was den Umbau des Waldes zum Mischwald<br />

betrifft. Und dass wir mit Hilfe <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

ein bisschen schlauer sind, welche Potenziale<br />

die einzelnen Bäume für einen Wald <strong>der</strong> Zukunft<br />

haben. Zehn Jahre sind für den Wald aber eher<br />

ein Fingerschnips. SB<br />

Erfahren Sie mehr über die <strong>Berlin</strong>er<br />

Wäl<strong>der</strong> am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong><br />

Alle Infos unter:<br />

www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

15


Matsch Mooor<br />

Die große Freiheit, in <strong>der</strong> Natur zu spielen<br />

Eins, zwei, drei … platsch! Mit Anlauf und quiekendem Lachen landet <strong>der</strong> kleine Jonah<br />

auf seinem Hintern. Mitten im Matsch. Dicke Tropfen spritzen in alle Richtungen und in<br />

die strahlenden Gesichter <strong>der</strong> umstehenden Kin<strong>der</strong>. Keine Kleidung bleibt hier sauber,<br />

keine Haarsträhne ist ohne Schlamm. Und das ganz „legal“ und unter den wohlwollenden<br />

Blicken <strong>der</strong> umstehenden Erwachsenen.<br />

Die „Wilde Welt“ an <strong>der</strong><br />

Moorwiese ist ein Ort,<br />

an dem Abenteuer entstehen.<br />

Am nördlichen<br />

Stadtrand <strong>Berlin</strong>s, im<br />

Ortsteil Buch, liegt<br />

einer von sechs Naturerfahrungsräumen<br />

(NER) <strong>der</strong> Hauptstadt.<br />

Das Konzept des NER<br />

ist dabei so einfach<br />

wie genial: freies Spielen<br />

in <strong>der</strong> Natur, kostenlos<br />

und offen für alle. Unbeobachtet<br />

durchs Gebüsch<br />

toben, in feuchter Erde matschen,<br />

Staudämme bauen, auf Baumstämmen<br />

balancieren – hier ist vieles möglich, was die kindliche<br />

Fantasie hergibt.<br />

In einer Metropole wie <strong>Berlin</strong> ist das lei<strong>der</strong> keine<br />

Selbstverständlichkeit. Vor allem in Großstädten<br />

steht Kin<strong>der</strong>n immer weniger Freiraum zur Verfügung.<br />

Freiflächen und wilde Brachen sind aus dem<br />

Stadtbild fast verschwunden und Spielaktivitäten<br />

haben sich von draußen nach drinnen verlagert.<br />

Dem versucht das Land mit seinen Naturerfahrungsräumen<br />

entgegenzuwirken, unterstützt von<br />

<strong>der</strong> NER-Beratungsstelle <strong>der</strong> Stiftung Naturschutz<br />

<strong>Berlin</strong>, „denn die Spiel- und Entdeckungsmöglichkeiten<br />

sind in <strong>der</strong> Natur schier endlos und für<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> elementar“, weiß die<br />

Erlebnispädagogin Julia Obert. „Vor allem das<br />

soziale Lernen wird hier geför<strong>der</strong>t. Kin<strong>der</strong> spielen<br />

in <strong>der</strong> Natur nachweislich komplexer und kooperativer“,<br />

so Obert. Sie ist „Kümmerin“ in <strong>der</strong> „Wilden<br />

Welt“ und wacht mit ihrem Team über das<br />

Wäldchen zwischen S-Bahnhof Buch und dem<br />

angrenzenden Gewässer Moorlinse.<br />

16


Als Ansprechpartnerin für Eltern und Erzieher*innen,<br />

die mit ihren Kin<strong>der</strong>n die Moorwiese besuchen,<br />

prüft sie regelmäßig das Gelände auf seine<br />

Sicherheit und organisiert Veranstaltungen. Zu den<br />

Highlights zählt das jährliche Matsch-Mooor-Fest<br />

am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong>. Ausgerüstet mit<br />

Gartenschlauch und Gießkanne werden dann die<br />

Senken und Kuhlen auf dem Gelände mit Wasser<br />

befüllt und das grenzenlose Matschen nimmt seinen<br />

Lauf.<br />

Die Mädchen und Jungs bauen Skulpturen aus<br />

Lehm, versammeln sich zu Schlammschlachten<br />

o<strong>der</strong> rutschen die Lehmhügel hinunter. Das Leuchten<br />

in den Augen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ist für Julia Obert dabei<br />

jedes Mal Bestätigung für ihre Arbeit. „Die Kin<strong>der</strong><br />

dabei zu beobachten, wie sie im freien Spiel selbstbestimmt<br />

in ihrem eigenen Tempo Ideen entwickeln,<br />

ausprobieren, sich begeistern und diese Begeisterung<br />

mitteilen wollen – das ist beflügelnd.“<br />

Spannend ist auch <strong>der</strong> Prozess, den Kin<strong>der</strong> durchlaufen,<br />

die nicht so häufig Kontakt mit <strong>der</strong> Natur<br />

haben. Sie müssen das Areal erst einmal für sich<br />

entdecken. Wenn die Rutsche o<strong>der</strong> das Klettergerüst<br />

wie auf herkömmlichen Spielplätzen fehlt,<br />

muss <strong>der</strong> Raum eben an<strong>der</strong>s erobert werden. Oft<br />

beobachtet Obert dabei, dass Kin<strong>der</strong> dann ganz<br />

an<strong>der</strong>e Rollen einnehmen. „Die Schüchternen<br />

blühen hier auf und geben den Ton an. Die sonst<br />

Mutigen sind auf einmal zurückhaltend o<strong>der</strong> sogar<br />

ängstlich.“ Der Naturerfahrungsraum bietet<br />

Kin<strong>der</strong>n die Chance, ganz intensiv in Kontakt zu<br />

kommen – mit sich und mit <strong>der</strong> Natur.<br />

Als <strong>der</strong> kleine Jonah am Ende des <strong>Tag</strong>es erzählt,<br />

was er erlebt hat, klingt das so: „Erst haben wir<br />

eine Hütte unter den hohen Bäumen gebaut, dann<br />

wurden wir angegriffen und mussten uns verteidigen<br />

und dann haben wir in <strong>der</strong> Schlammwelt<br />

eine Suppe aus Matsch gekocht, dann haben wir<br />

einen Schatz gefunden und mit den Steinen was<br />

gekauft.“<br />

Jonahs Geschichte ist eine Kindheitserinnerung, die<br />

ihm wahrscheinlich bleiben wird. Und auch das ist<br />

ein Ziel beim naturnahen Spielen: positive Erfahrungen<br />

in <strong>der</strong> Natur sammeln. Denn Julia Obert weiß:<br />

Das, was man kennt und liebt, schützt man. SB<br />

Am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> können Sie mit lhrer Familie bei „Matsch Mooor“ eintauchen.<br />

Und keine Angst: Nach dem Matschabenteuer steht für Sie und die Kleinsten eine Gartendusche<br />

bereit. Alle Infos unter: www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

