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Kulinarik & Genuss | Sommer 2024

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SONDER-<br />

AUSGABE<br />

KULINARIK<br />

& GENUSS<br />

IM ALLGÄU SOMMER <strong>2024</strong><br />

ERLEBENS-<br />

MITTEL.<br />

DER SCHMIDT<br />

UNVERFÄLSCHT<br />

UND VIELFÄLTIG.<br />

DIE KULINARIK IN DEN HÖRNERDÖRFERN<br />

DIE ALLGÄUER<br />

ALPWIRTSCHAFT.<br />

SEIT JAHRTAUSENDEN VOR UNSERER HAUSTÜRE<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

1


KÄSEMANUFAKTUR<br />

SEIT 1839<br />

ALLGÄUER<br />

BERGKÄSE<br />

• Hartkäse aus Heumilch g.t.S.<br />

• mindestens 4 Monate gereift<br />

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Allgäu heute noch gibt, werden nach überlieferten Verfahren<br />

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Albert Herz GmbH · Landstraße 45 · 87452 Kimratshofen/Oberallgäu · Tel. +49 (0) 8373 – 987 964 · www.herz-kaese.de


Werte,<br />

Ihr Lebensmittelgroßhandel aus Isny im Allgäu<br />

die für uns zählen und die wir leben.<br />

Wir schätzen unsere attraktive<br />

Urlaubsregion und sind uns<br />

unserer Verantwortung<br />

hinsichtlich sozialer,<br />

ökologischer und ökonomischer<br />

Nachhaltigkeit bewußt<br />

und stehen dafür ein!<br />

Wir leben Regionalität.<br />

Soweit es die Produktbedingungen<br />

erlauben,<br />

beziehen wir unsere Waren<br />

von regionalen Lieferanten.<br />

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JAHRE<br />

CLAUDIO-PARRINELLO.DE


Inhalte<br />

Generationen<br />

In Pfronten schreiben zwei Köche ihre ganz eigene<br />

Geschichte. Simon Schlachter und seine Tante Barbara<br />

Schlachter-Ebert bewahren das Bewährte und öffnen sich<br />

gleichzeitig dem Eigentümlichen – auf Spitzenniveau.<br />

SEITE 12<br />

<strong>Kulinarik</strong> in den<br />

Hörnerdörfern<br />

Die Vielfalt des Allgäus zeigt die Natur, zeigen die<br />

Menschen und vor allem die <strong>Kulinarik</strong>. In den Hörnerdörfern<br />

zeigt sie sich von ihrer köstlichsten Seite zwischen<br />

Sterne-Küche und traditioneller Brotzeit und bietet alles,<br />

worauf der Gaumen Lust hat.<br />

SEITE 30<br />

Aus der Not<br />

wird die Tugend<br />

Vom Hunger zur einzigartigen Stärke: Die Allgäuer<br />

Alpwirtschaft ist von unschätzbarem Wert für die Region.<br />

Es lohnt sich, in ihre Geschichte einzutauchen, um zu<br />

begreifen, welch große Bedeutung ihr zukommen muss.<br />

SEITE 52<br />

6 KULINARIK & GENUSS


IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

ALPEN-VERLAGSGRUPPE OHG<br />

Bahnhofstraße 8 ‘ 87435 Kempten<br />

tel +49(0)831 540219-0<br />

info@alpen-verlagsgruppe.de<br />

www.alpen-verlagsgruppe.de<br />

Geschäftsführende Gesellschafter:<br />

Thomas Sonnenmoser & Marcel Reiser<br />

Titelbild: © Philip Herzhoff<br />

Druckerei:<br />

Holzer Druck und Medien<br />

www.druckerei-holzer.de<br />

Fridolin-Holzer-Straße 22 + 24<br />

88171 Weiler-Simmerberg<br />

Redaktion: Anja Buntz<br />

Vertrieb: Katrin Lehr<br />

Bernd Götz ‘ Matthias Albrecht<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung. Der Verlag übernimmt keine Haftung<br />

für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, daher<br />

besteht auch kein Anspruch auf Ausfallhonorar. Mit<br />

den Autorenhonoraren gehen die Verwertungs-,<br />

Nutzungs- und Vervielfältigungsrechte an den Verlag<br />

über, insbesondere auch für elektronische Medien<br />

(Internet, Datenbanken, etc.).<br />

Vielfalt im <strong>Genuss</strong><br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wir müssen zugeben, wir haben es schlichtweg unterschätzt – unser Allgäu.<br />

Trotz dem es unsere Heimat ist, konnten wir mit unserer Erstausgabe im Jahr<br />

2023 nicht ansatzweise erahnen, wieviel <strong>Genuss</strong>-Vielfalt tatsächlich in unserer<br />

geliebten Region steckt. Daher hatten wir keine andere Wahl als zu entscheiden,<br />

dass es zukünftig zwei Ausgaben unseres Magazins KULINARIK & GE-<br />

NUSS im ALLGÄU geben wird.<br />

Heute dürfen wir euch somit eine weitere Erstausgabe präsentieren: Die Sommerausgabe<br />

<strong>2024</strong> und mit ihr eine Welle an kulinarischen Glanzleistungen, die<br />

wir für euch entdecken durften. Wir hoffen, ihr habt ausreichend freie Zeit zur<br />

Verfügung, um euch durch die ganze Bandbreite schlemmen zu können und<br />

um euch selbst ein Bild davon zu machen, was euch genüsslich am meisten<br />

beeindruckt.<br />

Die Jahrtausende alte Geschichte der Alpwirtschaft, hochklassige Generationenprojekte,<br />

Dörfer mit kulinarischen Charakteren, das wohl beste Mango-<br />

Sorbet und ein Rohmilch Kefir, der in Deutschland einzigartig ist. Das nur als<br />

erster Anreiz für den <strong>Genuss</strong>, den ihr in den Händen haltet und dem ihr euch<br />

nun mit der Edition SOMMER <strong>2024</strong> hingeben können.<br />

Marcel & Sonny<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

7


Inhalte<br />

Allgäuer<br />

Eismanufaktur<br />

Es sind die Leidenschaft eines italienischen Eismachers<br />

und ein Zwischenstopp in Isny, die zu einem unverwechselbaren<br />

und dem vielleicht leckersten Eis im Allgäu führen.<br />

Familie Soravia kreiert die italienische Köstlichkeit<br />

seit vier Generationen.<br />

SEITE 60<br />

Von Apfelstrudel<br />

bis Zander<br />

Ein Traditionshaus, das vier Restaurants vereint.<br />

Von Fine-Dining, über mediterrane Küche bis zu<br />

Hüttenschmankerl – Das Sonnenalp Resort verwöhnt<br />

jeden Sommerfrischler. Wir verlosen 2 <strong>Genuss</strong>-Pässe<br />

für Dich und Deine Begleitung.<br />

SEITE 66<br />

Bio Rohmilch Kefir<br />

aus Heumilch vom<br />

Milchhof Lerf<br />

Er ist der Einzige seiner Art in ganz Deutschland und<br />

überzeugt mit Philosophie, purem Geschmack und der<br />

Leidenschaft, die in ihm steckt. Familie Lerf legt ihr<br />

Herzblut in ihre neueste Errungenschaft,<br />

den Rohmilch Kefir.<br />

SEITE 72<br />

8 KULINARIK & GENUSS


ALLES<br />

DÜRFEN,<br />

NICHTS<br />

MÜSSEN...<br />

À la Carte<br />

Fine Dining<br />

indoor & outdoor<br />

Das etwas andere Restaurant. Inmitten eines kleinen Chaletdorfs in<br />

Burgberg im Allgäu. Besonders. Anders. Echt. www.alpzitt-chalets.de<br />

Tischreservierung unter 08321 22099-0 oder info@alpzitt-chalets.de.


www.derschmidt.eu


Wild. Fisch.<br />

Frisch.<br />

Unsere Passion sind das Fischen, Jagen,<br />

Zubereiten und Kochen. Seit nunmehr vier<br />

Generationen bereichern wir das kulinarische<br />

Leben unserer Kunden mit frischem<br />

Fisch und Wild. Dabei steht der Name<br />

Schmidt für einen ganzheitlichen Qualitätsanspruch:<br />

Wir begegnen jedem Tier<br />

mit Respekt und setzen uns für eine möglichst<br />

nachhaltige und verantwortungsvolle<br />

Fischerei und Jagd ein. Wir schonen die<br />

Bestände und geben den Tieren die Chance<br />

auf ein Nachwachsen. Und wir achten<br />

auf absolute Frische sowie eine sorgfältige<br />

Verarbeitung und Veredelung. Bei voller<br />

Transparenz: Wir wissen genau, wo und<br />

wie unsere Fische und unser Wild aufgewachsen<br />

sind, von wem und wie sie gefangen<br />

oder gejagt wurden und auf welchem<br />

Weg sie in kürzester Zeit absolut frisch zu<br />

uns gekommen sind. Darauf sind wir stolz!<br />

Und ja, Qualität hat ihren Preis. Aber dafür<br />

kann man sie voll und ganz und mit gutem<br />

Gewissen genießen.<br />

Dienstag<br />

Memmingen, Mindelheim<br />

Mittwoch<br />

Kempten, Dietmannsried, Sendling,<br />

Fürstenried Ost<br />

Donnerstag<br />

Kaufbeuren, Füssen, Untergiesing<br />

Freitag<br />

Marktoberdorf, Senden<br />

Samstag<br />

Kempten, Memmingen, Mindelheim,<br />

Grünwald


Generationen<br />

Blicken wir auf das kulinarische Erbe des Allgäus, blicken wir auf<br />

Überzeugungen und Willenskraft, auf Beharrlichkeit und Ausdauer,<br />

auf Beständigkeit und auf unendlich viel Hingabe. Tief verwurzelt<br />

mit der Ursprünglichkeit, dem Einfachen und dem Machbaren, ist<br />

es das Gold in den Herzen der Allgäuer. Es ist die Bestätigung für<br />

das Bewahren des Bewährten und dem sich Öffnen für das Eigentümliche.<br />

Das kulinarische Erbe des Allgäus ist ein Vermächtnis von<br />

Generationen an Generationen.<br />

12 KULINARIK & GENUSS


Im Ostallgäu schreiben zwei Köche an der Geschichte weiter, beweisen<br />

mit einer unverwechselbaren Entspanntheit, dass Wurzeln und<br />

Flügel intakt sind. Und sie stehen für etwas ein, das im Allgäu seit jeher<br />

gedeiht – die Gemeinschaft. Mit ihren Familien und Teams kochen sie<br />

für das Auge, den Feinschmecker, den Wanderer und für alle anderen,<br />

die Teil ihrer einzigartigen Gastfreundschaft sein möchten. Sternekoch<br />

Simon Schlachter und Gourmetköchin Barbara Schlachter-Ebert eröffnen<br />

der Welt mit ihrer Küche ein außergewöhnliches kulinarisches<br />

Finish, aus Allgäuer Bodenständigkeit und internationaler Eleganz. Im<br />

Mittelpunkt steht dabei immer die Wertschätzung für das Produkt,<br />

für ihre Mitarbeiter und für ihr Zuhause. Autorin: Anja Buntz<br />

Zu Besuch bei Neffe und Tante, bei Simon Schlachter<br />

auf der Blauen Burg und bei Barbara Schlachter-Ebert<br />

auf der Schlossanger Alp.<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

13


Von Pommes,<br />

Pfauen und Sternen<br />

Sternekoch Simon Schlachter<br />

auf der Blauen Burg<br />

„Die Mischung machts“<br />

„WIR MACHEN DAS JETZT<br />

EINFACH MAL ANDERS.“<br />

Es ist die Lebensqualität, die er in den Bergen – daheim – findet.<br />

Hier findet er die Weite, die er braucht, um zu erschaffen. Wir<br />

finden die Anfahrt zum Boutiquehotel Blaue Burg erst einmal abenteuerlich,<br />

fragen uns, wie Gäste von weit her und regionale Lieferanten<br />

die private Zufahrt empfinden. „Das geht schon“, erzählt uns<br />

Simon Schlachter, der Ostallgäuer Koch mit dem Michelin-Stern,<br />

in einem sehr charmanten Interview und in einer einzigartigen<br />

Kulisse. Doch das Ankommen oben auf der Burg, das ist zunächst<br />

unspektakulär. Als erreichten wir das Hotel samt sternegekröntem<br />

Restaurant an seinem Hinterhof. Wieder nimmt uns Simon mit und<br />

antwortet, „Ja, das wissen wir“. Wir erfahren, dass dafür längst die<br />

nächste große Vision in den Köpfen des Sternekochs und seiner Familie<br />

herangewachsen ist.<br />

„Das ist schon ein Leuchtturmprojekt“, erkennt Simon in seinem Zuhause<br />

und der Erfolg gibt ihnen Recht. Stück für Stück ist der Familienbetrieb<br />

in den vergangenen 35 Jahren gewachsen. Seit 2017 wächst er<br />

mit Simon und Sabrina, seiner Partnerin, an der Spitze stetig weiter.<br />

Wir fragen uns, wohin. Der Platz auf dem Falkenstein ist schließlich<br />

begrenzt. Doch die beiden halten an ihren Zielen fest und während<br />

des Gesprächs erhalten dann auch wir ein Bild, das ziemlich klar ist.<br />

Es darf „custom made“ sein, von der Einfahrt bis zur Messerschublade<br />

in der Küche.<br />

Und das tun sie hier auch, heroben auf der Blauen Burg. In einem<br />

einzigartigen Konzept vereinen Sie gastronomische Höhepunkte vor<br />

spektakulärer Kulisse. Im Boutiquehotel können die Gäste nicht nur<br />

außerordentlich nächtigen, sondern in den unterschiedlichsten Nuancen<br />

den Gaumen verwöhnen. Der Start in den Tag könnte besser nicht<br />

gelingen als mit dem berühmten Frühstücksbuffet, das sowohl Hausgäste<br />

als auch externe Gäste verwöhnt. Den Mittagstisch serviert das<br />

à la carte Restaurant 1250 oder der „Container“ direkt neben der<br />

Sonnenterrasse. Hikers are welcome! Den Nachmittag verbringt man<br />

am besten auf eben dieser, bei einem guten Glas, einem Stück hausgemachtem<br />

Kuchen oder mit dem Unausweichlichen – dem Kaiserschmarrn.<br />

Am Abend erwarten sowohl das à la carte Restaurant 1250,<br />

als auch das 1-Stern Gourmet Restaurant Pavo ihre Gäste. Besonders<br />

im Pavo heißt es dann, zu Tisch mit den Liebsten, die Welt draußen<br />

lassen und 18 Gängen folgen, die am Michelin-Himmel leuchten.<br />

Simon, wolltest du immer schon die Blaue Burg bekochen?<br />

Der Falkenstein war immer schon ein Familienbetrieb und ich bin hier<br />

oben aufgewachsen. Dabei stand ich schon mit drei Jahren am Gasherd,<br />

rührte meine eigenen Soßen zusammen und kochte nach, was<br />

Jamie Oliver im Fernsehen zeigte. Ich habe alles aufgezeichnet. Einmal<br />

wollte ich ein weißes Schokoladen-Risotto in fünf Minuten fertig<br />

haben, wie es im Fernsehen gezeigt wurde. Was aber natürlich nicht<br />

gelang. Die Schule habe ich dann mit „drei gewinnt“ absolviert und<br />

irgendwann sagten die Eltern, „Simon, du musst raus und die Welt<br />

sehen“. Also ging ich und wusste, dass ich zehn Jahre unterwegs sein<br />

werde und danach nach Hause komme. Ich wusste genau, dass ich<br />

zurück auf dem Falkenstein mein eigenes Ding machen werde.<br />

...<br />

14 KULINARIK & GENUSS


KULINARIK & GENUSS<br />

15


„DAS GRÖSSTE<br />

LOB SIND DIE<br />

WIEDERKEHRENDEN<br />

GÄSTE.“<br />

Und wie kamst du zur Sterneküche?<br />

Mein Weg führt mich zuerst nach München. Bei einem gemeinsamen<br />

Mittagessen, ich war gerade Dreizehn, gab es den ersten Berührungspunkt<br />

mit der Sterneküche. Ich wusste noch nicht einmal, wie man<br />

das isst. Doch es schmeckte mir. Als jüngster Auszubildender in einem<br />

1-Stern-Betrieb lernte ich dann, dass ich wirklich bei null anfange. Daheim<br />

denkst du dir ja, du bist der König, was sollst du hier noch lernen.<br />

Damals im Königshof wurde mir allerdings klar, dass ich das für mich<br />

selbst mache, nicht mehr für meine Eltern. So ging auch der Notenschnitt<br />

direkt nach oben. Es interessierte mich einfach und ich hatte<br />

Bock drauf. Nach der Ausbildung war ich in Hamburg bei Ali Güngörmüs,<br />

den ich auf einer Küchenparty kennenlernte. Sein Stil gefiel<br />

mir, weil er aus einfachen Dingen etwas Cooles machen konnte. Dort<br />

durfte ich viel mit Fisch lernen. Anschließend folgten die 2-Sterne-Restaurants<br />

in der Schweiz und am Bodensee. Dort erkannte ich, dass ich<br />

alle Posten beherrschen möchte. Noch heute habe ich keinen Lieblingsposten.<br />

Ich helfe dort mit, wo ich gebraucht werde. Auf Rat eines<br />

befreundeten Sternekochs wechselte ich schließlich zu Andreas Caminada<br />

in die Schweiz und somit in einen 3-Sterne-Betrieb. Nach erfolgreichem<br />

Probearbeiten blieb ich eineinhalb Jahre dort und lernte, dass<br />

Gerichte so sehr in die Tiefe gedacht werden können, dass sie perfekt<br />

sind. Da ist dann kein Fehler mehr. Dass ich Sternekoch werden möchte,<br />

war zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht in meinem Kopf.<br />

Und da wurdest du dann „plötzlich“ Sternekoch?<br />

War es denn nun Ziel oder eher Zufall?<br />

In den ersten Jahren haben wir in der Küche moderne Akzente gesetzt,<br />

die Gäste dabei nach und nach mitgenommen. Durch meine<br />

Reise nach Asien spielten auch diese Komponenten eine Rolle. 2018<br />

sprach ich meine Idee aus, ein Restaurant im Restaurant eröffnen zu<br />

wollen, eine Art Sharing-Konzept. Alle bezweifelten das Fine Dining<br />

Konzept und die damit verbundenen Auflagen. Doch schließlich haben<br />

meine Eltern erkannt, dass ich mich mit meinem Wissen und meiner<br />

Erfahrung verwirklichen möchte. Eines Tages kam dann mein Bruder<br />

mit „Pavo“ um die Ecke und ich fragte ihn, was er damit meint. Sehr<br />

schlüssig erklärte er mir den Gedanken, dass das Lieblingstier von König<br />

Ludwig, der das „Projekt Falkenstein“ ins Leben rief, der blaue Pfau<br />

war und dieser im Asiatischen mit Pavo übersetzt wird. So ist das<br />

Konzept entstanden und nachdem die Burg mit dem Umbau ein ganz<br />

neues Gesicht bekam, folgte ein Jahr später die Eröffnung des Pavo. Mit<br />

den ersten Buchungen kam die Erkenntnis, dass wir das jetzt wirklich<br />

machen müssen und nach weiteren acht Monaten kam die Einladung<br />

nach Hamburg, zur Michelin-Gala. Ich wusste ja, wie man einen Stern<br />

kochen kann, aber das kam überraschend. Weil damals Pandemiezeit<br />

war, fand die Veranstaltung via Live-Stream statt. Da wir die Flugtickets<br />

schon gebucht hatten, saßen wir währenddessen in einer Bar in<br />

Hamburg. Bis es hieß, „Simon Schlachter, Pavo, im Boutiquehotel Blaue<br />

Burg, erhält einen Stern“. Mein Küchenteam, das keine Sterneerfahrung<br />

hat, befürchtete, dass jetzt alles exklusiver werden muss und wir einen<br />

anderen Kurs einschlagen. Doch die Mama konnte sie beruhigen, sie<br />

wusste, wir machen weiter wie bisher und werden darin immer besser.<br />

Ich sehe es genauso. Wir haben mit dem, was wir machen, einen Stern<br />

erkocht – ohne Absicht. Also bleiben wir dabei und verbessern uns<br />

genau darin stetig weiter. Ich habe auch keine Angst, dass sie uns den<br />

Stern wieder wegnehmen. Wir machen das, was wir tun, ordentlich<br />

und stehen voll und ganz dahinter. Wir haben Bock drauf.<br />

Was bedeutet es eigentlich fürs Tagesgeschäft einen<br />

Stern zu tragen? Gibt es besondere Anforderungen?<br />

Letztendlich gibt es keinen Unterschied, wie viele Sterne ein Restaurant<br />

trägt. In der Küche geben alle Gas. Es muss immer hundertfünfzig<br />

Prozent sein. Allerdings könnten wir hier in der Burg keine drei<br />

Sterne kochen. Da müssten wir alle anderen Services und Konzepte<br />

abschaffen, uns nur darauf konzentrieren. Wir bräuchten eine eigene<br />

Küche und eine eigene Crew, nur dafür. Ich weiß natürlich schon, wie<br />

es funktionieren würde. Doch ich will auch noch ein bisschen Mensch<br />

sein, die Zeit mit der Familie nicht vergessen. Bei drei Sternen kann<br />

man das Leben drum herum schon mal komplett vergessen.<br />

Im Anschluss folgte das Studium der Betriebswirtschaft an der Hotelfachschule.<br />

Ich wollte lernen, einen Betrieb auch wirtschaftlich führen<br />

zu können. Dabei lernte ich Sabrina kennen. Zusammen wollten wir<br />

eine Weltreise antreten, doch dafür war nicht ausreichend Zeit. Also<br />

sind wir für einige Wochen nach Südostasien. Mit der Reise wollten<br />

wir sehen, ob es mit uns funktioniert. Das hat es und so sind wir 2017<br />

zurück an die Burg.<br />

16 KULINARIK & GENUSS


Im Pavo bedeutet der eine Stern sehr viel Vorbereitung. In der Küche,<br />

in der wir eben auch für das 1250 kochen, läuft viel für das Pavo mit.<br />

Das Team ist super eingespielt und alle Aufgaben verteilen sich auf<br />

acht Personen. Wenn jemand einen Dip produziert, dann macht er<br />

den zweiten gleich mit. Wenn in der Patisserie süße Chips für das<br />

Dessert produziert werden, dann werden gleichzeitig herzhafte Chips<br />

für weitere Gerichte gefertigt. Wenn wir Ravioli machen, dann 1.000<br />

Stück und die gibt es dann im Pavo und im à la carte Restaurant. Wir<br />

kochen für beide mit derselben Brühe und wir können für das eine<br />

nicht schlechter kochen als für das andere. Dabei fertigen wir so viel<br />

wie nur möglich selbst. Das muss aus meiner Sicht sein.<br />

Wir haben eine coole Crew, alle helfen zusammen. Auch ich schrubbe<br />

den Boden, verstaue das Gemüse, mache Bestellungen, helfe bei der<br />

Patisserie und dem Abwäscher.<br />

Culinary Club by Simon Schlachter:<br />

Nimm uns mit! Wo esse ich zum Beispiel als erstes?<br />

„MIT<br />

DER<br />

CREW<br />

SIND<br />

WIR<br />

STARK.“<br />

Das ist schwer zu sagen. Die einen kommen direkt ins Pavo, auf Grund<br />

von Mund-zu-Mund-Empfehlung. Andere kommen aber auch wegen<br />

unserem Frühstück. Da holen wir eigentlich jeden ab. Und manche<br />

Gäste erreichen uns nach einer Wanderung und genießen am Nachmittag<br />

ihren Wurstsalat. Es ist die Mischung. Dazu die Lage und der<br />

einmalige Blick. Vor allem im Sommer auf den Sonnenliegen fühlen<br />

sich unsere Gäste wohl. Es ist nichts Außergewöhnliches, dass sich<br />

Restaurantgäste und Wanderer gemeinsam auf der Terrasse begegnen.<br />

Die Möglichkeiten sind ja da. Du bekommst eine Flasche Wein,<br />

Sardinen und Rinder Tatar, ebenso wie Suppe, Wurstsalat, Mandarinen<br />

Dessert und den Kaiserschmarrn à la minute. Dazu die selbstgemachten<br />

Kuchen. Jeder Gast ist willkommen. Auch jemand, der nicht<br />

so viel Geld ausgeben möchte. Dafür haben wir zum Beispiel unseren<br />

Container mit Selbstbedienung. Der ist mittlerweile so bekannt, dass<br />

uns die Gäste anrufen, ob er geöffnet hat. Dort bekommt man selbst<br />

hergestelltes Eis aus Pfrontner Milch, hausgemachte, ehrliche Pommes,<br />

Schinken-Käse-Toast und Getränke auf die Hand. ...<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

17


Abends im Pavo kommst du an und wir servieren erst einmal vier<br />

Aperós, kleine Snacks, dazu ein Glas Champagner. Damit holen wir<br />

die Fine Dining Gäste ab. Im Anschluss nehmen die Gäste in einer<br />

persönlichen Koje Platz und genießen das Menü aus 18 Kleinigkeiten.<br />

Über drei Stunden wird der Gast mit Köstlichkeiten bespielt, aber<br />

stets so, dass es sich nicht in die Länge zieht. Im 1250 servieren wir<br />

für unsere Gäste sehr hochwertige Gerichte à la carte. Die beiden<br />

Restaurants sollen schon rüberkommen. Doch es soll nicht allein das<br />

Pavo sein, sondern die Mischung aus allem. Mit Glück können wir für<br />

diejenigen, die bleiben wollen, auch spontane Übernachtungen möglich<br />

machen. Gerade unter der Woche besteht die Chance, noch ein<br />

freies Zimmer bei uns zu ergattern. Für jeden Gast ist etwas da. Ankommen<br />

und überrascht sein, trifft es meiner Meinung nach ganz gut.<br />

Simon, wie genießt man eigentlich richtig?<br />

Ich würde sagen, so wie man im Pavo isst. Dass man unserem Menü<br />

mit 18 Kleinigkeiten folgt, ohne darüber nachdenken zu müssen, was<br />

ich essen bzw. bestellen möchte. Wir verwöhnen den Gast, indem wir<br />

ihm diese Entscheidung abnehmen. Dabei können wir ohne Weiteres<br />

auch Vegetarier abholen. Sie müssen nicht befürchten, auf Grund ihrer<br />

Ernährungsform auf Gänge verzichten zu müssen. Wir bereiten ihnen<br />

im Pavo ebenso ein hochwertiges Menü zu. Im 1250 sogar vegan.<br />

Auch. sehr kurzfristig, das ist kein Problem. Weil wir alles selbst produzieren.<br />

Da wissen wir, was drin ist. Darauf achten wir sehr. So kann<br />

auch jemand der kein Fleisch, keinen Fisch oder ähnliches isst, bei uns<br />

sitzen, genießen und den Kopf ausschalten. Der Gast kann sich fallen<br />

und darauf einlassen.<br />

Was isst du denn am liebsten?<br />

Ich esse alles gerne. Wenn ich privat koche, dann unkompliziert. Wenn<br />

wir frei haben, dann gehen wir auch gerne essen, holen uns etwas vom<br />

Asiaten um die Ecke oder snacken uns durch den Tag. Mir schmeckt<br />

der klassische Zwiebelrostbraten oder im Café der Schinken-Käse-<br />

Toast samt Aperol. Abends schneiden wir Wurst auf und genießen<br />

eine Brotzeit. Total unkompliziert, damit macht man uns glücklich.<br />

Ihr habt den Slogan „From old to edgy“.<br />

Was wird bei euch immer Oldschool bleiben?<br />

Wir selbst, die Personen, die Familie im Hintergrund, das wird immer<br />

bleiben. Die Burg wird auch immer bleiben. Aber da diese als Thema<br />

an sich zu schwer ist, haben wir uns für die Design-Umstellung<br />

entschieden. Das war ein harter Cut. Wir mussten uns trauen, ein<br />

Boutiquehotel zu sein. Klein, fein, mit sehr wertigen und ausgewählten<br />

Materialien und einem auffälligen Blau. Unser Mut gab uns dabei<br />

Recht, die Nachfrage wurde mehr und inzwischen sind wir von drei<br />

auf neun Tische im Pavo gewachsen.<br />

18 KULINARIK & GENUSS


Die Tische stellen Simon und sein Team im Übrigen immer passend<br />

zum Anlass. Da wird das Pavo auch mal zum 1250 Restaurant, wenn<br />

der Platz benötigt wird. Alles überhaupt nicht von der Stange. Alles<br />

mit Design und Stil und niemals ohne Bodenständigkeit. Halt immer<br />

ein bisschen Oldschool bleiben.<br />

Unser Interview endet nach einer schnellen Hausführung – der Architekt<br />

wartet bereits auf den Bauherren – bei der Bienenstock Stube,<br />

dem Stammtisch. Hier formvollendet flüssiges Bienenwachs etliche<br />

Holzwaben an den Wänden, die je nach Lichteinfall leuchten. In dieser<br />

gemütlichen Ecke treffen sich Gäste wie Mitarbeiter – alle zu ihrer Zeit.<br />

Zeit wird es leider auch für uns, diesen Leuchtturm zu verlassen. Noch<br />

einmal geht es zurück in den „Hinterhof“. Es wird ein Millionenprojekt,<br />

wie uns Simon verrät, „Der Falkenstein wird grüner werden, ein Paradies.“<br />

Die Familie Schlachter will einmal mehr den Gast überraschen.<br />

Und lieber dauert es ein bisschen länger. „Wenn du alles fertig baust,<br />

dann bist du ja fertig. Dann passiert nichts mehr.“<br />

Den Faden hat er nie verloren, den blauen schon gar nicht. Sich prägen<br />

lassen von der Lehrzeit, von Null beginnen, die Base für das Leben<br />

lernen. Jeden Tag Neues entdecken, sich auch einmal etwas zeigen lassen,<br />

neugierig sein. Nahbar sein, Fehlentscheidungen treffen und treffen<br />

lassen, sich gegenseitig unterstützen – in diesem Familienbetrieb.<br />

Sympathisch wie wir finden und ich schmunzle mit der Gewissheit in<br />

mich hinein, dass Simon durch und durch Mensch ist. Mit der gewissen<br />

Mischung, die es braucht, um Feelgood, Gipfelglück und „a royal place<br />

of happiness“ zu schaffen.<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

19


Zwischen Mikrokosmos<br />

und Spitzenköchen<br />

Barbara Schlachter-Ebert<br />

„Man muss dazu bereit sein.“<br />

Hier oben auf der Schlossangeralp finde ich einen Augenblick Zeit,<br />

um mich um die eigene Achse zu drehen und das Schauspiel zu<br />

bewundern. Aggenstein und Breitenberg stehen imposant im Hintergrund<br />

– schon immer. Ebenso der große Giebel des Hotels im<br />

Vordergrund, der seit jeher geblieben ist. Damals hat ihn der Urgroßvater<br />

von Barbara Schlachter-Ebert errichtet. Heute gehört<br />

er zu einem der renommiertesten Restaurants im Allgäu. Ein paar<br />

Schritte weiter und ich finde mich in der entspannten Atmosphäre<br />

des Familienbetriebes wieder, freue mich auf das Gespräch mit der<br />

Chefin und bin sehr gespannt, wer hinter den Geschichten steckt,<br />

die seit Jahrzehnten Kochkunst über Deutschlands Grenzen hinaus<br />

vertritt. Wenige Minuten später begrüßt mich Barbara Schlachter-<br />

Ebert mit ihrer offenen Art und einer entspannten Herzlichkeit.<br />

Dabei hat sie eine Tasse Tee in der Hand und in Gedanken ihre<br />

Kalbsleberspätzle-Suppe, die noch vollendet werden will.<br />

Frau Schlachter-Ebert, woher kam<br />

denn die Liebe zu Ihrem Handwerk?<br />

Meine Ausbildung habe ich hier im elterlichen Betrieb absolviert. Ich<br />

war die jüngste von vier Kindern und es war im Grunde egal, für<br />

welchen Beruf ich mich entscheide. Meine Geschwister hatten die<br />

notwendigen Posten ja bereits besetzt. Doch ich habe schon immer<br />

gerne in der Küche unterstützt, dort hat es mir am meisten Spaß gemacht<br />

und dabei bin ich geblieben. Obwohl ich eigentlich Goldschmiedin<br />

werden wollte. Doch dabei passten die Rahmenbedingungen nicht<br />

ganz und so wurde ich Köchin. Ich liebe das Handwerk und anstatt in<br />

der Werkstatt lebe ich es eben in der Küche.<br />

Wie ging es nach der Ausbildung weiter?<br />

Nach der Lehre ging ich in die Schweiz und kochte in einem großen<br />

Betrieb mit 25 Köchen. Da wusste ich bald, dass das nichts für mich<br />

ist. Ich will es abwechslungsreicher. Und nachdem ich kurz zuhause<br />

im Betrieb aushalf, kam ich zum ersten Mal in die Sternegastronomie.<br />

Das war im Hotel Bareiss im Schwarzwald, bei Manfred Schwarz, eine<br />

gänzlich neue Erfahrung und mein Wunsch. Es gab damals wenige Köchinnen<br />

in der Sterneküche, ich war meistens die einzige Frau in den<br />

Betrieben. Dass ich damals reingekommen bin, das war schön. Der<br />

rauere Ton war für mich auch niemals ungerecht. Ich beherrschte die<br />

Struktur, war 120 Prozent konzentriert, habe gut mitgearbeitet und<br />

dadurch nie schlimme Erfahrungen gemacht. In der Sterneküche bin<br />

ich dann hängengeblieben. Zwischenzeitlich war ich noch in Paris, um<br />

die Sprache zu lernen. Daraufhin absolvierte ich die Hotelfachschule<br />

in Heidelberg, legte zeitgleich die Meisterprüfung ab, war als zweite<br />

Küchenchefin bei Hans Haas in Frankfurt und von dort ging es dann<br />

mit 25 endgültig zurück nach Hause, wo ich nach meinem Bruder die<br />

Küchenleitung übernommen habe.<br />

Gibt es etwas, das auf Ihrem Weg<br />

bezeichnend war Frau Schlachter-Ebert?<br />

Das waren immer meine Chefs. Von jedem habe ich etwas mitgenommen<br />

und jeder hat mich geprägt. Das war die eine Sache. Die andere<br />

war, meinen eigenen Stil zu finden. Für mich war klar, dass ich nach<br />

der Sterneküche zuhause keinen Stern kochen möchte. Ich wollte und<br />

will einfach nur gut, in „der Fülle“ kochen. Das ist in der Sternegastronomie<br />

etwas schwierig.<br />

...<br />

20 KULINARIK & GENUSS


KULINARIK & GENUSS<br />

21


Was bedeutet es eigentlich, wenn man<br />

in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit kocht?<br />

Das macht im Grunde keinen Unterschied. Unsere Vereinigung Jeunes<br />

Restaurateurs d’Europe ist zum Beispiel eine tolle Sache. Hier können<br />

wir unheimlich innovativ sein, neue Dinge ausprobieren. Wir gehen in<br />

den Austausch, sind als Member, das sind die älteren unter uns, präsent<br />

und teilen unsere Erfahrungen mit den jüngeren. Sprechen dabei<br />

zum Beispiel über Generationswechsel. Doch insgesamt muss man<br />

sich auch immer wieder ausklinken und sich seinen Raum nehmen.<br />

Nun leben Sie die Kochkunst Frau Schlachter-Ebert.<br />

Wie verstehen Sie sich selbst als Kochkünstlerin?<br />

Es ist wirklich eine Kunst, mit all den handwerklichen Geschicken und<br />

mit der Optik. Man muss darauf achten, dass es in einem bestimmten<br />

Maß perfekt übereinstimmt. Im Vergleich zu früher hat sich die Kunst<br />

natürlich verändert. Heute steckt so viel Handwerk in den Gerichten.<br />

Aufwickeln, reduzieren, abpassieren, aufsetzen und wieder abpassieren.<br />

Immer wieder verschiedene Auszüge an Geschmacksrichtungen<br />

herholen. Man kann alles schmackhaft machen, doch jede Komponente<br />

muss seinen eigenen Geschmack behalten. Eine Karotte muss nach<br />

Karotte schmecken. Man darf sie nicht verfälschen. Das Naturprodukt<br />

wollen wir so belassen, wie es ist. Was ich außerdem gerne mache,<br />

ist, verschiedene Schneidetechniken anzuwenden. Das ist etwas, das<br />

für mich sehr wichtig ist. Deshalb müssen wir schon viel schneiden.<br />

*lacht* Ja, bei allem kommt meine Kreativität jeden Tag zum Ausdruck.<br />

Ich lebe sie und es macht mir sehr viel Freude. Doch die Kunst<br />

ist das eine, ein starkes Team, das hinter mehr steht, das andere. Ohne<br />

diesem wäre das alles nicht möglich.<br />

Mit den Augen erkennen, was sich auf dem Teller abspielt.<br />

Was muss ich als Gast dafür mitbringen?<br />

Natürlich die Bereitschaft des Genießens. Und auch die Wertschätzung<br />

für die Arbeit, die in den einzelnen Komponenten steckt. Wir<br />

stellen unsere Arbeitsschritte auf dem Teller optisch dar, präsentieren<br />

entsprechend die Produkte und auch die Farben. Dazu kommt das<br />

Geschmackserlebnis im Mund. Eine weiche Konsistenz trifft auf eine<br />

feste und dann ist noch etwas dabei, das knuspert. Diese Nuancen<br />

sind schön und machen Spaß.<br />

Was trifft eigentlich Ihren persönlichen Geschmack?<br />

Ich mag alles gern, probiere auch alles. Ich esse einfach gerne. Doch<br />

zwei Dinge mag ich nicht, das sind rohe Zwiebel und Ziegenkäse.<br />

Einmal essen in...?<br />

Ich würde gerne mal im 3-Sterne-Restaurant Lasarte in<br />

Barcelona essen. Das habe ich bisher noch nicht geschafft.<br />

22 KULINARIK & GENUSS


Und einmal essen mit...?<br />

Am liebsten mit der ganzen Familie, Schlossanger und Falkenstein gemeinsam.<br />