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Bildunterschrift<br />

17


lnterview mit<br />

Annette<br />

Nawrath<br />

Annette Nawrath<br />

ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende<br />

<strong>der</strong> Stiftung<br />

Naturschutz <strong>Berlin</strong><br />

Annette Nawrath, Sie sind ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende <strong>der</strong> Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong>,<br />

die den Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> organisiert. Seit Ende <strong>der</strong> 1980er Jahre engagieren Sie sich<br />

freiwillig in verschiedenen Organisationen für den Naturschutz – warum machen Sie das?<br />

Mir ist <strong>der</strong> Naturschutz schon immer eine wirkliche Herzensangelegenheit, deshalb macht es mir auch<br />

Spaß, mich mit meiner ganzen Energie ehrenamtlich einzubringen. Außerdem finde ich, dass jede gut<br />

funktionierende Gesellschaft unbedingt Menschen braucht, die ehrenamtlich mitmachen. Das sieht man<br />

auch an diesem wun<strong>der</strong>baren Naturfestival, unserem Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong>. Der wäre ohne Freiwillige<br />

gar nicht denkbar. In diesem Jahr haben wir als Stiftung wie<strong>der</strong> über 400 Expert*innen gewinnen<br />

können, die beim Langen <strong>Tag</strong> mehr als 500 Veranstaltungen anbieten. Fast alle tun dies ehrenamtlich.<br />

Welche Bedeutung haben Ehrenamt und Freiwilligenarbeit für die Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong>?<br />

Naturschutz, Umweltbildung, För<strong>der</strong>mittelvergabe und Freiwilligenarbeit sind unsere vier Kernaufgaben.<br />

Unsere Koordinierungsstelle Ehrenamt betreibt zum Beispiel die Online-Plattform mit dem passenden<br />

Namen Freiwillickgruen.de, auf <strong>der</strong> wir Anbieter*innen und Ehrenamtliche für grünes Engagement<br />

miteinan<strong>der</strong> vernetzen. In unserem Umweltkalen<strong>der</strong>-<strong>Berlin</strong> können Vereine, Organisationen o<strong>der</strong> auch<br />

Privatleute unkompliziert ihre Veranstaltungen eintragen. Wir sind Trägerin des Freiwilligen Ökologischen<br />

Jahres (FÖJ) und des Ökologischen Bundesfreiwilligendienstes (ÖBFD). Außerdem organisieren<br />

wir regelmäßig Green Social Days, bei denen ganze Firmenteams einen <strong>Tag</strong> lang in Sachen Naturschutz<br />

freiwillig mitarbeiten. Dieses neue Angebot wird gerade richtig gut angenommen, was uns<br />

natürlich freut.<br />

Haben Sie noch einen Ehrenamtstipp für uns?<br />

In dem Kin<strong>der</strong>buch „Oh wie schön ist Panama“ von Janosch gehen <strong>der</strong> Bär und <strong>der</strong> Tiger Pilze-finden.<br />

Das fand ich immer wun<strong>der</strong>bar positiv und sehr poetisch. Bei uns kann man Arten-finden. Einfach auf<br />

Artenfin<strong>der</strong>berlin.de die App herunterladen und freiwillig mitmachen beim „Artensammeln“ für den<br />

Naturschutz.<br />

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19


Paddeln gegen Plastik<br />

Unterwegs auf dem Landwehrkanal<br />

Barbie-Schuhe, Beutel voller Windeln, Schreibmaschinen,<br />

Kin<strong>der</strong>rutschen – alles, was man sich vorstellen und nicht<br />

vorstellen kann, hat Franziska Braunschädel mit dem<br />

Clean River Project schon aus dem Fluss gezogen. Ihr<br />

persönliches Lieblingsstück: eine alte Prilflasche aus den<br />

sechziger Jahren. „Der Werbeslogan lautete damals ‚Pril<br />

entspannt das Wasser‘. Zynisch, dass diese Plastikflasche im<br />

Fluss entsorgt wurde“, sagt Franziska.<br />

Mit ihrem Team und vielen Freiwilligen ist die engagierte<br />

Umweltschützerin auf <strong>Berlin</strong>s Gewässern<br />

unterwegs, um sie immer wie<strong>der</strong> von Abfall zu<br />

befreien. Ihr Antrieb: „Wir müssen die Menschen<br />

darauf aufmerksam machen, wie verschmutzt<br />

unsere Flüsse sind und in <strong>der</strong> Zivilgesellschaft<br />

und im öffentlichen Raum ein Bewusstsein dafür<br />

schaffen.“ „Für das Wasser auf dem Wasser“ –<br />

das ist die Idee hinter dem Clean River Project.<br />

Denn bei regelmäßigen CleanUps (Müllsammelaktionen)<br />

lädt <strong>der</strong> Verein dazu ein, vom Kajak aus<br />

auf Müllsammeltouren zu gehen.<br />

„Oft sind wir auf dem Landwehrkanal unterwegs,<br />

ausgestattet mit Zangen, Keschern und<br />

Handschuhen und befreien die Uferbereiche von<br />

Abfällen, die sich dort ständig neu ansammeln.“ Das<br />

erzeugt Aufmerksamkeit, viel Zuspruch und Dankbarkeit.<br />

Dass so viele Menschen in ihrer Freizeit<br />

mitmachen wollen, zeigt, wie die Erkenntnis über die<br />

Verschmutzung<br />

<strong>der</strong> Gewässer immer<br />

größer wird. „Die Menschen merken, dass man<br />

selbst etwas verän<strong>der</strong>n kann.“ Und Engagement<br />

verbindet! Mit nachhaltigen Events erreicht das<br />

Clean River Project vielerorts Leute und ist auch<br />

am Standort Winningen an <strong>der</strong> Mosel vertreten.<br />

„Wir gehen dahin, wohin wir gerufen werden“,<br />

erklärt Franziska, die zweite Vorsitzende des eingetragenen<br />

Vereins.<br />

Angefangen hat alles mit Stephan Horch, dem<br />

es eine Herzensangelegenheit ist, Gewässer<br />

besser zu schützen. Der meerverbundene erste<br />

Vorsitzende des Clean River Projects hat mit<br />

starken Aktionen auf das Thema Gewässerverschmutzung<br />

hingewiesen und dabei Hun<strong>der</strong>te<br />

Kilometer mit dem Kajak zurückgelegt. Unterwegs<br />

sammelte er Müll und setzte seine Fundstücke<br />

fotografisch neu in Szene – Müll ästhetisch<br />

20


darzustellen, war <strong>der</strong> Startpunkt für<br />

das Projekt. Daraus erwachsen ist eine<br />

Bewegung, die über die Aktionen auf<br />

dem Wasser und Recycling-Kunst,<br />

Ausstellungen sowie Workshops bis in<br />

Schul- und Jugendprojekte hineinschwappt.<br />

„Über diese verschiedenen<br />

Wege wollen wir niedrigschwellig und<br />

interaktiv auf die Thematik aufmerksam<br />

machen – das kann witzig sein und darf<br />

Spaß machen.“<br />

Du hast eine Idee für ein eigenes Projekt?<br />

Mit unserer Hilfe kannst du es umsetzen:<br />

www.stiftung-naturschutz.de/foer<strong>der</strong>ungen<br />

Im Alltag fehlt oft <strong>der</strong> Bezug zum<br />

Lebensraum Fluss. Vom Kajak aus<br />

betrachtet entdeckt man jedoch einen<br />

wun<strong>der</strong>baren Lebensraum. „Man kann<br />

dabei in <strong>der</strong> Natur sein, sich bewegen,<br />

etwas Gutes tun und auf einfache Art<br />

positiv Einfluss nehmen“, betont Franziska.<br />

Auch als Teambuilding-Maßnahme<br />

bietet es sich an, bei einer Aktion<br />

dabei zu sein. Das Paddeln hat außerdem<br />

etwas Meditatives und bietet Anlass,<br />

mit Freund*innen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familie<br />