Mit der gesamten Familie treffen wir uns nicht oft. Das würde<br />

ich gerne wieder einmal machen. Wir sind sehr familienorientiert<br />

und wenn wir die Zeit finden, einmal nur für uns sein können, dann<br />

genieße ich das sehr. Dann treffen wir uns später am Abend und sitzen<br />

bis weit in die Nacht. Dabei wechseln wir uns mit dem Kochen ab.<br />

Einmal kocht die Familie meines Bruders und einmal wir.<br />

<strong>Kulinarik</strong> im Allgäu – Worauf darf<br />

man hier besonders stolz sein?<br />

Sicherlich dass wir Traditionen haben, die in den Orten noch gelebt<br />

werden. Zwar haben wir nicht das Füllhorn an Ernte hier im Ostallgäu.<br />

Doch wir haben unsere Milch, unseren guten Käse, unser Fleisch und<br />

schönes Wild. Das muss man leben und darauf kann man stolz sein.<br />

Auch auf das Land selbst, auf die netten Menschen. Ich bin in meinem<br />

Leben immer wieder gerne heimgekommen. Meine Berge habe ich<br />

einfach gebraucht. Wir sind hier in Einzellage groß geworden und ich<br />

liebe das. Das mitten in der Natur sein. Ich bin schon ein Naturkind.<br />

Barbara Schlachter-Ebert in einer<br />

ruhigen Minute: Was passiert dann?<br />

Dann spiele ich mit meinem Mann Backgammon oder ich lese. Das ist<br />

für mich Entspannung. Vor allem bevor ich einschlafe, lese ich. Dann<br />

gehe ich mit der Geschichte ins Bett und nicht mit der Arbeit. So<br />

kommt der Kopf auf eine andere Ebene. Außerdem bin ich viel in<br />

unserem Kräutergarten am Gärteln. Den haben wir seit 2007 und er<br />

bereitet mir sehr viel Freude. Man hat seinen Ertrag, seine Ernte und<br />

man erdet sich. Und so haben wir immer schnell ein paar Kräuterabschnitte<br />

zur Hand. Ein großes Hobby sind auch meine beiden Hunde.<br />

Mit ihnen gehen ich jeden Morgen meine Runde. Das brauche ich,<br />

diese eine Stunde in der Natur. Danach sitzen wir mit der Familie auf<br />

einen Kaffee zusammen und gleichen unseren Tag ab. Bevor es an die<br />

Arbeit geht und wir für unsere Gäste da sind. Sieben Tage die Woche<br />

zum Frühstück, Mittagstisch und Abendessen geöffnet zu haben,<br />

braucht immer wieder den Abgleich untereinander.<br />

Heute gehen Mutter und Sohn Hand in<br />

Hand. Wo spüren Sie die Moderne in der<br />

Zusammenarbeit mit Ihrem Sohn Bastian?<br />

Das sind vor allem die Nuancen, die Bastian mitbringt. Er legt viel<br />

Wert auf Nudelgerichte, wie Schlutzkrapfen und Maultaschen, doch<br />

eben in seinem ganz eigenen Stil. Ich erlebe es auch im Anrichten<br />

oder in neuen Gewürzen. Bastian verwendet zum Beispiel schwarzen<br />

Knoblauch und Limettenblätter. Er orientiert sich auch gerne an der<br />

asiatischen Küche. Ich bin da ich eher herkömmlich, koche heute Rinderrouladen,<br />

für das Personal eine Schweineschulter mit Knödel und<br />

Kraut. Außerdem stehen Kalbsleberspätzle auf dem Plan. Bastian und<br />

ich tun uns gegenseitig nicht weh. Wir schaffen eine Symbiose, leiten<br />

die Küche als Doppelspitze und vertreten uns gegenseitig. Doch ich<br />

entscheide immer im Sinne von Bastian. Der Gast darf keine Unterschiede<br />

schmecken. Die Zukunft gehört einfach der Jugend und mein<br />

Mann und ich unterstützen das auch.<br />

...<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

23


Wohin darf Sie Ihr Weg noch<br />

führen Frau Schlachter-Ebert?<br />

Wir wollen die nächste Generation noch ein wenig<br />

unterstützen. Uns ist es wichtig, dass nun die<br />

Kinder den Betrieb führen. Wir wohnen nicht<br />

mehr im Haus, kommen ganz normal morgens<br />

zur Arbeit. Solange wir Lust und Liebe haben,<br />

solange unsere Jugend es möchte, machen wir<br />

das. Und dann werden wir einfach den Lebensabend<br />

genießen. Ich werde ein bisschen für mich<br />

und meinen Mann kochen und wir führen unsere<br />

Lofts unten im Tal. Ich bin jetzt Sechzig und habe<br />

so ein erfülltes Leben, eine schöne Arbeit und<br />

eine schöne Aufgabe. Ich kann nur glücklich sein.<br />

Glücklich bin auch ich, denn ich darf Barbara<br />

Schlachter-Ebert nun in die Küche folgen und<br />

die Kalbsleberspätzle-Suppe beinahe aus dem<br />

Topf kosten. Frischer geht es nicht, leckerer auch<br />

nicht. „So koche ich“, lässt mich die Küchenchefin<br />

wissen. Sie widmet ihre ganze Aufmerksamkeit<br />

dem Produkt, gibt sich ihm völlig hin. Dabei<br />

niemals ohne Finesse. Aber auch niemals aufdringlich.<br />

Für Barbara Schlachter-Ebert darf sich<br />

nichts in den Vordergrund drängen. „Es soll halt<br />

geschmackvoll sein.“<br />

Mit dem ersten Löffel Suppe schmecke ich, was<br />

sie lebt und ich schmecke ihre Gelassenheit. Ich<br />

koste die Liebe zu ihrem Beruf und weiß, in diesem<br />

Moment, mitten in ihrer Küche, ist sie in<br />

ihrem Element. Den Augenblick des <strong>Genuss</strong>es<br />

unterbricht eine Kollegin, die sich kurz verabschieden<br />

möchte. Und schon im nächsten Moment<br />

finden wir uns vor dem Ofen wieder, um<br />

die Rinderrouladen zu wenden. Barbara Schlachter-Ebert<br />

drückt mir die Gabel in die Hand,<br />

animiert mich zum Hineinstechen. „Wenn man<br />

leicht durchkommt, sind sie fertig“, erklärt sie mir.<br />

Außerdem teilt sie mit mir eine schöne Erkenntnis:<br />

„Nach 35 Jahren habe ich endlich das Kochen<br />

gelernt. Ich habe es verstanden und koche nun<br />

aus meinem persönlichen Fundus heraus.“<br />

Was sie noch mit mir teilt, ist ihre Überzeugung,<br />

dass es ein toller Beruf für Frauen ist. Die Karriere<br />

braucht nicht allzu viel Zeit, die Familie lässt<br />

sich wunderbar vereinbaren, die Arbeitszeiten<br />

sind vielfältig und man darf sich entfalten. „Man<br />

muss halt dazu bereit sein. Sich dabei immer auf<br />

das konzentrieren, was um einen herum ist. Und<br />

nicht zu viel denken, das ist auch wichtig.“<br />

Barbara Schlachter-Ebert, ein Mensch, bei dem<br />

man im hektischen Küchenalltag Halt finden<br />

kann. Ich persönlich finde in ihrem Mikrokosmos<br />

Ruhe. Spüre, wie sie ihn pflegt – für sich selbst,<br />

ihre Familie und für ihre Mitarbeiter. Barbara<br />

Schlachter-Ebert, ein Mensch zum Umarmen.<br />

24 KULINARIK & GENUSS


Bavarian Single Malt<br />

WIR BRENNEN FÜR DEINEN MOMENT SEIT 1905<br />

Gemaischt,<br />

gebraut, gebrannt<br />

und gelagert bei<br />

Penninger<br />

SCAN & TASTE<br />

Die Besten als Maßstab nehmen,<br />

und alles daran setzen,<br />

sie zu erreichen - dieses Ziel<br />

macht unseren Penninger<br />

Bavarian Single Malt Whisky<br />

aus. Wir produzieren in vergleichbarer<br />

Art und Weise zu<br />

unseren Kollegen auf der Insel,<br />

und schätzen uns sehr glücklich,<br />

hier auch einen Whisky<br />

geschaffen zu haben, der in<br />

Zukunft den Vergleich nicht<br />

scheuen braucht.<br />

Euer Stefan Penninger<br />

In unseren Läden<br />

im Allgäu verkosten<br />

OBERSTDORF<br />

Oststraße 34<br />

87561 Oberstdorf<br />

+49 8322 959322<br />

Mo bis Fr: 10 bis 18 Uhr<br />

Sa: 10 bis 16 Uhr<br />

OBERSTAUFEN<br />

Kirchplatz 2<br />

87534 Oberstaufen<br />

+49 8386 962076<br />

Mo bis Fr: 10 bis 18 Uhr<br />

Sa: 10 bis 16 Uhr<br />

Alte Hausbrennerei Penninger GmbH<br />

Saßbach 2 ∙ 94065 Waldkirchen<br />

Mehr Informationen zu unseren Standorten unter:<br />

www.penninger.de/orte


Tradition & Werte bewahren,<br />

mit Weitblick handeln<br />

Früchte Jork aus Isny hat es verstanden<br />

Draußen strahlt die Sonne mit allem, was sie im Allgäu hergibt,<br />

als ich Maximilian Jork treffe, um mehr über ihn, die Geschichte<br />

seines Unternehmens und über die Wege in die internationale Rekrutierung<br />

zu erfahren. Maximilian Jork, Geschäftsführer in vierter<br />

Generation, erzählt mir, was seiner Familie schon immer wichtig<br />

war, worauf sie immer noch Wert legen und wohin die kulinarische<br />

Reise sie führt. Blicken Sie mit uns gemeinsam auf einen Weg, der<br />

vor siebzig Jahren seinen Lauf nahm.<br />

„Wir sind viel mehr als Früchte, wir haben auch Gemüse“, antwortet<br />

Maximilian Jork lachend, als hätte er meine Frage bereits geahnt. Tatsächlich<br />

verfügt die Firma, anders als der Name zunächst vermuten<br />

lässt, über ein breites Vollsortiment, mit welchem sie ihre Kunden mit<br />

allem versorgen, was diese benötigen. Die Kundengruppen sind dabei<br />

genauso vielseitig wie das Sortiment von klassischen Gastronomiebetrieben<br />

und Hotels bis hin zu Großkantinen, Kliniken und Einzel-<br />

händlern. Der Ursprung von Früchte Jork ist allerdings in der Tat bei<br />

einem reinen Obst- und Gemüsehandel. Aus dieser Zeit stammen<br />

auch noch einige langjährige Mitarbeitende, die teilweise schon seit 45<br />

Jahren im Unternehmen arbeiten. Die klassische „Obsthändler-Mentalität“:<br />

Heute eingekauft, am Nachmittag verkauft und am nächsten<br />

Morgen zum Kunden geliefert. „Mit Beginn des Vollsortiments haben<br />

wir diese Mentalität auf Produkte übertragen, die das gar nicht erfordern.<br />

Das ist auch der Grund für unseren hohen Anspruch an die<br />

Servicequalität – unsere Kunden immer so schnell und so gut wie<br />

möglich zu bedienen.<br />

Fest im Allgäu verwurzelt, liegt Familie Jork die Region sehr am Herzen.<br />

So wird diese nicht nur durch den Kauf von Produkten aus der<br />

Umgebung gestärkt, sondern auch durch zahlreiche Maßnahmen im<br />

Bereich Nachhaltigkeit erhalten. Im Bereich der regionalen Produkte<br />

greift das Unternehmen auf ein starkes Netzwerk mit einer langjähri-<br />

26 KULINARIK & GENUSS


gen Partnerschaft zurück. Das betrifft selbstverständlich nicht nur den<br />

Obst und Gemüse Bereich, sondern auch Produkte wie Milch, Fleisch<br />

und Käse. „Hier können wir durch kurze Lieferwege mit dem eigenen<br />

Fuhrpark und einer super Beschaffungslogistik in Zukunft auch noch<br />

weiter wachsen und den Markt stärken“, so Maximilian Jork über die<br />

Erfolgsfaktoren, die der Standort Allgäu mit sich bringt.<br />

Als Exot unter seinen Mitbewerbern betreibt Früchte Jork sogar seine<br />

eigene Werkstatt für den gesamten Fuhrpark. Dieser umfasst heute<br />

ca. 50 Lkw und 60 Pkw, da ist es wertvoll, die entsprechende Expertise<br />

selbst im Haus zu haben. Insgesamt arbeiten im Unternehmen<br />

rund 300 Mitarbeitende aus 30 verschiedenen Ländern. So treffen<br />

Allgäuer Urgesteine hier auf Azubis aus Kamerun, die im Rahmen<br />

der internationalen Rekrutierung zu Früchte Jork gekommen sind. Die<br />

Maßnahmen, Auszubildende aus anderen Ländern zu akquirieren, ist<br />

ein immer wichtiger werdender Bestandteil. Die hohe Motivation der<br />

jungen Menschen, die gute Integration und die Vielfalt, welche das<br />

Team dadurch erlangt, gleicht für das Unternehmen auch den erhöhten<br />

Aufwand wieder aus.<br />

Für die Zukunft wünscht sich Maximilian Jork seinem Team weiter die<br />

nötige Stabilität und damit Sicherheit bieten zu können. „Alle sollen<br />

gerne zur Arbeiten kommen können, ohne die Angst haben zu müssen,<br />

nicht zu wissen, wie sie den Tag bewältigen“. In einem permanent<br />

wachsenden Unternehmen und allgemein zunehmenden Fachkräftemangel<br />

ist dies wohl die größte Herausforderung. Derzeit meistert<br />

das Unternehmen diese Herausforderung mit Bravour. Während Maximilian<br />

Jork den Überblick über das Sortiment etwas verloren hat, ist<br />

dies bei seinen Mitarbeitenden glücklicherweise nicht der Fall – hier<br />

kennt er noch jedes Gesicht persönlich. Zugute kommt ihm auch die<br />

Erfahrung in nahezu allen Abteilungen. „Ich habe noch ein Grundverständnis<br />

für die Prozesse, das verschafft mir Legitimation im Team“.<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

27


Ein<br />

kulinarisches<br />

Abenteuer.<br />

In Missen, im Herzen des Allgäus,<br />

ticken die Uhren eventuell<br />

noch ein wenig langsamer. Das<br />

hat aber seinen Grund. Hier lebt<br />

man weiter die Traditionen und<br />

ist vor allem auf Qualität und ein<br />

gewisses Selbstverständnis, das<br />

Leben zu lieben, eingestellt. Für<br />

alle Outdoor-Enthusiasten gibt<br />

es hier jede Menge zu entdecken,<br />

sei es beim Wandern, Skifahren<br />

oder Bergsteigen. Und mittendrin<br />

in diesem idyllischen Ort befindet<br />

sich die Brauerei Schäffler mit<br />

ihrem traditionsreichen Brauereigasthof.<br />

Die Geschichte dieses<br />

gastronomischen Juwels reicht bis<br />

ins Jahr 1468 zurück, fast so alt<br />

wie das Dorf Missen selbst.<br />

28 KULINARIK & GENUSS


Der Brauereigasthof Schäffler beeindruckt mit einer<br />

einzigartigen Mischung aus Tradition und Moderne,<br />

die sich vor allem in seiner Speisekarte widerspiegelt.<br />

Hier werden traditionelle Gerichte mit<br />

hippen Streetfood-Klassikern kombiniert, was für<br />

eine ganz besondere kulinarische Erfahrung sorgt.<br />

Ein Besuch im Brauereigasthof Schäffler verspricht<br />

absoluten <strong>Genuss</strong>. Nur die besten Produkte finden<br />

ihren Weg in die Küche des Gasthofs. Frisch,<br />

regional und von lokalen Lieferanten – das ist das<br />

Grundmotto, das sich in traditionellen, saisonalen<br />

und kreativen Gerichten manifestiert. Die beiden<br />

Küchenchefs Andreas Müller und Florian Krappweis<br />

zaubern moderne und klassische Allgäuer<br />

Spezialitäten auf den Teller, von traditionellem<br />

Zwiebelrostbraten bis hin zum angesagten Cheesebruger.<br />

Die Qualität der verwendeten Produkte ist bei jedem<br />

Bissen spürbar. Das Rindfleisch stammt aus<br />

Missen, der Käse von der Bergkäserei Diepolz und<br />

die Milchprodukte von der Hof-Milch aus Missen.<br />

Doch nicht nur Fleischliebhaber kommen hier auf<br />

ihre Kosten, auch Vegetarier und sogar Veganer<br />

finden eine vielfältige Auswahl an frischen Gerichten<br />

auf der Speisekarte.<br />

Doch nicht nur die Gerichte selbst machen den<br />

Brauereigasthof Schäffler zu etwas Besonderem.<br />

Hier wird Essen und Biergenuss zu einem Erlebnis<br />

gemacht. Mit verschiedenen Specials wie dem<br />

„Brutzel-Eck“, gemütlichen Zapf-Winkeln, dem<br />

sonnigen Biergarten und wechselnden Events wird<br />

jeder Besuch zu einem Highlight.<br />

Besonders spannend ist das „Brutzel-Eck“, wo<br />

man selbst zum Koch werden kann. Hier können<br />

Gruppen von 8-12 Personen ihre eigenen Menüs<br />

auf heißen Steinen kreieren. Oder wie wäre es<br />

damit, selbst das perfekte Bier einzuschenken? An<br />

den Zapftischen für bis zu 12 Personen kann man<br />

sein Lieblings-Schäffler-Bier direkt vom Fass zapfen.<br />

Eine Herausforderung für jeden Bierliebhaber!<br />

Mit viel Liebe und Leidenschaft führt die Gastgeberfamilie<br />

Graßl und ihr Team den Brauereigasthof<br />

& Hotel Schäffler. Ihre Hingabe und Begeisterung<br />

spiegeln sich in jedem Detail wider und schaffen<br />

eine familiäre und einzigartige Atmosphäre. Da<br />

darf die Uhr getrost ein wenig langsamer ticken.<br />

SCHÄFFLER<br />

Brauereigasthof & Hotel<br />

Familie Graßl<br />

Hauptstraße 15 ‘ D-87547 Missen<br />

Tel+49 8320 920-15<br />

info@brauereigasthof-schaeffler.de<br />

www.brauereigasthof-schaeffler.de<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

29


30 KULINARIK & GENUSS


<strong>Kulinarik</strong><br />

in den<br />

Hörnerdörfern<br />

Vielmehr als Stereotyp Käse<br />

Im Illertal finden sich keine unüberwindbaren<br />

Felswände. Vielmehr sind es<br />

romantische Gipfelgruppen – „Hörner“<br />

– Grasberge, Höhenplateaus und weitläufige<br />

Kammwiesen, die unser Herz<br />

öffnen. Wunderschön ergänzend dazu<br />

sind die Allgäuer Hörnerdörfer Fischen,<br />

Ofterschwang, Obermaiselstein, Bolsterlang<br />

und Balderschwang. Beides zusammen<br />

bildet eine Welt für sich, in der<br />

echte Geschichten, wahre Einblicke und<br />

authentische Erlebnisse möglich sind.<br />

Daraus entsteht etwas Bleibendes, etwas,<br />

das sich festsetzen möchte, in einem<br />

allumfassenden Sinn. Körper, Geist<br />

und Seele dürfen in den Hörnerdörfern<br />

aufatmen, frei sein und sich dem Lebensgenuss<br />

hingeben. Nicht selten, dass<br />

dabei Inspirationen fließen, Aktionen in<br />

Gang kommen und gleichzeitig Regeneration<br />

angestoßen wird.<br />

© Mittelalpe im Sommer<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

31


© Mittelalpe im Sommer<br />

Und dann ist da noch ein ganz eigenes Kapitel, das die Region der<br />

Hörnerdörfer beschreibt – vielleicht sogar in ihrem Kern: unverfälschter<br />

Geschmack. Die Dörfer glänzen mit ihrer <strong>Kulinarik</strong>. Die Bandbreite<br />

zwischen Spitzen-Sterne-Küche bis hin zur Brotzeit ist groß. Was<br />

zählt sind stets die persönliche Begierde und der individuelle Gaumen.<br />

In einem Potpourri aus Regionalität, Qualität und lokaler Wertschöpfung<br />

toben sich die Köche und Köchinnen auf einem Niveau aus, das<br />

man geschmacklich erst einmal begreifen muss. Zieht man die Kreise<br />

dieser Philosophie ein Stück weiter, wird deutlich, dass dies immer<br />

dann gelingt, wenn die Gemeinschaft stimmt. Wenn sich an einem<br />

guten Produkt viele beteiligen. Das Handwerk, die Umgebung, die Natur,<br />

die Wertschätzung für den gesamten Prozess. Wunderbar, dass<br />

dies in den Hörnerdörfern glückt. Und welch ein Gewinn, dass das<br />

Gute im Allgäu leicht zu erreichen ist. In den Gasthöfen, Restaurants,<br />

Hotels oder bei den Produzenten direkt ab Hof. Wo auch immer, man<br />

schmeckt die Leidenschaft für die Tradition und die Region.<br />

Essen in den Hörnerdörfern kann<br />

ein Krafttanken sein, ein Vorbereiten<br />

für die vielfältigen Abenteuer,<br />

oder ein Erlebnis für sich.<br />

In keiner Weise ist hier alles nur<br />

Käse. Im Gegenteil, hier wird der<br />

Stereotyp zu wahrem Facettenreichtum.<br />

32 KULINARIK & GENUSS


HOTEL BERWANGER HOF IM ALLGÄU . FAMILIE BERWANGER . NIEDERDORF 11 . 87538 OBERMAISELSTEIN . +49 8326 36330 . BERWANGERHOF.DE<br />

feine <strong>Kulinarik</strong> à la Carte<br />

Bergblick Sonnenterrasse<br />

Kaffee und Kuchen<br />

genussort<br />

TISCHRESERVIERUNG UNTER 08326 36330 | INFO@BERWANGERHOF.DE


Nina’s<br />

Alpine<br />

Fusionsküche<br />

Im Ifenblick in Balderschwang leben die Facetten. Nina Meyer schafft<br />

mit ihrer ausnahmslosen Bio-Küche den Spagat zwischen Gerichten<br />

der Sehnsucht und Weltoffenheit, auch genannt: Nina‘s Alpine Fusionsküche.<br />

Dazu gehört in erster Linie das Bedürfnis der Gäste zu schätzen.<br />

Denn wer ins Allgäu reist, der möchte gewiss den Kaiserschmarrn<br />

kosten. Doch Kaiserschmarrn bedeutet für Nina nicht Sehnsucht, sondern<br />

Stress. Der Charme ist ihr ein wenig abhandengekommen.<br />

„Doch ich bin durch und durch Gastgeberin und mir<br />

ist es wichtig, dass es meine Gäste schön haben,<br />

dass sie Spaß haben. Sie reisen ja mit der Sehnsucht<br />

nach dieser Wohlfühlküche an.“<br />

Daher trifft sie die Entscheidung, dass eine Mixtur entstehen muss.<br />

Eine Kombination aus beidem, dass sich die Gäste wohlfühlen und<br />

sie sich selbst auch. Ihre Sehnsuchtsküche entspringt derzeit aus dem<br />

asiatischen Raum. Chinesisch und japanisch – das echte! – schenken<br />

ihr ausreichend Inspiration, um Geschmack, Kochtechnik und Zubereitungsart<br />

derart zu vereinen, dass eine ganz neue Art von Sehnsucht<br />

entsteht. Für Nina ist es „total logisch“, salzige Germknödel mit der<br />

passenden Füllung aus Ziegenfleisch zu kreieren.<br />

„Die Rezeptkreation ist ein bisschen wie ein Outfit<br />

zusammenstellen. Grundsätzlich kennst du den Anlass<br />

und weißt, was du im Kleiderschrank hast. Du<br />

nimmst von allem etwas und stellst es zusammen,<br />

dass es matcht.“<br />

Und dann ist da eine weitere Besonderheit, die beim ersten Zusammentreffen<br />

durchaus verwundern kann. Im Ifenblick wird Buffet serviert.<br />

Das ergab sich damals aus der wachsenden Philosophie von<br />

Nina’s Papa. Dieser stellt die Küche Anfang 2000 auf die Säulen Regionalität<br />