gemeinsam etwas Schönes zu erleben.<br />

„Alles, was man selbst erlebt, bleibt viel<br />

mehr im Kopf, und man schützt, was<br />

man kennt“, meint Franziska.<br />

Was aber tun, wenn <strong>der</strong> gefundene Unrat zu groß<br />

für ein Kajak ist? „Zu solchen Funden tauschen wir<br />

uns mit <strong>der</strong> Initiative Spreepublik aus, die bei ihren<br />

Aktionen auch immer wie<strong>der</strong> große Gegenstände<br />

aus <strong>der</strong> Spree fischt“, berichtet Franziska. Auch<br />

ein Müllschiff <strong>der</strong> BSR, das Wasserstraßenschifffahrtsamt<br />

und das Grünflächenamt sind im Kampf<br />

gegen die Vermüllung unterwegs und beräumen<br />

Dinge, die die Fahrrinne blockieren. „Wir holen die<br />

Sachen raus, die direkt vom Wasser aus erreichbar<br />

sind und sammeln die Dinge ein, die sich<br />

am Rand verfangen haben. Wenn wir<br />

das nicht machen, macht es keiner.“<br />

Gefundener Müll wird am Ende einer<br />

mehrstündigen Sammelaktion<br />

auf einen Berg geschüttet und<br />

alle staunen, wieviel dabei<br />

zusammenkommt. „Es ist immer<br />

viel mehr, als man denkt“, sagt<br />

Franziska. Die Bequemlichkeit <strong>der</strong><br />

Gesellschaft in Bezug auf Plastik<br />

sei riesig – „davon müssen wir weg.“<br />

Eine Verringerung von Konsum und<br />

Statussymbolen und das Handeln nach<br />

dem Credo „reduce-reuse-recycle“ könnte<br />

etwas än<strong>der</strong>n. „Menschen haben oft Angst vor<br />

Verän<strong>der</strong>ung, aber gerade zu Plastik gibt es viele<br />

Alternativen.“ CK<br />

CleanUp zum Mitmachen am<br />

Landwehrkanal. Alle Infos unter:<br />

www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

21


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ZUKUNFT<br />

GESTALTEN<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen unserer Zeit führen auch zu einer<br />

Transformation <strong>der</strong> Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit:<br />

Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung,<br />

Urbanisierung – Trends und Notwendigkeiten, die unser<br />

Handeln prägen. Gemeinsam mit Mitarbeiter:innen und<br />

Kooperationspartnern gestalten wir unser Engagement<br />

und die Zukunft unserer Stadt aktiv mit – für Nachhaltigkeit<br />

und Lebensqualität in <strong>Berlin</strong>.<br />

22<br />

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Nachtaktive<br />

Wasserdrachen<br />

<strong>Berlin</strong>er Molche<br />

Teichmolch<br />

Viele haben von ihnen gehört, aber kaum jemand hat sie jemals in <strong>der</strong> Natur zu Gesicht<br />

bekommen: Molche. Diese faszinierenden Amphibien mit ihrem drachenartigen Aussehen<br />

sind ein Mysterium. Denn sie bleiben oft unentdeckt, sind unscheinbar und machen keine<br />

Geräusche. Sie sind nachtaktiv und leben vom Frühjahr bis in den Sommer im Wasser.<br />

Dabei ist es gar nicht so schwer, sie zu beobachten. Alles, was man braucht, ist ein<br />

stehendes kleines Gewässer, eine Taschenlampe und etwas Geduld.<br />

Aber Molch ist nicht gleich Molch. Es gibt in <strong>Berlin</strong> drei Arten:<br />

Der Anpassungsfähige – Teichmolch<br />

Er ist unsere häufigste und verbreitetste Molchart. Der Teichmolch<br />

ist gerade so groß wie ein Finger. Männchen haben große<br />

dunkle und Weibchen kleine gesprenkelte Flecken am Bauch.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Streifen am Kopf wird er mitunter auch Streifenmolch<br />

genannt. Bei <strong>der</strong> Wahl seines Wohnorts ist er genügsam.<br />

Zu finden ist er in Gewässerbuchten und Tümpeln, auf Friedhöfen,<br />

in Wäl<strong>der</strong>n und Parks. Mitunter lebt <strong>der</strong> Teichmolch sogar in<br />

kleinen Gartenteichen. »<br />

Teichmolch<br />

„Einige Molcharten sind Meister <strong>der</strong> Regeneration.<br />

Sie können Gliedmaßen bei Verlust wie<strong>der</strong><br />

komplett nachwachsen lassen."<br />

Susanne Bengsch, Amphibienexpertin <strong>der</strong> Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong><br />

23


Bergmolch<br />

Der Zuzügler – Bergmolch<br />

Im Nordosten Deutschlands ist <strong>der</strong> Bergmolch<br />

üblicherweise nicht anzutreffen.<br />

Mit einer Ausnahme: <strong>Berlin</strong>. Das ursprünglich in<br />

strukturreichen Wäl<strong>der</strong>n beheimatete Tier wurde<br />

vermutlich durch Menschenhand in <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />

Stadtnatur ausgesetzt. Da <strong>der</strong> Bergmolch recht<br />

genügsam ist und es ihm in unserer Stadt scheinbar<br />

gut gefällt, breitet er sich zunehmend aus.<br />

Seine Bauchunterseite ist gelborange bis rot<br />

gefärbt, Männchen haben eine hell-dunkelgefleckte<br />

Rückenleiste und blaue Streifen an den<br />

Flanken mit darüberliegenden schwarzen Flecken.<br />

Die Weibchen schillern oft durch eine dunkelviolette<br />

Marmorierung.<br />

Kammmolch<br />

Der Bedrohte – Kammmolch<br />

Kammmolche sind unsere größte Molchart und<br />

wirken schon auf den ersten Blick deutlich kräftiger<br />

und größer als Teichmolche. Typisch für den<br />

Kammmolch ist seine gelbe bis orangegelbe<br />

Bauchunterseite mit schwarzen Flecken. Er ist<br />

anspruchsvoller als <strong>der</strong> Teichmolch, die Zerstörung<br />

und Austrocknung von Kleingewässern<br />

setzen ihm sehr zu. Er ist daher europaweit<br />

geschützt, nach Bundesnaturschutzgesetz sogar<br />

„streng geschützt“.<br />

Molche sind toll<br />

Wer einmal ein Molch-Männchen im Prachtkleid<br />

bewun<strong>der</strong>n durfte, den werden diese faszinierenden<br />

Tiere nicht mehr loslassen. Molche sind wun<strong>der</strong>schön<br />

und nützlich. Ihre Larven fressen vor<br />

allem Zooplankton, also Wasserflöhe und Mückenlarven.<br />

Die ausgewachsenen Tiere erbeuten<br />

unter an<strong>der</strong>em Schnecken, Würmer und Fliegen<br />

sowie Insektenlarven. Alles Gründe, den Tieren<br />

gute Lebensbedingungen in <strong>der</strong> Umgebung<br />

o<strong>der</strong> im eigenen Garten zu bieten. Dazu zählt<br />

ein fischfreier Teich mit einem überwindbaren<br />

Uferbereich. Durch ein Kaninchengitter o<strong>der</strong> ein<br />

großmaschiges Netz passen die Molche durch,<br />

sind aber vor Waschbären, Krähen, Katzen o<strong>der</strong><br />

Reihern geschützt.<br />

Aber auch ohne Teich kann man den Molchen helfen.<br />

Totholzhaufen, Schichtholzhecken und verwil<strong>der</strong>te<br />

Bereiche machen das Gebiet für den<br />

Molch interessanter. Außerdem finden sie dort ein<br />

sicheres und frostfreies Versteck für die Überwinterung.<br />

Ausstiegshilfen aus Licht- o<strong>der</strong> Abwasserschächten<br />

bieten nicht nur Molchen, son<strong>der</strong>n auch<br />

an<strong>der</strong>en Amphibien o<strong>der</strong> kleinen Tieren einen<br />

Weg in die Freiheit. Am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> Stadt-<br />

Natur lassen sich die Molche ganz beson<strong>der</strong>s gut<br />

beobachten, denn das Team <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

Fauna <strong>der</strong> Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong> weiß,<br />

wie man Molche findet. JK<br />

Veranstaltungen mit Molch-Garantie<br />

am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong>.<br />

Alle Infos unter:<br />

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24


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25


Biber in <strong>Berlin</strong><br />

Kin<strong>der</strong> fragen den Wildtierexperten Derk Ehlert<br />

Du, Herr Ehlert,<br />

müssen sich Biber die Zähne putzen?<br />

Wie alle Nagetiere muss auch ein Biber seine Zähne<br />

reinigen und schärfen. Das macht er, indem er<br />

seine Zähne aneinan<strong>der</strong> reibt. Weil er mit seinen<br />

Zähnen Bäume fällt und Äste schneidet, nutzen sie<br />

sich stark ab. Das Beson<strong>der</strong>e ist: Sie wachsen sein<br />

ganzes Leben lang nach. Praktisch, o<strong>der</strong>?<br />

Warum nagt <strong>der</strong> Biber Bäume an?<br />

Der Biber ist ein Pflanzenfresser. Im Sommer ist<br />

das kein Problem. Aber im Winter, wenn nichts<br />

Frisches da ist, muss er Bäume fällen, um an<br />

ihre leckeren Triebe, Knospen und die<br />

Rinde <strong>der</strong> Äste zu kommen. Diese<br />

Bäume lässt er ins Wasser<br />

fallen, dann zerkleinert er die<br />

Äste, bringt sie zu seinem<br />

Bau und ernährt sich davon.<br />

Wozu brauchen Biber so einen großen Schwanz?<br />

Der Schwanz heißt übrigens Kelle und besteht aus<br />

Knorpel. Wenn <strong>der</strong> Biber irgendwo rankommen<br />

möchte, dann stützt er sich mit seinem Schwanz<br />

ab. Beim Tauchen unter Wasser dient die Kelle als<br />

zusätzliche Steuerung. Außerdem knallt er mit dem<br />

breiten Schwanz bei Gefahr laut auf das Wasser<br />

und warnt so an<strong>der</strong>e Tiere.<br />

Frieren Biber im Winter nicht, wenn das Fell<br />

nass wird?<br />

Nein, Biber frieren nicht. Denn so ein Biber hat ein<br />

sehr, sehr dichtes Fell. Darin bleiben wärmende<br />

Luftbläschen hängen, wenn er abtaucht. So ist ihm<br />

auch im Winter bei Eis und Schnee wohlig warm.<br />

Allerdings ist es wichtig, dass er das Fell oft pflegt.<br />

Biber halten übrigens keinen Winterschlaf. Sie<br />

sind dann genauso aktiv wie im Sommer.<br />

26


Belüftung<br />

Wohnzimmer<br />

Winterpegel<br />

Putzzimmer<br />

Derk Ehlert, Wildtierreferent <strong>der</strong><br />

Senatsumweltverwaltung<br />

Sommerpegel<br />

Wie groß ist eine Biberfamilie und heiraten Biber<br />

mehrmals im Leben?<br />

Biberfamilien bestehen aus den Eltern und zwei bis vier<br />

Kin<strong>der</strong>n. Die jüngsten Biber werden von den Eltern und<br />

den älteren Geschwistern aufgezogen. Bibereltern sind<br />

normalerweise treu. Es gibt aber auch Ausnahmen.<br />

Wo leben die Biber in <strong>Berlin</strong>?<br />

Inzwischen an fast allen größeren Wasserflächen. Und<br />

zwar überall dort, wo er an Böschungen o<strong>der</strong> flachen<br />

Ufern aus dem Wasser kommen kann, wo es genug<br />

Pflanzen gibt und wo nicht so viel Beton ist. Und was<br />

braucht ein Biber noch? Er braucht ein Versteck, wo er<br />

sein Haus, den sogenannten Biberbau, errichten kann.<br />

Der ist zum größten Teil unterirdisch und <strong>der</strong> Eingang<br />

zum Bau liegt auf jeden Fall unter Wasser. So bekommen<br />

wir also meistens gar nicht mit, wenn er rein und<br />

raus schwimmt. Mittlerweile leben in <strong>Berlin</strong> über 100<br />

Biber. Das ist doch was! SB<br />

Wusstest Du?<br />

Mit einem Gewicht von 36 kg ist<br />

ein Biber schwerer als ein Reh.<br />

Biberquiz<br />

Wie lange können Biber tauchen?<br />

a) bis zu einer Minute<br />

b) bis zu 20 Minuten<br />

c) Biber können gar nicht tauchen<br />

Wann hält <strong>der</strong> Biber Winterschlaf?<br />

a) gar nicht<br />

b) etwa die Hälfte des Jahres<br />

c) von Dezember bis Februar<br />

Was steht beim Biber auf<br />

<strong>der</strong> Speisekarte?<br />

a) Er ist ein Allesfresser<br />

b) Fische, vor allem Lachs<br />

c) Rinde und Blätter<br />

Wei t Du Bescheid?<br />

Mit Derk Ehlert im Biberrevier<br />

Tegeler See.<br />

Alle Infos zu den Schiffstouren unter:<br />

www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

Lösungen: 1: b, 2: a, 3: c<br />

27


<strong>Berlin</strong>er Zeitreise<br />

Von Mammuts und Toteisseen<br />

Wie kommt <strong>der</strong> Findling in den Wald? Warum ist <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Boden<br />

skandinavisch? Und wie bestimmen Eisklumpen <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

noch heute unsere Landschaft? Wir fragen Dr. Beate Witzel.<br />

Sie ist Biologin mit dem Schwerpunkt Stadtökologie und leitet<br />

die Geologische Sammlung des Stadtmuseums <strong>Berlin</strong>. Am<br />

Langen <strong>Tag</strong> lädt Sie zu einer Tour in die von <strong>der</strong> letzten Eiszeit<br />

stark geprägte Landschaft ein.<br />

Beate Witzel<br />

mit dem fossilen<br />

Backenzahn<br />

eines Mammuts<br />

28<br />

Der Stein in Beate<br />

Witzels Hand ist<br />

gelblich-grau, übersät<br />

mit langen, braunen<br />

Streifen und etwa<br />

so groß wie ein Pflasterstein.<br />

Was er erzählt,<br />

ist eine Geschichte, die älter,<br />

fantastischer und wahrer ist als<br />

jedes Märchen: Er zeigt die frühesten Spuren von<br />

Fossilien, die man in Deutschland finden kann.<br />

„Am Wurmröhrensandstein erkennt man Wohnröhren<br />

von Organismen, die vor über 500 Millionen<br />

Jahren gelebt haben“, erläutert Witzel. Die Streifen<br />

sind Überbleibsel <strong>der</strong> Behausungen, die Würmer<br />

aus verklebten Sandkörnchen gebaut haben.<br />

Geschichtenerzähler wie diesen Stein findet man<br />

an unzähligen Stellen in <strong>Berlin</strong>. Vielerorts lassen<br />

sich hier eiszeitliche Strukturen entdecken. „Die<br />

Geologie unserer Hauptstadt ist zu 100 Prozent<br />

durch die Eiszeit bestimmt“, sagt Beate Witzel.<br />

„Wir leben in vielerlei Hinsicht in einer jungen,<br />

hippen Stadt – in einer Landschaft, die erst 18.000<br />

Jahre alt ist.“<br />

Ihren Blick auf eiszeitliche Beson<strong>der</strong>heiten teilt<br />

Beate Witzel gerne. „Ich will den Leuten die Augen<br />

dafür öffnen“, betont sie. „Wenn man seine Wahrnehmung<br />

umstellt und den Blick erweitert, kann<br />

man <strong>Berlin</strong> ganz an<strong>der</strong>s betrachten.“ Wo heute<br />

Hochhäuser stehen und Parks angelegt sind, erstreckte<br />

sich einst die Taiga, lebten Wollhaarmammut,<br />

Rentier und Moschusochse, bildete <strong>der</strong><br />

Kreuzberg die Uferkante eines Urstromtals, durch<br />

das unendliche Wassermassen flossen. Wir radeln<br />

heute eiszeitlich bedingte Erhebungen wie<br />

den Prenzlauer Berg auf und ab, spazieren zur<br />

Erholung durch den sandigen Grunewald und haben<br />

uns wahrscheinlich noch nie gefragt, warum<br />

die Steine in <strong>der</strong> Erde abgerundet sind. Sollten wir<br />

aber! Denn: Alle Strukturen <strong>der</strong> Berge, Flüsse, Seen<br />

und Naturschutzgebiete <strong>Berlin</strong>s verdanken wir <strong>der</strong><br />

letzten Eiszeit.


Fernsehturm<br />

368 m<br />

Wie hoch war das Eis in <strong>Berlin</strong>?<br />

400<br />

350<br />

Fernsehturm<br />

368 m<br />

300<br />

250<br />

200<br />

Funkturm<br />

146,7 m<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Gedächtniskirche<br />