und Bewusstsein. Was sich zunächst im Fleisch niederschlägt,<br />

schlägt Wellen zu den anderen Produkten. Bis die Schwester von<br />

Nina, die heutige Hotelchefin, entscheidet, auf einhundert Prozent<br />

Bio umzustellen. Diese Umstellung erfordert über kurz oder lang die<br />

Notwendigkeit, sich von á la carte zu verabschieden und das Konzept<br />

Buffet zu begrüßen.<br />

„Dass man machen darf, wie man will,<br />

das ist meiner Schwester und mir sehr wichtig.“<br />

Das Buffet funktioniert für alle Gäste und besonders für Familien, die<br />

unterschiedlich essen wollen. Jeder kann in seinem Tempo und in seiner<br />

Menge das kosten, was zur persönlichen Sehnsucht passt. Und die<br />

Idee, dass es ab 13 Uhr alles gibt: Suppe, Salat, Kuchen und Dessert.<br />

Damit sich keiner entscheiden muss. In allem stecken jedenfalls ehrliche<br />

Produkte, Eier und Milch aus dem Allgäu, Fleisch zu 98 Prozent<br />

aus dem Umkreis von 100 Kilometern, Gemüse von einer Bäuerin.<br />

Das schafft Bewusstsein, sowohl im Team als auch bei den Gästen.<br />

„Wir bezahlen einen fairen Preis, weil es auf der<br />

gesamten Wertschöpfungskette fairer läuft und wir<br />

die Erde damit ausgleichen.“<br />

Bio-Expressionistin Nina Meyer<br />

© Dietmar Denger<br />

Damit darf man sich allein der Philosophie wegen satt fühlen. Doch<br />

im Ifenblick in Balderschwang passiert es einfach auch, dass man sich<br />

rundum genährt fühlt, satt wird. Dass sich das Gefühl der Zufriedenheit<br />

einstellt, so als ob man gerade bei Oma gegessen hat. So fühlt es sich an,<br />

wenn man Nina’s Alpine Fusionsküche genießt. Dann fühlt man sich wie<br />

zuhause, eben weil „man alles machen darf, wie man möchte.“<br />

34 KULINARIK & GENUSS


Nina’s Gericht aus ihrem Kochbuch „Zwischen Mett, Dim Sum und Kässpätzle“<br />

Dampfnudel gefüllt mit zupfter Goiß,<br />

Piment d’espelette-Brösel und Aprikosen-Kompott<br />

© Oliver Götz<br />

Dampfnudel<br />

• 650 g Weizenmehl<br />

• 300 ml lauwarme Milch<br />

• 40 g Butter<br />

• 1 Ei<br />

Piment d’espelette-Brösel<br />

• 150 g Butter<br />

• 50 g Haselnüsse – gebräunt,<br />

geschält, grob gehackt<br />

• Salz, Pfeffer<br />

• 1 Prise Salz<br />

• 60 g Zucker<br />

• 1 Würfel frische Hefe<br />

• 150 g Semmelbrösel<br />

• ca. 1 TL Piment d’espelette<br />

• 1 TL helle Misopaste<br />

Für die Brösel<br />

150 g Butter in einem Topf bräunen. 1 TL Misopaste dazugeben und<br />

glattrühren. 150 g Semmelbrösel, 50 g Haselnüsse und ca. 1 TL Piment<br />

d’espelette unterrühren und bräunen.<br />

Für die Aprikosen<br />

500 g Aprikosen entsteinen und vierteln. 2 EL Zucker und das Stück<br />

Ingwer und 2 EL Wasser zusammen mit den Aprikosen und dem<br />

Saft einer halben Zitrone aufkochen. Mit Quatre d’épices und Salz<br />

abschmecken. Einen Deckel auflegen und gar ziehen lassen. Die Aprikosen<br />

sollten weich, nicht matschig sein.<br />

Aprikosenkompott<br />

• 500 g Aprikosen<br />

• 2 cm Ingwer<br />

• ½ Zitrone<br />

• etwas Quatre d’épice<br />

ZUBEREITUNG<br />

• 2 EL Zucker<br />

• 2 EL Wasser<br />

• 1 Prise Salz<br />

Für die Dampfnudel<br />

Für die Dampfnudeln 650 g Mehl und 1 Prise Salz in eine Schüssel geben.<br />

In der Mitte eine Vertiefung formen, 300 ml lauwarme Milch mit<br />

60 g Zucker, 40 g Butter und 1 Würfel frische Hefe hineingeben und<br />

15 Minuten stehen lassen. Wenn sich Bläschen bilden, Ei zugeben und<br />

mit einem Kochlöffel vermengen. Danach alles zusammen zu einem<br />

glatten Teig kneten. Teig zu einer Kugel schleifen und in eine gefettete<br />

Schüssel legen. Zugedeckt für ca. 40 Minuten an einen warmen Ort<br />

stellen und gehen lassen.<br />

Nun den Teig in 8 Teile trennen und runde Knödel formen. Diese<br />

leicht plattdrücken. In jedes Teigstück einen Löffel von der Füllung<br />

geben und verschließen. Mit der Öffnung nach unten auf ein gefettetes<br />

Backpapier legen und mit einem Tuch bedecken.<br />

In dieser Zeit in einen Topf 80 g Butter, 100 ml Wasser, 200 ml Milch<br />

und 1 TL Salz geben. Mit einem Deckel verschließen. Einmal aufkochen<br />

lassen. Nun die Dampfnudeln in den Topf setzen. Ein Küchentuch über<br />

den Topf legen, damit das Tropfwasser vom Deckel aufgefangen wird,<br />

dann mit dem Deckel verschließen. Temperatur reduzieren und für ca.<br />

30 Minuten bei niederer Temperatur dämpfen lassen. Den Deckel dabei<br />

nicht öffnen, sonst fallen die Germknödel zusammen. Einen Schöpfer<br />

der Aprikosen mit dem Sirup auf einen Teller geben. Darauf einen<br />

Germknödel setzen und mit den Piment d’espelette Bröseln toppen.<br />

Gut zu wissen: Zupfte Goiß ist wie Pulled Pork –<br />

ein über Nacht im Ofen geschmortes Ziegenkitzfleisch.<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

35


Entspannte<br />

Eleganz im<br />

Wiesenstadl<br />

"Damit der Gast immer wieder etwas<br />

Neues erlebt. Das ist Erlebnisgastronomie"<br />

„Die Hütte im Dorf“ nennt sich der Wiesenstadl in Obermaiselstein.<br />

Hier erlebt man Berghüttenflair im Tal, man entspannt bei lässiger Musik<br />

und suhlt sich im abgestimmten Ambiente, zwischen modernem<br />

Lichtkonzept und Altholz mit Geschichte. Stefan und Fabian Hartmann<br />

sind die neuen Visionäre im Wiesenstadl und wollen es anders machen.<br />

In der Heimat von Stefan kreieren die beiden passionierten Gastronomen<br />

ein Konzept, das in Deutschland beinahe einmalig ist. Lediglich<br />

zwei bis drei weitere Restaurants haben es verstanden, den Liquidgrill<br />

in Szene und auf die außergewöhnliche Art der Zubereitung zu setzen.<br />

Der Tisch ist eingedeckt, der Grill steht für jeden Gast bereit. Zucker<br />

und Rum entfachen die Flamme. Und dann muss nur noch die Entscheidung<br />

fallen, was gegrillt werden soll. Bestellt werden können Rinderfilet,<br />

Rumpsteak, Maishähnchen oder Schweinefilet. Auch Garnelen sind<br />

möglich – die, die ihren Namen auch verdienen. Gegrillt wird das, was<br />

schmeckt und ausschließlich von bester Qualität. Innerhalb von sieben<br />

Minuten ist das Fleisch gar. Währenddessen entstehen in der Küche die<br />

Beilagen, werden à la minute, knackig und frisch serviert. Dazu reicht der<br />

Service stets vier verschiedene Gewürze und vier verschiedene Saucen.<br />

36 KULINARIK & GENUSS


Die Saucen sind über dies bemerkenswert. Sie sind selbstgemacht,<br />

bis ins Feinste perfektioniert. Dabei wechseln die Variationen regelmäßig.<br />

Wer zweimal in den Wiesenstadl kommt, wird kaum dieselbe<br />

Saucenfolge erleben. Auch das Brot vorneweg kommt stets mit einem<br />

außergewöhnlichen Dip. Da ist zum Beispiel der Dirty Martini Dip,<br />

der sich aus in Gin eingelegten Oliven, Schmand und Gorgonzola zu<br />

etwas verbindet, das nicht so schnell vergessen werden kann.<br />

"Wir überraschen den Gast mit verschiedenen Produkten.<br />

Das Erlebnis ist da, weil sich immer wieder<br />

etwas an den Gerichten verändert. Dabei bringen<br />

wir das an den Gast, mit dem wir uns wohl fühlen<br />

und schaffen Gemütlichkeit."<br />

Diese Gemütlichkeit findet sich immer dann, wenn die Zeit da ist, um<br />

eine Flasche Wein zu genießen. Ob nun mit oder ohne Liquidgrill. Die<br />

Weinkarte lädt förmlich dazu ein. Ausschließlich deutsche Weine von<br />

feinen Weingütern, eigens mit dem Sommelier ausgewählt, dürfen sich<br />

darin zeigen. Schon nach wenigen Monaten wird den Gästen bewusst,<br />

„endlich einmal ein Restaurant mit einer guten Weinkarte“. Sowieso<br />

darf sich die Hütte im Dorf noch mehr in Richtung Bar, im Sommer<br />

auch zur Lounge im Außenbereich, entwickeln, um herkommen zu<br />

können und um „einfach etwas zu trinken“. So treffen sich Urlaubsgäste<br />

und Einheimische, haben eine gute Zeit und genießen Qualität<br />

und entspannte Eleganz.<br />

Stefan und Fabian sind nahbar, verzichten bewusst auf das Prädikat<br />

„Fine Dining“. Sie wollen, dass sich jeder wohlfühlt. Dass die Bodenständigkeit<br />

erlebt und die Gemütlichkeit geschätzt wird. Dass im Kopf<br />

die Atmosphäre eines Wohnzimmers bleibt und dass sie gerne besucht<br />

werden.<br />

"Jeder soll genießen können. Auch wenn es eventuell<br />

etwas gehobener wirkt, laden wir alle ein, vorbeizukommen<br />

und es auszuprobieren."<br />

Einzigartiger Liquidgrill im Wiesenstadl<br />

Tante Emma<br />

Tea Room & Bistro<br />

Seit 2015 betreiben der Brite David Bell und seine Frau Christina<br />

den „Tante Emma Tea Room & Bistro“ im Zentrum von Fischen. Tee<br />

und Kuchen werden auf altem Porzellan serviert, bei nostalgischer<br />

Tea Room Musik im gemütlichen Ambiente. Bei schönem Wetter<br />

steht die Sonnenterrasse zur Verfügung.<br />

Neben einer großen Auswahl aus selbstgebackenen Kuchen und Torten,<br />

nach Rezepten von Oma, gibt es hier auch Flammkuchen, Sandwiches<br />

und Toasties. Auch für Veganer ist gesorgt – es gibt täglich<br />

eine beachtliche Auswahl an Getränken und Speisen wie Crumbles,<br />

Eiscreme, Sandwiches und Scones ohne tierische Produkte.<br />

Seit 2019 ist dem Café ein kleiner Laden angeschlossen, wo regionale<br />

und britische Produkte, sowie liebevoll ausgesuchte Geschenke zum<br />

Verkauf stehen.<br />

TIPP: Das Highlight ist jedoch der Afternoon Tea, wo Gäste Scones<br />

mit Clotted Cream & Konfitüre, Sandwiches und kleine Küchlein auf<br />

einer Etagère serviert bekommen, zusammen mit einem Kännchen<br />

köstlichen Tees nach Wahl.<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag - Freitag: 11 – 18 Uhr<br />

Samstag: Ruhetag | Sonntag/Feiertag: 12 - 18 Uhr<br />

Weitere Infos unter: www.tante-emma-tearoom.de<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

37


Ein grüner<br />

Stern und von<br />

allem das Beste<br />

In Ofterschwang eröffnete 2017 das freistil Restaurant. Der Grund:<br />

Eigentümer Constantin Kiehne wünscht sich ein Küchenteam, mit dem<br />

er Besonderes kreieren kann. Inzwischen ist das freistil eine Marke,<br />

freut sich über Bekanntheit weit über die Hörnerdörfer hinaus. Das à la<br />

carte Restaurant im gleichnamigen Hotel heißt Hausgäste und externe<br />

Gäste gleichermaßen willkommen. Dabei versucht der Gastgeber samt<br />

Küchenchef und Team nicht die klassischen Erwartungen von Kässpatzen<br />

oder Zwiebelrostbraten zu bedienen, sondern mit den Produkten<br />

kreativ zu arbeiten, um Überraschungserlebnisse zu schaffen.<br />

„Wenn ich essen gehe, dann möchte ich nicht das gleiche<br />

essen, was ich zuhause selbst zubereiten kann.“<br />

Das freistil ist keineswegs überkandidelt. Doch es gilt immer schon,<br />

gut und hochwertig einzukaufen – von allem das Beste. Was dabei auffallen<br />

muss ist, dass es stets Produkte sind, die die Region bietet. Vor<br />

Ort das einzukaufen, was es gibt, ist das Bekenntnis der Küche. Auf<br />

Hummer, Trüffel oder Salzwasserfische wird daher gerne verzichtet.<br />

Weiter im Credo lautet der Auftrag, aus den besten Nahrungsmitteln,<br />

etwas Leckeres, etwas „Ordentliches“ entstehen zu lassen. Aus dem<br />

„weltbesten“ Weißtannenhonig oder der ultimativen Fassbutter.<br />

Signature Dish Saibling mit Linsen,<br />

Rettich und Meerrettichmayo<br />

„Wir haben zum Beispiel eine regionale Fischzucht,<br />

die extrem hochwertige Süßwasserfische liefert.“<br />

freistil Visionär Constantin Kiehne<br />

Die Philosophie erstreckt sich weiter. Denn aus den Produkten wird<br />

nicht „unfassbar viel“ gemacht. Das Produkt darf für sich sprechen. Im<br />

Signature Dish wird der Saibling tranchiert, sanft erwärmt und auf etwas<br />

Linsen und Rettich mit Meerrettich-Mayonnaise serviert. Gekocht<br />

wird eben so, dass man den Saibling noch als Saibling herausschmeckt.<br />

38 KULINARIK & GENUSS


Je mehr man kostet, desto mehr wird klar, dass Regionalität der härteste<br />

Eckpfeiler im grünen Konzept ist und Basis für den Verleih des grünen<br />

Michelin Sterns, die Auszeichnung für herausragende Arbeit im Bereich<br />

der Nachhaltigkeit. Ohne groß darauf hinzuarbeiten, erhält das Restaurant<br />

bereits im zweiten Jahr nach Herausgabe den Stern verliehen.<br />

„Damals hatte ich mit der Bewerbung für den grünen<br />

Michelin Stern eineinhalb Seiten zum Thema<br />

Nachhaltigkeit und was wir bereits umgesetzt hatten<br />

übermittelt. Für uns waren viele Maßnahmen<br />

schon lange selbstverständlich.“<br />

Das mündet in eine Karte, die monatlich wechselt, davon allerdings<br />

nur die Hälfte der Gerichte. So gewährleistet das Restaurant auch<br />

die nachhaltige Wirtschaftlichkeit. Klassiker wie Schnitzel und Tomatensuppe<br />

dürfen hingegen auf einer separaten kleinen Karte immer<br />

bleiben. Sodass alle Bedürfnisse gedeckt werden, jeder essen kann,<br />

was er möchte. Viel oder wenig, warm oder kalt. Constantin weiß<br />

„Wir wollen mit der Natur achtsam umgehen,<br />

den generellen Konsum achtsamer gestalten.“<br />

allerdings auch, dass das Allgäu „schon sehr coole Produkte“ hat, aber<br />

dass sehr viel mehr möglich ist. Mehr Kräuter aus den heimischen<br />

Wäldern oder weniger Monokultur zum Beispiel. Das freistil will nicht<br />

ausschließend sein, umso mehr bewusst.<br />

Was kann nach so viel unterschiedlichem, erlebnisreichen und eindrucksvollen<br />

<strong>Genuss</strong> denn noch folgen, was in den Hörnerdörfern herausragt?<br />

Das ist eine gute Frage, auf die wir unmittelbar antworten möchten. Mit<br />

Produkten und Konzepten, die in den beschaulichen, idyllischen Dörfern<br />

wachsen und reifen. Und mit ihren Urhebern, die mit Leidenschaft das<br />

hegen und pflegen, was die Welt braucht: Vermächtnisse.<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

39


Busche Berta Haus in Ofterschwang<br />

Ofterschwang<br />

traut sich<br />

Ein Vermächtnis ist das Busche Berta Haus in Ofterschwang. Die Gemeinde<br />

erwirbt das Haus vor vielen Jahren aus Privatbesitz. Ein Haus,<br />

in dem Geschichte geschrieben wurde und in dem weiter Geschichte<br />

geschrieben wird: mit einer deutschlandweit einzigartigen Idee.<br />

„Es ist noch keine andere Gemeinde<br />

auf diese Schnappsidee gekommen.“<br />

Bürgermeister Alois Ried entscheidet sich 2008 als Gemeinde das<br />

Brennrecht zu erwerben. Mit dem Kauf der Brennanlage wird besiegelt,<br />

jegliches Destillat herstellen zu dürfen, Whisky, Gin oder Obstbrände.<br />

In Zusammenarbeit mit einem ausgebildeten Destillateur, werden in<br />

Ofterschwang zunächst Apfel, Himbeere und Vogelbeere gebrannt. Es<br />

folgt der regionale Star, der Allgäuer Gin, mit der heimischen Latschenkiefer.<br />

Von Jahr zu Jahr steigern sich die Expertise der Gemeinde und<br />

die Kilogramm an Rohstoffen. In einem Liter Williamsbrand stecken<br />

17 Kilogramm Birnen mit möglichst vielen Sonnenstunden.<br />

„Alles, was die Sonne reifen lässt,<br />

tut der Qualität gut.“<br />

Bürgermeister Alois Ried<br />

Jede Flasche steht für einhundert Prozent Qualität und reinstes Naturprodukt.<br />

Kein einziges Gramm Zucker, keinerlei Farb- und Geschmacksstoffe<br />

werden den Bränden hinzugesetzt. Reife Früchte und<br />

Kräuter, sowie Lagerzeiten zwischen sechs Monaten und drei Jahren<br />

lassen den Geschmack einer Idee entfalten, die einzigartiger nicht sein<br />

kann und die gekostet werden möchte.<br />

40 KULINARIK & GENUSS


Gemeindejäger Hans Sistig<br />

Das dritte Vermächtnis, der Eisladen Ofterschwang, steht gleich<br />

nebenan. Auch hier entscheiden der Bürgermeister und seine Gemeinde,<br />

den Laden nach vorheriger Geschäftsaufgabe zu übernehmen<br />

und ihn zu betreiben. Aus heimischer Milch, von einer Sennerei aus<br />

Hüttenberg, stellt ein Experte das Eis her. Alles „passiert innerhalb<br />

von zwei bis drei Kilometern“. Milch und alle weiteren Zutaten, auch<br />

das Endprodukt, müssen stets lebensmittelgeprüft sein.<br />

Frische Gemüseauswahl im Dorfladen Ofterschwang<br />

Die edlen Tropfen können im gemeindeeigenen Dorfladen erworben<br />

werden. Noch eine Idee, die mit mutigen Schritten durch die<br />

Gemeinde verwirklicht wurde. Nach ausführlicher Studie startet das<br />

„Projekt“, das heute längst keines mehr ist, sondern vielmehr eine Institution<br />

im Feriendorf. Örtliche Brauereien, Bäckereien und Metzgereien,<br />

regionales Obst und Gemüse, Milch und Eier – alles aus einem<br />

Umkreis von 20 Kilometern findet im Dorfladen seinen Platz.<br />

„Das macht das Dorf aus. Ein Eisladen oder ein<br />

Dorfladen sind ein Treffpunkt. Man trifft sich, trinkt<br />

Kaffee, redet miteinander. Das geht in unserer Welt<br />

ja verloren.“<br />

„Wir wollen oberste Qualität.“<br />

Der Eisladen öffnet zwischen Mai und Oktober an sieben Tagen die<br />

Woche, verkauft inzwischen bis zu 20 Sorten und an einem heißen<br />

Nachmittag im Sommer bis zu 1.000 Kugeln. Das allein darf beeindrucken.<br />

Doch Alois Ried, wäre nicht Alois Ried, wenn er sich nicht<br />

auch hier etwas Spezielles einfallen lassen würde. Der Plan war, etwas<br />

zu machen, das etwas mit dem Allgäu zu tun hat. Seither kreiert er<br />

gemeinsam mit dem Eismacher das Eis des Jahres. Die erste Sondersorte<br />

entstand aus Hanfsamen, weil hier „vor hundert Jahren mal Hanf<br />

angepflanzt wurde“. Es folgen Sorten mit Bergkäse, Enzian, Latschenkiefer,<br />

Heu und Wacholder. Für dieses Jahr hat der Bürgermeister<br />

„faktisch noch nichts“. (Eis des Jahres <strong>2024</strong> war zum Zeitpunkt der<br />