71 m<br />

Reichstag 47 m<br />

Brandenburger<br />

Tor 26 m<br />

455 Millionen Jahre alter Echinosphäriten-Kalk<br />

mit Kalzitkristallen<br />

Bevor die heutige <strong>Berlin</strong>er Landschaft entstand,<br />

wälzten riesige Gletscher aus dem Norden Unmengen<br />

Gesteinsmaterial mit sich über das Land.<br />

Je<strong>der</strong> Felsen wurde abgeschliffen, in den Gesteinsbrei<br />

gerührt und dieser über alles hinweg verteilt.<br />

Das Eis zerstörte alte Strukturen und machte<br />

buchstäblich alles platt. „Tabula rasa“, sagt Beate<br />

Witzel. Am Ende blieb ein ganz neues Gelände,<br />

auf dem kein Stein mehr auf dem an<strong>der</strong>en lag.<br />

„Der Boden, auf dem wir heute stehen, ist Boden<br />

mit Migrationshintergrund“, führt Beate Witzel<br />

aus. Seine Zusammensetzung ist voller Material<br />

aus dem Ostseegrund, Schweden, Finnland, Norwegen,<br />

Dänemark und Norddeutschland. Von dort<br />

brachten die Gletscher Sand, Kies, Ton, Kalk, Lehm<br />

und Steine, aus denen sich ein Mischboden bildete.<br />

„Wie er sich heute an verschiedenen Stellen<br />

zusammensetzt, ist stark von <strong>der</strong> Menge des<br />

Schmelzwassers abhängig“, sagt Witzel. Fließendes<br />

Wasser riss kleine Partikel mit, größere blieben<br />

liegen. Wo weniger Wasser floss, ist <strong>der</strong><br />

Boden heute tonig und lehmig. Dort fühlt sich die<br />

Buche sehr wohl. Der Grunewald hingegen ist eine<br />

richtige Sandwüste, hier wusch das Schmelzwasser<br />

alles aus. „Die Buche mag sandigen Boden<br />

nicht, deshalb wachsen<br />

dort eher Birken, Eichen<br />

und Kiefern“, erklärt<br />

Beate Witzel, die<br />

oft im Grunewald<br />

unterwegs ist.<br />

Kalkstein mit<br />

Gletscherschrammen<br />

Der Boden spielte auch eine Rolle bei <strong>der</strong> Gewässer-<br />

und Landschaftsbildung. An Orten, an denen<br />

ein schmelzen<strong>der</strong> Gletscher „kalbte“, wo also riesige<br />

Kanten und Eisblöcke von ihm abbrachen und<br />

sich in den Boden arbeiteten, entstanden über<br />

Hun<strong>der</strong>te von Jahren Toteislöcher. In Lehmböden<br />

entwickelten sich daraus Toteisseen, wenn das<br />

Schmelzwasser nicht aus ihnen abfließen konnte.<br />

„Der Weiße See und <strong>der</strong> Schäfersee sind solche<br />

Toteisseen“, weiß Witzel. Konnte das Schmelzwasser<br />

jedoch in die Tiefe abfließen, entstand<br />

ein Hohlraum in <strong>der</strong> Erde, aus dem sich Kesselmoore<br />

entwickelten. Solche Moore sind heute am<br />

Teufelssee, am Barssee und Pechsee zu finden.<br />

Am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> erkundet Beate<br />

Witzel mit ihren Gästen den Grunewald. Die<br />

Tour bietet einen einzigartigen Erlebnisweg zwischen<br />

Toteislöchern, Pflanzen und allerlei Getier.<br />

„Natürlich finden wir keinen Mammutzahn“, sagt<br />

Beate Witzel. Mit etwas Glück entdecke man<br />

vielleicht ein Fossil und kann den Schwarzspecht<br />

hämmern hören. „Man soll sich überraschen<br />

lassen und den Impuls mitnehmen, an<strong>der</strong>s sehen<br />

zu lernen.“ Und zu hören, was die Steine zu<br />

erzählen haben. CK<br />

Am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong><br />

durchwan<strong>der</strong>t Beate Witzel die<br />

frühere Taiga <strong>Berlin</strong>s.<br />

Alle Infos unter:<br />

www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

29


Das schwimmende<br />

Klassenzimmer<br />

Ein Ausflug zum Jugendforschungsschiff Cormoran<br />

Ein sonniger Sommermorgen am Tegeler See, Kin<strong>der</strong>rufe hallen über das Wasser.<br />

Hier an <strong>der</strong> Greenwichpromenade liegt das Jugendforschungsschiff Cormoran vor<br />

Anker: Es lädt Kin<strong>der</strong> und Jugendliche dazu ein, das Element Wasser zu erforschen<br />

und mit allen Sinnen zu erleben – ein in <strong>Berlin</strong> einzigartiges Projekt.<br />

Glockentierchen<br />

unter<br />

dem Mikroskop<br />

30<br />

Schülerinnen und Schüler von <strong>der</strong> vierten Klasse<br />

bis zur Oberstufe können hier in das Thema Gewässerökologie<br />

eintauchen. „Wir wollen ihnen so<br />

die Bedeutung des Ökosystems See vermitteln<br />

und ihnen zeigen, wie wertvoll es ist“, erklärt<br />

Jacqueline Seiferth. An diesem<br />

Morgen empfängt die gelernte<br />

Biologin und Umweltpädagogin<br />

eine 8. Klasse des Paulsen-Gymnasiums<br />

aus Steglitz<br />

an Bord.<br />

Den Tegeler See untersuchen<br />

die Jugendlichen in den<br />

kommenden Stunden wie<br />

echte Profis aus <strong>der</strong> Wissenschaft:<br />

Auf dem Schiffsanleger<br />

beginnt eine Gruppe von Mädchen<br />

damit, Wasserproben zu nehmen.<br />

Zwei Schülerinnen gehen dafür langsam mit<br />

einem sogenannten Planktonnetz im Wasser am<br />

Rand auf und ab. Plankton ist die Gesamtheit aller<br />

Kleinstlebewesen im Wasser. Es finden sich Tiere,<br />

Pflanzen, Pilze und Bakterien darin. Der Inhalt aus<br />

dem Netz sammelt sich in einem Plastikfläschchen<br />

und wird anschließend unter dem Mikroskop untersucht.<br />

Gleichzeitig analysiert eine an<strong>der</strong>e Gruppe<br />

die chemischen Parameter des Seewassers. Ein<br />

Mädchen träufelt eine chemische Lösung in eine<br />

Wasserprobe. Plötzlich verfärbt sich das Wasser<br />

rot. Ein gutes Zeichen, denn die Farbe weist auf<br />

einen hohen Sauerstoffgehalt hin – ideale Lebensbedingungen<br />

also für Fische und an<strong>der</strong>e Lebewesen.<br />

Auch die Werte von Nitrit, Nitrat, Ammonium<br />

und Phosphat bestimmen die Jugendlichen: Liegen<br />

sie zu hoch, kann ein Gewässer kippen. Algen<br />

vermehren sich dann zu stark, Fische und an<strong>der</strong>e<br />

Tiere im Wasser könnten sterben.<br />

Der Tegeler See liefert dafür ein gutes Beispiel.<br />

Heute gilt er als einer <strong>der</strong> saubersten Seen <strong>Berlin</strong>s,<br />

aber das war nicht immer so: Bis in die 1970er<br />

Jahre hinein wurden Abwässer aus <strong>der</strong> Industrie<br />

und den nahegelegenen Rieselfel<strong>der</strong>n ungefiltert


„Wir wollen die Bedeutung<br />

des Ökosystems See<br />

vermitteln und den Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen zeigen,<br />

wie wertvoll es ist.”<br />

Jacqueline Seiferth<br />

Ru<strong>der</strong>boot Cecilie<br />

in den See geleitet. Die im Abwasser enthaltenen<br />

Nährstoffe, vor allem Phosphate, führten zu einem<br />

enormen Algenwachstum. Viele Fische starben<br />

wegen des Mangels an Sauerstoff. Es bildete sich<br />

übelriechen<strong>der</strong> Faulschlamm und oft stank es so<br />

stark, dass Anwohner*innen vermieden, am Ufer<br />

spazieren zu gehen. Erst in den 1980er Jahren<br />

wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um<br />

den See zu sanieren. Heute weist <strong>der</strong> See wie<strong>der</strong><br />

eine sehr gute Wasserqualität auf.<br />

An Bord <strong>der</strong> Cormoran laufen die Jugendlichen<br />

jetzt zum Bug des Schiffes. Dort ist in <strong>der</strong> Kajüte<br />

das Labor Futurino untergebracht. An sechs<br />

Mikroskopen betrachten die Mädchen und Jungen<br />

ihre Planktonproben. An eines <strong>der</strong> Geräte ist<br />

außerdem eine Kamera angeschlossen, die alles,<br />

was sich im Wasser bewegt, auf einen großen Bildschirm<br />

überträgt. Fasziniert beobachten sie darauf<br />

ein Glockentierchen. Diese Einzeller ähneln optisch<br />

winzigen Blütenkelchen und gelten als Kläranlage<br />

im Miniaturformat: Unablässig saugen sie Wasser<br />

ein und filtern Bakterien heraus. In einer an<strong>der</strong>en<br />

Planktonprobe glänzt eine winzige Muschel hellsilbrig<br />

auf. „Mit etwas Glück sehen wir unter dem<br />

Mikroskop auch, wie ein Lebewesen geboren wird –<br />

o<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es verspeist. Die Kin<strong>der</strong> erleben so<br />

zentrale Themen <strong>der</strong> Gewässerökologie: das Werden<br />

und Vergehen von Wasserlebewesen“, so Seiferth.<br />

Den Höhepunkt des Schulausflugs an diesem<br />

Morgen bildet eine Fahrt hinaus auf den See mit<br />

dem hölzernen Ru<strong>der</strong>boot Cecilie, das einer Galeere<br />

aus dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t nachempfunden ist.<br />

Nach einer kleinen Fahrt erreicht die Cecilie einen<br />

fast windstillen Bereich – <strong>der</strong> richtige Ort, um<br />

Gewässertiefe, Wassertemperatur, Sichttiefe und<br />

Windstärke zu bestimmen. Der Erlebnispädagoge<br />

Jonas Nordalm fragt die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

immer zuerst, was sie wahrnehmen: „Was schätzt<br />

ihr, wie windig ist es wohl gerade?“ Für eine Antwort<br />

sollen die Mädchen und Jungen auf die Zeichen<br />

<strong>der</strong> Natur achten. Einen leichten Wind etwa spüren<br />

sie im Gesicht, eine Brise wie<strong>der</strong>um lässt Blätter an<br />

Bäumen rascheln. Erst danach benutzen sie Hilfsmittel<br />

– jetzt etwa ein Anemometer. Das ähnelt<br />

einem kleinen Plastikventilator und zeigt die Windstärke<br />

digital an. Alle Messgeräte sind bewusst so<br />

gewählt, dass auch schon Grundschulkin<strong>der</strong> verstehen,<br />

was sie machen.<br />

Zurück geht es dann schon viel leichter mit dem<br />

Ru<strong>der</strong>n. „Los ihr Fische, ich weiß, ihr schafft das!“,<br />

feuert ein Junge seine Mitstreitenden an und alle<br />

müssen lachen. NN<br />

Erleben Sie die Forschungsarbeit auf<br />

<strong>der</strong> Cormoran am Langen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>StadtNatur</strong>. Alle Infos unter:<br />

www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

31


Vom Vierling bis<br />

zum Ceciliengraben<br />

Mitmachen für lebendiges Wasser<br />

In knallgelben Gummistiefeln steht Christian Schweer<br />

an diesem Morgen im <strong>Berlin</strong>er Tiergarten umringt von<br />

20 Frauen und Männern. Vor dem Projektleiter Grundwasserschutz<br />

beim BUND <strong>Berlin</strong> und Projektmanager<br />

vom Wassernetz <strong>Berlin</strong> liegen zahlreiche Kescher, Werkzeuge<br />

und Koffer voller Messgeräte auf dem Boden. Im<br />

kleinen Grundwasserteich nebenan dümpelt ein Ru<strong>der</strong>boot<br />

vor sich hin. Einsatztag beim Wassernetz <strong>Berlin</strong>!<br />

Die Gruppe, die an diesem Morgen rund um<br />

Schweer am Grundwasserteich steht, ist ein bunt<br />

zusammengewürfelter Kreis – an<strong>der</strong>s kann man es<br />

nicht sagen. Und genau das ist Absicht! Denn das<br />

Wassernetz <strong>Berlin</strong> vereint die unterschiedlichsten<br />

Akteur*innen. Alle, die etwas für <strong>Berlin</strong>s Gewässer<br />

tun möchten, sind herzlich willkommen, egal<br />

ob Haupt- o<strong>der</strong> Ehrenamtliche.<br />

An diesem Morgen sind zwei Stadtnatur-Rangerinnen<br />

<strong>der</strong> Stiftung<br />

Naturschutz <strong>Berlin</strong> dabei, Mitarbeitende<br />

<strong>der</strong> Naturschutzbehörde,<br />

des Grünflächenamtes Mitte,<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft und verschiedene<br />

Aktive aus Naturschutzverbänden<br />

und Nachbarschaft.<br />

Bevor es losgeht, beraten alle gemeinsam,<br />

was für den kleinen Teich<br />

heute wohl die beste Maßnahme ist.<br />

„Oh wie schön, Du bist da!“, ruft Christian Schweer<br />

plötzlich und begrüßt eine ankommende Frau herzlich.<br />

Petra Werner ist Fachfrau für Gewässeranalyse.<br />

Sie hat sich an diesem Morgen wegen einiger<br />

Demos in <strong>der</strong> Stadt verspätet. Jetzt kann <strong>der</strong><br />

Einsatz wirklich losgehen. Eine Gruppe schnappt<br />

sich die zwei Meter langen Kescher, um die vielen<br />

Wasserlinsen aus dem Teich zu fischen. Die an<strong>der</strong>e<br />

zieht mit Campingtisch und dem Koffer voller Ausrüstung<br />

zur gegenüberliegenden Uferseite.<br />

Vorsichtig steckt Schweer mehrere Messgeräte in<br />

einen Plastikbecher mit grünlichem Wasser, das<br />

eine junge Frau aus dem Grundwasserteich geschöpft<br />

hat. Zwei Frauen notieren pH-Wert, Sauerstoffgehalt<br />

und Temperatur. Zwei an<strong>der</strong>e träufeln<br />

Wasser auf bunte Teststreifen, geben diverse<br />

Chemikalien in kleine Glasfläschchen. „Wir machen<br />

solche Untersuchungen vor Beginn und dann<br />

nachdem wir ein Gewässer aufgebessert haben“,<br />

32


„Es ist großartig, dass beim Wassernetz <strong>Berlin</strong> so viele Verbände<br />

zusammenarbeiten und wir in allen Bezirken die Menschen zum<br />

aktiven Mitmachen einladen.” Andrea Gerbode<br />

Andrea Gerbode engagiert sich für den BUND <strong>Berlin</strong> als Mitglied im Stiftungsrat<br />

<strong>der</strong> Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong>.<br />

erklärt Christian Schweer. „Nur so erfahren wir, ob<br />

unsere Maßnahmen auch wirklich etwas gebracht<br />

haben.“ Obwohl um ihn herum alles wuselt und<br />

arbeitet, so manches improvisiert werden muss,<br />

bleibt Schweer die ganze Zeit ruhig und gelassen.<br />

Der große Mann mit <strong>der</strong> tiefen Stimme wirkt in seinen<br />

gelben Gummistiefeln wie <strong>der</strong> sprichwörtliche<br />

Fels in <strong>der</strong> Brandung.<br />

Kein Wun<strong>der</strong>, denn Schweer brennt für das Thema,<br />

wenn man das bei Wasser überhaupt so sagen<br />

kann. Bereits 2021 – damals arbeitete er für<br />

den BUND – hatte er die Idee für das Wassernetz<br />

<strong>Berlin</strong>. Mittlerweile gehören neben dem BUND die<br />

<strong>Berlin</strong>er Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz<br />

(BLN), die GRÜNE LIGA <strong>Berlin</strong>, das Museum für<br />

Naturkunde <strong>Berlin</strong>, <strong>der</strong> NABU <strong>Berlin</strong> und a tip:tap<br />

dazu. Geför<strong>der</strong>t wird das Projekt aus Mitteln <strong>der</strong><br />