Veröffentlichung nicht bekannt.)<br />

Wir bleiben in Ofterschwang, entdecken im Busche Berta Haus und<br />

im Dorfladen eine kleine Besonderheit – Produkte der Wildschmiede.<br />

Produkte, die nach alter Tradition und ohne Chemie hergestellt werden,<br />

und zwar von Hans Sistig. Seine Leidenschaft gebührt der Jagd,<br />

ob nun als Gemeindejäger oder im Privaten, und der Verarbeitung des<br />

Wildes. Dabei nutzt er nicht nur die Edelteile, sondern alles am Wild.<br />

Was in der Hobby-Metzgerei seines Vaters beginnt, wird schnell begehrt.<br />

Wildschinken, Kochsalami und Co kommen an und die Nachfrage<br />

verlangt nach einem kompletten Neubau mit modernster Metzgerei.<br />

Damit verarbeitet er nun das gesamte Wild aus Ofterschwang,<br />

Gunzesried und Immenstadt vor Ort.<br />

„Wir sind klein und können vor allem<br />

auf spezielle Wünsche eingehen.“<br />

Die Spezialitäten reifen mit der Zeit, Hans‘ Ideen ebenso. Als er die<br />

Reiferäume im Busche Berta Haus entdeckt, scherzt er mit seinem<br />

Chef, dem Bürgermeister, dass die „Wildschiene“ ihm gehört. Alois<br />

Ried nimmt ihn beim Wort, lässt ihn machen. Was in den außergewöhnlichen<br />

Versuch mündet, spezielle Schinkensorten im Keller des<br />

Busche Berta Hauses reifen zu lassen, zum Beispiel nach Art eines<br />

spanischen Iberico Schinkens. Versuch deshalb, weil Klima, Temperatur<br />

und Luftfeuchtigkeit bestimmen werden, welchen Weg dieses im<br />

Allgäu einzigartige Projekt nimmt. Nirgendwo sonst reift der Schinken<br />

im Bauernhaus – außer in der Gemeinde Ofterschwang. Freuen wir<br />

uns auf diese genussvolle Marke, die dort entsteht.<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

41


Die Erbin<br />

der Kräuter<br />

„Balderschwanger Kräuter machen den<br />

Unterschied zu allen anderen im Allgäu.“<br />

Das Wetter und das Klima sind hier, im Hörnerdorf Balderschwang<br />

rauer und kälter als in den restlichen Gemeinden. Doch aus Sicht der<br />

Kräuterexpertin Silvia Kienle ist das wertvoll. Sie weiß, dass auch immer<br />

etwas absterben muss, um anschließend Neues hervorzubringen.<br />

Silvia Kienle, Inhaberin des Kräuterhotel Kienle, wurde die Liebe zu<br />

Kräutern sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Von Beginn an wurde sie<br />

mit den Schätzen der Natur versorgt und in Berührung gebracht. Für<br />

sie war es alltäglich, bei Verletzungen von Mensch und Tier „etwas von<br />

draußen zu holen“, dort wächst „alles“. Vor einigen Jahren erwirbt sie<br />

mit ihrer Familie ein Grundstück mit Gasthäuschen etwas außerhalb.<br />

„Ein Glück“ für die Kräuterfee, denn sie hat nun den Garten, den sie<br />

bis dato schmerzlich vermisst. Die dazugehörige Wiese erweist sich<br />

als viel größer als ursprünglich angenommen. Also wird aus der Wiese<br />

ihr Kräutergarten. Inzwischen sind es knapp 6.000 Quadratmeter, die<br />

bepflanzt sind. Ein unverwechselbarer Schau- und Erntegarten.<br />

Refugium im Kräutergarten von Silvia Kienle<br />

„Es ist nicht nur die Ernte der Kräuter für unser Hotel<br />

wichtig. Sondern dass man den Menschen näherbringt,<br />

was die Natur alles hergibt. Dass man das<br />

alles nicht vergisst.“<br />

Auch was wir essen können, darf nicht vergessen werden, wenn es nach<br />

Silvia Kienle geht. Schon im Frühjahr bringt die Natur viele Vitaminspender<br />

hervor. Im Hotel finden Gäste die Kräuter sowieso überall. An der<br />

Teestation, die größer ist als die des Kaffees. Im Aperitif, in den Gerichten<br />

und besonders während der Kräuterwochen, die mehrmals im<br />

Jahr stattfinden. Spezielle Kräutermenüs und Frühstück im Garten verwöhnen<br />

die Gäste mit bester Pflanzenkraft. Zusätzlich finden zu den ohnehin<br />

schon stattfindenden Kräuterführungen weitere aufschlussreiche<br />

und köstliche Highlights Platz im Urlaubskalender. Kräuter sammeln und<br />

trocknen, Kräutersalz mischen, Duftzucker herstellen und Kräuterbrote<br />

kosten. Das Kraut steht vom Anfang bis zum Ende im Mittelpunkt.<br />

42 KULINARIK & GENUSS


„Wenn bei den Kräuterführungen jeder Gast<br />

ein Kraut im Sinn behält, ist das super.“<br />

Neben der Erinnerung an das Lieblingskraut nehmen Gäste noch viel<br />

mehr mit nach Hause. Die persönliche Teemischung, einen Setzling<br />

oder die Erinnerung an den einzigartigen Kräuterschmarrn. Die Hotelküche<br />

greift währenddessen auf alles Selbstgemachte zurück, auf<br />

Kräutersaucen, Pesto und Öle, bringt sie in die saisonal wechselnde<br />

Karte mit ein. Lavendelrösti mit Pilzen, Hühnerbrüstchen mit Salbei<br />

oder Kräuterparfait mit Ananassalbei, es gibt immer ein Kraut, das<br />

den Gaumen entzückt. Die Kräuter werden im Sommer von Silvia<br />

Kienle und ihren Mitarbeitern in großen Körben gesammelt, einige<br />

davon in der Kräuterwerkstatt getrocknet. Dort verbreiten sie einen<br />

himmlischen Duft und werden für den Winter haltbar gemacht. Frisch<br />

dürfen sie in der Küche verbraucht werden, am liebsten von der Chefin<br />

selbst.<br />

„Früh morgens, wenn die Nacht noch da ist und der<br />

Tag beginnt, dann höre ich die Natur erwachen.“<br />

Zwischen all den Aufgaben findet Silvia Kienle immer auch ein wenig<br />

Zeit zum Sitzen, um den Garten zu genießen und um zu träumen –<br />

dass der Garten noch größer wird und davon, ihr Erbe zu Papier zu<br />

bringen, mit eigens von ihr gezeichneten Pflanzen.<br />

ankommen | auftanken | genießen<br />

Entdecken Sie die herzliche Atmosphäre und<br />

die köstlichen Genüsse unseres Gasthauses<br />

im Herzen von Balderschwang.<br />

a la carté . regional . traditionell<br />

Treten Sie ein in unsere gemütlichen Stuben<br />

– Jägerstube, Dorfstube, Bauernstube –<br />

und genießen Sie eine gelungene Mischung<br />

aus Tradition und Moderne.<br />

Unsere Küche legt großen Wert auf<br />

Nachhaltigkeit und vereint die besten Zutaten<br />

aus dem Allgäu und dem Bregenzerwald.<br />

Probieren Sie die hausgemachten<br />

Köstlichkeiten unserer Kräuterwirtin Silvia,<br />

bekannt für ihre Backkunst.<br />

Kienle - das Kräuterhotel & Gasthaus<br />

Dorfplatz 3 | 87538 Balderschwang<br />

+49 (0) 8328 924 920<br />

info@hotel-kienle.de<br />

www.hotel-kienle.de


Auszug aus der Kräuterwoche:<br />

Das Menü<br />

Apéro, Wilde Kräuter im Haussekt<br />

Kräuterbrot, Basilikum-Aufstrich<br />

Filet vom BIOrind mit Kräuterkruste an Thymianjus<br />

und Estragon-Kartoffelstampf oder<br />

Gekräuterte Frischkäsepraline<br />

auf knackigen Salatherzen Käse-Kräuter<br />

Suppenduett<br />

KIENLES Kräuterspätzle auf Tomaten-Basilikum-Ragout<br />

mit würzigen Bergkäsefetzen und Kräuter<br />

aus dem eigenen Garten<br />

Filet vom Bergschwein im Gartenkräutermantel<br />

an Bärlauchspätzle und Wurzelgemüse oder<br />

Schokominze-Parfait an gezuckerten Beeren,<br />

Lavendelsahne und zartherbem Schokospiegel<br />

44 KULINARIK & GENUSS


Facettenreichtum war es, mit dem wir in die<br />

Exkursion <strong>Kulinarik</strong> in den Hörnerdörfern<br />

gestartet sind. Facettenreichtum ist es, den<br />

wir nun umso mehr kennen, schätzen und<br />

schmecken. Die Allgäuer Hörnerdörfer sind<br />

wahrlich ein <strong>Genuss</strong> und eine Heimat für<br />

Feinschmecker. Dabei haben wir längst noch<br />

nicht alles gesehen, gekostet und genussvoll<br />

zelebriert.<br />

In den Hörnerdöfern Fischen und Bolsterlang<br />

verwöhnen ebenso großartige kulinarische<br />

Wertschöpfer mit ihren Produkten<br />

und Gerichten. Heumilch, Quellwasserfische,<br />

einer der besten Metzger Deutschlands<br />

und „Kratzat“ sollten unbedingt auf<br />

den Wunschzettel des <strong>Genuss</strong>es. Vor allem<br />

um die persönliche Begierde zu stillen.<br />

Und auch, um dieser Bandbreite näherzukommen,<br />

um den puren Geschmack zu begreifen<br />

und um sich in dieser genussvollen<br />

Gemeinschaft wiederfinden zu können. Inmitten<br />

dieser facettenreichen, ehrlichen Leidenschaft<br />

und kostbaren Tradition.<br />

Wo ist der Anfang? Und wo ist das Ende?<br />

Wir empfehlen sich Schritt für Schritt durch<br />

die <strong>Kulinarik</strong> der Hörnerdörfer zu kosten.<br />

<br />

Autorin: Anja Buntz<br />

37€<br />

ABENDMENÜ<br />

4-GANG*<br />

* WIR BITTEN UM TISCHRESERVIERUNG<br />

ADULTS ONLY - JUGENDLICHE AB 15 WILLKOMMEN<br />

23€<br />

FRÜHSTÜCKS<br />

BUFFET*<br />

HOTEL ROSENSTOCK · BERGER WEG 14 · 87538 FISCHEN · TEL 08326 364560 WWW.HOTEL-ROSENSTOCK.DE


Wo <strong>Genuss</strong> und<br />

Handwerk sich<br />

vereinen.<br />

Ofterschwang. Bauernhaus Busche Berta. Wenn Tradition auf klassische<br />

Allgäuer Handwerkskunst und Lebensweise treffen, dann ist<br />

man hier, im denkmalgeschützten Haus, das 2017 aufwendig renoviert<br />

wurde, genau richtig.<br />

Die Sanierung des Bauernhauses Busche Berta stellt nicht nur einen<br />

Schritt in die Moderne dar, sondern bewahrt auch ein wertvolles<br />

Stück Allgäuer Kultur. Gäste aus dem Oberallgäu und der einheimischen<br />

Bevölkerung haben nun die Möglichkeit, Einblicke in die<br />

frühere Lebensweise, das regionale Handwerk und die traditionelle<br />

Landwirtschaft der Alpenregion zu erhalten. Neben der Töpferei<br />

s’Alpgfihl können Besucher im vorhandenen Naturkeller die Veredelung<br />

von Käse und Schinken aus der Region erleben. Das Ambiente<br />

eines denkmalgeschützten Bauernhauses bietet dabei den perfekten<br />

Rahmen, um hochwertige, handwerklich produzierte Produkte mit<br />

allen Sinnen zu genießen. Diese einzigartige Kombination macht das<br />

Bauernhaus Busche Berta zu einem unverzichtbaren kulturellen Anlaufpunkt<br />

im Oberallgäu.<br />

Ofterschwang, das beschauliche Dorf im Allgäu, hat für besondere<br />

Anlässe immer etwas zu bieten. Sei es ein Standkonzert, der Ski-Weltcup<br />

der Damen oder ein traditionelles Musikantentreffen – in Ofterschwang<br />

ist immer etwas los. Zu diesen besonderen Gelegenheiten<br />

öffnen sich die Türen der sanierten Tenne im hinteren Teil des Busche<br />

Berta Hauses. Dieser geräumige Saal strahlt pure Allgäuer Lebenslust<br />

aus und bereitet Einheimischen sowie Urlaubern große Freude. Besucher<br />

haben die Möglichkeit, die Tenne im Rahmen von Führungen<br />

zu besichtigen. Darüber hinaus beherbergt die Scheune den Ausstellungsbereich<br />

für die Töpferei sowie weitere interessante Themenausstellungen,<br />

die das kulturelle Erlebnis im Busche Berta Haus abrunden.<br />

Ein besonderes Highlight ist die Bergbrennerei, die Besuchern einen<br />

Einblick in die Wissenschaft des Schnapsbrennens bietet. Feinste Obstbrände<br />

aus Obst von umliegenden Bergwiesen entstehen hier, und die<br />

Besucher können die Destillieranlage besichtigen und werden in die<br />

Wissenschaft des Schnapsbrennens eingeweiht.<br />

Früher wurde im Bauernhaus Käse produziert, und die Naturkellerräume<br />

wurden saniert, um ihren ursprünglichen Zustand zu bewahren.<br />

Heute können Besucher bei einer Führung durch das Haus den Käseund<br />

Schinkenreifekeller erkunden und erfahren gleichzeitig interessantes<br />

über die Kunst der Käseherstellung.<br />

Für alle, die das „Gute vom Dorf“ auch zuhause genießen möchten,<br />

bietet das Bauernhaus Busche Berta einen Onlineshop, in dem ausgewählte<br />

Produkte erworben werden können.<br />

Für alle, die das „Gute vom Dorf“ auch zuhause<br />

genießen möchten, bietet das Bauernhaus Busche Berta<br />

unter www.busche-berta.de einen Onlineshop, in dem<br />

ausgewählte Produkte erworben werden können.<br />

Die Edelprodukte erhalten Sie außerdem vor<br />

Ort im Dorfladen Ofterschwang.<br />

46 KULINARIK & GENUSS


DE-ÖKO-006<br />

Eine Welt Festival<br />

21. & 22.09.24 in Legau im Allgäu<br />

Lasst uns gemeinsam feiern!<br />

Verkostungsstände & Schnäppchenmarkt | Händlermarkt | Feines Bio-Essen<br />

Lieferanten aus aller Welt | Vorträge & Kochshows | Kultur & Musik<br />

Kinderprogramm mit Kettenkarussell und vieles mehr<br />

Ab 10 Uhr | Eintritt 5 € | Kinder bis 14 Jahre frei<br />

Rapunzel Naturkost | Rapunzelstraße 2 | 87764 Legau<br />

www.rapunzel.de/festival<br />

Wir machen Bio aus Liebe.


Die<br />

<strong>Genuss</strong>experten.<br />

Ein ganz normaler, sonniger Dienstagmorgen im Oberallgäu. Unser<br />

Weg führt uns heute in ein Unternehmen, mit welchem viele Menschen<br />

aus der Region häufig indirekt Kontakt haben: die Füß GmbH<br />

ist der renommierteste Lebensmittelgroßhändler in der Region, versorgt<br />

den Großteil der Hotel- und Gastronomieszene im Allgäu mit<br />

frischen Lebensmitteln und sorgt mit einer klaren Geschäftspolitik<br />

für einen Dreiklang aus Verlässlichkeit, Qualität und Persönlichkeit.<br />

Wir werden sehr freundlich in dem hellen Eingangsbereich des modernen<br />

Geschäftsgebäudes in Immenstadt empfangen. Es ist ein Umgang,<br />

der uns im ganzen Haus umgehend positiv auffällt. Hier „menschelt“<br />

es, hier spürt man Leidenschaft, Engagement und die Freude an der<br />

täglichen Arbeit. Herbert Füß dürfte unser erster Eindruck mehr als<br />

positiv stimmen. Der Geschäftsführer des Familienbetriebes setzt nämlich<br />

exakt auf diese Philosophie der Symbiose aus höchster Qualität bei<br />

den Lebensmitteln und der persönlichen Note im Umgang miteinander.<br />

Warum das so ist, welche Rolle der LKW-Fahrer bei der direkten<br />

Auslieferung zum Kunden spielt und was einen mittelständischen, regionalen<br />

Lebensmittelgroßhändler von einem internationalen Konzern<br />

unterscheidet, dem sind wir im Gespräch mit Herbert Füß auf den<br />

Grund gegangen.<br />

Unsere Spurensuche beginnt im Jahr 1970 in Burgberg. Adolf und Helga<br />

Füß, die Gründer des Unternehmens, haben seit den Anfängen höchsten<br />

Wert auf den Handel mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln<br />

gelegt. Der einst auf die Zerlegung und den Handel von Fleisch, Wild<br />

und Geflügel spezialisierte Betrieb florierte und baute nach dem Umzug<br />

nach Sonthofen sein Sortiment weiter aus. Ein weiterer Meilensteil erfolgte<br />

1987 mit der Gründung der Einkaufsgemeinschaft GAFATEAM.<br />

Dabei wurde gemeinsam mit 27 weiteren Lebensmittelgroßhändlern<br />

48 KULINARIK & GENUSS


aus ganz Deutschland der Grundstein für den Einkauf und Vertrieb von<br />

hochwertigen Lebensmitteln gelegt. Herbert Füß selbst ist seit dem Jahr<br />

2000 in der Gesamtverantwortung. Er baute das Unternehmen weiter<br />

aus und schärfte dessen Profil. Mit Blick auf die Region, den eigenen<br />

Kompetenzen und den Wurzeln der Firma wurde der Fokus mehr denn<br />

je auf hochwertige Produkte gelegt – so entstand auch der Slogan „Beweisen<br />

Sie guten Geschmack“. Seit über 50 Jahren verpflichtet man sich<br />

bei den <strong>Genuss</strong>experten, erstklassige und frische Produkte an die Kunden<br />

zu liefern. "Wo es gut ist, isst man wieder". – dieser Satz ist keine<br />

leere Worthülse, sondern beschreibt ein Fundament bei Füß. Und: der<br />

Satz wird jeden Tag aufs Neue mit Leben gefüllt.<br />

Das geht nur, wenn man sich mit der Region identifiziert, und dadurch<br />

die regionalen Gegebenheiten bis ins letzte Detail kennt. Um<br />

eine erfolgreiche und langfristige Zusammenarbeit zu gewährleisten,<br />

setzt der Lebensmittelgroßhändler auf starke und zuverlässige Partnerschaften<br />

vor Ort. Als lokales Familienunternehmen übernehmen<br />

Herbert Füß und sein Team Verantwortung für die Region, fördern die<br />

regionale Wertschöpfung und investieren vor Ort. Das zeigt sich an<br />

vielen Kooperationen ebenso, wie durch den 2011 erfolgten Neubau<br />

in Immenstadt.<br />

Die Heimatverbundenheit des Unternehmens zum Allgäu spiegelt sich<br />

aber auch in den hohen Anforderungen wider, die an die im Sortiment<br />

geführten Lebensmittel gestellt werden. Nur Produkte, die den hohen<br />

Qualitätsstandards in Bezug auf Frische, Qualität und Geschmack entsprechen,<br />

finden Eingang in das Portfolio. Dabei bevorzugt man bei<br />

Füß regionale Produzenten, wann immer möglich. Und das wäre dann<br />

wohl auch schon der deutliche Unterschied zu international agierenden<br />

Mitbewerbern. „Wir sind froh über das, was wir haben. Es ist hart<br />

erarbeitet und mit einem auf Vertrauen basierten, täglichen Umgang<br />

aufgebaut. Deshalb bildet das auch unsere DNA“, sagt Herbert Füß,<br />

der in diesem Zuge das Beispiel des bereits erwähnten LKW-Fahrers<br />

anspricht. Wer denke, die Kundenbeziehung höre beim Außendienst<br />

auf, der irre, so der Unternehmer. „Unsere Mitarbeiter, die dann vor<br />

Ort die Ware liefern, haben einen mindestens ähnlich engen Kontakt<br />

zu unseren Kunden, wie ein Kundenbetreuer. Deshalb sollte man diese<br />

Schnittstelle auch menschlich nie unterschätzen. Darauf achten wir<br />

– und die Kunden danken es uns“, so Füß.<br />

Wenn Herbert Füß so ins Erzählen gerät, nimmt man neben aller Leidenschaft<br />

für das tägliche Tun auch seine außerordentlichen, unternehmerischen<br />

Fähigkeiten wahr. Der Allgäuer weiß genau, auf was es<br />

„Wir sind froh über das,<br />

was wir haben. Es ist hart<br />

erarbeitet und mit einem<br />

auf Vertrauen basierten,<br />

täglichen Umgang aufgebaut.<br />

Deshalb bildet das<br />

auch unsere DNA“<br />

ankommt, und wie man wirtschaftliche Ziele mit nachhaltigen Kundenbeziehungen<br />

in Einklang bringt. So verwundert es nicht, dass der Füß<br />

Gastro Service mittlerweile ein Einzugsgebiet von über 60 Kilometern<br />

rund um den Firmenstandort hat und so unter anderem die besten<br />

Hotel- und Gastronomiebetriebe vom Allgäu bis ins Kleinwalsertal und<br />

Tannheimer Tal beliefern darf. „Dürfen“, das ist dabei die genau richtige<br />

Wortwahl, denn bei allem Erfolg besitzt Herbert Füß genügend Demut<br />

und Dankbarkeit gegenüber Auftraggebern wie der Belegschaft, als dass<br />

er den Status Quo keinesfalls als selbstverständlich ansieht. Das mag<br />

auch eine der Triebfedern sein, dass man sich bei Füß seit jeher weiterentwickelt.<br />