<strong>Berlin</strong>er Lottostiftung.<br />

„Sieben Prozent des Landes <strong>Berlin</strong> sind Bäche,<br />

Flüsse, Kanäle, Teiche, Seen und sonstige Gewässer<br />

und kein einziges ist in gutem Zustand“, erklärt<br />

Schweer seine Motivation. Dabei haben sie so<br />

wun<strong>der</strong>schöne und romantisch klingende Namen<br />

wir Erlengraben, Vierling, Waldsee, Am Berl, Teich<br />

in <strong>der</strong> Königsheide o<strong>der</strong> Ceciliengraben. Aktuell<br />

kümmert sich das Wassernetz <strong>Berlin</strong> um 20 von<br />

ihnen, circa 50 weitere sind in Planung. Mitmachen<br />

kann, wie gesagt, jede und je<strong>der</strong>.<br />

„Das Schöne ist, dass wir hier und heute eine<br />

Dame gefunden haben, die sich vorstellen kann,<br />

eine Patenschaft zu übernehmen“, freut sich<br />

Christian Schweer über den ersten messbaren<br />

Erfolg an diesem Morgen. „Das heißt, sie wird<br />

regelmäßig das Gewässer besuchen und zum<br />

Beispiel überprüfen, ob sich die Wasserlinsen<br />

wie<strong>der</strong> vermehrt haben o<strong>der</strong> sich mehr Teichfrösche<br />

ansiedeln.“ Wer Lust hat, ebenfalls eine<br />

solche Patenschaft zu übernehmen o<strong>der</strong> beim<br />

nächsten Einsatz mit dabei zu sein, kann sich<br />

je<strong>der</strong>zeit beim Wassernetz <strong>Berlin</strong> melden. SP<br />

lnformieren Sie sich über die Arbeit<br />

vom Wassernetz <strong>Berlin</strong> am Langen<br />

<strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong>. Alle Infos unter:<br />

www.langertag<strong>der</strong>stadtnatur.de<br />

33


Herzlichen Dank an<br />

unsere Partner!<br />

Der Lange <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> wird ...<br />

geför<strong>der</strong>t durch<br />

lmpressum<br />

Herausgeber:<br />

Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong> (SNB)<br />

Potsdamer Straße 68<br />

10785 <strong>Berlin</strong><br />

030 26 39 4-0<br />

mail@stiftung-naturschutz.de<br />

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Sie haben Fragen o<strong>der</strong> Anregungen?<br />

langertag@stiftung-naturschutz.de<br />

unterstützt durch<br />

Redaktion: Wolfgang Busmann (Leitung), Jana Kotte (Grafik),<br />

Ralf Liebau, Svenja Pelzel, Wiebke Voigt (Koordination)<br />

Texte: Sophie Bengelsdorf (SB), Christina Koormann (CK),<br />

Jana Kotte (JK), Nele Nie<strong>der</strong>stadt (NN), Svenja Pelzel (SP)<br />

Anzeigen: Susanne Jeran<br />

Gestaltung: Camilla Hoffmann, www.camilla.de<br />

Druck: Mayr Miesbach GmbH,<br />

www.mayrmiesbach.de<br />

Dieses Druckerzeugnis wurde mit<br />

dem Blauen Engel ausgezeichnet.<br />

www.blauer-engel.de/uz195<br />

XW1<br />

34<br />

Medienpartner<br />

sowie<br />

Brotgarten Charlottenburg · BVG ·<br />

Märkische Kiste · NEULAND-Fleischereien ·<br />

Quartiersmanagementbüros ·<br />

Stadtbibliotheken · Stadtteilzentren ·<br />

Thalia Buchhandlungen · Weichardt Brot<br />

Wer steckt hinter dem Langen <strong>Tag</strong>?<br />

Seit über 40 Jahren schützt die Stiftung Naturschutz<br />

<strong>Berlin</strong> mit ihren Projekten seltene Pflanzenarten<br />

und tierische Nachbarn. Sie renaturiert<br />

Moore, sichert Gewässer und Naturschutzgebiete,<br />

bringt Menschen die Natur nahe und för<strong>der</strong>t<br />

Engagement beratend und finanziell.<br />

Die Stiftung Naturschutz <strong>Berlin</strong> wurde 1981 vom<br />

Abgeordnetenhaus <strong>Berlin</strong> als gemeinnützige<br />

Stiftung des öffentlichen Rechts per Gesetz ins<br />

Leben gerufen.<br />

Fotos: Hans-Christian Plambeck (S. 2), Eckhard Baumann<br />

(S. 3 o, S. 8 l, S. 9 u), Thorsten Wiehle (S. 3 2.vo l, S. 14 o,<br />

S. 15 or), Christoph Röttgers (S. 3 2.vo r, S. 4 or, S. 16),<br />

Christina Koormann (S. 3, 2.vu, S. 5 ol, S. 20/21, S. 28/29),<br />

Susanne Bengsch (S. 3 u, S. 23 + 24), Natascha Wank (S. 4 ol),<br />

Sophie Bengelsdorf (S. 4 ul, S. 9 m, S. 14 l), Florian Sorge (S. 4 ur),<br />

Claudia Zygmunt (S. 5 ul, S. 6 ul + ur), Volker Gehrmann (S. 5<br />

or + um, S. 7 or), Jennifer Kremer (S. 5 ur), Katharina Thomsen<br />

(S. 6 o), Raul Pavel (S. 6 o Kind), Karin Hofmann (S. 6 o Licht),<br />

Victoria Frensel (S. 6 um), Annekatrin Ritze (S. 7 ol), Camilla<br />

Hoffmann (S. 7 m), Dr. Achim Förster (S. 7 u), Manuel-Frauendorf-Fotografie<br />

(S. 8 o), Werner Linemann (S. 9 o), Svenja Pelzel<br />

(S. 11 + 12, S. 32 m), Julia Obert (S. 17 o), Ralf Ruehmeier (S. 18),<br />

Meike Borchert (S. 26 l), Susanne Jeran (S. 27), Nele Nie<strong>der</strong>stadt<br />

(S. 30 o), INaturalist (S. 30 ul), Aykhan Guliyev (S. 31 r),<br />

Lilli Conrad (S. 32 o + ul, S. 33)<br />

Illustrationen: Camilla Hoffmann [Titel, S. 26 (teilweise<br />

KI-generiert), S. 27, S. 29]<br />

Redaktionsschluss: 28.03.<strong>2024</strong><br />

Druckauflage: 80.000<br />

V.I.S.d.P.: Stefan Richter (Geschäftsführer SNB)<br />

Der Lange <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> ist ein Beitrag <strong>der</strong> Stiftung<br />

Naturschutz <strong>Berlin</strong> zur Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Strategie zur<br />

Biologischen Artenvielfalt und ein Beitrag des Landes <strong>Berlin</strong><br />

zur Erhaltung <strong>der</strong> Biologischen Vielfalt, entsprechend den Zielen<br />

des 1992 auf <strong>der</strong> Konferenz <strong>der</strong> Vereinten Nationen für Umwelt<br />

und Entwicklung beschlossenen Übereinkommens über die<br />

biologische Vielfalt.<br />

Der Lange <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>StadtNatur</strong> ist ein Beitrag zu den deutschlandweiten<br />

Naturschutz-Erlebnistagen <strong>der</strong> Naturschutzakademien<br />

in Deutschland (BANU – Bundesweiter Arbeitskreis <strong>der</strong> staatlich<br />

getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz).


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Hotline für Fragen und Tickets<br />

Tel. 030 26 39 41 41<br />

Montag – Freitag, 14 – 18 Uhr<br />

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7. Juni, 14 – 20 Uhr<br />

Samstag, 8. Juni, 09 – 21 Uhr<br />

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