Beispiel gefällig? Die neue Füß-App, die jederzeit am mobilen<br />

Endgerät aktuelle Sortimentsangebote, attraktive Aktionen und wichtige<br />

News rund um das Unternehmen zugänglich macht.<br />

Bei allem Innovationsgeist und „Vorwärtsdrang“ ist eines seit den Anfängen<br />

gleich geblieben: es „menschelt“ bei Füß – und das im aller<br />

positivsten Sinne. Eine Partnerschaft mit den <strong>Genuss</strong>experten beginnt<br />

dabei stets mit einem intensiven Kennenlernen. Die individuellen<br />

Anforderungen der Betriebe werden dabei genau analysiert und auf<br />

dieser Grundlage dann maßgeschneiderte Angebote entwickelt, die<br />

perfekt auf die jeweiligen Betriebe zugeschnitten sind. Die geografische<br />

Nähe, um in jeglicher Situation schnell reagieren zu können, ist<br />

so gepaart mit einer handwerklichen und emotionalen Nähe, die ein<br />

gegenseitiges Wissen und Verstehen der Bedürfnisse und der Menschen<br />

dahinter voraussetzt. Das macht eine Zusammenarbeit mit Füß<br />

dann auch so besonders. Es ist eine Zusammenarbeit, bei welcher am<br />

Ende beide Parteien einen guten Geschmack beweisen.<br />

Weitere Informationen: www.fuess.com<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

49


50 KULINARIK & GENUSS


ack to<br />

the roots.<br />

Restaurant Storchennest setzt auf neu interpretierte Klassiker<br />

Mit viel Leidenschaft zum Detail bietet das Restaurant Storchennest<br />

abwechselnde, saisonale Wochenkarten und täglich wechselnde Business-Lunches<br />

an. Das junge Team der beiden Inhaber bereitet Ihnen<br />

mit Feingespür eine echte Wohlfühl-Atmosphäre, sei es auf der großen<br />

Außenterrasse oder im modern, aber gemütlich im Landhausstil<br />

eingerichteten Innenbereich.<br />

So wird die deutsche Esskultur mit viel Qualität und Liebe zur Gastlichkeit<br />

im Storchennest gelebt. Es ist eine Art „back to the roots“,<br />

was die Millers kulinarisch für die Gäste bieten – Klassiker, aber neu<br />

interpretiert. Selbstverständlich gibt es im Allgäuer Restaurant passend<br />

zur Regionalität Biere aus dem Allgäuer Brauhaus.<br />

Wenn Kinga und Maximilian Miller nach der kulinarischen Linie<br />

im Restaurant Storchennest in der Kemptener Bahnhofstraße gefragt<br />

werden, fallen schnell die Ausdrücke „regional“ und „saisonal“.<br />

Das liegt vor allem daran, dass die Millers auf Wunsch vieler<br />

Gäste verstärkt zurück zu den Wurzeln der bürgerlich-regionalen<br />

Küche gehen: Kässpatzen oder Zwiebelrostbraten treffen in der<br />

Speisekarte auf Schweinemedaillons vom Allgäuer Landschwein<br />

und Allgäuer Rindercarpaccio. Regionalität steht in Sachen Speisen-<br />

und Nahrungsmittelauswahl an oberster Stelle. Im Restaurant<br />

wird größten Wert auf hausgemachte Produkte und regionale<br />

Waren gelegt.<br />

Bodenständig, mit Flair und regional verwurzelt – das verkörpert das<br />

Restaurant Storchennest. Übrigens: Das Restaurant bietet bis zu 75<br />

Sitzplätze, was sich für kleine und größere Firmen für Weihnachtsfeiern<br />

oder andere Events perfekt anbietet.<br />

RESTAURANT STORCHENNEST<br />

Familie Miller ‘ Bahnhofstraße 8 ‘ 87435 Kempten<br />

Tel.: +49(0)831-29237 ‘ info@restaurant-storchennest.de<br />

www.restaurant-storchennest.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag Ruhetag ‘ Dienstag - Sonntag: ab 11 Uhr geöffnet<br />

warme Küche (durchgehend!) von 11.30 - 21.00 Uhr<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

51


Aus der<br />

Not wird<br />

die Tugend<br />

Die Geschichte der Alpwirtschaft<br />

© Allgäu GmbH | Matthias Wendlinga<br />

Für was wir im Allgäu leben, wird deutlich,<br />

wenn wir an einem freien Tag den Wanderrucksack<br />

packen und uns hinaufschlängeln – hinauf<br />

auf die typische Allgäuer Hochalpe. Vorbei<br />

an saftig grünen Wiesen, sanft plätschernden<br />

Bächen und an selig kauenden Kühen. Für das<br />

leben wir Allgäuer, wie unsere Gäste gleichermaßen.<br />

Doch es ist nicht nur ein Für, sondern<br />

auch ein Von. Lasst uns dieses Von einmal näher<br />

betrachten. Insbesondere die Frage, wo die Alpwirtschaft<br />

ihren Ursprung hat und welche Bedeutung<br />

ihr beigemessen werden darf. Um uns<br />

die Augen für einen Schatz zu öffnen, der seit<br />

Jahrtausenden vor der Haustüre zu finden ist.<br />

Wenn wir die Geschichte der Alpwirtschaft erkunden wollen, kommen<br />

wir nicht daran vorbei, uns näher mit der Milchverarbeitung und<br />

deren Entstehung zu befassen. Emmerich Heilinger, ehemaliger Leiter<br />

des Milchwirtschaftlichen Vereins und Dozent beim Heimatbund Allgäu<br />

und an der Hochschule Kempten lässt mich an seinem Wissen<br />

teilhaben und ich tauche mit ihm ein in diese Jahrtausende alte Geschichte.<br />

Zugrunde liegt eine weniger schöne Zeit: Der Hunger der<br />

Menschen. Doch ist der Mensch schon immer bestrebt nach Wachstum<br />

und Verbesserung. Was zunächst nicht bewusst geschieht, doch<br />

mit den Jahrhunderten an Attraktivität gewinnt und in eine Kulturlandschaft<br />

mündet, wie wir sie heute kennen: die Käseküche Deutschlands<br />

– auf höchstem Niveau.<br />

© TVABS Jungle GmbH | Andi Mayr<br />

52 KULINARIK & GENUSS


© Allgäu GmbH | Resi Agentur Felix Baab<br />

Lass uns auf der Uhr zunächst noch einmal ein paar Jahrtausende zurückdrehen.<br />

Nachdem sich der Gletscher zurückzog, kamen zwischen<br />

8.000 und 3.000 vor Christus Nomaden, so etwas wie durchziehende<br />

Jäger, ins Allgäu und fanden eine Urwaldlandschaft vor. Ein ursprünglicher<br />

Wald, Moore und Sumpf, die nach dem Rückzug des Eisriesen<br />

blieben. Die ersten Besucher wurden zu Ureinwohnern mit Hungergefühl.<br />

Im Verlauf, vermutlich weil die Selbstversorgung so herausfordernd<br />

war, besonders für jene, die aus den wärmeren Regionen kamen,<br />

zogen immer wieder neue Volksstämme durch das Allgäu. Bis zum<br />

ersten Volk, von dem wir wissen, das sich so richtig der Alpwirtschaft<br />

verschrieb: die Kelten. Sie stellten sich der Herausforderung. Sie wussten,<br />

„hier sind wir eingeschränkt“. Doch es mit Grünlandwirtschaft und<br />

Nutzvieh, wie Kühe, Schafe und Ziegen zu versuchen, ist es ihnen allemal<br />

wert. Aus der Milch entstanden Käse von vorwiegend minderer<br />

Qualität und Butter – das haltbare Hauptprodukt über Jahrtausende<br />

hinweg. Und aus der Not erwuchs die Tugend.<br />

Was zu Beginn in den Tälern und im heimischen Stall Käse am Rande<br />

brachte, trug sich schon bald in höhere Höhen hinauf. Ausschlaggebend<br />

war die Verfügbarkeit des Futters für die Tiere. Was wiederum<br />

bedeutend für die Genießbarkeit des Käses war. Das Futter des Sommers,<br />

gewonnen aus den landwirtschaftlichen Flächen im Tal, brauchte<br />

© Allgäu GmbH | Klaus-Peter Kappest<br />

© Allgäu GmbH | Marc Oeder © Allgäu GmbH | Resi Agentur Felix Baab<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

53


Zuwachs, um die Tiere ganzjährig gut versorgen zu können. Das Futter<br />

des Sommers – nicht ausreichend für den Erfolg. Es mussten weitere<br />

Nutzflächen erschlossen werden, welche im Allgäu schlichtweg<br />

weiter oben zu finden waren. Nach ersten Rodungen der Höhenlagen<br />

um 1.400 vor Christus, konnte dort das Grünland endlich auch im<br />

Sommer genutzt werden. Das Milchvieh durfte sich nach Herzenslust<br />

selbst verköstigen und die Hochweiden abgrasen, soweit es die<br />

Älpler zuließen. Wenn diese nicht gerade damit beschäftigt waren,<br />

ihren Käse direkt auf der Alpe zu produzieren und zu pflegen. Im Winter<br />

hingegen, konnte das Talfutter herangezogen werden. Diese erste<br />

Alpwirtschaft der Kelten brachte den entscheidenden Umschwung in<br />

der Geschichte.<br />

Weil durch diese Vorgehensweise im Hochland viele Tiere zusammengetrieben<br />

wurden, konnten größere Milchmengen gewonnen werden.<br />

Die Geburtsstunde der ersten größeren Käse, einer Art Bergkäse von<br />

guter Qualität. Von diesen Alpkäsen und einer hohen Käsekultur berichteten<br />

sogar die Römer und veranlassten nicht wenige Lieferungen<br />

von der Provinz Rätien – wozu auch das Allgäu zählte – bis ins alte<br />

Rom. Die Römer verstanden es, die positiven Seiten ihrer Eroberungen<br />

zu genießen. So auch den Bergkäse aus dem Allgäu.<br />

54 KULINARIK & GENUSS


© Allgäu GmbH | Klaus-Peter Kappest<br />

Weil das Gebiet durch die äußeren Einflüsse, wie ein wesentlich kühleres<br />

Klima und die Topografie, zu anspruchsvoll war, um vernünftige<br />

Ernten von Getreide und Co. zu erzielen, wurden die Einwohner des<br />

Allgäu zu echten Spezialisten in der Milchwirtschaft und der Herstellung<br />

von Käse. Vor etwa zweihundert Jahren die erneute Renaissance,<br />

als der Reichtum stieg und die Milchwirtschaft einen erneuten Wandel<br />

durchlebte. Der Bayerische Staat übernahm die Region und nach einer<br />

ausführlichen Erhebung erweiterten sich die Ländereien. Käsehändler<br />

wie Hirnbein, Althaus und Stadler – die Pioniere – hielten die Bauern<br />

an, die Milchwirtschaft zu intensivieren und die Art der Verarbeitung<br />

des weißen Goldes weiterzuentwickeln. Nach Orientierung an den<br />

Nachbarn Schweiz, Belgien und Holland konnten dann die ersten<br />

Limburger und Emmentaler vom Laib geschnitten werden. Mit Erschließung<br />

der Bahn von Kempten Mitte des 19. Jahrhunderts und Anschluss<br />

an die Bahnlinie Bayerns nahm der Handel zu und notwendige<br />

Schritte der Wertschöpfungskette, wie das Verpacken, gewannen an<br />

Bedeutung.<br />

„Heute wissen die Bauern genau, wie sie mit ihren landwirtschaftlichen<br />

Flächen umgehen müssen. Die Käser in der Sennerei schmecken,<br />

fühlen und spüren jede noch so kleine Veränderung in ihren Produkten<br />

oder im Klima in ihren Reifekellern“, weiß Emmerich Heilinger.<br />

Es ist das Entwickeln eines Fingerspitzengefühls, geboren aus einer<br />

einstigen Not heraus. ...<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

55


Es ist die Kulturlandschaft Allgäu,<br />

wie wir sie heute kennen. Es<br />

wurde eine Landschaft kultiviert<br />

– gerodet und fruchtbar gemacht<br />

– wie wir sie heute sehen, wenn<br />

wir durch die Täler und über die<br />

Alpen wandern. Grüne Flächen,<br />

einzelne Höfe, Wälder, die gesamte<br />

Kombination aus allem. Wollen<br />

wir sie weiterhin erleben, dann<br />

kommen wir nicht um die Pflicht<br />

herum, die Milch- und Alpwirtschaft<br />

zu erhalten. „Wenn wir aufhören<br />

würden, die Jungtiere auf die<br />

Alpen zu schicken, dann würde es<br />

relativ schnell gehen, dass die Flächen<br />

wieder verwachsen.“ Und das<br />

typische Bild des Allgäus mit ihnen.<br />

Auch das Skifahren wäre nicht<br />

mehr möglich, wenn die Flächen<br />

nicht von der Alpwirtschaft freigehalten<br />

werden. Die Menschen<br />

und Touristen kommen in diese<br />

malerische Landschaft, weil genau<br />

dort die Allgäuer Produkte entstehen<br />

und weil das abwechslungsreiche<br />

Bild der Unterschiedlichkeit<br />

aus Berg und Tal besteht, weil der<br />

direkte Zugang zur Natur gegeben<br />

ist. Und weil dort die „Kässpatzn“<br />

am besten schmecken.<br />

Autorin: Anja Buntz<br />

© TVABS | Susanne Baade<br />

56 KULINARIK & GENUSS


Jubiläum im<br />

Bier-Refugium.<br />

Bernardi Bräu feiert dieses Jahr 10-Jähriges,<br />

die BierAlp bereits 5-Jähriges!<br />

Wohlfühlen, was ist das eigentlich genau? Viele verbinden den Begriff<br />

mit körperlicher und geistiger Gesundheit, andere wiederum<br />

fühlen sich einfach in gewissen Momenten wohl. Zum Beispiel bei<br />

einem guten Bier in geselliger Atmosphäre an den malerischen Hängen<br />

des Grünten im Allgäu.<br />

Hier haben Petra und Bernhard Göhl nicht nur die höchstgelegene<br />

Privatbrauerei Deutschlands, sondern vor allem ein Juwel für Bierliebhaber<br />

geschaffen. In einem idyllischen Setting am Kammeregger Weg,<br />

versteckt vor der Hektik des Alltags, offenbart sich mit Bernardi Bräu<br />

eine kleine Brauerei mit Shop und großer BierAlp, die große Leidenschaft<br />

für außergewöhnliches Bier verkörpert.<br />

Das kommt nicht von ungefähr. Zehn Jahre ist es her, dass sich in Diplom-Braumeister<br />

und Getränketechniker Bernhard, der die Brauereien<br />

Europas bereiste, der Wunsch breit machte, nicht nur eine eigene<br />

Brauerei zu gründen, sondern vor allem ein Bier zu kreieren, das sich<br />

von der Masse abhebt - „Ebbas Bsonderes“. Dieser Slogan gilt seither<br />

an den Hängen des Grünten.<br />

Heute ist das Bier-Refugium von Petra und Bernhard Göhl nicht nur ein<br />

Ort, an dem diese Vision Wirklichkeit geworden ist, sondern das Reinheitsgebot<br />

von 1516 dient als Grundpfeiler für ihre Kreationen, wobei<br />

das Gebirgswasser aus der eigenen Quelle eine unverzichtbare Zutat<br />

ist. Bernhard Göhl betont: „Die Qualität und der Charakter unserer<br />

Biere sticht auch durch die Verwendung unseres Quellwassers hervor."<br />

Die steigende Nachfrage führte zu einer Erweiterung der Produktionsflächen<br />

von Bernardi Bräu sowie zum Bau der BierAlp, nur wenige Meter<br />

von den Brauräumen am Fuße des Grünten entfernt. Hier wird nicht<br />

nur Bier ausgeschenkt, sondern auch traditionelle, regionale Hausmannskost<br />

serviert, die mit hochwertigen Zutaten und viel Liebe zum Detail<br />

zubereitet wird. Die Küche spiegelt die Hingabe der Göhls wider, ihren<br />

Gästen ein authentisches Erlebnis zu bieten. Natürlich ist die Bier-Alp<br />

längst kein Geheimtipp mehr. Vielmehr hat sich der Standort der Göhls<br />

durch Qualität und dem gewissen Etwas einen Namen gemacht. Was<br />

bedeutet nun das Jubiläum für die Göhls? Einerseits sicherlich eine Möglichkeit,<br />

mit Stolz aber auch Demut auf die Anfänge zurückzublicken.<br />

Andererseits wären die Göhls nicht so erfolgreich, wenn sie nicht lieber<br />

nach vorne blicken würden. Was mit dem Umbau einer ehemaligen<br />

Seilbahnstation als Startpunkt zur Brauerei vor zehn Jahren begann, verkörpert<br />

heute als beachtlicher Standort weiterhin dieselbe Leidenschaft<br />

für Qualität, Tradition und Einzigartigkeit, die jeden Besuch zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis macht. Und: welche Bernhard Göhl dazu veranlasste,<br />

sein eigenes Bier an den Markt zu bringen. Ein Bier, das dieses<br />

erwähnte „Wohlfühlen“ verkörpert. Autor: Marcel Reiser<br />

BERNARDIBRÄU, BIER ALP<br />

Inhaber: Bernhard Göhl<br />

Kammeregger Weg 7 ‘ 87549 Rettenberg/Kranzegg<br />

Tel.: +49(0)8327 9326180 ‘ www.bieralp.de ‘ www.bernardibraeu.de<br />

Unsere neuen Öffnungszeiten:<br />

BierAlp: Dienstag bis Samstag, ab 14:30 Uhr<br />

Verkauf: Dienstag bis Freitag, 14.30 - 18:00 Uhr<br />

KULINARIK & GENUSS 57


58 KULINARIK & GENUSS


Das #achtzig<br />

Ausgezeichnet genießen in Schattwald<br />

Von den Bergen direkt ins Restaurant geht in Schattwald im Tannheimer<br />

Tal. Das Restaurant #achtzig lädt dazu ein und bedient<br />

seine Gäste mit hervorragendem Service, stilvollem Ambiente und<br />

gehobener <strong>Kulinarik</strong>. Hier darf man es sich als Gast gemütlich machen,<br />

sich in eine der luftigen, trendigen Nischen fallen lassen, um<br />

den Gaumen nach Herzenslust zu verwöhnen.<br />

Mit der Neugestaltung des Restaurants gilt es, Schlichtheit auf höchstem<br />

Niveau zu erleben. Schlichtweg vorbeikommen, die Zeit in den<br />

Hintergrund rücken und sich von einer klaren, unbeschwerten Karte<br />

begeistern lassen. Mit Einflüssen aus der Gourmetküche und modern<br />

interpretierten klassischen Gerichten begegnet der Küchenchef den<br />

Ansprüchen seiner Gäste. Feiner anrichten, leichter machen und interessanter<br />

genießen, lautet sein Credo. Besonders abends wartet eine<br />

außergewöhnliche Auswahl an Kreationen auf Genießer.<br />

Im #achtzig erlaubt man sich eine Auszeit à la einzigartiger Einfachheit.<br />

Einen entspannten Abend verbringen, stilvoll essen und den perfekten<br />

Mix aus Eleganz, Harmonie und Bodenständigkeit auskosten.<br />

Oktopus an Avocado und Aioli, würziges Hirschgulasch und Kaiserschmarrn<br />

à la minute sind dabei nur ein Teil der Highlights, die aus der<br />

Küche gezaubert werden. Wen es tagsüber zur Hausnummer achtzig<br />

führt, kostet auf der Terrasse kreative Eisssorten der Allgäuer eismanufaktur<br />

oder schwelgt mit Freunden bei ausgewählten Getränken, bis<br />

Krautspätzle geschmackvoll in der silbernen Pfanne serviert werden.<br />

Das #achtzig in Schattwald ist das Pendant mit Style zur Skistube, das<br />

jeden Gast von mittags bis abends willkommen heißt und von dem<br />

man so schnell nicht wieder gehen möchte.<br />

RESTAURANT #achtzig<br />

Schattwald 80 ‘ 6677 Schattwald, Tannheimer Tal ‘ www.la-soa.at<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

59


© Ian Dooley | unsplash<br />

60 KULINARIK & GENUSS


Allgäuer<br />

Eismanufaktur<br />

Und ein verdammt leckeres Mango-Sorbet<br />

Es war der Großvater, der damals von Italien unterwegs nach Lörrach<br />

war, um dort Eis zu machen. Bei einem Zwischenstopp im Gasthof<br />

Hirsch in Isny erkennt er den Wert in diesem beschaulichen Örtchen<br />

im württembergischen Allgäu. Er legt sich fest, eröffnet ein Jahr später<br />

seine erste Eisdiele und legt den Grundstein für das Eisimperium<br />

der Familie Soravia. Das war vor vier Generationen. Heute liefern die<br />

Nachkommen Michele und Augostino, gemeinsam mit Federico und<br />

Alessandro, die Neffen beziehungsweise Söhne, das ganze Jahr über<br />

Eis in Eisdielen, die Gastronomie und in den Handel. Die Notwendigkeit<br />

in Italien zu überwintern, ist nicht mehr gegeben. Dafür aber das<br />

tägliche Kosten des vielleicht besten Eises im Allgäu.<br />

Seit 2017 findet man die Allgäuer Eismanufaktur am Achener Hof in<br />

Isny – nur 500 Meter Luftlinie von ihrem Milchlieferanten entfernt.<br />

Auf dem Hof steht ihr brandneuer Schockfroster, eine Einzelanfertigung,<br />

zusätzlich zu den drei bereits existierenden und weil es einen<br />

ihren Bedürfnissen entsprechenden am Markt nicht gibt. Anlass ist<br />

die neue Eismaschine, die bis zu 3.000 Becher pro Stunde abfüllen<br />

lassen könnte. Könnte deshalb, weil die Kapazitäten noch begrenzt<br />

sind. Doch Jahr für Jahr steigert sich die Menge. 15.000 Becher Vanille<br />

waren es im Jahr 2023, die von der Eismaschine, über den Schockfroster<br />

bis zu den Genießern wanderten. Federico, der Eismacher und<br />

derjenige, der „ein bisschen alles“ im Familienbetrieb macht, weiß um<br />

die aktuelle Situation: „Wir arbeiten immer noch per Hand. Zwar ist<br />

es mittlerweile semi-Handabfüllung, doch es geht sehr viel einfacher<br />

im Vergleich zur früheren Produktion in der Eisdiele.“ Damals wohnte<br />

die Oma über der Eisdiele, in der es auf Grund der Maschinen, durchaus<br />

„heiß“ werden konnte. Als die Familie damals in der Wohnung der<br />

Nonna 40 Grad misst, steht fest, dass die Produktion mehr Fläche und<br />

einen anderen Standort braucht.<br />

Ihre Bereitschaft zur Veränderung und Expansion spiegelt der Erfolg.<br />

Besonders in den Jahren der Pandemie spüren sie einen deutlichen<br />

Zuwachs, der Eiskonsum explodiert förmlich. „Eis essen war eben<br />

das, was den Menschen gestattet war“, erinnert sich Alessandro.<br />

Seither reist der Strom an Nachfrage und Eisverzehr nicht mehr ab.<br />

Neukunden, Großkunden, Cafés, Hofläden, Bauernhöfe mit Ferienwohnungen,<br />

Hütten, Alpen und jeder einzelne Allgäuer Urlaubsgast<br />

möchte von den leckeren Sorten kosten. Um sich unmittelbar nach<br />

dem ersten Zergehen auf der Zunge für immer zu verlieben.<br />

...<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

61


dennoch umstandslos produziert werden. Der Hauptstamm an Eissorten<br />

umfasst in etwa 30 Sorten. Vanille, Schoko und Joghurt – das<br />

sind die Klassiker und nach wie vor die Erfolgsgaranten. Kalamansi, Erdbeere<br />

und Stachelbeere gesellen sich unter anderem als Sorbet hinzu.<br />

Die Rohstoffe dazu stammen zum Teil aus Süditalien. Zitronen, Orangen<br />

und Mandarinen werden aus Sizilien geliefert. In einem 22 Liter-Eimer<br />

steckt reinster Fruchtsaft aus von der Sonne geküssten Früchten.<br />

Die teuerste Pistazie der Welt kommt ebenso aus Sizilien, aus Bronte.<br />

Sie wächst am Fuße des Ätna und wird dort mit den besten Mineralien<br />

versorgt. Teuer macht das Eis die Tatsache, dass der Baum nur<br />

alle zwei Jahre Früchte trägt. Und Die Haselnuss darf nur dann ins Eis,<br />

wenn sie ihre Wurzeln im Piemont hat.<br />

Die Basis der meisten Sorten bildet die Milch vom Bauern um die Ecke.<br />

Es wird pure und frischeste Rohmilch verarbeitet. Was im ersten Moment<br />

sehr romantisch klingt, ist in Wirklichkeit eine streng geregelte<br />

Angelegenheit. Der Allgäuer Eismanufaktur bleiben maximal zwei Tage,<br />

um die Milch zu verarbeiten. Doch die Familie Soravia weiß damit umzugehen.<br />

Die Milch, die sie beziehen, verarbeiten sie einfach sofort.<br />

Minimum 120 Liter sind es, die sie in den typischen Allgäuer Kannen<br />

abholen. Das Maximum im Hochsommer: bis zu einer Tonne Rohmilch<br />

täglich. Wie gut, dass die Landwirtschaft nur ein paar Meter entfernt ist.<br />

Den Gedanken der Nachhaltigkeit verfolgt die Familie allerdings noch<br />

weiter, frägt sich, was sie zu hundert Prozent regional bekommen<br />

können. „Dass wir den Kreis weitestgehend schließen können“, das ist<br />

Michele Soravia, dem Onkel sehr wichtig. Momentan können sie die<br />

hundert noch nicht erfüllen, doch sie sind auf einem sehr guten Weg.<br />

Maschinen und Geräte werden auf CO 2<br />

-Neutralität geprüft, bevor<br />

sie die Manufaktur bereichern. Wasserrückgewinnung ist bereits im<br />

Einsatz, das Wasser selbst wird weitestgehend reduziert. Der Strom<br />

stammt vom Dach, das Obst aus der Region um den Bodensee und<br />

der Kakao aus nachhaltiger Wirtschaft. Weitere Zulieferer werden<br />

ebenso auf einen bewussten Umgang mit den Produkten geprüft.<br />

"Eis ist eine Emotion", schwärmt Federico. Er selbst denkt dabei an<br />

seine Kindheit, an schöne Erinnerungen in der Eisdiele seines Vertrauens.<br />

Es ist schlichtweg „die Eisdiele von damals“, die man im Gedächtnis<br />

hat. „Wenn du Eis isst, ist das eine Reproduktion von Kindheitserinnerungen<br />

– jedes Mal aufs Neue.“ Da liegt der Grund nahe,<br />

weshalb er selbst Eismacher wurde. Und doch war es nicht sein erster<br />

Berufswunsch. Niemals wollte er in der Familien-Eisdiele arbeiten. Natürlich<br />

kommt es immer anders. Eines Tages lässt auch er sich von der<br />

Begeisterung des Eismachens anstecken, lässt sich in der Kunst ausbilden,<br />

die schon sein Ururgroßvater praktizierte und lernt eine Vielfalt<br />

an Herstellungsarten kennen. Weiß inzwischen bei jeder einzelnen<br />

Sorte, welches Mischungsverhältnis es aus Milch, Fett und Trockenanteilen<br />

braucht. Noch einmal erinnert er sich zurück: „Eismacher<br />

waren hauptsächlich Italiener und meiner Meinung nach gehört hinter<br />

jede Eisdiele auch ein Italiener.“ Doch er weiß auch, dass man bereit<br />

sein muss, Opfer zu bringen. Es ist harte Arbeit, besonders im Sommer,<br />

wenn sieben Tage die Woche Hochbetrieb herrscht und Eisdielen<br />

zwischen 30 und 40 Wannen pro Tag bestellen. „Die Qualität<br />

darf darunter nicht leiden. Es müssen immer Leidenschaft und Liebe<br />

drinstecken. So als ob die Nonna kocht.“<br />

Überhaupt ist es der Familie ein Anliegen, ein Bewusstsein für die<br />

Rohstoffe zu entwickeln. „Dass vor allem auch Kinder wissen, wie<br />

Haselnuss schmeckt“, das ist Federico wichtig. Darum bleibt in der<br />

Allgäuer Eismanufaktur das Eis so natürlich wie möglich und nur die<br />

besten Zutaten münden gemäß den Familienrezepten in die Eismaschine.<br />

Um am Ende den Gaumen zu entzücken – zum Beispiel mit<br />

einem verdammt leckeren Mango-Sorbet.<br />

<br />

Autorin: Anja Buntz<br />

Insgesamt fertigen Federico und sein Team unendlich viele Sorten. Sie<br />

können alles herstellen, was ihre Kunden wünschen. Sorten wie Rote<br />

Bete mit Schokolade oder Birne Parmesan sind Besonderheiten, die<br />

62 KULINARIK & GENUSS


AUSSERGEWÖHNLICH<br />

GENIESSEN IM<br />

ST. RAPHAEL<br />

IM ALLGÄU<br />

Tagen, Bilden und Übernachten ist im 3* Superior Hotel St. Raphael<br />

in Kempten etwas Besonderes. Im ehemaligen Kloster werden<br />

Gäste vor einer wunderschönen Bergkulisse empfangen.<br />

Das Inklusionsunternehmen bietet darüber hinaus Stille<br />

und Ruhe für alle, die sich danach sehnen.<br />

Doch inmitten dieser außergewöhnlichen Atmosphäre<br />

genießt man vor allem die traditionelle Gastfreundschaft und<br />

regionale Frische. Die Küche weiß mit moderner Kochkunst zu<br />

verwöhnen, richtet dabei saisonale Zutaten und beste Qualität<br />

in ihrer schönsten Form an. Auch kulinarische Highlights warten<br />

auf die Gäste. Sei es beim Krimidinner, donnerstags zum<br />

Schnitzelsabend oder sonntags, wenn das Langschläferfrühstück<br />

bis zur Mittagszeit mit einem leckeren Buffet<br />

mit großer Auswahl verwöhnt.<br />

EXTRAS FÜR IHREN AUFENTHALT<br />

Das Langschläfer-Frühstück und als Neuigkeit an<br />

jedem Donnerstag ab 18 Uhr unser Schnitzeltag.<br />

In lauen Sommernächten auch auf unserer tollen<br />

Terrasse. Lassen Sie es sich gut gehen!<br />

Wer mit Kollegen länger bleiben möchte und Bedarf nach<br />

ausreichend lichtdurchflutetem Raum für Ideen hat, kann<br />

sich in den inspirierenden Tagungsräumen einfinden.<br />

WWW.ST-RAPHAEL-IM-ALLGAEU.DE<br />

St. Raphael im Allgäu | Bischof-Freundorfer-Weg 24 | 87439 Kempten


Zum<br />

Goldenen<br />

Hirsch<br />

Moderne zum Wohlfühlen<br />

im Herzen von Sonthofen<br />

Alteingesessen und doch niemals aus der Zeit gefallen sind wir im<br />

Brauereigasthof Zum Goldenen Hirsch. Seit über 300 Jahren leben<br />

wir Tradition, eine urgemütliche Atmosphäre und doch passen wir<br />

uns stets den Bedürfnissen aus dem Heute an. Nicht weniger als herausragenden<br />

Service, bewährte Qualität und modernes Ambiente<br />

legen wir zusammen, um keinen Wunsch offen zu lassen.<br />

MODERN. GEMÜTLICH.<br />

TYPISCH ALLGÄU.<br />

Seit einem Jahr erstrahlt das Gold unseres Brauereigasthofs in neuem<br />

Glanz. Hotel, Sudhaus und Bräustüble finden sich nach der Modernisierung<br />

in feinster Symbiose im Zentrum von Sonthofen wieder.<br />

Ferdl’s Bräustüble steht für den Erhalt des Ursprungs und lädt in<br />

uriger Atmosphäre zu einem kühlen, preisgekrönten Bier ein. Dazu<br />

eine zünftige Mahlzeit und ein gutes Gespräch. Kulinarisch-ländliche<br />

Wünsche treffen auf heimische, regionale, saisonale und marktfrische<br />

Zutaten. Das Ergebnis sind echter Geschmack und ein ehrlicher Gruß.<br />

Im Sommer genießt sich das Heimatgefühl und die Allgäuer Gastlichkeit<br />

am besten draußen auf unserer sonnigen Terrasse.<br />

Bistro, Bar und Lounge vereint das maximal moderne Sudhaus. Hier<br />

trifft man auf die kleinen Freuden des Lebens. Ein Kurzer, kräftigender<br />

Snack oder ein ausklingender Cocktail. Die junge, exquisite Karte<br />

offenbart viel Abwechslung und unsere Liebe zur Heimat. Ob Hotel-,<br />

Stadt- oder Regionsgast, wir heißen alle herzlich willkommen.<br />

Wer mit seinem Anlass aus dem Rahmen fällt, passt Zum Goldenen<br />

Hirsch. Wir bieten ausreichend Raum für große Feiern. Dazu unsere<br />

Expertise, um unvergessliche Momente zu planen. Speisenfolge, Getränkebegleitung,<br />

Dekoration – alles darf in unseren Händen liegen.<br />

Damit genügend Zeit für den Anlass bleibt.<br />

Noch ein bisschen länger bleiben und die wundervolle Allgäuer Region<br />

genießen: 48 Zimmer und Suiten laden zum entspannten Verweilen<br />

und zur gemütlichen Zweisamkeit ein. Mit allen Annehmlichkeiten,<br />

nach der eine unvergessliche Auszeit verlangt.<br />

ZUM GOLDENEN HIRSCH<br />

Hirschstraße 2 ‘ 87527 Sonthofen ‘ tel +49(0)8321 67280<br />

64 KULINARIK & GENUSS


www.krumbach-mineralwasser.de<br />

t y p i s c h a l l g ä u .<br />

Einfach<br />

einlade nd. L<br />

Krumbach macht die Tafel perfekt.<br />

Kommen Gäste, kommt nur Gutes auf den Tisch.<br />

Wenn sich für Sie nicht nur beim Essen alles um <strong>Genuss</strong><br />

dreht, sondern auch bei der Auswahl der Getränke,<br />

sind Krumbach Mineralwasser Gourmet Medium oder<br />

Krumbach Mineralwasser Gourmet Still in der eleganten<br />

Gastro-Flasche genau das Richtige. Geschmackvoll in<br />

jeder Hinsicht, erfrischend und – ob rustikal oder elegant<br />

– ein echter Hingucker auf Ihrer Tafel.<br />

Krumbach ist einfach: Typisch Allgäu!


Von Apfelstrudel<br />

bis Zander<br />

Eine Reise durch die Sonnenalp-<strong>Kulinarik</strong>-Welt<br />

SONNENALP RESORT<br />

Ein Traditionshaus mit Geschichte: Im Jahr 1919 begann alles mit einer<br />

Ausflugsgaststätte für Sommerfrischler und heute, über hundert Jahre<br />

später, finden Gäste mit dem Sonnenalp Resort in Ofterschwang<br />

ein familiengeführtes Fünf-Sterne-Luxusresort vor, das an Service und<br />

Qualität kaum zu überbieten ist. Eine 20.000 qm große Wellness-<br />

Welt, drei Golfplätze, eine eigene Shopping-Passage mit 12 Stores und<br />

Deutschlands größte Hotelskischule – aber damit nicht genug: Zum<br />

Sonnenalp Resort gehören außerdem vier Restaurants, die auch ohne<br />

eine Hotelübernachtung besucht werden können. Schließlich liegt es<br />

der im Allgäu verwurzelten Inhaberfamilie Fäßler sehr am Herzen<br />

auch den Einheimischen und der Region etwas Gutes zu tun.<br />

GOURMETRESTAURANT SILBERDISTEL<br />

Fine Dining mit Bergblick: Seit 2011 mit einem Michelinstern ausgezeichnet,<br />

steht die Silberdistel immer mittwochs, donnerstags und samstags<br />

ganz im Zeichen der Fusion Cuisine. Das Team um Küchenchef Florian<br />

Wagenbach und Oberkellner Brian McLaren kredenzen regionale Zutaten<br />

gepaart mit ausgefallenen Zubereitungstechniken aus aller Welt und<br />

erweitern so die Horizonte so mancher Feinschmecker.<br />

RESTAURANT SEEHAUS – LA CUCINA INIZIO<br />

Dolce-Vita im Grünen: Italienisches Flair, Pizza, Pasta und Tiramisu findet<br />

man in idyllischer Lage und großzügiger Sonnenterrasse am Golfplatz<br />

Oberallgäu mit einem herrlichen Blick auf die Allgäuer Alpen.<br />

66 KULINARIK & GENUSS


RESTAURANT WALDHAUS<br />

Das Restaurant Waldhaus in Ofterschwang lädt im gemütlich-urigen<br />

und alpenländischen Landhausstil zu kreativen Vorspeisen, klassischen<br />

Allgäuer Schmankerl oder hausgemachtem Kuchen ein.<br />

WELTCUP-HÜTTE<br />

Hoch hinaus geht es mit einem Besuch der Weltcup-Hütte am Ofterschwanger<br />

Horn. Dort warten Sommer wie Winter ausgewählte<br />

Hüttenschmankerl: Egal ob Kaiserschmarrn und Cappuccino oder der<br />

knusprige Schweinebraten mit Knödel und Blaukraut – dort oben findet<br />

jeder die passende Stärkung nach der Runde am Berg.<br />

Bei dieser kulinarischen Vielfalt fällt die Entscheidung nicht unbedingt<br />

leicht, weswegen die Sonnenalp letztes Jahr den <strong>Genuss</strong>-Pass ins Leben<br />

gerufen hat. Mit diesem Gutschein-Booklet kann man in allen vier<br />

Restaurants essen. Also ganz nach dem Motto „Einmal zahlen – vier<br />

Mal genießen“. Durch dieses spezielle Produkt möchte Inhaberfamilie<br />

Fäßler ein ganz besonderes Angebot für die Region und seine Bewohner<br />

schaffen und nicht zuletzt auch dem allgemeinen Wirtshaussterben<br />

den Kampf ansagen.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Heute Kaiserschmarrn auf der Weltcup-Hütte und<br />

morgen das 5-Gänge-Menü im Sternerestaurant?<br />

Kein Problem! Wir bringen dich zum <strong>Genuss</strong>!<br />

Zu gewinnen gibt es 2 <strong>Genuss</strong>-Pässe für dich und<br />

deine Wunschbegleitung im Wert von je 229,- €.<br />

Der Sonnenalp-<strong>Genuss</strong>-Pass enthält vier Gutscheine:<br />

• ein 5-Gänge-Menü im Gourmetrestaurant Silberdistel<br />

• ein 3-Gänge-Menü im Restaurant Seehaus – La Cucina Inizio<br />

• ein 2-Gänge-Menü im Restaurant Waldhaus<br />

• ein Hauptgericht in der Weltcup-Hütte<br />

Verlosung / Teilnahme:<br />

Zur Teilnahme am Gewinnspiel schickst du uns einfach eine E-Mail<br />

an info@alpen-verlagsgruppe.de mit dem Betreff „Gewinnspiel<br />

Sonnenalp-<strong>Genuss</strong>-Pass“ und du landest automatisch im Lostopf.<br />

Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt.<br />

Einsendeschluss ist der 21. Juni <strong>2024</strong>. Teilnahme ab 18 Jahren. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Gewinns ist<br />

nicht möglich. Die Teilnehmer- & Gewinnerdaten werden ausschließlich<br />

für die Abwicklung dieses Gewinnspiels verwendet.<br />

Weitere Informationen zum<br />

<strong>Genuss</strong>pass gibt es hier:<br />

shopping.sonnenalp.de/shopping/genuss-hoch-4<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

67


HELLO MY DEER<br />

... oder auch “Hallo mein*e Liebe*r!“<br />

68 KULINARIK & GENUSS


Wir sitzen in einem Café im schönen Isny im Allgäu. Nicht in irgendeinem<br />

Café, sondern im HELLO MY DEER, direkt am neu gestalteten<br />

Marktplatz der Kleinstadt. Um uns herum viele kleine<br />

Geschäfte, eine gut gefüllte Fußgängerzone und schräg gegenüber,<br />

das Rathaus. Es geht ein Sommerlüftchen. Und plötzlich kommt uns<br />

mitten im Allgäu ein Hauch von Dolce Vita entgegen. Zum Avocado<br />

Smash gönnen wir uns einen Espresso. Einen guten Kaffee. An einem<br />

guten Platz. Für eine gute Zeit.<br />

Der Hauch, das unbeschwerte Gefühl. Was erscheint, wie zufällig vorbeigeweht,<br />

ist ein Konzept mit einer klaren Linie. Sabrina Heine und<br />

Sarah Ziegler hatten eine Idee und der Erfolg gibt ihnen Recht. Doch<br />

wie kam es eigentlich dazu? „Wir sind in die Sache mehr reingestolpert<br />

als dass wir das langfristig so geplant hatten: Eine neue Location<br />

in der Stadt, ein bisschen Ideen spinnen, Zufälle, die rückblickend<br />

wahrscheinlich keine waren, das Vertrauen und der Ansporn unserer<br />

Verpächter, Mut und ein bisschen Wahnsinn“, lachen die beiden Quereinsteigerinnen.<br />

„Wir haben spontan einfach das erschaffen, was uns<br />

zu dieser Zeit selbst in Isny gefehlt hat.“ Der gute Platz, für eine gute<br />

Zeit, in guter Gesellschaft.<br />

Wie „nur mal eben reingestolpert“ wirkt allerdings rein gar nichts mehr.<br />

Selbst wenn man im Innenraum sitzt, fühlt man sich dank vollständig zu<br />

öffnender Fensterfront so, als würde man im Freien relaxen. Auch das<br />

Geschirr, die Dekoration, das gesamte Lichtkonzept, die Einrichtung:<br />

Alles durchdacht, alles passt. Skandinavisches Flair, gewohnt simpel. Und<br />

übrigens auch käuflich zu erwerben. Alles, also wirklich alles im HELLO<br />

MY DEER kann bestellt und zuhause genossen werden.<br />

Guter, wirklich guter Kaffee. Vielseitiges Frühstück, süß oder deftig.<br />

Smarte Starter, die unterschiedlichsten Plates für den Hunger zwischendurch.<br />

Classics als Dauerbrenner. Und immer wechselnde Specials, damit<br />

es den vielen Stammgästen nicht langweilig wird. Von Eggs Benedict<br />

über Weißwurst, Berry Pancakes, bis hin zu Wildwaren, verschiedene<br />

Flammkuchen und allerlei veganen Köstlichkeiten. Und das haben all die<br />

mit Liebe selbstgemachten Kreationen gemeinsam: nur die besten Zutaten<br />

von ausgewählten, regionalen Lieferanten. Denn Qualität steht für<br />

die beiden Inhaberinnen in jeglicher Hinsicht an erster Stelle.<br />

Ebenso bunt ist die Getränkekarte. Ganz egal ob mit oder ohne Alkohol.<br />

Wein, von hier, auch mal von dort, gerne darf er auch bio sein.<br />

Chai Latte oder lieber Cappuccino? Gin Tonic, wer mag – und wenn<br />

man sich aus über zwanzig verschiedenen Sorten überhaupt für den<br />

liebsten entscheiden kann. Einfach und gut: Ein kühles Helles. Gebraut<br />

von der Familienbrauerei Stolz. Quasi nebenan.<br />

Der gute Platz für die gute Zeit. Man schmeckt es. Man spürt es. Man<br />

liebt es. So sehr, dass im HELLO MY DEER regelmäßig Hochzeitsgesellschaften<br />

aus dem gegenüberliegenden Rathaus ihren Sekt und hausgemachte<br />

Häppchen genießen. So sehr, dass hier wirklich alles möglich<br />

ist: DJ-Party, Poetry Slam, Business-Events, Dinner-Abende mit Gastköchen,<br />

runde Geburtstage und Hochzeiten – bis hin zu Caterings außer<br />

Haus. Flexibel und offen. So muss man wohl sein, möchte man derart<br />

gekonnt in die Gastronomie stolpern. Und plötzlich ergibt alles einen<br />

Sinn. Selbst Allgäu und Dolce Vita gehen da Hand in Hand.<br />

HELLO MY DEER<br />

Marktplatz 6 ‘ 88316 Isny<br />

Tel.: +49(0)75629743971 ‘ www.hellomydeer.de<br />

Folgt uns auf Instagram: hellomydeerisny<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

69


60 Jahre<br />

Leidenschaft<br />

zum Handwerk<br />

Bewusste Ernährung, ein gesunder Lebensstil und qualitativ hochwertige,<br />

regionale Zutaten sind heute in aller Munde. Als Richard<br />

Böckle 1973 in Probstried gemeinsam mit seiner Frau eine Metzgerei<br />

eröffnete, verzichtete er bereits auf jeglichen Zusatz von<br />

Schweinefleisch und –fett. Da die Leidenschaft zum Metzgerhandwerk<br />

der Familie sozusagen in den Genen liegt, verwundert nicht,<br />

dass Sohn Martin und Frau Marianne den Betrieb weiterführten<br />

und auch Enkel Michael in die Fußstapfen des Großvaters tritt.<br />

Die Böckles haben sich einen echten Namen in der Region und darüber<br />

hinaus gemacht, ein Familienbetrieb mit Online-Versand und Ladenverkauf<br />

an jedem Freitag, spezialisiert auf Wurstwaren aus reinem<br />

Rind- und Kalbfleisch, ohne Geschmacksverstärker und Aromen, kein<br />

Natriumglutamat, Phosphat, Milcheiweiß, Gluten und Fertiggewürze.<br />

Dafür aber mit enormem handwerklichen Können und traditionellen<br />

Rezepturen versehen. Seit Gründungszeit verlassen hochwertige<br />

Wurst- und Fleischwaren Probstried per Post nach ganz Deutschland,<br />

sowie nach Österreich und Frankreich.<br />

Wer die Entscheidung getroffen hat, sich zukünftig bewusst gesund zu<br />

ernähren und Schweinefleisch von seinem Speiseplan zu streichen, ist<br />

hier genau an der richtigen Adresse.<br />

BESUCHEN SIE UNSEREN<br />

ONLINE-SHOP UNTER:<br />

www.rein-rind.de<br />

Folgen Sie uns!<br />

70 KULINARIK & GENUSS


RICHARD BÖCKLE GMBH<br />

Metzgerei ‘ Landmetzgerei ‘ Onlineshop<br />

Hochvogelweg 6 ‘ 87463 Probstried ‘ tel +49(0)8374 8319<br />

bestellung@metzgerei-boeckle.de ‘ www.metzgerei-boeckle.de<br />

JETZT über unsere Website beim<br />

NEWSLETTER anmelden und<br />

keine Neuigkeiten verpassen.<br />

Ladenverkauf jeden<br />

Freitag von 8 – 18 Uhr.<br />

Genießen Sie kulinarische Höhepunkte<br />

im Hotel“edita“ in Scheidegg i. Allgäu<br />

Entdecken Sie im Hotel “edita“ eine Vielzahl an kulinarischen Köstlichkeiten,<br />

die Ihre Sinne verzaubern werden. Unser erfahrenes Küchenteam kreiert für Sie<br />

täglich einzigartige Gerichte, die sowohl traditionelle als auch moderne Einflüsse<br />

vereinen. Lassen Sie sich von unserer abwechslungsreichen Speisekarte inspirieren<br />

und genießen Sie in gemütlicher Atmosphäre kulinarische Highlights aus<br />

der Region. Ergänzend zu den <strong>Genuss</strong>momenten für Ihren Gaumen bietet unser<br />

großer Wellnessbereich mit Infinity-Pool den perfekten Ausgleich für Ihre Seele.<br />

Erleben Sie eine außergewöhnliche Zeit im Hotel “edita“ in Scheidegg.<br />

Buchen Sie noch heute Ihren Aufenthalt und lassen Sie sich von uns verwöhnen!


Der Einzige seiner Art<br />

im Allgäu – in Deutschland sowieso<br />

Bio Rohmilch Kefir<br />

aus Heumilch vom<br />

Milchhof Lerf<br />

Der Milchhof Lerf liegt im idyllischen Dennenberg bei Ottobeuren.<br />

Wer dort ankommt, der fühlt sich zurückversetzt in eine Zeit, in der<br />

sich Kinder noch mit Murmeln und Gummitwist beschäftigten, der<br />

Arbeitsweg nur ein paar Schritte lang war und der Feierabend damit<br />

verbracht wurde, einfach nur da zu sitzen und über das Leben zu<br />

sinnieren. Sechs Familien leben in diesem Ort, davon betreiben alle<br />

Landwirtschaft. Etwas, das selten geworden ist. Etwas, das man in<br />

Dennenberg umso mehr schätzt. Wenn auch die Arbeit auf jedem<br />

einzelnen dieser Höfe niemals endet, so wird sie doch mit Herzblut<br />

und Hingabe betrieben. Ich darf der Leidenschaft von Michael und<br />

Katharina Lerf alias Michi und Kathi begegnen, die auf und mit<br />

ihrem Milchhof Vorreiter und Vorbild sind. Gemeinsam machen wir<br />

uns auf den Rundweg, vom Ursprung bis zum Produkt und ich verstehe,<br />

warum sie ihre Arbeit so lieben.<br />

Angekommen in Dennenberg, werde ich von Michi und seinem glücklichen<br />

Sprössling, der im Transportwagen mitfahren darf, begrüßt.<br />

Kathi braucht noch einen Augenblick, damit Lieferscheine und Bestellungen<br />

rechtzeitig den Hof verlassen. Die Wartezeit überbrücke<br />

ich mit Staunen und Umsehen und dem Gefühl, willkommen zu sein.<br />

Und dann machen wir uns zu viert auf den Weg, um den Ursprung<br />

ihrer einzigartigen Errungenschaft, aber auch aller anderen Produkte<br />

der „feinen Allgäuerin“, in Augenschein zu nehmen. Weit müssen wir<br />

nicht gehen, denn die saftig grünen Futterwiesen grenzen unmittelbar<br />

an den Hof der Lerfs. Gerade wird gezäunt, damit es die Kühe, die den<br />

Sommer über zuhause bleiben, sicher haben. Auf dem Weg erzählt<br />

mir Michi, dass ausschließlich die Jungtiere auf die Alpen geschickt<br />

werden, in eine Art „Kindergarten auf Zeit“, die Erwachsenen bleiben<br />

hier. Mein Blick schweift und mir wird bewusst: Hier ist er also, der<br />

Ursprung, inmitten des Unterallgäus, eingebettet in sanft geschwungene<br />

Hügel, gepflegt von Familie Lerf, mittlerweile in dritter Generation<br />

und auf dem einzigen Vorzugsmilchbetrieb in Bayern.<br />

72 KULINARIK & GENUSS


Das kostbare und ursprünglichste Futter, im Frühling frisch vom<br />

Feld, wird in den Sommer- und Herbstmonaten zum Heu von bester<br />

Qualität. Kathi führt mich dazu zur nächsten Station, die Kinderträume<br />

wahr werden lässt. Ein Heustadel, der 8.000 Kubik Futter fasst,<br />

von der Ernte eines Sommers beinahe voll wird und jede Menge<br />

Platz zum Springen und Toben bietet. Der Duft ist unbeschreiblich<br />

und ich erfahre, dass durchaus die eine oder andere Schulklasse, die<br />

zu Besuch kommt, mutige Sprünge ins Heu wagt. Am heutigen Tag<br />

ist der Vorrat leider nicht mehr ausreichend, um auch meinen Mut<br />

unter Beweis stellen zu können. Das Futter reicht für eine komplette<br />

Wintersaison und was übrigbleibt, wird als Ballen für das Jungvieh<br />

konserviert. Überhaupt wird die Philosophie der Familie im Heustadel<br />

mehr als sichtbar. Ihre Tiere sind ihr höchstes Gut und damit<br />

dies so bleibt, wird nicht weniger als das Beste – hofeigenes Heu<br />

und Gras der Sommerweiden – vor der glücklichen Braunviehherde<br />

ausgebreitet.<br />

„Wenn morgens die Sonne aufgeht und die Kühe<br />

fressen zufrieden, das kann man schon genießen.“<br />

Wir verlassen die stattliche Schatzkammer und folgen der Wertschöpfungskette,<br />

um ihren Kern zu erreichen – den Außenklimastall<br />

mit angrenzendem Laufhof, der den Kühen 365 Tage im Jahre den<br />

freien Himmel nach eigenem Ermessen ermöglicht. Hell ist es hier.<br />

Noch heller wird es, als Michi mir die „Jalousien“ öffnet, um für die<br />

Fotos noch besseres Licht zu bekommen. Zufrieden und vielleicht<br />

auch ein bisschen dazu aufgelegt zu posieren, fressen die rund 100<br />

Milchkühe gemächlich vor sich hin und lassen sich von uns nicht stören.<br />

Eine hübscher als die andere, wie ich finde. Es fällt mir schwer<br />

weiterzugehen, nicht in dieser Gemächlichkeit zu versinken und der<br />

Führung durch Kathi und Michi zu folgen. Doch es gibt noch ein bisschen<br />

was zu sehen und das möchte ich mir selbst nicht vorenthalten.<br />

Im Stall selbst sind die Kühe ihrem Alter entsprechend in ihren Boxen<br />

„sortiert“. Wir begannen bei den Ältesten und enden bei den jüngsten<br />

Familienmitgliedern. Seit 2019 betreiben die Lerfs am Hof auch Ammenvorhaltung,<br />

eine Art kuhgebundener Aufzucht und gleichfalls dem<br />

Wohl der Tiere gewidmet. Es bedeutet, dass die Neugeborenen noch<br />

eine Weile bei ihrer „Mutti“ bleiben dürfen, bevor sie zur Amme kommen<br />

und bevor es dann auch für sie hinauf in den Kindergarten geht.<br />

„Wenn man ein regionales Produkt kauft, dann steckt<br />

auch eine gewisse Wertschöpfung dahinter und man<br />

kann bis zu den Tieren nachverfolgen, dass es ihnen<br />

gut geht und sie gut behandelt werden.“<br />

Während wir die kleinsten mit unseren sehnsüchtigen Blicken belohnen,<br />

erklärt mir Michi, dass wir auf ihrer eigenen Biogasanlage, die in<br />

einer Art Untergeschoss verbaut ist, stehen. „Damals wurde so gebaut.“<br />

Die Energie wandert in den hofeigenen Bedarf. Wir wandern<br />

weiter zum Melkstand, der täglich das weiße Gold verschafft. Diese<br />

Milch ist deshalb Gold wert, weil sie mit so vielen Vorzügen glänzt –<br />

eben, weil sie Vorzugsmilch ist. Das bedeutet, dass sie unbehandelt<br />

ist und als Rohmilch direkt an den Verbraucher gehen darf. Oder<br />

als am Hof verarbeitetes Produkt. Ein nicht einfaches Unterfangen.<br />

Braucht es dazu doch die staatliche Zulassung und Zertifizierung.<br />

Hinzu kommt, dass Milch und Produkte stets dem Bio-Siegel entsprechen<br />

– und auch garantiert werden. EU-Bio, Bioland, Heumilch<br />

und Bayerisches Biosiegel bestätigen die wertvolle Arbeit der Lerfs.<br />

Bereits seit 1993 wird am Milchhof in Dennenberg die Vorzugsmilch<br />

nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert – weit<br />

vor einer Bio-Bewegung, die wir derzeit wahrnehmen und leben.<br />

Das macht Lust auf Produkte, die meinen Gaumen erfrischen und<br />

dem Leib Gutes tun. ...<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

73


Denn nach dem Rundgang über den Hof darf ich ihn nun endlich<br />

kennenlernen: den ersten und einzigen Bio Rohmilch Kefir in Deutschland.<br />

Eine Köstlichkeit, für die sich Kathi und Michi ein Jahr Zeit lassen<br />

(müssen). Vor allem deshalb, weil die bürokratischen Mühlen etwas<br />

langsamer mahlen, als ihre Kühe Milch geben. Zum anderen, weil Verpackung<br />

und Design der „feinen Allgäuerin“ ebenso Zeit zum Reifen<br />

benötigen. Doch was drin steckt in dieser Verpackung, darauf kommt<br />

es letztendlich an. Gemeinsam mit dem niederländischen Milchpionier<br />

Professor Doktor Ton Baars, der unter anderem an der Universität<br />

Utrecht zur Rohmilch Forschung betreibt, fördern die beiden das<br />

Sauermilchprodukt aus Rohmilch, Kulturen und Hefen zu Tage, das<br />

nun seit Kurzem im eigens gestalteten Becher zu finden ist. Probanden<br />

74 KULINARIK & GENUSS


aus den Niederlanden berichten von der Bekömmlichkeit, sogar von<br />

der Verbesserung des Hautbildes bis hin zur Regeneration des Darms<br />

innerhalb von wenigen Wochen. Ein kleines Wunderwerk, das nun<br />

vor mir in einer hübschen Trinkschale auf mich wartet. Der erste<br />

Schluck ist wie erhofft erfrischend, die Säure angenehm – wer es mag.<br />

Ich mag’s und ich stelle mir eine laue Sommernacht vor, in der genau<br />

dieser Kefir dazu da ist, mich abzukühlen. Gleich darauf folgt ein Verkosten<br />

in Verbindung mit Holundersirup. Nicht weniger wohltuend<br />

am Gaumen. Kathi verrät mir noch, dass es „der Fettanteil von 3,8<br />

Prozent ist“, der den Geschmack trägt. Etwas aus meiner Sicht Bemerkenswertes,<br />

was Familie Lerf hier für das Allgäu und für Deutschland<br />

konstituiert. ...<br />

„So sollte Milch<br />

schmecken.“<br />

KULINARIK & GENUSS<br />

75


Ich blicke in zwei zufriedene Gesichter, die trotz ihrer täglichen Aufgaben<br />

und Anforderungen strahlen. Ich sehe die Leidenschaft, die ich<br />

bereits bei der Ankunft am Milchhof spüren konnte. Und ich schmecke<br />

sie im letzten Schluck Heumilch, die ich ebenso verkosten durfte<br />

und die als „Allgäuer Heumilch“ mittlerweile sogar UNESCO Weltkulturerbe<br />

ist. Allerdings frage ich mich noch, wieso eigentlich „Die<br />

feine Allgäuerin“? „Die Idee für diese Marke lag 30 Jahre in unserer<br />

Schublade“, berichtet Michi. Doch dann kam der Tag der Tage, an<br />

welchem das Konzept aufs Etikett durfte. Dabei finden Kunden das<br />

dunkelrote Design überwiegend in der Münchner Region. Im Allgäu<br />

läuft die Marke unter dem Schirm von „Von hier“ und ist in Grün-<br />

Blau in den Regalen von Feneberg zuhause. Wo und wie auch immer<br />

man den Produkten der Familie Lerf begegnet, eines davon sollte<br />

man mindestens probieren. Sei es der einzigartige Rohmilch Kefir,<br />

die Vorzugsmilch oder der Joghurt von natur bis Mokka.<br />

Ein letzter Gang führt mich von der Stube, entlang der Molkerei und<br />

einem weiteren lächelnden Gesicht einer Mitarbeiterin, hinaus in dieses<br />

beschauliche Dörfchen, das nicht geeigneter sein könnte – für<br />

diese erfrischende Pionierleistung.<br />

<br />

Autorin: Anja Buntz<br />

76 KULINARIK & GENUSS


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